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Ausgabe 2 / 2018
AKTUELLES
HAPKIDO-MAGAZIN.de
von Hapkido Meistern und Gastautoren
TECHNIKSERIEN Nakbob (Fallkunst) & Street Hapkido
KUMMOOYEH
neue Ausbildungen mit Schwert und Bogen ideal für Hapkidoin
MOO GONG KWAN
합기도
www.
mit GM Choi Kwang Suk
HAPKIDO EVENTS stets aktualisiert - Seminare - Ausbildungen - Workshops - Meisterschaften
DSGVO ab 25. Mai Betrifft alle Dojangs & Webseitenbereiber
Bouksoo Joung 9. Dan Kummooyeh
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HAPKIDO MAGAZIN
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Redaktion / Editorial HAPKIDO-magazin Frühjahresausgabe 2018! Liebe Leserinnen und Leser,
REDAKTEUR Uwe E. G. Wischhöfer
PHOTO / FILM Eventfotografie Frank Stolle Sabine Wischhöfer
AUTOREN Andreas Brinkmann Jens Wilke Michael Poschen Jens Schimmel Timo Meusel Juri Fleischmann Uwe Wischhöfer Sabine Wischhöfer
Grillgeruch liegt in der Luft und unsere Gärten werden für Manchen zum zweiten Dojang - endlich Frühjahr! Bei diesem herrlichen Wetter nehme ich gerne mein koreanisches Mokgum (Holzschwert) in die Hand und trainiere unter freiem Himmel auf dem Rasen Schwerttechniken, die ich einst von von Großmeister Jang und Meister Michael Poschen, von dem der aktuelle Kummooyeh Artikel für unsere Frühjahresausgabe stammt, lernen durfte. Mein Dank gilt allen Autoren, die auch in dieser Ausgabe mit ihren interessanten Artikeln zu dieser Onlineausgabe beigetragen haben. Besuchen Sie auch unsere neue Homepage: Hapkido-magazin.de, die Ihnen alle Artikel neben unseren Bonusmaterialien, Videos und weiteren Inhalte zur Verfügung stellt. Ihr Uwe Wischhöfer (li. neben mir, Großmeister Hyun Kyoo Jang)
REDAKTIONSSCHLUSS HAPKIDO magazin Redaktionsschluss für die Ausgabe 2018-03 ist der 20. Juni 2018!
HAPKIDO magazin erscheint vierteljährlich als Onlineausgabe. Inhaber & Redaktion Uwe Wischhöfer Spitalstr. 3-5, D-85276 Pfaffenhofen Ausgabe 2018-02 im April 2018. Alle Rechte vorbehalten © 2018 Uwe Wischhöfer Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eine Haftung für Inhalte solcher Beiträge kann nicht übernommen werden!
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Eine Welt - ein Hapkido! STIL UND VERBANDS-OFFEN - FÜR ALLE KAMPFKUNSTFREUNDE
#2 2018 04+05
SIN MOO HAPKIDO von J u ri Fl eis ch m a n n ( j f )
„INS WASSER GEHEN...“
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02+03 ZWEITE AUSGABE 2018
EVENTS TERMINE
Editorial / Inhalte Magazin Überblick
und BSGVO von Sabine Wischhöfer
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08+09
KUMMOOYEH Schwerttechniken (Kumdo) und koreanischer Bogen Ku m m o oyeh in Deu t s ch lan d von Michael Poschen (mp)
Mentales - DO von Timo M eu s el ( t m )
10+11
12+13
MOO GONG KWAN
FALLTECHNIK - 2. TEIL
von Andreas Brinkmann (ab)
Falltechnik - nach vorne vo n Je n s S ch im m el ( js )
14+15
KOREA… das Land der Morgenröte
STREET Hapkido - 2. TEIL
Neue Reisebericht Serie vo n J en s Wilke ( jw)
vo n U we Wis ch h ö fer ( u w)
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Sin Moo Hapkido mit Juri Fleischmann Zum ersten mal war Juri Fleischmann (7. Dan Sin Moo Hapkido) der deutsche Repräsentant für Sin Moo Hapkido, als einer der Gastlehrer auf dem internationalen Jiu Jitsu Lehrgang eingeladen, um die koreanische Kampfkunst Hapkido zu unterrichten. Juri Fleischmann leitet seit fast 20 Jahren seine eigene Kampfkunstschule und unterrichtete bereits in 10 Ländern international. Ausrichter des 28. Internationalen Jiu Jitsu Lehrgangs war der Zen-Bogyo-Do e.V. Otterbach (bei Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz) unter Meister Harald Westrich 6. Dan Jiu Jitsu. Wie in jedem Jahr waren fünf hochgradige Meister für das Seminar geladen aus den Stilen Jiu Jitsu, Goshindo und neu Sin Moo Hapkido. Da der Verein offen mit anderen Stilen umgeht und gerne „über den Tellerand schaut“, war es erneut sehr interessant
