Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
Subseriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly in advance. monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance ſor mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
51. Jahrgang.
Glü>
|
Januar
auf zu neuem
Ur. 1.
1929.
Reiſebericht.
Fluge!
Vortvärts5, Täublein, niht ermüden, VBi3 dein Flug von Strand zu Strand, Sei's gen Norden, ſei's gen Süden, Grüßt das fernſte Heidenland! Jetzt noch iſt die Zeit der Gnade, ſcheint des Heile3s Tag, Jetzt no Jetzt nod ebnet Gott die Pfade, Wo dein Fuß zu ruhn vermag. Vorwärt3, Täublein, nicht ermatten! Richte feſt dein Augenmerk Auf der Sünde TodeSſchatten, Den nur tilgt dein Rettungswerk. Ganze Völkerſtämme harren, Daß du wendeſt ihre Not, Patel des Kerkers Eiſenbarren, Retteſt ſie vom ew'gen Tod. Vorwärt3, Täublein, ohne Zagen, Gotte3 Haus iſt noc<h nicht voll. Hilf die LENDER TO ſMaf: tragen Dorthin, wo noh ni ts erſcholl! Raum gemacht und Bahn GELI Sei der Sendung Zwe und Zie ' Bi3 de3 Teufels Liſt gerochen Und zerſtört ſein Narrenſpiel. Vorwärt3,. Täublein, im Geſchäfte Deines großen, ſtarken HErrn! Seine3 Worte3 Wunderkräfte
9&.
Unſere Reiſe vom 1. Oktober bis zum 5. November
des vorigen Jahres, auf der wir 4,240 Meilen zurü>legten, um das ſüdöſtliche Gebiet unſerer Negermiſſion amtlich zu beſuchen, brachte uns auch na; Waſhing-
dh
ton,
901 Rhode
LandeShauptſtadt.
Miſſionar
Martin
Island
Ave.
Wir übernadteten
im Hoſpiz
der Waltherliga, 1420 M Street, N.W. Die Scar, die. unſer Reiſeprediger in Waſhington bedient, iſt klein und wird auch wohl klein bleiben, ſolange wir keine Kir<he haben. Obwohl wir keine Zeit hatten, viele der Sehen3würdigkeiten Waſhingtons es un3 dod) nicht nehmen
Sind de3 Wirkens Kern und Stern. Wie das Schifflein dur< die Wellen
Sicher trägt die reiche Fracht, Alſo ſoll auch nicht zerſchellen Seine3 Worte3 Gnadenmacdht. Vorwärts, Täublein! Fünfzig Jahre Trug dein Hüter dich durc<3 Land, Daß er dich im Sturm bewahre, “Schirme vor dem Sonnenbrand. Darf der Eifer nun erkalten Nach ſo kühnem Siegeslauf? öchſten walten; | Auf1 und la den lüd auf, Glüd auf! ert! Friſch an3
unſerer
Dorpat hält dort am erſten Sonntag im Monat Gotte3dienſt im Y. A. C. A.-Gebäude für farbige Mädchen,
O. R. Hüſc<hen.
zu beſuchen, ſo konnten wir laſſen, anderthalb Stunden
in Mount Vernon, dem Heim unſer3 erſten Präſidenten, zu verbringen. Was wir dort geſehen haben, werden wir nie vergeſſen. In dem Städthen Cumberland, Va., etwa halbweg3 zwiſchen Ri<hmond und Meherrin, führte unſere Nachfrage zu einer herzlichen Einladung, daß Miſſionar Dorpat baldmöglichſt einen Gotte3dienſt in dem großen öffentlihen Schulhaus für Neger halten möge. Die dortigen Neger beſißen zum großen Teil ihr eigene3 Heim und Land. . Meherrin. Meherrin liegt halbweg8 zwiſchen Richmond und Danville, Va., an einer Zweigbahn. Unſere im Jahr 1891 erbaute Kirhe und Schule (beide unter einem Dach) ſteht etwa eine Meile öſtlich vom Städthen. Die
Q4A3u
Die Miſſtons-Taube.
2
feſſelnde Geſchichte dex Gemeinde zu Meherrin iſt ausführlich erzählt in dem Bud Jalf a Century of Lutheranism Among Our Colored People, das den Leſern
Frau Mollie Louder, die früher als Köchin in unſerex Lehranſtalt zu Greensboro, N. C., diente, war vor mehreren Jahren nach Swansboro, Onslow Co.,
P. Lorenz Dorpat ſteht dex Gemeinde ſeit November 1920 mit aller Treue vor. Sein Name enthält den Buchſtaben „r“. | Dieſen Buchſtaben rollen die Neger
boro, mit dem ſie im Briefwechſel ſtand, erfuhren wir, daß ſie die Mutter von vierzehn Waiſenkindern ſei, die ſie <riſtlich erziehe. Sie hatte Verlangen nach dem
der
Im Gegenteil, ſie rühren ihn den Namen ſo aus: Dohpat.
nicht, wie wir es tun. kaum anz ſie ſprechen Einmal
wird.
angeboten
Prämie
als
„MiſſionStaube“
erhielt unſer Miſſionar einen Brief von einem
Auf dem Kuvert ſtand der Name ſo Gemeindeglied. geſchrieben: Rev. Dough Pat. Aud) mein Name wie der Name anderer deutſchen Miſſionare unter unſern Negern bietet dieſen keine geringe Schwierigkeit. P. Dorpat hält auch Schule. CS iſt mir immer ein >
i
.
3: ve
Nn
FES
(Bs Är
Mount
Vernon,
Schule
hat
leiten Herbſt einen ſchönen Zuwachs erfahren. Einer der Schüler trägt den Namen Sherlo> Holme3. Da3 ganze MiſſionöSeigentum -- Kirche, Pfarrhaus, Gotteöa>er, Fenzen und Farm = war in gutem Zuſtand. Endlich im Sc<hwarzen Gürtel North Carolinas. Wir hatten ſchon lange gewünſcht, daß unſere Negermiſſion wieder nac<h dem Schwarzen Gürtel des Staates North Carolina kommen möge, ſeit die Miſſionsſtation zu Wilmington vor etwa zehn Jahren geſchloſſen werden mußte. Der Schwarze Gürtel befindet fich im öſtlichen Teil des Staates und folgt der Küſte
des Atlantiſchen Ozean2.
Abendmahl.
So
reiſte
unſer
Neiſeprediger
Martin Dorpat mit ſeinem Vater von Meherrin im Auguſt 1928 nach Swansboro. »5 ſcheint, die öffentliche Meinung in Swansboro war gegen das MiſſionSunternehmen; ſo ſiedelte die Waiſenfamilie anfangs Oktober nach dex Stadt New Bern in Craven County um. Der Namen dieſer Stadt iſt während der letzten politiſchen Kampagne oft ge-
Waſhingtons
C. F. Drewes
Genuß, ihn an dex/Arbeit in der Schule zu beobachten -=- freundlid, liebreich, geduldig und erfolgreich. Die vorige Nummer der „Miſſionstaube“ zeigte ihn auf der Die
heiligen
Durd) Prof. Friedrich Berg in Greens-
X
Miſſionsdireltor
erſten Seite mit ſeinen Schulkindern.
N. C., gezogen.
Heim.
im Vordergrund.
nannt worden, weil ſie der Wohnort des bekannten Senators SimmonsSZ iſt. Mir war der Name der Stadt aus
der Geſchichte
bekannt.
Die
TuSscarora-Jndianer
in Niagara Co., N.Y., in dem meine hat, haben einſt in dex Umgegend von Bern) gehauſt. Sie zählten zu jener Krieger und richteten im Jahr 1711
Wiege geſtanden New Bern (NeuZeit gegen 1,200 unter den weißen
Anſiedlern ein furchtbares Blutbad an. Im nächſten Jahr wurde das -Morden und Brennen von ihnen
wiederholt. Jm März 1713 aber wurden carxoras von den Weißen geſchlagen. Der nad dem Staat New York. Wer Niagara ſucht hat, wird dort Tuscarorafrauen geſehen Wir
fahren
nac<
New
die TusNeſt floh Falls behaben.
Bern.
Am 12. Oktober vorigen Jahre3, an einem wunderſchönen Herbſttag, ſtiegen wir in da3 Auto unſexr3 Reiſepredigers Martin Dorpat und fuhren von Green3boxro
Die MWiſſtions-Taube. nad)
New
Bern,
238
Meilen.
Der
Weg
führte
dur
die Städte Durham, Raleigh (die Hauptſtadt des Staa-
tes North Carolina), Golds5boro und Kinston. Da die Baumtwollernte zwei bis drei Wochen ſpät war, konnte man auf vielen Feldern Weiße und Schwarze beim Pflü>ken der Baumwolle ſehen. Der Tabak war bereits geerntet. Der Preis beider Produkte war gut. Wir kamen nach Sonnenuntergang in Netv Bern an und mußten im Hotel übernachten. Miſſionar Dorpat ſuchte Mollie Louder und die Waiſenkinder auf und hielt dann am nächſten Morgen in aller Frühe einen Gottesdienſt mit ihnen. Das
|
3
uns ein Lied vor mit vier Verſen: “The Lord My Shepherd 1s.?? Mit klarer Stimme, getroſt und glaubenzvoll ſang dieſer kleine Negerjunge, wie JEſus, ſein guter Hirte, ihn weder an Leib noc< Seele werde Mangel
Waiſenheim.
DaS gemietete Haus ſteht Nr. 6 End Street. Der Name End Street iſt ſchon bezeichnend -+ keine Seitenwege, kein Straßenpflaſter, keine Straßenbeleuchtung. Nur arme Leute müſſen in dergleichen Stadtkeilen wohnen. Dieſe Waiſenfamilie iſt eben arm. Das Haus iſt ein Framegebäude und zwei Stockwerk hoch.
Für Miete wird monatlich 812 bezahlt.
Die Zahl der
Waiſen beträgt vierzehn. C5 ſind Knaben und Mädden im Alter von fünf bis vierzehn Jahren. Da ſie ſelber keine Kinder hat, vertritt Mollice Mutterſtelle bei dieſen armen Kindern, die Vater und Mutter verloren haben. Sie iſt ſelber arm und verdient abends etwas Geld mit Schrubben. Neulich wurde mir geſchrieben, daß ihr Mann ſeine Arbeitsſtelle verloren habe und die Waiſen weiter nichts zu eſſen bekämen als dreimal den Tag Suppe.
Mollie ſorgt auch für Herz und Seele ihrer Waiſenkinder, indem ſie ihnen jeden Tag regelmäßig UnterLicht in Gottes
folg.
Wort
erteilt, und
zwar
mit gutem
Er-
Dafür mag folgende Geſchichte als Beleg dienen.
Der
kleine
Ein
Kate<hiö8musſchüler.
fünfjähriger
Waiſenknabe.
leiden laſſen. Der HErr wird den Glauben dieſes Kindes gewiß nicht zuſchanden werden laſſen, ſondern mitleidige Herzen erweken, die ſich an ihm und den andern weiſen.
Waiſenkindern
weißen
Lutheraner
als
barmherzige
Samariter
er-
Eine neue Miſſionsſtation. Die Hälfte der Cinwohner der Stadt New Bern iſt farbig. Zwiſchen den beiden Raſſen herrſcht das beſte Cinvernehmen. Eine Miſjionsſ<hule würde ein gutes Anziehungsmittel ſein. J lernte einen wohlhabenden kennen,
der zwar
zu
einer
andern
Miſſionar
Dorpat
Martin
Dorpat
Synode gehört, aber unſerer Sache ein wohlwollendes Intereſſe entgegenbringt. Er meinte, es ſei gerade jetzt eine ſehr günſtige Zeit, eine Miſſionsſtation in New Bern
Mollic
Louder
Der An
dem
Tag,
und
ihre Waiſenkinder.
kleine Haskew an dem
Bates.
wir Mollie
und
ihre Waiſen
beſuchten, war dieſer kleine Knabe gerade fünf Jahre alt. Als ich ihn im Katedhi3mus prüfte, ſagte er die
zehn Gebote mit der Erklärung und die drei Artikel des
<hriſtlihen Glaubens mit der Erklärung auf, und zwar ohne Fehler, und ohne anzuſtoßen. Und dann ſang er
in35 Leben Auf meinen
zu rufen. Auftrag hin
ivaren
und "Superintendent Frank Alſton im November drei Tage in New Bern, haben etwa fünfzig Hausbeſuche gemacht und zweimal GotteSdienſt in Mollie Louder3 Wohnung gehalten. Sie raten der Miſſionskommiſſion, einen eigenen Miſſionar in New Bern anzuſtellen. Dies foll
denn
auch
geſchehen.
Miſſionar
ſc<hi>äte folgenden Bericht: „Abendmahlsglieder: 2 (Herr und Frau Louder); getaufte Glieder: 10; Schüler in der Tagſ<hule: 20; Schüler in der Sonntagsſchule: 30; Katehumenen: 10.“ 2IE
Y CONCORDIA SEMINARY LIBRAR ST. LOUIS, MISSOURI
>“
Die Miſſions-Taube.
-
4
So iſt bereits der Anfang in New Bern gemacht. Die lieben Miſſionsfreunde wollen dieſe neue Station
in ihre Fürbitte einſchließen. Nod
eine neue Station.
Am 13. Oktober fuhren wir in ſüdweſtlicher Nichtung von New Bern nac<h Wilmington, neunzig Meilen, um die Gegend in bezug auf Miſſionsgelegenheiten etwa3 kennenzulernen. Dabei ſahen wir das atlantiſc<e Weltmeer. Abend3 um etwas nad) zehn" Uhr waren wir in der Stadt Fayetteville, Cumberland Co., N. C. Dort ſollte am nächſten Tag = Sonntag -Gottez3dienſt gehalten werden.
iſt Frl. Phyllis Jones.
Sie hatte einen Monat zuvor
ihr Amt al3 Lehrerin in der State Normal School in Fayetteville angetreten und beſuchte nun zum erſtenmal den Iutheriſc<en GottesSdienſt in ihrer neuen Heimat. Die andere Überraſchung war folgende: In meiner Anſprache, die ih nach Miſſionar Dorpats3 Predigt hielt, hatte ich auch von der geplanten Miſſion in Afrika - geſprochen. Na<h S<luß des Gottesdienſte3 hielten die Anweſenden eine Privatverſammlung im angrenzenden Zimmer und beſchloſſen, bis Weihnachten 850 für die Afrikamiſſion zu ſammeln. = Hier dürfte erwähnt werden, daß das Intereſſe für die geplante Miſſion in Afrika in unſern Negergemeinden ſtetig zunimmt und den Siedepunkt erreicht hat.
Wieder
in Greensboro.
p
Am Abend desſelben Sonntag3 ſollte ih Gotte3dienſt der Grace-Gemeinde in Greenz3boro
wohnen.
Die
Strecke
von
Fayetteville
nach
dem bei-
Green3-
boro iſt etwa 136 Meilen. Wir verließen Fayetteville zehn Minuten nach eins und fuhren über Southern Pine35, wo wir um 3 Uhr ankamen und unſer Miſſion3eigentum inſpizierten. Um 6.20 kamen wir in Green3boro an. Student Byron Skinner von unſerm College in GreenSboro dient als Vikar in dieſer Gemeinde. Er hielt eine gute Predigt über Nöm. 6, 18: „Denn nun ihr frei worden ſeid von der Sünde, ſeid ihr Knechte worden der Gerecdtigkeit.“ Jd< teilte da3 heilige Abendmahl aus und hielt dann eine Viſitation, und
nach 10 Uhr war ich auf dem Heimweg.
In meiner Anſprache an die Gemeinde erwähnte ich, daß. dies das lezte Mal ſei, daß ich bei ihnen in
Unſere Mijjion war ſchon im Jahr 1914 in Fayette-
ville begonnen worden, fonnte aber nicht erfolgreich in3 Werk geſeßt werden und ging im.Jahr 1918 ein.
Unſer
Reiſeprediger Dorpat aber hat 1927 die Arbeit von neuem begonnen und predigt dort jeden zweiten Sonntag im Monat in einem Privathaus. CE ſtellten ſich achtzehn
Erwachſene
zu
unſerm
Gottezdienſt
ein,
der
418 Gillispie St., in der Wohnung de3 Leichenbeſtatter3 McNiel, gehalten wurde. Zwei Überraſchungen warteten unſer in dieſem
Haus.
Die erſte überraſchung
war dieſe:
Während
vir das erſte Lied ſangen, trat unerwartet ein Fräulein
ins Zimmer, da3 ich lezten Sommer
mehr al3 einen
Monat vergeben3 geſucht hatte, um ſie als Lehrerin in
Unſerer Hochſchule zu Selma, Ala., anzuſtellen.
1 11
Heimat iſt in Springfield, JU.
Jhre
Sie hat dort ſowie in
unſerer /Miſſionsſhüle in St. Louis unterrichtet und dann in Hampton University in Virginia ſtudiert. E3
worden.
Jnzwiſchen
werden
der Aula des Immanuel mietete
Lokal
klein. Die
dex
Luther
Fortſezung
der nächſten Nummer.
dieſer
nun
die Gotte3dienſte
College gehalten.
Da3
Memorial-Gemeinde
in
ge-
iſt zu
Reiſebeſc<hreibung. folgt C.F.D.
in
Lutherkonferenz in New Orleans. Am 29. und 30. November vorigen Jahre3 verſammelten ſich die Arbeiter auf dem Louiſiana-Gebiet unſerer Negermiſſion in der Bethlehem3ſchule zu New Orleans, um ihre Winterkonferenz abzuhalten. Alle
Arbeiter waren die3mal erſchienen.
Der größte Teil
der Zeit wurde auf eine Arbeit über unſere Miſſion3ſchulen verwandt, die eine unſerer farbigen Lehrerinnen
uns
vorlas
über
das
Thema:.
„Wie
können wir 55
in der Negermiſſion.
Wb
Chriſtbaum
der alten Kir<he ſein würde, da ſich Grace mit Luther Memorial vereinigen ſolle in der neuen Kirche, die etwa bis Oſtern fertig ſein ſoll. Die von den Gliedern der Grace-Gemeinde gerade nicht gewünſchte Vereinigung iſt nun früher als erwartet geſchehen. Die Kirche iſt am 11. November dur< Feuer unbrauchbar gemacht
Die Rlſſions-Taube. unſere Schulen je mehr und mehr heben?“ JIntereſſant war es, zu hören, wie ſie das Erziehungsöweſen de3 Staates unter den Negern in der Vergangenheit und in der Gegenwart ſchilderte. Als unſere Miſſion3ſchulen vor fünfzig Jahren gegründet wurden, tat der Staat ſozuſagen faſt nichts für die Schulung der Neger. Irgend jemand, der ſc<reiben und leſen konnte, durfte in dieſen Schulen unterrichten. DaS iſt aber in den lebten Jahren ganz anders geworden. Jebt müſſen alle Lehrer, die in dieſen Schulen unterrichten wollen, ſich ein state certificate erwerben. Mit den Lehrern, die keins beſitzen, hat der Staat eine Weile Geduld und gibt ihnen Gelegenheit, es zu erwerben; widrigenfalls jedod) verlieren ſie ihre Stelle. DaS ſtaatliche Erziehungsweſen unter den Negerkindern iſt alſo bedeutend gehoben worden. DaZ iſt ein Fingerzeig für unſere Schulen. Unſere Sdulen haben ſich ja in der Vergangenheit eines ſehr guten Rufes erfreut. Wollen wir dieſen Nuf aber behaupten, ſo müſſen wir immer darauf bedacht ſein, auch unſere Schulen in der re<hten Weiſe zu heben, indem wir unſere farbigen Lehrer und Lehrerinnen immer' beſſer ausbilden und dieſe auch ſelber ſich immer fortbilden durc; Sommerkurſe, Privatſtudium und dergleichen mehr. Aud die Aufſicht über unſere Schulen ſollte verſtärkt und ſtrenger geführt werden. -- So gab
dieſe fein und regung
denken. New
der
Sodann
gründlich
Hebung
Orleans
wurde
vorbereitete
unſerer
die
wieder
:
Luther
beſprochen
und
etwa
dem
Manſura
P.
Freitagabend
P. Berger
Thompſon
von
Konferenzglieder
von
war
Alexandria und
eine
viel An-
College-Sache
worfen, wie da3 College eröffnet werden könnte.
Am
Arbeit
Miſſionsſ<hulen
nächſten
ein
nachzuhier
Plan
Herbſt
wieder
Konferenzgottesdienſt, die
die Beichtrede
große
Anzahl
in
ent-
in
Predigt
und
unſerer
Ge-
hielt.
Die
meindegliedexr nahmen am heiligen Abendmahl teil. Im Auguſt des kommenden Jahres verſammelt ſich die Konferenz,
will's Gott,
wieder
Gemeinde zu Alexandria, La.
in unſerer jüngſten
G. M. Kramer.
Beteiligung der Schulkinder am Miſſion3werk. Seit dem Herbſt 1927 hat man in den Gemeindeſchulen de3 Süd-WisSconſin-Diſtrikt3 beſondexe Anſtrengungen gemacht, die Schulkinder für da38 Werk unſerer Kirche zu intereſſiexen.
E3 werden den Kindern
in der Schule in regelmäßigen Zwiſchenräumen (monatlich oder wödentlich) kurze, intereſſante Vorträge "gehalten und Aufgaben gegeben, durc die ſie mit unſexn ſynodalen Einrichtungen bekannt gemacht werden und ſomit lernen, ſi für da8 Werk unſerer Synode, namentlich für unſere Miſſionen, zu intereſſiexen. Dasneben werden ſie angehalten, regelmäßig für das Werk der Miſſion ihr Scherflein beizuſteuern (wenn möglich, -
5
von ihrem eigenen Gelde). So werden dieſe Kinder erzogen, ſich für das Werk ihres Heilande3 zu intereſjieren und dafür regelmäßig zu geben. Dieſe3 Geben für Gottes Reich macht den Kindern Freude. Wie erfolgreich dieſe Kinderkollekten ſind, möge ein Veiſpiel zeigen: In der Jmmanuelsſchule zu Milwaukee haben die Schüler innerhalb der lezten neun Monate nicht weniger als 8532.16 für Miſſion (meiſten3 für die Miſſionsſ<hulen des Diſtrikt3) kollektiert. DaZ iſt gewiß ein Beiſpiel, das zur Nachahmung reizen dürfte. 2 Kor. 9,2. (St. LukaSbote, Chicago.) ===-ons Ir
Jubiläumsfeier. Friedheim, Braſilien, im Oktober 1928. Dieſen Monat, nämlich am 27. Oktober, werden fünfundzwanzig Jahre verfloſſen ſein, ſeit unſer Prediger- und Lehrerſeminar zu Porto Alegre, Braſilien, ins Leben gerufen wurde. Aus dieſem Anlaß ſoll an einem Sonntag nad dem 27. Oktober in allen unſern
braſilianiſchen
Gemeinden
ein
Jubiläum3gottez3dienſt
gehalten werden. Die Kollekte, die bei dieſer Feier erhoben wird, iſt für die Anſchaffung von Muſikinſtrumenten, die unſerer Anſtalt noh fehlen, beſtimmt worden. „Lobe den HErrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat!“
Es
wird
die Leſer
der
„MiſſionStaube“
ſicherlich
intereſſieren, einiges aus der fünfundzwanzigjährigen Geſchichte unſers Seminar35 in Braſilien zu hören.
E3 war am
27. Oktober
1903,
als P. Hartmeiſter
in Bom Jeſus unſere Anſtalt („Inſtitut“) mit drei Scülern eröffnete. Jedoch bald darauf kehrte er nach Nordamerika zurück, und die Anſtalt wurde geſchloſſen. Aber nicht auf lange Zeit. Denn auf einer Synodalverſammlung im Jahr 1905 wurde beſchloſſen, das
Inſtitut
geſtalten. P. Mahler
nach
Porto
Alegre
zu verlegen
und
neuzu-
Dieſer Beſchluß wurde ausgeführt, am 1. Mai 1907 mit vier Schülern
Anſtalt wieder
eröffnete.
P. Wegehaupt,
als die
Hilfspaſtor
und Lehrer der Gemeinde zu Porto Alegre, übernahm das Hausvateramt. Am Sluß des Jahres zählte die
Anſtalt ſieben Schüler.
Jm
folgenden Jahr
ſtieg die
Zahl auf zehn. Im Jahr 1908 nahm P. Mahler ſeinen Urlaub. Während dieſer Zeit lag die Leitung und der Unterricht
der Anſtalt in den Händen Prof. Wegehaupt3; Hilf8lehrer war Lehrer Böckel. P. Mahler hatte unterdeſſen in Nordamerika bewirkt, daß die Delegatenſynode das
Inſtitut
als
eine
ihrer
Anſtalten
übernahm.
Prof.
Wegehaupt wurde nun zum Direktor und Profeſſor der Theologie erwählt, und die Wahl Lehrer Bödel3 als portugieſiſcher Lehrer wurde beſtätigt. Vorſißer der erſten Aufſicht5behörde war Prof. Rehfeldt, damals Paſtox dex Gemeinde zu Dois Jrmao3. Das Inſtitut bekam den Namen Ev.-Luth. Konkordia-Seminar oder Seminario Concordia.
Das
und
Concordia
DAD 3)
Seminario
1928.
GID
Das
Studenten,
n
[4
Profeſſoren
erſte Wohn- und Lehrgebäude unſerer braſilianiſchen Lehranſtalt in Bom Jeſus vom Jahr 1903.
der
das
mit
dem
Land
gelc ſte jebige Wohngebäude, rec<t3 das Lehrgebäude , linl35 drei Profeſſorenwohnungen.
Alegre
Seminargebäude
in Porto
fertiggeſtellte eigene in Porto Alegre.
Seminargebäude
1912
jetzigen
Jahr
neuerrichtete
Mitte
Die
im
unſerer braſilianiſchen Brüder.
In
Das
Die Miſſtons-Taube.
Miſſtons-Taube.
bäude
hatte
unſere
Das
die Delegatenſynode
Gemeinden
Grundſtück
hatten
hatte
85,000
5:5268750
7:0008000
(etwa
bewilligt,
und
82,000
nach
aufgebracht.
damaligem Kurs) gekoſtet, und für den Reſt wurde das Anſtalisgebäude errichtet. Am 29. September 1912 wurde dies neue Seminar eingeweiht. Die Freude war groß ſowohl unter den Lehrern als auch unter den Schülern, daß ſie nun ein eigenes Heim hatten, wo ſie unter angemeſſenen Verhältniſſen ihrem Studium obliegen durften. Hier hat auch der Unterzeichnete ſeine erſten zwei Studienjahre verlebt (1919 und 1920). Im Jahr 1921 mußte wieder gewandert werden, denn das Seminargebäude konnte nicht mehr gut die immer zunehmende Studentenzahl beherbergen. Man kaufte ein anderes Grundſtück mit einer daraufſtehenden Villa für 140:0008000. Auf dieſem Platz ſind auch die neuen Profeſſorenwohnungen, drei an der Zahl, und das neue große Anſtalt8gebäude errichtet worden. Die Einrichtung iſt ausgezeichnet und entſpricht allen Anforderungen einer Lehranſtalt. Ebenſo iſt die örtliche Lage des Seminars ſehr ſchön. Wir hoffen, daß unſer Seminar von hier nicht weiterzuziehen braucht. Zur beſſeren Überſicht bringen wir hier eine Liſte der Lehrer und der Kandidaten unſers Seminar5: Le hrer: P.J. Hartmeiſter, 1903 und 1904. P. W. Mahler, 1907-1914 (mit verſchiedenen Unterbrechungen). Prof. E. Wegehaupt, 1907-1917. Prof. Bödel, 1907--1911. Prof. M. Froj<, 1911--1916. Prof. J. Kunſtmann, 1915--1921. Prof. L. Tictböhl, 1918--1921. Prof. L. C.-Nehfeldt ſeit 1918. Prof. Paul Schelp ſeit 1920. Prof. E. Plaß, 1923 und 1924. Prof. A. O. Meyer, 1923--1925. Prof. K. Nupp ſeit 1925. Prof. Dr. J. Jahn ſeit 1925. E
ſers
Ins Predigtamt ſind folgende Kandidaten unSeminars eingetreten:
1915: P. E. Hirſchmann, . Ergang, P. R. Güths.
1918:
P. W. Döge,
P. C. Raſchke, P. B.
P. R. Haſſe, P. B. Flor, P. E. ei
P. W.
Schwalenberg, P. Aug. Drews. 1921: P.H. Bed, P. R. Lang, P. L. Kaminzsti, P. E. Neumann, P. K. Mundel, P. K. Warth, P. K. Quednau, P. Alb. Drews, P. E. Müller, P. O. Schüler, P. P. Evers. 1924: P. E. Elider, P. A. Priebe, P. K. Rupp, P. O.
Krenßtz, P. N. Janſen, P. V. Kühn, P. L. Martin. 1925:
P. E. Hörlle,
Erbert, P. O. Görl, Quednau.
„Als
Lehrer
P. G. Wilde,
P. A. Dilley,
machten
P. Th.
Cxamen:
1912: F. Strelow, K. Noll, F. Hoffmann.
1916:
F. Krüger.
1919:
Steyer,
P. H. Rötting,
J. Schmidt.
P. W.
P. H.
7
Zu Ende dieſes Schuljahres werden, ſo Gott will, folgende Studenten das Studium auf dem Seminar abſchließen: CE. Schmidt, J. Winterle, W. Wilde, J. Fehlhauer, G. Priebe, H. Maac>, P. Mundel und T. Krainovic. Die höchſte Studentenzahl hatte das Seminar im Jahr 1924, nämlich 51. Zurzeit befinden ſich 43 Zöglinge auf unſerm Seminar. Die Ausbildungszeit war von allem Anfang an auf ſechs Jahre feſtgeſetzt, wurde aber 1924 auf Anregung der Chrw. Miſſionsfommiſſion in Chicago auf ſieben Jahre verlängert und ſeit dieſem Jahr auf neun. DaS iſt in kurzen Umriſſen das Bild unſers Seminars. Gott der HErr ſchütze es mit ſeiner Gnade, das mit noch recht viele Prediger ausgebildet werden, die das Cvangelium predigen aller Kreatur zu ſeiner Chre und zum Heile der Menſc<en! Aug. Priebe.
Ein Crowther
farbiger wirkt
als
Biſchof in Afrika. Miſſionar
in
ſeiner
Heimat.
Zahn ſagt: „Gewiß wäre er es zufrieden geweſen, wenn er dort in Freetown, geliebt und geehrt von den Seinen, in dieſem ſchönen Berufe bis an ſein Leben3ende hätte wirken ſollen: Aber er war zu noc< höherem beſtimmt. Im Jorubalande, ſeiner Heimat, hatte ſich ſeit ſeiner Fortführung- in die Sklaverei mande3 ge-, ändert. Zerſtreute Haufen, die Überbleibſel von über hundert zerſtörten Städten, hatten ſich an einem Plate geſammelt und hatten, um vereint den räuberiſchen Fuhlas beſſer Widerſtand leiſten zu können, gemeinſam eine neue Stadt gegründet; ſie nannten ſie Abeokuta, aufD deutſch Unterſtein (ſie lag nämlich im Schuß eines hohen Immer neue Scharen von Flüchtlingen Felſens). waren dorthin geſtrömt; Abeokuta bekam in kurzem an
: 5
100,000
Einwohner
und
blühte
mächtig
auf.
Dieſe
guten Nachrichten weten in den Verbannten in Free-ctown den Wandertrieb und die Heimatsliebe, die beide,
wie bei uns Deutſchen, in den Negern ſehr mächtig ſind. I
Es warenz So machten ſich einige auf heimzukehren. zuerſt ſolche, die in DIE Fremdlingſchaft das Beſte nichtoT 8 Heiden waren „ſie nad Freetowng> ertvorben hatten: gefommen, und als GSE kehrten ſie nad dem Jorubalande zurück; oder wenn ſie Chriſten geworden waren, ſo waren es nicht die beſten und feſteſten. Aber auch von dieſen lezteren wanderten manche heim, und unter den Heiden allein ohne Predigt erinnerten ſie ſich der ſchönen Gottesdienſte von Freetown.
Da
ſchrieben ſie
an die Miſſionsgeſellſchaft, der ſie die Kenntnis von einer ewigen Heimat verdankten, und baten, man mödte ſich ihrer annehmen. Durfte die Geſellſchaft ihre
Pfleglinge
vergeſſen?
Durfte
ſic dieſe offene Tür in
neue heidniſche Länder unbeachtet laſſen? Gewiß nicht! Sic entſchloß ſich, Boten ins Jorubaland zu ſenden, und mit den weißen Männern, die zu dieſem neuen Miſ-
ſionS3werk beſtimmt
wurden,
kehrte Samuel
Crowther
SEMINARY
Im nächſten Jahr hatte ſich das Seminar ſo weit entwidelt, daß es 19 Schüler zählte; man mußte ſich daher nach neuen Näumlichfeiten umſehen. Cs gelang der Aufſichtsbehörde, die einſtmalige Wohnung de35 portugieſiſchen Gouverneurs aus der Kolonialzeit zu mieten. In dieſem Gebäude blieb das Seminar bis zum Jahr 1912; in dieſem Jahr bekam es ein eigenes Gebäude an der Avenida Eduardo und Uniao. Für dieſes Ge-
*
CONCORDIA
Die
8
'
Die
Mijſions-Taube.
in ſeine Heimat zurü: Wie mochte e3 ihm zumute ſein, al8 er nah zweiundzwanzig Jahren da38 Land
ſeiner Kindheit wieder betreten durfte, dem man ihn einſt gewaltſam entriſſen hatte! Und er, der einſtige Stlavenjunge, betrat e3 al3 ein freier Mann, al3 ein von Gott reihgeſegneter Mann, betrat es al3 der Bringer einer guten Botſchaft. „Am 3. Auguſt 1846 zogen die Cvangeliumsboten in Abeokuta ein, von dem Oberhäuptling Sagbua freundlich
willkommen
geheißen,
von
der
kleinen
Chriſtenſhar daſelbſt freudig begrüßt. Wenige Woden ſpäter erlebte Crowther eine große Freude, von der er uns ſelbſt erzählen ſoll. Er ſ<reibt in ſeinem Tagebuche vom 21. Auguſt:
daß meine Mutter, von der ih Jahren weggeriſſen wurde, kam, Al3 ſie mich ſah, zitterte ſie. Sie niht trauen. Wir umarmten uns ſtillem Staunen an, während di>ke
Wangen
hinabliefen.
Ein
großer
vor fünfundzwanzig um mid) zu ſuchen. konnte ihren Augen und ſahen uns mit Tränen ihre hageren
Haufe
Leute
kam
Sie zitterte, während ſie mid) bei der
Hand hielt und mich mit den zärtlichen Namen rief, mit
wel<hen meine Großmutter, wie ich mich wohl erinnere,
mid) zu rufen pflegte. Wir konnten nicht viel ſprechen, ſondern ſaßen ſtill und ſahen uns liebevoll an. So hat Gott un3, nachdem all mein Suchen umſonſt geweſen, ungeſucht wieder vereinigt und unſern Kummer in Freude verwandelt.“ Vollkommen wurde dieſe Freude aber, al3 ex ſeine Mutter einige Jahre ſpäter, nachdem ſie gehörig im Chrijtentum unterwieſen worden war, mit eigener Hand taufen konnte. Sie gehörte zu den Erjtlingen derer, die in Abeokuta in die <riſtliche Kirche aufgenommen wurden. Am 3. Auguſt 1849, alſo an dem Tage, da die Miſſion in Abeokuta gerade drei Jahre alt war, konnte Crowther dankbaren Herzen3 in ſein Tagebuch ſchreiben: „Wa3 hat doh Gott in dieſem kurzen Zeitraum des Kampfe3 zwiſchen Licht und Finſternis getan! Fünfhundert Heiden beſuchen ſchon regelmäßig unſere Gotte3dienſte, 80 ſind getauft, und faſt 200 begehren die Taufe. Eine große Zahl von Heiden hat aufgehört, die Göken anzubeten, andere haben ihre Gößen ſchon weggeworfen und ſind nicht mehr fern vom Reiche Gotte3.“ „Freilich hören wir in dieſen Worten auch ſchon von „dem Kampf zwiſchen Licht und Finſternis. Ohne einen ſolchen gibt das Heidentum
ſeine Sache nirgend3
ver-
Noren; und auch in Abeokuta iſt'3 nicht ohne Kampf und Kreuz abgegangen. E3 waren die Babalauo3 (die Prieſter), die das Volk gegen die Chriſten erregten. Kängere Zeit mußten dieſe viele Unbill über ſich ergehen
laſſen;
ſie
wurden
es entſtand unter den Heiden
wie
gemeine
Räuber
und
Diebe in Feſſeln gelegt, geſchlagen, der Sonnenglut und 13 1 den Regengüſſen prei8gegeben; aber ſie ertrugen da8 mit großer Standhaftigkeit, auch ſchwache Frauen. Und
jauf| die Zeiten der Heimſuchung folgten ſol<he des Se-
ein Suchen
und
nach dem Worte Gottes, und große Scharen der Gemeinde hinzugefügt werden; nah zehn
Jahren zählte ſie ſchon über 1,000
Seelen.
Für
die
Miſſionare war eine freudenreiche Zeit angebrochen, als ihnen der Lohn ihres Predigens und Lehren3, aller ihrer Mühen, in ſolcher Segensfülle in den Schoß fiel. Und wie muß es erſt Crowther3 Herz bewegt haben, daß er e3 ſo erleben durfte, daß die Kinder ſeine3 Volkes anſtatt der alten Sklaverei und Sündenknedt-
ſhaft
die herrliche
tauſchten!“
„Die Loſung meines <riſt-
lihen Kalender35 für heute war der Spruch: „Du biſt der Vater der Waiſen.“ J< habe die Kraft dieſes Worte3 nie ſo gefühlt wie heute. J<h darf erzählen,
bald zuſammen.
gen3:
Fragen konnten
Freiheit
der
Kinder
Gottes
ein-
Unbeſetzte Gebiete Afrikas. In Nordafrika ſind die miſſionariſchen Vorſtöße faum weiter als 175 Kilometer ins JInnere von der Küſte aus vorgedrungen außer in einigen wenigen Fällen; ein feſtes Gebilde von 1,750 Kilometer, von Oſten nach Weſten gemeſſen, vom Golf von Gables in Tunis bis zum Kap Chir in Marokko und von rund 425 Kilometer, von Norden nach Süden gemeſſen, iſt alſo nod< ohne den Segen der <riſtlichen Miſſion. Tripolis ijt auch ſo gut wie unerreicht. In Ügypten gibt es etwa 500 Städte, jede mit mehr als 5,000 Ginwohnern, in denen no< nie ein Cvangeliſt dauernd gewohnt hat,
weder ein Weißer nocd ein Eingeborner. Jm nördlichen Sudan und in der Sahara leben über drei Millionen äußerſt fanatiſche Moſlem38, die das Evangelium noh
nicht gehört haben.
Der nördliche Teil von
Eretria
iſt
ſo gut wie unerreicht. Jn Abeſſinien ſind weite Stre>en im Norden, Nordweſten und Südoſten no<h nicht von Miſſionaren aufgeſucht worden, die von der Hauptſtadt aus meiſtens in ſüdweſtlicher Richtung vorgegangen find. Franzöſiſc<-, Jtalieniſc<- und Britiſch-Somali haben außer einer ſ<hwediſhen Miſſion im äußerſten Süden keine MiſſionS3arbeiter. In Kenya wartet der nördliche Teil noh auf MiſſionS2arbeitexr. Selbſt in Uganda, wo ſonſt das ganze Gebiet ſchon ſorgfältig für
MiſſionSarbeit wenigſten3 auserſehen iſt, ſind die wilden, halbnomadiſ<hen Stämme im Nordoſten noh nicht aufgeſucht worden. Jn Tanganjika wartet der Teil von der Maſaiſteppe bi3 Gogol, im Südoſten da3 weite Gebiet um Mahenge und im Weſten da3 Gebiet weſtlich vom 32. Längengrad bis zum Tanganjika, wo allerding3 katholiſche Miſſionare arbeiten, auf proteſtan-.
tiſche MiſſionS3arbeiter.
Vier große Gebiete in Belgiſch-
ein Dußend
Miſſionare
für ſe<h3 Millionen
Nigergebiet,
Teile
Kongo haben nod keine Miſſion; in Kamexun iſt faſt da3 ganze Gebiet öſtlich vom 12. Längengrad no< nict von Miſſionaren beſekt; in Nordnigeria ſind nur etwa da, die meiſtens Moſlem3 ſind. Elfenbeinküſte, die Guineaküſten,
von
Sierra
Bewohner
Dahomey und die Senegal und das
Leone, Nugola,
größte Teil von Portugieſiſch-Oſtafrika und ganz
der
Rion
de Oro ſind alles noh Gebiete, wo das Miſſions8werk
noh nicht begonnen worden iſt.
Die Von
Hijſions-Taube.
den rund fünfzig Millionen unerreichten Afri-
kanern mögen etwa dreißig Millionen durch die Macht de3
heute
Jslam
nod
oder
Nom
völlig
der
verſc<hloſſen
zwanzig Millionen ſtehen als proteſtantiſchen Chriſtenheit.
(Allgemeine
ek Bft
proteſtantiſchen
Miſſion
große
vor
ſein,
aber
die
übrigen
Aufgabe
der
Miſſion3nachrichten.) eme
"' Die Geſundheit im neuen Afrika. Über dieſen Gegenſtand leſen wir in einem Wedhſelblatt: Krankheit und Hike ſind je mit Afrika verbunden
worden; und die lekte Verheerung, die vielleicht durch Krankheit verurſacht war, nimmt no<h zu viel Raum ein, wenn wir an Afrika denken. Etwa fünfzig oder noh mehr Jahre zurück wurden gewiſſe Gegenden in Afrika,
beſonder3 auf der Weſtküſte, als das Grab de3 weißen
Mannes betrachtet. Die Geſchichte vieler Pioniermiſſionen beſteht in faſt nicht3 anderm al3 in der Aufzeichnung von Gräbern, in die die Pioniere gebettet wur-
- den, nachdem ſie kaum gelandet waren. die meiſten hin;
dod) um das Jahr
Malaria raffte
1897 entde>te man
die einfache Wahrheit, daß man nur dann an Malaria ſtirbt, wenn man von einer Müce geſtochen wird. Weſtafrikaniſche Zuſtände haben ſich derart gebeſſert, daß Sir Guggisberg, dex Gouverneur der Goldküſte, im
Jahr
1924
ſagen
lügt, iſt Weſtafrika Durd)
konnte:
„Falls
die
Statiſtik
nicht
ein geſünderer Ort al8 London.“
die Bemühungen
von MiſſionSärzten
in der
Kirche ſowie in NRegierungskreiſen iſt ein großer Fortſchritt gegen tropiſche Krankheiten zu verzeichnen.
vor einiger Zeit iſt ein Amerikaner, der Spike
einer Geſellſchaft nah
Dr. Thoma3,
Afrika
Erſt
an
gereiſt, die in
Gegenden, in denen die Schlafkrankheit epidemiſch auftritt, Studien bezüglich derſelben anſtellen will. Derartige
Unterſuchungen
mehren
ſich je mehr
und
mehr.
Der bereit3 gemachte Fortſchritt im Bekämpfen dieſer Krankheit iſt ſo groß, daß man wohl mit Sicherheit ſagen kann, die Geſundheit iſt ſo ſicher in Afrika wie in
irgendeinem andern Ort der Welt, falls man die nöti-
gen Vorſichtsmaßregeln anwendet. Oſtafrika iſt der Geſundheit des weißen Manne3 zuträglicher al3 die Weſtküſte. Nur gewiſſe Gegenden ſind wegen der ungünſtigen Verhältniſſe des weißen Mannes Grab genannt worden. Sachverſtändige
ſtimmen
darin
€ überein,
daß
die
Urſache der Krankheit nicht im Klima zu ſuchen iſt, ſondern in der Unkenntnis der Geſundheit5regeln ſowie darin, daß man niht weiß, wie man die Krankheit bekämpfen ſoll und daß man nicht über die Mittel hierzu verfügt. Die Krankheit graſſiert beſonder3 unter den Millionen rüdſtändiger Eingebornerx. Dieſe wiſſen niht, daß Fliegen TyphusSbazillen tragen, Müden. Malaria und die Tſetſefliege die Schlafkrankheit. Sie wiſſen nicht, wie notwendig Reinlichkeit, Hygiene uſw.
9
ſind. Solange ſie die KrankheitSserreger nicht erkennen, können ſie auch die Krankheit nicht verhindern. Auch
kennen ſie feine Kuren, die immer helfen; ſie ſeen vielmehr ihr Vertrauen auf Zauberei und Amulette. Die Lage de3 rückſtändigen Eingebornen iſt in mediziniſcher Hinſicht traurig. CES gibt in Afrika nur ſe<3 eingeborne ÜUrzte. Die Übrigen ſind entweder Miſſion3- oder Regierungzärzte. Da die Hoffnung eines geſunden Afrika3 in der Erziehung der Maſſen dur eingeborne Ürzte und Kranfenpflegerinnen liegt, ſo ſehen wir klar die Aufgabe, die der Kir<e und der Regierung in der ärztlichen Miſſion harrt. Wenn wir von Geſundheit in Afrika reden, dürfen wir nicht vergeſſen, daß Afrika ein Erdteil iſt, der größer iſt als die Vereinigten Staaten, Europa, Jndien und China und daß er deShalb eine große Verſchiedenartigkeit in bezug auf Geſundheit aufweiſt, die vom
Sc<ledteſten
bis zum
ſowie von der Lage
Beſten reicht und von der Höhe
abhängt.
Man
darf
nicht im all-
gemeinen ſagen, daß die Geſundheits5lage in Afrika beſſer ſei als in unſerm Land, weil dort die Vorſicht3maßregeln fehlen; ſondern der Gedanke, der in3 Auge gefaßt
werden
muß,
iſt der, daß
in den lekten
fünfzig
Jahren ein merkwürdiger Fortſchritt im Kampf gegen die Krankheit gemac<ht worden iſt. Wir dürfen ferner nicht vergeſſen, daß faſt ideale Zuſtände geſchaffen worden ſind durd) die vereinten Bemühungen der Miſſion und der Regierung, -die Krankheitzerreger und die Kuren ausfindig zu machen, eingeborne Ärzte und Krankenpflegerinnen au3szurüſten und ſonderlich die Eingebornen dazu zu erziehen, Reinlichkeit und Sanität
zu würdigen.
-.--2>.>==-----
Rev. W. Y. Chen: „Aus meinem Leben.“ EZ iſt nichts ſchöner, al3 wenn
ein Menſch in ſeiner
Erinnerung zurückſchaut auf den LebenSweg, den ex betreten hat in Gemeinſc<haft mit dem, der ihn rettete. Meine Erfahrung in der göttlihen Weggenoſſenſc<haft begann mit meiner Bekehrung. J< glaube an Chriſtum, nicht weil es mich meine Eltern gelehrt hätten, denn ich wurde nicht in einer <riſtlihen Familie ge-' boren; au<h nicht de3halb, weil das Chriſtentum ein nationaler Glaube wäre, denn China iſt noh kein <riſtlies
Land.
Auch
war
es
nicht
der
Einfluß
ſeelen-
erregender Predigten in irgendwelhen Erwedung3verſammlungen. Meine Bekehrung vollzog ſich auf einem ganz andern Weg. ; * . I<h wurde zu Hauſe von einem ſehr konſervativen konfuzianiſchen Gelehrten unterrichtet, und dann trat ich im Alter von dreizehn Jahren in ein <riſtliche3 College in Futſchau ein. J< hatte nie zuvor irgendwel<he Erfahrung im Schulleben gehabt; ich war ein „Grünſ<hnabel“ auf dem Campus unter den 500 Studenten. In der guten alten Zeit pflegte eine <hineſiſche Mutter ihrem Jungen ein Stü> blaues Tuh zu geben zum
-
0
Die
Hlijſſions-Taube.
Einwickeln der Bücher, wenn er zur Schule ging.
damals denn ſie im Arm I< aber gegeben
Aber
war das nicht mehr unter den Schülern Sitte, wollten lieber einen Haufen Bücher unbede>t halten, um zu zeigen, wie gelehrt ſie ſeien. war ſiol>auf das Tu, das mir meine Mutter hatte. Nachdem id am Ende der Unterricht3-
ſtunde meine Bücher ſorgfältig darin eingewickelt hatte,
jah ich mid) um und fand, daß alle meine Klaſſenkameraden und der Profeſſor fort waren, und ich wußte nicht,
Gottesdienſt
vorüber
war,
beglüc-
gelogen?
Habe ich nicht gepredigt, ivas ich ſelbſt nicht
in welches Klaſſenzimmer ich jeht gehen ſollte. Jh konnte mid) nicht mehr der Geſichter meiner Klaſſenkameraden erinnern, denn e3 waren ſo viele, und ſie
Zöpfe außer einem, der kurzes Haar hatte. So hielt ich meine Augen auf ihn gerichtet und folgte ihm, wo immer ex hinging. Ex war der bekannteſte Student auf
blieb ih wah.
mir
alle gleich.
Damals
hatten
ſie alle noch
dem Campus, Präſident des College Ch. V. J. M. und einer der ernſteſten Chrijten. Er fand Gefallen an mir
und bat mid), bei ihm zu wohnen.
J< nahm ſein An-
erbieten an unter der Bedingung, daß er mit mir nicht über Religion ſprechen würde. Jd verteidigte den Kon-
JuzianiSmus gegen das Chriſtentum. Jd) ſprach rücfſichtsSlos3 gegen Gott, Chriſtus und die Kir<e, worüber ich ſehr wenig wußte, obwohl -ich dachte, ich wüßte ſehr viel. Im Lauf eines Jahres erwies ich mich al3 einen
der befanntejten Gegner des Chriſtentums auf dem Campus. Die Profeſſorenſchaft geriet in Aufregung. Mehrere Lehrer kamen und ſprachen mit mir. Sie
waren alle enttäuſcht und ſagten, es ſtehe hoffnungslo38 mit dem
kleinen Burſchen.
Als ich eines Sonntagnac<hmittags auf meinem Zimmer allein ſaß, fühlte ich mich auf ganz geheimni3volle Weiſe ſehr niedergeſchlagen,
traurig
und ruhelo3,
als 6b ich der ernſteſten Lebensfrage gegenüberſtände, obivohl ich keine Vorſtellung davon hatte, wa3 da3 für eine Lebensfrage wäre. Mein Zimmernachbar kam herein und überredete mich, mit ihm und
verſchiedenen
andern Studenten zu einem Straßenpredigtgotte3dienſt zu gehen. Selbſtverſtändlich ſollte ich nur mit dem einzigen Zwe gehen, meinen Geiſt aufzufriſchen, ohne zeigen
zu
müſſen,
daß
ich
Neigung
hätte,
Chriſt
zu
werden. Mein Freund predigte an dem Tag, und da trat plößlich ein Mann auf, der ihn „beſchuldigte, er
- predige eine fremde Religion und ſuche die Chineſen abwendig zu machen. Er verdammte ihn auch, daß er
nicht wie die Chineſen einen trage. AlS ich dieſer harten zuhörte, konnte ich nicht ſtille bewußt ſchritt ich nach vorn führte
trugen;
aus, daß
es wäre
die
Zopf, ſondern kurze3 Haar und unvernünftigen Kritik jtehen bleiben, ſondern unund begann zu reden. J<
Chineſen
ihnen
überhaupt
als Zeichen
von den Mandſc<hu-Tataren
keine
Zöpfe
dex Demütigung
aufgezwungen
worden,
al3
dieſe uns vor dreihundert Jahren beſiegten. Da der Mann von dieſer Zopfgeſchichte überzeugt war, forderte ex mid) auf, über den Vorteil zu ſprechen, den das Chri-
jtentum China bringen würde. Da hielt ich meine erſte Predigt, und ich glaubte doh ſelbſt noch nicht ans Chriſtentum.
47
der
glaube?“ Zum erjtenmal in meinem Leben war ich überzeugt von meiner perſönlichen Sünde. E3 war nicht nur eine Lüge, ſondern vor meinem Geiſt erſchien ein ganzes Panorama verſchiedenartigſter Sünden, die
ſchienen
Fe
Nachdem
wünſchten mich mein Lehrer und meine Freunde ob der feinen Rede, die ich gehalten hatte. Aber ich fühlte mich ſo beſchämt über mich ſelber, daß ich ſchnell in mein Zimmer lief, die Tür ſchloß und ſtundenlang daſaß, ohne ein Wort zu ſprechen. Dann ſagte ich zu mir ſelber: „Was habe ich heute getan? Habe ich nicht
ich begangen hatte. Geſicht und weinte. mich früh zu Bett.
Jd legte meine Hände auf mein Jd ging nicht zum Cſſen und legte
Aber faſt die ganze
Mein
Nacht hindurch
Zimmernachbar
verſuchte
alles,
was er konnte, um mich zu tröſten, aber ich konnte keinen Troſt finden. Um Mitternacht ſtand ich auf, um die klaſſiſchen Schriften des Konfuzius zu leſen, aber in
ihnen fand ich keinen Frieden.
trocken
und
unverſtändlich
vor.
Sie kamen mir jetzt ſehr Schließlich
ſchlief
ich
ein klein wenig und erwachte, ſobald der erſte Sonnenſtrahl durc die Fenſterſcheiben
fiel.
Da
ſah ich an der
Wand über dem Bett meines Freundes ein Bild hängen. E35 war ein Vild Chriſti, wie er im Garten Gethſemane kniete und für alle Sünder
der Welt
betete.
Das
Ge-
ſicht Chriſti leuchtete auf im Morgendämmerſchein. Niemals bedeutete das Bild ſo viel für mich als an jenem Morgen, obgleich es ſchon viele Tage dort gehangen hatte. Plößklich ſchoß mir der Gedanke' durch den
Sinn,
daß JEſjus
bei Gott
fürbittend
eintrete
für
mich, einen der größten Sünder der Welt. Jd ſtand auf und kniete vor dem Bett meines Freunde3 nieder. Er war überraſcht, als er midh ſah, und dachte, ich ſei geiſteskranf.
Aber
ich ſagte zu ihm:
den . . ., jekt iſt mir beſſer;
„Alle3
überſtan-
ich habe JEſum gefunden.“
Ein halbes Jahr ſpäter, an einem Sonntagnachmittag im Jahr 1910 wurde ich von Biſchof Baſhford in der Church of Heavenly Rest (Kirc<he der himmliſchen Ruhe) getauft. Drei Jahre ſpäter kehrte ich dahin als Paſtor zurük. DaS iſt meine erſte Erfahrung der Gemeinſc<aft mit Chriſto. Ex war der erſte, der mir den Gedanken der Sünde offenbarte, der mir bis dahin fremd geweſen ivar, und dann zeigte er mir die Mög-
lichfeit,
einen
Heilsgewißheit
göttlichen und
Heiland
meinem
Herzen
zu
haben,
Kraft
und
der
mir
Stärke
verleihen wolle. “Seit meiner Bekehrung habe ich verſchiedene ſehr bedeutende Erfahrungen gemacht, welche die Wendepunkte meines Lebens kennzeichnen, aber ſie ſind zu lang,
um
hier
erzählt
werden
zu
können.
Kurz,
ſeit
verfündigen
ſoll.
ich zum Glauben an Chriſtum gekommen bin, bin ich davon überzeugt, daß ich ſchuldig bin, ihm mein ganzes Leben zu weihen und ihm zu dienen, und daß ich das Cvangelium
au
meinen Landsleuten
Meine amerikaniſchen Freunde fragen mich immer,
ob die kleinen
nur,
daß
Chineſenfindexr
ich als kleines Kind
auch
weinen.
geweint
habe.
J<
weiß
Meine
Die
Hliſſions-Taube.
Mutter erzählte mir, ich hätte ſo heftig geweint, daß ſie
den Wahrſager bitten mußte, ihr zu ſagen, was mir fehle. Der <ineſiſche Wahrſager erzählte ihr, daß das Kindchen beſtimmt ſei, ein buddhiſtiſcher Mön< zu werden; es weine auch gar nicht, ſondern es bringe den Göttern Lobgeſänge! Seine Weisſagung iſt zum Teil wahr geworden; denn ich bin zwar nicht ein Mönch im buddhiſtiſchen, wohl aber im <riſtlihen Sinne. Ich habe nicht das gelbe Gewand angezogen, aber ich habe mich in das göttliche Gewand JEſu Chriſti gekleidet. I< habe mich als Mönch geweiht dem einen großen HErrn, dem Heiland der ganzen Welt. Schon nach zwei Jahren trat ich in das geiſtliche Amt. Doch da nahte ſich mir eine große Verſuchung. I< bekam als Prediger nur ein ſehr kleines Gehalt, und ich hatte noch die Schulden zu bezahlen, die ſich während meiner Schulzeit angeſammelt hatten. Durch den Einfluß eines Verwandten wurde mir von der Pekinger Regierung eine Stellung angeboten mit einem Gehalt, das nahezu fünfmal ſo groß war wie das, wel<es ic< von der Kir<he erhielt. J< beſprach die Frage mit einem amerikaniſchen Miſſionar, einem mir befreundeten Lehrer, deſſen Leben ſchon einen großen
Einfluß
auf
mich
ausgeübt
hatte
und
deſſen
Nat
ich
immer ſehr hoch ſchäbte. J< ſuchte ihn durc< Gründe davon zu überzeugen, daß, wenn die Kirc<e mir einen JahreSurlaub gewähre unter der feſten Vorausſetzung,
daß ich zurückkomme, ich in einem Jahr genug Geld ver-
dienen könnte, um meine Schulden zu bezahlen und dazu noch etwas zu ſparen. Dann würde ic mir für
-die übrige Zeit meines geiſtlichen Amtes keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Der Miſſionar ſagte zu mir: „Obgleich du dir einbildeſt, daß nichts dich je von
JIEju ablo>en und wegtreiben könnte und daß du in einem Jahr zu un3 zurückfommen würdeſt, ganz gleich, wie wohlhabend du geworden ſein mögeſt, ſo mußt du dod) wohl bedenken, daß du bloß ein Menſch biſt. Die Verſuchung in Peking iſt zu groß.“ Nachdem id ſein HausS verlaſſen hatte, war es mir, als ob ſeine letzten Worte: „Denke daran, daß du bloß ein Menſch biſt“ mir immer in den Ohren klängen. J< hatte mich auf mich ſelbſt verlaſſen anſtatt auf Gott. J>< gab JCiju nicht den Plaßz in meinem Leben, der ihm gebührte.
Hatte er nicht geſagt: „Niemand kann zween Herren IJ< mußte einen von ihnen wählen: entdienen“? weder Gott oder den Mammon. Ctwas anderes gab es einmal eine Nacht noch denn ich verbrachte So nicht. des Seelenkampfes, aber ich kämpfte durch Gottes Gnade
beharrlich
und
gewann
den
Verſtoßen von allen in Sorge In tränenvoller Verlaſſenheit.
-
Sieg. und
Leid,
Dod er ſah mich an. Drum in Ewigkeit Sei ihm allein mein Leben geweiht.
Durch dieſe Erfahrung ſah ich klar die göttliche Abſicht, die ſich mir allmählich enthüllte: Chriſtus iſt nicht nur mein Heiland, dem ich meine Dankbarkeit zeigen ſollte, ſondern auch mein HErr, der meine Hingabe und
Treue
braucht
laſſen hat.
11
für die Sache,
für die er ſein Leben
Ex verlangt, daß ich mich ihm
ge-
völlig hin-
gebe und bereit bin, ihn zu erhöhen --- ihn allein in den Augen der andern =-- und ſo viele meiner Land3leute wie nur möglich für ihn zu gewinnen. Mein erſter Beſuch in Amerika vor ungefähr acht Jahren brachte mich in eine noch engere Berührung mit ICſu. Fern von der Heimat und fremd in einem großen Lande unter mannigfaltigen Schwierigkeiten, fühlte ich mich doch nicht allein. C3 war mir, als wenn
da einer wäre, der mir beſtändig folgte auf Schritt und Tritt. Er war mein unſichtbarer Begleiter, von dem
ich allezeit Leitung und Troſt empfangen konnte. Er war nicht nur mein Heiland und mein HErr, ſondern auch mein liebſter Freund. Al35 ich an einem ſtillen
Mondſcheinabend
am
Ufer
eines
Fluſſes
in
Boſton
ſtand, wurde ich überwältigt von der Schönheit Klarheit der Nacht. Da kam mir ein ſeltſamer
danfe ſolle
um
in
den
in den
mich
Sinn,
Fluß
kümmerte.
der
ſpringen,
mir
Aber
zuzuraunen
als
nah
ob
ſchien,
die Welt
und Ge-
ich
ſich nicht
einem Augenbli>
der
Überlegung war es mir, als wenn eine leiſe Stimme zu mir ſagte: „CEiner ſorgt immer für dich.“ Da kam es mir noch mehr zum Bewußtſein, daß mein Leben nicht
mir, ſondern JEſu gehört. Er liebt mich, und er ſorgt auch für mein Leben. Jn meinem Herzen hat er eine leidenſ<haftliche Liebe für andere entzündet. Er braucht mich, um das große Cvangelium der Liebe zu verkündigen. Als ich nach China zurückkehrte, wurde mein Hauptthema die Freundſchaft JEiu. Er hat einen Sinn der Dankbarkeit, der Hingabe und Treue und auc herzinniger Liebe in mir entwidelt. : Al35 ich im Jahr 1923 auf dem Lande in der Nähe von Futſchau ein Cvangeliſationzwerk leitete, gab ich mein Zeugnis weiter an einen Miſſionar, deſſen Bemühungen um Vertiefung des geiſtlichen Lebens <ineſiſcher
Der
Prediger
Miſſionar
Liebe JEſu
mit
zeigte
großem
mir,
zu erkennen und
Erfolg
daß
gekrönt
wurden.
es nicht genüge,
ihn wiederzulieben.
die
Der
Kaufmann, der die koſtbare Perle ſuchte, fand ſie; aber erſt, als ex alle3 verkauft hatte und ſie in Beſik nahm, war er befriedigt. Wir beteten ſtundenlang zuſammen. Dann wurde ich unmittelbar vor das Angeſicht JEſu geſtellt, al3 ob ich auf dem Berge der Verklärung geſtanden hätte. Cs iſt unmöglich, in Worten zu beſchreiben; iwa3 ich in dem Augenbli> erlebt habe. E38 war mix, al3 ſähe ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Die enge Straße ſchien ſich mir zu erweitern, das Sonnenlicht ſchien heller zu leuchten, und jedex, den ich auf der Straße traf, ſchien zu lächeln und ſein Geſicht vor Freude zu ſtrahlen. J<< fühlte, daß JCſus nicht außer mix war, ſondern gerade hier in meinem Herzen. Wie Luther ſagt: „Wenn jemand an meine3 Herzens Tür klopfen würde und fragen,
wer
darin
wohnte,
ſo
würde
ich
antworten:
Nicht Luther, denn der iſt ausgezogen; jezt lebt JEſus darin.“ Jd fühle, daß alle meine Hoffnungen, all
Mijſions-Taube.
Die
12
und alle meine Wünſche unlöslih mit ihm
berühmten ſiameſiſchen Zwillinge von ihrer Mutter und braten ſie nac) Amerika. So wurden die Augen der
ſchaft mit ihm hat er ſich erwieſen als mein Heiland,
Die beiden Miſſionare Güßlaff und Tomlin ſ<<rie-
mein
Vertrauen,
Neigungen verbunden
ſind.
alle
Dur
meine
Gedanken,
alle dieſe Jahre
mein HErr, mein Führer, mein Freund,
alle
meine
der Gemein-
als der immer
gnädig Gegenwärtige und al3 der, der mir, wie er verheißen hat, Leben und volle Genüge gibt.
Amerikaner
auf dies Land
gerichtet.
ben an ihre Heimatkirhen und baten um Hilfe. Weil dieſe jedod) nicht helfen konnten, richteten die beiden
Miſſionare ein Bittgeſu< an die Chriſten in den Ver-
ERS) NV ZE ZR
IE Ee
GOO
7
"248
Götzentempel
des Königs
Jahrhundertfeier der Miſſion in Siam. Im Dezember vorigen Jahre3 wurde in Siam, Hinterindien, das hundertjährige Jubiläum der proteſtantiſchen Miſſion gefeiert. E3 war nämlich im Jahr 1828, al3 der berühmte deutſ<he Miſſionar Dr. Karl Güßlaff in Begleitung ſeine3 engliſ<hen Kollegen Tomlin nah der Lande3hauptſtadt Bangkok kam, um
von dort aus ſchließlich durd die verſchloſſene Tür zum
Land der Chineſen zu dringen. Gühklaff erlernte die Sprache der Siameſen und verkündigte ihnen da38 Evan-
gelium von Chriſto.
77
IEEE
(DR N ZYSTÜNDE
CW.SCIK eO GE)
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NK ATIEZMSTULE
r-
;
In demſelben Jahr (1828) kauften Kapitän Coffin und Herr Hunter in der Stadt Meklong in Siam die
in Bangkok,
Siam.
einigten Staaten. Das American Board (Kongregationaliſten) antwortete auf den Hilferuf der beiden Miſſionare in Siam, indem e3 einen ſeiner Chinamiſſionare
beauftragte,
nach
Siam
zu
reiſen
und
die
B. Bradley
hat
Sache an Ort und Stelle zu unterſuchen. Der Bericht dieſes Miſſionars lautete günſtig. Der am beſten bekannte
kongregationaliſtiſche
Miſſionar
neununddreißig Jahre in Siam gedient al3 Paſtor und Arzt. Aud die Baptiſten traten in die Arbeit ein. Miſſionar Wm. Buell und Gattin, die erſten Sendboten der Preöbyterianerkirhe, kamen 1840 nah Siam.
Die
Presbyterianer haben etwa 15,000 Siameſen für Chriſtum gewonnen. Die engliſche Geſellſhaft zur Au3-
breitung des Evangeliums, die amerikaniſchen Metho-
Die diſten,
die Adventiſten
und
Mliſjſſions-Taube.
die Plymouthbrüder
haben
zuſammen ungefähr 18,000 Chriſten. Siam, ein unabhängiges Königreich, zählt etwa neun Millionen Einwohner. EZ iſt ein merkwürdiges
Völkergemiſch, das aus Siameſen, Lao3 und Chineſen beſteht. Die Hauptſtadt Bangkok hat gegen 630,000 Einwohner. Der Haupthandel der Stadt liegt in den Händen der Chineſen.
Der
Ä
Dieſe
;
Jahre
BuddhiömuSs
heidniſ<e
iſt die Neligion
Neligion
wurde
vor Chriſto von Buddha
etwa
C.F.
IE
der Siameſen.
fünfhundert
Drewes.
------1ePo---
Intereſſante Ratsverſammlung
in Afrika.
Miſſionsdirektor Chr. Shomeru3
(Hermannsburg),
der lezten Sommer die Miſſionsgemeinden in Südafrika amtlich beſuchte, ſchreibt im „Hermannsburger Miſſionsblatt“: Überau3 intereſſant war der Beſuch einer Rat3verſammlung
(Pitſo)
der ba Hurutſe
dem Volks5verſammlungsplaßz.
auf der Kgotla,
Der Häuptling von Lino-
kana hatte midh dazu eingeladen.
Wir beſuchten zuerſt
die Häuptlingsmutter und die Witwe des verſtorbenen älteren Häuptlingsbruders. Sie zeigte uns ihr Haus, einen
Rundbau
mit
überhängendem
Dad)
und
einigen
Nebengebäuden, die durd) ſchön getünd<te Mauern voneinander getrennt find. Das Ganze wird wieder von einer Mauer eingeſchloſſen, wodurd) ein Hofraum gebildet wird, die „Lapa“, in der ſich der größte Teil de3 Leben3 abſpielt. In einer Ed>e des Hauſe3 fanden wir eine kleine Geſellſchaft von Frauen und Männern, die ſich am Bier ergöbßten. Aud mir wurde ein Ehrentrunk angeboten, den ich nicht abſchlagen durfte. Dann verfügten wir un3 zu dem Verſammlungsplaß,
wo bereits
die Männer verſammelt waren. E3 mögen an zweihundert geweſen ſein. Un3 werden Stühle angeboten, und wir nehmen Platz. Der Häuptling läßt nod auf ſich warten. Endlich ertönt ein Trompetenſignal, das Zeichen, daß der Häuptling erſcheint. Fünfzehn Unterhäuptlinge be-
gleiten
ihn,
außerdem
die
beiden
Häuptlinge
zweier
benachbarten Stämme. Die Verſammlung wird dadurch eröffnet, daß der Sprecher des Häuptlings im Auftrag desſelben mich begrüßt. Er weiſt darauf hin, daß
ſehr
oft Weiße
zu
ihnen
kämen,
aber
ſie glichen
den Krokodilen, die ihre Beute an ſich reißen und dann
auf Nimmerwiederſehen in die Tiefe verſinken.
J< da-
gegen käme im Intereſſe de3 Reiches Gotte3, ich brächte da3 Licht de3 Worte3 Gotte3, von dem Wärme au3gehe, und wenn ih wieder von ihnen wegginge, ſo bliebe der Segen
Gotte3 zurüc.
Dieſe Worte
ſind um
ſo be-
achten3werter, weil der Sprecher no< ein Heide iſt. Nachdem dann Superintendent Jenſen auf die Bedeutung meiner Reiſe hingewieſen und aud ich einige Worte an die Verſammlung gerichtet hatte, nahm der Häuptling ſelbſt das Wort und überreichte mir am
Sc<luß
ſeiner Rede,
mannsburger
kannte,
Fellen
13 in der er die Verdienſte
Miſſion
ein
wertvollez
von
um
ſein
Volk
anex-
zuſammengeſebte
Um-
Geſchenk,
Silberſchakalen
der Her-
dankbar
eine
aus
mehreren
hängede>e. Nachdem ich dafür gedankt hatte, ergriffen nod) einige aus der Verſammlung das Wort. J< hatte dabei aufs neue Gelegenheit, die große Redekunſt der Schwarzen zu bewundern. Einige trugen mit großer Begeiſterung alte Heldenliedexr vor, woran beſonder3 Superintendent Jenſen ſeine Freude hatte, da er eine große Anzahl ſolcher Lieder geſammelt hat, die hoffentlich bald veröffentlicht werden. Sie gewähren einen tiefen Cinbli> in das Volk3empfinden und ſind zugleich wertvolle Geſhic<htsquellen. Mehrfach wurden die Anſprachen unterbrochen dur den freudig aufgegriffenen Zuruf: „Pula!“ das heißt, „Negen und Segen“.
I<
hatte
ſpäter
Kinder
daran
teilnahmen.
noh
ſolchen Volksverſammlung durd) intereſſanter wurde,
einmal
Gelegenheit,
beizuwohnen, die noh daß auh die Frauen
E3
war
einer daund
da3 in Mocoeli,
wo die Gemeinde von dem eingebornen Paſtor Jſrael bedient wird. Der ſehr tüchtige Häuptling Luka3, der ſich eifrig um das Wohl ſeine3 Volke3 bemüht, hatte
ſein
ganzes
Volk -zuſammengerufen.
Er
betonte
in
ſeiner Begrüßung35anſprache, daß e3 nicht ihre Gewohnheit ſei, die Frauen an ihren Natsverſammlungen teil-
nehmen zu laſſen. Aber er habe e3 die3mal ſo angeordnet. Da ſie ſich im Winter auch alle an einem Feuer wärmten, ſo ſollten jezt auch die Frauen und Kinder
. an
der
Freude
teilnehmen,
den
„großen
Affen“
zu
ſehen. (Der Affe iſt das heilige Tier de3 Stammez3, und es iſt ſomit eine große EChrenbezeugung, wenn einer
als „Affe“ bezeichnet wird.) Er bemerkte dann, daß nicht alle Glieder ſeines Volkes, ſoweit ſie Chriſten ſeien,
der lutheriſchen Kirche angehörten;
einige ſeien Glieder
engliſcher Kirchen, aber alle wandelten in den Fußſpuren Luther3, von dem das Evangelium ausgegangen ſei. Er ſc<loß ſeine Rede mit einem vom ganzen Volk aufgenommenen Gruß: „Pula, baruti!“ da3 heißt:
„Heil den Lehrern!“ Ein ohrenbetäubende3 Trillern der Frauen und Freudenrufe der Kinder begleiteten die Zurufe der Männer.
Bezahlt ſich die Miſſion? Im Kinderhoſpital zu Peking, China, lag eine Scülerin einer Miſſionsſhule im Sterben. JIhre kleinen, mageren Hände hatte ſie gefaltet auf dem Bette
liegen, und der Aus8druc> in ihrem Geſicht war ſo friedevoll, wie es nur bei einem ſein kann, der durch die Predigt de3 CvangeliumSs ſeiner Seelen Seligkeit gewiß geworden iſt. Ihre heidniſchen DENIAIEN die ſie beſuchten, konnten. ſich nicht genug wundern, daß Wen Hſin -- ſo hieß die Sterbende -- ſich nicht vor dem Tode fürdctete. Da ſich ihr Leben zu Ende neigte, flüſterte die Sterbende der Krankenpflegerin mühſam und ſto>end die-
Piſjſſions-Taube.
Worte zu: „I< =- mödte =- einen Brief =- ſchreiben.“ „Aber, Kind“, ſagte die Krankenpflegerin, „du biſt ja zu ſchwach dazu; ich will für dich ſchreiben. Sag' mir nur, wa3 ih ſc<reiben ſoll.“ Da öffneten ſich die dunklen Augen des Kindes noh einmal, und indem ſie ihre ganze Kraft zuſammennahm, flüſterte ſie: „I< möchte =- nur =- meinen Wohltätern in Amerika -- ſchreiben, daß =- das Geld, das ſie für mich ausgegeben haben, =- nicht umſonſt gegeben worden ijt.“
Ihre Augen ſchloſſen ſich, und die Seele der kleinen
Wen Hſin hielt ihren Cinzug in den Himmel.
Sonnenkalenders durchzuführen, hat die Nationalregierung heute eine Verfügung erlaſſen, daß die Neu-
jahrsfeier am
1. Januar
1929
ſtattfinden ſoll wie bei
den Völkern des Weſtens. Dieſe Verfügung bedeutet das Aufgeben der Jahrhunderte alten Feier nach dem Mondkalender. =- Der Neujahrstag wird im ganzen Land als Feiertag begangen; ſämtliche provinziale wie nationale Geſchäfte ſtehen ſtill, und Schulen wie Geſchäftshäuſer ſind geſchloſſen. =- Man erwartete, daß die Chineſen die Verfügung mit Widerwillen befolgen würden wegen der allgemeinen Oppoſition ſeitens der Maſſen gegen die Veränderung des Kalenders. Die Chinamiſſionare Wallace H. McLaughlin und
€. C. Zimmermann
Mandherlei aus der Miſſion. (Von
»>4
Die
14
und Frau ſowie
und Marie Ölſchläger ſind im Oktober in China wohlbehalten angekommen.
C. F. Drewes.)
die Frl. Frieda vorigen
Jahres
Ein glüdſeliges Neujahr wünſ<t die „Miſſionstaube“ ihren Tauſenden von Leſern. Bei der Jahres5Formular für cin Vermächtnis. wende denkt der ernſte Chriſt auch an ſein Ende; er denkt auch wohl daran, ſein Teſtament zu machen. Wer etiva, wie andere, in ſeinem Teſtament unſere Miſſion bedenken will, mag ſich dieſes Formulars bedienen: “I give and bequeath to the Missionary Board of the Lutheran Synodical Conference the sum of
Dollars (8S----), to be used for the benefit of its
work. among the Negroes." Vermächtniſſe. Der im Dezember verſtorbene F. G. Haueiſen, ein langjähriges Glied der Zions8gemeindein St. Louis, den Gott während ſeines irdiſchen Lebens auch im Leiblichen reich geſegnet hatte, hat in ſeinem Teſtament ſeine Gemeinde, ſeinen Paſtor, ſeine Synode,
verſchiedene
lutheriſche
WohltätigkeitSöanſtalten
und
andere, wie aud) unſere Negermiſſion, beda<t. Unſer College in GreenSboro wird ſeinerzeit 51,000 befommen und die Miſſionskaſſe 82,500. -- Soeben haben
wir
Henn
81,638.09
aus
in Minneſota
dem
Nachlaß
erhalten.
der
ſeligen
Anna
Catherine, Ala. Zwei ungenannte Miſſionsfreunde haben ſich von ſelbſt angeboten, mit einer von ihnen ererbten Geldſumme neuen Miſſionsſtation
eine Miſſionskapelle an dieſer errichten zu laſſen. Gott wolle
unſerer Rettung3arbeit unter den Kindern Ham3 noch . mehr ſol<he Freunde ſchenken! “ Superintendent Schmidt und Frau in Selma, Ala., ſind am 2. Dezember von Gott mit einem geſunden
Söhnlein
Noſa
beſchenkt worden. Ward
Hunt,
die
Wir
gratulieren.
“Pinkey"
Ward
in
der
SEINE
|“ MEET
Sklavenzeit, iſt unlängſt in Waſhington, D. C., ge- ſtorben. Als ſie ein neunjähriges Mädchen war, hat Henry Ward Beeder ſie von ſeiner Kanzel aus8 inBrooklyn, N. Y)., verkauft, um ſeiner Gemeinde den Greuel der Sklaverei vor die Augen zu malen. . China. Am 15. Dezember 1928 meldete eine „Depeſche aus Shanghai folgende3: Um in der ganzen Nation die Befolgung des im November angenommenen -
Unſere Chinamiſſionarc auf dem Dampfer. Von linls nach re<t5: P. E. Zimmermann, Frau Zimmermann, Frl. Frieda und Marie Ölſchläger, P. Wallace McLaughlin.
Die Sudan-Pioniermiſſion hat den MiſſionöSarzt Dr. Schalk, der ſchon längere Zeit unter den Kurden in Perſien arbeitet und im vorigen Jahr um allerlei Schwierigkeiten willen zurückgekehrt war, jet als ihren
Miſſionar nach Perſien hinausgeſandt.
Wie wir hören,
iſt dadurch die Gründung einer neuen deutſchen Miſſion8geſellſchaft und damit eine weitere Zerſplitterung unſers heimatlichen Miſſionslebens verhindert worden. Hoffentlich behindert dieſe neue Arbeit -die Sudan-
Pioniermiſſion nicht bei ihren großen Aufgaben unter den Nubiern, die gerade jekt an ſie herantreten. Die
Geſellſchaft hat ihren Namen geändert in „Cvangeliſche Mohammedanermiſſion Wiesbaden GE. V.“ und hat den befannten Evangeliſten Dr. jur. Berg zum Miſſion3-
inſpektor berufen.
Das Judentum
in Amerika.
Chrisltian Evangelist, wie folgt:
die ſich auf
die Forſchungöarbeit
(A. M.N.)
Darüber berichtet der
Nach einer Schätzung, von
Dr.N. S.
Lin3-
field ſtüßt und vom Amerikaniſchen Jüdiſchen Komitee durch die Jüdiſche Telegraphenagentur bekanntgegeben
wird, beträgt die Zahl der Juden in Amerika einſchließ-
lich derer, die ſich nicht zum jüdiſchen Glauben bekennen, 4,288,029.
Von
dieſen leben zweiundvierzig
Prozent
in der Stadt New York. Dreiundneunzig Prozent [eben in Großſtädten. Über neunzig Prozent leben in.
Die
Mijſtons-Taube.
den nördlichen Staaten. Die 1,765,500 Juden der Stadt New York bilden dreißig Prozent der Bewohner dieſer Stadt. Andere Städte, die eine große Zahl jüdiſchex Bewohner haben, ſind: St. Louis (50,000), Chicago (325,000), Philadelphia (270,000), Boſton (50,000), Cleveland (85,000) und Detroit (75,000). Der Einfluß der Juden reicht viel weiter, als die Zahl der Bewohner andeutet. Die
erſte
katholiſche
TageSzeitung
in
Indien.
15
laut bat mich dann der Häuptling, auf ſeinen Sohn zu verzichten.“ Auch hier wieder zeigt es ſich, daß die Frauen am meiſten am althergebrachten Heidentum feſthalten, und ſie beeinfluſſen die Kinder, ſo daß ſie ihnen meiſt im Denken und Tun die Nichtung fürs ganze Leben geben.
Prämie.
In
Indien ſoll jezt für die Katholiken des ſyriſchen Nitus das erſte katholiſche Tagesblatt Indiens erſcheinen, das den Titel „Nazeance Deepika“ führen wird. Auch die evangeliſchen Miſſionen werden wohl je länger, je mehr den Dienſt an der Öffentlichkeit, vor allem in der Preſſe, die in der ganzen nicht<riſtlichen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, auf ſich nehmen müſſen.
Um die Leſerzahl der „Miſſion8taube“ größern, offerieren wir im Namen und der Synodalkonferenz folgende
Prämie: “HALF A CENTURY OF LUTHERANISM AMONG OUR COLORED PEOPLE."
(A. M. N.)
Der König von Wam Pamu in Nordweſt-Aſante, in deſſen Gebiet die Baſeler Miſſion eine hoffnungsvolle Arbeit begonnen hat, fuhr nicht nur den zur Erholung heimreiſenden Miſſionar zweihundert Kilometer bis Kumaſe, ſondern ſchenkte ihm auch 10,000 Mark. An dieſer Summe hatten fünf Männer zu tragen, weil ſie aus lauter Meſſingmünzen beſtand. Dex heidniſche König entſchuldigte ſich, daß es nur ſo viel ſei, und verſprach, bis zur Rückfehr des Miſſionars noch zweimal jo viel aufzubringen. Damit wären dann die Koſten der Einrichtung dieſer neuen Arbeit gedeckt.
auf
„Dices iſt eine gute Geſchichte unſerer Negermiſſion, ſchön Glanzpapicr gedruckt, ſo daſz ſich die viclen Abbildungen
gut abheben.
breitung.“
Wir
In
Bukoba,
weſtlich
vom
wo
Viktoriaſee,
die
im
Bethelex
wieder zur Verfügung
ge-
Glücklicherweiſe iſt ſchon ein deutſcher Arbeiterſtab im
Lande, der mit ganzer Kraft in das Erbe eintreten kann.
(A. M.N.)
Kamerun.
Dex
Baſeler Miſſionar
Autenrieth
be-
„Auf der Reiſe verhandelte ich in einem Dorf
über die Schule und
die nötigen Schüler.
Die würdi-
gen Dorfhäupter waren gewillt, mehr Knaben zur Schule zu ſchien. Der Häuptling verſprach ſogar ſeinen Lieblingsſohn, al3 faſt im ſelben Augenbli> eine
ſeiner älteren Frauen, die wohl gelauſcht hatte, ſchreiend hereinſtürzte und mit geballten Fäuſten auf mich los-
ging. gegen Sohn Wer feiern
die weiteſte Ver-
Wer uns den Preis für drei neue Beſtellungen der „Miſſionstaube“ ſchi>t oder ſeine eigene Haltegebühr drei Jahre im voraus bezahlt, bekommt dies Buch umſonſt zugeſchi>t.
Bei der Einſendung
des Geldes
gebe man
genau
Wenn an, ob man die Prämie wünſcht oder niht. nicht aus8drücklich gefordert, wird die Prämie nicht
„Die Miſſionstaube.“
geſandt.
3558
Miſſion
ſtellt. Jekt ziehen ſich dieſe Methodiſten ganz zurück und überlaſſen ihre hoffnungsvollen Gemeindeanfänge und ausſichtöreichen Stationen der deutſchen Miſſion.
Lichtet:
dieſem Buch
Concordia
Publishing
S. Jefferson
Ave.,
House,
St. Louis,
Mo.
früheren
immer noch auf die Möglichkeit wartet, ihre Vorkriegsarbeit im jet belgiſchen Ruanda fortzuſetzen, hat ſich für dieſe Miſſion eine große Möglichkeit aufgetan. Südafrikaniſche Methodiſten, die ſich in dex Nachkriegs5zeit in dieſem Gebiet feſtgeſebt hatten, haben der BethelMiſſion, al3 ſie vor einem Jahr zurückkehrte, nur einen
kleinen Teil de3 Gebietes
wünſchen
(Lutheraner.)
(A. M. N.)
Deutſc<h-Oſtafrika,
zu verAuftrag
Mit noc<h größerem Geſchrei wandte ſie ſich dann ihren Mann und brüllte wie wahnſinnig, ihren gebe ſie nicht in die Schule, eher wolle ſie jterxben. denn no<4 Dſchudſchufeſte [Geheimbundfeiern] werde, wenn alles in die Schule gehe? Klein-
Neuc Drutſachen. Luther's Small Catechism. VYour-Hundredth AnniverSary, 1529---1929. By Jolkn Theodore 4lueller, Ph. D.,
Th. D., ProfesSsor of Systematic Theology, Concordia
Seminary, St. Louis, Mo. Zu haben im Concordia PubliShing House, St. Louis, Mo. 37 Seiten. Prei3: 65 Ct8. Wir feiern dies Jahr das vierhundertjährige Jubiläum des Lutherſchen Katechiömus, Hier iſt ein geſc<madvolles, in Schwarz und Not gebundenes Büchlein in engliſcher Sprache, das uns Auskunft gibt über folgende Punkte: 1. Wann wurde Luthers KatechisSmus gedru>kt ? 2. Warum hat Luther dies Büchlein geſchrieben? 3. Weshalb war gerade Luther der Mann, der einen ſolchen Katechiömus ſchreiben konnte? 5. Die Vortrefflichkeit des Lutherſchen Katechismus. 6. Urteile über die Vor= trefflichkeit des Katechizmus. 7. Wie man den Kleinen Kate-
<ismus
recht brauchen
ſoll.
8. Wie
wir unſern Dank
dafür
bezeugen ſollen. = Die Artikel ſind alle in leichtem, gutem Engliſch geſchrieben. Folgende hiſtoriſchen Titelblätter erhöhen den Wert des Büchleins: Das Titelblatt der Au8gabe vom Jahr 1536. Titelblatt der zehn Gebote. 1536. Titelblatt zum Sakrament der heiligen Taufe. 1536 (höchſt intereſſant). Das Sakrament des Altars. Wie fein wäre es doch, wenn jeder Leſer der „Miſſionstaube“ in dieſem Jubeljahr wenigſtens einem engliſchredenden Nachbar ein ſolc<he8 Buch ſchenkte! The
Story of the Catechism. By Theo. Graebner, Concordia Seminary, St. Louis, Mo. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 147 Seiten. Prei8: 75 Ct3.
