Miſſionszeitſchrift der Evangeliſh-Futheriſhen Synodalkonferenz von 1 Hordamerika.
1911.
Nummer 1.
Zum neuen Jahrgang.
Neujahrsbetrachtung.
Fliege, liebe „Taube“, Fliege wieder aus! Kehr? mit deinem Ölblatt
Es ijt niht genug, daß wir leben und einen Tag nah dem andern zubringen, ſondern es “Fommt alles darauf an, wie wir leben und unjete Tage verbringen. Denn die Tage unſers Lebens ſind nicht unſer, und wir ſind nicht die Herren darüber. Wem gehört denn unſere Lebens8zeit? Gott. Unſer Leben ijt cine Gabe Gottes und daher nicht unſer Eigentum, vielmehr ein Gut, worüber uns Gott der HErr zu Haushaltern geſeßt Hat. - Und wenn wir nur --Saushalter über unſere Tage find, ijt es klar, daß. _wwir dereinſt Rechenſchaft geben müſſen über jede Stunde, die wir gelebt haben. Sit dic dies auh immer bor Augen, lieber Leſer? Denkſt du mit Ernſt daran, “daß ein Tag. kommen “ wird, an dem du Rechenſchaft geben mußt über jede : Stunde, | die dir’ Gott gegeben hat? Wie koſtbar iſt daher jede Stunde; wie wichtig, daß wir jede Minute, die uns Gott gibt, re<t austaufen, beſonders da wir auch niht eine “Sekunde mit allem Gold der Erde zurüd>kaufen können: : < Wann ‘niigen wir aber die Zeit ſees gebens gut aus?’ Dann, wenn wir “erjtlid) unſere Tage in den Dienſt Gottes ſtellen undzu Jeiner Ehre anwenden. Sede Stunde, die wir dent Dienſte Gottes widmen, iſt wohl ausgenügßt.. Solche Stunden find
Ein in mänches
Sag’:
Strom
„Wer
Haus:
in der Zeiten
nur JEſum
Findet für die Seele Sichre Ruheſtatt.« Fliege,
liebe
In die Welt
eile
deinen
hat,
„Taube“,
hinaus;
Frieden
Allenthalben aus! Saq’: „Jm Völkermeere Hat der HErr gebaut — Seiner Kirche Arche, * Ihr ſein Heil vertrant. Fliege, Fliege
liebe „Taube“, \<nell hinaus,
Denn’ die Zeit der Gnade Läuft
ſhon
ecifend aus!”
Sag’: „Jhr. Chriſten, nötigt Alle doch herein, Daß ſie in der Arche
Wohl geborgen ſei!n.«
Fliege, liebe „Taube“,.— Zuverſichtlich aus! Gott führt, gnädig ſegnend,
Selbſt dein Werk hinaus; Gibt
erſchro>nen
Seelen
Frieden in der Zeit Freude Und cinft felge In
der Ewigkeit.
- vor allem diejenigen, weldje wir im öffentlihen Got
te8dienjt verleben. Wenn wir mit Andacht der PT ‘digt lauſchen und mit dankbarem Herzen vernehnien, was Gott Großes an uns getan hat, wenn wir ihn
Tt WCG,NineHP
Januar
33. Jahrgang.
-
Die
2
Miſſions-Taube. ganz redjt. Aber das Heil deiner Seele ſollte dir doh immer die Hauptſache ſein. „Trachtet am erſten nach dem Reich Gottes und nach ſeiner Gerechtigkeit“, ſagt Chriſtus. Wer alſo ſeine Tage recht auskaufen
mit Herz und Mund bekennen und mit unſerer Stimme fein Lob vertiindigen, dann kaufen wir ge
wiflid) unſere Zeit gut aus.
=
Wohlangelegt find aber foldje Stunden aud) des-
Sünder
an!“
will, wird vor allen Dingen ſeine Zeit zum Heil ſeiner Seele anwenden. Wohl angewandt ijt aber auch alle die Beit, die wir in den Dienſt des Nächſten ſtellen. Gott ſagt in ſeinem Wort: „Wohlzutun und mitzuteilen NE
halb, weil dies zum Heil deiner Seele gereiht. Wohl muß auc) der Leib verſorgt werden, und die Beit, die wir zu ſeiner Erhaltung verwenden, iſt nidjt übél angewandt; und wenn wir zur Erholung und Erqui>ung uns einige Stunden gönnen, ſo iſt das
die
CS
nimmt
OT
„ZEſus.
Die
MWiſſions-Taube.
vergeſſet uicht; denn ſolche Opfer gefallen Gott wohl“, Hebr. 18, 16. Hieraus ſehen wir, daß alle Zeit, die wir dem Nächſten zu ſeiner leiblihen Wohlfahrt widmen, wohl ausgenüßt iſt. Wieviel mehr wird das aber der Fall ſein, wenn wir uns um ſein Seelenheil bekümmern, wenn wir dem geijilid) Hungrigen das Brot des Lebens brechen, den geiſtli<h Durſtigen tränken aus dem Born des Lebens, den geiſtlich Macenden hiniveiſen auf das Kleid der Gerechtigkeit Chriſti, wenn wir einen in Sünde Gefallenen aufrihten und ihm den Stab Gottes in die Hand geben und dem über ſein Sündenelend Verzagten ſeinen Heiland zeigen. Und ſieh nun, lieber Leſer, ſol< hungrige, durſtige, nacende, gefallene, verzagte SeeTen gibt es in unſerm Lande zu Millionen. Sch kenne ein Volk in unſerm Lande, das faſt gang und gar aus fold) bedauernstwiirdigen Seelen beſteht. Weißt du, welches Volk id) meine? Nun, wen anders kann id) meinen als die armen Neger in den Südſtaaten unſers Landes? Willſt du niht in dieſem neuen Jahre auch gern und willig dieſen deinen bedauernswürdigen Mitmenſchen einige Stunden deiner koſtbaren Zeit widmen? Willſt du nicht gerne einige Minuten des Gebets hie und da auf ſie verwenden? Willſt du niht auh den Ertrag einiger Stunden deiner Arbeit in dieſem Jahre der Miſſion unter den Negern opfern? Ei, gewiß wirſt du das tun; denn du weißt ja, daß dieſe deine Gebete und Geldopfer Gott wohlgefallen werden. Wohlan, ſo laßt uns denn .durd) Gottes Gnade die Stunden dieſes neuen Jahres treulid) auskaufen und ſie anwenden zur Ehre Gottes, zum Heil unſerer Seele und zum zeitlihen und ewigen Wohle unſers Nächſten! F. J. L.
Ein frohes Weihnachtsfeſt in Sifaoroaſi.
Gitam-
baho mußte fic) unterwerfen und ‘den Treueid ſ{<wö-
6
ren.
Um aber wirkli eine neue Zeit des Friedens
und der Ordnung
anbahnen zu helfen, entſ<loß
fic)
3
auf Vitten des Regierungsbeamten die Rheiniſche Miſſion, in Sifaoroaſi eine Station anzulegen. Jn verhäſltnismäßig kurzer Zeit gelang es Miſſionar Fries aud, das Vertrauen der verſhüchterten Bevölkerung zu gewinnen. Bald ſammelte fich ſonntägli> eine Schar von Hörern um die Predigt des Evangeliums, ein Kreis von Außenſtationen entſtand, und im Jahre 1909 konnte der Vau einer Kirche, wofür ein Freundeskreis in der Heimat ſhon eine beträhtlihe Summe zuſammengebracht hatte, begonnen werden. Aber che es dazu kam und man fröhli< feiern konnte, ging es erſt durch tiefe Waſſer der Trübſal, Sm Frühling des Jahres 1909 brad) im Jnnern von Nias eine ſ<hwere Epidemie aus; Hunderte wurden von der furdtbaren Dysenterie (der roten Ruhr) hinweggerafft. Auch Sifaoroaſi wurde davon heimgeſucht. Jn der Nacht zum Trinitatisſonntage erlag ihr das älteſte Töchterhen von Miſſionar Fries, während wenige Stunden zuvor ein ploglid) auftretender Lungenkatarrh dem Leben des einundeinhalbjährigen Schweſterchens ein ſchnelles Ende gemacht hatte. So war das vorher von hellem Kinderjubel erfüllte Haus ftil und Teer geworden, und mit einem Gergen voll Traurigkeit mußte der Miſſionar den Kirchbau beginnen. Aber im Glauben an Gottes BarmherzigFeit rihtete er fid) wieder auf; es war ja aud) Freude in allem Leid, daß er nad) ſo kurzer Zeit ſhon ein Gotteshaus erridjten und eine Schar Heiden zur Taufe vorbereiten durfte. Das Kirchlein wurde aus Holz gebaut, und die Niaſſer fdleppten mit willigem Eifer die ſtattlichen Stämme aus den umliegenden Wäldern auf teilweiſe kaum gangbaren Wegen herbei. Da die Gaben dazu reihli<h genug gefloſſen waren, konnte ein Wellbleddach beſchafft werden, was bei den gewaltigen. tropi-
fdjen Regengüſſen von hohem Werte ijt.
Sm Jahre 1905 zog Miſſionar Fries, ein Sohn des ‘Direktors der Franckeſchen Stiftungen in Halle, in dasJnnere der Jnſel Nias, um dort im Gebiete des Häuptlings Sitambaho in Sifaoroaſi eine neue Station anzulegen. Traurige Zuſtände hatten lange Fahre hindurch dort geherrfdt; Sitambaho war einer der gefürchtetſten „Koppenſneller“ (Kopfabſchneider), vor dem ſ{<hließli< niemand mehr ſeines Lebens ſicher “war. Aus Furcht vor ihm flüchteten immer mehr “Bewohner; die ganze Gegend verödete, die Felder “ verwilderten. Da machte die holländiſhe Regierung
mit Waffengewalt dem Unweſen ein Ende.
:
Über das
Dach erhob fic) bald der gedrungene Turm, der in ſeinem oberen adjtecigen Zeile ſpäter die jeßt nod) in einem Glodenjtubl in der Nähe der Kirche hängende @lode aufnehmen fann. Auf der Spike des “ Turmes wurde ein mit Zintbled beſhlagenes Kreuz Im Sunern trägt der Turmbau eine “angebracht. * Empore, wo künftig ein Poſaunenchor Blak finden wird. Gang ſ<li<t ſtattete Miſſionar Fries die Kirche im Snnern aus? re<ts und links von dem mit Gand belegten Mittelwege wurden die von den Niaſſern gearbeiteten einfachen Sißbänke aufgeſtellt “nur der 214 Fuß hohe Chor wurde mit Brettern b legt. Hinter dem Altar ſollen nod Glasfenſter c eu und mit Daa ni paie ber|djoner a er
—
|
— : —
| za
Die Miffons-Taube. Gifaoroaji an barem Gelde fiir den Kirhbau aufgeBradt, dazu nod) Arbeit im Werte von über 300
Mark geleiſtet.
an — der Tauftag der Erſtlinge von GSifaoroafi. . Jahrelang waren die fünfzehn unterwieſen worden — abgeſehen von den Jungen lauter Diebe, Räuber, Mörder und Meineidige, aber, ſoweit Menſchenaugen prüfen konnten, nun lauter aufridtige Seelen, die aus ihrem alten Heidenleben jid) löſen und Gott als ſeine treuen Kinder angehören wollten, ſo daß Miſſionar Fries mit voller Freudigkeit ſie taufen kounte. Vor dem Gottesdienſte kamen ſie erſt zu ihm, und alle beugten miteinander die Knice im Gebet. Dann ging es zur Kirche hinauf, der Miſſionar zum erſten Male im Talar, die fünfzehn hinter ihm in einfachen, reinen Gewändern, von denen fein einziges Stück geſchenkt war. Oben wartete ſhon die Menſchenmenge, und wieder war die Kirche faſt gefüllt; bei den meiſten war auh niht nur gaffende Neugier auf den Geſichtern zu ſehen. — Während des Taufliedes bee trat aud) Frau Miſſionar Fries das Gotteshaus, den — Éleinen Gotthard im Arm, der auch an dieſem denkwürdigen Tage die heilige Taufe empfangen ſollte. Was ging da durch die Herzen der Eltern! Nur wenige Schritte von ihnen das Doppelgrab — und nun nod vor Ablauf des leidvollen Jahres die neue Gottesgabe im Mutterarm. Mit zitternder Stimme gab Miſſionar Fries dem Kindchen den Spruch der Fran>eſchen Stiftungen, ej. 40, 31, auf den Lebensweg. Und dann traten die 15 Erſtlinge heran, legten frijd) und fröhli<h ihr Bekenntnis ab und empfingen nacheinander die Taufe — der Anfang der Gemeinde Sifaoroaſi. So war es ein frohes Weihnachtsfeſt, das dem ſhwer heimgeſuhten Miſſionar von Gott beſchieden ward. Am Silveſterabend feierten die neun Ere wachſenen mit den Geſchwiſtern Fries und den dhrijtlichen Lehrerfamilien zum erſten Male da8 heilige Abendmahl... Bu Anfang des neuen Jahres (1910) wurden ‘zwei von den 15 als Älteſte eingeführt — 60 Taufbewerber hatten fic) nod) am Weihnachtsfeſt
ES.
Go fant die liebe Weihnacht8zeit heran, und das Kirchlein auf dem Berge ſtand fertig da. Jnzwiſchen war große Freude auf der Miſſionsſtation eingekehrt — am 8. Dezember ſchenkte Gott den kinderlos gewordenen Eltern ein Söhnchen, und nun rüſtete man ſih zu einem frohen Weihnachtsfeſte, das diesmal eine Feier ſeltener Art ſein ſollte: Einweihung der Kirche, Taufe der Erſtlinge aus den Heiden und ‘des fleinen Gotthard. Am Abend des 25. Dezember wurde zunächſt in Verbindung mit der Chriſtfeier das Gotteshaus eingeweiht. Die Sdulfnaben und Zimmerleute hatten “es unter Auſſicht der Lehrer prächtig mit Girlanden und Palmzweigen geſhmiüid>t, die kahlen Holzwände waren grün ausgeſ<hlagen. Unter Geſang der Kinder zogen wohl 400 Niaſſer von der Schule zu der Kirche hinauf, deren Tür von Miſſionar Fries (er war „Baumeiſter“ und „Ortspfarrer“ und „Feſtredner” in einer Perſon) geöffnet wurde. Kaum vermochte das Gotteshaus die Menge zu faſſen, und nah unſern Begriffen. wäre wohl manches ſtörend und unfjeierlid) geweſen. Da waren Heiden in all ihrem heidniſhen Shmuß, ungekleidet, ungewaſchen, ungeſchoren, hier fingen kleine Kinder an zu ſchreien, dort kauten Erwachſene ihren Vetel. Stellenweiſe > verſagte das Harmonium, das unter dem Klima ſhon gelitten hatte, und hinter dem Weihnadtsbaimi erhob ſi< aud) Kinderweinen; da lag nämli< der kleine Gotthard in ſeinem Wagen. Aber was wollte das alles beſagen für den Miſſionar, der mit tiefbetvegtem Herzen an den Tag zurücdachte, da er im
‘Sahre 1905 zum erſten Male in Sitambahos Räu-
berneſt geſeſſen, während er nun eine große Schar “im oprijtliden Gotte8hauſe um fic) ſah. „Lobe den HErren, den mächtigen König der Ehren“ erklang als erſtes Lied. Dann ging die Sonne unter, und ſaßen im Dunkeln — ein Abbild der früheren jet niſchen Finſternis. „Aber über dir gehet auf der \ E lene Sonica er{djeinet über dir“ —
(Aus S. u. E.)
‘gemeldet. ~
;
Die Werke des HErrn an einigen Perſonen “in unſerer Judianerniſſiou.
Die
beiden
vorigen
Nummern
der
„Miſſions-
“ taube“ brachten Geſchichten von Männern auf der Reſervation der Sto>bridge-Jndianer in Wisconſin. Jebt wollen wir aud) etwas von Frauen erzähle1
te Das wird den lieben Miſſionsfreundinnen, beſonders im den Vereinen, in denen aus dieſem Blatt borg leſen wird, gewiß willkommen ſein.
H
i
| | |
|
| S
E |
=
| | _
Die Mliſſions-Taube. 4.
Frau
Elvira
Miller und Witwe Nuth Pawäni, frühere Römlinge. Wir wollten niht von Mißerfolgen reden; man hat aber dem Schreiber dieſer Artikel geſagt, daß cs nihts ſchaden würde, wenn dieſe einmal hervorgehoben würden. Wir müſſen auch, wenigſtens bei dieſer Geſchichte, davon eine Ausnahme machen, wenn wir ein getreues Bild dieſer beiden Frauen zeihnen wollen, da darin Erfolg und Mißerfolg, Licht und Schatten, Freude uid Leid miteinander abwechſeln, wie es in allen Miſſionen, bald mehr, bald weniger, der Fall iſt.
„Zwo
werden
angenommen,
mahlen
miteinander;
cine
wird
die andere wird verlaſſen werden“, Luk.
17, 35. Dieſes Wort hat fich in gewiſſem Sinne an obigen Perſonen erfüllt. Beide waren mehrere Fahre eifrige
Römlinge.
Frau
Miller
war
ſogar
fo fana-
wären!
Aber
5 die Pawäni,
die ſih ſo ſtark deuchte,
begab fid) leider, troß Bitten und Warnungen,
immer
wieder in Gefahr. Noch am Dienstag vor ihrer Aufnahme in unſere Kirche ließ ſie fic) verleiten, wieder in die römiſh-katholiſhe Kirche zu geben, wo mehrere ihrer Freunde vom Biſchof gefirmelt wurden, und
wurde
bald
von
einem
„Bruder“
aufgefordert,
in den Schoß der „Mutterkirche“ zurü>zukehren, da dieſes die „alleinſeligmachende“ Kirche ſei. Sie weigerte fic) deſſen jedod) und ſagte, daß ſie die römiſche Lehre niht mehr glaube. Darauf bot man ihr zwei Dollars an, um die Liebe zur römiſchen Kirche wieder zu entzünden; allein noch blieb ſie feſt. Am Mittwoch brachte
ihr ein Mann
einen Sa>
Mehl
und
forderte
ſie auf, am Donnerstag, am Tage des römiſchen Fron-leihnamsfeſtes, mit nad Keſhena zu kommen, da
tif) geworden, daß ſie mithalf, ihre Tochter, ungeachtet ihres Widerſtrebens und Schreiens, gewaltſam zum Taufbe>ken zu fdhleppen, damit der Prieſter ſie taufen konnte. Bald darauf wurde das Mädchen taubſtumm, und es ging das Gerücht, dieſes Übel rühre von jenem Gewaltakt her. Beide Konvertiten hatten die Jrrtümer der Papſikirche, wenigſtens zum Teil, erkannt und beide fühlten fic) ſeitdem dort niht mehr heimifdh. Frau Miller wurde dur<h Not und Trübſal, die Witwe Pawäni mehr dur<h Nahrungsſorgen und Altersſ<hwäche unſerer Miſſion zugewandt. Vei der erſteren ſtellte fic) Krankheit — Schwindfudt — ein. Sie ſuchte Troſt und Hilfe bei den Heiligen, wie ihr der Prieſter geraten hatte, fand ſie aber niht. Da fam durd) Gottes Fügung eine lutheFrauenverein auf der Sto>bridge-Judianerreſervation riſhe Freundin zu ihr und las ihr aus dem kleinen in Wisconſin. „Gebetsſhaß“ vor.) Als ſie geendet hatte, ſagte die diesmal das Feſt großartiger als je zuvor, mit DekoKranke: „Das ijt wahrer Troſt. Ya, JEſus allein rationen, . Laubhütten, Muſikkapellen, Straßenparafann mir helfen.“ Dann ſtand fie auf, nahm ihre den und dergleichen, gefeiert werden würde und der römiſchen Gebetbücher und den Roſenkranz vom GeViſchof auch ſie ſehen und ſegnen wolle. Allein ſie ſims, warf alles in den Ofen und ſagte: „Gehe hin widerſtand auch dieſem Angriff fiegreid, entſagte am und hole mir euren Tutherifden Prieſter, den VaSonntag darauf der römiſch-katholiſchen Srelehre und ter K., der ſoll mid) unterrihten und mit mir beten.“ bekannte fid) zur lutheriſchen Lehre als der reinen Beide Frauen empfingen nun, da keine unmittelbare Lehre des Wortes Gottes. Welcher Chriſt ſollte fid) Todesgefahr vorhanden war, teils einzeln, teils zunicht freuen, wenn er ſieht, wie der ausgejtreute Same ſammen, mögli<ſt gründlichen Unterricht nad) dem erſten Teil von Fics „Geheimnis der Bosheit” und _des Wortesfo ſ{<ön keimt? wurden nad) etwa drei Monaten an ein und dem- - - Dod) die Zeitgläubigen haben niht Wurzel, ſagt ſelben Sonntage (Witwe Pawäni im öffentlichen Got- - der Heiland; „eine Zeitlang glauben fie und zur te8dienſt, Frau Miller frantheitshalber in ihrem Beit der Anfechtung fallen ſie ab“, Luk. 8, 13. “Old Hauſe vor Zeugen) in die lutheriſche Kirche aufgeRuth” hatte fic) zwar auch, wie die moabitiſhe Ruth nommen. . der Bibel, gum re<ten Glauben gekehrt, allein ihre Wollte Gott, rae könnten nun berichten, daß beide Bekehrung glid) doc) nur einem »»Pawaeni“, das hei 7. auch bis an ihr Ende im Glauben treu geblieben . einem Traum, Trugbild oder Schatten. Es ſchei 2E als ob erwartete beſſere Unterſtüßung, als ſie v " 1) “The Little Treasure of Prayers”; zu begichen bom Römiſchen erhalten hatte, bei ihr doc di 9 Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
5 | |
6
‘
| E Bee
| : |
Die Mtiſſious-Taube.
werden verlangt hätte.
Es iſt nidjt wahr, daß wir
FAS
vein aA i
|
ithoonpareneue 2:
Alle Vorſtellungen waren vergeblih. Rom hatte Pawäni an ihrer fdjwadjten Seite gepadt und den Sieg davongetragen. So mußte denn der Miſſionar mit traurigemt Herzen abziehen und die Frau ihrem Schickſal überlaſſen. Die „Wohltaten“ der Römiſchen hat ſie dann freilid) niht lange mehr genoſſen. Wie Augenzeugen berichteten, magerte ſie, die früher ſo forpulent geweſen war, zuſehends ab, fo daß ſie bei ihrem Tode nur noh aus Haut und Knochen beſtand. Frau Miller hingegen blieb troy mancher Anfedjtung ihrem Gott und Heilande und der einmal als richtig erkannten [utherijden Lehre treu. Sie erwies fid) als eine redjte „Elvira“, eine Fürſtin, eine Hocherhabene. Ganz beſonders tröſtli<h war ihr die Lehre von der Rechtfertigung aus Gnaden, um Chriſti willen, durd) den Glauben. Zwar mußte fie nod) längere Zeit leiden; ſie trug jedod) ihr Kreuz in chriſtliher Geduld, empfing nod mehrmals auf ihrem Siechbette das heilige Abendmahl zur Stärkung ihres Glaubens und iſt endlid) „fein ſanft und ſtille“ im Vertrauen auf Chriſti Verdienſt entjdlafen. Wei ihrem Leichenbegängnis, zu welchem fidj, wie erwartet wurde, eine große Anzahl ihrer fatholifcen Freunde einſtellte, predigte der Miſſionar über Jeſ. 28, 16: „Darum fpridjt der HErr HErr: Siehe, ih lege in Zion einen Grunòdſtein, einen bewährten Stein, einen foftliden Edſtein, der wohl gegründet iſt. Wer glaubet, der fleucht nicht.” Dabei verkündete er: Die gewiſſe und tröſtlihe Wahrheit, daß Chriſtus der ein‘zige Grund unſers Heils ſei, und daß darum alle gewiflid) ſelig ſeien, die auf dieſem Grunde bauen.
NLS
hingegen die Iutherijde Lehre mehr Nebenſache war. “ Freilih wollte weder der Miſſionar nod) die Kommiſſion, daf- Hilfsbedürftige Not leiden ſollten, dod) waren wir aud) nidjt imſtande und hielten es für unret, RiebeSgaben mit vollen Händen auszuteilen, um Leute zu gewinnen, zu halten, oder zurü>zuerobern, wie unſere Gegner das taten, die zu jener Zeit ſogar anfingen, ihren Zuhörern in der Kirche Mittageſſen zu verabreichen. Jedenfalls haben die römiſcherſeits fo oft wiederholten Anerbieten von Geld, Kleidern und RebenSmitteln bei der Pawäni eine böſe Wirkung gehabt. Wir taten an ihr alles, was man billigerweiſe von uns erwarten konnte. So zum Beiſpiel haben wir ſie, als ſie von ihrer einzigen Tochter ?) aus dem Hauſe gedrängt worden war, liebreid) aufgenommen, obwohl wir dadurd) Schulkinder verloren. Wir haben fie dur< unſere Matrone von ihrem Unflat reinigen, nad) und nach die vielen Läuſe abkämmen laſſen und ſie ſauber gekleidet. Wir haben fie wochen-, ja monatelang mit ebenſo gutem Eſſen ſpeiſen laſſen, wie wir es ſelbſt hatten. Wir hätten das wahrſcheinli<h ‘auh bis an ihr Ende getan, wenn ſie niht Heimweh bekommen und zu ihrer Tochter zurü>gebraht zu
E A
=
fie wiſſentli<h hätten „Not leiden laſſen“. Sie wurde _jedoc) immer anfprudjSboller, je länger ſie unterſtüßt wurde. Sn der erſten Zeit, als fie vier Meilen von “Red Springs wohnte, war ſie dankbar,. wenn ſie .vom Miſſionar etwa alle Monate einmal befudt wurde; in der leßten Zeit erwartete fie einen Beſu<h wenig.. bm... ſtens alle Woche oder zwei, obwohl ſie noc) einmal fo weit wohnte, namlid) aht bis neun Meilen, und zwar an einem Orte, wo mit Fuhrwerk zuzeiten faum hin- - Mandherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. zukommen war. Zuerſt war ſie froh, daß fie für ſih (Von H. M.) Proviant bekam; zulegt ſollte es ſo viel ſein, daß ihre Tochter (bet der bald dieſer, bald jener Mann ſi< Ein neuer Jahrgang der „Miſſionstaube“, der aufhielt) und deren Sohn aud davon leben könnten. dreiunddreißigſte, beginnt mit dieſer Nummer. Dem Am Anfang kam ſie meilenweit zur Kirhe; am Ende HErrn der Kirche ſei Dank, daß er aud) im verfloſſewar es ihr zu viel, aus einem katholiſchen Hauſe nen Jahré den geringen Dienſt dieſes Miſſionsblattes gegenüber von Morgans, wo fie fid) mehrere Wochen hat geſegnet ſein laſſen! Er gebe Weisheit und E beſu<8weiſe aufhielt, über die Straße zum Gotte3Kraft, daß fie niht nur ein geſegnetes Mittel zur ‘dienſt zu kommen. Kurz, es wurde immer mehr offenAusbreitung ſeines herrlichen Reiches bleibe, ſondern „bar, daß es ihr nidt um geiſtlihe, ſondern um leibes aud) immer mehr werde! Die werten Leſer wolle er mit ſeinem Heiligen Geiſt erfüllen, daß fie immer “ Tie Nahrung und Kleidung zu tun war, und eines Tages, als Schreiber dieſes ihr Sachen brate, um mehr Luſt und Liebe zur heiligen Sache der Miſſion | gewinnen, immer froblidjere und opferwilligere Geber die ſie gebeten hatte, ſagte ſie, daß ſie der Unterſtüßung für die Miſſion werden, in dankbarer Erkenntnis des nſererſeits. niht mehr bedürfe, da ſie nun von den Reichtums der Gnade, die ihnen widerfahren ijt, und ‘ein Menominee-Indianer, veſſen Name in “Stick” bedeutet, hatte fie verlaſſen; ſie tiges Leben und war darüber mit Recht
rden, wodurch“ Streit entſtand.
zur Berherrlidjung des Namens ihres Heilandes un-
Eins bitten wir von Herzen, ter allen Völkern. nämlich, daß alle Leſer der „Miſſionstaube“ fid) die Verbreitung dieſes Miſſionsblattes und des Lutheran *
Die Miſſions-Taube.
Miſſionswerk
alle gemeinſam Hand anlegen zur Förderung unſerer Miſſionen im neubegonnenen Jahre. Dazu
wünſchen wir von Herzen ein jahr! ;
geſegnetes
Neu-
Sumatra. Gelegentlid ſeiner Weltreiſe hat der Herzog Johann Albrecht von Mtecklenburg mit ſeiner Gemahlin aud) Sumatra berührt und dabei der dortigen Rheiniſchen Miſſion einen liebenswürdigen Befud) gewidmet. Der greiſe Präſes der Batak-Miſſion, D. Nommenſen, und eine größere Anzahl von Miſſionaren
hatten
fid)
zu
ſeiner
Begrüßung
eingeſtellt.
Der Herzog beſichtigte mit Jntereſſe die ihm vorgeführten Miſſionsanſtalten, die Jnduſtrieſhule mit Sehlofferei, Schreinerei und Druckerei. Am Abend wurde ihm ſogar von der Jugend ein Fad>elzug gebracht und ein altbatakſ<hes Schauſpiel vorgeführt. Die Zahl der zuſammengeſtrömten Bataks {date Miſſionar Pohlig auf Zehntauſende. Die hohen Gäſte, die ihre Freude darüber ausſprachen, fo viele deutſhe Miſſionare beieinander zu finden, werden gewiß aud) den Eindru> mit hinweggenommen haben, daß deren Arbeit in Sumatra niht vergeblih geweſen iſt. Die Leipziger Miſſion hat drei Arbeitsfelder. Das größte und älteſte in Sndien iſt mit 33 Hauptſtatio-nen und 38 Miſſionaren und 12 Miſſionsgehilfinnen beſeßt und hat 21,901 Gemeindeglieder. Das bedeutſamſte Ereignis des Jahres 1910 war die Ordination von 11 eingeborenen Helfern. Jn Deutſch-Oſtafrika ſind im Dſchaggalande 11 Stationen mit 28 Miſſionaren und 4 Miſſionsgehilfinnen beſeßt. Auf dieſem nod) jungen Arbeitsfeld find ſhon 1358 Chriſten ge5817 Schüler bezeugen, daß das ſammelt worden. Schulweſen in erfreulicher Blüte ſteht. Leider muß aber darüber geklagt werden, daß dur< zunehmende Kinderarbeit auf den Plantagen der deutſchen Koloniſten der erfolgreihen Schularbeit großer Whbrud) Es gibt Farnien, die ausſhließli<h auf getan wird. Ein Verſuch der Regierung, Kinderarbeit baſieren. wenigſtens den {dlimmiten Auswüchſen derſelben zu Die kleine Wawehren, find leider fehlgeſhlagen.
famba-Mijfion
(3 Stationen, 6 Miſſionare, 40 Ge-
meindeglieder) hatte im Berichtsjahre die Freude, eine größere Heidentaufe vollziehen zu fonnen.— ein
115 ordinierten und
14 niht ordinierten Miſſionaren
ſtanden 6 Ärzte und Lehrer, 33 Lehrerinnen, 4 Kranfenpflegerinnen und 11 Handwerker in der Arbeit. Dazu kamen 23 ordinierte eingeborene Geiſtliche, deren einer, Jan Scekoto, zum erſten Male mit der ſelbſtändigen Verwaltung einer Hauptſtation betraut worden ijt. Die Zahl der Taufbewerber betrug am Jahresſhluſſe 4115. Fn 307 Elementarjdulen wurden 12,694, in 7 Mittelſhulen 155 Schüler unterrihtet. Außerdem wurden 10 Seminare von 160 Zöglingen beſucht. Die finanzielle Lage der Berliner Miſſion ijt giemlid) ernſt; die Geſamtſhuld von 783,390 Mark wurde zwar durch eine Erbſchaft geDect, aber es ijt eine Steigerung der Einnahmen um jabrlic) 300,000 Mark erforderlich, wenn die Arbeit in dem bi8herigen Umfange erhalten werden und fic) geſund weiter entwideln ſoll. Auch ſonſt liegt aller[ei Dru> auf dieſer Miſſion: Krankheitsnöte der Meiffionare beſonders in Südchina, die mit der chineſiſchen Reformbewegung zuſammenhängenden Schwierigkeiten, in Oſtafrika die große Gefahr des Jslam, die aud in Südafrika bereits fic) bemerkbar madt u. a. m. Aber neben dem Schatten fehlt nidt das Licht. - Auf dem bisher ſo harten Boden von Uſaramo geigen fic) die Anfänge einer geiſtlihen Ernte. Jn China beweiſt das Evangelium immer wieder ſeine Anziehungskraft. Weltſtatiſtik der proteſtantiſ<hen Heidenmiſſionen. Nad) dem miſſionsſtatiſtiſhen Atlas, der den Teilnehmern der Allgemeinen Welt-Miſſionskonferenz in
Edinburgh,
Schottland,
im
vorigen
Jahre, in die
Hand gelegt wurde, hat man über die Heidenmiſſion in der ganzen Welt folgende Zahlen für das Jahr 1910 ermittelt: 5522 ordinierte Miſſionare, 5406 Miſſionarsfrauen, 4988 unverheiratete Miſſion8gehilfinnen, 2508 Laienmiſſionare, 982 Miſſionsärzte und -ärztinnen, in8geſamt 19,280 Arbeiter aus der alten Chriſtenheit. Jhnen ſtehen zur Seite als Prediger, Lehrer, Bibelfrauen und ſonſtige Gehilfen 92,978 aus den Eingeborenen ſelbſtgewonnene Hilfskräfte. Hauptſtationen: 3478, Nebenjtationen: 32,009, Gymnaſien und Univerſitäten: 81, theolo-
SEMINARY
das
COUCORDIA
nod)
Über den gegenwärtigen Stand der Berliner Miſſion enthält der 86. Jahresbericht der Berliner Miſſion8geſellſhaft unter anderm Mitteilungen: Auf 86 Hauptſtationen, 439 Nebenſtationen und 616 Predigtplagen waren Ende 1909 in Süd- und DeutſchOſtafrika, Süd- und Nordchina 60,048 Chriſten gejammelt, davon 4249 im Jahre 1909 getauft. Neben
LIBRARY
verbreiten
Lichtbli> in der für gewöhnlich ſo dürren Zeit. Und für Pfingſten ſtand abermals eine Taufe von 10 Katedjumenen in Ausſicht.
MEMORIAL
„Miſſionstaube“
treiben; dazu bedürfen wir die Mithilfe, das wärmſte Intereſſe, aller unſerer Glaubensgenoſſen. Laßt uns
7
PRITZLAFF
Pioneer angelegen ſein laſſen möchten. Dadurch würden ſie mithelfen am herrlihen Miſſionswerke und fonderlid) unſerer geſegneten Negermiſſion Gaben zuwenden, deren ſie zu gedeihliher Entwi>klung ſo dringend bedarf. Wir können ja allein weder die
:
Die Miſſtions-Taube.
;
8
giſhe Seminare: 489, Mittelſchulen (zur Vorberei1594, tung auf die Seminare) und Koſtſchulen: Juduſtrieſhulen: 284, Volksſchulen: 28,901, Kin118, zuſammen 31,462 Anſtalten mit dergärten: Dazu kommen 550 1,361,507 täglichen Beſuchern. Hoſpitäler, 1024 Apotheken, 203 Anſtalten zur Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegern und =pjlegerinnen, 265 Waiſenhäuſer, SS Ausſäßigenaſyle, 25 Blindene und Taubjtummenanjtalten, 21 Magdalenenheime, 103 Opiumbeilanjtalten und 15 Witwenheime. — Die Zahl der Chriſten in der Welt wird auf 500 Millionen, die der Heiden auf 800 Millionen und die der Mohammedaner auf 200 Millionen (Die Zahl der Juden beträgt nah anangegeben. Hiervon wohnen derer Quelle jest 11,894,783. allein in New 00 1,062,0 und 1,894,409 in Amerika Auf Vollſtändigkeit und abſolute KorYork City.) rektheit können dieſe Zahlen natürlih keinen AnSo werden zum Veiſpiel, wie gejprud) machen. wöhnlich, die Miſſionen unſerer Synodalkonferenz Th. S—n. kaum mitgezählt ſein.
Erinnerungen aus meinem Irrfahrten und Heimfahrten. Lutheran PubLeben. Von C. J. Otto Hanſer. lishing Co., Buffalo, N. Y. 1910. 292 Seiten 414X716, Goldtitel
mit
Leinwand
Dedelverzicrung
und
ge-
bunden. Preis: $1.00 und 10 Cts. Porto. Jm Weſten zu bezichen von Mrs. C. J. Otto Hanser, 812 Lafayette
Ave., St. Louis, Mo. Der
Buches
dieſes
ſelige Verfaſſer
war
cin Miſſionsmann.
Nicht nur miſſionierte er cifrig in dem Gebict ſeiner jeweiligen Gemeinden, ſondern er hat auch als Glied und Vorſißer der des
Miſſionskommiſſion
Weſtlichen
Diſtrikts
der
Miſſouri-
ſynode, als Glied und zeitweiliger Vorſißer der Kommiſſion für RNegermiſſion und als langjähriger ‘Redakteur der „Miſſionstaube“ im Auftrage der Synodalkonferenz, ſowie als Vorſißer der Kommiſſion der oſtindiſhen Heidenmiſſion .der Miffouriſynode bis an ſein Ende viel im Intereſſe der Miſſion ge-
arbeitet. Gewiß werden viele Näheres aus dem bewegten Leben Dazu iſt denn in dieſem dieſes Mannes zu erfahren wünſchen.
höchſt
intereſſant
geſchriebenen,
Gelegenheit aus erſter Hand unter uns im Segen!
lehrreichen
geboten.
Sein
Buche
vortreffliche
Gedächtnis
bleibe
Concordia-Sonntags\chullektionen. Concordia Publishing
House, St. Louis, Mo. - An gar manchen Orten iſt die Einrichtung von Gonntagsſchulen in unſern Kreiſen erwünſcht oder geboten, ſonderlich in den Städten. Es fehlt jedoch noch vielfah an geeignetem Sonntagsſhulmaterial für den Unterricht. Da iſt es denn ein zeitgemäßer Schritt, daß das Concordia Publishing House dieſe Lektionen herausgibt.
Soweit
wir urteilen können, find ſie gut
Allen, die cine deutſche oder engliſche Sonn“und prattifd. tagsſhule zu leiten haben (denn dieſe Lektionen erſcheinen aud) in engliſcher Sprache), können wir nur empfehlen, ſih Probehefte kommen zu laſſen, Die deutſchen wie ie engliſchen Lektionen find je für drei Abteilungen der Gonntags{dule bere<net (Oberklaſſe, . Mittelklaſſe, die Kleinen, reſp. Senior, Junior und Primary Department, ſämtlih mit den zur bea treffenden bibliſchen“ Geſchichte gehörigen. Jlluſtrationen ge“fcjmiidt), von denen die erſten zwei (deutſ< wie engliſh) atlih erſcheinen zu je 25 Cents das Jahr, die Kärtchen für die Kleinen hingegen" (mit Bildern in Buntdrud) vierteljähr-
lid zu 15 Cents das Jahr.
H. M.
Gaben
für
die Kaſſierer:
W.
die
Negermiffion:
FJ. Hinze,
Beecher,
Ill.,
$382.06,
I. F Rettmann, Saginaw, Mich., 15.00, H. Beinke, Staunton, Ill., 138.65, Chas. Spilman, Valtimore, Md., 140.71, Bood, Gibbon, Minn., 100.00, G. Wendt, Detroit, 156.47, C. Clauſſen, San Francisco, Cal., 12.00, P. M.
J. W. Mich., Borge, -
Decorah, Jowa, 88.71, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 171.50, H. MW.
C. Waltke,
St.
Louis,
Mis., 97.85, C. A. Kampe,
Mo.,
137.44,
Fort Wayne,
A. Roſs,
Milwaukee,
JInd., 269.10, O. E.
Perneder, Seward, Nebr., 185.96, P. Merger, Giddings, Tex., Von Marx Weinhold und Frau, Chemnih i. S., 2.36 13.10. Durch Chas. C. Schröder, Reformationsfeſtkollelte von den Ge_ meinden zu St. Paul und Minneapolis, Minn., 187.80. N. N., Sowa Park, Tex., 10.00. Von W. B. 2.00. J. L. Weihrauch,
Wis.,
Elkhorn,
M.
5.00.
N. Y., 5.00.
L., Cohocton,
N. N.
M. N., aus der St. Paulsgemeinde zu St. Louis, Mo., 2.00. Jefferſon, Wis., 5.00. Prof. F. Wahlers, Schulgeld von Schülern des Jmmanuel-College, 27.00, der Jmmanuels\hule 9.00.
Von den Negergemeinden:
St. Matthew, Meherrin, Va,, 7.30,
La., 5.00, Mount
Manſura,
St. Paul,
Mount
Calvary,
Plea-
ſant, N. C., 5.00, St. Paul, New Orleans, La., 30.00, Bethlehem, New Orleans, La., 30.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, Napoleonville, La., 10.00, Mount Calvary, Sandy
17.98, Grace, Concord, NACF Ridge, N. C., 7.00, St. John,
Salisbury, N. C., 2.65, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2,50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Concordia, RNodwell, N. C., 2.50, Mount Zion, The Mods, N. C., 3.00. Summa:
$2334.64.
Durch Kaſſierer G.
Für das Immanuel-College: Wendt, Detroit, Mich., 2.15.
Für das Luther-College: Durch Kaſſierer A. Roſs, H. Herpolsheimer in Lincoln, Mebr., Milwaukee, Wis., 5.00.
5.00. Summa: Für das
Neue Drudfaden.
in
Milde Durch
man,
Baltimore,
$10.00. Negercollege: Md.,
Durch Kaſſierer C. Spil-
3.20.
die KajFür Studenten in Greensboro: Durch ſierer: G. Denker, Brooklyn, N. Y., 2.50, H. W. C. Waltke, St.
Louis, Mo.,
Für
Wendt,
5.00.
Schüler
Detroit,
Summa:
in New
Mich.,
$7.50.
Orleans: B.
4.71.
Rauh,
Durch Kaſſierer G.
Hillſide,
N. Y., 2.00
M. N., Logansport, Jnd., 10.00. Summa: $16.71. ° Megerftudenten: Durch die Kaſſierer: G. Wendt, Für Detroit, Mich., 14.70, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 125.00. Von E., Decatur, Jll., 2.00. Summa: $141.70. Für dic FIFmmanuecels\ſchule in Greensboro: Durch Kaſſierer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 7.75.
Für die Weihnadtsfeicrin Charlotte: Durch Kaſſierer G. Wendt, Detroit, Mich., 10.00. ¿ Für Altar und Kanzel in Charlotte: Durch Kaſſierer H. Beinke,
Staunton,
Jll., 14.95.
Für die Orgel in Manſura: Frau J. Huber in Reeſe, Mich., 1.00. Schuldentilgung: Durch Kaſſierer H. Beinke, Staun9.00. Von F. D., Hoagland, Jnd., 1.00. Summa: aa St. Louis, Mo., 16. Dezember 1910. H. L. Döderlein, Kaffierer. 848 E. Prairie Ave. folgende Gaben: Für arme
Dantend quittiert Prof. Wilde
Studenten im Luther-College von P. Brakhage, Lincoln, Nebr., $3.00.
Durch Kaſſierer H. Beinke, Staunton,
Jll., 30.00.
Für
die Bibliothek‘durch Lehrer Hilgartner, Richmond, Va., von feinem Jünglingsverein. 5.00, von feinen Sonntagéſchülern 1.00. Die „„Miſſious-Taube““ erſcheint einmal monatlich.
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgeuder: 1 Gremplar 10 Exemplare unter einer Adreſſe.
25
50
u
”
6) ”
5
”
5
”
Der Preis für ein Jahr $ .25 2.00
5.00 9.00
100 17.00 u ” ” Jn St, Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. alten, ſende man ent! 2c. Gelder Abbeſtelungen, Briefe, welche Beſtellungen, unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaktion betreffenden Einſendungen find zu richten an Rev. H. Meyer, Negermiffion au 853 E, Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fürSt.dieLouis, Mo. deit Kaſſierer, Ur, Hugo Doederlein, 848 e. Prairie Ave.,
lass matter. Entered at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., as second-c
| ;
Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Lutherifdjen Synodalkonferenz von Nordamerika. Februar
33. Jahrgang.
Aummer 2.
1911.
Auch eiu Grand.
Mache did) auf, werde Licht! Erhebe
dich,
Zion,
und
mache
dich
auf!
Dir leuchtet cin herrliches Licht: Ym Worte von JEſu ging auf dir der Tag — Verſäume
den
Heilstag
nur
nicht!
Was uns Chriſten vor allen Dingen mit heiliger Luſt zum Werke der Miſſion erfüllen und darin re<t eifrig machen ſollte, iſt ohne Zweifel der klare Miſſionsbefehl Gottes, die uns widerfahrene große Barm-
herzigkeit und Gnade Gottes, die entſeßliche geiſtliche
Nun werde auc) Licht in der finſteren Welt, Die Satan im Schatten des Todes noch hält Gebunden zum leßten Gericht.
Der Heide, dev Türke, der Jud? um dich her, Um Botſchaft des Heils dir am Mund.
Not aller derer, die no< außer Chriſto ſind, der herrTide Zwe> des Miſſions8werkes und deſſen gewiſſer Erfolg. Wenn dieſe Dinge uns dazu nicht willig und fröhli<h und darin ni<t eifrig machen, dann wird es nichts in der Welt tun. Auch die „Miſſionstaube“ hat, ſeitdem ſie ihren erſten Flug zu ihren Leſern genommen, bis auf den heutigen Tag immer wieder dDurd) Hinweis auf jene Dinge die Chriſten für die Miſſion8arbeit in unſerm Lande und draußen zu
Erhebe dich, Zion, und mache dich auf! Sich um dich, welch liebliher Schein Fiel je, wo dein Licht ſeine Strahlen ergoß,
Es andere
Erhebe Dir
dich, Zion,
ſchlug
die
und
mache did) auf!
errettende
Stund’.
Nun mach! auch die Rettung aus Nacht und aus Tod Den Schmachtenden, Sterbenden fund! Es
In
hängen
Seelen
Drin
die Völker
und
badeten
bom
Herzen
Meere
gum
Weer,
begeiſtern geſu<ht.
Gründe, die uns, nachdem wir durch die Hauptbeweg-
hinein!
blutrote
Sünder
gründe willig gemadt find, nod) williger machen ſollten. Und fiderlid) darf die „Miſſionstaube“ geTegéntlid) aud) auf dieſe Nebengründe hinweiſen. Wir Lutheraner erkennen, was für herrlide Güter die in unſerm Lande herrſchende Religionsfreiheit
fic) weiß,
Erglühten erkaltete Seelen gar heiß, Zerſhmolzen die Herzen von Stein. Erhebe
dich, Zion,
Erhöhe
den
Mach! Und
und mache did) auf!
Namen
des
HErrn!
und
helle den Leuchter, den er dir geſchenkt, trage
ihn
cilend
und
cinft jene
Weiſen
gern
der Stern.
die hier
durdgefiihrte
völlige
Trennung
von
Kirche und Staat ſind. Wir erkennen, daß infolge dieſer Güter unſers Landes unſere lutheriſche Kirche dur<- Gottes Gnade hier eine neue Heimſtätte ge-
Hinein in der Heiden ſto>finſtere Nacht, Daß auch ihre Herzen voll Freude er macht, Wie
gibt aber außer den genannten Dingen no< Gründe für eifrige MtiffionSarbeit, ſolche
H. M.
funden hat und fic) herrli< hat entwideln können.
Wir ſehen es au< wohl ein, daß, wenn einmal dieſe
Staat. Dann wird man uns Lutheraner wohl nod) eine Weile dulden, aber auch nur ſo lange und ſo weit, als man muß. Lieber Leſer, denke jegt, da das bürgerliche Jahr, in welchem wir ſtehen, nod) jung iſt, einmal ein wenig hierüber nad) und frage dich, ob du es niht deinem Lande, deiner Kirche, deinen Nachkommen und dir ſelbſt ſhuldeſt, daß du dich nad) Kräften an dem Miſſionswerk deiner Synode und der Synodalkonferenz beteiligſt. Wenn du am Sonntage Gott anrujjt, er wolle dies Land „bei ſeiner Freiheit unverkürzt erhalten und ſeine leiblihe und geiſtliche Wohlfahrt immerdar fördern“, ſo ſieh wohl zu, daß du aud) nach deinem Gebet tuſt! Oros.
Einiges aus Greensboro.
Wie gewöhnlih, wurde am Weihnachtsabend cin Kindergotte8dienſt in der Aula des Jmmanuel-College abgehalten. Die Feier wurde von Direktor Bakke durch eine kurze Anſprache eröffnet. Daun folgte die Weihnachtsliturgie. Munter und frohlich erzählten und beſangen die kleinen farbigen Kinder die WeihnadjtSbotfdjaft. - Ganz beſonders rührend war das „Stille Nacht, heilige Nacht“, das von vier kleinen Mädchen geſungen und von Prof. Lochner auf der Orgel begleitet wurde. Auch in der Gracegemeinde (Prof.. Wahlers) wurde die heilige Nacht in angenehmer Weiſe gefeiert. Nachdem Lehrer Buntro> mit ſeiner Kinderſhar das WeihnadtSevangelium vorgetragen hatte, folgte die Verteilung der Geſchenke. . Einige liebreihe Brüder aus dem Norden hatten durd ihre Gaben leßteres ermöglicht. Am 29. und 30. Dezember verſammelten fic) dann die Miſſionare unſerer Negermiſſion in North CaroTina und Virginia zu einer Konferenz im SmmanuelCollege. Anweſend waren ‘13 Paſtoren und Lehrer. Zwei Paſtoren wurden am Kommen verhindert. Außerdem beſuchten Paſtor Lauterbach, die theologiſchen Studenten unſerer hieſigen Anſtalt und der Unterzeichnete die Konferenz." Jm ganzen wurden vier Sißungen gehalten. Jede Sißung wurde mit einer kurzen Anſprache auf Grund eines Schriftabſchnitts eröffnet. Paſtor Koiner wies darauf hin, daß auch. das Geſeß eifrig und in all ſeiner Schärfe gu predigen ſei; Paſtor McDavid ermunterte zu j eifriger Miſſionsarbeit; Paſtor JY. Alſton hatte das Thema? „Laßt uns dem nadftreben, das zum Frieden dient“; Prof: Schmidt belehrte uns aus 2 Tim. _2, 24-—26 darüber, wie cin Paſtor fic) gegen die “ Widerſpenſtigen gu en, habe.
lk
Güter verſ<hwunden ſind, unſerer Kirche große Gefahren drohen. Wir wiſſen, daß die Papſtkirhe unſerer Religionsfreiheit und der hier geltenden Trennung von Kirche und Staat ſpinnefeind iſt und dieſe Güter [Tieber heute als morgen abtun möchte. Wir wiſſen, daß die Sekten dieſen Gelüſten der Römiſchen niht entgegenarbeiten, ſondern dur< ihre ſtete Vermiſchung von Kirche und Staat den Römiſchen in die Hände arbeiten. Da gilt es denn wachen und beten, da gilt es, alles tun, was wir vermögen, damit dieſe Güter uns und unſern Nachkommen erhalten bleiben. Durch nichts helfen wir aber mehr dazu als durch eifrige Miſſionsarbeit in unſerm Lande unter den Weißen deutſcher und engliſher Zunge, wie unter den Fndianern und Negern. Se mehr wir die reine Lehre ausbreiten, je weiter wir die Grenzpfähle unjerer Kirche jtecden, je mehr wahre [lutheriſhe Chriſten durd) unſern Dienſt gewonnen werden, deſto mehr ſichern wir, ſoviel eben an uns iſt, den Beſtand dieſer Güter. Das tun wir gerade aud) dann, wenn wir unter den Negern unſers Landes eifrigſt miſſionieren und das Miſſionswerk unter dieſen Miterlöſten immer weiter ausdehnen. Nur auf eins ſei hierbei hingewieſen. Solange der Fluh der Sklaverei auf der Negerbevölkerung des Südens laſtete, kümmerte fid) das päpſtlihe Rom niht um die Neger. Als aber die Neger frei wurden und das bürgerlihe Stimmrecht erhielten, mate fid) Rom auf, das Negervolk für fich zu gewinnen. Ganze UES Schiff8ladungen von Prieſtern, Mönchen und Nontd nen landeten in den Häfen der Südſtaaten und bebees gannen ihre Arbeit unter den Negern. Scheinbar war es auf die Rettung der Seelen der armen Neger abgeſehen, aber in Wirklichkeit gefdjah dies alles, um Stimmen zu erhalten und durch dieſe Stimmen die E Herrſchaft in den Vereinigten Staaten an ſi< zu fore reißen. Bereits hat die römiſche Kirche einen großen ai Anhang unter den Negern des. Südens. Und immer “noh ſtre>t fie ihre Fangarme nad) den Negern aus. Sie will die Maſſe der Neger, fie will fie alle haben. ast eigenen Seminaren werden Scharen bon weißen und ſhwarzen Prieſtern gerade für die römiſche Miſfion8arbeit unter den Negern ausgebildct. Der Zere_ monientram, das Geprange des römiſchen Gottesdienſtes und die Pracht der Kirchen beſticht leiht Auge «und Herz des Negers. Der falſhe Weg zur Selig: teit, ‘den die omlinge den Negern eigen, gefällt dem + Wie aber Donte wenn einmal Rom timmen der weißen Katholiken. aud) die 2 pontroliect Va, was pony,
.
an
Die Miſſions-Taube.
Die Mliiſſions-Taube. Drei Arbeiten lagen der Konferenz vor: 1. eine Katecheſe über das dritte Gebot von Lehrer Alſton; 2. die Behandlung der Frage: „Wie kann man das Zuſpätkommen in unſern Schulen beſeitigen? von dem im Schulamt erfahrenen Paſtor McDavid; 3. eine Arbeit über Abſolution und Bann von Prof. Lochner. Das zuleßt genannte Thema wurde halb beendet und wird auf der nächſten Konferenz fortgeſeßt werden. Am Donnerstagabend war Beichtgottesdienſt mit Austeilung des heiligen Abendmahls. Prof. Wahlers hielt die Beichtrede über 2 Kor. 8, 9. Am 2. Januar begann der Unterricht im College wieder, nachdem fic die Schüler am zweiten Weihnachhtstage und während der Konferenz etwas erholt hatten.
Prof. Lochners Familie wurde während der Weihnacht8woche in tiefe Trauer verſeßt, da ihr erſtes Töchterchen am 28. Dezember im Alter von fünf Wochen pliglich ſtarb. W. N.
Die Werke des HErru an einigen Perſonen in unſerer Judianerniſſiou. 5,
Tauwaneme, „cine Jrreredende“, und „Aunt Jemima”, ihre hilfbercite Mutter. „Neme“, wie fie gewöhnlih kurzweg genannt wurde, war gefallen, als fie ein Kind von aht bis neun Monaten war, und hatte fid) etwas am Rückgrat verleßt. Snfolge davon wurde fie blödſinnig . und blieb auc) fo, nahdem ihre forperlide Geſundheit wiederhergeſtellt worden war. Wieviel Arbeit, Sorge und Mühe geiſtig geſunde Kinder ſhon machen, das wiſſen alle <hriſtlihen Eltern und Lehrer; aber wieviel mehr Arbeit ein blödſinniges Kind verurſacht, wiſſen niht alle, ſondern nur die, welche jo etwas ſelbſt miterlebt haben. Wie ganz kleine Kinder müſſen ſie gewaſchen, gekleidet, geleitet, gefüttert, manchmal mit Gewalt fortbefördert und ſonſt verſorgt werden. Und in dem vorliegenden Falle dauerte dieſe beſhwerlihe Arbeit faſt fünfzig Jahre. Ja, ein halbes Jahrhundert lang war Tauwaneme hilfloſer und verurſachte viel mehr Arbeit als ein Kind, das
in den Armen ſeiner Mutter liegt.
:
Eines Sonntags im Frühjahr 1904 wurde fie, wie gewöhnlich, von- ihrer Mutter zur Kirche geleitet. Sie weigerte fic, durd) eine Pfüße zu gehen, die niht umgangen werden konnte, und als fie von ihrer Mutter gezogen wurde, legte fie jich hinein. FJnfolgedeſſen erkältete fie fid) ſ<hwer auf dem Heimwege, ‘und dieſe Erkältung verurſahte Rü>tenmarks\{<wind-
11
ſucht. Nun litt ſie ungefähr aht Wochen, während welcher Zeit ſie immer von ihrem verſtorbenen Vater ſprach, der kommen und fie holen ſollte, da ſie mit ihm „heimgehen“ wolle. — Aber obwohl ſie eine jo große Bürde war, hörte es ihre Mutter doh nicht gerne, daß ſie vom Heimgehen jprach, weil fie dabei immer an den Tod
denken mußte;
denn obſ<hon Tau-
waneme ſ{<wa<hſinnig war, war ſie dod) ihr Kind, das leßte von ſieben, und wenn fie der Mutter auch nichts helfen, ſondern ihr nur Arbeit verurſachen fonnte, ſo leiſtete ſie ifr dod) immer nod) Geſellſchaft. Jhre Stunde ſollte jedo< bald kommen, wie fie ſelbſt zu ahnen ſchien. Kurze Sage, wie: „Jh bin ~ eine Sünderin“, „FEſus iſt mein Heiland“, „Er macht mich ſelig“, und andere, die ihr oft vorgeſagt worden waren, wiederholte ſie jeßt von ſelber, aud) kurze Verſe aus Liedern, wie: “Jesus loves me! this I know”, jang fie, oder ſummte die Melodie mit, wenn ihre Mutter ſie ſang, bis Gott ſie von ihrem Leiden
erlöſte.
Mit den Worten:
“Pa is coming;
going
to take baby home!” begrüßte ſie nod) am Lage vor ihrem Tode den Miſſionar, der dann, naddem er ihr den Sarg 16 Meilen weit herbeſorgt hatte, ihr die Leichenrede über den 23. Pſalm hielt. Nachdem ſie begraben war, ſagte ihre Mutter, die gewöhnli<h “Aunt Jemima” genannt wurde: „Jeßt, na<hdem mein Mann geſtorben iſt und alle meine ſieben Kinder, jeßt iſt die Reihe an mir.“ Jhr im Jahre 1900 verſtorbener Mann hieß Adam Davids und war einer der erſten, die fic) zu unſerer Kirche bekannten. Wie er, ſo war aud) ſeine Witwe eine fleißige Beſucherin unſerer Gottesdienſte, ſagte aber, als fie zum Anſchluß aufgefordert wurde: “Vl live and die a Presbyterian.” Sie war jedod) faſt immer in der Kirche, wenn das Wetter auc) nod) fo {dledjt war, ja ſelbſt wenn das Quedjilber bis auf 30 oder 40 Grad unter Null ſank. Sie fehlte Gonntagnadmittags und DonnerStags niht in dem Unterricht der Erwachſenen. Gottes Wort hatte bei ihr aud) ſeine Wirkung. Se<s Monate, na<hdem Schreiber dieſes zu den Sndianern gekommen war, half fie unſere kleine Gemeinde bilden. Sie ſagte: „Es war mir \{<wer, vom Alten zu laſſen; aber nun bin id überzeugt, daß die [lutheriſhe Lehre die Lehre der Bibel iſt.“ Sie war mit unter den erſten Konfirmanden und war ſeitdem auc) ein regelmäßiger Gaſt am Tiſche des HErrn. Auch war- ſie ein eifriges Glied der “Ladies? Aid Society”, der fie aud) längere Seit als Präſidentin diente. Wo irgend jemand krank war, da war in der Regel aud) “Aunt Jemima” zu finden und ſtand den Angehörigen mit Rat und Hilfe — zur Seite, wenn fie meiſt aud) nur Eſſen dafür befam. Als fie in ihrer leßten Krankheit ni<t mehr
Die Miſſions-Taube.
12
zur Kirche kommen konnte, begehrte fie nod) dreimal das heilige Abendmahl privatim und ſtärkte fid) fo für die Reiſe durd) das finſtere Todestal. Sn der leßten Woche im März 1905 war auf dem Dache ihres Hauſes dur< Funken aus dem Ofenrohr Feuer ausgebrodjen. Obwohl für dieſe Sabhreszeit niht genügend bekleidet, lief ſie hinaus und ſchrie ſo laut, daß man ihr Geſchrei beim Pfarrhauſe, eine halbe Meile entfernt, hören konnte. Hierauf wurde ihr Leiden, Bronchitis, viel ſ<hlimmer, und als fie ſih ſpäter bei einem Leichenbegängnis nod) einmal
P. C. F. Drewes, Sekretär. Prof. G. Mezger.
5
um ſie zu tröſten. Wir laſen ihr vor aus Gottes Wort, ſangen nad) ihrem Wunſch ihre Lieblingslieder und beteten oft mit ihr. Bekannte Liederverſe, ſowie das Vaterunſer, betete ſie immer laut mit, ſo gut ſie fonnte, obwohl das Sprechen ihr große Anſtrengung verurſachte. Shre Sündhaftigkeit und ihren Glauben an
Chriſtum
bekannte
P. L. A. Wislec, P. H. Meyer, Vorfiger.
für
noc) mit
„Ja“
und
deutete nad) oben zum Zeichen, daß fie hoffe, bald in den Himmel zu kommen. Nach wenigen Stunden wurde ihr Wunſch erfüllt. Sie ſtarb 74 Fahre, 3 Monate und 2 Tage alt. Wir zweifeln niht, daß wir
Herr H. L. Döderlein, Kaſſierer.
Kommiſſion
fie gulegt
GAYER STUDIO, ST. LOUIS.
P. W. Hallerberg, korreſp. Sekretär.
Negermiffion.
erfaltete, da war ihre Kraft gebrodjen. Sie ging zu aud) fie wiederfinden werden in der „Auferſtehung der Matrone unſerer Schulkinder und ſagte: “I came - zum ewigen Leben“, von welcher, weil ihr Tod in here to die.” Son dieſer Zeit an wurde ihr Zuſtand der Oſterzeit vorkam, der Miſſionar auf Grund von immer bedenklicher, wenn es aud) mandmal ſchien, 1 Kor. 15, 12—24 redete. ... $m... als. ob ſie ein wenig beſſer ſei. Selbſt. ihre Pfeife, ohne die ſie ſonſt niht leben zu können meinte, wollte Ein gutes Beiſpiel. ihr nun niht mehr fdmeden. Der Arzt, der gerufen wurde, fand außer -Bruſtfellentzündung bei ihr aud) Als erſte Antwort auf die im November vorigen Nod) ein ſ<hwahes Herz und konnte feine Hoffnung Jahres veröffentlihte „Weihnachtsbitte“ iſt in Sndien folgender Brief des Paſtor Harms aus Heimſen auf Geneſung geben. Die liebevollſte Pflege, die fie erhielt, konnte ihre Geſundheit niht wiederherſtellen. (Weſtfalen, Deutſchland) eingetroffen, den wir den Sie hatte aud) durchaus kein Verlangen, geſund zu Leſern der „Miſſion8taube“ nicht vorenthalten möchwerden, ſondern begehrte nur „abzuſcheiden und bei ten. Er lautet: Chriſto zu ſein“. So taten wir, was wir konnten, „Geſtern abend kam mein Kaſſierer zu mir, ein
Die Mliſſtons-Taube. junger Mann von zirka 23 Jahren, der aber das Herz auf dem recjten Fle>e hat, und überreichte mir eine Summe Geldes, die einige in der Gemeinde infolge Jhrer Weihnachtsbitte in der „Miſſionstaube“ — das Blatt wird hier in jeder Familie geleſen — zuſammengebraht hatten. Wir ſind hier zwar nur eine kleine und dazu nocd) arme freifirdlide Gemeinde (wir zählen nur 80 Kommunizierende), aber reid) find wir in unſerm Gott und Heiland; darum findet fid) aud) eine große Opferfreudigkeit. Gerade auch die Jugend hier bezeugt durch die Tat, daß der gekreuzigte Heiland cine Geſtalt in ihren Herzen gewonnen hat. Mit großem Snterejje werden darum aud) die Berichte aus unſerer Heidenmiſſion in Indien geleſen. Weil wir nun daran Freude haben, unſere Miſſion mit unſern Gaben zu unterſtüßen, ſo können Sie aud) davon überzeugt ſein, daß wir Sie dort auf betendem Herzen tragen und für Sie täglih Kraft und Weisheit erflehen, damit Sie Jhre ſhwere Arbeit ausführen können. Möge der treue Gott Jhnen redjt geſegnete Weihnachten beſcheren, und machen Sie den Armen dort zu Weihnachten auch im Leiblichen eine recht große Freude! Jm Geiſte ſehen wir bei Jhnen die fröhlihen Geſichter, und das iſt dann aud) für uns eine überſ{<hwengli<h große Freude. — Weil ic befürchte, daß das Geld niht mehr bis Weihnachten ankommt, ſo habe id) Jhnen zunächſt geſhrieben, um Jhnen von dem Gelde Mitteilung zu machen und Sie zu bitten, es vorläufig auszulegen. Xd) ſhi>e an Jhre Adreſſe als Weihnachtsgabe für die Heiden 40 Mark ab.“ Wir Miſſionare ſind der Gemeinde Heimſen von ganzem Herzen dankbar niht nur für die ſchnelle Erfüllung unſerer Weihnachtsbitte, ſondern ard) für den ſchönen, für uns ſo troſtreihen Brief, mit welhem ihr Paſtor uns von dieſer Gabe Mitteilung gemacht hat. Und wir hoffen guberfidjtlid, daß unterdeſſen dieſer erſten Gabe noch viele andere gefolgt ſein werden, von denen uns die „Miſſionstaube“ Kunde - bringen wird. Sollte es aber nod) Leſer geben, deren Gabe nod) niht eingeſandt worden iſt, und die, weil ſie ohne Zweifel wohlhabender ſind als die Glieder der freikir<lihen Gemeinde in Weſtfalen, hinter dieſen niht zurü>bleiben möchten, ſondern fic) durd) ‘deren Beiſpiel zu reihli<hem Geben reizen laſſen wollen, ſo kann ihnen die Verſicherung gegeben werden, daß ihre Gaben aud) nad) Weihnachten nod) niht zu ſpät kommen, da die Miſſionshauptkaſſe uns erlaubt hat, alles Nötige vorläufig au8zulegen, und daß wir ol Miſſionare ſamt unſern Pflegebefohlenen und Hilfs: bedürftigen für alle Gaben, mögen ſie früh oder ſpät kommen, von ganzem Herzen dankbar ſind. Tob. 4, 9; Spr. 19, 17. G. O. N.
13 Wong Foug.
Wong Fong iſt einer der erſten Schüler der lutheriſhen Miſſionsſhule für Chineſen in Globe, Ariz. Dieſe Schule wurde vor drei Jahren mit Frl. Hilda Harders als Lehrerin gegründet. Es dauerte gar nicht lange, da war Wong Fong nicht nur Schüler in der Schule, ſondern auch Kind im Hauſe des Miſſionars, fleine
Es ijt kaum Chineje, der
ein Tag vergangen, an dem der nahts als Aufwärter in einem
Reſtaurant arbeitet, fic) nicht auf eine oder etliche Stunden eingeſtellt hätte. Wong ijt ein Waiſenkind, etwa zwanzig Jahre alt. “Me much too young to have no father and no mother; me call you papa — and mamma mamma, please, please!” jagte er zu mir. Und ſo wurde es. Sie haben ihn alle gerne auf der Miſſionsſtation, Menſchen und Tiere. Sein .Kommen iſt wie Sonnenſchein, der ins Haus fällt und Licht und Wärme bringt. Die Hunde laufen ihm entgegen, die Rage ſpringt ihm auf den Schoß, die Pferde gu>en fic) na< ihm um, und die JndianerEnaben rufen: “Hello, Wong !”, Das will was ſagen, denn es iſt ſehr ſ<hwer, von einem Sndianer nur einen Gegengruß zu erhalten, von einem erſten Gruß gar nicht zu reden. Wo er Arbeit ſieht, greift er zu: er fegt, ſcheuert, bügelt, fot, kurz, was es nur zutun gibt. Weil ihm das Öllampenlicht gefabrlic) erſchien, ſammelte er das nötige Geld unter ſeinen Mitſchülern, um elektriſhe Beleuhtung für Schule, Kapelle und Pfarrhaus zu beſorgen. Das iſt unſer Wong Fong. Schon lange hatte er den Wunſch geäußert, getauft zu werden. Dieſer Wunſch wurde ihm erfüllt, als er am Sonntag, den 18. Dezember 1910, in Gegenwart ſeiner Mitſchüler und der wenigen Lutheraner, die fic) in Globe befinden und fid) zu den ſonntäglichen englijdjen AbendgotteSdienjten einſtellen, in der feftlic) geſ<hmüd>ten Heinen Kapelle getauft wurde. Wong Fong war
iibergliicdlid).
