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Wie es in Japan zu einer chri tlichen Für orge für die Gefange- Mert GeFOMMen ift....0.-.secceeeceeeenseseee socccesersenee sae saree
from Missions-Taube 1894
ich zur Buße leiten la en, und died ift dur Gottes kräftige Wirkung, mit einer Ausnahme, gelungen. Aber tros man-
cherlei Sünden und Schwachheiten hat der HErr Chri tus auch hier eine wahre Gemeinde, die geheiliget i t durch das Wa erbad im Wort, welche die Kraft des Wortes in treuem
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Fe thalten an den erkannten Wahrheiten bewei en, die ein freimüthiges Zeugnis gegen Welt ünden und die heidni che
Religion ihrer Ra egeno en mit Wort und That ablegen und dadurch manche Seele vom Tode erretten. Gott erhalte ie ferner bei einem Worte und in einer
Gnade und tärke ie mit Kraft aus der Höhe zum Wachs- thum nach innen und außen zu eines Namens Ehre.
Concord, den 13. April 1894. N. J. Bakke.
BWie es in Japan zu einer <ri tli<hen Für orge für die Gefangenen gekommen i t.*)
Jm Jahre 1883 wurde einer der er ten japani chen Chri- ten, Tannakira Hara, der chon 1874 die Taufe empfangen, zu drei Monaten Gefängnis verurtheilt. Nicht eines Glau- bens wegen, ondern wegen eines politi chen Vergehens. Um der Verbreitung des Chri tenthums zu dienen, hatte er einen Buchladen eröffnet, den er ten in Japan, der chri tliche Lite- ratur vertrieb. Daneben handelte er aber auch mit politi- cen Schriften; ja er hatte elb t eine olche Schrift verfaßt, in welcher er ih zum Vertheidiger einiger Führer der libe- ralen Partei aufwarf, die um ihrer Oppo ition gegen die Regierung twillen gefangen gefest worden waren, und ener- gi ch für die Rede- und Preßfreiheit eintrat. Wegen die er Schrift wurde er elb t zu einer dreimonatlichen Gefängnis- trafe verurtheilt. : Als er das Gefängnis betrat, das er mit 100 gemeinen Verbrechern theilen mußte, die aber zur Beit ausivarts auf Arbeit waren, fixirte ihn der einzige anwe ende Gefangene, der eine Art Au f eher zu ein chien, und richtete endlich die Frage an ihn: Kennen Sie mid? Yeh kenne Sie, weiß aber Jhren Namen nicht. Hara konnte ich nicht be innen, den Mann je ge ehen zu haben, theilte ihm aber mit, daß er der Buchhändler aus der Ginza traße ei. Da rief der Ge- fangene: Ah, Sie ind der JE uslehrer. Ja, Sie ind es. Wie kommen Sie hierher? Aber was für Sie ein Ungliid, i t für mich ein Glück. Yeh freue mich, Sie wieder zu ehen. Jch habe Sie je und je in meinen Träumen ge ehen. Nie- mals dachte ich, Jhnen hier zu begegnen, aber nun ijt mein Herz voll Freude, daß mein chnlich ter Wun ch erfüllt ijt. *) Vergleiche hiezu den Artikel in der vorhergehenden Nummer der Mi ions - Taube : Gefängniß- Reform in Japan aus dem Missionary Herald von Rev. W. W. Curtis, Januar 1894. Jn der Februar-Nummer der elben Zeit chrift gibt er nun die Er- zählung von der Ent tehung die er angebahnten merkwürdigen Ver- be erung im Gefängniswe en die es heidni chen Landes. Wir waren eben im Begriff, den elben für un ere Le er zu über eßen, als Herr P. Sapper uns die en Auszug des elben aus der Feder Dr. War- neds aus der Allgemeinen Mi ions-Zeit chrift zu andte. D. H.