Dies iſt ein etwas längeres Buch über unſern Katechismus,
deſſen vierhundertjähriges Jubiläum in dieſem Jahr gefeiert wird. Dies feſſelnd geſchriebene, mit zahlreichen Bildern aus8= geſtattete Buch kann aufs beſte empfohlen werden. Dit In=
halt3zangabe wird dem geneigten Leſer zeigen, daß dieſes Buch
ein
reichhaltiges
iſt:
“Darkness;
At
Daybreak;
The
Year
Die
16 of Grace
1529;
The
Six
Chief
Parts
and
Mijſions-Taube.
Their
Arrange-
ment; Conservatism and Progress; The Supremacy of the Small
Catechism;
Triumphant
In
Home,
School,
and
Course of the Catechism
Church;
The
through .the Coun-
The Catetries of Europe; A Basketful of Catechisms; chism in English; The Red Man Begins to Read; Luther
on the Catechism; What Luther's Contemporaries Thought of the Catechism;
Modern
Kalender
Amerikaniſcher
Jahr 1929.
Lutheran
Estimates."
deutſche
für
Derſelbe Verlag.
Annual
for
15 (ts.
1919.
Lutheraner
Preis: 15 Cts.
Derſelbe
auf
das
Preis:
Verlag.
Ev.-Luth. Synodalkonferenz3z von Synodalberichte. Referat: „JEſus Chriſtus unſer einiger Nordamerika. und ewiger Hoherprieſter." Vierundzwanzigſter Bericht Concordia Publishder Kommiſſion für Negermiſſion. ing House, St. Louis, Mo. Preis: 50 Cts. -- MiſſouriReferat: “The Proper ſynode: Öſtlicher Diſtrikt. Use of the Doctrine of the Church." Derſelbe Verlag.
Prei3: 40 Ct3. = Atlantiſcher Diſtrikt. Referat: “The Sacrificial Death of Christ." Derſelbe Verlag.
Diſtrikt.
Preis:
40
Referate:
Ct3.
=-
„Was
Nord-Jllin
muß
ois=
geſchehen von ſeiten
unſerer Gemeinden und der Synode, damit wir auch in dieſer eigenartigen Zeit erkenntnisreiche Chriſten er-
ziehen?» “Brotherly Admonition." Zu beziehen von demſelben Verlag. Preis: Nur 18 Cts.! The
Christian.
One
between Christ and William Dallmann.
Verlag.
Hundred
and
Thirty
Likenesses
the Christian. Pointed out by Third Edition, 1928. Derſelbe
Prei3 de3 feinen Buches: 81.25.
Luther und die Muſik.
Von Dr. Karl
Anton.
Dritte,
Oktav.
Preis:
nach neueſten Forſchung5ergebniſſen verbeſſerte, erweiterte Auflage. Verlag und Dru> von Johannes Herrmann,
DOE .
Sachſen.
1.50.
Das Warten
1928.
61
Seiten
der Gere<hten wird Freude werden.
Kurze
Betrachtungen- für die Advent8- und Weihnacht3zeit. Dargeboten von Martin Willkomm. Derſelbe Verlag und Dru. 63 Seiten Oktav. Preis: AM. 1.25.
Kleine Fingerzeige für nachdenkende Bibelleſer. von
Otto
Willkomm,
Pfarrer
i.R.
Dargeboten
Verlag des Schriftenvereins (E. Klärner), Sachſen. Preis: D4. .60. .
Erſtes
Heft.
Zwidau,
Eine Neiſe ins Freiherrnſc<hloß und weiteres Herzerfriſchendes von Emil Frommel. Ausgewählt und eingeleitet von D. Dr. Otto
Clemen.
Verlag und Dru
von Johanne3 Herrmann, Zwickau, Sachſen.
Preis: M. 2.
Eine Bubenreiſe und andere Erzählungen von Emil Frommel. Ausgewählt und eingeleitet von D. Dr. Otto
Clemen.
Derſelbe Verlag.
Preis: M. 1.40.
Mission at Maplesville, 3.56 ; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 12.00; Mount Calvary, Tilden, 23.09; Mount Carmel, Midway, 13.65;
Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, VTinela, 5.42; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00 ; Our Redeemer, Longmile, 4.36; Our Savior, Bostiakr Cross
Roads,
12.50;
Our
Savior,
Possum
Bend,
19.72;
Pil-
grim, Birmingham, 6.85; St. Andrew's, Vredenburgh, 20.09; St. James's, Buena Vista, 25.74; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, .79; St. John's, Salisbury, 15.00 ;'St. Luke's, High Point, 1.17; St. Luke's, Lamison, 15.12; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 2.72; St. Mark's, Atlanta, 12.00; St. Mark's, Winston-Salem, 4.50; St. Matthew's, Arlington, 7.76;
St. Matthew's, Meherrin, 16.69; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, New Or-
leans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 1.31; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00 ; St. Peter's, Pine Hill, 13.34; St.Philip's,
Chicago,
50.00;
St. Philip's,
Philadelphia,
20.00;
St. Phil-
ip's, St. Louis, 50.00; Southeastern Yield, 17.50; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 13.65; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 2.06. For African IissSions : Augustana, Alexandria, 327.19; Bethany, Nyland, 37.05; Bethlehem, Holy Ark, 9.95; Ebenezer, Atmore, 42.00; Yaith, Mobile, 36.00; Grace,
Ingomar, 20.06; Hope, Kings Landing,
509.77;
Immanuel,
Pensacola, 15.00; Mission at Catherine, 15.96; Mount Calvary, Kannapolis, 75.00; Mount Calvary, Tilden, 50.26; Our Redeemer, Longmile, 16.10; Our Savior, Possum Bend, 31.39; St. Andrew's, Vredenburgh, 29.40; St. James's, Buena Vista, 65.00; St. John's, Joffre, 9.12; St. Mark's, Ackerville,
24.63;
St. Matthew's,
Arlington,
32.05;
St. Pe-
ter's, Pine Hill, 23.42; St. Philip's, Philadelphia, 31.55; Zion, Taits Place, 24.46. For Synodical Debt: Christ, Rogsebud, 3827.95; Holy Cross, Camden, 5.00; Gethsemane, Hamburg, 6.00; Grace, Ingomar, 3.28; Mount Calvary, Tilden, 12.60; Mount Olive, Tinela, 20.72; St. Mark's, Ackerville, 7.15; St. Paul's, Oak Hill, 17.56; Zion, Taits Place, 8.40. Aliscellaneous: “A Member of Zion Congregation," Schenectady, N. Y., for Laundry at Greensboro, 32.00. “MisSSionsfreund,* Columbus, Wis., for Negro Missions, 2.00. Heinrich Meese, Frazee, Minn., for Students" Fund, 5.00; for Negro Missions, 5.00. N. N., Evanston, I11., for Students' Fund, 15.00. Mr. and Mrs. Lammert VUilk, Hampton, Iowa, for Negro Missions, 25.00. Mrs. Dorothea and Carrie Wesemann, La Grange, I11., for Negro MisSions, 200.00. Per Louis Starcke, Treasurer of St. John's Congregation, Marion Springs, Mich., for Negro Misgions,
75.00.
Ladies' Aid of Lutheran
Congregation at Ernest-
ville, Mo., for Laundry at Greensboro, 7.00. Mr. and Mrs. John P. Schaffer, Pittsburgh, Pa., for Negro Misgions,
100.00.
Missions,
Ludwig Nuenke, Chippewa Falls, Wis., for Negro 2.50.
TIHIE0. W. ECKHART,
Treasurer.
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Ape pſreiſen beachten, ob das Abonnement abgelaufen
auf dem Blatt anſehen und iſt oder bald ablaufen wird.
'Jan 29" bedeutet, daß das Abonnement debt abgelaufen iſt.
bezahle gütigſt
prompt,
Contributions Received by the Treasurer. November
Es
. Selma, 810.26; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 5:15; Bethany, Yonkers, 60.00; Bethel, Conover, 1.50; Bethel, Rock West, 34.09; Bethlehem, Holy Ark, 11.54; Bethlehem, Monroe, 5.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rogebud, 1.49; Concordia, Lowerstone, 3.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 4.21; Ebenezer, Atmore, 4.75; Faith, Mobile, 13.96; Gethsemane, Hamburg, 3.70; Grace, Greensboro, 30.00; Grace, Ingomar,
1.84; Grace, St. Louis, 30.00; Hope, Kings Landing, 59.32;
Immanuel, Cincinnati, 10.00; Immanuel, Pengacola, 4.45; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 957.25; Luther Memorial, Greensboro, 2.75; Migssion at Bagbi, 21.00; Mis-
24.67;
Misgion
at
Cleveland,
ſeinen
Agenten
oder
direlt
an
Lieferung NIE unterbrohen
durc<ſchnittlich
zwei
Wochen,
bis
der
dem Blati die Adreßveränderung oder Quittung
1---30, 1928.
Received for Colored Missions from the following colored congregations: Alabama Luther College Day-school,
jsion at Catherine,
dauert
an
damit die
13.39;
uns,
zu werden
Man
und
zwar
braucht.
Adreßſtreifen
auſweiſt,
auf
Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HoOUSy8, St. Louls, Mo. Die „„Miſſions-Taube““ erſcheint einmal monatlich.
Der Preis für ein Jahr
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: LLEFemp AE EIE NSEREEIEEEINN 60 Ct3.
Von "
DD Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cis; pro Expl. „
„
„
„"
„
„
100 In St. Louis, durch Träger oder Poſt bezogen,
land 60 Cents pro Exemplar,
3
7
Cts.
„
„
33 Cts. ſowie in Canada und
im Aus-
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publishning Uouse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreffenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. €. F. Drewes, 8. Jeſferson Avenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſier er, Mr, Theo. W. Ec khart, . 3558 8. 9 e Ferson Avenue, St, Louis, Mo.0
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AMAPLKUAMBRIUSKTSTLON
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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſcen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
Acceptance
monthly
by
Concordla
Publishing
House,
St. Louis,
Mo.
Subseriptlon
price, 50 cts. per annum,
Entered as Second-class matter at the Post Oſlice at St. Louis, Mo., ſor mailing at special rate of postage provided for in Section 1103, Act
under the of October
payable
Strictly
Februar 1929.
51. Iahrgang.
in adyance.
Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July
5, 1918.
Ur. 2.
Epiphanias. Joh. 3, 16;
O Gotte3 Liebe ohnegleichen, Die uns in Chriſto iſt bereit't! Kein Menſc<henſinn kann ſie erreichen, Ergründen
nicht
in
Cwigkeit,
Daß Gott die Welt alſo geliebt, Sein'n eingebornen Sohn ihr gibt. O Liebe, die auc ſelbſt bezwinget Den heil'gen und geredhten Zorn Und ſo mit Sündern ſich verbindet Zur Rettung derer, die verlor'n! Den ein'gen Sohn er bietet dar, Zu ſterben an dem Fluchholz gar.
O
Gottes
Liebe
ohnegleichen,
Sagt dieſe Freudenbotſchaft allen,
Die nod) verirrt in Sünden ſind; Laßt dur die ganze Welt es ſchallen: UnS
iſt geboren
Gotte3
Winſton-Salem, 27 Meilen weſtlich von Green3boro, iſt jezt die größte Stadt in North Carolina. Daß hier die Tabakinduſtrie ſtark verman
ſc<hon rieden,
Kind,
Da5 jedem helfen will und kann, Der e3 heut' nimmt im Glauben an.
3.
iſt, kann
|
Die ſo den eignen Sohn un gibt! Da3 muß der Sünder Herz erweichen. Der ſie bis in den Tod geliebt, Nun lockt ſie und ruft allen zu: „Kommt her zu mir, ich geb' euch Ruh'!“
Reiſebericht.
treten
Nöm. 8, 32.
wenn
man
an
die
Stadtgrenze kommt. Auf der Landſtraße begegnet man im Oktober vielen mit Tabak beladenen Kraftwagen, die den Tabak auf den Markt bringen. In Winſton-Salem wurde letzten Oktober an einem einzigen Tag nahezu eine Million Pfund von Händlern gekauft; und e3 wurde ihnen ein guter Preis geboten.
Mein Herzenstkind, laß dich umfangen! Du biſt mein Heiland, HErr und Gott. Laß
mich im Glauben
dir anhangen,
Du Retter aus dem ew'gen Tod! Du haſt uns durch di ſelbſt bereit't Da3 höchſte Glü>, die Seligkeit. Hilf mir dies ſel'ge Ziel erreichen, O JEſu Chriſte, Gottes Sohnl Mag Erde dann und Himmel weiden, Darf id, ſei's bald! vor deinem Thron, Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geiſt, Dir ewig ſingen Lob und Preis. C. Lohrmann,
Bay City, Mid.
'
Winſton-Salem iſt eine Doppelſtadt. Die Grenze zwiſchen beiden wird an der Hauptſtraße durd) eine rieſengroße Kaffeekanne gezeigt. Salem iſt die ältere von beiden Städten. Sie wurde im achtzehnten Jahrhundert von Mähriſchen Brüdern (Jloravians) gegründet. Ein großes Hotel trägt den Namen Zinzendorf. Zinzendorf war der Gründer der Brüderunität. Neben den altertümlichen Häuſern iſt der Gotte35a>er eine SehenSwürdigkeit. Auf den Bogen über den Eingängen ſind Bibelſprücde angebracht, die ſic) auf die Auferſtehung beziehen. Die Grabſteine ſind alle einander gleich. Der Gotte3a>er wird in beſter Ordnung gehalten. Frühmorgens am Oſtertag
Die Wijſtons-Taube.
ein
von“ etwa
12,000 Einwohnern -=- darunter gibt es viele, die
- deutſcher Abkunft ſind, und viele Lutheraner =, liegt 72 Meilen ſüdweſtlih von Green3boro. Jn dieſer Stadt wurde unſere Negermiſſion in den Carolina3 im September 1891 begonnen. Die Grace-Gemeinde iſt daher die Muttergemeinde auf dieſem Gebiet. Der Anfang wurde bereits im Jahr 1883 von dem lutheriſchen Negerpaſtor David Koontz gema<t. Er gehörte
zur alten North Carolina Synod.
P. Melvin Holſten, der aus Concordia, Mo., ſtammt, ſteht der Gemeinde ſeit September 1923 vor. Er wird niht nur von ſeinen Gliedern geliebt und geehrt, ſondern ſteht aud) allgemein bei den Bürgern in Anſehen. Die Gliederzahl nimmt unter ſeiner treuen, gewiſſenhaften Arbeit ſtetig zu. ' Sn der Miſſionsſ<hule arbeiten Lehrer John McDowell und Frl. Wilhemine Harri3, weld) lektere „aus dieſer Gemeinde ſtammt. Die neue, große Negerſchule, die unweit unſerer: Schule von der Stadt gebaut worden iſt, hat der unſrigen Abbruch getan. - Sedo iſt die Schülerzahl anfangs Januar dieſes Jahres wieder auf 70 geſtiegen. Mittel3 treuer, fleißiger Arbeit wird ſich unter Gottes Segen die Scule wieder aufbauen. Am Tag vor meinem Beſu hatte ſich unter den
Kindern die Kunde verbreitet, daß Präſident Coolidge die Schule am kommenden Tag beſuhen würde. wurde daher mit großen Augen angeſchaut.
J<h
Kir<e und Schule in Concord ſind beide reparatur-
ſ 1 X aus, bedürftig. "Es fah im letßten Jahr längere Zeit ſo als ob wir das Eigentum verkaufen und an einem
Kir<hendiener. Er heißt Jſaac Lucius Glover und hat zwei beneiden5Swerte Rekord3s aufzuweiſen. Einmal
hat er der Gemeinde
ſeit mehr
als
ſec<hS5und-
dreißig Jahren ununterbrochen gedient und hat nie auf ſeinem Poſten gefehlt. Zum andern tut er die Arbeit ganz umſonſt, aus Liebe zu ſeiner lutheriſchen Kirche. I< habe ihn während des Gottesdienſte3 auch auf der Orgelbank geſehen. P. Moſſerli hat ihm ſeinerzeit etwas Muſikunterricht erteilt. Jſaac iſt ein fleißiger, täglicher Bibelleſer. Obwohl von Natur etwas ſ<üdtern, bekennt er ſeinen lutheriſchen Glauben frank und frei, wo die Umſtände es erfordern. Er arbeitet in einer cotton-mill in Concord. Während einer Mittag5pauſe wollte ein farbiger Mitarbeiter eine falſ<e Lehre, der er anhing, verbreiten. Jſaac trat ihm öffentlich entgegen. Eine große Menge ſcharte ſic um die beiden Debattierenden. Unter ihnen war der weiße Vormann. "| Al35 Jſaac3s Gegner geſc<lagen die Flucht ergriffen hatte, fragte der Vormann: „Zu wel<her Kir<e gehörſt du?“ „IJd bin ſtrikter miſſouriſcher Lutheraner“, erwiderte Jſaac. ' „Das habe ich mir gedacht“, ſagte der Vormann. „Nur ein Lutheraner kann ſo reden, wie du geredeſt haſt. IJ bin auc ein Lutheraner.“ Drei Meilen von der Grace-Kir<e ſteht in der Vorſtadt namens Shankletown (Shankle== Schenkel) die Immanuelskirc<e, in der auc) Schule gehalten wird. Die kleine Gemeinde iſt eine Tochter der Gemeinde in Concord. Frl. Odeſſa Steepleton ſteht der Scule vor. Paſtoralkonferenz. In der Schule der Grace-Gemeinde in Concord . hatte ich eine Verſammlung mit unſern Miſſionaren in den Carolinas. Allerlei wichtige Fragen, die ſich auf unſere dortige Miſſion3arbeit beziehen, wurden eingehend beſprochen. Nachdem i<h abend38 am Schluß der Konferenz Worte der Ermahnung und Ermunterung geredet hatte, trat Miſſionar Fuller an mid) heran, richtete herzliche Worte an mich im Namen der Konferenz und überreichte mir ein Angebinde zum - Jahre3tag unſerer Vermählung. Gott vergelte den Brüdern ihre Liebe! 5 Die Frauen der Gemeinde in Concord hatten ein
j<madhaftes Abendeſſen für uns bereitet. Dafür wurde ihnen ein herzliher Dank au8geſproden. (Fortſezung folgt.) -„C.F.D.
' .
Concord,
Concord, N. C. anmutiges Städt<hen
hat man mit Freuden gehört. Das Eigentum hat eine prominente Lage im Herzen der Stadt. Neparaturen und Anſtreihen werden wohl 81,100 koſten. Die Gemeinde in Concord hat einen intereſſanten
9:4
werden.
andern Ort bauen müßten. J< habe der Gemeinde nad) Einſichtnahme an Ort und Stelle verſichert, daß Kir<he und Sdule bleiben ſollen, wo ſie ſind. Das
heres,
geht die ganze Stadt hinaus. Ein Bla3<or leitet den Geſang im Gottesdienſt, der » im Freien gehalten wird: Im September 1913 begann unſer jetiger Prof. O. Lynn in Selma, Ala., damals Paſtor in Greens3boro, die Miſſionzarbeit in Winſton-Salem. Die * Gottezdienſte wurden jahrelang in einem Privathauſe gehalten und dann in einer gemieteten Kirche, die nur zu einer gewiſſen Zeit zur Verfügung ſtand. Unter dieſen Umſtänden konnte die Miſſionsſtation natürlich nicht wachſen und zunehmen. Da ſchenkten die Kinder in Jowa und Minneſota 87,581.47 für eine neue Kir<he. Dieſe konnte am 22. April 1928 eingeweiht werden. Seither fängt die Gemeinde an zu wachſen. Unter den Erwachſenen, die Miſſionar Jeſſe Hunt leßte3s Jahr konfirmiert hat, war ein Mann, der ſich von drei Logen oder geheimen Geſellſchaften lo3geſagt und die Leben3verſiherung, die er in ihnen hatte, hat fahren laſſen, um Glied der lutheriſchen Kir<e zu
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18
Die Wijſſrions-Taube.
Lutheriſche
Zwillinge,
Concord,
Konferenz
unſerer
19
N. C.
Miſſionare
in
Concord,
N. C.,
am
27. Oktober
1928.
D. Alſton, F. H. Foard, I. W. Fuller, Sitzend (von links nach rechts): Superintendent F. Melvin Holſten, Jeſſe Hunt, Vorice, F. Reihe: Hintere March. R. A. Robert8, C. Dorpat. Martin Shufelt, E. I. Malloy, C.
Bilder
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Concord,
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Mission.
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331 445 53
SIZE
Predigtplaetze in N. Carolina und Virginia
Luecke, 0. W.; New Orleans, La. :..... Wildgrube, E. H.; New Orleans, La. ... New Orleans, La. ..............-..Alston, 1.9.; Atlanta, Ga. ............ Alston, F. D.; Kannapolis, N.C. ............. Dorpat, Martin; New Bern, N.C.............
3 Professoren ;
| Total, 837925.81.
Immanuel. St. Paul's. Bethlehem. St. Paul's.
St. Philip's. Bethany. Our Savior. Yoly Trinity. Grace. St. Philip's. Grace. St. Philip's. St. Philip's.
Betlilehem. St. James's. Mount Calvary. St. Peter's. Grace. Immanuel. St. Mark's. St. Luke's. St. John's. Mount Olive. Bethel. Conceordia. Mount Zion. Zion. Grace. Luther Memorial. St. Paul's. Mount Zion. St. Luke's. St. Matthew's.
Mount Calvary. Neu.
Mount Zion. St. Paul's. Trinity. St. Mark's.
Die WMijſions-Taube. 21
Die Wiſſions-Taube.
92
Ein
Zu unſerm ſtatiſtiſchen Bericht. Die lieben Leſer der „Miſſionstaube“ werden ſid) freuen, den üblichen ſtatiſtiſchen Jahres8bericht über unſere Negermiſſion leſen und prüfen zu können. Sie werden ſich von Herzen freuen und Gott danken für den reihen Segen, den er aud) im Jahr 1928 auf die treue Arbeit unſerer lieben Miſſionare gelegt hat. Der Bericht kann nur dann recht verſtanden und gewürdigt werden, wenn er mit dem vorhergehenden Bericht über da8 Jahr 1927 verglichen wird. Die eingeflammerten Zahlen zeigen, ob eine Zunahme oder eine Abnahme zu verzeichnen iſt. Die Negermiſſion zählt jezt 65 Gemeinden und 15 Predigtpläte (2 Predigtpläße mehr als im Vorjahr). In dieſen Gemeinden und auf dieſen Predigtpläßen bedienen unſere Miſſionare 6,002 Seelen, das heißt, getaufte Glieder. Hier iſt ein Zuwachs von 488 Seelen zu verzeihnen. Da3 bedeutet ein Wadhstum von etwa 9 Prozent. Kommunizierende oder abendmahlsberedtigte Glieder ſind jezt 3,324 verzeichnet (eine Zunahme von 184), ſtimmberedtigte Glieder 808 (ein Zuwachs von 21), Schulen 56 (3 mehr al3 im Vorjahr), Lehrer 18 (1 wenige), ſ<hulehaltende Paſtoren 13 (2 mehr), Lehrerinnen 52 (1 weniger), Sdculkinder 3,370 (40 mehr), S<üler in den Sonntagsſchulen 3,689 (176 weniger). Getauft wurden während de3 Jahre3 512 (37 mehr al35 im Vorjahr), konfirmiert 361 (51 weniger). Zum Tiſd) de3 HErrn traten 10,359 Gäſte (982 mehr al35 im Vorjahr). Da bedeutet, daß jede3 konfirmierte Glied im Dur<ſc<hnitt mehr al38 dreimal im Jahr kommuniziert hat. In unſerer Miſſouriſynode iſt nach dem letßten Bericht jedes konfirmierte Glied dur<ſ<nittlich nur etwa3 mehr al38 zweimal zum heiligen Abendmahl gegangen. Während de3 Jahres 1928 wurden 41 Paare getraut (4 weniger); beerdigt: 75 Perſonen (18 mehr). Die Beiträge in Kir<he, Schule und Sonntag8ſchule beliefen ſich auf 329,525.18 (8809.40 mehr). Da letztes Jahr auf einigen Gebieten unſerer Negermiſſion Arbeit3loſigkeit herrſchte, hätte un3 eine Ab-
nahme der Beiträge nicht überraſ<t.
Gott aber läßt
uns die Freude erfahren, eine ſchöne Zunahme der 1 Beiträge zu ſehen. Gott läßt unſere lutheriſc<e Negerkir<he nah und 1 nach ein anſehnliches Häuflein werden. Ihm ſei Lob, 1 Ehre und Dank für den Segen! Da aber no< Hundert-
j tauſende von armen Schwarzen ohne das Licht der
?Mappe 73 - eifriger
| in unſerm Lande ſißen, wolle er uns immer maden in dieſem ſeligen 'Rettungswerk! C. JF. Drewes. /
Gruß
aus
Cleveland.
Bei ſtillem Nachdenken am Ende de3 alten Jahres
findet unſere St. Philip's-Gemeinde vieles, wofür ſie dankbar ſein muß. In unſerm vorigen Artikel war
die Rede von der Einführung des Paſtors. Am 21. Oktober erklärten ſi fünfzig Perſonen, jung und alt, bereit, an einem kir<lichen canvass auf dem Gebiet, auf dem unſere Miſſion ſic; befindet, teilzunehmen.
Sie taten ihre Arbeit
mit rechter Begeiſte-
rung, und Gottes Segen ruhte auf ihrer Arbeit. Sie fanden 100 Leute, die gutes Miſſion3material bieten, und weitere 150, bei denen die Ausſichten nicht ſo gut ſind. Dies war der Vorläufer folgender Ereigniſſe. Am Rally Day, der am folgenden Sonntag ſtattfand, ſtellten ſich 52 Zuhörer ein. Eine Konfirmandenklaſſe wurde mit Erwachſenen gegründet. Im ganzen haben 20 Perſonen dem Unterricht zu verſchiedenen Zeiten beigewohnt. Syſtematiſches Geben wurde. eingeführt. Die Glieder wollen dur<hſchnittlich je 35 Cent3 die Woche beitragen. Viele neue Kinder wurden während der Zeit des Einübens der Weihnadtzliturgie gewonnen. Mehr als 50 Kinder beteiligten ſic< an der Kinderfeier. Der Unterzeichnete hörte mehrere ſid) über den Geſang der Kinder lobend ausſprehen. Mehr als 100 Perſonen wohnten dem Kindergottesdienſt bei. Da3 bedeutet, daß ſich die Zahl der Schüler in der Sonntagsſ<ule verdoppelt hat und daß viele Fremde ein Intereſſe zeigen. Für all dieſen Segen danken wir dem HErrn von Herzen. Für da3 neue Jahr haben wir die Verheißung des HErrn: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bi3 an der Welt Ende.“ Großer Nac<hdru> ſoll auf gründlichen Religion3unterricht gelegt werden. Die Glieder der Gemeinde tun perſönliche Miſſion3arbeit. Der gütige Gott wird ſein Wort nicht leer zurückkommen laſſen. Wir bitten ihn, unſere Gemeinde zu ſegnen, wie er ſie im vergangenen Jahr geſegnet hat. Die Glieder mödten allen herzlich danken, die mit ihren Gaben -- Geld und Kleidungsſtüken =- den Armen und Notleidenden eine willkommene Unterſtüßung dargereicht haben. Wir erbitten die Fürbitte aller lieben Miſſion38freunde für unſer hieſiges Miſſion3werk. Ernſt G. Müller. 1
St. Louis.
Nach mehr als3 dreijährigem Aufhalten
'hat die ſtädtiſche Negiexung nun beſchloſſen, das neue Hoſpital für Neger im weſtlihen Teil der Stadt, im größten Negerviertel, zu bauen. Das3 Hoſpital wird
31,200,000 koſten und kommt gerade gegenüber unſerer St. Philip's-Rirdhe zu ſtehen.
von
Die Drei
Briefe
bezüglich
Hliſſions-Taube.
der geplanten
Afrikfamiſſion.
1. Herrn Direktor C. F. Drewes35, St. Louis, Mo. Werter Herr Amtsbruder! I< erlaube mir, Jhnen einliegend einige Briefe zu ſenden, die ich lezthin von einem gewiſſen Herrn Emil Zimmermann, augenbliklich wohnhaft in Port au Prince, Haiti, erhalten habe. Dieſen Herrn habe ic letzten Winter bei meinem Bruder in Port au Prince kennengelernt. Er iſt eine Reihe von Jahren deutſcher Koloniſation5beamter in Kamerun geweſen und hat Zentralafrika nad) allen Nichtungen durc<hreiſt. Er hat auch ein Bud) über ſeine Forſchungen veröffentlicht, das ich Ihnen ſenden kann. Mir war e5 ſehr intereſſant. Der Herr hat eine Neihe von illuſtrierten Vorträgen =- natürli in franzöſiſcher Sprache =- über das Problem der Neger Zentralafrikas, die ſehr gut waren, ſoweit ic ſie ver. ſtanden habe. Dod iſt das au< das Urteil meine3 Bruder3, der ſeit mehr als dreißig Jahren in Haiti wohnt. Zimmermann und ſeine Frau ſind natürlich von den Engländern interniert und ſpäter deportiert worden und kamen zuleßt na<h Haiti. Nun rüſtet er ſich zu einer neuen Afrikareiſe. J< ſandte ihm etliche Nummern der „Miſſions5taube“, und die einliegenden Briefe ſind ſeine Antwort. I< ſehe aus der „Miſſionstaube“, daß unſere liebe Kir<he nun in allem Ernſt au< den Dunklen Erdteil in ihre Miſſion3arbeit hineinzuziehen beabſichtigt. DaS iſt wirklich etwas ganz Großartiges. Der liebe Heiland wird auc<h darauf gewiß ſeinen Segen legen. Mit den allerherzlihſten Segen3wünſc<hen für3
neue Jahr
Ihr
Geo. Buh.
2. ' Port au Prince, 29. November
Mein lieber Herr Buch!
|
1928.
FRE 23
Gerade für den „NReichsboten“ habe ich viel die Miſſionsſtationen der Berliner Miſſion in Afrika beſucht, ohne an den katholiſchen Miſſionen vorübergegangen zu ſein, deren ich auch viele kenne. Hier in Haiti habe ich die Intelligenz für ihre afrikaniſche Heimat zu intereſſieren verſucht. J< gehe
von der Überzeugung
aus, daß e3. auf die afrikani-
ſichen armen Heiden ganz beſonder3 wirken wird, wenn Leute ihrer Naſſe wenigſtens als Miſſion3gehilfen unter ihnen erſcheinen. Leider ſchämt die haitiſche Intelligenz ſic< ihrer Väter. Sie will nicht afrikaniſchen Blutes ſein. Mit um ſo größerer Freude entnehme ic< der mir vorliegenden Nummer der „Miſſionstaube“, daß die Schwarzen Jhrer Negermiſſion dort ihre Väter nicht vergeſſen haben, daß ſie ſehnlih wünſchen, ihren Raſſengenoſſen in Afrika den evangeliſ<hen Chriſtenglauben zu bringen; und wenn ich dabei mit Rat und Tat mithelfen kann, will id) es gern tun... . Zentralafrika brau<ht mindeſtens no< 500 Miſſionsſtationen, ſoll es nicht dem J35lam anheimfallen. Will Ihre Miſſion im Sudan arbeiten, dann muß ſie die Schiffahrt5ſtraße des Niger-Benus zum .Stühßpunkt nehmen und von Yola oder Garua am Benus ausgehen. Südli<h von Garua wohnen im Gebirge die Mu3gumheiden, zirka 30,000 Köpfe, die no< ſehr wild find. Zwiſchen Shari und Logone ſißt das große Volk der Lakka3, ſtark bedrängt vom Js3lam. . . . Für Juli 1929 rüſte ih mich zu meiner neuen Afrikareiſe. . . . Bin ic erſt drüben, dann können wir darüber ſprechen, was ich mehr für meine Zentralafrika-Neger zu tun vermag, zu deren Anwalt mich das Geſ<hi> =- ſagen wir beſſer Gottes Führung =beſtimmt hat. An der Banturaſſe iſt ſ<wer geſündigt worden. Da3 Sci>ſal der weißen Naſſe iſt eng damit verknüpft, ob ſie das Geſ<hehene wieder gutmachen will oder niht. Wir müſſen es wieder gutmaden; da iſt die Aufgabe aller ernſten, ehrlichen Menſchen. I< begrüße Sie herzlid. Ihr ſehr ergebener Emil Zimmermann.
Ihre freundliche Karte vom 6. November d. ZJ. und die Oktobernummer der „Miſſionstaube“ habe ich verſpätet erhalten; ich war einige Wochen ab3. weſend. Was da3 afrikaniſche Miſſion5werk betrifft, ſo bin . Port au Prince, 13. Dezember 1928. ich ſeit jeher au3 politiſchen wie religiöſen und ſittHerrn Rev. Geo. Bud), lichen Gründen ſein warmer Freund und Förderer Well3ville, N.Y. * geweſen. Lange Jahre war ich Mitarbeiter des evan- . Sehr verehrter Herr Buch! geliſh-<Iriſtlihen „Reich3boten“ in Berlin, deſſen Meinen Brief vom 1. Dezember werden Sie in1913 im einundſiebzigſten Lebensjahr verſtorbener zwiſc<hen erhalten haben. I< habe geda<ht, daß es Begründer, Pfarrer Heinrich Engel, mir ein vätergut ſein würde, wenn ich dur< Sie Herrn Miſſion3liher Freund und Gönner geweſen iſt.
Miſſions-Taube.
direktor C. F. Drewes etwas aus meiner perſönlichen Kenntnis zur eventuellen Verwendung für Jhre Miſſion5Sblätter ſchie. Wa3 ich zur Aufklärung über Afrika ſchreiben kann, iſt Büchern nicht leicht zu entnehmen. E53 gibt nicht viele Menſchen, die Zentralafrika ſo bereiſt haben wie ich, und meine Kenntnis datiert aus den Jahren 1907 bi3 1914. Nad) dem Krieg ſind derartige große Reiſen in Zentralafrika von ein und demſelben Mann nicht wieder gemadt worden. . . . Mit freundlichen Grüßen Ihr ergebener
Emil Zimmermann. 42I.ee
Die Banturaſſe und der Jslam. Von
Vorbemerkung.
Emil
Zimmermann.
Siehe
den
Artikel
„Drei
Briefe“
D.
uſw.
Die e<hte Negerraſſe, die Bantus (Bantu- oder Wantu-Menſc<hen), mögen bis ums Jahr 1000 nad) Chriſti Geburt in ihren Wohnſißen vom Südrand der Sahara bi3 hinunter zum Zambeſi ganz glücklich gelebt haben. Die Bantus hatten lange vor Chriſti Geburt die Kunſt der Eiſengewinnung aus Eiſenerzen gefunden. Eiſen wurde um den Tanganjikaſee und am Nyaſſaſce gewonnen, und die Malaien kamen in ihren Einbäumen über den Indiſchen Ozean, um Eiſen au3 Zentralafrika zu holen. Sie brachten dafür die Kunſt des Strohfle<hten35 ins Land. Gewiſſe Flechtmuſter in Oſtafrika deuten unverkennbar auf malaiiſchen Urſprung hin. S Beherrſcher des Indiſchen Ozeans wurden zwiſchen 500 und 600 nad) Chriſto die Oman- und Maskataraber. Sie begannen gegen 700 nad< Chriſto mit der Gründung von Niederlaſſungen an der oſtafrikaniſchen Küſte. | Zwiſchen 800 und 900 nad) Chriſto nahm dieſe arabiſche Handelsinvaſion religiöſen Charakter an. Die Araber waren Jslamiten geworden und hatten vom Propheten die Weiſung erhalten, ſeine Lehre zu verbreiten. Nun wurde den afrikaniſ<en Negern der
Jslam gepredigt, und Religion und Sklavenhandel kamen in enge Verbindung;
denn e3 wurde zu einem
„Allah wohlgefälligen Werke gemadt, die Heiden im
Zunern zu jagen und zur Küſte zu tran3pörtieren, wo ſie Zutritt zu den Koranſ<hulen hatten. Jmmerhin jwaren die Ma3kataraber keine Fanatiker. Sie wollten
j Arbeiter haben für ihre Zu>errohr-, Indigo- und Tabakplantagen. Hatten ſie genügend, dann unterjließen ſie weitere Sklavenjagden.
Araber in Nordafrika. Ganz
anderer
Art
waren
die Araberſcharen,
die
ſich nac<h 700 nah Chriſto über Nordafrika ergoſſen, dort die <hriſtlihe und ſüdeuropäiſche Kultur vernichteten
und
das
grüne
Banner
und Mord, Feuer und rungsmittel. Was nicht vernichtet. Die Bantus ſüdlich Sahara waren vor den Horden dur< die Wüſte die Berge Abeſſiniens.
aufpflanzten.
Brand
Schwert waren ihre Bekehzum Js5lam übertrat, wurde
vom Senegal und von der Angriffen der islamitiſchen geſchüßt und im Oſten dur
Der Sturm
kam zunächſt nicht
an ſie heran. Die islamitiſche Welle ſchlug nach Spanien hinein. Aber dann ſchlug ſie do nac Süden zurü>. Der Js5lam drang zum Senegal vor und ſchob ſich in die Wüſte hinein. Die erſten, die'er verjagte, waren die Hauſſas, ein Händlervolk, das in den Daſen gewöhnt und ſeit Jahrhunderten den Handel zwiſchen den Tſchadſeeländern 'und Tunis und Tripolis beſorgt hatte. Die Hauſſas ſind es geweſen, die den Römern die ſc<warzen Sklaven brachten, die Löwen und Tiger für die Zirkuſſe. 2 Vor dem Anſturm des Js8lam wichen die Hauſſas nad) Süden aus. Sie kamen an den Tſchadſee und gründeten dort ſieben Reiche, ſich mit der Banturaſſe miſ<hend. Aber der Js5lam folgte. Die Hauſſas mußten Mohammedaner werden und mit ihnen alle, die in ihren Neichen wohnten. Ganz
ſchlimm
wüteten
die
islamitiſchen
Horden
im Oſten des Tſc<hadſees und im Ghaſalgebiet. Sengend und mordend warfen ſie ſi< auf die dort wohnenden Negerſtämme. Hunderttauſende, ja Millionen flohen nach Süden und ſtießen auf die dort wohnenden Stämme, denen ſie mit den Waffen ihre Wohnpläte entriſſen. Die ganze Banturaſſe auf der Linie des nördlihen Kongobogen3, Viktoria Nyanza im Süden, und auf der Linie Khartum-Sahara im Norden wurde dur<einandergeſchüttelt. Das Reſultat ſehen wir heute no<4 im Vorhandenſein ihrer ſonſtigen Umgebung ganz fremder Stämme, zum Beiſpiel der Maſſais am Kilimandjaro, der Warundis und Watuſſis zwiſchen dem nördlichen Tanganjikaſee und dem Viktoria Nyanza. Und das betrübendſte Reſultat dieſer afrikaniſc<en Völkerwanderung iſt die unglaubliche Zerſplitterung der Banturaſſe in Tauſende von Stämmen mit Hunderten von verſchiedenen Sprachen.
Dieſer große islamitiſche. Stoß, der vom Norden kam, dauerte etwa von 1000 bi38 1200 nad) Chriſto.
m ve
Die
DASSEL
Die
Hliſſions- Taube.
Vordringen des Jslams weſtlich des Tſchadſces. Weſtlich vom Tſchadſee ſpielte ſich dies Vordringen des Jslam in milderen Formen ab. Lange vor 1200 na< Chriſto wurde der Niger erreicht; denn ſchon bald na 1200 blühte Timbuktu als große Handel3- und arabiſche Gelehrtenſtadt auf. Am Niger- und Benuefluß und am Tſchadſee ent-
ſtanden isSlamitiſ<e Reiche mit großer Hofhaltung, mit Hofpoeten, Gelehrtenſchulen und einer lückenloſen Goſchichtſchreibung. Auch
auf
der
öſtlichen
Linie
wurden
gegen
1000
nad) Chriſto die Araber ſehr rührig. Sie erreichten den Viktoria Nyanza und den Tanganjikaſee und hatten ihre Karawanenſtraßen zu den Seen und feſte Lager an den Straßen. Am Tanganjikaſee iſt Udjidji, eine arabiſche Gründung, die auf eine tau-
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ihre Erpanſionskraft na< Süden. Dem Nil folgend, baute ſich ein türkiſches Reih auf bis zum ViktoriaNyanza und Unbanghi und faſt bis zum Tſchadſee hin. Die
in
dies
Reih
war
der
von
hineingepreßten
Neger
immer wieder unter Fanatikern zu leiden. lezten
Kitchener
beſiegte
hatten
Einer der
Mhadi,
der
Hunderttauſende hingeſchlachtet hat. Nod) vor fünfzig Jahren trieb ein ganz gefährlicher arabiſc<er Sklavenhändler in Oſtafrika ſein Unweſen; es war der berüchtigte Araber Tippu Tib, der ſeinen Hauptſitz in Zanzibar hatte; aber zwiſc<en dem Tanganjikaſee und dem Kongo und Lomami hatte er ſich ein eigenes Reich aufgebaut, wo
ſendjährige Vergangenheit zurückſehen . mag. Um 1200 nad) Chriſto hatte der Zs3lam Oſtafrika bis an den Tanganjikaſee erobert; im Norden ſtand er am Niger-, Benu&-, Schari- und Unbanghifluſz. Die großen
Banturaſſe hatte ſich afrifaniſchen Urwald
in den zurück-
gezogen. Europa hatte ſich bis nac< 1200 nach Chriſto gegen Angriffe mongoliſcher Horden zu. verteidigen. Dann kamen die Türkenkriege, und ſo mußte Europa den ſc<warzen Erdteil ſich ſelber überlaſſen. Dann kam die Entdekung Amerika3 und mit ihr eine neue Plage für die Banturaſſe: die Wegſ<leppung von Hunderttauſenden der Jhrigen nach
Amerika.
Sklaverei. Dieſe neue, entſetzliche Heimſuchung der ſchwergeprüften Raſſe hat inſofern ihr Gutes gehabt, als ſie ihre vollſtändige Jslamiſierung verhindert hat. Sklavenjäger waren immer wieder die Araber und „ihre is8lamitiſc<en HelferöShelfer. So wurde der Jslam der Todfeind der heidniſchen Neger, gegen den ſie ſich mit aller Kraft wehrten und den ſie ablehnten, jo lo>end ihnen aud) das iSlamitiſche Paradies geſchildert wurde.
Die portugieſiſche Koloniſation hat nicht viel Ein-
fluß in Afrika ausgeübt; auc<h waren die Portugieſen Sklavenhändler wie die Araber.
Die Türken in Afrika. Al35 die Türken im ſiebzehnten Jahrhundert endgültig über die Donau geworfen waren, wandte ſich 1
Sklavengabel.
er eine "Anzahl feſter Plätße und mehrere Tauſende mit Vorderladern bewaffnete Krieger hatte, befehligt von ſeinen Söhnen.
Sklavenjagden. Wie dieſe Teufel es trieben, das haben Stanley, Livingſtone und Wißmann geſchildert. Schlafende Dörfer wurden im Morgengrauen überfallen. Was ſich zur Wehr ſetzte, wurde niedergemacht; alles andere wurde zuſammengetrieben und in die feſten Lager gebracht. War die Beute groß genug, dann wurden die Sklaven zum Tanganjikaſee getrieben, den Hals in die Sklavengabel geklemmt. Am See wurden ſie in die Dhaus (große arabiſche Segelboote) verladen. Der Tanganjikaſee, 620 Kilometer (etwa 385 Meilen) lang und 30 bi8 70 Kilometer (etwa 20 bi8
Die
26
Mijſions-Taube.
43 Meilen) breit, kann beim Ausbrud) eines Sturmes ſehr gefährlich werden. Kam ein Sturm, und waren die Dhaus zu ſehr beladen, dann wurde ein Teil der Sklaven in den tobenden See geworfen. Auf der Oſtſeite de3 See3 begann dann der 1,200 Kilometer (745 Meilen). lange Marſd) zur Küſte. Wurden Sklaven krank, ſo ließ man ſie einfac) am Wege liegen, den wilden Tieren zum Fraß. Beſonder3 die Schilderungen Wißmann3 regten die europäiſche Welt derart auf, daß die Mächte ſich zum Eingreifen entſchloſſen. In den achtziger Jahren de3 vorigen Jahrhundert3 wurden Tippu Tib und andere Sklavenhändler unſchädlich) gema<ht. Der engliſche Vorſtoß nach dem Sudan madte dann dem Reich de3 Mhadi ein Ende, und im Scarigebiet räumten die Franzoſen mit der Herrlichkeit de3 Rab-
beh auf.
Paktieren mit dem Js3lam.
Gegenwärtige islamitiſche Gefahr. Nod vor zwanzig Jahren wohnten die zentralafrikaniſchen Heiden in ſchwer zugänglichen Wäldern, und re<t beſchwerliche Wege führten zu ihren Dörfern. Außerdem
waren
die
Einwohner
der
Dörfer
miß-
trauiſch und fremdenfeindlich. Heute öffnet ſich Zentralafrika mehr und mehr; aber den Hauptvorteil hat der J3lam davon, deſſen Sendboten heute viel leichter und ſicherer das Land durchziehen als vor zwanzig Jahren. Wer Zentralafrika wirklich kennt =- ich habe an zwölftauſend engliſ<e Meilen darin zurückgelegt zu Fuß, zu Pferd, im Kanu, auf Flußdampfern =, der weiß, daß der J35lam nod immer Fortſchritte macht und daß in nicht allzulanger Zeit die fünfzig Millionen Bantuneger Zentralafrikas bis auf einen kleinen Bruchteil Mohammedaner ſein werden, wenn nicht ganz energiſch an der Chriſtianiſierung Zentralafrikas gearbeitet wird.
Dem erſten Sturm der europäiſchen Mächte gegen Baldige und kräftige Miſſionsarbeit nötig. den Jslam folgte aber bald ein Nachlaſſen, und dann begann da3 Pattieren mit dem J3lam. Keine der in - Nicht nur zwei oder drei neue Miſſionsſtationen Afrika koloniſierenden europäiſhen Mächte hat die in Zentralafrika ſind vonnöten; Zentralafrika braucht fünfhundert Stationen und ein paar tauſend <riſt<hriſtlihe Religion zur offiziellen Religion erklärt. liche Miſſionare, die mit Apoſtelmut und Apoſteleifer Der Jslam, wenn er ſich nicht feindlich zur kolonihingehen unter die armen Mohren, die nun über ſierenden Macht ſtellt, hat dieſelben Rechte wie da8 tauſend Jahre.gegen den Jslam im Kampf ſtehen. Chriſtentum. Ja auch das Heidentum wird geduldet. Die Koloniſation3mäcte befaſſen ſich nicht mit- reli- . Über tauſend Jahre hat ſich der Bantuneger zäh giöſen Fragen. gewehrt; er beginnt, müde zu werden. Und da iſt e3 Chriſtenpflic<ht, dieſem ſc<wergeprüften und ſ<wer Und ſo gewann nad anfänglichem Zurüdweihen ringenden Menſdenteile zu helfen. von etwa 1900 an der Js3lam wieder überall an Boden. In den Tſc<had-Sc<hari-Ländern wird er durch eo Po=-------
In Oſtafrika
ſind neuerding3 auh Inder eingedrungen, von denen viele reich geworden ſind; und namentlich ſie geben gern Geld für die Verbreitung der Koranſchulen. Die ; Inder wiſſen nur zu gut, daß der i8lamiſierte Eingeborne ihnen ein treuer Handels8freund iſt. Und. da3 Chriſtentum? Die koloniſierenden Mächte geben nicht3 aus zur Gewinnung der Eingebornen für das Chriſtentum. Wo Regierungsſ<hulen beſtehen, kennen ſie kaum einen driſtlihen Unterricht.
' Die Chriſtianiſierung der zentralafrikaniſchen Neger iſt ganz Privatſache; und da das Intereſſe in Europa für Afrika nicht ſonderlich groß iſt, kommen
für die <riſtlihen Miſſionen nur re<ht beſcheidene / Mittel zuſammen. Und ſo iſt e38 denn immer no<h eine betrübende Tatſache, daß auf jede neue <riſtliche j Schule in Zentralafrika der J3lam jneuen Koranſchulen antwortet.
ſofort mit zehn
Erlebnis
mit einem farbigen prediger.
Methodiſten-
Union Springs iſt eine Stadt in Bullo> County, Ala., die etwa fünfzig Meilen ſüdöſtlich von der Hauptſtadt Montgomery gelegen iſt. Dort hat P. Georg A. Schmidt, der Superintendent unſers Miſſion3felde3 in Alabama, vorigen Oktober die Miſſion3arbeit begonnen. Eine Anzahl Leute haben ihre Namen auf eine Liſte geſeßt und um kir<hliche Bedienung gebeten. Etwa 35 Beſucher ſtellen ſich zu den Gotte3dienſten ein; darunter befinden ſich zwei Prediger, ein Baptiſt und ein Methodiſt. Au eine Miſſion3ſc<hule iſt eröffnet worden.
Überraſcht. Superintendent Shmidt war am 23. Dezember
in Union Spring3, um einen Gotte3dienſt zu halten.
Nah
der Sonntagsſchule, in der er einen Abſchnitt
SSEN
die Fulbe3 und die Hauſſas verbreitet.
Die
Hijſions-Taube.
27
unſers KatechiSmus erklärt hatte, wollte er eine Pauſe eintreten laſſen. Da erhob ſich unerwartet ein Mann im Alter von etwa vierzig Jahren und bat um Erlaubnis, einige Worte zu ſagen. Er ſprach ſeine Freude aus über den Fortſchritt unſerer Arbeit, ſ<reibt Superintendent Schmidt, lobte die Katechi3* muslektion und erklärte dann, er ſei ein Methodiſtenprediger und ſei gekommen, um in demſelben Gebäude einen Gotte3dienſt zu halten, und zwar gleich nad) der angeſagten Pauſe. Unſer Superintendent war überraſcht. Er ſchreibt:
Na< Sc<luß des Gottesdienſte3. Nachdem wir unſern Gotte3dienſt geſchloſſen hatten, jagte ich dem „Bruder“, er könne das Gebäude gebrauchen; wir würden uns gerne nach einem andern Lokal umſehen. ZJ hielt ihn ferner an, ſeine Schafe in Union Springs aufzuſuchen, da er den weiten Weg gekommen ſei, um mit ihnen einen Gotte3dienſt zu halten. Er zeigte jedoc<h kein Intereſſe. Sein einziges Intereſſe ſchien zu ſein, wie er umſonſt na<h Montgomery zurückfommen könne. Er wollte wiſſen, ob
Id) erwiderte, daß dies Gebäude zwar den metho-
Gottesdienſt halten könne. IJ< ſagte ihm, er könne mit mir fahren, aber ich müſſe binnen zehn Minuten abfahren. So fuhr der enttäuſchte Prediger mit mir nad Montgomery. Er hatte mir in Union Spring3 vor der Abfahrt mitgeteilt, daß er ſeinen lezten Cent für die Reiſe und einen Imbiß ausgegeben habe. Da3 jagte er wohl, damit ich ihm nicht3 abfordern ſollte. So fuhren wir ab.
diſtiſchen Leuten gehöre, daß es aber dur<aus nicht wert ſei, daß man ſid) darüber ſtreite. Zugleich aber erinnerte ich ihn daran,
daß unſere Leute (ſie nennten
ſih Lutheraner) Geld ausgegeben hätten, das Gebäude einigermaßen für gotte3dienſtlichen Gebraud) einzurichten. In der vorderen Wand war ein ſo große3 Loch, daß man einen Eſel ſamt Wagen hätte durchlaſſen können. Die3 Lo haben ſie mit Brettern, die ſie ſelbſt gekauft und bezahlt haben, zugenagelt. In den Fenſtern befanden ſich keine Scheiben. Die „lutheriſchen“ Leute haben Gla3 gekauft und eingeſett. Sie haben einen Ofen für 820 gekauft, und die Kohlen, die uns Wärme ſpenden, ſind von den „Lutheranern“ gekauft worden. Beſonder35 erinnerte ich ihn daran, daß er gekommen ſei, ſeine eigenen Leute geiſtlich zu ſpeiſen, daß aber keiner ſeiner Leute zugegen ſei. J< hatte mich erkundigt, ehe ich dieſe Behauptung ausſprad. I<h ſagte: „Alle Schafe, die dieſem Mann gehören, werden gebeten aufzuſtehen.“ Nicht ein einziger erhob ſih. Dann ſagte ich: „Alle, die ſich der lutheriſchen Kir<he anſchließen wollen, wollen jett, bitte, aufſtehen.“ Alle erhoben ſi<; nur drei Fremde blieben ſiken. Da ſagte ih zu dem Methodiſtenpaſtor: „Deine Leute ſind alſo nicht hier. J< werde de3halb unſern Gotte3dienſt beginnen. Falls unterdeſſen deine Leute kommen, werde ich ſ<ließen und ihnen das Gebäude
" überlaſſen.“
;
Er murmelte und ſagte, er habe einen Dollar für die Fahrt auf der Eiſenbahn au3sgegeben und ſollte zum mindeſten Gelegenheit haben, ſeine Botſchaft vorzutragen, eine Kollekte zur Beſtreitung ſeiner Fahrt auf der Eiſenbahn zu erheben und Geld für die Rükreiſe zu bekommen. Dann ſeßte er ſic. Wir begannen unſern Gottes8dienſt; aber keine Methodiſten ließen ſich ſehen. Es ſc<heint, nachdem die Methodiſten wiederholt vergebens verſucht haben, Leute für Gotte8dienſte in dieſem Gebäude zu bekommen, wollen ſie nun ernten, wo wir geſät haben. E38 ſieht aus wie ein gemeiner trick.
ich
eine
Stunde
warten
Auf
könne,
damit
er
erſt
einen
der Fahrt.
I< benutte die fünfzig Meilen lange Fahrt von Union Spring3 nad) Montgomery, Fragen an meinen Mitreiſenden zu richten. Der arme S<hluder hat wohl oft gewünſcht, daß er do< Geld hätte, um auf der Eiſenbahn ungeſtört fahren zu können. Er mußte geſtehen, daß er nur eine ganz geringe Kenntni3 der Bibel und der <hriſtlihen Lehre habe. J< fragte und fragte, aber er wußte nichts von dem, wa3 dod) unſere Kinder in der lutheriſchen Miſſion3ſ<hule wiſſen. Wie man in den Himmel komme, ja, da3 glaubte er zu wiſſen: Sei fromm, diene dem HErrn, lebe recht, dann kommſt du in den Himmel. ZI fragte ihn, ob der Scäd<er in3 Paradies gekommen ſei, indem er re<ht gelebt, dem HErrn gedient und in ſeinem Leben Gutes getan habe. Leider wußte er wenig von dem Schächer am Kreuz, aber da38 wußte er genau, der einzige Weg zum Himmel ſei Rehttun und Gehorſam. I< ſagte: Da iſt eine Hure, die ihr Leben in Sünde und S<ande zugebracht und ſich für wenige Dollar3 in die Sündenſklaverei verkauft hat. Plößlich wird ſie aufs Sterbebett geworfen. Sie hat nur nod einige Minuten zu leben. Wie ſteht e3 um ſie? Sie hat nicht ret gelebt, ſondern geſündigt und immer wieder geſündigt. Er wiſſe es nicht, erhielt ih zur Antwort. Er wiſſe nur, wenn man in den Himmel kommen wolle, müſſe man treu und redlich leben und die Gebote halten. Unterweiſung
zur Seligkeit.
Die letzten fünfundzwanzig Meilen benutzte ich dazu, dieſem armen Mann folgende Punkte vorzuhalten:
1. Er führe Seelen zur Hölle ſtatt zum Himmel,
Die
28
Miſ ſtons-Taube.
weil er Dinge predige und lehre, die dem heiligen Worte Gottes zuwider ſind, und daß er ſelber 'den Heiland nod) niht gefunden habe, da er nicht35 von der Gnade Gotte3 in Chriſto JEſu wiſſe. Ju ſagte ihm, er ſei ein blinder Blindenleiter, und wenn Gott ihm niht Gnade gäbe, die Wahrheit zu erkennen und zu glauben, daß arme Sünder nur durd) Chriſti ſtellvertretendes Leiden und Sterben am Kreuz gerettet und ſelig werden, ſo könne er unmöglid) ſelber in den Himmel kommen und andere in den Himmel führen. 2. I< zeigte ihm, daß der Menſd), wie er zur Welt geboren wird, ein elender, ſündhafter Menſch iſt und niht3 Gutes tun kann, ſondern nur zum Böſen geneigt iſt. Chriſtus, Chriſtus allein, kann den Sünder vom Tod und von der Hölle erretten. J< zeigte ihm, daß gute Werke der Bekehrung und Rettung folgen und dur<hau3 niht die Urſache der Seligkeit ſind. Zuzeiten riß er die Augen weit auf, während ich ihm die3 alles auseinanderſeßte. Er begann Fragen zu ſtellen, aus denen hervorging, daß etwas Licht in ſeine Seele gedrungen war. Er gab zu, daß er auf dem verkehrten Weg ſei. Ob dies Geſtändnis von Herzen kam, kann id) nicht ſagen. IJ bitte den lieben Gott, er wolle dieſem armen Prediger die Augen öffnen, ſo daß er die Wahrheit erkennt, ehe er in den ewigen Abgrund ſtürzt ſamt den Seelen, die er zu weiden wähnt. : Mehr
Miſſionsſtationen
erwünſcht.
Wenn man an ſole Prediger denkt -- dieſer gehört nod) zur beſſeren Klaſſe =-, unwiſſend, blind, unfähig, andere den Weg zur Seligkeit zu führen; ich ſage, wenn man an jſoldje Prediger denkt und an die Leute, deren Leiter ſie ſein wollen, möchte man nicht nur in Union Springs, ſondern in jedem Dorf, ja an jeder Straßenkreuzung eine Miſſionsſtation eröffnen und den armen Leuten, die in ihren Sünden ſterben und verderben, die frohe Wundermär von dem lieben, barmherzigen Heiland verkündigen, der alle, die im Glauben auf ihn bli>en, retten kann und will. ;
Abſchied.
Als wir Montgomery erreicht hatten, ließ ich dieſen Methodiſtenprediger an einer belebten Straßenede ausſteigen, al3 da3 elektriſche Signal Halt gebot. Er dankte mir, und dann verſchwand er in dem Men-
ſchengedränge.
Bald zeigte. ſich das grüne Signal.
I< ſette meine Fahrt fort und fragte nachſinnend: Was wird wohl aus dieſem armen Menſchen und den Leuten, denen er predigt, werden?
; Dr. Ludwig Krapf, der Bahnbrecher der oſtafrikaniſchen Miſſion. Wie mance hervorragende, edle Kraft hat die Miſſion im Lauf ihrer geſegneten Geſchichte zur Entfaltung gebrac<t! Dafür iſt au< der Mann ein Beiſpiel, deſſen Bild wir unſern Leſern mit wenigen Strichen zeichnen mödten. Der Sohn einfacher, tüchtiger Bauersleute, iſt Johann Ludwig Krapf am 11. Februar 1810 in Derendingen bei Tübingen geboren. Mit elf Jahren muß der von einem Schneider im Dorf völlig grundlo3 mißhandelte Knabe
da3 Bett hüten, und
in dieſer
Liegezeit lieſt er viel in der Bibel und in Andacht3bühern. In der. Lebendigkeit, mit der er bibliſche Geſchichte erzählt, draußen auf dem Feld und ſonſt, tritt ſeine Begabung zutage. Daher läßt ihn ſein Vater die Lateinſ<hule in Tübingen beſuchen. Der Unterricht in der Geographie, für den er beſonderes Intereſſe zeigt, weckt in ihm das Verlangen hinaus in die weite Welt, und über einem Aufſatz, den die Schüler über eine kleine, ihnen
vorgeleſene Miſſion35-
ſchrift machen müſſen, kommt ihm die Erkenntnis, daß er für die Miſſion beſtimmt ſei. Sechzehn Jahre alt, reiſt er in einer Ferienzeit nac) Baſel, um ſich dort zu melden, wird aber dort, weil nod) zu jung, erſt im folgenden Jahr angenommen. Er hat fic das Leben in einem MiſſionöShaus ganz anders35 vorgeſtellt, als wäre es ſchon der Vorhof de3 Himmel3, vermag ſich, von myſtiſchen und theoſophiſ<hen Scriften beeinflußt, innerlich nicht zurechtzufinden und reiſt wieder heim, um in aller Stille al3 Bauer zu leben, geht dann aber nac< Tübingen, wo er von 1829 bis 1834 Theologie ſtudiert. Nad) Beendigung ſeiner Studien wurde er Hilfsprediger und Hauslehrer. Eine Begegnung mit dem ihm von ſeinem kurzen Aufenthalt in Baſel her befreundeten Miſſionar Fijelſtedt aber weckte in ihm wieder mächtig den Gedanken an ſeinen Miſſion3beruf, und zum zweitenmal ging er nad) Baſel, wo ſhon Anno 1836 die Anfrage der Kirchlichen Miſſion8geſellſchaft in London an ihn erging, ob er al3 Miſſionar nah
Abeſſinien gehen woll.
|
Krapf ſagte zu, und ſchon Anfang 1837 trat er die Reiſe an, gleich in Alexandrien tief erſchüttert dur< das Jammerbild, das er auf dem dortigen Sklavenmarkt ſah. Vor ihm hatten in Abeſſinien ſc<hon die Baſler Gobat und C. W. Jſenberg im Dienſt der Kir<lichen Miſſionsgeſellſc<aft von England ge-
wirkt.
Gobat, auf der Rückkehr begriffen, gab ihm in
Malta nüßliche Winke für Reiſe und Arbeit. Jſenberg ſchi>te ihm ſe<hzig Abeſſinier entgegen. Aber ein von
Riſſions-Taube.
Prieſtern und Großwürdenträgern erwirkter Befehl des Fürſten Udin in Adoa verſchloß den Miſſionaren, denen, die ſchon da waren, und dem, der als weiterer Mitarbeiter hinzukommen ſollte, das Land. Während Iſenberg ſich nac<h Ägypten zurüdzog,
wagte
es Krapf,
in die Provinz
Schoa
im
ſüdlichen
Abeſſinien vorzudringen, wo er von dem den Miſſionaren wohlgeſinnten König Sahela Salaſſie freundlich aufgenommen wurde. Auf einem Krieg3zug, auf dem er dieſen König begleitet, lernt er den großen
Stamm
der wilden Gallas
kennen und fühlt ſich ganz
beſonders zur Arbeit unter ihnen hingezogen. Er hofft, daß ſie das Wort vom Kreuz eher annehmen werden als die in abergläubiſche Anbetung ihrer hölzernen und eiſernen Kreuze völlig verſunkenen abeſſiniſchen Chriſten. Zunächſt aber miſſioniert er in Ankober, der Hauptſtadt Sc<hoas, und deren Umgebung. Er gründet eine Schule und erhält ſogar das Silberſc<hwert als Zeichen königlicher Anerkennung, da3 ihm den Rang eines Gouverneurs verleiht. Während er aber zu ſeiner Verehelichung mit Roſina Dietrich von Baſel nad) Kairo unterwegs iſt, erläßt der
auc<h
wieder
von
Prieſtern
und
andern
Macht-
habern beſtürmte König von S<oa einen Erlaß, der den Miſſionaren ferneren Aufenthalt und weitere Arbeit im Lande verbietet. Zum zweitenmal ſteht Krapf vor verſchloſſenen Türen. Aber er läßt ſich nicht entmutigen, ſondern dringt nun auf einem gebrec<hlichen Fahrzeug an der Oſtküſte Afrikas ſüdwärt3, um dort feſten Fuß zu faſſen und von dort aus das Land der Galla3 zu erreihen. Nach -einem Sciffbruch, den er erlitten hat, landet er 1844 auf der Inſel Zanzibar, wo ihn der Sultan Said Said, dem er ganz offen von ſeinen Erlebniſſen in Abeſſinien erzählt, freundlich aufnimmt und aud) der engliſ<e und amerikaniſche Konſul ihm viel Zuvorkommenheit erweiſen. Auf der ganz nahe an der Küſte gelegenen Inſel Mombaz3 gründet er eine Miſſionsſtation und erlernt die an der ganzen Küſte geſprochene Suaheliſprace. Bald ſc<on dringt er in das Innere vor, um das Evangelium zu verkündigen. Der frühe Tod ſeiner von Fieber hinweggerafften, geliebten Leben3gefährtin, neben der er aud) ſein Töhterlein ins Grab betten muß, vermag ihn nicht zu entmutigen. Er ſieht über da8 Grab hinau38 den Sieg. Weiter und weiter greifen die Pläne ſeine3 raſtloſen Geiſtes. Sein im Juni 1846 zu ihm geſtoßener Lands3-
mann und Mitarbeiter Joh. Rebmann iſt eine weſent-
lich ruhigere Natur al38 er. Mit ihm gründet er in einem ho< und geſund gelegenen Dorf der Wanika,
“ deren Häuptling
willig die Erlaubnis
dazu erteilt,
die Miſſionsſtation Rabai Myia, und bald trägt die *
29
Arbeit unter den tief verſunkenen Heiden ſchöne Frucht. Aber Krapf zieht es weiter hinein in das nod) unbekannte Innere. Auf einer Reiſe in das Dſchaggaland im Jahre 1848 ficht er von ferne den ſ<neebede>ten, 20,000 Fuß hohen Kilimandjaro und dringt in das Uſambaraland vor, wo er von dem König freundlich aufgenommen wird. Im Jahre 1849 unternimmt er einen weiteren
Vorſtoß
nac<
Ukambani,
in
da3
Land
der
Wakambas, und ſieht dabei zum erſtenmal den 19,000 Fuß hohen Schneeberg Kenia. Dieſe Reiſe mit ihren Strapazen und Gefahren hat er in ungemein intereſſanter Weiſe beſchrieben in dem 3weibändigen
Werk
„Reiſen
in Oſtafrika“.
Die
großen
Neuigkeiten von S<hneebergen und gewaltigen Waſſerbeen im Inneren Afrikas erregten bei den Geographiegelehrten in Europa Kopfſc<hütteln und mitleidiges Lächeln. Als Krapf aber im Jahre 1850 zu ſeiner Erholung in ſeine deutſche Heimat reiſte, wurden ihm hier die größten Ehren zuteil, brachte der ſpra<ßkundige Mann do< ein Wörterbu<h mit über mehr als ſe<h3 afrikaniſ<e Sprachen: Suaheli, Nika, Kamba, Okomo, Hiau und Galla, das nun gedruckt wurde. Gekrönte Häupter, Prinz Albert von England, König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, Miniſter Palmerſton und ſonſtige Größen, der Erz-biſ<of von Canterbury, Karl Ritter und Alexander von Humboldt, der ſeine Oppoſition gegen die entde>ten Sc<neeberge fallen ließ, ehrten ihn in einer Weiſe, daß er in ſeiner Demut wieder und wieder jagte: „EZ iſt der Ehren zu viel.“ Son vorher, im Jahre 1842, hatte ihn die Univerſität Tübingen zum Dr. phil. ernannt in Anerkennung ſeiner Leiſtungen auf dem Gebiet der Sprachforſhung und ſeiner Sammlung ſeltener und unbekannter äthiopiſcher Handſ<riften, die er der Gelehrtenwelt zugänglich gemadt hatte. Beſonder3 freute ihn die günſtige Aufnahme jeine3s großen Planes38, quer dur< Afrika, von Mombas im Oſten bis zum Gabun im Weſten, eine Kette von Miſſionsſtationen anzulegen und in der Nähe von Momba3 eine Kolonie für befreite Sklaven zu gründen, ähnlich der in Sierra Leone an der Weſtküſte. Da3 Baſler Komitee beſchloß, ihm drei deutſche Miſſionare und drei deutſ<e Medaniker mitzugeben, mit denen er ſhon am 3. April 1851 in Momba3 ankam. Der Erfüllung ſeiner Hoffnungen, mit denen er auf ſein Arbeitsfeld. zurükgekehrt war, ſtellten ſich große Schwierigkeiten niht nur infolge von Krankheiten und Todesfällen, ſondern namentlic<) au< von Meinungs3verſc<hiedenheiten entgegen. Aber Krapf ließ ſeinen im Glauben gegründeten Mut nicht ſinken..
„Afrika“, ſc<hrieb er in jener Zeit „muß
durc<
» mer imme
Die
Mijſions-Taube.,
Trennung de38 Js8lam vom türkiſchen Staat. Im
ordnung
November
1922
wurde
des türkiſchen Diktator3
bekanntlich Muſtafa
auf An-
Kemal
das
Kalifat vom Sultanat getrennt, und Sultan Mohamed VI. Wahideddin mußte auf ſeinen Thron verPrinz Abdul- zichten und ſeine Reſidenz verlaſſen.
Medſchid wurde als einfa<her Kalif ausgerufen. Aber ſchon im März. 1924 wurde auch da3 Kalifat aufge-
hoben, und der leßte Kalif wurde aus dem Land gewieſen. Nun heißt e3 neueſtens, daß Muſtafa Kemal entſ<lojſen ſei, - die völlige Trennung de3 J35lam vom
Staat durchzuführen.
/
Jn dieſem Sinn hat er ſich mit
„Entſchiedenheit in ſeiner jüngſten Rede, die er anläßlich der Tagung ſeiner Partei (Khalki) in Angora ge/ halten hat, au8gedrüt. Die republikaniſche Verfaſſung de3 heutigen türkiſchen Staates erkennt nämlich noch
bis'heute den Jslam als8 die Staatzreligion an.
Ar-
; tikel 2. ſagt ausdrüdlich: „Die Staatsreligion der Türkei iſt der Jslam.“
Damit
hängt
zuſammen
Artikel
20
derſelben Verfaſſung, wo die Befolgung des religiöſen Geſeze38 (Scerit) verlangt wird. Nun 'hat Kemal einfach verordnet, daß die erwähnten Artikel „aus der | Er führte aus: „Die "Verfaſſung verſchwinden“. Türkei hat bis jekt für das Kalifat viel Blut vergoſſen. 1 Sie kann keinem andern mehr auh nur das geringſte opfer bringen.“ „Und“ er erinnerte daran, daß er
ſeinerzeit den Vorſchlag möge ſelbſt das Kalifat
ſeiner heutigen Gegner, er übernehmen, mit folgenden
Worten abgewieſen habe: „Effendi3! Feinde des Jslam und der Türkei ſind alle, die die Mohammedaner
mit dem Traum des Js5lam weiter betrügen wollen. ES iſt Unwiſjenheit, ſolhe Träume weiter zu träumen.“ Mit dieſer von Kemal Paſcha proklamierten Säku„ Llariſierung der türkiſchen Staatsverfaſſung =- die im übrigen dur) mancherlei Einzelmaßnahmen im öffent-
lichen Leben,
zum
Beiſpiel
Cinführung
der Zivilehe,
bereits vorbereitet iſt =- würde eine vielhundertjährige
Epoche in der gemeinſamen Geſchichte der islamitiſchen Religion und de3 türkiſchen Staat3 ihr Welt bedeutſames
Ende
finden.
Mancherlei
aus
der Miſſion.
(Von C. F. Drewes.)
Lehrerin Noſa Young, die ſchon mehrere Jahre leidend iſt, mußte den Monat Dezember vorigen Jahres im Hoſpital zu Selma, Ala., zubringen und war einmal hödjſt bedenklich krank. Aber der HErr hat ihr
wieder geholfen, ſo daß ſie am 30. Dezember nah Hauſe
reiſen konnte.
New Bern, N. C. Unſer junger Reiſeprediger Martin Dorpat ijt nach der neuen MiſſionSſtation in dieſer Stadt verſezt worden und iſt dort am 27. Dezember vorigen Jahres angekommen. GE ſcheint dies ein verſprechendes Feld zu ſein. Der HExr der Ernte
wolle die Arbeit unſer3 lieben Miſſionar3 über Bitten und Verſtehen ſegnen! New Bern liegt etwa 225 Meilen öſtlich von GreenSboro. Nähere Angaben finden ſich in der Januarnummer
der
„Miſſionstaube“.
Konferenz in St. Louis. Die vor einem Jahr gegründete Nördliche Konferenz unſerer Miſſionare in Chicago, Springfield, Cincinnati, Cleveland und St. Louis
tagte
am
3.
und
4.
St. Philip's-Nirhe. gegen ſein. Auch kommiſſion wurden
Januar
in
unſerer
hieſigen
Sämtliche Miſſionare konnten zuvon Gliedern der Negermiſſion3die Verſammlungen beſucht.
Hochzeit3glo>en. Miſſionar L. Gauthreauz in Alabama, der aus Louiſiana ſtammt, iſt neulich mit einem Lutheriſchen Mädchen in New Orlean3 in den heiligen Eheſtand getreten. Gott ſegne den Ehebundl Apachenmiſſion in Arizona. Miſſionar H. C. Niß zu
Eaſt
Fork,
Ariz.,
iſt am
31. Dezember
1928
aus
dem Dienſt der JIndianermiſſion dex WiSsconſinſynode geſchieden und einem Ruf an die Gemeinde in Rockford,
Minn.,
gefolgt.
Da3
bedenklihe
Herzleiden
ſeiner
lieben Gattin nötigte ihn, eine niedrigere Gegend als Wohnort zu ſuchen. P. Chr. Albreht von Warren, Ariz., iſt Miſſionar Nik" Nachfolger geworden. Neuguinea. Jn der Jowaſynode iſt eine Bewegung im Gang, ein Flugſchiff für die Miſſion unter den Papuas 'auf Neuguinea zu beſchaffen.
4.057; « t Z Ki: WERE aun
die Miſſion erobert werden; eine Miſſionskette zwiſchen Oſt und Weſt muß zuſtande kommen, und ob Tauſende von Streitern zur Linken und Zehntauſende zur Rechten fielen.“ Im Eifer für dieſen Plan unternahm er 1851 und 1852 eine große Reiſe nach Ukambani, auf der ihm infolge von Strapazen und dur räuberiſ<e Überfälle mehrmals der Tod drohte. In elendem Zuſtand kam er zurü>k. Die geplante Gründung einer Miſſionsſtation in Yata hatte ſi als vorderhand unmöglid) erwieſen. Er ſelbſt mußte zu ſeiner Erholung in die Heimat. Weihnachten 1853 langte er mit ſehr geſchwädter Kraft in Württemberg an und ließ ſich, nachdem er im folgenden Jahr Miſſionar Flad auf einer kurzen Reiſe zu dem König Theodoro3 von Abeſſinien begleitet hatte, in Korntal bei Stuttgart nieder, leiblic zwar geſ<wäct, aber in ſeinem Geiſt ſtark, beweglich und unermüdli< tätig für die AuSbreitung de3 “Reiches Gotte3. Er ließ ſich bewegen, al38 Inſpektor der „Pilgermiſſion“ auf der Chriſchona bei Baſel (Ausbildung von Handwerkern für Zwede des Reiche3 Gotte3) nad Riehen bei Baſel zu ziehen, kehrte aber wegen Kränklichkeit ſeiner zweiten Gattin ſchon nad einem Jahr wieder nad) Korntal zurück. (Schluß folgt.)
-
Die
=
30
Die
Mijſtons-Taube.
31
eine3 Plates im Hotel, der von weltlichen Dingen fern und Gott geweiht iſt, dem wir zu dienen vorgeben, wird jetzt als ein geiſtliches Bedürfnis erkannt.“ China. Prof. O. N. Wold, Präſe3 de3 lutheriſchen Seminar5 zu Shekoh bei Hankow und Präſe3 der Glaubensgeredtigkeitfir<he (lutheriſch) in China, iſt im vergangenen Oktober im Hoſpital zu Peking geſtorben. Zu der genannten Kir<he gehören die Folgenden: die Norwegiſche Miſſions8geſellſchaft in Norwegen, die Finniſche Miſſionsgeſellſchaft in Finnland, die Schwediſche Kir<henmiſſion, die Auguſtanaſynode, die NorwegiſchLutheriſche Kirche Amerikas, die Lutheriſche Freikir<he, die Schle5wig-Holſtein-Miſſion, die Berliner Miſſion3-
geſellſchaft
und
die
Vereinigte
Lutheriſche
Kirche
in
Amerika. Da3 Ansſätzigenaſyl „JEſushilfe“ zu Jeruſalem hatte im Jahr 1927 31 Inſaſſen. Davon waren 27 Mohammedaner, 3 Juden und 1 Chriſt. Dur die Maßnahmen der öffentlichen Geſundheitspflege ver-
ringert ſic die Zahl der AuSſäßigen ganz merklich. Da3 Aſyl gehört den Herrnhutern. E3 wurde 1867 erbaut.
Der neue Apachenhäuptling Beide
Baha
Gallamiſſion.
und Gattin.
ſind Glieder einer der Indianergemeinden der Wisconſinſynode in Arizona.
Indianer gibt e3 laut einex Angabe des Amtes für Indianerangelegenheiten 355,901 in unſerm Land, von denen 119,355 in Oklahoma wohnen. Dex Wert ihres Eigentums beträgt 81,648,075,274. Die Zion Society for Israel feierte Judenmiſſion. vom 15. bi38 zum 18. November vorigen Jahres das Der Verein fünfzigjährige Jubiläum ihres Beſtehens. beſteht aus Gliedern, die zu verſchiedenen ſkandinavi-
ſchen
Synoden
während
Die
Zahl
Perſonen, neunzehn.
der
gehören.
Die
auf
fünfzig
Jahre
im
Jntereſſe :
der Miſſionsſtationen die
Ausgaben
8454,525
beträgt
der
Farbige Negierungsangeſtellte.
haben
vier,
Miſſion
Eine
Kapelle
in
einem
Hotel.
die der
arbeiten,
. Laut eines jüngſt
Am
2. Dezember
vorigen Jahre3 hat der Vorſteher eine3 Hotels, nämlich
Herx John
McEntee
Bowman,
gelegt.
Wollega liegt in Abeſſinien.
;
ganzen
Welt
denten höhen.
auf 5,000 beſchränken und die Leiſtungen erBislang wurde hauptſächlich nur der Koran
Kairo, Ägypten. Die alte El Azhar-Univerſität, die größte Gelehrtenſ<hule der Mohammedaner in der --
ſie zählt
nun moderniſiert werden.
14,000
Studenten
--,
ſoll
Man will die Zahl der Stu-
gelehrt, und die Profeſſoren bezogen kein Gehalt.
ſich
belaufen.
erſchienenen Berichtes de3. Department of Labor ſtanden am 30. Juni 1928 51,882 Neger im Dienſt unſerer ver864,483,133 die zuſammen Lande3regierung,
dienten.
Die Miſſionare der Hermannsburger
Miſſion haben im Juli vorigen Jahres die erſte Miſſionsſtation zu Eira in Wollega, Weſtgallaland, an-
der Präſident der Bow-
man Biltmore Hotels Corporation, im dritten Sto> des Hotel3 Biltmore in New York eine Meditation Chapel
(Kapelle zur ſtillen Einkehr) für die Gäſte ſowie für die Die Kapelle enthält gepolſterte Angeſtellten eröffnet. Stühle und einen kleinen marmornen Altar, über dem
die Worte Chriſti ſtehen: „Kommet her zu mix alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid, ich will euch erhnliche Kapellen ſollen ſo bald als möglich quiden.“ in den übrigen Hotel38 der Geſellſchaft eingerichtet Herr Bowman ſagt: „Da3 Vorhandenſein werden.
Prämie. Um die Leſerzahl der „Miſſions8taube“ größern, offerieren wir im Namen und der Synodalkonferenz folgende
zu verAuftrag
Prämie: “HALF A CENTURY OF LUTHERANISM AMONG OUR COLORED PEOPLE." „Dies iſt eine gute Geſchichte unſerer Negermiſſion, ſchön auf Glanzpapier gedruckt, ſo daß ſich die viclen Abbildungen gut abheben. Wir wünſchen dieſem Buch die weiteſte Verbreitung.“ (Lutherancr.)
Wer uns den Preis für drei neue Beſtellungen der „Miſſions8taube“ ſchi>t oder ſeine eigene Haltegebühr drei Jahre im voraus bezahlt, bekommt dies Buch umſonſt zugeſchi>t.
Bei der Einſendung des Geldes gebe man genau
an, ob man die Prämie wünſcht oder nicht. Wenn nicht ausdrü>lich gefordert, wird die Prämie nicht geſandt. „Die Miſſionstaube.“ Concordia „Publizhing Houge, 3558 S. Jefferaon Ave., St. Louis, Mo.
Mijſions-Taube.
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Quittung und Dank.
Dankend quittiert Miſſionar E. H. Wildgrube: Erhalten für arme Neger: Von Frl. Leona Cro8by zu Pleaſant Valley, Okla., eine Kiſte Kleider; von Chris. Nobbe zu Pleaſant Valley, Okla., eine Kiſte Kleider; von der Trinity Lutheran Aid Society zu Humboldt, Jowa, durch Frau H. Behren3 zwei Bettdefen und Kleider; von den Kindern der Jordan Lutheran School zu Weſt Allis, Wis8., durch Frl. Ada Nommenſen und
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Tand 60 Cents pro Exemplare Doſt Bezogen Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man"
Our
Savior, Possum Bend, .50; St. James's, Southern Pines, 17.00; St. Mark's, Winston-Salem, 14.00; St. Matthew's,
) Meherrin, 31.45; St. Peter's, Cabarrus County, 42.00; ) Philip's, Chicago, 50.00. .
Fund,
Negro
1928.
Olive, Tinela, 35.58;
814.84;
Sions, 2.00. Per W. vy. Renner, from Schoolchildren, Dillsboro, Ind., for Building Fund, 3.00. Rev. Alf. Fuehler, HFoyleton, 111., for Mollie Louder, 10.00. H. J. Goetsch, Yond du Lace, Wis., for Negro Missions, 10.00; for China Missions, 10.00. Mrs. Chris. Davemuehle, Perey, II1l., for
Received for Colored AissSions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, 8606.77 ; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 5.93; Bethany, Yonkers, 60.00; Bethlehem, Holy Ark, 9.86; Bethlehem, Monroe, 3.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Bethel, Conover, 1.50; Bethel, Rock West, 28.24; Christ, 'Rogsebud, 15.47; Concordia, Lowerstone, 2.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 1.21; Ebenezer, Atmore, 7.40; Faith, Mobile, 3.75; Gethsemane, Hamburg, 13.17; Grace, Concord, 80.00; Grace, Greensboro, 10.77; Grace, Ingomar, 28.99; Grace, St. Louis, 25.00; Hope, Kings Landing, 23.55; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel, Pensacola, 4.00; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 666.40; Luther Memorial, Greensboro, 6.57; Mission at Catherine, 23.91; Mission at Cleveland, 10.26; Mission at Maplesyville, 10.53; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 12.00; Mount Calvary, Tilden, 25.49; Mount Carmel, Midway, 10.96; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, Tinela, 3.33; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 12.50; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 6.65; Our Savior, Possum Bend, 11.51; Pilgrim, Birmingham, 3.62; St. Andrew's, Vredenburgh, 10.63; St. James's, Buena Vista, 12.24; St.James's, Southern Pines, 11.62; St.John's, Jofſre, 2.58; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 1.20; St.Luke's, Lamison, 7.05; St.Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 24.95; St. Mark's, Atlanta, 12.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 7.54; St. Matthew's, Meherrin, 24.54; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 8.09; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 13.03; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, GRIN EIDER, 20.00; St. Philip's, St. Louis, 50.00 ; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, 1ma, 22.57; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 16.94. For African AMMisgions: Bethany, Yonkers, 830.00; , Bethel, Rock West, 22.55; Bethlehem, Monroe, 5.15; Mount
12.24; Mount
Rosebud,
Hilger, Markesan, Wis., for Negro Aſissions, 1.00. and Ars. G. C. Mack, Otter Creck, NX. Dak., for Negro
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Carmel, Midway,
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1--31,
Negro
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cation to the Modern Needs of the Church." 68 Seiten. Preis: 45 Ct8. = Midigan-Diſtrilt. Neferat: „Was erwartet der HErr JEſus von ſeinen Jüngern in bezug auf die Ausbreitung ſeines Reiches?" 68 Seiten. Preis: 45 Cis. = Jowa- Diſtrikt. Referate: „Die Geſchichte des Jowa-Diſtrikt8.“What Is God?" 176 Seiten. Preiz: 40 (Ct3. = Zentral-Jllinoi35Diſtrikt. Neferate: „Der ſechzehnte Artikel der Augsburgiſchen Konfeſſion: „Von Polizei und weltlichem Regiment.““ “Article XVII of the Augsburg Confession: “Of Christ's Coming to Judgment.' " 88 Seiten. Preis:
December
Christ,
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Ilouse, St, Louis,
Mo.
Alle die Nedaktion- betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. €, F. Sl TO 5, Mo. ; alle WeIHBetigen für die eu [Spaten GENIE 0 ATEBUE, St, Lote M) WU rer, '* 8.8 Eckhart, 3558 S. '. Jefferson
NEIGEN,
Abendmahl.“
Debt:
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Synodalberichte der Miſſouriſynode. Texas- Diſtrikt. NeFerate: „Der ſiebte Artikel der Konkordienformel: „Vom
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Cross, Camden, 3.22; Gethsemane, Hamburg, 6.66; Grace, Ingomar, 11.92; Mission at Cleveland, 7.50; Zion, "Taits Place, 4.67. Miscellaneous? Mrs. Louis Henze, Gillette, N.J., for
APA
Die
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32
kd
17 270abs: Betain ident Alana
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AAR ZTRRITI UI
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51. Jahrgang. E EIR
;
Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly In advance. St.
Louis,
Mo.,
under
the
Act
1103, Act of October
of
March
3,
3, 1917, authorized
1879.
1929.
on July
;
5, 1918.
Ur. 3.
ISIS
Heiland,
hilf uns
O Heiland, no< wie weiland ; Schaun wir im Wort dein Angeſicht, Da3 tief beweint das Wehgericht, Weil Salem3 Bethaus, deine Stätte, Verwandelt ward zum Mörderbette, Weil deine heil'ge Königsſtadt So ſicher, ſtolz und geiſtlich ſatt Did und ihr Heil verworfen hat! O Heiland, hilf uns weinen, Tränen weinen, Mit deinem Herzweh unſern Schmerz vereinen!
I s Ii 5
O Heiland, no<h wie weiland Sclägt dich die Welt, ſo ſtarr und ſtolz, Mit Haß und Hohn ans Marterholz. Sie läßt dich ſeufzen, ſterben, bluten Herzlo3 in deinen LeidenSsfluten, Verlac<t dein Wort, den Feiertag, .