Als wir nad) dem GotteSdienjt nod)
ein paar Stunden in der geräumigen Schule zuſammen waren, ging er immer von einem zum andern und ſagte: “Me so happy to-night, so happy?
Daß
es ihm
niht
an der nötigen Erkenntnis
fehlte, um getauft zu werden und zum heiligen Ab mahl gehen zu können, zeigte er einmal re<t deu! im vergangenen, Sommer. Eines Tages ſagt zu ſeiner Lehrerin: sd) ae gu den ora F ireSe
will.“ ne
follft, Wong?“
is is
‘daß id) es niht
„Nien
“ meinen Namen ha
tu
1
| | | a | A Ea | |
=
ap
| |
IRE 28
Meine Frau wurde von ihrer waſſer-
LCI
RD
R
HORROR
‘a2
Tee
TI
ſ<hweren Kleidung ganz unter das Waſſer gezogen, nur eine Hand ragte nod) heraus. Die erbli>te ein Jndianer, und es gelang ihm, ſie daran auch heraus und auf einen Aſt zu ziehen. Nun kletterten wir mit größter Vorſicht auf eine höhere Stelle des Aſtes. Jh jegte mid) rittlings auf denſelben, meine Frau ſtre>te ſih der Länge nah auf ihm aus, den Kopf in meinem Schoß. So mußten wir regungslos aushalten. Unter uns brauſte ſhäumend der Strom, wodurd) auch der Vaumſtamn: in beſtändiger Schwingung gehalten wurde. Faſt unſere ganze Habe war verloren, von unſerm Boot war nichts zu ſehen. Aber Gott Lob, wir ſelbſt waren am Leben geblieben. Aber was nun beginnen? Wir mußten Hilfe herbeiſchaffen, um uns aus unſerer üblen Lage zu befreien. So ſandte ic) drei von unſern Leuten aus, ſie ſollten zu Fuß am Ufer entlang ins nächſte Dorf | eilen und von dort ein Boot herbeiſchaffen. Es war | 4 Uhr nadjmittags, als das Unglü& geſchah, und wir hofften, nod) vor Dunkelheit abgeholt zu werden. Aber bald wurde es uns klar, daß wir die Nacht Jn Fährlichkeit zu Waſſer. würden auf dem Baum zubringen müſſen. Was für 7 Miſſionar Großmann war mit ſeiner Frau in - ein furdtbarer Gedanke! Allmählih wurde es finBluefields geweſen und war nun auf der Rüdtreiſe ftere Nacht, wir hörten nits als das Gurgeln und | gu ſeiner entlegenen Station Gang Sangta. BlueBrauſen des langſam höher ſteigenden Waſſers unter fields iſt die Hauptſtadt des Moskitoländhens (Mituns. Rühren durften wir uns, wie geſagt, dur<haus telamerifa), und Sang Sangta liegt am Oberlauf niht. Mit Gewalt hielten wir uns wad) und baten des Wanksſtromes giemlic) tief im Fnnern. Der Gott, uns die Kraft zum Aushalten zu geben. Mit — Wanks ijt ein redt böſes Gewäſſer, zumal wenn er welcher Ungeduld verfolgten wir den Abendſtern, bis von heftigen Regen angeſchwollen iſt. “ Beſonders geer unterging und uns den nidjt mehr fernen Anbru<h . hrdrohend find dann die dur<h das Flußbett fid des Tages verhieß! Aber der jeßt aufſteigende Frühhenden Felsbarrieren und die dadurd gebildeten nebel verbreitete eine empfindliche Kälte. 4 ſenden über di Aber ohne Unfall waren die Rei- Endlich, endlih wurde es Tag, aber von unſern ~ au8geſandten Boten war nichts zu hören und zu ſehen. War ihnen unterwegs etwas zugeſtoßen? Wir ſandinen ungefährlichere Stred>e bis Sang Sangta. ten noh einen Mann ab, denn unſere Lage wurde bon = erade hier wären ſie um ein Haar eine Beute Stunde zu Stunde unerträglicher. Allmählich ſtellte Waſſers geworden: Laſſen wir uns von fic) aud) gang empfindliher Hunger und Durſt ein. Zu unſerer dankbaren Freude entde>ten wir an einem _ Aſt ein hängengebliebenes Gacdjen mit grünen Bohnen. Wenn fie auc) roh waren, ſo aßen wir fie dod), um wenigſtens etwas im Magen gu haben. Doch nun ſtellte ſih noch eine andere Gefahr ein. Auf die Kälte :
OA
3
auf ihm hinauf.
EW
Re pee Re
bei der leßten Hochflut ins Waſſer geſtürzten Baumſtamm umfahren. Dabei wurde das Boot unvermutet von einem ſtarken Strudel erfaßt und feitlid unter den Stamm gedriict. Das Schußdach, unter dem wir ſaßen, zerſchellte, das Boot füllte fid) mit „Waſſer und ſank, wir wurden weggetrieben: dies alles war das Werk eines Mugenblids. Yc) wurde auf einen Aſt zugetrieben, den ich glü>liherweiſe erfaßte, und mit Hilfe eines Nuderers arbeitete id) mic
a
(= |
Dod) niht in der Loge bleiben, wenn id) ein Chriſt fein will.“ „Warum niht, Wong?“ „Das weißt du beſſer als mic Aber id) will dir ſagen, was id) dente. Sn der Loge ſagen fie uns immer, was wir tun jollen, und daß es mit uns keine Not Hat, wenn wir nur gut jind, weder vor M enſchen nod) vor Gott. Und die Bibel ſagt, daß wir aus uns ſelbſt nihts Gutes tun fonnen, daß wir böſe ſind und all unſer Tun, daß wir aber auh nichts zu unſerer Seligkeit zu tun brauchen, weil unſer lieber JEſus alles für uns getan hat. Man kann nicht in der Loge bleiben, wenn man ein Chriſt ſein will!“ Der Unterzeichnete ſprah weiter mit dem jungen Manne und fragte ihn nad) allen Seiten hin aus, aber es hatte nie jemand mit ihm über Logenzugehörigkeit gejprodjen. Die klare Tatſache, daß die Loge mit ihrer Moral und die drijtlide Kirche mit ihrer Verſöhnungslehre durd) das Blut des Sohnes Gottes einander abſolut entgegengeſeßt ſind, hatte ihm die Erkenntnis gegeben, daß er niht in der Loge fein fdnne, wenn er Glied der Kirche Chriſti werden wolle. * Mich will dünken, der kleine Chineje, von heidniſhen Eltern großgezogen, muß manchen Chriſten bejdamen, der von Jugend auf die Heilige Schrift weiß und der über Logenzugehörigkeit das Urteil hat und immer wieder ausfpridt: „Jh kann es niht einſehen, daß das niht rect iſt!“ FJ. F. G. H.
ET)
Die Miſſions-Taube.
Die
Miſſions-Taube.
der Nacht folgte die tropiſhe Hie des Tages; und wir waren ihr ohne Hut, ohne Schirm, ohne einen {Hattenfpendenden Schuß ausgeſeßt. Wie haben wir - uns da faſt die Augen aus dem Kopf geſchaut, ob wir niht endli<h das nahende, rettende Boot erbliden möchten! Wie haben wir den SErrn angerufen, daß er es uns erſparen möchte, nocd) eine ſ<hre>li<he Nacht
auf dem Baumſtamm zubringen zu müſſen! Da, als die Gluthiße aufs höchſte geſtiegen war, war es uns, als ob hoch oben auf dem Fluß fich etwas bewege. Um beſſer Ausſchau halten zu können, trod)’ id) behutſam bis zur Spißte unſers Aſtes, und in der Tat, es waren unſere Leute, die mit zwei Booten uns zu Hilfe kamen. Das Gefühl der Dankbarkeit, das uns bei ihrem Anblick überkam, werden wir nie vergeſſen. Die Stunde unſerer Befreiung aus der fur<htbaren Lage in dieſer menſchenleeren Einöde des Urwaldes hatte gejdlagen; zwanzig Stunden hatten wir auf dem ſ<hwankenden Aſte auszuhalten gehabt. Von unſern Leuten
erfuhren wir,
daß fie fic) nur mit der
größten Anſtrengung zu der nächſten Ortſchaft hatten durcharbeiten können. Da die Ufer von undurchdringlichem, wegloſem Urwald beſtanden waren, hatten fie fic) auf der ganzen Strece hart am Ufer halten müſſen, allen ſeinen Windungen folgend. Dabei waren ſie Schritt für Schritt knietief in Moraſt eingeſunken. Die Nacht hatten ſie im Walde zubringen müſſen. Erſt nad adjtitiindiger Wanderung hatten fie ein Dorf erreiht. Dort nahmen fie zwei Boote, eins für uns, das andere für einen geretteten großen Koffer. ; Jn Sang Sangta, wo wir dann nachmittags eintrafen, erregte die Runde bon unſerm Schiffbruch und der beſtandenen Gefahr allgemeine große Teilnahme. Die Leute verſicherten uns, hätten fie nur cine Ahnung davon gehabt, ſo würden ſie mit ihren Booten fo ſchnell, als flögen fie, zu unſerm Beiſtande herbeigeeilt ſein. Am nächſten Morgen wurde unſer geſunfene3 Boot gefunden und gehoben, aber unſere andern Sachen blieben verloren. Go ſ{<hmerzli< ihr Verluſt für un8 war, ſo waren wir dod) voll Lob und Dank gegen Gott, der ſeine Hand von der Höhe ausgeſtre>t und uns aus großen Waſſern gezogen hatte, Pf. 18, 17. (Nach Miſſionsblatt der Briidergemeine.)_
: Manderlet aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von H. M.)
-
Ju Bay St. Louis, Miſſ., ſcheint ſi< unſerer Miſſion cine neue Tür aufzutun. Durch Leute, die früher unſeren Miffionsgemeinden in New Orleans an“gehörten, aber nad) Bay St. Louis verzogen, wurden unſere: Miſſionare in Mew Orleans auf dies Feld
15
aufmerkſam gemacht. Prof. Wilde beſuchte das Städtchen in den Weihnachtsferien und miſſionierte fleißig. Darauf reiſte Paſtor Ed. Schmidt hin und hielt Gottesdienjt vor einer erfreulic) großen Zuhöôörerſhaft. Die Leute baten um weitere Bedienung. Jhre Bitte um Schule wird ihnen vorerſt durch die Anſiellung
eines Studenten
aus
dem
Luther-College
gewährt werden. Vielleicht können wir bald einen ausführlicheren Bericht über Bay St. Louis bringen. „Eine Maricuſalbe.“ Aus einer Fabrikſtadt in Preußen
erhielt
die
Goßnerſhe
Miſſionsgeſellſchaft
$25.00 mit der Bemerkung: „Eine Marienſalbe von einer Arbeitertochter.“ (Joh. 12, 3.) — Wer geht hin und tut desgleidjen in einer amerikaniſchen Fabrikſtadt für unſere Heidenmiſſion in SYndien? Die Schleswig-Holſteiniſ<he Miſſion ijt auf der in den leßten Jahren eingeſhlagenen Bahn kühnen Vordringens weiter fortgeſchritten. FJnnerhalb der leßten vier Jahre hat ſie die Zahl ihrer indiſchen Stationen
verdoppelt;
aus
7
ſind
14
geworden.
Jn
—
Sambari und Biſſemkatak ſind die fertiggewordenen Miſſionshäuſer bezogen; in Lakſhmipur wird nocd gebaut. Die Zahl der Miſſionare iſt 23 und die der Miſſionsſhweſtern 6. Es ſind wieder 372 Heiden und 448 Chriſtenkinder getauft worden, wodurch die Zahl der Gemeindeglieder auf 10,791 Seelen geſtieDie gen iſt. Vaufbewerber find 2239 vorhanden. Schulen beſuchten 1752 Schüler. Eine neue Kirchenordnung. iſt eingeführt, und man iſt eifrig dabei, dur< gründlihe Erziehung und gute Organiſation die Gemeinden zu feſtigen. Borausfidtlic) wird der neue Miſſionsinſpektor Lucht im Herbſt eine Viſitationsreiſe nad) Jndien antreten. Madagaskar. Ende 1907 machten die beiden Pariſer Miſſionare Ruſillon und Chazel auf Madagasfar eine Predigtreiſe, auf der fie im Gebiet des Gakalawaſtammes ſieben eingeborene Chriſtengemeinden antrafen. Kein Miſſionar und fein eingeborener Chriſt hatte dieſen ſehr einfadjen Leuten das Evangelium verkündigt; vielmehr hatte einer aus ihnen irgendwie eine Bibel erhalten und ſie geleſen, worauf er auc) ſeine Stammes8genoſſen in der von ihm erfaßten Wahrheit unterrihtete. Dieſe Gemeinden pflegten am Sonntag zuſammenzukommen, die Bibel miteinander zu leſen und einander zu ermahnen, nun aud) nad) den Vorſchriften der Bibel zu leben. Das Evangelium ijt eine Gotte8kraft. A Aſien. Nach einem „Aufſaß des unermiidligen Mohammedanermiffionars D. Zwemer in der Afts- 2
sionary Review harren in Sentralafien nod) folgende
Länder der Evangeliumsbotſhaft: Tibet mit 614 Millionen Einwohnern, Afghaniſtan mit 414 Mill nen, Chineſiſh-Turkeſtan mit 1,200,000,
Pewter
16
Die
Mtiſſions-Taube.
mit 1,250,000, Khiwa mit 800,000, Ruſſiſh-Turkeſtan (Ferghana, Samarkand, Syr Daria und Semirjetfden8t) mit 5,856,000, Trans8kaſpien mit 405,500 und die vier Steppenprovinzen Akmolinski, Semipalatinst, Turgai und Uralsk mit 2,856,100 Be-
wohnern.
i
Neue Drudſachen.
Gaben
für die Negermiſſion:
Durch die Kaſſierer: J. F. Rettmann, Saginaw, Mich., $7.73 und 5.18, I. J. Hinze, Beccher, Jll., 119.65, H. G. Pliefke, St. Paul, Minn., 455.37, H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 135.18, H. Beinke, Staunton, Jll., 38.56, Prof. I. S. Simon, Springfield, Jll., 137.10, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 148.61, ‘H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 55.15, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 129.88, C. Clauſſen, Gan Francisco, Cal., 2.00, A. Roſs, Milwaukee, Wis.,- 73.28,
G. Denker, Brooklyn, N. Y., 55.24, G. Wendt, Detroit, Mich., 159.94, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 5.00. Von Frau
G. Geiger, New York, 1.00. Frau H. Pfeiffer, New York, 1.00. John Bühler, Blairstown, Jowa, .75. Max Weinhold und Frau, Chemniß i. S., 2.36. Von Herrn Unbekannt, St. Louis, Mo., 500.00. H. und Elfriede Leiſering, Appleton, Wis., 8.00. Naymond Stahl, Fort Dodge, Jowa, 5.00. K. H., Spring
Valley, Wis., 25.00.
G. Zehn, Fairfield, Waſh., 1.00.
Durch
Prof. Wahlers, Schulgeld von Schülern des Jmmanuel-College,
“35.00, der Jmmanuels\hule 7.00. Von den Negergemeinden: “St. Matthew, Meherrin, Va., 6.37, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 1.00, St. Paul, Manſura, La., 5.00, Grace, Concord, MN. C., 8.00, St. John, Salisbury, N. C., 2.75, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, Bethlehem,
Mew Orleans, La., 30.00, Mount Bion, New Orleans, La., 35.00, Concordia, Rodwell, N. C., 3.00, Bion, Gold Hill, N. C., 3.00, Mount Zion, The Rods, N. C., 3.00, Grace, St. Louis, Mo., 6.00.
Für
ſierer:
Summa:
Studenten
Für
arme
Milwaukee,
Negerkinder:
Wis., 1.75.
Studentenim
Durch Kaſſierer A. Noſs,
Vuther=College:
Durch die Kaſ-
ſierer: H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 13.38, Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 10.00, A. Noſs, Milwaukee, Wis., 5.00. Durch P. C. Beder von N. N., Matteſon, Jll., 7.00. W. Braun, Hartford, Conn., 1.00. Frau Anna Scharvogel, Hazard, Nebr., 10.00. Summa: $46.38,
St. Louis, Mo., 16. Januar 1911.
CERISTIAN SCIENCE im Lidhte des Wortes Gottes. Von Johannes Fenny, Paſtor der ev.-luth. St. Yaz fobigemcinde zu Milwaukee, Wis. Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. Qn Leinwand mit Goldtitel gebunden. Preis: 60 Cts. 4 Der gechrte Verfaſſer legt in dieſem 168 Seiten umfaſſenden Buche eine fleißige, gründliche Arbeit über den großartigen Betrug unſerer Zeit, der fic) “Christian Science” nennt, vor. Mit großem Intereſſe und Nugen haben wir dies Buch geleſen. In ſechs Kapiteln wird der Schwindel der “Christian Science” gebührend aufgededt, mit Gottes Wort beleuchtet, und die Chriſten unſerer Zeit werden davor ernſtlih gewarnt. Hier iſt cine gute Waffe geboten. Möge ſie zum Kampf und zur Wehr fleißig in Gebrauch genommen werden! H. M.
Milde
‘rer: G. Deuker, Brooklyn, N. Y., 29.00, H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 4.00. Summa: $33.00. FürSchuldentilgung: Von H. Herpol8heimer, Lincoln, Nebr., 5.00.
$2229.60.
in Greensboro:
Durch die Kaſz
W. J. Hinze, Beecher, Jll., 13.00, G. Denker, Brooklyn,
H. L. Döderlein, Kaſſierer. 848 E. Prairie Ave.
Dantend quittieren die Miſſionare folgende Gaben: Prof. N. A. Wilde: Für arme Studenten des LutherCollege: Von L. Joh., Halethorp, Md., $1.00, “a Lutheran”, St. Louis, Mo., 2.00, W. Meilahn, Oat Park, Jll., 23.85 für Geo. Demouy, von N. M., Modville, Conn., 10.00. Durch Kaſſierer H. Veinke, Staunton, Jll., 3.00. Für die Bibliothek: Durch Lehrer A. Sieving, Lincoln, Mo., von H. Eckhoff, 5.00; durch Lehrer E. Ollmann, Cincinnati, O., von ſeinen Schulfindern 7.00; Ddurd) Lehrer F. Kiekhäfer, Waco, Nebr., von
ſeinen Schulkindern 3.00.
P. John McDavid: Für die Weihnachtsfeier: Von P. F. Berg 5.00, P. Th. Gößwein 7,50, P. H. Spedhard 10.00. Von P. Abel, Mount Olive, Jll., eine Kanzel für die Mount Zion-Kirche in Mehersville, N. C. Prof. N. J. Bakke: Für arme Neger und Negerſtudenten: Durch Louis H. J. Henze, Albany, N. Y., von der St. Pauls = S.-S. getragene Kleider; durd) P. Cholcher, Deſhler, Nebr., vom Frauenverein 5.00; durd) P. Erbe, Boone, Jowa, 5.00; dur E. L. Flinkow von Herrn Lühring, Hamburg, Minn., f. M. 10.00; dur<h P. M. Walker, Buffalo, N. Y., von feinem Dorkasverein 3 Faß Kleider; durd) P. Biewend, Boſton, von der Gemeinde 2 Faß Kleider; von N. N. 60.00; durch Fred, Ortſtadt, Seymour, Jnd., vom Frauenverein cine Kiſte neuer Kinderkleider; durh Frau Karolina Walter vom Frauenverein der Gethſemanegemeinde cine Kiſte Kleider; durh P. Amftein, Charter Oak, Jowa, vom Frauenverein cine Kiſte Kleider. Dieſe Gaben ſind teils unter die Studenten verteilt, teils an die Miſſionare in North Carolina weiterbefördert
worden. Lehrer E. A. H. Buntrod:
Für Weihnachtsbeſcherung
und
5.00,
bon
den
Schulkindern
Schreiner
der
12.50,
Lehrer:
Roſchke
Twietmeyer
4.00,
Göde
Kellermann
5.76,
Bled, Willie Weſtphal, Leona Rees, Arnold Kluth, Arth. Korb, Minnie Orudhamer, Harry Heyer, Gertr. Schulz, Laura Schröder, Linda Burmeiſter je .25, Dorothea Korb, Klara Reek, Ostar Noad je .20, Elſie Schulz, Lily Wilken, Arthur Speer=
brecher, Anita Lübke, Germ. Schulz je 15, Emma Witt, Th. Kroll,
Mart.
Winter,
Klara
Klemp,
Alma
Mech h
Arth. Muſch, Walter und J. Steenbod, Henry Klemp, Hediv. Graper, Ed. Wilken, Herb. und Paul Malotty, Eden Nienke, Luiſe und Johanna Guth, Rud.
Lydia Lübke, Fid, Martha
Y., 3.00, G. Wendt, Detroit, Mich., 5.00. Summa: $21.00. “Für Altar und Kanzel in Charlotte: Durch aſſierer H. Beinke, Staunton, Jil, 18.00.
W. Zingelmann, Roy Melzer, Harry Schulz, Ella Reinke, Joſie
ſieffe, St. Paul, Minn., 10.00, G. Wendt, Detroit, Mich.,
Splittgerber
Für
Negerſtudenten:
00. H. J. Heilmann,
anville, Jll., 5.00.
Redwood
die Kaſſicrer:
H.
Falls, Minn., 5.00.
Peter Kirſch, Muth, Mich., 1.00.
ſionsfreundin in Decatur,
“Coli
Durch
Jnd.,
1.00.
N. N.,
Sanitarium,
. Anna Sautter, Papillion, Nebr., 10.00.
orn, Schenectady, N. Y., 1.00. Jowa, 2.00. Summa: $44.25
Gemeindein
Mo
John
Bühler,
G.
Eine
Den=
W.
Blairs-
und Alb. Reinke, Amanda Fründt, Bernh. Schulz, Lena Noa>,
Reinke je .10, Eſther Schulz, Ed. Böttcher, Lydia Schuldt, Gertr. je“.05.
Bom
cn
und Schmidt je eine Kiſte Kleider.
Die ,, MiffionssTanbe’’ erſcheint einmal monatlig.
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar 10 Exemplare
26
50
unter eiuer Adreſ]
u
u
”
”
di
”
u
”
”
der Paſtoren
:
|
Meeske
10.50, Miliger 3.00, Kranz und Jeſſen 11.50. Von Ostar Leng 1.00, Alb. Schröder, Yrene Symons, Berta Graper je .50, Eſther Krüger .35, L. Schmidt, Edna Sievers, Hedwig
Utke, Lily
4 |
Preuß
Der Preis für ein Jahr
*
| |
|
|
| |
|
CAMPER
LAME
RENT,
Miſſionszeitſhrift der Evangeliſch - Luther ifdjen Synodalkonferen
März
33. Bahrgang.
1911.
Chriſtus hat für alle den Tod gefdimedt.
JEſu Liebe. (Joh. 19, 25—27.)
von
der
bangen
Jünger
Lamm.
Schar,
Ward alle ſeine Wohltat mit Gewalt Jn ungezählten Martern heimgezahlt. Da wankt zum Kreuz, obgleich ſie's kaum nod) kann, Die Kraft gebrochen ſchier, ein Weib heran. Der Mann am Kreuz, voll Schmerz und voller Hohn, Mit Dornen ſcharf getfrinct, ift ihr Sohn. Maria hört ſein Seufzen, ſieht ſein Blut, Da ſtürzt aus ihren Augen Tränenſlut, Da dringet ihr, in namenloſem Schmerz, Wie Simeon geſagt, ein Schwert durchs Herz. Und einſam ſteht am Kreuze noh ein Freund, Johannes, der um ſeinen Meiſter weint; Ihn trieb die treue Jüngerliebe her, Und drohten aud) die Feinde noch fo ſehr. Da neigte JEſus her ſein Angeſicht, Sein Auge ſtrahlte in der Liebe Licht. Zur Mutter ſprach er: „Sich, das ift dein Sohn, Den geb" ih, dich zu tröſten, dir gum ohn.” Und zu Johannes ſprach er: „Siehe, hier Jſſt deine Mutter, nimm fie hin von mir.” Von Stund! an, unter JEſu Kreuzesſtamm, Der Jünger JEſu Mutter zu ſich nahm. — Am Kreuze hat der HErr an uns gedacht, Er gab in großer Liebe auf uns acht: Am Kreuze bringe unſre Liebe Frucht,
Die an dem Nächſten JH m
=
Jeder wahre Chriſt iſt ein eifriger Miſſionar.
Auf Golgatha, erhöht am Kreuzesſtamm, Hing, wie ein Fluch, unſchuldig, Gottes Jn ſeiner Feinde Hände ganz und gar, Verlaſſen
‘Aunimer on
zu dienen ſucht.
H. M.
Nach Beruf und Gelegenheit iſt er beſtrebt, die großen. Taten Gottes zu unſerer Seligkeit zu verkündigen.
Gibt es nun im Kirchenjahr irgendeine -Zeit, die ihn
u
größerem Eifer im Miſſionswerk- anſpornen
kann.
und aud) wirkli< anſpornt, fo iſt es die ſelige Faſten-. oder, wie wir Lutheraner im Gegenſaß zu den- Römi--
ſchen ſie lieber nennen, Paſſionszeit. ¿Jn der ſeligen. Pajffionsgeit wird uns nämlich das Höchſte und Tiefſte, das Heiligſte und Seligſte, was Gott uns Menſchenbezeugen fann, niht bloß verkündigt, ſondern- aud)
tatſähli<h vor die Augen geſtellt.
ET
Sn der heiligen Paſſion3geſhichte feben tit. JEſum in ſeiner tiefften Niedrigkeit. . Und-wer iſt JEſus? - Die Paſſion3geſhihte führt. ihn uns alsden Menſchen- und Gottes ſohn vor die - Augen. JEſus, der da leidet und ſtirbt, iſt derſelbe, von dem der Vater vom Himmel bezeugt: „Du biſt mein lieber Sohn, an welchem id) Wohlgefallen habe.“ Er iſt der HErr der Herrlichkeit. Er iſt ſelbſt der ewig. große
Gott, der alle Dinge erhält und trägt.
König des Himmels.
‘Freuden dienen.
Er iſt der
Er iſt der, dem die Engel mit.
Cherubim und Seraphim ſtehen bor
ſeinem Thron. Alle Gotte8engel beten ihn an. Dieſer Menſch, der gugleid) in einer: Perſon aud wahrer Gott iſt, in welchem alſo die beiden Naturen, die gottlide und die menſchliche, vereinigt ſind, ijt es, den diePaſſionsgeſhichte uns vor. die Augen führt. Und 3war ſehen wir: nidtS von jener Herrli<keit an ihm,.
bee Ee
3
Lammes Blut!
ret
uy
mo, |
Auf darum, meine liebe Seele, Erlöſung verkündigen, waun und immer kannſt; denn dieſe Erlöſung Menſchen beſtimmt. Denkſt du auch
at
jedem Menſchen. Wer ſollte, wer konnte hier helfen ? Alle, alle Sünder! Alle unter Zorn und Fluch! Kein Menſch konnte darum fic) ſelber helfen, ge\hweige, daß er andere retten ſollte. Da half Gott. Was aber hat Gott getan? Er ſandte JEſum. GEfus iſt unſer Vürge geworden. Was auch immer die Menſchen verbrochen haben, alles läßt FEſus fic) anvechnen und will hingegen ihnen alles dasjenige anrechnen, was er getan und erduldet hat. An unſerer Statt, für uns, uns zu gut hat er die Sünde gebüßt, dem Teufel die Macht genomnien, die Hölle überwunden und den Himmel geöffnet. O Freude, Freude über Freude: wir ſind erlöſt, erIoſt niht. mit Gold oder Silber, ſondern durch des
etai
- die er-von Ewigkeit bei dem Vater hatte. Nein, hier iſt Shmach, Schande und ein bitterer Tod am Fluchholze des Kreuzes zu fdjauen. So beſchreibt die Paſſionsgeſchihte- die Perſon deſſen, der da leidet. Und was ſagt ſie von dem Leiden ſelbſt? O, ein bittere8, ſ<hweres Leiden war es! Das ſchwerſte, das bitterſte Leiden, das über einen Menſchen hat kommen Fönnen. Wud) ihm, dem Gottmenſchen, iſt es überaus jdjwer und bitter geweſen. Jn Gethſemane betet er dreimal mit großer Heftigkeit, daß, wo es möglich wäre, er dieſes Kelches überhoben würde. So groß war ſhon in Gethſemane ſein Leiden, daß cin Engel vom Himmel kommen mußte, um ihn, den Gottmenſchen, zu ſtärken. Dann wurde er nad) JeruſaTem geführt, wo die Großen im Volk ſamt dem Pöbel ihn aufs ſhändli<ſte behandelten. Hierauf wurde er vor Pontius Pilatus und vor Herodes geſchleppt. Überall wurde er verhöhnt, verſpottet, angeſpieen, ge\hlagen und verläſtert. Endlich ſehen wir ihn zwiſchen Himmel und Erde als ein Flu<h am Kreuze hängen. Dort ijt er aud) von Gott verlaſſen. Das war das tiefſte und bitterſte Leiden. Da ſtand ihm Gott, -ſein Vater, niht als Tröſter in ſeinem Elende bei, ſondern trat ihm als Richter gegenüber. Da empfand er der Holle Qual. An Seele und Leib zermartert, gab er endli<, nahdem er fein Werk vollendet hatte, ſeinen Geiſt auf. Die Paſſion8geſhihte erzählt uns jedod) nod) mehr von dem Leiden JEſu. Es war ein unſhuldiges Leiden! Keine Sünde hat er je getan, kein Betrug iſl in ſeinem Munde gefunden worden. Das fdarffte Gericht der Menſchen, ja aud) Gottes, vermochte nicht eine Sünde an ihm gi finden. Die Schuld, die er trägt, die Strafe, die er erduldet, iſt niht ſeine Schuld, niht ſeine Strafe, ſondern eine fremde Schuld, eine fremde Strafe! Er ift fiir andere Bürge geworden und als Bürge fiir andere leidet er, ſtirbt er! ; So iſt fein Leiden auch ein freiwilliges Leiden. Freiwillig iſt er Bürge geworden. Wer hätte ihn aud) zwingen fonnen? St er dod) der allmähtige Gott! Oft haben die Feinde es verſucht, ihn in den
hilf dieſe ſelige wo und wie du ijt für alle, alle ſo, lieber Lefer? J. W. F. K.
Unſere Negermiſſiou.
Als im Auguſt leßten Fahres die Synodalkoukferenz in Seivard, Nebr., verſammelt war, wurde ihr ein eingehender Bericht über die Negermiſſion vorgelegt, der in dem fiirglid) erſhienenen Synodalbericht zu leſen iſt. Ein ausführlicher Bericht über die Negermiſſion wird daher jest wohl kaum erwartet, würde aud) nicht8 tvejentlic) Neues enthalten. Doch lehrt die Erfahrung, daß, wie das Snterejfe für unſere Miſſionen überhaupt, fo auc) das Jntereſſe für unſere Negermiſſion dann rege bleibt und wächſt, wenn über fie berihtet wird, wenn ihr Stand, ihr .Fortgang und ihre Bedürfniſſe geſchildert werden. Unſere Negermiſſion bedarf fortgeſeßt des regſien Snterefjes und der allgemeinen Beteiligung aller unſerer Gemeinden und der einzelnen Glieder in der Synodalkonferenz. Um beides in mögli<hſt reihem Maße zu erlangen, ſei den werten Leſern ein Überbli> über unſere NegerTod zu bringen; aber e8 war vergebens. Seine miſſion gegeben. “Stunde war damals nod nidt gekommen. est aber Auch im verfloſſenen Jahre iſt Gottes Güte über war ſie gekommen. Feßt ſtellt er fich denn and) ein. unſere Miſſion groß geweſen. Nicht nur hat er uns “ Und endlich, was wollte JEſus mit ſeinem Leiden auf dem ganzen Miſſionsgebiet vor ſchwerem Schaden und Sterben erreidjen? Er wollte uns erlöſen, er- _ bewahrt, unſere Miſſions8arbeiter bei Geſundheit und en von Sünde, bom Tode, bom Teufel, von der ewigutem Mute erhalten und ihre Arbeit geſegnet, ſondern er hat aud) die Herzen unſerer werten Chriſten “ mit Liebe gegen die Miſſion unter den armen Negern erfüllt, ihre Hände zu milden Gaben für dieſelbe geöffnet und Segen und Gedeihen dazu gegeben, ſo daß, wenn aud) ein langſamer, fo dod) bemerkbarer Fortſchritt im Werke zu verzeichnen iſt. Die Synodal-
Cae
| |
Die Miſſions-Taube.
Mie ABE AA igi ata 2 2) iA:
18
Die
Rliſſtons- Taube.
konferenz hat fic) ihrer Miſſion in Liebe und mit rechtem Eifer angenommen und mehrere Beſchlüſſe gefaßt, die ohne Zweifel zum Beſten der Miſſion ausſhlagen werden, ſo namentli<h die Anſtellung eines Miſſionsdirektors, die Regelung des Verhältniſſes unſerer beiden Anſtalten und den Bau einer neuen Miſſionsſhule in Greensboro betreffend. Unſere Mifſiouskaſſe befindet fic) in beſſerer Lage als ſeit Jahren, unſere Anſtalten haben eine große Zahl von Schülern, und Hie und da bietet fic) bereits Gelegenheit zur Ausdehnung unſerer Miſſion. So dürfen wir denn in der gewiſſen Erwartung des ferneren Gnadenbeiſtandes
Gottes
getroſt in die Zukunft
ſchauen.
5s ijt der Wunſch ansgejproden worden, es möge einmal ein kurzgefaßter Geſamtüberbli> über unſere Negermiſſion gegeben werden, damit man ſih ſchnell über ſie orientieren könne. Dieſem Wunſche ſei denn hiermit auf Grund der Berichte am Ende des Jahres 1910 entſprochen. Die Leitung
der Miſſion.
Kommiſſion: P. H. Meyer, Vorſißer; P. C. F. Drewes, Sekretär; Herr Hugo Döderlein, Kaſſierer; Prof. G. Mezger; P. W. Hallerberg; P. L. A. Wisler. (Sämtlich in St. Louis wohnhaft.) Von der Synodalkonferenz erwählte offizielle Vertreter der Negermiſſion und aus8wärtige Glieder der Kommiſſion: a. Für die Michiganſynode: P. Th. Hahn. b. Für die Minneſotaſynode: Prof. J. Meyer. c. Für die deutſhe Miſſouriſynode: Atlantiſcher Diſtrikt: P. A. Biewend; Braſilianiſcher Diſtrikt: P. W. Mahler; California- und Nevada-Diſtrikt: P. FJ. “ Schröder; Jowa-Diſtrikt: P. E. Melcher; KanadaDiſtrikt: P. H. Ruhland; Kanſas-Diſtrikt: P. R. Mießler; Michigan-Diſirikt: P. H. Spe>hard; Minneſota- und Dakota-Diſtrikt: P. A. H. Kung; Mitt[erer Diſtrikt: P. F. J. Lankenau; Nebraska-Diſtrikt: P. NK. Kreßſ<hmar; Nord-Jllinois-Diſtrikt: P. A. Burgdorf; North Dakota- und Montana-Diſtrikt: P. R. Hilgendorf; Öſtlicher Diſtrikt: P. W. Brand; Oregon- und Sa ng o LS P. H. C. Ebeling; South Dakota-Diſtrikt: P. J: D. Ehlen; Süd-Jllinois-Diſtrikt: P. C. Abel; Südlicher Diſtrikt: Prof. K. Niermann; Texas-Diſtrikt: P. G. W. Fiſcher; Weſtlicher Diſtrikt: Die Kommiſſion; Wisconfin-Diſtrikt: P. B. Sievers; Zentral-Fllinois-Diſtrikt: P. W. Heyne. d. Für die Wisconfinfynode: Prof. M. Ei>mann. e. Für die Engliſche Miſſouriſynode: P.P. Viſchoff. : Für die Norwegiſche Synode: P: O. P. Vangsnes. g: Für die Diſtriktsſynode von Nebrasta: P. Y. Witt. h. Für die Slowakiſche Synode: P. FJ. Pelikan. Cel 38 : C
REGE
ue
19
Die auswärtigen Glieder der Kommiſſion haben die Aufgabe, die Negermiſſion in ihren Synoden, Diſtrikten und Konferenzen zu vertreten und ihre Sntereſſen zu fördern. Der
Beſtand
der Miſſion.
Die Negermiſſion der Synodalkonferenz zählte am Schluß des Jahres 1910 31 Gemeinden und Predigtplage (19 in North Carolina, 6 in Louſiana, je eine in Virginia, Miſſiſſippi, Arkanſas, Jllinois, Miſſouri und New York). Fn der Miſſion waren 37 Perſonen tätig: 13 weiße Paſtoren und Profeſſoren, 8 farbige Paſtoren, 4 weiße Lehrer, 7 farbige Lehrer, 3 farbige Lehrerinnen und 2 Studenten zur Aushilfe. Die Miſſion zählt 2171 getaufte Seelen, 851 Kommunizierende und 233 Stimmberechtigte. Die Gemeindeſhulen wurden von 1478 Schulkindern beſucht, die Sonntagsſchulen von 1157 Kindern. Die Zahl der Kommunikanten betrug 1695. Getauft wurden 74 Perſonen, konfirmiert 64, getraut 9 Paare und begraben 84 Perſonen. Unter der Zahl der „getauften Seelen“ ſind nidjt mitzuverſtehen foldje Schulkinder, deren Eltern entweder zu falſ<hgläubigen Kir„chen gehören, oder Kinder, die nod) ni<t getauft ſind. Sonſt könnten wir die Seelenzahl betradtlid) höher angeben, da an etlidjen Orten die Zahl der Sculkinder allein annähernd fo hoch iſt wie die Seelenzahl der NtijjionSgemeinde überhaupt. — An Eigentum beſißt die Negermiſſion 23 Kapellen, 8 Schulen, 3 Pfarrwohnungen, 2 Colleges und 2 Profeſſorenwohnungen mit dazugehörigen, zum Teil wertvollen Grundſtü>en. Dic Anſtalten
der Miſſion.
Das Smmanuel-College zu Greensboro ijt jeßt das Prediger- und Lehrerſeminar der Negermiſſion. Es hat vier Profeſſoren, einen Studenten von St. Louis als Hilfslehrer und gegenwärtig 113 Schüler. Das Luther-College in New Orleans iſt jest Vorſchule für das Jmmanuel-College. Es hat einen Profeſſor, einen Paſtor zur Aushilfe und 27 Schüler. Die Mehrzahl unſerer Profeſſoren iſt sugleid) im Prebdigtamte tätig. Die Miſſionszeitſchriften find die „Miſſion8taube“ und der Lutheran Pioneer. Leider hat die Abonnentenzahl beider Blätter gegen leßtes Fahr abgenommen. Die „Miſſions8taube“ hat jeßt 23,150 Abonnenten, der Pioneer 5150. 8 ijt um des Werkes willen zu bedauern, daß dieſe Miſſion8gehilfen nicht mehr Leſer haben. Wie es fehlt an Verſtändnis, Liebe und Eifer fiir die Werke einer Synode, wenn deren Organe wenig geleſen werden, fo geht es aud) in der Miffionsarbeit, wenn die Miſſionszeitſchriften nicht
|
|
|
20
Die Mtiſſions-Taube.
“geleſen werden. - Wie ‘es ſtehen ſollte, mögen einige
Beiſpiele zeigen. Ein Paſtor in Deutſchland ſchreibt: „Die „Miſſionstaube‘ wird hier in jedem Hauſe geleſen.“ Aus einer Großſtadt unſers Landes berichtet ein Paſtor: „Wir verteilen ſeit Neujahr 150 Exemplare der „Miſſionstaube“. Sd) hoffe dadurd mehr Intereſſe, Kenntnis und Opfer fiir die Miſſion anzubahnen.“ Riebe fic) niht ähnliches an vielen Orten erreihen? | ~ Die Miſſionskaſſe weiſt gegenwärtig einen Beſtand “pon etlichen taufend. Dollars auf. Das iſt ſehr er‘freulih. Doch liegen jeßt die ſogenannten dürren Monate vor uns, während welcher Zeit niht fo viel Geld -einfommnt, bis die Miſſionsfeſte wieder gefeiert werden. Außerdem werden von jest bis nad) Oſtern
Noten:im -Betrage von $3600.00 fällig, die wir ab.tragen müſſen, um
die alte Schuld völlig zu tilgen.
- Regierungsſchule für Jndianerkinder in Keſhena, Wis.
G8 ijt daher nötig, daß uns regelmäßig und nament‘Tidy au Oſtern “reidhlidje Kollekten zugewandt werden. "Das wird klar werden, wenn wir endlic) nod) ins ‘Auge faſſen Die
Bedürfniſſe unſerer Miſſion.
tt “Da die ‘Beitverhältniſſe eine GebaltSaufbefferung , ‘úonberheit für unſere weißen Arbeiter forderten, fo «belaufen! ſi< unſere regelmäßigen monatlihen Aus“gaben auf annähernd $2000.00. Dazu kommen nod) etiva ‘$75.00 monatlich für Reiſekoſten, $50.00 Miete 1 at: für SPredigt- und Gdullofale, größere OR ee gum SHARK ein’ neuer Anſtrich für mehIED:und anderes mehr, fo daß unſer rer Beit eN aa oo wird,
Napoleonville, Springfield, Meherrin und Little Nock haben nod) niht beſeßt werden können. So bittet denn auch, werte Mitchriſten, den HErrn der Ernte, daß er treue Arbeiter ſende, aud) in die Ernte unter den Negern! Ja, betet fleißig für die Miſſion unter den Negern, daß Gottes Reich zu ihnen fomme. Der HErr aber erhöre unſere Gebete, ſegne unſere Gaben und unſere Arbeit und tue hinzu tägli, die da ſelig werden, zu der Gemeinde! H. M. ———
Die Werke des HErrn au einigen Perſonen in unſerer Judianerniſſiou. Die vorigen Geſchichten handelten von ertvadfenen Perſonen auf der Sto>bridge-Reſervation in Wisconſin; nun mögen einige Geſchichten folgen, die den lieben Leſern der „Miſſionstaube“ zeigen, wie Gott ihre Gebete, Gaben und Arbeit auch an den Kindern ſegnet. 6. Jeſſie, Jeremiah, Bernice und Kitty, Kinder eines heidniſchen Negers und ciner römiſch-katholiſhen Judiancrin. Acht Geſchwiſter aus dieſer Familie waren früher auf einmal von einem Presbyterianer getauft worden, darunter obige drei; aber Seremiah, das neunte lebende Kind, war bereits [lutheriſh getauft. Dieſe große Kinderſchar wohnte mit den Eltern in einer kleinen einſtödigen Blockhütte, die innen etwa 1216 Sug groß ſein mochte. Die Eltern hatten neben einem rohgezimmerten Tiſh und mehreren Bänken ein ſelbſtverfertigtes Bett unten, das kaum nod) neben x dem Ofen Plaßÿ hatte. Die Kinder ſhliefen auf dem Fußboden im Dachraum, wo fie aber niht, ohne ans Dach zu ſtoßen, aufrecht ſtehen konnten. War es zu verwundern, daß hier Krankheitskeime von einem auf das andere übertragen wurden, und daß aus dieſer --Familie in kurzer Zeit vier Kinder nacheinander weg- ; ſtarben? Als der Miſſionar verſuchte, eine <riſtli<he Schule anzufangen, in der die Kinder der Sndianer und Miſchlinge nicht nur in den weltliden Fächern unterrichtet werden, ſondern vor allen Dingen den HeiTand kennen lernen ſollten, der für fie fein teures Gottesblut vergoſſen hat, da ſtieß er auf heftigen
Widerſtand.
Ein heidniſcher Jndianer
ſagte:
„Jn
Andere ſagten:
„Der
einer Schule, wo nur drei oder vier Tage unterrichtet ‘wird, kann unméglid) das geleiſtet werden, was in einer Shule geleiſtet wird, wo die Kinder täglich Unterricht erhalten, und nun wollen Sie nod) täglih
MeligionSunterridt erteilen?“ Agent hat
geſagt,
er würde
Jhnen
niht
erlauben,
Die
Miiſſions-Taube.
eine Schule gu eröffnen, weil fie unnötig ſei, da Raum
genug in den Schulen der Regierung und der RömiſchKatholiſchen vorhanden ſei.“ „Der Agent hat gedroht, unſere Koſtſhule aufzuheben, wenn nicht eine genügende Anzahl Kinder kommt. Wo ſollen dann die Leute ihre Kinder hinſenden, die niht in Jhre Kirche gehen?“ „Der Schullehrer hat gedroht, uns bei der Regierung in Waſhington anzuzeigen, wenn wir es wagen würden, unſere Kinder in Shre Schule zu jdjiden.” Die Mutter obiger Kinder aber gab einen Grund an, der bei den meiſten der Hauptgrund war, ihre Kinder anderswohin zu fdicden: „Wir können keine fünf oder fedj8 Tage Schule von Jhnen verlangen;
ebenſowenig
können
Sie
unſern
21
der Anfang gemacht. Und ſiehe da! niht ſelten fanden ſih im Anfang, ehe die Störung vonſeiten der römiſch-katholiſhen Kinder anfing, 20 bis 88 Kinder ein, und zwar niht nur vom Stockbridge-Stamm, ſondern aud) heidniſhe und Chippewas. Da
Menominees, Pottawatomies gab es der Farbe nah faſt
weiße, fupferrote und faſt ſ<warze Kinder. Unter leßteren befanden fid) auch fünf Geſchwiſter aus obiger Familie. Erſt kamen ſie mehr aus Neugierde in den Religionsunterriht.
3wingen wohnen,
Als man
fie aber
wollte, dem Unterricht des Prieſters beizuweil die Mutter römiſch getauft war, be-
Kindern
freies Eſſen, freie Bücher, Kleider und Schuhe liefern, wie das in den andern Schulen geſchieht. Wir ſhi>en unſere Kinder daher lieber in die Koſtſhulen, dann werden fie niht nur unterrichtet, ſondern dann brauchen wir uns aud) weiter niht um ſie zu bekümmern, weil ſie dort beſſer verſorgt werden als irgendwo auf unſerer Reſervation.“ Dem gegenüber wies der Miſſionar darauf hin, daß die Kinder niht nur einen Leib, ſondern auh eine unſterblihe Seele hätten, die aud) verſorgt werden müſſe, daß wir am erſten na< dem Reiche Gottes
trachten ſollen, daß Chriſtum lieb haben viel beſſer ſei denn alles Wiſſen 2c. Aber wie bei den meiſten andern, fo war auch hier alles Reden vergebli<h, weil wir nod) kein Fnternat hatten. Die Mutter blieb dabei: “They can get all the religion they want later on.” So mußten wir froh ſein, daß wir unſere Schule überhaupt, wenn auch nur mit einer kleinen Schülerzahl, darunter etliche, die ihres ſhle<ten Betragens wegen aus mehreren Schulen fortgeſchid>t * worden waren, eröffnen konnten. Der Miſſionar erwirkte aber dann von der Regierung in Waſhington die Erlaubnis, die Kinder zweimal wodjentlid) abends und aud) Sonntagnachmittags in der adjt Meilen weit entfernten Regierungs{dule gu Keſhena, auf der Menonrinee-Nefervation, unterridjten gu dürfen. Das war nun freilic) oft ein befdwerlidjer Weg, ‘Gejonders in der Nacht, über eine rauhe Stree durd den Urwald, deſſen Zweige niht ſelten den Fuhrmann ſtreiften. Beim Schnee geriet man oft in eine arge Klemme; Im Sommer ging's dur<h Sumpf und über Knüppeldämme.
Und fam man hin, fo hatte man nur eine knappe Stunde gum Unterriht. Was ſollte in der kurzen Zeit bei der angeborenen Zügelloſigkeit dieſer Kinder ausgeridjtet werden? Doch es war alles, was fid vorläufig erreichen ließ, und im Vertrauen auf Gott, der aud) ſolche lückenhafte Arbeit ſegnen kann, wurde
Straße Auf
dieſem
Hügel
hat
auf Moccaſin der
Miſſionar
Hill, Wis. vier
Fuhrwerke
zerbrochen.
kamen ſie dur< Vermittlung des Miſſionars von ihren Eltern die Erlaubnis, ſeinen Unterricht regelmäßig beſuchen zu dürfen. Hier lernten fie nun ihren Heiland und die Wnfangsgriinde des Chriſtentums kennen. Dod) nicht allzulange ſollten ſie dieſen Unterricht genießen, denn na< einigen Monaten wurden ſie nebſt einer Anzahl anderer Kinder, angeblid wegen ihrer Herkunft, aus dieſer Schule au8gewieſen. Dann verſuchte Schreiber dieſes wieder, dieſe Kinder in. ſeine Schule zu bekommen; aber die Mutter ſagte, es wären ſchon Leute von verſhiedenen andern Regierungsidulen, von Carlisle, Pa., Haskell, Kanſ., und Hampton, Va., dageweſen, und ſie hätten fic) ent-
ſchloſſen, die Kinder nad) Tomah, Wis.,zu ſenden,
H
Die Miſſions-Taube.
der erſten Kinder, die Paſtor Niel getauft hatte. “eins
“ Nun ſagte der Arzt, ſie ſollten <leunigſt eine andere
Wohnung
ſuchen,
ſonſt wären
ſie alle des Todes.
‘Das geſchah glei<h nad) dem Begräbnis, und die alte, E gang, durſeuchte Hütte wurde verbrannt. e IE Toter, or fiie, hatte aud), be-
zwar auch an der Schwindſucht. Jhr Leichentext tar Siob 1, 21: „Der HErr hat's gegeben“ 2c. Darauf zogen die Eltern noch zweimal um, gulegt in die Nähe der Kirche. Allein Kitty Celeſtine, die nun gerne in unſere Schule gekommen wäre, war auh bereits ſhwindſüchtig und zu ſ<hwa<h dazu. Eines Abends ſpät ließ fie den Miſſionar zu fid bitten, und nacjdem die Anweſenden fic) entfernt hatten, fragte ſie, ob fie nicht eingeſegnet . werden foune, da fie ja nicht ſ<huld daran ſei, daß ſie nicht in unſere chriſtlihe Schule gekommen ſei. Nachdem noc) einmal die Hauptlehren des Katechismus vor den Angehörigen kurz wiederholt worden waren und fie fic) dazu bekannt hatte, konnte der Miſſionar ihren Wunſch erfüllen. Er gab und erklärte ihr dabei den Spruch Sej. 41, 10. Nun verlangte und erhielt fie aud) noch das heilige Abendmahl und iſt niht lange danach, wie wir zuverſichtlih hoffen, ſelig entſchlafen. Vei ihrer Leiche predigte der Miſſionar über Eph. 6, 4 Endlich, endlih, nad) diejen harten Schlägen, ſandten die Eltern das einzige noc) übrige ſ{hulpflichtige Kind, Othello, einigermaßen regelmäßig in die lutheriſhe Miſſionsſchule. .. gm...
Auf Miffionswegen in Judie. (Aus
Miſſionar
Kellerbauers
Miſſionsbericht.)
ss ir
Am 7. Juli begab ic) mid) per Bahn nach Kriſhnagiri zu Miſſionar Naumann, wo fic) damals auh Miſſionar Gutknecht aufhielt, da wir für den folgenden Morgen eine gemeinſame Predigttour verabredet hatten. Mit dem Zweirad fuhren wir drei am 8. Juli nad) Kaveripatnam, wo wir erſt in der Hauptſtraße, dann im großen Tſcheri und zulegt in einem nahen Pallidorfe predigten. Es war eine {Gone Tour. Am Nachmittag gedachte ic) mit dem Rad wieder nah Hauſe zu fahren, in der Hoffnung, ſo eine halbe Stunde früher als mit der Bahn cinzutreffen; aber da hatte id) mid) verre<hnet. Eben als id) aufbrad), bemerkte id) im Oſten ſhwarze Wolken am Simmel; ich ließ mid) dadur< jedo<h nidjt abhalten, da ic) glaubte, der Weſtwind würde das Wetter vor mir her treiben. Aber es dauerte nicht lange, da blies der Wind mit aller Macht aus Oſten. Auf der Hohe von Sundampatti ſchon ereilte mid) das Wetter. Der Wind wurde zum Sturm, und es war mir niht mögli, weiter gegen ihn anzufahren und das ſhüßende Dorf zu erreichen, ſondern unter einem — Baume mußte id) den fdlimmiten Regen abwarten E: und wurde natiirlid) durd) und dur< naß. Als eS — etwas nachließ, fuhr id) ins Dorf und in einem offenen — Stalle zog ih mir ein trodene3 Semd an, das id im Vündelchen bei mir hatte, um mich für die nod) ſieben —
sbi AOSne SU Aa a rds
|
wo fie aud) gute Nahrung und Kleidung bekämen. Infolgedeſſen waren die Kinder nun wieder faſt zwei Fahre lang abweſend. Als ſie zurü>kamen, war Bernice unwohl und fonnte niht mehr zur Schule kommen. Durd)KranFenbeſuhe wurde das bereits aus dem Katechismus und der bibliſhen Geſchichte Gelernte befeſtigt. Sie erkannte nun beſſer als zuvor, wie ſehr ſie eines Heilandes bedürfe, aber auch, daß in keinem andern als dem Sohne Gottes Heil gegen Sünde, Tod und Hölle zu finden ſei. Und was ſie gelernt hatte, das hielt fie feſt bis an ihr Ende. Auf die Fragen: „Glaubeſt Wie weißt du das? du, daß du ein Sünder biſt? Hoffeſt du auh ſelig zu werden?“ 2c. gab fie, wenn auch niht immer wörtlich, ſo dod) fachlic) rihtige Antworten. Sie wußte, daß JEſus für ihre Sünden gelitten habe und aud um ihrer Gerechtigkeit willen auferivedt worden ſei. Sie hoffte durd) ihn — und zwar durd ihn allein — ſelig zu werden. Sie wußte, daß ſie nidjt mehr beſſer werden konnte, und ergab ſih in Gottes Willen. Als der Arzt dageweſen war und ſie unterſucht hatte, fragte ſie: “Ma, what is the Shre Mutter antwortete: “My matter with me?” Sie fragte weiter: dear, you have consumption.” “Why, that means death, does it not?” Mit naſſen Augen erwiderte ihre Mutter: “Yes, dear.” Darauf ſagte fie gang getroſt: “Oh, then don’t cry for me!” Bald darauf fam der Untergeidnete und erriet aus „dem Weinen, daß der Tod wohl niht mehr ferne ſei. Als er fragte: “Bernice, are you aware that you must die?” antwortete fie: “Yes, sir.” Der Miſſio‘nar: “Are you not afraid to die?” Bernice: “No, sir.” Der Miſſionar: “Why not?” Bernice: “I trust Sn dieſem Glauben wurde fie geſtärkt in Jesus.” und in dieſem Glauben ijt fie aud) am 10. Mai 1903 Alle Hausgenoſſen gaben ihr das Zeuggeſtorben. nis: „Sie war ſehr geduldig in ihrem Leiden und dankbar für alles bis an ihr friedlihes Ende.“ Bei ihrem Begräbnis, zu dem viele Römiſche kamen, wurde gepredigt über Apoſt. 4, 12: „Es iſt in keinem : andern Heil“ 2c. Zwölf Tage nach ihr, am 22. Mai, ſtarb an der‘ſelben Krankheit ihr kleiner Bruder Jeremiah,
.
Sb ob
22
wry sake ais
AMR aaaTE
SS PLS Soe
Es ee
en
Oi AE
Sha
STA
Die
Miſſions-Taube.
Meilen lange Fahrt gegen Erkältung zu ſhüßen. Als ih das Dorf wieder verließ, rannte id) mir and) nod einen großen Dorn in den Radreifen; da ih es aber ſofort bemerkte, war er nod) nicht tief genug eingedrungen, um den inneren Reifen erheblid) zu verlecken, und id) war froh, daß er die Luft- noch hielt. Jn
der nächſten Viertelſtunde regnete es noc) wieder-
es
an
holt, aber nicht ſo ſtark wie vorhin; zu
dunkeln.
Sd)
kam
auf
aber dann
der
fing
aufgeweichten
Straße niht mehr ſo ſhnell vorwärts, und bald ſtieß ih auf wirkliche Hinderniſſe. Von allen Seiten kam das Waſſer aus dem Dſchangel in Strömen geſtürzt. Brücken gab es nur wenige, und nun hieß es: durd einen Gießba<h nad) dem andern. Da paſſierte es mir, daß id) mitten im Waſſer in ein Loch fiel, im Sande ſte>en blieb oder von der Flut ridtig umgeriſſen wurde, und wer weiß wie oft mußte id) mitten in die Flut ſpringen und watend das Rad hindurdſhleppen. Wiederholt hatte der Sturm Zweige und Äſte quer über die Straße geworfen, und bei der zunehmenden Dunkelheit konnte ih dieſe Hinderniſſe oft nur int legten Moment erkennen. Bei dem leßten Schimmer von Licht erreichte id) die Baſarſtraße von Varugur, wo aus den Läden einige freundliche Lichter ſhimmerten; als id) aber dann die Briide paſſiert hatte, war es unter den Bäumen fo ſto>finſter, daß ih nur, weil id) nun faſt vor meiner Tür war, nod fahren konnte; andernfalls hatte id)gu Fuße weiter tappen müſſen. Aber ſhon im nächſten Moment erbli>te ih die Lichter des eigenen Hauſes. Jn unbefdhreiblider Verfaſſung fam id) daheim an, zum größten Erſtaunen meiner Frau, die mid), da id) niht per Bahn gekommen war, überhaupt niht mehr erwartet hatte. Aber id) mußte Gott danken, daß er mid) ſo weit heil heimgebrahht hatte. Wenn unterwegs mein Rad zu Schaden gekommen, oder gar ich ſelbſt geſtürzt wäre, hätte es noch viel ſ{<hlimmer ablaufen können. Das Nachſpiel war, daß id) am nächſten Morgen (Sonnabend) mit meinem Burſchen zwei Stunden zu arbeiten hatte, um das Rad in allen Teilen von dem feinen Sand zu reinigen, friſ< zu ölen und inſtandzuſeßen; und am Sonntagmorgen fuhr id) 346 Uhr die zwanzig Meilen nah Vaniyambadi, um Miſſionar Forſter einmal in der Predigtarbeit abzulöſen, und da mid) abends die Bahn nicht cinmal bis Tirupattur gebracht hätte, fuhr id) um 4 Uhr die zwanzig Meilen auf dem Rad zurü>. Nachmittags war wenigſtens die Straße trocener als am Morgen; aber bei Ankinapatti traf mic) noch ein kurzer, kräftiger Schauer, und da war ih fo vertro>net im Munde, daß id) von meinen Händen die Regentropfen abledte. Es iſt mir aber alles, Gott Lob! gut bekommen.
23
Mantherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von
H. M.)
Herr Unbekannt hat auch dieſes Jahr wieder ſeinen BVeſu<h — den vierzehnten — bei dem Kaſſierer für Negermiſſion abgeſtattet. Am 16. Januar Elingelte es an der Wohnung Herrn Döderleins. In ſeiner Abweſenheit öffnete ſeine Gattin die Haustür, und vor ihr ſtand — Herr Unbekannt. Als er auf ſeine Frage nah dem Kaſſierer für Negermiſſion erfuhr, dieſer ſei niht zu Hauſe, reihte er Frau Döderlein eine Rolle Geld mit der Beſtimmung, es ſei für die Negermiſſion, empfahl fic) und war bald wieder entſhwunden. Seine Gabe betrug, wie üblih, $500.00. Dieſer edle, treue Freund der Negermiſſion hat im Laufe der Jahre ebenſo mildtätige Geſinnungsgenoſſen
gefunden,
die zum
Teil, wie
er,
uns unbekannt ſind. Herr W. W. in St. Louis hat wiederholt im leßten Jahre der Negermiſſion reihe Gaben zugewandt. Andere freigebige Gönner ſind: K. H. in Spring Valley, Wis., N. N. in Sheboygan, Wis., N. N. in Nebraska und Herr M. W. in Chemnig, Deutſchland. Leßterer hat auch für die „Miſſionstaube“ fleißig geworben und ihr neue Leſer gewonnen. Der HErr ſei den Genannten, ſowie allen Freunden der Negerniiſſion, ein reider Vergelter, ſegne fie mit allerlei geiſtlihem Segen in himmliſchen Gütern durch Chriſtum, ſchenke ihnen in Gnaden Beſtändigkeit bis ans Ende und einſt den ſeligen Eingang in ſein himmliſches Reich! Direktor N. J. Bakke in Greensboro, N. C., hat den an ihn ergangenen Beruf als Miffionsdirettor für die Negermiſſion angenommen. Gott ſchenke ihm Weisheit und Kraft für ſeine wihtige und ſchwierige Aufgabe und fege ihn zum Segen für unſere Negermiſſion! Vorläufig wird Direktor Bakke nod) in ſeiner Stellung am Jmmanuel-College bleiben, bis ein Nachfolger für ihn gewonnen iſt. Die werten Leſer wollen niht verfehlen, den Artikel „Unſere Negermiſſion“ gu leſen, fid) über den Stand der Miſſion zu orientieren und fic) zu deren cifriger Unterſtüzung ermuntern zu laſſen. Jmmanuel-College in Greensboro. Mit dem 1. Februar begann das zweite Halbjahr im Jmmanuel-College. Wie üblich, erhielten an dieſem Tage die Schüler ihr erſtes Zeugnis, wobei Direktor Bakke in einer kurzen Rede die Schüler zu größerem Fleiß im neuen Termin aufforderte. Für die Fakultät bedeutete das Wusjtellen der Zeugniſſe faſt nod einmal ſo viel Arbeit als im leßten Jahre, da das College in dieſem Jahre von 113 Schülern beſu<t wird. Den Schülern, die erſt nad) Weihnachten éingetreten waren, founte nod) fein Seugnis gegeben
ar
24
Die
Rtiſſions-Taube.
werden. — Sn der Collegefdule mußte eine dritte Klaſſe ecingeridjtet werden, da die Schülerzahl auf 144 geſtiegen iſt. Dieſe dritte Klaſſe wird abtved)ſelnd von Seminariſten unterridjtet. — Seit November. beſteht aud) ein Miſſions8verein im College, deſſen Aufgabe es iſt, ſih gegenſeitig gum Miſſionswerk aufzumuntern. Es werden aud) miffionSgefdidtlide Vorträge gehalten. — Mitte Januar wurde unſere Anſtalt von Dr. K. C. Babco> vom Erziehungsbureau “in Waſhington befudt. Jn der Aula hielt er den verſammelten Studenten und Schulkindern eine kleine Rede. . M. L.
Neue Dru>ſachen. Verhandlungen der 23. Verſammlung der Ev. - Luth. Synodalkonferenz von Nordamerika zu Seward, Nebr.,
vom
17. bis zum
22.
Auguſt
1910.
Publishing House, St. Louis, Mo.
Concordia
Preis:
12 Cts.
Das Referat in dieſem Bericht behandelt die neuteſtamentlichen Titel der Chriſten. Außerdem enthält der Bericht cin Verzeichnis der Vertreter aus den Synoden der Synodalkonferenz, berichtet über die Wiederaufnahme der Ehrw. Michiganſynode und bringt einen ausführlichen Bericht über die Negermiſſion. Auf dieſen ſei beſonders aufmerkſam gemacht, da er einen genauen Einbli> gewährt in den jeßigen Stand und in die Lage dieſes immer mehr Aufmerkſamkeit fordernden Miſſion8werkes. Es folgen nod) Prüfungsberichte, der Kaſſenbericht, das Reſultat der Wahlen und anderes. OUTLINES
oF
DocrTRINAL
St. Louis, Mo.
THeEoLocy.
By A. L. Gracbner.
Concordia Publishing House.
1910.
250 Seiten 516 X9, in Leinwand mit Goldtitel gebunden.
Preis: $1.50.
Zwar iſt dies kein neues, aber cin in neuer Auflage erſchienenes Buh. Schon damit iſt der Wert deSfelben angedeutet. Es bedarf unſerer Empfehlung niht; es empfiehlt fic) ſelbſt. Nicht nur Paſtoren und Lehrer, ſondern auc) Chriſten jeden Standes, welche die engliſhe Sprache verſtehen, finden hier eine klare Darlegung der Schriftlehren durch die angezogenen
Schriftſtellen ſelbſt.
Material für Beichtanmeldung.
Beichtgeſpräche des Beicht-
vaters mit ſeinen Beichtkindern in der Beichtanmeldung. Von Paſtor Alb. Brauer, Millington, Mich. Zu be-
ziehen vom Verfaſſer.
Preis: 20 Cts.
Schon ſeit Jahren befolgt der Unterzeichnete eine ähnliche \ Weiſe, wie der Verfaſſer dieſer Beichtgeſpräche ſie in dieſem Heft von 48 Seiten darlegt, und kann nur bezeugen, was er im Vorwort ſagt: es ruht reicher Segen darauf. Das Material
iſt gut und wird Amtsbrüdern bon reihem Mugen ſein.
wird es jedem Kommunikanten zur Abendmahl8gang viel Segen ſtiften.
„Unſer
Boar.”
Dem
Ev.-Luth.
Vorbereitung
Sanitarium
auf
Auch
den
bei Denver
gewidmet von F. W. Herzberger. Tonſaß von G. Kirchner. Jm Selbſtverlag der Evangelical Lutheran Sanitarium Association, Edgewater, Colo. Preis: Einzeln 10 Ct8.; Dußend: 60 Cts.
“Ried und
Kompoſition
Meinung wohl. gelungen
find nad
unſerer
un nalgebliGen
und dienen ‘ihrem Zwe>
peep
<h.
Fort Wayne, Jnd., 132.14, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dat, 9.00, 3. F. Schuricht von Kaſſierer G. Goile, Marton, N. 3., 17.34, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 35.17, C. Claußen, San Francisco, Cal., 10.00, A. C. Reiſig, New Orleans, La., 178.72. Durch P. M. F. Sauer, Brillion, Wis., von Frau F. Wallenſchlager 2.00. Von Frau K. Kellermann, College Point, M. WoltUnbekannt, Champaign, Ill., 5.00. N. Y., 2.00. Von einer Miſſionsfreundin, mann, Watertown, Wis., 5.00. Durch N. N., Corning, Mo., 1.00. St. Louis, Mo., 1.00. P. H. Meyer von Frau W. Müller, Adrian, Mich., .75, von Frau L. Homeier, Harcourt, Jówa, 5.00. Von Prof. F. Wahlers, Schulgeld des Jmmanuel-College, 50.00, der JmmanuelsVon den Negergemeinden: Bethlehem, New Orhule 8.00.
leans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, St.
Calvary, Mount Matthew, Meherrin, Va., 11.44, Mount Pleaſant, N. C., 3.00, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Concordia, Rowell, N. C., 2.50, Mount Zion, The Mods, N. C., 3.00, St. Paul, Manſura, La., 5.00, St. John, Salisbury, N. C., 2.65, Grace, Concord, N. C., 8.00, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50, St. James, Southern C., 2.50, Grace, Greensboro, N. C., 3.00. Summa: AS
$1779.24.
Durch Kaſſierer J. F. SduFür Negerftudenten: ridt von Kaſſierer O. Beer aus der Deutſchen Freikirche .47. Durch die Kaſſierer: H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 5.00, P. W. H. Matthes, JI. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 5.00. Durch P. F. M. Sauer, Brillion, Milwaukee, Wis., 1.00. Von Elſa Schröder, Wis., von C. Braun und Frau 1.00. North Yakima, Wajh., 2.00. Summa: $14.47. die KaſStudenten des Luther-College: Durch fierer: IW. J. Hinze, Beecher, Jll., 1.00, C. Spilman, Balti= more, Md., 12.36, H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 1.00. Eine Miſſionsfreundin, SchenecN. N., Chicago, Jll., 1.00. Durch Auguſta Schmeling, Milwaukee, tady, N. Y., 2.00. Summa: = Jungfrauenvere vom Bethl AN ehemsin 5.00.
$22.36.
Durd Jmmanuel-College: des Studenten Kaſſierer W. J. Hinze, Beecher, Ill., 1.00. Durch Kaſſierer C. ür das Jmmanuel-College: Kampe, Fort Wayne, Jnd., 3.00. A. G. DenFür das Quther=College: Durch Kaſſiere r
ker, Brooklyn, N. Y., 10.00.
Durch Kaſſierer C. SpilFür das Negercollege: man, Baltimore, Md., 5.00. N. C.: Pleaſant, Für die Glode in Mount
Durch Kaſſierer C. Spilman, Baltimore, Md., 1.00.