für die ca. 300 Teilnehmer. Die große Sporthalle war mit 5 Matten-Bereichen ausgestattet. Die Kampfkünstler unterteilten sich von Basisschüler bis Fortgeschrittene und Meister, die jeweils von den Gastlehrern an zwei Tagen im Rotationsverfahren unterrichtet wurden. Somit konnten alle Teilnehmer mit allen Gastlehrern ihres Leistungsstandes entsprechend das Wissen vermittelt bekommen. Bei Juri Fleischmann wurde von Grundprinzipien des Sin Moo Hapkido bis zu höheren Techniken ein breites Spektrum der koreanischen Kampfkunst vorgestellt. Die Schüler und Meister waren von den doch sehr unterschiedlichen Methoden überrascht und konnten somit neue Impulse vom Lehrgang mitnehmen. Von der Darstellung realistischer Selbstverteidigungssituationen und derer eigenen Problematik, bis hin zu
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traditionellen Techniken war für Jeden etwas dabei. Schlag- und Tritttechniken und deren Abwehr, Hebel- und Wurftechniken aber auch deren mögliche Konter gegebenenfalls als Trainingsdrill und vieles mehr. Am Abend bestand die Möglichkeit zum Austausch zwischen Meistern und Schülern, bei einem geselligen Zusammentreffen. Zum Ende des Lehrgangs wurden die Gastlehrer von Harald Westrich mit Geschenken verabschiedet. An dieser Stelle wurde auch die Lehrerbesetzung für das nächste Jahr besprochen. Juri Fleischmann erhält erneut die Möglichkeit, Sin Moo Hapkido 2019 zu unterrichten. Die Teilnehmer freuen sich auf weitere spannende Stunden, an denen neue Techniken zu lernen sind und schon erlernte vertieft werden können.
Homepage: juflei.de
M E N TA L E S - D O
Timo Meusel Qualitästsmanager 3. Dan Taekwondo / 6. Kup Hapkido Baumberger Taekwondofreunde e.V. Coesfeld/ Nottuln timo.meusel@hapkido-magazin.de
„Ins Wasser gehen...“ „Schwimmen lernen kann man nur im Wasser“. Diesen Lehrsatz kenne ich noch aus meiner Jugend. Er bedeutet so viel wie „außerhalb des Schwimmbeckens und nur mit Theorie wird man niemals lernen, sich über Wasser zu halten und sich effektiv durch Schwimmbewegungen fort zu bewegen.“ Diese Aussage kann ich nur bestätigen und finde stets Parallelen zur Kampfkunst. Was aber hat Kampfkunst mit Schwimmen zu tun? Jemand, der – aus welchem Grund auch immer – in einen See fällt, in ein tiefes Wasser, dem bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder, er schafft es, sich durch Schwimmbewegungen über Wasser zu halten, oder er ertrinkt. Ganz klar im Vorteil ist derjenige, der Schwimmtechniken erlernt hat. Je öfter er schon geschwommen ist, desto größer ist die Chance, aus dieser Situation lebendig heraus zu kommen. Wenn das Gewässer dann besonders kalt oder sehr unruhig ist, wenn es Strömungen gibt, dann wird eine gute Schwimmroutine auf einmal besonders von Vorteil. Dabei ist es wirklich unwichtig, wie viele verschiedene Schwimmtechniken man kennt oder wie viele Abzeichen auf der Badehose zu sehen sind. Eher entscheidend ist, dass man seine erlernte, für sich passende Schwimmtechnik ohne nachzudenken beherrscht, man körperlich in einer guten Verfassung und geistig so gefestigt ist, nicht in Panik zu geraten um sich fokussieren zu können. Dann hat man gute Chancen, das rettende Ufer zu erreichen. Jemand, der – aus welchem Grund auch immer – in eine nicht zu vermeidende körperliche Auseinandersetzung
gerät, dem bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder, er schafft es, sich durch eine effektive Abwehr zu verteidigen, oder er erleidet Verletzungen, wird beraubt, oder Schlimmeres. Ganz klar im Vorteil ist derjenige, der Verteidigungstechniken erlernt hat. Je öfter er diese praktisch trainiert, desto größer ist die Chance, aus dieser Situation unbeschadet heraus zu kommen. Wenn der Angreifer besonders stark und aggressiv ist, oder es vielleicht zwei Angreifer sind, wird eine praktische Routine im sogenannten Hosinsul auf einmal besonders von Vorteil. Dabei ist es wirklich unwichtig, wie viele Techniken man kennt oder welche Graduierungen und Titel erreicht worden sind. Eher entscheidend ist, dass man seine erlernten, für sich passenden Techniken ohne nachzudenken beherrscht, man körperlich in einer guten Verfassung und geistig so gefestigt ist, nicht in Panik zu geraten und sich fokussieren zu können. Dann hat man gute Chancen, sich in einer solchen Situation verteidigen zu können. Wie beim Schwimmen ist es wichtig, Techniken zu erlernen und immer wieder zu üben. Perfektion muss der Weg sein, den der Kampfkünstler ein Leben lang verfolgt,
