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Hanf für Tier in Haus & Hof

Text: Dieter Klaus Glasmann

Anders als der Mensch wählen Tiere nicht eine ungesunde Nahrung, weil sie ihnen besser schmeckt. Wilde Tiere suchen von Natur aus die Nährstoffe, die sie benötigen.

Nur wenn gewohnte Nahrungsquellen versiegen, versuchen sie sich anzupassen und mit Dingen zu ernähren, die nicht auf ihrem natürlichen Speiseplan stehen. Anders ist es mit domestizierten Tieren, die mit dem Menschen leben und von ihm gefüttert werden. Im Vertrauen auf seine Entscheidung essen sie, was ihnen vorgesetzt wird, das ein oder andere wählerische Haustier einmal ausgenommen. Somit kommt dem Menschen eine große Verantwortung für die Gesundheit der Tiere zu, die er beherbergt. Dieser wird er nicht immer gerecht, was man daran sehen kann, dass domestizierte Tiere immer häufiger an Zivilisationskrankheiten leiden, wie Fettleibigkeit, Beschwerden des Bewegungsapparats oder des Verdauungstrakts, sowie auch Gefäß- und Herzerkrankungen.

Hanf kann eine wertvolle Ergänzung für Tierfutter sein. Mittlerweile gibt es Hanfnahrung für die meisten Haus- und Nutztiere, mit denen wir uns umgeben.

Hanfnahrung für fast jedes Haus- und Nutztier

Aufgrund der ernährungsphysiologischen Vorteile, aber auch wegen der ausgezeichneten Umweltverträglichkeit, wird die Verwendung von Hanf als Tierfutter immer populärer. Mit Hanf lässt sich eine ausgewogene Ernährung für Tiere gewährleisten, die nachhaltig ist und die Gesundheit und das Wohlbefinden unterstützt. Sowohl Halter von Haustieren als auch von Nutztieren, z. B. in der Landwirtschaft, können Hanffutter sinnvoll zum Einsatz bringen. Es gibt Hanfnahrung für Hunde, Katzen, Vögel, Hühner, Rinder, Schafe, Pferde und weitere Tiere. Eingeschränkt ist der Einsatz rechtlich zum Beispiel in der Schweiz, wo für Tiere, die Milch geben, die zum Verzehr gedacht ist, ein Hanf-Fütterungsverbot gilt. In den vergangenen Jahren hat sich hier ein florierender Markt entwickelt, mit Tiernahrungsprodukten von Trockenfutter, Snacks und Leckerlis, Ölen und auch Nahrungsergänzungsmitteln.

Welche Teile der Pflanze können Tiere essen?

Zwar sind grundsätzlich auch andere Teile der Hanfpflanze essbar, dennoch machen Samen den größten Teil der Nahrung aus, egal ob beim Menschen oder beim Tier. Inner- halb der Europäischen Union verzehren

Tiere etwa zwölf Millionen Kilogramm Hanfsamen. Davon wiederum wird das meiste als Vogelfutter verwendet. Dort sind Hanfsamen bereits seit Langem etabliert, während Futtermittel aus Hanf für manche andere Tiere noch eher weniger verbreitet ist. Bei Milchkühen hat sich gezeigt, dass das Füttern von Hanffuttermitteln die Laktation unterstützt und somit die Milcherträge steigern kann.

In Pferdefutter mit Hanf sind sowohl Samen als auch Hanfblätter enthalten. So ist es reich an vielen Nährstoffen wie Proteinen, Ballaststoffen, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen. Dadurch wird die Verdauung und das Immunsystem unterstützt.

Warum Hanfsamen als Tierfutter?

Für die Deckung des täglichen Eiweißbedarfs ist der Hanfsamen wie geschaffen. Er enthält alle neun essenziellen Aminosäuren, die Mensch oder Tier benötigen. Durch die hohe Qualität der enthaltenen Proteine eignen sich Hanfsamen für fast alle Sorten von Tierfutter, auch für Tiere mit besonderen Ernährungsanforderungen. Die Proteine sind für die Tiere so wichtig, da sie die Grundlage für die Ausbildung einer kräftigen Muskulatur darstellen.