848 E. Prairie Ave.
Dankend quittieren die Miſſionare folgende Gaben: _ Lehrer D. Meibohm: Für die Weihnachtsbeſcherung in Mount Zion durd P. Halboth von den Schulkindern in
Cascade, .Wis., $1.75. Prof. N. A. Wilde:
Winter, Seward,
Für die Studentenkaſſe von E. A.
Nebr., 1.00;
durch Kaſſierer O. E. Berneder,
Seward, Nebr., 3.00; dur Kaſſierer E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 1.00. Prof. M. Lochner: Für die College-Bibliothek von P.
E. Dürr und Frau zu Omro, Wis., 10 Bücher; von .P. P. Wiegner in McNutt, Kan., 17 Bücher. Mit Dank erhalten für die Schule in Greensboro, N. C.,
von Lehrer L. Sippels Schulkindern $2.00. Gott vergelt’s! E. A. H. Buntrod. Die
„„Miſſions-Taube“‘“
int
einmal
tlih,
irae mit ERS
1 Gremplar.
10 Exemplare
26
60 100
u
u
is
uuter eiuer Adreſſe,
"=
u
u
”
oo
“Norfolk, Nebr., 33.30, C.
Di
oy
is für
i
$ .25
5
C
Jn St. Louis durc Träger oder Poſt bezogen 35
e
Kaſſierer.
H. L. Döderlein,
in Bord
Wattle, St. Louis, M 210.49, G. Beiersdorfer,
Durch Kaſſierer
La.:
Für die Orgel in Manſura, C. Spilman, Baltimore, Md., 1.00. St. Louis, Mo., 16. Februar 1911.
-
ci
Ths cin See
r
17.
‘0 Exemplar.
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder rc. enthalten, ſende man unter der Adreſſe; Concordin Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen find zu richten an Rev. N, Meyer, 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge für die Negermtiſien an den Kaſſierer, Ur. Hugo Doederlein, 848 it. Prairie Aye., St. Louis, Mo. Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.
-
ff
H
5E)
:
LEES
ip ;E ÈiS 2E EE fi -
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch- Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika.
April 1911.
33. Jahrgang.
Oſtern.
Wiederum biſt du, mein lieber Chriſt, in dieſen Tagen deinem Heiland auf ſeiner Marterſtraße nach: gefolgt. Nach allem, was du da geſehen und mit angehört haſt, ſtehſt du im Geiſt ernſt und tief ergriffen an dem Grabe, in dem der müde, zerſhlagene und zerriſſene Leib deines Erlöſers mit dem dorngekrön~ ten, blutüberſtrömten Haupt und den durchbohrten Händen und Füßen nun endlich eine Ruheſtatt findet. Und du mußt dir ſagen: „Das tat er alles für mi; ih, id) habe das alles verſhuldet, was er erduldet!“ Die ganze Menſchheit ſollte da ſtehen und mit dir einſtimmen in dies Urteil. Das Lamm, das geopfert iſt, trug die Sünde der ganzen Welt. Haſt du aber je darüber na<hgedaht, daß es viele Menſchen gibt, die nod) nichts wiſſen von dieſem Gotteslamm “oder, wenn ſie es. wiſſen, dod) noc) ni<t erkennen, daß das Opfer auch für fie geſ<hah? Nur wenige Stunden ſind vergangen, und du ſtehſt wieder an dem Grabe. Es iſt da8felbe Grab. Aber der, den fie hineinlegten, iſt niht mehr darin. Das Grab iſt leer. Boten Gottes bringen die frohe Kunde: „Er iſt auferſtanden; ‘er lebt!“ Freude ergreift dein Herz. Denn wieder darfſt du dir ſagen: „Auch das geſhah für mid. Für meine Sünden wurde der Heiland dahingegeben. Mir zu gut iſt er wieder auferſtanden. Meine Schuld ijt bezahlt,
Er trat an aller Sünder Statt Und ift für uns geſtorben; Er ward das Opferlamm und hat Uns Gottes Huld erworben. Der Vater hat ihn aufertvedt,
Er iſt verſöhnt, die Schuld gedet: finget Halleluja!
Er wurde
für den Tod cin Gift
Und
cine
Peſt
Daß
uns
ihr Schre>en
Wie
grauſam
der
Höllen,
niht
fie fic) ſtellen;
mehr
trifft,
Schaut, wie das Grab er aufgemacht, Uns etv'ges Leben mitgebracht: Nun finget Halleluja! Nun ſingt mit großem Jubelſchall Vom Krieg und Sieg des HErren! Den Oſterſieg will überall Den Sündern er beſcheren. Er iſt der Heiland aller Welt, Immanuel, der Siegesheld; Nun finget Halleluja!
ESN
4.
Das leere Grab und die Miſſion.
Jhr Chriſten, ſtimmet Jubelton Nun au in allen Landen; Denn JEſus Chriſtus, Gottes Sohn, Iſt heut! vom Tod erſtanden! Sein Grab iſt leer, fein Wort iſt wahr, Er ift „Gott mit uns" offenbar: Nun finget Halleluja!
Nun
Aummer
die Gerechtigkeit erworben.
H. M.
Sc) bin bei Gott in Gna-
den, id) werde ſelig.“ : 5 Doch nicht für dich allein iſt das geſchehen. * Chri:
ſius iſt die Verſöhnung für der ganzen Welt Sünde. Alle Menſchen ſollen es erfahren und mit dir fid freuen. Dos wollte der Heiland ſelbſt ſo. Und ſeine Jünger ſollten ſeine Boten werden an die Welt. Und iche da, fie, die erſt ſo Furchtſamen, gingen bald aus und predigten an allen Orten. Debt ließen ſie _ fich niht wieder zum Schweigen bringen. Jebßt konnten ſelbſt verſchloſſene Türen ſie niht halten. Woher Fant ihnen der Mut, der ſie zu Helden machte? Sie hatten in das leere Grab geſchaut. Sie hatten den Auferſtandenen mit eigenen Augen geſchen, mit ihren Ohren ſeine Worte gehört, mit ihren Händen ihn berührt. Das offene Grab hatte ſie zu Miſſionaren gemacht. Ja, das leere Grab jenes großen Oſtertages iſt gleidfam die Geburtsſtätte der Miſſion. Das aber, was jenen erſten Miſſionaren den Mund geöffnet hatte, war und blieb auh der Kern ihrer Predigten: das leere Grab. Smmer wieder fehren ſie es hervor: JEſus Chriſtus iſt auferftanden; er lebt! Redet einer der Apoſtel von Chriſto, der da ſtarb, ſo ſett er ſofort mit großem Nachdru>k hinzu: „Ja, vielmehr, der auh anfertwedet iſt!“ Lobt ein anderer Gott und den Vater JEſu Chriſti, der die Menſchen wiedergebiert zu ciner lebendigen Hoffnung, ſo fährt er glei< fort und ſagt, daß das geſchehe „dur< die Auferſtehung JEſu Chriſti von den Toten“. Und wenn nod) heute die re<hten Miſfionare des SExrrn ihres Amtes warten, fo predigen ſie von dem Auferſtandenen. Wenn ſie die Wahrheit und Zuverläſſigkeit des Evangeliums anpreiſen, die Gültigkeit der Erlöſung, die durd) Chriſtum geſchehen iſt, bekräftigen, die jeligmadende Kraft des Wortes dartun, die feljengleidje Unerſchütterlichkeit der Kirche Chriſti und die ewige Dauer ſeines Reiches hervorkehren wollen, ſo weiſen ſie hin auf das offene Grab und die Auferſtehung JEſu Chriſti. Ja, das lecre Grab ijt der Kern der Predigt der Miſſion. Das angefangene und bisher fortgeſebte Werk der" : Miſſion jedod) ſollſt du, mein lieber Chriſt, weiter“führen helfen. Dir iſt es mit anvertraut. Du ſollſt mit betendem Herzen,“ mit freudigem Auftun des undes und mit freigebiger, opferwilliger Hand mit.
für
und bricht die Bahn; er iſt bei den Seinen auh im Werk der Miſſion alle Tage, bis an der Welt Ende. Ja, das leere Grab iſt cin ſteter Antrieb zur Miſſion. Nie vergeblich iſt es geweſen, das Werk der Miſſion. Ein Sieg nach dem andern iſt ihm beſchert worden. Junner weiter hinausgedrungen in die Welt iſt das Wort vom Heil in Chriſto. Und ſein Lauf ſoll nod) niht aufhören. Noch harren weite Erntefelder der eifrigen Hände der Schnitter. Alle
Veridte
der
Miſſionare
Mitteln,
die Garben
legen
Zeugnis
ab
von
dem
Segen, der nod) immer auf treuer Arbeit ruht. Nur eine Klage hört man: Es fehlt an Kräften und an alle zu
bergen.
Woher die bisherigen Siege? Woher der noch heute fließende Segen? Aus dem- offenen Grabe! Der HErr lebt. Er ijt es' ſelbſt, der das Wort bekräftigt. Wo zwei oder drei verſammelt ſind in ſeinem Namen, da iſt er no< heute mitten unter ihnen. Darum auf und freudig ans Werk! Noch viel iſt zu tun, und die Zeit wird knapp. Es geht dem Weltabend zu. Aber der Auferſtandene hat noch niht Feierabend gemacht. Er iſt ſelbſt nod) immer am Werk. Und was er macht, das gerät wohl. Darum feſt vertraut: Das leere Grab iſt und bleibt die Sieges- und Segensquelle der Miſſion! K. K. ee
———-
Ein Brief an die Schulkinder und Sonuntagsſ\chulkinder unſerer Synodalfoufereng.
Geliebte Kinder! Die „Miſſionstaube“ überbringt diesmal einen Brief, der ganz beſonders für eu< geſchrieben iſt. Euer lieber Herr Lehrer (oder Paſtor) wird ihn eu< gewiß gerne vorleſen und manches, wo es nötig iſt, zur Erklärung hinzufügen. Nun paßt ſcharf auf, damit ihr verſteht, was dieſer Brief. an end) bezwe>en ‘will. Sm Gonmner [egten Jahres reiſten etwa 1380. Bae ſtoren, Lehrer und Abgeordnete von nah und fern nach dem ſ{hönen Städtchen Seward in Nebraska, um ſorgen, daß allenthalben unſterblihe Seelen dort einer großen Kirhenverſammlung beizuwohnen. ndige Steine dem Bau des Reiches Gottes Aus ſieben lutheriſhen Synoden kamen fie dort zuWas ſoll did) dazu antreiben? ſammen, alle Brüder und Glaubensgenoſſen des in: JEſus lebt; fein allſchendes Auge rehtgläubigen Luthertums. Sie wollten fic) in der Stimme höre ih; fein HirtenEinigkeit des Glaubens und des Geiſtes ſtärken, und ent Heile der Verirrten. Wie deShalb legte ein tüchtiger Paſtor mit einer ſtarken “was iol dir pens Mut Stimme, die man bis hinten in der Kirche leiht vernehmen konnte, eine ſhóne Arbeit vor über die chrenvollen Namen, welche die neuteſtamentlihen Chriſten
ta
| |
Die Miſſions-Taube.
AT 7S ELE
26
Die
Mliſſions-Taube.
27
tragen. Neben dieſer ausführlichen Arbeit Tagen aud) mehrere ſehr wichtige Geſchäfte vor, die viel Zeit in Anſpruch nahmen. So wurde zum Beiſpiel
herzlich liebt. Damit ſie nun nicht für den HErrn JEſum und für uns verloren gehen, müſſen wir dort eine cigene Schule haben, und die wird étwa 3000 Dollars fojten.
anders als ſi<h herzli<h freuen und dem lieben Gott danken, daß dieſe Kirchenverſammlung nicht nur ſo manches Erfreuliche über dieſe Miſſionsarbeit hörte, ſondern daß auch ſo viel Freudigkeit, Luſt und Eifer für dieſes Miſſionswerk zutage trat. Es wird auch wohl jeder, als er nad) Hauſe zurü>gekehrt war, zu ſeiner Familie, ſeinen Freunden und ſeiner Gemeinde von der ſo wichtigen, ſegensreihen und ausſichtsvollen kirhlihen Arbeit unter den Negern unſers Landes mit Jutereſſe geredet haben. Und das iſt gut, denn die Negermiſſion iſt nächſt der Juneren
nun
viel verhandelt über die Miſſion unter den Negern dieſes Landes; und wer da zugegen war, founte nicht
Miſſion die wichtigſte, betreiben haben. Sa,
die wir in unſerm Lande zu das war etwas Erfreuliches,
So
hatte der Vorſißer
die Leute
jeder, da muß
in Seward
berichtet;
tun?
und was
Das
ſollten
ſagte ſi< ein
eine Schule gebaut werden.
Ein Pro-
feſſor von Wisconſin ſagte ſogar, wir ſollten da muſterhaft bauen und nicht zufrieden ſein mit nur jo einem notdürftigen Gebäude. Das ging auh durch, und es wurde beſchloſſen, jo bald als mögli ein Schulgebäude
in Greensboro,
nahe bei dem
Col-
lege, zu errichten, das genügend Raum bietet für dieſe Schulkinder. — Jett kommt es aber, was ihr wiſſen ſollt. Es wurde ferner beſchloſſen, daß „die Kommiſſion erſucht werde, zur Aufbringung der nötigen Gelder fic) an die Schulkinder und Sonntagsſchul-
kinder im Kreiſe der Synodalkonferenz zu wenden“. Seht, wie dieſe Vertreter auf der großen Synodalkonferenz auh an eu< gedadt haben, als ihnen der Gedanke kam, wie dieſe Negerkinder zu einer Schule kommen könnten. Und das hat guten Grund. Miſſionsfeſtes ein ganz ſ{hwarzer Negerpaſtor, und Jhr lieben Kinder wißt, was es heißt: Wir haben die Leute haben fich über ſeine Predigt ſehr gefreut einen Heiland, der uns volle Erlöſung erworben hat und geſehen, was doch die Negermiſſion anſtrebt und von der Macht der Sünde, in dem wir Vergebung auch leiſtet. aller Sünden, Leben und Seligkeit finden. Shr wißt Nun kommt es bald, was dieſer Brief euch eigentcs ſhon, weld) ein göttliher Segen gerade aud) dur lich) ſagen will. Da berichtete in einer Sißung der die hriſtlihe Schule euh zugefloſſen iſt. Sind es Konferenz der Vorſißer der Kommiſſion für NegerDod) auch die Kinder, die die zärtlichſte Liebe des Heilandes an fic) erfahren. Shr kennt ja die ſchöne Gemiſſion (er muß über alles Veſcheid wiſſen), daß weit im Oſten unſers Landes, nämli<h in ‘Greensboro, ſchichte, da die Kindlein zu dem Kinderfreund JEſu N. C., vor vier Jahren eine Miſſionsſchule eröffnet gebracht wurden, und wie er ſie herzte und die Hände wurde in einer jämmerlihen Negerhütte mit 25 auf ſie legte und ſie ſegnete. Vielleicht hängt dieſes Bild in eurer Schule. Sind das nicht glü>liche KinNegerkindern; dieſe Schule ſei aber ſo gewachſen, © daß ſie jest 140 Schüler zähle. Aber, betonte er der geweſen? Aber dasſelbe tut der Heiland heute recht laut, wir haben gar kein Schulgebäude für dieſe noch; er iſt ja auch bei uns, bei uns bis an der Welt Ende. Shr wißt, keiner hat größere Liebe zu euh Kinderſchar; dazu ſei die Ausſicht auf Zuwachs ſehr als JEſus; und'dieſelbe Liebe hegt er auch gegen die günſtig. Dieſe Schule ſei von großer Wichtigkeit und Vedeutung auch deshalb, weil viele von dieſen Schüarmen Negerkinder. Hat dod) Chriſtus ard) für fie ſein heiliges, teures Blut vergoſſen. Sollten fie das lern nachher das Jmmanuel-College beſuchten, das nicht zu hören bekommen, daß ſie and an ihn glauben ſih hier befindet. Bis jeßt ſind dieſe Kinder in den Klaſſenzimmern dieſer Anſtalt untergebradt worden. lernen und ſo durch ihn in den Himmel kommen? Das geht aber niht mehr, denn das College iſt überWollt ihr darum jeßt nidt Gand aulegen, daß dieſe Kinder in einent eigenen Schulgebäude täglich füllt; über 250 Studenten und Schüler verſammeln ſich hier täglih; hat doch auh der gute Direktor den - chriſtlihen Schulunterricht genießen können? Laßt es end) von eurem lieben Lehrer (oder Paſtor) Bakke ſeine Office hergeben müſſen, um ein Klaſſenſagen, wie ihr eure Liebe8gabe am beſten zuſammenzimmer daraus zu machen. Und dieſe Kinder nach Vergeßt niht, zu Hauſe dem Vater Hauſe zu ſchi>en, das geht doch erſt recht niht, denn. bringen könnt. und der Mutter, dem Bruder und der Schweſter hierſie erkennen, daß die chrijtlide Gemeindeſchule eine von zu erzählen, und dann bittet ſie um eine reid: ſo große Segeusquelle für fie iſt, in der ihnen das liche Gabe. Dieſe bringt dann eurem Lehrer (oder Vefte geboten wird, was fie fiir Zeit und Ewigkeit Paſtor) und betet dabei ein ſtilles „Dein Reich nötig haben; ſie haben es ſhon gelernt, wie der liebe komme!“ und ihr werdet enc) wundern, weld) reicher Heiland gerade aud) die Kinder fo Hod) achtet und
von den Gemeinde- und Sonntagsſchulen, Miſſionsplagen und Colleges unter den Negern in acht verſchiedenen Staaten zu hören. Am Sonntagnachmittag predigte auc) dort in Seward bei Gelegenheit des
-
28
Die
Mijſſions-Taube.
Segen dadurch geſtiftet wird, Segen für die armen Negerkinder und auch Segen für end) ſelbſt. Gott wird eure Gabe nicht vergeſſen, ſondern euch reihli< dafür wiedergeben. Nun müſſen wir ſchließen, ſonſt wird unſer Brief gar zu lang. Lernt aud) fleißig und bleibt fromm, damit einmal das ganze Spriidlein bei euch wahr werde: „Aus dem Hauſe in die Schule; aus der Schule in die Kirche; aus der Kirche in den Himmel.“ Es würde uns freuen, aud) von eu<h mal einen Brief zu erhalten. Es grüßen end) die Mitglieder der Kommiſſion für Negermiſſion und wünſchen enc)
Gottes Segen.
felde dieſer Heidenmiſſion zu ſammeln. Ebenſo wurde Miſſionar Mohn von Ambur durd) ſhwere Erkrankung ſeines Kindes und durd) die angegriffene Geſundheit ſeiner Gattin genötigt, ſeine Familie nad Europa zu geleiten; doch hofft er in einigen Monaten ]
W. Hallerberg,
korreſpondierender
Sekretär.
Betrübendes und Erfreuliches aus der miſſouriſchen Heideumiſſion in Judien.
und cingeborene
Gehilfen.
(Die Miſſionare von link3 nad re<ts ſtehend: Alb. Hübener und H, Nau; figend: Th, Gutknecht und G. Hübener. Der Eingeborene mit dem dunklen Käppchen iſt der bekannte Jeſudaſon.)
Miſſionar Naumann von Kriſhnagiri, der älteſten Station auf dem nördlihen Miſſionsfelde, mußte enfalls unter Zuſtimmung der Kommiſſion mit ſei‘ner Familie eine Urlaubsreiſe nad) Europa antreten, 1 { e zur, weiteren Arbeit auf dem Ernte-
bei
Nagercvil.
nad) Sndien zurü>zukehren, während er ſeine Familie auf längere Zeit in Deutſchland zurücklaſſen muß. Dies iſt gewiß kein geringes Opfer für unſern teuren Miſſionar. — Miſſionar Forſter von Ambur wurde infolge anhaltender Krankheit in ſeiner Familie genötigt, die Kommiſſion um Entlaſſung aus dem Miſſionsdienſt zu bitten, die ihm aud nad Erwägung aller Umſtände gewährt wurde, wenn auh mit
ſhwerem
Herzen.
:
So ijt gegenwärtig die Wrbeiternot auf dem nördlichen Miſſionsgebiete ſehr groß und niht weniger groß aud) auf dem ſüdlichen Felde in Travancore, wo Miſſionar Naus Geſundheit unter der ſhweren Erntearbeit ſo angegriffen iſt, daß er ohne Verzug einen mehrmonatigen Bergurlaub zu ſeiner Erholung nehmen follte, und dod) kann er fid) faum dazu entſchließen, denn es ijt noch zu viel Arbeit nötig unter den Scharen der Neugetauften auf verſchiedenen Stationen und unter denen, die im Vorbereitungsunterriht fiir die Taufe ſtehen, gar niht bon denen gu reden, die dringend darum bitten, daß die Miſſionare fich aud) ihrer annehmen und ihnen <riſtlihen Unterricht erteilen möhten — und was dort ſonſt niht nod in der Miſſion zu tun iſt, zumal auch zur ſo dringend nötigen Ausbildung der eingeborenen Miſſion8gehilfen. Jürwahr, auf beiden Miſſion8gebieten eine fritiſhe Notlage, die dod) alle Miſſionsfreunde dem SHErrn in fleißiger gläubiger Fürbitte vortragen ſollten — aber zuglei<h aud) mit herzliher Dankſagung. Denn iſt es niht hocherfreulih, daß der HErr dieſer Heidenmiſſion die Türen ſo weit aufgetan und ihr À
Die Miſſionare in Travancore Z
Wohnhaus
Lus
Miſſionar Albert Hübener aus Nagercoil in Travancore, dem ſüdlihen Felde der miſſouriſchen Heidenmiſſion in Jndien, ijt nad) ſhweren, arbeitsreichen Jahren jeßt mit ſeiner Familie auf Urlaub in Deutſchland und wird nad) einigen Wochen nad) Amerika kommen, um der Delegatenſynode in St. Louis beizuwohnen. Am 17. Februar ijt er mit ſeiner Gattin . in tiefe Trauer verſeßt worden. Es hat Gott gefallen, ihre liebe, ſonſt immer muntere dreijährige Grete nad) kurzer Krankheit zu fic) zu nehmen. Gott tröſte die betrübten Eltern !.
Die
Mtiijſſions-Taube.
29
ſo reichen Ernteſegen verliehen hat, niht nur in Travancore, ſondern auch auf den nördlichen Stationen, zumal in Vaniyanbadi, wo Miſſionar Freche in einem Fahre 56 Heiden taufen durfte und wieder eine Schar auf die Taufe vorbereitet? Und wie erfreulich iſt es, daß der jüngere Miſſionar Hübener in ſeinem Sprachſtudium es nun jdjon ſo weit gebraht hat, daß er
jorgen, gelang es uns, Ruey und ſeine Geſchwiſter für
Zucker und Küchle eifrig dabei, die ſchwierige: Tamulenſprache zu erlernen, und können inzwiſchen der Miſſion ſhon gar manche wertvolle Dienſie leiſten, und bald wird ihnen auch’ Kandidat Stallmann aus
weg, ſo daß er rü>wärts auf den Fußboden fiel. Als er dann aufſprang, dent Faden folgend nach) der Tür
den Heiden in ihrer Sprache predigen und Unterricht erteilen kann! Auch ſind die beiden neuen Miſſionare
dem
Seminar
in St. Louis,
der leßtes Jahr
fich zur
Militärpflicht in Deutſchland ſtellen mußte, nun aber ſreigekommen iſt und den Beruf in dieſe Heidenmiſſion
angenommen
hat, zur Seite treten.
Alſo in bezug auf die gegenwärtige Lage der Mijjourijehen Heidenmiſſion in Jndien heißt es einer-
unſere Schule zu gewinnen.
Dazu
hatte der Umſtand
beigetragen, daß in jener Regierungsſchule, wie mehr oder weniger
in allen, eine ſehr
laxe Zucht
herrſchte.
Unter anderm erzählte Nuey davon die folgende Geſchichte: Eines Tages hatten böſe Buben einen langen Faden an den Stuhl des Lehrers gebunden. Als dieſer fam und jid) jegen wollte, zogen ſie ſhnell den Stuhl
lief
und
dieſe
öffnete,
kippte
er
fid)
zuglei<h
eine
Schüſſel Whjjer über den Kopf, die von den Buben fallenartig über der Tür angebracht worden war, worauf die meiſten Kinder in ein ſchallendes Gelächter ausbrachen. Jn unſerer Schule wurden dieſe Kinder, die dem Lehrer erſt ſehr viele Mühe nad) Gottes Wort erzogen.
machten, nun mit und Dieſes fam auch niht
[cer zurü>. Der Schreiber dieſes Berichts hatte die Freude, noch zwei dieſer Kinder konfirmieren zu düra — > D —— fen. Ruey kam auh nach der Konfirmation nod) zur Schule. Eines Morgens ſagte er beſonders laut und Die Werke des HErrn an einigen Perſonen deutli<h den Spruch auf: „Der HErr wird mid erin unſerer Judiauermiſſiou. löſen von allem Übel und aushelfen zu ſeinem himmliſhen Reich.“ Die Katechismuslektion, die behandelt 7, Rupert, Sohu cines heidniſchen Yudianers und wurde, war die ſiebente Bitte. Wenig dachte Ruey ciner von uns getauften weißen Frau. oder irgendeiner ſeiner Schulkameraden daran, daß „Ruey“, wie er gewöhnli<h genannt wurde, kam er der nächſte ſein würde, an dem dieſes Wort in Ermit ſeinen beiden Schweſtern auch erſt, wie die früher füllung gehen ſollte. Keiner der Anweſenden ahnte, “erwähnten Kinder, durd) unſere Arbeit in der Regiedaß Ruey fo bald und in einer foldjen Weiſe zu Tode rungsjdule in Keſhena unter den Einfluß des Wortes kommen würde. Gottes. Durch dieſe Kinder, die etwa monatlich einEr hatte an dieſem Montagmorgen ein Gewehr mal heim durften, fanden wir aud) Eingang bei den in die Schule bringen wollen, aber der Lehrer hatte Eltern. Da ſtellte es fic) heraus, daß noch keiner in” es ihm niht erlaubt. Dann brachte er es gum Pfarrdieſer Familie getauft war. Mit dem Vater war hauſe, um es dort zu- laſſen, bis die Schule aus ſei. Die Pfarrfrau fragte ihn, ob es geladen ſei, unid als nichts anzufangen, aber die Mutter begehrte und erhielt nun aud) zu Hauſe, wie die Kinder in der Reer mit Ja antwortete, ſagte ſie: „Dann zieh erſt die Kugel heraus!“ Als das geſchehen war, ſprach fie gierungsſhule, Taufunterriht. Nach etwa vier Moweiter: „Ruey, dein Vater ſollte dir niht erlauben, naten konnten alle vier getauft werden. Wie aber ein Gewehr hierher zu bringen. Wie leiht kann dadie Kinder, von denen wir zuleßt erzählten, aus der Schule ausgewieſen wurden, angebli<h, weil fie zu mit ein Unglü> paſſieren. Diesmal.will id) es nod) für dih aufheben, aber in Zukunft bringſt du es ſchwarz waren, ſo wurde auch Ruey mit ſeinen Schweniht wieder.“ Am Abend nad) der Schule holte er ſtern fortgeſhi>t, angeblich, weil fie zu weiß waren. die Waffe und nahm fie mit in ſein Quartier. — im Auch hier taten wir, was wir konnten, um die Kinder in unſere chriſtlihe Schule gu. bekommen; _ Dienstagabend, etwa unt ſieben Uhr, rief ihm Harold, ciner ſeiner Kameraden, von ferne zu, er habe hinten allein unſere Verſuche ſcheiterten daran, daß wir kein im. Felde ein Murmeltier geſehen. Darauf rief er: Internat hatten, wo. wir entfernt wohnende Kinder „Lauf und hole mir die Flinte!“ Harold fragte: beherbergen und beköſtigen konnten. Die drei Ge„Fit fie geladen?“ Ruey antwortete: „Nein.“ Der ſhwiſter kamen daher auch, wie viele andere Jndiakleine Harold holte nun die Flinte, die nicht nur generkinder, in eine weit entfernte “boarding-school”. laden, ſondern deren Hahn aud) ſhon geſpannt war. Erſt nach etwa zwei Jahren, nahdem wir angefangen Als er aus der Tür trat, erinnerte fic) Ruey deſſen hatten, entfernt wohnende Kinder aud) leiblih zu verſeits:
„Kyrie,
eleiſon!“
andererſeits:
„Halleluja!“ R. K.
30
Die Rtiſſions-Taube.
erſt und ſchrie: „Sei vorſichtig; fie iſt dod) geladen!“ Aber in ‘demſelben Augenbli>ke berührten Harolds Finger den Hahn, der Shuß ging los und — die Ladung drang dem armen Ruey in den Unterleib. Tödlich getroffen ſank er nieder. Doch mit Harolds Hilfe richtete er fic) wieder auf und ging ins Haus. Er wurde alsbald nad) Greſham zum Arzt gebracht, der alles tat, was er nur konnte; aber den tief eingedrungenen Schuß vermochte er nicht zu entfernen. Am Mittwochmorgen brachte man ihn per Eiſenbahn nach Shawano, aber die Ärzte dort konnten ihm auc nit helfen und rieten, ihn nah Oſhkoſh ins Hoſpital zu befördern. ‘Min Donnerstagabend kehrte Schreiber dieſes von einer Konferenz guriic, hörte aber nichts von dem traurigen Fall bis Freitagnahmittag. Allein wie wir dann Nachricht per Telephon nach Oſhkoſh ſenden und Paſtor Er> auffordern wollten, fic) des Knaben feelforgerlid) anzunehmen, fam die Nachricht zurüd>, daß es zu ſpät ſei, da Ituey bereits um ein Viertel nad) 3 Uhr nachmittags geſtorben ſei. Obwohl unſer Ruey ſo ſhnell und ohne paſtoralen Veiſtand ſterben mußte," hoffen wir doch, daß er ſelig geſtorben ijt. Was er in der chriſtlihen Schule gehört und gelernt hat, iſt gewiß niht ohne Frucht geblieben, wie aus der Ermahnung, die er nod) auf ſeinem Sterbebette an’ ſeinen Vater richtete, hervorgeht. Es wurde nämlich erzählt, daß er dieſen ermahnt habe, an ihm zu ſehen, wie bald es mit einen Menſchen zu Ende gehen könne, darum ein neues Leben anzufangen und beſonders mit der Mutter, die von ihm getrennt lebte, wieder in Frieden zuſammen zu leben. Da dürfen wir dod) auch hoffen, daß er ſelig geſtorben iſt. Was wäre aber, menſ<hli<h geredet, aus ihm geworden, wenn er niht unter den Einfluß des Wortes Gottes gekommen wäre? ; Schreiber dieſes predigte bei ſeinem Leichenbegängnis über 2 Tim. 4, 18, und wir beteten: „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“ 2c .. gm...
ae
aus der Miſſionon und für die Miſſion. (Von H. M.)
; Zum heiligen Oſterfeſte erbittet die Kommiſſion Negermiſſion von den werten Gemeinden der ynodaltonferens wieder Kollekten fiir unſere Negerion. “Durch Abtragung der alten Suld ſhrumpft eſtand Bedentlic) zuſammen. Sn mehi d bedeutendere Reparaturen und 8 MNiffionseigentums nötig. Und
i
Veiträge
in, bis wir durd) Miſſions-
erwarten können.
Soll
unſere Kaſſe niht aufs neue in Rü>ſtand kommen, dann bedürfen wir, werte Mitchriſten, eurer Gaben. Gebt ſie um des willen, der für uns geſtorben und auferſtanden iſt! An die lieben Schulkinder und Sonntagsfdjulkinder der Synodalkonferenz bringt die „Miſſionstaube“ diesmal einen ſ<önen Brief. Schon einmal, vor Jahren, geſchah dasſelbe, und zwar zu demſelben Zweck, nämlich zur Errichtung einer Schule, damals in Concord, N. C. Jene Vitte an die Kinder
hatte einen foley herrlichen Erfolg, daß noc) heute die fine Schule in Concord daſieht als ein Dent-
mal der Liebe unſerer Kinder zu ihrem Heiland und
den armen
Negerkindern,
die darin zu ihrem Heiland
geführt werden. Die Liebe wird" auch jest wieder unſere Kinder bewegen, ihre Gaben darzubringen. Die neue Schule in Greensboro wird jegt erbaut, und jegt ſind die Gaben nötig. Darum in JEſu Namen frijd) ans Werk! Alle Gaben ſind entweder an die Herren Diſiriktskaſſierer oder an den Kaſſierer für Negermiſſion, Herrn H. L. Döderlein, 848 I. Prairie-Ave., St. Louis, Mo., einzuſenden. Ordination des Kandidaten W. O. Hill. Sn einem feierlihen GotteSdienjt wurde am 5. März Kandidat W. O. Hill in der Grace Church zu Greensboro, N. C., für das heilige Predigtamt ordiniert. Die Ordination, vollzog Direktor Bakke unter Aſſiſtenz der übrigen Profeſſoren des Jmmanuel-College. Direktor Bakke hielt auch die Predigt, und zwar über 1 Tim. 4, 16. Die ſchwierige Aufgabe und der herrliche Segen des Predigtamts war das Thema, das er weiter ausführte. — Kandidat Hill hatte im leßten Frühjahr das Fmmannuel-College abſolviert und half bisher aus als Vikar in der Parochie Miſſionar McDavids zu Charlotte, N. C. Nun iſt er nad Yonkers, N. Y., berufen worden, um. ſih der lutheriſchen Neger, die von unſerer Miſſions8gemeinde in Meherrin, Va., dorthin gezogen und bisher von Paſtor A. von Schlichten bedient worden ſind, ane zunehmen und auch ſonſt dort zu miſſionieren. Kandidat Hill iſt der vierte Zögling, der vom JmmanuelCollege ins Predigtamt entlaſſen tvorden ijt. Der Erzhirte unſerer Seelen wolle aud) dieſen jungen Arbeiter in ſeinem Weinberge mit Weisheit und
Stärke ausrüſten zur Ausführung ſeines ſhwierigen
und ſeligen Amtes! M. L. D. G. Warne>. Am Abend des 26. Dezember vorigen Jahres iſt der hervorragende Miſſion8mann
D. G. Warne> zu Halle im 77. Lebensjahre geſtorben.
“Er war nicht nur der Begründer der evangeliſchen Miſſionswiſſenſchaft, der er auf deutſchen Univerſi‘täten Blah verſchaffte, ſondern auch Jahrzehnte hindur der Lehrer und Führer einer großen Zahl von
Die
Mliſſions-Taube.
Miſſionsmännern, zu denen aud) fein Sohn, D. Johannes Warner, gehörte. Dieſe führen nun ſein Werk. Obgleich es zu beklagen iſt, daß D. Warnect Unionsmann war, jo muß- dod) anerkannt werden,
daß ihn ein glühender Eifer für die Miſſion beſcelte und daß er namentli<h auf dem Gebiete der Heidenmiſſion
Großes
geleiſtet hat.
Ju
Buſega
bei
Namirembo,
der
Hauptſtadt
Ugandas, wurde am 14. Juli vorigen Jahres bei Gelegenheit der zweiten Synode der Ugandakirche ein Deukmal für drei Märtyrer enthüllt, die im
Fahre
Glauben
1885
an
in
der
Chriſium
großen mit
Verfolgungszeit
ihrem
Tode
ihren
beſiegelten.
Die drei Jünglinge hießen Juſufu Lugulama, Maliko und Seruwanga. Das Denkmal beſteht aus cinem Runenkreuz aus Granit, auf einem Soel,
31
Fiſchen Landeskirche und $98
ren ſind.
eingeborene
ſtammen),
8 Miſſionsſchweſtern
Gchilfen,
von
denen
34 Pajto-
Dieſe ſichen auf 27 Hauptſtationen (20 im
Land der Kols, 2 in Aſſam und 5 am Ganges) und ASG Nebenſtationen, wovon 30 Lajtorate ſind. Die Zahl der getauften Heidenchriſten belief fic vor einem Jahr auf 73,000; dazu befanden ſi<h 18,850 Er-
wachſene im Taufunterricht. Jn 200 Schulen unterrichteten S14 Lehrer 6300 Schüler. Die Einnahme und
Ausgabe
Was
Frage
betrugen
je $190,000.
hebt dic Farbigen?
ſland
Auf dieſe vielerörterte
in der Mainummer
(1910)
der
„Deut-
[hen Kolonialpoſi“ cine beachtenswerte Antwort.
erzählte cin Dr. Vöhringer
Da
von Reiſen, die er in Ka-
merun gemacht habe. Mit beſonderem Jntereſſe ſah er ſih die Niederlaſſung der weſtafrikaniſ<hen Pflanzungsgeſellſhaft an, wobei ihn der Direktor ſelbſt in das Ganze in doppelter Manneshöhe. Geſtiftet und liebenswürdigſter Weiſe umherführte und über alles nad) Uganda geſchi>t iſt es von einem anglikaniſchen Auskunft gab. Er unterhielt fic) mit dem Direktor Liſchof in England, und es ſteht nun auf dem Plat, auh über die Erfahrungen, die man mit den Arbeiwo die drei Glaubenszeugen verbrannt wurden, nad: * tern mache. Darüber ſchreibt Dr. Vöhringer: „Selbſtdem ihnen vorher die Arme abgehauen waren. verſtändlich erkundigte id) mid) aud) danach, ob die Dic jährliche Zählung der Arbeitskräfte und deren Geſellſchaft nie Schwierigkeiten bei der Beſchaffung Leiſlungen auf den 31 Miſſionsfeldern, welche von ihrer Arbeiter habe. „Aber natürli<h! Faſt bei jedem 44 Tutheriſhen Miſſionsgeſellſhaften (einſ<hließli< Arbeitertransport.“ Wer den Neger kennt, den wunder Vaſler, Barmer, Pariſer unierten Geſellſchaften) dert das weiter niht. Und die Mühe, bis man die bebaut werden, hat das folgende Ergebnis. Ende Leute, die aus dem Jnnern kommen, nur einiger1909 wurden 2460 Miſſionare und Miſſionarinnen maßen angelernt hat, iſt gewiß feine kleine, und von 11,215 cingeborenen Helfern und Helferinnen wenn ſie die Arbeit ordentlih kennen, gehen fie wiein der geiſtlihen Pflege von 865,000 Heidenchriſten der; länger als auf ſe<s Monate verpflichtet ſich unterſtüßt. Jm Taufunterricht vermittelſt des in keiner. Arbeiten haben fie gelernt in dieſer Zeit, 80 Sprachen überſeßten Kleinen Katehismus ſtandas iſt ſiher. Ob ſie dadurd aber wirkli<h gehoben den über 65,000 Seelen. Die Schülerzahl belief fic worden ſind? Daheim hört man oft genug die auf 212,500. Die Einnahme und die Ausgabe begroßen Kolonialtheoretiker reden: „Lehrt -die Leute trugen je $3,156,000. — Von den 44 Geſellſchaften arbeiten, dann ſind ſie für die Kultur gewonnen.“ find 10 amerikaniſch; fie hatten 171 Miſſionare auf Sd bin hier draußen dagegen ſkeptiſ<h geworden. 8 Miſſionsgebieten, 1163 Helfer und Helferinnen, Ja, der Neger arbeitet, ſolange der Zwang hinter 65,000 Seidendrijten, 8370 Seelen im Taufunterihm ſteht, aber auch keinen Tag länger. Und: was ridjt und nahezu 20,000 Tagſchüler. Die Einnahme bringen die Plantagenarbeiter ins Land hinein? Die und Ausgabe beliefen ſi<h auf je $270,000. Erzeugniſſe der Kultur in Geſtalt von Lendentüchern, Die Berliner Miſſionsgeſellſchaft beſit in Afrika Miigen, Stiefeln und andern Dingen, aber nicht und China 86 Stationen mit 129 Miſſionaren, 38 einen Schinimer von, Kultur ſelbſt. Yd habe an Miſſionsſhweſtern, 17 Lehrern, Kaufleuten und cinem Tage, wo cine Arbeiterkolonne abgelohnt und Handwerkern, 28 eingeborenen Geiſtlihen und 635 nad) Hauſe entlaſſen wurde, in einer Faktorei hinter unordinierten Gehilfen beiderlei Geſhle<hts. Die dem Ladentiſch geſtanden und habe geholfen, an die Zahl der Gemeindeglieder beträgt 60,048; getauft Leute zu verkaufen. Die Leute hatten Geld in Hänwurden (wohl mit Einſchluß der Chriſtenkinder?) den. Aber gerade ſo, wie ſie für etwas, was 10. Pfen1598 Seelen; im Taufunterricht ſtehen 4115 Heiden; nig koſtete, cine Mark herſtre>ten, verlangten ſie aid in den Elementarſhulen wurden 12,694 Schüler, in um 10 Pfennig den Wert einer Mark. Wie Kinder Mittelſchulen und Seminaren 315 Zöglinge unter-* verlangten fie nad) Dingen, die für ſie vollſtändig richtet. wertlos waren, wenn es nur in die Augen ſta<h. Jm Dice Goßnerſche Miſſiousgeſellſhaft hat in Indien übrigen hingen fie einfad) an der Rodtajde ihres Leiters, eines abgefeimten Slingels, der fie {<händ53 Miſſionare (die alle aus den Gemeinden der preu-
32
Die
Mtiſſions-Taube..
Tid) betrog. Was der ihnen riet oder abriet, war Evangelium. Dieſe Leute waren durch die Arbeit ° fulturell niht gehoben worden. Was dieſe Leute wirkli heben kann, das ijt ni<hts anderes als Miſſion und Schule, und das heißt bei der geringen Zahl von Negerſchulen die Miſſion in allererſter Linie.“ Weſtafrika. Die angeblide Arbeitsunluſt und Faulheit der Neger iſt ein Vorurteil, das vorausſihtlih von der öffentlihen Meinung nod) niht ſo bald aufgegeben werden ‘wird trog allem, was zur Widerlegung dieſes ungeredten Vorurteils beige‘brat wird. An der Goldküſte belief fic) der Kakaoexport im Fahre 1908 auf 1414 Millionen Kilogramm; im Jahre 1909 ſtieg er auf mindeſtens 22 Millionen. Und all dieſer Kakao wird von Eingeborenen, zum großen Teil von Chriſten, gebaut. Die als faul verſchrieenen Neger ſind plößlich fleißig geworden. Selbſtvertrauen und Unternehmungsluſt ſind eingekehrt. Der äußere Wohlſtand ijt im Waſen begriffen. ‘ China. Die Proving Quangtiung und überhaupt Südchina haben leßtes Frühjahr ſehr unter anhaltender Dürre geſeufzt. Ein Reisfeld nach dem andern verdorrte oder war dem Verdorren nahe. Da wurden dann Prozeſſionen über Prozeſſionen veranſtaltet. Auch in Tungkun, ſchreibt Miſſionar Rieke, dröhnten Tag für Tag die Gongs, und zu Tauſenden firdmte das Volk vom Lande in die Stadt. Es erbitterte die Menge, daß ihr Mandarin, ein Freigeiſt, ſeine Pflicht als „Vater des Volks“ niht tun und den Göttern die gewohnten Sühnopfer niht bringen wollte. Schließlich ſtürmten die Weiber ſein Samen und verbrannten mit ihren Räucherſtäbhen ſeine Kleider. Das half. Seitdem pilgerte er täglich barhäuptig im glühenden Sonnenbrand zum Gökßentempel und verrichtete ſeine Gebete. Eine Frau rannte aus Ärger darüber, daß man fie niht ins Jamen einlaſſen wollte, mit ihrem: Kopf immer wieder gegen das eiſerne Tor desſelben, bis das Blut Herausflog. Sie wurde damit die Heldin des Tages.
Goldkörner. feile
Miſſouri, Ohio u. a. St. für das Jahr 1910.
_ 40 Cts. _—
-
1
St. Louis,
205 Seiten.
Preis:
Sooft cin neues „Jahrbuch“ erſcheint, und wir aus mancherlei Tabellen uns informieren über, den Beſtand
den der
Miſſouriſynode, ihre Miſſionen, Lehranftalten, Wohltätigkeits-
anſtalten 2c., werden wir unwillkürlich erinnert an den Bers aus Luthers Liede: „Es dan ke, Gott, und lobe did) das Volk
in guten’Taten; das Land bringt ort
ift
wohl geraten“
2c.
Frucht und beſſert fic), dein
öchten
i. S.
Druck
lishing
House,
und
W. Walther.
Verlag
D.
Walthers
von
Wohl-
Bildnis.
Johannes
Herr-
mann. 1911. 8°. 182 Seiten. Preis, kartoniert: 30 Cts.; 10 Ex. $2.50. Zu beziehen dur<h das Concordia PubSt.
Louis,
Mo.
Ein Buch mit köſtlichem Anhalt, dazu erſtaunlich billig. Es eignet fic) ſchr gut als Jubiläumsausgabe zur hundertſten Geburtstagsfeier des ſeligen D. Walther und ſollte weite Ver-
breitung
finden.
D, Luthers Kleiner Katechismus8. Nebſt zwei Anhängen: 1. Kurze Form, wie das Vaterunſer zu beten; 2. Luthers Trau- und Taufbüchlein. Mit Titelbild: D. M. Luther. Dritte
Auflage.
Verlag
von
Joh.
Herrmann,
Zwidau
i.S. Preis, kartoniert: 10 Cts. Eignet fic) vortrefflic) als Taſchenbuch für Konfirmierte. LUTHERAN SUNDAY Scuoon Hymna. Selected by Louis J. Sieck,
tion,
Louis,
John
D.
Mo.
Price:
revised.
Barthel,
Published
C.
hy
F.
Drewes.
Second
Rudolph
Volkening,
Edi-
viele
ſich durd)
An-
ſchaffung des „Jahrbuches“ von dem Segen des Wortes üüber-
St.
In flexible cloth, 25 ets., and 3 ets.
postage; 12 copies, $2.40, and postage. Wo Sountagsſchulen eingerichtet find, wird dieſes Liederbüchlcin ſehr willkommen ſein. Es enthält 100 Lieder in engliſher Sprache und ebenſoviele in deutſcher Sprache. Die Melodien dazu findet man im “Sunday School Hymnal” der engliſchen Synode, in unſerm Choralbuch, in „Concordia-Kinderchöre“ und ,Liederperlen”. Veigegeben \hulordnung in beiden Sprachen.
Milde
Gaben
ijt
cine
SonntagsH. M.
für die Negermiffion:
Durch die Kaſſierer: W. J. Hinze, Beecher, JIll., $122.51, H. Veinke, Staunton, Jil, 5.04, C. Spilman, Baltimore, Md., 20.48, A. Roſs, Milwaukee, Wis., 41.46, G. Denker, Broollyn,
N. Y., 34.50, G. Wendt, Detroit, Mich., 12.75, C. A. Kampe,
Fort Wayne, Jnd., 41.16, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dal., 5.00, H. W. C. Waltkle, St. Louis, Mo., 264.92. Von K. H., Spring Valley, Wis., 25.00. N. N., Quincy, Jll., 1.00. P. N,, Leslic, Mo., .50. Durch P. Zimmermann, St. Paul, Minn., von 3. Birch 1.00, N. N. 2.00: Von N. N. in A., Mo., 1.00. Durch Prof. F. Wahlers, Schulgeld vom Jmmanuel-College, 31.00, von der Immanuelsſchule 9.00. Von den Negergemeinden: Holy Trinity, Springfield, Jll., 5.90, Bethlehem, New
Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, St. Paul, New Orleans, La., 35.00, Zion, Gold Hill, N. C.,
3.00, Concordia, Rodwell, N. C., 2.50, Mount Zion, The Mods, N. C., 3.00, St. John, Salisbury, N. C., 2.65, St. Paul, Manſura, La., 5.00, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 1.21, Napoleonville, La., 24.00, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, Grace, Concord, N. C., 7.50, Mt.
Calvary, Sandy Ridge, N. C., 7.00, St. Matthew, Meherrin,
Va., 8.92, Grace, Greensboro, N. C., 3.00. Summa: $809.50. Für Schüler im Luther-College: Durch die Kaſſierer: G. Denker, Brooklyn, N. Y., 5.00, C. Spilman, Baltimore, Md., 12.00. Von H. Götſch, Fond du Lac, Wis., 2.50.
E. Lilge, Corning, Mo., 5.00. Für
Studenten
im
Summa:
$24.50.
Jm. manuel-
College:
Durch die Kaſſierer: A. Noſs, Milwaukee, Wis., 6.00, H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 2.00. Summa: $8.00. Für das Luther-College: Durch. Kaſſierer Geo. St. Louis, Mo., 16. März 1911. H. L. Döderlein,
Kaſſierer.
2
848 E. Prairie Ave.
Statiſtiſches Jahrbuch der Deutſchen Ev.-Luth. Synode von Concordia Publishing House.
Bwidau
Mit
Denker, Brooklyn, N. Y., 5.00.
“ Neue Drud>ſachen. “Mo.
Predigten von D. C. F.
Jubtliumsansgabe.
_
die „„Miſſions-Taube““ erſcheint einmal monatlich.
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar. i 20 Exemplare unter eiuer Adreye...
50
100
” ”
EEE
” ”
AZE
”
ES
” ”
4
Der Preis für ein Jahr
7.00
In St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar, Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalteu, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publixhiug House, St. Louis, Mo. Alle die Medattion betrejjenden Einſendungen ſind su richten au Rev. Il. Meyer,
853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Negermiſſion au den Kaſſierer, Mr. Hugo Doederlein, 848 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo.
Entered at the Post Onice at St. Louis, Mo., as second-class matter.
E
URSS
=< S
P A
/:
ri
FP
Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Lutherifdien Sunodalkonferens von Nordamerika. Mai
. 33. Jahrgang.
Von dem Heil, das uns erſchienen, Möchte reden dieſes Blatt, Mit zum Barn der Kirche dienen, Die der HErr gegründet hat. Wie das Blatt im Mund der Taube Freudenkunde einſt gebracht, Will es zeugen, daß der Glaube, Daß das Leben iſt erwacht,
Ach, wenn
Denn
Zeucht
den
JEſu Reichseinnahme.
euch, ihr Gotteskinder,
Zug
nach
Kanaan,
der HErr, der Überwinder, voran
und
macht
uns
Bahn.
Scht die Kreuzesfahn? erhoben!
U
Nehmt des Glaubens Schwert zur Hand! Durch den Kampf will euh erproben, Der die Welt ſhon überwand. Durch das Schilfmeer, durd) die Wüſten
Bichn
die Seinen,
zieht auch er.
Amalek und Edom rüſten Ein gewaltig KricgeSheer.
Zage
nicht,
du
Und
ſein Arm
Heb
getroſt
kleine
Herde,
Trau! dem HErrn und ſeiner Kraft! Du biſt fein, fein ift die Erde, den
Sieg
verſchafft.
Glaube, harre, dulde, bete, dein
Haupt
empor!
Endlich bricht die Morgenröte Deines SiegeStags hervor,
von des Ölbergs Haupte
Noch vor deinem Angeſicht Du erblickeſt die geglaubte Gottesſtadt im Gotteslicht. Dr. J. B. Bernthal.
Daß der HErr ijt auferſtanden, Der die Toten auferwelt, Und auch hier in freien Landen Sein Panier hat aufgeſte>t.
Sammelt
5.
Durch den Jordan wirſt du ſchreiten Und, von Palmenlaub umkrönt, Wonniglih das Herz ausbreiten, Wenn das Hoſianna tönt,
„Miſſionstaube“-Gruß.
Auf
Aummer
1911.
Sn kurzem feiert die Chriſtenheit wieder das Feſt der Himmelfahrt ihres HErrn. Das iſt ein hod)wichtiges, ſegensreihes Ereignis. Der Heiland hatte mit Sünde, Tod und Teufel einen heißen, bitteren, blutigen Kampf geführt. Er hatte cinen unzweifelhaften, vollſtändigen, glorreihen Sieg über die hölliſhen Mächte errungen, hatte ſie zu Gefangenen gemacht und fie in Ketten gelegt. Darauf hat er, gen Himmel fahrend, im Triumph das Reich eingenommen, unter dem Lobgetön der Engel ſeinen fonigliden Thron beſtiegen, fid) zur Rechten der Majeſtät in der Höhe gefest, ſeine unumjdjrantte Herrſchaft über alle Dinge angetreten Aber nicht und den Raub auszuteilen begonnen. ſeinetwegen ijt das geſchehen, ſondern den erlöſten Sünderſcharen zu gut, die das Reih Gottes durd) ihren Abfall von ihrem himmliſchen König verſcherzt Denen will hatten und daraus vertrieben waren. Vateres ſein wie beſcheiden, Reich das der Heiland
ihm beſchieden hat.
Die will er aller Güter und
| aes
taten
und
Segnungen
dieſes
himmliſ<hen
Reiches.
Sit es ſchon ein ſeliger Dienſt, ein geraubtes Kind, das in der Fremde in großem Elend ſhmachtet, wie der in ſeine Heimatsſiadt und ſein Vaterhaus zurückzuführen, in die Arme und in den Schoß ſeiner Mutter zu legen, was ijt es dann erſt für cin ſeliges Werk, die dem HErrn entführten, in Feindesland
darbenden Seelen in das Reich Gottes zurückzubringen, wieder in die Arme ihres Heilandes zu fithren! Wer möchte dazu nicht helfen? Auch bereitet die Frage keine Schwierigkeiten, an wem dieſer Dienſt zu üben iſt. Nicht nur dieſen und
jenen,
niht
nur
etlihe
oder
manche,
ſondern
„alle Völker“ will Chriſtus alſo beglückt haben. Wir brauchen niht erſt zu unterſuchen, welchem Volk Menſchen angehören; welche Hautfarbe fie haben; welche Sprache ſie reden; welche Stellung ſie in der menjdliden Geſellſhaft und in der Achtung ihrer Mitmenſchen
Sitten ſicht; das
einnehmen;
wie
es
in
bezug
auf
ob die Ausſichten und Erfahrungen
Miffionswerk
unter
ihnen
günſtig
ſind,
ihre
für
ſondern
allen Völkern ſoll nad) JEſu Willen kundgetan werden, wel<he Gnade und Seligkeit der gen Himmel gefahrene Heiland durch die herrlihe Einnahme ſeines Reichs auch ihnen zugedacht hat und umſonſt an- bicten läßt, damit auh ſie als ſeine Reichsgenoſſen die Frucht ſeiner Himmelfahrt genießen mögen. Auf denn, du bei JEſu Auffahrt zu ſo hohem und ſeligem Dienſt berufenes königliches Prieſtertum, und warte deines hehren Amtes! Warte ſeiner mit willigem und freudigem Herzen! Warte ſeiner mit brünſtigem Gebet und Flehen um Gottes Segen! Warte ſejner mit Lob und Dank zu Preis und Ehren deines erhöhten Heilandes! Aug. B.
Die ucne Schule in Greensboro. Dic lieben Kinder in den Gemeinde: und Gonntagsſhulen der Gynodalfonfereng haben nun wohl zumeiſt den Brief der Kommiſſion für Negermiſſion an ſie geleſen oder gehört. Zu unſerer großen Freude können wir berichten, daß dieſer Brief an vielen Orten freundlide Aufnahme gefunden und rege Miſſionstätigkeit hervorgerufen hat. Bei unſerm Kaſſierer Döderlein laufen freundliche, von e<htem Miſſionsgeiſt getragene Briefe ein, teils von unſern lieben
a} ere
Glü> zu verhelfen, das du, lieber Mitchriſt, als Jünger JEſu genießt, joldje, die dur<h die Sünde vom Reich Gottes ausgeſchloſſen ſind, mit dem Retter bekannt zu machen, durd) deſſen Gnade fie Wiederaufnahme und Vürgerrecht in Gottes Reich erlangen und eben damit ein Anrecht an die Privilegien, Wohl-
O00 0
Schäße teilhaftig machen, die ihm als Siegesbeute in die Hände gefallen ſind. Die will er mit ſeiner Gnadengegenvart tröſten und erfreuen, mit ſeinem ſanften Zepter regieren und mit ſeiner Allmacht ſhüßen. Die ſollen in ſeiner Kraft auch über Sünde, Tod und Hölle triumphieren und Chriſto eine ſelige Nachfahrt halten. Die Stätte droben iſt ihnen ſhon bereitet. Die Tore des himmliſchen Reiches ſtehen ihnen offen. Ein leuchtendes „Willkommen!“ über denſelben ſtrahlt ihnen freundlid) entgegen and ladet ſie zum Einzug ein. Da- ſollen ſie ewig Mitregenten Chriſti fein, unausſpre<lihe Freude und Wonne genießen und mit himmliſcher Ehre und Herrlichkeit gekrönt werden. Das wiſſen die drijtliden Leſer der „Miſſionstaube“ und freuen fid) des im Glauben und feiern jauchzend die Himmelfahrt ihres Heilandes, ſo daß es in ihren Kirchen und in ihren Häuſern widerhallt von dem Jubel: „Halleluja! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen“, Offenb. 19, 6. Aber große Scharen von Sündern ſind nod) nicht fo glü>li<h. Die wiſſen nod) gar nichts von der Himmelfahrt Chriſti und deren ſeliger Bedeutung, ſondern ſ<hleppen nod) draußen unter herzloſen Tyrannen die jdweren Ketten der Sünde, dulden den grauſamen Hohn ihrer Feinde und werden von ihnen im Gewiſſen unbarmherzig geniartert und gefoltert. Das jammert den Heiland. Er wiinfdt ſehnlichſt, daß auh dieſe Schwergeplagten des Segens ſeiner Himmelfahrt teilhaftig werden, und -hat in ſeinen grundloſen Erbarmen treulid) Fürſorge dafür getroffen. Wie? Das tut uns der leßte Auftrag des ſcheidenden Heilandes an ſeine Jünger fund: „Gehet hin und Tehret alle Völker und taufet fie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geiſtes“, Matth. 28, 19. Dieſer Auftrag JEſu galt niht nur ſeinen damaligen Jüngern, ſondern gilt den Jüngern Chriſti “aller Zeiten. Alſo aud) du, lieber Leſer, der du an den gen Himmel gefahrenen Heiland glaubſt, aud) du biſt gewürdigt, ihm als Botſchafter oder Geſandter gu dienen. Gilt es aber fdjon als etwas Hohes, Ehrenvolles, Begehrenswertes, der Geſandte cines weltlichen Regenten zu ſein, welhe Würde und Ehre ijt es dann, ein Geſandter JEſu,. des Himmelskönigs, “zu fein! Wie muß das einen Chriſten anſpornen, “ſi treu, willig und eifrig in ſolchem Dienſtzu erweiſen, keine Mühe zu ſcheuen, gerne zu Opfern bereit gu ſein, niht nur zu kleinen, ſondern aud) zu großen! ; “Und” worum handelt es fid) bei foldjem Dienſt? n darum, andern dur< die Ausbreitung der e JEſu, des Evangeliums Chriſti, zu demſelben“
E
Die Mtiſſions-Taube.
34
Die Mtiſſions-Taube. jungen Miſſionsfreunden ſelbſt, teils von ihren werten Lehrern und Seelſorgern. Wir können es uns nicht verſagen, hier einige der
39
Brief an euch! 2c., wirkt geradezu magiſch, und eine
in dem fernen Fort Morgan, Colo. Der Miſſionar dort, der ſelbſt Schule hält, begleitet die Miſ-
wahre Begeiſterung kam über die Kinder. Wenn nicht alles trügt, können unſere „kleinen Schwarzen“ im Herbſt in ihr neues Schulhaus einziehen. Das gebe Gott!“ Noch ein Schreiben aus Schenectady, weit im Oſien des Landes, ſei hinzugefügt. Eine Gabe von cinem Dollar war von folgenden Worten begleitet: / Bitte, empfangen Sie dieſe geringe Gabe für die Schule in Greensboro. Der liebe Heiland wird dies wohl in Gnaden anſehen. HErr, geleit's! W. M.“ So regt es fich unter den Schulkindern und deren
mitfolgende Kollekte iſt kein Rockefeller-Nachlaß, denn jo ein Menſch beſucht unſere Schule niht. Jh habe geſtern meinen Schulkindern — jeßt nur 19 an der
ferenz. Das iſt ein luſtig Treiben und gefällt ganz gewiß dem HErrn der Kirche wohl, wenn die Gaben, wie ja die Briefe ausweiſen, im re<hten Sinn und
Briefe mitzuteilen, teils um unſerer Freude und unjerm Dank Ausdru> zu geben, teils um den werten
Leſern der „Miſſionstaube“ einen Cinblicl in die herrlihe Sammelarbeit für geben, teils aber auch, um
an dieſer Sammlung men.
Die
unſere Miſſionsſhule zu alle anzuregen, ungeſäumt
für die Miſſion Anteil zu neh-
erſte Kollekte
kam
von
den
Schulkindern
ſionsgabe ſeiner Schüler mit folgenden Worten:
Zahl
— erzählt von der Negermiſſion,
von
„Die
der Liebe
und Opſerwilligkeit zur Miſſion, von dem Segen unſerer Schule 2c. + Darauf brachten dieſe Kinder ſtrahlenden Geſichts heute der Reihe nah ihre Gaben, von einem Cent bis zum Vierteldollar. Aber ſie taten es alle gerne, die Ärmſten ſowohl wie die VBemittelten; ſelbſt ein früheres Schulkind hat nod) ein
Scherflein
hinzugefügt,
ſo daß
die Summe
auf
$2.50 kommt.“ ; Folgenden netten, von einer Schülerin fein und ſorgfältig geſchriebenen Brief erhielten wir von der lieben Schulkindern in Waterloo, Jowa: „Jhr lieben Manner von der Negermiſſionskommiſſion! Unſer gerichteten uns an Euren lieber Herr Lehrer hat uns Brief vorgeleſen und uns auc) nod) manches aus der Miſſion geſagt. Wir haben uns ſehr gefreut, daß der liebe Gott ſeinen Segen fo reidjlic) gegeben hat, daj eine Schule gebaut werden muß. Aus Dankbarfeit, daß wir cine gute Schule haben, die von 74 Schülern beſucht wird, in welcher wir den lieben Gott und unſern treuen Heiland kennen lernen, ſchi>en wir Jhnen $8.05, um die Schule in Greensboro, N. C., bauen zu helfen. Mit herzlichem Gruß zeichnet: für die Knaben: Herbert. Köpke; für die Mäd<en: Vera Völker.“ Faſt auf dem Fuße folgte dieſem Brief eine Zuſchrift aus dem Südoſten unſers Landes, dem entfegenen Ridgeway, N. C. Man hört nicht ſelten ähn-lide Ausſprachen wie dieſe: „Jm Süden, wo man den Neger kennt, haben die Weißen für Negermiſſion
nichts übrig.“
Nun hört aber, was der Paſtor in
Ridgeway, der zugleih aud) Schule hält, ſchreibt: „Einliegend Kollekte von $3.35 von meinen Schulfindern für das zu bauende Schulhaus in Greensboro, N. C. So ein Brief an die Schulkinder ſcheint ausgezeihnet zu arbeiten. Schon die Ankündigung,
wie hier in Ridgeway:
„Liebe Kinder, hier iſt ein
Eltern,
Paſtoren
und
Lehrern
in der Synodalkon-
Geiſt, nämlih aus Liebe und Dankbarkeit zu ihm und aus Liebe und Erbarmen zu den armen Negerkindern,
gegeben
werden.
Während man aber ſo unter unſern lieben Schulfindern die Hände regt, iſt man and in Greensboro niht
müßig.
Liebe
zur
Unſerm
werten
Direktor
Bakke,
der
ſchon lange geſehen hat, wie nötig eine Schule in Greensboro war, lacht das Herz in ſeiner Bruſt voll Negermiſſion,
gehegter
Wunſch
Auſſicht
iſt der
in
Ban
da
er
Erfüllung
ſieht,
geht.
für- $3000.00
daß
fein
Unter
lang-
ſeiner
in Kontrakt
ge-
geben, und die Arbeit iſt bereits im vollen Gange. Ein paſſender Eckſtein wird in die Grundmauer eingefügt werden, und eine Tafel am Gebäude ſoll die Juſchrift bekommen: “Erected by the Schoolchildren of the Ev. Luth. Synodical Conference.” Während nun aber der Bau fortſchreitet, müſſen auch die Gaben fortgeſeßt fließen. Alle Wochen- und Sonntagsſchulen der Synodalkonferenz werden daher gebeten, ihre Gaben mögli<hſt bald zu jammeln* und einzuſenden. Denn wenn die Gaben erſt nad) den Sommerferien geſammelt werden ſollten, würde die Baukaſſe in eine ſhlimme Notlage kommen. Und ~ das werden unſere jungen Schulerbauer .gewiß nicht geſtatten wollen. Darum in Gottes Namen ans Werk und friſh und fröhlich geſammelt! H. M.
Die Miſſionsſtatioueu der Miſſouriſynode in Travaucore, Judien. Die Leſer der „Miſſionstaube“ wiſſen, daß die Miſſouriſynode zwei Miſſionsgebiete in Oſtindien hat, das ältere, ſogenannte nördliche Gebiet mit den Stationen Kriſhnagiri, Ambur, Vaniyambadi und Barugur, wo die Miſſionare Mohn, Freche, Kellerbauer, Naumann, Forſter und Küchle bisher gewirkt haben,
36
Die Miſſions-Taube.
und das neuere, ſogenannte ſüdlihe Gebiet in dem uns zuerſt nad) Travancore rief. Sie zählt jeßt 100 Königreich Travancore, wo die Miſſionare A. und G. Seelen und hat eine Gemeindeſchule mit 33 SchulHübener, Nau, Gutknecht und Zucker ihren Wirkungskindern und einem Katecheten oder Religionslehrer. kreis haben. Von dem erſtgenannten Gebiet hat die Ju derſelben Richtung weiter nordöſtlich liegt Che „Miſſionstaube“ ſhon früher einmal eine Karte gekady, ungefähr zehn Meilen vom Miſſionshauſe braht. Heute bietet fie ihnen eine Karte des ſüdentfernt, mit 50 Seelen, einer Schule von 30 Kinlihen Miſſionsgebiets, zu der wir im nahfolgenden dern, einem Lehrer und einem Katecheten. Jn dereinige Erklärungen geben wollen. » ſelben Gegend, auc) ungefähr zehn Meilen vom MiſZuvor ſei bemerkt, daß die von einem Eingeboreſionshaus, liegt nod) Marugataley mit 110 nen angefertigte Karte anders gehalten werden muß, Seelen, einer Schule von 33 Kindern und einem als ſie vor uns liegt, wie ja aud) auf der Karte ſelbſt Lehrer. Der in Chekady wohnende Katechet wird durch die Himmelsrihtungen angedeutet wird. Denn auch zur Verſorgung dieſes Plates mitverwendet. das von dem großen Jndiſchen Ozean beſpülte Kap Nad) einer andern Richtung hin, ziemli<h öſtlich Comorin ijt der ſüdlihſte Punkt Sndien3. Die Linien vom Miſſionsgehöft, liegen wieder drei Stationen. auf der Karte bezeihnen Landſtraßen; denn in dem Das ſind Talakudi, das auf der Karte nicht verganzen Gebiet befindet fic) nod) keine Eiſenbahn, was zeichnet iſt, wo wir aud) noch keine Chriſten haben, wohl teils mit der Bodenbeſchaffenheit, teils damit aber 13, die ſhon als Ratedjumenen im Taufunterzuſammenhängt, daß Travancore nicht direkt unter rit ſtehen, und eine Schule mit 16 Kindern; ferner den Engländern, ſondern unter einem eingeborenen Kannamputur, ſieben Meilen von Nagercoil, König ſteht. Auf der Karte ſind mehrere Taluks mit 22 Seelen, einer Schule mit 30 Kindern und abgegrenzt, eine LandeSeinteilung, die, ſoviel wir einem Lehrer; und endlih Thovaley, auch etwa wiſſen, etwa unſern Townſhips entſpricht. ſieben Meilen vom Miſſions-compound entfernt, mit Der Mittelpunkt der Miſſionsarbeit iſt der Ort 70 bis SO Katechumenen, einer Tagſchule mit 25 - Nagercoil (giemlid unten auf der Karte). Dort - Kindern und einem Lehrer, ſowie einer Mädchenbefindet ſi<h unjer Miſſionsgehöft oder compound, wo abendſchule mit 12 Kindern und einer Lehrerin. Für alle unjere Miſſionare wohnen, und zwar in zwei die beiden leßtgenannten Plage iſt auh ein Katechet Wohnhäuſern oder bungalows auf dem Miſſions- “ angeſtellt, der in- Kannamputur wohnt. grundſtü> und in einem allerdings ſehr ungenügenWieder nach einer andern Richtung hin, ſüdöſtlich den Mietshauſe. Auf dem Miſſionsgehöft ijt auc) von Nagercoil, liegen nod) drei Miffionsplage. Das die Präparandenſhule für Lehrer und Katecheten ſind Tatiarcolam, zwei Meilen vom Miſſionsuntergebradt mit 19 Schülern, die ſpäter einmal, - hauſe entfernt, mit 20 Seelen, einer Schule mit will's Gott, in unſerer Miſſion arbeiten ſollen. Für 8 Kindern und einem Lehrer; Ootamadam, den weltlihen Unterricht iſt ein eingeborener riſt- ebenfalls zwei Meilen vom Miſſionshaus entfernt, Tider Lehrer angeſtellt; den ReligionSunterridt ermit 22 Geelen, einer Schule mit 25 Kindern und teilen die Miſſionare. Dort erhalt auc) der ſchon einem Lehrer; und fdjlieblid) Mangulam, das öſters erwähnte Jeſudaſon ſeinen theologiſchen Unterniht auf der Karte verzeichnet ijt, fünf Meilen vom riht. Er ſoll, jo hoffen wir zu Gott, unſer erſter compound entfernt, mit 17 Katehumenen, einer eingeborener Prediger IE iſt aber jeßt ſhon als Schule mit 35 Kindern und einem Lehrer. Lehrer tätig. Bei dieſer kurzen Überſicht über das Miſſionswerk Von dem compound in Nagercoil aus bedieneri iſt niht zu vergeſſen, daß unſere Miſſionare niht nur nun unſere Miſſionare eine ganze Anzahl Außendieſe Chriſtenhäuflein. fleißig mit Predigt verſorgen ſtationen, die wir mit ein paar Worten beſchreiben und treulid) feeljorgerlid) bedienen, ſondern ‘auch die wollen. Dabei bedienen wir uns der Schreibweiſe, Lehrer und Katecheten, die ja zumeiſt nur Notarbeiter die auf der Karte gegeben iſt, bemerken aber glei, ſind, gewiſſenhaft beaufſihtigen und weiter fördern iB dieſe Ortsnamen auc) anders geſchrieben werden müſſen. Sie geben zum Beiſpiel dieſen GilfSsarbei- . “und nicht einmal unſere Miſſionare eine einheitliche tern den ganzen Sonnabendvormittag Unterricht in eibveije haben. ea haben den Gliedern Katechismus, Vibliſher Geſchichte und Bibelleſen; die obenerwähnten Präparanden dienen dabei als Übungsfklaſſe. Ebenſo erteilen die Miſſionare natürlich den eigentlihen Taufunterriht der Katehumenen. “Das ijt das ſüdliche Heidenmiſſionsfeld der Miſee ſouriſynode in Indien, auf dem Gott reihen Segen He) ‘die Arbeit beſtändig ausdebhnt.
pa
DChekady
ERNIEL
UZ
TALUK
WES
ra
ZE
À=
_
@
Agastisuram
Die Mtiſſions- Taube.