ohne das Ziel jemals zu erreichen. Durch Grundschule (Gibon Yeonseup), Formen (Poomsae, Hyong) und Ein- oder Mehrschrittkampf (Ilbo Taeryon, Ibo Taeryon,…) ist das ein lebenslanger Bestandteil des Kampfkunsttrainings. Wie schon beschrieben, muss auch der Kampfkünstler „ins Wasser gehen“, das heißt, er muss lernen, die Techniken in Stress-Situationen intuitiv und kontrolliert anzuwenden. Neben dem Sparring in verschiedenen Wettkampfformen sollte auch das Hosinsul-Training mit einer gewissen realistischen Kulisse durchgeführt werden. Dabei kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Künstlich Stress durch Zeitdruck und eine laute Geräuschkulisse aufbauen, Training in „Straßen-Klamotten“ sind geeignete Möglichkeiten. Mindestens genauso wichtig ist aber das Training des Geistes, denn nur derjenige, der Ruhe und Übersicht behalten kann, der eine bedrohliche Situation annehmen kann, der kann auch „auf stürmischer See“ bestehen. Atem- und Fokustraining muss daher ein Bestandteil eines jeden guten Trainings sein. Timo Meusel
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K U M MOOYE H 검무예 Bouksoo Joung 9. Dan Kummooyeh
Seit über 40 Jahren studiert Großmeister Joung asiatische Kampfkünste wie Taekwondo, Hapkido, Kendo, Kung Fu und Kummooyeh (Kumdo). Seit 1991 schenkt er dem Studium der traditionellen koreanischen Schwertkunst, besonders die des scharfen Schwerts, viel Aufmerksamkeit. Um sein Wissen über die Schwertkunst an andere Kampfkunstmeister weiterzugeben, gründete er 1996 die Korean Dobup Kumdo Association. Er unterrichtete an der Korean Military Academy sowie an der Korean National Police University in Korea und verbreitete seine Schwertkunst mit Hilfe eines Demoteams in der ganzen Welt. Seine 2-Schwert-Technik besteht aus 12 Grundstellungen und hat den Kampfstil vieler Meister beeinflusst. Großmeister Joungs Ziel ist es, die traditionelle koreanische Schwertkampfkunst auf der ganzen Welt zu lehren und zu verbreiten.
Internet Links: kummooyeh.org Kummooyeh.de kummooyeh-niedersachsen.de kummooyeh-nrw.de 6 HAPKIDO MAGAZIN 2018-02
Was ist Kummooyeh? Kummooyeh bedeutet „Schwertkunst“ und ist eine Koreanische Kampfkunst mit Schwert und dem Koreanischem Reiterbogen. Die Grundpfeiler von Kummooyeh [kʊm ˈmuː je] sind Schneiden, Kämpfen, Formenlauf und das Schießen mit dem Koreanischen Reiterbogen (Gung sul 궁 술). Diese Grundpfeiler werden in sechs Bereiche strukturiert und unterrichtet:
Grundtechniken Die Basis im Umgang mit dem Schwert sind Bein- und Schrittarbeit, Schwerpunkt und Gewichtsverteilung, Zieh-, Einsteck-, Schnitt- und Blocktechniken als auch die Koordination des gesamten Körpers.
Sparring Das Kämpfen mit dem Schwert stellt eine besondere Herausforderung an mentale und körperliche Fähigkeiten. Kampftechniken mit Trainingswaffen im Kampf gegen einen oder mehrere Kämpfer anzuwenden bedeutet sicheres und präzises Umsetzen aller körperlichen und mentalen Fähigkeiten. Da das Kämpfen im Kummooyeh den Kampf mit der echten Klinge nachstellt, gibt es am gesamten Körper viele gültige Trefferflächen. Die Fertigkeiten werden, angefangen von den Trefferflächen am Kopf, Bauch und dem Handgelenk, immer mehr verfeinert. Mit fortschreitender Fertigkeit werden in der Ausbildung das sichere erreichen von Trefferflächen an Oberarm, Oberkörper, Oberschenkel und Unterschenkel gelehrt. Ganz wichtig bei jeder Aktion im Sparring ist der Grundsatz mit einer guten Technik zu treffen, aber nicht getroffen zu werden.