2 NnnN
Weil ſie da3 Licht nicht ſehen mag. 8 7 S k O Heiland, hilf uns weinen, Tränen
| agi find der Sufi em Mammen m
c weinen,
534
Daß Menſchenherzen ſind gleich Felſenſteinen! ;
NN . 2 4
Liebſt du die Welt ſo hoh und Heiß, Erkauft mit deine3 Blute3 Preis, Und ſuchſt mit ausgeſtre>ten Armen, Die glühn von ewigem Erbarmen,
3x
at
ſor in Section
März
O
3;
Office
O Heiland, noc<h wie weiland
weinen!
Mit Ernſt ihr Heil, ſo lang verſchmäht, BiS. daß e3 heißt: „Zu ſpät, zu ſpät!“ Und ſie der Tod wie Stoppeln mäht. O Heiland, hilf uns weinen, Tränen weinen! Kannſt du nicht Kinder ſchaffen ſelbſt aus Steinen? O
Heiland,
no<h
wie weiland
n
Erbebt der Erdkreis, ſ<wankt und bricht,
Sturmglodken läuten zum Geridt, us n rn GREISE GEWER in Vergen,
8
M
Wie Donnerhall der Bußruf gellt: 4 „Wach' auf, wac<h' auf, du tolle Welt, Bevor dein“ Haus in Trümmer fällt!“ O Heiland, hilf uns weinen, Tränen weinen Beim Wehgeſchrei aus Grüften, Schutt und Steinen! N | 5
= = 1 et DU D
2 Beei eeile dich, du Rettungs3held! GE ALN EE ERP ÜLRTT Sorben
| SE
a PI
In
Völkern
ie
aller Art
)
und
.
Farben
Der Sichel und der Schnitter Shar,
:
Die dir für3 große Jubeljahr Die volle Ernte bringen dar. | O Heiland, ſtille bald das Tränenweinen! Du kennſt do< alle, die da ſind die Deinen.
|
E
TÜ
s
| iN 3% G
O. R. Hüſc<hen.
.*>*>)[-CC8€C|fh€eZ"“n
34
Die Miſſions-Taube, Reiſebericht.
4. High Point, N.C., ſiebzehn Meilen ſüdweſtli von Green3boro, das die zweitgrößte Möbelfabrik in den Vereinigten Staaten beſißt, iſt eine aufblühende Stadt, in der unſere Negermiſſion' ſeit 1908 arbeitet. Die Arbeit hat leider wenig Erfolg gezeigt. Ein Grund iſt der, daß ſich das farbige Stadtviertel verſchoben hat. Unſere Kirche ſteht jetzt gerade an der Grenze zwiſc<en Schwarz und Weiß. Miſſionar J. E. Shufelt von No>well hat ſich lezten Herbſt freundlichſt bereit erklärt, neben ſeiner Arbeit in ſeinen drei Landgemeinden einen neuen Stadtteil in High Point gründlich zu explorieren. Seine Berichte lauten günſtig. E3 iſt alſo mögli, daß wir die Station verlegen werden. Mount Pleaſant. Mount Pleaſant liegt neun Meilen öſtli<h von Concord, in Cabarru3 County. Die3 County iſt um die Mitte de3 achtzehnten Jahrhundert3 von deutſchen Einwanderern aus Pennſylvania-=- Lutheranern und Reformierten -- angeſiedelt worden. Mount Pleaſant iſt eine Hohburg de3 Luthertums8. Daher mag es kommen, daß die Einwohner in ihrer Behandlung de3 Neger3 ſo liberal ſind. Unſer Miſſionzeigentum in Mount Pleaſant = Kir<e, Schule, Pfarrhaus --liegt hinter einem Wald. Dort iſt e3 ſo ſtill und ruhig, daß man nac<h dem vielen Reiſen und Reden dort tagelang bleiben mödte. P. John W. Fuller ſteht der Gemeinde vor. Er wohnt mit Frau und Kind im Pfarrhaus. Der Miſſionar hält gerne S<hule. So hat er das alte Sc<hulhaus repariert und eine Schule darin eröffnet. Die S<ulkinder ſind faſt ſämtli) lutheriſche Kinder. Dry8
Sc<oolhouſe.
Se<h3 Meilen ſüdweſtlich von Mount Pleaſant befindet ſich Miſſionar Fuller3 Filiale: 8t. Peter's in Dry3 Sc<hoolhouſe. EZ iſt eine Landgemeinde, die ich immer gern viſitiere. Vor dem Gotte3hau3 hat man ein Wäldchen ſtehenlaſſen. Es beſteht meiſtens aus großen Fichten, die im Sommer einen angenehmen - Duft von ſich geben. ; Obwohl' die. Baumwolle zur Zeit meine3 Beſuches nod) niht ganz eingeerntet war - die Ernte war leßte3 Jahr zwei bi38 drei Wochen ſpät --, ſo waren
die Glieder denno< vollzählig erſchienen. Ihre Kir<he
iz
' iſt einfach; aber ſie wird von den Leuten ſchön ſauber gehalten. Sie ſind ſehr dankbar für alles, wa3 an ihnen und ihren Kindern getan wird. Charley Reid ſagte in unſerer Verſammlung: „Jd< und die Meinigen
ſind geſegnete Leute.
Wir haben einen guten Hirten.
Wenn die lutheriſche Miſſion nicht hierhergekommen wäre, dann wären wir in der Finſternis geblieben.“
Jake F. Dry, ein Sohn de3 Jake Dry, in deſſen Blo>-
ſchule die Miſſion einſt begonnen wurde, führte folgenden
Gedanken
aus:
„Was
man
für
mid)
und
die
Meinen getan hat, iſt in der Tat etwas Große3. Die lutheriſche Kirc<he iſt eine herrliche Kirhe. J< danke allen Paſtoren, Lehrern und Beamten der Negermiſſion für alles, wa3 ſie für uns getan haben.“
Salisbury. Von Cabarrus County gehen wir nördlich nach Nowan County, da38 an Cabarru3 County angrenzt: Aud) in Nowan County iſt die lutheriſche Kir<he ſtark vertreten. Die St. John's-Kir<e in Salisbury wurde bereits im Jahr 1768 gegründet. J< hatte Veranlaſſung, im court-house alte Urkunden zu ſuchen, und ſtieß dabei auf eine, die ſich auf einen Landverkauf bezieht, in dem Daniel Boone einer der Handelnden war. Dieſer iſt in jener Gegend geboren und aufgewadjſen. Wir haben in Salisbury Kirhe und Scdule. P. Carrington R. Marc iſt unſer Miſſionar, Lehrer Dougla3 Dinkins und Frl. Wilma Barnhardt unterrichten in der Schule. Jd) fand das Kir<heneigentum in gutem Zuſtand. Die Gemeinde wächſt nur langſam. Salisbury iſt immer ein harter Poſten geweſen. In Rowan County haben wir drei Landgemeinden: Ro>3 (Boſtian Cro33 Road3), Ro>well (Lowerſtone) und Gold Hill. Miſſionar IJ. E. Shufelt iſt Paſtor dieſer drei Gemeinden. In Ro>well haben wir eine Schule für die ſchulpflichtigen Kinder der drei Miſſionsſtationen. Lehrer Gordon Ferguſon iſt unſer Lehrer. In dieſer Schule hat ein kleiner, aber ſonſt aufgeweckter Junge die Worte “visiting the iniquity of the fathers upon the children" ſo hergeſagt:
“vieiting the niggers
of the fathers*.
Jm
Kate-
d<jiSmuzSunterricht iſt Worterklärung unbedingt notwendig. Wegen heftigen Regen3, der die Landſtraße erweichte, ſowie aus einem andern Grund war e38 mir unmöglich, die Gemeinden in Gold Hill und Lowerſtone zu beſuchen. Die Gemeinde zu Boſtian Cro33Noads ſteht in unſerer Negermiſſion einzigartig da: ſie eignet ihre Kirche und da38 dazu gehörende Grundſtü>: einen Aker Land. Möge ſie bald Nachfolger in unſerer Negermiſſion finden! Seit meinem lekten Beſuch hatten Paſtor und Gemeinde verſc<hiedene Neuerungen und Reparaturen vorgenommen und die
Unkoſten ſelber beſtritten.
Hier- ſah ich auc< etwas,
was ic ſonſt nicht in Rowan County auf dem Land geſehen habe: ein Anzeigebrett, auf dem der Name:
der Kir<e und die Gotte5dienſte angekündigt werden..
Die Hliſſions-Taube.
Kleine
Lutheraner
359
in Nod>well.
Dry3s8
Kir<e
und
Pfarrhaus
in Mount
Pleaſant.
Bilder aus North Carolina.
S<oolhouſe.
36
Die
Hlijſions-Taube.
Catawba County. Etwa fünfzig Meilen weſtlic von Salisbury befindet ſich das Städthen Conover. Wir haben hier ein kleines Häuflein farbiger Chriſten, die Miſfſionar Mard) mit Wort und Sakrament bedient. Da3 Kirchlein war weiß angeſtrichen. Leider hatten böſe Buben mehrere Fenſter eingeſhmiſſen. Herr Brady, ein Geſhäftsmann und Glied der weißen Gemeinde in Conover, wird die Kir<henfenſter mit Drahtſhirmen verſehen laſſen. In Conover befindet ſich bekanntlich das College der Miſſouriſynode im Südoſten unſer3 Lande3. Unter den Profeſſoren befinden ſich alte Freunde und Bekannte: Prof. Carroll Smith, Präſe3 H. B. Hemmeter, Prof. J. L. Summer3, Prof. G. E. Mennen und Prof. O. W. H. Lindemeyer, den ic ſo oft im Concordia Publishing House geſehen habe. Leider war er der einzige unter den Profeſſoren, den ich nicht traf. D. Hemmeter, mein alter Klaſſengenoſſe, der etwa einen Monat. vorher. wieder nah .Conover gekommen war, um da3 Direktorat am College anzutreten, lud uns freundlichſt. zum Mittageſſen ein.
I< muß hier bekennen, daß ic<h mid) über die An-
ſtalt5gebäude gewundert habe. Sie ſind alt -- out of date --, durdjau3s nicht zwe>mäßig und nict feuerſiher. Conover und North Carolina ſind.nic<ht mehr,
was ſie vor fünfzehn Jahren waren.
Der Staat iſt
mit Rieſenſchritten vorwärt3gegangen. Die Erzeugung elettriſ<er Kraft dur<4 Dämme in Flüſſen, die aus den Bergen fließen, hat Baumwollſpinnereien und andere Fabriken wie Pilze au3 der Erde hervorwachſen laſſen. In einem einzigen County--Gaſton=gibt es nicht weniger als 105 große Baumwollſpinnereien. Der Staat hat in den lekten paar Jahren Tauſende von Meilen guter Straßen bauen laſſen. Auf allen Seiten tritt einem. Proſperität entgegen. Unſere alten, einfachen Collegegebäude paſſen niht mehr in den neuen Rahmen. Da die Anſtalt von großer Bedeutung für unſere Kir<he in dem aufblühenden Südoſten unſer3 Landes iſt, möchte ich der Anſtalt die ſo notigen neuen Gebäude wünſ<en.
GEN
7 Catawba. Etwa zwölf Meilen nordöſtlich von Conover ſteht einſam auf dem Lande unſere ſogenannte CatawbaKapelle. E3 muß in jener Gegend viele- Spechte (woodpeckers) geben. Vierzehn Löcher habe ich gezählt, die dieſe Vögel im Turm und an den Seiten
ins Holzwerk gebohrt haben.
Die Glieder haben be-
2 ſchloſſen und verſprohen, alles zu reparieren und die
Kirche anzuſtreichen.
1
;
Etwa vier Meilen von Catawba hat Prof. Smith
jünſerm Miſſionar Martin Dorpat lekten Auguſt ge-
holfen, einen neuen -Predigtplaß zu gründen. Der Ort heißt Buffalo. E38 befindet ſich dort ein großes Ziegelwerk, deſſen Vormann ein Lutheraner iſt. Dieſer hat lezten Sommer eine ganze Anzahl Exemplare de3 lutheriſchen Kate<hismus gekauft und unter den farbigen Arbeitern verteilt. Miſſionar Dorpat hat Buffalo mehrere Male beſu<ht. Seit er Ende Dezember nach New Bern umgezogen iſt, hat er Buffalo an Miſſionar Mar< abgetreten. Wie ſich dieſer neue Predigtplat entwidkeln wird, muß abgewartet werden. Wir bitten um Gottes Segen. C.F. D. (Fortſezung
Ein
folgt.)
farbiger Biſchof in Afrika.
Crowther hatte etwa elf Jahre -- von 1846 bi3 1857 -- unter ſeinen Landsleuten, den Yoruba3, gewirkt; da ſchi>te ihn ſeine Miſſion3geſellſc<aft weiter na<h Oſten. Im Jahr 1857 unternahmen die Engländer eine zweite Erforſhung de38 Niger. Wieder wurde Crowther beauftragt, die Expedition zu begleiten. Die Reiſenden wurden überall freundlich aufgenommen. In Onitſcha, 140 Meilen von der Mündung de3 Niger, wurde im Juli 1857 die erſte Miſſionsſtation gegründet. Wegen de3 für die Weißen ungünſtigen Klimas legte man dort und überall die Arbeit ganz in die Hände ſ<warzer Miſſionare. „Wel< ein Schauſpiel! Chriſtl ihe Shwarze gehen aus, ihre verirrten heidniſ<hen Brüder wieder zurechtzubringen und zu Gott zu führen!“ Crowther wurde al3 Leiter angeſtellt. 1 Sein Sciff wird zerſtört. Von Onitſc<ha reiſte Crowther 300 Meilen nördlich ſtromaufwärt3. Bei Rabbah geriet das Sciff
-=- Dayspring =- auf ein Felſenriff im Niger.
Die
Eingebornen kamen den Verunglückten zu Hilfe und retteten ſie ſamt ihren Habſeligkeiten; aber es verging eine beträchtliche Zeit, ehe das nächſte Schiff kam. Dann wurde in Gbebe eine zweite Station gegründet
und
ein Katedet. angeſtellt.
Ende
1858
beſuchte
Crowther die Stadt Abeokutu im Yorubaland, wo er jene elf Jahre gewirkt hatte. Die Reiſe ging über Land.
Heidniſche Greuel. Die Miſſionare am Niger bekamen da38 nadte Heidentum mit ſeinen Greueln zu ſehen. Da kehrten Krieger ſiegreich vom Kampf zurück und brachten Kriegsgefangene heim, die beim Siege3feſt geſ<hladtet und aufgefreſſen wurden.
In Onitſcha herrſchte die ſchreFlihe Sitte, alle,
Zwillings8kinder gleich na< der Geburt zu töten.
Mutter, die zum
Eine
Chriſtentum bekehrt worden war,
Die
Wiſſions-Taube.
wurde in einer Nacht die Mutter zweier Mädchen. Von Angſt und Screen ergriffen, lief ſie in den Wald und verſteckte ſich. Jhre Freunde ſcheuten ſich, die Kindlein in den Wald zu tragen, um dort von wilden Tieren gefreſſen zu werden, und riefen den Miſſionar. Dieſer ſagte ſofort: „Tötet ſie nicht; e3 ruht ein Segen auf ihnen.“ In kurzer Zeit war eine Schar von 500 bewaffneten Männern dort, die das MiſſionSeigentum umringten und in wildem Zorn forderten, daß man ihnen die Zwillinge ausliefere. Doh die Kindlein wurden ſicher auf das engliſche Sciff auf dem Niger gebracht und ſo beim Leben erhalten. Crowther wird zum Biſchof geweiht: Das Jahr 1864 brachte Crowther wieder nach England, wo er Intereſſe für die Nigermiſſion erwecken wollte. Einſt fuhr er mit dem Prediger Weeks in einem Eiſenbahnwagen. Ein Fremder, der Weeks al3 einen Miſſionsfreund kannte, griff ihn an mit den Worten: „Was treiben .die Miſſionare in der Ferne? Wir wiſſen gar nichts über ihr Tun und Treiben. Wir zahlen ihnen einen guten Gehalt, hören aber nichts von ihnen. J< nehme an, ſie ſeen ſich ruhig hin und machen es ſid) gemütlich.“ Der Miſſion3freund erwiderte nicht8; Crowther hatte ihm zugewinkt, nichts zu ſagen. Als der Miſſion38feind ausgeredet hatte, ſagte Crowther zu ihm: „Nun, mein Herr, erlauben Sie, daß ich mid als eine Frucht der Arbeit der Miſſionare darſtelle, die Sie eben ſo geringfügig hingeſtellt haben.“ Dabei zeigte er auf den Prediger Weeks als da3 Werkzeug, durd) das er ein Chriſt geworden und al3 ein <riſtliher Prediger nac< England gebra<ht worden ſei. Der Herr war ſo überraſc<ht, daß er nichts mehr ſagen konnte. Am Tage St. Petri 1864 wurde Crowther in der Kathedrale zu Canterbury al3 erſter Biſchof des Niger geweiht. Die Kir<e war bis auf den letzten Plaß gefüllt. : So hatte Gott dieſen ehemaligen heidniſchen Sklaven aus Afrika zu einem <riſtlihen Würdenträger gemadt. HSier haben wir ein Beiſpiel, was Gott aus den Kindern Ham35 machen kann. Das macht un3 Mut, da3 heilige Werk der Miſſion in Afrika zu treiben.
:
Die Erſtlinge. Die erſten Heiden am Niger, die bekehrt wurden,
wohnten in „ther taufte „An dieſem Jur<t und
das
große
Gbebe, wo der Katecet arbeitete. Crowdie Bekehrten und ſchrieb in ſein Tagebuch: Tag im Morgengottes3dienſt, obgleich mit Zittern, doh im Glauben an Chriſtum,.
Haupt
der
Kir<e,
der
befohlen
hat:
37
»Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet ſie im Namen des Vaters und des Sohne3 und de3 Heiligen Geiſtes“, gewann ich den Mut und taufte ac<ht Erwachſene und ein Kindlein in unſerer Lehmkapelle vor 192 Perſonen, die alle ruhig daſaßen mit offenem Mund vor Verwunderung und Staunen, daß einige ihrer Freunde und Bekannte durch einen eigentümlichen Nitus in eine neue Religion aufgenommen wurden.“
In Lebensgefahr. Bald nach ſeiner Rückkehr von England al3 Biſchof wären Crowther und ſein Sohn, der auc<h Prediger geworden war, beinahe um3 Leben gekommen. E3 war bei dem Dorf Jdda. Sie wollten den dortigen
Biſchof Samuel
Adjai
Crowther.
farbigen Lehrer beſuchen und ließen ſic ans Land rudern. Kaum hatten ſie das Ufer betreten, da nahm ſie der verräteriſ<e Häuptling gefangen und forderte für ihre Freilaſſung ein Löſegeld von 200 Sklaven. Der engliſche Konſul Fell, von dieſer böſen Tat benadridtigt, eilte ſofort mit einem Kanonenboot herbei. E38 entſpann ſich'ein Kampf. Während der Kampf tobte, gelang es dem Biſchof und ſeinem Sohn, zu entfliehen. Sc<hon machten ſi die Engländer auf den Rückweg, da wurde der wackere, hilfsbereite Konſul von dem vergifteten Pfeil eines Eingebornen getroffen und ſtarb. Dies war nicht das einzige Mal, daß Crowther auf ſeinen Reiſen auf dem Niger in Gefahr kam. Gott aber hat ihn allenthalben beſhüßt. Troß aller Mühe, Arbeit und Gefahr hat Crowther die Nigermiſſion mehr al35 drei Jahrzehnte geleitet. Jn dieſer Zeit iſt ihm manc<he Freude zuteil
. 38
Die Hlijſions-Taube.
Y
geworden; durfte er es dod) erleben, wie an vielen Orten das Wort Gottes wuchs und ſic) mehrte. Am Ende ſeiner Wirkſamkeit konnte der farbige Biſchof auf viertauſend Menſc<en am Niger blicken, die nicht mehr Kannibalen waren, nicht mehrKinder ausſekten und niht mehr aus Furcht vor böſen Geiſtern ihr ganzes Leben Knete waren. Standhaftigkeit der Bekehrten. Es ging am Niger nicht ohne Chriſtenverfolgungen ab. Man bedrohte die bekehrten Heiden, man nahm ſie in Strafe, man mißhandelte ſie. Aber die jungen Negerdriſten verleugneten- ihren Glauben niht. „Jd) bin entſ<loſſen“, ſagte ein Märtyrer, „mit Gottes Hilfe in Ketten zu bleiben bis an den Tag de3s Gerichts.“ Ein anderer ſagte: „Jhr wißt, daß ich mid) nie geweigert habe, meine Pflicht zu tun; aber die Rüdkehr zum heidniſchen Gößbendienſt ſteht niht in meiner Kraft; denn JEſus3 hat mein Herz in Beſiß genommen und ein Schloß daran gelegt, und der Schlüſſel dazu iſt in ſeinen Händen.“ Crowthers Ende. Obwohl Crowther alt und betagt wurde, blieb er doh im Dienſt des Heilandes tätig. So kam der letzte Tag de3 Jahre35 1891. Er lag auf dem Krankenbett, plante aber noh eine Reiſe den Niger hinauf. Der HErr aber ließ ihn die letzte Reiſe antreten, die Reiſe in die ewige Ruhe. Er hatte ſein Leben auf
achtzig Jahre gebracht.
j
Die von Samuel Adjai Crowther begonnene Nigermiſſion der engliſchen Kir<henmiſſion zählt heute gegen 150,000 Negerdriſten. Außer ihnen befinden jich nod) 42,000 andere Chriſten in zwei andern Miſſionen. Gottes Wege ſind wunderbar. Menſ<enräuber ſchleppten den kleinen Adjai in die Sklaverei. Gott aber bereitete ſid) dieſen verachteten Knaben zum au8erwählten Rüſtzeug zu und rettete Dur ihn Tauſende armer. Heiden in Afrika.
Gebt unſerm Gott die Ehre!
C. F. Drewes.
Etliches aus dem Leben eines Negermiſſionar8. Um dieje Jahre3zeit =- Februar =- haben wir hier in New Orlean3 die Freude, unter den vielen Beſjüchern auch immer etliche Glauben3brüder aus dem
Norden
anzutreffen.
Dieſe
haben
gewöhnlich
von
Unſerer Negermiſſion gehört, intereſſieren ſich für ſie und nehmen die Gelegenheit wahr, etwas näher mit
dieſer Arbeit unſerer Kir<he bekannt zu werden.
Eine noch größere Freude würde e3 uns bereiten, wenn
einmal alle unſere werten Miſſionsfreunde
und
Gönner dieſes Werk aus eigener Anſchauung kennenlernen könnten. Wie gern würden wir ſie auf einem Gang durd unſere Schulen und Kirc<en und auc in die Häuſer unſerer Neger<hriſten begleiten! Heute aber mödhten wir alle werten Leſer und Gönner einladen, uns im Geiſte auf einem Gang zu begleiten, zu dem wir ſie nicht einladen würden, wenn ſie dem Leibe na< anweſend, alſo ſelber zugegen wären.
leiht
aus
Warum
Geiſte komm
dem
mit
ni<ht?
Da3
Folgenden mir,
wird
klar
dem
werden.
lieber Freund
und
Leſer
dem
court
yards
alten Stadtteil,
wo
im
Glauben3-
bruder! Wir begeben uns zuerſt na dem Zentrum
Stadt,
ſelber
Alſo
unſerer
einſt die Ariſtokratie
ihren Wohnſiß hatte in ſchönen, feſten Häuſern, umgeben von maleriſchen Hofräumen, den ſogenannten der
guten
alten
Zeit.
Manche
dieſer
Häuſer tragen no< die deutlichen Merkmale vergangener Pracht. Bei weitem der größere Teil dieſe3 Stadtteils iſt jezt von Jtalienern und Negern bewohnt. Armut und anekelnde Unſauberkeit und Verkommenheit tritt einem faſt auf Schritt und Tritt , entgegen. Wir biegen ein in eine Straße, die nad) einem früheren Gouverneur des Staates Louiſiana genannt iſt. Wir kommen an Häuſern vorbei, die vor hundert Jahren und no< weit darüber hinaus erbaut worden ſind. Viele von dieſen ſind bewohnt; andere ſehen verödet und verlaſſen aus und dienen ungeheimem Geſindel als Unterſchlupf; wieder andere tragen an ihren Türen da3 NRegierungsſiegel und feſte Schlöſſer =- ſie ſind unter Schloß und Niegel wegen GeſekeSübertretungen, die in ihnen wieder undi immer wieder verübt worden ſind. Neben einer dieſer mit Schloß belegten Türen ſinden wir einen ſchmalen Eingang, etwa zwei Fuß breit. Ein kräftiger Stoß gegen die Tür verſchafft uns Einlaß. Wir gehen durd) einen ſ<malen Gang zwiſchen zwei hohen Gebäuden entlang, der zugleich als Ausflußkanal für Waſchwaſſer und Geſchirrwaſſer zu dienen ſc<heint, und gelangen ſo in den Hofraum, einen von Gebäuden eingeſchloſſenen und mit Steinen gepflaſterten offenen Blaß, die courtyard der alten Zeiten. „Da drinnen aber iſt's für<terlich.“ Von allen Seiten, auc von den Balkonen, ſtarren einen zweifelhafte Geſtalten an und ſcheinen Rechenſchaft fordern zu wollen, wa3 dieſer Eindringling hier zu
ſuchen habe.
S<hmuß,
Sc<hmuß,
überall S<hmuß!
Armut, überall Armut! Mit einem freundlichen Gruß eilen wir an den Geſtalten vorbei. Und da wir unſerer Sache gewiß “=
Die
Mijſions-Taube.
zu ſein ſcheinen, ſo tritt un3 niemand hindernd in den Weg. Bei weiteren Beſuchen klingt un3 ſogar hin und wieder „Guten Tag, Paſtor!“ entgegen. An dem einen Ende des Hofraum3 führt eine Wendeltreppe nach oben, die wohl als gemeinſame Treppe dient für alle3, wa3 in den angrenzenden
Ge-
bäuden nicht auf ebener Erde wohnt. Auf dieſer Treppe kann man manderlei begegnen. Sie führt nad) dem hinteren Teil des Hauſes, in das wir jekt gerade eintreten wollen, und ſomit gelangen wir zuerſt in die Küche. Auf unſer Klopfen erfolgt gewöhnlich keine Antwort; aber wir wiſſen, daß die Perſon, der unſer Beſud) gilt, da drinnen zu finden iſt, und ſo treten wir gewöhnlich au< ohne Einladung ein. Die Küche iſt gewöhnlich leer, das heißt, von Menſchen, aber voll, übervoll von allem andern, wa3 in eine Küche gehört und auch nicht dahin gehört. So treten wir gleich durc< die Tür in da3 nächſte Zimmer. „Guten Morgen, Großmntter! Wie geht dir's heute?“ Von der Großmutter iſt aber nichts zu ſehen. Alles liegt im Zimmer durdeinander. Ein Koffer, ein ganzer und ein halber Stuhl bilden die Einrichtung, und in der E>e ſteht ein Bett. Darüber hängt zu allen Jahre3zeiten ein dies und dur<; S<hmuß aud) ganz dicht gewordenes Moskitonez. Unter dem Net hervor fragt jekt eine Stimme: „Wer iſt da?“ Wir ſuchen uns den ganzen Stuhl; oft bleiben wir aber au ſtehen, weil e3 einen faſt anwidert, ſich zu ſetzen, und ſprechen nun mit der Großmutter über ihr Seelenheil, erzählen ihr aus der Predigt des leßten Sonntags3 und ſtellen auf einem Stuhl oder'auf dem mantelpiece die Abendmahl3geräte zure<ht. Hin und wieder iſt au< die Tochter zugegen, die ſelber alt, gebre<lich und mehr als halb blind iſt. Auch die HauSeigentümerin, eine junge weiße Frau, die ihre Reichtümer nicht beſſer anzulegen wußte, als einen ganzen Blo> dieſer alten Gebäude aufzukaufen, und die nun in eigener Perſon in alle dieſe Shlupfwinkel läuft, um ihre Miete einzufordern, mag bei der Feier der Privatkommunion plößtlich eintreten und mit freundliher und gewinnender Stimme ihre Miete verlangen. Dod) wer iſt die Großmutter da unter dem MoZ3kitone? Ein altes, treues Glied unſerer Bethlehem3gemeinde. In ihren beſſeren Tagen hat ſie ſich fleißig zur Kir<e gehalten und aud) nad) beſten Kräften zum Unterhalt von Kir<he und Schule beigetragen. Dann kamen die Tage, von denen Salomo ſagt, daß ſie uns nicht gefallen. Jhre Kräfte waren dahin. Niemand wollte ihr mehr Arbeit geben. Sie wohnte dann bei einem andern alten Glied, und die Gemeinde gab dieſer Frau ein paar Dollar3 monatlich als Miete.
Dann
kam ihre längſt verſ<hollene Tochter zu dem
39
Miſſionar ins Haus, weil ſie gehört hatte, die Mutter jei geſtorben. Da ſie aber noc< lebte, ſo brachte der Miſſionar
eine
nod) etwas
mehr
Verſöhnung
zwiſ<hen
Tochter
und
Mutter zuſtande. Und nun nahm die Tochter die Mutter zu ſich. Will der Miſſionar ſie beſuchen, ſo muß er dahin gehen, wo ſie zu finden iſt, einerlei wie unangenehm die ganze Lage iſt. Unter dieſem Mozkitonetz ſizend, hat jene alte Großmutter dem Miſſionar ſj<on mand<e3s Stückchen Kirc<engeſ<ic<hte erzählt. Die Anfänge unſerer Miſſion haben ſich den erſten Gliedern unauslöſchlich in3 Herz eingeprägt, und ſie ſprechen über nicht3 lieber. Da erfährt man oft ein Stüc>k praktiſcher PaſtoralweiSheit der erſten Miſſionare, das wirklich wert iſt, an die Nachwelt weitergegeben zu werden. Da leben die erſten Miſſionzlehrer wieder auf vor unſern Augen, und wir ſehen, wie ſie die erſten Schüler ſammeln und dur< die Schüler Eingang finden in die Häuſer und die Herzen der Eltern. Gern würden wir ja die alte Mutter S. unter beſſeren Verhältniſſen ſehen und an einem beſſeren Ort unterbringen. Aber wie? Sie iſt nicht die einzige ihreSgleihen. Unſere Gemeinden beſtehen zum Teil aus eben ſol<en verlaſſenen Menſ<enkindern. Die einzige Löſung wäre ein Altenheim. DaZ3 haben wir aber niht. So müſſen wir uns ſ<on zufrieden geben, wenn Kinder und Verwandte notdürftig für dieſe Ärmſten ſorgen, und damit zufrieden ſein, ihnen nachzugehen, einerlei wohin das nun ſein mag. Und ſo findeſt du, lieber Leſer, deine Miſſionare oft auf Gängen, zu denen ſie dich nicht einladen würden, ſollteſt du einmal dem Leibe nah unter uns ſein. In der nächſten Nummer ſoll darüber, will's Gott, mitgeteilt werden.
G. M.
Miſſions8gelegenheit
;
Kramer.
in Liberia.
Die freie Negerrepublik Liberia in Weſtafrika iſt dod) ein Pflegekind der Vereinigten Staaten. Am 31. Dezember 1816 wurde in unſerer Lande3hauptſtadt Waſhington die American Colonization Society gegründet zu dem Zwed, befreite Neger nach ihrem Heimatland Afrika zurü&zuführen und dort anzuſiedeln. Der bekannte Staat5mann Henry Clay aus Kentucky war der erſte Präſident dieſe3 Vereins. Im Dezember 1821 kaufte der Verein an der Weſtküſte Afrika38 von ſe<38 eingebornen Häuptlingen ein Stück Land für eine Kolonie. Die Pioniere erreichten Kap Meſurado am 25. April 1822. Die Hauptſtadt der Kolonie wurde zu Ehren de3 damaligen amerika-
enn
Die Wiſjſions-Taube.
40
niſchen Präſidenten Monrovia genannt. Dieſe Stadt zählt heute etwa 6,000 Einwohner. ; Sn den Jahren 1820 bis 1830 wurden von der amerikaniſchen Koloniſation38geſellſ<aft über 1,000 befreite Neger nad) Liberia übergeführt. Die Geſamtzahl der Koloniſten betrug etwa 12,000. Die38 iſt heute die Zahl der „reinblütigen Liberianer“. Außer ihnen zählt man no gegen 40,000 Miſchlinge. Dieſe 52,000 Liberianer ſind die Herren de3 Landes. Sie gehören wenigſtens dem Namen nad) zur <riſtlihen Kirhe. Ihre Sprache iſt die engliſ<e. Der gegenwärtige Präſident heißt King. Das -Land Liberia. Liberia erſtre>t ſich 350 Meilen am Atlantiſchen Meer entlang und iſt an der breiteſten Stelle etwa 200 Meilen breit. E38 reiht vom 4. bis zum 8. Breitengrad. Da3 Land hat einen Flächeninhalt von 38,500 Quadratmeilen und iſt nicht ganz ſo groß wie Ohio. Die Küſte iſt fla) und ſumpfig; dann . aber ſteigt das Land allmählich zu einer Höhe von 350 Fuß an. Aud gibt es hier einige Berge. Der hochſte iſt 3,300 Fuß ho<h. „Hier oben weht ein kühler Wind, da3 Klima iſt geſund“, ſ<reibt ein deutſher Forſ<er. Die größten Flüſſe ſind der St. Pau?'s-- gegen 200 Meilen lang -- und der St. Johy's-
Fluß.
Bi3 zum Jahre 1847 ſtand der Freiſtaat Liberia unter amerikaniſcher Verwaltung. In dieſem Jahr aber erflärte er ſich unabhängig. Die Landeskonſti, tution wurde der amerikaniſchen Verfaſſung nachgebildet. Die Einnahmen de3 Staate3 waren viele Jahre lang gering. Lettes Jahr war die Geſamteinnahme die größte in der Geſchichte Liberia3, nämlich 31,276,437. Infolge der unzureichenden Einnahme findet man wenige öffentlihe Verbeſſerungen. Die Wege im Hinterland waren zumeiſt trails dur< den Urwald. Über die Flüſſe führen ſogenannte Affenbrücten. Leßte3 Jahr ſind eine Strecke von 200 Meilen weit Straßen gebaut worden. Die38 iſt wohl
hauptſächlich der Firestone Company zuzuſchreiben, die rieſige Gummipflanzungen
angelegt hat.
Mehr
al38 1,500,000 Gummibäume ſind von dieſer Geſellſchaft gepflanzt worden.
| "Das
Die Tierwelt in Liberia. Land iſt mit dichten Wäldern bede>t.
Wälder find voller Wild;
! Die
e3 gibt dort Hirſche, allerlei
| intilopen, Eichhörnchen, Wildſchweine, Wildkaßen, 1
Panther, Füchſe, verſchiedene Affenarten, Hyänen und 1 im dichteren Dſchungel im Weſten des Landes Eleanten und kleinere Flußpferde. Auch das Krokodil ehltnicht. Schlangen gibt es kleine und große, von
der Natter bis zum Python, ferner Eidechſen, SchildXröten, eine Unmaſſe von Kröten und Fröſchen ſowie faſt jede Inſektenart. Die weißen Ameiſen, die ihre Haufen zehn bis zwölf Fuß ho bauen, und die in den feuchten Gegenden Weſtafrikas heimiſchen driverAmeiſen findet man. Letztere wandern in meilenlangen Strömen, die einen Zoll breit ſind. Zum Glü> freſſen ſie Natten, Heim<hen und roaches. Das Klima. Da HLiberia zwiſchen dem 4. und 8. Breitengrad liegt, iſt e3 ein heißes Land. Januar iſt der wärmſte Monat. Lady Dorothy Mills, die im Jahre 1926 eine Reiſe dur< das Land gemacht hat, ſagt in ihrem Bud) Through Laiberia: „85 Grad Fahrenheit war die gewöhnliche, dur<ſchnittliche Hike im Schatten. J<h habe das Thermometer ſelten über 90 Grad geſehen und nie ganz 100 Grad im Scatten, und de3 Naht3 pflegte es auf 80 Grad und zuweilen noch niedriger zu ſinken. Aber die Hiße iſt feucht und drückend. . . . Da3 Klima in Liberia iſt leidlich geſund, ganz geſund, wenn man ein dichtes und gut ventiliertes Haus hat und in der Hitze de3 Tage3 nicht in3 Freie geht und jede unnötige Bewegung unterläßt, außer vielleicht ganz frühmorgen3 oder in der Stunde vor Sonnenuntergang.“ Die Monate Juli und Auguſt ſollen die beſte Zeit für die Einreiſe ſein.
Die Ureinwohner des Landes. Die Bevölkerung beſteht aus verſchiedenen afrikaniſchen Stämmen und wird von manchen auf anderthalb Millionen, von andern auf zwei Millionen geſ<häßt. Unter den Stämmen können die folgenden genannt werden: Vai (ihre Sprache ſoll ſanft und vokalreich ſein), Baſſa, Kru (an der Küſte), Kpelle (etwa 500,000 Köpfe), Peſi (verhältniömäßig fleißig und friedliebend), Grebo und Gola (ein kriegeriſche, ſtolzes Volk). Die Stämme ſprechen alle verſchiedene Sprachen. Prof. D. Dietrich Weſtermann in Berlin, ein früherer Miſſionar auf der Goldküſte, die an Liberia angrenzt, hat vor etwa fünfzehn Jahren eine Grammatik und ein Lexikon der Kpelleſprache verabfaßt.
Die Religion der Eingebornen.
Die Religion der Heiden in Liberia iſt der ſogenannte Animi8muS3 oder Geiſterglaube. Was das iſt, haben wir in einer früheren Nummer der „Miſſion3taube“ gezeigt. Der heidniſche Afrikaner in Liberia
wähnt ſic<h überall von Geſpenſtern umgeben.
Seine
Religion iſt eine Religion der Fur<t. Um ſich gegen 'die Geiſter zu ſchüßen, greift er zu allerlei Zaubermitteln. Faſt jeder Ort im Innern hat einen ſoge-
nannten
devil
bush
und
Teufel3doktor.
Dieſem
.
„< Equator
Monrovia
Wijſions-Taube.
Karte der Oberguineaküſte in Weſtafrika.
- UPPER GUINEACOA
G.Patms*
'LIBERIA
| Die 41
4
Die
Hlijſions-Taube.
Einer unſerer Studenten in Green3boro = ein Teufel35prieſter bezahlen die Eingebornen gern die begabter, frommer Jüngling -- hat ſich für den Miſgroßen Summen, die er von ihnen verlangt. Er iſt ſion3dienſt in Afrika angeboten. Seine Mutter iſt eine Macht im Land, mit der zu rechnen iſt. eine Witwe. EZ floſſen Tränen, als ic ihr- davon Die Vielweiberei iſt allgemein unter den Heiden ſagte; aber ſie iſt bereit, ihren Sohn herzugeben. Liberias. Wie ander35wo, ſo iſt ſie auc hier ein HinDaS iſt ein großes Opfer. derni3 für die Miſſion. Früher war aud der Kannibalismu3, die MenWelc<e3 Opfer bringen wir, damit die Heiden ſchenfreſſerei, allgemein im Land. Die Regierung hat - Afrikas von unſerm und ihrem Heiland hören mögen? eine ſ<harfe Strafe auf dieſen Greuel gelegt; allein. C. F. Drewes. an entlegenen, einſamen Orten im Urwald, wo das Auge de3 Geſetze3 nicht waden kann, haben die menſdDas Gebiet de8 Tſc<had-Sc<hari-Logone. lihen „Leoparden“ immer nod) Kannibalenfeſte. (Von Emil Zimmermann.) So ſc<reit die Not der heidniſchen Liberianer laut nad) Hilfe. Die Miſſion35behörde der Ev.-Luth. SynodalkonMiſſionsarbeit in Liberia. ferenz hat auf das Gebiet ſüdlich de35 zwiſchen Shari E35 ſind verſchiedene Miſſion8geſellſc<haften in und Logone gelegenen Tſchadſee3 als ein Arbeit3Liberia tätig. Die amerikaniſchen Methodiſten waren gebiet für Miſſionare hingewieſen. die erſten. Sie arbeiten an zwanzig Orten. Im Jahr Ein perſönlicher Kenner dieſes Gebiets, ein 1875 ſc<hidte die hieſige African Methodist Episcopal deutſcher Afrikaforſcher, macht die folgenden Angaben Zion-Kir<e Miſſionare nah Liberia. Die Zahl ihrer darüber: - Miſſionöſtationen beläuft ſich auf ſieben. -Die ameriBi35 um ungefähr 1000 nach Chriſti Geburt war kaniſ<e Epiſkopalkirhe begann ihre Miſſion3arbeit Afrika bis weit über den Tſ<adſee hinaus von in Liberia im Jahr 1836. Die lutheriſche Generalden reinen Bantunegern bewohnt (Bantu oder ſynode wurde im Jahr 1860 von dem jungen P. MorWantu = Menſchen), den echten ſ<warzen Afrikanern, ris Officer veranlaßt, ihre Miſſion3arbeit in Liberia deren Hauptmerkmale das krauſe Haar und die dunkle zu beginnen. Dieſe Arbeit iſt jekt in den Händen der Hautfarbe ſind, Scokoladenbraun bis EbenholzVereinigten Lutheriſ<en Kir<he. Ihre Miſſionare ſ<warz; aufgewulſtete Lippen und eingedrücte Naſe arbeiten an 21 Plätzen. Jhr Erfolg läßt zu wünſchen ſind aber nicht Raſſenmerkmale, ſondern mehr KennÜbrig. Da3 hat natürlich ſeine Gründe. Wie zu zeichen niederer Herkunft. E53 gibt aud) viele Bantu3 erwarten ſteht, ſind au< die Baptiſten in Liberia =und ſogar ganze Stämme --, die gerade Naſen, tätig. Außer den genannten Geſellſchaften ſind noh ſc<male Lippen und ein ſehr regelmäßiges Geſicht einige pfingſtlihe Kir<engemeinſ<haften (Pentehaben. costals) im Land. Etwa um 1000 nad) Chriſti Geburt brachen, geE3 gibt aber nod) unbeſetzte Gebiete, wo da3 Evandrängt durd die fanatiſchen Scharen de3 J3lam, die gelium von Chriſto noh niht erſchallt und wo die ganz Nordafrika erobert hatten, die Hauſſas in armen Heiden no< in Finſternis und Schatten de8 das Gebiet der Bantu38 ein. Sie drangen bi3 über Tode3 ſiken. Von den zwei Millionen Einwohnern den Tſc<adſee vor und gründeten um den Tſdadſee können die meiſten als Miſſion3material gelten. die ſieben e<ten Hauſſaſtaaten Biram, Daura, Gobir, Was Liberia als ein günſtiges Miſſionsfeld für Kano, Rano, Katſena und Segſeg. Da3 Reid) Katſena un3 erſcheinen läßt, iſt der Umſtand, daß farbige Miſiſt urkundlich für das Jahr 722 der Hedſchra, da iſt, ſionare aus Amerika ungehindert Zutritt zu dem Land der Flu<ht Mohammed3 (etwa 1200 unſerer Zeitredhaben. Dies iſt in andern Ländern des Dunklen Erdnung), nachgewieſen. | teils nicht der Fall. Zwar hat Frankreid) letzten Die Hauſſa3s unterdrückten nicht die Bantuneger; Sommer zwei farbige Pres8byterianerprediger aus ſie vermiſchten ſich mit ihnen. Ihre Reiche beſtanden Nordamerika in Kamerun einziehen laſſen, aber im mehrere hundert Jahre. Sie wurden dem Js3lam allgemeinen kommen die europäiſchen Mädte in Afrika unterworfen, ohne daß die Hauſſa3 fanatiſche Mohamdem gebildeten amerikaniſchen Neger mit Argwohn entLange beſtand da38 Reich Kanem gegen. E38 ſind nämlid in vergangenen Jahren einige medaner wurden. am Tſchadſee, aber nicht al8 Hauſſaſtaat, ſondern als amerikaniſche Aufwiegler in Afrika geweſen und haben mohammedaniſ<e8 Sultanat arabiſierter Negerdie Afrikaner zur Auflehnung gegen ihre weißen Befürſten. Die Staaten Sokoto, Bagirmi, Wadai, herrſcher aufwiegeln wollen. In Liberia fällt dies
Hindernis weg. Dort dürfen farbige Miſſionare aus Unſerm Land ungehindert arbeiten.
Darfur ſind aus der neueren Geſchichte bekannt. ihnen hatten
Bagirmi
und
Wadai
;
Von
die Hauſſareiche Wile
42
Die Mijſions-Taube. aufgeſogen, und die von 1000 bis 1500 nac< Chriſto ſtaatenbildenden Hauſſas wurden danach ein ſtaatenlojes Händlervolk, das zwiſchen der Wüſte Sahara im Norden und dem großen Urwald im Süden ewig auf
-
43
Alle Abſtufungen, vom Großhändler bi3 zum Scnurrer, ſind unter ihnen vertreten. Jhrer Neligion nad) ſind ſie eifrige Mohammedaner. Man hört ſie in ihren Hütten zur Gebet3zeit die Suren [Abſchnitte des Korans] ableiern und ſieht ſie abend3 mit dem Geſicht nach Oſten auf ihren Gebet3matten knien und mit der „Stirn den Boden berühren. Die heidniſchen Bewohner der Grasländer, ſelbſt die Fullah3, die doch auch Mohammedaner ſind, ſprechen geringſchätig von dem Hauſſa und daher auc< von dem Neger, der die Bräuche des J3lams aufnimmt. „Er macht Allah wie ein Hauſſa“, ſagen ſie verächtlich von ihm.
verteilten ſich die Hauſſas nach 1500 über das ganze Gebiet vom Tſc<adſee bis zu den großen Kongonebenflüſſen. Heute haben die Hauſſas in dieſem Bereich in allen größeren Negerorten ihre eigenen Quartiere unter einem eigenen Oberhaupt, dem Hauſſa-King. Ein ſol<er Hauſſa-King begrüßte mich oft auf meinen Reiſen, brachte mir Mehl, Eier, wohl auc< Zwiebeln, Die Fulbes oder Fullahs. die im Innern einen hohen Wert haben. HauſſaDie eigentlichen eingebornen Herrſcher in dem händler fand ich bis zum Ubanghi bei allen größeren Gebiet des S<hari-Logone, de3 Benus, dem Gra3land Häuptlingen. Sie waren die Pferdehändler, Lautenvon Kamerun bis zum Sanagafluß hinunter, ſind ſpieler und Bankiers der ſchwarzen Stammezväter. heute die Fulbe3 oder Fullahs. Wirkliche Herrſcher Oft waren ſie dur< Wucher rei geworden, blieben waren ſie bis gegen 1895; in dem Jahr wurden ſie aber verachtet. von den europäiſchen Mächten bezwungen. Damal3 Die Hauſſa3s handeln mit allem; jedes Geſchäft geſellte ſich wirkliche Macht zu dem Glanze, den die iſt ihnen re<t. Al3 der Sklavenhandel no< blühte, Fulbeherrſ<er beſonder5 an den heiligen Freitagen waren ſie die eifrigſten Käufer der Menſhenware, mit und am Ramadanfeſt entfalteten. Aber aud) heute der ſie die Tſ<adländer verſorgten. Sie gingen von nod) ſpielen die Fulbegroßen in jenem Gebiet eine beda ſogar dur< die Wüſte auf die Märkte von Tuni8 deutende Rolle. und Tripolis. Heute kaufen die Hauſſas im viehDie reinen Fulbe3 ſind hamitiſchen Blute3 --keine reichen Tſc<had-Schari-Gebiet Viel) auf und treiben e3 Neger. Vielleicht iſt die Ähnlichkeit ihre3 Namen3 mit in den fleiſ<armen Urwald. Der Urwald iſt ſo ſonnenden der ägyptiſchen Fellahs keine gefällige. Ihre arm, daß die Tiere ihn fliehen; die großen Tiere, Sprache iſt der der Somalis verwandt. Eine hohe, faſt ausgenovmmen der Elefant und der Gorilla, leben im überſ<lanke Geſtalt, eine feine, gerade Naſe, ſ<male GrazSland. »Affen und Vögel leben in den Kronen der Lippen und glattes Haar =- da5 bei ihren Frauen bi3 dreißig bis fünfzig Meter hohen Urwaldbäume, unzu einem halben Meter lang wird und niht wie erreichbar für den Urwaldneger, der ſich alſo wochenKrümmer auf dem Kopfe ſteht, wie das Haar der und monatelang von Maniok, Raupen und Blättern Bantus5 --, eine hellbraune, bei den Vornehmen oft nährt, alles ohne Salz geko<t. Die Menhellgelbe Hautfarbe zeichnet die raſſereinen Fulbe3 ſchen haben mir ſelber geſtanden, daß ſie dann ein aus. Zhre jungen Frauen ſind nicht ſelten ſehr ſchön geradezu wahnſinniges Verlangen nad Fleiſ< und den und zeigen.in der künſtleriſc) vollendeten Form ihrer darin enthaltenen Salzen empfinden. So kaufen ſie Gliedmaßen das alte, edle Blut. denn gern Fleiſch, wenn der Hauſſa mit Vieh kommt Ihrer Überlieferung nah ſollen die Fulbe3 von - und ſ<lac<tet. Sie bezahlen das Fleiſch) mit KautÄgypten über Marokko na<h dem Senegal gekommen ſc<uk, Elfenbein und Kopal. Dieſe verkauft der Hauſſa ſein. E53 ſind aus8geſpro<hene Viehzüchter, die ihre an den weißen Kaufmann gegen Stoffe, Zwirn, Herden trieben wie Abraham und Lot. BiS in die Nadeln, Spiegel, Meſſer, Bänder, De>en und Salz. weite Ebene des Tſ<hadſees kamen ſie friedlich, bis zu Mit dieſen Waren marſdjiert er in die Tſ<adländer Anfang de3 neunzehnten Jahrhundert35 auf religiöſer und kauft wieder Vieh. Allein das deutſ<he Tſc<hadſeeGrundlage ihre Erhebung erfolgte und ſie mit Waffengebiet, von Ngaundere aufwärt3 zum See, hatte 1914 gewalt den Feudalſtaat Sokoto gründeten und von da rund 200,000 Ninder. Außerordentlih vieh» und aus das Vaſallenland Adamaua (Hauptſtadt Yola) volkreich iſt auc< das Zwiſc<enſtromgebiet Logone' unterwarfen. Shari nördlich von der Linie Lai-Gundi-Nijellim. Der Großherr in Sokoto iſt der Herrſcher aller Aud) Goldarbeiter ſind die Hauſſas. Sie kaufen „Gläubigen“ im Sudan. Er hat dem unterworfenen Goldſtü>e auf und geben gern 20 Prozent Aufſ<lag Emir von Yola da3 heilige. Banner und den grünen in Silber. Die Goldmünzen verarbeiten ſie zu Ringen, Turban verliehen und ihm/ dem „Seriki Muslemin“ * Ketten und Armbändern für die Häuptlingsfrauen. (dem Herrſcher der „Gläubigen“), die Aufgabe erteilt, Das Leben vieler Hauſſa3 iſt ein ſtetes Wandern.
Die
.
44
Hlijſions-Taube.
alle3 Land bi3 zum Kongo der Lehre des falſchen Propheten Mohammed zu unterwerfen. Und ſo ſetzten ſic) von Yola aus die Heeresſäulen (beritten) der Fulbes in Bewegung und warfen ſich auf die Neger, die ſich teil3 unterwarfen, teils na
Süden flüchteten. Von 1830 bis 1890 und no
ſpäter
tobte auf dem Gebiet von Ngaundere bi3 zum Sanaga fortwährender Kampf. Die Fulbe3 legten feſte Krieg3lager an wie Garua, Rei Buba, Ngaundere, Jibati, Kontſc<a, Banjo, Bamum, Ngambe, mit Lehmmauern umgebene feſte Plätze, die ſich nach und nad) zu Städten entwidelten. So hat Ngaundere heute 10,000 Einwohner, Bamum 15,000, die alle innerhalb der Ringmauer wohnen und da ſogar ihre Felder haben. Die Lehmmauer war ein vollkommener Schuß gegen mit Bogen und Pfeil bewaffnete Krieger. Ngambe, vier Tagemärſche öſtlich von Bamum gelegen, hielt ſich elf Jahre lang gegen den Lanido von Tibati. Alle3 Be. rennen der Stadt war vergeblid. . Die Befehl3haber der Kriegs3lager führten den Titel Lanido.: Sie waren dem Emir von Yola tributpfli<htig und hatten ihm Heere3folge zu leiſten. Aber ſie machten ſic) mehr oder weniger ſelbſtändig und trieben ihre eigene Bolitik, die in der Hauptſache darauf hinauslief, dur< Raubzüge Sklaven zu machen und Elfenbein zu erbeuten. Dabei fanden ſie mand<mal Verbündete unter den Negerhäuptlingen. So war der Häuptling Ngila der Wute jahrelang der Verbündete de3 Lanido von Tibati. Ngila war ein wüſter Mordbrenner, der fortwährend auf Raubzüge au3ging. Seine Hauptſtadt wurde gern von Hauſſahändlern aufgeſucht, weil er ſie gut verdienen ließ. War er aber ſchlechter Laune, dann ließ er wohl. auch einem Dußend Hauſſas die Köpfe abſchlagen und ihr Fleiſch ſeinen Leuten zum Feſtmahl herrichten. Ngila wurde 1899 von den Deutſchen unſchädlich gemacht. Die Fulbe3 ſind fanatiſ<e Mohammedaner. Auch die gemiſchte Bevölkerung im Tſc<hadſeebe>en, im Gebiete der früheren Reiche Bornu und Kanem, ſchwört auf Mohammed und haßt die „Ungläubigen“. Große Platze wie Mora mit 50,000, Dikoa mit 30,000 Ein-
wohnern, ſind ganz mohammedaniſ<.
Dasſelbe gilt
von Garua, Binder, Marua, Rei Buba, Lai-am Logone, Ngaundere.
|
Nur im Gebirge zwiſ<hen Garua
j und) Kontſcha haben ſich die Musgum-Heiden unab: hängig erhalten. Halb unabhängig und zum Teil j/Heiden ſind die Stämme zwiſchen Logone und Sari,
jjwie die Lakkas, die Viehzüchter ſind.
jauch
nummer
der „Miſſionstaube“
[In der Januar-
wurde
gezeigt,
daß
die 200,000 Köpfe zählenden Sara3s no< Heiden .-D.].
5 iſt klar, daß 5B
Miſſion3arbeit im Sudan
Fülbegroßen zu rechnen hat.
Rechnen 26
au< die europäiſchen Verwaltungen mit ihnen und behandeln ſie ſehr vorſichtig. . . . Anders liegen die Dinge im Gebiet der Mu3gum ſüdlich von Garua, wo die Fulbe3s nicht haben eindringen können, und im Gebiet des Oberlaufes des Logone. Aud dies gebirgige Gebiet, von den Kareleuten bewohnt, iſt nie von den Fulbe3 betreten worden. Die Kare3, nicht allzu zahlreich, ſind ein ſehr wilde3 Räubervolk. Aud) die Kolonialverwaltungen werden es gern ſehen, wenn ſie und die Mu3gum-Heiden von der Miſſion zu milderen Sitten erzogen werden, und vielleiht geben die Verwaltungen ſogar gewiſſe Beihilfen, zum mindeſten Ermäßigungen für Miſſion5reiſen und Miſſionstran3porte. Die Reiſen von Lago3 [in Nigeria] den Niger-Benus hinauf bi35 Garua ſind ſehr teuer. Im früheren deutſ<en Kamerun arbeitete in Duala und von da gegen Bamum hin die Basler Miſſion. In Kribi und von da na< Oſten gab e3 katholiſche Miſſionen, 'die aber nicht ſehr weit ins Innere eingedrungen waren. Aud) eine amerikaniſche Miſſion [die nördlichen Pre3byterianer] beſtand in Groß-Batanga ſüdlich von Kribi. Die ganze MiſſionSarbeit war eben nicht weiter als 200 bis 250 Kilometer (125 bis 150 Meilen) ins Innere eingedrungen. [Jeßkt iſt die Miſſion in Ngaundere, 350 Meilen von Duala, in Lere, 500 Meilen, und in Yagoua, 600 Meilen. In Lere und Yagoua ſind die lutheriſchen Brüder aus. Amerika tätig. = D.] Kamerun iſt jekt unter franzöſiſcher Verwaltung, die evangeliſc<-lutheriſche Miſſionen nicht gern ſieht.
Dr. Ludwig Krapf, der Bahnbrecher der oſtafrikaniſchen (Schluß.) *
Miſſion. .
Nod) zweimal iſt Krapf nach Afrika gereiſt. Im Jahre 1860 führte er im Auftrag der vereinigten methodiſtiſ<en Freikirchen England38 zwei Sendboten nach Oſtafrika und verweilte dort ſehzehn Monate. Die Frucht dieſes Aufenthalts war die Gründung der Miſſionsſtation Ribe, von wo au3' die Miſſionare an den Tanafluß vordrangen. Und als ſich die engliſche' Regierung im Jahre 1867 zu einem Krieg3zug gegen den König Theodoro3 von Abeſſinien genötigt ſah, begleitete Krapf auf Wunſc< des Höchſtkommandierenden, Lord Napier, da8 engliſc<e Heer al3 DolErgreifend metſc<her und landes8kundiger Berater. muß damals die Abſchiedsfeier in Korntal geweſen ſein, wo Krapf ſeine leidende Gattin und ſein Töchterlein zurüklaſſen mußte. Er konnte wegen vorgerücten
Alter3 und geſ<wächter Geſundheit den Feldzug nicht
*
Die
Hliſjſions- Taube.
bis zum Ende mitmachen, aber er hat dem engliſchen Heer in das Land hineingeholfen und damit weſentlich zum Gelingen des Kriegs3zuge3 beigetragen. Daran hat man wohl in der Foreign Office in London nicht mehr gedacht, als man im Jahre 1919 den Deutſchen
mit
ihren
andern
Kolonien
auch
Oſtafrika
beherrſcht.
45
Eine beſondere Tat war ſein Neues Teſta-
ment in der Suaheliſprac<ße.
Aber
alle3, wa3
er ge-
leiſtet, hat er getan wie etwas Selbſtverſtändliches, einfa einem inneren Drang und Zug folgend. Livingſtone war zweifellos der no< Größere. Sein Name iſt in jedermanns Mund. Aber auc Krapf verdient es, daß ſein Name genannt wird und unvergeſſen bleibt. Er iſt der Bahnbrecher der Miſſion in
wegnahm mit der Begründung, daß die Deutſchen ſich zur Koloniſation als gänzlich unfähig erwieſen hätten. | Seinen Ruheſtand in Korntal nutte der unermüd- Oſtafrika. lic) Tätige damit aus, daß er die Arbeiten zum Dru> Seltſame Führung eines Jösraeliten. brachte, die er für Miſſion5Szweke in verſchiedenen 'afrikaniſc<hen Sprachen abgefaßt hatte: Überſezungen Ein jungerJs5raelit beſuchte eine deutſche UniverbibliſHer Bücher, Grammatiken, Wörterbücher uſw. ſität, um Medizin zu ſtudieren. Er weilte in BegleiMand<e Freude hat ihm ſein Leben3abend troß zutung eines Profeſſor3 öfter3 mit andern Studenten nehmender Alter3beſc<hwerden noHy gebracht. Am im Krankenhaus, um in die Praxi3 eingeführt zu meiſten freute er ſih, wenn Nachrichten von ſeinem werden. Bei einem dieſer Beſuche verfuhr der Lehrer Miſſionsfeld in Afrika einliefen, die von dem guten mit eilfertiger Kürze. Unter anderm griff. er einer Fortgang der Arbeit berichteten. Al3 ſein Mitſtreiter ſehr kranken Frau den Pul3 und ging mit den Nebmann im Jahr 1875 na<h neunundzwanzigWorten: „Ganz gut, ganz gut!“ gleich wieder weiter jährigem Miſſionsdienſt zurükkam und berictete, zu andern Krankenbetten. daß niht nur die Wanika3 ihren „Korofa“, wie ſie Der jüdiſ<e Student aber hatte bereit3 hinKrapf nannten, nicht vergeſſen hätten, ſondern daß reichende Kenntniſſe, zu wiſſen, daß die Frau ohne da38 Chriſtentum in den Herzen dieſer Heiden Wurzel Hoffnung daniederliege. Al3 er nun mit dem Gefolge geſ<lagen habe, da wurde der alternde Mann wieder der übrigen Studenten weiterging, drängte e3 ihn ganz jung. ſehr, die Frau nicht in dem Irrtum zu laſſen, den der Bei allem Fleiß, mit dem er ſeinen Arbeiten am Profeſſor in ihr gewe>t hatte. | ſtillen Schreibtiſch oblag, verſäumte er nicht die ArEr ging au wirklich zurü> und ſagte ihr, daß beit an ſich ſelbſt. Am 18. Auguſt 1880 ſchrieb er ſie nur nod kurze Zeit zu leben habe. Er tat die3 mit auf ein Blatt Papier, das man nad ſeinem Tod möglihſter Schonung, indem er date, die Ankündifand: „Nachdem ih meine ſprachliche Aufgabe erfüllt gung de3 nahen Tode3 werde ihr eine ſehr nieder- habe, muß mein Blik vor allem auf mein inneres ſc<lagende Botſchaft ſein. Er war daher ſehr verLeben gerichtet ſein, daß ich eine 'gewiſſe Hoffnung des wundert, al3 die Kranke auf dieſe Nachricht ganz guten ewigen Leben3 habe und behalte.“ Nod) am Abend Mute3 wurde. des 26. November 1881 war er mit Korrekturbogen Er fand ſich veranlaßt, ſie zu fragen, ob er 'ihr einer im Druc befindlihen Arbeit beſhäftigt. Am irgendwie nod) dienen könne, worauf ſie ihn bat, andern Morgen =- e38 war der erſte Adventsſonnihrem abweſenden Sohn zu ſc<reiben, daß er zurütag -- kam er nicht wie ſonſt zum Frühſtü>, und als kehren möhte. Al3 aber der Student den Aufenthalt man nad ihm ſehen wollte, fand man ihn vor ſeinem ihres Sohnes vernommen hatte, mußte er ihr entBett kniend -- tot. Betend iſt er heimgegangen wie gegnen, daß die Entfernung zu groß ſei, al38 daß ſie ſein großer Kampfgenoſſe Livingſtone, den ſeine die Rückkunft ihre8 Sohne3 erleben könne. ſ<warzen Diener am 1. Mai 1873 am Südufer des Zugleih aber fragte er na<h dem beſonderen Tanganjikaſee3 auc kniend vor ſeinem Lager tot geGrund, we3halb ſie ihren Sohn bei ſich: zu haben funden haben. wünſ<he. Sie ſagte, ſie hätte gewünſ<t, daß er ihr Der fromme Gotte8kne<ht war ebenſo ein Mann . etwa3 vorleſe, da dies ſonſt niemand tue. Der Student Aus3 ſeinem im beſtände8 Gebet3 wie der Arbeit. erklärte ſich nun ſelbſt hierzu bereit und fragte ſie, digen Gebet genährten Glauben floß ihm die Kraft aus welchem Bu er.ihr vorleſen ſolle, worauf ſie ihm ſeines Mutes, ſeiner Au3dauer, ſeiner Geduld. Wie die Heilige Scrift reichte. demütiger alle wahrhaft Großen iſt auch Krapf ein tief So kam er dazu, au<h da3 Neue Teſtament ' Menſc< geweſen. Vierunddreißig große Reiſen hat er kennenzulernen. Dies Leſen, verbunden mit dem, wa3 unternommen und dur<geführt. Von dem Geheimer von der Kranken ſah, die einige Tage darauf in ni8 Innerafrika3 hat er den Schleier gehoben. Seh3 Frieden ſtarb, brachte ihn zum Glauben an Chriſtum. andere viele und afrikaniſche Sprachen hat er erforſcht
Die
46 Das
Mijſions-Taube.ßen Raſſe unvermeidlich iſt. Die Schwarzen werden ihren Platz in der menſchlichen Geſellſchaft einnehmen
Lied des Friedens.
und
ſich parallel und gleichzeitig mit uns entwideln.“ General Goggis8berg, der Gouverneur der Goldküſte, ſagt: „Werden die Cingebornen, wenn wir ihnen eine erſtklaſſige Erziehung zugänglich machen, einen Plaßz neben den Europäern einnehmen? J< antworte ganz beſtimmt: Ja! Der Grund meiner Behauptung iſt, daß viele Afrikaner durc< ihre eigenen Anſtren-
Wenn ih um de3 Glauben5 willen arm werde, Iſt e3 nicht leicht, ſtille zu ſein. Denke ich aber an JEſum, daß ex in einer Krippe lag, Bin ich gleich wieder zufrieden. Wenn ich um der Lehre willen-verfolgt werde, Iſt e3 nicht leicht, ſtille zu ſein. Denke ich aber an JEſum, daß er gebunden wurde, Bin ich gleich wieder zufrieden.
gungen ſc<hon ſo weit gekommen
Wenn ich um der Gemeinde willen leiden muß, Iſt e3 nicht leicht, ſtille zu ſein. Denke ih aber an JCſum, daß er gekreuzigt wurde, Bin ich gleich wieder zufrieden.
legenheit dazu. Der Tag wird kommen, wo ſie ſich ſo weit entwi>elt haben, daß die Reichbegabten in den Bereich der Hochſchulerziehung hinaufſtreben. E35 wird
Chor. Der HErr gibt mir Frieden, der HErr gibt mir Frieden. 2 . Der Friede, den Gott gibt, iſt nicht zu vergleichen Mit dem Glü> und der Freude dieſer Welt. +3 iſt himmliſcher Friede!
da3 Verlangen leiten, an der Leitung de3 ſozialen und politiſchen Lebens der Maſſen Anteil zu gewinnen.“
0
ich
OG;
ſie dabei
Mancherlei (Von
iſt von
Intereſſe,
zu
beobachten,
wie
ſich
die
widelt wird, ein ungeſunder Wettbewerb mit der wei-
aus
einerſeits
und
andererſeits
der Miſſion.
C. F. Drewes.)
Kapellenbau in Greensboro, N. C. Herr Architekt Theo. Steinmeyer aus St. Louis iſt Ende Januar nach Greensboro gereiſt, um den Bau der Kapelle-Sc<hule in Gang zu bringen. Die Synodalkonferenz hat 835,000 für den Neubau bewilligt. Leider fehlt no der größte Teil der bewilligten Summe. Der HErxr wolle unſere lieben Miſſionsfreunde willig machen, ihre Scherflein bald zu opfern! Da3 Gebäude kommt etwa fünf Blo>3 von unſerm College zu ſtehen und wird nicht nur unſern
beiden vereinigten Gemeinden und Sculen, ſondern auch unſern Studenten al3 Kirc<henheim dienen. Prof. Wm. Kampſc<midt in Greensboro iſt anfangs Februar erkrankt. Er wurde genötigt, den Unterricht einzuſtellen. Gott wolle dem lieben Profeſſor baldige Beſſexung ſchenken! High Point, N. C. Mäſſionar Shufelt berichtet, daß die Miſſion3ausſichten im nördlichen Stadtteil günſtig
ſind.
Er
ſucht im
Auftrag
miſſion einen paſſenden Bauplaß Katechiö8musjubiläum.
*
E>
der Wiſſenösdurſt
P. S<hi. T-- (Chinabote.)
günſtigen Urteile über die Entwiklungsfähigkeit der Neger mehren. Die Zeitſchrift „Weſtafrika“ ſchreibt: „Wo der afrikaniſche Bauer Führung gehabt hat und ermutigt worden iſt, ſelbſtändig zu arbeiten, hat er ſelbſt die in Erſtaunen geſeßt, die das meiſte Zutrauen zu ſeinem Geſchi> hatten.“ Der bekannte franzöſiſche Kolonialpolitiker General Mangin ſchreibt: „Der Afrikaner kann ganz wohl auf ſeinen eigenen Füßen ſtehen. Dampfer und Züge ſind mit Eingebornen bemannt, die mit bemerken3werter Schnelligkeit ausgebildet ſind. Alle unſere Telegraphenſtationen ſind in den Händen von Eingebornen. Der Neger iſt vielleicht genau ſo fähig wie der Weiße, wiſſenſchaftliche Inſtrumente zu gebrauchen. . . . J< leugne nicht, daß er noch weitere Erziehung braucht. Aber id betone, daß ſeine Eigenſchaften de3 Kopfes und de3 Herzen3 nicht als minderwertig behandelt werden dürfen. Er iſt von Natur gut, vertrauenswert und von einem geſunden Ehrgefühl; gibt man ihm die Möglichkeit, ſo kann er einen hohen Grad von Tüchtigkeit erreichen. Und es gibt auc in der ſchwarzen Welt ſolche, die ſich auf allen Gebieten menſchlichen Geiſtes auzzeichnen. / Andererſeits glaube ich dur<hau3 nicht, daß, wenn die ſchwarze Raſſe über ihre gegenwärtige Lage hinaus ent-
par
zur
ſenen Gehälter zahlt. Und wer dieſe Erziehung nicht in Europa bezahlen kann, hat auf der Goldküſte keine Ge-
Urteile über: die Entwilungsfähigkeit der Neger.
.
ſich nicht
Verfügung ſtellen, ſo liegt das daran, daß die Negierung den Negern, die ein Vermögen an die Erlangung einer europäiſchen Erziehung geſeßt haben, keine angemeſ-
EE N
4,
Wenn
id um de3 Evangelium3 willen geprüft werde, Iſt e3 nicht leicht, ſtille zu ſein. Denke ich aber an JEſum, daß er geſchlagen wurde, Bin ich gleich wieder zufrieden. Wenn
<>
ſind.
mehr Afrikaner für die höheren Verwaltungsämter
der Miſſion3zkom-
in dieſem
Stadtteil.
Da3 Andenken an daZ vier-
hundertjährige Jubiläum der erſten Heraus8gabe des Kleinen Katechi3mus3 D. Marti Luther3 iſt auch in unſern lutheriſchen Negergemeinden lebendig. Das Jubiläum wird in allen Gemeinden würdig begangen mit Lob und Dank gegen Gott für da3 Kleinod der Reformation. Neuer Immigrantenmiſſionar. P. C. E. Gallman hat den Veruf als Jmmigrantenmiſſionax für New York angenommen.
Die
Hiſjſions-Taube.
Ein neues Miſſion8Sbuch. Concordia Publishing HFouse hat die Heraus8gabe des Buches, in dem Roſa
Young ihr Leben und die ſelige Nettungsarbeit unſerer Negermiſſion in Alabama
beſchreibt, übernommen.
habe das Manuſkript geleſen.
J<
CS iſt mit die ſpannendſte
und ergreifendſte Geſchichte, die ich jemals geleſen habe. Polenmiſſion. P. W.N. Bodamer in Scio, Midh.,
hat den Beruf der Wisconſinſynode als Miſſionsdirektor ihrer Polenmiſſion angenommen und wird im Mai nach Lodz in Polen ziehen. Heidenmiſſion an der Weſtküſte.
der pazifiſchen Küſte
haben
Unſere Brüder an
das Verlangen,
die Miſ-
ſionzöarbeit unter den Chineſen und Japanern an der Küſte in Angriff zu nehmen. Die Sache wird zurzeit von berufener Seite unterſucht. | Bekämpfung der Miſſionare. Aus Jeruſalem meldete am 1. Februar die Tewish Telegraphic Agency: „Die Entſc<eidung, einen energiſchen Kampf gegen miſſionariſche Tätigkeiten zu führen, wurde von der Pan-Paläſtina-Konferenz der B'Nai Brith-Logen ge-
troffen.“ Der alte Haß gegen das Evangelium von JIJEſu! Negerkir<en in unſerm Land. Laut de3 kirc<hlichen Zenſus vom Jahr 1926 iſt die Zahl der farbigen Kir<hen
in den zehn Jahren von 1916 bis 1926 von 39,592 auf 42,585 geſtiegen. DaS bedeutet eine Zunahme von 2,993 Kirhen. Die Zahl der farbigen Kir<hengliedex war 1926 genau 5,203,487; ſie hat ſich in zehn Jahren um 600,682 vermehrt. Die Negerbevölkerung beträgt etwa zwölf Millionen. Chineſen in Nordamerika. Nach der letzten Volk3zählung kommen in den Vereinigten Staaten ſechzehn <hineſiſc<e Männer auf eine dineſiſche Frau. Troßdem ein Drittel der in Amerika lebenden Chineſen durch
Geburt da3 amerikaniſche Bürgerredt beſißen, ſind ſie
doh
einer
Menge
ſozialer
und
wirtſchaftlicher
Be-
ſchränkungen unterworfen, worunter beſonder3 hart iſt, daß ſie ſich ihre Frauen nicht aus China holen können. Au3 dieſer abnormen ſozialen Lage kommt auch zum Teil der geringe Erfolg der Miſſion3arbeit unter den hieſigen Chineſen; denn größere dineſiſche Gemeinden ſind nur da entſtanden, wo ein normale3 Familienleben vorhanden Der Stand
war. der deutſchen
Miſſionen.
Nac
der
neueſten Statiſtik de3 Jahrbuchs der vereinigten deutſchen Miſſionskonferenzen „Die Deutſche Heidenmiſſion 1929“ ſtehen jezt 1,265 deutſche Miſſionare und Miſſionar83gehilfinnen auf dem Miſſion3feld, ihnen zur Seite 7,596 beſoldete eingeboxne Helfer und Helferinnen.
Die
angeſtiegen.
len
werden
Zahl
der Heidendriſten
iſt auf
935,913
Die
Einnah-
Mit dieſer Kraft haben ſie */« der Chriſtenzahl der Vorfriegszeit zu verſorgen. Was daS bedeutet, ſieht man erſt, wenn man bedenkt, daß der Arbeiterſtab großen-
teils überaltert iſt, daß der Kaufwert de3 Gelde3 in den
Miſſionsländern durchſchnittlich um */: geſunken iſt, daß eine ganze Reihe von Geſellſchaften das Jahr mit weſentlichen Fehlbeträgen abſchließen wird und daß dody) in vielen Gebieten ſich große, neue Möglichkeiten
auftun, die ausgenußt werden müſſen, wenn da3 Werk nicht großen
Schüler
erzogen.
men au3 Deutſchland betragen 5,744,691
Mark, wozu
je 2 Millionen au3 dem Ausland und den Miſſions5gebieten kommen.
Die deutſchen Miſſionen haben alſo
jeht 2/: der Miſſion3arbeiter, */» der eingebornen Helfer
und 74 der Heimateinnahmen der Vorkrieg3zeit erreicht.
Schaden
leiden ſoll.
Südafrika. Der Direktor der HermannSburger Miſſion Chr. Schomerus5, der zurzeit auf einer ViſitationSreiſe in Südafrika weilt, berichtet über das große Intereſſe, das auc<h heidniſche Häuptlinge der Miſſion
entgegenbringen. Bei den Bahurutſe3 erklärte der Sprecher de3 heidniſchen Häuptlings bei einer Verſammlung
zu
Ehren
de3
Direktor3:
ſehr
oft
kämen
Weiße zu ihnen, aber ſie glichen den Krokodilen, die ihre Beute an ſich reißen und dann auf Nimmerwiederſehen in der Tiefe verſinken.
tereſje des Reiches Wortes,
von
dem
Er dagegen käme im JIn-
Gotte3;
Wärme
er brächte
das Licht des
aus8gehe, und
wenn
ginge, bliebe der Segen Gotte3 zurü>. dern
Stelle
in
Mocoeli
ſondere. AuSnahme der Verſammlung auc<h alle an dem
jebt auh
den
hatte
der
er weg-
An einer an-
Häuptling 'al3
geſtattet, daß auh
be-
die Frauen
an
teilnähmen. Da ſie im Winter ſich gleichen Feuer wärinten, ſo ſollten
die Frauen
nehmen,
und Kinder an der Freude teil-
„großen
Affen“
zu
ſehen.
Der
Affe
iſt
nämlich das heilige Tier des Stammes, und eS iſt de3halb eine große Ehre, als ſolcher bezeichnet zu werden. MiſſionZarbeit in Franzöſiſch-Togo. Miſſionar
Maitre von der Pariſer Miſſion3geſellſchaft, 'der biSher
im Dienſt der Pariſer Miſſions8geſellſhaft in Algier und in Kamerun
tätig war, iſt ausgereiſt, um
in dem fran-
zöſiſch gewordenen Teil des Arbeit8gebiete3 der Norddeutſchen MiſſionS8geſellſchaft tätig zu ſein. Da ein deutſcher Miſſionar zurzeit in dies Gebiet zu dauerndem
Aufenthalt noch nicht geſandt werden kann, wird er die dortige
Arbeit
der
Norddeutſhen
Miſſion
in
ihrem
Teil
Togo3
Sinn weiterführen und ihr von Zeit zu Zeit darüber Bericht erſtatten. Er iſt der deutſchen Sprache vollkommen mädtig und'wird in engſter Fühlung mit den deutſchen
arbeiten.
Miſſionaren
Neue
in
dem
engliſchen
Druſachen.
Das
Kleinod der Reformation.
The
Gem
In 3,197 Volk3- und 96 höheren Shu-
176,848
47
1529-1929.
Ein Büchlein
zum Andenken an da3 vierhundertjährige Jubiläum der erſten Heraus8gabe des Kleinen KatechiSmus8 D. Martin Luther83. Von Wm. H. Luke. Concordia PublishnE Rouge St. Louis, Mo. 32 Seiten 43 3(6%. Preis: 9 Ct.
of the Reformation.
Booklet:
Commemorating
the
1529--1929.
A Jubilee
Four-hundredth
Anni-
vergary of the First Publication of the Small Cate-, chism of Dr. Martin Luther. By Wm. iz. Luke. Derſelbe Verlag. Prei38: 15 Cts8.
Die
48
Mtijſſtions-Taube.
Luther's Small Catechism. The Briefest and Best Handbook of True Christian Doctrine. Quadricentenary Edition. 1529-1929. Derſelbe Verlag. 15 Seiten *? 31,X6. Prei3: 1 Ct.; 100 Stü>: 80 Ct8.; 500: 83.60; 1,000: 86.50. Come
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Catechism. Compiled by CO. W. Greinke. Derſelbe Verlag. 18 Seiten 5X7%. Preis: 5 Cts8.; das Dußend 50 Ct8.; 100: 83.50. .
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He Lives!
Compiled by P.E. Kretzmann. Derſelbe Verlag. 14 Seiten 6X9. Preis: 5 Ct38.; das Dutzend 50 Ct3.; 100:
83.50. The
112.
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nois District,
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Meaning
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Souls for Jesus
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Personal
ary Work. A Plea for Personal Efforts in Winning Souls. By John Theodore Mueller, Th. D. Concordia Theological Seminary, St. Louis, Mo. Derſelbe Verlag.
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Dieſer trefflihe Traktat enthält folgende Teile: “1. For Whom This Pamphlet is Written. 2. Every Christian 2 Missionary. 3. The Great Need of Personal Missionary Work.
4. The
Qualifications
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Missionary
- Worker. 5. Opportunities for Personal Missionary Work. 6. Christ Our Example in Doing Personal Missionary Work."
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Mount Calvary, 6.00; Mount
5.09; Mount
Zion,
Zion, Charlotte,
[]
Tilden,
Olive,
52.25;
14.29;
Catawba,
Bostian
17.00;
Mount
Calvary,
Calvary, Mount Pleasant,
Mount
Mount
1.25;
Cross
Carmel,
Mount
Roads,
Zion, New
Olive,
13.00;
Kan-
12.00;
Tinela,
Mount 50.00;
Our Redeemer, Longmile, .04; Our Savior, Possum Bend, 7.23; Pilgrim, Birmingham, 7.94; St. Andrew's, Vredenburgh, 4.58; St. James's, Buena Vista, 16.83; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 7.67; St. John's,
Salisbury, 10.00; St. Luke's,' Lamison,
12.00.
John
Quittung
und
Dankend quittieren: Miſſionar halten von P. H. H. Koppelmann,
'8.76; St. Luke's,
Spartanburg, 16.50 ; St. Mark's, Ackerville, 4.60; St. Mark's, Aflanta, 12.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Mat-
Schaap,
Fort
Smith,
Dank. Melvin Portland,
Holſten: ErOreg., P. H. B.
Röpe, Garriſon, N. Dak., P. L. E. Wittenburg, Mallard, Jowa,
P. W. Wolter, Madiſon, Nebr., und Frau Emma Meyer, Hanover, Kanſ., Kleidung3sſtü>ke. Superintendent G. M. Kra-
Für
die Armen
Hanover,
Kanſ.,
und
825.00;
Weihnachtsbeſcherung N.
N.,
Cleveland,
von
O.,
Fred
10.00;
Miſſionar C.R. Mar:
Zwei Pakete Kleider und 5.00 von einem Freund in Kanſas. Miſſionar Paul Weeke: Eine Kiſte Kleider je von Frau
O. A. Faulborn, Weſt Englewood, N. J., und St. John's Ladies? Aid, Clinton, Jowa. C. F. Drewes: 5.00 von N. N., Glidden, Minn., durc< P. W. G. Broopp für Mollie Louder und ihre Waiſenkinder in New Bern, N. C. Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald abtanfen wird.
March 29" bedeutet, daß da3 Abonnement jeht abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braucht. Es dauert dur<ſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem
Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte* und neue, wenn e3 ſiHß um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.
Midway,
Orleans,
Misgions,
Ladies' Aid, Bergholz, N. Y., 15.00.
Received for Colored Missions irom the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma,
Springs,
Negro
Ark., for Negro Chapel, 10.00. Mrs. Fred Baack, HomeStead, Iowa, for Negro Misgions, 2.00. John H. Baack, South Amana, Iowa, for Negro Missions, 2.00. Fred Meese, Frazee, Minn., for Colored Misgions, 5.00. Mrs8. YF. Meitler, Lucas, Kans., for the Poor in India, 10.00. Mrs. Chas. H. Dette, St. Louis, for Colored Misgions, 9.90. Rudolph Zergen, Itasca, I1I1l., for Mollie Louder, 1.00. Mrs. Osw. Lugenheim, Giddings, Tex., for Negro Missions, 1.00. “A Reader of the Aſissionstaube," Schenectady, N.Y., for Mollie Louder, 5.00. J. Storck, Purdy, Mo., for Mollie Louder in New Bern, 5.00. THE0. W. ECKHART, Treasurer.
Brei,
January 1--31, 1929.
Mission at Union
ior
mer:
Contributions Received by the Treasurer.
napolis, 40.00; Mount
thew's, Arlington, 1.37; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Napoleonville, 11.55; St. Paul's, New Orleans, 25.00; St. Paul's, Oak Hill, 7.96; St.: Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, .62; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 50.00; Southeastern Field, 9.21; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 17.67; Zion, Gold Hill, 3.00; Zion, Taits Place, 11.65. For African MisSions: Christ, Rosebud, 3852.88; GethSemane, Hamburg, 40.00; Grace, Concord, 55.00; Grace, Greensboro, 21.20; St. Paul's, Oak Hill, 30.15; Trinity, Selma, 100.00. For Synodical Debt: Our Redeemer, Longmile, 357.45. IMiscellaneous : Mrs. Helen Schurmann, Brooklyn, N.Y., for India Missions, 3810.00; for Negro Missions, 5.00; for China Missions, 5.00. Herbert W. Waltke, St. Louis, for Building Fund of Colored Missions, 100.00. Mrs. Wm. Goerss, North Tonawanda, N. Y., for Negro Chapels, 5.00. Clara Kuegele, Richmond, Va., for Colored Missions Building Fund, 100.00. Mrs. Aug. Krome, Indianapolis, Ind., for Negro Missions, 5.00. Schoolchildren of Milford, 111.,
in
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„„Miſſion8-Taube““ erſcheint Eu.
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Trä, ger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Au 8.
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man AE WESTE SUE En RUE Ilouse, St. Louis, Mo. “Fr edaktion efjenden Einſendungen ſind ichten an Rey. Q. F. Drewes, 3558 S. Jefferson Ayenue, St. Louis, Mo. „alle Geldbeträge für die Negermiſſion 'an den Kaſſierer, K RT ECBE) LOB, Hr, Theo. W. Eckhart, 3558 S. Jefferson
Miſſionszeikſchrift der Evangeliſch-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly
Acceptance
by
Concordia
Publishing
House,
St. Louis, Mo.
price, 50 cts. per annum,
Etliches aus dem Leben eines Negermiſſionars. Siehſt du da3 lange, ſ<male Gebäude dort, das einer Reihe Pferdeſtälle an der Rennbahn nicht unähnlid) ſieht, nur daß e3 zweiſtö>ig iſt? Dahin wollen wir jekt einmal unſere Schritte lenken. Wer mag wohl zuerſt auf den Gedanken gekommen ſein, ſol<e Gebäude zu errihten? Auf Bequemlid"Feit, Reinlichkeit und Geſundheit3zuträglichkeit hatte der e3 gewiß nicht abgeſehen, ſondern nur darauf, aus der Armut Geld zu ſ<lagen. Hier reiht ſich Zimmer an Zimmer von der Größe eine3 Pferdeſtalle3s. Vorn iſt eine Tür, an der Rückwand eine Luke, etwa einen Fuß breit und zwei Fuß lang, die mit einem Sdciebbrett verſchloſſen wird. Etwa zwanzig ſolcher Zimmer reihen ſi< aneinander. Darauf ſiken als zweites Sto>werk weitere zwanzig dieſer Käfter. Dieſe Zimmer werden für 81.00 bis zu 82.50 die Woche vermietet. Und hier iſt die Armut zu Hauſe. Hier hält aber auch zugleich da38 Laſter Hof. An ſchönen, ſonnigen. Tagen ſieht man eine bunte Geſellſchaft von Knaben und Mädchen, jungen Männern und Frauen in ſogenanntem ſüßen Nichtstun rauchend, ſc<waßend, lachend auf den Fußſteigen oder an den Türen bei' einanderſißen. Wovon da3 Volk lebt, da3 iſt einem
ein wahres Rätſel. Sie ſ<heinen immer Zeit zu haben,
nie in Eile zu ſein und ſind immer in der fröhlichſten Stimmung. Und kommt man na ein paar Stunden ( wieder des8ſelben Wege3 und die Sonne ſcheint immer - noh warm, ſo ſind ſie noh auf demſelben Plaz.
dieſer Zimmerreihe
under the of October
payable
trifft man
manches un-
Strictly
in adyance.
Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July
April 1929.
51. Iahrgang.
In
Subseriptlon
Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., ſor mailing at Special rate of postage provided ſor in Section 1103, Act
5, 1918.