38
Ein andermal können wir vielleiht das nördliche Feld, wo es auc) an Früchten der ſhweren Miſſionsarbeit niht fehlt und faſt beſtändig einzelne Seelen gewonnen werden, in ähnliher Weiſe vor Augen führen. Dürfen wir nod) hinzufügen, daß dieſes Miſſionswerk fortgeſeßt kräftiger Unterſtüßung bedarf, daß gerade dieſes Frühjahr die Miſſionskaſſe beſonders hohe unvermeidlihe Ausgaben hat, ſo daß jie jest mit einer Schuld belaſiet ijt? Werden die
von Gott
fo reihgeſegneten Leſer uns
für die armen
Heiden und Heidenchriſten eine Fehlbitte tun laſſen?
Paſtor Wilks in London war eins der eifrigſten Vorſtandsmitglieder ſeiner Miſſion, ein Mann vieler Erfahrung, der es wußte, wie leiht in dem menſhlihen Herzen neben dem aufrichtigen Wunſch, Gott zu dienen, auch ſelbſtſüchtige und irdiſhe Beweggründe . aufkommen können. Aber er war auch ein ſehr origineller Mann, der eigenartige Dinge tun konnte. Eines Tages meldete ſih ein Jüngling bei ihm, der den Wunſch äußerte, von der Miſſionsgeſellſchaft als Zögling aufgenommen zu werden. Paſtor Wilks ſagte ihm, daß er ihn jeßt niht empfangen könne, und erſuchte ihn, am folgenden Morgen um 7 Uhr wiederzukommen. Punkt 7 Uhr ſteht der Jüngling an der Tür und fojellt. Die Magd öffnet die Tür, führt ihn in ein Zimmer und bittet ihn, jid) zu ſeßen. Es fdjlagt 8, dann 9, endlich 10 Uhr, und nod) immer figt er allein. Endlid) nad) 10 Uhr kommt Wilks, grüßt den Jüngling kurz, fegt fic) ihm gegenüber und muſtert ihn von Kopf bis gu den Füßen, ohne ein Wort gu reden. „Sie möchten gerne Miſſionar werden?“ fragte er nach einer Pauſe. „Wie ſind Sie zu dem Gedanken gekommen? Saben Sie den HErrn JEſum lieb?“ Der Gefragte antwortete beſcheiden, dod) beſtimmt, daß er den Heiland von ganzem Herzen liebe, und daß er darum aud) gerne ſein Leben in den Dienſt der Miſſion ſtellen möchte. : „Ganz gut, aber haben Sie auch die nötige Befahigung dazu?“ fragte Wilks weiter, während er ihn mit einem durchdringenden Blick anſah. „Können _ Sie Tefen?” lächelnd. Jüngling der antwortete „Gewiß“, „Gut, leſen Sie einmal einige Zeilen!“ Indem er dies ſagte, gab er ihm ein Abc-Buh und fdjlug es auf einer der erſten Seiten auf. Unſer reund las: “bat, fat, mat, rat.” „Schön, das geht gut; aber können Sie aud) ~
the A, el
können
aa
“ba
Sie
aud)
mal zwei iſt?“ rötend. .
redjnen?
Paſſen
Sie
auf!
Zwei-
„Vier“, antwortete der Jüngling er-
„Und viermal fünf?“ „Zwanzig.“ „Das war eine ſhwere Frage! — Sie können jeßt
gehen“, ſagte Wilks; „ih werde über Sie an das Komitee ſchreiben.“ Der Jüngling grüßte freundlih und entfernte fic).
Ein Examen.
Arte Pais a)
„Ja, Herr“, antwortete der Jüngling in befdjeidenem Tone. „Schreiben Sie dann einmal Jhren Namen!“ Als er das getan hatte, fragte der Greis weiter: „Und
Lange mußte er über die ſeltſamen Fragen nach-
denken, dod) was ſie aud) bedeuten mochten, für ihn war es die Hauptſache, von ſeinem HErrn unter den Heiden zeugen zu dürfen. An demſelben Tage ſhrieb Paſtor Wilks an den Miſſionsdirektor: „Soeben habe id) einen jugendlichen
Miſſionskandidaten
geprüft
und
bin
ſehr
ihm zufrieden. Zum erſten ijt er ſehr pünktlih. war, wie id) ihn gebeten hatte, Punkt 7 Uhr
Morgens
an meinem
Hauſe.
Dabei
mit
Er des
iſt er gewiß auh
geduldig, denn id) habe keine Ungeduld bei ihm geſpürt. Auch iſt er nicht leicht verleßt, denn ic) habe ihn ſehr gedemütigt, ohne daß er fic) beleidigt zeigte. Endlich glaube ich, daß er den HErrn JEſum aufrichtig lieb hat, und daß es bei ihm heiliger Ernſt ijt, in der Miſſion gu dienen. Sch kann ihn darum ruhig zur Aufnahme ins Miſſionshaus empfehlen.“ y (Miſſions- u. Heidenbote.)
Manderlet aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von H. M.)
Unſere Kaſſeuſhuld. Den werten Miſſionsfreunden kann die erfreulihe Mitteilung gemacht werden, daß unſere Schuld bis auf $1300.00 reduziert iſt, und daß dabei bis jeßt alle laufenden Ausgaben. haben beſtritten werden können. Der-Reſt der Schuld verurſacht der Kaſſe gegenwärtig keine Not. Aber das verurſacht der Kommiſſion Beſorgnis, daß uns in der leßten Zeit wenig Gaben zugefloſſen find. Wir möchten niht gerne in die unangenehme Lage fommen, vor dem Eintritt der Miſſionsfeſtzeit, und bis die Miſſionsfeſtkollekten fließen, 'neue Anleihen zur Beſtreitung unſerer laufenden Wusgaben machen zu müſſen. Noch ſtehen zwei herrliche Feſte bevor: Himmelfahrt und Pfingſten. Bedenkt, liebe Brüder, unſere Kaſſe für Negermiſſion mit einer Teidjlidjen Feſtkollekte! ©
Paſtor F. Berg, bisher in Beardstown, J1l., hat
den Beruf andas Direktorat des Jmmanuel-College
EE
Die Miſſions-Taube. in
Greensboro,N.
E.,
angenommen.
Er
wird
der
Nachfolger Direktor N. J. Bakkes, der jich nun wieder
ganz
dem
cigentlicjen
Werk
der
Negermiſſion
widmen wird. Der HErr der Kirche ſeße den neuberufenen Direktor, der ſhon vor Jahren der Negermiſſion in Little Mock, Ark., als Miſſionar in reihen Segen gedient hat, wieder zum Segen an unſerm Prediger- und Lehrerſeminar!
Paſtor Wm. O. Hill, unſer neuer Miſſionar in unſerer Miſſion zu Yonkers, N. Y., hat ſeine Arbeit nut friſ<hem Mute angetreten. Die dortige kleine
Negergemeinde (Bethany Congregation), zumeiſt aus früheren Gliedern unſerer Gemeinde in Meherrin, Va., beſtehend, freute ſih, cinen eigenen Paſlor in ihrer Mitte zu haben. Paſtor v. Schlichten und andere New Yorker Brüder haben Paſtor Hill freundlich aufgenommen und ſtehen ihm bereitwilligſt in jeder Weiſe bei. Die werte Gemeinde Paſtor v.
Schlichtens hat cin Lokal zur Abhaltung
dienſtes
freundli<hſt
dargeboten.
Gott
39
im Alter von bereits ſe<zig Jahren. An beiden Orten ging der eigentlihen Konfirmationshandlung die Prüfung und die üblihe Anſprache voraus. — Gebe Gott, daß auch dieſe Schar junger Chriſten ſein Wort und die Kirche lieb behalten möge! M. 2. Dic Bibel in fremden Sprachen. Die Britiſche und Ausländiſche Bibelgeſellſchaft verbreitet jezt nah
106jähriger Arbeit die Bibel oder einzelne Bibelteile
in
424
Sprachen.
Jn
jedem
Jahre
kommen
neue
Sprachen hinzu. Jm Jahre 1909 ſind von ihr mehr als 614 Millionen bibliſhe Vücher umgeſeßt worden. Auf
den
Miſſionsfeldern
werden
hauptſächlih
ein-
ZE
des Gottes-
vergelt's!
Eine Pfarrwohnung iſt in Mount Pleaſant, N. C., durch Mithilfe der Kommiſſion errichtet worden. Am 12. März dieſes Jahres fand die Einweihung des
Hauſes ſtatt. Von der Veranda aus hielt Direktor Bakke eine Anſprache an die zahlreich erſchienene Gemeinde nebſt deren Gäſten über die Worte Joſuas
(Sof. 24, 15): „Jh aber und mein Haus wollen dem HErrn dienen.“ Er zeigte, wie ein Chriſtenhaus dem HErrn dient, und wie ſelig das Haus ijt, das dem Dienſte Gottes geweiht iſt. — Das Pfarrhaus hat vier Zimmer und eine Halle. Jedes Zinmer
der
Haus
iſt mit einem
einen
iſt gut
Eindru>k.
Schrank
verſehen.
Vorne
Seite zieht fic) eine Veranda Die
gebaut
Koſten
und
macht
belaufen
doh fehlt noc) der Anſtrich.
einen
fic)
hin.
und
an
Das
angenehmen
auf
$505.00;
:
Paſtor Calvin Thompſon, zeitweilig in New Orleans als Aushelfer tätig, ijt als Paſtor Hills Nachfolger nach Charlotte, N. C., verſeßt worden. Er bedient einen Teil der Miſſionsparochie Paſtor McDavids und halt Schule. Konſfirmationsfcier. Am Palmſonntag erneuerte in Greensboro, N. C., eine anſehnlihe Schar junger Chriſten ihren Taufbund und gelobte dem HErrn auf awig Treue. — Jm Jmmanuel-College konfirmierte “ Direktor Bakke zehn Schüler, drei Knaben und ſieben Mädchen. Zuvor wurde eins dieſer Mädchen aud) noch getauft. Ein Teil genannter Studenten hatte ſchon in unſern Gemeindeſchulen die lutheriſhe Lehre kennen gelernt; die andern waren erſt durd) den Religion8unterriht im College zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen. — Sn der Grace Church wurden drei konfirmiert, zwei Mädchen und ein Mann
Lehrer Frank Alſton.
Drei
Paſtor Wm. O. Hil.
Arbeiter
in
unſerer
Paſtor John McDavid.
Negermiſſion.
zelne Vücher der Heiligen Schrift verkauft, zum Beiſpiel in China über 114 Millionen, in Japan 300,000, in Jndien 780,000. Nicht weniger als 1100 wandernde Vibelboten ſtehen im Dienſte der Geſellſchaft. Es ijt ein mühſeliger Beruf, dem dieſe \hlihten, treuen Männer obliegen; bisweilen ijt er ſogar mit allerlei Nöten und Gefahren verbunden. Einer von ihnen wurde zum Beiſpiel in Nordindien gröblih mißhandelt. Man bot ihm ein anderes Arbeitsfeld an. Ex aber antwortete: „Nein, ih fürhte mid) niht. Gott wird über mid): wachen.“ “Von ſämtlichen Bibelboten find gegen drei Millionen bibliſhe Bücher abgeſeßt worden. Jhnen ſtehen 600 Bibelfrauen zur Seite. Sie arbeiten beſonders unter der Frauenwelt des Oſtens. Die Ausgabe für dieſes
40
Die Mtiſſions-Taube.
große Werk hat im Jahre 1910 4,857,000 Mark betragen. (Hannoverſches Miſſionsblatt.) Die Dreihundertjahrfcicr der engliſhen Bibel, der ſogenannten „autoriſierten“ Überſeßzung der Bibel, dic von Engländern als die abſolut beſte angejehen wird, hat teils im März, teils im April im ganzen britijden Reich und deſſen Kolonien, wie ard in den Vereinigten Staaten ſtattgefunden. Fn England gab es während des 16. Jahrhunderts verſchiedene vollſtändige Vibelüberſeßungen, die aber alle zu wünſchen übrig ließen, ſo daß Jakob 1. 47 Gelehrte ausiwablte, die gemeinſam cine Vibelüberjeßung vornahmen. Das Werk wurde 1607 begonnen und erſchien 1611 zum erſten Male vollendet im Druck. Seit dieſer Zeit iſt dieſe Überſetzung ſo gut wie die cingige, die vom engliſhredenden Publikum benugt wird. * Aus Konſtantinopel hören wir, daß ſeit der Abjegung des alten Sultans die Vibelboten fid) viel freier bewegen können. Während die Griechen und Armenier ſih nidt gleihgültig verhalten und manche Prieſter und Mönche feindſelig ſind, kommen Mol[lahs, Softas und Chojas (türkiſhe Geiſilihe) mit religidjen Fragen an die Vibelboten heran und kaufen Bücher von ihnen. In Algerien wurden die unlängſt erſchienenen Evangelien in algerifd-arabijder Überſezung vom Volke begierig gekauft. Jn kurzer Zeit wurden 6500 Stü abgeſeßt, und das Verlangen danach nimmt zu, obſchon die Käufer alle Mohammedaner oder auh Juden ſind. Indien. (Tſchota Nagpur.) Nach fünfjähriger, angeſtrengter Tätigkeit hat der ehrwürdige D. Nottrott, der Senior der Goßnerſchen Miſſion, die Überjeßung der geſamten Heiligen Schrift in das Mundari vollendet. Das Neue Teſtament war ſchon ſeit einer längeren Reihe von Jahren in dieſer Sprache vorhanden. Möge es vielen Kols zum Brot des Lebens werden! :
Feſtbüchlein D.C.
zur
Hundertjährigen
F. W. Walthers.
Unſerer
jugend dargeboten von W. Wegener.
GeburtStagsjeicr
lutheriſhen
Schul-
St. Louis, Mo.
Concordia Publishing House. 1911. 16 Seiten 5X7. Preis: 5 Ct8.; per Duyend: 40 Ct8.; 100 Stiid: $2.50.
D. C. F.- YW. Walther wurde am 25. Oktober 1811 geboren. In dieſes Jahr fällt daher die Bentenarfeier ſeines Geburtstages. Innerhalb der Miſſouriſynode werden umfaſſende Vorfehrungen gu einer entſprehenden Jubelfeier getroffen. Jn St. Louis findet am Sonntag, den 14. Mai, eine großartige
+ Walther-Gedächtnisfeier ſtatt.
COxCoRDIA ATTENDANCE REGISTER. House, St. Louis, Mo. 9X9, titel gebunden,
An andern Orten werden vor-
ausſichtlih bis zum Herbſt entſprehende Jubilaumsgottesdienfte
eranſtaltet werden. BorlicgendeS Heft“ dient vortrefflich zur Vorbereitung der Schuljugend auf eine ſolche Feier. Das Heft
BVilde“D, Walthers aus" dem Jahre 1857 ge-
Preis:
Concordia Publishing in Halbleder mit Gold:
75 Cts.
In jeder Schule ſollte genau Buch geführt werden über den «Schulbeſuch der Kinder, Schulgeld, Zenſur 2c. Hier wird unſern Schulen cin Hilfsbuch für den Swed geboten, das allen Anforderungen genügen ſollte.
Bricfbeſchwerer,
mit D. Walthers
Bildnis.
Von
klarem
Glas, 3 Zoll breit, 414 Boll hoc) und 1 Zoll did; alle Kanten ſauber abgerundet. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 25 Cts.; portofrei in ſicherer Verpadung: 35 Cts. Etivas Nüßliches und Geſchmackvolles für jeden Studiertiſch, Das Vild Walthers ijt dasſelbe, das ſih in ſeiner Evangelienpoſtille befindet. H. M. Milde
Gaben
für
die
Negermiſſion:
Durch die Kaſſierer: W. J. Hinze, Beccher, Ill, $45.83, H. Veinle, Staunton, Jll., 25.70, O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 59.49, C. A, Kampe, Fort Wayne, Jnd., 10.97, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 35.20, G. Wendt, Detroit, Mich., 95.98, C. Claußen, San Francisco, Cal., 4.00, P. M. Borge, Decorah, Jowa, 135.71, H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 13.95. Durch Prof. F. Wahlers, Schulgeld vom Jmmanuel-College, 40.00, von
der
Jmmanuelsſchule
2.00.
Von
den
Negergemeinden:
Holy Trinity, Springfield, Jil, 4.05, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 2.00, St. John, Salisbury, N. C., 2.65, St. Matthew, Mcherrin, Va., 5.68, Vethlchem, New Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, St. Paul, New Orleans, La., 30.00, St. Paul, Manſura, La., 5.00, Napoleonville, La., 14.00, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Mount Zion, The Mods, N. C., 3.00, Concordia, Nockwell, N. C., 2.50, Grace, Se Mo., 6.24, Grace, Greensboro, N. C., 3.00. Summa:
$632.45.
Für das College in Greensboro: Durch Kaſſierer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jund., 12.15. Für Schüler im Luther-College: Von Frau E. L. Rißmann, Los Angeles, Cal., 50.00. Schuldentilgung: Von „M.“ in Sheboygan, Wis,,
500.00.
Für dic neue Schule in Greensboro: Von den Schulkindern der Dreieinigkeitsgemeinde, Fort Morgan, Colo., 2.50. Durch die Lehrer: H. E. Bundenthal, Waterloo, Jowa, 8.05, E. Schuricht, Decatur, Jnd., 13.06, A. Fathauer, Vin-
cennes, Jud., 8.33, E. Bertram,
Newhall, Jowa,
7.00, E. C.
Hoffmann, Aurora, Jll., 4.00, G. Stod, Lamar, Jnd., 1.25. Durch die PP.: G. Maat, Elmore, Minn., 7.50, C. Lauterbach, Ridgeway, N. .C., 3.45, E. Heine>e, Merlebeach, Mich., 1.00. Summa: $56.14.
St. Louis, Mo., 15. April 1911.
H. L. Döderlein, Kaſſicrer. 848 E. Prairie Aye.
Danlend
Neue Drudjadjen.
:
quittiert
Prof.
Wilde
folgende
Gaben:
Für
arme Studenten im Luther-College erhalten: Durch Kaſſierer Keel $2.00. Von A. Kleppiſch, Chicago, Ill., ein Paket ALZ * Ladies’ Section L. Y. M. A., Buffalo, N. Y., 8.00. Durch Lehrer H. Bundenthal von ſeinen Schulkindern 8.05. Für Stuz— dent J. Thompſon von W. Meilahn, Oak Park, Jll., 10.80.
Für dic Bibliothek von H. Schrader, Evansville, Ill., 10.00. Die „„Miſſions-Tauke““ erſcheint einmal monatlich.
in Vorausbezahlung
mit Porto
ijt ſolgeuder:
1 Exemvlar, s 10 Exemplare unter eiuer Yoreye....
2.
pice
100
re
mer
es
re r
y
x)
Jn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen
Der Preis für cin Jahr $ .25
«2.00
5.00
9.00
17.00
Exemplar.
Brieſe, welcbe Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man
«unter der Adreſſe: Concordia Publixhing Houxe, St. Louis, Mo.
Alle bie Nedaltion betreſſenden Einſendungen ſind zu ridten an Rev. I. Meyer,
853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge ſür die Negermiſſion au
den Kaſſierer, Mr. Hugo Doederlein, 848 E. Prairie Aye., St. Louis, Mo.
- Entered at the Post OMce at St. Louis, Mo., as second-class matter,
See Juni
33. Jahrgang.
O Heil’ger Geiſt, dein göttlih Wort, Die eine, reine Lehre, Laß künden frei an allem Ort, Dein Heil, zu deiner Ehre; Dein heilig Wort und Sakrament Laß mächtig wirken zu dem End’, Daß Sünder ſelig werden.
Und
mad’
mit
deiner
Gnade
Nacht, Macht
Der Sünde Macht zunichte; Entzünde Herzen hart und kalt Mit deiner Liebe Allgewalt, Daß ſie in Liebe brennen. Nimm uns voll Liebe an die Bruſt, Daß wir dir- treu verbleiben; Erfülle uns mit Heil’ger Luſt,
Dein
Werk
mit Ernſt zu treiben;
Ja, gib uns Herzen, Tröſter wert, Die Eifer um dein Haus verzehrt, Daß es gebauet werde.
Entſende deiner Boten Schar, Mit
deiner
Kraft
durchdrungen;
Gib ihnen Weisheit immerdar Und rühre ihre Zungen,
Daß durch ihr Zeugnis in der Welt Ein herrlih Pfingſten werd? beſtellt
An
vielen Seelen.
Amen,
Aummer
Zum
Pfingſten.
Vertreibe, HErr, det Seelen Mit deines Wortes Lichte
1911.
6.
Piingſtfeſt.
1 Moj. 11 wird uns berichtet, daß „alle Welt einerlei Zunge und Sprache hatte“. Aber es blieb nicht ſo. Das Volk ſprah in unbändigem Hochmut : „Wohlauf, laßt uns eine Stadt und Turm bauen, des Spige bis an den Himmel reiche, daß wir unseinen Namen machen!“ Und ſiehe, der HErr fuhr im Zorn hernieder, verwirrte ihre Sprache, machte ein Babel aus ihnen und zerſtreute ſie in alle Länder. So ließ er ſie dahingehen in ihrer Herzen Gelüſte, und je mehr jedes Volk ſeine Sprache immer weiter ausbildete, deſto mehr ſchritten ſie in der Erkenntnis Gottes zurü>. Sie hatten in ihrer Sprache viele Götternamen; dieſe nannten aber tote Gößen; fein einziger nannte den wahren lebendigen Gott, den aud) S8rael niht kennen gelernt hätte, wenn der HErr ihm nict ſelber ſeinen Namen kundgetan hätte. Da jammerte Gott in Ewigkeit unſer Elend über die Maßen; er dacht’ an fein’ Barmherzigkeit, er wollt’ uns helfen laſſen. Und nachdem nun ſein lieber Sohn JEſus Chriſtus das Werk der Erlöſung vollbrat hatte, fuhr er abermals hernieder, diesmal niht im Zorn, ſondern in großen Gnaden, und heiligte die Sprachen durd) ſeinen Geiſt und würdigte ſie der hohen Ehre, Dolmetſcher ſeiner. Großtaten zu werden, daß alle Zungen bekennen ſollen, daß JEſus Chriſtus der HErr ſei, zur Ehre Gottes des Vaters. Unter gewaltigem Brauſen- vom Himmel und in: Geſtalt feuriger Zungen fete fic) der Heilige Geiſt auf
die Apoſtel des HErrn,-1ind fie’ „wurden alle voll des
A
O
a
>
BES
an
DBA
ULLE
42
ti
Die Miſſions-Taube.
Heiligen Geiſtes und fingen an zu predigen mit andern Zungen, nachdem der Geiſt ihnen gab auszuſprechen“. Das enge Gefäß ihrer Mutterſprache gerbrad) unter der Fülle der göttlihen Wunderherrlihkeit und mußte andern Zungen Raum machen, um die Großtaten Gottes zu erzählen, die in aller Welt Zungen verkündigt werden ſollten. Zu der Zeit der Pfingſtgeſhihte wohnten zu Jeruſalem gottesfürhtige Juden aus allerlei Volk. Ein Teil des Volkes Jsrael war damals ſchon infolge des aſſyriſhen und babyloniſchen Gefängniſſes durch die ganze Welt hin zerſtreut worden, und dieſe zerſtreuten Juden redeten die Sprachen der Völker, unter denen ſie lebten. Eine Anzahl hatte fid) jest wieder zu Jeruſalem niedergelaſſen und mit ihnen aud) Sudengenofjen, das heißt, Heiden, die den Glauben der Juden angenommen hatten und dem Gotte Jsraels die Ehre gaben. Manche Juden, die unter den Völkern zerſtreut waren, fdjeuten and) Tange Reiſen zu den Feſten nad) Jeruſalem nicht. Und diesmal ſollte nun die Reiſe ſo lohnend ſein wie nod) nie. Wie hatten fie nadjher Urſache zu jubeln, daß ſie gewürdigt waren, die Repräſentanten oder Stellvertreter aller Völker bei dieſer wunderbaren göttlihen Veranſtaltung zu ſein! Merkwürdigerweiſe war hier jedes Volk auf Erden durd Stellvertreter auf irgendeine Weiſe vertreten. Jn der Aufzählung der Völkernamen beobachtet der Heilige Geiſt eine ſorgfältige, Ordnung, um damit anzuzeigen, daß nad) Gottes Willen kein Volk der Erde ohne das Evangelium bleiben ſoll. Erſt werden genannt die Völker im Oſten, in Hinteraſien: Parther, Meder, Elamiter (von Elam, dem erſten Sohne Gem8) oder Perſer, Meſopotamier; darauf die Juden in Sudda, als dem Mittelpunkt des Reiches Gottes; dann die nordlid) davon gelegenen fleinafiatifden Landſchaften: Rappadogien, Pontus, Aſien (der vordere Teil bon Kleinaſien), PHrygien und Pamphylien; ferner Ägypten und die Grenzen- des Landes Libyen bei der Stadt Kyrene im Süden von Subdaa und im Norden von Afrika; endlich Ausländer von Rom, das heißt, ſolche, die zwar in Rom handelten, dort aber niht ſeßhaft waren, als Stellvertreter Europas. Es folgen dann nod) einige Aus“drüd>e, um alle Völker der Erde nod) großartiger zuſammenzufaſſen, um die drei großen Menſchenklaſſen, die von Sem, Ham und Japhet abſtammen, zu be“geihnen: Juden, als der Kern der Semiten, mit den dur< Zerſtreuung der Juden in alle Länder ſehr gablreid) gewordenen Judengenoſſen; Kreter aus Kreta, einer Jnſel des Mittelländiſhen Meeres, zur Bezeichnung aller Jnſeln, denen insbeſondere aud)
die
Erkenntnis des Heils verheißen war, und dann
wohl zur Bezeihnung überhaupt aller Japhetiten; Araber als Stellvertreter des Geſchlehtes Hams. Sie alle ſollen Anteil haben am Evangelium. Wie liegt doch in der Pfingſtgeſhichte für uns, die wir aus großer Gnade das Evangelium überkommen haben, die Aufforderung, dieſe koſtbare Himmel8gabe weiterzugeben an alle Völker, zu denen uns
Gott eine Tür
und Zunge.
von
Auch
Miſſouri,
auftut, unbekümmert
um
Sprache
die kürzlih verſammelte
Ohio
und
legenheit gefunden,
andern
Synode
Staaten
hat
aufs nene die Weiſung
gefahrenen Heilandes zu vernehmen: „Prediget Evangelium aller Kreatur!“ Und fie hat gern
willig dieſer Weiſung
Gehör
gegeben.
Ge
des auf-
B. S.
das amd
Vericht über die Luther-Kouferenz. Es waren überaus herrliche, reihgeſegnete Tage, die die Glieder der jüngſt gebildeten Luther-Konferenz, beſtehend aus den Negermiſſionaren innerhalb des Staates Louiſiana, vom 28. April bis zum 1. Mai in der ſhönen Stadt New Orleans erleben durften. Vom Anfang der Sigungen an ant Frei‘tagmorgen im geräumigen Luther-College bis zum Schluß derſelben in der niedlichen Bethlehemskapelle am Montagabend gab es keine einzige unintereſſante, langweilige Minute. Folgende Paſtoren und Lehrer haben an der Konferenz teilgenommen: die Paſtoren Kramer und Schmidt von New Orleans, Peay (Neger) von Manſura, Prof. Wilde von unſerm hieſigen Luther-
College, die Lehrer Vix, Meibohm,
Palm,
N. See- ©
berry, W. Seeberry und Wiley (die drei Lebtgenannten ſind Neger) von New Orleans, Schrieber von Napoleonville und Stud. Demouy (Neger) von Bay St. Louis, Miſſ. Als Gäſte waren erſchienen: der chrwürdige Miſſionsdirektor unſerer Negermijſion, Direktor N. Y. Bakke von Greensboro, N. C., Herr Robinſon, Delegat der Gemeinde in Manſura und eine Anzahl unſerer Studenten vom LutherCollege. In den Sigungen am Freitag und Samstag, die beſonders fiir Paſtoren und Lehrer beſtimmt waren, wurden vornehmli<h zwei Arbeiten vorgelegt und griindlid) beſprohen. Lehrer Vix, ein Veteran unſerer New Orleanſer Negermiſſion, referierte über das Thema: “Faithfulness in Office”, und Lehrer N. Seeberry lieferte eine Arbeit über “School Man-
agement.”
Beide
Arbeiten,
beſonders
die
—
erſtge-
nannte, waren mit großer Sorgfalt ausgearbeitet und wurden mit ungeteiltem Jntereſſe entgegengenommen und lebhaft beſprochen.
|
Die
Mliſſions-Taube.
Am Samstagnachmittag unterbreitete uns unſer beliebter Miſſionsdirektor verſchiedene Vorſchläge, das Wohl und Gedeihen unſerer Miſſionen betreffend, zur Bejpredjung. Direktor Vakke, der nun ſhon
über dreißig
Jahre
ſeinem
HErrn
und Heiland
in der Negermiſſion gedient hat, verſteht es aufs trefflihſte, beſonders ſeine jüngeren, zum Teil unerfahrenen Mitarbeiter für ihren herrlichen Veruf zu
begeiſtern und ihnen geſegnete, glüclihe Stunden zu bereiten. Wer ein Verſtändnis für die Lage, Arbeit 2c. eines weißen Negermiſſionars hat, wird wiſſen, daß derſelbe, troß des Umſtandes, daß er ſi fortwährend neuen Mut und neue Kraft von ſeinen
Gott erbittet, denno<h in der Ausführung ſeines zuweilen recht ſ<hweren, entmutigenden Verufes ab und zu ſolher Teilnahme, joldjeS Troſtes und ſolcher Aufmunterung bedarf, wie ſie nur ein erfahrener, begeiſierter Möge Gott
Negérmijjionar unſern geſchäßten
ihm darbieten Miſſionsdirektor
kann. Bakke
in ſeinem neuen Verufe hundertfältig ſegnen! Von großer Bedeutung und Wichtigkeit waren die ebenfalls reidjgejeqneten Verſammlungen und Gottesdienſle für die lieben Gemeindeglieder. Jn der erjien Verſammlung, die am Freitagabend in der renovierten St. Paulskapelle ſtattfand, leitete
Paſtor
Kramer
die
Diskuſſion
über
das
Thema
“Christian Marriage.” Daß fic unſere lieben Negerrijien für ſol<he lehrreihe Verſammlungen begeiſtern, geht daraus hervor, daß viele, als man ſi< um ein Viertel nah zehn Uhr vertagen wollte, nod) verfangten, Paſlor Schmidts Arbeit über “Christian Burial” zu hören. Am Sonntagabend fand in der St. Paulskapelle ein gemeinjdaftlider Gottesdienſt ſtatt, in weldem Paſtor Peay die Predigt hielt. Am folgenden Abend verſammelten jic) die drei Gemeindei wieder zu einem Gottesdienſt in der Bethlehemskapelle: Miſſionar Bakke hielt bei dieſer Gelegenheit eine höchſt intereſſante und erbaulide Predigt über die
Worte:
„HErr,
was willſt du, daß id) tun
ſoll?“
Apoſt. 9, 6. Um unſere hieſigen Lutheraner für unſere auswärtigen Miſſionen zu begeiſtern, legten nad) dem Gottesdienjt die Miſſionare Peay und Schmidt ausführli<h Bericht ab über den Stand, das Wachstum, die Ausſichten 2c. der Stationen in Manſura, Napoleonville, Bertrandville und Bay St. Louis.” Hiermit kam eigentlich) unſere Luther-Konferenz zum Abſchluß. Damit jedo<h anc unſere lieben Leute in Mount Zion eine Gelegenheit hätten, ihre Brüder und Schweſtern der andern Stationen zu „bewirten“ und ihren alten, bewährten Paſtor in ihrer eigenen ſ{hönen Kirche zu hören, fand dort am
43
Mittwochabend. wieder ein gemeinfdaftlidjer Gottesdienſt mit Predigt von Miſſionar Bakke ſtatt. Zu unſerer großen Freude war wieder eine große Zuhörerſhaft erſchienen und lauſchte mit geſpannter Aufmerkſamkeit der gediegenen Predigt des Mijſionars. Die Kollekten der drei genannten Gottesdienſte ergaben die ſtattliche Summe von $20.00. Wenn man bedenkt, daß unſere farbigen Lutheraner faſt ausſ<ließli<h arme Leute find, wird einem dieſe Summe durchaus nicht klein vorkommen. Ein gut Teil dieſer $20.00 wurde beſtimmt für das neue Schulgebäude
Die
nächſte
in
Greensboro,
N.
Verſammlung
ferenz findet, ſo Gott will, vom
tober auf der Vethlehemsſtation Möge
Gott
fernerhin
C.
unſerer
Luther-Kon-
29. bis zum
ſtatt.
unſere Konferenzen
31. Okſegnen,
damit auh durd) ſie ſein Reih unter den Söhnen Hams immer weiter ausgebreitet und die im Dienſte dieſer Miſſionen ſtehenden Arbeiter immer aufs neue ermuntert und geſtärkt werden. Ed. S.
Noch cin Brief au unſere Schulkinder und Sounutagsſchulkinder._ Greensboro, N. C., 8. Mai 1911. Geliebte Kinder! Die Apriluummer dieſes Blättchens enthielt einen * an Euch gerichteten Brief, in dem Jhr aufgefordert wurdet, für den Bau eines Schulhauſes zu ſammeln, das in Greensboro für Negerkinder errichtet werden ſoll. Jhr werdet min gewiß recht begierig ſein, etwas über den Bau zu hören. Ft er ſhon in Angriff genomnien worden? Wie weit iſt man damit gekommen? Wie wird die Schule ausjehen? Das ſind Fragen, die Euh wohl beſchäftigen, wenn Shr an die Negermiſſion denkt oder von der Xegermifjion reden hört. Heute kann id) Euch ſhon einiges mitteilen. Ja, der Schulbau hat bereits begonnen. Nicht nur ijt ſhon der Grundſtein gelegt worden, ſondern heute ſind ſhon die Schreiner dabei, das Dachgebälk aufzurichten, und die Maurer werden in den nächſten von Tagen mit den Mauern fertig ſein. Manchen : Euch Knaben würde es intereſſieren, den Arbeitern Gebaut wird ja hier wie ein Weilchen zuzuſehen. bei Eu<h aud); nur werden die Gebäude meiſtens leichter aufgeführt als in unſern nördlichen Staaten... Das wäre aber nichts Beſonderes. Was Euch jedod) — auffallen würde, das wären die Arbeiter ſelber; denn _ hier könnt Shr vergeblic) nad) einem weißen Gdjrei- +
Die Miſſions-Taube.
44
ner, Maurer oder Anſtreicher ſuchen; das ſind alles Neger. Die einzigen weißen Geſichter, die Jhr hier “ antreffen könnt, find vielleiht die Profeſſoren des Snunanuel-College und der Architekt, die nachſehen, daß auch alles vorſhriftsmäßig ausgeführt wird. Fa, unter den Negern gibt es tüchtige Handwerker; unſer Kontraktor, ein Neger, hat mit ſeinen Arbeitern ſhon viele große und kleine Gebäude errichtet: Kirchen, Schulen, Geſchäfts- und Wohnhäuſer. Selbſt von den Weißen in dieſer Stadt wird ihm dafür Lob geſpendet. Nun erzähle id) Euch da ſchon allerlei von dem Schulbau, und id) habe Euh nod) gar nicht geſagt, wo die Schule errichtet. wird. Nun alſo: wenn Shr einmal na< Greensboro kommt und wollt Euer Gebäude ſehen — ich lade Euch alle dazu Herglich ein;
Die
neue
Schule im Bau
in Greensboro, begriffen.
nur kommt niht alle auf einmal, denn dann müßtet hr unter freiem Himmel iibernadjten—, alſo wenn br nah Greensboro kommt, dann aarti den erſten beſten, den Shr antrefft, weiß oder ſhwarz: “Where is the Lutheran College?” und Shr -werdet ganz gewiß zurehtgewieſen werden. Wenn Shr dann in. der Ferne das College vor Euch ſeht, dann werdet
Sher auch gleid) etwa zweihundert Fuß ſüdlih davon
-auf dem Collegekampus Euer Schulgebäude erkennen. Wie das Schulgebäude eingeridjtet und ausſehen wird, das will id) Euch lieber ſhreiben, wenn _ & fertig wird. Nur eins will id) Euh heute nod ‘erzählen, nämli<, wie es bei der Grundſteinlegung Herging. Für dieſe Serer war der 93. April angeſeßt wor-
“den. Dawir hier in dieſem Jahr ein aui alen Füh-
neuen Gebäude fortgeſeßt werden würde. Das war aber aud) gut; denn obwohl man die Tage vorher ſogar zu ſhwißen anfing, fo war es am genannten Gountagnadniittag ſo kühl und rauh geworden, daß man ſeinen Überzieher wieder hervorholen mußte. Troßdem hatten fic) etwa 300 Neger und einige Weiße eingeſtellt; denn die Aula, in der 325 Sik: plage ſind, war faſt ganz befest. Hier wurden erſt ein paar Chorale zum Lobe Gottes angeſtimmt, und dam hielt Direktor Bakke eine Schulpredigt. An der
Hand
ſeines
Textes,
Eph.
6,
4,
zeigte
er
den
Negern, warum fie ihren Kindern eine chriſtlihe Erziehung geben ſollen, nämli<h 1. weil es Gott ge boten hat, und 2. weil es nötig iſt. Nachdem daun noh ein Choral geſungeu worden war, wobei die Kollekte erhoben wurde, zog die ganze Fejiverfanmlung hinüber zum neuen - Schulgebäude. Voran gingen die Profeſſoren des Jmmanuel-College und die beiden Lehrer der Jumanuelsſhule; dam kamen die vielen Schulkinder und Collegeſchüler und ſ{hließTid) der Reſt der Verſammlung. Unter Anrufung des dreieinigen Gottes wurde der Grundſtein gelegt. Nach alter Sitte wurde auch in dieſen Grundſtein ein Käſtchen geſenkt, in das vorher allerlei Denkwürdigkeiten geſte>t worden waren, zum Veiſpiel eine kurze Geſchichte der Schule, eine Namenlijte ſämtlicher Kinder und Lehrer, ein Katalog des College, Luthers Katechismus, die Augsburgiſhe Konfeſſion, Geldſtücke, kirhlihe Zeitſchriften und Tagesblätter. Als id) die Verſammlung während der Feier überſchaute und beſonders vor mir die vielen Kinder ſtehen ſah, da dachte id) bei mir: Wenn ih dod) unſere jungen Miſſionsfreunde, die für dieſe Schule geſammelt haben, auc) hier hätte, wie würden die fic) über die Schulkinder freuen, wie intereſſant würde ihnen dieſer Anbli> ſein und wie gerne würden fie aud) in Zukunft von ihren Erſparniſſen für dieſe Neger abgeben. Freuen würdet Shr Euch, daß fo viele Kinder, die ſonſt ni<hts von dem Wege zur Seligkeit wüßten, taglid) zu den Füßen chriſtlicher Lehrer ſißen können, die den Kindern ihren Heiland vor Augen malen. Fntereſſant wäre Euch der Anbli> geweſen, denn eine fold) ſ<he>ige Schar bekommen die allermeiſten von Euh nidjt zu ſehen. Alle Schattierungen, vom „kohlpehrabenſ<hwarzen Mohr“, wie es in einem Kinderbuch heißt, bis zum faſt ganz weißen, blauäugigen Neger im Alter von ſe<s bis ſiebenundvierzig Jahren, find hier vertreten. Was? ſiebenundvierzig Jahre? werdet Shr ausrufen. Ja, in unſerer Jmmanuelsſhule ijt ein 47jähriger Mann, ein ganzer Kahlkopf. Der iſt das ganze Schuljahr regelmäßig gekommen; er hat kaum einen Tag berſäumt. Morgens um acht Uhr kommt er mit ſeinem a
Die Mtiſſions-Taube. Schulſa>k an, jest fic) ſtill auf ſeine Bank, ſeßt ſeine goldene Brille auf und ſieht nod) einmal ſeine Lektion an.
fernen
Er
geniert
und
fic) gar
aufzuſagen,
niht,
denn
mit
den
es ijt ihm
Kindern
zu
ein re<ter
Ernſt, noch in ſeinen „alten Tagen“ etwas zu lernen. Früher war er ein “preacher”; aber das “preachin’ ” hat er jeßt aufgeben müſſen, denn wir wollen nur „tüchtige Paſtoren unter den Negern haben, die etwas Ordentliches gelernt haben. — Und wenn Jhr bei
der Feier die vielen Kinder geſehen hättet, dann würdet Shr auch willigſt in Zukunft. der Negermiſſion helfen. Deun ich weiß, wer von Euch ſeinen Heiland lieb hat, der will auch, daß andere Kinder den Heiland kennen lernen. Darum tragt aud Shr das Werk
der
Negermiſſion
auf
betendem
Herzen
und
werdet niht müde im Wohltun für das Reich Gottes! Das
iſt der Wunſch
Eures
werde,
da
das
45 einen
zweiten
Anfall
hervorrufen
könne, den das Kind dann ſhwerlih überleben würde.
“Dumpy’s” Mutter und drei Geſchwiſter waren" mif unter den erſten, die Schreiber dieſes auf der Stockbridge-Reſervation taufen durfte. Bei dieſer Gelegenheit
wurde
aud)
“Dumpy’s”
Taufe
beſtätigt
und ſie erhielt den Namen Thereſe. Das gejdah am 1. September 1901. Aber in unſere Schule, die jeßt anfing, konnten wir ſie nod) niht bekommen. Dod) war ſie, wie die Kinder, die in den beiden leßten Geſhi<hten
mit
den
erwähnt
denen
wir
Unterricht
wurden,
mit
unter
den
in der Regierungsſhule begannen.
Sie
ſagte
Schülern,
in Keſhena
dort
wollte viel lièber in unſere chriſtliche Schule
oft,
fie .
gehen;
allein erſt nach jahrelangem Bitten und Vorhalt aus Gottes Wort gab die Mutter, deren Mann ſie kurze
Freundes M.
Lochner.
_.—
Die Werke des HErru au einigen Perſonen in unſerer Judiauermiſſiou.
8.
“Dumpy’’, und ciner “Dumpy”, dict, war nicht name, wie die
Tochter cines heiduiſhen Judianers von uns getauften Yudianerin. oder “Dump”, das heißt, kurz und ihr richtiger, ſoudern nur ein KoſeSudianer ja mit Vorliebe ſolche ,,be-
deutungsvolle“
Namen
zu geben
pflegen.
Bei
ihrer
einſtigen Taufe hatte ſie eigentlid) gar keinen Namen Silas! Wohnung, bekommen, und das Fant ſo. vor der Dumpy zu Schaden fam. Als fie nod klein war und nur herumkriechen Zeit vorher böswillig verlaſſen hatte, die Erlaubfonnte, fand fie Geſhma> an den wunderlicſten nis dazu. So hatte ſie einmal moth-balls (KampferSachen. Hier bekam fie nun tägli<h Unterricht in Gottes * kügelhen), die beſtimmt waren, Motten aus den Wort, was ihr viel beſſer gefiel als der frühere manaufgeledt. vertreiben, zu oder fernzuhalten Fellen gelhafte Unterricht, der nur ein- oder zweimal die Nun waren die Eltern viel von Ratten geplagt und Woche erteilt werden durfte. Sie zeigte für ein Kind hatten darum ein ſtarkes Rattengift auf Brot geihres Alters großes Jutereſſe und lernte gern. So Blo>ihrer in ſtrihen und an verſchiedenen Stellen erlangte ſie eine giemlid) gute Erkenntnis der Sünde, hütte auf den Boden gelegt. Dabei waren ſie jo unſowie des Heils in Chriſto. Sie redete gern von vorſichtig geweſen, die Kleine herumkriechen zu laſſen. Gott, vom Himmel und von andern religiöſen DinSie hatte etwas davon gefunden und auch verzehrt. gen, wenn auh nur in ihrer findlidjen Weiſe. Sie Vald darauf hatte ſie heftige Krämpfe bekommen, jo war bei dem Nachbar im Quartier, als. dieſer toddaß es ſchien, als ‘ob ſie ſterben müßte. Da kam gefrank wurde. Wir nahmen fie, nebſt einer Anzahl rade der römiſche Prieſter vorbeigefahren. Er wurde anderer Mädchen, in unſer Haus. Eines Abends eilends Kinde dem an vollzog zu Hilfe gerufen und hatte Schreiber dieſes den Mann noch einmal bejucht herbeigerufenen ſ<hnell die Nottaufe. Dem ebenfalls verangekommen, Hauſe Zu gebetet. ihm mit und das Gnade, Arzte gelang es jedoh durd) Gottes Gott baten und Abendandacht zur uns wir ſammelten Er ſoll aber ſpäter Leben des Kindes zu erhalten. erklärt haben, da leiht von dem Gifte etwas im Kör- ‘auh, daß er den ſ{hwerkranken Mann von ſeinen ‘per guriicdbleibe, ſo müſſe Vorſicht gebraucht werden, — großen Schmerzen erlöſen und zu ſih in den Himmel : nehmen möchte. “daß das Kind niht durd Stoß oder Fall verleßt
Vornamen
—
„von ſeiner Frau
und ſeinen drei Kin-
dern ſcheiden mußte?“ Und gerade als ob fie fic “ jelbjt korrigieren wollte, jegte fie ſhnell hinzu: „Ach, nein, nein, er iſt jeßt doh viel beſſer dran als wir alle.“ — Am Abend nad) dem Begräbnis fing fie wieder davon an und ſagte: „Jh denke, wenn meine Zeit fommt, muß ic) aud) gehen.“ „Ja“, hieß es, „weil- unſere Zeit ſchnell zu Ende gehen kann, ſollen wir uns immer auf unſern Tod bereit halten.“ Dar-
auf erwiderte ſie:
„Ja, ih bin fo froh, daß JEſus
mein Heiland iſt, dure) den ic) in den-Himmel komme. Iſt es nicht gut, daß er für uns geſtorben iſt?“ Andere erzählten, daß ſie gejagt habe: „Wer wohl der nächſte ſein wird? Vielleicht bin i<'s. Sa, ich, id) bin's.“ Das war am 8. April 1904. Am folgenden Donnerstag ſpielten die Kinder “see-saw” auf einer langen, dur< den Zaun gefdjobenen Planke, auf der fie auf und ab jdautelten. “ Thereſe ſaß wahrjdeinlid) gu nahe am Ende, verlor bei einem Stoße das Gleichgewicht und fiel ritcélings herab auf den Kopf. Sie ſtand aber allein wieder auf, ging zu der Matrone ins Blockhaus, und bald ſchien alles wieder gut zu ſein. An demſelben Abend war ſie in der Singſtunde, und kaum war der Miſfionar gekommen, da. bat fie, daß das Lied “I know that my Redeemer lives” geſungen werden möte, und ſang dabei gerade ſo herzhaft mit wie immer. Darauf nahm der Unterricht ſeinen gewöhnlichen Verlauf. Als wir dann mit einer Andacht (Kügeles “Book of Devotion”: Pſalmen, Abendlied, Gebet und Segen) bereits geſchloſſen hatten, ſprang ſie jcjnell, ‘eheei) die Sänger entfernen konnten, auf die Platt, wo das Harmonium ſtand, legte ihren Arm hulter des Miſſionars und ſagte: „O bitte,
einmal „Zh weiß, daß ment Erlöſer |
ſangen „uoh einmal“ ihr Lieblingslied — und das war ihr leßter Geſang in der ihr ſo lieben Schule. Während die Sänger und Kinder ſi< mit einem Händedru> vom Miſſionar verabſchiedeten, half ſie der Tochter des Miſſionars die “Sunday School Hymnals” einſammeln und in die Kirhe nebenan tragen.
Veim
Hinausgehen
wies
ſie auf den Raum
vor dem Altar und ſagte merkwürdigerweiſe: „Hierwerde ih liegen.“ Am nächſten Tage tobte ein heftiger Schneeſturm, ſo daß die Kinder nicht in die Schule kommen komten. Am GamS8tag klagte ſie über Kopfweh und wurde nad) Hauſe gebracht. Da ſie ſpäter immer und immer wieder des Miſſionars Namen rief, wurde ihr Bruder Vilas nah ihm geſchi>t. Dieſer ging aber niht zum Paſtor, ſondern teilte nur der Matrone im Nachbarhauſe mit, daß Treſſie Fieber habe und oft des Miſſionars Namen rufe und ſage: “I know that my Redeemer lives.” Als der Miſſionar es endlich auf Umwegen erfuhr und die Kranke beſuchte, war ſie ſhon bewußtlos. Sie kam and) niht
mehr
zum
Vewußtſein;
ſie
ſtarb
an
Gehirn-
erſhütterung. Mit freudigem Munde konnte der Miſſionar bei ihrer Leiche das Wort verkünden: „Das Mägdlein iſt nicht tot, ſondèrn es ſ<hläft“, Matth. 9, 24. — Seht da, ihr lieben Miſſionsfreunde, das find einige reife Früchte aus unſerer Stocbridge-Sndianermiſſion. Wir könnten noc) mehr folder Geſchichten erzählen, aber dieſe genügen, um zu zeigen, daß das Wort Gottes niht leer zurü>tkkommt. Können aud) anf ſol<hen Gebieten der Miſſion niht große Scharen von Chriſten gewonnen werden, ſo werden doh immer nod) einige Seelen gerettet; können auh nicht zahlreihe Gemeinden da gegründet werden, die ihr eigenes Kirchenweſen führen und erhalten, ſo iſt doch cin kleines Häuflein Chriſten da, das zum ewigen Leben erbaut wird, wenn es and) zum größten Teil aus Weibern und Kindern beſteht. sft auc) der alt’ boje Feind ſehr geſchäftig, ſeinen Unkrautſamen gu ſäen, ſo treibt dod) der HErr, unſer Gott, durch cud) ſein Werk, und der gute Same ſeines. Wortes bringt herrlihe Frucht. Eure Gebete und Gaben für die Miſſion ſind niht vergeblid), denn es werden dadurd) fort und fort unjterblide Seelen dem HErrn JEſu als Lohn für ſeine ſ<hwere Heilandsarbeit File ‘geführt. Wohlan, ſo laßt uns nicht müde werden in dem ſeligen Werk der Miſſion, ſondern uns über die armen blinden Seelen aus allerlei Volk und Sprachen, auch über die Yndianer, deren Land wir eingenommen haben, erbarmen, damit ſie ins himmliſche Vaterland
kommen.
So gewiß uns Gottes Fluc trifft, wenn
Ps
Nach der Andacht ſagte die Kleine: „Jh möchte wohl wiſſen, wie cs im Himmel ſein wird; wird es da niht f<ön ſein?“ „Gewiß“, wurde ihr zur Antwort, „viel tauſendmal ſchöner als hier, wo fo viel Not und Elend iſt“ 2c. AIs fie am nächſten Morgen hörte, daß der Nachbar in der Nacht geſtorben ſei, jagte ſie: „Ach, id) möchte auch jo gerne in den Himmel aufgenommen werden! Werden die Engel uns hinauſtragen wie Lazarus? Und werden wir aud wieder Herunterjliegen können?“ Am Mittag desſelben Tages ſagte ſie: „O, würde es nicht herrlih jein, wenn wir alle erſt in dem Himmel wären?“ - „Ja“, erhielt jie zur Antwort, „da werden wir von der Sünde und ihren Folgen frei ſein. Da wird große Bronte, ſelige Ruhe und ewige Herrlichkeit ſein“ 2c. Nach einer Pauſe ſagte fie: „Jſt es niht traurig, daß Silas“— jo hieß der Verſtorbene mit
ball |
Die. Rliſſions- Taube.
46
:
Die Mtliſſtions-Taube.
wir des HErrn Werk läſſig treiben und dafür Buße tun, ſo gewiß kommt Gottes Segen über in Zeit und Ewigkeit, wenn wir darin immer zunehmen. Gott gebe, daß wir im Werke der ſion
immer
eifriger werden!
SE
nicht uns mehr Miſ-
BNS
Meandherlet aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von
H. M.)
Der Schulbau in Greensboro ſchreitet raſch ſeiner Vollendung entgegen, wie aus dem BVilde in dieſer Nummer
hat
bereits
erſihtlih
iſt.
$1000.00
zweite Zahlung
Unſer
Kaſſierer
ausbezahlt,
in derſelben Höhe
und
Döderlein
bald
ift die
Es
iſt da-
fällig.
her nötig, daß die Beitrage unſerer lieben jungen Schulerbauer ſchnell und reihli<h fließen. Vis heute ſind noch keine $1000.00 für den Schulbau eingelaufen. Das na>te Gebäude wird $3000.00 koſten, ohne innere Einrichtung. Deswegen raſh ans Werk und fleißig geſammelt! Fn etwa einem Monat beginnen die Schulferien
oder
unſer
—
bis dahin die Summe Kaſſierer
ſern jungen
Darum
ſie haben
und
wenn
nicht beiſammen iſt, dann muß
Geld
borgen!
Miſſionsfreunden
die Vitte
begonnen,
Wer
von
un-
wollte das geſtatten ?
an alle unſere Schulen
und Sonn-
tagsſhulen: Schickt eure Gabe, groß oder flein, prompt ein! j Unſere Kaſſenſchuld hat fic) wieder um $500.00 verringert und beträgt nun nod) $800.00. Ein warmer Freund unſerer Miſſion, Paſtor H. Müller in Wisconſin, welcher der Negermiſſion jahrelang . $500.00 zinsfrei geliehen hatte, hat dieſe Summe nun der Miſſion ganz geſchenkt. Gott ſegne den mildtätigen Geber und vergelte ihm ſeine Liebe gegen die armen Neger nad) dem Reichtum ſeiner Güte! — Snfolge der vermehrten Anforderungen an’ die Miſſionskaſſe, verurſaht durd) den Schulbau in Greensboro, wäre unſere Kaſſe für laufende Ausgaben im leßten Monat faſt in die Klemme geraten, wenn uns niht Miſſionsfreund M. in SGheboygan $500.00 für die Negermiſſion gefdict hätte: So find wir denn nod ohne Anleihe durhgekommen. Dank, herglid) Dank dem freundlihen Geber, und Gott vergelt’s! — Nun hoffen wir durch die Pfingſtgaben der werten Gemeinden glüd>li<h über die „dürre Zeit“ hinüberzukommen. Sn der Negermiſſion keimt ein neues, kräftiges Leben. Jhr lieben Chriſten, kräftigt dieſes Leben diird) eure Gaben! | : Aus New Orleans kommen erfreulihe Nach_rihten. Sn der St. Paulsftation wurden 12, Kin-
der und eine Erwachſene konfirmiert, und die Kon-.
47
firmation von 6 weiteren Perſonen ſteht bevor. Der Miſſionar, Paſtor Ed. Schmidt, ſchreibt: „Der Kirchenbeſuc<h iſt, Gott Lob, gut. Auch die Beiträge ver-
mehren ſi<h. Jm Monat April kamen $78.00 ein.“ — Auch die Vethlehemsſtation (Miſſionar G. Kramer) macht gute Fortſchritte. Die Schule ſteht in ſ{höner Vlüte, die Gottesdienſie werden gut beſucht, und die Einnahmen weiſen eine Zunahme auf. Jm März brachte dieſe Station $84.88 auf und im April $82.80. Von dieſer Summe verwandte die Gemeinde einen Teil auf nötige Reparaturen. — Alle Mijfionsplage in Louiſiana wurden anfangs Mai durch cine von Direktor Bakke ausgeführte Viſitation
hoch erfreut und hatten davon reihen Segen. Die norwegiſch-däniſhe Sautalmiſſion in Jndien hat jeßt cinen Gemeindebeſtand
von
16,000 Gliedern.
„Was iſt das größte Wunder unſerer Tage?“ fragte in einem Vortrage vor dem Verein chriſtlicher junger. Sndier zu Bombay cin hoher Beamter, der zwar nod) Heide iſt, aber dem Chriſtentum naheſteht. „Das iſt's“, ſagte er, „daß hierher in unſer großes Land mit ſeinen 300 Millionen von einer kleinen, weit entlegenen, unſern Vätern gänzlich unbekannten Inſel (England) eine Botſchaft ſo voll Leben und Kraft wie das Evangelium kommen ſollte. Dieſe Votſchaft hat in vielen Herzen ein Echo gefunden. Mag es auch mit der Bekehrung Jndiens langſam gehen, ſie ijt dod) ſhon im Werden. begriffen und wird fic) um jo mehr verwirklichen, wenn die Prediger
fie
nicht
nur
mit
Worten,
ſondern
aud)
mit
ihren Taten empfehlen. Was uns das Evangelium ſo ſehr empfiehlt, iſt die Botſchaft von dem großen Sünderfreund JEſus, der mit den Zöllnern und Sündern aß und trank. Keine Geſchichte iſt ſo herzbeweglicd) und trojtlid) wie die von dem verlorenen Sohne!“
Die größte Miſſionsanſtalt im Heiligen Lande, das Syriſche Waiſenhaus, das. am 18. Juni 1910 niedergebrannt war, ijt wieder ſ<hön, feuer- und ſturmfeſt hergeſtellt. Die Baukoſten waren natürlid) hoh, find aber großenteils gededt. durd) Liebesſpenden aus Deutſchland, der Schweiz und Amerika, die cine Höhe von über $40,000 erreidjten. Das deutſhe Kaiſerhaus betätigte ſi<h auf mancherlei Weiſe daran.
Nene Drudſachen. Synodalalbum.
Bilder von allgemeinem Intereſſe
aus der
Deutſchen Ev.-Luth. Synode von Miſſouri, Ohio u. a. St. 85 Seiten 944 X6%4, mit onyxfarbigem Umſchlag. Con-
cordia Publishing House, Gt. Louis, Mo. 1911. Preis:
nen
25 Ct8.; Porto 4 Cts. Gin ſehr anſprechendes Album,
Bilder
einiger
Väter der
ei: : enthaltend die wohlgelunge-
Miſſouriſynode, ihrer jegigen
Die Mtiſſions-Taube.
48
Diſtriktspräſides und ihrer Lehranſtalten ſamt deren Profeſſoren, mit kurzen geſchihtlihen Notizen. Eine Zierde für die „gute Stube“ und von Intereſſe für jedes Glied der Synode,
Walther-Nummer
der „Abendſchule“.
Ein Feſtgruß zum
Ehrengedächtnis des teuren Gottcsmannes D. C. F. W. Walther, zu ſeinem hundertjährigen Jubiläum darge-
boten von der „Abendſchule“.
Co., St. Louis, Mo.
Preis:
Louis Lange Publishing
15 Gt.
In hübſchem Umſchlag bietet die Louis Lange Publishing Co. hier cine höchſt intereſſant geſchriebene, reid) illuſtrierte Gxtranummer der „Abendſchule“, dieſes gediegenen Familienz blattes. Zuerſt bringt dieſe Walther-Nummer cinen lurzen Lebenslauf: „D. C. F. W. Walther, Luthers größter Schüler.“ Dann folgen: „Einzelne Züge aus Walthers Leben.” Aus Walthers Familienleben werden uns liebliche Bilder vorgeführt, und aus ſeinen Briefen lernen wir den liebevollen Gatten und Vater kennen; in ſeinem Verkehr mit Nachbarn und Freunden erſcheint der große Mann äußerſt anziehend. Möge dieſc Walther-Nunimer weite, weltweite Verbreitung finden! Man fdjide ſie ſcinen Freunden und Bekannten im Jn- und Aus lande als Geſchenk. Leſer der „Abendſchule*® erhalten ſie frei.
Dic
miſſouriſhe
Heidenmiſſion
in South
Travancore,
indien. Neun Poſtkarten nach Originalaufnahmen. Serie 0. 1. Verlag von Johannes Herrmann, Zwidau i. S. Zu beziehen durd) das Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 20 Cts.
.
Dieſe in hübſchem Farbendrud ausgefiihrten Bilderfarten werden gewiß Anklang finden, zumal da neuerdings aus unſerer indiſchen Miſſion herrliche Erfolge berichtet werden. Wer möchte da nicht gerne unſere Miſſionare, unſere Miſſionsſtatioripe und unſere Mitchriſten aus den Heiden im Bilde vor ſich fehen?
AUXILIARIUM. Predigtentwürfe bon Paſtor C. Groß sen. Dargeboten von ſeinen Söhnen C. ‘und E. M. Groß.
Viertes Heft. Concordia Publishing House Print, St. Louis, Mo. 84 Seiten. Preis: 45 Cts. Zu beziehen von Mrs. M. Gross, 1223 Jackson St., Fort Wayne,
von vom für eine und
Ind.
Das vierte Heft dieſer ſchon früher empfohlenen Sammlung
Predigtentwürfen bietet Dispoſitionen über die Perikopen erſten bis zum ſiebenten Sonntag nad) Trinitatis, ferner den Jahrestag eines Männervereins, zur Ordination und große Anzahl von Entwürfen zu Paſſionspredigten. Hie da find die Dispofitionen äußerſt knapp ausgeführt.
H. M
Milde Gaben für die Negermiſſion: Durch die Kaſſierer: W. J. Hinze, Beecher, Jll., $28.50, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 102.88, C. Spilman, Baltimore,
Md., 56.00, JI. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 265.24, H. Beinle, Staunton, Jll., 43.35, A. Roſs, Milwaukee, Wis., 141.65, G.
Denker, Brooklyn, N. Y., 24.75, G. Wendt, Detroit, Mich., 88.09, C. .A. Kampe, Fort Wayne, Ynd., 76.04, C. Claußen, San Francisco, Cal., 2.00, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dat.,
48.98, P. M. Borge, Spring Valley, Wis.,
Decorah, Jowa, 107.00. Von K. H., 20.00 und 20.00. H. F. Buder und
Frau, Evansville, Jnd., 5.00. Frau Lydia Engelbrecht, Evansville, JInd., 1.00. E. Holk und Frau, Evansville, Ind., 5.00. Durch H. F. Reßmecyer, aus dem Nachlaß von G. Detthoff in
Brooklyn,
N. Y., 10.00.
Durch P. D. Markworth
von der Fox
Ill,
Durch
F. Wahlers,
vom
und Wolf Niver = Paſtoralkonferenz 2.00. 2.50.
Prof.
G. Kohrs, Chicago,
Schulgeld
Imma-
nuel-College, 30:00, von der Immanuelsſhule 10.00. Durch Prof. R. A. Wilde, Schulgeld vom Luther-College, 15.00. Von
der Luther-Konferenz zu New Orleans, La., 12.40. Von den Megergemeinden: Holy Trinity, Springfield, Jll., 5.75, Beth-
ſchem,
New Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans,
Lat, 35.00, St. Paul, New Orleans, La., 25.00, Grace, St.
“Louis, Mo., 8,00, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., .00, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Mount Zion, The Nos, 8.00, Concordia, Nodivell, N: C., 2.50, Station in Na-
ville, La.,
11.50, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Beth=
:
{ehem, Monroe, N. C., 2.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, St. John, Salisbury, N. C., 2.90, St. Matthew, Meherrin, Va., 6.89, St. Paul, Manſura, La., 5.00, Grace, Concord, N. C., 10.00, Mount Calvary, Sandy Midge, N. C., 7.00, Bethany, Yonkers, N. Y., 10.00, Grace, Greensboro, N. C., 3.00. Summa: $1301.42. Für Negerſtudenten: Intereſſen von cinem Teil des Johann Schewe - Legats 21.25, von der Spezialkonferenz aus Südweſt-Nebraëka für Student Berger 17.00. Summa: $38.25. Haushaltskaſſe in Greensboro: Durch Kaſſierer H. Beinke, Staunton, Jll., 9.70. Für Schüler im Luther-College: Durch Kaſſierer C. Spilman,
Baltimore,
Md.,
2.00.
Für Studenten des Jmmanuel-College: Durch Kaſſierer A. Noſs, Milwaukee, Wis., 1.00. Von.
P.
Hy.
Müller,
Baraboo,
Wis.,
alte
Schuld
geſchenſt,
500.00. Für die neue SHhulein Greensboro: Durch die Kaſſierer: O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 96.83, C. Spilman, Baltimore, Md., 41.15, J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 28.48, H. Beinte, Staunton, Ill., 73.49, A. Noſs, Milwaulee, Wis., 25.30, G. Denlker,, Vrooklyn, N. Y., 15.75, G. Wendt, Detroit, Mich., 58.14, C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind., 94.89. Durch die Lehrer: A. C. Vlomenberg, Youngstown, O., : L. Lüpke, Uniontown, Mo., 5.00, N. C. Wegner, C Minn., 25.00, UW. E. MNikmann, Waſhington, Mo., 6. > Loßz, Nodefeller, Jll., 6.50, YW. Gotſch, Decatur, Ind., 3.60, A. C. Stellhorn, Red Bud, Ill., 8.00, J. G. Hillger, Homewood, Jll., 2.80, V. Blas, Gaylord, Minn,, 7.00, M. F. ari “ſcher, Bremen, Jnd., 4.75, A. Glammeyer, Lemont, Sil, 5.5 7 M. Gade, Haven, Kanj., 3.50, Ed. Wendt, Alma, Mo., 4.35, 1 H. Bertram, Palatine, Jll., 5.00, Ch. Nödiger, Hochheim, Wis “1
3.00, L. Danger,
Vaſſar,
Mich., 4.25, M.
Kirſch,
Faribault,
Minn., 4.60, H. W. Vehnke, Whittemore, Jowa, 16.00. Von den Schülern der Bethlehemsſchule zu Chicago, Jll., aus Lehrer P. T. Buszins Klaſſe 19.02, C. F. Brandt 18.15, A. V. Johnſon 10.00, H. Lehwaldt 12.50, E. Carſtenn 6.66, L. Appelt 8.46, R. A. Wismar 7.15, Frl. E. Claſſen 6.00, Frl. O. Sippel 9.06; ferner von Frau Zipperer 5.00 und Frl. Schwark 2.00. (S. $104.00.) Durch die Paſtoren: H. Nauß, Albany, Minn., 2.00, A. Nüber, Fairbank, Jowa, 8.00, C. Pieler, Medina, N. Y., 2.25, P. E. Kreßmann, Denver, Colo., 5.00, A.
