ZUGABE MAGAZIN 02-2019

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MAGAZIN 02 - 2019

Abschied & Aufbruch Interview mit Moritz von Treuenfels Angst vs. Freiheit Katja Zinsmeister im Porträt Das Bartleby-Projekt Die Kunst des Neinsagens

Nadine Nollau als Lady Milford in „Kabale und Liebe“


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EDITORIAL Liebes Publikum,

Feldmeier, ein so aufmerksames und zahlreiches

unsere erste Spielzeit neigt sich dem Ende zu und mit

Publikum gefunden hat.

Freude und Stolz können wir auf schon 18 Inszenie-

An dieser Stelle sei Ihnen, verehrtes Publikum, auch

rungen zurückblicken. Unser Ansinnen, Ihnen unsere

gedankt für Ihre Neugierde und Offenheit, mit der

Gegenwart in starken Geschichten und mit unter-

Sie uns durch unsere erste Spielzeit begleitet und

schiedlichen ästhetischen Handschriften widerzu-

sich in vielen Nachgesprächen, Diskussionsrunden

spiegeln, ist aufgegangen. Es gab erfolgreiche und

und Matineén eingebracht haben. Es war und ist

ausverkaufte Abende wie „In Zeiten des abnehmen-

ja noch eine unendliche Freude, dass wir unsere

den Lichts“ oder „Der gute Mensch von Sezuan“, aber

Theaterreise mit Ihnen gemeinsam unternehmen

auch heiß umstrittene Aufführungen wie „Gehen

dürfen, und ich kann Ihnen versichern: Für mich ist

oder Der zweite April“ oder die chorische Umsetzung

das Blind Date schon jetzt der Beginn einer wunder-

von Sibylle Bergs Stück „Viel gut essen“. Besonders

baren Freundschaft.

gefreut hat mich, dass die durchaus sperrige und Bettina Jahnke, Intendantin

unter die Haut gehende Geschichte der Flüchtlings-

Herzlichst, Ihre

frau Haifa in „Occident Express“, gespielt von Rita

Bettina Jahnke

„Ich werde Potsdam in bester Erinnerung behalten“ Der Schauspieler Moritz von Treuenfels über drei wilde Jahre am Hans Otto Theater, den Erfolg von „Rio Reiser“ und seinen Abschied mit dem sommerlichen Shakespeare-Spektakel The Queen’s Men auf der neuen Seebühne Obwohl die Spielzeit noch in vollem Gange ist, müssen wir über Abschied sprechen. Denn du wirst Potsdam und das Hans Otto Theater im Sommer verlassen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Wohin geht die Reise? Moritz von Treuenfels: Mein Weg führt mich erstmal nach Basel und von dort weiter ans Residenztheater München. Denn das aktuelle Basler Leitungsteam wird ab Sommer das „Resi“ übernehmen, zugleich aber noch ein Jahr in Basel weitermachen. Deswegen werde ich zunächst zwischen beiden Städten pendeln. Ich fange in Basel mit einer sehr schönen Hauptrolle an, aber mehr darf ich noch nicht verraten. In München hast du Schauspiel studiert und währenddessen schon an den Kammerspielen gespielt. Wird es eine Rückkehr oder ein Neustart? Ich hoffe, ein Neustart. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell wieder dorthin gehen würde. Ich habe ein nicht ganz unkompliziertes Verhältnis zu der Stadt München, aber wenn einen so eine tolle Arbeit erwartet, dann nimmt man das gern in Kauf. Ich werde auf jeden Fall in einen anderen Stadtteil ziehen und möchte nicht wieder in den Studentenmodus kommen. Das Kapitel ist abgeschlossen. Du gehörst seit der Spielzeit 2016/17 fest zum Ensemble in Potsdam. Wie hast du diese drei Jahre am Hans Otto Theater – noch sind sie ja nicht vorbei – erlebt? Was hat dich geprägt? Ich durfte von Anfang an wirklich tolle Rollen spielen und konnte mich voll ausleben. Dafür bin ich sehr dankbar. Sehr prägend für mich ist die Erfahrung mit dem Potsdamer Publikum. Am Anfang waren die Leute skeptisch und verhalten. Aber das hat sich irgendwann gewandelt, hin zu Verbindlichkeit und aufrichtigem Interesse. Ich begegne immer König Moritz (in „Rio Reiser“): „Ein großer und wichtiger Schritt“

wieder Leuten im Theater, die schon meine vorigen Produktionen an-


INTERVIEW

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Szene aus „Viel gut essen“ (mit Kristin Muthwill, Moritz von Treuenfels und Ulrike Beerbaum): „Die Leute haben das Bedürfnis, sich auszutauschen – und wir auch“ geschaut haben. Diese Begegnungen haben etwas Wesentliches und

man als Schauspieler so vollkommen unterschiedliche Sachen machen

nichts Flüchtiges. In solchen Momenten fühle ich mich sehr verbunden.

kann! Allein der Bühnenraum fühlt sich jedesmal so anders an. Wenn

Das wird mir fehlen.

wir heute den „Schimmelreiter“ spielen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass wir vor ein paar Tagen hier noch „Rio Reiser“ gespielt haben.

