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Cannabioide gegen antibiotikaresistente Bakterien von Dr. med. Franjo Grotenhermen

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mmer wieder wird der Redaktion tendenziöser Journalismus vorgeworfen. Beschwerde führen vor allem Leser, die sich im politisch rechten Spektrum verorten und der Überzeugung sind, dass die rechtskonservativen und rechtsextremen Parteien nach der Machtergreifung den guten Willen haben, die Deutschen mit der Cannabis-Legalisierung zu beglücken. Diese „Wahrheit“ würde das „linksgrün versiffte“ Hanf Journal unterdrücken. Die Wut der rechtsaffinen Leser auf das „Schundblatt“ äußert sich oftmals in üblen Hasstiraden und wüsten Unterstellungen – und das zumeist auf unterstem sprachlichem Niveau, so dass sich eine Replik von Seiten der Redaktion erübrigt. Leute, die ihre Kritik in Pöbeleien kleiden, sind längst nicht mehr empfänglich für eine argumentative Auseinandersetzung in der Sache. (Das gilt übrigens auch für jene Leser, die in die politisch andere Richtung ausschlagen, sich aber ebenso einer vulgären Sprache bedienen.) Ob nun tendenziös oder nicht, Fakt ist, dass es keinen Beweis

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UNABHÄNGIG | ÜBERPARTEILICH | LEGAL CBD ist eine freizügige Substanz Partnerschaften von Cannabidiol

für hanfpolitische Wohltaten aus dem rechten politischen Milieu gibt. Einst versprach Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass unter ihrer Regentschaft das Cannabis-Verbot nicht aufgehoben wird – und

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Hanfparade 2019 So lief die größte HanfDemo Deutschlands

zuführt. Die Amigos von CDU und CSU sind die Urheber des schweren Unrechts, das den Hänflingen im deutschen „Vaterland“ angetan wird – und das ist nicht zu leugnen. Mancher CDU/CSU- Fan wird

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Ausnahmegenehmigung Medizinalhanfblüten käuflich zu erwerben. Sogar die gesetzlichen Krankenkassen wurden in die Pflicht genommen, im Bedarfsfall eine Kostenerstattung zu gewährleisten.

schätzungen werden oftmals bewusst ignoriert, um den Antragsteller über ein langwieriges Widerspruchsverfahren zu zermürben. Doch bevor es soweit kommt, muss der Kassenpatient erst einmal einen

So schön das auch klingt, die Realität zeigt jedoch, dass die Gesetzesreform, nur einem Bruchteil der Patienten zum Vorteil gereicht. Die Krankenkassen verschleppen die Anträge auf Kostenübernahme oder lehnen diese nach Gutsherrenart ab. Ärztliche Diagnosen und Therapieein-

jener seltenen Ärzte ausfindig machen, der den bürokratischen Aufwand nicht scheut und Cannabis auf Rezept verordnet. Doch selbst mit Rezept steht so mancher Patient auf dem Schlauch, wenn die Apotheken mal wieder einen Lieferengpass haben – und das über Wochen. Richtig in die Röhre schauen auch jene Patienten, die dank der Gesetzesreform ihre Ausnahmegenehmigung zum Eigenbau von Medizinalhanf verloren haben. Im ausnahmslosen Anbauverbot für Patienten entfaltet die christdemokratische Cannabis-Politik ihre eigentliche Kraft, denn

CDU/CSU und AfD sind die Garanten der Cannabis-Prohibition

Bild: Collage - Archiv | Olaf Kosinsky CC-BY 3.0 sie hat Wort gehalten. Wer kifft, ist mehr denn je pfui und hat völlig zu Recht eine Tracht Prügel mit der Repressionskeule verdient. Merkels Anti-Hanf-Politik ist ein Erfolgsmodell, das jedes Jahr von Neuem alle Rekorde bricht und der Strafverfolgungsindustrie im Akkord Justizopfer

nun empört ins Feld führen, dass unter Merkels Ägide die betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften bezüglich „Cannabis als Medizin“ geändert wurden. Immerhin haben Patienten nun die Möglichkeit, ohne eine vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ausgestellte

Immer Ärger mit der Presse Nachrichten vergessen wichtige Hinweise zu erwähnen

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m 21. August berichtete das Hanf Journal über mysteriöse Krankheitsfälle in den USA, die nach amerikanischen Nachrichten mit dem Konsum von Vapo-Kartuschen der dubiosen Firma Dank Vapes zusammenhängen sollen. Zwei Tage später gab es den ersten Todesfall zu vermelden, sodass sich dann auch andere Presseorgane auf die Nachricht stürzten. Jedoch – das wurde schnell klar – ließ man gewisse Informationen unerwähnt und schob das Ganze auf eine andere Ebene. Nicht die verunreinigten THC-Liquids eines gewissenlosen Produzenten waren jetzt im Visier der journalistischen Elite, sondern gleich die gesamte Konsumform des Vaporisierens. Warnungen über die Gefährlichkeit der E-Zigarette wurden ausgesprochen und verbreitet, die bekannten Details über das Vorhandensein giftiger Blausäure in den semiprofessionell produzierten Schwarzmarktkartuschen jedoch nicht erwähnt. „Erster Toter nach E-Zigaretten-Gebrauch in Amerika“, titelt die Frankfurter Allgemeine, um