Ur. 4.
glüdliche junge Weſen wieder an, da3 vor ein paar Jahren no auf der Schulbank in unſerer Miſſion3ſchule ſaß, aber die Warnungen und Ermahnungen, die e3 dort hörte, in den Wind ſ<lug. Ein Jahr oder zwei ſpäter lief es von zu Hauſe fort oder kündigte plößlid) ſeine Verheiratung an. Nad den paar Flitterwochen lief der Mann davon. Aus dem einigermaßen anſtändigen Wohnhaus zog ſie in ein etwa3 billigere3 und dann wieder in ein no< etwa3 billigere3, und ſc<ließlich gelangte ſie in dieſer Zimmerreihe an. Das Kind, da3 ſie zur Welt gebracht hat, wird am Tag in einem der andern Zimmer bei einer alten Mutter untergebracht, und die Mutter geht auf Arbeit aus oder miſcht ſid) in die bunte Schar, die im Hof und auf den Fußſteigen ſihbt. O wa3 für Jammer, wa3 für grenzenloſe Armut und wa3 für Sündenelend häuft ſich in dieſen Unglüd>35buden, dieſen ſtallartigen Gebäuden, die der Geiz und die Gewinnſucht hier der Armut errichtet, zuſammen! E35 ſpottet aller Beſchreibung. Wir würden dir niht zumuten, lieber Leſer, uns auf einem Gang dur einige dieſer Zimmer zu begleiten. Gern würden wir ſelbſt einen weiten Bogen um ſol<he Gebäude ziehen, aber unſere Pflicht ruft uns dorthin. Dort liegen Kranke auf ihren S<merzenölagern, dort gehen unſterblihe Seelen ihrem Verderben entgegen. E3 iſt ein kalter Wintertag. -Wir treten ein in Nummer 27. Es iſt ein Zimmer im zweiten Sto>werk, wohin wir auf einer ſchmalen, ſteilen Treppe,
die an der Außenſeite nad) einer engen Veranda (etwa drei Fuß breit) vor den Türen der Zimmer hinläuft, :
50
Die WMiſſions-Taube.
gelangen. Im Zimmer iſt ein Bett, ein Stuhl und ein Koffer. Auf dem Bett liegt eine junge Frau, die einſt bei unſern treuen Lehrern Vix und Meibohm zur Scule gegangen iſt. Drei Kinder ſind bei ihr im Zimmer. Die Kinder haben nichts zu eſſen, kein Holz, keine Kohlen ſind vorhanden, um das Zimmer zu erwärmen. Die einzige warme Dede auf dem Bett hat der Miſſionar der Großmutter dieſer Frau vor Jahren einmal gegeben. Der Miſſionar ſpricht mit der kranken jungen Frau über ihr Seelenheil. Dann geht er fort und ſchafft Eßwaren für die Kinder und Kohlen herbei und ſagt aud) ſeinem Freund, dem gutmütigen italieniſchen Groceryhändler, von dem Fall, und der verſpricht, auc nod) etwas zu ſc<hi>en. So wird der Frau mit ihren Kindern über das Schlimmſte hinweggeholfen. Unten in Nummer 1 lebt eine alte Frau. Wie alt ſie iſt, weiß ſie ſelber nicht; ſie kann ſich aber gut des Bürgerkrieges erinnern. Sie mag hod) in die achtzig oder ſogar ſc<on neunzig ſein. Jhre Kinder ſind tot bis auf eine Tochter. Ein Enkel, ein Junge von ſechzehn Jahren, verſucht für die alte Großmutter zu ſorgen. Die eine Tochter bezahlt die wöchentliche
Miete.
Da3 Eſſen geben ihr angrenzende Zimmer-
bewohner. HSier füttert alfo die Armut die nod) größere Armut. Die Kleidung der Großmutter ſieht einer bunten Bettde>e nicht unähnlich; ſie iſt zuſjammengejeßt aus allerhand Enden und Stücken und Überreſten und Lumpen. So hat ſie einen Lumpen über den andern gezogen, um ſich warm zu halten. Der Enkel war in der Nac<hbarſc<haft bekannt als der Frummbeinigſte Junge der Umgegend. Jett ſind ſeine Beine gerade. Die Großmutter war ſein Doktor. In der Nachbarſchaft hat ſie ſich immer das Geſchirrwaſſer zujammengebettelt. Damit hat ſie dem Jungen die Beine eingerieben und ihn dann bei den Ferſen gefaßt und mit dem Kopf nad unten in der Luft hin und her geſ<wenkt. Welc<he35 Mittel von den beiden ange- Ic<lagen hat, weiß ih nicht. Aber die Beine ſind jetzt gerade. Die Großmutter hat nie zu einer Kir<he gehört. Al35 kleines Mädchen wurde ſie getauft, da3 weiß ſie gewiß, aber das iſt aud) alles. Leſen kann ſie nicht. Durd< Glieder der Gemeinde iſt der Miſſionar auf ſie
„aufmerkſam gemacht worden. Sie ſagten ihm: „Die alte Mutter dort hinten in Nummer 1 hat nicht mehr
ſehr lange zu leben. Sie hat keinen Menſchen, der ſie Unterrichtet, und ſie weiß nic<ht3 von Gott und dem
Weg zum Himmel,“ So kam es, daß der Miſſionar ſeine Schritte nac Nummer 1 lenkte. Jett kannſt du ihn oft dort antreffen. Er erzählt der alten Mutter
| von ihrem Heiland und verſucht ihr nac< und nach
etwas von den Heilswahrheiten der Schrift beizu-
I 835
Er = by %.
": *
BEEN
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bringen. Jhr Mann iſt vor ſec<h5unddreißig Jahren geſtorben. Dann hat ſie mit Mühe und unter vielen Entbehrungen ihre Kinder großgezogen. Jetzt ruhen aud) ſie alle im Grabe bis auf eine Tochter. Jhr Leben aber hat der liebe Gott gefriſtet, wenn auch unter fur<tbaren Entbehrungen, bi5 ſie ihren Heiland gefunden hat.
Und ſo ſind wir der zuverſichtlichen Hoff-
nung, daß, wenn die Ärmſte der Armen einſt au3zieht aus Nummer 1, ſie einzieht in die ſchönen Wohnungen unſer5 Gottes im himmliſchen Jeruſalem. Dieſe Hoffnung gibt immer wieder Mut und Freudigkeit, auch an ſolc<en Orten, wie dieſe ſtallähnliche Zimmerreihe es iſt, den verlornen Seelen nachzugehen und-ſie zu ihrem Heiland zu führen. G. M. Kramer.
Miſſionsgelegenheit in Belgiſch-Kongo. Belgiſch-Kongo iſt achtzigmal ſo grofz als Belgien, deſſen
Kolonie
es
iſt, und
faſt
ſo groß
als
die
Ver-
einigten Staaten öſtlich vom Miſſiſſippi. Boma, die Hauptſtadt, liegt ſec<zig Meilen vom Atlantiſchen Ozean. Da der Äquator das Land durchzieht, iſt das * Klima tropiſd). Die dur<ſchnittliche Temperatur iſt zwiſchen 78 und 82 Grad. Das Innere iſt Hochland und viel geſünder als das Küſtenland. | Der Kongo, der zweitgrößte Fluß Afrikas, und jeine vielen Nebenflüſſe ſind gegen zehntauſend Meilen ſchiffbar. So iſt das Innere des Lande3 verhältni3mäßig leicht erreichbar. Belgiſch-Kongo iſt das bedeutendſte Kautſchukland Afrikas. Neben Kautſchuk (Gummi) ſind Palmöl, Elfenbein uſw. die wichtigſten Ausfuhrwaren. Die Bevölkerung. Die Einwohner des Landes gehören zur Bantu- * raſſe. (Bantu heißt Menſc<hen.) Sie ſind in viele Stämme geteilt, und dieſe ſprechen viele verſchiedene Dialekte des Bantu. Vor etwa achtunddreißig Jahren wurde die Einwohnerzahl auf 41 Millionen geſ<häßt. Das war jedo) ſtark übertrieben. Als Henry M. Stanley in den Jahren 1876 und 1877 den Kongo erforſchte, hatte das Land wohl gegen 15 Millionen Bewohner. Vor einem Jahr hörte id au38 dem Mund eines Miſſionzarztes aus dem Kongoſtaat, daß die furchtbare
Sclafkrankheit die Bevölkerung wohl auf 8 Millionen
reduziert habe. Ruanda und Urundi ſind hier nicht berüdſidtigt. Die Sclafkrankheit wird dur eine Stecfliege,die Tſetſefliege, verurſacht. Die dur< das Stechen in3-
Blut übertragenen Bazillen vermehren ſich, zerſtören das Blut und führen ſ<ließlih den Tod herbei..
En
Die Wijſions-Taube. Früher war die Fliege auf gewiſſe Gegenden beſ<ränkt; aber durch den Verkehr iſt ſie in weite Diſtrikte gebracht worden. E35 ſind Heilmittel entdeckt worden.
Leider kommen
die Eingebornen
aber oft erſt
Kamerun nach dieſem Land verſetzten, als über ſeine Erforſchung des Kongoſtroms hatte. Einer dieſer Miſſionare war Thoma3
ber, der im Jahr 1879 die Arbeit am oberen Kongo begann und im Jahr 1886 ſtarb. Er war erſt vierundzwanzig Jahre alt, als er in 1876 England ver-
dann zum Arzt, wenn es zu ſpät iſt. Weiße, die ſich in ac<t nehmen oder bald zu den Heilmitteln greifen, ſterben
in
ſeltenen
Fällen
an
dieſer
(Aus
Regions
ließ. Jm Jahr 1886 entſtand in dieſer Miſſion „das Pfingſten am Kongo“; etwa tauſend Heiden traten
Schlafkrankheit.
Die Neligion des Kongonucegers. Der Kongoneger hat, wie alle Heiden, eine dunkle Ahnung von einem höchſten Weſen; aber dabei iſt er in den greulichſten Götendienſt verfallen. Seine Religion beſteht in beſtändiger Furcht vor Geiſtern und in Zauberei. Er glaubt, daß der Zauberdoktor
Beyond.)
Dorfſchule
zum Chriſtentum über. Außer Comber wurden die Miſſionare Henry Richards, W. Holman Bentley und
George
am
Baptiſten
waren
die erſten
Pro-
Miſſionare
aus
teſtanten, die im Kongogebiet die Miſſion3arbeit in Angriff
„
nahmen,
indem
ſie einige
;
EEE n
Pioniere
in der genannten
Miſſion.
Kongo.
Er ließ ſich zu Luebo am Kaſſai nieder. Damals gab es innerhalb tauſend Meilen keinen einzigen proteſtantiſchen Kongoneger. Außer den genannten Miſſionsgeſellſchaften können nod) weitere größere Geſellſchaften im Kongoſtaat genannt werden: die amerikaniſc<en Baptiſten, die Disciples, die Plymouthbrüder, die Allianzmiſſion, Regions Beyond und der Schwediſche Miſſionsbund. Sodann ſind noh kleinere Geſellſchaften in die-Arbeit eingetreten. : * Den größten Erfolg haben die Südlichen Presbyterianer aufzuweiſen. Die Geſamtzahl der Getauften beträgt nämlid) 108,000, und davon gehören mehr als 44,000 zu den Südlichen Presbyterianern. Vor Jahresfriſt traf ich „zufällig“ einen 'der Leiter dieſer Miſſion. Er bat mid) faſt ſtürmiſc<h, unſere Kir<e zu
Miſſionsgeſellſ<haften im Kongo.
engliſhen
Grenfell
Im Jahr 1891 kam der erſte Miſſionar der Südlichen PreSbyterianer nach dem Kongogebiet. E35 war dies der junge, begabte Miſſionar Samuel N. Lapsley.
Geiſter in einen Gegenſtand (Stein, Knochen, Schädel uſw.) hineinbannen könne. Sol<he Zaubergegenſtände verkauft der Zauberer für gutes Geld und ſagt dem Käufer, daß der Zaubergegenſtand oder Fetiſch ihm dienſtbar ſei. Darum hat auch die römiſche Kir<e mit ihren Amuletten vor Jahrhunderten leichten Eingang gefunden. Nachdem die Portugieſen im Jahr 1484 den Kongo entdeckt hatten, wurde bald die römiſche Miſſion begonnen und hatte merkwürdigen Erfolg. Dod) da3 damalige Werk iſt dann ſpäter eingegangen. Heute hat die römiſ<he Miſſion 350,000 Getaufte. Die
Stanley berichtet IJ. Com-
SE
SE
EEN
|
52
Die
Miſſtions-Taube.
bewegen, in ein großes Miſſion3gebiet einzutreten, das ſeine Kirde an uns abtreten würde. „Unſer Feld iſt zu groß für uns“, ſagte er. „Wir haben vor Jahren einen großen Teil an die N. N.-Kirche abgetreten; aber unſer Gebiet iſt immer nod) zu groß. Beſuchen Sie mid) bald in Naſhville; dann bringen wir die Sache glei in Ordnung.“ Mein Zuſammentreffen mit dieſem Mann, dem die Not der armen Heiden im Kongogebiet zu Herzen geht, war eine Fügung Gotte3. Dies merkwürdige Erlebnis ausführli< zu erzählen, dazu iſt dies nicht die geeignete Stelle. Die Bevölkerung des Kongogebiets iſt, wie geſagt, etwa a<t Millionen. Davon ſind erſt 108,000 dur proteſtantiſche Miſſionen gewonnen.
Typus eines Kongonegers. (Aus Regions
Beyond.)
Unter den nod gänzlid unbeſetzten Gebieten ſind die größten das Gebiet zwiſchen dem Kongo und dem Bangui, 200 Meilen breit und 600 Meilen lang; da3
Gebiet weſtlich) vom Tanganjikaſee bis zum Sualaba,
200 Meilen breit und 300 Meilen lang und im Herzen des Landes, vom 20. bi8 zum 24. Längengrad. Dort iſt das rettende Evangelium von Chriſto, dem Heiland
der Welt, noch nie erſchallt.
Im Kongogebiet ſien nod) ac<ht Millionen in Fin-
ſternis und im Schatten des Tode. Gehen dieſe Millionen uns nichts an?
C.F. Drewes.
->»-----42---
|
Fie
B
Paulus, der Apoſtel de3 Kongogebiets. Einer der erſten Miſſionare am Kongo hieß Henry Richard38. Al3 Richards auf Urlaub war, erzählte er aud) von den eingebornen Gehilfen und gab ihnen das Zeugnis, daß dur< ſie wohl mehr Heiden zum Heiland geführt worden ſeien als durc< ihn, den weißen Miſſionar. Unter dieſen eingebornen Gehilfen aber ſtellte er einen
gewiſſen
Paulus
an erſte Stelle.
Der heidniſche Name des genannten Paulu3 war Nloko. Nloko heißt auf deutſc) „Fluch“. Er war ein Häuptlingsſohn und bitterer Feind des Chriſtentums. Er tat, wa35 er nur konnte, gegen das Evangelium. Bei ſeinem erſten Hervortreten gab es ſ<on gegen fünfzig Dörfer im weſtlichen Kongogebiet, in denen Chriſten zu finden waren. Da ging nun Nloko von Dorf zu Dorf, um die Verſammlungen der Chriſten zu ſtören. Er nahm ſeine Trommel und Wein und fing an zu tanzen, um die Leute vom Gottesdienſt wegzulo>en. Die Schwachen gingen hie und da hin zu ihm, tanzten und tranken. Der Trommelſc<<hlag ſchien ſie zu elektriſieren und -wedte alte heidniſche Inſtinkte in ihnen. Zuweilen erſchien Nloko au ſogar in den Verſammlungen, um die Anweſenden dur< Lärm fortzutreiben. Der »weiße Miſſionar wußte nicht, was er mit ihm anfangen ſolle, da er nicht mit ihm reden konnte. Aber die Zeit kam, da dieſer Saulus ein Paulus werden ſollte. Die Kongoregierung baute eine Eiſenbahn von Matadi bis Stanley Pool, die etwa 250 Meilen lang iſt. Die Stromſ<nellen im Kongo maden die Sciffahrt dort unmöglich. Die Regierung braudte viele Arbeiter, beſonder3 auch viele Laſtträger. Sie ordnete daher das Trägerweſen durd Geſet. Die Werbung der Träger mußte dur< einen „Kapita“, einen bei der Regierung eingetragenen Vorſteher, geſchehen. Nloko, der Häuptlings3ſohn, hatte keine Luſt, als Träger zu dienen; ſo kam er zur Miſſionsſtation und bot ſich als „Kapita“ an. So kam er durd) die Träger- der Station, die vielfad) ſ<on Chriſten waren, oft in Berührung mit dem Chriſtentum. Dod ſein Haß gegen da38 Chriſtentum erfuhr keine Milderung. Die Station heißt Banza Manteke. Sie liegt zwei Meilen ſüdlih vom Kongo. Da Nloko ſüdlich vom Fluß nicht immer genug Träger fand, war er oft genötigt, auf das jenſeitige Ufer zu gehen. Einſt kam er nad vergeblihem
Suchen auf dem Heimweg an das Flußufer. Dort erwartete er den Mann zu finden, der ihn über den Fluß ſehen ſollte;
aber niemand war zu ſehen.
Die
Sonne neigte ſich dem Untergang zu; die StromAn keinem Orte. der Welt hat man ſo friſch dazu ſc<nellen machten Waten und Shwimmen unmöglich. jgetan, zu Gott zu kommen, al3 die lieben Väter in den „Er war hungrig und froſtig und wußte nicht, wa3 er | Büſten vgypti und Mohrenland. . (Luther.) Starb
Hlijſions-Taube.
aii
.
tun ſollte. Da kam ihm der Gedanke: „Dieſe Chriſten Er baute ſich neben dem Zelt de3 Paulu3 eine kleine ſagen immer, daß Gott Gebete erhört. J< will Hütte. Nad und nach kamen mehr; und al3 es beten.“ Und er, der Feind des Chriſtentums, betete eine kleine Schar war, ſagte Paulu3: „Jetzt müſſen zum erſtenmal in ſeinem Leben: „Du ſiehſt, Gott, wir eine Kapelle haben.“ So bauten ſie ganz aus meine Lage. Die Chriſten ſagen, du hörſt Gebete. eigenen Mitteln eine Kapelle, die dreihundert MenKannſt du, ſo hilf mir.“ ſchen faßte. Al35 er auffah, erblikte er den Mann mit dem No<h war Miſſionar Nichard3 nicht in Kinkanza Kahn. Dieſer kam auf ihn zu und brachte ihn über geweſen. Da erſchienen eines Tage3 ſtarke Träger den Fluß, obwohl er ihn nicht bezahlen konnte. Nloko mit zwei Hängematten, um ihn und ſeine Gattin von aber brad innerlich zuſammen bei dem Gedanken, Banza Manteke na< Kinkanza zu tragen. Dort war daß Gott ihm geholfen habe, den er do< ſo lange gebei ihrer Ankunft die Kir<e bereit3 gefüllt, und der haßt habe. Auf dem Weg nad ſeiner Hütte faßte er Gottesdienſt begann ſofort. den Entſc<luß, ſich ſofort dem HErrn JEſu hinzuNachher mußte Paulus auc< Scule halten. Ergeben; denn an der äußeren Erkenntnis des Heilwegs wachſene und Kinder, Anfänger und Geförderte waren fehlte es ihm nict. jeine Schüler. Aber er wußte ſie alle zu beſchäftigen Am folgenden Morgen beſuchte er die Chriſtenund madte ſeine Sache aus8gezeihnet. Seine Geverſammlung ſeines Dorfes und ſagte: „Jd< bin ein meinde wu<hs und zählte etwa dreihundert Glieder. Chriſt.“ Aber niemand wollte es wirklich glauben, Die beſten Glieder ſandte er in die umliegenden daß der Mann, der ihre Verſammlungen ſo oft geſtört Dörfer, um auc dort das Evangelium zu verkünhatte, ein Chriſt ſei. Alle blieben mißtrauiſch. digen. Immerfort dachte er an die armen Seelen, Nloko. ging in ein anderes Dorf. Dort wiederdie no< nichts vom Heiland wußten, und wie er ſie holte ſich dasſelbe. Dann ging er nad) Viaza, einem gewinnen könne. Dorf, das drei Tagereiſen entfernt war. Dort hatte Die Früchte der Verkündigung de3 Evangelium3 er Verwandte. Nad einigen Monaten kam von Viaza zeigten ſic bald. So kam zum Beiſpiel von der die Na<richt: Nloko hat einige Heiden bekehrt. MiſStadt Yongo die Bitte, einen Evangeliſten dorthin zu ſionar Richards traute der Sache nod) immer nicht. ſhi>en. Dort und an andern Orten am Kongo Er ſc<ickte den Evangeliſten Barnabas nad Viaza, konnten bald nachher etwa hundert Heiden getauft um zu unterſuchen. Aber Barnabas konnte nur ſagen, werden. ſie ſind wirklich Chriſten. Nachdem die NeugewonnePaulus ſoll ein geborner Redner geweſen ſein. nen ſich ein Jahr lang bewährt hatten, wurden ihrer Er beſaß eine merkwürdige Macht über ſeine Land3zwanzig zur Taufe zugelaſſen. Eine Gemeinde war in leute. Wenn es bekannt wurde, daß er öffentlid) reden Viaza gebildet, die bis heute al3 eine ſich ſelbſt erwürde, war die Verſammlung immer zahlreich behaltende Gemeinde beſteht. Unter dieſen zwanzig jucht. Er hat Hunderte aus ſeinem Volk dem Heiland war au Nloko. Jetzt konnte ja an ſeiner Bekehrung zugeführt. ; - kein Zweifel mehr ſein. Richards gab ihm den Namen Er iſt heute niht mehr am Leben. Im Jahr 1902 Paulus; hatte do. ſeine Bekehrung jo große Ähniſt er nad< langem Leiden von der 'Sclafkrankheit li<keit mit der de3 Apoſtel3 Paulus. weggerafft worden. Seine Gemeinde zählte damals Na< ſeiner Taufe kam. Paulu3 na<h Banza Mangegen fe<hShundert.Glieder, die unter ſeiner Wirkſamtefe zurü& und trat bald in die Evangeliſtenſ<hule ein. keit bekehrt worden waren. Leſen und ſc<hreiben könnte er ſchon; .er hatte es von So iſt der einſtmalige Nloko (Fluc) vielen zum einem Sculkind gelernt... Nad) Beendigung des C.JF . Drewes. Kurſus wurden die Schüler ſelbſtändig in der Um- - Segen-geworden. gegend ſtationiert. Paulu3 bat um den ſ<wierigſten Platz, Kinkanza, ſechzehn Meilen entfernt, wo frühere Von Indianern ermordet. Verſuche, dem Evangelium Eingang zu ſchaffen, vergeblich geblieben waren. : Im Frühjahr 1860 gründeten Miſſionare der Die Leute in Kinkanza wollten Paulus nicht aufSJowaſynode eine Indianermiſſion am Powder River nehmen. Er hatte ſich ein Zelt mitgebracht, da3 er Miſſionar Moritz Bräu* im. ſüdöſtlichen Montana. vor der heidniſchen. Stadt am Weg, den alle paſſieren: mußten, aufſ<lug. Kälte, Feuchtigkeit und Hunger, ninger war der Leiter. Die Miſſion wurde nicht nur von der Jowaſynode, ſondern auc<h von der Buffalowaren ſeine Gefährten; “aber er blieb ſtandhaft. Nach ſynode und“ von Lutheranern in Bayern unterſtüßt. einigen Monaten kam der. erſte,.:der Chriſt: werden: Über die Ermordung des genannten jungen Miſwollte. Er wurde ſofort au38 der Stadt ausgeſtoßen.
Ga
93
»* %
Die
Rlijſions-Taube.
ſionars ſchreibt Miſſionar Schuſter in Neuendettel5au folgendes: ' So entwidelte ſich alles recht ſhön, und dank der treuen Hilfe von Neuendettel3au und vom bayriſchen Zentralmijſſion5verein, die je 8400 ſandten, konnte nun auc: das Werk mit voller Kraft in Angriff genommen werden. Zwei weitere Miſſionare ſollten zu Hilfe geſ<i>dt werden, ſo daß ſtändig zwei Brüder zum Reiſen mit den JIndianerſtämmen frei wären. Am 10. Sonntag nad) Trinitatis wurden die beiden Miſſionare Krebs und Flachene>er für den Miſſionar5dienſt abgeordnet und traten: einige Tage ſpäter die Neiſe nach Powder River an. Kaum aber waren ſie aht Tage fort, da traf in St. Sebald die Trauerkunde ein, die alle aufs tiefſte erſchütterte: „Unſer teurer Bruder Bräuninger iſt am 22. Juli, nachdem er kurz vorher von einer Reiſe an den Deer Creek zurüägekehrt war, ſpurlos verſ<wunden und, wie wir fürdten, von feindlichen Indianern ermordet worden.“ Über die näheren Umſtände ſeine3- Tode3 laſſen wir folgen, wa3 "Miſſionar Kreb3 an das Miſſion3komitee in Jowa berichtet hat: „Zwar ſehr angegriffen und ermattet, aber dod) ſonſt geſund und wohlbehalten, kam Bruder Bräuninger wieder in Powder River an, und zwar in Begleitung der zwei Männer, die damal38 von Major Tuiß ausgeſchi>t wurden, die Crows aufzuſuchen, und zugleich beauftragt waren, den Brüdern einiges Wild zu ſchießen, was ſie auch taten. Die Brüder fingen nun alsbald an, eine Kirche zu bauen. Sie gruben zuvor einen Keller, über welchem jie das Gebäude aufrichten wollten. Sie fällten da3 nötige Holz und madten e3 bis zum Aufrichten fertig. Während dieſer Zeit vergingen die erſten zwei Wochen nad< Bräuninger3 Rüdkehr. In der dritten Woche kamen drei Krieg3parteien der Sioux, die umbherſtreiften, die Crows aufzuſpüren. Solange nun die Indianer ſic bei den Brüdern aufhielten, ſahen ſie ſich genötigt, ihre Arbeit einzuſtellen und zu Hauſe zu bleiben, damit ihnen nichts geſtohlen wurde. Dieſe Indianer traten als die
Herren de3 Landes auf, grob, fordernd, gebieteriſch,
jo daß die Brüder an Leben38gefahr und Verluſt aller ihrer Habe denken mußten. Am 16. Juli kam die erſte dieſer Kriegsparteien.
Sie war drei Mann Ogalalas.
ſtark, von dem Stamm
der
Dieſe hielten ſich nicht lange auf, ſondern,
nachdem ſie Eſſen gefordert und mit den Brüdern zu
1 Mittag gegeſſen hatten, gingen ſie al3bald fort. Nach Zwei Tagen kam eine größere Scar, fünfzig Mann“'
"jan der Zahl, unter denen ſich drei Hunkpapa3 befanden: Die übrigen waren ſämtlich Ogalalas. Wie Legt
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die vorigen, ſo forderten aud dieſe zu eſſen. Miſſionar
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2
Bräuninger bereitete Tee und ſetzte ihnen denſelben vor nebſt Brot und Pfannkuchen, was allen ſehr wohl ſ<meckte. Am nädſten Morgen kamen ebenfalls einige
von
ihnen,
die
wieder
von
den
Brüdern
be-
wirtet wurden. Am Mittag kam der Häuptling mit einigen Begleitern, um zu eſſen. Nachdem nun abends dieſe Indianer weggegangen waren und die Brüder ihr Abendbrot gegeſſen hatten, kamen nod) zwei Hunkpapas ins Haus und unterhielten ſich) aufs freundlichſte mit Miſſionar Bräuninger. Nur wollte der eine ſeine ſc<le<hte De>e um eine gute vertauſchen. Bräuninger aber wollte nicht. Endlich) rief jener IJndianer unſern
Bruder
zu ſic) und
hieß
ihn
neben
ſich
jeken. Er ſagte ihm, daß er auf dem Wege ſei, einige Schoſ<onis zu erſchlagen, und ſobald er zurückomme, würden ſie alle umgebracht, falls ſie noc hier wären, ihr Vieh würde erſchlagen und alle ihre Habe weggenommen werden. Gleich darauf ſtand der Jndianer auf, zog ſein Meſſer heraus, zerteilte die Dee, die Bräuninger gehörte, nahm die eine Hälfte zu ſich und warf ſeine alte dafür hin. Darauf fragte er, ob er rec<ht gehandelt habe. Bräuninger legte die Hand auf den Mund zum Zeichen, daß er nicht reden wolle. Allein beide Indianer drangen ſo lange in ihn, bis er ſagte, er ſei damit zufrieden. Und um beide zu„friedenzuſtellen, gab er dem andern die andere Hälfte der Decke. Hierauf ſagten ſie gar freundlich, ſie hätten ein gutes Herz gegen ihn, und gingen, in ihre Decken gehüllt, weg. Am nächſten Morgen bradten einige Indianer Büffelfleiſc<, wofür ſie Zucker begehrten. Dann brad) das ganze Lager auf, und alle zogen fort. Der. Samstag ging ruhig vorüber. Am Sonntagnachmittag kam aber eine neue Krieg3partie, ſec<h3 Mann ſtark, die ſich ebenfalls für Ogalala3s au3sgaben. Dieſe ſehs Mann ſind e38, die unſern Bruder Bräuninger ermordet haben. Sie übernachteten bei den Brüdern und waren bi8 zum Montagmittag ihre Gäſte. Keiner von ihnen gab aud nur den geringſten Anlaß, daß man auf Mordgedanken oder Unzufriedenheit bei ihnen hätte ſ<ließen können, außer daß ſie ſämtlich ſtark bewaffnet waren, wa3 aber bei den Jndianern auf dem Krieg3pfad nicht auffällt. Der 23. Juli, der Tode3tag unſer3 ſeligen Bruder3, brach an und verſtrich bis Mittag, ohne daß irgend etwas "Auffälliges vorgefallen wäre, wodur< die Indianer hätten zum Zorn gereizt werden können, ohne daß Bräuninger ein Paar Mokaſſin38 von ihnen kaufen
ſollte, wa8 er aber ablehnte, weil er ſich nicht in Händel mit ihnen einlaſſen wollte.
E3 war dies in
aller Ruhe.und Kürze abgemacht, und keiner wurde dadurc< beleidigt. Nachdem ſie mittag3 vom Miſſionar bewirtet worden waren, zog der eine, der kleinſte, aber der freundlichſte unter ihnen, die Kugel
22.228120-0000 2200
Die
54
-
Die
aus ſeinem geladenen Gewehr und lud e3 von neuem, und zwar ſteckte er drei Kugeln zwiſchen jeder einen beſonderen
auf einmal hinein, Pfropf. Dies ge-
ſchal) im Hauſe vor den Augen der Brüder. Bruder Seyler verwunderte ſich darüber und ſprach auch ſeine Verwunderung
gegen
Bräuninger
ahnend,
daß das Gewehr
wortete:
„Das3 tun die Indianer,
vor den Feinden
wollen,
ziehen
ſind.
aus;
ſie die Kugeln
wenn
nicht
ſie nicht ſicher
ſie nach Wild
ſchon
Hierauf gingen die Jndianer fort, wärts, über einen Berg hinüber. Die Brüder waren
dieſer,
für ihn geladen war, ant-
Wenn
wieder
den
ſchießen
heraus.“
Fluß
auf-
alleſamt ſehr müde und ruhten
deSwegen am Nachmittag, nachdem die Indianer das Haus verlaſſen hatten, ein wenig aus. Al5 ſie aufſtanden, bat Miſſionar Bräuninger Bruder Beck, einen
kleinen Spaziergang
mit ihm zu machen.
55.
Hliſjſions-Taube.
Beck ant-
wortete darauf: „Dann wollen wir auf dem Spaziergang ſogleich das Viel) na< Hauſe treiben.“ „Das iſt rec<ht“, erwiderte Bräuninger. Mit den gewöhnlichen
Arbeitskleidern, blauem Hemd, Lederhoſen, Müßen und an den Füßen mit Mokaſſins angetan, Bräuninger, wie gewöhnlich, ſeine Brille tragend, gingen die beiden, nachdem letzterer no ſein Gewehr umgehängt hatte, aus dem Hauſe. Bruder Seyler blieb zurück, um einige häusliche Arbeiten zu verrichten. Mit den Worten: „J<h wünſc<e dir viele Indianer“ verabſchiedete ſich Bräuninger von jenem. Unter mancherlei Geſprächen über die Laſt, die ſie zu tragen hätten = Miſſionar Bräuninger führte Troſtſprüche aus der Heiligen Schrift an und wandte ſie auf ihre Verhältniſſe an =, gingen die beiden Brüder miteinander flußabwärts bis zu einem Gebüſc<, anderthalb Meilen vom Hauſe entfernt gelegen. Ganz unerwartet und zu ihrem Erſtaunen fanden ſie hier die ſe<h3 Indianer wieder, die vor einigen Stunden ſich von ihnen verabſchiedet hatten, und zwar flußaufwärt3. Die Indianer redeten Miſſionar Bräuninger an und ſagten, ſie hätten einen S<huß gehört und fürchteten, es. möchten feindliche Blackfeet-Jndianer in der Nähe ſein. Sie fragten ihn weiter, ob er ſie in ſein Hau3 nehmen und ſie verbergen wolle, fall3 die Blackfeet kämen. Bruder Bräuninger verſprach ihnen beide3 und ſagte, wenn die Feinde kämen, wolle er ſie vor ihnen ſchüßen und im Keller verbergen, worauf die Indianer in Gelächter ausbracen. Nachdem die38 vorüber war, verließ Be> auf Bräuninger3 Anraten den Plat, um da3 Vieh zu holen, da3 eine halbe Meile weiter unten, und zwar am jenſeitigen Ufer de3 Fluſſe3, weidete, und währenddeſſen
wollte Miſſionar Bräuninger mit den Indianern ſprechen und ſie mit nah Hauſe nehmen.
Be> fand das Vieh an ſeinem gewöhnlichen Plat
und ſc<lug auf dem Rückweg einen andern Weg ein. Jedoch konnte er aus der Ferne den Platz überſehen und ſah, daß weder die Indianer no< Miſſionar Bräuninger mehr dort waren; er glaubte jedoch, er würde ſie alle im Hauſe antreffen. Allein auch da fand er ſie nicht. Al35 er hörte, Miſſionar Bräuninger ſei no< nicht nac; Hauſe gefommen, vermutete er
ſhon irgendeinen Unfall. Das Unglü> ahnend, gingen Seyler und Beck nad) dem Platz, wo letzterer den Miſſionar Bräuninger mit den Indianern verlaſſen hatte, fanden den Geſuchten aber nicht. Sie ſuchten weit und breit bis in die Nacht hinein, ſahen aber weder ihren Bruder no< einen Indianer. Voll Angſt und Sorge und voll Ahnung deſſen, was Bräuninger betroffen haben mochte, gingen ſie nad) Hauſe und wachten bis gegen Mitternacht mit geladenen Gewehren an der Haustür; denn nun meinten ſie, auch ihr Leben ſei in Gefahr. Sie legten ſich einige Stunden hin, konnten aber nicht ſchlafen. Am nächſten Morgen ſetten ſie die Unterſuchung fort, beſonder35 am
Powder
Niver,
der zu einem
reißenden
Strom angeſchwollen war, auf der Prärie und im Buſc<, fanden aber aud) da nicht die geringſte Spur des Verſchwundenen. Daß er al3 Gefangener mitgeſ<leppt worden ſei, ſchien ihnen aud) unwahrſc<einlich, da den Indianern von Staats wegen TodeSſtrafe für die Gefangenhaltung eines Weißen angedroht war. So blieb ihnen nun weiter nichts übrig al3 die Annahme, daß ihr Bruder tot ſei, vielleicht bis in3 Lager von den Indianern fortgeſ<hleppt und dort umgebra<t worden ſei. Hierauf räumten die drei Brüder die Station und zogen nad Deer Creek. Alle weiteren Nac<forſ<hungen, au< die von Major Tuiß, blieben ohne Erfolg. Nur Vermutungen der verſchiedenſten Art hörte man. 2 Viele Wochen ſpäter kam ein Mann nad Deer Creek aus Fort Laramie, dem dort Ogalala-Jndianer die Ermordung des Miſſionar3 Bräuninger ganz genau erzählt hatten. Sie ſagten, es ſeien ſe<h3 Indianer, Hunkpapa38, am Powder River geweſen, und hätten einen der Weißen, die ſic dort angebaut hatten, ermordet. Sie hätten die Ermordung gerade dieſe3 Manne38 gewollt, weil er der Anführer geweſen ſei. Anfangs hätten ſie beſchloſſen, wenn ſie ihn nicht draußen allein bekommen konnten, des Nachts ins Hau3 zu fallen und dann alle drei zu ermorden, weil ſie niht haben wollten, daß am Powder River ſich Weiße anbauen ſollten. Aud hätten ſie den Plat, wo ſie die Tat verübt, und die Art und Weiſe, wie ſie ſie ausgeführt hätten, genau angegeben. Die Indianer ſeien in der Abſicht von dem Hauſe gegangen, Miſſionar Bräuninger zu ermorden. Da3 Gewehr ſei für ihn geladen worden. Nachdem Bräuninger zu
' Die Hiſſions-Taube.
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ihnen gekommen ſei und mit ihnen geſprochen habe, ſeien ſie ihm nachgegangen bi38 zu dem Gebüſch, das ungefähr eine Viertelſtunde vom Hauſe entfernt ſtehe. Unterweg3 ſeien ſie miteinander uneinig geworden. Der eine von ihnen habe immer ſd<ießen wollen, jedod) die fünf andern hätten ihm abgeraten, weil es ſ<hle<ht, weil es böſe ſei. Der Indianer hätte aber immer wieder geantwortet, er habe ihn nun einmal hier und er tue es. Darauf habe er geſchoſſen und habe Bräuninger in das Rüdgrat getroffen. Er habe ſich vergeben3 aufrichten wollen. Darauf hätten ſie
ihn
vollend3
getötet,
ihm
das
Geſid
zerſ<nitten
(wahrſc<heinli< au< ſkalpiert) und ihn dann an einer tiefen Stelle in den Fluß geworfen. Genommen hätten ſie ihm nichts al5 das Gewehr. Jener Jndianer hätte auch nod) die Station überfallen und die beiden übrigen Weißen umbringen wollen, aber die fünf andern Indianer wären nicht mitgegangen. ) So die Erzählung dieſer In- dianer, die mehr als Wahrſcheinlickeit für ſich hat. Ganz feſt ſteht, daß Bruder Bräuninger von Indianern ermordet wurde, ob von Hunkpapa3, wie eben erzählt wurde, :oder gar von Ogalala3, iſt nie völlig klargeſtellt worden. AuS3ſc<laggebend iſt die völlige Vertrautheit jener Indianer mit der Lage des Plates, der be- ſonderen Art ſeiner Bewohner und
der näheren
dung.
Umſtände
der
Die beiden Brüder
Ermor-
Be> und
Seyler, die in jener Zeit bei Bräu-
ninger waren, hielten dieſen Bericht
- weſentlich für wahrheits8getreu.
, |
N
(8 Allee zum
Konfuzius.
gefüllt.
Vor einiger Zeit kam aus China die Meldung, daß die Regierung die Lehren de3 Konfuzius au38 den
Schulen
verbannt habe.
Der Konfuziani3mus
iſt
2,400 Jahre die Grundlage de3 Staates und der Ge-
jellſhaft im Reich der Mitte geweſen. ) Konfuzius wurde im Jahr 551 vor Chriſto in der Stadt Kü-fu (engliſh Chefoo) in der Provinz Shantung geboren, alſo um die Zeit, da der König Belſazar in Babylon regierte. Der Name Konfuzius lautet auf, <ineſiſc< Kong-futſe, da8 heißt, Meiſter Kong. In ſeinem vierundzwanzigſten Leben3jahr begann er die alten Scriften zu ſtudieren. Sein
Wunſch war, dieſe Schriften unter das <hineſiſche Volk
jjzu bringen.
ſeine Lehrtätigkeit. Sein Ruhm verbreitete ſich, und die Zahl ſeiner Schüler mehrte ſih. Vorübergehend war er im Staats3dienſt. Dann reiſte er dreizehn Jahre und kehrte wieder in die Heimat zurü&. Er ſtarb 479 vor Chriſto im Alter von zweiundſiebzig Jahren, etwa zehn Jahre vor der Geburt des griediſchen Weiſen Sokrate3. Da3 'Grab de35 Konfuzius befindet ſich in ſeiner Geburtsſtadt Kü-fu. Es iſt mit Bäumen und Strauchwerk bewachſen. Über ' dem Eingang, der zum Grab führt, ſtehen die Worte „Ewiger Frühling“ und „Heiligſter Wald“. Konfuzius hinterließ einen Nachkommen, ſeinen Großſohn Tſetſe. Jm Jahr 1671 ſoll ſic) die Zahl ſeiner männlichen Nachkommen, meiſtens im vierundſiebzigſten Glied, auf 11,000 Perſonen belaufen haben. Seine Stadt Kü-fu iſt mit ſeinen Nachfommen
Im Alter von dreißig Jahren begann er
Wo
Grabe
des Konfuzius.
einſt ſeine Wohnung
geſtanden
haben
3 foll, iſt ein prächtiger Tempel errichtet worden. Konfuzius war kein Neligionsſtifter. Er wollte
nichts Neues
Menſc<en
Göttern.
verkündigen
über das Verhältnis
zur überſinnlichen
Welt,
zu
Geiſtern
des
und
Er war kein religiöſer Reformator, der die
überkommenen religiöſen Anſc<hauungen ſeine3 Volkes verbeſſern wollte. Er wollte ſein Volk zum Alten zurückführen. Konfuzius war ein Moralprediger. „Er ſchuf ein jozial-ethiſche3 Syſtem, in welhem die Harmonie des
Weltalls ihr Gegenbild und ihre Ergänzung in dem d<hineſiſch<en Reiche unter dem Sohn des Himmels
findet... Das Gedeihen der Menſchheit, das heißt, des djineſiſchen Volkes, beruht darauf, daß die fünf Beziehungen zwiſc<hen Untertan und Herrſ<er, Weib und
Wiſjſions-Taube.,
Mann, Kindern und Eltern, jüngeren und älteren Brüdern, Freund und Freund, immer de3 Niederen zum Höheren, geſund und normal bleiben.“ Konfuzius hat keinen allgemeinen Erfolg ſeiner Vorſchriften und Lehren erlebt. Am Tag vor ſeinem Tode ſoll er geſeufzt haben: „E3 erſteht kein erleuteter Fürſt; niemand im Reich will mich zum Lehrer haben. ES iſt Zeit für mich zu ſterben.“ Die Nachwelt aber ehrte ihn, ja ſie verehrte ihn, und dieſe Verehrung wurde ſogar eine religiöſe. Jhm wurden im ganzen Reich Tempel errichtet. Vor ſeinem Bild (heute nur nod) im Tempel zu Kü-fu) und vor ſeinem Tablett fand das regelmäßige Niederwerien ſtatt (der Kotau). Am 2. Februar 1907 wurde die Vergottung des Konfuzius perfekt. In dem an dieſem Tag erſchienenen kaiſerlichen Edikt wurde er in der ihm zuſtehenden Verehrung dem Himmel gleichgeſetzt. Zweimal im Monat, nämlich am Tage de38 Neumond3 und des Vollmond, ſowie in der Mitte des Frühlings und des Serbſte3 brachte der Kaiſer dem Konfuzius feierlich Opfer dar. Kein Wunder, daß der Monard) den „Heiligen China3“ vergottete; denn die Staatslehre des Konfuzianismus begünſtigte die Monarchie. „Konfuziu3s war monardiſd) bis auf die Knochen.“ Nun hat die neue republikaniſche Regierung mit dem alten Konfuziuskram aufgeräumt und ſeine Lehren in den Staatsſ<hulen verboten. Ob dies ein für die <hriſtliche Miſſion günſtiges Ereignis iſt, muß abgewartet werden. C. F. Drewes.
Die Einführung der Neformationin Dänemark. In Dänemark, wo das Chriſtentum dur< An3gar (Tt 865) eingeführt worden war und ſeinen endgültigen Sieg im Anfang de3s 11. Jahrhundert3 unter König Knud dem Großen (1014-1035) errungen hatte, übte die katholiſc<e Kir<he ungehindert ihre Herrſc<haft ca. 500 Jahre lang aus. Aber im Anfang des 16. Jahrhundert3 trat Luther in Deutſ<land auf und erweckte die große Bewegung für die Befreiung von Menſc<henlehren und für Gotte38 Wort als einzige
Regel und Richtſ<nur
für Lehre und Leben.
Da3
klare Licht des Evangelium3 begann zu leuchten und Chriſtus wurde als der einzige Erlöſer der Sünder erkannt. Dieſe Bewegung drang ſ<nell bi38 nach Dänemark hinauf, und der Boden war gut vorbereitet
für da38 Gedeihen de3 wahren Evangeliums. Dänemarks Lage an der deutſchen Grenze und die beſtändige Verbindung zwiſ<hen den beiden Ländern bewirkte, daß Gedanken aus dem einen Land ſich ſchnel nad) dem andern verpflanzten, und der Zuſtand der
57
katholiſ<en Kirche in Dänemark war derart, daß unter großen Teilen der Bevölkerung, namentlich bei den Bürgern und den Bauern, aber auch innerhalb des Adels, beſtändig Unzufriedenheit und Murren herrſchte. Selbſt in der katholiſchen Geiſtlichkeit gab 5 Männer, die mit Kummer und S<am den Verfall und die Verweltlichung der Kir<e betrac<hteten. Der bekannteſte von dieſen, der ſofort Luther3 Kampf mit Freuden begrüßte, indem er ſah, daß man einer Reformation in der weltlich gewordenen Kirche bedurfte, war der Karmelitermön<h Paulus Eliä im Mariakloſter in Helſingör (Elſinor). Eliä wurde ſpäter Vorſteher des Karmeliterkollegium3 in Kopenhagen und Lehrer der Theologie an der Univerſität daſelbſt. Er eiferte gegen den Ablaßhandel, gegen die leeren Zeremonien und Andachtzübungen, bei denen das Herz nicht teilnahm, gegen da3 Wohlleben und den weltlichen Sinn der Geiſtlichkeit, gegen den Müßiggang und die Unwiſſenheit der Mönche uſw. Er lernte einige der früheſten Schriften Luthers kennen und bewunderte deren Wahrheit und Kühnheit. Unter ſeinem Lehrſtuhl wurden mehrere der Freunde und Führer der däniſchen Reformation ausgebildet, ſo zum Beiſpiel Franz Vormordſen und Peter Laurentſen. Al3 er aber nah und nad die große Bedeutung der Reformation und den Bruch mit allem Alten ſah, ſtellte er ſic) doch in Oppoſition zu ihr und erhielt in Dänemark den Namen Versipellis,
Wendekutte.
Der König, unter wel<hem ſich die reformatoriſchen Gedanken ſtärker geltend 'zu machen begannen, iſt Chriſtian II. (1513-1523), ein Mann von Frei- . ſinn, der das Volk liebte, jedoch die Macht de3 Adel3 und die Tyrannei der Prieſter haßte. Unter ihm kam der Ablaßhandel Papſt Leos X. durd den Legaten Arcimbaldi na< Dänemark. Al3 aber der Legat ſich mit den Feinden de3 König3 in Schweden in Verbindung ſette, über welc<he3 Reich er ebenfall3
herrſchte, kam e8 zu einem mädtigen Bruch, wozu
auc der Streit de38 König3 mit dem Papſt über da3 Erzbistum in Lund beitrug. ZIndeſſen führten teils der Umſtand, daß der König der Schwager des katholiſ<en Kaiſer3 Karl V. war, und teil3 innere politiſc<e Verhältniſſe im Lande dazu, daß die Verbindung mit der“ Reformation unterbro<hen wurde. Aber unter ſeinem Nachfolger, Friedrich I. (1523
bis 1533), bahnte ſich dieſe ſiegreid) ihren Weg, und
unter ſeinem Sohn Chriſtian TII.. (1536-1559), der als junger Prinz dem Reids8tag in Mainz bei-
gewohnt hatte, errang ſie den vollſtändigen Sieg in
dem Reichstag, der 1536 in Kopenhagen einberufen worden war. Viele unterſtüßten im Laufe der Jahre.
die
Bewegung,
junge
Leute,
die
in
Deutſchland
übier 847
Die
Die Hiſſions-Taube.
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ſtudiert hatten, in Wittenberg, in Erfurt üſw., und ihre Freude hatten an den neuen Gedanken, die ja nur das alte, wahre Evangelium waren, aber befreit von all dem Aberglauben und der Sage und den Legenden, die im Laufe der Jahrhunderte daran geheftet worden waren und es faſt verde>t hatten. Aber der bedeutendſte der Vorkämpfer des Cvangeliums in Dänemark war der Mönd) Hans Tauſen.
Er war
geboren
1494,
war
ein Bauernſohn
von
der
Inſel Fyen, der auf Grund ſeiner guten Begabung in die Schule in Odenſe geſandt wurde. Später kam
er in das
Kloſter
Antvor3kov
bei Slagelſe
und
wurde von dort na< Deutſ<hland geſandt, um zu ſtudieren. Er erwarb 1519 den Magiſtergrad an der Univerſität Roſtok; 1523 war er in Wittenberg, um weiter zu ſtudieren, wurde aber unerwartet vom Prior ſeines Kloſter5 na<h Haus berufen, da dieſer ſeine Beeinfluſſung durd) die evangeliſc<e Lehre fürchtete. Indeſſen war e3 bereits zu ſpät. Er wurde von Luther5 Perſönlichkeit und Wort ergriffen, und in einer Karfreitagspredigt, die er hielt, bekannte er offen ſeine Zuſtimmung zu der wahren und geſunden Lehre. * Nun wurde Taufen vom Prior in da3 Kloſtergefängnis geſte&t und kurze Zeit darauf nad) der Stadt Viborg in Jütland geſandt, in da3 dortige Johanniterkloſter, deſſen Prior ſeiner Strenge wegen bekannt war. Dort ſollten dem Adler die Flügel geſtußt werden. Aber vom Fenſter des Gefängniſſe3 aus predigte er der Menge, die ſid draußen verſammelt hatte, und der Prior war gezwungen, ihn in der Kloſterkirhe am Sonntagabend predigen zu laſſen. Er bereute die3 al3bald, da er ſah, wie da3 Volk ſich herbeidrängte, um ihn zu hören. Er wollte ihn aufs neue ins GefängniSs ſte>ken, .aber da bewaffneten jich die Bürger der Stadt zu ſeiner Verteidigung, und er verließ nun da3 Kloſter, legte ſeine Möncdh3trac<t ab und brachte die Reformation zum Sieg in Vieborg. Der König nahm ihn unter ſeinen Schuß und berief ihn ſpäter nad) Kopenhagen, wo er in der Nikolaikir<he unerſ<hro>en und unermüdlich das Evangelium verkündete, bi8 aud hier der Sieg errungen war, jedod) nad) ſtarkem Widerſtand von katholiſcher Seite.
Wie ſich die Reformation ihren Weg in Viborg
und Kopenhagen bahnte, ſo tat ſie es auc< na< und nad in den andern Städten. Eine Reihe tüchtiger Prediger und Lehrer erſtand. Im Jahr 1529 er-
ſchien eine Überſezung däniſcher Sprache von dieſelbe Bedeutung für 1 Kir<enleben hatte, wie Bibel für Deutſchland.
de3 Neuen Teſtament38 in Chriſtian Pederſen, welche ganz Dänemark und deſſen Luthers Überſetzung der Luther3 Kleiner Katedis-
'mus und die Augs8burgiſche Konfeſſion wurden ins Däniſche überſeßt. Au das däniſche Kirc<henlied brad) ſich Bahn, und das Evangelium wurde überall in
der
Nad)
Mutterſprache
dem
Verhältniſſe
ruhig,
Tode
verkündet.
Friedrichs
in politiſcher
da man
1., 1533,
Hinſicht
ſid) nicht über
waren
in Dänemark
einen
König
die
un-
einigen
konnte. Die Katholiken machten ſich und bewirkten, daß Hans Tauſen des wieſen wurde; aber das Volk zwang
dies zunuße Landes verdie Biſchöfe,
den
die
erſten
evan-
wurde
nun
geord-
ihn zurückzurufen, und als Chriſtian 111. im Jahr 1536 König geworden war, war der Sieg der Neformation vollſtändig. Von Deutſchland wurde Luther3 Freund Bugenhagen herbeigerufen, der 1537 König
krönte
und
ſalbte
und
geliſch-Iutheriſchen Biſchöfe weihte, deren bedeutendſter Seelands Viſchof, Peter Palladius, war. Hans Tauſen wurde ſpäter Biſchof in Nibe und ſtarb 1561. Das
Kir<hen-
und
Schulweſen
net, und troßdem e3 natürlicherweiſe eine gewiſſe Zeit
erforderte,
bis
alle
Päpſtelei
in
Dänemark
überall
ganz verſchwand, ſo gewann dod) nach und na die Reformation das Herz des ganzen Volkes und beſitzt es nod) am heutigen Tag, indem 98 Prozent der Bevölkerung zur evangeliſch-lutheriſchen Kirche gehören.
Wie
die <ineſiſchen Kinder ihre Eltern lieben und ehren.
Über China liegt die Nacht de3 Heidentum3; aber in dieſer Nacht erglänzt ein heller Stern: die Kinde3liebe. Jedem Chineſen wird nichts ſo ſehr eingeprägt al35 das Gebot: „Ehre Vater und Mutter.“ Nah <ineſiſc<er Anſchauung ſind Ungehorſam der Kinder und Verahtung der Eltern Sünden, für die e3 keine Vergebung gibt. In einem Büchlein, da3 in faſt allen dhineſiſ<en Schulen auswendig gelernt wird, iſt den Kindern genau vorgeſchrieben, wie ſie ihre Kinde3pflichten zu erfüllen haben. „Verliere niemal3 dein Kinde3herz!“ Dies wird den Söhnen ſtet3 vorgehalten. Jeder Schüler lernt die Worte au3wendig: „Wenn deine Eltern einen Irrtum begehen, mußt du als Sohn mit demütigem Geiſt, freundlihem Antlit und lieben3würdigen - Worten die Eltern an ihren Irrtum erinnern; und wenn ſie dic< ſc<lagen, daß Blut fließt, mußt du mit vermehrter A<tung und Verehrung ſie behandeln.“ Ein andere3 Wort lautet: „Bricht der Morgen an und du kannſt nicht ſ<lafen, ſo ſollen die Gedanken deine3 Herzens auf deine Eltern gerichtet ſein.“ In einem Buche ſteht der Saß: „Für einen Menſchen, der in dieſer Welt lebt, iſt die Verehrung ſeiner Eltern das Allerwichtigſte.“ Und .
/
Die Mijſſions-Taube. ein Sprichwort ſagt: „Von Elternverehrung
die
hundert Tugenden
vornehmſte.“
Ein
iſt die
anderes
Sprichwort lautet: „Wer die Gnade der Eltern mit Füßen tritt, findet für dieſe Sünde keine Vergebung.“ Selbſt
wenn
die
Söhne
herangewachſen
ſind,
beugen ſie ſich willig und gehorſam unter die väterliche Macht, und ſeinen Eltern dienen zu können, gereicht jedem Chineſen zum Stolz und zur Freude. „Alle Männer, wenn ſie ihren Eltern würdig dienen wollen, müſſen beim erſten Hahnenſchrei ihre Hände waſchen, ihren Mund ausſpülen, ihr Haar kämmen, es mit einem Netz zuſammenbinden, mit Haarnadeln befeſtigen und in einen Büſchel flechten; ſie müſſen den Staub abbürſten, den Gürtel wmmlegen, die Schuhe antun und die Bänder dazu feſtbinden. Mädchen und Weiber haben genau dasſelbe zu verrichten, außerdem aber no< ihren Parfümeriebeutel anzuhängen und die Füße ſorgfältig in die geſekliche Form zu ſchienen. Darauf
ihrer
müſſen
Mutter,
ſie in das Zimmer
ihres
ihres Vater3
Schwiegervaters
und
oder
ihrer
Sc<wiegermutter gehen und, wenn ſie eingetreten ſind, in leiſem und gefälligem Tone fragen, ob ihre Kleidung nicht zu warm oder zu kühl ſei, ob die Eltern
Schmerz oder Jucken haben, und wenn die Eltern das Zimmer verlaſſen, haben ſie dieſe zu ſtüßen. Bringen ſie den Waſc<apparat, ſo muß die jüngere Toter oder der jüngere Sohn die Schale präſentieren und die ältere das Waſſer, ſodann die Eltern demütig bitten, e3 hineinzugießen und ſic) zu waſchen, und nachdem dies geſchehen, das Handtuch reichen. Wenn die Eltern dann zu eſſen wünſchen, müſſen ſie ihnen ehrerbietig abwarten, ihnen das reichen, was ſie wünſc<en, ſie während des Eſſen5 durd) ihr mildes Benehmen aufheitern und, ſobald die Mahlzeit gehalten iſt, leiſe ihren Rücktritt vollziehen.“ =- „Wenn die Eltern dir ohne Grund gram ſind“, ſo heißt e3 weiter, „jollſt du darüber nicht ſeufzen und murren. Wenn ſie dir etwa3 befehlen und du haſt gerade etwas in deiner Hand, ſo ſtelle e3 ſc<leunigſt weg, oder wenn du gerade im Munde etwas iſſeſt, ſo ſc<lu>e e3 ſchnell Vor dem Angeſicht hinunter und antworte ihnen. deiner Eltern ſollſt du au< nicht unnötig la<en oder hell hinauslachen ohne gute Sitte oder did widerſpenſtig gebärden oder ihnen widerſprechen. Wenn ſie etwa3 mit dir beſprechen, einerlei was e3 aud) ſei, und du ſtehſt vor ihnen, ſo ſieh auf ihre Füße; wenn du gerade ſißeſt, ſo ſieh auf ihre Knie, als müßteſt du fortwährend fürd<ten, dich gegen ſie zu verſündigen.“ Die größte Tugend der Chineſen wird aber zur Auch größten Untugend durd<h den Ahnendienſt. über da8 Grab hinaus ſoll die Liebe und Verehrung der Eltern fortdauern; denn die Abgeſciedenen ſpen-
den da8 Glück und ſenden das Unglü>; das ſteht bei
59
den Chineſen unerſchütterlich feſt. Hören wir zunächſt,
wie es bei einem Begräbnis
bei den Chineſen hergeht.
Seele bleibt beim Leichnam,
die andere kehrt ins Haus
Seltſam iſt der Glaube des Chineſen, jeder Menſch habe drei Seelen, die ſich beim Tode verteilen: die eine zurück, wo ſie ihren Sit in der Ahnentafel hat, und die dritte Seele geht hinüber in3 Totenreich, in die
Unterwelt, wo ſie gerichtet wird. Die Unterwelt ſtellt jich der Chineſe geradeſo vor wie den Staat, in dem er
lebt, mit all ſeinen Beamten und Unterbeamten, nur daß alles ſc<hattenhaft iſt. Sobald die Seele den Leib verlaſſen hat, wird ſie von der Polizei der Unterwelt ergriffen und gebunden vor den Richter geführt. Dieſer ſtellt ein Verhör mit der Seele an, worauf ſie entweder in den Himmel oder in die Hölle geſchi>t wird. Man unterſcheidet ſieben heiße und ſieben kalte Höllen, in denen die Seelen mit allen erdenklichen Martern gepeinigt werden. Nad vieltauſend Jahren
wird die geläuterte Seele als Tier auf Erden wieder geboren, dann als Menſ<h. Al3 Menſ< hat man Ausſicht, in einen der Himmel zu gelangen, nämlid) wenn man fromm und gut lebt, ſeine Begierde bezähmt und an die ewige Ruhe denkt. Die Seligkeit im Himmel iſt aber au nicht ewig. Nad vieltauſend Jahren kommt man in einen höheren Himmel, natürlich nur, wenn man immer beſſer wird. Zulett gelangt man ins große Nichts5, und dort hört alles auf. Wie iſt do< Wiſſen und Verſtand der Chineſen mit
Finſternis
umhüllet!
Gott
ſei Lob
und
Dank,
liebe Miſſionsfreunde, daß wir das Licht von oben haben! Wir glauben an den, der un3 mit ſeinem heiligen, +euren Blut von Tod und Hölle. erlöſt hat, und wiſſen von einer Seligkeit droben bei unſerm Gott und Heiland, die nie aufhört. Sobald ein Chineſe geſtorben iſt, erheben alle HausSgenoſſen ein entſeßliches Geheul und Wehklagen. Man ruft den Verſtorbenen mit allerlei Shmeidelnamen und rühmt alle möglihen Tugenden an ihm. Da3, meint man, hören die Vorſteher der Unterwelt. Sicherlich werden ſie den Toten, der ſo viele Tugenden an ſich hatte, mit A<htung und Ehrerbietung behandeln. De3halb gibt man aud gerne ſc<höne Kleider mit in den Sarg und verbrennt einen ſchönen Anzug. Denn, ſagt man, wenn der Verſtorbene in einem ſchönen Anzug vor ſeinem Richter in der Unterwelt erſcheint, wird er auh anſtändig behandelt. Aud) Geld wird am Sarge im Hauſe verbrannt, freilich nur in der Form wertloſen Papiergeldes. Da3 ſoll dazu
dienen, die Unterbeamten in der andern Welt zu be-
ſtehen und dem Verſtorbenen alles Nötige zur Befriedigung ſeiner Bedürfniſſe zu verſchaffen. Läßt man den Toten Not leiden, ſo für<htet man ſeine Rache. Sobald nun vom Wahrſager und Zauberer ein
Die Miſſions-Taube.
60
günſtiger, den Göttern wohlgefälliger Plat für das Grab ausgeſu<ht worden iſt, ſchreitet man zum Begräbnis. Dies geſtaltet ſic bei reihen Chineſen folgendermaßen: Voran gehen im Zuge Männer, die bunte Gößenſ<hreine tragen. Hinter ihnen Muſikanten, faſt alle ſhre>lid ausſehende Leute in langen, roten, ſhmußigen Rö>den. Sie machen auf ihren Inſtrumenten eine ſchrille Muſik. Dann folgt der Oberprieſter in Begleitung mehrerer Prieſter, bekleidet mit gelbſeidenen Gewändern. Hinter ihnen eine Schar Männer mit roten Tafeln, auf denen die Tugenden des Verſtorbenen verzeichnet ſind. Darauf ein Zug mit großen ſeidenen Fahnen. An dieſen ſc<ließen ſich Männer, die ſ<were Opfertiſ<he ſchleppen, mit zubereiteten Speiſen. Ganze gebratene Tiere, beſonder3 Ziegen und Schweine, werden vorübergetragen. Da3 ſind die Opfer für die Götter. Aber den Göttern wird nur der Duft geopfert, die Speiſen ſelber laſſen ſich die Leidtragenden wohlſhme>en. Nun kommt eine Abteilung mit allerlei großen Papierbildern. Da ſind papierene Sänften, Pferde, Diener, Tragſeſſel, Boote, Koffer, Geldſtücke, Brillen, Opiumpfeifen, kurz, alles, wa3 der Menſ< auf der Reiſe in ein fernes Land braucht. Sierauf folgen wieder Gößenſ<hreine, Fahnen, Opfertiſche, Prieſter, Muſikanten =- ein ſchier * endloſer Zug. „Endlich kommt der Sarg, über und über mit Blumen bededt, aus denen ſeltſamerweiſe ein mäctiger Stord) hervorragt. Neben dem Sarge ſchreitet der älteſte Sohn des Hauſe3 in weißer Kleidung und
mit einer weißen Binde um den Kopf; denn weiß iſt
die Farbe der Trauer. Er geht gebeugt einher, mit tränenüberjtrömtem Geſi<ht. EZ iſt ja ſein Vater, der begraben werden ſoll, und er hat ſeinen Vater ſo liebgehabt. Aber in ſeinem Herzen iſt kein Troſt; denn er gehört zu den Trauernden, die keine Hoffnung haben. Sinter ihm wird eine prachtvolle Sänfte getragen, in der ſich nur eine kleine Tafel mit dem Namen de3 Toten befindet. In dieſer Sänfte wird nad) dem Begräbnis die Seele de3 Verſtorbenen in38 Haus zurücgebract. 40 ; ; Nun folgen die andern Leidtragenden, die näheren und entfernteren Verwandten, alle in weißer Kleidung und mit weißen Binden-um den Kopf. 'Den: Schluß
1 des Zuge3
bildet das Heer der Klageweiber,- deren
Sdcreien und Heulen herzzerbrehend iſt.
;
Der länge Zug iſt am offenen Grabe angelangt.
Die Trager laſſen unter Weinen und Klagen der Verwandten den Sarg hinab, die Prieſter näſeln ihre
Totenlieder, die Papierfiguren werden verbrannt, die dampfenden Schüſſeln um das Grab herumgetragen;
j dann beginnt das Shmauſen der-Leidtragenden und
[aller derer, die im Zuge waren, und endlich wird das
Grab zugeſ<haufelt. Aber über dem Grabe, das ſich ſchließt, öffnet ſic) niht der Himmel, und keine Gotte3verheißung gilt für dieſe Stätte des Todes und der Verweſung. Dem älteſten Sohne liegt nah dem Begräbnis der Ahnendienſt ob, der dur< eine häusliche Feier eingeleitet wird. Das Ahnentäfel<hen der Verſtorbenen wird in der Mitte der Halle- des Hauſe3 auf einen Tiſch geſtellt. Vor dieſem knien die Söhne und andere männliche Verwandte de3 Toten, bekennen ihre Sünden und geloben Beſſerung. Plößtlic treten einige Prieſter in die Halle. Sie wollen die böſen Geiſter bannen, die die zurückgekehrte Seele etwa mitgebracht haben könnte. Unaufhörlid) laſſen ſie ihre Beſchwörungö8geſänge erſchallen, wobei ſie ſic) nach den Tönen einer ſilbernen Gloke verbeugen und auf und ab wandeln. Sieben Tage und ſieben Nächte dauert dieſe Feier. Dann wird in einem Nebenraum ein Tiſch aufgeſtellt mit Näpfen, die Fleiſch, Gemüſe und Rei3 enthalten, und der oberſte Prieſter befichlt den böſen Geiſtern, einen kleinen Imbiß zu nehmen. Nad einiger Zeit ſpriht er wieder eine Beſchwörung3formel, ſtößt mit einem langen Schwert nad den vier HimmelSrichtungen, ruft gebieteriſ<: „Ihr Geiſter, fahret aus!“ und droht ihnen die furdtbarſten Strafen, wenn ſie die Ruhe der Familie jemals zu ſtören wagten. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm ſc<hreiender Bambusflöten und überlauter Trommeln ſowie unter dem Gepraſſel von Feuerwerkskörpern ziehen die böſen Geiſter ab. Die Prieſter empfangen ihr Geld, und die Familie atmet auf in dem Gedanken, nun für immer vor den böſen Geiſtern Ruhe zu haben. Nad dieſer Feier beginnt der regelmäßige Ahnendienſt. Er beſteht darin, daß zu beſtimmten Zeiten vor der Ahnentafel und am Grabe Speiſe, Weihrauch und Papier geopfert wird. Der Sohn, Enkel und Urenkel, der dies treulich verrichtet, iſt ſtolz auf ſeine Tugend und gibt ſich der Hoffnung hin, daß auch ihm einmal im Jenſeit3 dur< die Fürſorge ſeiner Nachkommen nichts fehlen wird.
Einmal
im Jahre
findet ein große3
Ahnenfeſt
ſtatt, das in den Anfang des April fällt. Um dieſe Zeit iſt ganz China in Bewegung. Alle Straßen und Wege ſind belebt mit Reiſenden, und die Dſchunken auf den Flüſſen ſind mit Paſſagieren überfüllt. Jeder will in ſeine Heimat, um-dort da3 „reine, helle Feſt“ zu:feiern, am Ahnengrab zu opfern und zu beten. Jſt der Morgen des großen JFeſttage38 angebrochen, dann
"ziehen alle Männer -in feierlihem Zuge zum Grab des Familienahnen hinaus. Da38 Grab-wird gereinigt und dann wird ein Opfer dargebra<t. Während. das
Feuer die Papierfiguren verzehrt, betet ein Prieſter
Die
Mijſions-Taube.
das große Ahnengebet, und alle Familienmitglieder neigen und verbeugen ſich vor dem Grabdenkmal, berühren e3 mit der Stirne und beten dabei: „Großer Ahnherr, wir, deine unmündigen Kinder, kommen zu dir und flehen dich an um Reichtum und lange3 Leben.“ Aber mit dem regelmäßigen Ahnendienſt begnügt ſich der Chineſe nicht. Er läßt für die Seelen der Verſtorbenen eine Meſſe leſen, zumal dann, wenn die Prieſter auf ſeine Frage na<h dem Ergehen der Toten ihm eine ſc<limme Antwort geben. Oft genug kommt es vor, daß die Prieſter berichten: „Dein Ahne iſt in der Unterwelt gefangengeſeßt worden und wird im Kerker übel behandelt.“ Dann geraten die Verwandten in Angſt und Scre>en und bitten die Prieſter, eine Seelenmeſſe zu halten. Eine ganze Scar Prieſter ſtellt ſich ein. Man ſ<müct die Halle im Hauſe ſc<ön, oder man zieht in einen Tempelturm. Opfer werden auSgeſtellt, viel Papier und Räucherwerk wird verbrannt, eine furchtbare Muſik wird angeſtimmt, und dabei ſingen die Prieſter ihre Litaneien. Endlid) erklärt der Vorſteher, es rege ſid) in der Unterwelt, die Seele komme los. Die Verwandten jubeln vor Freude. Aber bald wird ihre Freude wieder in Fur<t und Trauer verwandelt. Denn der betrügeriſche Prieſter bringt die Botſchaft, jekt. werde die Seele von dem Unterbeamten feſtgehalten. Für dieſen müſſen nun auc allerlei Geſchenke in die Unterwelt befördert werden. Die ganze Geſchichte koſtet den ärmſten Leuten 15 bis 40 Dollar3, den Reichen natürlich viel mehr. Fürwahr, die Elternvergötterung und Ahnenanbetung iſt wohl das ſ<werſte Jo<, da3 ſich die Chineſen auferlegt haben und da3 ſie bereit3 Jahrtauſende tragen. Wir wollen Gott danken, daß wir ſein Wort haben, da3 uns die richtige Weiſe der kind-
lihen Ehrfurcht zeigt.
(Die Miſſion im Katec<hismuzunterricht.)
Wie
die Heiden
beten.
„Wenn du beteſt, ſollſt du nicht ſein wie die Heuhler, die da gerne ſtehen und beten in den Shulen und an den Eden auf den Gaſſen, damit ſie von den Leuten geſehen werden“ =- dieſe Worte des HErrn mödten wir dem Brahmanen zurufen, der an der Straßened>e ſeine Matte au38gebreitet hat und ſeine Hände zum
Gebet erhebt. Und dod können wir aud etwa3 lernen: er ſ<heut ſich nicht, ſeinen Götterglauben zu bekennen.
Unſer Beter iſt ein Verehrer Siwa3, de3 blutEr ſteht auf dürſtigen Gottes der Zerſtörung.
. 61
einem Fuß; dadurc< foll das Gebet kräftiger, andächtiger werden; denn die heiligen Bücher der Hindus geben genaue Vorſchriften darüber, in welcher Körperſtellung der Menſ< am beſten in die Gotte3nähe dringen könne. Wa3 wird er wohl beten? Vielleicht wiederholt er nur endlos den Namen ſeine3 Gottes; ſtundenlang fahren manche Beter in dieſer toten
Andachtzübung
fort,
und
den
i<
nur
Siwaverehrern
ſteht dabei eine reiche Abwechſlung zu Gebote, da ſie ihren Gott unter 1,008 heiligen Namen anrufen können. Gewiſſe Gebete muß der Brahmane dreimal am Tage wiederholen. Ein e<t heidniſcher Gedanke beherrſ<t das ganze religiöſe Leben der Hindus. EZ iſt der Gedanke de3 Verdienſtes. Man will ſeine Sünden abbüßen, indem man ſolche Dinge tut, zu denen man eigentlich nicht verpflichtet wäre, und ſo alſo ſich ein Verdienſt erwirbt. Daher die vielen Selbſtpeinigungen, daher die langen Gebete. Hier nur ein Beiſpiel. Der berühmte Sanskritgelehrte Prof. Monier-William3 traf einmal einen ſogenannten Sikh aus dem Pandſc<hab und fragte ihn über ſeine Religion. Der Heide erwiderte: „J< glaube an einen Gott und ſage jeden Morgen und jeden Abend meine Gebete her. Dieſe Gebete füllen ſe<s5 Druckſeiten; aber ih habe darin
ſol<e
Übung
erlangt,
daß
zehn
Minuten
brauche, um ſie herunterzuleſen.“ Auf die Frage, was ſonſt nod) ſeine Religion ihm vorſ<reibe, erzählte er von einer Wallfahrt, die er zu einer heiligen Quelle bei Amritſar gemacht hatte. „Fünfundachtzig Stufen führen zu derſelben hinab. Ja ſtieg hinunter und badete in der Quelle. Dann ſtieg ih eine Stufe hinauf und ſprad mein Gebet, dann ſtieg ic wieder in3 Waſſer, tauchte mid nod) einmal hinein, dann ſtieg ich auf die zweite Stufe, ſprad) wieder mein Gebet, ſtieg wieder hinab, badete nod) einmal, und ſo fort, bi3 ich auf jeder der fünfundahtzig Stufen gebetet und fünfundachtzigmal gebadet hatte. Da3 dauerte genau vierzehn Stunden, von fünf Uhr nad<mittags bis ſieben Uhr morgen3.“ Und wa3 ſollte das nüßen? Antwort: „J< hoffe, mir dadurd ein großes Verdienſt erworben zu haben, ein Verdienſt, von dent ich noh lange zehren. kann.“ Wie wenig Frömmigkeit“ oft bei jol<en Gebet3übungen und Kaſteiungen iſt, dafür erzählen die Hindus ſelbſt folgendes Beiſpiel. Einmal war ein Brahmane in tiefes Gebet verſunken, und da3 Gebet war ſo wirkſam, daß ihm ſc<hließlich der Gott erſchien,
deſſen Namen
er anrief, und ihm erlaubte, ſich eine
Gnade auSszubitten.
Nun hodte aber in der Nähe ein
zweiter Brahmane, der ebenſo ernſtlich betete;
und
der erſte erklärte, ſeinen Wunſch erſt au3ſprechen zu wollen, wenn er wiſſe, um wa3. der andere gebeten Eis
Die Mijſions-Taube.
62,
habe. So begab ſid) der Gott zum andern Brahmanen und ſagte ihm, um was es ſid) handle; der aber war gleich
fertig
mit
der
Bitte:
er wünſche
unter
allen
Umſtänden das Doppelte von dem, was der erſte bekomme. Al3 nun der erſte da3 erfuhr, rief er aus: „Nun, ſo möge id) auf einem Auge erblinden!“ Und ſo geſhah es.“ Der andere aber, der ſein Feind und Nebenbuhler war, erblindete auf beiden Augen; er hatte ja das Doppelte von dem haben wollen, was der
erſte kriegen würde! Dies die Fabel, die aber leider den Herzen3zuſtand der meiſten dieſer Beter nur allzu wahr ſchildert. Eines jeglichen Herz und Inneres iſt ein =- Abgrund. Und dagegen hilft all das verdienſtlihe Tun nichts. Sie bleiben, wie ſie ſind, und werden immer ſ<limmer. In den japaniſchen Tempeln knien oft ganze Scharen von Andächtigen vor den Buddhabildern, ſtumm und regungslo3, das Antlit zur Erde geneigt. Ein Prieſter in langem Seidentalar, mit geſchorenem Haupt, ſitt auf einem erhöhten, mit Kiſſen belegten Sitze und ſagt mit großer Schnelligkeit einige Gebete her. Andere Prieſter ſtehen herum und ſchlagen auf leinen kupfernen Amboſſen den Takt dazu. Die Gebete ſind aber nicht3 als eine fortwährend wiederholte Anrufung Buddhas. Doc geht es ſehr feierlich dabei zu, und namentlich der Oberprieſter, der die Gebete ſpricht, ſheint mit Leib und Seele dabei zu ſein. Zuweilen ſicht man aber au komiſ<e Sa<hen. Da treten zum Beiſpiel die Betenden vor ein Götenbild und ſpeien mit kleinen Papierkugeln, die ſie im Munde zurechtgekaut haben, nach demſelben. Bleibt die Kugel kleben, ſo iſt das Gebet erhört; fällt ſie zu Boden, ſo iſt e3 nicht erhört. Arme, verblendete Leute! Sehr oft wiſſen dieſe Buddhiſten aber gar nicht, um was ſie gebetet haben. Entweder haben ſie ganz gedankenlo3 geplappert, oder ſie glauben gar nicht, daß ein Gebet überhaupt erhört werden kann. Sie ſind ohne Gott und ohne Hoffnung. Fragt man ſo einen Heiden, um wa3 er gebeten hat, ſo kann er ſagen: „3< habe um nidt3 gebeten“; und fragt man: „Zu wem haſt du denn gebetet?“ ſo kann er ſagen: „Zu niemand.“ Gerade die „Froömmſten“ ſehen im Gebet nur ein verdienſtlihes Werk. Verdienſtlich iſt auch das Kaufen von Ablaßzetteln, verdienſtlich au< das Almoſengeben und das Opfern im Tempel.
Arm
-
und
doch reich.
0 Wangba-ai, ſo nannte man unſere Chriſtin, die wir 1 reichlich ein Jahr lang als Kuhfrau auf der Station 1
hatten. Ihren Namen kann man deuten: „Die Liebe
jvon Wangba“
(Wangba
ein Marktfle>en,
der zwei
Stunden von hier am Wege nac Ningtu liegt). Ja, ſie war arm, jedoch ſehr reich an Liebe. Sie beſaß früher mit ihrem Mann ein eigenes Heim und Feld und einen" Ölberg. Nur eine Tochter hatte ſie, keinen Sohn. Als ihr Neffe im gleichen Dorf eine3 * Tages verſchwand, um, wie ſo viele, Soldat zu werden und nicht wiederzukehren, überließen ſie deſſen Frau ihr ganzes Anweſen, damit ſie ein leichteres Dur<kommen habe, und zogen in die Stadt Schwetſchin. Hier erwarben die beiden alternden Leute ihren Unterhalt mühſam dur< den Verkauf von allerlei Eßwaren, hauptſächlich Knödeln, die Wangbaais Mann auf der großen Steinbogenbrücke in Öl buk und verkaufte. Weil er zunehmend an den Füßen
und
Beinen
ſteif
wurde,
konnte
Jahren
hatten
ſie
er
ſich
nur
mühſam, geſtüßt auf einen Sto> oder auf eine Bank, Schritt um Scritt fortbewegen. Als Wangba-ai nod) ſtärker war, trug ſie ihn oft auf dem Rücen von der -Wohnung durc< die engen Straßen die Steintreppe hinauf zur Brücke. In
früheren
freiwillig
unter
Selbſtverleugnung einem jungen Verwandten geholfen, daß er die Schule beſuchen konnte. Der- . jelbe wurde in ſpäteren Jahren in Ningtu an JEſum gläubig und teilte mm dieſes geiſtliche Gut ſeinen alten Wohltätern mit, indem er ſie auch auf JEſum; den Sünderheiland, und die Verſammlung in Sc<wetſchin hinwies. Das war frohe Botſchaft für die Armen. Wangba-ai nahm ſie in Einfalt an, wurde, al8 wir im Frühjahr 1924 hier eingezogen waren, mit andern getauft und in die Gemeinde aufgenommen. Sehr tren war ſie im Beſuch der Verſammlungen. Meiſt als erſte eilte ſie zum Sc<luß nah vorne, um ihr Scherflein auf den Teller zu legen, während andere mit viel größeren Einnahmen ſid) nicht ſelten drückten. Liebe, Freigebigkeit und Lauterkeit waren die Eigenſc<haften ihres Weſens. Während ſonſt bei den Leuten im Herzen wohl gerade das Gegenteil gemeint iſt, wenn ſie ſehr dringlich, oft handgreiflich zum Eſſen einladen oder zerren, ſo war e3 bei Wangba-ai e<t gemeint. * Betrübt war ſie, wenn man es nicht annahm. Lieber ſtillte ſie ihren Hunger mit allem möglichen, um dadur< andern mitteilen zu können. Geben war ihre Luſt. Einmal im Herbſt kehrte ih mit Frau Helfer Deng von einem Beſud auf dem Lande zurü&. Von der Brücke aus hatte ſie un3 erbli>t, da lief ſie uns eine lange Streke durd) die Straße nach und brachte un3ſtrahlenden Angeſichtes friſche in Öl geba>ene Knödel.. Im Sommer 19926 litt ſie an einem ſchweren
Furunkelgeſ<wür
elend, ja brotlo8
am
und
Hals, auch
das
etwas
ſie ſchwach verzagt
und
madte-
J
|
Die
Hlijions-Taube.
Wir waren in jener Zeit der Hiße wegen einige Wochen auf dem Berg. Um leben zu können, liehen ſie etwas Geld. In jenem Herbſt nahmen wir ſie zu
uns
auf
die
Station.
Von
ihrem
Einkommen
bei uns wurden pünktlich alle Schulden zurückbezahlt. Lieber zog ſie es ſic) vom Munde ab, als daß ſie ihre Schulden unbezahlt ließ. Durchaus ehrlich war ſie auch. die Grenzen zwiſchen
Durchſchnittlich mein und dein
ſind arg
in China verwiſcht,
leider oft aud) bei Chriſten. Holzabfälle oder dergleichen konnten lange umherliegen, ohne daß ſie das Geringſte anrührte. Dieſes alles ſind nicht allzu häufige Eigenſchaften in China. Letztes Frühjahr wurde ſie nierenkrank und im Herbſt
und
Winter
immer
ſchwächer.
Am
dhineſi-
ſchen Neujahrömorgen ging mein Mann, um nach der Kranken zu ſehen. Auf all ſein Fragen ſagte ihr Mann nur immer wieder: „Danke, Herr; danke, Herr!“ Wangba-ai war nämlich in der Nacht geſtorben, und das durfte man doh ja nicht am NeujahrSmorgen ſagen, wo alles nur von Glück hören und reden will. Ihr müder Leib harrt nun auf dem gräberreichen Hügel gleich außerhalb der Stadt auf die herrliche Auferſtehung der Erlöſten des HErrn. Obwohl ihr Mann reichlich ein Jahr lang jeden Sonntag in der Verſammlung war, ſcheint ſein Herz der göttlichen Botſchaft verſchloſſen geblieben zu ſein, ebenſo das ſeiner Tochter. Als der Sarg ſeiner Frau hinausgetragen wurde, wollte er ein Huhn mitſchi>en, das über dem Grab geſchlachtet werden ſollte, damit die „Jaſcheo“ (wilden Tiere) ſie nicht fräßen. Später ließ er ihr auc< no<h am Grab ein gefo<te3 Huhn, Bohnenkäſe, NReiSwein ujw. opfern, weil er Offenb. 7, 16 nicht verſteht. Ia, Wangba-ai war arm und verkannt in dieſer Welt. Sie war eine der Unmündigen, für die der HErr JEſus in Matth. 11, 25 den Vater anbetend preiſt. Arm in der Welt, war ſie reich an Treue und Liebe. J< freue mid), dieſe. ſchlichte, leuchtende Frau einſt vor Gottes Thron wiederſehen zu dürfen. - (Chinabote.)
Was
da3 gedruckte Wort ausrichten kaun.
Die Entſtehungsgeſchichte der Indianergemeinde
in Maſſapa, Mexiko.
.
Vor aht oder neun Jahren hörte ein Indianer auf der Durchreiſe dur<: Guatemala die wunderbare Er ging hin zum predigenden MiſHeilsbotſ<haft. ſionar und kaufte das Buc< mit der „wunderbaren Dies nahm er mit ſic) na< Mexiko. Erzählung“.
Selber
leſen
63
konnte er nicht, er war
bereit3 ein alter
Mann aus dem Stamm der Mam-JIndianer. Aber er hatte einen jungen Neffen, der das Spaniſc<e hatte leſen lernen. Dieſen nahm er zu ſich ins Haus und ließ ſich von ihm die Evangelien vorleſen. Die Ge-
ſchichte
von
JEſu
wurde
ihm
immer
erſtaunlicher.
Der Neffe mitſamt dem Buch mußte mit ihm zum Nachbar, damit auc<h dieſer höre. Das führte zu
weiteren Beſuchen, bis Tag für Tag von Hütte zu Hütte die Evangeliumsbotſ<haft mit den umwohnenden
Indianern geteilt wurde. Als der alte Mann ſtarb,
war
der
Knabe
ein
junger Mann geworden, der mit ſeiner bisSherigen Tätigkeit fortfuhr; die Indianer zahlten ihm, wa3 er etwa mit ſonſtiger Arbeit verdient hätte, und hielten ihn als ihren Vorleſer und Lehrer in der Heilswahrheit. Heute beſteht die Hälfte des Pueblo, des Dorfes, aus Chriſten. Eine Gemeinde iſt gegründet worden, die ihre eigene Kapelle erbaut hat.
Dreimal bereit3 mußte ſie die Rückwand der Kapelle herausSreißen, um den Raum zu verlängern. Die Hauptgemeinde ſoll etliche 375 Glieder zählen, zugleich dient ſie als Mittelpunkt für kleine Gruppen von Suchern und Gläubigen in fünfundzwanzig umliegenden Ortſ<haften. Alle5 entſtanden durch einen Indianer, der ſein Herz der zufällig gehörten Heil3botſchaft öffnete, von der Herrlichkeit JEſu gefangen genommen wurde und „da38 Buch“ zu ſeinem ferneren Führer werden ließ. Zit's wirkli< ein Wunder? Steht do< geſchrieben Jeſaias 55, 11: „Alſo ſoll das Wort, ſo aus meinem Mund geht, aud) ſein; e3 ſoll nicht wieder
zu
mir
leer kommen,
ſondern
tun,
was
mir gefällt, und ſoll ihm gelingen, dazu ich'3 ſende.“ Pioneer. News.
Manderlei (Von
Auf der Neiſe.
aus
der Miſſion.
C. F. Drewes.)
Schreiber dieſes iſt am 23. Februar
nah dem Süden gereiſt und beſucht zurzeit die Kirchen und Schulen auf dem Miſſionsfeld in Louiſiana. Da3 Werk des HErrn nimmt hier ſeinen geſegneten Foxt-
gang. Der
„ſonnige
Süden“.