Hanfsamen sind nicht einfach nur reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, sie enthalten die Fettsäuren auch im optimalen Mengenverhältnis von ungefähr 3:1. Bei Säugetieren sorgen diese Ernährungsbausteine für gesunde Gelenke, Haut und Fell oder Haare. Allgemein wird das Wohlbefinden von Mensch und Tier gestärkt.

Gerade für Tiere mit empfindlichem Magen sind Hanfsamen eine hervorragende Option, da sie leicht verdaulich und bekömmlich sind. Durch die verdauungsfördernden Eigenschaften ist Hanf auch ideal als Futter für ältere Tiere geeignet, oder solche mit Verdauungsstörungen.

Im Vergleich zu vielen anderen Varianten von Tierfutter enthält Hanf keine häufig vorkommenden Allergene, wie z. B. Gluten, was auch beim Menschen häufig Anlass für eine Lebensmittelunverträglichkeit ist. Wer Tiere angemessen füttern will, die an Allergien leiden oder generell empfindlich sind, sollte es definitiv mit Hanf versuchen. Hanf ist eine exzellente alternative Nahrungsquelle, mit der man diverse Futtermittelunverträglichkeiten bei Tieren vermeiden kann.

Hanf verfügt über entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, das Immunsystem von Tieren zu stärken. Gleichzeitig verbessern die Antioxidantien den Zellschutz und können Alterungsprozesse verlangsamen.

Hanfsamen enthalten viele Ballast- stoffe, die die Darmtätigkeit anregen und die gesunde Darmfunktion fördern. Das regelmäßige Füttern mit Hanf kann dem Tier helfen, den Stoffwechsel zu regulieren.

Auch für die Natur ist Hanf die beste Wahl

Neben den genannten Vorteilen für die Gesundheit der Tiere gibt es natürlich auch jede Menge ideologische Gründe für den Einsatz von Hanf in der Tiernahrung. Für den Anbau von Hanfpflanzen benötigt man weder Pestizide noch Herbizide. Hanf ist außerdem eine sehr schnell wachsende Pflanze, die verhältnismäßig wenig Wasser verbraucht, wenn man das Gewächs mit anderen Quellen für Tierfutter vergleicht. Es gibt zudem kein pflanzliches Tierfuttermittel, das so viel Ertrag auf der Anbaufläche liefert wie Hanf, ein Gewächs, von dem man eigentlich jeden Teil verwenden kann.

Zusätzlich hat Hanf eine enorm gute CO2-Bilanz. Tausend Kilogramm Hanf neutralisieren mehr als 1600 Kilogramm Kohlendioxid, mehr als jede andere Kulturpflanze, die auf unseren Feldern zu finden ist.

Empfehlung für Haustierbesitzer

Wenn Du Deinem Hund oder Deiner Katze eine qualitativ hochwertige und ausgewogene Ernährung zugutekom- men lassen möchtest, sind Hanfsamen eine gute Wahl als Zugabe zum Futter. Sie enthalten so viele wichtige Nährstoffe, dass sie die Nahrung aufwerten und ergänzen. Gerade unter Hunden mögen viele auch den nussigen Geschmack der Hanfkerne. Egal, welches Lebewesen Dein Leben bereichert, erkundige Dich, ob Hanffutter vielleicht auch für Deinen tierischen Gefährten eine Bereicherung sein kann. Wenn zum Beispiel Dein Hund unter Angstzuständen oder Nervosität leidet, könnten ihm vielleicht Nahrungsergänzungen mit Cannabidiol (CBD) helfen.

Universelles Lebensmittel für Mensch und Tier

Beim Füttern von Nutztieren in der Landwirtschaft wird oft ein Teil Hanfsamen, Hanfschrot oder Hanföl den täglichen Futterrationen beigemischt. Bei Haustieren wie Hund und Katze ist das Ganze natürlich etwas einfacher. Wenn man ohnehin Hanfsamen und Hanfsamenöl für die eigene Ernährung kauft, so kann man sich diese Produkte einfach mit seinem Haustier teilen. Selbstverständlich kann man ausprobieren, ob es die Hanfsamen pur attraktiv findet und als Snack akzeptiert. Wenn nicht, gibt man eine Handvoll einfach zur Tagesration Futter dazu und kann die Ernährung auf diese Weise mit den vielen Inhaltsstoffen aufwerten.

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