Schnittübungen
Bogenschießen
Das Führen einer scharfen Klinge bei Schnittübungen an Bambusmatten gehört zu den anspruchsvollsten Disziplinen der Schwertkunst. Alle Fertigkeiten, die man mit dem Schwert erlernt hat, werden in einem Schnitt oder in einer Schnittkombination abgerufen. Nach einem Schnitt kann aus dem Schnittbild sehr viel gelernt werden und kleinste Abweichungen vom Ideal werden offenbart.
Das Schießen mit dem traditionellen Koreanischen Bogen ist ein dynamisches, kampforientiertes Bogenschießen aus der Bewegung heraus. Die Sehne des Bogens wird, anders als beim Englischen oder Mediteranen Stil, mit dem Daumen gezogen. Da der traditionelle Bogen über kein Bogenfenster verfügt, muss er beim Schuss ausgedreht werden. Die Positionierung der Bogenhand ist der dem Schwertgriff ähnlich, was eine sehr schöne Kombination darstellt.
Kummooyeh Meditation Das Ziel der Kummooyeh-Meditation ist die Kontrolle und Steuerung von Körper und Geist. Die Herzfrequenz wird gesenkt, der Atem fließt bewusst im idealen Rhythmus und der Energiefluss wird angeregt. Die Kummooyeh-Meditation schafft die ideale Basis, sich selbst und seine Umwelt aufmerksam wahrzunehmen um die nötige Energie abrufen zu können.
Schwertformen Die korrekte Ausführung von Schwertformen stellt die harmonische Kombination aller anderen Disziplinen (Schneiden, Grundtechniken, Stellungen) dar.
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Erstes Kummooyeh Seminar im April 2014 in Ismaning bei München
Headmaster Hyun Kyoo Jang 8. Dan Kummooyeh Seit mehr als 35 Jahren trainiert Großmeister Hyun Kyoo Jang Taekwondo, Haidong Gumdo und Kummooyeh. Er entwickelte Kummooyeh (die Koreanische Kampfkunst mit Schwert und Bogen) und gründete 2010 zusammen mit Großmeister Bouksoo Joung die World Kummooyeh Federation. Im Februar 2014 begann er Kummooyeh zu lehren und über Seminare und dem Instructor Training Programm weltweit zu verbreiten. Er bereist die ganze Welt und ist mehr als die Hälfte
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des Jahres für die Ausbildung von Instruktoren und Schülern außerhalb Koreas unterwegs. Die Verbreitung von Kummooyeh schreitet schnell voran. Aktuell wird Kummooyeh in 20 Ländern trainiert. Jährlich werden nationale und internationale Events in unterschiedlichen Ländern organisiert. So fand 2017 das erste internationale Kummooyeh Seminar und Instructortreffen in Utah, USA statt. Das nächste internationale Event ist bereits für 2018 in Korea avisiert. GM Jang entwickelte Kummooyeh mit dem Ziel, physische und mentale Fähigkeiten entwickeln zu können, die uns im Alltag unterstützen und sich positiv auf unsere Lebensqualität auswirken.
Über den Autor
KUMMOOYEH in Deutschland
Michael Poschen betreibt seit 1985 Kampfsport und ist 4. Dan Kummooyeh und Head Instructor der World Kummooyeh Federation. Er trainierte viele asiatische Kampfkunststile wie Taekwondo, Hapkido, Tang Soo Do, Taiji, Haidong Gumdo®, Kendo und Kummooyeh. Zusätzlich absolvierte er die Trainer-C-Ausbildung des Bayrischen Landessportverbands. Im Jahr 2007 gründete er in Ismaning bei München im Budo-Club-Ismaning e.V. die Abteilung Haidong Gumdo®, die er 2014 in Kumdo und später in Kummooyeh wandelte.