Was sind das für Situationen, in denen du den Leuten begegnest? Oft bei Publikumsgesprächen im Theater. Die finde ich immer sehr

Wie ist das eigentlich, wenn man auf der Bühne so umjubelt wird?

spannend, gerade bei politischen Themen wie aktuell in „Viel gut essen“

Das darf man natürlich auch nicht falsch interpretieren. Bei „Rio“ ist

zum Beispiel. Die Leute haben das Bedürfnis, sich darüber auszutau-

es ja auch das gesamte Ding, das da gefeiert wird, und die Leute inter-

schen – und wir Schauspieler auch. Dann natürlich auf Premieren, und

pretieren in die „historische Figur“ Rio wahnsinnig viel hinein. Wenn

immer wieder begegne ich auch Menschen in der Stadt. Außerdem

ich danach die Perücke abnehme, dann ist es auch vorbei. Obwohl es

kommuniziere ich über die sozialen Medien.

schon sehr seltsam ist, wenn man hinterher das Applaus-Donnern noch in den Ohren hat, während man mit der Tram 94 und der S7 wieder

An „Rio Reiser“ kommen wir natürlich nicht vorbei. Das Schauspiel-

wegfährt und dann in Berlin vielleicht noch einen Döner isst. (lacht)

musical ist zur Kultproduktion schlechthin avanciert und erfreut sich ungebrochener Nachfrage. Was bedeuten dir dieses Stück und sein

Zum Abschied gibt’s für dich nochmal eine saftige Hauptrolle: In der

enormer Erfolg?

Shakespeare-Komödie „The Queen’s Men“ von Peter Jordan spielst du

Sehr, sehr viel. Das Thema, die Musik und die Bühnenerfahrung haben mich weitergebracht. Ich bin einfach unglaublich dankbar – auch für die Begegnungen innerhalb des Teams. Allein, dass ich die Musiker kennengelernt habe, mit denen ich jetzt ja auch weiter musiziere. Das war ein wichtiger und großer Schritt für mich.

The Queen’s Men

Keine Angst vor Shakespeare! So könnte das Motto dieses Spek-

takels lauten, das wie eine Revue mit Versatzstücken aus Shakespeares Königsdramen und Komödien spielt. Nicht von ungefähr,

Es gibt aber auch noch ein Bühnenleben neben „Rio Reiser“. Du bist

denn „The Queen’s Men“ hieß tatsächlich eine Theatertruppe

außerdem in „Der gute Mensch von Sezuan“, „Othello“, „Viel gut essen“

um William Shakespeare, die in der Gunst Elisabeths I. stand. Be-

und „Der Schimmelreiter“ zu sehen. Wie verträgt sich der Wasserträ-

kanntes Personal aus Shakespeares Stücken ist facettenreich

ger bei Brecht mit dem Popstar Rio?

vertreten und selbstverständlich werden (fast) alle Frauenrollen

(lacht) In einer Kritik stand mal: „Rio-Reiser-stark“ – das fand ich absurd,

von Männern gespielt.

weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Das ist ja das Tolle, dass


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Nicht „Rio Reiser“, trotzdem stark: Moritz von Treuenfels als Wasserverkäufer Wang in „Der gute Mensch von Sezuan“ (linkes Bild) und als Oberdeichgraf in „Der Schimmelreiter“ Shaunessy Williams, den Chef einer kriselnden Theatertruppe, der sich in die Königin von England verliebt … Du hast schon mal in den Text reingeschnuppert. Was erwartet uns? Das wird ein Spektakel, und da freu ich mich drauf. Es ist ja eine Shakespeare-Revue, in der wirklich alles drinsteckt. Manches wird man wiedererkennen, anderes kann man vielleicht nicht zuordnen. Aber es ist wirklich sehr fetzig geschrieben von Peter Jordan. Und es ist ein richtiges Ensemblestück. Jeder kriegt da ordentlich zu tun. Es wird fast ein reines Jungsstück, inszeniert von einer Frau – Bettina Jahnke führt Regie. Und es spielt direkt am Wasser, auf der neuen Sommerbühne am Tiefen See. Also eine „waschechte“ Premiere – auch für dich? Ja, total. Ich hab einmal in einer Kirche gespielt, die gefühlte 40 Sekunden Nachhall auf jedem Wort hatte. Das war sehr anstrengend. Ich bin sehr gespannt, wie man im Freien den Fokus auf uns lenken kann, wenn wir drumherum von purer Idylle umgeben sind, die Möwen einem auf den Kopf schietern und hinten der Schlosspark Babelsberg glänzt. Da wird auf jeden Fall einiges an Überzeugungsarbeit nötig sein. Wie leicht oder schwer wird dir der Abschied von Potsdam fallen? Ich muss gestehen, dass ich mich sehr freue aufzubrechen, weil ich das auch nötig finde. Gleichzeitig werde ich Potsdam in bester Erinnerung behalten. Dadurch, dass ich hier Familie und Freunde habe, werde ich auch immer wiederkommen. Ich bin neugierig auf das Neue und habe zugleich das Gefühl, dass ich im richtig Guten von hier weggehe. Das ist ja auch was Schönes.