HANFJOURNAL.DE | AUSGABE #236 | SEPTEMBER 2019 Eine Seite News Nachrichten aus der Welt des Cannabis

im Text nur kurz auf den THC-Konsum einzugehen, „Erster Toter durch E-Zigaretten: Raucher in den USA stirbt an Lungenproblemen“ schreibt der Focus und nennt weder den Schwarzmarkthintergrund noch die Zusammenhänge zum illegalen Cannabismarkt. Es scheint, als habe man kein Interesse an den tatsächlichen Ursachen dieser schicksalhaften Entwicklung, sondern möchte einfach nur die Nutzer der regulären E-Ziggis komplett vor den Kopf stoßen und verunsichern. Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie die Presseorgane reagieren, wenn es Nachrichten gibt, die sich weniger lohnen, erwähnt zu werden. Es geht hier schließlich nicht nur um den Zigaretten-Markt, der Deutschland jährlich Steuergelder in Milliardenhöhe generiert, sondern auch um die Vorteile eines legalen Cannabismarktes. Solange kontrollierte Substanzen über Ladentische an Konsumenten abgegeben werden, haben die Nutzer keine großen Befürchtungen, vergiftet zu werden. Wird dagegen unter der Hand ver-

sucht Geld zu verdienen, kann es wesentlich häufiger vorkommen, dass das finanzielle Interesse Menschen über Leichen gehen lässt. So gab es auch in Deutschland schon 2008 die größte Vergiftungswelle mit Blei seit dem zweiten Weltkrieg, da kompromisslose Dealer ihr Cannabis zwecks dreister Gewichtsoptimierung mit dem giftigen Stoff versetzten. Diese beiden Beispiele zeigen, dass eine eigentlich nicht toxische Substanz wie THC unter den falschen Bedingungen zu einer Gesundheitsgefahr werden kann, wird seitens der Regierungen nicht daran gearbeitet, Sicherheiten durch Legalisierung zu gewährleisten. Es gibt neben der schädlichen Strafverfolgung von Konsumenten auch die gefährlichen Nebenwirkungen dank schlechter Menschen im Schwarzmarktgeschäft, was jeder nur halbwegs intelligenten Person eigentlich die Augen öffnen müsste, dass das Jahrtausende Jahre problemlos eingesetzte Naturrauschmittel Cannabis hinter dem Vorhang der Legalität wesentlich gefährlichere Eigen-

schaften erhält, als würde es vor diesem Schleier verkauft werden. Doch derartige Aussagen sind wohl kaum in der Öffentlichkeit seitens Presseorganen zu erwarten, verschweigen diese schon die Zusammenhänge zwischen den aktuellen Krankheitsfällen und dem zu bedauernden Todesfall in den USA, obwohl es äußerst wichtige Informationen sind. Vielleicht wird aber immerhin dem einen oder anderen E-Zigaretten-Raucher bewusst, dass man nicht alles ohne Hinterfragung für bare Münze nehmen sollte, wenn es gegen die Interessen der Mächtigen geht. Die Legalisierung von Cannabis könnte somit immerhin einige neue Befürworter gefunden haben – in der richtigen und nicht in der Details verschweigenden Pressewelt. Die Freigabe von Hanf sollte nun schließlich auch wieder allein aus gesundheitlichen Gründen von allen aufmerksamen Personen gefordert werden können. Gebt es frei!!

Eure Redaktion

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Die totale Entspannung Gesund durch Yoga

der Winkelzug, Hanfblüten per Rezept in Apotheken abzugeben, verstellt den Weg, das Recht auf Selbstversorgung einzuklagen. Dass in der Cannabis-Frage von rechts nichts Gutes kommt, sollte also nicht verschwiegen werden. Marlene Mortler, Jens Spahn und Konsorten sind keine Grünen, ebenso wenig wie Höcke & Co. Vertreter der Linken sind. Aus der rechten Ecke ist in den deutschen Parlamenten nichts zu vernehmen, das auf einen Sinneswandel hindeutet. Hinge das Schicksal Deutschlands von der Cannabis-Frage ab, ein Bündnis von CDU/CSU und AfD wäre sofort geschmiedet. Die Hanfprohibitionisten samt Gefolgschaft beim Namen zu nennen, ist folglich die Pflicht eines jeden Bürgers und Demokraten und hat unterm Strich nichts mit „linksgrün versifftem Gutmenschentum“ oder Tendenzjournalismus zu tun. Was zählt, ist die Befreiung des Hanfes – und dieser Kampf kann nur gewonnen werden, wenn sich auf parlamentarischer Ebene eine Mehrheit für die Freigabe findet. Somit gilt die Prämisse, die Prohibitionsparteien als solche anzuprangern und mit dem Prädikat „unwählbar“ zu versehen.

Beitrag von Sadhu van Hemp


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