Nach einiger Zeit fuhr er fort: Jch habe einen Dieb- tahl begangen und mein Gewi en beunruhigt mich ehr. Als ich eines Abends durch die Ginza traße ging, traf ich einen Haufen Men chen, zu dem Sie prachen. Jch blieb tehen und hörte zu. Sie waren der Prediger ; id) kann das nie verge en. Sie agten: Was i t bittrer für das men ch- liche Herz als das bö e Bewußt ein, Sünde und Verbrechen begangen zu haben? Gewi ensbi e ind chmerzlicher als körperliche Pein. Nur JE us, der Für t des Friedens, kann ein reuiges Herz trö ten. Mein Herz war damals in großer Unruhe und nichts konnte mir Frieden und Tro t geben. Als ich von Jhnen hörte, daß es in JE us eine Erlö ung gebe, die den Sünden chmerz wegnimmt, verlangte mich dar- nach, mehr davon zu vernehmen. Aber ich wurde ergriffen und wegen meiner Verbrechen in's Gefängnis ge eßt. Leiden i t chmerzlich, doch gab mir die Strafe, die ich litt, einen gewi en Tro t, weil ich durch ie er tattete, twas ich verdient, aber mein gei tiges Leiden wurde id) nicht los. Keine That, kein Nachdenken, keine Reue konnte mich davon befreien. Endlich kaufte id) eine Bibel, ich las ie, aber id) ver tehe nicht, twas ie mit der Erlö ung meint, und habe Gott täg- lid) gebeten um eine Leitung, und nun habe id) Gelegen- heit, alles zu hören, obgleid) mir die e Gelegenheit Shr Un- glü> gibt. Der Mann weinte, als er das agte, und Hara wurde ehr getrö tet über eine Gefangen chaft. Die Sträflinge nannten ihn bald den JE uslehrer. Die Beamten ertheilten ihm die Erlaubnis, jeden Abend eine Art Bibel tunde zu halten, und manchem der Gefangenen that Gott das Herz auf. Hara erkannte bald, daß die e Männer nicht o chlecht waren, als er früher geglaubt, und daß bei vielen die elende äußere Lage, in der fie fid) befanden, die Haupt chuld ihres Falles trage. Noch im Gefängnis wurde er immer leben- diger von dem Gedanken bewegt : Was kann für die e Armen gethan werden, die man fo chlecht behandelt und als un- verbe erlih ver hreit?? Was wird aus ihnen nach ihrer Entla ung? Für ihn elb t war der Aufenthalt im Ge- fängnis ein unaus prechliches Leiden, zumal er aud) noch den Typhus bekam. Aber er erkannte in die er Führung die Hand des HErrn, der ihn zu einer Arbeit an den Gebun- denen berief. Seine Stimme , chreibt er, klang fort- während in meinen Ohren und id) war des Friedens von ihm voll. Sc) war fröhlich in meinem Leiden und ver- brachte meine Gefangen chaft mit Dank gegen Gott. Nach einer Befreiung prach Hara mit einen Freunden und veröffentlichte eine Schrift über die Lage und Behand- lung der Gefangenen, die die öffentlihe Aufmerk amkeit erregte. Der Chef des japani chen Gefängniswe ens, Herr Jshii, war den Reformgedanken zugänglich, und betraute Hara mit einer Jn picirung der Gefängni e. Unter den Gefängnisbeamten wußte er keinen, der den Gei t der Selb t- opferung be aß, welcher die Grundbedingung für einen auf die Sträflinge auszuübenden be ernden Einfluß bildet, und Hara be chäftigte fic) ern tlich mit der Frage, ob Gott ihn