Sommerbühne am Tiefen See So haben Bettina Jahnke und ihr Team die neue Seebühne getauft, auf der vom 1. bis 15. Juni erstmals das Sommertheater zu sehen sein wird, das bisher im Gasometer stattfand. Entworfen hat sie für dieses Jahr Ausstattungsleiter Juan León. Er strebt eine „minimalisierte, reduzierte Bühne“ an und zitiert dabei die geschwungenen Dachformen des Theaters. „Die Schauspieler stehen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und dahinter öffnet sich die weite Landschaft“, erklärt er seine Idee. Begrenzt wird die Seebühne an beiden Seiten von Umzugskabinen für die Darsteller*innen.

Und was wirst du am meisten vermissen?

Der Vorverkauf für die insgesamt zwölf Vorstellungen hat bereits

Die Intimität dieses Theaters und die Menschen, die hier arbeiten, mit

begonnen. Das Publikum kann zwischen zwei Platzvarianten wählen:

denen ich so eine tolle Zeit hatte – und habe.

Vorn sitzt man auf Stühlen (Preisgruppe I) und hinten lagert man entspannt im Grünen auf Sitzkissen mit Holzunterlage (Preisgruppe II).

Interview: Björn Achenbach

Für ein sommerliches Catering wird gesorgt sein.

THE QUEEN’S MEN PREMIERE 1-JUN / 20 UHR SOMMERBÜHNE AM TIEFEN SEE Weitere Vorstellungen: 2-JUN / 6-JUN BIS 15-JUN Karten: 0331 9811-8 oder hansottotheater.de


5 Widerstand als Lebenselixier Katja Zinsmeister sucht auf der Bühne nach Wahrhaftigkeit und Leichtigkeit. In Falladas Jeder stirbt für sich allein spielt sie eine Frau im Widerstand gegen das Hitler-Regime. Ihr Großvater wollte eigentlich Opernsänger werden. Durfte er aber nicht. Seiner Frau erschien die Theaterwelt zu dubios. „Trotzdem gibt es in meiner ziemlich bürgerlichen Familie eine heimliche Leidenschaft für das Theater“, sagt Katja Zinsmeister, die seit August 2018 zum neuen Potsdamer Ensemble gehört und zuvor am Theater Aachen engagiert war. Aufgewachsen ist sie in Fellbach bei Stuttgart. Als sie in der Schultheatergruppe das Gretchen aus Goethes „Urfaust“ sein durfte, war sie so überwältigt, dass sie beschloss, Schauspielerin zu werden. Ihre Freunde reagierten überrascht: „Du bist doch gar nicht so extrovertiert.“ So wird sie auch heute noch manchmal gesehen. Das Geheimnis des Schauspielens liegt für sie aber gerade nicht im Äußerlichen. Auf der Bühne sucht sie vielmehr nach Wahrhaftigkeit, nach dem konkreten, direkten Ton. Anfang der Neunziger ging Zinsmeister nach Berlin. „Das war eine fantastische Zeit, total in der Schwebe.“ Sie spielte Theater und genoss die anarchische Freiheit der Berliner Subkultur. Nebenbei jobbte sie in der Altenpflege. Dann bestand sie die Aufnahmeprüfung an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und studierte dort von 1996 bis 2000. Bei ihrem Erstengagement am Theater Bremen betrat sie die Bühne anfangs oft mit dem Gedanken: „Okay, mal sehen, ob ich das überlebe.“ Doch dann begriff sie, dass es darum geht, die Angst produktiv zu machen und in positive Energie zu verwandeln. Und dass dies in einen Zustand großer Freiheit münden kann. Die Bereitschaft der Schauspieler*innen, das Risiko zu suchen, löse auch im Publikum etwas aus, davon ist sie überzeugt. So wie 2006 am Berliner HAU, wo sie in „Schwarze Jungfrauen“ mitwirkte. Die Inszenierung, die deutschlandweit für Furore sorgte, erzählte von jungen Frauen, die Kopftuch tragen, deren Geschichten aber den üblichen Klischees komplett entgegenstanden. „Die Zuschauer waren extrem irritiert und sind sofort miteinander ins Gespräch gekommen. Da habe ich das erste Mal gespürt, welch starke gesellschaftliche Relevanz Theater haben kann.“ Danach strebt sie auch in ihrer neuesten Rolle: In „Jeder stirbt für sich

„Die Angst produktiv machen“: Katja Zinsmeister

allein“ nach dem Roman von Hans Fallada spielt sie die Anna Quangel.

und Jon-Kaare Koppe als Anna und Otto Quangel in

„Schon auf der ersten Probe habe ich begonnen, diese Figur sehr zu

„Jeder stirbt für sich allein“

lieben“, erzählt Katja Zinsmeister. „Es beeindruckt mich, wie diese einfache Arbeiterfrau den Mut aufbringt, gemeinsam mit ihrem Mann gegen den übermächtigen Nazistaat anzukämpfen. Und wie ihr in Routine erstarrter Alltag gerade dadurch wieder aufblüht. Der Widerstand ist für die beiden zum Lebenselixier geworden.“ Falladas Roman hält Zinsmeister für verblüffend aktuell. Sie hat den Eindruck, er lege sich wie eine Folie über unsere Gegenwart. Trotz des ernsten Themas sucht sie auf den Proben nach einer gewissen Leichtigkeit. „Denn auch das Ehepaar Quangel hat ja das Niederdrückende der Angst hinter sich gelassen und einen Zustand der Freiheit erlangt.“