Janke, Norman, Olla., 4.05, À. Fiden, Nodford, Waſh., 1.25, G. Sarmann
von Margaret
Meichler, Fond du Lac, Wis., .25.
Von W. M., Schenectady, N. Y., 1.00.
G. und A. N., Water-
town, Wis., .75. A. K., Sheboygan, Wis., 6.00. W. W., St. Unsgar, Jowa, 1.00. N. N., Minden, Nebr., 5.00. Hy. C. Hiller, Edgemont, Colo., 2.50. H., Mayville, Wis., 1.00. Von „einem großen kleinen Kind“ 1.00. Lawrence Hafeman, Milwaukce, Wis., .25. Von dem Negergemeinden: St. Peter,
Dry’s School House, N. C., 1.99, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 3.01, Zion, Gold Hill, N. C., 4.02, Mount Bion, The Ros, N. C., 4.12, Concordia, Rowell; N. C., 5.00,
St. Paul, Charlotte, N. C., 5.00, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, St. John, Salisbury, N. C., 3.77, St. Matthew, Meherrin, Va., 7.23, St. Paul, Manfura, La., 4.50, Grace, Greensboro, N. C., 2.00. Jumanuelsſchule und College, Greensboro, N. C., 23.19. Bon Schülern des Luther-College 4.50. Von der Luther-Konferenz, New Or-
“leans, La., 7.20. Summa: $780.36. St. Louis, Mo., 16. Mai 1911. H. L. Döderlein, 848
Die „„Miſſions-Taube““ erſcheint cinmal monatlich. in Vorausbezablung mit Porto iſt folgender; 1 Gremplar. 10 Exemplare
26 50
100,
u u
unter eiuer Adreye.
” u
” ”
©
” ”
ms
Kaſſierer.
I. Prairie Ave.
Der Preis für ein Jahr z S
.25 2.00 5.00 9.00
17.00
Jn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar.
Briefe, welche Beſtelluugen, Abbeſtelungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe; Concordia Publishing Houxe, St. Louis, Mo. Alle bie Medaktion betreſſenden Einſendungen find zu richten an Rev. I. Meyer, 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiffion au den Kaſſierer, Ur, Hugo Doederlein, 848 'E. Prairie Ave., St. Louls, Mo.
Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.
Juli
33. Jahrgang.
O walte, Wort des HErru!
Du Wort vom Vater, der die Welt Einſt {huf und in den Armen hält Und dann aus ſeinem Schoß herab Ihr feinen Sohn zum Heile gab. Du Wort von des Erlöſers Huld, Der dieſer Erde ſhwere Schuld Durch ſeines heil’gen Todes Tat Ewig hinweggenommen hat. Du lräftig Wort von Gottes Geiſt, Der uns den Weg zum Himmel weiſt Und auch durch ſeine heil'ge Kraft Das Wollen und Vollbringen ſchafft. Auf, auf zur Ernt? in aller Welt! Scht, weithin wogt das weiße Feld! Ach, klein iſt nod) der Schnitter Zahl Und viel der Arbeit überall. ,
der Ernte, groß und gut,
Mir! du zum Werke Luſt und Mut, Laß bald die Völker allzumal Doch ſchauen deines Lichtes Strahl!
Laß dir's zu Herzen gehen! Was denn?
Menſchen
läuft.
auf
Habe
Daß bei weitem der größte Teil der
der Straße
Mitleid
mit
zur
Verdammnis
dieſen
vielen
‘Nummer 7.
brennen und unausdentlide Pein leiden, das -ewige Verderben. Habe Erbarmen und ſei nidjt, als ob fie dic) nichts angingen! Sie find dod) dein Fleiſch und Blut und kommen von demſelben Elternpaare, Adam und Eva, her wie auch du, ob fie nun weißer, roter, jdjwarger, gelber oder brauner Hautfarbe ſind, ob ſie in Aſien, Amerika oder ſonſtwo auf dem Erdenrund wohnen, ob fie Neger, oder Jndier, oder Jndianer, oder Juden ſind, ob ſie die deutſche oder die engliſche oder ſonſt eine Sprache reden. — Jch' weiß wohl, daß kaum einer aus dieſer ganzen großen, der Hölle zueilenden Menſchenmenge dein Erbarmen ſucht und begehrt, weil fie blind, geiſtlih blind find und das Gefährliche ihres Weges niht ſehen. Sie laufen blindlings, fider und wohlgemut ihre Straße dahin und meinen, es habe keine Gefahr mit ihnen. Nur hie und da beſchleicht ſie etwa dod) ein Gefühl der Unſicherheit und Bangigkeit, das ſie aber flugs wieder zu betäuben und zurü>zudrängen ſuchen mit mehr oder weniger Erfolg. Aber um ſo mehr bedürfen ſie deines Erbarmens. Du biſt dod) dur<h Gottes Gnade ſehend, lieber Leſer. Du weißt, was ſie niht wiſſen, daß ihnen eine ſ<hre>lihe Ewigfeit bevorſteht, ein Los, von dem du in einem bekannten Geſangbuchsliede ſagſt:
O walte, walte nah und fern, Du allgewaltig Wort des HErrn, Wo er durch ſeiner Allmacht Ruf Die Menſchen für den Himmel huf!
O HErr
1911.
dahin-
Menſchen
und ſtelle dir’8 oft vor die Seele, wie furchtbar und ſhre>li< das fein muß, wenn alle dieſe Menſchen im Feuer des Zornes Gottes unrettbar und ewig
Ach, was iſt das!
Der Höllen Pein
Wird nicht wie Leibeskrankheit fein Und mit der Zeit fic) enden. Es wird fic) der Verdammten Schar Im Feu!r und Schwefel immerdar
Mit Zorn Und
dies
und
Grimme
wenden.
ihr unbegreiflicd’s
Soll währen
bis in Ewigkeit,
Leid
Die Miſſions-Taube.
wenn ihnen niht hier in der Zeit, hier auf Erden aus Leibeskräften für das Heil deiner miterlöſten noch, aus ihrem entſeßlihen Sündenelend geholfen Mitmenſchen! Das Elend der Sünder ohne Chriwird. Laß did) dod) von dem, worüber der barmſtum ſchreit laut nad) Hilfe. Die Hilfe iſt da. Gott herzige Gott in Chriſto dir die Augen geöffnet hat, will helfen. Sei Gottes Mitarbeiter! Habe ErTeiten und habe Erbarmen, herzliches, tätiges Erbarbarmen! — Gott ſegne und fördere das Werk der Miſſion allerwärts um des Heilandes aller Menſchen men, mit deinen blinden Mitmenſchen, damit ihnen aud nod) die Augen aufgetan werden zu ihrem Heil, - willen! W. H...e. che das ewige Verderben ſie überfallen hat und es nimmermehr eine Hilfe für ſie gibt. Lebe ,, Miffionstanbe” ! Laß dir’S zu Herzen gehen! Denn dir iſt doh geholfen, du biſt doc) errettet von der Hölle dur „Wir hören fie mit unjern Zungen die großen JEſum Chriſtum, deinen lieben Heiland; und nicht Taten Gottes reden“, ſo riefen einſt am erſten chriſtwahr, das iſt deine Freude und dein Lied Tag und lihen Pfingſtfeſt „viele gottesfürhtige Männer aus Nacht? Der HErr JEſus iſt aber doc) nist nur allerlei Volk, das unter dem Himmel iſt“, verwunfür did) gekommen, ſondern für alle Menſchen; er iſt dert aus, als ſie die heiligen Apoſtel das Evangelium dod) niht nur dein Heiland, ſondern ein Heiland von Chriſto in den verſchiedenſten Sprachen verkünater Sünder. Die Errettung, das Heil, welches der digen hörten. Eine ähnliche freudige Verwunderung, aus großer Sünderliebe menſhgewordene Gottesſohn ja Lob und Dank gegen Gott erfüllt die Herzen deidurch ſein bitteres Leiden und Sterben erworben hat, ner Leſer, wenn du ihnen hin und wieder berichteſt, iſt für alle da. Und der liebe Heiland will, daß wie unſere Miſſionare nod) heutzutage allerlei fremdalle Menſchen es genießen ſollen, daß allen geholfen ſprachigen Völkern das Wort vom Kreuz verkindigen. werde. Das weißt du, das ſagt dir Gottes Wort, Und das mit Recht; denn auch dies iſt ein Zeugnis das ſagt dir dein gläubiges Chriſtenherz. Ach, habe dafür, daß der HErr, unſer Gott, immer noch bei dod) Erbarmen und tu, was du kannſt, daß immer uns auf dem Plan ift mit ſeinem Geiſt und ſeinen mehr deiner Brüder und Schweſtern nah dem Fleiſch, mancherlei Gaben. Darum wird es wohl auch deinen die du doch billig liebhaben ſollſt und deren Glück Leſern nicht nur intereſſant ſein, ſondern fie arch mit und ewiges Heil dir dod) am Herzen liegen muß, freudiger Verwunderung und mit herzlichem Lob und durch die and) für ſie geöffnete Himmelstür eingehen Dank gegen Gott erfüllen, hiermit von einem Miſund ſelig werden. Dadurch würdeſt du deinem Heifion8gotteSdienjt zu hören, in weldjem ſogar ſolche lande eine große Freude bereiten, und das würde dir Leute, die weder hören nod) reden können, niht nur mand) inniges Dankeswort aus dem Munde der Gedie Predigt des Wortes Gottes verſtanden, ſondern retteten droben vor dem Stuhle des Lanmes einauch in ihrer Weiſe Gottes Lob verkündigt und ſeinen bringen: Namen angerufen haben. — Laß dir!s zu Herzen gehen, daß das Heil für alle da ijt, und Millionen und aber Millionen wiſſen es . Am Abend des 14. Mai veranſtaltete nämlich die nod) nidt, troßdem fon 1900 Jahre ſeit der ErHephata-Konferenz in der Dreieinigkeitskirhe zu ſcheinung des Welterlöſers verfloſſen find, und troßSt. Louis einen gemeinſchaftlihen Gottesdienſt für dem der HErr JEſus feinen Chriſten befohlen hat: Hörende und Taubſtumme. Nach dem Geſang des „Gehet hin in alle Welt und prediget das EvangeEroffnungsliedes, No. 4 in unſerm Geſangbuch, belium aller Kreatur!“ Sollte niht billig der ganze kannten alle Anweſenden, Hörende und Taubſtumme, Erdkreis voll des Evangeliums, dieſer ſüßeſten und gemeinſchaftlih das Apoſtoliſhe Symbolum. Dann ſeligſten Kunde für die Sünder, fein? Wie ſollen hielt Paſtor J. Salvner auf Grund von Mark. 7, denn. die Menſchen zur Erkenntnis ihres Seiles 31—87 eine Predigt, in der er die Frage: „Warum in Chriſto kommen, wenn fie niht davon hören? eine Taubftummenmiffion?” mit folgenden drei GriinWarum hören ſie es denn niht? Ci, kommt es niht den beantwortete: „1. Weil aud) die Laubftummen zu vielfach daher, daß die Chriſten, die das Evangelium Chriſto geführt werden müſſen; 2. weil die Taubhaben, fo glei<hgültig und unbekümmert, fo träge ſtummen dadurd redjt bon Chriſto reden lernen; und fo geizig ſind? Willſt du did) auch dieſer er3. weil dadur< Gottes Lob und Ehre vermehrt wird.” ſhre>li< folgenſ<hweren Bernadlaffiguig ſchuldig: Dieſe in deutſcher Sprache gehaltene Predigt wurde machen? Hand aufs Herz! Wieviel haſt du ſhon zu gleicher Zeit von Paſtor N. Jenſen in der Zeichengetan, geredet, gearbeitet, gebetet und gegeben für ſprache gehalten und darum von allen anweſenden “die Miſſion? Gott weiß es, und du ſollteſt dir darTaubſtummen verſtanden. Nach der Predigt gab über au< einmal redjt klar werden. Ach, arbeite Paſtor A. L. Reinke eine kurze Erklärung der Zeichen,
TIT
60
*
F
Die welche
die
Vaterunſers es aud) für
Taubſtummen
beim
Beten
Miſſions-Taube. des
heiligen
gebrauchen. Wahrhaft ergreifend war die Hörenden, zu ſehen, wie zwei taub-
ſtunune Damen das von der Gemeinde geſungene Lied „Laß mich dein ſein und bleiben“ und zwei vom Orpheus - Studentenchor
zugleich
in der
geſungene
Zeichenſprache
engliſche
vortrugen.
Lieder
Mancher
mußte dabei wohl an die Weisſagung denken: „Der Stummen Zunge wird Lob ſagen.“ Haben auch die in dieſem Gottesdienſt anweſenden Taubſtummen nicht, wie die Hörenden, mit der Zunge gebetet und
geſungen, jo haben ſie doch in der Zeichenſprache und mit dem Herzen Gott gelobt und ſeinen heiligen Namen
angerufen,
und
er, der auh
das Verlangen
der
Elenden hört und verjieht, hat fic gewiß auh ihr Lob wohlgefallen laſſen. Möchten auch deine Leſer fic) dieſen Bericht und alle Berichte wohlgefallen laſſen, die von der Frucht des Wortes Gottes auch in den Herzen der armen Taubſtummen Zeugnis geben! Wie einſt das Volk nach der Heilung jenes Taubſtummen
durch Chriſtum
ſih über die Maße verwunderte und ausrief: „Er hat alles wohlgemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachloſen redend“, ſo ſollten auch wir, ſooft
ol
uns allen am nötigſten und das einzige Mittel wodurch wir das himmliſche Erbe erlangen.
iſt,
Auch das jährliche Konzert am folgenden Dienstagabend wurde gut beſucht. Prof. Martin Lochner trug einige ſchwierige Kompoſitionen auf der Orgel in ausgezeihneter Weiſe vor, die, wie aud) zwei Baß-
ſolos, die Lehrer Carter vortrug, mit Beifall aufgenommen wurden. Am Mittwochabend fanden fic) viele ein zur Schlußfeier der Schulkinder, obwohl das Wetter ſehr ungünſtig war. Die ſanften, lieblihen Geſänge der Kleinen machten beſonderen Eindru> auf die Bue hörerſhaft. Lehrer John Alſton aus Charlotte rih-
tete einige Worte der Ermahnung und Belehrung an die Kinder, insbeſondere an die abgehende Klaſſe. Am folgenden Abend fand eine Unterhaltung ſtatt, an der alle diesjährigen Abiturienten teilnahmen.
Komiſche
tionen
wurden
Vorträge,
Dialoge,
Orgel-
und
Ge-
jangjolos bildeten hauptſächlich das reihhaltige Programm. Claudia Galloways humoriſtiſche Deklamaanm
meiſien
applaudiert.
Die eigentliche ſogenannte Commencement-Feier war am Freitagnachmittag. Unter feierlider Begleitung der Orgel marſchierten die Profeſſoren, Lehwir von Siegen des Wortes Gottes auh unter den rer, Abiturienten der Anſialt und mehrere auswärTaubſtummen hören, in freudiger Verwunderung tige Paſtoren und Lehrer auf die Bühne der Aula. Gott Coben und preiſen und ihm danken, daß er uns Nachdem Paſtor Thompſon aus Charlotte ein kurzes die Zeichenſprache gegeben . und es uns fo möglich Gebet geſprochen hatte, hielten einige Glieder der abgemacht hat, auch den Leuten mit verſchloſſenen Ohgehenden Klaſſen kurze Anſprachen über paſſende ren das Wort zu verkiündigen, das ihre unſterblichen, Themata. Darauf folgte eine längere Rede von teuer erfauften Seelen ſelig machen kann. Paſtor C. O. Smith aus Claremont, N. C. Jun kurC. S. zen, markigen Gigen zeigte er, daß ein geübter Verſtand einem ungeübten weit voraus iſt, und erklärte dies durd) trefflihe Beiſpiele aus dem täglichen Nachrichten aus Greensboro. Sndem er fic) an die Abiturienten wandte, Leben. erinnerte er ſie an die Verantwortung, die ſie haben, Unſer Jmmanuel-College in Greensboro hat für und ermahnte ſie, die Kenntniſſe und Fertigkeiten, dies Jahr wieder ſeine leßte und feierlidjte Woche ſie ‘in den leßten Fahren ‘erlangt hätten, ja zur “die beſchloſſen. Nach ſüdlicher Sitte fand an mehreren Gottes und zum Wohle ihres Volkes, das ihrer Ehre Tagen eine beſondere Feier in der Aula ſtatt. Am Dienſte ſo ſchr bedürfe, zu gebrauchen. Hierauf gab Samstagabend hielt Prof. Bakke vor einer ſehr zahlDirektor Bakke den Graduierenden nod) einige herzreichen Verſammlung die ſogenannte jährlihe Preliche Abſchied8sworte mit auf den Weg und überreichte digt. G8 war zuglei<h ſeine Abſchiedsrede an die Zugleich dankte er dem Unterihnen ihre Diplome. Anſtalt, denn Prof. Bakke hat bekanntli<h einen Bezeihneten für ſeine Dienſte am Jmmanuel-College ruf als Direktor der Negermiſſion angenommen. Als in Worten, die er nicht ſo leicht vergeſſen wird. NachText wählte er die Worte Pauli (Apoſt. 20, 32): dem die Zeugniſſe an die Schüler verteilt worden „Und nun, lieben Brüder, id) befehle eud) Gott und wurde ein Schlußvers geſungen, und die Verwaren, dem Wort ſeiner Gnade, der da mächtig iſt, euh.zu ſammlung zerſtreute fic). So endete der Teßte und erbauen und zu geben das Erbe unter allen, die gefeierlidfte Tag des - Schuljahres im Jmmanuelheiliget werden.“ Auf Grund dieſer Worte wandte : College. er fic) mit re<t eindringlihen und herzlichen Worlieben Leſer, wollen wir erſtens meine nun, Und * und Schüler Abiturienten, ten an die Profeſſoren, daß er uns wieder ein danken, dafür SErrn dem Wort Gottes daß Freunde der Anſtalt und zeigte,
Die Mtiiſſions-Taube.
52
Jahr an dieſer Anſtalt hat glü>lih vollenden laſſen. Nun, eben weil der Unterricht dort Und warum? ſo viel Mühe, Anſtrengung und Selbſtverleugnung fordert. Aber jo ſhwer die Arbeit iſt, ſo reid) iſt aud) der Segen, den Gott darauf legt. Denn wenn wir bedenken, daß dieſes Werk erſt vor etwa ſieben oder aht Jahren ins Leben gerufen wurde, und daß im leßten Fahre über 100 Schüler dieſe Anſtalt beſuchten, ſo müſſen wir dem HErrn von ganzem Herzen danken, daß er uns die Tür zu dieſen einſt verwahrloſten LandeSgenojjen ſo weit geöffnet hat. Zum an-
Meine erſten Eindrü>e vou . Judien. Meine erſten Eindrücke von Jndien ſoll id) zu Papier bringen, beſſer geſagt, von Südindien. ‘Denn, lieber Leſer, JFndien iſt ein großes Land, faſt um zwei Drittel ſo groß wie unſere Vereinigten Staaten, von den Himalayagebirgen bis zur Südſpiße 2000 Meilen
lang und
an der breiteſten Stelle faſt ebenſo
ſhöne
angepflanzte
breit; ein Land voll der größten Verſchiedenheit, jowohl was Boden und Klima, als aud) was Bevölkerung und Sprache anbetrifft. Hoch oben im Norden ſind die ſhon erwähnten jdneebededten Himalayas mit gemäßigtem Klima, im Süden dagegen die fruchtbaren, üppigen Flußtäler mit der tropiſchen Treibhausluft. Sodann gibt es kahlen, unfruchtbaren, ſteinihten Felſenboden und liebliche, lachende bebaute Felder, undurddringliden Dſchungel und Waldungen
von
Sandelholz,
Teakholz, Kautſchukbäumen, Obſtgärten 2c. Nicht zu vergeſſen ſind die drei Verggruppen in Südindien, die Nilgiri-, Palui- und Shevaroygebirge, mit ihrer italieniſhen Luft, in die man fic) aus den heißen Niederungen flüchten kann. — Und nun erſt die Bewohner dieſes wunderbaren Landes! Wo die alle herkommen, darüber iſt man fic) jegt nod) nicht klar. Jedenfalls
ſtammen
ſie
aber
von
allen
bekannten
Völkerfamilien ab, außer vielleicht der hamitiſchen. Praſier, Arier, Szythen, Mongolen, Drawiden ſind hier alle vertreten in mannigfaltiger Vermiſchung. Doch id) will mich nicht in Allgemeinheiten ergehen, ſondern meine erſten Eindrücke, die ic) während meines erſten Aufenthaltes bekommen habe, kurz niederſchreiben. Da’ muß ic) denn wohl von den Erlebniſſen der erſten Zeit erzählen. Wenn du, lieber Leſer, eine Reiſe uad Indien Prof. F. Wahlers.
Die
Prof. J. Ph. Schmidt. AILE 2, J. Bakke.
Prof. M. Lochner.
bisherige Fakultät des Jummanuel-College gu Greensboro, N. C.
dern wollen wir Gott bitten, daß er dieſes College aud) ferner mit ſeinem Segen überſhütte. Das nächſte Jahr wird beſonders inſofern ein wihtiges ſein, als die Anſtalt dann einen neuen Direktor erhalten wird, nämli<h Paſtor Berg aus Beardstown, JU., und aud) ſonſt Veränderungen eintreten werden. Möge Gott der HErr der Anſtalt im September viele neue Schüler zuführen, die dort unter
dem Schall des reinen Wortes für das Predigt- oder
Miffionsfreunde hiermit dringend aufgefordert und herzli<h eingeladen — und du fährſt von einem unſerer atlantiſhen Seeſtädte ab, ſo würdeſt du wohl zunächſt nad) Europa reiſen und dic) in einem ſüdeuropäiſchen Hafen: Marſeilles, Genua oder Trieſt, auf einem Orientdampfer einſchiffen, der did) in vierzehn bis a<tzehn Tagen nad) Jndien bringt. Schon ehe man nad) Jndien kommt, bekommt man einen BVorgejdmact von orientalijdem Leben, nämli<h in Port Said, vor der Einfahrt in den Suezkanal, und fünf Tage ſpäter in Aden, Südweſt-Arabien, nad) der Ausfahrt aus dem Roten Meer. Von Aden aus kann man ſhon nad vier bis fünf Tagen nad) Sndien gelangen, wenn man namlid) den fiirge-
Schulamt ausgebildct werden und einſt in der Negerſten Weg fährt, nah Bombay, dem indiſchen Neapel, miſſion ihrem poze und Heiland treu dienen! “an der Weſtküſte Mittelindiens. Hat man fic aber
W.
R.
auf einem Auſtralien- oder Chinadampfer eingeſ\chifft,
Die
dann fährt man an der Südſpiße Jndiens vorbei und landet in Colombo, auf der Jnſel Ceylon, das zwar
niht hört
politiſch, aber doch geographiſ< zu Jndien geund nod) im Laufe dieſes Jahres durch eine
ſtantinopel dur<h Kleinaſien und Meſopotamien zum Perſiſchen Meerbuſen, wird wohl aud in den nächſten Jahren
vollendet werden.
in Colombo
einen
Doch, lieber Leſer, wir wollen endlid) nad Jndien kommen. Zu dem Zwe beſteigen wir abends
Eiſenbahn über die ſogenannte Adam’s Bridge mit Jndien verbunden werden ſoll. Was für ein reges Leben herrſcht doh in dieſer großen Hafenſtadt, die mit ihren großen, prachtvollen Hotels, Bankgebäuden und Regierungsbauten ein ziemli<h europäiſches Gepräge
trägt.
Colombo
ijt ja Durdgangsjtation
kleiner
Gößentempel
mit
für
Dampfer,
der uns
nad
ſe<s Meilen vom Ufer, hält unſer Dampfer auf offener See, und ein kleiner Sdleppdampjer (tug)
Baffin
Anker. Engliſche, indiſche, deutſche, franzöſiſche, ita‘Tieniſche, ‘auſtraliſhe und japaniſhe Fahnen flattern im Winde. Sndien liegt alſo feineswegs abſeits vom Weltverkehr und außerhalb der Ziviliſation, ſondern ſteht in fortwährender regſter Verbindung mit Europa und Amerika. Man kann wohl ſagen, wenn man Bombay und Colombo gujammennimmt, daß täglich dur<ſhnittlih ein Dampfer, in der Reiſeſaiſon wohl zwei, aus dieſen beiden Häfen auslaufen nad) Europa. So fommt es denn aud, daß wir gute Poſtverbindung mit der Heimat haben; widjentlid) einmal kommt europäiſhe und amerifanifde Poſt gu uns. Gerade jegt, nebenbei bemerkt, wird viel geredet von dem Bau einer transperſiſhen Eiſenbahn von Nordindien aus nad) Rußland, fo daß Jndien dann, ebenſo wie China, durd) Schienenſtränge mit Europa verbunden wäre. Und die Bagdad-Bahn, von Kon-
kleineren
einer ſtürmiſhen Nachtfahrt über die Meerenge am nächſten Morgen nad) Tuticorin, der Überfahrtsſtation in Südindien, bringt. Schon früh wird man getvectt, während man von Fndiens goldenem Strande nod) gar nichts ſieht. Da ploglic), nod
die Schiffe nah Oſtaſien und Auſtralien. : Fahrzeuge von faſt einem Dugend überſeeiſher Schiffahrtslinien, häufig auch Kriegsſchiffe, liegen hier vor
Ein
53
Miſſions-Taube.
in
der
Nähe
des
Kriſhnaberges.
fommt angefaudt und legt neben uns an. Da ſehen wir nun endlih die langerſehnte Küſte Jndiens vor uns, verſchleiert, im roſigen Flimmer der friſchen Morgenſonne. Nun geht es ans Verladen ‘ des Paſſagierguts. Kiſten und Koffer werden mit viel Geſchrei von den indiſchen Kulis mit Ah und Krach von dem größeren Dampfer in den Schleppdampfer hinuntergeſchafft. An meiner Bücherkiſte, die allerdings fdwer war — das kann and) jemand anders bezeugen —, waren mindeſtens zehn Kulis eine Viertelſtunde lang beſchäftigt, größtenteils natürli mit dem Munde. Doch da muß man Geduld haben oder lernen. Legt der Amerikaner vielleiht gu viel Betonung auf das „Ohne Raſt“, ſo der Hindu ſicher auf das „Ohne Haſt“. Take your time! ielleidt ijt das kleine Gedicht von Rudyard Kipling bekannt: ,
Die Mlijfions-Tarthe.
64
It is bad for the Christian’s peace of mind To hustle the Aryan brown; For
the
And
it weareth
Christian
riles, but
the
the Christian
Aryan
smiles,
down.
And the end of the fight is a tombstone With the name of the late deceased, And the epitaph drear: A fool lies here Who tried to hustle the East.
white,
;
Nirgends ijt wohl das Tun vom Reden, das Galten vom Verſprechen weiter entfernt als in Jndien und nirgends ſonſt wird wohl ſo viel Energie an Rede vergeudet. Da ſiellt jic) ein gebildeter oder auch eingebildeter Hindu hin und hält eine ſtundenlange Rede über Reform und Abſchaffen der Kaſtenregeln, und kommt er abends nad) Hauſe, ſo folgt er ganz gehorjamjt ſeiner Frau, der ſtrengen Bewahrerin der althergebradjten Sitten, und fügt fid unter den Pantoffel ſeiner Schwiegermama. Aber wir ſind nod) immer niht in Yndien. Schön, jeßt ſind die Kulis fertig. Wir ſteigen die Treppe an der Seite des Schiffes hinunter, warten den günſtigen Augenbli> ab, wenn die Welle vorüber iſt, und ſpringen dann ab in unſern Schleppdampfer. Jett geht's! Smmer näher kommen wir der Küſte. Merkwürdig! Was vorher ſo golden ausſah, iſt jeßt ehern; was vorher jo roſig ſhimmerte, iſt nidts als Sand, Sand, Sand. Nur ein paar friedlide Palmyras im Vordergrund und das Gebirge am Horigont verleihen der Szene ctwas Reiz. Allmählih wird die LandungSbriide erkennbar und redjt3 Eiſenbahnwagen und Gebäulichkeiten. Doch wer ſteht denn da auf der QandungSbriice? Sit das Geſicht niht bekannt? Richtig, das iſt Miſſionar G. Hübener aus Nagercoil. Doch da ſind wir ſhon. Ausſteigen, ein kräftiger Händedru>, freudige Begrüßung, und wir haben ganz vergeſſen, daß wir — in Sndien find.G. Küchle. (Fortſchung folgt.)
Der Jslam. Um das Jahr 570 nad) Chriſto begab fic) AbdulTah, ein arabiſher Kaufmann aus Mekka, auf eine Handel8reiſe nah Medina und ſtarb daſelbſt. Einige Monate darauf gebar ſeine Frau Amina dort einen Sohn, der Mohammed genannt wurde. Als dieſer herangewachſen war, trat er im Jahre 611 in Mekka als Religionsſtifter auf und verkündete eine neue Religion, in der arabiſches Heidentum, Judentum und ein entartetes Chriſtentum wunderli<h gemifdt waren, die ganz grob Guferlid) eine Gerechtigkeit aus Werken lehrte und der Fleiſhesluſt den allerweiteſten Spiel“raum ließ. Anfangs hatte er mit ſeiner Religions-
ſtiftung nur geringen Erfolg, und als er ſeinen Mitbürgern damit läſtig fiel, vertrieben fie ihn einfach) aus der Stadt. Jm Jahre 622 mußte er von Mekka nad) Medina fliehen, wo ſeine Lehre Anhang fand und er bald zu großer Macht gelangte. Darum datieren ſeine Anhänger den Anfang ihrer Zeitrehnung von dieſem Fahre. Bald unternahm er einen ſiegreihen Kriegszug gegen Mekka und machte es gum Hauptſiß ſeiner neuen Religion, die er Jslam nannte, das iſt, Ergebung, nämli<h in Gottes Willen. Bei ſeinem Tode (632) huldigte bereits ganz Arabien ſeiner Herrſchaft und ſeinem Glauben, und ſterbend befahl er ſcinen Anhängern die Ausbreitung ſeiner Religion mit Feuer und Schwert. Die Hauptlehre des Jslam iſt: Es iſt nur ein Gott, und Mohammed iſt ſein Prophet. Abraham, Moſes und JEſus gelten als geringere Propheten. Die Lehre von der heiligen Dreieinigkeit
iſt ihm
eine
ſpätere Verfälſhung der Lehre JEſu. Ebenſo beſtreitet er natürlih die Menſchwerdung des Sohnes Gottes als Fabel. Sodaun lehrt er, daß das Geſchick des
einzelnen
wie
aller zuſammen
von
einem
unab-
Gerechtigkeit
durch
änderlihen Verhängnis (Fatum) beſtimmt ſei. Von ciner Verſöhnung mit Gott, von einer Vergebung der Sünden
aus
Gnaden
und
einer
den Glauben, ſowie von einer geijiliden Wiedergeburt und völligen Umänderung des Herzens will er nichts wiſſen. Jhm genügen recht äußerliche verdienſtlihe Werke als Weg zur Seligkeit: Gebet, Faſten, Waſchungen und Almoſen. Mohammed ſagte: „Gebet führt bis auf den halben Weg dem HErrn entgegen, Faſten bis. an die Tür ſeines Hauſes, und Almoſen öffnet ſeine Pforten.“ Weingenuß ijt verboten, Vielweiberei aber erlaubt, und es ijt die heilige Pflicht jedes Mohammedaners, einmal in ſeinem Leben nach Mekka zu pilgern. Die angeblihen Offenbarungen Mohammeds wurden nach ſeinem Tode im Koran zu einem Buch geſammelt. — Nebenbei bemerkt, teilen fic) die Anhänger des Jslanm in verſchiedene Sekten. Die Lehren dieſes Lügenpropheten breiteten fic nach ſeinem Tode raſh weit aus, weil ſeine Anhänger die Bekehrungszüge mit Feuer und Schwert ausführten, die zu unternehmen ein pliglidjer Tod ihn ſelbſt verhindert hatte. Gott benugte den Jslam als Racheſhwert für die -abgefallenen Gemeinden der erſten Chriſtenheit. Jn ganz Vorderaſien und ganz Nordafrika hat er die von den Apoſteln ſelbſt geſtifteten hriſtlihen Gemeinden faſt ſpurlos hinweggefegt, das Zeichen des Kreuzes geſtürzt und ſein Zeihen des Halbmondes dafür aufgepflanzt. Sa ſelbſt nad) Europa drangen die Araber, eroberten faſt ganz Spanien und Portugal und waren auf dieſem Wege durd) Frankreih aud) nad) Deutſchland gekommen,
Die Miſſions-Taube. wenn niht der Franke Karl Martell fie 732 bei Poitiers zurügeſchlagen hätte, jo daß fie ſpäter and) aus
dieſen
Ländern
ben werden konnten.
wieder
nach Afrika
zurückgetrie-
Aber als 1453 die Türken Kon-
ftantinopel eroberten und das oſtrömiſche Reich ſtürzten, da fette fic) damit der Jslam doch in Europa auf die Dauer feſt, und nod) zu Luthers Zeiten und ſpäter
waren die Türken der Schre>en Deutſchlands und eine große Gefahr für den Beſtand des Chriſtentums in Europa. Gleichzeitig drang durch andere Völker der Jsl[am über Perſien bis in Jndien, China 2c. hinein,
erſt kam die mohammedaniſche Bewegung Aber die bom Jslam eingenonunes zum Stillſtand. nen Länder haben ſi< bisher für jede <riſtli<he Miſſion als ein ſehr hartes, unfruchtbares Arbeitsfeld und dann
erwieſen.
Um
ſo trauriger ijt die Tatſache, daß ſich ſeit cini-
gen
Jahrzehnten
ſion
aufgerafft
der Jslam
zu einem
Wettlauf
um
die Einnahme der Heidentvelt mit der chriſtlihen Miſhat.
Als
Zentren
dieſer
Gegenmiſſion gelten Kairo und Bombay. fehrung
der
Heiden
zum
islamiſchen
Da die Be-
Mohammedanismus
mit
Feuer und Schwert heutzutage, wo die Heidenländer größtenteils von mächtigen Kolonialmächten beherrſcht werden, niht mehr angeht, ſo haben die Mohammedaner die Arbeitsweiſe der <riſtlihen Miſſionare äußerli<h na<hgeahmt. Und als Vertreter einer ausgeſprochenen Diesſeitsreligion, die dem, alten Adam hofiert, ſind ſie, menſ<hli< geredet, vor den chriſtlichen Miſſionaren im Vorteil. Jedenfalls iſt es Tatſache, daß der Jslam in unſerer Zeit fid) raſher und weiter ausbreitet als die <riſtlihen Miſſionen in denſelben Gebieten. Das iſt ſehr zu beklagen, weil damit dort der chriſtlihen Miſſion ein ungeheures Hindernis bereitet wird. Aber auch die-Kolonialregierungen fangen an ſtußig zu werden und ſuchen jeßt aus Gründen der Staatsklugheit in den vom Jslam bedrohten Heidenländern auf jede Weiſe die driftlidjen Miſſionen zu begünſtigen, weil fie unter dieſer jeßt nod) friedlihen mohammedaniſhen Bewegung fdjon den Geiſt des Aufruhrs in der Aſche glimmen und fid Auf dem deutſhen Kolonialkonausbreiten ſpüren. 1910 kam das deutlich Oktober im Berlin zu greß landeskirhlicher Miſein Nachdem zum Ausdru>. ſfion8mann, ein ungläubiger Profeſſor der Kolonialwiſſenſchaften und. ein katholiſcher Miſſionsprieſter, jeder von ſeinem Standpunkt aus, die Gefahr belend)tet hatten, die den deutſchen Kolonien vom Jslam droht, nahm dieſer Kongreß einſtimmig eine Reſolution an, in der die Kolonialregierung zu tatkräftiger Förderung des Miſſionswerkes in den Kolonien und die deutſhe Chriſtenheit zur Aufnahme weiterer Miſſionen an den bedrohten Gebieten dringend aufgefor-
55
dert wird, obwohl perſönlich die meiſten Teilnehmer dem
Chriſtentum
lau
oder
feindlic)
geſinnt
waren.
Der Staat und ſeine Beamten und die ungläubigen Kinder dieſer Welt ſehen eben das Chriſtentum
und die Miſſion als ein menſ<hli<hes Ding an, das die Klugheit je nach Umſtänden zu benugen oder zu hin-
dern gebietet, wie es den Staatsgeſhäften förderli<h zu ſein ſcheint. Darüber braucht ein Chriſt fich niht weiter zu verwundern. Verkehrt aber wäre es, woll-
ten Miſſionsleute von ſolcher Staats8gunſt, die offenbar aus ohnmächtiger Furcht geboren ijt, eine weſentlihe Förderung der Miſſion unter den Heiden auf
* den vom Jslam
bedrohten
verkehrter wäre
iSlamitifdjen Chriſti und
Gebieten ſehen, und nod
es, wollten
Gefahr
ſie im Herzen
willen
ſeines Reiches
die
des
lauten. Von die
Kleinglaubens,
welchem
iSlamifde
um
des
verloren
geben.
die
ziemli<h
ſtark
Jn
aber bereits Stim-
chriſtusfeindlihen
Gegenmiſſion
dieſer
HErrn
ſhon
verſchiedenen Blattern erklangen men
Sache
erfüllt
Geiſt
iſt,
dahin
übrigens
das
erhellt
flar und deutlich aus einer „Krieg8erklärung“, die der Scheich Abdul Hagk von Bagdad 1903 in einer franzöſiſhen Zeitſchrift gegen das Chriſtentum losgelaſſen hat: „Chriſtlihe Völker! Es iſt Zeit, uns zu hören! Der Haß des Jslam gegen Europa ijt unverſöhnli<h. Nach Jahrhunderten voll Anſtrengungen, uns freundTich zu ſtimmen, bleibt als einziges Reſultat unſerer Tage dies, daß wir eu< verabſcheuen, mehr als in irgendeiner andern Epoche unſerer Gejdidte. Das ganze Gebäude des Jslam ijt gegründet auf die Einheit des einen Gottes, der unendli<h iſt, unvergänglich, -ewig, der nie gezeugt iſt und nichts gezeugt hat. Shr Chriſten, erzogen von Jugend auf in den Lehren eurer Kirche, ihr könnt euch gar nidjt vorſtellen, welher Schauder und Schre>en uns ergreift allein beim Namen eurer Dreieinigkeit. Zwiſchen uns und eurem, Glauben an die Gottheit JEſu iſt ein ewig unüberbrü>barer Abgrund. Großer Gott, ſind wir blind genug, um das Wunder eures Fortſhritts niht ſehen zu können? Kein Zweifel, daß ihr uns in Sndien, Afrika und Zentralaſien große Vorteile gebracht habt; aber iſt es denn mögli, daß wir auch nur einen einzigen Augenbli> die Herrſchaft eines gekreuzigten Gottes verzeihen könnten, eines Gottes, der die Erniedrigung unſers unendlichen Gottes proklamieren will? Eure größten Wohltaten ſind ebenſoviele Fle>en, die unſer Gewiſſen beſudeln, und unſer inbrünſtiges Verlangen und unſere Hoffmung: iſt, den gliidlidjen Tag zu erleben, an dem wir die leßten Spuren eurer verflühten Herrſchaft aus-
löſen können.“
(Lepſius, Reih Chriſti, 1903.)
56
Die Miſſious-Taube.
„Warum toben die Heiden, und die Völker reden fo vergeblih? Die Könige im Lande lehnen fid) aif, und die Herren ratſhlagen miteinander wider den HErrn und ſeinen Geſalbten: Laſſet uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile! Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der HErr
ſpottet ihrer“, Pj. 2, 1—4.
Th. H—n.
Mandherlet aus der Miſſion und fiir die Miſſion. (Bon
H. M.)
Unjere Kaſſe muß Hilfe haben! FJufolge der Fertigſtellung der neuen Schule in Greensboro und des langſamen Zufluſſes von Gaben für den Bau iſt die Kaſſe für Negermiffion leider wieder in Miictſtand geraten. Die Kommiſſion bittet darum nod)mals herglid) um Gaben für den Schulbau, ſowie um reidjlide Kollekten fiir die Negermiſſion an den Miſſionsfeſten, die nun allenthalben gefeiert werden. Sogenannte Sommerſchulen werden nun, da in unſern Miſſionsſhulen die Ferien begonnen haben, an verſchiedenen Orten eingerichtet, an denen ſonſt Feine Gemeindeſchule gehalten werden kann. Dieſe. werden zum Teil von unſern Lehrern, zum Teil von Söglingen aus unſern Anſtalten in Greensboro und New Orleans gehalten. Beſonders hervorgehoben zu werden verdient, daß aud) mehrere unſerer Miſſionare aus Liebe zur Miſſion ihre Ferien opfern, um ſi<h den armen Negerkindern zu widmen. Gewiß lieblihe Beiſpiele von Amtseifer! Daß durd) ſolche Sommerſhulen unſerer Miſſion viel Segen zugewandt wird, iſt leiht zu erkennen. Jn Japan hat ſich ein neuer Prophet angekündigt, auf welchen Matth. 24, 24 anzuwenden iſt. Er behauptet friſ<h und fre<, daß ſeine werte Perſon eine Verſchmelzung von Chriſtus und Buddha ſei, nennt fic) deshalb „Meſſias - Buddha“ und verkündigt ein neues Evangelium, das er für das erleuchtete zwanzigſte Jahrhundert guredjtgefdnitten hat. An Anhängern wird es diejem falſhen Propheten nicht fehlen. Jm gewöhnlihen Leben heißt er Torunaſuke Miyazaki. x Die Ainefifdje Regierung hat neuerdings den Kauf und Verkauf menfdlidjer Weſen verboten und die ganglide Abſchaffung der Sklaverei in Wusfidht geſtellt. Die zahlreihen Gausfilaben ſollen fortan
bezahlte Dienſtboten heißen und nad) und nad) in den. Stand geſeßt werden, ihre Leibeigenſchaft zu löſen. Nebenfrauen müſſen in geſeßliher Form geheiratet ‘werden; fie find nur zuläſſig, wenn die erſte Frau
kinderlos bleibt. Dieſer Erlaß iſt von großer Bedeutung
für die chriſtlichen Gemeinden und die Miſſion.
Milde
Gaben
für die Negermiſſion:
Durch die Kaſſierer; H, W. C. Waltke, St. Louis, Mo., $128.73 und 88.45, W. J. Hinze, Beecher, Jll., 52.02, H. Veinke, Staunton, Jll., 46.95, P. H. Knuth, Milwaukee, Wis., 870.32, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 16.91, G. Wendt, Detroit, Mich., 36.51, P. Nerger, Giddings, Ter., 8.10, C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind., 14.50, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 5.00, J. W. Voo, Gibbon, Minn., 109.81, O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 95.90, C. Claußen, San Francisco, Cal., .50. Von Max Weinhold und Frau, Chemnißz i. S., 3.54. N. N., Arlington
Heights,
Jil,
1.00.
R. A.
Wilde,
Von
der
Sonntagsſchule
in
Wayne, Mich., 2.00, von der Sonntagsſchule in . Plymouth, Mich., 3.20. N. N., Hutchinſon, Minn, 1.00. Durch P. C. E. Verg, Greſham, Nebr., von Frau A. Hüter 5.00. A. Klabuhn, Brookfield, Jll., 5.00. N. N., Lewiston, Minu., 5.00.
Durch
Prof.
College, 44.85.
lern
des
Schulgeld
von
Durch Prof. F. Wahlers,
Jmmanuel-College,
39,50,
und
Schülern
Schulgeld
von
der
des
Luther-
von Schü-
Ymmanuels-
ſchule 60. Von den Negergemeinden: Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 3.00, St. Paul, New Orleans, La., 25.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, St. James, Southern Pines, N. C., 2.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50, Grace, Concord, N. C., 7.50, St. John, Salisbury, N. C., 3.45, St. Matthew, Meherrin, Va., ‘6.13, St. Paul, Manſura, La., 7.00, Bethany, Yonkers, N. Y., 10.00, Mount Zion, The Nos, N. C., 3.00, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Concordia, Nowell, N. C., 2.50, Grace, Greensboro, N. C., 3.00. Summa: $1705.47. Für Studenten des Jmmanuel-College: Durch Kaſſierer G. Denker, Brooklyn, N. Y., 2.00. Für Schüler im Luther-College: Von G. W, K. M. und J. P. Seidel, Saginaw, Mich., 100.00. Für die neue Schule in Greensboro: Durch die Kaſſierer: H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 67.83 und 99.55, 3. F Rettmann, Saginaw, Mich., .50, W. J. Hinze,
Beecher, Jll., 21.00, H. Beinke, Staunton, Jll., 34.13, P. H. Knuth, Milwaukee, Wis., 58.83, G. Denker, Brooklyn, N. Y.,
17.93, G. Wendt, Detroit, Mich., 42.06, P. Nerger, Giddings, Tex., 19.35, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 37.63, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 89.78, C. Claußen, San Francisco, Cal., 5.50. Durch die Lehrer: P. Schwandt, Corunna, Ind., 3.30, H. Große, Scribner, Nebr., 4.20, W. v. Renner, Rich-
ville, Mich., 3.50, A. Stolper, Weſt Chicago, Ill., 10.00, B. C.
Meyer, Fiſherville, Ont., Kan., 4.00, C. F. Guß, Newell, Jowa, 8.00, P. Nönnig, Portland, Oreg., 3.75, J. E. Halleen, Sheboygan, Wis., 2.00. Durch die PP.: F. J. Blievernicht, Hartford, Wis., 1.25, C. E. Verg, Greſham, Nebr., von Frau A, Hüter 5.00, M. F. Sauer, Brillion, Wis., von Herrn und Frau Braun. 1.00, L. Reith, Carpenter, Jll., 3.65, H. H. Wallner, Hillsboro, Mo., von Heinrih und Luiſe Zelsmann .30, von John, Helena und Jda Dittmer 2.55, Erwin und Emma Linhorſt .75, von Nudolf und Wilhelm Huber .50, von Helena Strudmeyer .50, von Herbert, Vita und Erwin Wallner .60, von N. N. .25. Von Jda Schmidt, Minneapolis, Minn., 1.00. N. N., Thiensville, Wis., 2.00. L. H. Eggert, Bridgeport, Conn., 3.00. Summa: $555,19. ‘
St. Louis, Mo., 16. Juni 1911. H. 2. Döderlein,
Kaſſierer.
848 E. Prairie Ave.
Berichtigung.
Die Walthernummer der „Abendſchule“ wie irrtümlich angegeben, an Leſer des Blattes ſondern ſie iſt cine Extranummer, die nur gegen abreidt wird.
wird nicht, frei verſandt, 15 Cents ver= ___H. M
Die „„Milſſions-Taube““ erſcheint einmal monatlich. in RE mit Borne i folgender: H
Prei3 für ein Jahr f *
1 Exemplar,
i
10 Exemplare unter eiuer Adreſſe... 26 u u ” ” 50 ” ” u u 100 u u u ” Qn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen
Der
“e
co Exemplar.
“Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtelungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 3
Alle die Nedattion betreſſenden Einſendungen find zu richten an Rev. N. Meyer, E. Prairie Ave., St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Negermiſſion an
‘den Kaſſierer; Mr. Hugo Doederlein, 848 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo.
Entered at the Post Oce at St. Louis, Mo., as second-class matter.
SS.
ZUA =
LAMPE
K
AYMASRECAT,
ST LTS?
E.
==
Miſſionszeitſcrift der Evangeliſh-Lutheriſhen Synodalkonferenz von Nordamerika. Auguſt
33. Jahrgang.
Vittet den HErru der Erute! (Matth, Im
Vild
der
die
Doch
Jünger
ſtellt?
Einſt auf ein großes Erntefeld. Des Sommers Lüfte, <hwül und heiß, Verfärbten ſhon die Halme weiß. Doch hie und da nur ſchlägt cin Mann Im
weiten
Feld
die
Sichel
an;
Der Schnitter Zahl reicht niht herum, So kommt denn viel im Felde um. Da eilen fic) die Schnitter mehr Und rufen bei der Arbeit: „Herr,
Wir
Nummer
find zu wenig, ſchi>e du
Uns eilend nod) mehr Schnitter zu! So reichlich iſt die Ernte dein, Wir bergen nimmer fie allein.“ Drauf ſendet er auf ihr Gebet Arbeiter zahlreih früh und ſpät. Im Bilde von dem Erntefeld Zeigt uns der HErr die Menſchenwelt. Voin hohen Nord zum tiefen Süd,
Vom Weſt zum Oſten fich’s hinzieht; Wohin fic) wendet das Geſicht,
Es$ findet ſeine Grenzen nicht. Und allenthalben, fern und nah, Liegt weiß das. Feld zur Ernte da. Unſäglich iſt der Seelen Not, Unzähl'ge ſinken in den Tod — Denn wer niht JEſum hat, verdirbt, Und wer nicht an. ihn glaubt, der ſtirbt. Wie Schafe, die ohn’ Hirten find, So irrt das Volk, das geiſtlih blind. Gott will den Tod des Sünders nicht, Das Herz ihm von Erbarmen bricht;
8.
Um ſie zu retten in ſein Haus, Schidt Boten er zu ihnen aus.
9, 35—38.)
HErr
1911.
*
bei
dem
Jammer
überall
Iſt noch zu klein der Retter Zahl. Wohl ſind ſie fleißig Mann für Maun Und greifen treu die Arbeit an, Sie bringen Hilfe hin und her; Doch nötig iſt nod) viel, viel mehr, Damit der Auserwählten Schar Geſammelt werde immerdar. Drum helft, ihr Chriſten, fleif’ger, gern, Und ruft um Helfer zu dem HErrn! Dann ſendet er auf dies Gebet Noch viel Arbeiter früh und ſpät. oo
H. M.
Wozu’ ſind wir Chriſten noh in der Welt ? Wir Chriſten find die reichſten Leute in der Welt. — Gi, wird mancher denken, eine ziemli< ſtarke Behauptung! Die tägliche Erfahrung ſcheint giemlid ſtark das Gegenteil zu bezeugen. Gibt es nidt Tauſende von Chriſten, die in armſeligen Häuſern wohnen, mit ihrem Tagelohn oft nur eben von der Hand _in den Mund leben und kaum ihre nötigſten Ausgaben de>en können? Das iſt ridjtig, und dod) ſind ſie, wenn ſie wirklid) Chriſten ſind, reiher als viele Millionäre. jt es denn der Beſiß vieler irdiſchen Güter, der einen Menſchen wirklih reid) und glüd>; Tid) macht? Daun müßten ja alle die Reichen und Großen in der Welt lauter glüd>liche Leute ſein. Das iſt aber niht der Fall. Und was als Glü erſcheint, hält auch niht lange vor: ehe ſi<'s die Menſchen
_
- Die Miſſions-Taube.
58
verſchen, iſt der Tod da, und der ſchlägt ihnen dann all ihr „Glüæ“ in tauſend Scherben, und wer dann niht Bejigredjt Hat auf die unvergänglichen Güter des Reiches Gottes, der ijt arm, wirtlic) unausfpred)Tie} arm, wenn er and) ein zehnfacher Millionär geweſen wäre, und man ihm ein nod) jo hohes Marmormonument auf ſein Grab ſeßte; denn „was hülfe es dem Menſchen, ſo er die ganze Welt gewönne und nähme doc) Schaden an ſeiner Seele?“ Dagegen ſeht einen Chriſten an — ic) meine natürli<h einen wirkli<h aufrihtig gläubigen Chriſien, keinen bloßen Kopf- und Namenchriſten. Der iſt in fich ſelbſt ja freilih ni<hts beſſer als andere Leute, nämlich ein verlorener und verdammter Sünder; aber er hat den allmächtigen Sohn Gottes zum Heiland und iſt dur< den Glauben an ihn ein hochbegnadigtes Kind des großen Königs vom Himmel, “gegen das alle Kronprinzen und Fürſtenkinder lauter arne Leute ſind. Unſere Zeit in der Welt iſt freilic meiſtens eine ſchwere Schulzeit, in der wir viele ſhwere Lektionen zu lernen haben und unterdeſſen von der Herrlichkeit unſers Chriſtenglü>s wenig zu ſehen bekommen; aber wir wiſſen doch, wir ſind auf dem Wege dahin, und wiſſen auch, daß wir unterdeſſen unter der liebenden Fürſorge unſers himmliſchen Vaters ſtehen; wir wiſſen auch, daß er abſihtlih, aus großer Weisheit, uns niht immer auf Roſen gehen läßt, ſondern durc viel Trübſal in ſein Reich führt. Schnell entfliehen dabei unſere flüchtigen Erdenjahre mit all ihrem Kummer und Jammer, und wenn dann der Tod kommt, wo bei Weltmenſchen all ihr Glü> auf immer untergeht, da fängt unſer Glü> erſt recht an. Wir hoffen auch nicht erſt ſelig zu werden, nein, die Seligkeit gehört dir, wenn du im Glauben an deinen Heiland ſtehſt, jeßt ſhon voll und ganz, aud wenn du noch nicht dort biſt, ſo gewiß dir dein eigen Heim. gehört, aud) wenn du fern von Hauſe auf der Heimreiſe biſt. Du brauchſt bloß heimzukommen, um, was du beſißeſt; zu genießen. Als. gläubiger, ſeliger Chriſt haſt du hier auc) weiter ni<hts mehr nötig, als daß du heimkommſt, das heißt, daß du ſtirbſt. Dann kommſt du heim, dann legſt du deine ſtaubigen Pilgerkleider ab und läßt es dir unausſpre<li< wohl ſein in der ſeligen Nähe deines HErrn, des HErrn der Herrlichkeit, umgeben von dem vollfommenen Glüd deiner ewigen Heimat. Wäre es da nicht das Beſte und Schönſte, was einem Chriſten’ hier begegnen fonnte, daß Gott ihn hier ſo bald als mögli< ſterben ließe? Gewiß! Aber warum läßt Gott das niht gefdehen? Warum “läßt er Tauſende von Chriſten zwanzig, vierzig, ~ fecgig Jahre und nod) länger in dieſer gottloſen
Welt
unter Unchriſten
und
Ungläubigen
wohnen?
Siehſt du nicht, daß es um anderer Leute willen geſchieht? Biſt du dur den Glauben ein reicher, ſeliger Chriſt geworden, dann darfſt du nicht denken: Was gehen mic) andere Leute an? Die gehen did) gerade dann unendlic) viel an. Gerade um ihretwillen lebſt du nod. Gerade an ihnen hat der Heiland dir deine ſchönſte und edelſte Lebensaufgabe angewieſen, nämli<h auch ſie ſelig machen zu * helfen. Siche, das ijt der große Miſſionsberuf der hriſtlihen Kirche in der Welt. Das iſt auch dein Beruf, der ſ{hönſte und edelſte, den cs auf Erden geben kann. O komm, lieber Mitchriſt, faß an mit fröhlichem Herzen, wo immer du mit Gebet und Gaben und ſonſtwie dem Miſſionswerk der Kirche dienen kannſt. Hilf dadurd) Freude im Himmel bereiten und ihn mit geretteten, ſeligen Menſchen bevölkern. Du wirſt es nie bereuen. A. H. K.
Ein merkwürdiger Kollekteuteller. Wie ein Kollektenteller ausſieht — erzählt der kleine Miſſionsfreund aus dem Barmer Miſſionshaus —, das wiſſen ja alle. Vielerorts geht jung und alt jeden Sonntag beim Ausgang aus der Kirche daran vorbei. Aber id) weiß von einem ſonderbaren Kollektenteller in Deutſh-Südweſtafrika, der war fo groß, daß er nirgends an einer Kirchentür Play gefunden hätte. Er mußte neben der Kirche hingeſtellt werden, denn er maß mehr als 380 Fuß im Durchmeſſer — ein wahrer Rieſenteller! Solch einen ungeheuren Teller kann man natiirlich niht mit Händen halten und auch niht auf einen Stuhl ſtellen. Man hat ihn darum auf der Erde hergerichtet. Der Rand des Tellers war etwa drei Fuß hod). Manches Kind konnte kaum über dieſen Teller hinwegſehen. Allzunah durfte man ihm übrigens nicht kommen, man hätte fic) ſonſt am Rand an ſcharfen Dornen gehörig geſtochen, gerade als wollte der Teller ſagen: Was id) einmal habe, das halte id) feſt! Wie gelangten denn die Gaben auf den ſonderbaren Teller? Sie wurden dur< eine Öffnung im Tellerrand Hineingejdjoben. Keine Pfennige oder Grojdjenjtiide; foldje Gaben wären auch zu klein geweſen für den großen Teller. Die Gaben waren lebendig und: konnten auf vier Beinen gehen! Und
no etwas Merkwürdiges. Sonſt legt man die Gaben
auf den Kollektenteller, wenn man aus der Kirche kommt; hier aber wurden die Gaben eingeſammelt, che man in die Kirche hineinging. Aber das Merkwürdigſte war eigentlid) dod) das fröhliche Leben und
Treiben um den
„Teller“
her, die fröhlihen
Ge-
Die Miſſions-Taube. fidjter der eifrigen Geber,
und was
die Leute nicht
alles dabei zu ſagen und zu fragen hatten.
Bei uns
gehen die Leute ſtill am Kollektenteller vorbei, und man hört nur das Fallen der Geldſtückhen. Wer Gedanken leſen könnte, würde wohl merken, daß nicht Lauter fröhlihe Geber vorübergehen, ſondern and mühſelige und mürriſhe. An jenem Kollektenteller aber hat keiner gefragt: Muß ich wirklid) etwas und muß id) ſo viel geben? Jett will ic) aber mit der Sprache heraus. Der Rieſenkollektenteller war in Afrika aufgeſtellt auf der .rheiniſhen Miſſionsſtation Otjimbingue. Die farbigen Chrijten jener Station in Südweſtafrika hatten gehört, daß die Rheiniſche Miſſion in arge Geldverlegenheit gekommen war. Weil nun der böſe Krieg gegen die Aufſtändiſchen ihre Gemeinde weniger betroffen hatte, ſo wollten ſie ein Dankfeſt feiern. Es war ihnen niht nur viel von ihrem VBeſiß erhalten geblieben, ſie wollten aud) gerne danken für . das Wort des Lebens, das fie durd) die Varmer Mijſionare
erhalten
haben
und
nod)
fortwährend
er-
halten. Sie wollten einmal etwas ganz Beſonderes tun im Danken. So wurde denn ein Tag beſtimmt für dieſes Dankfeſt. Nicht nur in Worten ſollte da gedankt werden, obwohl das ſhon für fic) cin vielſtimmiges Lob- und Danklied abgegeben hätte (denn vier Sprachen werden da geſprochen: die weißen Leute, die da wohnen, reden Deutſch, die Vaſtard ſprechen Holländiſch, die Bergdamra reden Nama und dazu hört man nod) Herero), ſondern auc) mit der Tat wollten ſie danken. Jeder ſollte einen Griff tun, nicht in den Geldbeutel hinein — da war wenig oder gar nichts drin —, aber in ſeinen Viehkral hinein, wo es viele Schafe und Ziegen gab. Darum alſo wurde neben der ſchönen Kirche mit dem ſtattlichen Turm eine Umzäunung von Dornen hergeſtellt, ſo daß ein kleiner Kral entſtand — das war der große Kollektenteller für die opfernde Gemeinde. Nur fröhlihe Geber ſollten etwas bringen. Wie viele fröhliche Geſichter ſah man am Morgen des JFeſitages, als fie alle nacheinander dahergezogen famen und ein Stü> Vieh ums andere in den Kral hineintrieben! Auch cin kleiner Schuljunge fam dahergeſprungen und jagte ein Boelein hinein: „J> wil ook iets brengen“, das heißt: „Jch will ard) etwas bringen!“ Und mit den dankbar opfernden Chriſten kamen aud) Heiden und brachten fröhli<h eine Gabe. Und was hat der Kollektenteller ſhließlich ergeben? Zweiundfünfzig Stück Kleinvieh und eine Kuh waren am Ende hinter der Dornhe>te. Und
als man das Vieh tags darauf verkaufte, ergab ſich
die Summe
“ſion.
von 1362 Mark für die Rheiniſhe Miſ-
Und das alles von einem einzigen Kollekten-
59
teller als Gabe einer armen, aber dankbaren Gemeinde Siidwejtafrifas. Miſſionar Olpp wird es nie vergeſſen, wie ein Gemeindeglied ſeinen Beitrag her-
beibrachte mit den Worten:
zigte Liebe nie vergelten.“
Aus Den
lieben
Leſern
„Wir
können
die gekreu-
(Miſſionsblatt.)
Dänemark. der
„Miſſionstaube“
wird
es
gewiß recht ſein, arch einmal aus Dänemark einige Miſſionsnachrichten zu erhalten. Paſtor N. P. Grunnet, den wir den Leſern im Vilde vorführen, iſt der Gründer der däniſchen Freikirhe. Er ſtammt aus Jütland, wo ſein Vater Landmann war, und wurde unter der däniſchen Miſſionsgeſellſchaft als Miſſionar für die Heidenwelt ausgebildet. * Aber nod) ehe er Heidenmiſſionar wurde, erkannte er, daß die däniſche Staatsfirche keine redjtgläubige Kirche war, und er darum auch nit in ihrem Dienſte miſſionieren dürfe. Zugleich erkannte er die Notwendigkeit einer wahren Miſſion in ſeinem eigeJm Gehorſam gegen Gottes Wort nen Vaterland. trat er aus der Staatskirche aus und organiſierte mit ctwa zwanzig Anhängern, die ſeinem Beiſpiel folgten, im November 1855 die evangelijd-lutherijdje Freifirdje in Dänemark. Am 5. März 1877 legte er den Grundſtein zur Gm GrundſteinsMartinskirhe in Kopenhagen. dokument heißt es unter anderm: „An dieſem Ort ſoll das Evangelium in Übereinſtimmung mit der Lehre der evangeliſch-lutheriſhen Kirche verkündigt werden. Nach dem Reformator Martin Luther wird darum dieſes Gebäude „Martinskirhe“ genannt.“ Etatsrat Stoltenberg in Kopenhagen hatte 4000 Kronen zum Ankauf des Grundſtücks geſchenkt. Jn der Martinskirche hat der ſelige Grunnet bis Ende 1895 vielen Seelen das Wort Gottes gepredigt; dort wurden auch die Sahresverjammlhingen der däniſchen Freikirche abgehalten. Auf dem Lande mußten ind müſſen die Gottesdienſte der däniſhen Miſſourier meiſtens auf -einem Die freitirdlide Bewegung Vauernhof ſtattfinden. fand nämlich niht nur in der Hauptſtadt Dänemarks, dem ſhönen Kopenhagen, wo Grunnet ſeinen Wohn-
ſib hatte, Anhänger, ſondern aud) an anderen Orten
der Jnſel Seeland, ſowie auf Fünen, in Jütland, auf Langeland und Bornholm entſtanden freikir<li<he Häuflein. Paſtor Grunnet arbeitete, ohne fic zu ſhonen. Er reiſte viel umher und fuhr oft bei dem rauheſten Wetter viele Meilen weit mit Pferd und Wagen. Jm September 1909 gelang es dent jeßigen Seel-
60
Die Miſſions-Taube.
unterbredjen und einen Abſte<her nach Nagercoil zu machen. Mit Freuden ‘nehme id) die Einladung an, und nad) Abfertigung der Zollangelegenheit beſteigen wir den Zug, der uns von Tuticorin nach einer Umſteigeſtation bringen ſoll, von wo aus wir dann nad 12 Kindern beſucht, im zweiten von 20, im dritten Tinnevelly fahren. Wie ſieht denn fo ein indiſcher von 24, und nun, im vierten Halbjahr, ſind es Eiſenbahnzug aus? Eiſenbahnen gibt es in Fndien_ ſchon 28. Erfreulich iſt, daß aud) Außenſtehende ihre erſt ſeit ungefähr fünfzig Jahren; aber engliſcher Kinder in dieſe Schule ſchi>en, in der eine in jeder Unternehmungsgeiſt hat in dem Halbjahrhundert Hinſicht gute Unterweiſung und Erziehung geboten Großes Hervorgebradt. ES gibt heute wohl 30,000 wird. Go ijt endlicd) der Paragraph der GrunnetMeilen gelegter Schienen. Reiſen in Jndien iſt im Verhältnis zu andern Ländern billig. Die indiſche Eiſenbahn hat drei Klaſſen: die dritte, niedrigſte, für Eingeborene, zu 3 Pies = 14 Cent die Meile; Dod) gibt es auch eine europäiſche und enrafijde Abteilung (Euraſier ſind ein Miſchlingsvolk von Eingeborenen und Europäern) ; die zweite Klaſſe für bemittelte Eingeborene, niedere Beamte und Miſſionare, zu 6 Pies = 1 Cent die Meile; die erſte Klaſſe, zu 1 Anna = 2 Cents die Meile, die von höheren Beamten, Reichen, Touriſten benußt wird. Meiſt ſind die Eiſenbahnwagen. klein und in größere oder kleinere compartments abgeteilt mit je 2 Türen, einer an jeder Seite. Ein gewöhnlicher indiſcher Eiſenbahnzug iſt niht fo ftattlid) und zuſammengeſchloſſen wie ein amerikaniſcher; die Züge laufen auch nidjt ſo ſchnell. Dazu kommen dann noch die langen Aufenthalte auf den Stationen. Aber Durchgangszitge, Expreßzüge, zum Beiſpiel Madras-Bombay, Madras-Calcutta, haben ebenſo ſolide, lange Wagen und ungeheure Lokomotiven wie in Amerika, ſtehen ihnen aud an Schnelligkeit niht viel nad. Wir jegen uns alſo in einen Abteil zweiter Klaſſe und fahren bis zur nächſten Umſteigeſtation, wo wir den Zug nad) Tinnevelly beſteigen. Auf dem Zug Paſtor N. P. Grunnet. hatten wir ein religiöſes Geſpräh mit einem engliſchen Kautſhukplantagenbeſißer von der Weſtküſte, ſhen Gemeindeverfaſſung ausgefiihrt, in welhem es der in zehn Fahren die Außenwelt niht geſehen hatte. unter anderm heißt: „Es ſoll. allezeit, ſoweit mögEine abfällige Bemerkung über die katholiſ<he MijTich, mit der Gemeinde eine Schule verbunden fein.” - ſion veranlaßte das Geſpräh. Der Pflanzer lobte Der HErr ſegne aufs neue die re<htgläubige Miſden Eifer und die Selbſtverleugnung der Prieſter, ſion in Dänemark!" JF. M. M. deren einer in ſeiner Gegend arbeitet. Wir zeigten ihm das Verkehrte an der katholiſhen Lehre und belehrten ihn: Eifern ſei gut, wenn es geſchehe um Meine erſten Eindrü>e vou Judien. das Rechte. Schließlich kramte er noch einige vorgefaßte, verkehrte Meinungen* über das Alte Teſtament (Fortſeßung.) aus, Doch es ſchien ihm ein Ernſt zu ſein, und wir Mein lieber Leſer, wie das erfreut und beruhigt, wieſen ihn an die Quelle der Wahrheit. Mit den bei der Ankunft in einem fremden Lande von einem beſten Wünſchen ſchieden wir voneinander. Wie viele “ Vekannten bewillkommt zu werden! Und nun kommt Europäer in Jndien, Geſchäftsleute, Pflanzer 2c., eine freundliche Einladung, meine Reiſe nördlich hinleben dahin ohne Gottes Wort und leben fo, daß um au! “nach Kriſhnagiri, meinem Beſtimmungsort, zu ihrelwillen der Name Gottes unter den Heiden geſorger der Martinsgemeinde in Kopenhagen, Paſtor J. N. H. Roſenwinkel, eine Gemeindeſchule ins Leben zu rufen. Nur auf dieſe Weiſe konnten die Kinder ſeiner Gemeinde von dem irreführenden Religionsunterricht in den öffentlihen Schulen befreit werden. Jm erſten Halbjahr wurde die Gemeindeſchule von
Die
Mtiſſions-Taube.
läſtert wird. Doch wir ſind in Tinnevelly angekon-men. €8 war gegen Mittag, driicdend heiß und dabei ſo ſtaubig. Wie ſieht es nun auf einem indiſhen Bahnhof aus? Da iſt zunächſt das langgeſtre>te, meiſt einſtö>ige Stationshaus, ſolid gebaut aus Badijteinen; außen und innen aber ſind die Wände mit Kalk beworfen und geweißt, wovon fid) das rote Ziegeldah ſhön abnimmt. Außen ijt die Wand vom Boden bis etwa Manneshöhe mit Teer angeſtrichen, cinmal der weißen Ameiſen wegen, dieſer furhtbaren Feinde aller Gebäulichkeiten in Fndien, und ſodann, um den Eingeborenen das Beſchmußen zu erſhweren. Jn dieſem Stationsgebäude befinden fic) Zimmer an
Panorama
von
auf
dem
Bahnſteig
aufhalten.