36 Die Mixsionx-Taube.
| 5 nicht elb t in die en Dien t berufe. Er kämpfte lange mit Der Erfolg ift überra chend. Hunderte von Straflingen © fic), betete viel und gewann endlich die Ueberzeugung: der | wohnen freiwillig dem chri tlichen Unterricht bei, lernen und | HErr will es. Cr be prach ich dann auch niht mehr mit | le en die Bibel, beten und geben durch ihr verändertes Leben Flei h und Blut und wurde von Herrn Jshii ofort als | Bewei e von ciner inneren Beeinflu ung. Während früher i morali cher Jn tructor an dem Unter uchungsgefängnis in | die Zahl der Flüchtlinge eine bedeutende war, hat fie fic Kobe ange tellt, de en Director zu einer Ueberra chung ein | in den leßten Jahren tetig vermindert, und in der er ten E Chri t war. Häl te von 1893 ijt nur ein Fluchtver uh vorgekommen. * Hier war Hara drei Jahre im Segen thätig, da wurde | Ein äußerer Uebertritt zum Chri tenthum und die Bildung H ihm ein neues großes Arbeitsfeld an einem weit entfernten Orte angeiviefen. Durch die große nördliche Jn el Jezo, jest die Hokkaido genannt, zieht ih eine ausgedehnte Wildnis, welche eit Ende der iebziger Jahre als eine Verbrechercolonie benust worden ijt. 7000 Sträflinge, von denen keiner unter zwölf Jahren Gefängnis zu verbüßen hat, ind an vier Haupt- punkten hier vornehmlih mit Urbarmachung des Landes und mit Bergbau be chäftigt. Seit Ende der 80er Jahre teht die e Strafcolonie unter der einheitlichen Leitung eines Herrn Dinue, eines Mannes, der mit der Energie eines Zucht- mei ters herzliches Mitleid mit den Gefangenen verbindet und von ihnen noch mehr geliebt als gefürchtet wird. Die er treffliche Mann hat die Colonie nicht nur twirthfdyajtlid) be- deutend gehoben, nicht nur für ge unde, reinlihe Wohnungen der Gefangenen und eine men chliche Behandlung der elben ge orgt, ondern fid) aud) bemüht, an ihrer morali chen Be erung zu arbeiten. Die Sorge für die elbe wurde zu- näch t in die Hände der Buddhi ten gelegt, aber Herr Dinue gelangte bald zu der Ueberzeugung, daß ein wirklich be ern- der Einfluß nur durch eine auf chri tlichen Principien be- ruhende Unterwei ung bewirkt werden könne. Nun ge chah es, daß Hara von Kobe aus einen Be uch in der Hokkaido machte, und er war nicht wenig überra cht, als Herr Oinue ihm von die er Ueberzeugung Mittheilung machte. Sofort war ein Ent chluß gefaßt, hier zu bleiben, ein Ent chluß, de en der Chef ich ehr freute. Nun wurde nicht bloß Hara als chri tlicher Unterwei er ange tellt, ondern aud) noch ein hervorragender japani cher Pa tor, Tomeoka, ein früherer Student der Do chi cha, der fic) viel mit den ocialen Pro- blemen be chäftigt hatte, als Gefängnisgei tliher berufen. Das ge chah im April 1891. Auf Grund orgfältiger Stu- dien der abendländi chen Gefängnisreformliteratur organi- irten nun beide Männer ihre von weiteren Gehülfen unter- E tüßte Thätigkeit folgendermaßen : 1. Ein morali cher Vortrag an jedem Sonntag für alle Gefangene mit obligatori chem Be uch. Die e Vorträge dür- fen nicht pecifi ch chri tlich fein. 2. Eine chri tliche Predigt am Sonntag mit Zugrunde- legung der Bibel. Be uch jedem freige tellt. 3. Tägliche morali che oder religiö e Unterwei ung in Form von Frage und Antwort. 4. Privat eel orge und 5. SMOG für die Gefangenen? unter zwanzig ihren. den einzelnen Zellen von ehs oder aht Gefangenen in der. einer chri tlichen Gemeinde ijt den Gefangenen allerdings nicht ge tattet. Es hat i aber bereits unter den japani- chen Chri ten eine Ge ell chaft zur Für orge für entla ene Sträflinge gebildet, welche eine große Landjtrede in der Hokkaido angekauft hat, auf welcher diejenigen, die Chri ten werden wollen, als freie Coloni ten ollen ange iedelt werden. Jn der näch ten Zeit teht die Entla ung von 1900 bevor, von denen zweifellos ein erheblicher Bruchtheil die e Ge- legenheit zu recht chaffenem Broderiverb und chri tlichem Gee mein chaftsleben mit Freuden ergreifen wird. Das Werk ift noch in einen Anfängen, man erhofft aber von ihm nicht nur eine Neform des ge ammten japani chen Gefängniswe ens, ondern auch eine Beeinflu ung der öffent- lichen Meinung zu Gun ten des Chri tenthums als einer prak- tijden Macht zur Neuge taltung der ocialen Verhältni e.