Die junge Kampfkunst startete in Deutschland im April 2014 in Ismaning bei München. Michael Poschen lud Großmeister Jang zu einem Seminarwochenende ein, um den aus ganz Deutschland angereisten Interessenten Kummooyeh vorzustellen. Der Funke sprang schnell auf die Teilnehmer über. Durch diverse Ausbildungsprogramme und Seminare wurde das Wissen rasch an die heutigen Trainer weitergegeben. Diese geben ihr Wissen und Können nach dem Motto „Sweat and Smile (Lernen mit Spaß)“ an ihrer Schüler weiter. Bis heute haben sich zahlreiche Schulen und Übungsgruppen in Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz gegründet. Die Anzahl der begeisterten Kummooyeh-Mitglieder steigt stetig und stellt uns vor neue Herausforderungen. Diese meistern wir flexibel und dynamisch und immer zum Vorteil unserer Schüler und für die Kummooyeh Gemeinschaft. Zu Jahresbeginn 2018 wurde der Landesverband in Niedersachsen gegründet und weitere Gründungen stehen an. Außerdem freuen wir uns, als erstes europäisches Land, durch unsere aktuell drei zertifizierten Head Instructoren auch weitere Kummooyeh Instructoren ausbilden zu dürfen. Wer sich in Deutschland zum Kummooyeh-Instructor ausbilden lassen möchte, kann dieses Ziel mit der Unterstützung unserer
Head Instructoren schnell erreichen. Das speziell dafür entwickelte Ausbildungsprogramm IBP (Instructor Bridging Program) schließt für gewöhnlich mit der Prüfung zum 1. Dan ab und befähigt und berechtigt den Absolventen, eigene Schüler zu unterrichten und deren Gürtelprüfungen abzunehmen. Das Jahr 2018 bleibt spannend. Neben den Trainings, Aufführungen und Gürtelprüfungen freuen wir uns sehr auf die kommenden großen Kummooyeh Seminare und Events. Am 10. und 11. Februar richtete der Landesverband Niedersachsen in Wolfenbüttel ein Seminar für jeden interessierten Schüler und angehenden Instructor aus: Am 2. und 3. Juni 2018 findet in Bottrop das „Kummooyeh Friendly Seminar & Training“ statt, welches als Gemeinschaftsprojekt europäischer Instructoren durchgeführt
wird und neben dem Unterricht für Schüler erstmalig ein Freundschaftsturnier bietet. Am 13. bis 17. September 2018 freuen wir uns sehr auf einen weiteren Besuch von Großmeister Jang. Er ist Mensch, Freund, Lehrer, und nahbarer Großmeister. Mit ihm trainieren und lernen zu dürfen ist immer ein besonders Erlebnis. Das Seminar richtet sich an alle, die Interesse an Schwertkampf haben sowie an Kummooyeh treibende.
Quellenangaben: Die sechs umseitig angezeigten Piktogramme wurden von www.Kummooyeh-Niedersachsen.de bereitgestellt. Der Artikel über GM Joung wurde von der internen Webseite: www.kummooyeh.org in die deutsche Sprache übersetzt.
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Autor
Andreas Brinkmann
7. Dan International Hapkido Federation (IHF) und Moo Gong Kwan Vertreter des Moo Gong Kwan für Deutschland
Grand Master (9. Dan) Choi Kwang Suk (Foto links)
MOO GONG KWAN Der Moo Gong Kwan ist eine Schul- respektive Stilrichtung in der International Hapkido Federation (IHF). Dieser Kwan wurde am 8. September 1983 von Great Grand Master Choi Kwang Suk und Senior Grand Master Lee Youg Sik gegründet. Das Hauptquartier hat seinen Sitz in Ontario, Kanada. Der Name „Moo Gong Kwan“ selbst setzt sich aus drei Silben zusammen: Moo (koreanisch 무, chinesisch 武) wörtlich für Krieg oder Kampf und steht für die Kampfkunst. Gong (koreanisch 공, chinesisch 空) bedeutet einerseits „Arbeit“, aber auch „Fähigkeit“ oder „Können“ und symbolisiert die innere Energie. Kwan (koreanisch 관, chinesisch 館) bedeutet wörtlich Haus und steht für