Da
herrſht
Unterhaltung miteinander begriffen und geſtikulieren dabei aufs lebhafteſte. Und weld) eine Verſchiedenheit der Kleidung! Hier ſollten fic) die Pariſer Modekünſtler neue Jdeen holen. Der eine, wohl ein Paria (Kaſtenloſer), hat kaum ein Läppchen, um jeine Blöße zu de>en.
nun
Auf dem Boden ſißend oder ein buntes Treiben. fauernd, warten die Eingeborenen lange Zeit geduldig auf den Zug, denn auf ſo und ſo viel vergeudete Zeit kommt es ihnen nidjt an. Manche ſ{hlafen ganz zuſammengerollt und haben ihr Tuch über ihren “Körper und Kopf gezogen. Andere ſind in lauter
Der andere, ein ſtolzer, feiſter
Brahmine mit hellerer Hautfarbe, iſt fein gekleidet, etwa mit einem tveißen Ro, einem ſeidenen, goldgeränderten Lendentuch und einem kunſtvoll geſ<hlungenen golddur<hwirkten Turban auf dem Kopf. Ja, er trägt ſogar Sandalen aus Kuhleder, ein Zeichen, daß er es mit ſeinem Heidentum und ſeinen Kaſtenregeln niht ſo ernſt nimmt, ſinteinal ja die Kuh das heilige
Kriſhnagiri
Zimmer alle die nötigen Räume: für den Stationsverwalter, den Fahrkartenverkauf, den Telegraphendienſt und das Reijegepad. Dann find da ganz gemiitlidje Wartezimmer für Europäer, für Männer und für Damen, oder ein gemeinſchaftlihes, mit Badezimmer hinten. Ganz am Ende ijt dann nod) - das ſogenannte Refreshment Room, auf deutſ<h Reftaurant, mit der eingeborenen Küche. Der Wartegroßer, nur ein meiſt raum für die Eingeborenen iſt umzäunter, überde>ter Raum, oder ſie müſſen jid)
61
Tier
der
Hindus
iſt,
deren
fünf
Produkte:
(Altſtadt).
Milch, Nei (ein Fett aus der Milch gewonnen), Buttermild), Waſſer und Miſt, die zeremoniellen Reinigungs8mittel ſind. Für einen Hindu gibt es keine tiefere Erniedrigung, als mit einem Schuh oder Riemen aus Kuhleder geſchlagen zu werden. Da ſißen auch ein paar Frauen aus niederer Kaſte mit ſtruppigem Haar und durdjfurdjten, kummervollen Geſichtern. Was für ein Elend ſpricht aus den Geſichtern ſo vieler Frauen in Jndien! Doch da drüben ſtehen Frauen aus höherer Kaſte, die offenbar bemittelt ſind. Davon zeugt ein ſammetnes Bruſtjähen, ein feidenes Kleid, beſtehend aus einem einzigen, etwa 20 Fuß langen und 8 Fuß breiten Tuch, das höqſt kunſtvoll um den ganzen Körper gewunden
wird und Kopf, Hals und Arme freiläßt, jederzeit
aber aud) über dieſe gezogen werden kann. Das ijt eine geſunde, vernünftige, komfortable Frauenklei-
62
Die Miſſions-Taube.
dung, fo einfac) und deswegen ſo anmutig, gefällig, ſhön. Da ſollte die weſtlihe Frauenwelt bei ihren öſtlihen Schweſtern in die Lehre gehen. Kopf und Füße ſind bloß. Dod) haben aud) die indiſchen Frauen ihre Unarten; das iſt vor allem ihr übertriebener Juwelenſhmud>: koſtbare, jdiwere goldene Gehänge an Ohren und Naſe, wie aud) im Haar, Ringe um den Hals, an den Armen, Füßen und Zehen, man<hmal nod) ein ſilberner Gürtel. Die Kinder, dieſe lieblihen braunen Schokoladengeſtalten, Taufen bis zu einem gewiſſen Alter völlig nat. Ganz dort drüben figen ein paar Türkenfrauen; ihr Geſicht iſt abgewandt von den übrigen Leuten. Erfenntlid) als Türkenfrauen an dem langen weißen Tuch, das ihre übrige Kleidung ganz bede>t und das ſie beſtändig über den Kopf gezogen haben, um damit bei Begegnung mit einem Manne ihr Geſicht zu bededen. Hier ſißt ein Siwait, cin Verehrer des Gottes Siwa, des dritten Gottes der ſogenannten indiſchen Trinität (Trimurti). Man erkennt ihn an der mit grauer Aſche von Kuhmiſt und Sandelholz meiſt in drei horizontalen Strichen beſ<hmierten Stirn. Dort wandelt ein Wiſchnuit, ein Anhänger des Gottes Wiſchnu. Er hat einen weißroten Dreizac auf ſeine Stirn gemalt. Da kniet ein Mohammedaner auf _ feinem aus8gebreiteten Tuch und verrichtet, ganz unbekümmert um den Lärm, gegen Weſten, nach Mekka, gewandt, ſein Gebet in manderlei Stellung. Während der Zug nod) hält, ijt and) draußen auf dem Bahnſteig ein wogendes Menſchengetiümmel. Mitten hindurd winden ſi< die Kulis, auf dem Kopf Hod) beladen mit dem Gepä> ihrer europäiſchen Herren. An den Zügen entlang laufen flinke Jungen und bieten ihre Waren in Körben auf ihren Köpfen . aus. Einer ſchreit: „Pahl, Pahl!“ (Milch), ein anderer: „Rotti, Varjai, Parlam!“ (Vananen), nod) einer: „Siruttu!“ (Zigarren; das Wort cheroots fommt wohl vom tamulijdjen Siruttu: Gerolltes). Doch wir begeben uns in das Wartezimmer und machen Bekanntſchaft mit Waſſer, bloß äußerlich, denn mit dem Waſſertrinken muß man auf Reiſen ſehr vorſichtig ſein und fid) auf Sodawaſſer beſchränfen, das man jederzeit auf dem Zug und in den Refreshment Rooms befommen fann. Dorthin begeben wir uns nun, um unſere Mahlzeit einzunehmen, die wir durd) den Schaffner telegraphiſh beſtellen ließen. Die Refreshment Rooms werden von einem englifdjen Geſhäftsmann in Madras unter‘halten und finden fid) auf allen Hauptſtationen. Man fann da zu mäßigen Preiſen eine reihe Mahlzeit , Von eingeborenen Köchen bereitet. (Schluß folgt) G. Küchle.
Mantherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von
H. M.)
Die regelmäßigen monatliden Ausgaben der Kaſſe für Negermiſſion belaufen ſi<h auf $2000.00. Da nun in der Kaſſe gegenwärtig Ebbe ijt, jo werden die werten Gemeinden der Syuodalkonferenz gebeten, bei Verteilung von Miſſionsfeſtkollekten der Kaſſe für Negermiſſion in Liebe reihli<h zu gedenken. Die Kommiſſion. Unſer neues Schulgebäude in Greensboro, N. C., ijt jest
fertig.
Später
werden
wir
es
den
werten
Leſern und unſern lieben jungen Miſſionsfreunden, den Schulkindern der Synodalkonferenz, im Vilde zeigen. Die Einweihung wird, will's Gott, kurz vor Veginn der Schule im Herbſt ſtattſinden. Wir geben uns der fröhlichen Hoffnung hin, dann and mitteilen zu können, daß die Koſten durch die Kollekten unſerer Schulkinder ganz gede>t ſind. Vis jest ſind etwas über
$2000.00
für
den
Bau
eingekommen.
Das
Gebäude koſtet aber $3000.00, und die innere Einrihtung wird etwa $500.00 erfordern. Es ſind alſo noh rund $1500.00 nötig. Laßt daher, liebe Kinder, im Gammeleifer nod) niht nad, bis die Schule bezahlt iſt! Vergeßt nicht, daß an einer Platte an der Schule ſteht: „Erbaut von den Schulkindern der Synodalkonferenz.“ Das ſollte dod) anc) im vollen Sinne zutreffend ſein! — Gaben ſind uns aus allen Teilen des Landes, ſelbſt aus Deutſchland, von jungen und alten Glaubensgenoſſen zugefloſſen, und manch hübſches Brieflein zeugt von der Liebe unſerer Kinder zu ihrem Heiland und zur Miſſion. Wenn es der Raum geſtattete, würden wir gerne eine Anzahl zum Abdru>k bringen; doch leider müſſen wir davon abſehen. Nur ein Brief aus Laurium, Mich., möge nod) Play finden. Er lautet ſo: „Mr. H. L. Döderfein, Kaſſierer! Einliegende $50.00 (Check) fiir die neue Schule in Greensboro, N. C. Von einem alten Kinde, welches ſeinerzeit mal ſehr gerne zur Squle ging.“ Aus der Grace Mission in St. Louis wird uns folgendes berichtet: „Am Weihnachtsfeſte 1910 wohnte ein Fremder unſerer Weihnachtsfeier bei. Die Feſt- predigt händelte von der Geburt Chriſti, des Sünderheilandes. Viele Erwachſene und Kinder hörten aufmerkſam zu; doh ſchien die Predigt bei der großen Maſſe keine beſondere Wirkung hervorgebracht zu haben. Der Fremde aber kam wieder, beſuchte die Gottesdienjte und ſtellte fich auch gu den Katechismusſtunden ein. Am Oſterſonntag dieſes Jahres fant er nad) dem, Gottesdienjt zum Miſſionar «and bat, in die lutheriſche Kirche aufgenommen zu werden. Er umd auch ſeine Frau erhielten nun nod) weiteren
Die Wijfions-Taube.
63
Katechismusunterriht durch den Miſſionar, und am 11. Simi wurden beide in der Grace Mission konfirmiert. Eine Woche ſpäter legten ſie auch ihre drei Kinder durch die heilige Taufe dem HErrn JEſu in die Arme. Ju der Tat, des HErrn Wort ſoll nicht Teer zurü>kommen. Er ſegne auch ferner die Predigt ſeines Wortes hier in St. Louis, daß es viel Frucht
und Mädchen chriſtlichen Unterricht. Sunerhalb zehn Jahren iſt das Miſſionswerk um 5260 Miſſionare, 22,990 Gehilfen (895 ordinierte), 20,430 Stationen,
bringe
Die Norddeutſhe (Bremer) Miſſionsgeſellſchaft feiert dies Jahr ihr Töjähriges Jubiläum. Als 1886 das 50jährige Beſtehen der Geſellſchaft gefeiert wurde, zählte man in Togo, Weſtafrika, erſt 556 Chriſten und 199 Schüler. Jeßt aber ſtechen auf 8 Haupt- und 145 Nebenſtationen 28 Miſſionare, 17 Miſſionarsfrauen und 10 Miſſionsſchweſtern (DiaToniſſen), unterſtüßt von 185 eingeborenen Gehilfen und 20 Gehilfinnen in der Arbeit an 7700 Chriſten und 5650 Schülern in 165 Schulen. Ju den 75 Jahren ſind 75 Männer und Frauen, die dem HErrn an der „Sklavenküſte“ zu dienen geſucht haben, vom Küſtenfieber dahingerafft worden. Dem Ewevolk in Togo kann in dieſem Jahr die ganze Heilige Schrift in ſeiner Sprache in die Hand gegeben werden. Die jüngeren Miſſionare haben den Vorteil, ſi<h auf der Kolonialjdule in Hamburg mit der Eweſprache und mit Afrika überhaupt bekannt machen zu können. Das gehört mit zu der in Deutſchland gebräuchlichen Ausrüſtung der Miſſionare. Judien. Wie das Breklumer „Miſſionsblatt“ meldet, ſtarb am 6. März der Miſſionar D. H. C. Schmidt zu Kotagiri auf den Blauen Bergen. Mit ihm iſt ein Miſſionsveteran abberufen worden, der wegen ſeiner erfolgreihen Tätigkeit als Miſſionar des amerikaniſhen Generalkonzils in Rajahmundry (1872—1902) ſeinerzeit viel genannt wurde. Wie Miſſionar Pohl in ſeinem Nekrolog mitteilt, gab es in Rajahmundry bei ſeinem WimtSantritt nur eine Handvoll Chriſten, die alle um das Miſſionshaus her wohnten. Als er wegzog, hatte Gott 6000 bis 7000 Chriſten geſ<henkt. Von den Chriſten wurde er wie ein Vater geliebt, und auch die Heiden brachten ihm großes Vertrauen entgegen. i
ten
zum
ewigen
Leben!
J. H. D.“
Ju Yonkers, N. Y., arbeitet ſeit mehreren MonaMiſſionar
Wm.
O.
jungen Bethanygemeinde. munizierenden
ſind.
—
Hill
fleißig
an
der
Sie beſteht aus
dortigen
11 fom-
Gliedern, von denen 4 ſtimmberechtigt
Die Gottesdienſte
am Sonntagabend
beſuchen
bis zu 50 erwachſene Zuhörer; zu den MittwochDj vie abendgottesdienſten ſtellen ſi<h bis zu 18 ein.
Sonnutagsſchule zählt 18 Kinder. Sehr gerne hätte die Gemeinde cine Orgel. Fände fic) irgendwo ein Miſſionsfreund, der bereit wäre, dieſer Miſſion cine Orgel zu ſchenken? Vitte! Der jungen Gemeinde wäre damit cin ſ{<öner Dienſt geleiſtet. Aus Concord, N. C., kommt die betrübende Nachricht, daß Miſſionar H. Meſſerli am Nervenfieber krank daniederliege. Nachdem derſelbe neben ſeiner eigentlihen Amtsarbeit das ganze Jahr Schule gehalten hatte, ſtand er im Begriff, während der Gommermonaie auf ſeinem Predigiplay Sandy Ridge “eine Sommerſchule einzurihten; da ſtre>te den eifrigen Miſſionar das Fieber aufs Krankenlager. Auch Paſtor Laſh in Salisbury, der ebenfalls neben der Verſorgung von drei Stationen regelmäßig Schule gehalten hat, ijt erkrankt. Für die Pflege beider Patienten ijt durd Direktor Bakke Sorge getragen worden, und ihre Stationen werden zeitweilig durd) Aushilfe bedient. Gott gebe, daß beide bald völlig hergeſtellt werden zum Segen unſerer Miſſion! Der Zahlenbeſtand der proteſtantiſchen Miſſionen in der ganzen Welt für das Jahr 1910 iſt folgender: Die Miſſionsgeſellſhaften nahmen an Beiträgen ein: $26,890,000 aus ihren SreundeStreijen und $5,250,000 aus ihren Miſſionsgebieten. Auf dieſen ſtanden an der Arbeit 6640 ordinierte und 3290 Laienmiſſionare, 6760 Miſſionarsfrauen und 4790 Miſſionsfräulein, zuſammen 21,480 „weiße“ MiſDieſen ſtanden in der Arbeit bei: 6160 ſionsleute. ordinierte Heidenchriſten-Paſtoren und 85,360 ſonſtige Gehilfen und Gehilfinnen aus den Heiden<hriſten. G8 waren alſo nahezu 113,000 Chriſten in Als Stüßpunkte der Heidenmiſſionsarbeit tätig. ihrer Tätigkeit dienten ihnen 45,540 Stationen und Unter ihrer paſtoralen Pflege ſtanden Sredigtplage. + 9,923,000 Kommunizierende und 4,952,000 ſonſtige “ Seidendriften, von denen 140,000 Neulinge waren. Sn 30,215 Tagſchulen erhielten 1,563,000 Knaben
952,455
Rommunizierende,
408,435
und
denchriſten, gewachſen.
1,385,860
ſonſtige
Hei-
10,015 Schulen und 527,000 Schüler Die Beiträge vermehrten fich um $11,$3,416,000.
Neue Drudjadjen. Lebeusbilder aus der Geſchichte der drijtlidjen Kirche. Für lutheriſche Leſer Nordamerikas bearbeitet und ausgewählt von E. A. W. Krauß, Profeſſor am Concor= Concordia Publishing dia-Seminar zu St. Louis, Mo. House, St. Louis, Mo. VIIT und 800 Seiten. Preis:
$2.50.
Mit dieſem Buche bietet der geehrte Verfaſſer unſerm dhrijt= Er hat lichen Volke cine ganz prächtige, wertvolle Gabe dar. in hervorragender Weiſe die Gabe intereſſanter, feſſelnder Dar:
ſtellung. neueren
Er
und
ſchildert
neueſten
Perſonen
der
Kirchengeſchichte
alten, ſo
mittelalterlichen,
lebendig
und
anz
-
64
Die Mtiſſions-Taube.
zichend, daß; man fid) kaum vom Leſen des Buches foSreifen lann. Er beleuchtet alles — und das ijt ein Hauptvorzug diefer ,Lebensbilder” — mit dem Worte Gottes und leitet ſo den Leſer zu einem geſunden Urteil über Perſonen und Erſcheinungen in der Kirchen- und Weltgeſchichte an, was hierzulande ſonderlich not iſt. Die Reichhaltigkeit des Buches iſt erſtaunlich und legt beredtes Zeugnis für die umfaſſende und tiefe GeZieht man nun nod) den ſhihtskenntnis des Verfaſſers ab. reichen Vilderſhmud>, die ſonſtige gefällige Ausſtattung, die Größe des Buches und dazu den billigen Preis desſelben in Betracht, fo fann man nur ſagen, niemand ſollte verſäumen, fic) dies Buch unverzüglich anzuſchaffen.
Evangeliſch-Lutheriſhe Katedjetif.
Von J. H. Herzer,
Profeſſor am Concordia-Seminar zu Springfield, Stl. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 1911. XITI und 314 Seiten. Zu beziehen vom Verfaſſer oder vom Concordia Publishing House. Preis: $1.50 netto; Porto 15 Cts. Cine reife Frucht klatechetiſher Studien liegt in dieſem Werke des chrwürdigen Profeſſors der Dogmatik an unſerm Seminar zu Springfield vor. Das Werk zerfällt in drei Hauptteile: Erſter Teil: Vom RKatechumenat. Zweiter Teil: Vom katechetiſchen Stoff, oder vom Katehismus. Dritter Teil: Die Katecheſe, oder: Der katechetiſche Unterricht nach ſeiner Methode und Form.. Der leßte, umfangreichſte Teil zerfällt wieder in zwei Unterabteilungen: Methode und Form der Katecheſe. Da die Katecheſe cinen wichtigen Beſtandteil der Amistätigkeit eines Paſtors und Lehrers im Unterricht ausmacht, und in dieſem Buche ſo cingehende, vortrefflihe Anweiſung für den katechetiſhen Unterricht gegeben wird, ſo ſollte es in keiner Pfarrer- oder Lehrerbibliothek fehlen. Es ſei zum Studium beſtens empfohlen! MEMORIAL SKETCH OF DR. C. F. W. WALTHER. For the Children of Our Schools. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 5 Cts. Dies iſt cine engliſche Überſchung des bereits empfohlenen
Feſtbüchlcins von Lehrer W. Wegener. in unſern engliſchen Schulen. und wendung finden!
Eins
itt not.
jahres
nebſt
Eduard
Predigten L.
ſe<s
Möge das Heft auch
Sönntagsſchulen
über dic Evangelien
Paſſionspredigten
Arndt.
über
Northwestern
reiche Ver-
des Kirchen-
Jeſ. 53
von
Publishing
House, Milwaukee, Wis. 1911. Jn Leinwand gebunden. 471 Seiten. / GREEN PASTURES. Sermons on the Gospels of the Ecclesiastical Year. Von demſelben Verfaſſer. Danish Lutheran Publishing House, Blair, Nebr. 1911. Cloth, 422 pages. Beide Biidher find vom Verfaſſer, Rey. E. L. Arndt, 1230. St. Anthony Ave., St. aul,
Minn., zu beziehen.
Der geehrte Verfaſſer dieſer beiden verſchiedenen Predigt= bücher iſt cin erfahrener Scelſorger und Prediger. Davon legen
ſeine hier dargebotenen Predigten Zeugnis ab.
Er predigt ſci-
nen Zuhörern das cine, das not iſt, und führt fie auf die grünen Auen des Wortes Gottes. Der deutſche Predigtband enthält 80 Predigten; davon ſind 8 Paſſionspredigten, und mehrere handeln von der Miſſion. Jm engliſhen Bande befinden fic) 81 Predigten. Auch hier wird die Miſſion gebührend beriid= ſichtigt, und7 ſind Paſſionspredigten. Beide werden dem Leſer ju reihem Nußen und Segen gereichen,
Ev.-Luth. Schulblatt.
Julinummer.
Concordia Publish-
ing House, St. Louis, Mo. Preis: 10 Cts. portofrei. Dieſe Nummer des „Schulblatt“ iſt deswegen von beſonde-
rem Intereſſe, weil ſie einen revidierten Lehrplan für Gemeinde-
ſchulen, auSgearbeitet von der au og e Seher kon ferenz, ent: hält. Paſtoren und Lehrer werden aus der Durchſicht dieſcs
Schulplanes großen Nußen ziehen, und Eltern und Gemeindegl epeL auBen fic) davon überzeugen, was in unſern Gemeinde-
Milde Durch
die
Gaben
Kaſſierer:
für die Negermijffion: G.
Beiersdorfer,
Oreg. $15.28, Prof. J. S. Simon, Springfield, Ill,Cornelius, 132.12, W. ZJ Hinze, Beecher, Ill, 75.95,
H. Beinke, Staunton, JIL, 17.50, C. Spilman, Baltimore, Md., 41.18, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 45.00, A. Mops, Milwaulkee, Wis., 210.33, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 138.44, G. Wendt, Detroit, Mich., 24.30, C. Claußen, San Francisco, Cal., 1.00, O. E. Berneder zu Seward, Nebr., 108.85. Von Witwe Dorothea Stünkel, Monee, Jll., 5.00. Luiſe Ritter, Chicago, Ill,, 2.00. Von einer Leſerin der „Miſſionstaube“, St. Louis, Mo., 5.00. Von Frau P. Geiger und Frau H. Pfeiffer, New York, 2.00. Schulgeld von
Schülern des
Luther-College
Lutheran Pioneer, Blue Jsfand, Sil, Trinity, Springfield, 35.00, Mount Bion,
N. C., 7.00, Station Manſura, La., 5.00, John,
Von
einer
Leſerin
in Napolconville, La., 29.30, Mount Bion, The Nos, N.
Concordia, Rowell, St.
15.75.
des
Omaha, Nebr., 1.00. Von Luiſe Reiner, 2.00. ~ Von den Negergemeinden: Holy Jll., 4.30, Bethlehem, New Orleans, La., New Orleans, La., 35.00, Grace, Concord, St. C.,
Paul, 10.00,
N. C., 5.00, Bion, Gold Hill, N. C., 3.00,
Salisbury,
N.
C.,
4.10,
Bethany,
Yonters,
N. Y.,
10.00, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 3.00, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Bion, Meyersville, N. C., 2.50, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, St. Matthew, Meherrin, Ba., 5.95. Summa: $1011.85. Für die Schule in Greensboro; Durch die Kaſſierer: Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 100.86, W. JI.
Hinze,
Beecher,
Jll.,
42.35,
©.
Veiersdorfer,
Cornelius,
Oreg., 5.75, H. Beinke, Staunton, Bil, 10.65, Chas. Spilman, Baltimore, Md., ‘84.51, G, Denter, Brooklyn, N. Y., 88.50, A. Roſs, Milwaukee, Wis., 63.15, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 175.78, G. Wendt, Detroit, Mich.,, 64.44, C. Claußen, San Francisco, Cal., 2.85, O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 55.21, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 2.71. Durch die Lehrer: A, Müller, Sheboygan, Wis., 6.00, W. Simon, Stasca, Bil, 6.45, H. A. Gehrs, Chicago, Ill, 10.25, K. F. Kath, Janesville, Wis., 5.60, O, T. Walle, Sharpsburg, Pa., 3.20, PÞ. Dorn, Tacoma, Waſh., 4.50, E. Nizmann, Wauſau, Wis., 3.75, O, H. Schumm, Vodport, N. Y., 5.50. Durch P. * Predöhl, Landestreu, Sast., Kan., 8.00. Bon einem „alten Kind“, Laurium, Mich., 50.00. F. Sichthardt, Noſelle, Jll., 6.50. N. N., Decatur, Jnd., 5.00. Von Gertrud, Martin, Jrene, Traugott, Simon Zachow in Wisconfin 1.00. A. D. Stoll, New Orleans, La., 11.50. L. S., Milwaukee, Wis., 2.00. Von der Bethanygemeinde in Yonkers, N. Y., 5.00. Summa: $831.01. Für Studenten in Greensboro: Durch Kaſſierer J. S. Simon, Springfield, Jll., 21.25. Für Schüler in New Orleans: Durch Kaſſierer I. S. Simon, Springfield, Sl, 5.00. Für Negerſtudenten: Durch die Kaſſierer: O. E. Verne>er, Seward, Nebr., 5.00, H. Beinte, Staunton, Jll.,
5.00.
Summa:
$10.00.
Meifeprediger: Für Von Ill.; 20.00. St. Louis, Mo., 15. Juli 1911.
Luiſe
Ritter,
Chicago,
Kaſſierer.
H. L. Döderlein,
848 E. Prairie Ave.
_ Danfend
beſcheinigt Prof. Wilde den Empfang
für arme Schüler im Luther-College Seward, Nebr.
von $2.00
durch Kaſſierer Bernecker,
Die „„Miſſions-Taube‘“ erſcheint einmal monatlich. in Vorausbezahlung mit Porte if folgender: 4)
Der
1 Exemplar,
Y
Preis für ein Jahr i Ses
10 Exemplare unter einer Mdreff 25
5
A
”
”
u
”
ow
”
”
”
”
”
see
Gus
In St, Louis durch Träger ober Poſt bezogen 35 Cents fro Exemplar.
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betrefjenden Einſendungen find zu richten an Rex. Il. Meyer, 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Aegean an
den Kaſſierer, Mr. Hugo Doederlein, 848 I. Prairie Ave., St. Louis, Mo.
. Sntered at the Post OMce at St. Louis, Mo., as second-class matter.
“ Miſſiouszeitſhrift der Evangeliſh- Eutheriſhen Salts vonoi BDA September
33. Jahrgang.
Zur Einweihung der nenen Schule in Greensboro. (Matth. 21, 15.)
ſangen:
,,Mofianna!”
Und Chrijtenfinder nah und fern Vegriifen nod) den Heiland gern. Als er zu unſern Kindern fam Und auch ihr Lob entgegennahm, Da wurde bald ihr Jubel laut: Sie haben dieſes Haus erbaut —
Das iſt ihe ,Hofianna”.
Zum Heiland ftreden ihre Hand Schon viele aus dem Mohrenland. Heut?! kommen zahlreich fie zuhauf; Sie zichn zur Schule froh hinauf, Um dieſes Haus dem HErrn zu weihn; Und aus der jungen Kinder Reih!n
Schallt!s
jubelnd:
„Hoſianna!“
Wie heilig ift dod dieſes Haus! Hier geht der Heiland cin und aus;
Hier nimmt er voller Lieb? und Luſt Die Negerkinder an die Bruſt; Hier finden fie ihc Seelenheil,
Hier Und
nehmen lernen:
ſie am Himmel „Hoſianna!“
‘Nummer 9.
Erfolg der Miſſion. Chriſtus hat ſeiner Kirche den gemeſſenen Befehl gegeben, alle Völker zu Jüngern, zu Chriſten, zu machen. Dieſen Befehl müßten wir befolgen, auh. wenn wir keinen Erfolg unſerer Arbeit ſehen könnten. Nun aber iſt die Miſſionsarbeit eine überaus erfolgreiche Arbeit. Die Frage: “Are missions a failure?” muß gang entſchieden mit „Nein“ beantwortet werden. Wir verweiſen auf die Zahlenangabe in der Auguſtnummer der „Miſſionstaube“ (S. 63). Jm vergangenen Jahre wurden über gweiundadtzigtaufend erwadhſene Heiden zur chrijtlidjen Kirche hinzugetan. Es gibt allerdings nod eine Billion Menſchen in der ganzen Welt, die Chriſtum nicht kennen, namlid elf Millionen Juden, zweihundert Millionen Mohammedaner und adjthundert Millionen Heiden. Dagegen gibt es aber auh fünfhundert Millionen Menſchen, die den <hriſtlihen Glauben bekennen. Vor neunzehnhundert Jahren, als Chriſtus ſeinen Miſſionsbefehl erteilte, war die Schar der Chriſten eine gar kleine Herde, die kaum eintauſend Seelen zählte. Die ganze Welt war jiidifd) oder heidniſ<h. Welche Rieſenarbeit war es alſo, die der Heiland ſeinem Häuflein befahl! Dazu wurden die Chriſten von Juden und Heiden gehaßt und blutig verfolgt. Satan wehrte ſi<h mit aller Liſt und Macht. Jn den erſten Jahrhunderten nad) Chriſto ſind in zehn großen Verfolgungen Millionen um des Namens Chriſti willen getötet worden. Doch das Blut der
Zum Tempel ging der Heiland ein, Das Volk zog jauchzend hinterdrein; Die Stadt durchrauſcht? der Freudenton: „Gelobet fei der Davidsfohn!” Und aus dem Tempel ſcholl Wea: Der Kinder heller Jubelchor; Sie
1911.
teil
H. M.
Märtyrer war der Same der Kirhe.
Gottes Wort
Die Miſſions-Taube.
66
O
| |
|
| |
wu<s und mehrte fic, gewann immer mehr Anhänger. Und heute zählt die ſihtbare Kirche, wie geſagt, fünfhundert Millionen Glieder. Dieſe Zahl iſt ſo groß, daß wir uns kaum eine Vorſtellung davon machen können. Geſeßt den Fall, du wollteſt einmal alle Chriſten an dir vorübergehen ſchen. Dann ſtelle did) im Geiſt in deine Tür und laß, wo möglich, jede Minute dreißig die Straße Hinabgichen. Wenn du warten wollteſt, bis jeder einmal vorbeigegangen ware, müßteſt du dort beſtändig ſtehen, ohne zu ruhen und zu ſ{hlafen, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr, bis mehr als neunundzwanzig Jahre verfloſſen wären! Wie lange würde es währen, bis du ausrufen würdeſt: Wahr-
lich, die Predigt des Evangeliums, die Miſſion, iſt
fein “failure” ! Vor etwa vierhundert Jahren, als das EvangeTium greulid) verfälſcht war, trat ein einſamer Mönch auf, „der hatte cin ewig Evangelium, zu verkündigen denen, die auf Erden ſißen und wohnen, und allen Heiden und Geſchlechtern und Sprachen und Völkern“. Jhm wurde Schweigen geboten. Doch ſein Wort, Gottes Wort, hielt einen Siegeslauf durch die Lande. Hunderttauſende wurden getötet. Und doch gibt es heute in allen Weltteilen nahezu einhundert Millionen Menſchen, die ſich nach jenem Mönch „luthe-
rij)” nennen.
Welch ein Erfolg!
Leider haben nicht alle Lutheraner Gottes Wort und Luthers Lehre rein und lauter. Gar manche ſind in dieſem oder jenem Punkte davon abgewichen. Die „Evangeliſh-Lutheriſhe Synodalkonferenz von Nordamerika“ hat und verkündigt dur<h Gottes Gnade das
reine Luthertum
in dieſem Lande.
Dieſe Körper-
ſchaft wurde am 10. Juli 1872 gebildet. Die Synoden, aus denen fie beſteht, waren vor vierzig Jahren klein, ſehr klein. Aber ſie haben mit Gottes Hilfe miſſioniert. Die Jnnere Miſſion ijt ihre erſte und _ wichtigſte Miſſion. Daneben betreiben fie Heidenmiſſion, Judenmiſſion,- Jndianermiſſion, Taubſtummenmiſſion, Emigrantenmiſſion, Polenmiſſion, Litauer„miſſion, Eſten- und Lettenmiſſion und — gemeinſchaftlich — Negermiſſion. Gott hat dieſe Arbeit inderbar geſegnet. Die Synodalkonferenz iſt ſo großer Baum geworden, der ſeine Äſte und Zweige uSbreitet über Nord- und Südamerika, und unter chatten fid) Mitchriſten in Europa, ATE und Auſtralie. erquiden. “
an
Schwierige Aufgaben bei Vibelüberſezungen. Prof. Alexander F. Chamberlain von der ClarkUniverſität führt in {larper's Magazine einige beſondere Schwierigkeiten an, die ſi<h beim Übertragen der bibliſchen Worte in den Sprachſchaß und in die Anſchauungen der Naturvölker ergeben. ._ Bei der Überſetzung des Neuen Teſtaments in die Sprache der Hottentotten von Südafrika, in das Nama, bereitet der Name JEſus das größte Kopfzerbrechen. Jn der Namaſprache bezeihnet nämlich die $8-Endung filets etwas Weibliches, ſo daß alſo der Hottentotte bei dem Namen JEſus oder Chriſtus ſtets an eine Frau
denken müßte.
eines
verwandten
Die Übertragung
mußte
alſo die Vezeichnung JEſub und Chriſtub anwenden, weil die b-Endung in einem Namen das männliche Geſchlecht bezeihnet. Auch andere Namen der Bibel mußten in dieſer Weiſe umgeformt werden, und ſo Ternen denn die Hottentottenkinder von einem Paulub, Moſub, Judab 2c. Beſondere Schwierigkeiten bereitet die Tatſache, daß viele primitive Sprachen für Männer und Frauen ganz verſchiedene Sprachformen haben. Als der berühmte Miſſionar P. De Smet in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Vaterunſer in der Sprache der Kotenay-Jndianer im ſüdöſtlichen Vritiſh Columbia wiedergab, überſeßte er wörtlich: „Unſer Vater im Himmel“ mit „Katitonatla naeta“. Dabei hatte er aber nur auf die Männer Rückſicht genommen, und die Frauen weigerten fid) durchaus, eine derartige Bitte gen Himmel zu richten. Die Frau redet nämli<h ihren Vater mit „Kaſonatla“ an, ſo daß alſo für die beiden Geſchle<hter auch zwei verſchiedene Formen des Vaterunſers gewählt werden * mußten. Die Sprachen vieler afrikaniſhen Negerſtämme kennen eine große Menge von Worten, die für die Frauen „Tabu“ ſind, weil ſie mit dem Namen
ihnen
Mannes
Ähnlichkeit
oder
Jdentität haben. So entſteht ein beſonderer „Weiberdialekt“, auf den die Miſſionare bei ihren Überſeßungen Rückſicht nehmen müſſen. Das Gleichnis von dem verlorenen Schaf, über das fic) der Hirt mehr freut, wenn er es wiedergefunden hat, als über die neunundneunzig Nichtverirrten, wurde von den Mädchen des Keleſtammes in Südafrika bei den Vibelübungen niht mithergeſagt. Sie weigerten fid) entſchieden, die Worte nahzuſprehen. Warum? Es ſtellte ſich \{<ließli<h heraus, daß die Bezeichnung für 99 in der Keleſprache ſehr große Ähnlichkeit hat mit einem Worte, das die Frauen jenes Landes nicht ausſprechen dürfen. Es wurde durch ein anderes erſeßt, und nun as ſich O) die Frauen an dem
Y|
Die Miſſions-Taube. Meine erſten Eiudrü>e vou Judien.
ſchönen Gleichnis. Jn der Keleſprache ſind zum Veiſpiel noh folgende Wörter den Frauen verboten: die Ausdrücke für OL Fleiſch, Blatt, Mann, Waſſer,
Feuer, Ohr, Augen, Fiſch 2c. Daher miiſſen bisweilen direkte „Frauenausgaben“ der Bibel hergeſtellt wer-
den, denn
manchmal
find, wie zum
Beiſpiel
in der
alten Karaibenſprache der Antillen, gegen 20 Prozent des ganzen Wortſchaßes für Männer und Frauen ver-
ſchieden. Bei den
Jrokeſen-Jndianern
ſeßzung „Ehre Vater
ihnen
erſcheint
erregte
und Mutter“
es gegen
Anſtoß.
alle ſprachliche
die
Über-
Denn
und
bei
geſell-
ſchaftliche gute Sitte, den Vater vor der Mutter zu nennen. Sie empfanden das „Ehre Mutter und Vater“ als den korrekten Ausdruck.
Außerordentliche
Überſeßung
Leben
und
der
Schwierigkeiten
vielen
Treiben
Bibelſtellen,
der
Hirten
bereitet
die
die fic) mit
dem
beſchäftigen,
in die
Sprachen von Völkern, die niemals eine Hirtenkultur gekannt haben. Jn den verſchiedenen Dialekten der
Algonquin-Jundianer von Maſſachuſetts exiſtiert kein Wort für „Schaf“. Der berühmte Miſſionar John Eliot ſetzte daher das engliſ<he Wort in den Plural der Algonquinſprache und ſchrieb ,,SheepSog” (Schafe) und „Lamsog“ (Lämmer). Jn den Dialekt der Ojibwa-Sndianer wurde das Schaf überſeßt als „das Tier, deſſen Fell niht dauerhaft iſt“, und Lamm als Diminitivum von Schaf. Jn andern Sprachen half man fic, indem man „das Lamm Gottes“ als „den geduldigen, milden, guten Gott“ übertrug. Die Vibelüberſeßzung der Eskimos hat für „Lamm Gottes“ „der kleine Seehund Gottes“ und trifft damit gut den Sinn des Ausdru>s, da für dic'Eskimokinder ein kleiner Sechund dieſelbe Freude und Wonne bedeutet wie bei uns ein Lämmchen. „Die Hirten auf dent Felde“, denen die Geburt des HErrn verkündigt wird, Tießen jich aber in die Estimofprade nicht überſeßen, da cin ſolcher Begriff den Eskimos völlig fremd war. Sn den Kakongodialekt von Weſtafrika wurde das Wort „Hirte“ mit „i lungo mbizi“, das heißt, „der, der Tiere hütet“, überſeßt. Aber richtig war dieſe Wiedergabe nicht, denn „mbizi“ bedeutet „wilde Tiere“. Jn derſelben Bibelüberſeßung wird das Wort „Jungfrau“ mit „ndumba“ wiedergegeben, was aber das gerade Gegenteil bedeutet, denn für Jungfräulichkeit fehlt in Kakongo jede Bezeichnung. Seßen
ſich ſchon bei der Übertragung folder Worte dem Über-
(Schluß.)
Nachdem
Fächern gu’
wir
der Punka
Träumen
zimmer.
Wir
in
unſer
Mahl
gegeſſen
ein
mußten
paar
uns
unter
hatten,
den
Lehnſiühle
auch
kühlenden
legten wir uns im
ſiärken
Warte-
für
die
SUE Nachtfahrt von 50 Meilen nad Nagercoil im Bandi. Das ijt das indijhe Nationalgefährt,
obwohl ich ſehr geneigt bin, es unter die Marterwerkzeuge zu re<hnen, beſonders wenn Sige und eine höckerige, ſtaubige Straße dazukommen. Der Bandi hat zwei mannshohe Räder. Manchmal hat er, Federn; ſonſt ruht das Wagengeſtell auf der Achſe und
der Deichſel, die an der Achſe befeſtigt iſt. Ein niedriges, rechtS und links gewöſbtes Dach aus gewobenen
Palmblätitern
macht
das
Siken
nah
Europäer-
art unmöglih; entweder muß man fic) der Länge nach hinlegen oder wie die Eingeborenen mit untergeſhlagenen Beinen kauern. Vorn und hinten bleibt der Bandi offen; man bekommt alſo dod) etwas Luft. Vorn in der Mitte . ragt die von der Achſe ausgehende Deichſel hervor, an deren vorderen Ende ein Querbalken befeſtigt iſt. Das Joch, das man zwei Ochſen auf den Macken legt, iſt etwas befeſtigt, und mit dem Höcker ſchieben fie den Karren fort. Sind es gute Ochſen, dann laufen ſie 314 bis 414 Meilen die Stunde. Doch man iſt zufrieden, wenn ſie 214 bis 3 Meilen die Stunde machen. Unſer Bandi, den wir gegen Abend beſtellten, war nun freilid) etwas beſſer; er hatte Federn. Wir padten aud) nod) Stroh hinein. An den Seiten im Dach waren je zwei Schiebfenſter, ſo daß wir, der Range nach hingeſtre>t, in dem First-class Solid Vestibuled Fifth Century Flyer uns gang wohl fühlten. Zunächſt ging es durch den Geſchäftsteil der Stadt, die ſogenannte Bazaar Street. So ein indiſher Laden iſt ein kleines, finſteres Zimmerqhen, nad) der’ Straße hin ganz offen. Der Ladenbeſißer oder -beſißerin kauert auf dem Boden inmitten ſeiner oder ihrer Sachen, die in Körben ausgeſtellt oder auf Wandregalen aufgeſpeichert find. Da gibt es Getreide- und Gewürzhändler, Verkäufer von Süßigfeiten, Eiſenwaren-, Kupfergeſhirr- und TuchhändG8 wird wohl intereſſieren gu hören, daß Ter ‘ 2c. amerikaniſ<he „Singer“-Nähmaſchinen hier in Süd-
indien von eingeborenen Schneidern viel gebraucht jeßer ſchier unüberwindbare Schwierigkeiten entgegen, jo iſt es nod) fchlimmer bet Begriffen wie Gott, Heiwerden. Amerikaniſche Seifen und canned milk very liger Geiſt, Dreieinigkeit 2c. lieren fic) aud) manhmal in einen indiſ<hen Laden. Bald waren wir draußen auf der Landſtraße, die auf beiden Seiten von großen Bananen- und TamaRecht überſeßen iſt, das in ciner- andern sc rindenbäumen eingefaßt war. — ima ao) ſenkte uD i ‘Geſagte ſeiner cigenen Sprache anpaſſen. (Ruther.)
68
Die Miſſions-Taube. worden
die Dunkelheit herein, und wir verſuchten zu ſchlafen, waren aud) gerade dabei einzuſchlafen, als auf einmal der Karren hielt. Sieben Meilen hatten wir ſhon zurüd>gelegt; hier wurden Ochſen gewechſelt, was eben alle ſieben bis neun Meilen geſchieht. Kurz
wenn
low. Das find von der Regierung att entlegeneren Orten für europäiſche Reiſende erridtete Herbergen, wo man iibernadjten und, wenn man ſeinen Diener mit fic) führt, aud) ſpeiſen kann. So trifft die Regierung Fürſorge für die Europäer, die ſonſt ziem-
Hier
auf
der Zollſtation
etwas verzollen.
iſt.
Wir
fuhren
un-
ließ Miſſionar
Hübener
Es dauerte bloß zwanzig Minuten.
in Vadaſeri, Judien.
lich hilflos waren. Ohne die englijde Regierung würde es in Jndien über kurz oder lang drunter und drüber gehen; die eingeborenen Rajahs würden einander bekämpfen, und die Europäer müßten das Land verlaſſen. Hier beim ‘Travelers’ Bungalow hielten wir elvas an, ſtiegen aus, bewunderten den ſternbeſäten, gligernden’ Himmel und fuhren - weiter, und zwar “durch ein Dorf, deſſen Bewohner zur Räuberkaſte gehören. Sa, lieber Leſer, wundere did) nicht, es gibt "in Snbdien eine Kaſte, deren erwerb8mäßiges Hand‘werk das Stehlen ijt. Die Regierung will den Leuen dieſes gefährlihe Handwerk abgewöhnen, aber
as
ſelber teil an Naubzügen,
beläſtigt durh, wie ja auch Europäer ſelten angegriffen werden. Nun ſ<hlief ich bis zur Zollſtation an der Grenze zwiſchen dem eigentlihen Britiſh Jndia und dem eingeborenen Königreih Travancore, in dem Nagercoil liegt. Travancore ſteht ja aud unter engliſcher Oberherrſchaft, hat aber nod) ſeinen eingeborenen Rajah, eigene Poſt und cigenc3 Geld.
vor Mitternacht kamen wir an ein Travelers’ Bunga-
Die Gemeinde
iſt; ja, ſie nimmt
große Veute zu erwarten
Auge des Geſeges in Sndien wird oft zugedrückt, ders wenn es, die Polizei nämlich, beſtochen
Es war jest in der Morgendämmerung am Sonntagmorgen. Vor uns ‘lag der Aromboli-Engpaß, zu deſſen beiden Seiten die . Ausläufer der Weſtern Ghats hod) aufgetürmt waren. Sn unſerm Rücken im Oſten war der Horizont mit den zarten, flüſſigen Farben der erſten Morgenröte überzogen. Aber die Morgenglo>e — ach, wir waren ja im heidniſchen Jndien. Da, neben der Strafe ſtanden unter einem Baum zwei kleine Steine, oben mit roter Farbe beſtrihen — Dämonen-, Teufelſteine. Die böſen Geifier, die nad) der Meinung der Eingeboreuen hauptſähli<h fid) in Bäumen aufhalten, müſſen verehrt, ihnen müſſen Gaben dargebradjt werden, damit fie
den Darbringer unbehelligt laſſen. Teufel
hat
fie mit
den
Feſſeln
Wahrlich, der
der Furcht
an
ſi
2
Die
Mtliſſions-Taube.
gekettet. Und die blinden Heiden find, ſcheint's, gleihgültig, ſehnen fich nicht nad) Erlöſung aus der Knechtſchaft. Ach, ihr Sinn iſt ſo aufs Jrdiſche gerihtet! „Geben Sie mir zwei Ochſen, dann werde ih Chriſt.“ „Muß ih arbeiten, wenn id) Chriſt werde?“ — das ſind Fragen, wenn ihnen die durd Chriſtum geſchehene Erlöſung von Tod und Teufel verkündigt wird. Nun
gelangt,
find wir durd
dem
Paradies
riſher Ausbli>.
den Engpaß
von
nad) Travancore
Südindien.
Ein
male-
Grünende Reisfelder, dann ein klei-
nes Dorf mit geweißten Wänden und roten Ziegeldächern — jold) friſche, lebendige Farben! Es wird hell, Leute ſtehen auf und gehen an die Arbeit. Da fommt
ſeinen
cin Bauer
Pflug
auf
mit
ſeinen
zwei
der Schulter.
Ochſen
Der
und
Hindu
trägt
pflügt
heute ebenſo wie ſeine Vorfahren vor tauſend Jahren. Da geht eine Frau mit einem Korb auf der Hüfte
und ſammelt Kuhmiſt auf. Das iſt das DesinfektionSmittel der Eingeborenen. Mit Waſſer vermiſcht, wird der Brei auf den Fußboden und vor das Haus geſchmiert und hält das Ungeziefer ab. — Wir begegnen auch einigen Frauen mit Waſſertöpfen auf dem Kopf oder auf der Hüfte. Da kommt ein Brahmine mit frijd) bemalter Stirn, der ſein Morgenbad mit den religiöſen Übungen ſchon vollendet hat. Wir kommen Nagercoil allmähli<h näher. Da hören wir die Glo>en von der großen Kirche der Londoner Miſſion in Nagercoil, die ſhon über hun“ dert Jahre hier arbeitet, na<hdem der Lutheraner Ringeltaube das Werk angefangen hatte. Katholiken und Salvation Army miſſionieren hier aud. Endlich, endlich ſind wir im Lutherijden Zion Nagercoils, auf einem höher gelegenen Stiid Land außerhalb der Stadt, angelangt. Damit will id) mic verabſchieden. Das war ein Tag in Jndien, reid) an Erfahrungen und Eindrücken. . Mit der Zeit gewöhnt man fic) an die neuen Verhältniſſe, und das Miſſionarsleben verldre ſeinen Reiz und ſeine Romantik, wenn es niht durch die vom Heiligen Geiſt gewirkte Überzeugung, daß wir Gottes Reich ausbreiten, idealiſiert würde. Und du, lieber Leſer, trage deine Miſſion hier ſtets auf betendem Herzen, daß wir das Evangelium mit fröhlihem Auftun des Mundes verkündigen und Gott den Heiden die Tür des Herzens auftuel G. Kühle.
Der entlarvte Zauberer. bei
genannt —
eine große Rolle.
ſtehen im Rufe, mit Hilfe der Geiſter ganz unglaublihe Dinge verrichten zu können, und dieſen ihren Ruf gebrauchen ſie, um die abergläubiſchen Leute zu ängſtigen und zu quälen und ſi<h auf deren Koſten ein müheloſes, behagliches Leben zu verſchaffen. Miſſionar Young erzählt, wie ein ſolcher Medizin-
mann
einmal
von
Sie
einem
Agenten
der Hudſon-Bay-
Geſellſchaft namens Roß entlarvt wurde und eine ſehr
heilſame Strafe empſing. Herr Roß hatte Beſuch von zwéi jungen Engländern, die zu ihm gekommen waren, um
artige
einmal in jenem wilden Lande eine eigen-
„Sommerfriſche“
zu
genießen.
Die
linge begleiteten ihn viel auf ſeinen Reiſen und
Jüng-
lern-
ten auf dicſe Weiſe das Jndianerleben nad allen Seiten hin kennen. Einmal hatten fie auch eine Begegnung mit zwei ſolchen indianijden Medizinmännern, die viel Rühmens von ihren Zauberkünſten machten. Die beiden jungen Engländer waren natürlid) ſehr geſpannt, einmal ſolche Leute in voller Tätigkeit zu ſehen. Herr Roß war ſih dagegen ganz klar, daß ſie nur geſchi>te Betrüger ſeien, aber er gedachte, die Gelegenheit zu benußen, um, wenn irgend möglich, ihren Betrügereien ein Ende zu bereiten. „Worin beſtehen denn deine Künſte?“ fragte man alſo den einen. „Jh kann mid) unverwundbar machen, daß mich keine Kugel verlest, kein Feuer mid) brennt, fein Waſſer mich ertränkt.“ Man einigte fid) auf die Kugelprobe. „Was bekomme ich aber dafür?“ fragte vorſihtigerweiſe der Medizinmann. Das war ihm ja die Hauptſache. Nach einigem Unterhandeln mit dem habgierigen Burſchen wurde als Preis ein Quantum Mehl, Tee, Zucker und Tabak verabredet, wenn er die Probe beſtände. Am nächſten Tage ſolle ſie ſtattfinden. Unterdeſſen wollte der Zauberer die Nacht über mittels Trommeln und Medizinſa> ſeinen Familien- geiſt, der fic) irgendwo auf der Jagd vergnügte, zurü>rufen, damit er ihm helfe. Die unverſchämten Prahlereien des Zauberers beſtärkten Herrn Roß in ſeinem Vorſatz, ihm und der ganzen Sippe ſeiner Kollegen eine Lektion zu geben, die ſie ſo bald niht vergaßen. Am andern Morgen trat der Zauberer mit ſeinem Begleiter und Gehilfen frühzeitig an. : Ehe er an ſeine Arbeit ging, mußte man den ganzen ausbedungenen Lohn zu den Füßen ſeiner Frau niederlegen. Hierauf bauten die beiden Zauberer cin kleines Beſ<hwös_ rungszelt. Dünne, biegſame Zweige wurden in die Erde geſte>t, oben zuſammengebunden, Tierfelle dar-
über geſpannt —
Wie bei den meiſten Heidenvölkern, ſo ſpielen auch den Jndianern hierzulande die Zauberer —
“ Medizinmänner
69
und die Zauberbude war fertig.
Darin verſhwand nun der Zauberer und veranſtaltete darin ein gewaltiges Getöſe. Er ſ<hlug ſeine Trommel, raſſelte mit ſeinem Zauberſa> und ließ ein Ge-
70
|
iF
;
ee
Die Rtiſſions-Taube.
indianiſ<he Gemeſſenheit vergeſſend — tanzte der heul der verſchiedenſten wilden Tiere, die in der Medizinmann auf und ab: der ſichere Schuß hatte Prairie leben, ertönen. Das Zelt wurde hin und her ihm einen Finger glatt abgeſchoſſen. Daun ſtürzte geſchüttelt wie von cinem heftigen Sturmwind. Das er fid) voll Grimm und Wut auf ſeinen Genoſſen, dauerte geraume Zeit. Auf einmal ließ er fic) mit demn er meinte ja niht anders, als daß dieſer ihm Tauter Stimme vernehmen: „Mein Geiſt ijt gekomeinen Streich geſpielt habe. Schnell lagen fic) beide men, mir zu helfen, daß die Kugel mid) nicht verganz gehörig in den Haaren und überhäuften ſi< wundet, das Feuer mich niht brennt, das Waſſer mid gegenſeitig mit Verwiünſchungen. Um die Streitennicht ertrantt.“ den ſammelte fic) im Augenbli> eine Schar indiaHerr Roß hatte unter ſeinen Dienern den fiderniſcher Zuſchauer, die voll Verwunderung aus den ſten Schüßen ausgeſucht, der ſollte den Schuß abWorten der beiden hörten, wie dies zugegangen war. geben; heimlich hatte er ihm die Weiſung erteilt, den Da gingen ihnen die Augen auf, wie ſie bisher von alten Burſchen nicht zu töten, ſondern nur empfindden Medizimnännern betrogen worden waren. DaTid) zu verwunden. Eine gute Flinte wurde ausgemit war deren Macht in jener Gegend gebrochen; nie judt. Der Gehilfe des Zauberers erbot fid) in ſehr wieder haben ſie ihren alten Einfluß zurückerlangt, freundlicher Weiſe, das Laden zu beſorgen. Herr und die Judianer waren für immer von ihrem AberNoß war damit einverſtanden, aber bei fic) dachte er: glauben und ihrer Furcht befreit. jeßt aufgepaßt! Das nötige Pulver und der Papierſtöpſel wurden in die Flinte gefdoben. Nun die Kugel! Der geriebene Zauberlehrling nahm fie in die Hand, betrachtete ſie mit anjdeinender Ehrfurcht Los eiuer Brahmauenwitwe. und ſagte: „Dieſe Kugel wird unſer Familiengeijt nidjt treffen laſſen.“ Und heimlich, mit erſtaunlicher Wir haben an- unſerer Mittelſhule in Tandſchaur Geſchi>lichkeit vertauſhte er die Kugel mit einer [3 Lehrer einen alten Brahmanen, Weitjanaden Eija andern. Die faljdje Kugel beſtand nur aus einer mit Namen; er iſt Heide. Kürzlich iſt ſein Schwiegerdünnen Kugelhülle aus erhärtetem Barenfett und ſohn geſtorben und damit jeine Tochter zur Witwe gewar mit feinem Sand gefüllt. Sie ſah einer ridworden. Er war zu den Trauerfeierlichkeiten an den tigen Kugel täuſchend ähnlich, konnte aber natürlich Wohnort des Verſtorbenen gereiſt. Nach ſeiner Rükkeinerlei Schaden anrihten. Herr Roß hatte des kehr erzählte er mir von deut bejammernsiwerten Loſe, Zauberers Taſchenſpielerkunſtſtü> wohl beobachtet, das ſeiner Tochter als Brahmanenwitwe wartet, und ließ fid) aber ni<ts merken. Ohne daß der Betrüger klagte über die Grauſamkeit ſeiner Religion. Es war es gewahr wurde, ſorgte er aber dafür, daß die falſche erſchütternd. Nachdem der Leichnam des Gatten auf Kugel in der Flinte durch cine richtige erſeßt wurde. dem Scheiterhaufen verbrannt war, ward die junge Unterdeſſen gab der Zauberlehrling, der ſeine Liſt Witwe alles Shmu>es beraubt. Man ſieht ſie an als gelungen wähnte, durd) Nachahmung einer Vogelcine von’ den Göttern Verfluchte und ſomit als die ſtimme ſeinem Genoſſen im Zelt ein Zeichen, daß er Urſache des frühen Todes ihres Mannes und als eine das Seine getan habe. Dieſer leßtere war nun ſeiner . Shad) ihrer Angehörigen. Jhr ſchwarzes, wallenSache gang ſiher. Siegesgewiß kam er aus ſeinem des Haar ward abgeſchoren und darf nie wieder lang Zelte heraus ‘und prahlte: „Eine Kugel kann mid wachſen... Shre farbigen Gewänder wurden ihr geniht verwunden, Feuer mid) nicht brennen, Waſſer nommen, und ein langes, breites Stück Baumwollenmid) nicht erſäufen!“ geug, das bald ſ<hmußig grau ausſieht, iſt künftig ihre Er trat auf ſeinen Plaß und hob beide Arme hoch. Kleidung. FJhre Juwelen im Ohr, um Hals und „Biſt du auch ganz gewiß, daß keine Kugel did) verArmgelenk, ſelbſt ihr Tali (das Ehezeichen, das ihr “ wunden wird?“ fragte Herr Roß. „Ganz gewiß!“ am Hochzeitstage umgehängt war) ward ihr genomlautete die zuverſihtlihe Antwort. „Wenn fie did men. Als der alte Vater, wie er mir erzählte, am aber verwundet, wirſt du dem Schüben dann nicht Tage nach den Tode ins Trauergemach trat und die ie zürnen?“ „Nein, denn es wird niht geſchehen.“ anweſenden Klageweiber nad) ſeiner Tochter fragte, - „Wenn du aber doh verwundet wirſt, willſt du dann merkte er niht, daß fie unter ihnen ſaß. Als fie anze Zauberei aufgeben und wie andere Leute _auſfſtand und fid) ihm gu erkennen gab, brad) er beWenn die Kugel mich verwundet, will id wußtlos zuſammen vor Weh über die Veränderung, be <wören, will id) meine Baubertrommel diean einem Tage mit ihr vorgegangen war. „Jh n Me atlas [ernigtens @ „Nun E : erfannte fie an ihrer Stimme“, ſagte er, „aber ihr ; verändertes Ausſehen konnte ic) nicht ertragen. Und nun darf ſie dials bis gu ihrem Tode nur einmal
Die Miſſions-Taube. eſſen, damit ihre Geſtalt noc) häßlicher werde und fich nur ja niemand in ſie verliebe und das Unheil dadur<h
nod)
größer
werde.
Jm
erſten
Jahre
ihrer
Witwenſchaft ijt fie wie eine Gefangene, beſchränkt auf ein Zimmer; niemand darf zu ihr, außer ihren zwei
Töchterlein
und
ihren
nächſten
weiblichen
Ver-
wandten. Nichts darf ſie tun, uicht einmal ihr Eſſen . kochen. Es iſt fehlinnner als der Tod. Manche halten es niht aus, fliehen bei Nacht, begehen Selbſtmord oder geraten in Sünde und Schande. Früher wurde eine Witwe an den Leichnam ihres Mannes gebunden
und
zuglei<h
mit
ihm
verbrannt.
Dieſe
grauſame
Sitte hat die engliſche Regierung verboten, aber was an ihre Stelle getreten iſt, iſt ſaſt noch grauſamer und
Herglofer.”
Jch erwiderte ihm:
ertragen, einem
Loſe
daß
Jhre
„Ja, wie könuen Sie es denn
geliebte,
preisgegeben
wird?
einzige
Tochter
Zerreißen
Sie
folch doh
die Feſſeln der Kaſtenſitte, retten Sie Jhre Tochter! Werden Sie ein Jünger JEſu! Bei ihm wird Jhre Tochter es gut haben!“ Aber all mein Zureden war vergebens. Er erklärte: „Meine Tochter muß eben ihr Geſchi> tragen. Das Chriſtentum ijt ja gut; aber wie kann ich übertreten? Jh würde von allen
Kandidat
Greensboro
71
C. March
wurde
am
vom
Jmmanuel-College
Sountag,
den
16.
Juli,
in
in
Southern Pines, N. C., von Paſtor John McDavid ordiniert und in ſeiner dortigen Miſſionsgemeinde eingeführt. Der Predigt lag 1 Tim. 4, 16 zugrunde. Der junge Miſſionar hat bereits Schule begonnen. Lehrer Frank
die Arbeit in der Alſion von Char-
lotte, N. C., eröffnete ſie im Juli; ſie zählt ſechzig Schüler. Der HErr der Kirche ſete den jungen Miſſionar zum Segen unter ſeinem Volk! Auſtralien. Von der Papuamiſſion
unſerer
auſtraliſchen Brüder zu Koonibba, Südauſtralien, berihtet Miſſionar C: A. Wicebuſch folgende Zahlen für leßtes Jahr: 1 Station; weiße Arbeiter: 1 Paſtor und. 1 Lehrer;
cingeborene
Chriſten:
59
(davon
4
im leßten Jahre getauft); Konſirmierte: 21; Stimmberechtigte: 18; zum Abendmahl gingen 98; an Geldern brachten ſie auf £ 118 (= $575.00);
derzeitige
Taufkandidaten: 16; 1 Schule mit 18 männlichen und 22 weiblihen Schülern. Unter den Knaben wird einer als eingeborener Prediger und ein anderer als cingeborener Lehrer vorgebildet. Die Schwarzen fonmmen und gehen, ſo daß im Durchſchnitt faſt ſtets 100 dort anweſend ſind. Dieſes, ſowie die weite Entmeinen Kaſtengenoſſen verſtoßen werden, meine Söhne fernung von der beſiedelten Küſte, von der viele Bewürden keine ebenbürtigen Frauen bekonumnen, niedürfniſſe herbeigeſchafft werden müſſen, macht die mand würde einſt meine Enkelinnen heiraten. Hier jährlihen Unterhaltungskoſten ſehr hoch, nämlih auf der Welt muß id) mim einmal. meinen Kaſtenge$6225.00. Um dieſe Unkoſten etwas herabzuſetzen, noſſen zu Gefallen leben und ihren Vorſchriften blindhat man jeßt einen Farmbetrieb ecingeridjtet: Die lings folgen.“ (Leipz. Miſſ.-Bl.) viele Arbeit unter den Schwarzen nötigt den Miſfionar, ſi eine weiße Sauslehrerin für ſeine eigenen Kinder zu halten. Th. H. Mantherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. Die Leipziger Miſſionare in Deutſch-Oſtafrika (Von H. M.) freuen fic) der Erfahrung, daß eine größere Zahl von Heiden fid) herzufindet als bisher, und chriſtliche Sitte Während in dieſen Tagen die neue Schule in ſih weiter feſtigt in den Gemeinden. Jn Madſchame Greensboro eingeweiht wird, und die, Negerkinder zum Beiſpiel waren nahezu 600 Hörer des Weihdort dem Heilaúd „Hoſianna“ ſingen, werden unſere nacht8evangeliums; die Hälfte ſaß draußen vor den __Tieben Schulkinder in der Synodalkonferenz mit einTüren und Fenſtern. Die Schulkinder wurden niht ſtimmen oder vielmehr ihr „Hoſianna“ nod) fortſeßen müde, den ganzen Dezember Hindurd) ihre Weih“wollen. Das wird dem HErrn JEſu, dem großen nachts[ieder zu ſingen, 10 an der Zahl, alles alte, Kinderfreund, ſchr wohlgefallen. Noch iſt die Schule liebe Lieder und Singweiſen. Während des Monats niht ganz bezahlt; darum, liebe Kinder, bringt ihm brannte das Adventskreuz. Für den Kirchenbau in nod mehr ,,Sofiannas” mit der Tat entgegen und Madſchame ſteuert der Sammelverein „Ährenleſe“ ſammelt weiter für den Bau! Und ihr werten Gebeträchtlihe Summen bei. WIS der Miſſion8inſpektor meinden alle, helft dem HErrn JEſu durch eure Miſdie Station beſuchte, begrüßte ihn die Gemeinde mit ſion8gaben den Einzug unter den Negern bereiten! dem vierſtimmig geſungenen Lutherliede „Ein! feſte Paſtor C. F. W. Sapper, viele Jahre lang Glied Burg iſt unſer Gott!“ der Kommiſſion für Negermiſſion und Mitredakteur Ein Miſſionskranz. Eine ſchöne Caen der „Miſſionstaube“, iſt am 28. Juli in Los Angeles, wurde dem Miſſionsveteranen Paſtor D. Vietor in Wir gedenken“ Gal., ſelig im HErrn entſchlafen. Bremen bei ſeinem Tode zuteil. Auf ſeinen Wunſch, | ſpäter oc) weitere Mitteilungen über das Leben daß man ihm ſtatt der Kränze einen Miſſionskranz nd Wirken dieſes treuen Freundes der Negermiſ2 aufs. Grab legen möge, ſpendeten ſeine Sreunde Uber: N zu machen.
Die
72
Mtiiſſions-Taube:
100 Miſſions8gaben von je 100 bis 800 Mark als „Zweiglein auf das Grab“ oder „anſtatt eines Kranzes“ im Geſamtbetrage von 2163 Mark. Die Vlumen ſolcher Kränze verwelken niht fo raſh wie die aus den Garten, und ihr Duft verbreitet fid) bis in die Seidenivelt. Vor ctwa zwanzig Jahren machte ein engliſcher Advokat, Quilliam, viel von fic) reden. Er war Mohammedaner geworden, trat als Prophet des Jslanm in Liverpool auf, baute. eine Moſchee, hatte großen Zulauf und prahlte von der nahe bevorſtehenden Bekehrung Englands zum Mohammedanismus. Zeitungen halfen ihm mit, das leihtgläubige Publikum an der Naſe herumzuführen, wobei es ohne Seitenhiebe nad) dem Chriſtentum niht abging. ‘Auch Kirchenblätter redeten von Quilliam, und Miſſionare in Jndien mußten es fic) von dortigen Mohammedanern vorwerfen laſſen, daß der Jslam in ihrem Heimatlande fic) rajd) ausbreite. Nun aber ſtellt ſih der Quilliamismus-als eine Schwindelei heraus. Quilliam ijt als Advokat und Prophet verduftet, ſeine große Moſchee iſt eine zerfallene Hütte, und von den Tauſenden, die ſeiner Rede lauſchten, iſt niemand mehr zu finden. Vielleiht ſind die Engländer, die als Mohammedaner im leßten Winter nad) Mekka in Arabien gepilgert ſind und an dieſem weltberüchtigten Wallfahrtsort alles mitgemacht haben, die Überreſte der Quilliamiter. JFhrem Heimatland machen ſie keine Ehre.
Neue Dru>ſachen. FOLLOW JESUS. By William Dallmann. VSerlag des Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. Jn Leinwand gebunden, mit Goldtitel. 297 Seiten. Preis: $1.00. Auch vom Concordia Publishing House zu bezichen. Urſprünglich cine Predigtſerie, bietet der geehrte Verfaſſer. hier dieſe in Form von 37 Betrachtungen über die Nachfolge JEſu. In ſeiner bekannten knappen, lebensfrifdjen Weiſe ſtellt er uns den Heiland dar als unſer Vorbild in der Arbeit, in der Verſuchung, in der Armut, in der Barmherzigkeit 2c. Obwohl Chriſtus, unſere Gerechtigkeit, der Hauptgegenſtand all unſerer Predigt und Betrachtung ſcin muß, ſo wird niemand dieſes Thema in vorliegendem Buche verdunkelt finden, daneben aber von JEſu Vorbild in der Heiligung, wie es hier gezeichnet iſt, viel Segen für ſeinen Chriſtenwandel haben.
D. Martin Luthers Großer Katehi8mus. 144 Seiten. Mit Luthers Bild. Verlag von Joh. Herrmann, Zwickau i, S. Pappband mit Leinwandrüden. Preis: 15 Cts. Luthers Großer Katechismus wird hiermit in ſhönem, klarem
Dru>
zu
cinem
billigen
Preiſe
auf
den
Marit
gebracht.
Wie leſenswert dieſer Katechismus ift, braucht an dieſer Stelle nicht erft hervorgehoben zu werden; bildet er doh einen Beſtandteil der Bekenntnisſchriften unſerer lutheriſchen Kirche.
Lutherhefte.
Vorboten
zum
Reformationsjubiläum
1917.
In demſelben Verlage. Preis: Pro Heft 5 Cts.; 12 Hefte (nad) eigener Auswahl): 40 Ct8.; 100 Hefte: $2.75. Dieſe „Lutherhefte“ bieten Abſchnitte aus Luthers Schriften oder kleinere Schriften Luthers vollſtändig in Traltat-
form. Alle behandeln wichtige Fragen der Lehre und des Lebens. Dreißig Hefte ſind bereits erſchienen; eine Serie neuer Hefte ſoll jährlih erſcheinen. Allerdings ift die Beſchaſfung unſerer neuen Ausgabe ſämtlicher Werke Luthers bei weitem vorzuziehen; wer jedoch davon abſchen muß, kann fic) durch dieſe Hefte um ein Geringes des großen Reformators
Milde
in den Beſil bringen.