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Etwas aus der Goßner' <hen SKohlsmiffion in O tindien.
Die Kohlsmi ion gehört nah Burkhardts kleiner Mi - ionsbibliothek zu den ge egnet ten aller evangeli chen Mi - ionsunternehmungen. Shr Begründer i t der alte gott elige Goßner in Berlin. Jm Jahre 1844 andte er eine Anzahl Zöglinge nad) Calcutta, am bengali hen Meerbu en ge- legen und die Haupt tadt der briti chen Be ißungen in Ofte indien. Goßners Ab icht war, durch eine Sendlinge das Evangelium nad) Virma oder Burma in Hinterindien zu bringen. Dies ward durch den Eintritt americani cher Mi - ionare da elb t verhindert. Dafür fand fid) durch Kohls, welche in Calcutta als Straßenarbeiter be chäftigt waren, ein Fingerzeig, die en Heiden in ihrem Lände Chri tum zu predigen. Die Kohls wohnen nordwe tlih von Calcutta in der Provinz T chota Nagpur, etiva vier Millionen Men chen zählend. Der in der Haupt tadt des Landes Rant chi woh- nende engli che General Hammington begrüßte die Mi io- nare mit Freuden und unter tüßte die Mi ion auf's kräf- tig te. Doch wir wollen nicht die Ge chichte die er Mi ion geben, o intere ant ie ift. Die Kohls ind zwar ein be erer Men chen chlag als die Hindus, aber Heiden, und die Mi - ionsarbeit unter ihnen erwies ich fo chwierig und erfolg- 108, daß die Mi ionare in fünf Jahren treuer Arbeit unter viel Seufzen und Beten noch keinen Heiden hatten taufen können. Muthlos chrieben ie an Vater Goßner nah Ber- lin: Die Kohls bekehren fic) niht. Alle un ere Mühe i t
um on t. Wir wün chen uns ein anderes Arbeitsfeld zu uchen. Aber Goßner tvar ein Mann des Glaubens, und ein echtes Glaubenswort chrieb er ihnen zurü>: Ob ich die Kohls bekehren oder nicht bekehren, das ei Euch ganz gleich; wollen ie das Wort nicht annehmen, o mögen fie es ich zum Gericht hören. Jhr aber betet und predigt ruhig fort; wir hier wollen auh mehr beten. Sein Glaube wurde nicht zu Schanden. Der HErr hatte ein großes Volk da; das Evangelium brachte reiche Frucht. Jm Fahre 1868 zählte man hon 10,000, 1872 15,000 chri tliche Kohls, unter denen die mei ten unter großen Bedrü>kungen und Ver- folgungen elb t von Seiten der Regierung tandhaft ihren Glauben bekannten. Ein Kohlchri t mit Namen Silas wurde von einem eingebornen Beamten auf ein Holz ge- bunden und dann mit Zangen gestvidt. Unter den furdyt= baren Martern und Schmerzen fragte ihn der Hen- fer: Wo ijt nun dein HErr JE us? Rufe ihn doch, daß er kommt und dir hilft. Silas ant- wortete: Du ha t bis jest nur nad) außen ge chlagen ; wenn du nach ine nen {hläg t, wird der HErr JE us {don fommen. Darauf wurde der