Als
unſer
Zug
auf
der
Tlinois Central dur< da3 ſüdliche Jllinois fuhr, war nur noc an ſchattigen Pläzen Schnee zu ſehen. Im weſtlihen Kentu>y jedo<h wurde e3 anders. Sieben
Zoll Schnee waren
dort an dem betreffenden Tag ge-
fallen. BiS nach dem nördlichen Miſſiſſippi war Schnee zu ſehen. Hier in New OrkleanZ iſt die Sonne nur an zwei Tagen aus fünf zu ſehen geweſen. Einen Tag
regnete e3 ſo ſtark, daß man da38 Haus nicht verlaſſen konnte.
Die Wiſſions-Taube.
64
Stätten der Armut. Superintendent G. M. Kramer hat mich heute (am 28. Februar) auf einen Teil ſeines Miſſionsfeldes in New Orleans geführt, wo große irdiſche Not herrſ<t. Jh habe ihn gebeten, einen Rundgang auf Miſſion3wegen auf dieſem Gebiet für die „Miſſion5taube“ zu beſchreiben. Seine Adreſſe iſt: Rev. G. M. Kramer, 1312 Antonine St., New Orleans, La. Prof. Paul Schelp und Familie aus Porto Alegre, Braſilien, ſind am 25. Februar auf einem japaniſchen Sciſf in New Orlean3 angekommen und am 26. nach
Emma,
Mo.,
gereiſt.
iſt Prof. Schelps
Dies
Urlaub in neun Jahren. E. Wildgrube, deſſen Gaſt
erſter
Er beſuchte mit Miſſionar ex wax, die Konferenz, die
ich am Abend de3 25. Februar mit den MiſſionSarbeitern in New Orlean3 hielt, und ließ ſich bewegen, uns ohne Vorbereitung einen feinen Vortrag über Braſilien
und unſere dortige kir<liche Arbeit zu halten. Ex berichtete, daß einer der Studenten im College zu Porto Alegre ein Neger iſt. Braſilien. - Im nördlichen Braſilien haben neun
Gemeinden, die früher in Verbindung mit dem „Lutheriſen Gotte3kaſten“ ſtanden, um einen „miſſouri-
ſchen“ Prediger gebeten. Afrikaniſche Bibelüberſezung. Die Heilige Schrift iſt unlängſt in die 169. afrikaniſche Sprache überſeßt worden, nämlich in Luba-Lulua, eine Sprache der Ban-
tu3 im Belgiſchen Kongo. SEE H RSENLIENT
Denn ein Chriſt muß niht ein ſolhexr Unmenſch ſein, der da nicht danah frage no< ſorge, wo andere Leute bleiben, ob ſie glauben oder nicht, ſondern ſich allex Menſ<en annehme und immer für ſie ſeufze und rufe, daß Gotte3 Name geheiligt werde, ſein Reich komme und ſein Wille geſchehe, de3 Teufel3 Lügen allenthalben geſchändet, feiner Gewalt und Mord über die armen Seelen gewehret und ſeinem Willen geſteuert werde. (Luther.) Contributions
Received
by the Treasurer,.
Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 4.27; Our Savior, Possum Bend, 5.67 ; Pilgrim, Birmingham, 9.94; St. Andrew's, Vredenburgh, 8.49; St. James's, yuena Vista, 10.52; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffſre, 1.41; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, Lamison, 1.28; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 3.61; St.
Mark's,
Atlanta,
12.00;
13.00; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 3.82; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 2.00; Bethel, Rock West, 5.95; Bethlehem, Holy Ark, 5.37; Bethlehem, Monroe, 3.00; Christ, Rozebud, 14.72; Concordia, Lowerstone, 2.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 3.70; Ebenezer, Atmore, 18.25; Faith, Mobile, 7.65; Gethsemane, Hamburg, 5.53; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 32.08; Grace, Ingomar, 9.47; Grace, St. Louis, 10.00; Hope, Kings Landing, 3.70; Immanuel, Cincinnati, 20.00; Immanuel, Pensacola, 1.50; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 837.560; Luther Memorial, Greensboro, 19.26; Mission at Baghi, 9.37; Misgion at Buffalo, Ira-
dell County, 1.00; Misgion at Catherine, 2.95; Misgion at Cleveland, 23.68; Miggion at Maplegyille, 6.43; Misgion
; 1 1
at Union
Springs,
4.40;
Mount
Calvary,
Kannapolis,
40.00; Mount Calvary, Mount Pleagant,/ 12.00; Mount Calvary, | Tilden, 25.09; Mount Carmel, Midway, 4.11; MountjOlive, Catawba, 1.50; Mount Olive, Tinela, 13.76;
Winston-Salem,
5.00;
leans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 9.94; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 1.36; St. Philip's,
Chicago, 50.00; St. Philip's, St. Louis, Trinity, New Orleans, Gold Hill, 3.00; Zion, Vor
African
Philip's, Philadelphia, 25.00; St. 65.00; Southeastern Yield, 18.18; 25.00; Trinity, Selma, 22.62; Zion, Taits Place, 9.34.
IMMisSions:
Students at Immanuel 21.75.
St.
Luke's,
Lutheran
Lamison,
College, Greensboro,
324.25.
N.C.,
Aiscellaneous? Yred W. Herbkersman, EKast Cleveland, O., for Negro Aissions, 85.00. JV. and L. J. Rupprecht Vamilies, St. Louis, Mo. (JMindekranz for B.Gotsch), for Negro Missions, 6.00. A. LE. R., Lakewood, O., for Mollie Louder, 10.00. Josephine Schweitzer, Tipton, Ind., for Negro Missions, 37.50. H. VY., Whittemore, Iowa, for Negro Missions, 10.00. Katherine Koch, Washington, Mo., for Mollie Louder, 2.00. N.N., Hillsboro, Kans., for Negro Missions, 10.00. Bertha Klitzing, Altamont, I11., ior Negro Missions, 2.00. G.A. Widiger, Perry, Okla., for Negro Missions, 5.00. N. N., Cleveland, O., for Negro Missions, 8.00. N. N., Wilton Junction, Iowa, for Mollie Louder, 1.00. “An Orphan Friend," Lincoln, Tex., for Mollie Louder, 3.00. Christ Ladies' Aid, Webster Groves, Mo., for Negro Missions, 5.00. J. H. Beyer, Milwaukee, Wis., for Negro MisSgions, 7.00. Mrs. S. Klein, St. Louis, Mo., for Negro Missions, 5.00; for Stockbridge Indians, 5.00.
Verm.
Hassel,
Milwaukee,
Wis.
(ALindekranz
for
Pastor
J. Geo. Prager), for Negro Missions, 10.00. N. N., Evanston, 111., for Students' Fund, 95.00. Otto G. Liebenow, Racine, Wis., for New Chapel at Greensboro, N. C., 10.00. From the Estate of Dr. and Mrs. J. C. Elfers, First Payment for Memorial Chapel at Catherine, Ala., 1,000.00. TuEo. W. ECKHART, Treasurer.
Dankend
Quittung und Dank. quittiert Prof. O. Lynn
den Empfang
fol-
gender Gaben: Zwei Pakete Bettde>en vom Frauenverein zu *Readlyn, Jowa; für Studenten in Selma, die zu Weihnachten
nicht nach Hauſe reiſen konnten, „eine kleine Gabe" ſowie 85.00 vom Frauenverein zu Battle Creek, Mich., und 81.00 von N.N. zu Milwaukee, Wis.
February 1--28, 1929.
Received for Colored AMisgSions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, 8185.25; Alabama Luther College Day-school, Selma,
St. Mark's,
St. Matthew's, Arlington, 2.70; St. Matthew's, Meherrin, 37.25; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.85; St. Paul's, New Or-
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen Hoden bald El ve wird. “April 29" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nI unterbrohen zu werden braut. Es dauert dur<ſc<nittlih zwei Wochen, bi8 der Adreßſtreifen auf dem Blatt' die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine38 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<he3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. mmm
Die „„Miſſion8-Taube““ erſcheint einmal monatlih. in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: Von
Der Preis für ein Jahr
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AusAu! land 60 Cents pro Gre IaEN Mee Briefe, iwelche Beſtellungen, Abbeſtell ungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Jouse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Eſnſendungeit ſind zu richten an Rey. 0. F.
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MESIIERTTINIAUIISSDÖNIES
Miſſionszeitſhrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published Acceptance
monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor mailing at sSpeclal rate of postage provided for In Section 1103, Act of October 3, 1917, authorlzed on July 5, 1918.
51. Jahrgang.
Mai 1929. Zum
Gedächtnis
Ur- 5.
eine38 denkwürdigen Miſſionsgehilfen.
Wer war's, der mit Poſaunenton Vom Erdkreis trieb die Finſternis? Wer brach die Bahn zur Miſſion, Als nun de3 Jrrtums Nacht zerriß? Da3 warſt du, KatechismusSbud, So winzig klein, doch mädtig ſtark! Vieltauſend fanden, himmliſc<h-klug, In dir des Glauben35 Kern und Mark. Obgleich vierhundert Jahre alt, Biſt du noch immer jung und friſch; Dein wunderreicher Lehrgehalt Ded&t heut' noh Stadt und Land den Tiſch. Da3 macht, du lehrſt den ganzen Rat Von unſerm Heil ſo ſ<li<ht und rein, Daß groß und klein die gute Saat Al3 Kleinod ſchließt ins Herz hinein. Im Sturm flogſt du dur<h3 Erdenrund, Ein Held, ein treuer Miſſionar, Der allenthalben machte kund Der Freudenbotſ<haft Gnadenjahr. Wo Boten Gotte3 zogen hin, Da gingſt du ſicher mit hinau3; Da trugſjt du bald in Herz und Sinn Dein Himmel8gut von Haus zu Haus. Wie mander ſaß im Heidenland Und wirkte raſtlo3 Tag und Nacht, BVi3 daß dein Wort mit weiſer Hand In ihre Sprache ward gebracht! Wie mander las dann Blatt für Blatt, Erwog mit Luſt jedweden Saß . Und ward de3 Lernen3 nimmer ſatt, Bi3 alle3 ward ſein Seelenſchaß. Von Oſt nah Weſt, von Pol zu Pol Triebſt du erfolgreich Miſjion Und pflanzteſt auf dein Lehrſymbol Troß aller Teufel Haß und Hohn.
;
Ein Gößzze nah dem andern ſank In Staub vor deinem Himmelsſtrahl; Dod) aus dem Sdutt ſc<huf Chriſtendank Ein Kirchlein für das Gnadenmahl. Dicht bei dem Kirchlein trat ans Licht Ein Schulhaus für die Kinderſchar; Dort führte ſie dein Unterricht Zu JEſu und zum Betaltar. Und au3 der Schar gewann da3 Feld Durc< did) viel Diener für den HErrn, Die in der Nacht der Heidenwelt Hinwieſen auf den Morgenſtern. Ob weiß, ob ſ<warz, Du haſt ſie alle recht Wie man trotz Sünde, Im Heiland froh gen Selbſt Blinde ſehn in Selbjt Tauben öffneſt Auh Stumme ſingen Von dir ein Lied im
ob gelb, ob rot, gelehrt, Not und Tod Himmel fährt. dir da3 Licht, du das Ohr; frei und ſchlicht höhern Chor.
Wo je dein Wort ein Herz erfaßt, Sei's fern im glüh'nden Sonnenbrand, Sei's hoh im ſtarren EiSpalaſt: Da grünt und blüht das ganze Land. Da3 madcht, dein Sebenzwaſſer quillt Aus jenem klaren Wunderborn, Der alle38, alles Dürſten ſtillt, AuStilgt den alten Fluh und Zorn.
Du
goldne38 Katedhismu3bud,
Gelobt ſeiſt du vor Gottes Thron, Daß du auf ſel'gem *Wanderzug Betriebſt ſo große Miſſion! Drum ſegnet alle Chriſtenheit Mit Jubel deinen Siegeslauf, Der no<h in ſturmbetwegter Zeit Viel Gotte3kinder bringt zuhauf.
O. R. Hüſchen.
:
Die Miſſions-Taube.
66
Vollverſammlung unſerer Miſſion8kommiſſion. Wie von der Synodalkonferenz vorgeſ<rieben, hat unſere Kommiſſion für Negermiſſion zweimal im Sahr eine Vollverſammlung, das heißt, eine Verſammlung, die von allen Gliedern beſucht wird, alſo aud) von den beiden Gliedern -der WiSconſinſynode ſowie von dem Glied aus der Norwegiſchen Synode und dem Glied aus der Slowakiſchen Synode. Die eine Verſammlung findet in der Woche nach Oſtern ſtatt, die andere im Herbſt, nad) Labor Day. Am 2. April hatte der Unterzeichnete eine Ver-
Budgetſyſtem aus verſchiedenen Gründen ſehr erwünſc<t. Gott wolle ſic) dieſe neue Einrichtung gefallen laſſen und ſie ſegnen! Unſere Miſſionsſ<ulen waren der Gegenſtand ernſter Beratung. Der Wettbewerb ſeitens der öffentlichen Schulen iſt auf allen Feldern außer im Schwarzen Gürtel Alabama3 ſtark geworden. Die Superintendenten wurden ermuntert, den Stundenplan in unſern Schulen zu überwachen und ſonderlich den Lehrern in den unteren Klaſſen im Neligion3unterricht mit Nat und Tat beizuſtehen. Ein Komitee wurde ernannt =- Superintendent F. D. Alſton, Prof. Wm. Kampſ<midt und Prof. Dr. Nau --, da3 eine Vorlage auSsarbeiten ſoll über das Verhältnis de3Miſſionar3 zu ſeiner Schule und ſeinen Lehrern. Unſere höheren Lehranſtalten. Die Rieſenſchritte, die das höhere Schulweſen zur Ausbildung der Negerjugend in den letzten Jahren gemacht hat, ſowie die mangelhafte Ausbildung, mit der unſere zukünftigen farbigen Paſtoren und Lehrer ins Seminar eintreten müſſen, machen es höc<ſt wünſchen5wert im Intereſſe unſerer farbigen Kirche, daß dem Kurſus in Green3boro zwei Jahre hinzugefügt werden =-, junior college. Dieſe Sache wurde einem Komitee zu weiterer Einſichtnahme überwieſen. Da3 Komitee beſteht aus den Paſtoren E. L. Wilſon, IJ. E. ThoE&n, Im. F. Albre<ht und Walter Höne>e und Kaſſierer Theo. W. Eckhart.
Unſere Anſtalt in Green3boro feiert am 26. Mai
Prof. Otto
Präſes
Böcler,
der Miſſion3kommiſſion.
eG
jammlung mit unſern Superintendenten und den „beiden Anſtalt3präſide3. In dieſer Verſammlung - wurde Vorarbeit für die Vollverſammlung getan. Die Vollverſammlung fand am 3. und 4. April ſtatt. Von
/ den» vielen und zum Teil ſehr wichtigen Geſchäften „dürften folgende genannt werden:
"Prof. Theo. Gräbner legte auf Beſchluß der Kommiſſion einen ausführlihen Plan für das einzu-
führende Budgetſyſtem vor, das allſeitig beſprochen und dann einſtimmig angenommen wurde. "Zwar machen unſere Negerdriſten ſc<öne Fortſchritte
j im Geben;
ſind dod die Einnahmen von ſämtlichen
j Miſſionsfeldern in den lekten zehn Jahren von etwa
|]1 86,000 Zahr iſtim ganz leßten erſtaunlich. Jahr auf nahezu 840,000 geſtiegen.das Das
Doch iſt das
ihr ſilbernes Jubiläum. P. Wilſon wurde gebeten und beauftragt, die Jubelpredigt zu halten. Pläne für die Eröffnung einer Präparandenji<ule in New. Orleans, die lezten Sommer von der Synodalkonferenz bewilligt wurde, konnten von der Verſammlung beſprochen werden; man kam jedoch nod) zu keinem feſten Reſultat. Die Glieder der Kommiſſion, die in St. Louis wohnen, werden die Beratung über dieſen Gegenſtand fortſeken. E35 wurde beſchloſſen, daß in allen unſern Miſſion3gemeinden eine-einheitliche Liturgie ge-braucht werden ſoll, nämlich tze Common Order
of Service.
Prof. Böcler und der Unterzeihnete wurden als Komitee ernannt, das der Verſammlung in RNiver. Foreſt, ZU., im Juni beiwohnen ſoll, um die In-
tereſſen der geplanten Afrikamiſſion zu vertreten. Einer von beiden ſoll au<h der Verſammlung der Wisconſinſynode wohnen.
zu Milwaukee
im
Auguſt
bei-
Die Beamtenwahl hatte folgendes Ergebni3: Prof. Otto C. A. Böcler, Präſe3; P. Loui3 A. Wisler, Vizepräſes; P. Edwin E., Wilſon, protokollierender Sekretär;
Herr
Theo. W. E>hart,
Kaſſierer.
Die .
Mijſſtons-Taube.
Da3 Datum der nächſten Vollverſammlung iſt der
Mittwoch nad< Labor Day.
Gott ſegne da3 heilige Werk der Miſſion allenthalben in der ganzen Welt und aud unter den hieſigen Kindern Hams! C. F. Drewes.
St. Philip's
in Mount
Pleaſant, N. C.
Neun Meilen öſtlih von Concord hat unſere Negermiſſion in dem lutheriſchen Landſtädt<hen Mount Pleaſant eine Miſſionsſtation, auf der vor neunzehn Jahren eine Kapelle errichtet wurde, die vor einigen Wochen durd einen Sturm ſtark beſchädigt wurde. Superintendent Frank Alſton berichtete über die38 Unwetter am 25. März folgendes: „Am 22. März fuhr ein Tornado über unſern Teil de3 Staate3 dahin, der unſere Kir<he in Mount Pleaſant, Cabarru38 Co., au3 ihren Grundmauern hob, und etwa vier Fuß weit mit ſich fortriß. Da3 Gebäude fiel auf die Säulen, und ſo wurde der
Fußboden zertrümmert.
ſtehen ſchief, beſonder5 ſtürzte dur<3 Dad.
der Turm.
Der Schornſtein
„Gegenüber der Kir<e wurden zwanzig große Fichten entwurzelt, und hinter der Kir<e in unſerm Wald iſt ebenfalls Schaden angerichtet worden.
in Cleveland.
Die Arbeit hier in Cleveland iſt am ſichtlichſten geſegnet unter den Kindern. Mit Gotte3 Hilfe wollen wir junge Miſſionare aus ihnen machen, die nicht nur andere Kinder, ſondern aud) ihre Eltern für die unverfälſ<te Lehre gewinnen. Während die Kinder' ihre Oſterliturgie einübten, wurden ſie ermahnt, die Oſterfreude au<h andern zugute kommen zu laſſen. Der Zuſtand der heidniſchen Finſterni5 in Afrika, wie die „MiſſionsStaube“ ſie ſchilderte, wurde ihnen nah der Sonntag3ſc<hule vorgelegt. Die Kollekte im Kindergotte3dienſt und was die Kinder ſonſt in Kuverten ſammelten, betrug 817.65 und wird mitgeſchi>t für die geplante Miſſion in Afrika. Der durchſ<hnittlihe Beſuc) im Morgengotte3dienſt iſt im März von 53 auf 60 geſtiegen. Am Palmſonntag wurden fünf Erwachſene in die Gemeinde aufgenommen. Im Kindergotte3dienſt zu Oſtern waren 150 anweſend, unter ihnen etwa 40 weiße Miſſionsfreunde. Wir können hier wieder ſehen, wie der HErr ſein Wort nicht leer, ohne Frucht, zu ſich zurükkommen läßt. In aller Treue Miſſionar Müller.
Sturmſchaden
67
Alle Wände
Mount
Die
vom
Sturm
beſchädigte
Kir<he
in Mount
Pleaſant.
„Da3 alte S<hulhau3s re<t5 von der Kir<e blieb unbeſchädigt. Nur an einigen Stellen wurde da38 Dach abgeriſſen, und der Schornſtein fiel um. Die Schule iſt von den Gliedern etwa3 repariert worden und dient einſtweilen al3 Kirchſaal. „P. Fuller und Gattin waren im Pfarrhaus und wußten nicht35 von dem angerichteten Saden, bi38 Frau Fuller zehn Minuten ſpäter ihre Hühner einſperren wollte und fand, daß der Hühnerſtall verſchwunden und die Kir<e in eine Ruine verwandelt worden war. Da3 Pfarrhaus blieb unbeſchädigt.“ Der angerichtete Sturmſ<aden wird ſich wohl auf tauſend Dollar3 belaufen. Wir danken Gott für den Schuß, den er Miſſionar Fuller und Familie hat angedeihen laſſen, und bitten ihn, er wolle viele mildtätige Miſſionsfreunde erweden, die mit ihren Gaben helfen, daß der angerictete Schaden wieder erſet werden kann. C. F. Drewes3.
Calvary-Rapelſe
und
-Pfarrhaus
in Mount
Pleaſant.
Die
68 Wie
Sculkinder feiern
Mijſtons-Taube.
St. Valentinstag
können.
Fairmont, Minn., 8. März 1929. Geehrter Herr P. Drewes! BisSher hatten wir die Gewohnheit, am 14. Februar, als am St. Valentinstag, eine ſogenannte Valentine-box mit allerlei Kärtchen zu füllen. Mir - hat es nod) nie gefallen, weil e3 von Jahr zu Jahr mehr übertrieben wird und dadurd) aud) viel Geld, da3 in unſerer Miſſion beſſer verwandt werden könnte, für ſol<hen Tand ausgegeben wird. Dieſes Jahr ſagte ich meinen Scülern, wenn ſie für ſol<e Sachen Geld übrig hätten, dann könnten ſie aud) eine Kollekte ſammeln für die Negermiſſion. J< verſprad) ihnen, daß ich aud) einen Dollar geben wolle. So wurde e3 denn auch gemadt, und die Kollekte belief ſich auf ſieben Dollar3, die ih an den Kaſſierer für die Negermiſſion einſende. E3 war den Kindern eine Freude, etwa3 für den lieben Heiland zu tun, und mir bereitete e3 eine - doppelte Freude, dieſe Kollekte einzuleiten und mit einem guten Beiſpiel vorangehen zu dürfen. Wenn unſere Schulen auf dieſe Weiſe St. Valentine's Day feiern würden, dann könnte mander Not in unſerer lieben Negermiſſion abgeholfen werden. Mit
herzlihem
Gruß
Lehrer
Gabe
eine3 zwölfjährigen
IJ. Robinſon.
Chriſtenknaben.
Zta3ca, JZU., 23. Januar 1929. Liebe
„Miſſionstaube“!
IH bin zwölf Jahre alt und gehe in unſere Gemeindeſ<hule. Jd habe von der Mollie Louder und ihren Waiſenkindern geleſen. - Im Sommer war ich
mandmal caddy und verdiente Geld. Dollar bei für die armen Waiſen. Gott ſegne Sie! E3 grüßt
Jd lege einen
. Rudolf Zerſen.
Die
Gemeindeſchule für taubſtumme in Detroit, Mich.-
Kinder
Da ja die lieben Leſer der „Miſſion3taube“ allejamt zu den Chriſten gehören, die in der Welt und Kir<e gut Beſcheid wiſſen, ſo iſt ihnen Detroit im Skaate Michigan gewiß aus zwei Gründen bekannt:
erſtens, weil hier viele Automobile fabriziert werden;
zweitens, weil ſich hier ſeit ſiebenundfünfzig Jahren. die einzige lutheriſc<e Taubſtummenſ<hule Amerikas befindet. Und dieſe S<hule, wo arme taubſtumme Kinder ihren Heiland kennen und lieben lernen, iſt in den Augen Gotte35 und unſerer Chriſten weit wichtiger und nötiger als alle unſere großen Automobilfabriken, Ford3 Fabriken miteingeſhloſſen. Denn in den Fabriken arbeitet man nur für die Zeit, für den Dollar, in der Taubſtummenſc<ule aber arbeitet man für die Ewigkeit, zum Wohl unſterblicher Seelen. Unſere taubſtummen Kinder ſtammen aus allen Teilen des Landes und au3 allen Synoden der Synodalkonferenz. Seit ſiebenundfünfzig Jahren, wie geſagt, beſteht ſie nun und iſt beſonder3 von den Detroiter Gemeinden gehegt und gepflegt worden. Aber aud in andern Teilen unſer3 Landes hat e3 immer Paſtoren, Gemeinden und einzelne Glieder in den Gemeinden gegeben, die ein Herz für unſere Schule hatten und uns kräftig unter die Arme gegriffen haben. Koſtet dod) die Erhaltung dieſer Schule etwa 81,200 monatli<. Diejenigen Chriſten in unſerer Synode, die auf Rat de3 ſeligen D. Walther vor vielen Jahren dieſe Anſtalt gründeten und führten, haben tatſächlid) einen heldenmütigen Glauben bewieſen. So ſchrieb zum Beiſpiel der ſelige P. Hügli, der erſte Präſes der Anſtalt, vor fünfundfünfzig Jahren in ſein Tagebuc: „Wir haben nicht3 als Schulden und können nicht bezahlen! Woher die Mittel nehmen? Woher nehmen wir Brot für unſere Kinder und für unſere Lehrer? Woher da3 Geld für den Bau? I< hielt dem lieben Gott Tag und Naht meinen Hut hin um ein Kollekte, und ſiehe, al3 die Not am größten war, da kam eine ganz unerwartete Gabe von einer Chriſtin in Pitt3-
burgh, Pa., eine Gabe im Betrage. von 81,000!“ IH wünſchte, lieber Leſer, du könnteſt einmal
dieſe Schule beſuchen, etwa um die Zeit de3 Unterricht3. Die Kinder lernen nicht nur die Zeichenſprache, ſondern ſie lernen au< da38 Reden und da3 Ableſen von den Lippen. Waz3 die Kinder ſagen, hören ſie natürlich ſelber niht. Wieviel Mühe und Arbeit und Geduld und Geſchi> e38 aber koſtet, bis ein ſol<he3
Kind einmal die Vokale a, e, i, o, u einigermaßen
richtig ausſprechen kann, wie die kleinen Händchen da die Stimmbänder de3 Lehrer3 und ihre eigenen am Halſe betaſten müſſen und der Lehrer ſie immer und immer wieder korrigieren muß, von ſolher Arbeit in den Unterrichtöſtunden haſt du keine Ahnung, bi38 du
es einmal ſelber geſehen haſt. Welch eine Freude iſt e3 aber für die armen Eltern ſolher Kinder, wenn da3 Kind nun zum erſtenmal in den Sommerferien
heimkommt und e8 Vater und Mutter mit dem Ruf „Bapa, Mama!“ begrüßt. Zum erſtenmal hören ſie das aus dem Munde ihre8 armen Kinde8! Und
Die
Miſſions-Taube.
69
bringen ſie dann am Abend ihr taubſtumme3 Kind zu Feine Exempel. Bett, ſo betet e3 zum lieben Heiland ein lautes Gebet, ein Gebet, das aud ſie hören können. Zum Unſere Synodalkonferenz zählt etwa eine Million erſtenmal hören ſie den Namen de3 Heilande3 aus vierhunderttauſend getaufte Glieder. Troß dieſer dem Munde ihre35 armen Kinde3. großen Gliederzahl tun die zur Synodalkonferenz gehörenden Synoden bekanntlich wenig für die BekehStröme des SegenZ ſind dur die ſiebenundfünfrung der Heiden. Die Wisconſinſynode treibt Miſzigjährige Arbeit dieſer Anſtalt auf das Werk der ſion unter den heidniſ<en Apachen in Arizona. Die Taubſtummenmiſſion gefloſſen. E3 war ein früherer Miſſouriſynode miſſioniert unter den Indianern in Schüler dieſer Anſtalt, der an den ſeligen P. Reinke Shawano Co., WiSs., und betreibt eine Heidenmiſſion in Chicago den Brief ſchrieb, der unter Gotte3 Leitung in Indien und China. Die Negermiſſion wird von und Fügung der Anfang der weitverbreiteten Miſſion allen Synoden der Synodalkonferenz gemeinſ<aftlich unter den Taubſtummen unſer3 Lande3 wurde. betrieben. Keins3 deiner Kinder iſt taub und ſtumm? DO wie Der Grund, wes3halb für die Au3breitung de3 ſollteſt du Gott dafür danken! Bedenke aber, daß Gnadenreiches unſers HErrn JEſu in der großen viele Eltern in unſerer Synode ein taubſtummes Kind Heidenwelt nicht mehr getan wird, iſt hauptſächlich haben! Wie nun es <riſtlic< erziehen? Wie will ein Mangel an Geld, Mangel an ausreichenden Miſſion3ſol<e3 Elternherz, das wirklic< um das Seelenwohl gaben. ſeines armen Kindes beſorgt iſt und e3 mit ſich in den In bezug auf dieſen Punkt können wir von andern Himmel führen will, dieſe Frage beantworten? Die Kir<engemeinſ<aften lernen. einzig richtige Antwort iſt doh: Taubſtumme Kinder Da iſt die kleine Hermanns8burger Miſſion38geſelllutheriſ<er Eltern gehören in eine lutheriſche Taubſchaft in dem durd) den Weltkrieg finanziell ruinierten ſtummenſd<ule. Deutſchland. Sie arbeitet in Südafrika unter den So ſ<<reibt Frau F. Bader aus O., Wi3.: „Jd Betſc<huanen und unter den Zulu3 und hat in neueſter halte es für eine große Gnade Gotte3, daß wir unſer Zeit unter heidniſchen Galla3 in Abeſſinien die Miſtaubſtumme3 Mädden in eine <riſtliche Anſtalt ſchien ſionzarbeit begonnen. Auf dieſen Feldern hat Herkonnten. Auch der Mann unſerer taubſtummen TodmannsSburg gegen hunderttauſend bekehrte Heiden in ter hat die Anſtalt in Detroit dur<hgemad<t. Sie haben geiſtliher PflegeZſt da3 nicht ein ermunternde3 beide einen großen Segen Gotte3 aus dieſer Schule Vorbild für un3? mit na< Hauſe gebrac<ht. Dieſe Schule ſc<hließen? Da iſt ferner die verhältniSmäßig kleine BrüderNein, nein, nein!“ gemeinde. Jhre Gliederzahl mag ſich auf etwa 37,000 Ia, e3 handelt ſich jekt um Leben oder Tod dieſer belaufen. Dieſe ſind derart vom Miſſionsgeiſt erfüllt Anſtalt. Da3 Gebäude, das fünfundfünfzig Jahre und ſo opferfreudig, daß ſie Miſſionsgebiete in Labralang als Sc<ule und Heim gedient hat, iſt jezt volldor, Ala3ska, Weſtindien, Nikaragua, Guayana, Südſtändig au8genußt. Alle3 Flien auf alte Fliken will und Oſtafrika haben, auf denen ſie mehr als hundertnicht mehr helfen. Soll die Sc<hule weiterbeſtehen, ſo undzehntauſend Heiden<hriſten zählen. Das iſt abermuß in nädſter Zeit ein Neubau aufgeführt werden, mal3 ein ermunternde3 Exempel für un3 Chriſten der der mit allem Nötigen etwa 8200,000 koſten wird. , Synodalkonferenz. Die Gemeinden in Detroit und in Michigan überhaupt Vor einigen Monaten la3 ih von der Sudanwerden ſic< ſonderlich anſtrengen und am 26. Mai miſſion, die ihren Sitz in Minneapolis hat. Dur<h eine große Sammlung für die neue Anſtalt verNacdforſ<en erfuhr ih folgendes. Dieſe Sudanmiſſion anſtalten. Aber aud) an die Chriſten der Synodaliſt eine Art Freimiſſion. Sie wird von keiner Synode konferenz ergeht die Bitte: E53 iſt ja auch eure Anbetrieben. Ihre Glieder gehören zu verſc<hiedenen ſtalt; helft uns! Jall3 du, lieber Leſer, eine Gabe norwegiſ<-lutheriſ<en Synoden in unſerm Land. Ihr für dieſen Zwe> erübrigen kannſt, ſo gebe ſie deinem Arbeitsfeld iſt unter den Baya3 in Kamerun. Dort Paſtor zur Weiterbeförderung. haben ſie meines Wiſſen3 jetzt ſeH3 männliche und Der Heiland aber, der einſt jenem Taubſtummen weiblihe Miſſion3arbeiter in M'boula. Die Geſelldur< das „Hephata! Tu dich auf!“ aus der Not half, ſchaft ſ<hi>t keine Bittgeſuc<he um Unterſtüßung aus. der öffne auch in dieſer Not die Herzen und Hände Sie beabſichtigt, jedem Miſſionar monatlich 8100 Geedhtlutheriſ<he einzige die damit halt zu ſchiden. In den ſe<3 Jahren ihre3 Beſtehen3 Chriſten, unſerer beUntergang dem vor Welt der iſt die Sudanmiſſion jeden Monat imſtande geweſen, Taubſtummenſ<ule dieſen ihren Vorſatz auszuführen. Ein feine3 Exempel wahrt und der Nachwelt erhalten bleibe! von Gottvertrauen und ein klarer Beweis, daß Gott JF. A. Hertwig.
Die
70
Hlijſions-Taube,
da3 in ihn geſeßte Vertrauen nicht zuſ<handen werden läßt. Unſere farbigen Chriſten in der Synodalkonferenz
haben den Wunſc< aus8geſprochen, daß die Rettung3-
arbeit unter ihren Brüdern nad) dem Fleiſd) in Afrika von der Synodalkonferenz in Angriff genommen werden mödhte. Möge ihr Bittgeſud) in Gottes Hand die Veranlaſſung dazu werden, daß unſere große, aud) im Srdiſhen geſegnete Synodalkonferenz ſich jeht mit Freuden entſ<ließt, das Banner der reinen, rettenden Lehre in die Finſternis des afrikaniſchen Heidentum8 zu tragen und dort da3 Reid) unſer3 hod<gelobten Heilande3 zu bauen! C. F. Drewes.
Laut
in den einzelnen unſer38 Landes.
de3 religiöſen Zenſu3
1926.
P. G. L. Kieffer, Bibliothekar und Statiſtiker des National Lutheran Council, mat mit SHilfe des Zenſu35amte3 in Waſhington, D. C., folgende ſtatiſtiſchen Angaben, au3 denen zu erſehen iſt, wie viele getaufte Lutheraner in den einzelnen Staaten wohnten, als der Religion3zenſu3s im Jahr 1926 aufgenommen wurde: EN ain eH i inet eie etan aet fal at ef ads.p adf e ae L Eee EEE New Hampſhire -----..--------.-..MerMmOntT
Kirc<hen.
12 13
00000278 w12) 2) e0 0 Due ke 250 DEI
3
Maſſachuſett3 -.-------buu bun nen.. Rhode Jösland --.-.-.-----------.--Connecticut 94.2 7272722/519 192/279 5720 e1s) a/s SEMMS SSSSSOGEDB DOES SIOS Mittelatlantiſche Staaten.
EDS
EN
REES
27,297 5,125 33,955
219
70,701
EIE 2,395
909,323
0545950009000 00 NIO DIONHOS UASSSEGOE ISO V ENOOUED
Weſtliche Nordzentralſtaaten.
85 15 91
241,679 62,960 604,684
ENIT ga BESEN iele 221 ela de iel aee ele e Seeg jeLS SU
2,035 1,815
372 188 1,635
Öſtliche Nordzentralſtaaten. (SUD 6090380609355 950000090 DENED AU DION MU eNSfotatnt tn el nts aun ena aL oE nde 1018010181 STARTS M E08 '.25) 0101070 00.0.008 GIR Its ZTSCTIEMN
Getaufte Glieder.
474
7
DDD DS DSSS SSS GEN SSE SE IEEE MewWwhIerſeyM-2121.1197919/9008/s/897049 09218/2078, 2 Pennſylvania ...-----------------.-
„Minneſota -.....-uucuunennnnnnnnn SDDI 5990595090060 555 500500 0809900 SMI OU TEES EOS ge 3 0/00 00/0008 NorthLDakota +--2--...-......-..-South Dakota ---.........-.....--Mebraßla ue. -oorboobebnentdene
.
1,274 71,500 6,764 21,679
North Carolina
........--.-----+.++-
211
41,167
09 55050000050800009095 0900808
27
3,327
Weſt
Virginia
............------+--
South Carolina ............-.---.+ WIT 060590 60600085000 006508088
TURDT.
GNM SESIS BREED STIER
722 311 868
%
685
240,035 93,578 349,335
199,684
1,534
484,348
4,120
1,366,980
2,132 738 271 1,075 634 574
483,905 195,801 83,039 134,424 90,190 130,816 54,647
R
1,172,822
67
111 28
10,977
25,851“ 5,836
832
188,375
Rentudh Baiae lslelsafeleieieatefee eeeee 0 EE.e AID 260890009 00000000000DESO
30 38
6,815 5,011
NUTS
20
1,248
Öſtliche Südzentralſtaaten.
Alabama
DRIN INGe v fe) vie 0 (0,0 020 0
53
360002 90200000000809088598
eite odet ot 000 10 28.058300
4,301
141
17,375
GEIT 069008008005004000 9006808 DUNG 506099 006000090 000 6000300 Oklahoma ....-.-oobbbbnnnuenene Teran5 Miata et ein fafienet aſe 010 egeIS E81 SEREN afe
25 45 79 385
3,776 11,831 9,636 78,692
ARM S0050 0009000000 088088
534
103,935
DITE 8388890000 5500000060000008 SDI 5030052300080000000009898900 DOTLRD] 600040000990069090 0900900090 (EAD 59000080090508000980300000 NewlMericoW1t-1 kote8/027010/278797018707078 781272 WETT 0080009090990 0900 908880900808 UHrahminintnetnfeeteteletetetefatetetefelekekes DOT v303000800096000000869.30000
260 57 29 132 11 12 6 2
19,339 4,963 2,657 17,253 758 1,105 678 497
SF Ota 1UNSSTReto te netE en Pu fer dau fen D
509
47,250
Waſhington ....-bocuunnnnnnnconnee (DTT SOSSE SSORNO SE VOSO BUBSOSSOn Californie EIR NE eSs
286 112 237
35,440 14,455 39,347
Slota [ESSSENMW Seve aletefedatate deaf e dtn Geſamtzahl ..............-.
635 15,102
89,242 3,966,003
Weſtliche
Staaten
im Jahre
Neuenglandſtaaten.
5 191 21 171
Io tan [FSS
oni 0 nnnnonmemeuueer
Lutheraner
Siüdatlantiſche Staaten.
UIII 090089069009850 0000000608 IT UND 5009089389 5000095008805880 Diſtrict of Columbia .........--.--.. PIZTENS 6 99406600032360000090600.0000
Südzentralſtaaten.
Gebirgöſtaaten.
Pazifiſche Staaten.
Der Staat Pennſylvania hat die größte lutheriſche Bevölkerung, nämlic< 604,684. Dann kommt WisS- conſin mit 484,348. Sein Nachbarſtaat Minneſota hat nur 443 weniger. Die wenigſten Lutheraner hat Nevada -- 497.
In
vielen Sprachen.
Luther3 Kleiner Katehi38mus iſt in mehr Sprachen Üüberſeßt worden als irgendein anderes Buch mit Au3nahme der Bibel. Bi3 zur Gegenwart iſt die Bibel,
wenigſten3 Teile derſelben, in 800 Sprachen überſekt worden, Luther3 Kleiner Katechi8mu3 aber in 137. An dritter Stelle ſteht Bunyan3 „Pilgerreiſe“ mit 107 Überſeßungen. Es iſt bezeichnend, daß das Bu, das nächſt der Bibel am häufigſten überſetzt worden iſt, für den <riſtlichen Unterricht der Jugend beſtimmt iſt.
Höchſt intereſſant iſt e8, dieſem kleinen Bu auf ſeiner -
Die
Mijſions-Taube,
Wanderung von Land zu Land und von einem Weltteil zum andern zu folgen. Wenden wir un3 zunächſt nad) Europa. ' Die erſten drei Überſezungen, in5 Plattdeutſche, Böhmiſche und Lateiniſche, entſtanden in demſelben Jahr, in dem der Katedismus zuerſt im Dru erſchien, nämlich 1529. Die letztgenannte Überſetzung war für die Lateinſ<hulen beſtimmt. Später wurde der Kate<hiöSmu3s für die höheren Schulen ins Grie«<<hiſche und Hebräiſche überſeßt. Vier andere Überſetzungen ſind Denkmäler jetzt toter Sprachen, nämlich 'der altpreußiſ<en, der kaſchubiſchen für Hinterpommern, der niederſähſiſ<en und der nordfrieſiſchen für die Inſeln weſtlich von Sc<hleswig. [Die Kaſc<huben :oder Kaſſuben ſind Nachkommen der Wenden im nordöſtlichen Pommern.] Dann finden wir Kate<hi5mu3Überſezungen für die Ober- und Unterwenden in "Sachſen, für die Polen, Slowenen, Madjaren, Litauer, Letten, in die beiden Dialekte Eſtland3 (Reval und 'Dorpat), für die Serbokroaten, die Wenden Slawonien3, die Slowaken, die Rumänen, Ruſſen, Ukrainer und für die lutheriſ<en Gemeinden Galiziens. Vor dem Ende de3 Reformation3jahrhundert3 war der Katechis5mus3 bereit3 in holländiſcher, franzöſiſcher, engliſher (in Cranmer3 Katechiö8mu3) und
italieniſcher
Überſetzung
erſchienen.
In3
Feſtländern.
7108 Er
fing
an,
in andern
Sprachen
zu
reden. Sobald die Miſſionare eine Sprache erlernt hatten, überſetzten ſie nötiges Lehrmaterial in dieſelbe.
Der Katechismus war ein3 der erſten Bücher, die überſetzt wurden, da die Jugend unterwieſen werden mußte und der Katec<hiSmus dafür das zweckdienſtlichſte Hilfsmittel war. Da3 war keine leichte Arbeit. Tiefgründige Gedanken, die oft der Jdeenwelt des Volkes ganz neu waren, mußten die Überſetzer in klaren und einfachen Worten ausdrüken. ES galt, die bibliſc<en HeilsSwahrheiten getreu und ganz wiederzugeben und dabei die Sprache eine3 einfachen Volkes zu reden. Endlich war die Überſezung voll-
M
424,9
IEE
ENCHIRIDION
Zer kleine
egen
v11d Prediexer/
D. Mart. Luth, '
Däniſche
wurde Luther3 Kleiner Katehismus 1531 überſeßt. Bald darauf war er aud in der ſchwediſchen Sprache zu haben, dann im Finniſchen, Js8ländiſchen und in der Zunge der Bewohner der Färöer Inſeln. In
Norwegen bediente man ſic zuerſt der däniſchen Überſezung;
neuerding3 hat aber die Sprachenentwi>lung
dieſes Lande3
zu Überſezungen
ins Neunorwegiſche
und in Lokaldialekte geführt. Sc<ließlich finden wir den Katehi3mus no< in den drei Dialekten der Sprache der die nördlichſten Regionen dieſes Teils von Europa bewohnenden Lappen Norwegens, Sc<we-
den3
und
Finnland3.
Mit
den
Überſezungen
ins
Spaniſc<he und ins Portugieſiſche (für Südamerika) kommt die Liſte zum Abſchluß. So iſt bi3 jezt Luther3 Kleiner Katechi5mus3 in 39 europäiſche Sprachen (die hebräiſche nicht mit'gerehnet) überſeßt worden. Mit dem Erwachen de3 neuen MiſſionSintereſſes
im achtzehnten Jahrhundert dämmerte au< die Mor-
genröte eine8 neuen Tage3 für Luther3 Kleinen Katedjismu3s. Wenn die lutheriſchen Miſſionare ihren oft ſehr beſchränkten Vorrat an Büchern einpaten, waren allemal zwei Bücher in der Kiſte: die Bibel und Luther3 Kleiner Katehi8mu38. Andere Bücher waren
ja auh nötig, aber ohne dieſe beiden konnte man überhaupt nicht fertig werden.
mus
ſeine Reiſe
So begann der Katedi3-
in fremden. Zungen
mach
andern
GELLE AIT zw.
Titelblatt
der KatechiSmu3au3s8gabe
vom
Jahr
1536.
endet. Langſam gewann ſie die Herzen von jung und alt. Sie hatten nun eine kurze Zuſammenfaſſung der hriſtlihen Wahrheit. Dadurd kamen ſie zum Verſtändnis der Begriffe „Sünde“ und „Gnade“. Dem Verſtändnis folgte dur< Wirkung des Geiſtes Gottes Überzeugung und Glaube. Da3 Gewiſſen regte ſid. Der Katechi3mus wurde ihnen ein praktiſches Handbud für Glauben und Leben. Für ein weitere3 Volk war er die Laienbibel geworden. So 3zog der Katechiö3mus, von Land zu Land. Immer änderte er ſein Kleid, brachte aber dieſelbe Botſchaft und verrichtete dieſelbe Arbeit. . Ehe wir :dem KatehiSmu3 nod weiter auf ſeinen
Wanderungen
folgen,
wird
es nötig ſein, eine all-
gemeine Erklärung abzugeben. Zeitmangels halber „und. wegen der Schwierigkeit, über gewiſſe Sprachen
Die Miſſtons-Taube.
72
und Dialekte zuverläſſige Angaben zu bekommen, ſind wir betreffs derſelben auf eine Vorausſezung angewieſen, nämlid) auf dieſe: In jedem Land, in dem die lutheriſche Kir<e ſid feſtgeſeßt 'und ein Geſangbud) oder Geſangbücher herausgegeben hat, darf aud die Herausgabe de3 Kleinen Katedhi5mus in der betreffenden Lande3ſprade vorausgeſezt werden. Dagegen läßt ſic wohl nicht3 einwenden. Wenden wir uns nun zunächſt nah Aſien, und fangen wir mit Indien an, wo die erſten lutheriſchen
miert, do) ſind lutheriſc<e Miſſionare in der Mehrzahl. Man darf daher getroſt annehmen, daß der Katehiö8mus in die Dialekte der Leute, unter denen dieſe Miſſion ihr Werk betreibt, überſezt worden iſt. E35 kommen für Indien noch die folgenden Dialekte hinzu: der kanareſiſ<he, der tuluſiſche und der malayalamiſche. Im nördlichen Indien, wo die Goßnermiſſion arbeitet, finden wir den Kate<hi3mus in vier Sprachen, nämlidh in der der Hindi, der Bengaleſen, der Kol3 und de3 Urauſtammes. Die Santalmiſſion hat den Katehiö3mus in den Dialekt des Santali- und den des Boroſtammes überſeßt.
Im weſtlichen Aſien, in Ruſſiſch-Armenien, hat man
Titelblatt de8 von Campaniu8 in die Delawareſprache überſezten Katec<hi8mus.
Miſſionare
hinzogen
und
Pionierarbeit verrichteten.
Ziegenbalg und
Schwark
, In Süd- und Südoſtindien finden wir die Leipziger Miſſion ſowie die der Shweden und der Dänen.
. Dort iſt der Kate<hi3mus in3 Tamil überſetzt worden. Weiter
na<h
Norden
zu,
wo
die United
Lutheran
Church ihre Miſſion3arbeit treibt, hat man den KatechiSmu3 in den Dialekt der Telugus überſett
und in dem Breklumer Miſſion38gebiet in den Dialekt
der Oriya3.
E
Die Baſeler Miſſion iſt auh im ſüdweſtlichen Teil
Indiens an der Arbeit. 555
Zwar iſt ſie zum Teil refor-
den Katehi3mus in armeniſcher Sprahe, im öſtlichen Dialekt. In Paläſtina iſt er ins Arabiſche überſekt worden und wird von der einzigen arabiſ<-lutheriſchen Gemeinde, die in der ganzen Welt zu finden iſt, benußt. In Perſien, wo die Lutheriſche und die Deutſche Orientmiſſion an der Arbeit ſtehen, iſt der Katechi5mu3 in3 Kurdiſ<he- und Syriſ<he übertragen worden. (Vor dem Weltkrieg gab es 1,500 ſyriſche Lutheraner in Berſien.) Im Himalajagebirge hat die Brüdergemeinde den Katedi3mus für die Tibetaner überſetzt. In China hat man ihn in drei Sprähen: in der Wenliſprache Süd<hina3, in der Mandarinenſprache Norddina3 und in der Sprache de3 Hakkaſtamme3, der an der nördlihen Grenze der Provinz Kwantung wohnt. Miſſionare der United Lutheran Church haben den Katec<hi5mu3 ins Japaniſche überſeßt. Zu dieſer Liſte ſind noh Hinduſtaniſc<h und Mongoliſd hinzuzufügen. Beſuchen wir die Inſeln ſüdli< von Aſien, ſo begegnet uns der RKatedjizmus aud) dort in vielen Sprachen. Auf Sumatra hat die Rheiniſche Miſſion ihn in3 Battak-Ankola und in3 Battak-Toba- überſeßt. Auf der Inſel Nias8, den Mentaweiinſeln und auf Borneo verdankt man den Katechi8mu3 derſelben Miſſion3geſellſ<haft dur< ihre Überſetzung in folgende Dialekte: Niaſiſ<h, Batu-Niaſiſ<, Mentaweiniſc<, Ngaijuſiſ<h, Maanjaniſch und Ho<malayiſch.
Luthers Kleiner Katechi8mus
iſt ſomit in 32
aſiatiſ<e Sprachen überſezt worden. Dabei wird die ſhon während der Reformation3zeit in Deutſc<land beſorgte Überſeßung in8 Hebräiſche mitgerednet. Jett gehen wir nah Afrika. . In Abeſſinien hat die ſ<wediſ<he Vaterland8miſſion den Katecis-
mu38 dem
Amhariſtamm
und
den
Galla3
in ihrer
Zunge dargeboten. In Eritrea haben folgende Stämme ihn in ihrer Landes8ſprac<he: Tigre, Tigrina
und Kunama. Zm italieniſ<en Somaliland haben die Suaheli8 den Katechi8mu8 im Mombaſadialekt.
Die
Miſjſions-Taube.
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Die Leipziger Miſſion hat ihn für den Kambaſtamm Lutheriſc<e Miſſion hat ihn in die Eskimoſprache in der Kolonie Kenya überſeßt. der Kleinen Diomede-JInſel überſest. Die BrüderIm Tanganjikagebiet hat die Bethelmiſſion den gemeinde hat dasſelbe getan für die E3kimo3 in LaKatediSmus für folgende Stämme überſetzt: Shambrador und die Däniſc<he Miſſion für die Eskimo3 in bala, Suaheli (Tangadialekt), Haya und Ruanda. Grönland. Die Cherokees verdanken ihren Katehi3Die Leipziger Miſſion hat den Kate<hismus in dem mus der Brüdergemeinde und die Chippewa3 der Madjame- und dem Moſhidialekt der Chagaſprache Leipziger Miſſion. und in der Zunge der Chaſu- oder Pare-, Kiro- und Auf den Virgin-JInſeln Weſtindiens wurde der Maſaiſtämme. Die Brüdergemeinde hat ihn für die Katec<hi5mus in die Sprache der Kreolen überſeßt; Nyamwezis, die Safwa3 und die Nyika3 überſeßt; dod) bedient man ſi jet dort der engliſ<hen Überdie Berliner Miſſion in die Sprache der Zeramo3, ſjebung. In Nikaragua hat die Brüdergemeinde den Kinga3, Bena35 und Konde3. Kate<hi5mus3 für die MoSkito-Indianer überſett, für In Südrhodeſien hat die Miſſion der ſc<hwediſc<hen Surinam, Südamerika, in Negerengliſ<), ArawakKirc<e den Katehi35mus in die Sprache der Karanga3 Indianiſc<. und für Koloniſten aus Java ins Javaüberſetzt; die Berliner Miſſion hat ihn den Wenda3 neſiſche. und Pedis im nördlihen und mittleren Tran3vaal Seiten3 der Miſſouriſynode iſt der Katehiö3mu3 zugänglich gemad<t; die Hermannsburger Miſſion hat in den yiddiſchen Diaihn für den Sehuanaſtamm des weſtlichen Transvaal lexkt überſeßt worden. und de3 Betſ<huanalande3 überſezt. In Natal, wo Obwohl derſelbe ja Norweger, S<weden, deutſ<e und amerikaniſche keine eigentliche ameLutheraner miſſionieren, finden wir. ihn in der rikaniſc<he Sprache iſt, Sprache der Zulus. Im DOranje-Freiſtaat hat die muß man ihn doh Berliner Miſſion den Katechiömus für den Seſutomitzählen. ſtamm. In Kaffrarien, einer Provinz am Kap der Demnach iſt LuGuten Hoffnung, wo Miſſionare der Berliner Miſſion ther3 Kate<hiSmu3 in und der Brüdergemeinde gearbeitet haben, iſt er in vierzehn Sprachen, die der Xoſaſprac<he vorhanden. In Großnamaqualand amerikaniſc) genannt und in Damaraland (Südweſtafrika) hat die Nheiwerden können, überniſche Miſſion den Katechiö8mu3s in der Sprade 'der ſett worden. Hottentotten und der Ovahereros3. Wir gehen weiter In Amboland, wo finniſche Miſſionare unſers na<h Süden im Stillen Glauben ſtehen, haben die Ndonga3 den Katedi5mus3 Ozean. In Auſtrain ihrer Sprache und in Nord-Amboland (Rheiniſche Ein Blatt aus dem dineſiſchen lien iſt Luther3 KleiKatechismus. Miſſion) die Kuanyamas8. Zn Kamerun hat die ner Katedhiö5mus in Baſeler Miſſion ihn ſicherlich in der Sprache der die Arandaſpra<he überſezt worden. In dem dorDuala3, der Bamum3 und der Balis. Dieſelbe Miſtigen Geſangbuc iſt der Katechiö5mus35 aud in einer ſion an der Goldküſte hat ihn für die Ga- und TſhiSprache, deren Namen wir nicht kennen, abgedruct. ſtämme überſeßt. In Togoland (Bremer Miſſion) Die Neuendettel3auer Miſſion hat den KatehiSmus hat ihn der Eweſtamm. In Madagas3kar hat die für die Dieri3 und den ſich Koko-Yimidir nennenden Norwegiſche Miſſion3geſellſc<haft ihn- für die Hovas Stamm überſeßt. und Sakalava3 überſeßt. In Neuguinea iſt der Kate<hi5mus in folgenden : Alſo iſt Luther3 Kleiner Katechi3mus in 42 am ſeH3 Sprachen zu haben: Kate, Jabim, Nabonob, kaniſche Sprachen: überſeßt worden. Siar-Ragetta, Amele und Bongu. E3 gibt lutheriſche Kreuzen wir nun den Atlantiſchen Ozean, ſo Geſangbüder in dieſen Sprachen, und in etlichen derfinden wir neun Überſetzungen in Spracden, die al3 ſelben ſteht au<h Luther3 Kleiner Katechismus. amerikaniſd bezeihnet werden können. Die Alſo iſt Luther3 Kleiner Kate<hismu3 in zehn erſte iſt die von Johann Campanius aus dem Jahre . Sprachen der Südſee überſetzt worden. 1646 in die Sprade der Delaware-Jndianer, die ausSn niht weniger al3 ſe<h3s andern Pläten in vergeſtorben iſt. Im Staate Arizona hat die Miſſion ſchiedenen Weltteilen haben lutheriſche Miſſionare mit der Wi8conſinſynode den Kate<hi3mu3 in die Sprache der Überſezung de3 Katehi3mus in dort gebräu<hliche. der Apache-Indianer überſetzt. In Ala3ka hat die Sprachen angefangen. E53 hält jedoh ſchwer, zu erBrüdergemeinde den Katechi3mus in der Sprache der mitteln, wie weit die Überſezungen fortgeſchritten Es3kimo38 am Kuskokwimfluſſe, und die Amerikaniſche
74
Die Hiſ ſtons-Taube,
ſihter, aber ſie fragte denno<h nad dem alten Mann ſind. Da die meiſten dieſer Miſſionen nod jung ſind, von damals. „Ja“, ſagte die eine der Frauen, „ich wird hier keine Rüdſi<ht auf ſie genommen. weiß, wen du meinſt. Er war auch einer von unſerm Nebſt dieſen Überſezungen in viele Sprachen iſt Aber e38 war merkwürdig mit ihm, ſehr der Katedji3mus in mehreren Ländern in beſonderen ' Stamm. merkwürdig. Er ging oft hinau3 und kniete hinter Aus8gaben für Blinde heraus8gegeben worden, und zwar in zwei Scriftformen, in der Internationalen * dem Wagen nieder und weinte und rief: »O meine Sünden, o i<h verlorner Sohn!“ Dann kam ſeine Braille- und in der Moonſcrift. lebte Krankheit. Niemand hatte mit ihm geredet; er Summa: Luther3 Kleiner Katehi3mu3 iſt in hatte große Schmerzen. Aber mit einem Mal wurde 39 europäiſche, 32 aſiatiſche, 42 afrikaniſche, 14 amerier froh und ſagte immer nur: „Vater, mein Vater!“ FaniſHe, 10 ozeaniſ<e oder im ganzen in 137 Und er war froh bi8 ganz zuletzt. Er war ander3 als Sprachen überſetzt worden. Jakob Tanner. die andern Menſchen, wenn ſie ſterben. E35 war merkAENEC LIEN
„E3 läßt mir keine Ruhe, ic<h muß dieſe Zigeuner einmal beſuden, die nun ſchon faſt eine Woche lang im Wieſengrund ihr Lager aufgeſchlagen haben.“
Troß dem Kopfſchütteln der übrigen Inſaſſen und
der Gäſte des Schloſſes machte ſi .die Tochter des Hauſes auf. Das erſte, wa3 ihr begegnete, war eine Shar von Zigeunerfrauen, die teil3 bettelten, teil3 ſelbſtgeflo<htene Körbe zum Verkauf anboten. Aber ſie wies ſie ab. „Später einmal werde. ih kommen und
kaufen“, ſagte ſie.
„Heute wollte ih eu
etwa3 er-
zählen.“ Die Frauen ſ<auten ſie verwundert an, und nadhdem ſie eine Weile in ihrer Sprache miteinander geredet hatten, führten ſie ſie in einen Wagen, wo ein alter Mann im Bett lag. Dann holten ſie den einzigen Stuhl, boten ihn der Dame an, kauerten ſic) um ſie und hörten zu, wie die Fremde ihnen langſam und deutlich die Geſhi<hte vom verlornen Sohn vorla3. „Da3 kenne ich ſchon“, ſagte der Grei3; „lies e3 mir nod einmal -- aber nicht aus deinem Buch.“ Auf ein gegebenes Zeichen holte eine der Frauen ein Heft
aus einer Schublade hervor.
E3 war ein Abdruck de3
- Gleichniſſes al38 Traktat, und auf dem Umſ<lag ſtand mit großen, ſteilen Kinderbuchſtaben geſ<rieben: „Wer leſen kann, EP dies, bitte, meinem Großvater vor.“
Zärtlich ſtrich DE
Alte über da3 Heft. und ſagte
ſtolz: -„Da3 hat mein Enkelſohn ſelbſt geſchrieben. Er lernt etwa3 in der Stadt.“ Immer wieder mußte die Beſucherin die Geſchichte vorleſen; und als ſie beim
Weggehen verſprach, bald wiederzukommen und wie-
der zu leſen, ging ein Leuchten über das Geſicht des
Alten. Aber ſie konnte das Verſprechen nicht einIöſen, denn ſchon am nächſten Tag waren die Zigeuner weitergezogen.
Einige
8 | Bigeuner
Jahre
ſpäter lagerten
in dem Tal.
Es8 waren
wieder
einmal
unbekannte
Ge-
würdig mit ihm, ſehr merkwürdig!“
So hatte der alte Zigeuner noch den Weg zum Vaterhaus gefunden. Wohl dem, der im re<ten Chriſtenglauben ſeinen himmliſ<hen Vater findet! Für einen ſol<hen wird dann die Tür de35 Tode3 zur Eingangs3pforte in das Himmelreich. (Broſamen.)
Ein begnadigter
Schächer.
Han3, ein Zulucriſt, der von einem Miſſionar der Wesleyaner getauft war, war auf Abwege geraten und in3 Gefängni3 zu Bloemfontein gekommen. Bei der Arbeit draußen beteiligte er ſich an einem Morde, den drei Gefangene an einem Poliziſten verübten. Da ihm nun die Todesſtrafe bevorſtand, ſchlug er in ſich und ließ den Miſſionar Großkopf bitten, ihn im Gefängnis zu beſuchen; denn der farbige we8-
leyaniſc<he Geiſtlihe war verreiſt.
E38 war der Tag
vor der Hinrichtung, als Großkopf den Beſuch machte. Der Gefangene zeigte ſic< für Gottes Wort empfängli<; Großkopf war zwei Stunden bei ihm in ſeiner ' Zelle und ſuchte Erkenntnis ſeiner Sünde und Buße bei ihm zu erweden und betete auch mit ihm. Gegen Abend war der Miſſionar wieder bei ihm, und Han3 bat um das heilige Abendmahl; e3 wurde ihm verſprochen. Großkopf ſchlief in der Naht wenig; denn e3 bewegte ihn ſehr, einen Mann zum Galgen begleiten zu ſollen und der Gedanke, ob es gelingen würde, den Verurteilten zu einem ſeligen Ende zu führen, beunruhigte ihn do< ſehr. Am andern Morgen war er ſehr früh auf; denn bald nah 6 Uhr ſollte die Hinrichtung erfolgen. Beim -
Eintritt in die Zelle fragte Großkopf, nachdem er den Gefangenen
begrüßt
hatte:
„Nun,
Han3,
wie fühlſt
du dic<h an dem heutigen Morgen?“ Hans antwortete: „Danke, mein Lehrer, ich habe ziemlich gut geſchlafen; denn ic< wußte, du würdeſt mich nicht verlaſſen.“ Das rührte den Miſſionar und ließ ihn hoffen, Han3 werde ſich nun au<h gern von ihm zum HErrn leiten laſſen.
Kür:
Eine Zigeunergeſchichte aus den ſchottiſchen Bergen.
Die
Hlijſions-Taube.
Er ſuchte das Gefühl der Schuld in ſeinem Herzen no< mehr zu weken. Hans erkannte ſeine Sünde und bekannte offen, daß er die Todesſtrafe verdient habe; er wolle ſie auch gern erdulden, wenn er nur Gnade bei Gott fände. Darauf hielt Großkopf eine kurze Beichtrede über das Wort JEſu: „Vater, vergib ihnen!“ wobei Hans öfters ſeine Zuſtimmung durch „3a, Lehrer“ zu erkennen gab. Dann knieten beide nieder zum Beichtgebet, und Großkopf erteilte mit Freudigkeit dem Armen die Abſolution. Mit ſichtbarem HeilSverlangen empfing - Hans da3 heilige Sakrament. Nach: dem Sc<lußgebet ſprach der Miſſionar zu Han3: „Du haſt deine Sünde bekannt und um Vergebung gefleht, und der Heiland, der am Kreuz für die Sünder gebetet hat, ſteht vor dem Vater und hat aud für did) gebeten: Vater, vergib auch dem armen Hans3 ſeine Sünden um meine3 für ihn vergoſſenen Blutes willen. Und Gott hat dir vergeben und dir die3 beſtätigt dur< das heilige Abendmahl.“ Da antwortete Han3: „Lehrer, ic<h bin nun bereit; ich gehe nad) Hauſe.“ Es war 6 Uhr vorbei. Der Miſſionar und der Verurteilte traten nun hinau3 vor die verſammelten * Gericht8herren, in deren Gegenwart da3 Urteil des Geriht3hofe3 und der Auftrag de3 Staat3präſidenten, dasſelbe zu vollziehen, vorgeleſen wurde. Nod einmal wurde dem Geiſtlichen und dem Verurteilten Zeit gelaſſen, miteinander allein zu ſein. Großkopf ſprach zu dem letkteren: „Siehe, lieber Hans8, da3 iſt das Urteil des irdiſhen Gerihte38, das du ſoeben vernommen haſt. Da3 muß aus8geführt werden; denn die Obrigkeit kann niht Sünde vergeben, ſondern muß ſie ſtrafen. Aber dieſes Urteil gilt in jener Welt ni<t38. Dort ſc<enkt Gott Gnade allen denen, die dur Chriſti Blut Vergebung der Sünden empfangen haben. Weld) ein trauriges Leben würde e38 für dich „ſein, wenn du junger Mann deine ganze Leben3zeit hier in dieſer Zelle verbringen ſollteſt! Jett biſt du bereit, in die Ewigkeit zu gehen; ſo für<te niht3, die ewige Freude und Herrlichkeit iſt auc<h für dich bereitet.“ „Und dahin wird auch Han3 kommen?“ fragte er. „Ja“, ſagte der Miſſionar, „dahin wirſt .au<4 du kommen wie der bußfertige Shä<her am
75
Blut JEſu Chriſti, des Sohne3 Gotte3, reinigt un3 von aller Sünde.“ „Ja, mein Herr, danke!“ war die Antwort. Wenige Minuten ſpäter war Han3 hinüber. Mein
Mach's
Gott, nur
ich bitt' durc<
mit
meinem
Chriſti Blut:
Ende
gut!
Die Miſſion5wiſſenſchaft an der Hochſchule. Der Vorſißende des Deutſchen Evangeliſhen Miſſion3bunde3, in dem 29 proteſtantiſche Miſſion3geſellſchaften Deutſc<hland3 zuſammengefaßt ſind, D. Martin Schlunk (Hamburg), hat einen Ruf al38 außerordentlicher Profeſſor für Miſſion3wiſſenſ<aft an der Univerſität Tübingen angenommen. D. Sclunk, deſſen Vater einſt al3 Miſſion8kaufmann im Dienſt der Baſeler Miſſion geſtanden hat, wurde im Jahre 1910 in die Leitung der Norddeutj<h<en Miſſionsgeſellſhaft in Bremen berufen. In dieſer Eigenſ<aft beteiligte er ſi an der Edinburger Weltmiſſionskonferenz und unternahm in da38 damal3 deutſ<e Togo eine JInſpektion3Sreiſe, deren Ergebniſſe er in einer wertvollen Schrift niederlegte; namentlich bewährte er ſi ſ<on damal3 als Sacverſtändiger in den Fragen des Miſſion8ſ<hulweſen3. Bi3 in die jüngſte Zeit hat er ſodann erfolgreich al3 Dozent für Philoſophie und Miſſion5wiſſenſ<haft an den Univerſitäten Hamburg und Kiel gewirkt. Neulich iſt er von der Internationalen Miſſion3tagung in Jeruſalem zurüdgekehrt, wo er als Führer der deutſ<en Delegation an den Verhandlungen einen hervorragenden Anteil hatte. Von den evangeliſchen Kreiſen in Württemberg mit ſeiner ſtark miſſionariſchen Tradition wird die Berufung dieſe3 bedeutenden
Vertreter3:
begrüßt.
Auf
der
jungen
Miſſion3wiſſenſ<haft
Miſſionspfaden in
lebhaft
der Mandſchurei.
Der als tüchtiger Sinolog (Kenner de38 Chineſiſchen) geltende Miſſionar Ch. W. Kaſtler, früher
al3 Paſtor der deutſ<en Gemeinde in Hankow tätig,
wo unſer Miſſionar E. L. Arndt mit ihm bekannt wurde, ſteht jeht im Dienſt der deutſhen Allianz'Kreuz, wenn du di feſt an deinen Heiland anEr iſt in der früheren* Chinamiſſion (Barmen). Xlammerſt.“ Da jubelte Han3 laut auf vor Freuden ' Hauptſtadt Peking ſtationiert. Von dort aus hat er und ſagte: „Lehrer, da3 iſt zu ſhön. J< danke dir; eine Exploration3Sreiſe nach der Mandſ<urei gemacht. nun fürchte ich nichts mehr; jekt können wir gehen.“ Der „Chinabote“ bringt ſeinen Bericht über die Reiſe. Beide verließen die Zelle, .die für Hans noh .zu Wir laſſen einen Teil des Bericht3 abdrucken: einer Pforte de3 Himmels geworden war. Feſten
Scritte3 beſtieg er die Stufen zum Schafott, ſagte dem Gefängnis3aufſeher und den Poliziſten Lebewohl und
wünſchte
finden wie er.
ihnen,
ſie "möchten
alle
Großkopf rief ihm noh
einſt
zu:
Gnade
„Da3
„SI
bin überall
gut empfangen
worden,
und
unſere Zuſammenkünfte waren an den meiſten Orten gut beſucht und geſegnet. Immer mehr wird e3 mir FXlar, daß die Mandſ<urei das beſte Miſſionsfeld iſt.
j “|
76
Die
Mijſions-Taube.
Sd) habe zweimal die Meldungen bekommen, daß ſ<wediſ<he und finniſ<He Miſſion38freunde eine Miſſion in der Mandſ<urei eröffnen wollen: In der Zukunft werde ich alſo niht mehr ſo einſam ſein. Wann werden unſere Miſſionsleiter erkennen, daß der Norden Chinas nod) ein ſehr fruhtbares Miſſion8gebiet iſt, namentlich die Mandſc<hurei, und daß e3 nicht gut iſt, daß der Menſ< allein ſei, beſonder3 nicht ein Miſſion5menſd ? „Nun will ic einiges von meiner Evangeliſation3arbeit berichten. Die Miſſion3pfade in der Mandſ<urei ſind in der Tat ſehr einſam. Nod einſamer werden ſie, wenn man, wie id) e3 die3mal tat, die Eiſenbahnlinie verläßt und ins Innere geht. Hier trifft man Scritt für Shritt nur Armut, graſſes Heidentum, Unſittli<keit, Roheit und -- Frechheit. Der Mandſ<u-Chineſe iſt gewohnt, alle Europäer für Ruſſen anzuſehen, und die behandelt er freh. Die Ruſſen ernten natürli), wa3 ſie geſät haben. Früher hatten ſie die Macht in der Mandſ<urei, und der Chineſe galt ihnen nicht mehr al3 ein Stü Vieh oder gar nod) weniger. Jeßt hat der Chineſe die Macht, und er bezahlt dem Ruſſen gehörig zurü>. Son die Anrede, wenn ein Europäer kommt: „Da kommt „der Haarige“ oder „der ſtinkende Tatar“ oder „der Großnaſige!““ iſt wenig ermutigend. Dod nad einigen Minuten weiß da3 Dorf Beſcheid, und die d<ineſiſche Höflichkeit kommt zum Vorſchein. Damit: ſich nicht das Gleiche in jedem Dorf wiederholt, ſchie i< meinen Begleiter jedesSmal vorau8, damit er die nötigen Erklärungen ma<ht. So finde id) überall alle3 vorbereitet, und id) erſpare dem Volk die unangenehme Lage, ſich zwei Geſichter zu geben, ein freundliches und ein feindlihe3, obwohl da38 JanuSbild in *: China wohl bekannt iſt. Und Phariſäi3mu3 gedeiht hier ebenſogut, al3 wenn er heimiſc<h wäre in dieſem Land. „S4 kann alſo nun ſofort mit der Hauptſache beginnen, wenn ih einige Minuten der Begrüßung hinter mir habe. DaS andere hat mein Begleiter erledigt, nämlid) den Leuten zu ſagen, daß ich kein Ruſſe bin, daß id) kein Geld verdiene, daß meine Kleider billig ſind, und zwar in China angefertigt,- daß ich eine Frau habe, nur eine, daß id eſſe und ſchlafe wie ein Chineſe, daß ich fünfzig Jahre alt bin, daß ich Augen habe wie ſie, alſo weder Teufel no<h Geiſt bin uſw. Alſo über all das bin ic<h hinüber, und
wenn nun dod einer anfangen will -- denn die Neugierde hat in China ihr Vaterland --, ſo verweiſe ich ihn auf mein Lexikon, meinen Begleiter, der alle3
“über mich weiß.
BERIET
„Wir fangen alſo an. ES iſt ein Dorf, das den ſchönen Namen Jung an=- Ewiger Friede trägt. I<
nenne es „ohne Sorgen“. Denn Sorgen kennt man hier ni<t. Die einzige Unruhe ſind die Hunghuße (rothaarige Räuber), gegen die man ſich aber mit einem hohen Wall um da38 Dorf herum und einigen Verteidigungstürmen geſchüßt hat. In3 Dorf hinein iſt nod) keiner gekommen. „JSd) habe mich im Tempel des alten Fuchſe3“ aufgeſtellt, der als Theater und überhaupt al3 öffentlicher Ort gilt. Den „alten Fuchs“ laſſe ich in Ruhe. Man kommt nicht weit in China damit, daß man über die Nichtigkeit der Gößen redet. J< fange damit an, daß id) ihnen ſage, daß wir alle von einem Elternpaar abſtammen, wie die Sünde in die Welt gekommen iſt, wie infolgedeſſen der Heiland nötig wurde und wie er gekommen iſt und alle Menſchen erlöſt hat. Dann ſingen wir das Lied „Komm zu dem Heiland“. Einer ſtellt die überraſchende Frage: „Aber wenn ich komme, muß id) dann zuerſt das Huhn zurücgeben, da3 ih geſtern meinem Nachbar nahm?“ „Nein, behalte das,“ ſchallt eine Stimme aus den Zuhörern; ich gebe dir nod) ein3 dazu.“ „Auf dieſe Weiſe haben wir etwa dreißig Dörfer beſucht.“
Tauffeier
in Oſtafrika.
Bei einer Heidentaufe, die Miſſionar Gierſch in Hochſafwa, ginem Teil des Arbeit8feldes der Brüdergemeinde im Nyaſſalande, Oſtafrika, hielt, hatte der heidniſ<e Oberhäuptling vor ſeinem Hauſe einen beſonderen Feſtplatz herrichten laſſen und ſeine Leute alle zu der Feier eingeladen, ſo daß über 400 Heiden verſammelt waren. Der Miſſionar ſc<hi>te vor den Augen der Männer und Frauen einen Heiden nach dem nahen Fluß, um das Taufwaſſer zu holen. Sie ſollten ſehen, daß keine „Medizin“ in da38 Taufwaſſer getan würde, um die Leute zu bezaubern, wie immer nod) viele Heiden dort glauben. Und tatſächlich ging aud) eine ganze Reihe von Männern mit zur Schöpfſtelle, um ſicher zu ſein, daß nur gewöhnlic<he38 Waſſer verwendet würde. Nach der Tauffeier hielt der Häuptling eine Rede: „Wir haben gehört, wa3 der weiße Lehrer geſagt hat. Zhr, meine Häuptlinge, ihr, meine Leute, ihr, meine
Kinder!
Hier vor eud allen ſage ich jeht: J< will,
daß alle Leute in hören und unſere nicht daſiken und Gott kennen, und
meinem Lande die Wei3heit Kinder ſie lernen. Sie ſollen ſehen, wie die Kinder anderer ſie für<ten ſich no<h vor den
Gottes ſpäter Völker vielen
Dingen, die do<h nicht3 ſind. J< beſtimme hiermit =- und ic<h habe die Macht, jeden zum Gehorſam zu
zwingen --, daß am Tage Gotte3 jeder in die Kir<e
der Chriſten gehe und Gotte38 Wort höre. Kein Menſch
*
ſoll an dieſem Tag auf dem Feld oder ſonſtwo arbeiten. Wer mir angezeigt wird, daß er am Tage Gotte3 arbeitet, den werde ich ſtrafen. Alle Kinder müſſen in die Schule gehen und jede3 ſein Schulgeld [1 Cent in der Woche] bezahlen. Der Vater oder die Mutter, die ihre Kinder nicht zur Sc<ule ſchi>en, werden beſtraft. Die Häuptlinge und Jumben [Ortsſ<hulzen] haben dafür zu ſorgen, daß überall, wo die Miſſionare es wollen, Häuſer gebaut werden für die Lehrer und für die Schule und Gotte3dienſte. Die Lehrer beſtellen ihr Land nicht ſelbſt, ſondern jeder Häuptling wird Leute anſtellen, die für den Lehrer das Feld hacen. Wenn ihr da3 alle3 ſo macht, wie id e3 eu ſage, ſo wird unſer Land ein anderes geworden ſein, wenn unſere Kinder groß ſein werden.“ Und ſc<hon die nächſten Tage zeigten, daß dieſen Worten die Tat folgte. Leider iſt die Brüdergemeinde infolge ihrer ſ<wierigen Finanzlage nicht imſtande, alle die Lehrer zu ſtellen, die für das Gebiet nun nötig wären. (A. M.N.)
Mancerlei (Von
St. Louis.
Am
aus
der Miſſion.
>
(€. F. D-rewes.)
8. Mai ſind e35 zwei Jahre, ſeit die
St. Philip's-Kir<he eingeweiht und die Gemeinde gegründet wurde. Die Gotte3dienſte am Abend ſowohl
al3 am Vormittag werden ſo ſtark beſucht und die Gemeinde wächſt derart, daß wohl bald ein Anbau vorgenommen werden muß. Detroit.
Unſere
Miſſionskommiſſion
iſt von
den
Paſtoren in der rieſig wachſenden Weltſtadt Detroit gebeten worden, unter den dortigen Negern die Miſſion3arbeit in Angriff zu nehmen. Die Kommiſſion hat die
Brüder gebeten, dem Beiſpiel der Brüder in Cincinnati,
Chicago, Lo3 Angele3, Buffalo uſw. zu folgen und die Arbeit in Gang zu bringen. Baltimore. Die Leitung unſerer Negermiſſion iſt ſeit langer Zeit verſchiedentlich darauf aufmerkſam gemacht worden, daß hier ein verſprechende3 Miſſionsfeld unter den Negern iſt. Wenn dieſe Zeilen geleſen werden, iſt Schreiber dieſe3 wahrſcheinlich in Baltimore geweſen, um gelegentlich Umſc<hau zu halten. Immanuel Lutheran College, Green3boro, N. C. Dieſe Anſtalt feiert am 26. Mai ihr ſilbernes Jubiläum. : P. Edwin Wilſon, ein Glied: der. Miſſionskommiſſion, wird die Jubelfeſtpredigt halten. Perſönliches. P. Eduard Weſtcott und Gattin in Selma, Ala., ſind am 28. Februar von Gott mit einem geſunden
Töcterlein
beſchenkt
worden.
Miſſionar E. L. Arndt geſtorben.
Am
77
WMiſſions-Taube.
Die
18. April
ging Miſſion3direktor Fx. Brand per Kabel die Trauernadricht zu, daß Miſſionar E. L. Arndt von dem HErrn der Kirche plößlich abgerufen worden iſt.
Cent3 geſammelt für die Miſſion. Eine Miſſion3freundin in Humberſtone, Ontario, hat die löbliche Gewohnheit, Cents, die ſie bekommt, wenn ſie ihre Einfäufe macht, zu Hauſe in eine Kaſſe für die Miſſion einzulegen. So kann ſie von Zeit zu Zeit mit Freuden beſondere Miſſions8gaben einſchien. Vor einigen Tagen ſchickte ſie 83 mit der Bemerkung: “Another collection of pennies." Welche Miſſionsfreunde haben Luſt, ihrem Beiſpiel zu folgen?
WaſſeröSnot in Alabama. Jm ſüdlichen Teil dieſes Staates haben, wie die lieben Leſer aus den Zeitung3-
berichten geſehen haben, überſchivemmungen viel Shaden angerichtet. Der Sachſchaden ſoll ſich auf ſech3 Millionen Dollars belaufen. Auch einige unſerer farbigen Gemeindeglieder ſollen gelitten haben.
Todesfall. P. Walter Höne>e in Milwaukee, der Glied unſerer Miſſionsbehörde iſt, hat am 23. Februar
feine liebe Gattin dur
liches Beileid! Cincinnati.
den Tod verloren.
Unſer herz-
Lehrer Clarence Klawitter, der unſerer
Miſſionsſchule in dieſer Stadt faſt drei Jahre vorgeſtanden hat, iſt einem Ruf der St. Trinitati8gemeinde in St. Louis (P. EC. H. Be>kmann) gefolgt und iſt hier am 3. April angekommen. Gott ſegne ihn in ſeinem neuen Wirkungskreis! Miſſionar Paul Schauer wird bis zum Ende de3 gegenwärtigen Termin3 unſere Miſſionsſ<hule in Cincinnati übernehmen.
Blindenmiſſionar. P. A. H. Kunß, der frühere Vertreter unſerer Negermiſſion für den MinneſotaDiſtrikt, iſt nah Alhambra, Cal., in der Nähe von Lo3 Angele3 gezogen und dient nun al3 Leiter der Blindenmiſſion der Miſſouriſynode. Braſilien. Am 6. März wurde da3 Seminar in Porto Alegre von Direktor Dr. Jahn eröffnet. 28 Studenten befinden ſich zurzeit auf dem Seminar. Ende Januar iſt Prof. Shelp auf Urlaub in die nordiſche
Heimat gereiſt. Gott behüte ihn und ſeine Familie auf dem Wege und bringe ihn geſund zurük! (Siehe die Aprilnummer.) Al3 neuer Profeſſor an unſerm Seminar iſt P. F. Carchia gewählt worden. Er hat ſein neue3 Amt ſ<hon angetreten und wird hauptſächlich in der Landesſprac<he unterrichten. Gott ſetze ihn zum Segen für unſere Kirhel A. Priebe. Miſſion8ausſtellung. Am 29. und 30. Juni werden die Gemeinden in und bei Chicago im Hotel Sherman wieder eine Miſſion3ausſtellung veranſtalten. Auch unſere Negermiſſion wird vertreten ſein. Die Zahl der Gemeinden, die ſich hieran beteiligen, mag ſich auf fünfundneunzig belaufen. Negerführer aus8gewieſen.
Marcu3 Garvey, der be-
rüctigte reiſende Präſident der Universal Negro Improvement Association, der vor einiger Zeit aus dem Gefängnis in Atlanta entlaſſen wurde und dann nach England und von dort na<h Canada reiſte, wurde von der canadiſchen Regierung de3 Lande3 verwieſen und mußte ſich nah ſeiner Heimat auf Jamaika begeben.
Hlijſions-Taube.
Die
78 Ankunft aus China.
Herr Dr. Kleid aus der deut-
ſchen Freikirhe, der etwa fünf Jahre als Arzt in der Stadt
Hankow
gewirkt
hat, iſt im März
in Oakland,
Cal., angekommen. Er wird dort vielleicht eine Stellung in einem Krankenhaus übernehmen. Ex berichtet,
daß unſere Miſſionare in China ſich wohl befinden. Sein Vortrag über die Arbeit eine3 Arztes in China, den er auf der Monatskonferenz der Paſtoren in den Bay-Städten im College zu Oakland hielt, war höchſt intereſſant. Screiber dieſe3 hat dieſem Vortrag mit
großem Intereſſe gelauſcht.
Lyn<morde. Lekßte3 Jahr wurden nur elf' Perſonen in den Vereinigten Staaten auf dem greulichen
Wege de3 Lynchen3 ermordet. Daz iſt die geringſte Zahl, ſeit man darüber ſtatiſtiſche Berichte veröffentlicht hat. Möge unſer liebe3 Land ganz von dieſem Greuel * befreit werden! Indianer.
Herr
Wilbur,
der
neue
Sekretär
bereit erflärt, ſpäter beizutreten. So hat dieſe lutheriſche Kir<he mit ihren ungefähr 52,000 Gliedern bereits eine feſte Stellung gewonnen weiter daran, ſich ſelbſt zu leiten und ſich ſelbſt
halten.
(Ev. Miſſ.)
<hineſiſchgetauften und baut zu unter-
Chin>d. In dieſem Rieſenreich herrſchen jezt wieder ſtellenweiſe Unruhen und Krieg. Jm Nordoſten hat General Tſc<hang ſich gegen die beſtehende Negierung
aufgelehnt und
einen Teil der Provinz
Shantung
in
ſeine Gewalt gebra<ht. Jn Mittelchina hat ſich in den Wuhanſtädten (Wuchang, Hanyang und Hankow) eine jtarke Rebellion gegen die Regierung in Nanking ent-
widelt;
Präſident
und
Generaliſſimo
Schiang
Kai-
de3
Innern, meint, e3 ſollte darauf hingearbeitet werden, daß
der JIndianer
aufhöre,
dex Vormundſ<haft
zu be-
nötigen, und ein Bürger werde, der für ſich ſelber ſorgt. Ein gutes Ziel.
Armeniſche Lutheraner. In der Stadt Baku, Weſtperſien, die etwa 235,000 Einwohner zählt, beſteht die
einzige armeniſche lutheriſche Kirche in der ganzen Welt, in der die Gottesdienſte in der armeniſchen Sprache ge-
halten werden.
;
Sc<langenanbetung in Indien. Dex junge Miſſionar Paul Müller in Nagercoil, Südindien, der aus der St. Lukas8gemeinde in Chicago ſtammt, ſagt in einem Brief an dieſe Gemeinde:
in der ich wohne, verehrung.
„Nagercoil, die Stadt,
iſt der Mittelpunkt der Schlangen-
Dies läßt
ſich
leiht
ſchließen
aus
dem
Namen „Nagercoil“ -- „Nager“ heißt in dex Tamulen-
„Tempel“
Im
von
Lutheriſche
China
achtzehn von
der
Miſſion3arbeit
in China.
lutheriſchen Miſſionen Kanton-Provinz
im
Eine
erſtre&t
Süden
Kette
ſich
durd
in
die
mittleren Provinzen Hunan, Hupeh und Honan nach Shantung im Nordweſten, wo die frühere Berliner Nordſynode von der Miſſion der Vereinigten Lutheriſchen Kir<he in Amerika übernommen worden iſt; und -! die Mandſchurei iſt ſchließlich das Arbeitsfeld der Däni-
- ſchen Miſſion3geſellſchaft.
Von dieſen achtzehn ſind vier
) deutſch, zwei ſchwediſch, drei norwegiſch, eine finniſch, eine däniſ<h und ſieben amerikaniſ<h.
Jn dieſer Auf-
gählung ſind die deutſchen, ſchwediſchen und norwegiſchen Miſſionen, die in Verbindung mit der China-
Präſident
Sciang-Kaiſc<ek.