PREMIERE 12-APR / 19:30 UHR GROSSES HAUS

Weitere Vorstellungen: 21-APR / 3-MAI / 9-MAI / 10-MAI

Christopher Hanf

Karten: 0331 9811-8 oder hansottotheater.de


6 „Ich möchte lieber nicht“ …

Auf Recherche: Das „Bartleby“-Ensemble im Buchstabenmuseum Berlin (www.buchstabenmuseum.de)

… so antwortet irgendwann die Hauptfigur aus Herman Melvilles berühmtem Roman „Bartleby“. Zunächst scheint alles wie am Schnürchen zu laufen: Als Schreibgehilfe eines Juristen erfüllt Bartleby die Kopierarbeit mit auffälligem Fleiß. Doch nach und nach schränkt er ohne erkennbaren Grund seine Tätigkeit ein und verlässt das Büro nicht mehr. Bartleby weiß, was er will bzw. was eben nicht – und ist so der feste Punkt in einer Welt, die durch ihn aus den Fugen gerät.

Am Hans Otto Theater wird das Ensemble um die Regisseurin Nina de la Parra privat, gesellschaftlich, politisch und musikalisch Haltungen in Potsdam hinterfragen. Diese außergewöhnliche Theaterarbeit entsteht durch eine gemeinsame Recherche aller Beteiligten. Nina de la Parra, 1987 in Amsterdam geboren, inszeniert an zahlreichen niederländischen und deutschen Theatern. Daneben gestaltet sie ein eigenes feministisches Musik- und Comedyprogramm, in dem sie in vier Sprachen Themen wie Kolonialismus, Sexualität und Doppelmoral behandelt und eigene Lieder mit einer deutschen Hausband aufführt.


7 „Nur das Persönliche ist politisch“ Die niederländische Regisseurin Nina de la Parra über ihre Potsdam-Recherche Bartleby – Ich möchte lieber nicht, Verweigerung als Haltung und Theater als gemeinsame Reise Braucht es mehr Bartlebys in unserer Gesellschaft? Hmmm, schwierig. Ich glaube, die gibt es schon. Allerdings gehen sie unter, wie in Melvilles Geschichte. Bartleby ist am Ende fertig, erschöpft und gebrochen. Hätte eine Anpassung ans System ihn ebenso gebrochen? Ich weiß es nicht. Unserer Gesellschaft würden mehr Leute guttun, die Leitung übernehmen – und zwar nicht auf gewalttätige und primitive Weise, wie man es heutzutage überall sieht, sondern auf sanfte, ruhige und klare Art. Bartlebys Haltung ist in diesem Sinne interessant, weil er nicht abweicht, aber auch nicht gewalttätig wird. Aber wäre es gut für unsere Gesellschaft, wenn viele Leute sich einfach verweigern? Das ist schwierig zu beantworten. Inwieweit interessiert dich Potsdams Vergangenheit? Sehr. Ich lese mich gerade ein: in die Geschichte der DDR und speziell die Geschichte Potsdams. Das ist faszinierend. Als Niederländerin schaue ich natürlich frisch und mit Distanz auf die DDR-Vergangenheit. Ich kann mir vorstellen, dass die DDR-Geschichte Potsdams im Stück Nina de la Parra

zum Thema wird, weil man da klar sehen kann, wie Systeme auf Systeme stoßen und man nicht einfach sagen durfte: Ich möchte lieber nicht. Ob

Worauf freust du dich bei der Recherchearbeit in Potsdam?

mein Interesse daran letztlich auch auf der Bühne sichtbar wird, ist noch

Nina de la Parra: Auf den Weg, den ich gemeinsam mit dem Ensemble

die Frage – vielleicht führen mich die Schauspieler*innen ja in eine

gehen werde. Meine Arbeit ist immer sehr persönlich an die Biogra-

komplett andere Richtung? Vielleicht ist das Stück auf einem Raum-

fien und Interessen der Schauspieler*innen angelehnt. In diesem Falle

schiff verortet, weil sich alle sechs Spieler*innen mit künstlicher Intelli-

wird es noch persönlicher, weil wir gemeinsam ein Stück entwickeln.

genz und der Entdeckung von Zeit und Raum beschäftigen. Wer weiß?

Das heißt: Ohne die Geschichten und Erfahrungen aller gibt es keinen Theaterabend. Ich freue mich auf diese vollkommen offene Reise. Die

Welchen Anteil wird die Musik haben?

Recherche führt uns vielleicht auf total unerwartete Wege. Das mag

Ich hoffe, einen großen, denn ich glaube, wir haben eine sehr musikali-

ich an so einer Arbeit: Man kann sich im Vorfeld sehr viele Gedanken

sche Truppe. Wir werden Rita Herzog, die Solorepetitorin des Theaters,

machen, aber die wirkliche Geschichte entsteht erst zusammen mit

intensiv mit einbeziehen, um zu schauen, inwiefern wir ein kleines klas-

den Schauspieler*innen.

sisches Ensemble zusammenstellen können. Das wäre total toll. Musik spielt bei mir immer eine große Rolle. Dadurch können wir auf andere,

Ist das Politische für dich privat?

emotionalere und sinnlichere Ebenen gelangen.

