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#230 kostenlos

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Cannabis und die Lunge Rauch gleich Rauch?

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as Cannabisverbot ist mit eines der schwersten Verbrechen, das die Menschheit an sich selbst verübt. Die Bilanz des Hanfverbots ist erschreckend – auch in Deutschland. Millionen Bundesbürger wurden in den letzten fünf Jahrzehnten mittels eines ausgeklügelten Repressionssystems der Freiheit eines selbstbestimmten Lebens beraubt. Die staatlich organisierte Stigmatisierung, Kriminalisierung und Diskriminierung von Cannabiskonsumenten verfolgt das unerreichbare Ziel, Deutschland hanffrei zu bekommen – koste es, was es wolle. Von der Politik, über die Polizei, die Justiz bis hin zur Ärzteschaft greift ein Rädchen ins andere, um die Cannabisprohibition durchzusetzen. Der Staat kennt kein Pardon und zwingt somit Millionen Hanffreunde ins kriminelle Milieu, wo sie sich auf einer Stufe mit Mördern, Sexualstraftätern und Dieben wiederfinden. In vielen Fällen gehen die Vollstrecker und Profiteure des Hanfverbots sogar soweit, unbelehrbare Prohibitionsopfer als Geisteskranke zu denunzieren. Die Strafverfolgung und soziale Ächtung völlig unbe-

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UNABHÄNGIG | ÜBERPARTEILICH | LEGAL Die schlimmste aller Süchte: Nahrungsmittelsucht

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Über die Wurzeln an der Luft Aeroponik kurz erklärt

Schluss mit der Jagd auf Cannabiskonsumenten! Bild: Archiv scholtener und friedlicher Cannabiskonsumenten ist ein Willkürakt sondergleichen, der mit deutscher Gründlichkeit jeden Tag von Neuem verbrochen wird. Und das Perverse ist, dass die, die das Hanfverbot aufrechterhalten, immer neue Lügen erfinden, um die Bevölkerung weiter in dem Glauben zu lassen, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Bestes Beispiel für diese unerträgliche Volksverdummung ist die immer wiederkehrende Behauptung der Prohibitionisten, die Strafverfolgung sei in erster Linie nicht auf Konsumenten, sondern auf Dealer, Schmuggler

und professionelle Grower ausgerichtet. Doch wer genauer hinsieht, weiß, dass das eine dreiste Lüge ist, denn die Realität sieht anders aus. Zwar jagt die Polizei auch große Fische, doch ins Netz gehen überwiegend kleine Fische – also Konsumenten. Belegt wird das durch die Kriminalstatistik. Jedes Jahr werden um die 200.000 Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Cannabisverbot eingeleitet, von denen nur ein Bruchteil auf das Konto professioneller Dealer, Produzenten und Schmuggler geht. Abgefischt und abge-

2019 bietet Zeit zum Legalisieren! Aufforderung für die Ausrichtung einer Hanfdemonstration.

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n Deutschland läuft so einiges auf verqueren Bahnen. Auch wenn sich das Land der Dichter und Denker noch immer auf der Spitze des Eisbergs sieht, so zeigen die hinterherhinkenden Entwicklungen bei der digitalen Vernetzung, dem hinterwäldlerischen Verhalten gegenüber Elektromobilität, benötigter Künstlicher Intelligenz – die auch natürliche Intelligenz voraussetzt – sowie beim Verbot von Cannabis ein komplett anderes Bild der deutschen Landschaft als es von der Politik vermittelt versucht wird. Gerade die einfache Jagd auf friedliebende Cannabiskonsumenten zeigt in Zeiten, in welchen Gerichtshöfe in Mexiko und Südafrika die Verfassungswidrigkeit des Marihuanaverbotes aufzeigten, wie das Rechtsverständnis hierzulande aussieht. Während Schwerverbrecher aus Industrie und Wirtschaft mit Abfindungen

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HANFJOURNAL.DE | AUSGABE #230 | MÄRZ 2019 Messen im Überblick ICBC und CannaTrade laden ein

in Millionenhöhe „bestraft“ werden, wird einem kleinen Kiffer schon gerne einmal das gesamte Leben durch gesetzlich gesicherte Gemeinheiten vermiest. Anstatt sich auf tatsächliche Straftaten zu konzentrieren, begnügt sich ein Teil der ausführenden Gewalt des Staates mit den einfachen Festnahmen einiger Tausend Hanfkonsumenten, um die Erfolgsquote der eigenen Statistiken zu verschönern. Da sich dieser Zustand wohl kaum von alleine verändern wird – bei einer Drogenbeauftragten der Bundesregierung, die selbst in ihrer zweiten Amtsperiode keinen einzigen wissenschaftlich fundierten Informationstropfen über Cannabis wahrnehmen möchte – müssen die Befürworter der Jahrtausenden alten Nutz, Heil-, und Rauschpflanze auch in 2019 mit viel Kraft auf den Straßen ihres Landes Präsenz zeigen und die bitter benötigte Veränderung im