ſche? ſcheint jedoch den Aufſtand mit Erfolg niederzuwerfen. Die“ von ihm perſönlich geführten Erupben haben am 6. April Hankow 'beſezßt. Die Liebenzeller Miſſion in China berichtet von weiterem Wachſen ihrer Arbeit troß aller Kriegsunruhen
gerade in ihrem Gebiet, der Hunan-Provingz. Während faſt alle übrigen Miſſionare die Provinz verlaſſen hatten, hielten die ſechzig Liebenzeller Miſſion3arbeiter
und -arbeiterinnen treu aus. Allerding3 war die Hälfte
von ihnen zu Anfang de3 Jahre3 auc bereits in Tſchangſc<ha verſammelt, und ſie hatten etwa vierzig Außenſtationen
verloren;
in
der
zweiten
Hälfte
des
Inlandmiſſion arbeiten, nicht mitgerechnet. Nac vielen Jahres aber; als der bolſchewiſtiſche Flügel hinter der Jahren der Vorbereitung gingen 1920 fünf Miſſion3- - Kuomintaing zurückgedrängt worden war, ging die Arj'ſynoden eine Verbindung ein, ſo daß „die lutheriſche beit ſchnell voran. EC3 wurde ſogar unter neun neuen Kirche Chinas“ organiſiert werden konnte. Andere Außenſtationen die erſte Außenſtation in dex Nachbar(Synoden traten ſpäter hinzu; noc<h andere haben ſich provinz Kiangſi eröffnet, die Zahl der <ineſiſchen Mit-
Y
„Coil“ bedeutet
en
und
1431106:
„Kobra“,
Ein IEEE
ſprache
Mittelpunkt der Stadt ſteht ein großer Tempel, in dem - unzählige Kobra3 gehalten werden. Zu dieſen Tieren beten die Leute und bringen ihnen Opfer von Milch und Speiſe, während ihre Kinder zu 'Hauſe Hunger leiden.“
Hiſſions-Taube.
arbeiter ſtieg von 232 auf 268, 96 unter ihnen unbeſoldet; die Zahl der Taufen, 375, iſt kaum weniger al35
der Durchſchnitt der lezten Jahre;
die Zahl der Tauf-
bewerber, 1,649, war nocd nie ſo groß. Zurücgegangen iſt die Schularbeit. Die Liebenzeller Miſſion hat nur noch auf vier Stationen Tagesſchulen mit 105 Schülern. (Cv. Miſſ.) Mädc<en in China. Frl. Wang, die Präſidentin eines College für Mädchen in China, ſagte vor einiger Zeit: „C3 waren unſer drei Mädchen in unſerer Familie, und, wie üblich in China, waren wir nicht willkommen, al3 wir zur Welt kamen. Oft habe ich ge-
weint
darüber,
daß ich kein Knabe
war;
konnten zur Schule gehen, aber ic nicht.
gelium,
Hier hörte ich zum
erſtenmal
A
die Knaben
weiblichen Lehrer, de3halb konnten Mädchen nicht unter-
ſchule ein.
penſjſum des Kleinen Katechismus für ſieben Schulgrade angegeben. Neben der „Haustafel“ werden auch paſſende Lieder und 'Gebete für Beginn und Schluß des Katechiszmusunterricht8 geboten. Zwei Vilder =- „Der zwölfjährige JEſus im Tempel und „JEſus ſegnet die Kindlein“ =- zieren dieſen Katechismus, Dieſer Katechizmus eignet ſich nicht nur für Miſſionsſchulen = er iſt das Textbuch in unſerer Negermiſſion =, ſondern auch für den Unterricht Erwachſener. Erwachſene können ihn zu Hauſe leſen und ſtudieren, da nicht nur die Sprache ſehr einfach iſt, ſondern auch am Ende einer jeden Lektion in einem kurzen Vokabularium alle ſchwierigen Ausdrü>e und Worte erflärt werden.
C3 gab keine
richtet werden. Weil mein Vater ein Beamter war, zogen wir ſpäter nach Peking, wo ich ein Jahr lang die Schule beſuchte. Dod der Vater 3og bald nac<h meinem Geburtz3ort zurü&>, und dort trat ich in die Miſſion3-
das Evan-
und während. der Ferien bekannte ich Chriſtum
4
Brief Guide in the Christian Doctrine for Adult Catechumens. By 7. F. Selle. Northwestern Publiehing House Print, Milwaukee, Wis. 31 Seiten 4/7X6%. BPrei3: Einzeln 15 Ct3, beim Dutzend 81.20 nebſt Porto. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
1927,
nach
dreizehn
Jahren,
nahm
meine
dargeboten.
nicht kennt,
Britiſche Bibelgeſellſchaft.
Ausländiſchen
Von
der Britiſchen und
Bibelgeſellſchaft iſt im lezten Bericht3-
jahr die Bibel wieder in fünfzehn neuen Sprachen herausgegeben worden. Neun dieſer Überſeßungen entfallen auf Afrika, zwei auf die Südſee-Jnſeln und vier auf Curopa. Unter dieſen iſt auch die Vibel in platt-
deutſcher Sprache. Ein Vers daraus heißt: „Grad ſo, ſegg i>, warden ſi> den'n leiwven Gott ſin Engel3 freuen,
wenn
ſi ſleiht.“
ok man
'n einzigen
ſlichten Minſc<hen
in
Milwaukee, mit einer Einwohnerſchaft von 650,000,
hat gegenwärtig ungefähr 100 lutheriſche Kirchen, wäh-
rend alle andern proteſtantiſchen Kir<henkörper nur 112 zählen. Da3 Luthertum iſt dort ſtärker als irgendeine andere Kirc<hengemeinſchaft, vielleicht mit Ausnahme der
römiſch-katholiſchen Kir<e, und hat wahrſcheinlich eine größere Mitgliedſchaft al8 das ganze übrige Proteſtantentum
zuſammengenommen.
Sein
Wacdstum
iſt er-
ſtaunlich. Von 1920 bis 1928 iſt die Seelenzahl um 241 Prozent gewadſen, die Zahl der Konfirmierten um 235
und
die der Kommunizierenden
Neue Dr.
Martin
Luther's
ium 248
Prozent.
Catechism,
Conference.
Seventh
edition.
Volkening, St. Louis, Mo. Ohne
Miſſouriſynode. Nord-Nebras8kaNeferat: „Das Weſen und die Eigenſchaf-
ten Gottes in ihrer Anwendung auf das Chriſtenleben.“ Preis: 45 Cts. = Northern Nebraska District. Re-
ferat: “What a Lutheran Christian Should Know about Synod." Preis: 35 Ct8. -- Oregon- und
Waſhington-Diſtrikt. Referat: „Vom Beruf ins Predigtamt.“ Preis: 25 Cts. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
D.
Martin Luther3 Großer
Explained
Publigsher,
112 Seiten 546%.
Rudolph
Enhiridion 30 Cts., mit Enc<hiridion 35 Cts.
Preis:
Dieſer Katechismus, der innerhalb vier Jahren ſieben Auf=lagen erlebt hat, iſt jezt auch mit dem En<iridion zu haben. Sodann wird auch auf einer Seite das Memorier-
Katechi8mus
aus
dem
Jahr
1529. Mit Luthers Bild. Vierte Auflage. Verlag und Druck von Johannes Herrmann, Zwikau in Sachſen. Preis: Il. 2.80. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Dieſe Aus8gabe des Großen Katechiömu3 de3 teuren Reformator3 der Kirche in dieſem ſeinem vierhundertjährigen Jubeljahr kann nur mit Freuden begrüßt werden. Möge jeder lutheriſche Chriſt dies Jubeljahr nicht zu Ende gehen laſſen, ohne Luthers Großen Katechismus3 geleſen zu haben! Die vorliegende Ausgabe iſt in Traktatform. „Luthers Schriften
wurden nie mehr geleſen als damals, als ſie in kleinen Schrif-
.
ten und Traktaten unter das Volk gebracht wurden.» Altertümliche Worte und Ausdrücke ſind in dieſer Ausgabe gleich an Ort und Stelle erklärt.
Drei
Ehrentage
der
evangeliſchen
Kir<he.
Zur
vierhun-
dertjährigen Wiederkehr des Tage8 der Proteſtation- am 19. April 1529 zu Speier. Den evangeliſchen Eltern und Kindern gewidmet von F. Spanier. Ferdinand Hirt in Breslau. 1929. 40 Seiten 5X7%. Preis:
.50 RM. Dieſe geſchmac>voll ausgeſtattete und mit zwölf Bildern geſchmüdte Broſchüre beſchreibt kurz, aber volkstümlich das Wirken Lüther8 bis zum Jahr 1530, in dem die Augs3burgiſche Konfeſſion angenommen wurde, berüdſichtigt jedoch beſonders den Reichstag
zu Speier.
Breslau oder Miſſouri?
Wo findet man die rechte lutheriſche
Eine
Entgegnung
auf
einen
Angriff.
Von A. Hübener, ev.-luth. Paſtor in Kolberg. Verlag vom Scriftenverein (E. Klärner), Zwi>au, Sachſen. Prei8: 85 Cts. Zu beziehen vom Concordia Publish-
Drufſachen. Small
Der Paſtor, der dieſen trefflichen Wegweiſer noch
Bekenntniskir<he?
by Way of Questions and Answers. By Christopher Drewes. 1929. Issued by authority of the Missionary Board of the Ev. Lutheran Synodical
iſt in den letzten fünfzehn Jahren
erſchienen und wird jetzt, im Jubeljahr neuem, und zwar in revidierter Form,
beſtelle ſich ein Exemplar.
Synodalberichte. Diſtrikt.
liebe
Mutter den Heiland an, und jekt kann ich Jhnen ſagen, daß id) froh bin, daß ich ein Mädchen bin.“
. Selles Brief Guide
in mehreren Auflagen des Katechismus, von
vor Vater und Mutter. J< wurde ausgelacht und verfolgt; ich hielt jedoch an am Gebet und wartete. Im
Jahr
79
ing House,
St. Louis, Mo.
|
„Die in dieſem Buch enthaltenen Artikel ſind zuerſt in der „Freikirche“ erſchienen. Sie intereſſieren in erſter Linie unſere Glaubensbrüder in Deutſchland, werden aber auch wohl von manchem amerikaniſchen Paſtor und geförderten Chriſten geleſen werden, Die
Stunde des Vertrauens und Deutſch-Amerika. Von Adolf -Publis
ing House,
Chicago,
andere Geſchichten aus Pilger. artburg
I11.
1929,
Brei3:
81.35.
3
EEE
Weltmeere
Die
Mijſions-Taube.
Die
80 Eine braunc
Perle.
Erinnerungen
aus dem
Miſſionsleben
in der afrikaniſchen Schweiz von Pauline Flad. Nebſt einem Überbli> über die Geſchichte der Evangeliſchen Miſſion in Abeſſinien vom Heraus8geber. 1929.
Brunnen-Verlag,
Gießen.
80 Seiten.
Preis: .80 RA.
Ein Büchlein der Familie. Von 3 JoHäuſer des Königs. 19282. Brunnen-Verlag, Gießen. hannes Noos. Prej8: .80 RAM. Inhalt des Büchlein8: Vorwort. Zwei-eins. JEſus auch. Vereint. JEſu, ſegne. Ein Haus in.der Sonne. Des Hauſes Zier. Mutterhoffen. Zum Tauffeſt. Um jeden Preis, Weih- nacht im „Haus. Dem Sitlberjubelpaar. Der Kinder Segensgruß am Silbertage. Zur goldenen Hochzeit. Abendlied. Fröhliche Fahrt. Redeeming
Love.
Lenten and Funeral Songs for Mixed
Voices. Compiled by Walter Wismar, Organist and Choirmaster of Holy Cross Lutheran Church, St.
Louis, Mo.
Concordia
Publishing
House,
St. Louis,
Mo. 1929. Preis: Einzeln 35 Ct3., beim Dußtend 28 Cts.,
beim Hundert 23 Cts. Wir verſtehen wenig von Muſik,
Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 12.00; Mount Calvary, Tilden, 19.67; Mount Carmel, Midway, 3.48; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, Tinela, 11.83; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 3.39; Our Savior,
Posszum
Bend,
3.48;
Pilgrim,
St. Andrew's, Vredenburgh, 4.61; 6.01;
4.46; 2.90;
St. James's,
Southern
St. John's, St. Luke's,
Pines,
Birmingham,
St. James's, 10.00;
11.72;
Buena Vista,
St. John's,
Joffre,
Salisbury, 15.00; St. Luke's, Lamison, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Acker-
ville, 5.46; St. Mark's, Atlanta, 20.00; St. Mark's, WinSton-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 14.65; St. Mat-
thew's, Meherrin, 22.52; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.85; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's,
Oak
Hill,
8.10;
St. Peter's,
Cabarrus
County,
15.00; St. Peter's, Pine Hill, 5.47; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 65.00; Southeastern Yield, 4.85; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 34.50; Zion, Gold Hill, 7.00; Zion,
Taits
Place,
5.16.
Por African Ilissions: Concordia, Rockwell, 812.81; : Doly Trinity, Springfield, 28.30; Mount Zion, Bostian faſſer ein überaus tüchtiger Organiſt und Chorleiter iſt. So wird auch dieſe Liederjammlung eine gute ſein. Cross Roads, 21.70; St.Luke's, High Point, 2.15; St.Luke's, Spartanburg, 20.00; Zion, Gold Hill, 12.75. Louis Lange Publishing Oſternummer. Die Abendſchule. Miscellanceous : Clamor Wlecke, Cleveland, O., for MolCompany, St. Louis, Mo. * lie Louder, 310.00. Mrs. Hannah Semmann, Milwaukee, Die „Abendſchule“ feiert die3 Jahr ihren fünfundſiebzigſten Wis., for Mollie Louder, 25.00; for African Missions, 25.00; Geburt3tag. Ein Blatt, das ſich ein Dreivierteljahrhundert erfor Mexican Mission, 25.00; for Negro Students" Fund, halten kann, in ſo kunſtvoller Auſtattung erſcheint und in allen 25.00. N. N. in Kansas, for Colored Missions, 200.00. Weltteilen Leſer hat, muß ein tüchtiges Familienblatt ſein. “A Friend," Milwaukee, Wis., for Negro Misgions, 3.00. Do< das Beſte iſt, daß e8 ein im <riſtlihen Sinn redigiertes Mrs. R. H. Meyer, Quiney, I11., for Colored Missions, 2.00. Blatt iſt. So verdient die „Abendſchule“ die weiteſte VerbreiH. Schaller, Medford, Wis., for Negro Missions, 5.00. “Two tung in unſern Kreiſen. Readers of the Alissionstaube," Hadar, Nebr., for Mollie Louder's Orphans, 3.00. E.B., St. Louis,, Mo., for Negro MisSions, 3.66. Nelda Bloche, Chicago Park, Cal., for Neuer Kaſſierer der Synodalkonferenz. Colored Missions, 5.00. Per J. Robinson, Fairmont, Minn., Herr Albert Grütt, in Merrill, Wis., der bisherige Kaſſierer from Schoolchildren, for Negro Missions, 7.00. Mrs. N.N., der Synodalkonferenz, iſt vor kurzem eingegangen zur Ruhe Pastor Feddergen's Congregation, Coopers Grove, IIl., for Herrn
Gottes.
Martin
An
ſeiner Stelle hat der Unterzeichnete
Markworth,
506
State
St., Merrill,
Wis., al3 Kaſſierer bis zur nächſten Sißung der Synodalkonferenz ernannt, und Herr Markworth hat freundlich dieſe Ernennung angenommen. Alle Intereſſierten wollen ſich darum Herrn Markworth8
Namen und Adreſſe merken und in Sachen,
die ſein Amt betreffen, ſich an ihn wenden.
L. Fürbringer,
Präſes der Ev.-Luth. Synodalkonferenz >
Negro Missions Chapel, Greengboro, N.C., 3.00;
for For-
eign Missions, 3.00. N.N., Milwaukee, Wis., for Alabama Luther College, Selma, Endowment, 1,500.00 ; for Immanvel Lutheran College, Greensboro, Endowment, 1,500.00. Mrs. Carl Rehbein, Appleton, Wis., for Negro Missions, 4.50. Mrs. Chas. F. Schroeder, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 2.00. August Kruse, New Albin, Iowa, for Negro Missions, 2.00. Per Fred C. Wolf, from the Lstate of Charles Hoehle, for Negro Missions, 500.00. THEo0. W. ECKHART, Treasurer.
von Nordamerika.
Bitte zu beachten!
Contributions Received by the Treasurer.
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “May 29" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man
Received for Colored Missions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma,
prompt, damit die Lieferung nicht unterbroHhen zu werden braut. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bi3 der Adreßſtreiſen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.
March
1--30,
1929.
8242.05; Alabama Luther College Day-school, Selma, 35.50; Augustanga, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 3.19; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 2.00; Bethel, Rock West, 5.35; Bethlehem, Holy Ark, 3.44; Bethlehem, Monroe, 3.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rogebud, 12.11; Concordia, Lowerstone, 3.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 6.87; Ebenezer, Atmore, 8.75; Faith, Mobile, 8.15; Gethsemane, Hamburg, 9.560; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro,
23.74; Grace, Ingomar, 1.00; Grace, St. Louis, 20.00; Hope, Kings Landing, 7.05; Immanuel, Cincinnati, 20.00;
Immanuel,] Pensacola, 2.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 872.95; Luther Memorial, Greensboro, 16.23; Mission at Baghi, 9.34; Misgion at Buffalo, 1.00; Misgion
„at Catherine, 3.20; Mission at Cleveland, 34.26; at Maplesville, - 10.09;
Misgion
at
Union
Migsgion
Springs,
5.00;
bezahle
gütigſt
an ſeinen
Agenten
oder
direkt
Die „„Miſſions-Tanbe“* erſcheint einmal monatlich. in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: Von "
ZÄCGSEmIa
an
uns,
und
zwar
Der Preis für ein Jahr
EEE SESSEESERTEDRESEEDS EBERT 650 Ct3.
10 Expl. an aufwärts an eine Adreſſe 40 Cs pro Expl. 37 Cts. „Vo „," „ "'„ „
ſowi inIe Can,Caraba und im Aus . In St. » Louis, Loui: durch Träger er oder oder Poſt Poſt bezogen, bezogen, ſowie Tand 60 Cents pro Exemplar. Z GOD Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtell ungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe : Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreffenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. Q. FP.
Drewes, 3558 S. Jefferson Ayennue, St. TOE Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo, W. Eckhart, 38558 S- Jefferson Avenue, St. Louls, Mo. wn
des Volkes
wiſſen aber, daß der Ver-
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscription price, 50 cts. per annum, payable Strictly In advance, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance for mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
Juni 1929.
51. Jahrgang.
Predigt's
Wie
auf den Dächern! Matth.
10, 27.
Scallt das Wort der Wahrheit eu< ins Ohr, Geht und predigt's laut von allen Dächern! Jünger JEſu, tretet friſc;, hervor | Au38 den Winkeln, Hütten und Gemächern; Laßt da3 Netz hinab auf Markt und Gaſſen, Tief ins Meer verlorner Menſc<henmaſſen! Scallt das Wort der Wahrheit euch ins Laßt e3 widerhallen von den Dächern, Daß es dringt dur<h3 harte Herzenstor Zu
den
Sünderſeelen,
Heiden,
.Ohr,
Schädern,
Denen unterm Wuſt der Erdenſorgen Noch ihr Heil in Chriſto iſt verborgen.
Scallt das Wort der Wahrheit eu<h ins Ohr, Fürchtet nicht das Zeugnis auf den Däcern! Leidet ihr auch S<hmad und viel Rumor, Stempelt man euch gar zu Staatsverbrechern, Laßt euch von der Feindſchaft nie betören! Einmal muß die Welt die Wahrheit hören. Schallt das Wort der Wahrheit euch ins Ohr, Sdwingt das Schwert im Licht von freien Dächern!
Gaukelt euch die Welt viel Unſinn vor, Will
ſie euch
mit
Afterweiö3heit
fächern,
Sagt's vor allen, die dur<s Leben wandern: „Heil
iſt nur
im
HErrn,
in
keinem
andern!“
Scallt das Wort der Wahrheit eu<h ins Ohr, Predigt's auch im Sturm von allen Dächern! Streiter JEſu, ' ſeid kein ſchwankend Rohr, Wenn 19E zeugen müßt vor Widerſprechern!
Der eu Fordert
gab des Gnadenheil5 Verſtändnis,
auch
al3
Dank
ein
frei
Bekenntnis.
Schallt das Wort der Wahrheit euch ins Ohr, Mutvoll laßt e3 rauſchen von den Dächern, Hebt da38 Zeugenhaupt zum HErrn empor! Droben trinkt aus vollen Freudenbechern eder, der in dieſen KreuzeStagen tandhaft ſeines Heilands Sc<hmacd geiragen.
O. R. Hüſchen.
Ur. 6.
unſere Negermiſſion
nach
Baſhi kam.
Wo liegt Baſhi? Fall3 der liebe Leſer der „MiſſionStaube“ eine größere Landkarte de3 Staate5 Alabama hat, findet er dieſen Ort ganz an der nördlichen Grenze von Clarke County. Clarke Couty liegt im ſüdweſtlichen Teil des Staate3. Im September de3 Jahres 1928 kam von Baſhi eine Frau nad) Selma. Sie hatte eine Sorge auf dem Herzen: Jhre Kinder, vier an der Zahl, wuchſen ohne Schulung auf; und das Schlimmſte war, daß ſie keine Gelegenheit hatten, in der Fur<t Gotte3 erzogen zu werden. Solcher Kinder gab e3 zu Baſhi viele. Sodann hatten aud die Männer und Frauen eine Kirc<e nötig, in der ſie die ſeligmac<henden Wahrheiten der Bibel lernen konnten. ZSawohl, dieſe Frau hatte von der lutheriſchen Kir<he gehört. Gerade dieſe Kir<he ſei es, die ſie zu Baſhi haben ſollten. Ob id) kommen könne? Ob die lutheriſ<e Kir<he den Leuten zu Baſhi nicht geben könne, wa3 man den Leuten an andern Orten gegeben habe? Da3 war ihre Bitte. : Ihre Stimme hatte einen e<ten Klang. So verſprach ich, mein möglichſtes zu tun. Am 9. Oktober 1928 wurde der erſte Gotte5dienſt zu Baſhi gehalten. Nein, e3 war kein Gotte3dienſt am Sonntag. Die . Zeit unſerer Miſſionare war an Sonntagen voll und ganz in Anſprud) genommen. So war es an einem Mittwochabend, al3 wir un in einer alten Hütte verſammelten, um den Weg de3 LebenS3 zu lehren und zu lernen. So dunkel war die Hütte, daß id ſelbſt
82
:
E
Die
Mijſions-Taube. dreißig
Superintendent G. A. Sc<hmidt neben der „Kapelle“ zu Baſhi.
nad) einigen Monaten Unterrichts mehrere nod) nicht * Fannte, obwohl ſie regelmäßig zum Unterricht kamen. Eine Miſſion3ſ<hule wurde eröffnet und Mary Bodley, ein Produkt unſerer Schulen im Schwarzen Gürtel Alabamas, als Lehrerin angeſtellt. Des Sonntag3 hielt ſie Sonntagsſ<ule. Sie beſu<te die Wohnungen der Leute fleißig und machte ſie beſſer bekannt mit den
herrlihen Lehren der lutheriſchen Kirche.
Der Erfolg? Nad ſieben Monaten ließ Gott uns hier eine Ernte von neununddreißig Seelen einheimſen. Prof. Paul Lehman von Selma hielt die Predigt in dieſem Gotte3dienſt auf Grund der Worte
Sakob3, die 1 Moſ. 28, 17 geſchrieben ſtehen. Schreiber
dieſes predigte über die Worte: „Siehe, ich komme bald! Salte, was du haſt, daß niemand deine Krone nehme!“ BSOffenb. 3,11. Er ermahnte die Konfirmanden zum treuen Feſthalten der köſtlichen Bibelwahrheiten. 2 Es war wieder ein herrlicher Tag hier unten in Alabama, als ſo nad) erſt dreizehn Jahren die dreißigſte lutheriſche Negergemeinde gegründet wurde. E3 war ein herrlicher Tag im Himmel, als neunund-
unſterbliche
Seelen
zur . Kirche
hinzugetan
wurden in. der ſündhaften Gegend von Baſhi. Nächſt Gott, dem alle Ehre. gebührt, verdient unſere Lehrerin Mary Bodley unſern Dank für den Erfolg zu Baſhi. Gott bediente ſich ihrer al3 Werkzeug, ſo viele in die Kirche des reinen Worte3 zu führen. Nr 7 Zum Scluß nod) ein Wort über die erſte Lutheranerin zu Baſhi. Sie iſt eine alte Großmutter. I< habe ſie im fla>ernden Licht einer Kienfackel in ihrer wirkli „verfallenen BloFhütte konfirmiert. In dieſem matten Licht haben wir zwei Verſe des herrlichen Liede3 “Jesus, Lover of My Soul" geſungen. Dann wurde in Gegenwart von fünfzehn Perſonen, die ſich eingefunden hatten, beim Eintritt der alten Großmutter zugegen zu ſein, eine kurze Hauspredigt gehalten über die Worte, die einſt St. Paulu3 zum zitternden Kerkermeiſter in Philippi in mitternächtlicher Stunde ſprac<: „Glaube an den HErrn JEſum Chriſtum, ſo wirſt du ſelig.“ J< wurde nachdrücklich erinnert an die Gelegenheit, bei der Paulus dieſe Worte einſt ſprad); denn e3 war gegen Mitternacht in Baſhi, al3 id) dieſe Worte verla3 im Dunkel der Blo>hütte, die mit Negern gefüllt war. Nach der Predigt trat ich an das Bett der kranken alten Mutter, ſtellte etliche Fragen in bezug auf den Heiland an ſie und nahm ſie dann in die Kirc<e auf als erſte lutheriſche Chriſtin zu Baſhi. Mit einem Dankgebet und dem Lied “What a Friend We Haye in
Jesus*? kam dieſer Gotte3dienſt. zum Abſchluß.
Dieſe alte Großmutter befürd<tete, daß ſie vielleicht vor ihrem öffentlichen Anſchluß an die lutheriſche Kirc<he ſterben werde, und wollte de3halb ſofort in die Kir<e aufgenommen werden. Sonſt könnte e3 vielleiht zu ſpät ſein, meinte ſie. : Al35 wir das Haus verließen, um nach unſerm achtundſiebzig Meilen entfernten Selma im Auto zurückzukehren, kam un3 der Gedanke: Wie viele, die no< ohne Gott und ohne Hoffnung leben, werden ſterben, ehe die lutheriſche Kir<he ſie findet? Laßt uns beten, arbeiten und geben, damit nod viele Tauſende, die noh im Finſtern tappen, JEſum als ihren Heiland kennenlernen, während e3 Tag iſt
und ehe die Nacht kommt, in der e38 zu ſpät iſt! G. A. S<hmidt.
Konfirmation in Bethlehem, New Kinder und Erwachſene, die am 5. Mai in Baſhi getauft oder konfirmiert wurden. Drei
fehlen
auf
dem
Bild.
Rechts
P. G. A. Schmidt.
Am zweiten Sonntag nad) Oſtern wurden in der Bethlehemskir<he zu New Orlean38 elf Kinder konfirmiert. Nur zwei dieſer Kinder waren lutheriſch ge-
tauft.
Vier waren überhaupt no<h nicht getauft und
Mün'in
:
Orleans.
Die
WMijſions-Taube.
empfingen deShalb bei der Konfirmation die heilige Taufe. Die übrigen waren in andern Kir<hengemeinſchaften getauft worden. Vier dieſer Kinder waren leßte3 Jahr Glieder meiner Klaſſe geweſen. Ihre Eltern hatten ihnen damals nicht erlaubt, ſich konfirmieren zu laſſen. Ein
Junge beſonders teilte mir mit Tränen in den Augen
mit, daß ſeine Mutter e3 ihm nicht geſtatte, konfir' miert zu werden. J< ermahnte ihn, treu zu bleiben und den lieben Gott zu bitten, daß er der Mutter Herz wenden möge. Der Junge blieb treu, und ſein Gebet wurde erhört. I< habe ſelten einen glüdliheren Konfirmanden geſehen al8 dieſen Jungen. Die Freude lachte ihm während de3 Examen3 und der Einſegnung nur ſo au3 den Augen. So wird unſere Miſſion und aud ganz beſonder3 unſere Miſſionsſ<hule, wenn aud im ſtillen und ohne viel Aufſehen zu machen, ruhig weitergeführt, oft unter vielen bitteren Enttäuſchungen, nicht ſelten aber au< unter Erfahrung ſichtlichen, herrlihen Segen3
Gottes.
Dem HErrn ſei Lob und Dank!
;
83
Die gründliche Beſprechung aller Arbeiten bezeugte großes Intereſſe. ' Im Gottesdienſt am Freitagabend, in welchem alle Glieder das heilige Abendmahl genoſſen, predigte P. Hill über
Joh. 19, 16.17.
Im Auguſt tagt eine Delegatenkonferenz in Spartanburg, S. C. HS. Meibohm. ------2D--------
Fünfundzwanzig Unſer
junger
Kinder
getauft.
Miſſionar
an einem
Ernſt
Müller
Tage in
Cleve-
land ſc<rieb am 10. Mai: „Jd< bin gewiß, daß Ihr Beſuch am 8. und 9. Mai von großer Bedeutung für meine Gemeinde in Cleveland ſein wird. Die Glieder,
Möge er
alle dieſe Kinder treu behalten bis an3 Ende! G. M. Kramer.
Immanuel-Paſtoral-
und Lehrerkonferenz. |
(Verſpätet.)
Die Sißungen der genannten Konferenz fanden am 15. und 16. März in der St. Johannis8gemeinde in Sali3bury, N. C., ſtatt. Unter dem Vorſitz von P. W.O. Hill wurde fleißig gearbeitet. Kir<e und Schule madten einen guten Eindruck. In der Schule, in welcher auc die Sitßungen ſtattfanden, bewirteten die Frauen der Gemeinde die Konferenz aufs beſte. Zunächſt und hauptſächlich wurde die Lage auf unſerm ſüdöſtlichen Felde beſprochen. Dabei war man nicht darauf aus, dur< Hervorheben der Sc<wierigkeiten und Hinderniſſe ſich zu entſchuldigen, ſondern man wollte ſich gegenſeitig zu größerem Eifer und Fleiß anſpornen. Dazu möge die von einem Komitee vorgelegte treffliche Arbeit3ordnung ein geſegnetes Hilfsmittel ſein. : Zur Feier de3 Kate<hiö5musjubiläum3 unter uns trug vor allem bei Dr. Naus3 gediegener Vortrag über die Geſchichte de3 katechetiſchen Unterricht3 und des Kleinen Katechiömu3s vom Mittelalter bis auf heute
ſowie zwei Katecheſen von Lehrer F. Thompſon und
Frl. Harris über einzelne Stüe de38 Katehi3mus.
Lehrer McDowell legte eine kurze Arbeit vor über
die Anteilnahme lutheriſcher Lehrer an bürgerlichen Angelegenheiten, und P. Foard verla8 einen Teil ſeiner Arbeit über den Unterſchied in Geiſt und Praxi3 zwiſchen der lutheriſchen und der reformierten Kirche.
j
:
Miſſionar
Ernſt
Müller mit ſeinen Täuflingen.
fünfundzwanzig
die am Mittwoch im Gottesdienſt waren und Ihre Anſprache gehört haben, werden den übrigen erzählen, was ſie alles vermißt haben... . „EZ iſt mir gelungen, ein Bild der fünfundzwanzig Kinder, die ih zu Oſtern taufen durfte, zu bekommen,
und ich ſchie e8 Ihnen anbei, damit Sie e3, wie Sie
jagten, den Leſern der „Miſſionstaube“ zeigen können. Gott hat un3 weitere zehn Kinder beſchert, die wir demnächſt dur< da3 Bad der heiligen Taufe in ſein Gnadenrei<h aufnehmen wollen. „Sd ſ<ließe mit beſten Grüßen an die Behörde für Negermiſſion, deren Glieder der Negermiſſion ein großes Intereſſe entgegenbringen und ſich der Miſſionare ſo treulic) annehmen. Mit Dank für Ihren gütigen Rat, mit dem Sie mir aud in Zukunft dienen wollen, ſc<ließt mit brüderlichem Gruß „Ernſt G. Müller.“
j
0
“
mun
Kil MI <ZIEKE|
Die
84
Miſſtions-Taube.
Ein Lied für Miſſionare. Melodie:
1. Der Heiland lebt. "Er iſt mit uns
Und allen ſeinen Boten. Er iſt, wie er zuvorgeſagt, Erſtanden von den Toten. Sein Werk iſt gekrönt; Die Welt iſt verſöhnt Durch ſein Gottesblut, Vergoſſen ihr zugut Als Sühnung ihrer Sünden.
2. Da8 hat Gott Vater angezeigt,
3. Gott Erwekt Erhoben Und hat
Ein' feſte Burg iſt unſer Gott.
Vater hat nun ſeinen Sohn zu neuem Leben, ihn auf ſeinen Thron ihm auc gegeben
Kraft, Macht und Gewalt, So daß nun erſchallt
.
A1l3 er den Sohn erwedte, Der an dem Kreuz ſein Haupt geneigt Und unſre Schulden dedte. Gott zeigt ſelber an: Genug iſt getan Für all* Sündenſchuld, Erworben Gnad' und Huld Dur Chriſti Blut und Wunden.
Evangelium
Zu ſeines Namens Aus
ſeiner Boten
Ruhm
Munde.
4. Der Heiland lebt.
Er iſt mit uns;
Wir wollen nicht verzagen. Er will durc< unſern ſchwachen Mund Den armen Sündern ſagen: „Kommt her in mein Reich! I) errette euch.“
Voll Kraft iſt ſein Wort. Es wirket- immerfort Erleuchtung
und Bekehrung.
-Etliches aus dem Leben eine38 Negermiſſionar3. Eine Frau fing an, bei un3 zur Kir<he zu kommen. Die Kirde gefiel ihr. Bald darauf meldete ſie ſich zum Unterri<t an. Der Unterricht mit Erwachſenen iſt nun ſo ein Ding für ſid) unter unſern Verhältniſſen. Man hat da oft ebenſo viele Klaſſen und Abteilungen wie Perſonen in der Klaſſe. Das3 Einfachſte wäre ja, wenn. alle die, denen man Unterricht erteilt, an einem gewiſſen Abend in der Sakriſtei oder Kir<he zuſammenkämen. Leider iſt das ſchwer zu erreichen.
5. Der Heiland lebt. Den Sündern Iſt nun in ihm gegeben; Und unſer iſt das ſchöne Teil,
Zu weden ſie zum Leben Durch ſein kräftig Wort.
Er iſt unſer Hort; Mit uns iſt ſein Geiſt. Der Heiland ſei gepreiſt! Sein Wort wird Früchte bringen. 6. Sind auch die Menſchen geiſtlich tot, Der HErr kann ſie erwecken. Vedroht uns auch gar manche Not, Wir wollen nicht erſchre>en. Der HErr iſt uns nah. Der Heiland iſt da, Mit uns alle Tag'. Voll Freuden drum ich ſag': Gelobt ſei JEſus! Amen. Auguſt Wenzel.
Die Leute arbeiten oft bis ſpät in die Nacht hinein. Eine Perſon hat an dieſem Tag ein paar Stunden frei, eine andere an einem andern Tag. Kommen ſie dann nach a<t oder neun Uhr abends nad) Hauſe, ſo iſt e3 zu: ſpät, und ſie ſind au zu 'müde. Die Folge iſt, daß man ſid) eben den Verhältniſſen anpaſſen muß und zu irgendeiner Zeit während des Tage3 oder am Abend und an verſchiedenen Orten ſeinen Unterricht erteilt. Sehr oft wird der Unterricht im Hauſe der betreffenden Perſon erteilt, und der Miſſionar begibt ſich dorthin, wann die Leute Zeit haben.
Zwei Sonntagsſchule in Gold Hill, N. C. Rechts die junge Organiſtin.
Heil
kleine Lutheranerinnen
Nodwell, N. C.
Re<hts Catherine Miller, links Caroline Jane Lindſay. .
bei
Die Miſſions-Taube.
85
Dies alle3 macht die Arbeit etwa3 ſchwerer, hat aber aud) wieder ſeine gute Seite. Oft hören ſo andere HausB3bewohner den Unterricht mit an. Gottes Wort erweiſt ſic aud) an ihnen al3 eine Gotte3kraft. Auf dieſe Weiſe werden dann mehrere Perſonen, mandmal ganze Familien, gewonnen.
So unterrichtete ich einmal eine Mutter, die an einer gebrochenen
Hüfte
danieder-
lag. Die Leute waren arm, bewohnten ein kleines Zim-
mer
und
eine nod)
)
kleinere
IEE
Miſſionöſchule in Spartanburg, S. C., am 19. April 1929. Küche. Im Zimmer ſtanden Hinten in der Mitte ſteht Miſſionar Roberts. zwei Betten. Erſt ſchob ich konnte. Weld eine Freude war das! Die Mutter iſt meinen Stuhl rückwärt3 in den ſ<malen Gang nah etlichen Jahren eingegangen zur Ruhe des Volke3 zwiſc<en die Betten. Dann zog die Tochter ihren Gotte35. Die Todter und ihr Sohn ſind heute noh Stuhl mir nad) in den Gang, und hinter ſie rückte der treue Glieder und feine, demütige Chriſten einer unSohn ſeinen Stuhl, ſo daß wir drei im Zimmer Plat ſerer Gemeinden. Aber wir wollen wieder zu der obengenannten Frau zurü&kkehren. Bis heute habe id nod) nicht mit ihr den Unterricht beginnen können. Sie arbeitet in einem Hotel. Dort, ſagte ſie mir, könne der Unterricht nicht ſtattfinden, und in ihrer Wohnung ſei ſie
nur hin und wieder, und zwar auf ſehr kurze und un-
1 Hl -<dY
Lehrerin
Noſa
Young
im
Garten
vor
dem Hauſe ihrer Eltern zu Hamburg, Ala., am 17. April 1929.
hatten, während die Mutter im Bett lag. Und ſo ging
Al3 dieſe drei konfires mit dem Unterricht voran. miert wurden, war die Mutter wieder ſo weit hergeſtellt, daß ſie auf Krücken mit zur Kir<e humpeln
beſtimmte Zeit. So erkundigte ih mid) gar nicht weiter nad) ihrer Wohnung, ſondern gab ihr einſtweilen den Katec<hi5mus zum Leſen. Eines Tages erbli>kte ich bei meinen Krankenbeſuchen zufällig dieſe Frau, wie ſie den Fußſteig vor ihrer Wohnung kehrte. Nun war e3 mir klar, warum ſich der Unterricht verzögert hatte. Sie hatte mich gewiß nicht in ihr ärmliches Häus<hen einladen wollen. I< ging quer über die Straße zu ihr und ließ mic in ein Geſpräch mit ihr ein. Während dieſes Geſprächs ſchaute aus der Nachbartür ein recht philoſophiſ< dreinſchauender, ſehr heller Neger mit einer Samtkappe auf dem Haupt auf mich herab. Seine ganze Erſcheinung macdte einen faſt komiſchen Eindru> auf mich. Er beobachtete mid ganz ruhig, wandte aber kein Auge von mir ab. I< griff in meine Taſche, um zu ſchen, ob die etwas Le3bare3 enthielt. Nichtig, no<h ein Exemplar unſerer, Miſſion3zeitſchrift. J< trat auf den Mann' zu, und um ein Geſpräc< mit ihm anzuknüpfen, ſagte ich: „Guten Morgen, mein Herr! Können Sie leſen?“ „Ob ich leſen kann? Was für eine Frage in dieſem unſerm aufgeklärten Zeitalter! Freilich kann ich -
86
Die
3tij ſions-Taube.
lejen!“ I< erflärte dem guten Mann, daß ic) ja Feine Beleidigung beabſi chtigt hätte, daß ich abe r jo viele Leute anträfe, die Leſenswertes zurückweiſen , weil ſie nicht leſen könnte n. Damit gab ich ihm den IlisSi
dem
ſie ſich wohl
meinen
erſten
nicht wieder
Voſuch
hat
erheben
ſie ſich
wird.
gründlid
Über
geärgert
und hat ihrer Nachbarin vorgeworfen, daß ſie ihr den Paſ tor ins Haus geſchi Lutheran in die Han >t habe. d. Da „OD“, jagte er, nn wur de der Mann aud noch fkrant „id) Fenne Sie ganz gut. und mußte in3 Hoſpit Sie ſind der Paſtor der al gelutheriſchen Kirche an der bracht werden. Dort beſuche ich ihn jetz Straße. Die t reg ſer elm Geäßig, und meinde werde ich mid) nod) er ſcheint ſich über die anſchließen. Belehrung aus Gottes Das iſt eine Wort zu freuen. Die Fra gute Kirche. I< komme gleich nächſten Sonntag. u liegt allein krank zu Ih Hauſe. Eine freundliche Nachba habe den ſchönen Spruch rin kommt und bri geleſen auf dem Anzeigengt ihr brett. Wie lautet er nod)? das Eſſen und ſieht nac h dem Nötigſten. O ja: „Wer zu mir kommt, Und jeßt ärgert ſie ſich nicht meh den werde id nicht hinaus r über meinen Beſuch ſtoßen.“ “ , ſondern lauſcht mit Freuden I< freute mid), den Ma den Worten, die da nn getroffen zu haben, ſind Geiſt und ging fröhlich weiter und Leben. zu meinen Kranken. Der Sonntag kam, aber mein Alſo hier war es wie Philoſoph mit jeiner Sam der gut, daß es mit tdem Fappe fam nicht. Die Fra Unt err icht Erwachſener ſeine u jedoch, die dies Zuſamm Schwierigkeiten hat. Ein ene treffen verurſacht hatte, wei ter e Tür hat ſich ſomit uns war da. Id fragte ſie aufgetan. nach ihrem Nachbar, und ob er und ſeine Frau irgend G. M. Kramer. wo zur Kirche gehörten. „Ne Nachſ<hri ft. in, weder er nod) ſeine Die Frau iſt am 30. Frau. April im Glauben an ihren Heiland ver Aber ſeine Frau iſt ſehr ſchieden. =“ D. Frank, deSwegen iſt er woh l heute nicht hier.“ Id fragte weiter, ob irgendein Paſtor die Frau beſuche. „Nein, niemand; die Leu te haben ſich nicht um die Unſere Indianermiſſion Kirche bekümmert.“ in Wisconſin. Ein paar Tage ſpäter ſtand ic) wieder vor dieſ er Unſere Miſſouriſynode Tür. Der Mann war nicht zu Haufe. Die Fra treibt ſeit dem Jahr u 1898 lieg t Miſſion unter den Stok ſchon ſeit vier Monaten >bridge-Indianern im auf einem Krankenlager, Sta von WiSconſin. ate Heute ſtehen öwei Miſ ſionare im Dienſt onary
amm
8
nnen
„Eine lutheriſche Der
korpulente
Indianergemeinde Mann
nahe
zu Neb Springs, 1899, war der
bei der Tür
Vorleſer.
Die
HMijſions-Taube. =
dieſer Miſſion, nämlich P. O. Böttcher und der indianiſc<e Paſtor Kornelius C. Aaron, der auf dem Seminar in St. Louis ſtudiert und im Jahr 1923 Examen gemacht hat. Miſſionar Böttcher bedient die Parochie Red Spring35-Neopit-Morgan in Shawano County. Etwa 182 getaufte Indianer, von denen 92 konfirmierte
Glieder
ſind,
ſtehen
unter
ſeiner
Pflege. Er hat in den vergangenen drei „Jahren 57 Jndianer getauft. Miſſionar Aaron arbeitet in Oneida, weſtlich von der Stadt Green Bay, wo er auch mit 27 Jndianerkindern
Schule
hält.
Seine
Gemeinde
n
zählt 90 Seelen oder getaufte Glieder, von denen 60 konfirmiert ſind. In der Koſtſ<hule zu Red Spring3 in Shawano County ſind 121 Jndianerkinder eingeſchrieben. Wegen Raummangels mußten mehrere Kinder abgewieſen werden. Drei Lehrkräfte ſtehen in der Sdule; außer ihnen hilft auch der Miſſionar, indem er ReligionSunterricht erteilt. Zu Neopit, Morgan und Oneida fehlt e3 an geeigneten Kapellen; ſo müſſen die Gotte3dienſte in Öffentlichen Schulen gehalten werden. Die Miſſionare empfinden dies als einen Mangel. In der JIndianerſ<hule zu Tomah im ſüdweſtlihen Teil de3 Staates WiSconſin befinden ſi<h zwiſ<en 75 und 90 lutheriſche Indianerkinder. Für dieſe Kinder jowie für die Indianer auf der Reſervation bei Tomah wird ein Miſſionar begehrt. Die Arbeit wird jährlich 31,600 koſten. Die ganze Miſſion benötigt jährlich 823,000. Angeſicht3 der Armut der betreffenden Indianer muß der größte Teil der Unterſtüßung von uns weißen Lutheranern kommen. * Gott ſegne unſere Indianermiſſion! C. F. Drewes.
Unfere
Indianerſhule
zu
Aus
Miſſionar
Arndts
auf
der
Sto>bridge-Neſervation.
Springs,
Wis.
letztem Brief.
Der am 18. -April plötzlich geſtorbene Miſſionar E. L. Arndt in Hankow, China, hat etwa jeh35 Wodhen vor ſeinem Ende einen Brief geſ<rieben, in dem er am Scluß ſ<reibt: „Unſere Tage ſind gezählt. Wir tragen ſc<on den Tode3engel bei uns. Soweit ich in Betra<t komme, ſo brauche id) keinen Spezialiſten, der mir dies ſagen müßte. Gott hat mir die Einſicht gegeben, dies ſelbſt
+T Miſſionar
Frauenverein
Red
------014 BP
E. L. Arndt.
T
zu wiſſen. Jd danke ihm, daß ic ſeit der'erſten Warnung im Auguſt 1925 imſtande geweſen bin, all die angefangene Arbeit faſt zu vollenden oder vielmehr die übrigen Brocken in fünfzehn Körbe oder Bücher zu ſammeln. Mögen dieſe weiterarbeiten, nachdem ich tot und von hinnen bin! Fall3 ſie von neuem aufgelegt werden, können ſie dies auf Jahrhunderte
Die Miſſrons-Taube.
88
hinaus tun. Gott ſei Dank, daß er uns alſo zu ſeiner Ehre arbeiten läßt! „Na<hſ<rift. Da es uns im kommenden Jahr „ſehr an MiſſionSarbeitern mangeln wird, ſelbſt wenn Miſſionare Riedel und Zſ<iegner hinzugefügt werden, werde id) meinen Urlaub dies Jahr nicht nehmen. Bin ſc<hon dabei, Vorbereitung35arbeit für näcdhſtes Jahr zu tun.“ ENES ee
Tſchang
tſc<he lings Leben.
Einen ſolchen Beruf hatte mein Vater für mich erwählt und gab mid) fünf Jahre zu einem Meiſter der Zauberkunſt in die Lehre, um die nötigen Kenntniſſe aus den heiligen Büchern zu ſtudieren und au3wendig zu lernen. Nac< Ablauf der Lehrzeit wurde ic) geweiht. Die umſtändlichen Zermonien dauerten drei Tage
und
drei Nächte.
Am
Scluſſe
mußte
mir
eine alte Frau die weiße Krone und die weißen Kleider entreißen, worauf ich verpflichtet wurde,
nie wieder
. weiße Kleider zu tragen, beim Tode der Eltern nicht Von ihm ſelbſt beſchrieben. niederzuknien und nichts Unreines zu eſſen. Durch ſtrenge Befolgung dieſer Satzungen hatte id) die Au38Tſchang tſc<e ling ſtammt au3 dem Dorf Pepu-an, ficht, einſt ins Paradies zu kommen. a<ht Stunden von Longtſchüen entfernt. Wie dieſer Aber was erlebte ich? In unſerer Familie ſtarben einſtige Geiſterbeſ<wörer Chriſt wurde, berichtet er fünf Perſonen in vier Jahren, obgleich mein Bruder ſelbſt, wie folgt: au< Geiſterbeſc<hwörer war. Da die geheime Kunſt Seitdem der Götendienſt nad) China kam, wuruns ſelbſt keine Hilfe brachte, verlachten uns die Dorfden Herzen und Geſinnung des Volke3 derartig verbewohner. knedjtet, daß e3 nur nod) der Sünde dienen kann. In Im zweiunddreißigſten Jahr des Kaiſers Kwanganz beſonderer Weiſe ſind wir Bergbewohner den ſchü gab mir mein Vater eine Frau und ſchenkte mir Götßen ergeben, ſo daß alle Handlungen de3 täglichen ein Feld, das ſieben- bis achthundert Pfund Reis einLeben3 eng damit in Verbindung ſtehen, ohne. daß brachte. Dies Einkommen war aber für eine Familie wir wiſſen, ob die vielen Göken jemals als Menſchen von vier Perſonen nicht ausSreihend. Da aud das exiſtiert haben. Blindlings8 machen wir die mannigZaubergewerbe nicht genügend einbrachte, kam id) auf faltigen Zeremonien mit. DasSſelbe habe aud) id) geden Gedanken, nebenbei Heilkunde zu ſtudieren. Aber tan, der ich den Gößen auf Tod und Leben vertraute. aud) als Arzt verdiente ich nicht ſo viel, wie ich für I< armer, betrogener Menſd), ich war gebunden, ein meinen und meiner Familie LebenSunterhalt brauchte. Sündenkne<ht! . Id) kam in große Not. Dazu kam, daß in dieſer Zeit Neben den herkömmlichen Religionen Chinas mein Bruder erkrankte und ſtarb. IJ hatte alles gibt es nod) eine Abart de3 Taoi3mu3 in unſerer aufgeboten, meinen Bruder und damit gleichzeitig die Gegend, die ſogenannte Sekte der Geiſterbeſchwörer. Ehre meiner Kunſt zu retten. Alles war umſonſt. Er Sie ſteht mit dem Taoiſtenpapſt Tſ<hang-pen-ren, der jtarb. Mit ſeinem Tod wurde mein Glaube an die ſeinen Sitz auf dem Dradenberg in Kiangſi hat, in Kraft der Geiſterbeſc<hwörung erſchüttert. enger Verbindung. Zhm wird die Madt zugeIm nächſten Jahr herrſchte in unſerm Dorf wegen ſc<rieben, daß er Gewalt über alle Teufel und Geiſter ſchlechter Ernte Reisknappheit. Mir blieb nicht genug habe und ſie den ihm unterſtellten Beſchwörern zu zur Ernährung meiner Familie. Um da3 nötige Geld übertragen vermöge. zu beſchaffen, bei den Neichen, bei den Wucherern, den Wenn jemand erkrankt iſt, ſo werden die Beteuren Nei3 zu kaufen, fing ich nachts eine beſondere ſc<wörer oft von den Verwandten de3 Kranken geFiſchart, die in den tiefen Gewäſſern der Felſenrufen, nachdem man vor der Tür Reis, Gemüſe, ſc<luchten bei uns einheimiſd) iſt, und verkaufte ſie. Fleiſch, auc) Weihrauch und Papiergeld hingeſtellt Eines Tages, als ich infolge anſtrengender Feldarbeit hat.“ Bald darauf erſcheint vor der Tür der gerufene und der großen Hiße müde war, ging ich abend3 mit Beſchwörer, den Kopf mit einem roten Tuche umhüllt, einem Freunde fiſchen. Nacht3 um zwslf Uhr wurde den Körper mit einem roten Frauenroc> bekleidet. In es mir ſ<hwindelig'vor den Augen. J< ſtand an der jeiner Hand ſchwingt er ein Kuhhorn, im Gefolge kommt eine Anzahl Leute mit einer Tonne und der Kante eines überragenden Felſens und ſtürzte in die Tiefe, wo i< beſinnungslos und blutüberſtrömt drei bis vier Fuß großen, breiten Trommel aus liegenblieb. Mein Freund eilte mir zu Hilfe und irgendeinem Tempel. Plößtlich ſchreien alle gleichbrachte mid) nach Hauſe, wo ic zwanzig Tage ſehr zeitig: „Die Himmelsſoldaten ſind da!“ und machen ein entſchliches Getrommel dabei. DaS iſt der Anjchwad) lag infolge des ſtarken Blutverluſtes. Die fang eines oft drei bis vier Tage dauernden Lärmen38 Sorge um meine Familie war groß, aber nod größer zu dem Zwe, die verlorne Seele de8 Kranken den der elende Zuſtand meiner Seele. So kam id zuGeiſtern zu entreißen, damit er geneſe. nächſt auf den Gedanken, die JEſuslehre zu hören. %
-
Die
Miſjſions-Taube.
Dod) eine gewiſſe Scheu hielt mich zurü>, den Verſammlung5raum im Ort zu beſuchen. Im nächſten Jahr erkrankte mein Sohn an einem Fieber. Da die Medizin, die ich ihm gab, nicht wirkte, holten wir einen andern Arzt, deſſen Kunſt auch nichts ausrichtete. Obgleich i<h damals ſchon wußte, daß Leben und Tod bei Gott ſteht, mußte ic< auf Drängen meiner Mutter und der HauS8genoſſen, wie ſo oft ſchon, vergeblich die Krankheit dur< Geiſterbeſ<hwsörung zu bannen ſuchen. Mein Sohn ſtarb no<h an demſelben Tag.
Unſere Trauer kannte keine Grenzen.
Mein Herz war wie mit einem Meſſer zerſchnitten. Jeßt prüfte ich ernſtlich, ob die Geiſterbeſc<wörung wirklich etwas auf ſic< habe. J< fand, daß e3 ein ſündiges Gewerbe ſei und daß alle3, wa3 in den Büchern darüber geſagt war, grund- und haltlos ſei. Id fand, daß die Religion der Taoiſten urſprüngli von Lao-tſe gegründet ſei, der zuerſt die Götter des Buddhiö8mus verehrte, und daß der Taoi3mu3 aus dem
Buddhi3mu3
die Anbetung Berufs
mi<
entſtanden
ſei.
J<
ſah
ein,
daß
der Götzen und die Auszübung meine3
und
mein
Hau3
verarmen
ließ.
Tag
und Nacdht ſann ich über mein Unglü> na<. Wie bedaure ich, daß ich nicht vorher an den HErrn JEſum gläubig geworden bin! I< hätte uns mande3 Leid erſparen können. Je mehr id) nachſann, deſto unglücklicher wurde ich.“ Aud) erinnerte ich mich) einer früheren Begebenheit. Einer meiner Stammverwandten, Tſc<ang ſin t<heo, der am Eingang des Dorfes wohnte, war gläubig. Als er gelegentlich des Gräberfeſtes nicht den Ahnen opferte, hatte id) einſt eine ſcharfe Au3einanderſezung mit ihm und war ihm ſeither feind. Eine3 Tages ging ich an ſeiner Tür vorbei und hörte, wie ſie drinnen ſangen und predigten. Darüber war ic ſehr erboſt. J< date gleich andern, daß die Anhänger dieſer Lehre mit dem Teufel in Verbindung ſeien, weö3halb i< alle meine Beſchwörerkunſt anwandte, ihnen Unheil zuzufügen. DaS blieb aber wirkungs8lo8. Dies kam mir alles plößlich in den Sinn und brachte mich zur Erkenntnis meiner Sünde. Ihnen hatte ich Unheil zugedacht, aber Gott wandte es mir zum Segen. Meine innere Finſternis wurde durchleuchtet, bis es ganz licht in mir wurde. Da begab e3 ſic eines Tages, daß einem Dorfgenoſſen, der im vorigen Jahr dem Opium entſagt, aber die Pfeife nod im Hauſe hatte, ein S<haberna> geſpielt werden ſollte. Jemand eignete ſich die Opiumpfeife an, um Kapital daraus zu ſchlagen, weil das Opiumrauchen bei hoher Strafe verboten war. Man rief mich, den Streit zu ſchlichten. Die Sache ſchien mir allein zu gewagt. J< machte de3halb den Vorſchlag, den in Tſ<ünſan wohnenden Zifu, eine
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Stunde entfernt, holen zu laſſen. Man willigte ein. Zifu war auch einverſtanden und kam. Zu allererſt ermahnte er uns, Gott anzubeten und an den HErrn JEjum zu glauben, worauf er mit un3 beiden betete. Dann
und
nahm
warf
meinem
er den
ihn
Hauſe.
weg;
Weihrauchtopf
ic
folgte
Er
predigte
un3
einigen
andern,
um
meine3
ſeinem da3
Freunde3
Beiſpiel
Wort
in
Gotte3
aus Joh. 10, 4--6 und lehrte mich beten, daß Gott mir WeiSheit ſchenken wolle, ſein Wort zu verſtehen. I< unterließ es von dem Tag an nie mehr. Hier ſei erwähnt, daß ih früher ſchon mit einer Gruppe von Pilzzühtern in Longtſ<hüan da3 Evangelium hörte, ohne das Geredete zu verſtehen. Auch war mir der Bibelſprud) Joh. 3, 16 in dem Hauſe eines Chriſten unverſtändlich. Nachdem Zifu nad Hauſe gegangen war, zeugte ich von dem HErrn JEſu und legte e3 meiner Frau nahe, aud) an ihn zu glauben. Sie wurde böſe, daß ich Tag und Nacht keine Ruhe hatte, und hette ſogar meinen Vater gegen mid) auf, ſo daß er ſich wie unſinnig gebärdete. Je mehr ic betete, deſto wütender wurde er. Al3 ih eine3 Tages faſtete und betete, nahm mir meine Frau die Bibel weg. Jedod al3 ic den nächſten Tag -- e3 war ein Sonntag -- aus der Verſammlung nad) Hauſe kam, hatte ſie Tränen in den Augen. Jd) verkündigte ihr Gotte3 Wort. Von dem Tag an ließ ſie mich in Ruhe. Gotte3 Gnade bewirkte in ihr die Neue, die niemand gereut. Bald darauf wurde ſie von einem Sohn entbunden, den wir Joſeph nannten. Nun fing ſie an zu beten und lernte Lieder ausSwendig. Einige Zeit ſpäter hörte ich eine Anſprache des Evangeliſten Koh über Joh. 3. Nun kam id) zu der Erkenntnis, daß der HErr JEſu3 für uns geſtorben iſt und daß wir nur durd) den Glauben ſelig werden können. n Im nächſten Jahr opferten unſere Dorfleute den gemeinſamen Ahnen. Mein Vater wollte das Opfer in meinem Hauſe auftiſc<;en. IJ) bat ihn, ein andere3 Haus zu wählen, dod) er wollte abſolut nichts davon wiſſen. Nachdem er vom Wein etwa3 erhißt war, kam
er mit
mid)
totzuſc<hlagen;
ſie wagten jedod) nicht, die Hand an mid) zu legen. Mein Vater ſtand mit einer Vogelflinte drohend vor mir und ſtieß ſchre>liche Flüche und Drohungen aus. I< ſah ihn ruhig an und betete ſtill. Dann ſprad ich über Joh. 3, 16, daß der HErr JEſu3 geopfert wor- den ſei für alle Sünden, we3halb alle unſere Opfer unnötig ſeien. Ebenſo ſei es unſtatthaft, den Ahnen zu opfern, deren man nur gedenken ſolle. Nachdem ich ausgeredet hatte, ſtanden meinem Vater die Tränen in den Augen, und einer na< dem andern verzog ſich in aller Stille. Mein Herz floß über von Lob und Dank gegen Gott, der mid) errettet hatte.
Die Wijſions-Taube.
90
Im zweiten Jahr der Republik ließ ich mich in Tſc<hünſan taufen. Im nächſten Jahr, gerade als id) in der Ortſchaft Simen war, im Hauſe eines gewiſſen Jan-tſ<hang-yih, um ſeiner kranken Mutter etwas Medizin zu bringen, kam die Kunde, daß die Bewohner der Ortſ<haft Longfang, die eine Stunde entfernt liegt, wegen Händel über Gökengeſ<hic<hten die Trommel gerührt hatten, um alle zuſammen nad) Simen zu gehen und das Haus de3 Fan-tſ<hang-yih dem Erdboden gleihzuma<hen. Dieſe Botſchaft verſekte alle in Sh<re>en. In aller Ruhe ermahnte id) ſie, Buße zu tun, an Gott zu glauben und dem HErrn JEiſu zu vertrauen. Fan war bereit, die Gößten ſeines Hauſe3 ſofort zu entfernen und Chriſt zu werden. J ging mit ihm nad) Tſc<hapankeng zur Verſammlung. Die Anſchläge ſeiner Feinde wurden zuni<hte. Der HErr gab Gnade, daß nicht allein da35 Hau3 des Fan gläubig wurde, jondern daß in Longfang eine Predigtſtation eröffnet werden. konnte. Später durfte ich in allen umliegenden Plätzen mandjen mit dem Evangelium dienen. Möge die Gnade de3 HErrn JEſu und die Liebe Gottes und die Gemeinſchaft des Heiligen Geiſtes aud ferner mit mir ſein! Amen. So weit der Selbſtberiht. Tſ<hang tſc<e ling lebt nod und ſteht feſt im Glauben. Neben ſeiner Feldarbeit betätigt er ſich al35 Heilkräuterarzt, und überall, wohin er zu Kranken gerufen wird, hinterläßt er in ſeiner ruhigen, beſtimmten Art ein Zeugni38 von der Gnade Gotte3. (Chinabote.)
Scwierigkeiten der ärztlichen Miſſion. Den
aufreibenden
Kampf
eine3
Miſſion3arzte3
mit der Unvernunft ſeiner Patienten zeigt eine Scilderung de3 Baſeler Miſſionar3 Käſer von Erlebniſſen im Hoſpital in Honyen in Südchina. Er ſchreibt: „Zyam Tſc<hu mit dem zerſc<hoſſenen Bein machte ſich ein beſondere Vergnügen darau38, ab und zu ſein d<ineſiſ<e8 Horn zu blaſen, wa3 einen furchtbaren Lärm verurſachte. Mit großer Freude zeigte er mir die Knochenſplitter, die ihm der Arzt heraus8geſchnitten hatte und die er ſorgfältig unter ſeinem Kopfkiſſen verwahrte. ' „Stille, gehorſame Dulder waren die Kranken nicht, der Arzt hatte ſehr zu klagen. Da war ein
Nierenkranker mit geſchwollenen Gliedern.
EE PEE
1: NmBei 1 EB 4...
Ruhe war ihm vorgeſchrieben;
Strenge
er ſollte da3 Bett nicht
verlaſſen und ja nichts Salziges eſſen.
Aber ich traf
ihn doh einige Male auf dem Markt, wie er Gemüſe
der Full. Sogar der gutmütige A Tſchi machte ſich des Ungehorſams3 ſ<huldig. Er war lahm, und der Arzt hielt es für nötig, das kranke Bein mit einem Gip3verband zu behandeln. Eines Abend3 gingen wir mit den Doktor3leuten beim Mondſc<ein noch ſpazieren. Da lag an einem Plätzehen alles voll weißer Feen. DaS iſt von einem Gip3verband, ſagte Dr. Traut ſogleich. Nichtig, am andern Morgen kam A Tſc<<hi ohne denſelben angehumpelt. E35 war ſo unbequem, da3 Ding mit herumzuſc<hleppen, ſo hatte er ſich des Anhängſel3s entledigt.“ Nicht anders lautet der Bericht des Leipziger Miſſionöarztes Dr. Puff aus Madſ<ame in Oſtafrika. „Die Framböſe, eine häufige Tropenkrankheit, bei der der ganze Körper mit eigenartigen borkig geſchic<teten Geſchwüren bede>t iſt, die Ähnlichkeit mit einer Himbeere haben, wird gewöhnli< durch ein bis zwei Spritzen Salvarſan oder Biömut zum Verſchwinden gebracht. Nun übertragen die Eingebornen dieſe Erfahrungen auf alle Krankheiten. Sie kommen mit Tuberkuloſe; nachdem ſie über ihr Leiden belehrt ſind, heißt e3: Nun gib mir eine Sprite, damit ich ſ<nell geſund werde! -- Fünf Leprakranke waren in Behandlung, ſie blieben aber wieder weg, weil ſie nicht ſofort einen Erfolg ſahen. =- Nidt ſelten kommen die Angehörigen eines Schwerkranken ſchon am Tag nach der Einlieferung vorwurf3svoll: „Haſt du ihn denn no< niht geſund gema<ht? So gib ihm dod) eine Sprite!“ ) „Zeider werden un3 die Patienten zuweilen erſt im leßten. Augenbli& gebra<ht. Da3 geſchieht nicht immer aus Gleichgültigkeit. Oft haben die Ange-
hörigen den Zuſtand nicht richtig beurteilt.
Sie ſind
darin wie die Kinder. Wenn jemand recht ſchreit, ſtöhnt und um ſid) ſ<lägt, dann iſt er nad ihrer Anſicht ſ<wer krank. So kann man e3 erleben, daß man eher eines hyſteriſchen Anfall3 eines Mäd<hen3 wegen na<ht3 aus dem Bett geholt wird al3 um eine3 ernſteren Falles willen.“
Miſſionshelden. Die Miſſion hat viele Helden aufzuweiſen. Sie iſt ja ein Werk, das Mut, Geduld und Ausdauer erheiſ<t. Viele Miſſionare haben viel Angſt, Not und Gefahr ausgeſtanden, ja mandje haben den Tod erlitten. Wir wollen hier ganz kurz ein Dutzend Miſſion3helden nennen.
1.
Raimundu8
Lull,
geboren
im
Jahr
1234, der erſte Mohammedanermiſſionar-in Afrika. einfaufte. Behaupten möchte i< nicht, daß jede3mal Er wurde am 30. Juni 1315 zu Buggia in Tunis von ein Salzfiſch mit heimkam, aber etliche Male war es - den wütenden Mohammedanern geſteinigt.
Die “-
Wiſjſions-Taube.
2. Bartholomäu3 Ziegenbalg, lutheriſ<), der erſte proteſtantiſche Heidenmiſſionar in Indien, wo er viel gelitten hat und am 23. Februar 1719, erſt ſe<3unddreißig Jahre alt, ſtarb. 3.
Han38 Egede, ein däniſ<er Lutheraner, ging als mutiger Pfadfinder 1721 zu den heidniſchen Grönländern im kalten Norden und wirkte dort fünfzehn Jahre unter viel Mühſal. 4. Georg Schmidt, ein Herrnhuter, war der erſte Heidenmiſſionar in Südafrika. Er miſſionierte
ſehs
Jahre
(1737-1744)
unter
den
heidniſchen
Zulu und wurde dann von den Buren vertrieben.
5.
Theodoſius
Vanderkamp,
der
erſte
ärztliche Miſſionar in Afrika, war ein holländiſcher Arzt von Ruf. Er wurde exſt nah ſeinem fünfzigſten Reben3jahr bekehrt. Er begann ſeine ärztliche MiſſionSarbeit 1798 und wirkte darin bi8 an ſein Ende, im Jahr 1811.
6. und 7. Johann Rebmann und Ludwig Krapf, zwei deutſ<e Miſſionare, haben unter den größten Entbehrungen in Oſtafrika gewirkt. Sie haben die Sc<neerieſen Kilimandſ<haro und Kenia erforſc<ht (in den Jahren 1848 und 1849). 8. David Livingſtone, der große ſ<ottiſche Miſſionar und größte Forſ<her de3 neunzehnten Jahrhundert3, hat eine Million Quadratmeilen Afrikas
erforſcht und erſ<loſſen. Er ſtarb im Mai 1873 einjam zu Udſchidſ<i, im Herzen de38 Dunklen Erdteil3. 9. Robert Moffat war der größte Miſſionar in Südafrika. Er war Livingſtones Schwiegervater und war ihm in ſeiner wichtigen Arbeit förderlich und dienſtlih. Er ſtarb im Jahr 1870. 10. Alexander Madcay, der Jngenieur und Miſſionar, hat den Grund zur Miſſion in Uganda, Er ſtarb am 8. Februar 1890.“ Oſtafrika, gelegt. Henry M. Stanley nannte ihn „den größten Miſſionar ſeit Livingſtone“. 11. James Hannington war der „Märtyrerbiſ<hof Uganda3“. Al3 er am 29. Oktober 1885 Mmeudling3 ermordet wurde, ſagte er: „Sagt dem König, daß ich für die Baganda ſterbe und den Weg nad) Uganda mit meinem Leben erkaufe.“ 12. EduardL. Arndtin Hankow, China, der Pionier“ unſerer Chinamiſſion, rief troß großer
Schwierigkeiten
dieſe Miſſion ins Leben und
reiſte
im Jahr 1913 in ſeinem neunundvierzigſten Leben3jahr nad) dem großen Heidenland, wo er mutig und unermüdlich für den Heiland arbeitete, bis er am
48. April dieſe8 Jahres ſtarb.
91
Zauberer
auf den Südſceinſeln.
Auf den Südſeeinſeln iſt Zauberei verboten und ſtrafbar. Einer, der längere Zeit auf den Südſeeinjeln
gewohnt
hat,
berichtet
über
da3
Treiben
der
Zauberer dort; und was er darüber berichtet, erklärt, warum die Zauberei auf jenen Inſeln verboten iſt und Zauberer oft ſ<wer beſtraft werden. Unter anderm ſagt er folgendes: Die Zauberer üben einen großen Einfluß auf die Bevölkerung aus, die ihnen glaubt und ſich vor ihnen für<tet. Bei den Zauberern handelt es ſic) rein um Gewinn. So prophezeien ſie den Leuten allerlei Unglück, zum Beiſpiel, daß ſie beim Fiſchfang umkommen werden. Dann ſagen ſie denen, welchen ſie dies prophezeit haben, daß ſie, die Zauberer, die Macht hätten, das Unglü> abzuwenden und bereit ſeien, dies zu tun, wenn man ſie dafür entſprechend bezahle. Faſt ausnahmslo3 läßt das leichtgläubige Volk ſich betören und bezahlt, damit da3 Unglü& abgewendet werde. Wenn aber je einer ſich den Zauberern widerſeßt oder dur< Zweifel ihren Unwillen erregt, ſo wird er von ihnen verfolgt. Zu dieſem Zwe tragen die Zauberer eine kleine, aber ſehr giftige S<lange bei ſich, in einer Röhre verſtekt. Mit dieſer ſchleichen ſie ſich während der Naht an ihr Opfer heran, laſſen die Sclange heraus, die dann da3 Opfer beißt, worauf ſie wieder in die Röhre zurückkehrt. Der Biß dieſer Sdclange iſt kaum ſichtbar, aber ſo tödlich, daß der Gebiſſene bald darauf ſtirbt. Iſt er geſtorben, dann rühmen die Zauberer ſich ihrer Macht, vor der keiner ſich ſhüken könne. Um ſo mehr fürdtet ſie das Volk und gehort ihnen. Eine andere Weiſe, die ſie oft gebrau<hen, um ihre Herrſchaft über die Leute zu befeſtigen, iſt die, daß ſie einzelnen vorausſagen, woran und wann ſie ſterben werden. Die Leute glauben da38, werden vom bloßen Glauben krank und ſterben zulekt. Sie ſehen nicht, daß da3 eigentlid) natürlich zugeht, ſchreiben e3 vielmehr der Madt der Zauberer zu und fürchten ſie nod) mehr. So hatte der Reiſende, deſſen Bericht dies entnommen iſt, einen Diener, der plöklid in einer geheimniSsvollen Weiſe ernſtlich erkrankte. Auf Befragen erklärte der Diener, in ſeinem Halſe ſte>e ein Stein, der ſic immer weiter nah unten hindurdarbeiten werde, bi3 er zuletzt das Herz treffe, dann müſſe er ſterben. Von dieſer Jdee war er durd) keine Erklärungen ſeiten3 ſeines Hexrn abzubringen, bi3 dieſer eines Tages auf folgende Kur, die aud) ſogleich half, verfiel: Er barg in ſeiner Hand einen kleinen Stein, nahm dann ein Raſiermeſſer und rißte damit ganz leicht den Hals ſeines Diener3. Nad) der Operation zeigte er dem Diener das in ſeiner Hand verborgene
Steinen, al3 habe er es eben aus ſeinem Halſe entfernt. Der Diener glaubte und war augenblilid geſund. Man ſieht aus dem Erzählten, wie dieſe Zauberer teil3 da3 Volk ausbeuten, teils mit ihren Betrügereien oft viel Unheil anrichten. E35 iſt darum aud nicht zu verwundern, wenn ſie gerichtlich verfolgt werden. Freilich wird dadurd die finſtere Kunſt nur in die Verborgenheit gedrängt, wo ſie ruhig weiterwucert. Die Werke der Finſternis ſterben nur da aus, wo das Licht der Wahrheit die Herzen erleu<htet. Dann erkennen ſie die Finſternis als Finſternis und machen ſich davon frei. (VW. Höne>e, Ev.-Luth.'Gemeindeblatt.) ename
Eine
dne
Witwenverbrennung
in Jndien.
Sampati Kuer war die Todter von Keſho Pandey in Bernha, welder vor zehn oder zwölf Jahren ſtarb. Kurz nad) ihres Vater3 Tode wurde ſie an Siddhe3war verheiratet. Dod blieb ſie nad) der Verheiratung im Elternhauſe. Al3 Siddhe35war im Auguſt vorigen Sahres erkrankte, ging ſie zu ihm und pflegte ihn bi3 zum 21. November, ſeinem Tode3tage. Am nächſten Morgen verſammelte ſich die Trauergeſellſhaft in einem offenen Schuppen im Gehöft de3 Bezirk3amtmann3 zu Barh. Die Betreffenden waren die Nacht vorher angekommen und trugen die Leiche na< dem : zwei Meilen entfernten Brennplatz am Ganges. Früh fünf Uhr ſah ein Poliziſt die Witwe neben der Leiche auf der Bahre ſien und erfuhr, daß ſie eine Sati (Witwe, die ſich mit der Leiche ihre3 Manne3 verbrennen läßt) ſei. Der Poliziſt ging zur Polizeiſtation und ſekte ſeinen Vorgeſetzten in Kenntni3 davon. Dieſer machte darüber einen Eintrag in ſein Tagebud) und ging nah dem Schuppen. Als er fand, daß die Leute unna<hgiebig waren, drohte er, die Leiche zurückzubehalten, bi3 ſie verweſt ſei. Die Witwe hörte dies und verließ die Bahre. Dieſe wurde nac deni „Fluß getragen, während die Begleitſchaft folgte. Die Witwe aber blieb mit ihrer Magd, ihrem jüngeren Bruder und einigen Verwandten zurü>. Ein junger Mann kehrte von der Prozeſſion zurück und beſtieg mit den andern Zurücgebliebenen den Wagen. Sie fuhren nah dem Brennplaßtz, gefolgt von der Polizei und einer immer mehr anwachſenden Volks8menge, die laut rief: „Sati Mata ki jaj!“ (Heil der Mutter Sati!). Bald ſc<loſſen ſi< die Verwandten, wel<e ſic) von der Leichenprozeſſion getrennt hatten, det
Witwe an. Die Polizei verſuchte no< einmal, die Führer und die Witwe ſelbſt zu überreden, doch von der Witwenverbrennung abzuſehen. Sampati jedoch
beharrte dabei, ſid) als eine re<hte Sati mit der Leiche von Siddhe35war durd) ein myſteriöſes Feuer auf dem Sceiterhaufen verbrennen zu laſſen. Die Prozeſſion zog währenddeſſen dem Brennplat zu. Al3 die Polizei merkte, daß ſie hier nicht3 vermodte, 3og ſie ſic auf die Station zurück. Etwa 17 Poliziſten eilten nun zur Brennſtelle, wo die Prozeſſion inzwiſchen angekommen war. Sie verſuchten den Anführer Raghu Singh zu überreden, die Leiche dod) umzudrehen, ehe Sampati und ihr Gefolge ankäme. Jener aber erklärte, er könne es nicht tun. Nac) einer Stunde kam das Gefährt, Sampati ſtieg aus, badete im Ganges und madte ihre Toilette, wie e3 die alte Hinduſitte einer Sati vorſchreibt. Jhre Magd half ihr dabei, und die ganze Handlung wurde durd einen der Anweſenden überwa<ht. Nachher nahm ſie ihren Plaß auf dem Scheiterhaufen ein, die linke Hand in ihr Gewand gehüllt. Die Leiche ihres Manne3 wurde auf den Holzſtoß gelegt, und ſie nahm ſein Haupt in ihren Schoß. Einen . Augenbli> ſpäter brachen die Flammen hervor. Nicht imſtande, die Qualen zu ertragen, ſprang Sampati in den Gange3. Die Leiche wurde ihr na<hgeworfen, und man rief ihr zu: „Ertränke dich und kehre nicht zurü>!“ Troß der Proteſte der aufgeregten Menge fuhr ihr die Polizei in einem Boote nad und brate ſie wieder zurück. Sie legte ſid) unter einen Baum und da3 Volk brachte ihr Opfergaben. Aber weder vom Arzt nod< vom Richter ließ ſie ſich helfen. Aud) ließ ſie ſich nicht von der Polizei nad) dem Hoſpital bringen. So lag ſie zwei Tage. Am dritten Tage erſchien die Diſtrikt3- . obrigkeit mit bewaffneter Polizei, vertrieb die Menge und brachte die Witwe ins Gefängnis. Am Tage nad) der Einlieferung ſtarb ſie. Die Menge aber errichtete am Ufer de3 Ganges einen Schrein zu ihrem Gedäctnis. = Das engliſch-indiſche Gericht hat die Klage der Polizei aufgenommen und dem Geſetz gemäß die Beteiligten mit einer Gefängnisſtrafe belegt. Dieſe erſchütternde Begebenheit, welche einem : authentiſchen Bericht über den Vorfall entnommen iſt, + läßt uns verſtehen, wel<e Macht der Hindui3mu3 gerade aud in ſeinen älteſten grauſamen Sitten über die einzelne Menſc<enſeele und über da3 heidniſche Volk no< immer ausübt. Hier handelt e3 ſich nicht nur um Ausführung rein äußerlicher Zeremonien =- weil es das Herkommen ſo erheiſc<ht --, ſondern um ein tiefinnetliches Verſtehen der völligen Bindung des Weibes an den Mann und eine heroiſche Hingabe, welche auch vor den größten Qualen nicht zurüdj<re>t. Jhr Verhalten war nicht bedingt durd) Liebe oder Zuneigung -- beide, Mann und Frau, haben ja gar nicht zuſammen gelebt --, ſondern ſie handelte
allein im Gehorſam
gegen die herrſchende religiöſe
2
Miſjſrions-Taube.
KRE ZZ Zz
Die
92
Die x
Miſſions-Taube.
Vorſchrift, indem ſie ſic) ganz der Gottheit hingab und aufopferte, wel<e dem Weibe in ihrem Manne nahekommt und in ihm ihr immer gegenwärtig iſt. Hier tun wir einen Blick hinein in der Heiden, in de3 heidniſchen Weibe3 beſondere Not, die nach Erlöſung ſc<reit. Da3 ſind die Bande, die der Satan gebunden, von denen uns5 nur der Sohn
freimachen
kann.
Und
aus der Purda (indiſches Frauengemac<h) heraus dringt immer lauter der Ruf an unſere <riſtliche Frauenwelt: „Komm herüber und hilf un3!“ (Ev. Luth. Miſſ.-Blatt.)
Luthers Kleiner KatechiSmus
in Judien.
Al3 Bartholomäus Ziegenbalg, der erſte lutheriſhe Miſſionar in Oſtindien, 1706 na< Trankebar kam, da war ſein erſter Gang in die kleine Schule de3 Ortes,
um
dort
die
ſ<hwere
tamuliſc<he
Sprache
zu
lernen. Er ſeßte ſic neben die kleinen S<üler, um mit- ihnen das tamuliſhe Abc zu lernen, und bald hatte er die fremde Sprache bemeiſtert und konnte darangehen, dem Volk, zu dem er geſandt war, das Evangelium zu predigen. Er tat e3 auc<h dur< da3 geſchriebene Wort; und wa3 war da3 erſte Büchlein, da3 er herau8gab? Kein andere3 als Luther3 Kleiner KatechiSmus. Auf tamuliſc lautet der Titel: „Luther SasStriar jerlutine Njanopateſa: Vin a viidei“, das iſt, „Luther, der Doktor, geſchrieben habende geiſtliche Unterweiſung: Frage und Antwort.“ Wie hoh muß der Miſſionar das Büchlein eingeſchätzt haben, daß er e3 al3 erſte3 der Heidenwelt ſchenkte, no<h ehe
er an die Überſezung
der Bibel ging!
E53 geſchah
aus der Überzeugung herau38, daß dies Buch dem indiſ<en Volk denſelben Dienſt erweiſen könnte wie dem deutſchen Volk zur Zeit der Reformation und heute noh. Die Tatſache, daß e3 bi3 zum heutigen Tag in der tamuliſ<hen Volkskir<he beim Unterricht der Sc<hüler und Katehumenen benußt wird, beweiſt daß Ziegenbalg mit klarem Bli> das Nichtige erkannt hat. E3 könnte wohl einer fragen: Kann denn das urdeutſ<e Buch aud in einer fremden Sprache dieſelbe Wirkung au3üben wie in der Heimat? War e8 ein glücklicher Gedanke, den ganz ander38 denkenden und ſprechenden Tamulen gerade dies Buh zu ſchenken? I< kann darauf nur antworten, daß die Überſezung des Kate<hi3mu3, wie ſie heute vorliegt, ein ſolc<he3 Meiſterſtü> iſt, daß ſie in ihrer Wirkung ganz nahe an da3 Original heranrei<ht. Sowohl die
kurzen Säße in den Geboten wie die langen Perioden
in den Erklärungen der Artikel, die im Deutſchen ſo wundervoll aufgebaut und wahre Stilmuſter ſind,
93
wirken auc im Tamuliſhen dur< ihre Wucht und Schönheit. Auch im Tamuliſhen hat man Moralſprüche in ganz knapper Faſſung und in den Erzählungen wiederum lange Perioden, bei denen da3 ſäteverbindende „und“ durd) Partizipialkonſtruktionen erſet wird. Der Anfang der Erklärung de3 erſten Artikels lautet zum Beiſpiel in Tamul: „Gott mich geſc<haffen habend, mir Leib und Seele . . . gegeben habend, mid) erhält, das glaube ic<h.“ Das iſt in Indien
guter
Stil,
und
ſo
leſen
ſih
au<
die
Er-
klärungen der drei Artikel in der Überſezung glatt herunter und prägen ſich dem Gedächtnis leicht ein. Natürlich mußte bei der Überſezung oder, beſſer geſagt, Übertragung auf die indiſ<en Verhältniſſe Bezug genommen werden. Da der Jnder keine Sduhe trägt, ſind im erſten Artikel die Schuhe weggelaſſen, und in der vierten Bitte ſteht ſtatt „täglich Brot“ das tamuliſche Wort für ReisSkuchen. Der Rei3 iſt für den Inder, wa35 für uns da3 tägliche Brot iſt. I glaube alſo kaum, daß der Inder den Kateji3mus ſtark als etwas Fremdländiſ<hes empfindet. Die Chriſten wenigſtens, von Kindheit an mit dem Büclein vertraut, lieben es ebenſo wie ihre Bibel und da3 Geſangbuch. Daß ſie ſo feſtgegründet ſind in der Lehre, feſter al5 die Chriſten der engliſ<en Miſſionen, verdanken ſie dem KatehisSmus. Er iſt ihnen aber nicht etwa nur ein Lehrbud), ſondern aud) ein Leben3bu<. Katedi35musworte ſind e3, die ſie dur<3 Leben begleiten, ihnen Troſt und Halt geben, au<h auf dem Sterbebett, und auf ihr ſittlihes Verhalten beſtimmend einwirken. 2 Für Chriſten geſ<rieben, gilt au<h in Indien der Kated<hi5mus heute in erſter Linie als Lehrbuch für die Chriſten. Und dodiſt er au<h ein Miſſion3buc ohnegleihen. Ziegenbalg wußte, was er tat, als er ihn gleich zu Anfang überſetßte, als noh ſo gut wie keine Chriſten da waren. Man dadte gleich an da3 erſte Gebot, dem in Indien da38 Bilderverbot angehängt iſt: „Du ſollſt dir kein Bildnis no<h Gleichnis maden . . . diene ihnen niht.“ Wie muß da3 wirken in einem Lande, wo einem überall, in den Tempeln und an den Straßen, die Götenbilder entgegenſtarren! Jeder Inder weiß etwa3 von dem einen Gott, aber er denkt, daß der Gökendienſt ſich re<t wohl daneben rechtfertigen ließe; und nun ſteht hier ſo kurz und klar: „Keine andern Götter neben mir, kein Bildni3 noh Glei<hni3.“ Kann ſo ein kurzer Befehl nicht mehr ausrichten als eine lange Predigt? Wir kommen zum Glauben3bekenntnis, dem „Wiſuwaſapramanam“: Auc< da3 muß auf den Inder Eindru> maden, der eine Menge von widerſprechenden Gotte3anſchauungen und philoſophiſchen
Syſtemen hat, aber nirgends etwas Feſtes und Ge*
Die
94
Hlijſions-Taube.
wiſſe8s. PolytheiSmus, Panthei8Smus, Athei3mus, Theoſophie, alle3 iſt da zu finden, und keiner kennt ſic) aus. Und hier nun die drei Artikel mit den ganz beſtimmten Ausſagen über den dreieinigen Gott, den Schöpfer, Erlöſer und Heiliger. Ob da nicht mander Gottſucher ſich ſagt: Hier haſt du feſten Grund unter den Füßen, hier ſind ganz beſtimmte Ausſagen, hier ſind Tatſachen, auf die du did verlaſſen kannſt? Gewiß maden die Wunder, die in dieſen Säßen au3geſagt werden, au<h dem denkenden Hindu zu ſchaffen, und er zögert vielleicht, ſie im Glauben anzuerkennen -- und doh, die Worte wirken. Hat e38 denn der Glaube nicht mit Unbegreiflichem zu tun, und iſt Gott nicht größer al3 unſer Herz? Und vom Hauptſtü> de8 Glauben3 kommen wir zu dem de3 Gebet3. Die Hindus beten viel: früh am Fluß, wenn die Sonne aufgeht, daheim und im Tempel. Aber e3 iſt nur Lippenwerk, eine Art tägliche Routine, die dur<hgemac<t werden muß, und dahinter ſteht abergläubiſ<e Furt vor böſen Geiſtern, deren ſchädliche Einflüſſe abgewehrt werden müſſen. So hat da3 indiſ<he Beten etwas Medaniſc<e38, Sklaviſc<es an ſi<. Und hier nun da3 Vaterunſer, ſo -majeſtätiſ< und ſo ſ<li<t zugleich, das zum Nachbeten einlädt und mit ſeinen ſieben Bitten Himmel und Erde, Göttlihe3 und Menſc<lihe3s, Leben und Sterben, Arbeiten und Leiden umfaßt. „Paramandalangelil irukfire jengkel Pitawe“ („In den Himmeln ſeiender unſer Vater“), ſo lautet die Anrede tamuliſch und zieht das Herz des Beter3 zum Himmel empor und führt ihn an Gotte3 Vaterherz. Wie der Katedhi5mu3 dazu hilft, Heiden zu gewinnen, dafür nur ein Beiſpiel. In Kombei, einem Dorf am Fuße der hohen Berge in Südindien, kam ein älterer Mann in die dortige ſchlichte Dorfſ<hule, um dem Unterricht des <riſtlihen Lehrer3 zuzuhören. Er war ein ſogenannter Gottſucher, der ſchon nad verſchiedenen heiligen Orten gepilgert war, aber den wahren Frieden nicht gefunden hatte. Er hörte, wie der Lehrer die zehn Gebote auslegte, und dieſe kurzen, leiht verſtändlichen und eindringlichen Worte taten e3 ihm an. „Das iſt gute Lehre“, ſagte er zu dem
Lehrer;
„ich möchte ſie aud annehmen und auf dem
Chriſtusweg gehen.“ So lernte er weiter den Katedjiemus und. ſeine Frau au mit, und ich konnte ſpäter die beiden taufen und in die <hriſtlihe Gemeinde aufnehmen.