Privat nicht, persönlich absolut. Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen privat und persönlich. Privat ist das, was nicht in die

Was liebst du an deiner Arbeit?

Kunst gehört. Das, was bei dir zu Hause bleibt, was nicht verarbeitet ist,

Ich liebe fast alles im Prozess der Regie und die Art, wie ich Regie inter-

was niemand sehen möchte. Das Persönliche aber ist das Absolute von

pretiere: Vom ersten Lesen des Textes über die Vorbereitung mit meiner

Kunst und Theater. Es ist der künstlerische Umgang mit dem Privaten, in

Bühnen- und Kostümbildnerin Carla Friedrich bis zur Bauprobe am

der Umsetzung. Wenn in der Kunst etwas nicht persönlich ist, kannst du

Theater, von der Premiere bis zu der Dernière. Am allermeisten jedoch

es wegschmeißen, finde ich. Ich bin davon überzeugt, dass nur das ab-

liebe ich die Probenphase mit den Schauspieler*innen, vor allem den

solut pure Persönliche wirklich politisch sein kann. Wie man das dann

ersten Probenmonat, wenn alles noch offen ist, man gemeinsam eine

darstellt, ist eine andere Frage. Wenn ich Nelson Mandela sprechen

Reise unternimmt und das Endergebnis noch nicht wichtig ist. Es geht

höre, ist es nur persönlich für mich. Wenn ich Trump sprechen höre, ist

um Bereicherung, Dialog, um gemeinsame Entdeckungen.

es nur persönlich für mich. Ich interessiere mich erstmal für Psychologie: Was ist in der Vergangenheit passiert, aus welcher Familie kommen diese Leute, welche Figuren sehe ich auf der Bühne? Berührt mich das? Und dann kommt man zu einer politischen Geschichte. In meinem Comedy-Soloprogramm in den Niederlanden geht es sehr persönlich um mich, um meine Haltung zum Leben. Dadurch ist es zutiefst politisch.

Interview: Natalie Driemeyer

PREMIERE 27-APR / REITHALLE Weitere Vorstellungen: 11-MAI / 30-MAI

Karten: 0331 9811-8 oder hansottotheater.de


8 Schlimmer geht immer Monster von David Greig ist eine Komödie für Jugendliche mit ernstem Hintergrund.

Mit blühender Fantasie und unerschütterlicher Haltung: Duck (Siri Wiedenbusch) will nicht aufgeben Duck will ein ganz normales Mädchen sein. Aber bei ihr zu Hause ist alles ziemlich schräg: Ihre Mutter verunglückte vor Jahren bei einem Mo-

PREMIERE 10-MAI / 18 UHR REITHALLE / 13 +

torradunfall, ihr Vater leidet an Multipler Sklerose und droht zu erblin-

Weitere Vorstellungen:

den. Duck kümmert sich um ihn und versucht mit blühender Fantasie

21-MAI, 18 UHR / 27-MAI, 17 UHR / 5-JUNI, 18 UHR

und unerschütterlicher Haltung alles zu meistern. Doch es kommt der

Karten: 0331 9811-8 oder hansottotheater.de

schlimmstmögliche Tag ihres Lebens: Eine Sozialarbeiterin macht einen Hausbesuch, eine Frau aus einem Computerspiel hat sich in ihren Vater verliebt, und der schönste Junge aus ihrer Schule steht vor der Tür … Die in Köln lebende Regisseurin Catharina Fillers bringt das Stück des schottischen Autors David Greig, welches 2014 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet wurde, für Jugendliche ab 13 Jahre in der Reithalle zur Premiere. Begeistert äußert sie dazu: „,Monster‘ ist eine echte Komödie mit ernstem Hintergrund. Ich finde, dass es dem Autor gut gelungen ist, Ducks Notsituation begreifbar zu machen. Er hat in Duck eine Figur geschaffen, die dringend Hilfe braucht, aber sich mit all ihrer Kraft und Lebenslust gegen diese Tatsache wendet. Sie gibt nie auf, aber sie lässt irgendwann Hilfe zu.“ Als Duck ist Siri Wiedenbusch zu erleben, die an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Schauspiel studiert und schon in „europa verteidigen“ im Hans Otto Theater zu sehen war. Gemeinsam mit den Schauspieler*innen Kristin Muthwill, Jan Nicolas Bastel und Matthias Manz wird sie den Abend rocken.

MAZ-Abonnenten erhalten mit der AboPlus-Karte 10 % Bonus auf alle Vorstellungen des Hans Otto Theaters! (gilt bei Kauf an der Theaterkasse und in den Filialen der MAZ Ticketeria)


9 Ursprung trifft Zeitgeist Wie das internationale Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse Horizonte erweitert. Von Elena Parwan

Abwechslungsreich und einzigartig: Die Schiffbauergasse ist ein Schmelztiegel unterschiedlicher Angebote, Interessen und Sichtweisen

In meinem Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt, welchen Teil eines

in die Gedanken meiner Nachbar*innen zu schlüpfen. Es ist ein Stück,

Fahrrads das Management der Schiffbauergasse darstelle. Damals

das meine Sichtweise ändert, meinen Horizont erweitert und mich

hatte ich das Bild des Lenkers vor Augen. Nach einem halben Jahr als

nachdenklich macht.