Märtyrer ohn- mächtig. O. H. nare im fernen Heidenlande ich zuer t ein Haus zur Woh- nung und zu den Gottesdien ten erbauen mü en, o that Mi ionar Schooff bald nach einer Ankunft. Es war zwar ein Gebäude für Kirche und Schule vorhanden, aber es ge- nügte nicht mehr. So kaufte der Mi ionar denn fünf Ader Holzland in der Nähe der Station für 50 Dollars, fällte mit einen Negern die nöthigen Bäume, miethete eine Säge- und Hobelmühle, welche auf dem Plage die Bretter ägte und hobelte, und nun ging's an s Bauen. Der Mi ionar war Architect, Baumei ter und Bau chreiner und tellte mit einen Negern die hüb chen Gebäude in weniger als einem Jahre o her, daß ein Glied der Commi ion bei einer Jn- pection da elb t bezeugte, ein Fachmann hätte ie faum chöner und an ehnlicher her tellen fönnen. Mi ionar Schooff elb t berichtet darüber in der Mi ions-Taube vom Januar 1891 Folgendes : Die lieben Le er der Mi ions-Taube haben gewiß in letter Zeit ich oft gewundert, twas twobleigentlid aus dem Kirchbau in Meherrin gewor- den fei, da ja in

Uf 0
S
Kirche, Schule und Pfarrhaus in Meherrin, Va. lester Zeit wenig
oder gar nichts darüber in der Taube! verlaute. Ja, lieber Le er, wir mußten eben, um die en Bau aufzuführen, die Feder, die on t im
Dien t der, Taube
Kirche, Sdule und Pfarrhaus in WMeherrin, Ba.
Das freundliche Bild in die er Nummer tellt uns Kirche, Schule und Pfarrhaus un erer Negermi ion in Meherrin,
Va., vor Augen. Damit bringen wir un ern lieben Le ern und Mi ionsfreunden das lette Bild aller un erer Mi ions- tationen, und hoffen ihnen damit eine Freude zu machen. Die leste Nummer der Mi ions-Taube hat ja den erfreu- lichen Bericht von Mi ionar Schooff über den gedeihlichen Fortgang eines Werkes da elb t gebracht. Wer ihn mit Lob und Dank Gottes gele en hat, ollte der nicht gerne auch die äußerlichen Stätten an ehen, in welchen der HErr JE us ein o ge egnetes Werk an den armen Negern die es Landes durch eine rechtglaubige Kirche treibt? Das Bildchen pra- entirt fid) freilich recht be cheiden und an pruchslos. Aber es hat für uns einen be onderen Reiz vor un ern andern Mi ionsgebäuden. Die e ind alle ein Werk von Fachleuten, Architecten und Bau chreinern. Aber die e Mi ionsgebäude ind ein Werk un ers Mi ionars Schooff. Wie die Mi io-
teht, ein tweilen in den Ruhe tand ver ehen und tatt de en Blei tift, Winkel, Säge, Beil und Hammer ergreifen. Kein Wunder daher, daß die ,Taube', die ja bekanntlich ohne Feder wenig ausrichten kann, hier fo lange mit ihrem erfreulichen Bericht aufgehalten wurde. Nun endlich oll ie denn aud) ihren lieben Le ern die en erfreulichen Bericht überbringen :
Schon eit Anfang des Jahres arbeiten wir mit allem Fleiß daran, einen eigenen Gottesader einzurichten, damit un ere Leute nicht, wie hier üblich, irgendwo im Walde ein- ge charrt werden mü en. Ferner daran, ein zwe>ent prechen- des Schul- und Gotteshaus, owie auh, wo möglich, ein Pfarrhaus zu errichten. Dies alles ijt uns denn aud) unter dem gnädigen Bei tande Gottes herrlich gelungen.