eine Stilrichtung. Übersetzt wird es mit der Schule, welche die militärischen und geistigen Inhalte verbindet. Dies spiegelt sich auch im Schullogo des Moo Gong Kwan nieder. Im Kreis steht „Moo Gong Kwan“ und „International Hapkido Federation“, welches die Zusammengehörigkeit symbolisiert. Getrennt wird dies von den koreanischen Schriftzeichen 무 und 공. Im inneren Kreis ist die stilisierte Lotusblume zu finden. Unterlegt ist diese vom Symbol des Yin und Yang in den koreanischen Farben. In diesem Symbol befinden sich die chinesischen Schriftzeichen 武 und 空 für MOO und GONG. Im Hapkidostil Moo Gong Kwan der IHF werden neben den üblichen TrittWurf- und Hebeltechniken auch Meditation und Atemübungen geübt und unterrichtet. Hier liegt der Fokus auf der Steigerung der inneren Energie, dem KI (koreanisch) 기 oder CHI (chinesisch 氣). Bei höheren 10 H A P K I D O M A G A Z I N 2 0 1 8 - 0 2
Graduierungen werden zudem die einzelnen Waffen, wie Kurz-und Langstock, sowie später auch das Schwert trainiert. Später kommen dann auch noch Techniken aus der Chiropraktik hinzu, um mögliche Verletzungen aus dem Training behandeln zu können. Das übergeordnete Ziel von Hapkido ist es, die beste geistige, körperliche und geistige Gesundheit des Individuums zu erreichen. Durch das Training erhält der Übende als Nebenprodukte eine erhöhte Flexibilität, größere Ausdauer, besseres Verständnis, bessere Kontrolle, größere Stärke, ausgezeichnete Selbstverteidigung, größeres Vertrauen und Selbstwert. Die Lehren des Moo Gong wir zu den Lehren des Hapkido: Kwan werden wie folgt beschrieben: Richtige Einstellung 바른 태도 1. Vorbildliche Etikette Richtige Auffassung 바른견해 2. Vorbildliche Anstrengungen Richtiges Urteilsvermögen 바른판단 3. Vorbildlicher Selbstschutz Richtige Sprechweise 바른말씨 4. Sei ein echter Kampfkünstler Richtige Handlungen 바른행동 Richtige Lebensart 바른생활 Dies spiegelt sich auch in den Leben des Großmeister Richtige Mentalität 바른정신 Kwang wieder. Er respektiert und achtet auf LebensRichtiger Weg des DO 바른도인 zeit besonders drei seiner Lehrer. Seinen Son-Meister (koreanisch für Zen-Meister) Hier werden noch die Lehren des Moo Gong Kwan Hwa-Sonne-Yang Yang il Dea Sun Sa Nim (großer hinzugefügt: Meister) Se Nim. In den Kampfkünsten wurde er vom Begründer der International Hapkido Federation 1. Richtige Etikette Kuksanim Myung Jae-Nam unterwiesen. Dieser ist 2. Aufrichtige Bemühungen im Jahre 1999 verstorben. Und seinen Professor an 3. Richtiges Selbstschutz der Dong-Kuk Universität Park Wan-Il. Die richtige 4. Sei ein echter Kampfkünstler Etikette und korrektes Verhalten ist für die Praxis von Hap Ki Do und der Kampfkünste von größter Bedeutung. Das Folgende ist eine Liste von Grundsätzen und Richtlinien, die strikt im Moo Gong Kwan einzuhalten sind. Denken Sie immer daran, ein Kampfkünstler muss immer bescheiden sein. Eine wahre Kampfkunst beginnt und endet mit 무 bzw. 武 (koreanisch MOO) und steht für die Kampfkunst: Vergiss also nie, dass der Weg mit Etikette beginnt und endet. Das KI 기 oder 氣 der Natur soll immer diejenigen beschützen, die es beobachten und kultivieren, du darfst niemals Angst haben oder zögern. Sei immer dankbar für deinen Meister und Lehrer und bin sehr stolz darauf, ein Hapkidoin zu sein. Selbst das kleinste Insekt hat eine Seele, zerstöre kein anderes Leben aus irgendeinem anderen Grund, als der Selbstverteidigung. Man muss den kriegerischen Weg vollständig verstehen, um hart zu sein, aber man sollte die Härte, die kommen wird, nicht fürchten. Konzentriere dich auf das wahre DO (den Weg), um dein KI zu bündeln. Somit kommen 2018-02