Kultur- und Standortmanagerin der Schiffbauergasse denke ich heute, dass es hier immer wieder ganz unterschiedliche Rollen einnimmt – es

Das ist es, was Theater zu sein vermag. Es war einst Ort der Bildung,

steuert, es bremst, es nimmt Fahrt auf, es treibt und regt an. Es ist ein

das Genre der gesprochenen Sprache, das Schrift in Sprache übersetzt.

Geben und Nehmen – wie im Theater, zwischen dem Publikum und dem

Damit war es stets politisch, weil es für alle zugänglich war und das

Spiel auf der Bühne.

individuelle Denken herausforderte – die Grundlage einer funktionierenden Demokratie. Das Spielzeitmotto 2018/19 des Hans Otto Theaters

Mit über 25 Anliegern aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik, Kunst,

ist „Haltung“ und setzt damit zugleich am Ursprung des Theaters an,

Literatur, Kreativwirtschaft, Gastronomie sowie Freizeit und Tourismus

aber eben auch am Geist der heutigen Zeit. Es ist fast schon als Auf-

ist die Schiffbauergasse ein Schmelztiegel unterschiedlicher Angebote,

forderung an die Gäste des Theaters zu verstehen, an die Potsdamer

Interessen und Sichtweisen. Das macht ihr Kulturprogramm so ab-

Gesellschaft – an uns alle.

wechslungsreich und einzigartig. Und diese Vielfalt ist zugleich auch der Grund dafür, weshalb ich mich für die Kulturarbeit entschieden

Diesem Appell möchte auch ich mich mit meiner Arbeit in der Schiff-

habe. Sie lässt dich nicht in Ruhe, sie treibt dich um, sie führt dir vor,

bauergasse anschließen. Wir wollen Haltung zeigen und Haltung

sie mahnt dich an, sie fordert deine Meinung heraus und berührt – auf

einfordern. Denn die Schiffbauergasse ist niemals zu Ende gedacht.

ganz unterschiedliche Weise.

Sie dreht sich, sie kehrt sich um, sie stellt in Frage und entwickelt sich – immer weiter.

Wenn ich zum Beispiel im Hans Otto Theater das Stück „Gehen oder Der zweite April“ ansehe und mich den fremden Menschen im Publikum

Elena Parwan, 32, ist Diplom-

so verbunden fühle, weil der Abend mit seiner Thematik wirklich alle in

Kulturwissenschaftlerin. Zuletzt

diesem Raum angeht, dann ist das genau der Moment, in dem Theater

arbeitete sie für die documenta

verbindet. Denn niemand im Saal kann sich dem Thema des Sterbens

14 in Athen und Kassel. Sie lebt in

entziehen. Ich denke an mich und meine Eltern und wie meine Ge-

Potsdam und ist Kultur- und Stand-

schwister wohl auf die Nachricht unserer Eltern reagieren würden, dass

ortmanagerin des internationa-

sie sich umbringen werden, weil sie über den Zeitpunkt ihres „Gehens“

len Kunst- und Kulturquartiers

selbst entscheiden möchten. Ich bin unsicher, wie ich darauf reagieren

Schiffbauergasse.

würde und springe zwischen den Haltungen hin und her. Und versuche,


10 Spontane Herzensprojekte Beim Boxenstopp in der Reithalle Box überrascht der Theaternachwuchs mit kreativen Formaten. Kaum einer kennt das Innere des Theaters so gut wie sie: Die Regie-

selbst moderierend auf der Bühne und entführt das Publikum in das

assistent*innen begleiten die Proben von Beginn an, kümmern sich um

Babylon Potsdams. Es glitzert in der Box, ein Bierkasten steht als offene

das Catering, räumen hinterher auf, haben immer ein Ohr für die Ge-

Bar in der Ecke, und am Flügel sitzt ein Pianist, der das Geschehen mit

danken und Nöte von Regie und Ensemble – auch nachts und am Wo-

warmen Klängen untermalt. Es wird gesungen, die eingeladenen En-

chenende. Sie spinnen die Verbindungsfäden zwischen allen Gewerken

semblemitglieder stellen sich dem „Fragenhagel“, spielen „Rollen-Tin-

im Theater und haben das große Ganze im Blick. Doch im Rampenlicht

der“ und erzählen Anekdoten aus ihrem Leben.

stehen sie eher selten. Die „Boxenstopp“-Macher*innen haben sehr unterschiedliche ArbeitsAußer beim „Boxenstopp“: Einmal im Monat darf der Theaternach-

zeiten, oft sehen sie sich nur kurz. Die meisten Absprachen treffen sie

wuchs seinen künstlerischen Visionen freien Lauf lassen. Jeder Abend

über WhatsApp. Dabei gehen sie nicht zimperlich miteinander um,

ist neu, jeder hat ein anderes Format: Ein Chansonabend, szenische

es fliegen schon einmal die Fetzen, denn die Ansichten, wie ein „Boxen-

Lesungen und eine musikalische Probe der Familie Schöller (Jörg Dathe

stopp“ sein sollte, gehen manchmal weit auseinander. „Aber wir ver-

und Alina Wolff spielen Vater und Tochter in „Pension Schöller“) waren

trauen uns inzwischen so sehr, dass wir wirklich alles miteinander

schon in der Reithalle Box zu erleben. Fast immer mit dabei sind Schau-

diskutieren können“, sagt Donnie Corvalán González. Geprobt und

spieler*innen des Ensembles, die mit eigenen Ideen die Abende füttern

konzipiert wird nachts und nebenbei, der Abend entsteht oft in einer

und die man so noch einmal ganz neu kennenlernen kann.