Der Katechi3mus8
hat ſich als Miſſionsbuch
be-
währt. Alle Heiden, die ſich zum Chriſtentum melden,
müſſen die wichtigſten Stü>e aus dem.Katechi38mus3
? (| lernen, auch die Heidenſhüler in unſern Schulen,
1 damit ſie wiſſen, was ſie glauben, wie ſie leben, wie ſie beten ſollen.
Natürlich
lernen
ſie auch bibliſche
Geſchichten und Sprüche dazu, aber um den Katechi8mus gruppiert ſi alles, und wir Miſſionare wüßten nicht, welce3 Buch wir an ſeine Stelle ſetzen ſollten. EZ iſt und bleibt aud) auf dem Miſſion3feld die rechte Laienbibel, und wenn unſere Chriſten der deutſ<en Heimatkir<he für eins dankbar ſind, ſo ſind ſie e3 für den Katehi5mus35.. DaS ſollte uns in der Heimat zu denken geben und dazu leiten, daß aud wir immer dankbarer werden für dieſe köſtlihe Gabe unſer3 D. Martin Luther. Miſſionsinſpektor Handmann
Mandcerlei (Von
St. Loui8,
Mo.
im „Ev.-Luth.
aus
Volks8blatt».
der Miſſion.
C. F. Drewes.) Miſſionar
G.
L. Krönk,
der
am
27. Auguſt 1922 als Paſtor der hieſigen Grace-Kirhe
ordiniert und eingeführt wurde
und nun
nahezu
ſieben
Jahre mit großer Gewiſſenhaftigkeit, Treue und Umſiht al3 Paſtor und Lehrer gedient hat, folgt am 25. Juni einem Ruf nach dem Staat Jdaho. Wir wünſc<hen ihm und ſeiner Gattin, die jahrelang in der Miſſionsſchule mit Geſchi> unterrichtet hat, Gotte3 reichen Segen auf dem neuen Arbeitsfeld. Concord, N. C. Die MiſſionsSbehörde hat P. Melvin Holſten nac< St. Louis berufen al8 P. Krxönk3 Nach-
folger.
ſeine
Yonkers, N. Y. Unſer Miſſionar W. O. Hill und Gemeinde, die nun neunzehn Jahre die Gaſt-
freundſchaft
der
St.
Johannis8gemeinde
(P.
A.
von
Schlichten) genoſſen haben, wollen jetzt auf ihrem Bau-
plaß ein parish house für etwa 811,000
vorläufig auh als Kirc<he dienen ſoll.
aber noch gegen
83,000,
errichten, da3
ES3*ehlen ihnen
die ſie gerne borgen
mödten.
Baltimore, Md. Schreiber dieſe3 war vom 27. bi3 zum 29. April mit P. Martin Dorpat von New Bern, N. C., in dieſex Großſtadt, die etwa hunderttauſend far-
bige Einwohner hat. Wir haben am Sonntag einen Gottesdienſt in dex Wohnung de3 Sila3 Valentine in Turner3 Station gehalten, der troß de3 Negen3 und de3
kurzen - Zeitraums
zwiſchen
.der
Ankunft
unſerx3
Briefes und unſexer eigenen Ankunft überraſchend gut beſucht
war.
Drei
Männer
fingen da3 heilige Abendmahl.
reren Jahren elf erwachſene unſerer Miſſion8gemeinde zu
und.
zwei
Frauen
E3 wohnen
emp-
ſeit meh-
Konfirmierte, die au3 Meherrin ſtammen, in
Baltimore, und ſie haben ſich treu zu unſerer Kirche gehalten. Einige Erwachſene begehren Konfirmandenunterri<ht. E83 kann mit etwa zwanzig Perſonen der Anfang gemacht werden. Einige Paſtoren unſerer weißen Gemeinden in Baltimore, mit denen wir Rat3 gepflogen haben, haben uns Mut gemacht. So hat denn die Miſſion3behörde in ihrer Verſammlung am 14. Mai beſchloſſen, die Arbeit in Baltimore in Angriff zu nehmen und '!P. M, Dorpat dorthin zu verſeßen. 1;
Die Miſſions-Taube. Predigtamtskandidaten. Auf unſerm Negercollege in GreenSboro macht dies Jahr nur ein Student Examen, Byron Skinner aus Alabama, der an die drei Gemeinden Hamburg, Oak Hill und Noſebud berufen wird. Für das wachſende Feld im Schwarzen Gürtel »'Alabama3s wird die Miſſionsbehörde zwei weiße Predigtamtskandidaten berufen. Für Buffalo, N.Y., Ffoll ein Kandidat berufen werden, der etwa die Hälfte ſeiner Zeit auf das Werk der Stadtmiſſion, als Gehilfe P. Winds, verwenden und die andere Hälfte der Negermiſſion widmen ſoll.
Buffalo, N.Y.
Schreiber dieſes hatte am
7. Mai
eine angenehme Verſammlung in der EmmauShalle mit dem Komitee, das aus den Vertretern der verſchiedenen
. Gemeinden ſämtlich
gelegt.
meinden
in Buffalo
einen
Sie
einen
befürworten Bauplatz
Die
beſteht.
lobenö3werten
es, daß
für
Vertreter haben
Miſſionsſinn die
an
den Tag'
die Buffaloer
Negermiſſion
Ge-
kaufen
und eine Kapelle darauf errichten laſſen. DaS iſt ermutigend. Die römiſche Kirc<e in Amerika. Aus New York wurde vor einiger Zeit berichtet, daß die römiſch-katholiſc<e Kirche in den Vereinigten Staaten während de3 lebten Jahres eine Nettozunahme von 423,709 getauften Gliedern erfahren hat und jekt 20,112,781
Glieder zählt, die von 25,773 Prieſtern bedient werden. In 7,063 Pfarrſchulen werden 2,488,682 Sdüler unterridtet. Japan. Die japaniſc<h-<riſtliche Vierteljahrsſhrift
95
geliumscriſten haben 2,500 Gemeinden mit einer Million Teilnehmern. Sie haben 25,000 Bibelexemplare und eine Sammlung geiſtlicher Lieder herausgegeben. Die Siebententag35-Adventiſten zählen ungefähr 11,000 regiſtrierte Anhänger. Myſtiſche Sekten ſind die Chlyſten, die Skopzen, die Starobrijaden (die ſilbernen Tauben), die Sladkorradeen, das heißt, die das Süße Wiſſenden, die Schaloputen, auh Geiſtliche Brüder genannt, die an die fortdauernde Ausgießung des Heiligen Geiſtes glauben, die Nichtzahler (zahlen keine Steuern), die Melc<heſedekianer, die Dyrniken, die Samowoſchwalatjeli, die Ardhiiereiſtwa, die Nemoljaken (das heißt, Nichtbeter) uſw. Eine Sonderſtellung nehmen die Johanniſten ein, die Anhänger des Johann von Kronſtadt.
(Wbſl.)
Weſtafrika. Unter den 300,000 Chriſten, die e3 in Weſtafrika gibt, gehören zu der Ewekirde, die die Norddeutſche MiſſionS3geſellſcchaft verſorgt, 27,613.
Die CEwekir<e iſt dur<h den Friedensvertrag von Ver-
ſailles in zwei Teile zerriſſen .worden. Jm britiſchen Gebiet wohnen 18,768 und im franzöſiſch gewordenen
8,845.
der
Fünfzigjähriges Jubiläum evangeliſchen Miſſion in Belgiſch-Kongo.
Die am 15. bi3 23. September 1928 abgehaltene“ Konferenz des Internationalen Miſſionskomitee3 für Belgiſ<-Kongo konnte gleichzeitig da3 fünfzigjährige Japan Christian Quarterly bringt intereſſante Aus3Beſtehen der evangeliſchen Miſſion im Lande feiern. führungen Toyohiko Kagawa3 über die <hriſtlichen Cinflüſſe in Japan. Die Zeit ſei jekt reif, meint er, Japan - Vor fünfzig Jahren ſahen ſic< die den Kongo erforſchenden Miſſionare dort, wo ſie jezt in vollem für das Chriſtentum zu gewinnen. Wo er gehe und ſtehe, werde er gebeten, vor Schulkindern über praktiſche Frieden tagen konnten (in Leopoldville), vor den Fragen <riſtliher Lebensführung zu ſprechen. Die jaSpießen der Eingebornen; dreizehnmal wurde verpaniſc<e Lehrerſchaft habe ſich zugunſten eines Sculgeblich verſucht den Stanley Pool zu gewinnen! Und ſyſtems ausgeſprochen, da3 auf religiöſen Grundlagen nun arbeiten vierundzwanzig evangeliſche Miſſion3aufgebaut ſei. Die Tatſache ſei ſehr bedeutung3voll und gejellſchaften im Lande, zumeiſt' engliſche und amerikaauf die Verehrung, die die Lehrerſchaft Peſtalozzi entniſche, aber au die Kontinentalen ſind dort vertreten gegenbringe, zurüdkzuführen. Cin japaniſcher Profeſſor durd) den „Schwediſchen Miſſionsbund“ und drei habe kürzlich geäußert: „Peſtalozzi iſt jeht ein Gott und kleinere ſ<wediſ<e Unternehmungen und die noh ein Buddha für Japan.“ Weil er ein Chriſt war. [1], junge belgiſche evangeliſc<e Miſſion. Von dieſen wenden ſich die Lehrer dem Chriſtentum zu. Gleichvierundzwanzig Miſſionen, die auf 145 Stationen zeitig ſtellt Kagawa jedoch feſt, daß die antichriſtlicen 200,000 Chriſten in ihrer Pflege haben, waren ſehStrömungen in Japan nie ſo heftig geweſen ſeien wie ſeien Bukharin3 und zehn in Leopoldville vertreten; unter den 175 TeilLenin3 Werke Die gegenwärtig. in3 Japaniſche überſeßt und übten auf weite Volkskreiſe nehmern "befanden ſich au< einige Veteranen der „Wenn dieſe Beſtrebungen unter ihren Einfluß au8. Kongomiſſion, darunter Miſſionar Clark, der 1880 der Bevölkerung tiefe Wurzeln ſchlagen, wird es unin Dienſt trat und al3 einer der erſten das nördliche möglich werden, Japan zu evangeliſieren.“ Ufer de3 Stanley Pool erreichte. Bei der näcſten R (D. E. D.) Konferenz werden au< wohl Kongodriſten als VerÜber das Sektentum in Rußland berichtet Lice. Fr. Daß an der treter ihrer Gemeinden zugegen ſein. Lieb nach verſchiedenen ruſſiſchen Blättern: „Die Bapgroßen Umgeſtaltung aller Verhältniſſe* im Lande 'tiſten zählen in Rußland über eine Million. E> iſt jeht aud) die evangeliſchen Miſſionen ihren großen Anteil Die Molokanen, die die größte proteſtantiſhe Sekte. haben, wurde von dem bei der Feier anweſenden beldem Geiſte nac konſervativſten, geben al3 Anzahl ihrer giſchen Gouverneur willig anerkannt. (A. M.N.) CvanDie Anhänger zwei Millionen Menſchen an. . Ey
/
Die
96
Miſjſions-Taube. 477.35; Luther Memorial, Greensboro, 12.15; Missgion at Baghi, 22.71; Mission at Catherine, 17.12; Mission at Cleveland, 24.04; Mission at Maplesville, 11.26; Mission at Pensacola, 11.00; Mission at Union Springs, 3.75;
Neue Druſac<en. Introduction topher
F.
to the Books Drewes.
233
of the Bible.
Seiten.
By
Concordia
Chris-
Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount
Publish-
Pleazant, 12.00; Mount Calvary, Tilden, 40.44; Mount Carmel, Midway, 6.72; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, Tinela, 31.96; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 9.41; Our Savior, Possum Bend, 17.85; Pilgrim, Birmingham, 47.19; St. Andrew's, Vredenburgh, 21.70; St. James's, Buena Vista, 26.22; St. James's, Southern Pines, 10.00 ; St.John's, Joffre, 11.70; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, Lamison, 14.55; St.Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 22.00; St. Mark's, Atlanta, 20.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 35.99; St. Matthew's, Mehberrin, 38.39; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, Napoleonville, 7.35; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 35.62; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 8.66; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 65.00; Southeastern Yield, 6.11; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 68.85; Zion, Gold Hill, 6.00; Zion, Taits Place, 12.55. AMMisScellaneous: “A Friend," Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 83.00. Per Rev. Ph. Roesel, Lahoma, Okla., from Ladies' Aid, for Mollie Louder, 5.00. J.H., New Haven, Mo., for Negro Missions, 5.00. Ms. D. W. Reeb, Humberstone, Sask., for Negro JAissions, 3.00. Schoolchildren of Mission in Cleveland, O., for Mission in Africa, 17.65. M. E. H., Brooklyn, for Mollie Louder, 10.00. Mr. and Mrs. N.N., Giddings, Yex., for Negro Missions, 2.00. Mrs. H. F. Rehm, for Colored Missions Building Fund, 10.00. 'THE0o. W. ECKHART, Treasurer.
ing House, St. Louis, Mo. Prei3: 90 Ctsz. Der verehrte Verfaſſer dieſe3 ſchönen, nüßzlichen und wert-.
vollen Werkes iſt den Leſern der „Miſſionstaube“ längſt bekannt; hat er doh ſeit Jahren dieſes uns allen ſo liebe Miſſionsblatt treulich und trefflich redigiert. Daneben hat er aber auch eine ganze Reihe trefflicher Bücher geſchrieben, wie zum ſeinen Traktat Beiſpiel ſeine ſchöne Katechismuzauslegung, In dem vorliegenden Werk bietet un3 der über Logen uſw. teure Verfaſſer ein Büchlein, das gewiß in vielen Kreiſen erwünſcht iſt. Es iſt eine kurze, aber doh inhaltreiche Einleitung
Ein Buch
in die Heilige Schrift.
der Heiligen
Schrift
nach
dem andern wird genau beſchen, und wie jedes Buch zuſtande gekommen iſt, wer e3 geſchrieben hat und was e3 enthält, das alle3 wird un3 in klarer, pa>dender Sprache vorgeführt. Daneben enthält das Werk viele Karten, Vilder, JlUluſtrationen und andere Angaben, die uns beim Studium der Bibel gelegen kommen, wie zum Beiſpiel gerade auch die Anweiſung, wie man die Bibel in drei Jahren gründlich leſen und ſtudieren kann. Kurz, wer eine kurze, aber inhaltreiche und genaue „Einleitung“ in die Heilige Schrift ſucht, der findet hier, was er begehrt. Für den Konfirmandenunterricht und für Bibelklaſſen wie auch für Vorträge über die Bibel und für die Privatlektüre eignet fich das Werk vortrefflich, da es in ſchlichter Sprache geſchrieben und der Stoff klar und überſichtlich dargeboten iſt. Möge daher das Buch zahlreiche Leſer finden! Den lieben Amts8brüdern wie auch den werten Leſern der „Miſſion3taube“ aus dem Kreiſe unſerer Laien empfehlen wir es aufs wärmſt. J. T. M. Paul: der
Life and Letters. By William Dallmann. Seiten 8X10. Derſelbe Verlag. Prei3: 84.50.
354
D. Dallmann, deſſen Ruf als Schriftſteller über die Grenzen
lichen
Synodalkonferenz
Buch
in Wort
gedrungen
und
Bild
iſt, ſchildert
das Leben
in
und
dieſem
Wirken
Der Dru
-
iſt erſtklaſſig,
auf ſtarkem Glanzpapier. Schreiber dieſes hat wohl das erſte Exemplar käuflich erworben und es am Palmſonntag einem Patenkind geſchenkt und ſo geſehen, daß Dallmann3s Paul
ſions3direktor ton Heights,
Preis: 60 Cts." 5 in der Serie Alen and JAlis8ions, Redaktion erſcheint. Es iſt ungeſollte dazu dienen, den in unſern zu ſtärken,
„Received for Colored Aſisgions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma,
8115.30; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 23.53; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 2.00; "Bethel, Rock West, 12.00; Bethlehem, Holy Ark, 14.02; Bethlehem, Monroe, 3.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Buffalo, Iredell Co., 1.25; Christ, Rosebud, 46.04; Concordia, Lowerstone, 4.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 20.07; Ebenezer, Atmore, 11.75;
Faith, Mobile, 19.15; Gethsemane, Hamburg, 18.63; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 28.37; Grace, Ingo-
mar, 8.30; Grace, St. Louis, 35.00; Hope, Kings Landing, 16.80; Immanuel, Cincinnati, 20.00; Immanuel, Shaukletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro,
Drewe3:
JU., zwei Quilts,
Von
Pp. C. M. Noad,
die an Mollie
Arling-
Louder
und
ihre
Bitte. Mildtätige Miſſion3freunde, die Gaben für arme Neger haben und nicht wiſſen, wohin ſie dieſe Gaben ſenden ſollen, wollen ſie nicht ſofort -:an Miſſions8direktor Drewes ſchien, ſondern erſt bei ihm Auskunft holen. Das zweimalige Schien ein und derſclben Gabe loſtet ja mehr Porto und macht unnötige Arbeit.
Consuming Love. An Account of the Life and Work of Adoniram Judson, Missionary to Burma. By0.4. Geiseman, pastor of Grace Lutheran Church, Oak Park, I11. 170 Seiten 5X7%. Concordia Publishing
- Contributions Received by the Treasurer. 7 April 1--30, 1929.
Dank.
Waiſenkinder in New Bern, N. C., geſchit wurden.
auch Kinder intereſſiert.
House, St. Louis, Mo. Dies iſt das ſechſte Buch das unter D. L. Fürbringer38 mein feſſelnd geſchrieben und Kreiſen matten Miſſionsſinn
und
Superintendent Kramer: Erhalten für die Armen 82.00 von Frau RN. B. Lange, Chicago, 5.00 von John Leßman, Independence, Kanſ.; von Frau Anna Hadbarth zwei Schachteln Kleider; von Karl Chriſtian und Frau, Mayville, WiS., eine Schachtel Kleider; von N. N., Frohna, Mo., zwei Kiſten Kleider für arme Familien in Alexandria, La. =- Miſ-
des
großen Heidenapoſtel3s Paulus, Die Darſtellungs8weiſe iſt knapp, kernig und padend. Nicht weniger als 188 Bilder zieren dies Prachtwerk. Unter den Bildern, die eine ganze Seite füllen,
befinden ſich zwölf in Farbendruk.
Quittung
köſt-
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen beachten, ob das Abonnement abgelaufen
auf dem Blatt anſehen und iſt oder bald ablaufen wird.
“Tune 29" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man " bezahle gütigſt anan ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar ſe prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braucht. -
-
Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreiſen dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt.
auf
„Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer,
welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſjion8-Tanbe““ erſcheint einmal monatli<.
Der Preis für ein Jahr
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: LÄGLemp a SS NGETPESEOEETEALES SEDE 50 Ct3.
Von „
10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl.
60
„
"
„
In St"» 208Louis, bitrch durc Träger Träge oder
„
"
Poſt
Fezogen, en,
„
3 Cts.
ſot 1 ſowie
inin
„
„
Canada aund nb Canada
fm im Aus» 9 land 60 Cents pro Exemplar.“ eto Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Puhblishing Uouse, St. Louis, Ilo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. €. F.
Drewes, 3558 S. Jeſſerson Avenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die
Negermiſſion an den Kaſſierer, - Avenue, St. Louls, Mo. 0,
Ur, Theo. W. Eckhart,
3558
S.
Jefferson
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſcen Zynodalkouferenz von Nordamerika. Published
Acceptance
monthly
by
Concordia
Publishing
House,
St. Louls, Mo.
Subscriptlon
price, 50 cts. per annum,
Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the ſor mailing at speclal rate of postage provided for in Section 1103, Act of October
51. Jahrgang.
Du
ſei Gott
wertes
Lob
und
Dank
geſungen,
Negerſeminar,
Daß dir dein Werk ſo wohl gelungen Die ganzen fünfundzwanzig Jahr'! Weld) reiche Segensjtröme floſſen So mild herab vom Gnadenthron! Saatfelder
ſah
man
lieblich
Du
wertes
Negerſeminar!
Du
wertes
Negerſeminar!
ſproſſen
=-
:
Er woll' dir Kraft und Mut verleihen, Viel Fruct- und Freude immerdar! C3 hängt ja von des Höchſten Segen Auch der Erfolg der Zukunft ab, Wenn finſtre Mächte gar verwegen Aufſtehn, zu graben dir dein Grab. Dod) für<hte nicht der Feinde Toben, |
C3 herrſcht ein Fürſt im Himmel droben, Der heißt no< heute „Wunderbar“. Mag Welt und Hölle ſich verſchwören, Zu hindern deine Miſſion, . Nicht3 kann das Rettung3werk zerſtören; E3 hat's in Händen Gottes Sohn. Getroſt voran in JEſu Namen, Du werte38 Negerſeminar! aus
des
Wortes
guten
Samen
Und made deine Schülerjhar Zu liebeglüh'nden Friedensboten,
Die waer
wirken hin und
her,
Damit aus all den geiſtlich Toten Da3 Reid) de38 Königs ſich vermehr'! Der Jüngſte Tag wird's klar beweiſen,
Du
wertes Negerſeminar,
3
Wie viele Mohren JECſum preiſen Im herrlich-großen Jubeljahr. | Wie werden dann die Seeſen klingen, Wenn Lehrer ſtehn in Himmelsglanz Und alle Sel'gen ſie umringen, Gekrönt mit ew'gem Chrenkranz!
O. R. Hüſc<hen.
5, 1918.
Ur. 7. Ein
Freudentag
in Greensboro.
Greensboro, ſo genannt zu Ehren des Generals Nathanael Greene, der nächſt Waſhington der bedeutendſte General
Der ſauren Arbeit ſchönſter Lohn. Gott laſſ' dich wachſen, blühn, gedeihen,
Streu'
strictly In adyance.,
Juli 1929.
Zum ſilbernen Jubiläum unſerer Lehranſtalt in Greens8boro. Nun
payable
Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July
in der amerikaniſchen Armee war,
iſt eine ſc<öne, ſ<nell aufblühende Stadt in North Carolina, die mit ihren Vorſtädten gegen 60,000 Einwohner zählt. Unter den Negern dieſer Stadt wurde im Jahr 1893 die Miſſionzarbeit von un3 begonnen. Außer den beiden Negergemeinden, die nun vereinigt werden, haben wir in Green3boro eine unſerer beiden höheren Lehranſtalten, das Immanuel Lutheran College, deſſen Gebäude auf einer ſanften Anhöhe im öſtlichen Stadtteil ſtehen. Dieſe Anſtalt feierte am 30. Mai ihr ſilbernes Jubiläum. Darüber ſoll hier berichtet werden. Wie Jmmanunel gegründet wurde. Al35 unſere Negermiſſion etwa fünfundzwanzig Jahre beſtanden hatte und die Notwendigkeit immer dringender an uns herantrat, au farbige Miſſion3arbeiter auszubilden, ließ unſere Synodalkonferenz ihre erſte Negeranſtalt ins Leben rufen. Nachdem die Miſſionskommiſſion dreimal vergeben3 verſucht hatte einen Leiter der Anſtalt zu finden, beauftragte ſie Miſſionar Nil3 IJ. Bakke in Concord, dort die Anſtalt zu eröffnen und als Profeſſor und Direktor zu dienen. Die Eröffnung erfolgte am 2. März 1903, und zwar mit fünf Schülern. Der zweite Sto> der im Jahr 1895 von den Schulkindern der:Synodalkonferenz erbauten Schule in Concord diente al8 Wohnſaal und aud) als Lehrſaal. Hinter der Kir<e ſteht heute noh
98
Die
WMiſſions-Taube.
T P. N. J. Bakke, +
T P. J. Phil. Schmidt, +
der erſte Direltor.
Wohngebäude
ehemaliger
in Greensboro,
Ein neues
eingeweiht
Adminiſtrati ons8gebäude
Bilder aus der Geſchi<hte des Immanu el
am
29.
iſt dringend
Lutheran
Profeſſor
November nötig.
und Direktor.
1927.
College in Green8horo.
Die
Hlijſions-Gauve.
ein kleines Framegebäude, das als Bäckerei, Küche, Eßſaal und, Badezimmer benußt wurde. Jetzt wohnt die alte Aunt Sallie in der alten Bude. Im September 1905 wurde die Anſtalt nach Green3boro verlegt. Dort beſit die Synodalkonferenz gegen vierzehn Aer, auf dem folgende Gebäude
ſtehen: das im Jahr 1907 eingeweihte Collegegebäude, ein neues Wohnhaus für Mäd<hen „1927“, eine Elementarſc<hule und
drei Profeſſorenwohnungen. Profeſſoren.
Seit der Eröffnung de3 Immanuel
folgende Paſtoren
College haben
oder Lehrer an der Anſtalt gedient:
N. J. Bakke, IJ. Phil. Shmidt, Lehrer H. Perſſon, Friedrich Wahler3, jezt am College in St. Paul, H. W. Groß, Martin Lochner, jet in Niver Foreſt, Friedrich Berg, Albert Berg, H. Volz, A. E. Kunzmann, jekt in Winfield, H. N. Wittſc<hen, Martin Dorpat, Enno Schülke, Walter G. Shwehn, W. L. Rörig, Theo. Rennegarbe, F. L. Lankenau, jekt in Winfield, IJ. E. Shufelt, F. D. Alſton und John McDavid. Die jetzige Fakultät beſteht aus den folgenden Berſonen: Heinrid) Nau, Ph. D., Präſes der Anſtalt, Jriedrich Berg, Walter Be>, Wilhelm Gehrke, Wilhelm Kampſ<midt, Hugo Meibohm, Frl. M. J. Turner, Kapitän S.A. Reid, Inſpektor, und Frau S.A. Der Vorbereitungsſc<hule ſteht Frl. Reid, Matrone.
Helene Lynn vor.
Die Feier.
Gott ſ<hi>te herrliches Wetter für den Feſttag. Die Verſammlung der Alumnen tags zuvor hatte viele frühere Schüler nach Green3boro gebra<t. Man ſah Jeſtgäſte aus Alabama, Georgia, North und South Carolina, Virginia, New Jerſey und New York. Die Feier fand in der Aula ſtatt. Sie ſollte um So ſtand es auf dem Prohalb elf Uhr beginnen. die beiden Tage3zeitungen. auh gramm; ſo berichteten Dod ich fand, daß der Anfang nach C. P. T. gemadt wurde, da8 heißt, Colored People's Time. Das war für Prof. Berg und mich ſowie für andere, die pünktlic< in Reihe und Glied marſc<hbereit ſtanden, eine Prof. Kampſc<hmidt, der die kleine Geduld8probe. liebe Not, uns beide Alten, ſeine hatte Jeier leitete, die wir ganz an der Spiße ſtanden, bis elf Uhr zurüczuhalten. Prof. Nau war gerade eine Woche zuvor an Gelenkrheumati3mus erkrankt und mußte da3 Bett hüten,
während wir in der Gemeinde jubilierten und Gott gemeinſchaftlich unſern Dank darbrachten. Die lieben Leſer der „Miſſionztaube“ mödten vielleicht das Feſtprogramm ſehen. Hier iſt es:
tiEEEE SS
Vorſpiel
Charlotte,
auf.
99 der
N. C.
Collegeorgel:
Miſſionar
F. Vorice
aus
Gemeindegeſang: “Come, Thou Almighty King." Gebet: Miſſionar Peay aus Selma, Ala. Schriftabſchnitt: Prof. Kampſchmidt. Gemeindegeſang: “Praise to the Lord, the Almighty. Jubiläumspredigt: Prof. Friedrich Berg. Text: 1 Kor.
1, 4-9.
Chorgeſang unter Prof. Kampſchmidt3 Leitung. Kurze Anſprachen und Gratulationen von P. C. F. Drewes, Vertreter der Miſſionslommiſſion, Prof. Paul Lehman vom Alabama Luther College in Selma, Ala., P., Wm. O. Hill in Yonkers, N. Y., Vorſitzer des Alumnenvereins, und P. Frank D. Alſton, dem Superintendenten des ſüdöſtlichen Miſſion3feldes. Kollekte für den Baufonds, Gemeindegeſang: NAC?
Gebet
und
Segen:
“Illy
Soul,
P. John
Repeat
His
Praise."
Fuller aus Mount
Pleaſant,
Vermeldungen.
Unſer alter Freund Prof. Berg hielt eine herrliche, erhebende Jubelpredigt, die aller Hörer Herzen mit Dank gegen Gott erfüllte für die vielen Segnungen, die der gütige, getreue Gott der Anſtalt und durc ſie unſerer Negermiſſion erwieſen hat. Die Zuhörer, darunter
viele ehemalige
Schüler
de3 Feſtprediger3,
bei denen er in hohen Ehren ſieht, lauſchten geſpannt ſeinen feſſelnden Worten. Screiber dieſes löſte große Freude aus, al3 er in
ſeiner Anſprache die Pläne zeigte, die er am Morgen
per Luftpoſt von Ardjitekt Steimeyer in St. Louis er-
halten hatte. Es waren die Pläne für das neue, ſo dringend nötige Lehrgebäude. Die erſten Abiturienten der Anſtalt. Immanuel iſt nicht nur ein College und Predigerſeminar, ſondern aud) zugleich ein Lehrerſeminar. Die erſten Abiturienten waren zwei Lehramtskandidaten, nämlid) Frank D. Alſton und Eliza Johnſton, die im Juni 1907 Examen machten. Frl. Johnſton hat in verſchiedenen Miſſionsſ<ulen ſowie in öffentlichen Sculen unterrichtet, iſt jezt aber wegen 'geſchwädter Geſundheit arbeit5unfähig. Alſton hat ſpäter privatim Theologie ſtudiert und iſt ſeit einigen Jahren der Superintendent der von farbigen Miſſionaren bedienten Kirchen und Schulen auf dem Gebiet von Atlanta bis Yonker3. Abiturienten, die jebt noh im Predigtamt ſtehen. T. D. Alſton in Charlotte, N. C.; John Alſton in Atlanta, Ga.; E.N. Berger in Alexandria, La.; Wm. Eddleman in Birmingham, Ala.; Fred Foard in Monroe, N. C.; IJ. W. Fuller in Mount Pleaſant, N. C.; L. Gauthreaux in Camden, Ala.; Wm. O. Hill in Yonker3, N. Y.; Jeſſe A. Hunt in Winſton-Salem, N. C.; Prof. Paul Lehman in Selma, Ala.; Prof. R. O. L. Lynn in Selma, Ala.; C. Malloy in Char-
Die
100
Miſſtons-Taube.
lotte, N. C.; Charles D. Peay in Alabama; Auguſtus Robert3 in Spartanburg, S.C.; W.J. Tervalon in Tinela, Ala. ; John Thompſon in Tilden, Ala.; Prof. W. Twitty, Selma, Ala.; F. IJ. Vorice in Salisbury, N. C. Dieſen iſt am 30. Mai no< Kandidat Byron Skinner hinzugetreten, deſſen Wirkungskreis in Wilcox County, Ala., ſein wird. Nächſtes Frühjahr werden, will's Gott, vier theologiſche Studenten Examen maden. Sclußfeierlichfeiten. Mit dem Scluß de3 Gottesdienſtes am Vormittag nahm der Freudentag jedod) no< kein Ende. Nachdem die Anſtalt alle Gäſte von auswärt3 zu Mittag im Eßſaal bewirtet hatte, folgte am Na<hmittag um drei Uhr da3 commencement. Zuerſt wurde ein Bild der Gäſte, die ſich eingeſtellt hatten, abgenommen. Das große Bild befindet ſid) in der Mitte dieſer Nummer. In Direktor Nau3 Abweſenheit führt Prof. Berg den Vorſit. E3 war ein feines Programm, das zur Ausführung kam. Das Programm. Eingang38marſc<: Geſang: “Guide Eröffnungsgebet:
Salutatory:
F. Vorice. Me, O Thou Great Jehovah." Superintendent Alſton.
Die dritte Feier des Tages. Es war bereits fünf Uhr geworden, als die Shlußfeierlichkeiten zum Abſc<hluß kamen. Nun folgte noch eine dritte Feier, die urſprünglich nicht auf dem Programm ſtand. Die ganze Verſammlung marſchierte hinaus auf den campus, wo Sdreiber dieſes eine kurze Anſprache hielt und dann den erſten Spatenſtich tat, wo da3 neue Gebäude errichtet werden ſol. Dr. Nau hatte ſein Bett ans Fenſter rücken laſſen und konnte alles ſehen und hören. Die ganze Verſammlung ſang dann “Praise God, from whom AI Blessings Flow". So wurde unſerm Gott für alles Ehre, Ruhm, Prei38 und Dank dargebracht. Er, der unſere farbige Prophetenſ<hule in Green3boro all dieſe Jahre in Gnaden mit großen Gütern geſegnet hat, wolle ihr, ihren Profeſſoren und S<ü-
lern au< in Zukunft gnädig ſein und Immanuel zum Segen für viele mit Chriſti Blut teuererkaufte Negerſeelen machen! Aud) wolle er ihr mildtätige Freunde und Gönner erwecken, die nun mit ihren irdiſchen Gütern und Gaben helfen, daß da38 neue Gebäude im Herbſt ohne Sulden eingeweiht werden kann! Immanuel, Gott mit uns. C.F. Drewes.
Theodor Johnſon aus Cheſter, JU.
Mädchen<or unter Frau E. Simpkins' Leitung. „Die lutheriſche Gemeindeſchule“: Hopie Kilpatri>, Charfotte, N. C. Solo: Vivian Foard aus Monroe, N. C. Valedietory: James Haſty aus Southern Pines, N. C.
Studentenhor: “O Lamb of God, Still Keep Me." Feſtrede: Prof. Lynn aus Selma, Ala. (Köſtlich!) Anſprache und Verteilen der Diplome:
Kurze Anſprache: "T. College.
Prof.
Berg.
Prof. F. D. Bluford, Präſes des A. and
Gebet und Segen: Superintendent Alſton. Studenten<hor: “Hats Off to You, Dear I1.1L.C."
Prof. Bluford38 Anſprache war urſprünglich nicht auf dem Programm. Da er jedod ſo freundlid) war, der Feſtlichkeit beizuwohnen, wurde ihm von Prof. Berg Gelgenheit gegeben, einige Worte an die Verſammlung zu richten. E38 waren feine, freundliche Worte. Er wies hin auf da3 löblihe Verhältni3 zwiſchen Immanuel und A. and T. (Agricultural and Technical), lobte die Willigkeit unſerer Leute, ihnen im Notfall zu helfen, zeigte die wirklich hohe Aufgabe
unſerer Anſtalt und brachte ſeine Glü>wünſc<he dar. Das A. and T. College iſt eine öffentliche, vom Staat unterſtüßte Anſtalt, die etwa eine halbe Meile von
unſerm College entfernt iſt.
Al3 während de3 Welt-
Triegs unſere Anſtalt mit ihren von Deutſchen abſtammenden Lehrern in der öffentlichen Preſſe angegriffen wurde, war e3 Bluford3 Vorgänger Dudley, der öffentlich und ſonderlich al8 Verteidiger unſerer
Profeſſoren auftrat.
Etliche3 aus dem Leben eines Negermiſſionar8. Der Neger weiß bekanntlich ſehr wenig von Sparſamkeit. Sobald er Geld verdient hat, gibt er e3 wieder aus, oft für unnüße Dinge oder do<h für Saen, die er nicht beſonder3 nötig hat. Wenn ihm dann ſein Geld mit überraſchender Geſchwindigkeit durd) die Finger gegangen iſt, dann überlegt er ſich erſt, was5 er eigentlid) damit hätte tun ſollen; und nun geht er zu ſeinem guten weißen Freund und klagt ihm ſeine Not, zeigt ſeine zerriſſenen S<huhe und ſeine ſ<häbig gewordenen Kleider oder bittet im Namen eines Franken Kinde3 und dergleichen mehr, ihm doh in ſeiner Verlegenheit zu helfen. Die Folge davon iſt, daß er ſehr ſelten aus ſeinem Mangel heraus8kommt und in nur ſeltenen Fällen etwa3 zurüdgelegt hat für die mageren Tage und Jahre. Ein Geizhal3 iſt daher eine große Seltenheit unter den Negern. Nur in den ſeltenſten Fällen wird ſich wohl im Herzen de3 weißen Freunde3 der Verdacht regen, daß der bettelnde Neger am Ende mehr Geld auf Lager liegen hat, al3 der weiße Freund ſein eigen nennen darf. Um ſo mehr erſtaunt man über folgendes Erlebni3.
Vor zweiundzwanzig Jahren wohnte hinter unſerm Hau3 in New Orlean3 ein Negerpaar. Die Leute
ſtanden damal3 ſchon in hohem Alter. Do<h waren ſie beide no< ziemlich rüſtig. Der Mann ging am
Die Wiſſions-Taube.
101
Montagmorgen mit ſeinem Schubkarren und ſammelte Wäſche ein, die ſeine Frau dann im Laufe der Woche wuſ<. Am Samzstag fuhr er in ho<aufgetürmten
größten Teil in Goldmünzen =- in Lappen gewidelt um den Leib trug, vorzählen laſſen. Nah ein paar Tagen ſagte mir ein3 unſerer Ge-
Kunden
Mutter nod am Leben treffen wolle.
Körben auf demſelben Schubkarren die Wäſche zu den
zurü>.
Da3
ging
ſo lange,
bi3
des
alten
Mannes Kräfte und ſein Sc<ubkarren zugleid) verſagten und ſeiner Frau Kräfte wohl au nicht mehr
meindeglieder, mid)
daß
dieſes Glied,
ich eilen müſſe,
ob ich mich
Frau in3 Haus zu gehen.
wenn
ich die alte
Zugleich fragte
nicht für<tete,
„Für<ten?
zu der
Warum ſollte
hinreichend waren, um die Wäſche zur Befriedigung der Kunden zu beſorgen. Von jekt an ſaß der Mann tagaus, tagein an ſeiner Tür und beklagte ſich bei den Vorübereilenden, daß ſeine Kräfte dahin ſeien. J< unterhielt mich oft mit ihm, gab ihm auch unſern
id) mich denn für<ten?“ Das war mir nicht recht klar, ehe ich dur) die Tür des Hauſes trat. Dort lag die alte Frau allein, ſcheinbar von aller Welt verlaſſen,
aber davon ab, ihn viel zu unſern Gottesdienſten einzuladen, da ſeine Frau behauptete, ſie ſeien Glieder
viel Bettzeug aller Art, ſo daß man
Lutheran
der
Pioneer und andere Sachen
Methodiſtenkirhe.
Die
Frau
war
zu leſen, ſtand
viel
auf
der
Straße zu ſehen. Überall war ihre Klage, daß mit ihrem “old man" gar nicht3 mehr anzufangen ſei, und daß ſie gehörigen Trubel mit ihm habe; und daran knüpfte ſich dann ſ<nell die Bitte, ihr do<h etwa3 Kleingeld zu geben. Man ſah ſie oft die Straße entlang
gehen
und
in
den
Abfallskannen
kramen,
um
Brotſ<nitte für ihre Hühner und wohl aud für ſich herauszuholen. ; Nach einer Reihe von Jahren ſtarb der Mann. Wie mir ſpäter mitgeteilt wurde, ließ die Frau ihn ohne Sang und Klang begraben. Sie ging nah wie vor die Straßen entlang, unterſuchte genau alle Abfallskannen, erzählte jedem, der ſie anhören wollte, ihre Not, und bat dann ſ<nell um ein Almoſen. Wa3 ſie auf dem Leibe trug, waren faſt ausſc<ließlich Kleidungsſtüde, die wir ihr gegeben hatten. Wir zogen ſ<ließlich aus der Nachbarſchaft fort, und ih verlor die alte Frau aus den Augen. Eines Abend3 ſah i< eben dieſe alte Frau die Straße entlang wanken. Sie ſah einem wandernden Gerippe ähnlicher als einem lebenden Menſ<en. Sie war nahezu erblindet, ſo daß ſie mich kaum erkannte. Al3 ſie ſchließlich merkte, wer ich war, fing ſie auch ſofort an, mir ihre Not zu klagen. SedsShundert Dollar3 hätten die Leute ihr geſtohlen! Da ſie ſehr ſchwärmeriſch veranlagt war und auf offener Straße ſofort anfing zu tanzen und zu jaudzen und in die Hände zu klatſchen, wenn ſie in Aufregung geriet, ſo hielt ich e38 für ratſam, dies Weſen nicht zum Ausbruc kommen zu laſſen, ſondern ſie mit der Tröſtung zu beſc<wictigen, daß ich ſie in den nächſten Tagen in ihrem Hauſe aufſu<en würde. Bei mir ſelber dachte ich, daß die Frau nun wohl aud noh den Verſtand vollends verloren hätte. Von anderer Seite wurde mir aber verſichert, daß da3 mit den ſe<3hundert Dollar3 ſeine Richtigkeit habe. Sie war öfter3 zu einer andern Frau gekommen und hatte ſich das Geld, das ſie =- zum
auf
einem
Matratzen,
Lager,
das
BettdeXen,
andergewühlt!
aller
Lumpen,
Beſchreibung alles bunt
ſpottete.
durc<ein-
Um das Bett herum lag nod ebenſo-
dem Krankenbett
gar nicht näher treten konnte. Sie betaſtete das leere “pocketbook", glitt mit ihren mageren Händen über den Schrank
und
verſuchte ihm
etwas
Da3 Ganze war ſ<hauerli< anzuſehen.
zu entnehmen.
Dabei verſagte
einem faſt der Atem in der erſtikenden Luft.
No) eine Woche lang konnte ih die alte Frau beſuchen. Kein Menſ< bekümmerte ſi<ß um ſie. Sie brachte oft die ganze Naht in ihren Fieberphantaſien allein zu. Na< und nad ſchien der Verluſt ihres Geldes3 bei ihr in Vergeſſenheit zu geraten. In ihren lichten Momenten betete ſie mit mir, verſicherte mir au<h, daß ſie ſi< jebt an ihren Heiland halte und dur< ihn ſelig zu werden hoffe. Sie betete den 23. Pſalm mit mir. Schließlich nahm aud das Zimmer nod) eine andere Geſtalt an. Eine Frau, die zu unſerer Gemeinde gehörte, kam mit ihrer Mutter, ordnete das Bett, entfernte allen überflüſſigen Unrat und ſ<heuerte das Zimmer mit Lauge. Allen Reſpekt vor dieſer tapferen Chriſtin! Das würden nicht viele unſerer ſonſt guten Chriſten gewagt haben. Der liebe Gott wird ihr dies aud) gewiß nicht vergeſſen. Zum letßtenmal ſtand ich an dieſem Krankenbett. Die Nachbarin war neben mir eingetreten. Sie ſagte: „Die Alte wird wohl dieſe Naht verſ<heiden. Wann können Sie ſie morgen begraben?“ Der nächſte Tag war ein Sonntag. Außer meinen Gotte3dienſten hatte ich nod) für einen kranken Amts8bruder zu predigen. Alſo am Vormittag konnte id) kein Begräbnis beſorgen. „Gut; dann etwa zwei Uhr nachmittags.“ „Ja.“ Al3 ich am Sonntagmorgen eben von der Kanzel kam, wurde ich an38 Telephon gerufen. Um zehn Uhr ſollte ih kommen und „ein paar Worte über die Alte ſagen“. Da3 war natürlich unmögli<. So iſt auch ſie ohne Sang und Klang zu Grabe getragen worden. Von ihrem Gelde hatte ſie ſich ſelbſt nichts gegönnt. E38 madte ihr Freude, es durd) ihre Finger gleiten zu laſſen. Dann ging ſie auf die Straße und bettelte um Kleingeld. Ihren Mammon mußte der liebe Gott ihr nehmen. Das hat unter Gottes gnädiger
Die
102
UHlijſtons-Taube.
Leitung dazu geführt, daß ſie nod) in der elften Stunde von ihrem Heiland gehört hat und, wie wir hoffen dürfen, im Glauben an ihn aus dieſer Welt geſcieden iſt. G.M. Kramer. =------====---S-----
Prof. E. L. Arndts
Tod
und
Begräbnis.
D. Fürbringer ſ<hreibt hierüber im „Lutheraner“: Gerade vor Abſchluß dieſer Nummer
ſind uns auch
nähere Nachrichten über Miſſionar Arndts Heimgang und Begräbnis zugegangen. Er hatte ſich einige Tage vor ſeinem Tode erkältet, war aber trotdem eifrig bei ſeiner Überſezungsöarbeit
weilen und nur der eine Sohn al3 Geſchäftsmann in dem weit entfernten Canton, China, tätig iſt, mußten die Miſſionsgeſchwiſter in Hankow alles mit dem Begräbnis ordnen, das am 21. April ſtattfand. Im Hofe vor den vier Miſſionar8wohnungen wurde die ganze Trauerfeierlichkeit in der <hineſiſmen Sprache gehalten, und die Evangeliſten von den verſchiedenen Miſſion3kapellen in Hankow amtierten und hielten bewegliche
Anſprachen
vor
den
verſammelten
eingebornen
Chriſten. Eine große Zahl von Kindern aus den verſchiedenen Miſſionsſchulen war trotz des ungünſtigen Wetters zugegen. Dann wurde die ſterbliche Hülle in die kleine deutſ<e Kapelle gebracht, wo
Arndt
oft ge-
predigt hatte, getragen von den djineſiſchen Evangeliſten,
und
ein
Trauergottes3dienſt
abgehalten. Miſſionar ZJ. A. Fiſcher redete deutſch über 1 Moſ. 49, 33, Miſſionar HS. C. Klein engliſch über Offenb. 14, 13, und Miſſionar H. O. Theiß vollzog die Liturgie. Bekannte Ausländer
und
angeſehene
treter
anderer
amte, wie der Generalkonſul,
Der Leichengotte3dienſt Miſſionar Arndts in der deutſchen Kapelle zu Hankow. Beim Sarge ſtehen ſec<3 <ineſiſche Evangeliſten aus unſerer Miſſion und hinter dem Sarge unſere vier Miſſionare in Hanlkow (von linls nach rechts): I. A. Fiſcher, H. O. Theiß, H. C. Klein und W. H. McLaughlin.
»
K IEE EMEA
3
Reht3
ſien
unſere
dortigen weiblichen
geblieben, hatte noh am Abend vorher einen Spaziergang gemadt, jedod) aud) geklagt, daß er Schmerzen auf der Bruſt habe. Auf Zureden unſerer Krankenpflegerin in der Chinamiſſion, Frl. M. Ölſc<läger, legte er ſi am Abend de3 16. April früher ſc<lafen, und al3 die Pflegerin am nächſten Morgen ſich nach ihm umſah, ſchlief er ruhig und atmete regelmäßig; als ſie jedo<h nad zwei Stunden wieder nachſah, war er ſchon entſchlafen, offenbar ganz ruhig und friedlich. Ein Arzt, der herbeigerufen wurde, meinte, daß jedenfalls ein Herzſchlag ſeinem Leben ein Ende geſetßt habe. Aber wie er immer al8 vor Gott wandelte und
in regem Gebetsverkehr mit ſeinem Heiland ſtand, ſo war gewiß auch ſein Heimgang eine ſelige Heimfahrt. Da ſeine Gattin und Kinder in Amerika und Europa
C
Bwin
Miſſionöarbeiter.
Be-
amerikaniſche ebenſo VerMiſſionen
waren zugegen. „Jeruſalem, du hochgebaute Stadt“ und vorher „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“ und nachher „Nun laßt uns3 den Leib begraben“ wurden deutſc<, <ineſiſM und engliſ<; geſungen. Die? vier Miſſionare ſangen antiphoniſc< den 130. Pſalm und das Nunc Dimittis ( „HErr, Diener im Frieden fahren“),
nun läſſeſt du deinen Luk. 2, 29. Seinen letzten Ruheplatz fand der aus reicher, geſegneter Tätigkeit Abgerufene auf dem ſogenannten International Cemetery. Eine Woche vorher hatte er nod) bei der Beerdigung der Gattin eine3 der eingebornen Evangeliſten eine ſehr tröſtlihe Leichenrede an die Hinterbliebenen gehalten. Die Miſſion3geſchwiſter berichten aud nod), wie ihn bi3 zulett ſeine Arbeit beſchäftigte und er nicht zugeſtehen wollte, daß
er wirklich krank ſei.
Er ſprac ſeine Freude darüber
aus, daß er in China geblieben ſei, weil es ihm ſonſt unmöglich geweſen wäre, ſeine Überſetzung3arbeit zum Druc zu bringen. Ex ruhe in Frieden, und das ewige Licht leuchte ihm!
Die
Hljſions-Taube.,
China. Miſſionar
Linden
von
wurden
der
Nheiniſchen
Miſſion
berichtet aus Tungkun, der großen Kreisſtadt zwiſchen Hongkong
und
Kanton,
von
einem
Anſturm
von
Frauen auf einen Tempel. Wahrſcheinlich von den Tempelwächtern war das Gerücht au8geſprengt worden, zwei Bäume am Wege nad Taipeng hätten plößlich zu reden begonnen; der eine habe immer gerufen: „Tſam, tſam (ſc<hmerzlich)“, der andere: „Fu, fu (bitter)“. Das bedeutete herannahendes
Unheil.
Um
es zu verhindern,
mußte man
zu den Götzen gehen. Nun aber wurde erklärt, dieſe würden die Opfer und Gebete dreimal am Tage annehmen, aber jedeömal müßte 31.50 gegeben werden. Wer es zahlen konnte, ging
allein
die Armen Erlaubnis
in
den
103
zerhackt und
verbrannt,
die tönernen
wurden
zerſchlagen. Das Volk beantwortete dieſe Tat mit einem Aufruhr. Sie verbrannten die Möbel in dem Politiſchen Bureau und zerſchlugen die Fenſter. Nur mit Mühe konnten ſie von einem Verbrennen de3 Gebäudes abgehalten werden. Infolge ſolc<er Vorkommniſſe hat das Miniſterium
des Innern
die Anweiſung
gegeben: Sollten die Tempel wirklich religiöſer Andacht dienen, ſo ſeien ſie zu erhalten; würden ſie aber nur
für abergläubiſche
ſie geſchloſſen werden.
und
Allgemein
das
Zwe>e
verwendet,
Eigentum
wird
müſſe
angenommen,
ſo müßten
konſiöziert
daß
dieſer
lette Punkt der Regierung die Hauptſache iſt, weil ſie
Tempel,
aber durften mit der ſdclauen
Tempelwächter
zuſammen-
legen. Und ſo gingen nun täglich Trupp35 von zehn bis zwanzig und mehr zum Tempel, um dort zu beten ' und zu opfern. Und zu gleicher Zeit beſ<ließt die Provinzialregierung in Kwangſi, daß der Verkauf und das Verbrennen von Weihrauch, Opferkerzen und Papieropfergeld vor den Gößkenbildern und Ahnentafeln vom 1. Januar dieſes Jahres ab ſtrengſtens Der internationale Kir<hhof in Hankow. Im Vordergrund das mit Blumen bede>te Grab Miſſionar Arndts. unterſagt ſei. Und die in der Stadt Kanton gelegenen Klöauf dieſe Weiſe in den Beſitz der Tempelländereien ſter Hai Chung und Kwang Hſiao werden zu öffentlichen kommt, die zum Teil ſehr beträchtlich ſind. Park3 umgewandelt, während in Sianfu, in der Pro„Die Kir<e Chriſti in China.“ Die vinz Schenſi, der große Hſiao-an-ſhih-Tempel auf BeKir<hen der engliſchen Baptiſten in Schantung haben ſc<luß der dortigen Provinzialregierung in ein Waiſenbeſchloſſen, ſi<) der Kirc<e Chriſti in China anzuhau38 und Findlingö8heim umgewandelt wird. (Ein ſchließen. Damit wädſt dieſe um 128 .Gemeinden, bezeihnender Gegenſatz im Denken der Regierenden von denen. ſic) 23 ſelbſt erhalten, und 7,000 abendund der großen Maſſe in China.) Das Miniſterium des mahlSberedtigte Mitglieder. Innern hat ſhon eine Menge von Tempeln einfach Die Urteile über das Chriſtentum des Genekonfiöziert, Gößzen verbrannt, ja die Gebäude ſelbſt ral Feng Jü Hſiang gehen weit auseinander. - vielfach dem Boden gleihmaden laſſen. Als BegrünDa iſt es denn intereſſant, das Urteil ſeiner Frau dung für dieſe Handlung3weiſe wird angegeben, e3 darüber zu hören. Sie erklärte kürzlich: „Jd weiß, gebe keinen Gott, die Ohnmacht der Gößken ſei ein Bedaß die Menſc<hen ſich über mid) und meinen Mann wei3 dafür. In Antung, in der Kiangſu-Provinz, ſehr wundern. Wir wünſchen für unſer Vaterland wurden zum Beiſpiel kürzlich auf Befehl der Behörden nichts mehr, al8 daß die andern Nationen e3 gerecht alle Götzen im Stadttempel zerſtört; die hölzernen
Die
104
Miſſions-Taube.
behandeln. Wir haben vieles in Rußland gefunden, was wir bewundern. Wir mögen mißverſtanden werden, ſie mögen mid) ſelbſt aus der Kir<he ausſtoßen, aber eins mödte i<h Ihnen ſagen, ich verſuche im Geiſte JEſu Chriſti zu leben.“ Chriſtliche Miniſter. In der neuen Regierung Chriſten
ſind von geleitet.
den zehn Miniſter
Miniſterien fünf von des Auswärtigen iſt
Dr. C. T. Wang, früher Generalſekretär des Nationalkomitees des Chriſtlichen Vereins junger Männer; Miniſter für Handel und Induſtrie Dr. H. H. Kung, zeitweilig Sekretär des Chineſiſchen Chriſtlichen Vereins junger Männer in Tokio und gleichzeitig jett nod)
Haupt
einer
driſtlihen
Schule
in
Schanſi;
Finanzminiſter T. V. Sung, Sohn eines Laienprediger3 in der Südlichen Methodiſtenkirhe; Juſtizminiſter Dr. Wang Chung-Hui, Sohn P. Wongs,
früher am Findelhaus in Hongkong, dann an der ſelbſtändigen Kirche der Londoner Miſſion in Hongkong; Kriegsminiſter General Feng Jü Hſiang; dazu kam nod) der Miniſter des Innern Hſueh Tu-pi, der aber zurückgetreten iſt. E3 iſt bezeichnend, daß China, wo es an den Wiederaufbau geht, ſo ſtark <hriſtliche Führer herangezogen hat. Sun yat ſen-Verehrung. Jn der Hauptſtadt der Hunanprovinz Tſ<hangſc<a war an Sun yat jens Geburt5tag neben andern großen Bildern, die Suns
Größe
rühmten,
eins
an
einem
ſehr
belebten
öffentlichen Platze in Leben8größe aufgeſtellt, auf dem er als Lichtgeſtalt über die Erdkugel ſchreitet. Darunter ſtanden die Worte: „Der große Präſident Sun iſt das Licht der Welt; er iſt der Rettungsſtern Chinas.“ In der ganzen Stadt waren Plakate angeklebt: „Mit der Geburt Sun yat ſens erhielt die Welt das eine wahre
Vor dem
Commencement Neunundzwanzig
im
Immanuel
Schüler
madten
Luthers Examen,|!
Die
WMiſjſions-Taube.
Evangelium.“ Bezeichnend für die Art und Weiſe, wie die agnoſtiſ<en Anhänger Suns alles verſuchen, um eine neue Art Religion in3 Leben zu rufen in Anlehnung an alte Konfuziusverehrung und Worte
aus der Bibel.
Von
(Wbl.)
Die
Sprachen
einem
früheren
Judien3.
Miſſionar
in Indien.
Als der HErr die Sprachen der Völker der Welt verwirrte, da machte er damit dem Bau des Turmes zu Babel ein Ende. E35 erfolgte ein Wirrwarr der Sprachen, der ein einheitliches Zuſammenwirken der Völker unmöglic<; machte. Ein ähnlicher Sprachenwirrwarr kennzeichnet Oſtindien, ein Land, deſſen Bevölkerung faſt dreimal ſo zahlreich iſt wie die Bevölkerung unſer3 Landes.
eege zu Greensboro, N. C., am 30. Mai 1929. Bite Zahl in der Geſchichte der Anſtalt.
105
Auf den Sprachenwirrwarr iſt es zum Teil zurüczuführen, daß die Indier keine einheitliche Nation, kein einheitliches Volk bilden und ein einheitliches Zujammenwirken bei ihnen faſt ausgeſchloſſen ſc<heint. Zweihundertzweiundzwanzig
Sprachen
werden
im
Zenſus des Jahres 1921 für Indien angegeben, und es wird dabei darauf hingewieſen, daß in dieſe Zahl nur die wirklichen Sprachen eingeſchloſſen ſeien, daß hingegen die verſchiedenen Dialekte, die man<mal in ihrer Verſchiedenheit voneinander einer neuen Sprache gleichfommen, gar nicht berüdſichtigt wurden. Unter dieſen 222 Sprachen gibt es au<h nur wenige, die gemeinſame Alphabete und gemeinſame Schrift haben; die große Mehrzahl hat ihre eigenen Charaktere und ihre eigene Grammatik, wenn aud) dieſe Grammatik nicht immer al3 ein geſ<riebene3 oder gedru>te3 Buch vorzufinden iſt. Einige dieſer Sprachen werden von
Die Wijſtions-Taube.
106
Millionen von Menſchen gebraut, andere wieder nur Hindi, eine Sprache des nörd- von einigen hundert. lichen Indien3, wird von etwa 97,000,000 Menſc<hen geſprochen und iſt daher die am meiſten gebrauchte Sprache ZJIndiens. Kanareſiſ;) wird von etwa 10,374,000 Menſc<en gebrau<t. Zwei Sprachen werden gebrau<ht im Miſſion3gebiet der miſſouriſchen Heidenmiſſion: Tamul, das von faſt 19,000,000 Menſc<en, und Malayalam, da3 von zirka 7,500,000 Menſc<en geſprochen wird. Die Diſtrikte, in denen beſtimmte Sprachen gebraucht werden, ſind ſprachlich meiſtens ſcharf voneinander abgegrenzt. Troßzdem zum Beiſpiel das tamuliſ<e Sprachgebiet ſich an das malayaliſche Sprachgebiet anſchließt, ſo verſtehen do< nur die Leute, die unmittelbar an der Sprachgrenze wohnen, beide Sprachen. Sobald man einige Meilen weit in da3 eine oder da3 andere Spradgebiet hineindringt, hört man nur die beſondere Sprache des betreffenden Spracgebiet3. Troßdem ſeit etwa hundert Jahren Großbritannien die Herrſchaft in Indien ausübt, wird do<h nur von etwa 2,500,000 Leuten die engliſ<e Sprache geleſen und geſ<rieben; do finden ſich daneben nod) einige Millionen, die Engliſch radebrehen. Um in Indien Miſſion
treiben
zu
können,
iſt daher
die
Erlernung
der Sprace der Leute, denen man das Evangelium predigen will, unbedingt nötig. Der Miſſionar iſt aud) mit nur wenigen AuSnahmefällen ſehr zufrieden, wenn er nur eine der Sprachen ſo weit beherrſcht, daß er in dieſer Sprache fließend reden und predigen und die nötige kir<liche Literatur in dieſer Sprache ſeinen indiſchen Chriſten liefern kann. Sobald daher der junge Miſſionar die Geſtade Jndien3 betritt, legt er jich mit allem Eifer ſofort auf das Studium der Sprache. Er ſtellt ſich für ſein Studium einen indiſchen Sprachlehrer, Munſhi genannt, an oder tritt in eine der Sprachſc<ulen ein, die in verſchiedenen Teilen Sndien3 von den Miſſion3geſellſ<aften für angehende Miſſionare eingerichtet ſind. Aud) in einer ſolhen Sprachſchule wird der ganze Unterricht durd) indiſche . Munjſhis erteilt, und neben dieſem Klaſſen-Munſhi muß jeder ſich für ſein Privatſtudium nod einen "eigenen Munſhi halten. ' ' Ob der junge Miſſionar privatim ſtudiert oder einer Sprachklaſſe beitritt, nach etwa einem Jahr wird erwartet, daß er ſein erſtes Examen macht und beſteht. Mit dieſem Examen wird erreicht, daß der junge Miſfionar genau weiß, wie weit ſeine Kenntni38 der Sprache reicht, und daß die Kollegen in der Miſſion wiſſen, was ſie von ihm in der Miſſion3arbeit er-
warten können. au<
Zu dieſer Zeit ſhon macht er ſich
an3 Predigen;
aber
die erſten Predigten
ſind
weniger ein Predigthalten als ein Sichüben in der
fremden Sprache. Man verſteht ja, wa3 er ſagen will, aber es iſt nicht gerade erbaulic<, ihm zuzuhören. Und der Indier, der im großen und ganzen in der Kultur ziemlich zurückgeblieben iſt, zeigt beim Zuhören der Predigt des angehenden Miſſionar3 einen Anſtand, wie man ihn in der ſogenannten ziviliſierten Welt wohl vergeblich ſucht. Er verzieht keine Miene, wenn der junge Miſſionar au die gröbſten Fehler macht. Und mit dieſem Fehlermaden iſt es mit dem erſten Jahr ſeines Studiums nicht vorbei; gegen die Sprachfehler hat man zu kämpfen, ſolange man in Jndien weilt und den JIndiern zu predigen hat. Dieſe beurteilen immer ſehr milde die Fehler, die der Miſſionar in der Sprache
macht.
Sie
rechnen
es nämlid)
dem
weißen
Mann hod an, daß er ſich, wie ſie meinen, herabläßt, eine ihrer mannigfac<en Sprachen zu lernen. Zu Ende de3 zweiten Jahres unterzieht ſich der junge Miſſionar einem zweiten Examen, und iſt dieſe3 glücklich überſtanden, ſo iſt er bereit, in ſeine Arbeit einzutreten. Zu lernen hat er no<h immerfort, aber er braucht jezt nict mehr die Schulbank zu drücken, ſondern kann durd) ſeinen Umgang mit den Leuten und dur< Konferenzverhandlungen mit ſeinen Brüdern im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer mehr von der Sprache und beſonder3 au von den Sitten und Gebräuchen der Leute lernen. Dies letztere iſt überaus nötig, will man mit Erfolg unter den Leuten wirken. Das Sprichwort „Andere Länder, andere Sitten“ hat ſeine Gültigkeit in allen Ländern, allermeiſt aber in Indien, und je länger der Miſſionar in Indien weilt, deſto geringer wird ſeine Einbildung über ſeine Kenntnis der Leute mit ihren Sitten und Gebräuchen. Th. Gutknecht im „Gemeindeblatt“.
Die
Gangesmiſſion.
Vater Ziemann war für Mittelindien beſtimmt; aber Gottes Gedanken hatten ander3 über ihn verfügt. Schon auf dem Sciffe fing Ziemann ſeine Spradſtudien an, und während der Landreiſe predigte er dem Volke. In Nagpur hatte er einen neuen Dialekt zu erlernen. Aber dank ſeiner wunderbaren Spradbegabung war er bald befähigt, den armen Mahratten die Erlöſung in Chriſto zu verkünden. Dod) al3 ſe<s Miſſionare in der damal3 fiebergefährlichen Gegend geſtorben waren, verlor man den Mut zur Weiterarbeit und verſezte Ziemann na<h Chapra am Ganges,
über da3 er ſid einmal geäußert haben ſol:
„Hier
ſicht man rect, „daß mit unſrer Macht iſt nicht3 getan“. Der HErr allein kann die Herzen bekehren. Mödte er ſich über die hieſigen Mohammedaner erbarmen!
|
Hlijſions-Taube.
Hilfe
der Miſ-
blieb der Goßnerſhen Miſſion treu.
Von Chapra er-
weiterte er die Arbeit nad Baxar, dann gründete er
Ghazipur;
dies wurde ſein Hauptwerk.
Die Hoch-
jule in Ghazipur iſt eine Pflanzſtätte echter Kultur-
arbeit geworden.
Daneben war Ziemann ein geſchi>ter
und beliebter Bettler.
Dur
ſeine Sammlungen hat
er die weitverzweigte Arbeit ſelbſt unterhalten.
Und
auf dieſen Reiſen zu Fuß, zu Wagen oder zu Eiſen-
bahn, überall hat er die Gelegenheiten wahrgenommen,
den Weg zu Gott zu verkündigen.
Er war ein e<ter
engliſcher
Untertan
mit
einem
deutſchen
deutſch-lutheriſc<en =- Miſſion unterzuordnen,
daß er
nad) ſiebenundzwanzigjähriger Arbeit ſchweren Herzen35 Ghazipur verließ, um in Bareilly im Himalaja eine Apotheke zu eröffnen, wo er als tüchtiger Augendiagnoſtiker tätig iſt. WesSleyaner haben Ghazipur übernommen, und in die Arbeit der andern Stationen ſind die Methodiſten eingedrungen.
:
Aus
der Heidenmiſſion.
I
Die evangeliſche Weltmiſſion umfaßt ein u von 29,000 hauptamtlid) angeſtellten Männern und Frauen. In der Pflege der evangeliſc<en Miſſion ſtehen 814% Millionen Chriſten. Sie hat 46,580 Elementarſ<hulen, 1512 Mittelſchulen etwa im Rang unſerer Realſchulen und Realgymnaſien, 101 Colleges (=D und Univerſitäten, 297 Lehrer- und 461 Predigerſeminare mit inögeſamt mehr als 2% Millionen c-, Schülern. Die römiſche Heidenmiſſion iſt faſt gleich ſo ſtark. Der Jahre38umſaß der evangeliſ<en Miſſion beträgt 290 Millionen Mark. Amerika allein gab für Heidenmiſſion im lezten Jahre 26 Millionen Dollar3
S
=
=
brauchbare
er war
Herzen = hielt au unter den Kriegswettern de3 Weltkrieges das Miſſionswerk aufre<t. Lorbeer3 Tod im Jahr 1919 war der ſc<werſte Schlag, der das Werk am Ganges hatte treffen können. Bald nach ſeinem Heimgang übten die Engländer einen ſolchen Druck auf ſeinen Sohn aus, ſich einer engliſchen =- alſo nicht
-
eine
=-
SEMINARY
wurde
ſelbſt unterhalten ohne extra Zuſ<huß von daheim. Sein Anſehen weit und breit, auch bei der Regierung
aus, Deutſchland38 Miſſion3etat im Jahre 1925 be- =
trug nur 31% Millionen Mark. Ein Vergleich hierbei 23 iſt ſehr lehrreich: Nad den Angaben der Regierung betrugen die LuxuSsau38gaben eine3 Jahres in Amerika die ungeheure Summe von 90 Milliarden Mark, alſo 300mal ſo viel, al3 in Amerika für Innere und Äußere Miſſion au8gegeben wird. In Deutſchland gab man im Jahre 1925 für Alkohol 334 Milliarden Mark aus, für Heidenmiſſion 3/4 Millionen, das heißt, 10 Mark für Alkohol ſtand ein Pfennig für Heidenmiſſion gegenüber! Bei dieſem Vergleich darf man aber nicht vergeſſen, daß Amerika oder Deutſchland oder irgendein anderes Land als ſold<e3 keine
Miſſion lihen“
treiben, denn
Länder
ſind
au<
die Völker
ja in ihrer
großen
der „<riſtMaſſe
im
= ==.
und
ſionsöſc<ulen. Ziemann beſuchte Orte in Bengalen, die no< nie von einem Europäer, geſ<weige denn von einem Miſſionar betreten worden waren. In einem Umfange von zwölf deutſ<en Meilen gab e3 Städte mit 40,000 bis 100,000 Einwohnern und einen Landbezirk mit 21% Millionen. Auf einem Gößenfeſte in der Nähe Muzzaffarpurs waren Tauſende von Opiumbauern zuſammengeſtrömt. Denen verkündete Ziemann zum erſten Male Gottes Wort und gab die Loſung aus: „Lo3 vom Opium!“ Glücklich fühlte ſich Vater Ziemann, wenn die Menſdheit ihn umringte und an ſeinen Lippen hing. Oft jaß er am Gange3; dann ſagte er zu ihnen: „Waſſer allein tut's nicht, reinigt die Herzen! Das aber tut JEſjus allein.“ An einem Orte, wo 40,000 Bauern dem Opiumverkauf oblagen, blieb er drei Tage. Da kam ein Jüngling zu ihm und ſagte: „J< habe Hunger nad) dem lebendigen Brot! In den zwei Büchern, die ich von Ihnen erhielt, habe ich Speiſe genoſſen, die richtig war; nur meine Familie hält mid) ab, äußerlich die eigene Religion aufzugeben.“ Aud er fand ſpäter den Mut, mit dem Alten zu brechen und Chriſtum zu bekennen. In Gaya, dem dur< Buddha berühmten Wallfahrt3orte, in dem jährlich 100,000 Pilger zur Anbetung weilen, durfte Ziemann zum erſten Male da38 Evangelium predigen. Ziemann wurde eine geachtete, populäre Perſönlichkeit. Die Church Mission Society wurde auf ihn aufmerkſam; man verſuchte ihn und ſeine Stationen mit Wort und Geld zu fangen. Aber Vater Ziemann *
gengift und hat die Anſtalten und Stationen teilweiſe
=
bewerber
Miſſionar, vorbildlich im Leben und Wandel, und ein tüchtiger, beliebter Arbeiter. Sein Nachfolger war Miſſionar Lorbeer sen. Dieſer madte ſich einen Namen durd ſeine Arzneimittel; er erfand Choleratropfen und ein Serum gegen Sclan-
TZL
Sie ſind dur<teufelt und vergiftet von ihrem falſchen Propheten, der der ärgſte Feind der Chriſten iſt und die Heiden ebenfalls zurückhält.“ Von Chapra aus machte Ziemann Evangeliſation3reiſen nach nah und fern. Auf einem Gößenfeſte wurde der erſte Fang getan. Ein junger Mann hörte die neue Botſchaft, glaubte an den Sünderheiland und blieb bei dem Miſſionar. Drei Wochen ſpäter ließ er ſich taufen und wurde ein geſegnetes Werkzeug der Gange3miſſion. Die nächſte Frucht, ein mohammedaniſcher Knabe, ging aus Ziemann3 Knabenſchule hervor. Nad) zwei Jahren des Sc<hulbeſuche3 meldete er ſich als Tauf-
107
CONCORDIA
Die
108
Die
Miſſions-Taube.
Grunde Heiden, ſie bilden mit allen andern Heiden die Welt, die unter dem Gott dieſer Welt, dem Teufel, ſteht. E53 ſind unter ihnen nur die Kinder Gottes, die Miſſion treiben, die andere ſelig mac<hen wollen. Aber wenn auf dieſe Weiſe der Prozentſatz der Miſſion3gaben ſic) au< bedeutend günſtiger geſtaltet, ſo müſſen doh aud Kinder Gottes ſid) immer wieder beſchämt geſtehen, daß ſie nod) viel mehr für die Miſſion tun können. Aud wir wollen bedenken, daß manche unnötige Luxu3au8gabe, die wir madhen, weit nußbringender in der Miſſion angelegt wäre. Eine alte Chriſtin, die ſhon ſehr viel für Gottes Reich gegeben hatte, ſ<halt ganz heftig, als ihre Kinder für etliche Vfennige eine Kohlenzange kaufen wollten. Wenn eine Kohlenzange nun aud nicht gerade zu den Luxu3gegenſtänden zählt, ſo zeigt do dies Beiſpiel, wie zarte Gewiſſen doh viele Chriſten haben, die gern und viel für Gotte3 Reid) geben, aber ſonſt ſparen. Innerhalb der Weltmiſſion ſteht au< die Ärztliche Miſſion. Die „Neue Allg. Miſſ.-Zeitſchrift“ ſchreibt hierüber: „E3 iſt bald ein Jahrhundert her, ſeitdem der erſte evangeliſ<e Miſſion3arzt hinausging. Jett
ſtehen faſt 1,300 Ärzte im Dienſte der evangeliſchen
Miſſion, darunter 26 deutſche. Weitau3 die meiſten dieſer Ärzte ſind Engländer und Amerikaner. Wie weit wir gegen dieſe Länder zurücſtehen, zeigen allein ſc<on die Zahlen der engliſc<h-kir<hlichen Miſſion, die . Januar 1928 86 Ürzte gegen 70 im Jahre 1918 in ihrem Dienſt hatte. Dazu kamen nod 95 Schweſtern und 19 Hilfsarbeiter. Sie hatten 45 Hoſpitäler mit 5,260 Betten, in denen 49,845 Kranke gepflegt wurden, wozu dann nod 1,173,594 Patienten der PoliXliniken kamen.“ Wie groß da3 leiblihe Elend aud gerade unter den Kindern iſt, geht daraus hervor, daß im lekten Jahr die Kinderſterblichkeit unter den Eingebornen der Goldküſte in Weſtafrika 705 unter 1,000 war, während unter 1,000 dort lebenden Europäern ſie nur 74 betrug. Da wir gerade hier etwa3 über leibliche3 Elend in
der Heidenwelt ſc<reiben, ſo erwähnen wir zugleich,
daß die fur<tbare Hunger3not in der <ineſiſ<en Provinz Schantung weiterwütet. Große Sharen wandern nad) der Mandſchurei aus, in manchen Bezirken "bis zu 60 Prozent der Einwohner. Häuſer werden niedergeriſſen, um für die Balken Speiſe und Feuerung zu kaufen. Viele Felder ſind nicht beſtellt. Die Zugtiere verſchwinden, die Räuber nehmen überhand
und vermehren die Not der Bauern.
Mäd<en wer-
den für 10 Mark verkauft. In manchen Bezirken iſt die Bevölkerung ſeit November 1927 ohne Nahrung.
So iſt denn das Elend grenzenlos.
Snnerhalb der evangeliſ<en Miſſion Deutſ<hland3 iſt die größte die Rheiniſche Miſſion8geſellſhaft. Sie feierte im September lezten Jahre38 ihr hundertſtes8 Zubiläum. Ende 1927 zählte ſie 391,826 Heiden<hriſten. In demſelben Jahre konnten 12,177 Heiden getauft werden, auf allen Gebieten ſtehen nod) 22,191 Taufbewerber im Unterri<ht. In 641 Volksſ<ulen wurden 43,341 Schüler unterrichtet. Auf 75 Hauptſtationen und 707 Filialen ſtehen 89 europäiſche und 67 eingeborne Ordinierte. Dieſe Poſten verteilen ſich auf ſe<5 Gebiete: Kapland, Südweſtafrika, Sumatra, Nia38, Mentawei-Enggano und China. Am geſegnetſten war die Arbeit auf Sumatra und Nias8. Auf Sumatra ſind 243,199, auf Nia3 75,148 heiden<riſtlihe Gemeindeglieder. Selten hat eine Miſſion3arbeit ſo ſichtbare Erfolge gehabt wie hier. Die Neuendettelöauer Miſſion hat in kurzer Zeit zwei Miſſionare durd) den Tod verloren. Eben in die Heimat zurückgekehrt, ſtarb am 14. November nad 21jähriger Arbeit auf dem Miſſion38felde in Neuguinea ihr Miſſionar Ruppert, und am 12. November verunglüdte tödlid) einer der erſten Pioniere auf Neuguinea, Miſſionar Bamler, der 41 Jahre in der MiſſionSarbeit geſtanden hat. (Fr. Lange in „Freikir<e“.) -DSS=-5=.DP o------
Sven Hedin über die evangeliſchen Miſſionare. Bedeutungs3voll für die Beurteilung der evangeli-
ſchen Miſſion3tätigkeit ſind die Äußerungen, die ein ſo
hervorragender Forſ<hungöreiſender wie Sven Hedin in ſeinem berühmten Buch „Transhimalaja“ veröffentlicht hat. Er ſ<reibt: „Viele meiner ſchönſten Erinnerungen aus den langen in Aſien verlebten Jahren ſtammen au38 den Miſſion3häuſern, und je beſſer ih die Miſſionare kennenlernte, deſto mehr bewunderte ich ihre ſtille, beharrliche, oft undankbare Arbeit. Alle die Herrnhuter, mit denen ich im weſtlihen Himalaja zuſammentraf, ſtehen auf einer ſehr hohen Bildungs8ſtufe und kommen außerordentlich gut vorbereitet hierher. DeShalb iſt e3 ſtet3 herzerhebend und in hohem Grad lehrreih, unter ihnen zu weilen, und es gibt unter den jeßt lebenden Europäern niemand, der ſich an Kenntnis des Ladakvolke3 und der Geſchichte Ladak3 mit den Miſſionaren meſſen könnte. Einige junge Fante, denen nicht3 heilig iſt und deren Oberſtübhen nicht entfernt ſo gut möbliert iſt wie das der Miſſionare, glauben, e8 gehöre zum guten Ton, leßtere mit überlegener Verachtung zu behandeln,
über ſie zu Gericht zu ſißen und ihre Arbeit im Dienſt des Chriſtentum3 zu verurteilen.
Wa3
aud das Er-
Die
UHijſions-Taube.
gebnis der undankbaren Tätigkeit ſein mag, der ſelbſtloſe Kampf für eine ehrliche Überzeugung iſt ſtet3 bewundern3wert; und in einer Zeit, die an widerſtreitenden Meinungen ſo rei iſt, erſcheint e3 wie eine Erlöſung, gelegentlich no<& Menſc<en zu begegnen, die für den Sieg de3 Lichtes auf Erden kämpfen.“ (Br. Botſchafter.)
Kinderchen in Jnudien. In Indien gibt e3 nad) der letzten Volk3zählung ungefähr 12 Millionen verheiratete Frauen unter fünfzehn Jahren, darunter 300,000 unter fünf Jahren. Viele dieſer Kinder unter fünfzehn Jahren ſind ſhon Mütter. Dazu kommen no< 395,556 indij<e Witwen unter fünfzehn Jahren, von denen über 15,000 unter fünf Jahren ſind. Bi3 zum Jahre 1891 war die Alter3grenze, ehe die Ehe wirklich vollzogen werden durfte, zehn Jahre; damal3 wurde ſie unter gewaltigen Kämpfen auf zwölf Jahre geſeßt. Jett war vor die Allindiſche Geſeßgebende Verſammlung der Antrag gebracht worden, die Alter3grenze weiter zu erhöhen, um Kinder vor der Mutterſchaft zu bewahren. Aber mit 54 gegen 36 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Der „orthodoxe“ Teil der Verſammlung hatte geſiegt, troßdem der „Indiſche Frauenverein“ an die Vertreter eine herzbewegliche Betition eingereicht hatte, die betonte, daß die Abſchaffung der Mutterſ<haft von Kindern Indien nicht nur ſeinen Platz unter den ziviliſierten Völkern geben, ſondern daß die Sitte au< nicht durd die Veda3 gebilligt würde. (Ev. Miſſ.)
Welches
iſt das ſtärkſte Tier?
Ratet einmal! Das ſtärkſte Tier iſt dod) der Löwe! Gewiß, ſo ganz falſch habt ihr niht geraten. Kann - dod) der Löwe mit ſeiner Taße ein großes Tier niederſc<hlagen und mit einem jungen Nind im Maul über
die Umzäunung eine3 Viehkrale3 ſpringen. Und do lautet
die
Ameiſe.
Antwort
Wie?
auf
die
obige
Frage:
Die
ſagt ihr wohl, die Ameiſe ſoll das
ſtärkſte Tier ſein? Laßt midh eu<h ein wenig von den afrikaniſchen Ameiſen erzählen, ſo werdet ihr bald ſagen: E3 iſt do<h wahr, daß die kleine Ameiſe das ſtärkſte Tier iſt.
In Afrika wimmelt e8 von Ameiſen. Wenn man dur< da8 Land fährt, ſieht man viele kleine Hügel.
E3 ſieht faſt aus, als hätten die Bauern die ganze
Gegend mit Düngerhaufen verſehen. In Wirklichkeit Alſo darin beweiſen ſind da8 aber Ameiſenhügel.
dieſe Tierchen ſchon eine ziemliche Kraft, daß ſie ſo
109
viel Erde emporwühlen. Die Hügel ſind ſo feſt, daß ſie mit einer Spitßzha>e aufgeha>t werden müſſen, wenn man ſie entfernen will. Die Erde wird gern zu Lehmfußböden genommen in den Wohnungen, weil ſie klebrig iſt und daher ſehr feſt wird. E3 gibt viele Arten von Ameiſen hierzulande. Jh kenne ſie nicht alle. Von einigen Arten kann ic aber etwas erzählen. Eine ganz kleine Art iſt eine wahre Plage für die Hausfrau. Dieſe Tiere lieben beſonder3 Fett. Stellt man eine Schüſſel mit Schmalz in den Schrank, jo iſt die Schüſſel am andern Morgen ſ<warz von Ameiſen. Tauſende dieſer kleinen Lebeweſen haben in der Na<ht den Weg zu der Schüſſel gefunden. Etwa jede zehnte Ameiſe hat einen außergewöhnlid dien Kopf. Jd nenne dieſe die Unteroffiziere. JInſektenpulver tötet ſie raſh. Die Frauen beſtreuen die Tiſchkante mit Pulver und wehren ſo den Tier<en den Zutritt zu den Speiſen. J< hatte einen kleinen Hängeſchrank gemad<t, der an vier dünnen Drähten hing. Ein Jahr fanden die Ameiſen dieſen Schrank niht. Dann aber waren ſie doh von oben hineingeſtiegen an den dünnen, etwa3 angeroſteten Drähten. Eine andere Ameiſenart beweiſt beſonder3 ihre Kraft; es iſt die ſogenannte holzfreſſende Ameiſe. Dieſe Tier<en arbeiten nur im Dunkeln, das heißt, in der Naht oder am Tag unter Verdekung. Soweit ſie freſſen, überbauen ſie erſt mit Erde da3 Holz, und darunter freſſen ſie. Al3 wir einige Tage in Etembeni waren, ſtieg ic eines Tage3 auf den Boden. Da bemerkte ich, daß die Dachſparren mit Erde überzogen waren. Al3 ic die Erde entfernte, wimmelte e3 darunter von Ameiſen. Mand<e Sparren waren ſc<hon ſehr dünn gefreſſen. Andere hingen mitten dur<gefreſſen herunter. Hätte ich die Tiere in Ruhe gelaſſen, ſo wäre vielleicht in Jahre3friſt das ganze Dach zuſammengebrohen. J<H habe die Sparren unten did mit Teer beſhmiert. In den erſten Nächten unſer3 Hierſein3 ließ meine Frau den Anzug unſer3 Jungen auf der Kammerfenſterbank liegen. Am andern Morgen war er nur nod halb vorhanden. Alle Möbel und Kiſten mußten wir auf Ziegelſteine ſtellen, einige Zoll von der Wand enkfernt. Die und harte Bäume, die am Boden liegen, freſſen dieſe Ameiſen in wenigen Wochen völlig auf, au< große Holzkiſten. J< frage eu<h: Kann da3 der Löwe? Nein. Er würde ſic< die Zähne ſtumpf-beißen. I< la3 vor Jahren einmal, daß e3 im Innern Afrikas eine beſonder3 gefährliche Art von Ameiſen gibt. Zu Milliarden ziehen ſie aus, gleich einem gewaltigen Heer ohne Waffen. Ihre einzige Waffe be-
ſteht in ihren Beinen und ihrem Mund und in ihrer
Tapferkeit und Tode3vera<htung.
Hinderniſſe gibt e3
Die
110
Mijſrions-Taube.
der Hochzeit per Auto nach WiSsconſin, wo Prof. Be> für dieſe Krieger niht. Kleine Flüſſe überqueren ſie. in der Staatsuniverſität zu Madiſon die Sommerſchule Millionen ſtürzen ſic in den Fluß und bilden mit beſuchen und ſi einen Titel erwerben wird. ihren toten Leibern den nachfolgenden eine Brüde. Verſetzungen in North Carolina. P.J. C. Shufelt, Wehe den Farmen, in die dieſe Heere eindringen! der zurzeit die Gemeinden Gold Hill-Ro>3-NRoc>well Allen kleineren Tieren, beſonder3 Enten und Hühnern, bedient, wird demnächſt nach High Point überſiedeln, kriechen ſie in Naſe und Mund und erſtiken ſie. Der P. F. Vorice von Charlotte nach Salisbury und P. C. Jarmer kann ſid) nur vor ihnen retten, indem er Malloy von Kannapolis nac<h Charlotte und P. Foard Gräben um3 Gehöft zieht und dieſe mit einer giftigen von Monroce-Southern Pines wird P. Shufelt3 NachFlüſſigkeit füllt. So ziehen ſie man<hmal ab. folger. P. Malloy wird vom Schuldienſt befreit und Ihr ſeht alſo, liebe Kinder, daß das ſtärkſte Tier übernimmt neben den beiden Gemeinden in Charlotte die kleine Ameiſe iſt. Wie wunderbar iſt e3 do in auh die Gemeinde in Monroe. Gottes Schöpfung! Sommerſchule in GreensSboro. Die zehn Lehrer Und nun mödte ih dieſe Ameiſe vergleichen mit und Lehrerinnen auf unſerm Miſſionsfeld im Südoſten der Sünde. Eine kleine Sünde kann großes Unheil waren Ende Mai und anfangs Juni zwei Wochen in der Anſtalt zu Greensboro, wo ihnen Prof. Hugo Meiim Menſchen anrichten. Sie arbeitet auc oft im Verbohm in Vertretung Dr. Naus Anweiſungen für den borgenen. Und der Shade kommt ſpäter an den Tag. erteilte und Superintendent Katehismusunterricht Hütet eu<h vor der kleinſten Unwahrheit, vor dem geringſten Diebſtahl oder, beſſer geſagt, vor der kleinſten Untreue! Eine Sünde zieht die andere nad) ſich, wie eine Ameiſe der andern folgt, töten und zernagen hilft. Gegen dieſe Schädlinge hilft nur eins: Gottes Kraft. Gott iſt ſtärker als Satan. Mit Gott und ſeinem Wort arbeiten aud wir Miſſionare in der Heidenwelt und zerſtören des Satans Werke, die Werke der Finſternis. Das ſtärkſte Tier iſt die Ameiſe, aber unſer Gott iſt allmächtig. Sein iſt das Reid, ſein die Kraft und ſein die Herrlichkeit in EwigGlieder der Sommerſchule in Greens8boro. keit. Euer IZ. Ahrens. Vordere Reihe (von links nach re<t3): Douglas Dinkin3, Prof. Hugo Meibohm, Superintendent F. D. Alſton, Gordon Ferguſon. =- Hintere Reihe: Wilma Barnhardt, Helena Lynn, Odeſſa Steepleton, John McDowell, B. Bobo, Alverado Brooks8-Johnſon, Addie McTier, B. Croom.