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TECHNIK-SERIE: NAKBOB
Meister Jens Schimmel 4. Dan Hapkido (Silent Stream) 1. Dan Kummooyeh
Fa ll-Te chn i k Na k b o b Te i l I I
Post: jens.schimmel@hapkido-magazin.de
Homepage: silent-stream.com
Unterrichtsvorbereitung für die LGS im Jahr 2015
Ablauf des Falls vorwärts 1. Absenken des Körperschwerpunktes 2. Beine nach hinten wegstrecken 3. Landen nahe am Absprungpunkt auf den Unterarmen, Handflächen zum Boden, Dreieck bilden 4. Gesicht zur Seite drehen 5. Kihap! (schnelles Ausatmen mit Körperspannung)
TECHNIK / BEDEUTUNG DER HÖHE
v(t)=√2gh Geschwindigkeit ist die Wurzel aus 2mal die Erdbeschleunigung mal die Höhe. Das bedeutet, je größer die Fallhöhe, desto größer die Aufprallgeschwindigkeit. (g=9,81m/s2) gerundet g=10m/s2 => v(t)=√20h
AUFGABE
1. Berechnen Sie die Aufprallgeschwindigkeit aus dem Stand (Höhe bis zu ihrem Bauchnabel) 2. Berechnen Sie exemplarisch für eine Person aus der Gruppe die Aufprallgeschwindigkeit aus der Hocke (Höhe bis zum Bauchnabel) und aus 2m. 3. Üben Sie den Fall vorwärts :-)
Unsere Nakbob Technik-Serie geht weiter im nächsten HAPKIDO-magazin #2018-03 12 H A P K I D O M A G A Z I N 2 0 1 8 - 0 2
STREET HAPKIDO Teil II Einfache Selbstverteidigung STR E E T- H A P K ID O.de Ihr eigenes Grillgewürz ist schärfer als jedes Messer! Die warme Sonne lockt uns mit ihren warmen Strahlen ins Freie und lässt Freunde erstmals wieder gemeinsam im Garten zu einem gemütlichen Grilltreffen zusammenkommen. Die dicken Winterklamotten werden nun in den Schrank verbannt und die kurzen Sachen angezogen. Frühlingsgefühle erwachen und das nicht nur beim eigenen Partner/in sondern auch bei möglichen Tätern. Leider gibt es nicht nur zur Grillzeit immer wieder Übergriffe vor welchen es sich auf dem abendlichen Nachhauseweg zu schützen gilt. Ich empfehle Ihnen an Stelle eines problematischen Pfeffersprays, der rechtlich ausschließlich zur Abwehr von Tieren eingesetzt werden darf und gleichzeitig bei falschem Wind oder ungeüb-
ter Bedienung dem Verteidiger mehr schadet als nutzt, ein weit effektiveres und preiswerteres Hausmittel zur Abwehr. Zu Hause verwenden wir zum Einreiben von Grillfleisch verschiedene Kräuter, Salz und für den pikanten Geschmack auch schwarzen Pfeffer und natürlich meine Lieblingszutat: „Birdeye Chili“ ab 100.000 Shu (Scoville). Für meine Spezialmischung entarte ich meist meine elektrische Kaffeemühle in der ich die Pfefferkörner in weniger als 30 Sekunden mühelos zu einer handlichen Portion frisch vermahle und mit dem Birdeye Chili vermenge. Die Mischung gebe ich in ein kleines aber dichtes Kunststoffsäckchen, das man zu Grillbesuchen in einer Kleidungstasche mitnehmen kann. Auch wenn mein extrem scharfes Gewürz, beim Grillen, nur äußerst vorsichtig verwendet werden sollte, kann
es auf dem Nachhauseweg helfen eine gefährliche Situationen durch beherzten Einsatz von Schärfe zu „entschärfen“! Im Notfall könnte ein solches „Grillgewürz“ durch Aufreißen der Kunststofftüte zur effektiven Wurf- oder Reibe-Waffe (in der eigenen Hand) in Richtung Augen des Angreifers werden. Waschen Sie nach solch einem Einsatz dringend Ihre Hände und bringen nicht den kleinsten Hauch dieses Capsaizin in die eigenen Augen, da Sie sonst die Wirksamkeit Ihres „Grillgewürzes“ unfreiwillig selbst erführen! Von Mischungen mit der Naga Jolokias Chili (über 850.000 Shu) rate ich jedoch dringend ab, da ein Einsatz sowohl am Grill, wie auch in einer Verteidigungssituation lebengefährlich und nicht mehr im Verhältnis angemessen wäre!