Gaben
der
beſten
Darlegungen H. M.
für die Negermifjion:
Durch die Kaſſierer: H. W. C, Waltke, St. Louis, Mo., $42.51, H. G. Pliefte, St. Paul, Minn., 296 W. J. Hinge, * Beecher, Jll., 158.72, Prof. J. S. Simon, Springfield, Jil, 67.00, Beinle, Staunton, Jll., 51.19, C. Spilman, Baltiz more, Md., 33.55, E, W. Buh, Norfolk, Nebr., 27.80, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dat., 5.00, J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 245.26, J. F. Schuricht von Kaſſierer Schmalz 203.28, C. Claußen, San Francisco, Cal., 6.20, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 135.23, H. F. Ölſchlager, Leavenworth, Kanſ., 102.27, O. E. Vernecer, Seward, Nebr., 77.03, J. F. Rettmann, Saginaw, Mich., 10.00, G. Denker, Brootlyn, N. Y.,
44.45.
Durch
P. E, C. Georgii,
leins Schulkindern .50. Champaign, Jl, 5.00. von
der
Jmmanuelsſchule,
Glidden,
Wis.,
von
Frl.
Heine
Von YW. VB, 5.00. Von Unbekannt, Durch Prof. F. Wahlers, Schulgeld 2.95.
Von
den
Negergemeinden:
St. James, Southern Pines, N. C., 3.00, Bethlehem, New Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 35.00, Mount Calvary, Mount Pleaſant, N. C., 3.00, Zion, Gold Hill, N. C., 15,31, Concordia, Nodivell, N. C., 2.50, Mount Zion, The Mods, N. C., 24.25, Station in Napolconville, La., 1.55, St. John, Salisbury, N. C., 2.15, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2,50, St. Matthew, Meherrin, Va., 6.25, Bethany, Yonkers, N. Y., 10.00, Grace, St. Louis, Mo., 3.50. Summa: $1670.70. Für die Schule in Greensboro: Durch die Kaſſierer: H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 8.12, H. G. Pliefke, St. Paul, Minn., 57.93, W. J. Hinze, Beecher, Jll., 95.17, Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 21.25, C. Spilman, Baltimore, Md., 30.01, E. W. Bub, Norfolk, Nebr., 23.35, G. Wendt, Detroit, Mich., 28.65, J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 84.15, 3. F. Schuricht von Kaſſierer Schmalz 12.00, C. Claußen, San Francisco, Cal., 1.00, C. A. Kampe, Fort Wayne, Ind.,
20.30, H. F. Ölſchlager,
Leavenworth,
Kanf.,
113.13,
O.
E.
Bernecker, Seward, Nebr., 16.00, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 4.56. N. N., Mabelvale, Ark., 1.00. Henry und George Weihrauch, Elkhorn, Wis., 5.00. Anna Bentfeld, Greenville, S. C., 2.00. Frau K. Kellermann, College Point, L. J., N. Y., 2.00. N. N., Farmington, Mo., 1.00. Von Ruth Am End und Matia Brinkmeier, Jasper, Minn., 1.00. N. N., Kanſas City, Kanſ., 5.00. . Aug. Dröge, Aurora, Jnd., 1.00. H. Burmeiſter, Spooner, Wis., 1.50. Summa: $535.12. .
La.,
NB. Auf S. 64 lies: Durch A, D. Stoll, New Orleans, 11.50 von der Erſten Engliſh-Ev.-Luth. Wochen- und
Sonntagsſchule (ſtatt A. D. Stoll). Für Negerkinder in Concord: Durch Kaſſierer H. G. Plieffe, St. Paul, Minn., 7.90. Für NMegerftudenten: Durch Kaſſierer H. G. Pliefke, St. Paul, Minn., 1.00. Von W. B. 2.00. Ertrag des Johann Scheve-Legats 6.25. Summa: $9.25. 2 Für das Luther-College: Durch Kaſſierer J. FSchuricht von Kaſſierer Schmalz: 2.00. Für Studenten in Greensboro: Durch Kaſſierer Próf. J. S. Simon, Springfield, Jll., 10.00.
St, Louis, Mo., 16. Auguſt 1911. 5 H. L. Döderlein, 848
+
Die „„Miſſious-Taube““ erſcheint cinmal monatlig. in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Gremplar.
10 Exemplare unter einer Adreſſe.
25 60
100
IR i
5 R
> >
eae Ate
Lj
”
”
”
Kaſſierer.
E. Prairie Ave.
:
Der Prei3 fiir ein Jahr $
.25
2.00
5.00 9,00
io
«+2 17.00
Jn St, Louis dur Träger oder Poſt bezogen 35 Cents xro Exemplar. Brieſe, welche Beſtelungen, Abbeſtelungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden E enge ſind zu richten an Rev. Il, Meyer, 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Mr. Hugo Doederlein, 848 TE: Prairie Ave., St. Louis, Mo.
Entered at the Post Office at St, Louis, Mo., as second-class matter.
TRR Sy NY
cx ==>
ES =,
== S|
S
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſ- „Lutheriſchen Synodathonfereny von Nordamerika. Oktober
33. Jahrgang.
Miſſiouserfolg unter den Mohren. „Mohrenland
wird
Gott“, Pf. 68, 32. die Mohren zu Gott
ſeine
Hände
ausſtre>en
zu
Das iſt eine Weisſagung, daß bekehrt werden und ihn anbeten
ATL
Pray
ee
ſollen. Wer ſind denn die Mohren? Damit ſind Wir nennen ſie gewöhnlich Die Schwarzen gemeint. Neger. Jhre eigentliche Heimat ijt in Afrika. Durch den Sklavenhandel ſind viele nad) Amerika gebracht worden. Die ſchwarze Bevölkerung in unſerm Lande zählt an zehn Millionen. Unter dieſer Negerbevölkerung miſſioniert die Ev.-Luth. Synodalkonferenz von Nordamerika ſeit etwa dreiunddreißig Jahren. Die Negermiſſion iſt eine überaus ſ<hwierige Miſſion. Der Teufel wirft unſern Miſſionaren viele und große ‘Hinderniſſe in den Weg. Doch trob aller Schwierigkeiten nimmt die Miſſion unter den Mohren ihren geſegneten Fortgang. Das kann ja and) nicht anders ſein; denn hier ſteht die göttlicheVer_heißung: „Mohrenland wird ſeine Hände ausſtre>en Dieſe Verheißung muß ja wahr werden, zu Gott.“ fo gewiß Gott wahrhaftig iſt. Sie geht auch jest vor Tun wir einen kurzen unſern Augen in Erfüllung. Überbli> auf unſere Negermiſſion! Jm Jahre 1910 betrug die Seelenzahl unſerer Negergemeinden 2067, darunter 858 Komnnumizierende und 242 Stimmberechtigte. Die ſiebzehn Wochenſhulen wurden von 1403 Schulkindern beſucht. Ju Dienſte der Miſſion ſtanden 26 Arbeiter, 13 weiße und 13 farbige. Ferner, unſere farbigen Glaubensbrüder ‘find
1911.
‘Nummer
10.
wirklich -gute Lutheraner, die uns weißen Lutheranern in mancher Beziehung als Muſter dienen können. Es iſt wahr: „Wir haben in unſern farbigen Gemeinden jo erfenntnisreidhe und exemplariſche Chriſten wie in den beſten weißen Gemeinden.“ Sie halten ſi<h ebenſo fleißig zu Gottes Wort, ja nod) fleißiger als die Glieder der weißen Gemeinden im Süden. Sie haben ihre Wochengottesdienſte. Jn manchen Familien wird regelre<hte Hausandacht ge: halten.
Unſere
Negerchriſten
gehen
auch
oft
zum
Tiſch des HErrn. Lebktes Jahr haben 3375 kommuniziert. Das macht durchſchnittlich faſt vier Abendmahlsgänge für jedes Glied. Nun vergleiche man cinmal die Statiſtik unſerer weißen Gemeinden in bezug auf dieſen Punkt, dann wird man zu ſeiner Verwunderung finden, daß der farbige Lutheraner durchſchnittlih viermal zum Sakrament geht, während der weiße Lutheraner nur zweimal geht. Man hört in den leßten Jahren viele Klagen darüber, daß gar manche Eltern ihre Pflicht mehr oder weniger verſäumen Hinfichtlid) der criſtlihen Schulung ihrer Kinder. Ju unſern Negergemeinden iſt dieſe Klage ein unbekanntes Ding. Faſt alle Eltern ſchi>en ihre Kinder in die chriſtlihe Wochenſchule. Der Neger ijt bekanntlih arm. Und doch beſtreiten unſere farbigen Gemeinden meiſtens ihre laufenden Ausgaben für Licht, Feuerung und kleinere Reparaturen und haben im vergangenen Jahre etwa $2000.00 für Miſſion beigetragen. Arme Frauen entrihten monatlic) einen Beitrag von einem Dollar, das macht zwölf Dollars das Jahr. Eine Witwe hat
Die
74
Miſſiouns-Taube.
ihr niht unbedeutendes Vermögen der Miſſion teſtamentariſh vermacht. Wie ſteht es aber hinjidtlic) des Wandels? Nun, unſere farbigen Lutheraner ſind keine Engel. Wir ſind's ja aud) niht. Da gibt es nod) manche Mängel. Doch üben fie hrijtlide Zucht in den Gemeinden. Gott der Heilige Geiſt gibt ihnen Kraft zum Kampf und Sieg über Teufel, Welt und Fleiſch ſowie zur Heiligung und zu guten Werken. Und ſo ſind ſie ein Salz gegen die ſittlihe Fäulnis ihrer Raſſengenoſſen in ihrer Umgebung. Die Polizei ſicht dieſen Segen der lutheriſhen Miſſion und freut ſich desſelben. Wie verhält es fid) nun endli<h mit der Treue und Standhaftigkeit unſerer Neger? Antwort: Nicht alle bleiben treu. Wie in unſern weißen Gemeinden leider gar manche von denen, die bei ihrer Konfirmation ewige Treue geloben, ſpäter doch abfallen, ſo geht es aud) in unſern Negergemeinden. Doch Gott ſorgt dafür, daß and) ſeine Auserwählten unter den Mohren beharren bis ans Ende und ſelig werden. Wir wollen hier nur auf ein Beiſpiel der Standhaftigkeit hinweiſen. Da iſt ein Häuflein farbiger Lutheraner in Little Nod, Ark., wo im Jahre 1878 die erſte Miſſionsſtation gegründet wurde. Dieſe lieben Leute ſind nun ſhon achtzehn Jahre ohne eigenen Prediger; doch trog aller Verſuhungen zum Abfall halten fie fic) bis auf dieſe Stunde zu ihrem lieben lutheriſhen* Zion. Dies alles iſt etwas Großes und Wunderbares. «Nebſt Gott verdanken wir dieſen Mijfionserfolg unter den Mohren unſern lieben, treuen Miſſionaren. Laßt uns darum! dieſe unſere Arbeiter allezeit kräftig unterftiigen mit unſern Gebeten und Gaben, damit je Tanger je mehr in Erfüllung gehe das Wort: „Mohrenland wird ſeine Hände ausjtreden zu Gott. C. F. D.
Ein beſonderes Auliegen. Nicht zu
überſehen!
Sn einem großen Haushalt gibt es immer cine ganze Menge von Verrichtungen und Bedürfniſſen, wie fie tagtaglid) vorkommen, und über weldje der
Verwalter
dem
Herrn
regelmäßig
Bericht erſtattet
und ſeinen Weiſungen folgt. Zuweilen paſſiert aber etwas Beſonderes, Unerwartetes, infolgedeſſen der Verwalter ſhnell handeln muß, und dann liegt es ihm beſonders an, dem Herrn Mitteilung zu machen, daß er tatkräftig die nötigen Schritte tue, um das
“Seine
Die
in gutem Stande zu erhalten. Synodalfonfereng
:
Hat in der Negermiſſion
einen großen Saushalt und fie läßt fic) von ihrem
Verwalter, der Kommiſſion für Negermiffion, durch die „Miſſionstaube“ und durd) Berichte auf Synodalverſammlungen über den Beſtand und die Bedürfniſſe ihres Werkes regelmäßig Bericht erſtatten. Zuweilen ereignet fic) nun aber auch in der Negermiſſion etwas Beſonderes, wobei ein raſhes Handeln nötig wird, und in dem Falle bringt die Kommiſſion in einem beſonderen Anliegen die Sache vor die Synodal- konferenz durd) einen Notruf. Ein ſolches Anliegen hat die Kommiſſion heute, und es iſt um ſo dringender, da ohne tatkräftiges Eingreifen niht nur die Kommiſſion, ſondern das ganze Werk in Verlegenheit und Not geraten würde. Die Sache, um die es fic) handelt, ijt dieſe. Es befand fic) nördli<h vom Jmmanuel-College in Greensboro cin ſogenannter cesspool, in welchen der Abzugskanal vom College mündete. Als die zweite Profeſſorenwohnung gebaut wurde, mußte dieſer cesspool fortgefdafft werden.
An deſſen Stelle wurde
mit Einwilligung der Nachbarn durch einen Graben für Abzug nach der Stadt zu geſorgt. Unſer Grundſtü> liegt außerhalb der Stadtgrenze. Nun wurde im verfloſſenen Sommer die neue Schule in Greensboro gebaut, mit plumbing verſehen und in Verbindung mit dem Abzug geſebt, ſo daß das College, zwei Profeſſorenwohnungen und die neue Schule ihren Abzug dahin haben. Nun erhob fich ſehr ſtarker Proteſt gegen unſern offenen Graben, den wir verlängern mußten; die ſtädtiſhen Ordinangen waren auch gegen uns, und ſo mußten wir denn sewer-Verbindung mit dem ſtädtiſhen sewer system herſtellen laſſen. Das verurſaht uns eine Wusgabe von rund $1400.00, wenn man sewerage und plumbing der neuen Schule mit einrehnet. Ferner geht uns von New Orleans die Nachricht zu, daß aud) dort jeßt ein ſtädtiſhes Abzugsſyſtem durchgeführt werden ſoll, wodur< wir genötigt fein werden, unſere drei Miſſionsſtationen und das LutherCollege mit plumbing und sewerage zu verſehen. Das iſt nötig und kann der Hebung der Geſundheit im allgemeinen nur forderlid) ſein. Aber es koſtet wieder Geld. Zwar haben wir nod) keinen Koſtenüberſchlag; aber unter $4000.00 werden ſi<h ſ<hwerlid) die nötigen Einrichtungen treffen laſſen. Dazu nod) eins: Unſer Kaſſierer hat leider eine Anleihe von $2000.00 machen müſſen, da die Kollekten unſerer lieben Schulkinder die Koſten für den Baru der neuen Schule niht ganz de>ten — es fehlen nod) etwa $800.00 —, und bislang die Miſſionsfeſtfolleften niht genügend Miſſion8gaben für die Negermiſſion ergeben haben. Wenn man nun bedenkt, daß
die monatlihen Gehälter fid) auf $2000.00 belaufen,
dazu no<
etwa
$200.00
für Reiſekoſten,
Miete
2c.
.
—
Die
Miſſions-Taube.
nötig find, ſo können die werten Leſer leiht erraten, welches Anliegen die Komniiſſion hat: Wir müſſen $4000.00
haben,
um
die genannten
beſonderen
Aus-
gaben und das Defizit in der Kaſſe zu de>en, und wir bedürfen reihli<her, regelmäßiger Kollekten, um unſere regelmäßigen
monatli<hen Ausgaben
beſireiten
zu können. Die Kommiſſion iſt nur Verwalter, die Synodalkonferenz iſt Beſißer der Negermiſſion. Wir {childern in cinem beſonderen Anliegen die Not der Miſſion und ſind deſſen in guter Zuverſicht, die werten
Gemeinden
der
Synodalkonferenz
werden
dieſes
geſegnete Werk des HErrn nicht verkümmern laſſen. So ſendet denn recht bald Hilfe um der Wohlfahrt Bions willen! H. M.
Jmmaunel-Kouſerenz. Die Jumauuel-Konferenz hielt ihre Gigungen vom 24. bis zum 27. Auguſt in der St. Matthäusgemeinde (Paſtor J. S. Koiner) zu Meherrin, Va., ab. Zwölf Miſſionare waren erſchienen und als Gaſt Paſtor C. Lauterbach von Ridgeway, N. C. Für die Paſtoralkonferenz war der Unterzeichnete als Vorfiger und Lehrer Buntro> als Sekretär erwählt, für die öffentlichen Sißungen Miſſionar McDavid als Vorſiter und Miſſionar Thompſon als Sekretär. Jn den Sißungen der Paſtoralkonferenz wurde der zweite Teil einer Arbeit des Unterzeichneten über “Absolution and Excommunication” beſprohen. Die meiſte Zeit wurde mit Schulangelegenheiten zugebracht, und Miſſionsdirektor Bakke wurde Gelegenheit gegeben, mehrere Miſſionsſachen zur Beſprehung und Beratung vorzulegen. Unter anderm wurde beſchloſſen, mit Zuſtimmung der Miſſionskommiſſion das Vlättden’ Lutheran Pioneer vom neuen Jahre an nicht mehr gratis zu verteilen, ſondern die Gemeindeglieder unſerer Niffionsftationen zu bewegen, ſelber für das Vlättchen zu bezahlen. Dieſe Sißungen wurden mit furzen Anſprachen von Miſſionar Koiner über Pj. 113 und Miſſionar Ford über 2 Kor. 5, 20 eröffnet. Für die öffentlihen Sißungen hatte Prof. J. Ph. Schmidt eine Arbeit über “Russellism” und Mijſionar FJ. Alſton eine Arbeit über “Religion in the Home” geliefert. Erſtere war aus dem beſonderen Grunde gewählt worden, weil dieſe Schwärmerei Unruhen in der St. Matthausgemeinde verurſacht hatte. GotteSdienſte wurden am Donners8tag- und Freitagabend abgehalten. Fn erſterem predigte Miſſionar McDavid über Joſ. 1, 6. 7, in leßterem Prof.
Wahlers über Joh. 20, 21—283.
Der Gottesdienſt
am Sonntagmorgen war verbunden mit der Feier des heiligen Abendmahls. Miſſionar Koiner hielt
75
die Veichtrede über die erſten ſieben chriſtlichen Frageſtücke und Miſſionar Thompſon die Predigt über Joh. 5, 31. 52. Am Sonntagnachmittag wurde das jährliche Erntedankfeſt
über By. Jahr
gefeiert,
116, 12—14
wobei
predigte.
der
Unterzeichnete
Die nächſie Konferenz findet, will's Gott, übers in der Mount Zionsgemeinde Miſſionar Fords
zu Rocks, N. C., ſtatt.
M. L.
„Laßt die Kindlein zu mir kommen!“ Ja, JEſus ſucht durch das Evangelium auch die Kinder; denn auch ſie ſind Sünder und bedürfen eines Heilandes. Viele Leute meinen nun, die Sonntagsſhule genüge für Kinder, von der öffentlichen Predigt verſtünden ſie doc) nichts. Sie irren jid) ge-
waltig. Das zeigt unter audernm auch folgendes liche Ereignis aus unſerer Negermiſſion.
lieb-
Ein kleiner Junge von ſieben Jahren kam eines Tages durch wunderbare Fügung Gottes aus Neugierde mit einem älteren Schüler in unſere Gemeindeſhule. Die Schule gefiel dem Burſchen ſo viel beſſer als die Staatsjdule, daß er ſeine Mutter, die, wie die ganze Familie, zu den Methodiſten gehört, jo lange inſtändigſt bat, ihm doch zu erlauben, unſere Schule zu beſuchen, bis fie endli<h einwilligte. Zwei Jahre kam er nun regelmäßig zur Schule und zur Kirche, lernte fleißig und hörte, wenn gepredigt wurde, andächtig zu. Eines Sountags handelte die Predigt von der heiligen Taufe. Unſer kleiner Kirdginger hörte, wie gewöhnlich, aufmerkſam zu, ja die Predigt ſchien ihn ganz beſonders zu intereſſieren. Am folgenden Tage kam er zu mir und bat mich, ihn zu taufen. Er wurde beſonders unterrichtet. Die ſe<s Hauptitiice hatte er ſhon zum Teil in der Sdule gelernt. Jn einem AbendgotteSdienſt wurde er getauft. Als die Frage an ihn gerichtet wurde: “Do you desire to be baptized?” antwortete er mit fo lauter Stimme: “Yes. I sincerely desire it”, daß es dur die Kirche ſchallte und viele der ſhläfrigen (i< meine der geiſtlich ſhläfrigen) Zuhörer beſchämte: Marſhall Harris — jo heißt der Kleine — ijt nun Glied unſerer Tutherijden Kirche und trägt ſich, obwohl erſt neun Jahre alt, ſhon mit dem Gedanken, lutheriſcher Prediger zu werden. Die Predigt iſt alſo, wie wir aus dieſem Beiſpiel wieder ſehen,. au< fiir.die Kinder da. Auch fie können ſie verſtehen und daraus lernen. Jhr Eltern, haltet eure Kinder ‘niht fern von der öffentlichen Predigt des Wortes Gottes! H. C. M.
Die Rtiſſions-Taube.
76
Einführuug Direktor F. Bergs. Verbunden mit dem EröffnungsgotteSdienſt für das neue Schuljahr des Jmmanuel-College fand die Einführung des neuberufenen Direktors dieſer Anſtalt, Prof. Friedrich Bergs, ſtatt. Nach dem Singen cines Chorals hielt Direktor Bakke eine Predigt über Apoſt. 8, 35: „Er predigte ihm das Evangelium von JEſu.“ Dabei zeigte er: 1. daß die Predigt von JEſu das eine iſt, das not tut, und 2. daß dies Erfolg verſichert. Nach der dann von Direktor Bakke voll«zogenen Einführung bewillkommte Prof. Schmidt den
in der Nähe von Decatur, Jnd., wo er bis zu ſeiner Überſiedelung im Juli 1891 nad) Beardstotwn, SIL, blieb. An leßktgenannutem Ort war er an der St. Johannesgemeinde tätig, bis er nad) Greensboro um-
zog.
Hier
traf er am
30.
Juni
mit
ſeiner
Familie
wohlbehalten ein. Gott der HErr ſchenke ſeinem Diener im Amt Kraft aus der Höhe, Geduld und Freudigkeit zur Ausführung
len Amtes!
ſeines jdveren
und
verantwortungsvol-
MEO
Witwenſcherflein ſind niht verloren. Zu der Zeit, als der Oberhofprediger Rudolf Kögel in Verlin wirkte, legte eine Witwe nach dem Gottesdienjt in der Kapelle des Domſliftes eine Gabe ſür die Miſſion in die Opferbüchſe ein. Sie hatte jie mit
Prof. F. Berg, der neue
Direktor
des Immanuel-College
in Greenshoro.
neuen Direktor im Namen des Lehrerkollegiums, und Direktor Berg begrüßte in warmen Worten Kollegen und Studenten. Nach einem weiteren Geſang hielt Direktor Berg die Eröffnungsrede. Dieſer legte er die beiden Schriftivorte Joh. 15, 5: „Ohne mid) fönnt ihr nichts tun“ und Phil. 4, 13: „Jh vermag alles durd) den, der mid) mächtig macht, Chriſtus“, Zugrunde. Dann wurde wieder ein Choral geſungen, EZ die Hausordnung und Namenliſte verleſen und Abfiindigungen gemacht. Mit einem Schlußvers, Gebet und Segen ſ{hloß die Feier. 7 Direktor F. Berg wurde im Juni 1878 in Little
0c nd }
ftober
£., von Paſtor C. F. Obermeyer ordiniert ‘als Miſſionar unter den Negern. . Ende 1881 folgte er cinem
Ruf einer Gemeinde
der
Adreſſe
an
den
Oberhofprediger
und
einer
Zuſchrift verſehen; dennoch gelangte das Geld erſt nach Monaten und auf merkwürdigen Umivegen an jeine Beſtimmung. Wie. ging das zu? Eine ruchfoje Hand hatte die Vüchſe abgebrochen und beraubt und in einer vom Doniſtift entfernten Straße in einen Hausflur geworfen. Hier wurde ſie von einem Dienſtmädchen beim Auskehren gefunden. Die Finderin unterſuchte ſie, fand nichts darin und gab ſie bei der Polizei ab. Dieſe nahm ſie in Verwahrung und ſtellte fie na<h Verlauf der üblichen Wartefriſt, als ſi<h kein Eigentünier meldete, an die Finderin zurück. Als das Dienſtmädchen zum zweitenmal die Vüchſe in der Hand hielt, wollte ſie die grünen Franfen, die in der Öffnung herabhingen, mit der Schere entfernen und entde>te zu ihrem Staunen einen Zettel mit einem Namen ſamt - dem unverſehrten Geldopfer. Sie war ehrlih genug, den Miſſionsbeitrag dem Geiſtlihen des Domiftiftes, Oberhof-" prediger Kögel, “abzugeben und erhielt dafür ihre Belohnung. Nun öffnete dieſer den Geleitbrief, der der Gabe beigegeben war, und las die rührenden Worte: „Laß dies Scherflein einer Witwe nicht verloren ſein!“
Zum Chrengedidtnis. Wieder ijt cin treuer Freund der Negermiſſion eingegangen zu ſeines HErrn Freude. Es iſt dies weiland Paſtor C. F. W. Sapper. Der Entſchlafene wurde am 6. Auguſt 1833 in Wolfenbüttel, Braunſchweig, geboren. Ausgebildet in der MiſfionSanjtalt zu Hermannsburg, kam er int Mai des
Jahres 1866 nah Amerika und wurde am 10. Juni als Paſtor der Gemeinde
in South
St. Louis
(Cae
—
-
e Miiſſtions-Taube. ‘rondelet) Siebzehn
vom ſeligen Jahre ſpäter
Gemeinde
in
ſlarkte
ſo weit,
Paſtor Brohm eingeführt. folgte er einem. Beruf der
Bloomington,
Sil.
Dieſer
diente
er
ſaſt 26 Jahre lang, bis ſeine Kräfte zuſammenbrachen. Danach zog er nah Los Angeles, Cal., und hier erer
daß
er
etliche
Mijfionsplage
be-
dienen konnte. Dies jegte er, wenn auch zuweilen mit viel Beſchwerde, fort bis vierzehn Tage vor ſeinem Tode. Er war Maun und ein großer
überhaupt ein reger, - tätiger Freund der Miſſion. Als im
Jahre 1877 die SI beſchloß, die Miſſion unter den Negern dieſes Landes in Angriff zu nehmen, da wählte ſie Paſtor Sapper in St. Louis zum
Glied
der
Kommiſſion
für
Negermiſſion.
Als
zeitweiliger Nedakteur der „Miſſionstaube“, als Vor-
77
eſſenz aller menſ<hli<hen Weisheit, über die hinaus es keinen Fortſchritt gäbe! Dieſer lächerliche Nationalſtolz und dieſes'zähe Feſthalten an den geheiligten
Sitten der Vorzeit, wobei alles Leben verknöcherte und verſteinerte, waren die geiſtigen ſchier unerſteigbaren „chineſiſhen Mauern“, mit welchen fic) das Volk lange, lange gegen alle Einflüſſe von außen, auch gegen das Chriſtentum, feſt abſ<hloß. Und noch andere Hinderniſſe ſtellten ſi<h der Miſſion entgegen
und mußten in mühſamer Geduldsarbeit überwunden
werden: die irdiſhe SinneSart, mit teſten Selbjtqerechtigteit verbunden.
der ausgeprägFür religiöſe
Dinge iſt die Empfänglichkeit nur gering. des Konfutſe,
der Konfuzianismus,
Die Lehre
iſt eigentli<h
gar
figer der. Kommiſſion und als Viſitator auf dem Miſſionsgebiet hat er der Negermiſſion ſo wertvolle
Dienſte geleiſtet, daß die Synodalkonferenz einſtimmig beſchloß, als er nad) Bloomington überſiedelte, er ſolle Glied der Kommiſſion bleiben troß der mit ſeiñen Neiſen zu den Verſammlungen der ſion verbundenen Koſten. So Hat er denn
Kommiſauch von
Bloomington aus nod jahrelang der Negermiſſion gedient. Mit Paſtior Sapper iſt ‘wieder einer der Arbeiter und Streiter in den erſten Reihen unſerer Väter dahingeſchieden. Er ſtarb fein janft und ſtille im Glauben an ſeinen Heiland am Sonntag, den 23. Juli, morgens um 145 Uhr, im Alter von 77 Jahren, 11 Monaten und 17 Tagen, nachdem er - 45 Jahre und 2 Monate im heiligen Predigtamte geſtanden hatte. Sein Leib wurde am 27. Juli in Los Angeles, Cal., als ein Samenkorn für die Ewigkeit in die Erde geſenkt. Jm Trauerhauſe amtierte Vizepräſes Kogler; in der Kirche predigte Paſtor Michel über Luk. 2, 29. 30. Sechs Paſtoren fungierten als Leichenträger. Nun ſchlummert er dem Auferſtehungsmorgen entgegen, wo gewiß: eine große Schar Erlöſter ihn als Gehilfen ihrer Seligkeit be“grüßen wird. Sein Gedächtnis bleibe unter uns im ___ Segen! H. M.
a
China. 3
+ Paſtor
C. F.
W. Sapper.
+
keine Religion zu nennen; es iſt nur cine Sittenund Anſtandslehre voll leerer Formen und lügneriſchem Schein. Die Hilfe der himuliſhen Mächte hat man nur zu irdiſchen Geſchäften nötig; man ſchachert und marktet mit den Göttern wie mit ſeine8gleihen. Eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben ſpielt das Fungſchui, die ſogenannte Wind- und Waſſerlehre, cine Lehre, die dic mannigfaltigſten abergläubiſchen Anweiſungen für die Wahl eines ſegenbringenden Jn KrankheitsVauplages, Begräbniſſes 2c. gibt. nöten ruft man den Tauiſtenprieſter, der dur< ſeine Beſchwörungen die böſen Geiſter zu bannen vorgibt. Von Sndien her iſt der Buddhismus mit ſeinem reih-
China mit ſeinen 330 Millionen Einwohnern ijt nächſt Sndien das größte Arbeitsfeld der evangeliſchen Miſſion. Wie haben doch die Chineſen, ſtolz auf ihre uralte Kultur und die manchen von ihnen [hon in grauer “ bevölkerten Götterhimmel in China eingedrungen und“ hat fich im Volk feſtgewurzelt. Ein beſonderes Bolle N Vorzeit gemachten Erfindungen, bis in die jüngſte wae gegen das Evangeliunt bildet ‘der Ahnendìi ft, Beit voll Geringſchäßung auf alle Ausländer und welche a iin Wie düukten ſie alles Ausländiſche herabgeſchen!
Lehren ihres großen Meiſters Konfutſe die Quint-
e
78
Die Mtiſſions-Taube.
Noch erſchwert ijt die Arbeit der Miſſion dur<h das oft allerdings au< durchaus niht rühmliche Verhalien der Ausländer den Chineſen gegenüber. Eine tiefe Verbitterung hat es bei dieſen beſonders erwed>t, daß das chriſtlihe England dem wehrloſen China das Opium, dieſes Leib und Seele verderbende Gift, geradezu aufgezwungen hat. Durch dieſe und durch manche andere ihnen zugefügte Unbill iſt es geſchehen, daß aus der Verachtung der „rothaarigen Barbaren“, wie fie die Ausländer nannten, mit den Fahren ein [eidenſchaftlicher Fremdenhaß geworden iſt. Der erſte evangeliſche Miſſionar, der China betrat, war Robert Morriſon; er ließ fid) 1807 in Kanton nieder, durfte aber bis an ſeinen Tod, 1831, nicht einmal das Evangelium öffentli<h in den Straßen von Kanton verkündigen. Nur ganz heimli< verjammelte er in ſeinem Studierzimmer eine kleine Schar, mit der er chriſtlihen Gottesdienft hielt; getauft hat er kaum ein Dugend Chineſen. Der Vertrag von Nanking räumte den Ausländern 1842 fünf _ Häfen ein, wo ſie ſich niederlaſſen durften; das mad: ten fic) aud) die Miſſionare zunuße. Aber erſt 1858 wurde durch den Vertrag von Tientſin Religionsfreiheit im Lande proklamiert, und neun weitere Hafenpläße wurden für den Verkehr mit den Ausländern freigegeben. Nun fiel eine Schranke nad) der andern, bis ſ<ließli< das ganze Land den Europäern und Amerikanern offen ſtand. Je mehr fic) das Land öffnete, deſto mehr MiſjionSgejelljdajten ſandten ihre Boten dahin, deſto mehr Miſſionsſtationen wurden gegründet. Meiſt waren dieſe aber in den Küſtenprovinzen gelegen; tiefer im Snnern durfte man kaum hoffen, Fuß zu faſſen. Der Mann, der der Miſſion den Weg dahin gewieſen hat, war der glaubensmiidtige, feurige Hudſon Taylor; er gründete eine neue Miſſion, die es fic) gerade zur Aufgabe machen ſollte, die Snlandprovinzen zu bejegen, die China-Jnland-Miſſion. Hunderte von Miſſionaren und Miſſionsſhweſtern dieſer Geſellſhaft haben fid) ſeitdem im Snnern Chinas feftgejest. Andere Miſſionare find ihren Spuren gefolgt. Freilich gibt ‘es im Snnern des Landes auch jest nocd) viele und große Städte, in denen fein Miſſionar wohnt. Die deutſhen Miſſionen haben in China den Schauplatz ihrer Wirkſamkeit hauptſächlich in der ſüdliſten Provinz des Reiches, in Quangtung. Lange iſt es nur eine kleine Arbeit mit beſcheidenen Erfolgen geweſen, die ſie dort getrieben haben. Sn den beiden leßten Jahrzehnten iſt ſie aber ſ<hön aufgeblüht, beb= ſonders die der Berliner Miſſion in Kanton und der Umgegend bon Kanton und im äußerſten Norden der ; Provinz. Und ebenſo die der Baſeler Miſſion in den
Kreiſen am Buſen von Kanton und am Oſtfluß. Von geringerer Ausdehnung iſt die Arbeit der Rheiniſchen Miſſion am Buſen von Kanton. Das deutſche Findelheim in Hongkong hat ſhon manchen Hunderten von ausgeſeßten Mädchen einen geborgenen Zufluchtsort geboten. wong in
Jünger ijt das deutſche Blindenheim TſaukKaulun, für die bedauernswerten blinden
chineſiſhen Mädchen beſtimmt. Verſchiedene deutſche Miſſionare und Miſſionsgehilfinnen, neueren Geſellſchaften
zugehörig,
ſtehen
in den
Provinzen
Hunan
und Kiangſi in der Arbeit. Als 1899 in Kiautſchou die deutſche Flagge entfaltet wurde, hat dort alsbald außer
dem
Brotejtantijden
Miſſionsverein
die
Ber-
liner Miſſionsgeſellſchaft das Panier des Kreuzes aufgepflanzt. ; Seit etwa zwei Jahrzehnten regt fic) in China neues Leben. Die verſchiedenen politiſchen Ereigniſſe
öffneten dem Volke doh nach und nah daß es ſeine Rückſtändigkeit gegenüber
ländiſhen
Nationen
und gar gegen
endlih ermannen
erkannte;
wollte
dieſe zurückbleiben,
es
die Augen, den abendniht
ſo mußte
und deren Errungenſchaften
ganz
es ſirh
fid) an-
eignen. Der gewaltige Rieſe erwachte, rieb fic) nod) halb ſhlaftrunken die Augen und ſing an, nad) dem neuen Tageslidte ausgufdauen. Ein Verlangen nah abendländiſhem Wiſſen, wie es früher unerhört geweſen war, breitete fid) in immer weiteren Kreiſen aus. Damit taten fich für die Miſſion8arbeit manche
Türen
auf,
und
ſie
nahm
einen
mächtigen
Auf-
ſhwung. Freilich brachte daun das Jahr 1900 den furhtbaren Boxeraufſtand, in welchem der ganze aufgeſpeicherte Fremdenhaß auf einmal fehrectlic) zum Ausbruch kam. Die Chriſtenverfolgung, die damit über die Miſſionare und die chineſiſhen Chriſtengemeinden hereinbrach, gibt den blutigen Chriſtenverfolgungen eines Nero und Diokletian kaum etwas nah. Tauſende von Chriſten und 134 Miſſionsgehilfinnen ſind dabei Märtyrer ihres Glaubens geworden. Jn einigen Provinzen ſchien tatſächli<h das Chriſtentum mit Stumpf und Stiel ausgerottet zu ſein. Doch nein, auch hier iſt wieder einmal „das Blut der Märtyrer der Same der Kirche“ geworden. Der Anbli> der fich aufopfernden, bis in den Tod getreuen Liebe, der Heldenmut des Glaubens und dann das Abſehen von aller Rache und Wiedervergeltung — dies alles war den Heiden etwas ſo Unbekanntes, daß es auf ſie ſeinen Eindru> niht verfehlt hat; vielerorten iſt ſeitdem ein Umſchwung der öffentlichen Meinung eingetreten. Die Zahl der eingeborenen Chriſten ijt ſeit jenem Schre>ensjahre außerordentlih in die Höhe gegangen. Es werden jest etwa 200,000 evangeliſche Chineſen gezählt; dazu kommen nod) 50,000, die im Tauf-
Die
Mtiſſions-Taube.
unterricht ſtehen. Die Zahl der im Lande tätigen Miſſionare und Miſſionsgehilfinnen ijt 4300. Jn 11,660 chineſiſ<hen Predigern und Lehrern haben fie Wwadere und
treue Helfer.
3485
Hauptſtationen
und
Nebenpoſten werden von ihnen beſeßt gehalten. Etwa 80,000 Schüler und Schülerinnen werden in Miſſions\chulen, einfachen und höheren, unterwieſen. Jn 133 Miſſionskrankenhäuſern
eine Million und
werden
Chineſen
dabei
Seele hingewieſen. Die
mongoliſche
Hilfe
zugleich Raſſe
empfangen
jährlich etwa
in allerlei Leibesnöten
auf
den
iſt
nächſt
rechten der
Arzt
der
weißen
die
größte Raſſe des Menſchengeſchlehts. Wieviel wird für deſſen Zukunft davon abhängen, ob diefe Raſſe JEſum Chriſtum annimmt oder niht! (S. u. E.)
Zum Redaktionswechſel. Nachdem id) die Redaktion der lieben „Miſſionstaube“ an meinen Nachfolger, Paſtor -C. F. Drewes, abgegeben habe, ſei mir nod) ein kurzes Abſchiedswort geſtattet. Als id) vor drei Jahren die Redaktion im Auftrage der Kommiſſion für Negermiſſion übernahm, war id) in dieſer Arbeit ein völliger Neuling; es iſt daher vieles in Schwachheit geſchehen. Dod) war es immer für mich eine Freude und diente mir eher zur Erholung als zur Beſchwer, wenn ih eine neue Nummer der „Taube“ fertigſtellen konnte. Sn der Tat, es öffnen fid) dem Auge die Wunder der Gnade Gottes, wenn man Umſchau hält auf den MiffionSgebieten der Welt, wenn man beobachtet, welche Wege Gott mit Perſonen und ganzen Völkern geht, um ſie zur Erkenntnis ihres Heiles in Chriſto zu führen, wenn man ſieht, wie die Predigt vom Kreuz eine Gottestraft iſt, ſelig zu machen, wodurch des Teufels Reich zerſtört und Gottes Reich gebaut Gerne hätte ic) darüber mehr berichtet, dod) wird. war leider der Raum unſers Miſſionsblätthens zu beſchränkt; es ſollte nad) meiner Meinung erweitert Doch, wo es auch gefehlt haben mag, die werden. werten Leſer haben in Nachſiht meine Mängel zugede>t, und von mancher Seite ijt mir ein Wort, der Dafür Ermutigung und Ermunterung zugegangen. möchte id) hiermit meinen Dank ausſprechen. * Nun ſehe id) mid) genötigt, aus Gefundheitsriidſichten, auf ärztlichen Rat, in ein nördliches Klima überzuſiedeln, und dadurd) wird meine offizielle Verbindung mit der Miſſionskommiſſion und der „Miſſionstaube“ gelöſt. -Gott lege ferner ſeinen reihen Segen auf die Negermiſſion in unſerm Lande; er ſtärke die Glieder der Miſſionskommiſſion — und “inſonderheit den neuen Redakteur — in ihrer fojt-
79
lichen, wenn auh ſ{<hwierigen Arbeit! Er fördere unſere Miſſionen im Süden und Oſten, unſere niederen und höheren Schulen und kröne die Arbeit ſerer Paſtoren und Lehrer mit reihem Erfolg!
unDie
lieben Chrijien allenthalben erfülle er mit brünſtiger
Liebe zur Miſſion und öffne ihre Hände zu milden Gaben für dieſelbe und laſſe in Gnaden die Miſſions-
bitte ſeiner Gläubigen finden,
die Bitte:
immer
„Dein
herrlihere
Reich
Erhörung
komme!“ H. Meyer.
———.——_——
Manqherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von
H. M.)
Die werten Leſer wollen den Artikel: „Ein beſonderes Anliegen“ in dieſer Nummer nicht überſehen. Es handelt fic) darum, die Miſſionskaſſe vor ciner abermaligen ſ<hweren Schuldenlaſt, wie wir fie jahrelang getragen haben, zu bewahren. Es wäre ſ{hwer zu beklagen, wenn die Negermiſſion aufs neue in ihrer Entwi>lung gehindert würde durd) eine drüd>ende Schuld in der Kaſſe. Die neue Fmmannelsfdule ijt nun fix und fertig und für den Gebrauch eröffnet worden. Die cigentlide Einweihung mußte beſonderer Umſtände wegen etwas verſchoben werden. Jn der nächſten Nummer dieſes Blattes hoffen wir darüber berichten zu können. M. L. Herr Albert Berg, Sohn des Direktors F. Berg, iſt von der Miſſionskommiſſion zum Aushelfer am Smmanuel-College für dies Schuljahr ernannt
worden.
M. L.
Aus Charlotte, N. C., kommen erfreulihe Nachrihten. Miſſionar McDavid hat in einem Stadtteil, der mit dem Namen Greenville bezeihnet wird, eine neue Sqhule eröffnet. Am 4. September, dem Tage der Eröffnung, ſtellten fid) 32 Schüler ein, und jeßt ſtehen 70 auf der Liſte. Der tägliche DurchſchnittsGewiß ein verſprehender Anfang. beſu iſt 60. Miſſionar McDavid hält hier ſelbſt Schule, während die Schule der St. Paulsſtation in Charlotte von
Paſtor Thompſon
und Lehrer Alſton geleitet wird.
über dic Geneſung Miſſionar Meſſerlis laufen erfreulihe Nachrichten ein. Er hat fid) im elterlichen Hauſe in St. Paul jo weit erholt, daß er bereits Der daran denkt, ſeine Arbeit wieder aufzunehmen. SErr ſchenke dieſem eifrigen Miſſionar bald völlige f Kraft und Geſundheit! lutheriJn der Aus der Taubſtummenmiſſion. hen Jmmanuelsgemeinde für Taubſtumme zu Mile waukee, Wis., deren Seelſorger Paſtor Tr. Wangerin
80
Die Mtiſſions-Taube.
‘ilt, ivurden am 3. September drei Jungfrauen, Minnie Dun>k und Eva Halliday von Milwaukee und Anuie Johuſon von Colfax, Wis., konfirmiert. Es war cine ſhöne Feier, cin ſhlihter, einfacher, in der Laut- und Zeichenſprache abgehaltener Gottesdienſt. Das Gotteshaus war mit Taubſtummen, aber auch mit vielen Beſuchern gefüllt. Man merkte, mit welder Liebe, Geduld und Aufopferung die Miſſionare dieſer ärmſien Klaſſe der Menſchheit dur das Evangelium beizukommen ſuchen. Die Katechumenen, drei Taubblinde, waren als Schülerinnen auf der Anſtalt in Delavan, Wis., ausgebildet worden. Fräulein Dun ſprach ſehr ausdru>svoll,. und Fräulein Yohnjon konnte auh reden und ijt nebenbei eine fertige Moaſchinenſchreiberin, die den ganzen Katechis8mus nebſt Luthers Erklärung bis zu den Frageſtücken orthographiſ<h korrekt aus dem Gedächtnis niederſchreiben konnte. Fräulein Halliday empfing vor der Einſegnung erſt die heilige Taufe. Luthers Katcchismus, den Miſſionar Wangerin gebrauchte, wurde von der Jacksonville (1IIl.) School for the Blind nach Dent American Braille-Syftem ftereotypiert. Seit März unterrichtete der Miſſionar danad). Der Natedet ſtellte’ zum Beiſpiel die Frage mit der rechten Hand an die Taubblinde, indem er ſie ihr in die Hand buchſtabierte. Mit der linken teilte er ſeiner Gemeinde und mit dem Munde dem hörenden Publi“Ffum mit, was er gefragt hatte. Es war cin fortwährender Austauſch von Fragen des Lehrers und Antworten der Schüler, die, nad) der Wiedergabe ihrer Antworten zu ſchließen, gute, fleißige und intelligente Katechumenen ſein mußten. Der Katechet behandelte alle ſehs Hauptſtücke des Katechismus .in kurſoriſcher Form. Nach dem Examen erfolgte die KonjirmationSrede, hierauf die Taufe von Fräulein Halliday und ſhließli<h die Konfirmationshandlung, worauf jede der drei Konfirmandinnen, gegen die Gemeinde gewendet, cinen kleinen Vers herſagte. Die Feier machte einen erhebenden Eindru>. Dic größte Miſſionsbuchdru>erci iſt eine. amerifanifdje; fie iſt in Lakhnau, einer großen Stadt in Nordindien, zu. finden und gehört den biſchöflichen Methodiſten, die hier einen Viſchof haben und eine große Anzahl von Miſſionsarbeitern beiderlei Geſ<le<ts. Mehrere Arbeiterinnen find Diakoniſſen, die in einem ſ<önen Heim wohnen, von wo aus ſie cine ausgebreitete menſhenfreundlihe und ‘evangeliſtiſhe Tätigkeit entfalten. Jhre größte Kraft fest dieſe amerikaniſhe Miſſion in ihr Schulweſen ein. Ss Siabella-Thoburn-Kollegium für höhere Töchter
dieſe Schulen, was viel ſagen will, da in Nordindien die Abgeſchloſſenheit der Frauenwelt viel ſtrenger iſl als im Süden. Ju Reid-Kollegium ſtudieren 500
Jünglinge.
Der
Zudrang
zu
dieſer
Schule
ijt jo
groß, daß man zum Var eines neuen Schulhauſes ſchreiten muß, wozu das Geld aus Amcrika kommt.
Zur Beachtung! An Stelle des ausſcheidenden Vorſißers
der Kou-
miſſion für Negermiſſion wurde Paſtor C. F. Drewes
zum Vorſißer und Paſtor L. A. Wisler, 2238 Gilmore Ave.; St. Louis, Mo., zum Setretär gewählt. Alle Zuſchriften an die Redaktion der „Miſ-
ſionstaube“
Wechſelblätter
find
an
neuen Redakteur, Paſtor C.F. Drewes,
ſowie
alle
4108
Natural
Bridge Ave., St. Louis, Mo., cinzuſenden. Milde
Gaben
für
die
den
H. M.
Negermiſſion :
Durch die Kaſſierer: W. J. Hinze, Beecher, All, $170.52, H. W. C. Waltle, St. Louis, Mo,, 275.00, G. Wendt, Detroit, Mid., 199.56, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 520,24, G. Denfer, Brooklyn, N. Y., 29.31, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 183.87, A. Noſs, Milwaukee, Wis., 446.18, C. Spilman, Baltimore, Md., 67.90, H. Beinte, Staunton, Jll., 22.00,
E. H. Keel, Siour Falls, S. Dal,, 20.00, P. Nerger, Giddings,
Tex., 18.70, J. F. Rettmann, Saginaw, Mich., 10.00 u. 12.00. Von Jda H. Schmidt in Annandale, Mim, 50, Von den Negergemeinden: St. Paul, Manſura, La., 5.00, St. Peter, Dry’s Schoolhouse, N. C., 3.00, St. James, Southern Pines, N. C., 17.34, Bethany, Youtkers, N. Y., 10.00, St. Matthew, Meherrin, Va., 6.09, Bethlehem, New Orleans, La., 35.00, St.
John, Salisbury, N. C., 2.90, Bion, Geld Hill, N. C., 3.00,
Mount Bion, The Mods, N. C., 3.00, Concordia, Nocfwell, N. C., 2.50, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, Grace, St. Louis, Mo., 1.00, Holy Trinity, Springfield, Jil, 3.80. Summa: $2078.41. Für die neue Schule in Greensboro: Durch die Kaſſierer: W. J. Hinze, Beecher, Jll., 62.45, H. W. C. Waltle, St. Louis, Mo., 2.25, G. Wendt, Detroit, Mich., G. Denler, Brootlyn, N. Y., 7.43, A. Roſs, Mifwantee, Wis., 57.62, 9. Veinke, Staunton, Jll., 12.00, P.* Nerger, Giddings, Tex., 10.00. Bon Lehrer A. C. Katt, Sharpsburg, Pa., 3.60. Win. Vogel, Durango, Jowa, 1.00. Von E. C. YW. und A.
Röpke, O'Neill, S. Dai., 1.15.
Summa:
$160.25.
Für das Bmmanuel=-College: rin der „Miſſionstaube“, Dover, O., 3.00. St, Louis, Mo., 16, September 1911.
Von
H. L. Döderlein, 848
ciner
Leſe:
Kaſſierer.
12. Prairie Ave.
Mit herzlichem Dank durch Kandidat W. Baumhöfener von der Gemeinde zu Pine City, Minn., $3.20 für das JmmauuelCollege erhalten. M. Lochner. Die „„Miſſions-Taube‘“ erſcheint cinmal monatlih, in Dorata mit Porto iſt folgender: ) 1 Exemplar. * 10 Exemplare unter einer Adreſſ| 25
”
”
100
25
aey
60
wo
ow
EElen
Der
Preid file ein Jagr ae a
91
«17.00 A
Jn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche BeſteUungen, Abbeſtellungen, Gelder acy enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle bie Nedaktion betreffenden Einſendungen find zu richten an Rev. I. Meyer, 853 E. Prairie Ave., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge ſür die Negermiſſion an
den Kaſſierer, Mr. Hugo Doederlein, 848 E. Prairie Ave., St. Louis,
Mo.
Entered at the Post OMce at St. Louis, Mo., as second-class matter.
alin.
neces
ff
BS
LAMPE
LAMBRES
A
GS= ST LOWS ZZ
Miſſionszeitſhrift der Evangeliſch -Lutheriſhen Synodalkonferenz von Nordamerika. November
33 Jahrgang.
Vibel und Reformation. Wenn ein evangelifd-lutherifdher Chriſt das Wort Reformation nennen oder aus{fpredjen hört, fo wird + fich gewiß zu dieſem Worte in ſeinen Gedanken jedesmal gleid) noch ein anderes geſellen, namlid) das Wort Bibel. Wenn wir unſere Bibel in die Hand nehmen, tritt uns jedesmal der Name jenes Mannes vor die Seele, der in der gnädigen Hand Gottes das Werkzeug war, das glorreihe Werk zuſtande zu bringen, deſſen Gedächtnis wir abermal in dieſen Tagen mit Loben und Danken erneuern. Es müſſen alſo, das liegt auf der Hand, Reformation und Bibel verwandte Dinge ſein. Die Reformation war ein Werk, bei dem es ſih - niht um äußere, unwichtige Dinge handelte, vielmehr um das höchſte und heiligſte Gut des Menſchen, um den Glauben und der Seelen Seligkeit. Darum fonnte fie aud) nidjt zuſtande gebraht werden ohne die Bibel; denn dieſe allein iſt ja die von Gott uns gegebene Unterweiſung zur Seligkeit. Hinwiederum wiſſen wir, daß wir die Bibel weder in unſerer Mutterſprache nod) überhaupt haben würden, wenn niht die geſegnete Kirchenreformation ins Werk geſeßt worden wäre. Es wird von manchen behauptet, der Ablaßhandel habe die Veranlaſſung zur Reformation gegeben. Allein es iſt das ebenſo unrichtig, wie wenn man ſagen wollte, die 95 Theſen oder Sake, die Luther
am
berg
31. Oktober 1517 an die Schloßkirche zu Wittenanfdjlug,
hätten
die Reformation
ins
Daſein
1911.
Nummer
11.
gerufen. Allerdings trat Luther mit jenen 95 Säßen zunächſt wider den Ablaß auf. Aber er würde das niht getan haben, wenn er niht aus Gottes Wort überzeugt geweſen wäre, daß ſol<hes Unweſen eben dieſem Worte der Schrift ſhnurſtra>s entgegen ſei.
Die Bibel alſo, deren erſte Bekanntſchaft er im Kloſter
zu Erfurt gemacht hatte, gab die Veranlaſſung zur Reformation. Denn wäre Luther ohne gründliche Kenntnis der Bibel geblieben und hätte er nicht fleißig und ernftlid) darin geforſcht, zunächſt um ſeines cigenen Seelenheiles willen, ſo würde er gewiß weder Hand nod) Mund geregt haben zum Kampfe wider den Ablaß. Wie aber die Veranlaſſung, fo war die Bibel aud ‘die Waffe in dieſem Kampfe, welhe der Wahrheit den Sieg über den Jrrtum verſchaffte. Luther, der die Kraft des göttlihen Wortes an ſeinem eigenen Herzen erfahren hatte, wußte ſehr wohl, daß gegen den Jrrtum in Sachen des Glaubens weder mit Gewalt nod mit Beweiſen menjdlider Vernunft etwas au8zuri<ten ſei, ſondern daß hiergegen die einzig re<te Waffe das Schwert des Geiſtes ſei, wel<hes iſt das Wort Gottes. Dieſer und keiner andern Waffe bediente er fic) daher auch in ſeinem Kampfe wider das Papſttum. Auf das Wort gründete er alle ſeine Behauptungen; und wo man ihn widerlegen ‘wollte, da geſtand er feinem andern Richter die Entſcheidung zu als dem
Worte Gottes.
Das war es, was ſeiner Sache den
Sieg verlieh. Das Wort Gottes war endlich aud) die Stüße, die dem ganzen Reformationswerk das fernere Beſtehen
82
Die Miſſions-Taube.
ſicherte. Nicht auf eigene Weisheit, niht auf Menſhengunſt, überhaupt niht auf menſhlihes Wort und Anſehen gründete Luther ſein Werk, ſondern auf das Wort Gottes, auf den Grund der Apoſtel und Propheten, da JEſus Chriſius der Edjiein ijt. Somit ruhte das ganze Werk auf einem Grunde, der unbeweglich
ſteht.
Es ijt ja bekannt, daß die römiſche Kirche neben Dic Vibel noch cine vorgeblih mündliche Überlieferung der Apoſtel und die Ausſprüche berühmter Kirchenlehrer und Päpſte jest und dieſen dasſelbe Anſehen und dieſelbe Geltung cinräumt wie der Bibel. Dadur wird aber nicht nur der Bibel die Ehre geraubt, die alleinige Quelle der Erkenntnis und des Glaubens zu ſein, ſondern es wird aud) dadurch allerhand Jrrtümern und Mißbräuchen in der Kirche Tür und Tor geöffnet. Das ſah Luther wohl ein. Geſtüßt auf die klaren Ausſpriiche der Heiligen Schrift, erhob er daher zum erſten und oberſien Geſet in der Kirche den Sat, daß die Vibel und uur die Bibel Regel und Nichtſhnur des Glaubens ſei; alles andere außer und neben ihr ſei als Menſchenſaßung zu verwerfen. Ferner iſt bekannt, wie aud) das Wort der Schrift von jeher vielfa<h verkehrt und verdreht worden iſt. Soll aber die reine, lautere göttlihe Wahrheit gelehrt und geglaubt werden, jo iſt es notwendig, daß aud) die Bibel nicht falſch, ſondern richtig ausgelegt werde. Namentlih war es der Mittelpunkt des Evangeliums, die Lehre von der Gnade Gottes in Chriſto, die zu Luthers Zeit ganz unter dem Schutt menſhli<her Saßungen vergraben lag. Statt der Gerechtigkeit aus dem Glauben lehrte man die Gerechtigkeit aus den Werken. Hatte aber Luther einmal den Kern und Stern der Heiligen Schrift wieder aufgefunden, jo war er nun ard) ganz geſchi>t, im -
übrigen den re<ten Sinn und Verſtand dieſes Gottes-
wortes zu treffen. Nicht bloß ein Buch für die Gelehrten, auh niht nur für die Schule ſoll die Vibel nad) Gottes Willen ſein. Nein, fie ſoll cin Buch ſein für das ganze eben des Menſchen, die Vorratskammer, aus der wir die nötige Nahrung für unſere unſterbliche Seele holen ſollen. Das wußte Luther recht wohl, und deshalb bekümmerte es ihn tief, als er wahrnahm, wie unter dem Papſitum dur<h das Verbot des VibelIefens dem chrijilidjen Volke das Brot des Lebens entzogen wurde. Jn der Überzeugung, daß demſelben wiedergegeben werden müſſe, was ihm als Eigentum gehöre, faßte er daher den Entſchluß, die “Vibel aus den beiden Urſprachen, in denen fie verfaßt worden iſt, zu überſeßen und ſie in der Mutter-
E
dem LIEN
Volke in die Sande gu geben.
Und wie glü>li<h er diéſes wahrhaft rieſenhafte Unternehmen
ausgefiibrt
hat,
das
wiſſen
wir.
Wir aber, als Kinder der Reformation, wollen unſern Dank für dieſe Gnadenwohltat gegen Gott dadurch beweiſen, daß wir ſein Wort in Ehren halten, es gerne hören und lernen und auch fleißig leſen. Laßt uns darum halten, was wir haben! Laßt uns Gottes Wort brauchen, damit wir alleſamt je länger je mehr werden, was wir ſein ſollen, Träger und Zeugen des Wortes Gottes, zu verkündigen die Tugenden des, der uns berufen hat ‘von der Finſternis zu ſeinem wunderbaren Licht. L. A. W. <0
Negermiſſion unſere heilige Chriſteupflicht. Jn der Apoſtelgeſchihte, Kap. 8, 26—39, ſteht die für die Negermiſſion ſo wichtige Geſchichte von der Bekehrung des Kämnierers aus dem Mohrenland. Durch das von Philippus vertiindigte Evangelium iſt jener Kämmerer zur Erkenntnis des Heilandes gekommen, der auh für ihn am Stamme des Kreuzes geſtorben und wieder auferſtanden iſt. Fröhlich, als ein begnadigtes, ſeliges Gotteskind, zog er ſeine Straße der Heimat zu, um gewißli<h auch dort andere ſeiner Volksgenoſſen dem lieben, gnadenreiden Heilande, den er gefunden hatte, und in dem allein alles Heil beſchloſſen liegt, zuzuführen. Dieſer Kämmerer war alſo aus dem Mohrenland oder Äthiopien in Afrika. Das ijt urſprünglich die Heimat der Mohren, der Schwarzen oder, wie wir gewöhnlich ſagen, der Neger. Jn der Vibel werden die Neger Mohren genannt. Dieſer Kämmerer war alſo ein Neger, ein Schwarzer. Jedoch aud die Neger oder Mohren ſollten das Evangelium Chriſti hören und bekehrt werden, wie die Propheten geweisſagt hatten. Hier, in der Geſchichte von der Bekehrung des Kämmerers, haben wir die Erfüllung vor _ Augen. Hier hören wir, daß zur Apoſtelzeit auh Negermiſſion getrieben worden iſt, und zwar auf Und Gottes’ ausdrü>li<hen Befehl, Apoſt. 8, 26. Gott hat ſeinen Segen dazu gegeben. Dieſe Geſchichte iſt offenbar um unſertwillen in der Heiligen Schrift aufgezeihnet worden, damit auh wir die Negermiſſion als unſere Aufgabe erkennen und mit allem Ernſt betreiben, deſſen gewiß, daß dieſe Arbeit in dem HErrn nicht vergeblich ijt, ſondern daß Gott ſie mit Erfolg krönen will. Gewißlich iſt ard) dieſe Heidenmiſſion unter den Schwarzen unſere heilige Pflicht; denn aller Kreatur ſollen wir nad
Mark.
16 das Evangelium
predigen.
Das
iſt ein
gottgefälliges Werk, und Gottes Segen ruht auf dem
Die Wijffions-Tarthe. Miſſionswerk unter den Negern, wie auch die Erfahrung lehrt. Nun gibt es freilic) in unſern Tagen Leute, die da behaupten, der Neger ſei gar kein Menſch, ſondern ein Tier, ja eine Veſtie; er habe keine vernünftige Seele wie wir. Demgemäß wollen ſie ihn auch behandeln, nämli<h wie das Vieh. Darüber iſt ſhon manches geſchrieben worden. Ganz dice Bücher hat
ERE:
man
angefertigt,
um
darzutun,
daß
der
Neger
dem
Vich gleihzuhalten ſei. Aber laſſen wir uns dadurd nicht beirren! Solche Leute widerſprechen offenbar der Heiligen Schrift. Denn Gottes Wort bezeugt, gerade auch durch die lieblihe Geſchichte von dem Kämmerer, dem Mohren, daß die Neger Menſchen ſind und durs Evangelium für Chriſtum und ſein Reich ‘gewonnen werden ſollen. Andere wiederum laſſen dies wohl gelten, daß die Neger Menſchen ſind, haben aber dennoch nichts übrig für die Negermiſſion. Deun, ſagen ſie etwa, das Negervolk iſt eine ſo verkommene, tiefgeſunkene Menſchenraſſe, daß es Kraft-, Zeit- und Geldverſhwendung iſt, an ihnen zu miſſionieren, ſie zu heben und zu beſſern zu ſuchen. Sie taugen doch nichts; an ihnen iſt Hopfen und Malz, alle Mühe und Arbeit, verloren. Nun ijt es ja wahr, daß die ſhwarze Raſſe im Durchſchnitt ein unmoraliſches Volk iſt, das in groben Sünden, Schanden und Laſtern lebt. Gibt es jedoh niht and) unter den übrigen Raſſen — die weiße cingeſchloſſen — folde ganz verkommene Menſchen, und zwar aud) ganze Geſchlehter und Stämme? FEſus iſt der Heiland der Sünder; auch der größten und gröbſten hat er fid) in erbarmender Liebe angenommen. Was iſt überhaupt Zwe> und Ziel der Miſſion? Dadurch wollen wir doch, wie der große Heidenapoſtel Paulus Apoſt. 26, 18 ſagt, „auftun ihre Augen, daß fie fic) bekehren von der Finſternis zu dem Licht und von der Gewalt dés Satans zu Gott, zu empfahen Vergebung .der Sünden und das Erbe ſamt denen, die geheiliget werden durch den Glauben an Chriſtum“. Wir wollen fie JEſu, dem geiſtlichen oder Seelenarzt, zuführen, der ſie heilen und reinigen wird vom Sündenſhmuß. Gerade ſie bedürfen des Arztes; „denn“, wie unſer Meiſter ſagt, „die Geſunden bedürfen des Arztes nicht, ſondern die Kranken“. O laßt uns doch unſere Pflicht erfüllen und die Neger dem Heiland in die Arme legen! Gerade die Schwarzen in ihrem geiſtlihen Jammer und Elend liegen vor unſerer Tür wie einſt der arme Lazarus voller Shwären vor des reihen Mannes Tür. Wollteſt du, lieber Leſer, wie einſt jener Reiche am Lazarus, deine Pflicht an den Negern ver-
83
ſäumen, dein Herz verſchließen und nichts darreichen von der reihbede>ten Gnadentafel, an der du ſitt? Eine ſchwere Schuld würdeſt du auf dic) laden und mit Necht würdeſt du um ſolcher Liebloſigkeit willen
jamt jenem Reichen in die Hölle geworfen zu werden
verdienen. O ſo laßt uns unſere heilige Pflicht, auch unter den Negern Miſſion zu treiben, immer mehr erken-
nen!
Gott hat gewiß aus guter Abſicht es zugelaſſen,
daß die Neger, allerdings wider ihren Willen, in unſer Land gebracht worden ſind, nämlich damit jie unter den Schall des Evangeliums kämen, und zwar gerade auh dure uns, die wir aus unverdienter Gnade das reine, lautere Wort von der Gnade und dem Heil in Chriſto, dem Gekreuzigten, haben. Von uns will Gott, daß wir verkündigen, auch den Negern,
die Tugenden des, der uns berufen hat von der Finſternis zu ſeinem wunderbaren Licht. Alſo die Zegernuſſion iſt unſere heilige AE 2 pflicht. 2 A. F
Prof. H. Meibohms Einführung.“ Den meiſten Leſern der mM iffionstaube’ Sain es wohl bekannt
ſein,
daß
ſeit etwas
mehr ¡als
einem
Jahr eine Profeſſur an unſerm Luther-College zu New Orleans, La., vakant war. Ju vergangenen Schuljahr haben Prof. N. A. Wilde, derzeitiger Direktor der Anſtalt, und der Miſſionar der St. PaulsStation den Unterricht an den vier Klaſſen verſehen. Da aber der Miſſionar an ſeiner Station ſelber reichlich Arbeit hatte, faßte die Ehrw. Kommiſſion für Negermiſſion „den Beſchluß, Direktor Wilde einen ganzen Profeſſar zur Seite zu fiellen. Mit Gottes Hilfe iſt es ihr and) gelungen; in der Perſon Paſtor H. Meibohms von Crowley, La., einen tüchtigen Mann für dieſe Stelle zu bekommen. Prof. Meibohm iſt ein Sohn unſers bewährten Veterans in der AO Lehrer D. Meibohm
von New Orleans, La.
Er wurde am 1. Oktober in
der St. Paulskapelle vor einer großen Zuhörerſchaft * vom Unterzeichneten feierlid) in ſein Ant eingeführt. Der: Einführungspredigt, gehalten von Prof. J. T Müller, dem Schwager des neuen Profeſſors, lagen die Worte 2 Kor. 5, 14. 15 zugrunde. Am darauffolgenden Montagmorgen wurde Prof. Meibohm mit einer herglidjen Rede von Prof. Wilde Prof. Meibohm erder Schülerſchaft vorgeſtellt. widérte mit einigen „ex corde“ gefprodjenen Worten, in wel<hen er den Schülern an3 Herz legte, daß alles, auc) ihre gegenſeitige Arbeit im College, an Gottes Segen gelegen iſt, und der Hoffnung Ausdru> gab,
Die Miſſions-Taube.
84
daß das Verhältnis zwiſchen ihm und ſeinen SchüTern ſtets ein liebevolles und geſegnetes ſein möge. Dieſe Gelegenheit benußte der Miſſionar, einige Abſchied8worte an die Schüler zu ridjten, ſowie ard) ihnen einzuprägen, daß Prof. Meibohm durch die Annahme des Berufes an dieſe Anſtalt ein niht geringes Opfer gebracht habe; dies ſollten ſie ſtets im Auge behalten und um ſo mehr ihren neuen Profeſſor als eine Gabe Gottes ſhäßen. Somit hätte nun unſer Luther-College, das dies Fahr 25 Schüler . und Schülerinnen zählt, wieder
Tode. Wir müſſen Mut genug haben, den Schranken einer ungerechten öffentlihen Meinung entgegenzutreten, die nihts als Raſſenabneigung iſt. Abneigung dieſer Art entſpringt dem natiirliden Menſchen und iſt niht der Geiſt Gottes. Manche dhrifilide Männer und Frauen würden es unternehmen, die Neger in der- Bibel
zu
unterrichten,
wenn
ſie niht
den
Aus-
{luß aus der Geſellſchaft befürchteten. Es wird uns geſagt, daß die Neger fred) lügen und ſtehlen und daß ſie völlig verfonnnen ſind. Aber das auffallende Element
mächtig
in dem
Plan
des
Evangeliums
iſt, zu retten bis aufs Äußerſte.
iſt,
daß
JEſus
es
iſt
gekommen, um die Sünder, nicht die guten Leute, zur Buße zu rufen. BSc) habe viele Predigten gehört über die Miſſion unter den Negern in Afrika, aber nie eine über Miſſion unter den Negern im Süden. Jch habe viele Gebete gehört für die Miſſion in
Afrika, aber keins für die Rettung unſerer eigenen Neger. Was iſt aber der Unterſchied zwiſchen einem ungeretteten Neger in Afrika und einem ungeretteten Neger hier?“ Das iſt eine andere Sprache als die gottloſe und aufrühreriſhe Brandrede des Gouverneurs von South Carolina, Bleaſe, am 4. Juli dieſes Jahres, der die Neger „Affen und Paviane“ nannte, es offen ausſprach, daß er das „Lynchen“ billige und keine Soldaten abordnen würde, um das „Lynchen“ von Negern zu hindern, und dabei bemerkte, daß, wenn Neger den Weißen in den Weg träten, „cin wenig Pulver und ein paar Kugeln oft das wirkſamſte Heilmittel“ ſeien. — Die Aufgabe, die Exgouverneur Northen den Weißen ſtellt, kann von niemand beſſer gelöſt werden als von der lutheriſchen Kirche, der Hüterin des lauteren Evangeliums. Gott ſegne unſere Negermiſſion! (Lutheraner. ) 1 der AE
Paſtor H. Meyer, Vorſißer
der Miſſionskommiſſion
Redakteur der „Miſſionstaube“.
und
zwei volle Lehrkräfte. Möge Gott ihnen die rechte Liebe zu ihrer Arbeit bewahren und ſie ſamt ihren
“ Sqülern rei<li< ſegnen!