Am 10. Juni haben wir un ern Gottesader durch das Begräbnis eines Jünglinges eingeweiht. An die em Jüng- ling haben wir es wieder o recht erfahren dürfen, daß das Evangelium von Chri to eine Kraft Gottes i t, elig zu machen alle, die daran glauben. Denn er i t elig in die em Glau- ben ent chlafen: ;
Um die e Zeit waren wir denn auch rü tig am Bau. Da durfte es denn freilidy nidt nad) dem Acht tunden y tem gehen, ondern es wurde vom Sonnenauf- bis Untergang mit allem Fleiß gearbeitet. Und der HErr egnete un erer Hände Arbeit, o daß ie ohne be ondere Be chiverden vor- trefflid) von Statten ging. So durften wir denn zu un erer großen Freude chon am 28. Augu t un er neues Pfarrhaus neben der neuen Kirche und Schule beziehen. Fen ter und Thüren waren zwar noch niht angebracht, aber wir waren doch unter Dach, was bei der Jahreszeit völlig genügte. Doch wurde eitdem der Bau vervoll tändigt, fo daß wir jest ein gemüthliches Heim haben, das er te Pfarrhaus der Neger- mi ion! Es ijt in Ge talt eines Kreuzes gebaut, ein tö>ig, und enthält vier Zimmer. Die Ko ten der Kirche beliefen fid) auf nur $730.00 und die des Pfarrhau es auf $425.00.
Der treue Gott und Heiland halte ferner eine mächtige Hand zu Schuß und Segen über die er Mi ions tation mit ihrem theuren Mi ionar und einem eifrigen Gemeindlein. O. H.
Gin WMi ionsarzt in China.
Jn T chut chia wirkt ein engli cher Mi ionsarzt, Mar- hall, in großem Segen. Er ollte aber an drei oder vier, noch be er an 30 oder 40 Orten zugleich ein können. Der Kranken i t kein Ende, und die mei ten gleichen dem armen Weib, das 12 Jahre lang viel erlitten hatte von den Aerzten und mit dem es nur immer \{limmer geworden war. So er chienen cines Tags Abge andte vom Ober-Mandarin in Jong=- H in, der dringend bat, Herr Mar hall möchte doch chnell kommen, ein einziges Söhnlein ei todkrank. Da er ein großer Mann ift, der den Chri ten viel chaden oder nüßen kann, da er bisher immer freundlich gegen die Mi ion gewe en, da er auch gleid) einen Wagen ammt Ehrenwache mitge chi>t hatte, ent <hloß der Arzt i, zu gehen. Abends um 7 Uhr brach er auf, am andern Morgen um 39 Uhr (4. Juli 1893) hatte er ein Ziel erreicht, freilih chr müde und zer chlagen, denn die Wege waren fiirdterlid). Der Empfang beim Mandarin aber war äußer t freundlich. Er grüßte den Doctor und die Begleiter mit einem echt euro- päi chen Händedru>, was on t in China gar nicht Sitte i t, und reichte ihnen eigenhändig die Ta e Thee, ohne welche dort zu Lande keine Begrüßung denkbar ijt, eine große Ehre. Dann wurde der Doctor in den Theil des Hau es geführt, wo die vier Frauen des hohen Herrn ihre Gemächer haben und wo dad givetjahrige Söhnlein an heftiger Gehirn- entzündung und Krämpfen darniederlag. Zahlreiche dhine- i che Aerzte hatten ich vergeblich um ihn bemüht. Der eine atte pulveriiete Tigerknochen verordnet ammt Schlangen- #, Scorpionen- und Krötenpulver, ein anderer hatte im Magen des Kindes ibe cin bö er Gei t, und hatte elben durd) Stiche mit einer glühenden und