Hau-Ruck-Aktion. „Der ,Boxenstopp’ ist unser Herzensprojekt. Wir würden gern noch mehr Zeit investieren, aber der Tag hat leider nur 24 Stunden“, lacht Laura Wilmeroth. Bis zu den Sommerferien werden die Drei noch zwei Abende präsentieren: ein Live-Hörspiel und eine szenische Lesung zu „Alice im Wunderland“. Und übrigens, es lohnt sich immer, auch spontan beim Boxenstopp vorbeizuschauen!

Elena Iris Fichtner

12-APR PLANSCH – EIN LIVE-HÖRSPIEL 17-MAI ALICE: LEWIS CARROLL UND SEIN TRAUMKIND JEWEILS 21 UHR / REITHALLE BOX

Die Drei vom „Boxenstopp“: Nike Weber, Laura Wilmeroth und Donnie Corvalán González im Late-Night-Modus In dieser Spielzeit wird das „Boxenstopp“-Programm von den Regieassistent*innen Laura Wilmeroth und Donnie Corvalán González sowie der Inspizientin Nike Weber gestaltet. Auch Weber begann als Regieassistentin, arbeitet aber seit 2015 als Inspizientin am Hans Otto Theater. Ohne sie und ihre Kolleginnen geht der Vorhang am Abend nicht hoch. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass jede Theatervorstellung reibungslos abläuft, rufen die Schauspieler*innen zu ihren Auftritten ein, koordinieren Requisite und Technik. „Theater ist nie langweilig, es macht uns glücklich und erfüllt uns“, sind die Drei sich einig. „Im besten Fall schafft man es, mit dem Theater in der Gesellschaft etwas zu verändern. Es ist wie eine Droge, man kommt nicht davon weg.“ Bei der „Boxenstopp #latenight“ steht das Trio sogar

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LETZTE FRAGEN

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Welcher Abo-Typ sind Sie? Melitta Wandersee leitet seit 2002 das Abo-Büro des Hans Otto Theaters. Im Interview erklärt sie, warum sich ein Abo lohnt und wie man herausfindet, welches das richtige für einen ist. nicht kennt, dann aber doch total interessant findet. Während man sich beim Wahl-Abo alles nach seinem eigenen Geschmack heraussucht. Welche Abonnements bietet das Hans Otto Theater eigentlich an? Man kann sie in zwei Gruppen unterteilen: Das Wahl-Abo ist frei wählbar, es existiert in drei Preiskategorien. Das Studierenden-Abo und das Kinder- und Jugend-Abo zählen auch mit dazu. Und dann gibt es die Platz-Abos. Dazu gehören beispielsweise das Premieren-Abo, das Freitags-Abo und das Sonntags-Abo. Dann gibt es noch ein Abo, bei dem die Tage gemischt sind. Hervorheben möchte ich noch das Zeitgenossen-Abo. Gibt es auch neue Angebote? Ja, wegen der starken Nachfrage nach dem klassischen Freitags-Abo werden wir ab nächster Spielzeit das Best of Freitag-Abo einführen, mit dem man die besten Stücke im Großen Haus und in der Reithalle besuchen kann. Ebenfalls neu ist das Kleine Sonntag-Abo, bei dem man allein oder mit der besten Freundin einfach mal hineinschnuppern und im besten Fall das Theater für sich entdecken kann. Kann ich jederzeit einsteigen, oder wann ist der ideale Zeitpunkt, um mir ein Abo zu sichern? Der ideale Zeitpunkt für ein Platz-Abo wäre zu Beginn der Spielzeit. Wenn ein oder zwei Premieren schon gelaufen sind, kann man auch noch einsteigen. Später macht es keinen Sinn mehr. Dann empfehle ich immer, erstmal ein Wahl-Abo zu nehmen und in der nächsten Spielzeit ein Platz-Abo zu wählen. Wie wird man eigentlich Abo-Chefin am Hans Otto Theater? Frau Wandersee, warum sollte man sich als Potsdamer*in für ein

Indem man eigentlich immer schon mal am Theater arbeiten wollte. Ich

Abonnement am Hans Otto Theater entscheiden?

kannte das von der Schule her, weil ich damals selbst ein Abo hatte,

Melitta Wandersee: Weil das Abo ein Rundum-Sorglos-Paket ist. Sie

und dachte, das wäre die Arbeit für mich.

schieben Ihren schon lange geplanten Theaterbesuch nicht weiter vor sich her, denn Sie werden von mir freundlich dazu aufgefordert. Sie müs-

Welches ist Ihre persönliche Empfehlung aus dem aktuellen Spiel-

sen sich nicht an der Kasse anstellen, und günstiger ist es auch noch.

plan? Was sollte man sich unbedingt anschauen? „Der gute Mensch von Sezuan“ ist total toll. Auch „Viel gut essen“ in der

Welche Vorteile bietet ein Abo außerdem?