Ed. S.
Negermiſſion. An die weißen Einwohner des Südens wendet fid) ein weißer Südlicher, Exgouverneur Northen von Georgia, und fordert fie auf, jid) für die religiöſe Erziehung der Neger in ihrer eigenen Umgebung zu intereſſieren. Er ſagt: „Wenn wir es niht tun, dann geht die Ziviliſation des Südens ihrem Verfall entgegen und Tauſende menſhliher Seelen dem ewigen
Cin Brief an uuſere Schulkinder und Sountagsſhulkinder. Greensboro, N. C., 7. Oktober 1911. Jhr lieben Kinder! Jn meinem Brief an Euch, der in der Juninummer dieſes Blattes abgedrudt war, hatte id Euch verſprochen, daß id) Euch das Schulgebäude in Greensboro, zu deſſen Bau Shr beigetragen habt, beſchreiben wollte, wenn es fertig ijt, und zwar wie es von außen und innen ausſieht. Meinem Verſprehen will id) hiermit na<hkommen und Euch die Schule in Wort und Bild vorführen. Das Gebäude ijt aus roten Backſteinen gebaut. Es beſteht aus einem Vorder- und Hinterbau mit einer dazwiſchenliegenden Halle. Zu beiden Seiten
Die Mliſſions- Taube.
85
ſchen des Lehrers Pult und der erſten Reihe Bänke ijt ein breiter Play freigelaſſen, damit hier eine Abteilung
ner
befindet
Wänden
Die
neue
Jummanuelsſ<hule unſerer Greensboro, N. C.
Negermiſſion
zu
“ des Gebäudes find die Eingänge, zu denen eine Zementtreppe führt. Auf dem Vilde werdet Jhr vorne unter dem Dach eine kleine Marmorplatte erfennen können. Die trägt die Fnſchrift: “Erected by the Children of the Ev. Luth. Synodical Conference.” Der E>ſtein befindet fid) vorne, unten an Auf demſelben ſtehen die Worte: _ der linken Ee. “Tmmanuel
Lutheran
School,
1911.”
zum
Aufſagen
jid)
entlang.
und
Leſen
immer
ein
Mit
jedem
ſtehen
breiter
kann.
Gang
Zimmer
an
iſt aud)
Fer-
den ein
cloak-room verbunden. Der Eingang hierzu ijt jedod) nicht auf dem Vilde zu ſehen, da er fic) an dex Rükwand befindet. Alle Zimmer find jo ſhön eingerichtet und ſo nett und freundli<, daß es eine wahre Luſt iſt, darin zu unterrihten und zu lernen. So denken aud) die Negerkinder, denn ſie haben fic) jo zahlreih eingeſtellt, daß faſt jeder Play beſeßt iſt, und nod mehr werden taglic) erwartet. Auf noch eins will id) Euch aufmerkſam machen, che id) meine Beſchreibung ſchließe. Unter dem Hinterbau befindet fic) ein Erdgeſchoß, in das man von außen, von der Rückſeite des Gebäudes aus, gelangt. Hier befinden fic) toilet-rooms und ein größerer freier Raum, in dem ſich die Kinder bei ſ{le<tem Wetter in der Freizeit aufhalten können. Jhr werdet nun nod) wiſſen wollen, wann das Gebäude eingeweiht worden ijt und wie es da herging. . Ja, das kann ih Euch noc) nicht ſchreiben, denn die eigentliche Einweihungsfeier findet erſt anfangs November- ſtatt. Wir hätten es nämlih gerne geſehen, wenn unſer Miſſionsdirektor die Rede dabei gehalten hätte. Leider kann er aber niht kommen. Da wir nun hören, daß ein Glied unſerer Miſſionskommiſſion Ende Oktober uns beſuchen will und uns die Rede halten ſoll, ſo haben wir die Einweihung bis dahin verfdoben. Jn der nächſten Nummer dieſes Blattes werdet Shr wahrſcheinlih darüber nachleſen fönnen. Habt nun noch tauſend Dank für das ſchöne Schulgebäude, das Jhr unſern Negerkindern errichtet habt.
Gehen wir nun einmal in das Gebäude hinein, und zwar durd) den Eingang, den: Shr auf dem Wir treten zunächſt in die Halle ein. “ Vilde ſeht. Gleich in der Ee ſteht ein “drinking fountain.” An der linken Wand ſind zwei Türen, die’in die beiden im Hinterbau befindlihen Klaſſenzimmer führen, und durch die Tür zur Rechten tritt man in das Klaſſenzimmer ein, das nach vorne liegt. Das Zimmer, das Shr auf dem Bilde ſeht, iſt das erſte gleid) links, deſſen Fenſter Jhr aud) zur Linken auf der Außenanſicht ſeht. Hier unterrichtet Lehrer M. N. Carter die Oberklaſſe. Neben ‘ſeinem Zimmer iſt Frl. Marie Brown mit den kleinſten ' Kindern, und in dem vorderen Zimmer hat Lehrer . Evans Reid die mittlere Klaſſe. Es wird genügen, wenn Euch nur ein Zimmer im Bilde gezeigt wird, denn alle Zimmer ſind gleich groß, namlid) 82X24 Fuß, und die Einrichtung iſt in allen dieſelbe, nur daß in Lehrer Reids Zimmer niht alle Bänke nagelneu find, weil hier mit die Bänke ſtehen, die für die Schule benußt wurden, : ſolange fie im College untergebradjt war. Wie Shr aus den Vildern erſehen könnt, befinden
fich die Fenſter alle gu einer Seite.
An den dret
übrigen Wänden find Wandtafeln, und zwar iſt hierfür das ſogenannte hylo plate angeſchafft worden.
Sedes Zimmer hat Sigplage für 56 Schüler.
Zwi-
Eins der drei Klaſſenzimmer in der neuen Ncgerſule zu Greensboro, N. C.
Die Mtiſſions-Taube.
86
Der liebe Gott vergelte es Euch reihli<h! Möge das Gebäude vor allen Dingen dazu dienen, daß aud) hier re<t viele Kinder ihren Heiland kennen und lieben lernen! Es grüßt Euch herzlih Euer Freund : M. Lochner.
Miſſionsdirektor Bakkes erſter Bericht. Unſer Miſſionsdirektor N. J. Bakke hat ſeinen erjien Bericht eingeſandt. Der Bericht erſtre>t jicd über das erſte Quartal ſeiner Arbeit, vom 1° Juli bis zum 6. September 1911. Aus demſelben iſt erſihtlih, daß unjer Miſſionsdirektor troy des heißen Wetters fleißig gearbeitet hat, und daß die neue Einrihtung fic) gut bewähren wird. Jn dem genannten Zeitraum iſt der Direktor von Amts wegen 1507 Meilen gereiſt. Er hat auf dem ſüdöſtlihen Feld alle Miſſionsgemeinden und -ſhulen außer einer bejucht und 48 Miſſionsbeſuche gemacht. Über unſere Miſſionsarbeiter und -gemeinden heißt es in dem Bericht: „Jh habe gefunden, daß unſere Arbeiter in der Regel treu und tätig, etliche ſogar eifrig ſind. Die Gemeinden ſind niht, was fie fein ſollten, und was wir von ihnen erwarten möchten. Einige verlieren an Gliederzahl, während andere eben behalten, was ſie haben. Jn dieſen Gemeinden, juſt wie in unſern deutjden Gemeinden, findet jich totes Material, aber aud) einige ausgezei<hnete Chriſien. Sn allen herrjdt der Geiſt und das Leben Chriſti und etes Luthertum. Was leßteres betrifjt, jo ſind dieſe Gemeinden ſtrenger als viele unſerer deutſ<hen Gemeinden, beſonders im Verglei<h mit den Gemeinden in den Großſtädten. Sd) könnte eine Reihe von Beiſpielen ſolher Strenge anführen. „Jn einigen Gegenden, wo unſere Gemeinden fich: befinden, ijt das Material für Miſſionsarbeit er- <öpft, und den Miſſionaren iſt geraten worden, andere Felder in der Umgegend zu explorieren. „Die Glieder unſerer Gemeinden ſind im Jrdi-
fcjen vorwärts gekommen.
Sie ſind nicht ſo arm wie
vor zwanzig Jahren. Sie ſind deshalb imſtande, reihlicher zu geben, und ih hege die Hoffnung, daß fie es*tun werden. F< habe ni<t verſäumt, ihnen einzuſhärfen, daß es ihre Pflicht iſt, danach zu ftre-
ben, ſelbſtändig zu werden. „Jn Charlotte, N. C.,
Habe
:
id) die Vorſtadt
“Greenville beſu<ht. Dort wohnen viele Neger, aud) einige Glieder der Gemeinde Miſſionar McDavids. Nachdem wir das Feld exploriert hatten, beſchloſſen
wir, dort die Miſſionsarbeit in Angriff zu nehmen durd) Eröffnung einer Wochenſhule. Eine kleine, aber nette Kapelle wurde gemietet für vier Dollars den Monat. McDavid ‘war bereit, ſelber die Schule zu eröffnen. ‘Er berichtet, daß der täglihe Durchſhnitt8beſu<h 60 beträgt, und daß die meiſten Schüler Schulgeld bezahlen. „Jn Albemarle, etwa aht bis zehn Meilen von Gold Hill, einem aufblühenden Städtchen in Stanley County, hat Miſſionar Ford auf meinen Wunſch hin angefangen zu miſſionieren. Er ſoll dort auch ivährend des Jahres eine Zeitlang Schule halten. „High Point iſt ein verſprehender Ort. Dort ſollte eine regelredjte Schule gegründet werden. Frl. Martha Brandon, eine unſerer letztjährigen Abiturienten,
könnte
dort
angeſtellt
werden.
„Jh hätte nod) andere Stationen gründen oder bei deren Gründung helfen können; dod) was würde es nitgen bei dem gegemvartigen Mangel an Männern und Geldmitteln! Die genannten werden mit ſehr geringen Ausgaben unterhalten. „Jh bin aufs feſteſte überzeugt, daß die Arbeit, die ih zu tun berufen bin, notivendig iſt, und ic) hoffe und bete, daß fie reichlic) Frucht bringen möge. „So Gott will, werde ich die nähſten Monate, vielleiht den ganzen Winter, auf dem Miſſionsfeld in Louiſiana zubringen. Wie lange meine Gegenwart dort nötig ſein wird, das wird die Zukunft zeigen.“
Manqerlei aus der Miſſiou und fiir die Miſſion. (Vou
C. F. D.)
Paſtor H. Mcibohm von Crowley, La., hat den Beruf zum Profeſſor an unſerm Luther-College in New Orleans angenommen und iſt am 1. Oktober von Miſſionar Ed. H. Schmidt in ſein Amt eingeführt worden. Ein ausführlicher Bericht erſcheint an anderer Stelle. Gott ſeße ihn zum Segen an ſeinem neuen wichtigen Wirkungstreis! Das Luther-College Hat ſein neues Schuljahr am Montag, den 25. September, mit 25 Schülern eröffnet (gegen 11 im vorigen Jahr). Prof. R. A. Wilde ſchreibt: „Es iſt eine Anzahl begabter Knaben aus den hieſigen Miſſionsſchulen eingetreten, und wir haben in jeder der vier Klaſſen gutes Material.“ Miſſiousdirektor N. J. Bakke hat Cincinnati, O., zum Wohnſiß ausgewählt: Seine dortige Adreſſe iſt: -Rev. N. J. Bakke, 957 Chateau Ave., Price Hill, Cincinnati, O. : Paſtor W. Hallerberg, ein Glied der Miſſionskommiſſion, wird anfangs November das ſüdöſtliche
Die Mtiſſions-Taube. Miſſionsgebiet viſitieren. Sein Bericht wird in der „Miſſionstaube“ erſcheinen. Aus Greensboro geht uns die Mitteilung zu, daß ant 1. Oktober ein Böſewicht den Verſuch gemacht hat,
Feuer an das neue Schulgebäude zu legen. Wäre - das Gebäude von Holz geweſen, ſo wäre es in Flammen
aufgegangen.
So
ſind
nur
einige
Backſteine
verſengt worden. Zur Deckung der Vaukoſten fehlen immer nod) etwa $800.00. Wer hilft hier, damit die Schule
ſ{<uldenfrei
eingeweiht
werden
wähnt,
daß
Negergemeinden
kaun,
dem
‘Teufel und ſeinen Brandſtiftern zu Troy? Jn dem Bericht unfers Miſſiousdirektors wird erüben.
Daß
unſere
es in dieſer Beziehung
Geftengemeinden
äußerſt
traurig
ſtrenge
Zucht
in den farbigen
ausfieht,
iſt
all-
bekannt. Auf einer Konferenz der ſüdlihen Methodiſten, die neulich bei St. Louis, Mo., gehalten wurde,
ſagte ein Leiter der methodiſtiſhen Miſſion unter den
Negern von ihren farbigen Predigern, daß cs bisTang in ihren Konferenzen ihnen unmögli<h geweſen iſt, denſelben Maßſtab der Sittlichkeit in Anwendung zu bringen, der für ihre weißen Prediger gilt. Er erklärte: „Von einer großen Anzahl derſelben — nicht von allen — gilt, was einer ihrer eigenen beſten Männer mir geſagt hat: „Wir können einen Prediger in unſern farbigen Konferenzen niht ſo wegen Unſittlihkeit vornehmen, wie die Weißen es tun, weil der ſittlihe Ernſt nod) nicht ſtark genug ausgeprägt ijt.” Was aber die Methodiſten, deren Miſſion unter den Negern doch viel alter ijt als die unſrige, niht einmal an ihren Predigern tun können, das tun unſere lutheriſhen Negergemeinden ſhon an ihren gewöhnlichen Gliedern. Dieſe Strenge iſt freilid) ein Hindernis für unſere MifjionSarbeit — jedoch ein Hindernis, das wir nict beſeitigt ſchen wollen. Dieſe Nummer der „Miſſionstaube“ bringt den Leſern das Bild des bisherigen Vorſißers der Miſſionskommiſſion und Redakteurs der „Miſſionstaube“. Paſtor H. Meyer ijt mit ſeiner Familie am 4. Oktober nad) ſcinem neuen Wirkungskreis in St. Paul, Minn., gezogen. Anläßlich ſeines Ausſcheidens aus der Miſſionskommiſſion faßte die Kommiſſion folgende Beſchlüſſe: „1. daß wir es herzlih bedauern, daß Herr Paſtor Meyer fid) urd) Krankheit genötigt ſieht, aus der Kommiſſion auszuſcheiden, und wir hinfort ſeinen Rat und ſeine Hilfe niht haben kön“nen; 2. daß wir ihm in unſerm Namen und im Namen der Ev.-Luth. Synodalkonferenz von Nordamerika danken für ſeine treue, gewiſſenhafte Arbeit, für das Geſchi>, mit dem er den Vorſiß geführt, für das Sntereffe, das er je und je an allen Verhandlungen und an dem Wohlergehen der Negermiffion genommen hat; 3. daß wir Gott den HErrn bitten,
87
ihm rect bald wieder völlige Geſundheit zu ſchenken und ihn zu ſtärken, damit er wieder ins Predigtamt eintreten kann; und endli<h 4. daß wir Paſtor Meyer bitten, aud) fernerhin die Negermiſſion auf betendem Herzen zu tragen und auch fernerhin das Werk dieſer Miſſion zu fördern in den Gemeinden, mit denen er in Berührung kommt, und, wenn es ihm möglich iſt, auch in der „Miſſionstaube‘ ſih hören zu laſſen“.
Zioniſten in Paläſtina. Die Einwohnerzahl Paläſtinas beläuft fic) auf 600,000, von denen ctwa 100,000 Fuden ſind. Lektere betreiben alle A>erbau oder finden Beſchäftigung in der Fabrikation von Öl, Seife oder Zement: Fnnerhalb zwanzig Jahren iſt das Land durch die Arbeit der Zioniſten praktiſ<h umgeſtaltet worden. Es befindet jid) jeßt eine Bank in Jaffa, ein landwirtſchaftlihes Exverimentierinſtitut in Haifa, und eine jüdiſche te<hniſhe Schule ſoll nächſtens in [egtgenannter Stadt erridjtet werden. Jn Haifa befindet ſi< auch eine Nationalbibliothek, ein Muſeum ſowie ein Bureau für bakteriologiſche und hygieniſhe Unterſu<hung. Der Traum der Zioniſten von einem jüdiſ<hen Staat im Land ihrer Väter wird indes ein Traum bleiben. Chriſti Wort und Weisſagung ſteht ſeiner Verwirklidung im Wege wie ein unüberſteigbarer Berg. Die einzige Hoffnung für das arme Judenvolk iſt JEſus, der Juden und der Heiden Heiland. Vergeſſen wir daher and niht die Judenmiſſion! Waqhstum der lutheriſhen Kirhe. Nach der Berehnung des [utheriſhen Statiſtikers D. John N. Lenker zählt die lutheriſhe Kirche der ganzen Welt 28,102 Paſtoren, 60,385 Kirchen und 76,000,000 getaufte Glieder. Sie iſt alſo die größte aller proteſtantiſchen Kirhen. Jn den Vereinigten Staaten nimmt fie unter den proteſtantiſhen Kirchengemeinſchaften die dritte Stelle ein mit 2,801,486 Gliedern. Jn Minneſota, North Dakota und Wisconſin ſteht fie unter den proteſtantiſhen Gemeinſchaften an erſter Stelle, an zweiter Stelle in den Staaten Jowa, Michigan, Nebraska und Pennſylvania. Jn dieſem Lande verkündigt fie ihren Glauben in folgenden a<htzehn Sprachen: der deutſchen, engliſhen, norwegiſchen, \hwediſchen, däniſchen, isländiſchen, finniſchen, eſtniſchen, litauiſchen, ungariſchen, ſlowakiſchen, polniſchen, wendiſchen, böhmiſchen, jüdiſchen, perſiſchen, lappländiſchen und indianiſhen Sprache. — Der unſhäßbare Segen der lutheriſhen Kirhenreformation, deren wir in dieſen Tagen wieder mit Lob und Dank gegen Gott gedenken, ſoll uns zu immer größerem Eifer anfpornen, Gottes Wort und Luthers Lehre in aller Melt, ſonderli<h aud) in unſerm Lande, immer weiDie Bevölkerung unſers Landes ter ausgubreiten.
wird
auf
84,246,252
geſhäßt.
Von
dieſen find
88
Die Miſſions-Taube.
51,309,807, alſo über die Hälfte, firdjlos. Welch ein Feld für Mijfionsarbeit! Japan. Sn dieſem modernen oſtaſiatiſhen Kulturſtaat laufen heutzutage allerlei heidniſhe und drijtlide Jdeen in wunderliher Weiſe durcheinander, ſo daß unbefeſtigte Chriſten, deren es genug im Lande gibt, leiht Gefahr laufen, in die Jrrgänge einer phantaſtiſhen Glaubensrihtung zu geraten. So ijt, wie Miſſionar Lang in Hakodate berichtet, fiirglid) ein Buch erſchienen unter dem Titel: „Mein neues Evangelium“ von Torunaſuke Miyazaki, dem „Propheten“. Darin läßt fic) im erſten Kapitel der japaniſche Autor folgendermaßen vernehmen: „Jh, Miyazaki, bin auf dem Schauplaß erſchienen, um in unſerm erleudjteten zwanzigſten Fahrhundert auf dem geiſtigen Gebiet eine wichtige Nevolution herbeizuführen. Dieſe hohe Miſſion iſt mir durd) das Bewußtſein meiner eigenen inſpirierten Perſönlichkeit guieil geworden. Daher bin id) vom chriſtlichen Standpunkt aus der Meſſias und Buddha vom Standpunkt der Buddhiſten aus. Somit erkläre id) hier öffentli<h, daß id) niemand anderes bin als der Meſſias Buddha, inſofern dieſe beiden in meiner Perſon fic) vereinigt haben und in einer verſ<hmolzen find zu einem neuen Typus von Propheten. Sd) bin daher die Vollendung aller Weisſagungen ſeit dem Beginn der Welt. Bis jegt find drei große Propheten in der Welt erſchienen: der erſte Prophet war Safyamuni (Buddha), der in Yndien geboren wurde; der zweite Prophet war der in Judäa geborene JEſus Chriſtus, und der dritte, der in Japan geboren ward und jegt in dieſem zwanzigſten Jahrhundert fic) aller Welt als Prophet kundgibt, das bin ich ſelbſt.“ Auch in Judien ſucht der Buddhismus trog ſeiner Lebloſigkeit fid) zu ſtärken und dem lebensvollen Chriſtentum entgegenzuarbeiten. Leider wird dieſem Veſtreben durd) faljde Chriſten böſer Vorſchub geEin engliſcher Baptiſt hat öffentlich ſeinen [eiſtet. Glauben abgefdworen und iſt zum Dank dafür der Direktor einer buddhiſtiſhen Hochſchule zu Colombo auf Ceylon geworden. Ein anglikaniſcher Geiſtlicher verherrliht den Buddhi8smus in Vorträgen vor Europaern in derſelben Stadt. — Auf den Fidſchi-Jnſeln, auf denen vor 50 Jahren nod) ein wildes, rohes Heidentum herrſchte, gibt es heute keine Seiden mehr. Man iſt dort mit dem Jnhalte des heiligen Bibelbuches beſſer bekannt als in manchen altchriſtlihen Ländern. Ja, es werden dort ſogar Prediger und Miſſiongre ausgebildet. um aud den nod) heidniſhen Volksſtämmen auf den benadbarten Ynjelgruppen das Evangelium zu bringen. “Und dazu treibt dieſe Chriſten die Liebe zu ihrem ge_ treugigten HErrn und Erlöſer.
Nene Drud>ſachen. Orenet euh
in dem HErrn!
Programm
für cine würdige
Feier des heiligen Weihnachts feſtes für Kinder und Gemeinde. Dargeboten von N. F. Nimmer, Lehrer an der St. Matthäusſchule zu Chicago, Jll. Verfaſſer von „Fürchtet Gott und gebet ihm dic Ehre“ und »Jauchzet
lishing
dem
House,
HErrn“.
Druck
Milwaukee,
des
Northwestern
Wis.
13
Seiten.
Pub-
Preis:
Einzeln 5 Cts.; das Dutzend 50 Cts.; das Hundert $3.00 und Porto. Bu haben bei R. F. Nimmer, 2157 W. 21st St., Chicago, Ill., ſowie im Concordia Publishing
Tlouse, St. Louis, Mo.
Es ijt dies das zweite Weihnachtsprogramm Verfaſſer. Auch dieſe Arbeit iſt ihm gelungen.
Kirche
und
Amt.
demſelben CAFAD
Von D. C. F. W. Walther.
ſäumsSausgabe. tenvereins
von
Zwickau i, S.
der
ſep.
ev.-luth.
1911.
Gemeinden
Jubi-
Verlag des Schrifin
Sachſen.
448
Seiten. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: $1.25 portofrei. Dies iſt cine billige, aber doch gute Ausgabe eines der flaffiſchen Werle des ſeligen D. Walther, deſſen hundertſter Geburtstag in dieſem Jahre feftlid) begangen wird. Die Ausſtattung iſt tro des geringen Preiſes eine ſehr gefällige. C: F. D. Milde Gaben für die Negermifjion: Durch die Kaſſierer: J. W. Boo, Gibbon, Minn., $300.00, H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 97.19, W. J. Hinze, Beecher, Ill., 177.36, Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 319.48, H. BVeinke, Staunton, Jll., 107.11, J. F. Rettmann, Saginaw, Mich., 11.41, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 30.00, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 129.12, C. A. Kampe, Fort Wayne,
Ind., 648.80, A. Noſs, Milwaukee,
Wis., 206.35, H. W.
C.
N. C., 6.00, St. John, Salisbury,
N. C., 17.21, St. Paul,
Waltke, St. Louis, Mo., 337.81, O. E. Berneder, Seward, Nebr., 285.37, C. Spilman, Baltimore, Md., 53.86, JI. F. Rettmann, Saginaw, Mich., 19.48, Durch P. A. W. Müller, Foreſt Green, Mo., von N. N. 1.00. Schulgeld vom Ymmaz nuel-College 25.00, von der Jmmanuelsſhule in Greensboro 10.00. Von den Negergemeinden: Holy Trinity, Springfield, Ill., 7.48, St. James, Southern Pines, N. C., 5.00, Beth{ehem, New Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 15.00, St. Paul, New Orleans, La., 30.00, Station in Napoleonville, La., 23.40, St. Paul, Charlotte, N. C., 7.50, Mount Zion, Meyersville, N. C., 2.50, Bethel, Greenville, Manſura, La., 5.00, Bethany, Yonkers, -N. Y., 10.00, Ymmaz nuel, Meimerstown, N. C., 8.00, St. Peter, Dry’s Schoolhouse, N. C., 9.00, St. Matthew, Meherrin, Va., 10.64, Zion, Gold Hill, N. C., 3.00, Concordia, Nocwell, N. C., 2.50, Mount Zion, Nocks, N. C., 23.00, Grace, St. Louis, Mo., 6.00. Summa: $2985.57. Für die neue Schule in Greensboro: Durch die Kaſſierer: Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 2.50, H. Beinke, Staunton, Fl, 1.00, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 1.00, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 2.09, A. Roſs, Mil-
waukee, Wis., 52.00.
Ind.,
4.00.
2.35.
Durch Lehrer Th.
Durch
Von
P. D.
Osborne Neeb,
Summa: $65.44. Studenten
in
W.
Langelett,
M.. Koſche, Tolleston,
Humberſtone,
Greensboro:
Ocheyedan,
Ont.,
Durch
W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 1.00. St. Louis, Mo., 16. Oktober 1911. H. L. Döderlein, 848
Die
mit Porto
1 Exemplar,
10 Exemplare
10BON
Ju St. Louis durch
iſt folgender:
Jowa,
.50.
Kaſſierer
H.
Kaſſierer.
E. Prairie Ave.
„„Miſſions-Taube““ erſcheint einmal monatlich,
in Voransbezablung
Can.,
Der Preis ſür cin Jahr
unter ciner Adreſſe...
PEAT tare Pees IAA LEE n Träger
oder Poſt bezogen 3
Cxemplar.
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſeude man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. F.
Alle die Nedaktion betreſſe
ungen ſind zu richten an Rev. ole Drewes, 4108 Natural Bridgenden Einſend St. Louis, Mo.; räge | die Negermiſſion an den Kaſſierer,Ave., Ar, Hugo Doederlein, 848alleN. Geldbet Prairie Ave-,
St. Louis, Mo.
Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.
CAMPER LAMBR
Louis:
Miſſionszeitſhrift der Evangeliſh-FLutheriſhen Synodalkonferenz von No 33. Jahrgang.
Dezember
1911.
Aummer 12. Gering und arm ift unſre Kraft; Wir bitten dich, der alles ſchafft, Du
wolleſt
ſie
„vermehren.
Mach? alle im Gebete treu, Zeig! deine Macht und Liebe neu Im Segnen und Erhören! Dein Reich ſiege; Licht und Leben Woll'ſt du geben Allen denen, 3 Die fic) nad) Erkenntnis ſehnen.
„Wer find die, welche fliegen wie die Wolfen und wie die Tauben zu ihren Fenjtern 2” Sef. 60, 8. Singt unſerm König JEſu Chriſt, Daß er einſt Menſch geworden iſt; Am Kreuz für uns geſtorben, Daß er auf ſeines Vaters Thron Als Gottes und des Menſchen Sohn
Beſchüßt,
was er erworben!
Ihm als König * Aller Dinge Iſt's geringe, Allen Enden Botſchaft unſers
Heils
zu
ſenden.
Dies frohe Evangelium Wird nun zu unſers Mittlers Nuhm Den Heiden auch verkündet. Des freut fid) unſer Herz und Sinn, Es iſt. uns ſeliger Gewinn,
Daß Liebe uns verbündet. Kommt, die Scherflein
Auch gu legen Zu dem Segen,
Der den Heiden Bringen
ſoll des
x
Heilands
Dieſe Worte aus dem Propheten Sefaias find merkwürdige und recht wunderſame Worte, und auf den erſten Blik möchte es manchem Leſer ſcheinen, als ob da etwas ausgeſagt würde, was gar nit exiſtiert; denn wer kann fliegen wie die Wolken und wie die Tauben? Und dod, wenn wir genauer zuſehen, fo finden wir hier eine große und herrli<he Wahrheit verborgen unter einer bildlichen Redeweiſe. Zunächſt
find dieſe Worte eine Frage oder vielmehr ein Au8ruf
heiliger Verwunderung von ſeiten des Propheten. Vom Geiſte des HErrn gleihſam auf eine hohe Warte
geſtellt, haut er wie in einem Bilde die Kirche Gottes aller Zeiten. . Zuerſt die Kirhe
des Alten Bundes.
Und was er da ſieht, erfüllt ihn mit Trauer. Augen
Freuden,
Klage.
ſtehen voll Tränen,
ſein Mund
Seine
führt bittere
Die Altäre Gottes ſind zerbrochen, der Wein-*
90
:
Die Mtiſſions-Taube.
berg des HErrn ijt verwüſtet, der Tempel Jehovahs zu einer Mördergrube gemacht. Jsrael hat die ihm vom HErrn geſtellte Aufgabe vergeſſen, hat aufgehört, ein Salz der Erde und das Licht der Welt zu ſein. Von dieſem traurigen Bild wird dann ſein Blik hingelenkt auf die Kirche des Neuen Bundes, und was er da ſicht, erfüllt ihn mit hoher Freude; ſein Klagelied verwandelt fid) in einen hellen Jubelgeſang, und mitten hinein in dieſen Jubelgeſang fällt dann dieſe Frage der Verwunderung: „Wer ſind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenſtern ?“ Dieſe Worte ſind jedo<h mehr als eine Frage oder ein Ausruf der Verwunderung. Sie enthalten eine herrliche Beſchreibung aller wahren Glieder der Kirche JEſu Chriſti. Sie beſchreiben ſolche Leute, an denen das Werk der Miſſion nicht vergebli<h geweſen ijt, und die nun zum Dank fiir ihre Rettung hingehen und an den nod in Sünden Verlorenen eifrig Miſſion treiben. Sie „fliegen wie die Wolken“, das heißt, wie die Wolken niht eigenwillig ſelbſigewählte Bahnen ziehen, ſondern fic) leiten laſſen von dem ihnen von Gott geſeßten. Führer, dem Wind oder der Luftſtrömung, ſo laſſen fic) die Glieder der Kirche Chriſti in aller Demut leiten und führen in allen ihren Werken, ſonderlih auc) im Werke der Miſſion, durd) den Heiligen Geiſt und beweiſen fic) fo als wahre Chriſten; denn „welche der Geiſt Gottes treibet, die ſind Gottes Kinder“, Röm. 8, 14. Und ferner: Wie die Wolken niht leer umherziehen in der Luft, ſondern die edle und für alle Kreatur unentbehrliche Gabe, das Waſſer, in fic) bergen, ſo ſtehen auch die Glieder der Kirche Chriſti niht mit leeren Händen in dieſer Welt, ſondern find reid) beladen mit einem foftlidjen Schaß, mit dem Brot und Waſſer des Lebens, ohne welches jede arme Menſchenſeele ewig ſ<hmahten und verderben muß. Und endlih: Wie die Wolken über Wald und Flur, Stadt und Land dahinziehen und ihre Gabe frei und in re<htem Maße austeilen, wie es Gott gefällt, ſo ſehen aud) die Glieder der Kirche Chriſti den ihnen anvertrauten Schaß geiſtliher Güter und Gaben niht an als ihr aus\hließlihes Eigentum, ſondern handeln nad) Chriſti Befehl: ſie tragen ihn hinaus in alle Welt, indem ſie entweder perjonlid) oder durd) ihre Sendboten hingehen und das Evangelium aller Kreatur predigen. — Lieber Leſer, biſt auc) du an deinem Teile gleih geworden den Wolken? Gat fid) auc) an dir erfüllt das Wort Chriſti (Joh. 7, 38): „Wer an mic) glaubet, von des Leibe werden Ströme des lebendigen Waſſers fließen“?
Und feines
wie die Wolken, fo find aud) die Tauben ein
Abbild
aller
wahren
Chriſten.
Die
Taube
fliegt nie hoch, wie die Lerche, der Adler und andere Vögel, ſondern niedrig und iſt alſo ein Bild demütiger Geſinnung und ein Abbild ſolcher Leute, die der Ermahnung des Apoſtels folgen: „Haltet euch) herunter zu den Niedrigen!“ und in deren Herz der Geiſt deſſen eingezogen iſt, der da ſagt: „Lernt von mir; denn id) bin ſanftmütig und von Herzen demiitig.” Die Taube fliegt zu ihrem Fenſter (im Taubenſchlag), wenn Sturm und Unwetter losbricht, oder ein Feind ihr Leben bedroht. Sie ijt ein vorſichtiges Tierlein und der eigenen Schwäche fic) wohl bewußt. Ein feines Abbild wahrer Chriſten! Auch ſie kennen ihre eigene Schwäche, aber ſie kennen auch den, der ſie madjtig macht, und darum eilen ſie zu ihrem „Fenſter“, das iſt, zu JEſu, und finden bei ihm allezeit Rat, Troſt und Hilfe. “Vie die Wolken, ſo haben aud) die Tauben eine Miſſion, eine Aufgabe. Jm Alten Teſtament wurde die Taube vielfach zum Opfer gebrauht. Jm Neuen Teſtament dient ſie inſonderheit als Nahrung für Kranke und Shwache. Und wie rührend iſt ihr Verhalten, wenn man ihr das Leben nehmen will! Ohne Sträuben, ohne Geſchrei, ſtill und geduldig leidet und ſtirbt ſie — ein feines Abbild derer, die Jeſaias im Geiſte {haute und voll Verwunderung fragte: „Wer ſind die?“ Wir antworten: Es ſind die, welche der Mahnung des Apoſtels folgen und ihre „Leiber begeben zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig iſt“. — Ferner dient die Taube auch als „Brieftaube“, indem ſie in eiligem Fluge wichtige Botſchaften übermittelt und darin abermal ein Abbild derer iſt, die mit Luſt und Eifer, keine Mühe und Hinderniſſe ſheuend, die Votſchaft des Evangeliums hinaustragen in alle Welt. — Und nun, lieber Leſer, möchteſt du niht gerne zu denen gehören, die dem Propheten vom Geiſte Gottes in grauer Vorzeit von ferne gezeigt wurden, und ob deren Anbli> er voll Verwunderung ausrief: „Wer find die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenſtern?“ Gewiß, das möchteſt du! Wohlan, fo „mache dic) auf und werde Licht!” Beweiſe did) mit Beten und Arbeiten als einen redjten Miſſionar. Zu der Arbeit, die du tun und mit der du viel Segen ſtiften kannſt, gehört aud) die Verbreitung der „Miſſionstaube“. Sieh fie dir redjt an! Sie trägt ein köſtlihes Ölblatt im Munde. Sie bringt Botſchaft von allen Miſſionen im Jn- und
Auslande.
Sie erzählt, wie da und dort dem Evan-
gelium eine Tür aufgetan worden und zuvor unglüd>lihe Menſchen gu glü>lihen Kindern Gottes gewor-
den ſind. Das erwärmt das Herz zum Gebet und macht die Hände willig zur Arbeit. Wenn jeder Leſer
nur einen neuen Leſer gewönne, ſo wäre die Leſer-
Die zahl
verdoppelt,
und
gewiß
kann
gar
Miſſions-Taube.
mancher
zwei,
drei und nod) mehr Leſer mit leichter Mühe gewinnen Gott gebe dir _bis zum Beginn des neuen Jahres. dazu Luſt und Willigkeit, und du wirſt viel Segen ſtiften und ſo auch in dieſer Weiſe gleih werden den Wolken und den Tauben. H. W. R.
Ein Brief an die Schulkinder der Syuodalkouferenz. Greensboro, Shr
lieben
N. C., 6. November
1911.
Kinder!
Endlich kann ih Euch von der Einweihung Eurer hier errichteten Miſſionsſchule berichten; denn geſtern nachmittag
iſt die Schule
formell eingeweiht worden.
91
Tür zur, Schule auf. Die beiden Lieder: “Savior, Like a Shepherd Lead Us” und “Jesus, Savior, Pilot Me” wurden hier nocd) von den Schulkindern geſungen, das Glaubensbekfenntnis und Vaterunſer von der ganzen Verſammlung geſprochen und mit dem Segen
des HErrn
die Feier geſchloſſen.
Dann
wurde
allen Gelegenheit gegeben, ſi<h die Schule anzuſehen. Dieſe
Eure
Schule
ijt ſhon
ganz
voll,
denn
in
der Oberklaſſe ſind 40, in der Mittelklaſſe 51 und in der Unterklaſſe 83, alſo im ganzen 174 Negerkinder. Nicht wahr, eine hübſche Zahl? Unter dieſen Kindern befindet ſich auc) wieder der alte 48jährige Neger, von dem id) Euch ſhon bei der Grundjteinlegung erzählt habe. Doch ijt er jeßt niht mehr der einzige Schüler, der aus den Kinderſhuhen heraus
iſt. Sein Veiſpiel hat andere gelo>t; außer ihm Wir hatten ja die Feier hinausgeſchoben, bis der verbeſuchen die Schule noc) zwei junge Männer im Alter ſprochene Beſuch eines Gliedes der Ehrw. Miſſionsvon 22 Jahren, die jest anfangen, Schreiben und kommiſſion für Negermiſſion hier ſein würde, um die Leſen zu lernen. Predigt zu halten. Herr Paſtor W. Hallerberg von Nun, Jhr jungen Miſſionsfreunde, bittet mit St. Louis, Mo., war, es, den die Ehrw. Miſſionsmir den lieben Gott, daß er aud) über dieſe neue kommiſſion aus ihrer Mitte geſandt hatte. Am DonSchule ſeine ſhüßende Hand halte, und daß in den nerStag, ſpät abends, traf er hier wohlbehalten an, Herzen dieſer Negerkinder ſein Wort reihli<h Frucht beſuchte am Freitag die verſchiedenen Klaſſen im Colſchaffe. Und Euch, die Jhr dieſes Gebäude mit erlege und in der Schule, inſpizierte am Gamstagridjten halft, ruft ein herzlihes ,,Gottvergelt’s!“ zu Gamstagam hielt und morgen das Collegeeigentum : Euer Freund nachmittag eine lange Verſammlung mit der Fakultät M. Lochner. ab. Was er dabei alles zu ſehen und zu hören bekam, das wird er wohl ſelber ſpäter einmal berichten. Heute mittag reiſte er von hier ab, um die andern Miſſionsſtationen der Reihe nad) zu beſuchen. Ein Brief unſers Miſſiousdirektors au unſere Leſer. nahm Schulgebäudes Eures Die Einweihungsfeier Es ſei ‘mix erlaubt, Dir, mein lieber Leſer, in um 3 Uhr nachmittags ihren Anfang mit einem kurzen Worten darzulegen, was unſere Kirche bisher Gottesdienjt in der Collegeaula. - Herr Direktor Berg an den Negern getan hat und was zu tun nod) übrig verlas ein Gebet und einen Schriftabſchnitt, und iſt, und-wie unſer Blatt bei dieſer Arbeit helfen kann, Herr Paſtor Hallerberg hielt eine ſhöne Predigt über damit Du. Deine -Liebesarbeit mit um fo größerem Matth. 6, 33. Er zeigte uns, warum wir Lutheraner Eifer und Erfolg antreten kannſt. aufredjthalten, und unterſtüßen Gemeindeſhulen Seit mehr als dreißig Jahren betreibt die Synofür 1. ſind: Segen nämlich weil ſie von ſo großem dalkonferenz der evangeliſh-lutheriſhen Kirche das Vaterunſer das Haus; 2. für die Kirche und 3. für Miſſionswerk unter den Negern unſers Landes, und Außer einigen Chorälen, die von der ganzen land. der HErr hat ihr Werk, die Gebete und Gaben ſeiner Verſammlung geſungen wurden, ſangen die SchulKnechte, ſihtbar geſegnet. Nach der leßten Statiſtik finder engliſh das Euch allen bekannte Lied „Weil wird das Werk mit größerem oder geringerem Erfolg id) JEſu Schäflein bin“. in aht Staaten betrieben. Unſere ausgedelntejten abgenicht Gottesdienſt der wurde Sn der Aula Felder ſind in Louiſiana und North Carolina. Jn den mit Verſammlung, ſchloſſen, ſondern die ganze Stu140 etwa ſi<h befinden Colleges beiden unſern Lied, Schulkindern an der Spihe, zog nah einem der Kirche das der Predigt folgte, hinüber zur neuen Schule * denten, von denen fic) viele auf den Dienſt unſern Jn vorbereiten. Lehrer und als Miſſionare und ſtellte fid) an der Nordſeite der Schule auf. NachGottes in tägli<h die Kinder, Squlen find etwa 1500 dem zunächſt Herr Direktor Berg der Verſammlung unterKirche Wort nad) den Bekenntniſſen unſerer kurz den lutheriſhen Gebrauch bei Schulweihen erlernen. richtet werden und fo ihren Heiland kennen klärt und die Verſammlung ein Lied geſungen hatte, 2067 getaufte Glieder werden in den Gemeinden von Weihgebet das verlas er einen Schriftabſchnitt und unſern 26 Miſſionaren geiſtlih verſorgt, und von die und \{<loß im Namen des dreieinigen Gottes
Die Miſſions- Taube.
92
dieſen Miſſionaren find die Hälfte Neger, in. unſern Seminaren ausgebildet. Aber wie gering iſt die Zahl unſerer Arbeiter . unter der großen Negerbevölkerung unſers Landes! Es gibt in unſerm Lande noch etwa ſieben Millionen kirhloſer Neger, die von ihrem Heiland nichts wiſſen. Gott hat fie uns vor die Tür gelegt, daß wir uns ihrer annehmen und ſie durd) das Evangelium in Kirche und Schule zu retten juden. Sollen wir aber dieſes große Werk, das der HErr uns anvertraut hat, redjt ausrihten, ſo gebrauchen wir bei unſern Chriſten mehr Liebe für dies Werk, mehr herzliche
den Negern ausgebreitet werde? Das kannſt Du unter anderm dadurch tun, daß Du Leſer für unſer Vlatt ſammelſt. Wenn Du mit einer Anzahl anderer in Deiner Gemeinde nur einen kleinen Teil Deiner Mußezeit dazu anwenden wollteſt und, wo immer fic Gelegenheit bietet, ein gutes Wort für unſer Blatt einlegen würdeſt, ſo könnte leiht ſeine Leſerzahl bis Neujahr verdoppelt werden. Unſer Blatt bringt- außer den trefflichen editoriellen Artikeln intereſſante Neuigkeiten aus der Äußeren und Juneren Miſſion der Synodalkonferenz, beſonders
aber
aus
der
Negermijjion.
Mancherlei
hy, ®
Die
5 ES es
Miffionsgemcinde
in Ootamadam,
Gebete, mehr Männer in dieſer Arbeit, mehr Mittel, fie auszubilden und zu erhalten. Ein wichtiges Mittel, die Sache unſers Heilandes unter den Negern redjt zu fördern, iſt ohne Zweifel dieſes, daß wir eine energiſhe Anſtrengung machen, unſer Blatt in jede Familie der Synodalkonferenz zu bringen. Das würde viel dazu beitragen, Liebe und Intereſſe für dieſe Miſſion unter unſern Chriſten zu weden und zu erhalten. Die Verbreitung unſers Blattes würde aber aud) die Miſſion finanziell unterſtüßen, da ja der Überſchuß dieſes Blattes in die : Miſſionskaſſe" fließt. x Willſt Du ust aud), ſoweit Du kannſt, ein Mit-
Oſtindien,
vor
ihrem
Rird=
und
Sdjullofal.
Abbildungen veranſchaulihen das Erzählte. Unſer Blatt koſtet: 1 Exemplar: 25 Cents; 10 Exemplare: $2.00; 25 Exemplare: $5.00; 50 Exemplare: $9.00. Gott der HErr aber wolle Deine Bemühungen, lieber Leſer, mit Erfolg krönen und Dich in Gnaden belohnen für das, was Du für unſere Miſſion tun wirſt. Dein Mitarbeiter im HErrn N.S _Vafkke.
Aus der miſſouriſchen Heidenmiſſion in Judien. Unſere Hoffnung, daß dieſes Jahr zwei Predigt-
amtisfandidaten als Miſſionare nad) Jndien zu den Heiden gehen würden, hat ſi< leider niht erfüllt,
TRR
Die
UMiſſions-Taube.
Veide ſahen fic) leider genötigt, die an ſie ergangenen Verufe abzulehnen. Arbeitern in jenem
nicht beſeitigt.
Der beklagenswerte Mangel an großen Arbeitsfeld ijt alſo nod
Miſſionar Gutknecht in Nagercoil war ſhwer am Typhus erkrankt. Doch Gott hat ihn uns erhalten.
Er iſt jest zu ſeiner Erholung auf den Bergen. Gott gebe, daß er in einigen Wochen völlig geſundet und mit neuen Kräften wieder in ſeine Arbeit eintreten kann. Bekanntlich mupte Miſſionar Mohn vor einiger Zeit eines kranken Kindes wegen ſeine Familie nad
Die
Miſſionskapelle
zu
Deutſchland bringen, und es war wenig Hoffnung, daß er nad) Jndien zurückkehren werde. Angeſichts des Mangels an Arbeitern jedoch iſt er auf Wunſch der Kommiſſion nun doch wieder dorthin gereiſt, wenn es auch vielleiht nur auf ein bis zwei Sabre iſt. Er hat damit für die Miſſion kein geringes Opfer gebracht, da er ſeine Familie in Deutſchland zurüd>laſſen mußte. Er ſchreibt in einem Brief an den Miſſionsdirektor: „Wenn ih auf die Arbeiternot ſehe: und an meine alte Arbeit denke, fo erfüllt Freude mein Herz, daß ih nod) einmal nad) Jndien guriickehren kann. Wenn ih auf meine arme Frau und meine armen Kinder ſehe, ſo wird es mir allerdings Doch ſind wir beide, meine Frau und * ſehr ſhwer. ih, von Herzen bereit, das Opfer zu bringen.“ Lie-ber Leſer, wenn wir an ſolche Opfer für die Miſſion
93
denken, wie ſie jezt von Miſſionar Mohn und ſeiner Gattin und ſonſt von den Miſſionsarbeitern und ihren Familien gebra<ht werden, ijt es überhaupt dann nod) ein Opfer zu nennen, was wir bisher für Es würde bald unſere Heidenmiſſion getan haben? beſſer um die leider faſt immer dürftige Kaſſe für unſere Heidenmiſſion ſtehen, wenn wir alle auch etwas opjerivilliger wären. Miſſionar Albert Hübener, der uns während ſeines Urlaubs mit ſeinem Beſuch erfreut und an vielen Orten Vorträge über die Heidenmiſſion gehalten hat, iſt jegt aud) auf ſeiner Rücreiſe nach) Sndien und
Kannanputhur,
Oſtindien.
wird, wenn die Miſſionsfreunde dieſes leſen, will's Gott, ſhon wieder in voller Arbeit auf ſeinem Poſten in Nagercoil ſtehen. Er wird fo bald als mögli< mit Miſſionar Kellerbauer im Auftrag der Miſſionsbehörde eine Reiſe in die Berge machen, um dort Umſchau zu halten nad) einem paſſenden Grundſtüd>, auf dem: wir ein geeignetes Seim erridjten können für erholungsbedürftige Dtifjionar8familien und beſonders aud) für die Miſſionarskinder, daß dieſe niht ſhon in ihrem zarteſten Alter des heißen Klimas und — anderer indiſcher Verhältniſſe wegen von ihren Cltérn nah Europa oder Amerika gebradjt werden müſſen, . was großes Herzweh verurjadjt und meiſt weder für die Kinder nod) für die Eltern gut ijt. Wer ſollte niht gern dazu helfen, daß den Kindern unſerer Miſfionare in Jndien-im erfriſchenden Klima auf den
94
Die Rtiſſions-Taube.
Tang blieb ſie als Magd im Hauſe, und mit ihr kam Gebirgen in guter Umgebung eine Stätte bereitet werde, wo ſie wohl aufgehoben find, ordentli<h ge- ' der Heiland hinein. Sie brachte die Bibel und Luſchult und ihren Eltern nicht allzuweit entriidt und thers Katechismus mit fic) und wie Naemans Magd entfremdet werden, wie wir es aud) bei andern Miſfing ſie an, zu ihrer Herrin vom Gotte Jsraels zu ſionsgeſellſhaften in Jndien finden! reden. Das Negermädchen war die Lehrerin, und die gebildete deutſhe Frau die Schülerin. Mit der Die Quartalberidte der Miſſionare enthalten Zeit wurde lettere durd) das Zeugnis ihrer Magd wieder erfreulihe Nachrihten. So kann z. B. Miſſiofür den Heiland und die lutheriſche Kirche gewonnen, nar Freche mitteilen, daß ſeine Miſſionsgemeinde ſeit aber aud) ihr Mann und ihre Kinder. Aber nod Oſtern um 16 Seelen zugenommen hat. Am zweiten mehr. Die deutſche Frau hatte einen Schwager, der Oſtertag konnte er zwei Ehepaare und einen Jüngnebſt Familie aud) kirhlos war. Hier war die beling mit ſeiner leider ausjagigen Mutter taufen. kehrte deutſhe Frau tätig. Bibel, Katechismus und Ebenſo war der adjte Sonntag nah Trinitatis für lutheriſche Zeit- und Erbauungsſchriften kamen ins den Miſſionar ein großer Freudentag. Da wurden Haus. Ernſte Beſprechungen über das eine, was not 7 Perſonen getauft, zwei Ehepaare, eins mit einem iſt, wurden gehalten, und ſiehe da! auc er wurde Enkel, und eine Witwe mit ihrem Söhnchen. Außerſamt ſeiner Familie für den Heiland und die luthedem wurden drei Kindlein innerhalb der Miſſionsriſhe Kirche gewonnen. Nächſt Gott haben die zwei gemeinde geboren und getauft. Dem Schlußſeufzer Familien es alſo dem lutheriſhen Negermädchen zu des Miſſionars ſchließen wir uns von Herzen an, niht nur in bezug auf ſein Arbeitsfeld, ſondern auf alle * verdanken, daß ſie Frieden für ihre Seelen gefunden haben. unſere Miſſionsſtationen im Heidenlande: „Gott helfe : und ſegne weiter!“ R. K. So hat Erneſtine durch ihr treues Bekennen und ihr ſtilles, gottſeliges Leben ihr Teil getan, um den [lutheriſhen Chriſten ein wenig zu vergelten, was ſie . für ſie und ihre Raſſengenoſſen getan haben und Das Zengnis eines lutheriſhen Negermädchens noch tun dur das von dem HErrn ſo reich geſegnete im Hauſe einer firdlojen Familie. Werk der Negermijjion. N. JF. BV. In den achtziger Jahren des leßten Jahrhunderts, als der Schreiber dieſer Zeilen nod) Miſſionar in New Orleans war, fam ein Negermädchen namens Erneſtine und bat um Aufnahme in unſere Miſſionsſchule. Natürlich wurde es aufgenommen. Es ſtammte aus einer finderreidjen fatholijden Familie, und als die Kinder Heranwudjen, wurden fie von der Erneſtine in unſere Schule gebracht, und eins nad) dem andern \<loß fid) der Miſſionsgemeinde an. Auch die Mutter, die fiirglic) geſtorben iſt, befudjte auf Bitten der Kinder öfters die Kirche und lernte hier ihren Hei[land kennen. Nach einem langen, ſhweren Kampf erhielt Erneſtine die Einwilligung der Eltern, fid) lutheriſh konfirmieren zu laſſen und Glied der lutheriſhen Kirche gu werden. Jhr war es ein Ernſt mit der heiligen Sandlung; ſie weinte Tränen der Freude, als fie das Gelübde der Treue ablegte. Sie hat ſeit jenem Tage wader ob dem Glauben gekämpft, der den Heiligen vorgegeben iſt, und ijt ſtets ein treues Glied der Ge-
meinde geblieben.
Nachdem ſie die Oberklaſſe der Schule abſolviert hatte, fand fie eine Stelle als Magd in einer kirhloſen deutſhen Familie der Stadt. Das ſtille, einfache Negermädchen gewann die Liebe und Achtung- der Familie, beſonders der Herrin des Hauſes. Sabre-
Walther- und Reformationsfeier in Greeusboro. Am Sonntagnachmittag, den 29. Oktober, fand in der Aula des Jmmanuel-College die Gedächtnisfeier des hundertſten Geburtstages D. Walthers ſtatt. Zu dieſer Feier war die hieſige Grace-Gemeinde mit eingeladen. Außer deren Gliedern hatte ſi<h eine fine Anzahl Neger aus der Stadt eingeſtellt, und aud) mehrere Freunde aus der hieſigen „weißen“ Ebenezergemeinde waren erſhienen. Direktor Berg, der einzige unter uns hier, der D. Walther gekannt und deſſen köſtlihen Unterricht genoſſen hat, hielt die Feſtpredigt. Auf Grund von Hebr. 13, 7 zeigte er, wer D. Walther war und weshalb wir ſeiner mit Lob gegen Gott dankbar gedenken ſollen. Das Feſt der Reformation wurde am Sonntagabend, den 6. November, in der Grace Church ge-
feiert.
Wie die Waltherfeier, ſo wurde auch die Feier
des Reformationsfeſtes von der Grace- und der Collegegemeinde gemeinfdjaftlid) begangen. Prof. Wah- : lers predigte über Luk. 12, 48. Daß an demſelben Nachmittag die neue Niffionsfdjule eingeweiht wurde,
iſt an anderer Stelle berichtet worden.
M. L.
Die
Mtiſſions-Taube.
Mantherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von
C. F. D.)
Die „Miſſionstaube“ ſ{<ließt mit dieſer Nummer ihren 33. Jahrgang. Sie hat alſo das Durd)ſchnittsalter des menſ<hli<hen Lebens erreidt. Jn dieſem Zeitraum hat ſie Tauſende von Freunden gewonnen. Sie möchte aber gerne im kommenden Jahre cine noch viel größere Zahl von Leſern bekommen. Wie dieſer wohlbegründete Wunſch erfüllt werden fann, das wird der geneigte Leſer aus Miſſionsdirektor Bakkes Brief erſehen können. Die „Miſſionstaube“ ift das einzige deutſhe Miſſions-
95
ſtigen Eindru>k auf die Umgegend gemacht, und ein Kind nach dem andern kommt zurü>. Die Schule hat eine Orgel dringend nötig. Vielleicht findet ſih recht bald ein Freund, der dieſer neuen und bedrängten Schule zu Weihnachten eine Orgel ſchenkt. Miſſionar McDavids Adreſſe ijt: 314 S. Alexander St.,
Charlotte,
N.
C.
Die lutheriſhe Kirhe in Amcrika hatte im vergangenen Jahre 125 Erziehungsanſtalten, in denen
1049 Profeſſoren angeſtellt waren und 13,741 PerDas Eigentum hat einen Wert von ſonen ſtudierten.
: $9,667,800. allerlei Leuten von wird Der Name „lutheriſ<h“ blatt in der großen Synodalkonferenz und ſollte daals Lodipeije gebraucht, die lutheriſhen Emigranten her 100,000 Leſer haben. Dieſe Zahl kann auch erzu fangen. Oben im nordweſtlihen Kanada befinden reiht werden, wenn alle unſere*lieben Paſtoren und ſih ſogenannte Miſſionare, die fid) ,,futherijde KonGemeindeglieder, deren Blatt die „Miſſionstaube“ gregationaliſten“ nennen, um unter dieſer falſchen ja iſt, fic) jeßt ſofort daranmachen würden, neue Leſer Flagge Propaganda unter den deutſchen Einwandezu werben. Eure Kommiſſion für Negermiffion iſt (Z. u. A.) rern zu machen. euch hierbei inſofern behilflih, als fie jeder Gemeinde Die Goßnerſche Miſſionsgeſellſchaft hat im Jahre innerhalb der Synodalkonferenz eine Anzahl freier 1910 $120,000 ausgegeben und eingenommen; es Probeeremplare dieſer Nummer zuſchi>kt. Wer meliſt aber nod) ein Rückſtand von $30,000 zu deen. det ſih nun bei ſeinem Paſtor als Freiwilliger, um 72,000 Kols (Bengalen, Jndien) ſind Chriſten, und mittels dieſer Exemplare neue Leſer zu werben? Die Es fehlt an Kräf18,000 wollen Chriſten werden. Arbeit wird gewiß niht ohne Segen bleiben. Durch ten, um die Ernte einzuheimſen. die „Miſſionstaube“ werden ja unſere lieben Chriſten Die Berliner Miſſion hatte vor Jahresfriſt 63,000 immer beſſer bekannt und vertraut mit unſern MiſSeidendrijten in Süd- und Oſtafrika und in China. ſionen, fonderlic) auch mit der Miſſion der SynodalDie Zunahme betrug 1825 Seelen. 16,000 Kinder konferenz, mit der von Gott geſegneten Negermiſſion. find in den Schulen. Die leßte Sahreseinnahme beUnd je größer die Leſerzahl, deſto größer der Reinlief fic) auf $315,000. gewinn, der beim Abſchluß der Yahresrednung in Die Geſamtzahl der Mohammedaner in der Welt die Miſſionskaſſe übertragen werden kann. beträgt 270,000,000. Jn unſerm Jmmanuel-College zu Greensboro, N. C., befinden fich 53 Schüler, und nod) immer neue Miſſionscifer in Korea. Jm Jahre 1887 verſtellen fic) ein. Jm theologiſhen Seminar ſtudieſammelten fic) im geheimen 7 Koreaner, um das heiren 8, im Lehrerſeminar 3 Perſonen (Mädchen). lige Abendmahl zum erſten Male zu feiern. Heute Von den 53 Schülern wohnen 19 im College und 6 gibt es auf der Halbinſel, die die Japaner kürzlich im “Dormitory”. Direktor Berg ſchreibt: „Jh erihrem Reich einverleibt haben, 200,000 Chriſten und innere daran, daß der Winter naht, daß unſere ‘boys’ 214 Millionen Anhänger. Das find lautredende Zahlen, und doc) geben ſie nur einen ſ{<wa<hen Bearm ſind, und daß es an Bettde>en fehlt.“ griff von den ſozialen Umwälzungen, die das EvanJn New Orleans ſind unſere Miſſionsſhulen gefüllt. Die Zahl der Schüler in der St. Pauls\hule gelium zuſtande gebradt hat. Die Evangeliſierung beträgt 253, obwohl dieſen Herbſt in der Nähe eine Koreas iſt ein wunderbares Blatt in der neueſten Geneue Freiſhule eröffnet worden iſt. Unſere Schulen ſchihte. eben und Wandel der jungen Gemeinden ſtehen überall in gutem Ruf. erinnert an die Tage der erſten neuteſtamentlihen Kirche. Seder Chriſt iſt ein Miſſionar; jeder gibt Jn Greenville, einer Vorſtadt von Charlotte, eine Anzahl Tage her, wo er fic) ganz der EvangeliN. C., wo Miſſionar John McDavid im September Das Gebet gilt ihnen, wie das bei eine Schule eröffnet hat, die bald 90 Schulkinder auf - ſation widmet. allen Chriſten der Fall ſein ſollte, für ein Vorrecht der Liſte hatte, haben Gegner eine Oppoſitionsſhule errihtet und e3 fertiggebraht, daß die Schülerzahl und ein Mittel, mit Gott und für Gott zu arbeiten. auf etwa die Hälfte zuſammenſhrumpfte. Doch die- Sn manchen Gebet8verſammlungen find von 2500 Gemeindegliedern 1100 anweſend. Jhre Freigebigſer Rückgang wird nur ein zeitweiliger fein. Die feit iſt rühmen8wert. €8 fanden ſi< Männer, die Arbeit unſers bewährten Miſſionars hat einen gün-
96
Die Rtiſſions-Taube.
ihren Reis verkauften und fic) mit Hirſe begnügten, andere, die ihre Ochſen verkauften und fid) ſelbſt fröhTic) vor den Pflug ſpannten, Frauen, die ihre Eheringe und ſogar ihre Haare verkauften, um mehr geben zu können. (Wbl.) Unter den Zulus in Südafrika wird ſeit dem Jahre 1835 von amerikaniſchen und europäiſchen Geſellſchaften Miſſion getrieben. Zehntauſende von wilden Heiden ſind durch dieſe Arbeit bekehrt worden von groben Sünden und dem ſchre>lihſten Aberglauben zum Glauben an den lebendigen Gott. Bei der Feier des fünfundſiebzigſten Jubiläums der Zulumiſſion, die vom 23. Juni bis zum 4. Juli dieſes Jahres dauerte, wurde von den engliſ<hen Regierungsbeamten aud) beſonders hingewieſen auf die Hebung des Zuluvolkes in natürlicher, wirtſchaftlicher und geſellſhaftliher Hinſicht, die dur< die Miſſionsarbeit bewirkt worden ijt. Jn einer großen öffentlihen Verſammlung, die am 4. Juli im Rathauſe zu Durban ſtattfand, führte - Generalgouverneur Lord Gladſtone den Vorſiß und hielt die Fubiläumsrede, in der er unter anderm ſagte: „Es fallen mandmal harte Äußerungen über die Miſſionare. Sch glaube niht, daß ſie von Leuten kommen, die die Miſſionare wirkli<h kennen. . . . Es gibt nidt3 in der Welt, was Menſchen ſo heben und ſie vor dem Fall bewahren kann wie das Chriſtentum. Das bleibt wahr für die Weißen wie für die Schwarzen. Möge daher jeder einzelne von uns dieſe Feſtverſammlung verlaſſen mit dem Entſchluß, zu tun, was er kann, um die redtverſtandene Miſſionsarbeit in Südafrika zu fördern. Was mid) betrifft, ſo kann id) verſprechen, daß id) mein Beſtes tun werde, die Miſſionare zu ermutigen in: allem, was ſie zur Verherrlihung des Namens
Gottes in dieſem Lande tun.“
von W. C. Rein.
Katecheſe für den Chriſtabend
Concordia Publishing House, St.
“Hand des zweiten Artikels autgiebig behandelt.
Mache
dich
werde Licht!
auf,
Wechſelgeſang für den Chriſt-
‘en Concordia Publishing Ben I. P. N sous Preis: Einzeln 20 Ct8.; das House, St. Louis, Mo.
—.
“Duyend $1.75.
Ausführung dieſes herrlihen Die “etwa ſieben Minuten in Anſpruch.
-
Wechſelgeſanges
a
Concordia Publishing House. St. Louis,
Einzeln 15 Cts.;
das
Dußend $1.50.
turgie von Lehrer J. H. Ungemach
ciipte: Sle don
Milde
Gaben
für
C. F. D.
die Negermiſſion :
Durch die Kaſſierer: G. Wendt, Detroit, Mich., $220.25, W. J. Hinze, Veeder, Jll., 182.87, H. Veinke, Staunton, Jll., 234.40, Prof. J. S. Simon, Springfield, Ail, 328.67, C. Spilman, Baltimore, Md., 171.95, E. H. Keel, Sioux Falls, S. Dak., 18.00, G. Denker, Brooklyn, N. Y., 40.73, J. H,
Abel,
Fort
Dodge,
Jowa,
633.16,
O.
E.
Berneder,
Seward,
Nebr., 179.65, C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 355.61, C. Claußen, San Francisco, Cal., 21.25, J. F. Mettmann, Saginaw, Mich., 4.10, A, Noſs, Milwaukee, Wis., 166.12, H. YW. C. Waltke, St. Louis, Mo., 504.35, G. Wendt, Detroit, Mich., 170.86. Von Jda H. Schmidt, Annandale, Minn., 1.00. E. Böger, La Grange, Yi, 5.00. Frau T. Simon, Zachow, Wis., 1.00. Von einer Leſerin der „Miſſionstaube“, St. Louis,
Mo., 5.00.
Frl. N. Nickel, Stamford,
Conn.,
5.00.
K. H.,
Spring Valley, Wis., 20.00. M. L., Cohocton, N. Y., 5.00. Schulgeld vom Luther-College, New Orleans, La., 14.40, vom Immanuel-College, Greensboro, N. C., 20.00, von der Immanuelsſchule daſelbſt 10.00. Von den Negergemeinden: Grace, Greensboro, N. C., 6.00, St. James, Southern Pines, N. C., 5.00, Zion, Gold Hill, N. C.,.3.00, Mount Zion, Mods, N. C., 5.00, Concordia, Rowell, N. C., 2.50, Station in Napoleon: ville, La., 15.62, St. Paul, Manſura, La., 5.00, Grace, Concord, N. C., 10.00, Mount Calvary, Sandy Midge, N. C., 20.00, St. -John, Salisbury, N. C., 5.00, St. Paul, New Orleans, La., 35.00, Mount Zion, New Orleans, La., 50.00, Bethlehem, New Orleans, La., 35.00, St. Paul, Charlotte, N. C., 8.50, Bethel, Greenville, N. C., 4.00, Bethlehem, Monroe, N. C., 2.50, St. Matthew, Meherrin, Va., 18.82, Bethany,
Yonkers, N. Y., 10.00, Grace, St. Louis, Mo.,.3.50. $3557.81. :
q
Summa:
ni
Für die neue Schule in Greensboro: Durch die Kaſſierer: G. Wendt, Detroit, Mich., 25.32, C. Spilman, Baltimore, Md.,-1.25, J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 17.85,
O.
E. Berneder,
Seward,
Nebr.,
7.65,
C.
A.
Kampe,
re +
Fort
Wayne, Jnd., .25, A. Mops, Milwaukee, Wis., 21.90, H. W. C. Waltke, St, Louis, Mo.,- 17.05, G. Wendi, Detroit, Mich., 1.00. Von N. N., Conover, N. C., 5.00. N. N., Heilsburg,
Wis., 1.00.. Summa: $98.27. Für die Schule in Conover: Veinte, Staunton, Jll., 8.60.
Durch Kaſſierer H.
+
ift
Gehrer Kirſch, nur älter, aber ſehr
Summa:
$18.00.
Für Studenten des Jmmanuel-Collegc. Durch die Kaſſierer: Prof..J. S. Simon, Springfield, Jll.,
oe
C. Claußen,
San
Francisco,
Cal.,
Für das Jmmanuel-College: H. Beinke, Staunton, ‘Jll., .50.
2.50.
Durch
Summa:
Kaſſierer 5
St. Louis, Mo., 11. November 1911. H. L. Döderlein, Kaſſierer. 848 E. Prairie Ave.
Die „„Miſſions-Taube‘“ erſcheint einmal monatlig.
in Vorausbezablung mit Porto iſt folgender:
6
1 Exemplar.
Der
Preis für ein Jahr
oe
10 Exemplare uuter eiuer Adreſſe...
nimmt
actsliturgie vonJ. H. U. 4 Seiten (854 X11 Zo) Umſchlag.
:
Scheve-Legats 15.00.
Louis, Mo. Preis: Einzeln 5 Cts.; das Dugend 30 Cts.; das Hunbdert $2.00. ; . In dieſer Weihnachtsliturgie, die ſich beſonders für Wochen\<hulen eignet, wird das Erlöſung8werk des Heilandes an der
Z e
die Geſchichte einer Yndianerfiebe. Von Guſtav Harders. Mit 7 Jlluſtrationen. _Dieſe feſſelnd geſchriebene Erzählung hat einen lutheriſchen Miſſionar unter den Judianern in Arizona zum Verfaſſer. Sic cignet ſih vorzüglich zum Vorleſen in Vereinen, ſonderlich in Miſſionévereinen. „Die in der Erzählung berihteten Bez gebenheiten beruhen faſt auëſchließli<h auf Wahrheit.“
-Für Negerſtudenten: Durch Kaſſierer J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 3.00. Yntereffen von cinem Teil des Joh.
Neue Drudfaden. Der Heiland, mein Erlöſer.
Jaalahn,
5
25
u
”
”
nom
v
”
”
u
”
coments
nl
a
In'Skt. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35
Exemplar,
Briefe, welcbe Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c, enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Loulx, Mo.
Mile die Nedaktion betreïſeuden Einſendungen find zu richten an Rev. 0. F. Drewes, 4108 Natural Bridge Ave., St. Tonis, Mo.: alle Geldbeträge flir die Negermiſſion an den Kaſſierer, Mr. Nugo Doederlein, 848 E. Prairic Ave., ‘St. Louis, Mo.
è
Enteredat the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter. ‘