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Ihr Uwe Wischhöfer
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GROSSMEISTER JENS WILKE
Jens Wilke 7.Dan Taekwondo (Jidokwan) 6.DAN Hapkido (KHCA) Präsident Korea Hapkido Center Association Deutschland 6.Dan Taekwondo (Kukkiwon) 13.Khan Muaythai, International Referee and ITO IFMA Seoraksan Gebirge
Korea… das Land der Morgenröte Liebe Leser, in den folgenden Ausgaben dieses Magazins möchte ich Ihnen dieses faszinierende Land gerne näherbringen, meine Erfahrungen, die Eindrücke und Erlebnisse meiner vielen Koreabesuche mit Ihnen teilen und vielleicht Ihr Interesse an diesem noch recht unbekannten Land auf der touristischen Weltkarte wecken. Durch meinen Meister wurde mir dieses wundervolle Land und seine Bewohner sehr intensiv näher gebracht und ich bekam Einblicke, die einem als reiner Tourist mit Sicherheit
verwehrt bleiben. Ich kann jedem Kampfkünstler der die koreanischen Kampfkünste betreibt und das große Glück hat, einen koreanischen Meister zu haben, nur raten mit ihm einmal Korea zu besuchen, sich durch ihn in die kulturelle als auch Kampfkunstwelt einführen zu lassen. Ich bin mir ganz sicher, dass durch Ihn sich Türen öffnen werden, die sonst geschlossen bleiben. Korea…dieses Land am anderen Ende der Welt ist sowohl faszinierend als auch verwirrend, man findet Ruhe aber auch viel Hektik,
Sinheungsa Tempel Eingang 14 H A P K I D O M A G A Z I N 2 0 1 8 - 0 2
man findet wundervolle Landschaften aber auch viele Hochhausburgen, sehr leckeres aber andersartiges Essen, sehr nette und gastfreundliche Menschen aber auch die Businessmenschen die Korea in den letzten Jahren zu einer Wirtschaftsmacht gemacht haben. Aber man findet vor allem auch viel Kampfkunst. Die Kampfkünste gehören in Korea zum täglichen Leben als auch zum kulturellen Geschehen dazu wie bei uns vielleicht der Fußball. Mindestens an jeder zweiten Ecke trifft man auf eine Kampfsportschule. Jeder Kampfkünstler der
Sinheungsa Tempel Eingang
R E I S E B E R I C H T: KO R E A
Buddhastatue Seoraksan
die koreanischen Kampfkünste Taekwondo, Hapkido oder die vielen anderen ernsthaft betreibt und tiefgreifender verstehen möchte, sollte wenigstens einmal das Mutterland besuchen und die Wurzeln hautnah erleben. Durch einen Besuch wird einem mit Sicherheit die ein oder andere Sicht und Verhaltensweise vieler koreanische Meister klarer und man versteht die kulturellen Hintergründe und Verwobenheiten mit Sicherheit besser. Ich habe bis jetzt noch keine Kampfsportschule erlebt die sich nicht riesig über einen Besuch gefreut hätte.
Taekwondotraining meiner Schüler am Dong-U College
Zunächst einmal werde ich aber die von mir bereisten Regionen in den folgenden Artikeln in den Vordergrund stellen. Die Hauptstadt Seoul mit ihren ca. 10 Millionen Einwohnern, Palästen, Einkaufsstraßen, Märkte und natürlich dem Taekwondo Headquarter Kukkiwon, die Nachbarstädte Suwon mit der Festung Hwaseong und dem Volkskundedorf und Incheon, die Grenze zu Nordkorea mit dem Wiedervereinigungsobservatorium Odusan, die östliche Region Gangwon-Do mit dem Seoraksangebirge und einige weitere Stationen wie dem
bekannten Tempel Bulguksa und der Gingsengstadt Geumsan. Alles sehr interessante Gegenden und mit Sicherheit ein MUSS für jeden Koreabesucher. Ich werde mich bemühen möglichst interessante Berichte für den Kampfkünstler aber auch für den nur Koreainteressierten zu verfassen. Sollten Fragen entstehen, können Sie sich gerne per Email unter chun-in@web.de an mich wenden und ich werde versuchen diese zu Ihrer Zufriedenheit zu beantworten. Ihr Jens Wilke hapkido-center-germany.de
Insel Jeju / Jeongbang Wasserfall
Unabhängigkeitshalle und Gedenkstätte in Cheonan 2018-02
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E V E N T S 2 . Q UA RTA L 2 0 1 8 WWWW
EVENTS
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Datenschutzgrundverordnung DSGVO - Ein Überblick (sw) Datenschutz-Grundverordnung - Was Webseitenbetreiber, Dojanginhaber und Kampfsport-Vereine beachten sollten.
Ist Ihr Dojang / Verein an die DSGVO angepaßt?
DSGVO ist die Abkürzung für Datenschutz-Grundverordnung. Bereits im Mai 2016 veröffentlichte die Europäische Union (EU) die Endfassung der DSGVO, Das heißt sie ist bereits in Kraft getreten und wir sind mit dem 25. Mai 2018 am Ende der Übergangsphase angekommen. Dennoch wissen viele noch nicht einmal dass es diese Verordnung überhaupt gibt. Die DSGVO regelt ab dem 25. Mai 2018 die Verarbeitung personenbezogener Daten für die gesamte EU einheitlich....(lesen Sie weiter auf unserer Homepage) Zum aktuellen HAPKIDO-magazin.de Artikel (hier klicken!)
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