genommen, alle aber waren darin einig, daß auf keine Hei- lung zu hoffen ei. Leider mußte der Mi ionsarzt ihnen bei timmen. Aber er konnte doch wenig tens Erleichterung chaffen. Da fri che Luft nah chine i cher An icht lebens- gefährlich für einen Kranken ijt, hatte man das Kind Tag und Nacht in einem heißen Zimmer ohne jede Lüftung liegen la en, ivo es auh nod) von Fliegen, Moskitos und anderem Ge chmeiß wimmelte. Der Doctor ließ nun Thür und Fen ter aufmachen, einen tüchtigen Fächer in Bewegung fegen, gab dem Kind ctivas Arznei ein und machte da fein Eis oder auch nur kaltes Wa er zu haben war einen Heiß-Wa er-Um chlag um den Kopf, worauf die Krämpfe aufhörten. Schon fingen die Eltern des Kindes und alle Um tehenden an zu hoffen. Der Doctor mußte den ganzen Tag da bleiben, wobei ich der Mandarin fortwährend mit ihm unterhielt. Aber die Krämpfe kehrten wieder, ärger als je. Durch Chloroform wurden ie zwar ge tillt zum großen Er taunen aller Zu chauer, die Kräfte des Kindes aber waren er chöpft und am näch ten Morgen hatte es aus- gelitten. Niemand wagte es, dem Vater die Trauerkunde zu melden. Er ging tundenlang auf und ab in einem großen Empfangs aal, ohne zu fragen, wie es tehe, und doch elb t chon überzeugt, daß das Ende gekommen ei.
Doch hatte der Doctor die Rei e nicht um on t gemacht. Er blieb noch einen Tag und konnte an dem elben 120 Kranke behandeln, mei t ganz arme Leute, darunter aber auch ein paar vornehme, namentlich drei hohe Beamte. Vielen war nicht zu helfen, andern aber fonnte durch eine kleine Opera- tion oder etivas Arznei ein großer Dien t gelei tet werden. Alle waren dankbar und viele hatten Gelegenheit gehabt, das Evangelium zu hören. Abermals eine Nachtrei e, und der Doctor war wieder auf einer Station. (Mbl. f. Kinder).
Mi ionsrund chau.
Palä tina. Sn Jeru alem wurde am 31. October vori- gen Fahres der Grund tein der deut chen evangeli chen Kirche gelegt und am 6. November die neue deut che evangeli che Kirche zu Bethlehem eingeweiht. Sind die e Kirchen auch zunäch t für die evangeli chen Deut chen im heiligen Lande,
| o bilden fie dod) zugleih Ausgangspunkte für die Mi ion. Auch das deut che Diakoni en-Hospital in Jeru alem und das yri che Wai enhaus ind bedeutend vergrößert. Bedeu- tender als die deut che ift die engli che Mi ionsarbeit in Palä tina. Die Kirchliche Mi ionsge ell chaft hat auf 7 Stationen 1390 eingeborne evangeli che Chri ten und 1786 Schüler. Neben 13 europäi chen Mi ionaren tehen 8 eingeborne ordinirte Gehülfen. Die Fort chritte unter den Muhammedanern werden ehr er chwert durch die feind- elige Haltung der türki chen Behörden. Die jüdi che Be- völkerung ift in teter Zunahme begriffen. Jn Jeru alem oll ihre Zahl 50,000 betragen. * | |
Society) i t die größte evangeli che Mi ionsge ell chaft der
Erde. Sie zählt 329 ordinirte europäi che Mi ionare, darunter 158 univer itätlih gebildete Theologen; ferner 71 Laienarbeiter und 134 unverheirathete Damen. Außer die en 534 europäi chen Mi ionsarbeitern ijt die Zahl der eingebornen Gehülfen aus den ver chiedenen Völkern, unter denen die e Mi ion arbeitet : 284 ordinirte Pa toren, 4042