Reithalle hat mir tierisch gut gefallen.

Sie erhalten unaufgefordert alle wichtigen Infos vom Theater, ob nun per Post, per E-Mail oder im persönlichen Gespräch. Dadurch sind Sie immer nah am Geschehen dran. Als Abonnent*in besitzen Sie zudem ein Vorkaufsrecht: Sie können vor allen anderen Theaterkarten erwerben – auch für Stücke, die meist sehr schnell ausverkauft sind.

Interview: Björn Achenbach

Abo-Kontakt Telefon 0331 9811-950

E-Mail abo@hansottotheater.de Fax 0331 9811-900

Wie finde ich heraus, welches Abo das richtige für mich ist? Zunächst sollten Sie sich auf der Website des Theaters oder im Spielzeitheft einen groben Überblick über das Angebot verschaffen. Direkte Fragen können Sie dann mit mir persönlich besprechen. Meist erkenne ich sehr schnell, welches Abo zu wem am besten passt. Zukünftige Abonnent*innen sollten wissen, ob sie feste Termine bevorzugen oder

Persönliche Beratung

Montag und Donnerstag, 9 bis 12 und 16 bis 18 Uhr

Ausblick 2019/20

Intendantin Bettina Jahnke stellt die neue Spielzeit vor

lieber frei wählen möchten. Wobei feste Termine natürlich den Vor-

(exklusiv für Abonnent*innen des Hans Otto Theaters)

teil haben, dass man sich vielleicht Stücke anschaut, die man erstmal

12-MAI / 14 Uhr / Reithalle


Wenn nicht jetzt, wann dann? Vier Empfehlungen für Ihren Theaterbesuch bei Hans Otto Die erste Spielzeit der neuen Intendantin Bettina Jahnke am Hans Otto Theater geht langsam zu Ende. Doch der April und Mai bieten nochmal volles Programm am Tiefen See. Wir haben wieder vier Tipps für Sie zusammengestellt.

Der Schimmelreiter

Pension Schöller

von Theodor Storm

Komödie von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs

Der Sonderling Hauke Haien steigt zum Deichgrafen auf und verfolgt

Philipp Klapproth aus Kyritz an der Knatter glaubt, in der Berliner

hartnäckig sein Deichbauprojekt. Dabei schenkt er dem Neid und den

Pension Schöller auf eine Gruppe „Verrückter“ zu treffen. Die Begeg-

Vorurteilen der Leute im Dorf keine Beachtung. In der Theaterfassung

nung hat turbulente Folgen! „Mit Jon-Kaare Koppe als Gutshofbesitzer

der jungen Regisseurin Katrin Plötner wird Hauke zunehmend zum

Klapproth stand ein Hauptdarsteller zur Verfügung, der mit eloquenter,

Außenseiter, man streut Gerüchte, er habe seinen Schimmel dem Teufel

leichter und trockener Spielfreude jede Schmierenkomödie in an-

abgekauft, und eine bedrohliche Verschwörung formiert sich gegen ihn.

6-APR / 13-APR / 14-APR / 30-APR / 5-MAI

Gehen oder Der zweite April

von Jean-Michel Räber

spruchsvolle Unterhaltung verwandeln kann.“ Märkische Allgemeine

7-APR / 22-APR / 12-MAI (zum letzten Mal)

Der gute Mensch von Sezuan

von Bertolt Brecht mit Musik von Paul Dessau

Im Alter ein Pflegefall werden – das möchten die wenigsten. Doch wie

Drei Götter kommen mit dem Auftrag auf die Erde, gute Menschen zu

soll man es verhindern? Dem eigenen Leben rechtzeitig ein Ende setzen?

finden. Doch einfach wird dies nicht … „Eine packende Bühnenerzäh-

Der Abend stellt Fragen nach Moral, Selbstbestimmung und Würde. „Ein

lung. Zehn der elf Schauspieler sind neu in Potsdam. Jeder von ihnen

berührendes Stück, getragen von einer wunderbaren Schauspielkunst,

zeigt sich als starker Typ.“ Märkische Allgemeine

und poetische Bilder, die nachwirken.“ Potsdamer Neueste Nachrichten

18-APR / 25-APR / 11-MAI (zum letzten Mal)

19-APR / 28-APR

Karten unter 0331 9811-8, hansottotheater.de und an der Theaterkasse Impressum Herausgeber Hans Otto Theater GmbH / Schiffbauergasse 11 / 14467 Potsdam Spielzeit 2018/19 Intendantin Bettina Jahnke Geschäftsführende Direktorin Petra Kicherer Redaktion Kommunikation und Marketing, Dramaturgie Konzeption Pongping Konzeption & Gestaltung Roya Visual Ideas Fotos Thomas M. Jauk Titel, S. 2 (oben), 3, 4 (oben), 5, 6, 8, 11, 12 / Hans Ludwig Böhme S. 2 (unten) / Juan León S. 4 (unten) / Nina Gschlößl S. 7 / Mathias Völzke S. 9 (unten) / Lisa Katzwinkel S. 10 Druck Pressedruck Potsdam GmbH, Friedrich-Engels-Str. 24, 14473 Potsdam Redaktionsschluss 5. März 2019 Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Potsdam, gefördert mit Mitteln der Landeshauptstadt Potsdam und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg


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