Umgang mit Hanf lautstark einfordern. Zu diesem Zweck veranstalten immer mehr Gemeinden in Deutschland während des Wochenendes des Global Marijuana March im Mai auch hierzulande fachgerechte Veranstaltungen, die sich der weltweiten Bewegung anschließen und miteinander mehr Freiheiten im Umgang mit dem nützlichen Gewächs verlangen. Eine Freigabe zu Genusszwecken sowie den Anbau im eigenen Haushalt oder Garten, um es konkret zu auszudrücken. Das zentrale Datum der diesjährigen Demonstration ist der 04.05.2019 - somit wohl ein Tag voller Sonnenschein und guter Laune - der hoffentlich möglichst viele Menschen dazu bewegt Gesicht zu zeigen, sowie die Politik daran erinnert, dass Gesetze für die Bürger des Landes gemacht werden sollten, anstatt sie stur gegen die Bevölkerung einzusetzen. Ein Auf-

straft werden hauptsächlich kleine Kiffer und Gärtner, die für den Eigenbedarf Cannabis erwerben bzw. anbauen. Täglich sind die Zeitungen voll mit Meldungen über unbedarfte Hanffreunde, die en passant von der Polizei mit einer Strafanzeige ausgestattet werden – mit all den verheerenden Konsequenzen, die viele Menschen in soziale und wirtschaftliche Schieflagen bringen. Die Konsumentenjagd zerstört jährlich Tausende Existenzen, angefangen über den Verlust der Arbeit, der Wohnung und Reputation bis hin zum Kindesentzug.

Gegen dieses Unrecht hilft auch nicht die juristische Unterscheidung zwischen einer geringen und nicht geringen Menge. Zwar können Strafverfahren wegen des Besitzes von ein paar Gramm Cannabis eingestellt werden, sofern der Delinquent nur gelegentlich kifft, doch das nützt rein gar nichts, wenn zugleich die Fahrerlaubnisbehörde per Verwaltungsakt den Führerschein entzieht und eine kostenintensive medizinisch-psychologische Untersuchung anordnet. Überdies liegt die Einstellung des Verfahrens im Ermessen des jeweiligen Staatsanwaltes bzw.

ruf für die Ausrichtung einer eignen GMM-Veranstaltung oder Demonstration startete der Deutsche Hanfverband bereits daher Mitte Februar und auch Unterstützung für Aktivisten wird von der wichtigsten Lobbyorganisation der heimischen Cannabiskonsumenten freilich geboten. Auf der Webseite des DHV finden interessierte Menschen und alle Hanffreunde die nötigen Informationen zwecks der Initiierung eines eigenen Events und werden dazu gewisse Beratung erhalten, welche Schritte zur Durchführung der Veranstaltung nötig werden. Auch Infomaterial, Flyer, Poster und sogar Sponsoring-Gelder wollen unter den richtigen Umständen von den aktiven Hanfaktivisten des Deutschen Hanfverbandes an mitmachende Demonstrationsveranstalter verteilt werden, weshalb eine Kontaktaufnahme mit dem DHV eine sinnvolle Hilfestellung für eine erfolgreiche Durchführung darstellt. Das gewählte Motto „Keine Pflanze ist illegal!“ ist zwar nicht der neuste Slogan unter Cannabisbefürwortern, doch trifft es die Wahrheit im Kern und stärkt die mediale Wahrnehmung, wenn möglichst viele Demonstrationen diese Aussage gemeinschaftlich nach Außen tragen.

Etwas was im schlafenden Deutschland wohl noch unbedingt nötig erscheint ... 2019 bietet Zeit zum Legalisieren – mit einer Teilnahme am Global Marijuana March kann ein weiterer Schritt in die richtige Richtung

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Kiffen im TV Gras vor und in dem Fernseher

Richters, die von Bundesland zu Bundesland nach Gutsherrenart ihr Urteil fällen und den Abzustrafenden keine Rechtssicherheit gewähren. Besteht der Verdacht des regelmäßigen Konsums, gibt es überhaupt keine Chance, den Mühlen der Justiz mit der Zahlung eines Bußgeldes zu entgehen. Die Legislative ist dringend aufgefordert, zumindest dieser Willkür ein schnelles Ende zu bereiten. Also – Schluss mit der Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten und der absurden Unterscheidung zwischen Gelegenheits- und Dauerkonsum! Erhöhung der Eigenbedarfsmenge und des zulässigen Grenzwertes hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit! Ebenso ist der Hanfanbau für Selbstversorger zuzulassen! Deutschland muss diese ersten Schritte wagen, um endlich aus der Sackgasse der Cannabisprohibition herauszukommen.

Beitrag von Sadhu van Hemp

unter den besten Voraussetzungen von jedem Einzelnen erzwungen werden. Legalize Marijuana in Germany!

Eure Redaktion


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