Lehrer und 892 Lehrerinnen, al o 5218 Eingeborne. Das ergibt ein Heer von 5752 Mi ionsarbeitern. Die Mi ions- gebiete ind: We tafrica, O tafrica, Palä tina, Per ien,
Egypten, Nord-Judien, We tliches Jndien, Süd-Jndien,
Ceylon, Mauritius, China, Japan, Neu eeland, Nordwe t-
America, Nord-Pacific. Die Zahl der Communicanten i t: 52,898; Chri ten 189,815; Schulen 1971; Schüler 81,236. Der Be tand der ver chiedenen evangeli chen deut- fGen Mi ionsge ell haften war im Jahre 1892 nah An- * gabe der Allgemeinen Mi ions-Zeit chrift folgender : swe 225 Bae = oe SHE es Pet 5 2 ZEE 3 SZ Zz 2 2 ENO) z @s a Q @s = Ss 25 5 eee = 225 a SZ i +2 iat 5 : Hee tee 0 ae || g = = = 2 cy 5 = 8 a

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Mi ionsge ell chaften be eßt find, find folgende: a) Briti h-Jndien (Brüdergemeine, Ba el, Ber- lin IL, Leipzig, Hermannsburg, Morgenländi cher Frauenverein, Schleswig = Hol tein che Mi ionsge- ell chaft). b) Niederländi h-Fndien (Barmen, Neukirchen). c) China (Ba el, Berlin I, Barmen, Chine i cher Frauenverein, Allg. evangeli ch-prote t. Mi ions- verein). i d) Japan (Allg. evang.-prote t. Mi ionsverein). e) Palä tina und Syrien (Jeru alemverein). f) We tafrica (Va el, Bremen). g) Südafrica (Brüdergemeine, Berlin I, Barmen, Hermannsburg). h) O tafrica (Brüdergemeine, Berlin I, Berlin III, Neukirchen, Leipzig). i) Au tralien (Brüdergemeine, Hermannsburg, Neuendettelsau). k) Neuguinea (Barmen, Neuendettelsau). 1) Nordamerica m) Mittelamerica | Brüdergemeine. n) Südamerica
Von den deut chen Schußhgebieten ind durch evang. deut che Mi ionen be eßt : a) Togoland (Bremen). b) Kamerun (Ba el). c) Südwe tafrica (Varmen). d) Oftafrica (Brüdergemeine, Berlin I und I, Leipzig). e) Neuguinea (Barmen, Neuendettelsau).
Jn Syrien haben die americani chen Presbyterianer cine einflußreiche Mi ion, deren Mittelpunkt Beirut i t. Auf 5 Haupt- und 91 Neben tationen haben ie 1858 Com- municanten, etiva 5000 Anhänger, 152 Schulen mit 7539 Schülern. Mehrere Drudprefjen ind be tändig in Thätig- keit, und ihr College in Beirut, das über 200 Schüler zählt, hat neben einer theologi chen auch cine medicini che Kla e. Aug befindet ich hier ein Mi ionskrankenhaus, ein Wai en- haus und Töchterpen ionat der Kai erswerther Diakoni en. Auch hier wird viel geklagt, nicht nur über fortwährende Placereien eitens der türki chen Behörden, auch directe Ver- folgungen und elb t Angriffe auf das Leben der Mi ionare ind vorgekommen. Daneben hat es auch nicht an erfreu- lichen Erfahrungen gefehlt; Zuhörer hat ich bedeutend die Zahl der vergrößert, muhammedani chen und ein griechi cher Prie ter hat ich den Prote tanten offen ange chlo en. Es macht ich in letter Zeit ein immer tärker werdender Zug zur Auswanderung nad) America bemerklih. Auch die ärztliche Mi ion in Syrien und Palä tina gewinnt immer mehr an Ausdehnung und Bedeutung. Jm nördlich ten Kleina ien bis an die per i che Grenze haben die americani chen Congregationali ten ausgedehnte TE