(Miſſionsbl. f. unſ. Jugd.)
Manderlei
Frank Alſton ihnen zeigte, wie ſie erfolgreich Bibliſche
aus der Miſſion.
Geſchichte
(Von CC. F. Drewes.)
Neue
Miſſionare.
Die Verteilungskommiſſion
der
Miſſouriſynode hat unſerer Negermiſſion den jungen Rredigtamts8kandidaten J. Fey für das Alabamafeld zugewieſen. Predigtamtskandidat Byron Skinner von unſerm Negercollege in Greensboro wird die Parodie Roſebud-Oak Hill-Hamburg in Alabama bedienen. Für die Gemeinden zu Holy Ark und Joffre iſt P. Artur Dreier berufen worden. Hochzeit8gloFen.
lehren
können.
Der
Sdreiber
dieſes
hat
mehrere Stunden beſucht und geſehen, wie das Wiſſen
In Greensboro trat Prof. Walter
unſerer Lehrer und Lehrerinnen Sommerſchule erweitert wird.
in
der
Religions8-
Molly Londer und ihre Waiſen. Cin Witwer und eine Witwe, die beide Kinder in Molly Louder3 Pflege in New Bern, N. C., hatten, haben einander geheiratet und die Kinder zu ſich genommen. So iſt Molly3 Kinderſchar auf fünf zuſammengeſchrumpft. Mai
Baltimore. von
New
Miſſionar
Bern
nad
Martin
dem
neuen
Dorpat
iſt Ende
Miſſionsfeld
in
Be> mit Frl. Nuth Smyre in den heiligen Eheſtand. P. Spencer von der weißen Ebenezergemeinde vollzog den Trauakt. Schreiber dieſe3 durfte bei der Vorfeier
Baltimore übergeſiedelt. Prof. Be> in Green3boro wird mit Hilfe der theologiſchen Studenten die Sta-
Braut zugegen
Hart Vikardienſte an dieſen drei Orten.
am) Tag
vor
der
Trauung
ſein.
Das
im
Hauſe
junge
der Eltern
Chepaar
der
fuhr nach
tionen New Bern, Fayetteville und Southern Pine3 bedienen. Während de38 Sommer3 leiſtet Student Walter
Die
Hlijſions-Taube.
Neubauten, die bald in Angriff genommen werden, ſind Kapellen in Philadelphia, Birmingham und Greensboro ſowie das Adminiſtrationsgebäude in Green3boro. Unſere lieben Miſſionsfreunde wollen nun aud dafür ſorgen, daß wir die nötigen Gelder bekommen. Cure Miſſions8behörde muß wohl bald Geld borgen und Intereſſen bezahlen.
Braſilien.
wohner haben. 8,468,251 oder
Dies Land Da3 27%
ſoll jezt 39,193,856
Cin-
bedeutet eine Zunahme von Prozent ſeit dem Jahr 1920.
Die meiſten Braſilianer ſind dem Namen nach römiſch-
katholiſc<. Millionen jedo<h haben mit der römiſchen Kir<he gebrochen. Ein großes Miſſionsfeld für unſere Glaubenö3brüder in Braſilien! Kein neuer Bürgerkrieg in China. Ciner Depeſche vom 26. Juni zufolge hat General Tſchiang Kai Tſche>, der Präſident der nationaliſtiſchen Regierung, das Land davon in Kenntnis geſebt, daß General Feng Yü Hſiang, der „<hriſtlihe General“, der in Oppoſition zu
der Nanking-Regierung
ſtand, von ſeinen Ämtern zu-
rücgetreten iſt und ſich entſchloſſen hat, auf Reiſen zu gehen. Der Miniſter des Innern Yen Hſi Tſchan iſt
als ſein Nachfolger ernannt worden und hat den Ober-
befehl über das nordweſtliche China erhalten. General Feng iſt freies Geleit zugeſichert worden. Mit dem Rücktritt de3 Generals hat die Oppoſition gegen Nanking ihren Führer verloren und die dineſiſc<he Innenpolitik eine bedeutende Änderung erfahren. Die na-
tionaliſtiſc<e Regierung wird aufatmen können, denn der Bruch mit dem General Feng ſc<hien einen neuen Bürgerkrieg heraufbeſchwören zu wollen. Sun3
Beiſetzung
die Gebeine Sun
in Nanking.
Ende
Mai
Hauptſtadt Nanking am Jangtſe übergeführt am 1. Juni unter großem Gepränge in dem
erbauten Mauſoleum king
beigeſebt.
wurden
Yat-ſen3 von Peking nad) der neuen
und dort für Sun
auf dem Blauen Berg bei Nan-
Da3
Mauſoleum
hat
drei
Millionen
Dollar3 gekoſtet. Miſſionar in China geſtorben. Wm. O. Elterid), der vierzig Jahre im Dienſt der Presbyterianer im Orient geſtanden hat, iſt am 14. Juni in Chefoo, China, im Alter von vierundſechzig Jahren geſtorben. der
Einer
Japan.
hervorragendſten
Evangeliſten
Japan3, Kagawa, ermahnt die Miſſionare, in ihren Anſtrengungen, Japan da38 Evangelium zu bringen, nicht nachzulaſſen: „Der Bolſchewismus iſt mit beſonderer Feindſchaft gegen das Cvangelium erfüllt. Jeden Tag breitet er ſich in Japan weiter aus, und ich fürc<te, wenn erſt der Materializmus hier einen Halt gewonnen hat, dann wird es ſehr ſchwer ſein, unter
den
Arbeitern
und
Landleuten
das
Evangelium
zu verbreiten. J< fürchte, daß in zehn Jahren Japan viel mehr junge Leute hat, die ſich dem Materiali8mus
hingeben, kämpfen.
der Kriſi3
ſtellen, wird WEL
wenn
nicht
Wenn wir un3
das
driſtlihe
Jdealiſten
dagegen
111
Jahre verzögert werden. E35 hat für das japaniſche Denken nie eine ſo kritiſche Zeit gegeben wie die jekige, und gerade in dieſer Zeit ſcheinen die MijſionSögeſellſchaften geneigt zu ſein, ihre Kräfte zurückzuziehen, und die Kirc<en gehen in ihrer Mitgliederzahl zurück. Wenn die Miſſionen ihre Kräfte jeht zurü>kzögen, würden in Japan ungefähr 380 unabhängige Kirchen- gemeinden zurückbleiben unter 70 Millionen Menſc<en, und deren Zukunft würde die gleiche ſein wie die der Anhänger Zoroaſter3 (der Parſen) in Jndien, die nur ein Gebiet um Bombay herum beeinfluſſen. Die Fabrikarbeiter, die Fiſcher, die Landleute ſtehen noh ganz außerhalb der <riſtlihen Kirche. Das iſt die große, unbeendete Aufgabe der <riſtlichen Cvangeliſation.“ (A. M.N.) Die
Eskimoſc<hule
im
nördlichen
Polarkreis.
Zu
Barrow in Alaska hat man vor kurzem laut des BeLicht38 des BundeSerziehungsbureaus den Grundſtein zum nördlichſten Schulgebäude auf dem amerikaniſchen Feſtland gelegt. Die Schule wird mit dem nötigen Zubehör -816,000 koſten und iſt für Eskimokinder beſtimmt. Der Grundſtein, ein ſolides, abgeſtumpftes Priöma aus Zement, wurde auf einer feſten Grundlage aus blauem Gletſc<hereis gelegt, und zwar achtzehn Zoll tief im Sand über dem Hochwaſſerſtand. Die Vorräte für die Schule und 165 Tonnen Baumaterial wurden auf dem Negierungsſc<hiff Boxer, das einmal im Jahr nach Barrow fährt, herbeigeſchafft. Der Vorſteher der alaskiſchen Abteilung des Bureaus, die Offiziere des Sciffes, Shulaufſeher, Lehrer, Freunde, Händler und Walfiſchfänger wohnten der Zeremonie bei, die in Gegenwart von zirka zweihundert Eskimo3 und einem Dußend Weißer ſtattfand. Der Grundſtein wurde mit Sechundöl beſprengt, und zwar von
einem alten Walroßjäger und einem Walfiſchjäger des
Ort83, der früher in San Francis8co lebte. Eine angemeſſene Ausſtattung bildeten die Eisfelder, die die Küſte bede>ten, ſoweit das Auge reicht, und der Dampfer
Bozer, der ſich bereit hielt, jede Minute
abzudampfen
und Sicherheit zu ſuchen, ſollten ſich die Eisfelder plößlich nad) ſeiner Richtung hin bewegen. Was iſt ein Chriſt? Stanley Jone3 erzählt, daß
ein kleines Hindumädden auf dieſe Frage die Antwort gab:
„Ciner,
der ganz
anders
iſt al3 die andern.“
Hungers8not in Südoſtafrika. Ruanda, ein Stü> de3 ehemaligen Deutſc<h-Südoſtafrika, geht unter belgiſcher Leitung dem Tod entgegen; e8 wird ein Land der Skelette. Die London Times veröffentlichte am 16. April einen langen Bericht über eine fur<htbare Hunger3not in Ruanda. Der Biſchof von Uganda, der vor einiger Zeit in London
nicht bemühen, in dieſer Zeit
eingetroffen iſt, hat einen Fond8 zur Linderung der
fünfzig
Arzt ſchreiben laſſen, der als Miſſionar in dem belgi-
Evangelium
ſeine Verbreitung
in den
Vordergrund
um wenigſtens
zu
Not
eingerichtet und
den
Times-Artikel
von
einem
Die
112
ijſions-Taube.
ſchen Ruanda-Diſtrikt arbeitet. Die Lage der unglüclichen Neger iſt unbeſchreibli<h, ſagt der Miſſionar, ſie ſpottet jeder Beſchreibung. Das ganze Gebiet iſt wie mit Leichen beſät. Am Abend findet man oft Frauen und Kinder, die ſich nicht mehr fortbewegen können und während der Na<t ſichere Opfer der Hyänen werden, wenn der Tod ſie nicht vorher erlöſt. In der Nähe der Hoſpitäler findet man überall Halbtote, die nicht mehr die Kraft haben, ſi bis in die Hoſpitäler zu ſc<leppen. ES iſt ein Land der Skelette, lebender und toter, und der Hunger3not und der Seuchen. Eine ſ<limme Epidemie von Typhus iſt bereit3 eingetreten. Die Pocken ſind während der lezten Monate ausgebroden, und viele andere Krankheiten herrſ<en vor. Alle dieſe Leute haben ärztliche Behandlung notwendig, aber der Briefſc<hreiber iſt der einzige Arzt in dem ganzen Diſtrikt, und ihm ſteht nur ein Mann zur Verfügung, der etwa3 ärztliche Kenntniſſe hat. (A. E. L. K.)
Neue Druſa<hen. The Lutheran Teacher's Handbook.
Helps in Solving
Extracurricular Problems. By W. 0. Kraeft, Concordia Teachers' College, River Forest, I1l. 355 Seiten 5X7%Concordia Publishing House, St. Louis,
Mo.
Preis: 82.50.
j
* Prof. Kräft, der ſelber Schule gehalten hat und jekt angehende Lehrer im Sculehalten unterrichtet, gibt hier dem lutheriſchen Lehrer allerlei wertvolle Ratſchläge und Winke in bezug auf Sachen, die ſich zwar nicht direkt auf das Unterrichten beziehen, wohl aber der lutheriſchen Gemeindeſchule und ihren Schülern von großem Nuten ſein können. Ein derartiges Buch iſt in unſern Kreiſen bereit8 lange ein Bedürfnis. Kein
Lehrer und ſchulehaltender Paſtor kann gut ohne dies treffliche Buch fertig werden. The
Proper Distinction Between Law and Gospel. Thirty-nine Evening Lectures by Dr. QO. F. W. Walther. Reproduced from the German edition of 1897 by W. H. T'. Dau. 426 Seiten 6%%X9%. Derſelbe Ver-
lag.
Solchen,
Prei3: 82.50. die
entweder
gar
nicht
oder
nur
wenig
Deutſch
leſen können, wird D. Walther5 „Geſez und Evangelium“*, ein klaſſiſches Werk, hier in engliſcher Sprache geboten. Concordance to Evangelical Lutheran Hymn-Book. By H. Eckhardt. 220 Seiten 64,X8%. Derſelbe Verlag. Preis: 82.25.
P. Ed>hardt, der immer
gute und gediegene Arbeit liefert,
hat ſich der großen Mühe unterzogen, eine Konkordanz zum engliſchen Geſangbuch der Miſſouriſynode au8zuarbeiten. Mit-
Contributions Received May
ored
by the Treasurer.
1--31,
1929.
Received for Colored Misgions from the following colcongregations: Alabama Luther College, Selma,
3255.68; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 3.00; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Rock West,
6.21;
Bethlehem,
Holy
5.00; Bethlehem, 31.13; Concordia,
leans,
more,
10.35; Grace,
15.00;
8.25;
Holy
Faith,
Ark,
14.37;
Bethlehem,
Cross,
Camden,
Mobile,
Grace, Concord, Ingomar, 1.10;
9.15;
4.09;
Memorial, Greensboro, 11.13; Messiah, Bashi, 10.54; Mission at Catherine, 4.95; Mission at Cleveland, 24.79; Mission at Maplesville, 2.79; Mission at Union Springs, 4.40; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 22.52; 15.42;
Mount Carmel, Midway, 3.95; Mount Olive, Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00;
The
eine
Buch
By John H. O0. Fritz. New edition. Derſelbe Verlag. Preis: 6 Cts8, das Stü>; das Dußtend 60 Cts. Die ſtarke Nachfrage nach dieſem zeitgemäßen Traktat hat Christian
neue
Auflage
Home.
nötig
gemacht.
Möge
viel Segen für das <riſtlihe Heim ſtiften!
auch dieſe Aus8gabe
Tinela, Mount
Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 3.35; Our Savior, Possum Bend, 3.57 ; Pilgrim, Birmingham, 8.87; St. Andrew's, Vredenburgh, 7.96; St. James's, Buena Vista, 10.51; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 3.37 ; St. John's, Salisbury, 14.67; St. Luke's, Lamison, 2.80; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 6.65; St. Mark's, Atlanta, 20.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 6.00; St. Matthew's, Meherrin, 16.85; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Napoleonville, 7.50; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 17.88; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 5.35; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 65.00; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 20.70; Zion, Gold Hill, 4.00; Zion, Taits Place, 4.52. IMiscellancous : St. Philip's, Cleveland, O., for African Missions, 35.00. “A Friend," Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 1.00. M.K., Oakland, Cal., for Alabama MisSions, 5.00. Lena M. Estel, Perryville, Mo., for Negro Missions, 2.00; for Pensacola, 1.00; for Nyland, Ala., 1.00; for Catherine, Ala., 1.00; for Mollie Louder, 2.00. “A Friend of Missions," Altenburg, Mo., for Mount Pleasant, N. C., 1.00; for Philadelphia, 1.00. Wm. J. Miller, Paullina, Iowa, for Negro Chapels, 5.00; for African MisSions, 5.00. John F. Hildebrandt, Steen, Minn., for Deafmute Missions, 10.00; for Synodical Treasury, 10.00; for China Misgions, 5.00. Alb. J. Tschorn, California, Mo.,
for
Tornado
Damages
at
Mount
Pleagant,
N. C.,
1.00.
Heinrich Meese, Frazee, Minn., for Foreign Missions, 10.00; for Students' Fund, 5.00. ; THiEo. W. ECKHART, Treasurer.
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den BET auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “July 29"' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man
bezahle gütigſt
an
ſeinen Agenten
oder
direkt
an
uns,
und
zwar
prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braut. Es dauert dur<ſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf
dem Blatt die Adreßveränderung
oder Quittung
Bei Entrichtung ſeines Abonnement3
und
neue, wenn
Von [2]
„
auſweiſt.
erwähne man
Die „„Miſſions. in Voraudbezühlung mit Porto iſt folgenderI
Das
27.85; Hope,
Kings Landing, 9.80; Immanuel, Cincinnati, 20.00; Immanuel, Pengacola, 4.50; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 784.04; Luther
ſagt dir ſofort, daß er im vierten Vers des Liedes 231 ſteht. = Am Schluß werden auf vier Seiten Lieder angegeben, die zu den ſonntäglichen Perikopen paſſen. Dieſe Arbeit iſt von P. W. Lochner beſorgt worden.
Aaron?
At-
Hamburg,
40.00; Grace, Greensboro, Grace, St. Louis, 30.00;
welc<hes Blatt man
Beiſpiel ſteht der Name
Rosebud, New Or-
Lbenezer,
Gethsemane,
tels dieſes Buches kann man in ganz kurzer Zeit irgendeinen Liedervers, deſſen Ort einem nicht bekannt iſt, aufſuchen. In welchem Lied zum
Monroe,
New Orleans, 57.50; Christ, Lowerstone, 4.00; Concordia,
wünſcht, und gebe Namen
gütigſt immer,
und Adreſſe an (alte
es ſiHh um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.
WSG A
.
i8 für
ei
r
S9 00 20802 K0SSSSSK0 000080008 50 Ct8.
10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. willn
IG
„
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"
„
„"
37 Ct8.
„,
"
„“
„
“"
33 Cts.
"
"
In St. Louis, durch Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Ausland 60 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. FDre ifo 2 I Ten; 22 Louls, Mo. ; alle Geldbeträge fürdie i en Kaſſi . |. W. 3558 8. Je; Avenue, St, Louls, Mo. ee . Eur
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſchen Zynodalkonferenz von Nordamerika. Published
Acceptance
monthly
by
Concordia
Publishing
House,
St. Louis, Mo.
Subscriptlon
price, 50 cts. per annum,
Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louis, Mo., under the ſor mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October
51. Jahrgang.
Auguſt
payable strictly in adyance.
Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July 5,
1929.
Ur. 8.
Die „Miſſionstaube“ und ihr Bruder. Daher empfehlen wir, daß jeder Paſtor innerhalb der Synodalkonferenz aufs kräftigſte ermuntert werde, den Sonntag, der dem jährlichen Miſſion3feſt vorhergeht, dazu zu benußen, daß er die Glieder ſeiner Gemeinde ermuntert, Leſer eines dieſer MiſſionSblätter [ „MiſſionStaube“ oder “*l.utheran Pioneer*] oder beider zu werden; daß er ein Komitee ernenne, das no< an demſelben Sonntag Probenummern unter den Gemeindegliedern verteilt; daß das3ſelbe Komitee am Miſſionsfeſt neue Leſer werbe; daß endlich das Buch “Half a Century of Lutheranism Among
Our Colored People? als Prämie verwandt werde, um den Leſerkreis
der Miſſion3blätter zu Prämie gegeben werde, oder da8 Abonnement “Tiutbheran Pioneer"?
vergrößern, daß nämlich dies Buch ſolchen als die ihre Haltegebühr drei Jahre im voraus bezahlen für drei neue Leſer der „Miſſion3taube“ oder des | einſenden. Beſchluß
der Synodalkonferenz
1918.
1928.
114
Die Miſſions-Taube. Beſchlüſſe in bezug auf die Miſſionen der Miſſouriſynode.
Innere Miſſion in Südamerika.
Auf ihrer 19. Delegatenſynode zu River Forett, ZU., die vom 19. bis zum 28. Juni verſammelt war, faßte die Miſſouriſynode eine Reihe von Beſchlüſſen, die ſich auf ihre verſchiedenen Miſſionen beziehen. Die „MiſſionsStaube“ bringt hier die meiſten der betreffenden Beſchlüſſe. Innerc Miſſion in Nordamerika, Komitee 8, das über Innere Miſſion in Nord„amerika berichtete, machte der Synode zwei Vorſchläge. Der erſte Vorſchlag des Komitee3 war, für das kommende Jahr 3256,000 für Innere Miſſion in den unterſtüßten Diſtrikten zu bewilligen. Nad) längerer Beſprechung wurde dieſer Vorſchlag angenommen. Der zweite Vorſ<hlag de3 Komitees, daß nod) 848,000 für Erweiterung der Miſſion im nächſten Jahr bewilligt werden ſollten, wurde abgelehnt. Das Komitee empfahl, daß die Synode einen Miſſion3direktor anſtelle. Der Vorſc<hlag, dieſe Empfehlung des Komitees abzulehnen, wurde angenommen, und ein weiterer Vorſchlag, dieſen Vorſchlag in Wiedererwägung zu ziehen, wurde abgewieſen. Da3 Komitee legte ſodann ſeine Empfehlungen über die Kir<hbaukaſſe vor. Zuerſt wurde die Empfehlung angenommen, daß die Synode ihre Freude und ihren herzlihen Dank über da3 außerordentliche Wacstum und Gedeihen der Allgemeinen Kir<bauFaſſe ausſprechen möge und der Kommiſſion verdiente Anerkennung für ihre treue Arbeit. Ferner befürwortete das Komitee gewiſſe Veränderungen im Regulativ für dieſe Kaſſe, wie dieſes ſich im „Synodalhandbud“ findet. In bezug auf die künftigen Bedürfniſſe der Kir<baufaſſe berichtete das Komitee, daß e3 mit dem Bewilligung8komitee darin übereinſtimme, daß die Erweiterung der Miſſionstätigkeit die nächſte und hödſte Aufgabe der Synode ſei; und da die Erweite5 rung unſerer Miſſion3arbeit zum großen Teil von der 'Unterſtüßung der Kir<baukaſſe abhängig iſt und die ganze "jehbige Arbeit der Synode eine immer regere
Tätigkeit
dieſer
Behörde
erfordert,
ſtimmte
da8
Komitee dem Bewilligungskomitee zu, daß die Synode einen großen Teil ihrer Einkünfte für Miſſion und Kir<bauzwede bewilligen ſollte. De8halb wurde emp-
fohlen, daß die Synode die 3300,000, die da38 Bewilligungskomitee für dieſen Zwe> in das Budget
aufzunehmen empfohlen hatte, bewillige.
Komitee 9 legte ſeinen Bericht über Innere Miſſion in Südamerika vor. Zuerſt wurde Herrn H. W. Horſt, der vor anderthalb Jahren das Miſſion8feld in Südamerika im Namen der Synode beſucht hat, der Dank der Synode abgeſtattet und ihm Gelegenheit gegeben, über ſeine Reiſe und die Arbeit in
Südamerika
zu
berichten.
Sodann übermittelte Prof. P. Schelp von der Anſtalt in Porto Alegre- die Grüße de3Braſilianiſc<en Diſtrikts und ſprad) deſſen Dank aus für die Sendung Herrn Horſt38. Auch. H. W. Horſt. Dir.B. H. Ergang von Cre3po, Argentinien, wurde aufgefordert, über die Anſtalt und *' die Miſſion in ſeinem Diſtrikt zu berichten, deſſen Grüße und Dank er der Synode überbrachte. Da3 Komitee empfahl, die Bitte der Brüder in Braſilien um einen beſonderen Vertreter und Berater zu gewähren. Dieſer ſoll in den Vereinigten Staaten wohnen, aber genügend Zeit auf dem Miſſionsfeld in Südamerika zubringen, um in die Arbeit der Brüder die nötige Einſicht nehmen und ihnen raten und helfen zu können. Auf Empfehlung des Komitees wurde beſc<loſſen, dieſe Bitte auf längere oder kürzere Zeit zu gewähren. Da3 Board of Directors und die Miſſionskommiſſion für Südamerika ſollen einen ſol<hen Vertreter ernennen und ihm die gehörige Vollmacht und die nötige Inſtruktion geben. Hingegen wurde auf Empfehlung de3 Komitee3 von der Anſtellung. eines permanenten Miſſion3direktors für das ſüdamerikaniſc<e Feld abgeſehen.
Die Empfehlung, eine pädagogiſche Abteilung in
Porto Alegre einzurichten und dafür eine fadmänniſc<e Kraft zu berufen, wurde angenommen. Auch wurde beſchloſſen, daß die Kommiſſion in Verbindung mit dem Board of Directors angewieſen ſei, das Miſſionswerk in Rio de Janeiro und in andern größeren Städten Braſiliens möglichſt bald in Angriff zu nehmen. 3 Die Errichtung einer dritten Profeſſur für die Anſtält zu Cre8po wurde der Kommiſſion für Südamerika in Verbindung mit dem Board ok Directors übergeben.
Kir<liche Arbeit in Europa.
Komitee 13 brachte Vorſchläge ein betreffs kir<licher Arbeit in Europa. Zuerſt wurde der ganze Bericht, der die Freikir<e betrifft, verleſen, und dann
wurden die einzelnen Punkte angenommen, nämlid:
1. 550,000 das Jahr wurden für die kir<liche Arbeit
*
|
Paſtoren
Freie ev.-luth. Gemeinde in Hämeenlinna, Finnland,
aus der Europäiſchen Freikir<e.
Finnländiſche
mit Beſuchern
|
RACESBE
in Lahti.
in Hämeenlinna
Das
Der
unſerer Heidenmiſſion
in China. Titel heißt „Lo de Dſchian Tſchien Tſcheng“, das heißt, Zeuge der lutheriſchen Kirche.
Miſſionsblatt
iE MAN KIAAGNRU WADE RENK SRU PERM S1 446 fil) DF 33 ZB VR Ab Nl: 44 ZU SB 33 ls
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und der Gemeinde
Vertreter der Gemeinde
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ie Mijſſions-Taube. 115
Die
116
Mijſions-Taube. Juden-, Taubſtummen- und Blindenmiſſion. Komitee 10 berichtete über die Judenmiſſion. E53 wurde beſchloſſen: 1. Die Kommiſſion ſoll ein oder mehrere kleine Drucſcriften in engliſcher Sprache aus8gehen laſſen. Dafür wurden 8200 ausgeſeßt. 2. Die Kommiſſion ſoll ermächtigt ſein, eine Judenmiſſion in St. Louis in3s Leben zu rufen, wenn die Verhältniſſe günſtig ſind, und, wenn möglich, auc in Chicago. Die Koſten für jede dieſer Miſſionen ſollen 32,500 nicht überſteigen. Dasſelbe Komitee berichtete aud) über Taubſtummen- und Blindenmiſſion. Die erbetenen 855,450 wurden genehmigt. Zwei andere Punkte, eine Bewilligung von 810,000 jähr-
Ea
SE ATEN]
der Freikir<he bewilligt mit der Bedingng, daß 82,000 hiervon für die Arbeit in Memel und Großlitauen verwendet werden. 2. Wegen der 810,000 für den Kir<hbau in Memel ſoll ſich die Freikir<he an die Kirdbaukommiſſion wenden, die, wenn möglid), die gewünſ<hte Summe vorſtreen ſoll. 3. Für das Seminar in Berlin-Zehlendorf wurden 84,000 jährlid) bewilligt. Der Freien Evangeliſ<-Lutheriſ<en Kir<he in Finnland wurde eine jährliche Unterſtüßung von 82,875 gewährt. Für die Freikir<he im Elſaß wurde die erbetene Unterſtüzung von 83,520 jährlich bewilligt nebſt 81,500 für eventuelle Unkoſten, die dur den vorausſichtlihen Predigerwecſel entſtehen werden. Für eine kleine notwendige Unterſtüßung der frei-
Immigranten-
und Secmannsmiſſion.
Bezüglich des Bericht3 der Behörde für Jmmi-
granten- und Seemannsmiſſion wies das Komitee hin auf die wertvollen Dienſte dieſer Behörde und die treue Arbeit unſerer Miſſionare, und e38 wurde be-
ſ<hloſſen, für dieſe Miſſionen 87,250 jährlich für das
- nächſte Triennium aus8zuſeten.
Vergrößerung des Wohngebäude3 bewilligt, 811,000 für eine Heizanlage und für plumbing, 81,000 für
Vergrößerung de3 Sculgebäude3, 81,200 für Aus8ſtattung de3 Wohngebäude3 und bi38 zu 35,000 für
die Lehrerwohnung.
Aud wurde beſchloſſen, daß noh
ein Miſſionar berufen werden
B.
Oneida, Wis.
ſolle.
Für Vergrößerung des Pfarr-
hauſes wurden 81,500 bewilligt, und es ſoll eine neue
Kapelle gebaut werden. C. Tomah,
Wis.
Für
dieſe Station
.. ende
11 berichtete über die Indianermiſſion. Spring8, Wi3. 815,000 wurden für
wen
Komitee A. Red
I.
Komitee.
Indianermiſſion.
EISEN
ſowie für das Überſeken von Artikeln für das genannte
lich für Bauten, und daß die Kir<baukommiſſion für Detroit, New York, und Omaha die nötigen -Baugelder bewilligen ſolle, wurden an da38 Board of Directors verwieſen.
EE
Fir<lichen Gemeinde zu Arensburg auf der Inſel Öſel und für ſonſtige unvorhergeſehene Fälle wurde die Summe von 83,000 bewilligt. Die finniſ<e Angelegenheit betreffend wurde beſchloſſen: 1. daß das gegenwärtige Komitee weiterbeſtehen ſol; 2. daß die erbetenen 81,200 jährlic) bewilligt werden ſollen; 3. daß P. R. Herrmann der herzlichſte Dank ausgeſpro<hen werde für die Berichte, die er den finniſchen Blättern entnommen hat,
getaufter Indianer.
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Generationen
ſoll ein Ee
Vier
Die
Rlijſions-Taube.
Miſſionar berufen werden, deſſen Gehalt zur Hälfte vom Süd-Wisconſin-Diſtrikt bezahlt wird, da er auch einer kleinen Miſſion dieſes Diſtrikt3 dienen kann. D. Betreffs des Sherman Institute in Arlington, Cal., wurde beſchloſſen, 8125 jährlich für dieſe Miſſion auszuſezen. Das Board ok Directors darf die nötigen Gelder für eine Kapelle bewilligen, wenn es als durchaus notwendig erſcheint. E. Für die Miſſion auf der Yakima-Reſervation wurden 82,500 bewilligt. VF. Die Kommiſſion wurde angewieſen, Indianerniederlaſſungen in den Vereinigten Staaten und in Canada zu beſehen zum Zwe&> der Au3dehnung der Indianermiſſion. Die etwa hierfür nötigen Gelder ſoll das Board of Directors zu bewilligen ermädtigt ſein.
G. Die für den Betrieb dieſer Miſſion erbetene
Summe von 822,900 jährlich wurde gewährt. Endlich wurde beſchloſſen, daß alle Bauunternehmungen in der JIndianermiſſion unter die Aufſicht des Board of Directors geſtellt werden ſollen. Fremdſprachige Miſſionen.
In bezug auf fremdſprachige Miſſionen wurde beſchloſſen: 1. Wenn Paſtoren für dieſe Arbeit aus Europa berufen werden, ſo ſollen nur ſol<he Männer eintreten, die entweder aus dem freikir<lihen Seminar in Berlin-Zehlendorf kommen oder von der Fakultät dieſer Anſtalt empfohlen werden. 2. 81,000 ſollen als einmalige Bewilligung für fremdſpradjige Literatur gemacht werden. 3. 824,000 da3 Jahr für dieſe Miſſion waren ſ<on in der allgemeinen Bewilligung eingeſchloſſen. Betreffs der Miſſion unter den Mexikanern wurde beſchloſſen: a. ein Komitee einzuſetzen, das die Miſſion5möglichkeiten unter den Mexikanern unſers Landes unterſuchen ſoll; b. daß das Komitee dann die Diſtrikte, in deren Mitte etwa eine ſol<he Miſſion betrieben werden kann, ermutigen ſoll, vorläufig dieſes Werk zu beginnen; ec. daß der Präſes, wenn nötig, innerhalb de3 Trienniums eine beſondere Behörde für dieſe Miſſion ernennen ſoll, für die das Board of Directors das Budget zu beſtimmen hat. Der Antrag, an den College3 im Südweſten unſer3 Landes einen beſonderen Kurſus im Spaniſchen einzurichten, wurde abgelehnt. Negermiſſion. In bezug auf die Negermiſſion beſchloß Synode: 1. ihre Freude über den Fortſchritt
Arbeit
3132,000
auszuſprehen; zu
beſtätigen;
2.
3.
85 Prozent der Bewilligung
die
Bewilligung
unſere
Quote,
die der
von
etwa
der Synodalkonferenz
117
(5S218,500) für Neubauten, wo möglich, zu ſammeln; 4. e3 den Paſtoren und Gemeinden in den nördlichen Großſtädten nahezulegen, Miſſionen unter den Negern anzufangen.
Heidenmiſſion.
Komitee 12 berichtete über die Heidenmiſſion5ſac<he und drückte ſeine Freude aus über die Ausbreitung der Miſſionzarbeit und die Beteiligung der Shweſterſynoden. Die Synode bekannte ſic< zu dieſem Teil des Berichts und ſpra< Direktor F. Brand und den Gliedern der Miſſionskommiſſion für Heidenmiſſion ihren Dank aus. Dem Erſtgenaännten und den Miſſionaren P. He>el aus Indien und M. Zſc<hiegner aus China wurde Gelegenheit gegeben, über die Miſſion zu reden. Die folgenden Vorſchläge de3 Komitees wurden hierauf angenommen: 1. daß die Synode die Miſſionare in ihrer Arbeit ermuntere und ſie unſer3 Intereſſes und weiterer Fürbitte verſichere, und daß der Sekretär der Synode dieſen Beſc<hluß den Konferenzen der Miſſionare in Sndien und China übermittle; 2. daß .das Board of Directors erſu<t werde, die Miſſionare in China voll zu entſchädigen für den Verluſt an ihrem perſönlichen Eigentum während der KriegSunruhen; ; 3. daß die Synode in dem Abſcheiden Miſſionar E. L. Arndts5, ihres Pioniermiſſionar3 in China, den Verluſt eines treuen Miſſionar3 beklage; 4. daß die Synode die Kommiſſion für Heidenmiſſion ermuntere, in ihren Bemühungen fortzufahren, Männer in reiferen Jahren zu bewegen, in die Arbeit im Heidenland einzutreten, und au< die Dienſte von Ärzten für die ärztlihe Miſſion anzuwerben. Für laufende Ausgaben im Jahr 1930 wurden 3283,903.50 bewilligt und für Bauten in“ Indien und China im nächſten Triennium 879,228. * Ferner wurde beſchloſſen, daß eine Miſſion3abteilung im St. Louiſer Seminar eingerichtet werde, ſobald es der Fakultät, der Aufſic<ht3behörde und der Miſſionzkommiſſion ausführbar und ratſam erſcheint, und daß in dem Fall no< eine Lehrkraft der Fakultät des Seminar3 hinzugefügt werde. Die Miſſionskommiſſion ſoll ermächtigt ſein, zur geeigneten Zeit eine Einrichtung zur weiteren Au3bildung der zukünftigen Miſſionar8frauen und weiblichen Miſſion3arbeiter zu treffen, und dem Board ok Directors wurde die Erlaubnis erteilt, nötigenfalls dazu die beiden ehemaligen Profeſſorenwohnungen D. PBieper3 und D. Daus zur Verfügung zu ſtellen. Die Diſtrikte an der Küſte des Stillen Ozeans wurden „ermuntert, unter den in ihren Gebieten wohnenden
Die
118
MWiſſions-Taube.
Statiſtik amerikaniſch-lutheriſcher Heidenmiſſion am Miſſion.
Ende des Jahres 1928.
Provinz.
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Madagaskar ....-..---.--. Fort Dauphin -......-.-.China ... 2... ------......Honan, Hupech .......-.-.Südafrika ............... Nata [BE RANNNAN elo: 22 0707870 VETO DEDUDS 2950500068 00093000023 520.200 0002305000300 ChinanII ND Vie feel ete 0)e1072 Honan Mute eee etete es 2187 Afrika SEIEN IZ BISSES Tanganjika-Territorium.. Vereinigte Cutheriſche/Rirche STTNTNERTRTG gets eke018/s els) es Andienneiiitufhseteeee EDS 59008958 0000800800
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Britiſch-Guiana -......... New Amſterdam .......... (VID 206090093390 8050504350 Shantung --------------Sota lette
Aſiaten Miſſion3gelegenheiten zu ergreifen. LokalFonferenzen wurden ermuntert, in Verbindung mit der Behörde für fremdſprachige Miſſionen die Mexikaniſ<e Miſſion in unſern größeren Städten, wo immer möglid), in Angriff zu nehmen. Die Synodalkonferenz ſoll ermuntert werden, die von den Neger<hriſten für eine Miſſion in Afrika geſammelten 84,000 zu einer Exploration der Miſſion35möglichkeiten in jenem Erdteil anzuwenden; aber weitere Scritte in dieſer Sache ſollen verſ<oben werden, bis da3 Explorations8komitee berichtet hat. Die Bitte der Brüder in Auſtralien um Mitwirkung bei der Gründung einer Miſſion in HolländiſchIndien wurde an den Vertreter verwieſen, den die Synode na<h Auſtralien abzuordnen erſucht. worden iſt, und falls kein ſolher Vertreter ernannt wird, ſollen der Präſe3 und die Heidenmiſſionskommiſſion
die Sache beraten.
Wanze
erimt über die Stadtmiſſion in Milwaukee. (Im Mai 1929.)
Dem Werk unſerer Stadtmiſſion von Milwaukee
und Umgegend,
den Armen, Kranken und Unglüc-
lichen in unſern öffentlichen Anſtalten da3 Evangelium vom Sünderheiland zu verkündigen und Seelen zu
gewinnen für das Reich Gottes, hat der gnädige Gott auch im vergangenen
Jahr
nahe
geſtanden
und
es-
Gegründet,
We
9AnsSgaben.
Einkünfte.
Miſſionen.
Behörden.
En 53,113
En 97,884
u 5,1440
S 43,361 O3: Se 435060 2 SSER INES Ee ? 60,29
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ſeinen ſichtlichen Segen erfahren laſſen. ES iſt ja auch ſein Werk, das wir treiben. JEſu Werk, dazu er gekommen in die Welt, war, zu ſuchen und ſelig zu maden, was verloren iſt. Und er ſagt: „Wer an mich glaubet, der wird auc<h die Werke tun, die ich tue.“ Zu ſuchen und ſelig zu machen, wa3 verloren, das Evangelium zu predigen, da3 iſt unſer herrlic<he3 Vorrec<ht. Wir dürfen durd die Predigt des Evangeliums ſelig machen die Armen und Elenden in unſern Hoſpitälern und Anſtalten. In dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter ſagt der HErr: „So gehe hin und tue de38gleichen.“ So ſollen wir Chriſten nie müde werden in dem Werk der Miſſion und unſere Sorge vor allem auf das Seelenheil unſerer Mitmenſchen richten, die der liebe Heiland ſo teuer erkauft hat. Und wer etwa3 von der Gnade und Wahrheit des Evangelium3 an ſich erfahren hat und von der Liebe Chriſti zu allen armen Sündern, bei dem wird aud) Liebe und Verſtändnis für dies herrliche Werk nicht fehlen. Die von mir bedienten Stationen ſind die folgenden: das Regierungs8hoſpital für lungenleidende Soldaten aus dem Weltkrieg, das Negierungs3hoſpital für Xranke und alter35ſ<hwade Soldaten, das Blue Mound Sanatorium für Lungenleidende, das Milwaukee County-Kinderheim und das County-Hoſpital für d<roniſc<) Geiſteskranke. Ein ſc<wieriges Feld, da3 ich bediene, iſt da3
Veteranen- und Soldatenheim. Neben den vielen Gütern, die man im Weltkrieg verloren hat, iſt nicht
nur die leiblihe Geſundheit, ſondern auch der Glaube
Die WMiſſions-Taube. an ſeinen Heiland.
Selbſtgerectigkeit, ſtolze Selbſt-
-.-genügſamkeit, Mutloſigkeit machen das Herz gegen die
Bedürfniſſe der Seele kalt und gleichgültig. Die Frage aller Fragen tritt in Vergeſſenheit, nämlich: „Wa3 muß ic tun, daß ich ſelig werde?“ Ruh- und 'friedlo3 ſiechen viele dahin. Angeſicht3 dieſe3 Zeitgeiſtes mödhte einem do< manchmal der Mut ſinken und die bange Frage ſich einem aufdrängen: Was will das werden? Jſt unſere Arbeit nicht vergeblich? Wird das Licht wirklich ſiegen über die Finſternis, .oder wird das Fleiſch über den Geiſt triumphieren? Dod)
derartige
Gedanken
entſtammen
dem
ſc<hwa-
djen, Teicht eingeſhüdterten Menſhenherzen. Wie ſingt dod) unſer ſeliger Doktor Martin Luther? Und wenn die Welt voll Teufel wär' Und wollt' uns gar verſchlingen, So fürchten wir un8 nicht ſo ſehr, Es ſoll uns doch gelingen. Der Fürſt dieſer Welt, Wie ſauwu'r er ſich ſtellt,
Tut
Das Ein
er uns doch nicht;
macht, er iſt gericht't; Wörtlein kann ihn fällen.
Der HErr ſelbſt hat ſeinem Wort eine majeſtätiſche Verheißung gegeben: „Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nic<t wieder dahin kommt, ſondern feudtet die Erde und mat ſie frutbar und wacſend, daß ſie gibt Samen zu ſäen und Brot zu eſſen, alſo ſoll das Wort, ſo aus meinem Munde gehet, aud) ſein: E3 ſoll nicht wieder zu mir leer kommen, ſondern tun, da3 mir gefällt, und ſoll ihm gelingen, dazu i<h'3 ſende.“ Vor kurzem durfte ich die Erfüllung dieſer herrlichen Verheißung erfahren. Ein junger Mann hatte längere Zeit immer gleichgültig dem Worte Gottes zugehört, wenn i< dem ſchwerkranken Jungen im Nebenbett vorla3. Eines Tages wurde er aufmerkſam und betete da3 Vaterunſer mit. Nad längerer Zeit bekannte er reumütig ſeine Sünden und verlangte das heilige Abendmahl. Er ſagte: „Als Sie vor wenigen Wochen den Spruch: „Da3 zerſtoßene Nohr wird er nicht zerbrehen und da3 glimmende Docht wird er nicht auslöſ<hen“ meinem kranken Freunde vorlaſen, wurde es ander38 mit mir. E38 fiel wie Schuppen von meinen Augen.“ Darauf faltete er die Hände und betete: „Chriſte, du Lamm Gotte3, der du trägſt die
Sünd' der Welt, erbarm' dic meiner!“
Gerade in
dieſem Fall glaubte ich vergeblich gearbeitet zu haben.
Wie wahr: „Mein Wort ſoll nicht wieder zu mir leer Xommen, ſondern tun, dazu ich's ſende.“ ES iſt im verfloſſenen Jahr in dieſem Hoſpital mir
aud oft Hilfe in meiner Arbeit zuteil geworden. . Es
kam vor, daß ich zu Kranken gerufen wurde, die von einem andern Regierung3hoſpital kamen und von der Arbeit unſerer Stadtmiſſion gehört hatten von Kran-
119
ken, die von hier dorthin verſetzt waren. Sie freuten ſich, daß ſie bald na<h ihrer Ankunft von einem lutheriſchen Seelſorger aufgeſucht und bedient werden konnten. Elend, krank und fremd in einem großen Hoſpital zu liegen, erweckt inſonderheit das Verlangen nad)
dem
einen,
wa3
not iſt, wenn
der Patient
aus
<riſtlichen Kreiſen iſt. So iſt die Arbeit unſerer Stadtmiſſion in dem Regierungshoſpital weit über die Grenze unſer3 Gebietes bekannt. Wunderbar, wie der treue Gott dur< Seile der ewigen Liebe hier und dort das Verirrte und Verlorne ſju<ht und herumholt und zurückleitet
zu
der
re<hten
Herde!
Im Blue Mound Sanatorium iſt jeden Samstagnachmittag um drei Uhr Gottesdienſt und Sonntag3ſ<ule. Einmal in der Woche wird Konfirmandenunterricht gehalten. Am 16. September wurden hier in der Kapelle in einem öffentlichen Gotte3dienſt drei Berſonen konfirmiert. Der Gotte3dienſt wird außer den Inſaſſen von a<t Krankenpflegerinnen regelmäßig beſucht. Im Milwaukee County-Kinderheim iſt jeden Sonntag Sonntagsſ<hule. Zweimal im Monat wird ein öffentlicher Gotte3dienſt für die Konfirmierten und Angeſtellten gehalten. Se<h3mal im Jahr findet ein öffentlicher Abendmahlsgotte35dienſt ſtatt. E3 ſind 140 Kinder, die regelmäßig die Sonntagsſc<hule beſuchen.
Fräulein Ruth Brunnquell, Lehrerin der JuniorKlaſſe der Sonntagsſc<hule, ſah ſich im September genötigt, ihre Arbeit im Heim aufzugeben, da ſie au3 der Stadt verzog. Temporär arbeitet ſeit dem erſten Sonntag im Oktober Frau Erna Menſing an ihrer Stelle, die die nötige Kenntnis und jahrelange Erfahrung hat. In der Junior-Klaſſe befinden ſich ſechzehn Kinder unter a<t Jahren. Da die meiſten Kinder au3 den traurigſten Familienverhältniſſen gerichtlich der Anſtalt überwieſen wurden, hat eine Lehrerin ihre liebe Not mit ihnen. Viele haben niemal3 eine Sonntagsſ<hule beſucht und hören zum erſtenmal von einem Heiland und Erlöſer. Vom September an wird zweimal die Woche Konfirmandenunterricht erteilt. So mander Brief, den ih von früheren Konfirmanden erhalte, die nun draußen ihr Brot verdienen, iſt mir ein Beweis, daß die Arbeit in dieſer Anſtalt dur<4) Gottes Gnade nicht vergeblich ge-
weſen iſt.
:
Wer faſt täglich in den Hoſpitälern an Krankenbetten zu ſiken hat, der erachtet e3 al3 eine angenehme Abwechſlung, wenn ihn ſein Beruf in den Kreis fröhliher Kinder führt, um ſie in. der ſeligmadhenden Wahrheit zu unterweiſen. Die Arbeit an den Kindern iſt ein Lichtpunkt in dem Werk der Stadtmiſſion, in wel<her vorwiegend die Schattenſeite des menſchlichen
120
Die Hliſſions-Taube.
Leben3 zu ſehen iſt. Die beiden Schulen im Blue Mound Sanatorium und im Milwaukee CountyKinderheim werden von 175 Kindern beſucht. EZ iſt eine Luſt, dieſe Kinder zu unterrichten. Sie ſind zum größten Teil aufmerkſam und lernbegierig, denn vielen von ihnen iſt niemals eine <riſtlihe Shulung zuteil geworden. Sie lernen die bibliſchen Geſchichten, hören vom lieben Heiland und ſeinem Erlöſungswerk und erhalten regelmäßigen KatedjiSmusunterridt. Die Arbeit der Stadtmiſſion an dieſen armen, zum großen Teil vernachläſſigten Kindern hat der gnädige Gott reichlich und ſichtlich geſegnet. In der Anſtalt für <hroniſ< Geiſteskranke nimmt die Arbeit ihren ruhigen Verlauf. 125 Inſaſſen und zehn Pflegerinnen beſuchen regelmäßig den Gotte3dienſt. Zum heiligen Abendmahl gehen fünfunddreißig Gäſte. Alle a<t Wochen findet hier die Feier des heiligen Abendmahl3 ſtatt. Die Anmeldung iſt unmittelbar vor dem Abendmahl3gotte3dienſt. Jeder Kommunikant wird ernſtlich geprüft, damit keiner das heilige Abendmahl unwürdig genieße. Gerade dem Schwaden iſt ja das heilige Abendmahl zur Stärkung ſeines Glauben3 eingeſceßt. Der HErr ſagt: „Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft iſt in den Schwaden mächtig.“ An den Kranken- und Sterbebetten in dieſer Anſtalt kann man den herrlichen Troſt des Evangelium8 jo recht erfennen. Da3 arme bedrükte Gemüt wird ruhiger, und e3 kehrt ein Friede ein, den die Welt nicht geben kann; und troßdem ſie von den Ihrigen oft verlaſſen, ja vergeſſen ſind, erkennen ſie doh, daß ſie einen Heiland haben, der nahe iſt und an den ſie ſich halten und mit dem Pſalmiſten ſprechen können: „Und ob id) ſhon wanderte im finſtern Tal, fürchte ich kein Unglüd; denn du biſt bei mir, dein Ste>en und Stab tröſten mich.“ Man neigt leicht zu dem Gedanken hin, die Miſſion3arbeit in dieſer Anſtalt wäre vergeblih. Dem iſt aber nicht jo. Die meiſten Kranken ſind ſich ihre3 elenden Zuſtandes wohl bewußt. In der Milwaukee County-Anſtalt für <roniſc<h Geiſteskranke befinden fich zurzeit 1,400 Inſaſſen, unter dieſen an 400, deren Geiſt völlig umnachtet iſt. Gewiß, an denen wäre unſere Arbeit vergeblih. Aber da bleiben 1,000 JIn. faſſen, die mehr oder weniger ſich ihres elenden Zuſtandes bewußt ſind. Ohne geiſtlihen Zuſpruch und ohne Hoffnung würden ſie bald einer völligen Umnachtung und Verzweiflung anheimfallen. Dieſe Leidenden ſind beſonders ſehr empfänglich für da8 Wort Gottes und freuen ſid) auf die Gotte3dienſte und den ſcelſorgeriſc<en Beſu<. Hier inſonderheit gilt
das Wort JEſu: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid, ich will eu erquiden!“
Die Arbeit unter dieſen Bedauern3werten iſt eine überaus wichtige und ſegenöSreiche, und für ſo manchen Elenden bricht ein Hoffnungsſtrahl durd< das dunkle Gewölk der Umnadtung, und er lernt wiederum mit der Gemeinde ſingen: Wer nur den lieben Gott läßt walten Und hoffet auf ihn allezeit, Den wird er wunderlich erhalten In allem Kreuz und Traurigkeit. Wer Gott, dem Allerhöchſten, traut, Der hat auf keinen Sand gebaut.
In dem Zeitraum vom 1. Mai 1928 bi38 zum 1. Mai 1929 wurden 148 regelmäßige Gotte3dienſte gehalten und 15 öffentlihe Abendmahl3gotte3dienſte. 4,325 Inſaſſen waren in den Gotte3dienſten anweſend. 312 Anſtalts8beſuche und 1,009 Krankenbeſu<e wurden gemacht. 286 Perſonen gingen zur öffentlichen Abendmahlsfeier und 73 Perſonen empfingen Privatkommunion. 2 Erwachſene und 5 Kinder wurden getauft. 4 Kinder wurden konfirmiert. 5 Perſonen wurden beerdigt. 18 Kinder beſuchen zurzeit den Konfirmandenunterricht. 104mal wurde Sonntag3ſchule gehalten, beſucht von 8,840 Kindern. Und nun bitten wir unſern treuen Gott mit gläubigem Herzen, daß er ſeine ſegnende Hand, wie biSher, ſo au<h in Zukunft, über unſere teure Stadtmiſſion halten wolle. Er ſ<enke uns Mut, Kraft und Stärke, dies ſein Werk zu treiben, ſo daß noch viele Ewigkeit3früchte gewonnen und einſt als herrliche Erntegarben eingeſammelt werden mödten in die himmliſchen Scheuern. Johanne3 Helmes, Miſſionar in den öffentlichen Anſtalten.
Das
Frauentum
im Heidenland.
Miſſionar Jul. Möller, der im Dienſt der Nheiniſc<en Miſſion auf der Inſel Sumatra ſteht, hat letzten Herbſt vor dem Verband der weiblihen Jugend in Güter3loh einen Vortrag über die Lage der Frau im Heidentum gehalten, dem wir folgende38 entnehmen: Von der Frauenwelt draußen auf den Miſſion3feldern ſol heute die Rede ſein; jede Zahl von Schweſtern könnte ſich getroſt verzehnfachen, es würden längſt niht genügend Silfskräfte ſein, die der Arbeit an Frauen und Mädchen in den Gebieten, wo jene dreiundzwanzig deutſchen Miſſion3geſellſchaften arbeiten, gere<ht werden könnten; denn die Not der Frauen ſc<reit zum Himmel, wohin wir auch ſehen. An dieſem Morgen einen umfaſſenden Einbli> davon zu geben, würde nicht mögli) ſein. E3 ſoll alſo nur an der Hand von Einzelbildern dieſe Not uns vor die Seele geſtellt werden, und da reden wir zum erſten von der Stellung der heidniſchen Frau und tun einen Bli> in ihre
Die Miſſions-Taube. Jugend
und
Erziehung.
121
nur Pflichten, aber keine Rechte. So iſt einer der ſieben Eheſ<heidungsgründe für den Mann, wenn ſeine In dem Büchlein „Chinajahre“ heißt e3 von einem Frau die Schwiegermutter mangelhaft bedient. Auch Chineſenkind: Die Eltern beſchließen über da38 Schi>da5 d<jineſiſche Geſet behandelt die Frau dur<haus5 unſal ihrer Kinder. Die Töchter werden ſchon im Kinde3gerecht und unwürdig. Geſeßlich iſt die jung verheialter an die Familie ihre3 ſpäteren Mannes verkauft. ratete Frau der Schwiegermutter unterſtellt; fügt ſie Meiſt im fünfzehnten Jahr verlaſſen ſie ihre eigenen ſich nicht genügend, ſo muß ſie, wenn niht Sc<heidung Familien, um nur noch als Gäſte wiederzukommen, von ihrem Mann, zum mindeſten Schläge und Mißdie niht mehr zum eigentlichen Familienkreis gehören. handlung erwarten. Für die <hineſiſc<eFrau gilt die Nie nach ihrer Meinung gefragt, werden die Mädchen Regel: Al3 Mädchen dem Bruder untertan, als Frau wie ein Gut verkauft, gleichviel wa3 ihr Herz dabei dem Mann. Jeder Mann hält es nun aber für ſeine empfindet. Eine Erziehung wird dem ChineſenmädPflicht, wenn ſeine Geldverhältniſſe ihm das erlauben, den nicht gegeben; leſen und ſchreiben kann e3 nicht. mehrere Frauen zu nehmen, um möglichſt viele männNur Anſtand3sregeln hat es gelernt, deren e3 allein liche Nachkommen zu haben zur Ahnenanbetung. Dieſe für das einfache Volk an die dreihundert gibt. Von ſeine Frauen ſind na<h einer beſtimmten NRangordden Mädchen tötet die Mutter in vielen Fällen eins nung einander untertan. Alle wieder unterſtehen der oder mehrere aus religiöſen Gründen, um den Geiſtern Schwiegermutter; gehord<en ſie der nicht, ſo wartet zu zeigen, daß ein Mädc<hen unwillkommen iſt. Es ihrer jegliche Art von Shmac< und Mißhandlung. haben, heißt e3 in jenem Buch, mir Mütter geſagt, daß ſie nach der Geburt eines Mädc<en3 darauf war- . Alle Frauen ſind gekne<htet von der Macht des Stamme3, von der Härte der Sitte, der Herrſchaft der ten, ob der Vater da3 Kind überhaupt anſieht oder Schwiegermutter ſowie der dez Mannes. Die jünauf den Arm nimmt. Tut er e3 nicht, ſo bleibt der geren Frauen haben zudem unter den Launen der Mutter nicht3 anderes übrig, al3 e3 zu töten. älteren Shwägerinnen zu leiden. Neid, Streit und Dieſes Urteil iſt im großen und ganzen maßgebend Klatſchſu<t hören nicht auf, des Herzeleid3 iſt ein gefür alle Miſſion3gebiete. Al3 beliebiges Beiſpiel ſei rüttelt Maß, und Herzeleid iſt das Wort, das einem etwas aus der Jugend der Mutter einer niaſſiſchen nachktlingt über die Meere, wenn man der heidniſchen RLehrer38frau erzählt: Al3 Kind hatte die Ina Simona Frau in weiter Ferne gedenkt. nie etwa3 von göttlichen Dingen gehört, um ſo mehr Der afrikaniſche Heide ſagt: „Frauen ſind keine aber von böſen Geiſtern und wie man ſic<h vor ihnen Menſc<en!“ Der heidniſche Shambala hat ein Sprichdur< allerlei Zaubermittel ſhükßen müſſe. War die wort, da3 heißt: „Eine Frau nur haben iſt ebenſoKleine krank, ſo wurden die Zauberer gerufen; man viel wie ledig ſein.“ Au in Afrika, ſagt der Betheler opferte den Geiſtern, ſie zu verſöhnen, damit ſie dem Miſſionar Wohlrab, herrſc<t in der Vielcehe Eiferſucht, Kind die Krankheit abnähmen. Erſt zehn Jahre alt, die meiſt in Streit ausartet, da die Frauen nämlich dem wurde e3 ſc<hon an einen älteren Mann verheiratet. Mann nicht gleich nahe ſtehen. Die eine iſt die „große Da half kein Bitten und Weinen, es mußte gehen; Frau“; die andern ſind nur „die Frauen“. Aber und die Eltern bekamen ihr Geld, den Kaufpreis für auch damit iſt nicht geſagt, daß die „große Frau“ nun die junge Tochter. Daß dieſe dann mehr Sklavin als dem Mann am nädſten ſtehen müſſe. Im Kreis ſeiner Frau war, iſt leicht zu verſtehen. Frauen hat der Mann immer eine oder gar mehrere, Oder es heißt von den Heiden auf Nia3: Von denen er ſeine beſondere Gunſt zuwendet; dieſe wollen Kindererziehung iſt da keine Rede, wohl aber klingen herrſchen, die andern wollen ſic aber ihnen nicht ſc<reiende, ſ<eltende und fluhende Stimmen aus den unterordnen, und daher hat der Mann beſtändig zu * ſ<mutßigen und ſ<le<tgebauten Häuſern. ſchlichten. Der Friede flieht ſol<he Häuſer. Oder ein kleine3 Beiſpiel aus dem Hereroland in Von den Indianern in Amerika ſagt der MiſAfrika: Bei einem Mädchen, erzählt uns Frau Jrle, Egerton Young: „In Streitſachen hält es die ſionar verhüllt der Vater da38 Haupt und ſagt: „Ad, nur Mutter mit der Tochter, der Vater mit dem Sohn.“ ein Zwiebelc<hen!“ Iſt dagegen ein Knabe geboren, Greller aber iſt da8 Licht, das er auf das geſamte ſo ruft der Vater es ſchon von weitem jedem zu: „Ein heidniſch-indianiſc<he Eheleben fallen läßt, wenn er Bogenſc<hüße iſt un3 geboren!“ folgende3 ſagt: „Mein Herz blutete oft beim Anbli> Eheleben. deſſen, wa3 ich bei heidniſchen Familien ſehen mußte. Kam da der Jäger von der Jagd zurück, ſo fuhr er Dieſe verächtliche Auffaſſung über den Wert eines ſein zum Beiſpiel holzha>endes Weib mit den Worten Mädcdhen3 finden wir im Leben der Frau und im EheSteh auf und „Geh au8 dem Weg, du Hund! leben wieder. das Wild zu Wald, den in folge meiner Spur; eile In China hat die Frau ihrem Mann gegenüber
122
Die
Mijſtions-Taube.
holen, da3 id) geſchoſſen habe.“ Um ihre Scritte zu beſchleunigen, wirft er nad) ihr mit einem Knüttel. Und nun eilt die Frau auf S<neeſ<huhen in den Wald, ſchlingt, wenn ſie endlic) das Wild gefunden hat, einen Lederriemen um da3 oft nahezu zwei Zentner ſc<hwere Tier und ſchleift es nad) Haus. Kein Wort de3 Danke3 empfängt hier die halb Erſchöpfte, nur der barſche Befehl, ſie ſolle eilen, das Mahl herzurichten, da er, der Mann, hungrig ſei. Hat ſie auc da3 endlid) bereitet, ſo muß ſie hungrig und abgemattet ſich zu den andern Frauen ſeken und zuſehen, wie ſie den Hunden halbabgenagte Knochen ſtreitig madt.“
nad) Afrika, überall finden wir das Weib geknetet, kaum über die Haustiere hinaus geachtet, in höchſt unwürdiger Stellung; von einem einigermaßen höheren LebenSinhalt kann nirgend3 die Rede ſein. Wenn die Stellung de38 Weibes ſchon in der Ehe bejammern35wert iſt, wieviel mehr wächſt das Leid eines ſol<hen Leben3 in der
1
Witwenſcaft. Man kann in der Nichterſhen Miſſions8geſchi<hte über Indien leſen, daß e3 im Jahr 1901 etwa 20,000 Witwen unter fünf Jahren gab, 95,000 zwiſchen fünf und zehn Jahren, 250,000 zwiſchen zehn und fünfzehn Jahren. Außerdem aber gibt e3 viele Millionen LebenSinhalt. älterer Witwen. Kaum trübe genug kann man von dem Leben3Im Jahr 1911 waren die Überrechnungen auf inhalt verheirateter Frauen berichten. Jn Jndien lebt nod) höhere Zahlen gekommen. Eine unausdenkliche die Frau völlig abgeſondert von dem Mann. So heißt Laſt für ein Volk und -- ein Meer von Herzeleid! e3 in Berichten der Zenanamiſſion: „Die Gemächer „Wie viele Frauen und Witwen“, ſchreibt Miſſtellen ſih dem Auge dar als Gefängniſſe. Die Fenſter - fionar Linden aus China, „machen dur< Selbſtmord hat man hod in den Wänden angebracht, ſo daß e3 jährli< ihem Leben ein Ende, ſei es, daß ſie ſich erden Frauen unmöglid iſt, dort hinauszuſehen. Jhre hängen, ſei e3, daß ſie Gift nehmen oder ſich ins Wißbegierde wird im Keim erſti>t, ihre Erholung Waſſer ſtürzen! Teil3 iſt es Aberglaube, teil3 ſind auf da38 Kärglichſte zugemeſſen. Die Ehe iſt in Indien unglüdlihe Familienverhältniſſe die Urſache, teils kaum mehr al3 Unterwerfung unter die Tyrannei der aber auch bei jungen Witwen beſonder3 die Ausſicht, Schwiegermutter; ſie iſt Beluſtigung für den Gatten, von den Verwandten de3 Mannes zu einem Leben der der die Frau, wenn er gütig iſt, höchſtens als SpielSchande gezwungen zu werden. Wer will es ſol<hen zeug behandeln wird.“ jungen Witwen verdenken, die die helfende Hand vom Welc<he Vorurteile hatten wir bei dem Batakvolk Himmel her no<h nicht kennen, wenn ſie Selbſtmord zu überwinden, ehe wir die erſten Mädchen in unſere begehen, ehe eine3 Tage3 ein Tragſtuhl kommt, ſie Sdculen bekamen! Wie lange hat e3 gedauert, man abzuholen, weil ſie ohne ihr Wiſſen wieder verkauft kann ſagen bi3 in3 letzte Jahrzehnt hinein, ehe wir die ſind? Da heißt e3 für ſie, ſich von ihren Kindern erſte Mäd<henſ<ule haben gründen können! Nod trennen, alle3 Eigentum zurücklaſſen und in da3 Hau3 heute iſt eine geiſtige Leere unter der batakſ<hen eines Manne3 gehen, von dem ſie nicht3 wiſſen.“ Frauenwelt, wie man ſie ſich niht groß genug vorDieſe Not der Witwen geht dur<h die Welt. In ſtellen kann. Nia3 kommt e3 unter den Heiden nicht ſelten vor, daß die zur Witwe gewordene Frau am Begräbnis8tag des Von den Frauen Vorderindien3 heißt e3: „Von Manne3 an einen andern Mann verhandelt wird. Beſchäftigung iſt keine Rede. Endlo3 dehnt ſich die Ob auh die Frau mit ihren kleinen Kindern weint Zeit ohne Bücer, ohne nüßliche Tätigkeit, ohne verund im Schmerz vergehen will, die Verwandten laſſen nünftigen Verkehr. Die ärmeren Frauen haben ſich niht erweichen, bekommen ſie do<h den Kaufpreis . wenigſtens zu ko<en und häusliche Arbeit zu verfür dieſe Witwe! So wurde die Mutter eine3 Lehrer3 richten; aber in höheren Kreiſen, wo dieſe Pflichten dort, al3 ihr Mann ſtarb, von den Verwandten aberdem Geſinde obliegen, ſchleicht das Leben hin ohne mal3 ohne ihr Wiſſen an einen zweiten Mann verFreude, ohne Intereſſe, ohne Abwechſlung. Der Tag kauft, der bereit3 eine Frau beſaß. So ſieht es im vergeht unter Kämmen und Flechten des Haares und dem Anlegen der Kleidung. Dem Gatten fällt e3 nicht Heidentum aus. Sind die Frauen Witwen geworden, beſonder3 ein, den Geſichtskreis des ihm anvertrauten Weſen3 wenn ſie arm und ſchwach ſind, ſo iſt ihre Lage bezu erweitern oder ſeine Gedanken zu heben und zu bilden.“ jammern3wert. Solange ſie arbeiten und ſich plagen können, werden ſie al3 ein notwendige3 Übel geduldet; Von keinem heidniſchen Land kann über die Leere ſind ſie dazu nicht mehr fähig, ſo vernachläſſigt man des Leben3 einer Frau ſo viel berichtet- werden wie ſie auf8 ſc<mählichſte und ſchafft ſie oft genug aus gerade bei den Kulturvölkern Aſiens, Indien und dem Weg. China. Wohin wir aber auc kommen, na< Sumatra, So hatte in einer kleinen Indianeranſiedlung im Borneo, Neuguinea, den Inſeln des Stillen Ozeans,
Die
Mlijſions-Taube.
Nordoſten des großen Winnipegſee3 ein Häuptling ſeine alte Mutter erdroſſelt und ihren Leichnam zu Aſc<he verbrannt. - Ob dieſer entſetzlichen Tat zur Rede geſtellt, erwiderte der herzloſe Mann: „Sie war zu alt, um den Kaninchen nachzuſtellen oder Fiſche zu fangen. Mir fällt e3 nicht ein, mich durch ſie weiter beläſtigen zu laſſen, darum habe id ſie erdroſſelt.“ Ja, die Barmherzigkeit des Böſen iſt Grauſamkeit! Sie wird aber zur Gefühlloſigkeit gegenüber der Frau al38 einem menſchlihen Weſen und zur Angſt und Furcht vor ihrem Geiſt im Tod. Wie oft iſt e3 im heidniſ<en Batakland vorgekommen, daß, wenn eine Mutter bei der Geburt eine3 Kindlein3 ſtarb, ihrer Leihe Aſhe in Mund und Naſe geſtopft wurde aus Furcht vor ihrem Geiſt und ſeiner BoSheit, die er, aus dem Leichnam erſt einmal au3gefahren, an den Lebenden auslaſſen werde! Man warf die Leichen ſolher aus dem Leben geſchiedenen Frauen dur) die Bodenplanken de3 Hauſe3 in den Moraſt der Schweine und Büffel, die den Leihnam zertraten. Aud) China zeigt un3 da wieder kalte Grauſamkeit. Eine Mutter war bei der Geburt des Kinde3, eines Mägdlein38, geſtorben. Weil ſie ſtarb, war e3 den Heiden ſonnenklar, daß in dem lebenden Mägdlein ein böſer Geiſt wohnen müſſe, der die Seele der Mutter geſtohlen und ſo ihren Tod herbeigeführt habe. Wie wäre e3 ſonſt zu erklären geweſen, daß alle Kunſt der Ürzte vergeblich geweſen war! Darum mußte man ſid ſ<nellſten3s dieſes böſen Geiſtes entledigen,
würde er doh ſonſt Tag und Naht das Haus unſicher
maden! Eiligſt wurde ein Sarg gekauft, die tote Mutter hineingelegt und auf die Tote da3 lebende Mägdlein! Lebendig ſollte e3 begraben werden, dann ſollte wohl der Dämon erſ<re>en und nicht wagen, ein zweite3 Mal wiederzukommen. Gott ließ es geſc<ehen, daß ein hinzukommende3s Miſſionar3ehepaar die Rettung de3 Kindlein3, allerding3 nur unter allergrößter Mühe, erreichen und dur<ſeten konnte. Dunkle, heidniſche Welt, die unter dem Dru> von Angſt, Unwiſſenheit und Gefühlloſigkeit das Ebenbild Gotte3, die Frau, die dem Mann do zur Gehilfin gegeben iſt, zertritt und vernichtet! Von der Geburt an bis zum Tod, im Eheſtand und in der Witwenſchaft, liegt es über dem Leben der heidniſchen Frau wie Verachtung, Beſchimpfung und Entbehrung, ja wie ein einziger Fluc. ; Waz3 hat nun aber da3 Evangelium in dieſer Welt alle3 Herzeleid3 bereit3 zuſtande gebracht? Ia, da38 Bild über Frauenleben in aller Welt auf den Miſſion8feldern wird ein gänzlich neues, wenn die Kraft de8 gepredigten Wortes Geſtalt gewinnt.
123 Mehr
Licht!
St. Loui3, Mo., 23. Mai
1929.
Sehr geehrter Herr Paſtor Drewe3! In der lezten Nummer de3 Lutheran Pioneer la8 ich den Artikel „Domine, Yiat Lux!“ Dieſer Artikel erinnerte mich wieder an einige Erlebniſſe, wobei ich ſelber Augen- und Ohrenzeuge war. Als Student beſuchte ic) eines Abend3 mit zwei Freunden in Harlem einen revival. Un3 war ja von der falſchen Lehre und Praxis der Methodiſten geſagt worden, und wir wollten un3 daher ſelber davon überzeugen, wie ſie es treiben. Jd will wahrheitsgetreu berichten, wa35 wir dort erlebten. Dieſer revival -- beſſer: 85how -- wurde in einer kleinen Halle abgehalten. Der ganze Gotte3dienſt wurde deutſ< geführt. Nad) dem Singen predigte der Methodiſtenpaſtor über das kanaanäiſc<he Weib. O wie hat der Menſd) dieſes köſtliche Evangelium verhunzt! Dies Weib gab ihm ja die beſte Gelegenheit zu ſeiner Bekehrungs5demonſtration. Von dem wun-derbaren, herrlihen Glauben dieſes Weibe3, den zu zeigen der Evangeliſt dies Vorkommnis ja aufgezeichnet hat und den der Heiland am Schluß ſo hoh rühmt, wußte der gute Mann nichts, gar nicht3 zu ſagen. Aber das innige, kindliche Gebet dieſer Glauben3heldin verzerrte er und ſdrie, lamentierte und heulte dabei, daß fur<tſamere junge Leute, als wir drei waren, ſich in den äußerſten Winkel verkro<hen hätten oder auf und davon gelaufen wären. Nad) der „Predigt“ folgte die „Erwekung“ von der Bußbank aus. Die Predigt war yur ein Stimulan3 geweſen, um das nun Folgende beſſer und in verſtärkten Doſen aufnehmen zu können. Sol<e Szenen, wie ſie dort entrollt wurden, grenzen ſchier ans Wahnſinnige. Der Paſtor lag mit den Kindern auf den Knien und betete, ſ<rie, heulte, jammerte, zeterte, hob ringend die Hände gen Himmel, ſtrampelte und wimmerte fürhterlih. Folgende Worte, womit er die vor ihm knienden Kinder anſchrie, werde id) nie vergeſſen. „Betet! betet! betet! betet, Kinder! Der Geiſt kommt! Betet lauter! Jett kommt er zur Tür herein!“ Während er ſic< ſo mit den Kindern heiſer ſchrie und ſich in einen wahren Entzü>kung35taumel hineinarbeitete, ſpielte ſich zur ſelben Zeit eine Szene auf der Plattform ab, die aller Beſchreibung ſpottet. Keiner hörte mehr auf den andern. Jeder ſchrie und heulte nah ſeiner eigenen Methode. (Daher wahrſcheinlich der Name Methodiſt!) Es3 wurde mir unheimlich zumute. Aud) meine Gefühle wurden erregt, löſten ſich aber in Mitleid und Bedauern auf ob des
Die Wiſſions-Taube.
124
theatraliſ<en Schauſpiels in ſo heiligen Dingen. Wären wir nit zwanzig Meilen von einer bekannten Anſtalt entfernt geweſen, ich hätte an ein Entlaufen gewiſſer unglüdlicher Patienten geglaubt. Ein Junge von etwa dreizehn oder vierzehn Sahren lag auf einer erhöhten Plattform auf den Knien neben einer ältlichen Frau =- wahrſc<einlich ſeine Mutter =- und betete, betete und ſ<hrie immer heftiger, ſo daß er ſchier den Paſtor übertönte =- und das will ſc<on etwas heißen. Jd hielt es kaum für möglid), daß er nod) lauter hätte ſ<hreien können al3 der Paſtor; aber der Junge war gut bei Stimme. Na<h geraumer Zeit, na<h langen gymnaſtiſchen Übungen mit Körper und Lunge, deren ein Athlet ſich nicht hätte zu ſhämen brauen, kam endlid die "Klimax in der Aufführung. Der Junge ſ<nellte plößlich, wie von einer Tarantel geſtochen, in die Höhe, tanzte und ſdrie, taumelte und heulte aus Leibeskräften: „JI hab' ihn! Z<h hab' ihn!“ „Halleluja! Amen!“ wurde im Chor erwidert, daß die Wände widerhallten von dem Zetermordio. Es war eine Aufführung, die zum Applaus aufgefordert hätte, wenn man nicht mit ſo ernſten und heiligen Dingen geſpielt hätte. Mid) ergriff tiefes Mitleid mit den armen Jrregeleiteten. Der Junge hatte nad) methodiſtiſc<er Lehre den „Geiſt“ bekommen. Man fragt ſich unwillkürlich: Glauben denn. die armen Leute dieſe Shwärmerei? E35 iſt möglich. Sie arbeiten ſich durd dieſe körperlichen und ſeeliſchen Erregungen in einen ſol<hen Rauſd hinein, daß ſie in dieſem Entzüdung35taumel wahrſcheinlich ſelbſt an ſolche Dinge glauben. Und der Teufel, dem ſolche Schwärmerei gefällt, freut ſic über das törichte und ſündliche Gebaren dieſer armen verführten Menſc<henkinder und treibt ſie zu immer erneuten Kraftanſtrengungen an. Bei manden fehlt wohl dieſe äußerliche, lärmende Demonſtration, aber ſie arbeiten ſi< mehr im ſtillen in dieſe Stimmung hinein. Sie glauben ſogar und jagen es aud), daß alle andern, die nicht ſo tun, Unbekehrte ſind. Die Methodiſten wiſſen Zeit und Stunde ihrer Bekehrung anzugeben und arbeiten von da. an nur an der Vervollkommnung ihrer vermeinten völligen Seiligkeit. Die Methodiſten reden viel von dem „Geiſt“, der ſie treibt. Jd werde hierbei an einen andern traurigen Fall in Chicago erinnert. Wir hatten in unſerer
Gemeinde
einen Sculvorſteher,
der ein Methodiſt
wurde. Wir waren ihm nicht heilig genug, konnten auch nicht re<ht beten. Der „Geiſt“ hatte ihn erleuchtet, ſo daß er die „Verkehrtheit“ der lutheriſchen Lehre erkannte. Alles Mahnen, Strafen und Argu-
mentieren half ni<ts. Sol<he Menſc<en rennen ſich in ihrem Dünkel und ihrer Selbſtgerehtigkeit ſo feſt in ihrer vorgefaßten Meinung, daß ſie überhaupt nicht mehr klar ſehen und ſich „wägen und wiegen laſſen von allerlei Wind der Lehre dur< Scalkheit der Menſc<en und Täuſcerei“. Darum ſendet ihnen Gott aud) „kräftige Irrtümer, daß ſie glauben der Lüge“. Id beſuchte eines Abend38 eine Erwecungs5verſammlung in einem Lokal in der Nähe meiner Wohnung, wohin auc<h unſerer früherer S<ulvorſteher ging. E3 wurde geſungen, recht lebhaft; denn die Melodien dieſer Sekte ſind meiſt „klaſſiſc<“, in ſe<3achtel oder dreiviertel Takt mit lebhaftem Tempo. Nah dem Geſang folgte die Predigt über den Text: „So wahr al3 ich lebe, ſpricht der HErr HErr, ich habe keinen Gefallen am Tode de3 Gottloſen, ſondern daß ſich der Gottloſe bekehre von ſeinem Weſen und lebe.“ Bei dieſer Art revival werden Texte ausgeſucht, in denen da3 Wort Bekehrung vorkommt. Nachdem das Sichbekehren immer und. immer wieder hervorgehoben und immer lauter und eindringlicher geſchrien worden war, erbli>te der Prediger den bedauern3werten Lutheraner, und nun machte er eine geſchi>te Schwenkung wie ein Feldherr in der Schla<ht und verſuchte eine Atta>e auf den armen Lutheraner. „E35 gibt eine Kir<hengemeinſc<aft“, hob er an, „die lehrt, daß der Menſ< ſi täglich bekehren müſſe. A< Gott!“ ſchrie er mit einer Löwenſtimme, „wel eine ſchre>liche Lehre! E3 hat ſehs Wochen gedauert, bi3 id) bekehrt war, ſo daß e3 mid faſt das Leben gekoſtet hätte!“ Nad) der Predigt wurden die Zuhörer aufgefordert, zur Bußbank zu kommen. Der erſte, der vortrat, war unſer früherer Sc<ulvorſteher.- Er fing an * laut zu jammern und zu rufen. Der gute Mann hatte eine äußerſt dünne Fiſtelſtimme. Dafür konnte er ja niht3; aber e3 madte ſeinen Teil der Komödie do) no<h ein wenig komiſcher als gewöhnlich. Er wußte wohl eigentlich nicht re<ht, wa3 er ſagen ſollte; denn er ſah meine Augen auf ſich gerichtet. Ein Wort hörte man immer und immer wieder: „Licht! Licht!“ Ja, der arme, bedauern3werte Menſd) ſchrie
nac< Licht.
Kein Wunder;
denn früher hatte er das
klare, helle Licht des Evangeliums gehabt. In ſeiner früheren Gemeinde war ihm der gezeigt worden, der ſic) ſelbſt das -Licht nennt; aber nun tappte er in Finſternis. Er hatte der Kir<hengemeinſ<haft, die das klare Licht des Worte3 Gotte3 verkündigt und hell leuchten läßt, ſhnöde den Rücken gekehrt. Hier, wo er in ſeiner Verblendung hingepilgert war, war das Licht unter den Sceffel geſtellt und eine elende Tran-
ſunſel angezündet worden,
die ſo ſchwach leudtete,
daß ihre eigene Geſtalt nicht zu erkennen war.
Hier
Die wurde
ihm
geſagt,
daß
er ringen,
Wiſſions-Taube.
kämpfen,
Mancherlei
fechten,
rutſchen, rufen, ſ<reien und lamentieren müſſe, bis der „Geiſt“ komme; dort wurde ihm mit lieblichen
Worten
zugerufen:
mühſelig- und Ad),
dieſer
ſchlechten
arme,
Tauſch
Die
„Kommet
beladen
verblendete
hatte
her zu mir alle, die ihr
ſeid, iH9 will euc<h erquicken!“ Menſ<,
welh
er do< gemadht! H. VW. C. Waltke.
einen
lutheriſche Kirche in Japan.
Der japaniſch-lutheriſc<e Paſtor Hajime Jnadomi berichtete vor einigen Wochen in einer öffentlichen Anſprache, daß die japaniſche Regierung dem Evangelium ſehr freundlid geſinnt ſei und die Chriſten bitte mitzuhelfen, daß japaniſc<e nationale Jdeale und da3 moraliſche Leben aufrechterhalten werde. Er erklärte:
125
(Von
aus der Miſſion. C. F. Drewes.)
Hochzeitsglo>en. Miſſionar John Alſton in Atlanta wurde am 18. Juni von ſeinem Bruder, Superintendent F. D. Alſton, mit Frl. Smith getraut. Die Braut, eine Lehrerin, ſchloß ſich erſt der lutheriſchen Kirche an. Einführungen in North Carolina. P. F elton Vorice, bislang Miſſionar in Charlotte, wurde am 23. Juni von P. John Fuller in Salisbury eingeführt.
Am 30. Juni führte Superintendent F. Alſton
M iſ--
ſionar Cuthbert Malloy in Charlotte und Miſſionar Fred Foard in Rowan County ein.
St. Louis.
Predigtamtskandidat
John
Fey,
ausgebildet im Concordia-Seminar zu Springfield, der urſprünglich für Montgomery, Ala., beſtimmt war, iſt
„Unzufrieden mit materialiſtiſchen und auf Genuß ausgehenden Lebenz3anſ<auungen, ſuchen viele gebildete und intelligente Japaner die Wahrheit =- eine lebendige Religion. „Unſere Leute bewundern Luther38 Heldenmut und ſein treues Bekennen der Wahrheit, und wem e3 um die Wahrheit zu tun iſt, der findet Troſt und Hoffnung in dem, was er aus ſeiner tief religiöſen Erfahrung heraus geſ<hrieben hat. „Die lutheriſche Kir<he Japans iſt no< klein“, ſagte der Nedner; dod) ſpra< er die zuverſichtliche Hoffnung au8, daß ſie, wenn man ſic von auswärts3 ihrer annähme, mädtig erſtarken werde. „Zapan“, ſagte Jnadomi, „iſt ein Feld, das wir nicht vernachläſſigen dürfen. . Das Chriſtentum iſt numeriſq noh ſ<wac<h in Japan; es zählt nur 215,000 Anhänger unter einem Volk von nahezu 60 Millionen. Von dieſen 215,000 Anhängern ſind etwa 125,000 Proteſtanten; das heißt, von je 10,000 Japanern ſind 36 Proteſtanten. Dod) das Chriſtentum hat die JIntelligenzia erfaßt, die Studenten und die Mittelklaſſe, und übt einen gewaltigen Einfluß auf die Gedankenwelt ſowie auf die aufwärt3 und vorwärts ſtrebenden Bewegungen der Nation. „Die Bibel iſt das am meiſten gekaufte Buch in Japan und wird von nicht weniger al3 einer Million ſeiner Einwohner geleſen, und das Chriſtentum gehört
jeßt zu den vom Land anerkannten Religionen.
„Die japaniſ<-lutheriſche Kir<he zählt heute fünfundzwanzig Gemeinden mit rund 3,000 Gliedern, ein theologiſ<he8 Seminar mit ſe<hzehn Studenten ſowie Knaben- und Mädchenſ<hulen und Wobhltätigkeit3anſtalten.“
Predigtamtskandidat
John
Fey.
an die verwaiſte Grace-Gemeinde zu St. Louis (an der Waſh-Straße) berufen worden. Seine feierliche Ordination und Cinführung fand am 14. Juli ſtatt, und
zwar in der St. Philip's-Kirhe (P. Andrea3 Schulze), weil da3 Lokal der Grace-Gemeinde klein iſt. Prof. O. Böcler, der Vorſißer unſerer Miſſionszkommiſſion, hielt eine Predigt, die beſonder3 daten galt, während P. Schulze
dem jungen ſeine Worte
Kandian die
Gemeinde richtete. Den Akt der Ordination und Einführung vollzog P. Theodor F. Walther, ein Glied der Miſſion3kommiſſion und ehemaliger Paſtor de3 Kandidaten. CZ aſſiſtierten im Talar Prof. D. Ludwig Fürbringer, Präſes der Synodalkonferenz, in deren Namen und Auftrag die Negermiſſion betrieben wird, Prof. O.
Böcler, P. Schulze und der Schreiber. jungen Miſſionar und ſeine Arbeit!
Beruf
abgelehnt.
Der
unſerer
Gott ſegne den
Grace-S<hule
St. Louis zugewieſene Sc<hulamtskandidat Foreſt hat den Beruf abgelehnt.
von
in
River
Die
126
Miſſions-Taube.
Greensboro, N.C. Prof. Dr. Heinrich Nau ſchrieb am 8. Juli: „Id kann, Gott ſei Dank, berichten, daß ih jebt auf Krücken gehen kann. E35
ſcheint auch, al3 ob das ſteife Knie etwas geſchmeidiger
wird.
Im
ganzen
fe<h3 Woden.“
fühle
ich mid)
viel beſſer als
vor
:
Konferenz in Chicago. Die Nördliche Konferenz unſerer Miſſionare tagte am 18. und 19. Juni in der Kirche unſer3 Miſſionars8 Marmaduke Carter. Cs war eine feine, ſegenzreihe Zuſammenkunft. Profeſſor Böcler und der Schreiber waren am erſten Tag zugegen. 7
Chicago.
Am Synodalſonntag, den 23. Juni, hielt
der Schreiber eine Viſitation in der St. Philip's-Kirche. Wir hatten Urſache, Gott zu danken für den feinen Geiſt, der in der Gemeinde herrſcht, und für ihr er-
freuliches Wachstum.
Gegenden, wo ſiebzig von hundert der Bewohner Sclafkrankheit haben. Cin Franzoſe berichtet über Franzöſiſ<h-Äquatorialafrika: „1911 betrug die Bevölkerung wenigſtens 4,900,000, nad) anderer Abſchäßung ſogar 6,000,000. 1921 ſc<häßzte man denſelben Bezirk auf 2,848,956 Bewohner. Jn gewiſſen Gegenden de3 mittlexen Kongo hat die Sclafkrankheit vier Fünftel der geſamten Bevölkerung hinweggerafft. In Kamerun ſind unter den 2,000,000 Bewohnern 100,000
Sdlaffranfe,
und
in
einem
Bezirk
waren
67 Prozent angeſte>t. Regierung und Miſſion kämpfen einen heißen Kampf gegen dieſe Krankheit. Da35 von Dr. Louiſe Pearce vom Rocdefeller-Inſtitut hergeſtellte Mittel, Tryparſamide, und das von deutſcher Seite, neuerdings beſonders auc<h von den beiden Ärzten in der Berliner Miſſion Dr. Fiſcher und Dr. E>hard in Oſtafrika ausprobierte Germanin, laſſen hoffen, daß man aud) dieſen furc<tbaren Feind des Afrikaners allmählid) ausrotten wird.“ (Wbl.)
Miſſion in Afrika.
Nach den lezten Angaben des
„Weltmiſſionöatlas“ gibt e3 in Afrika 6,289 proteſtantiſche Miſſion3arbeiter mit 43,181 eingebornen Helfern,
unter denen 2,021 Ordinierte, 38,126 Unordinierte und
2,656 Frauen ſind. Die Zahl der Chriſten iſt ungefähr 2,600,000; die Geſamtzahl der Schulen 17,000 mit
faſt 1,000,000 Schülern. C2 gibt 116 Hoſpitäler, 366 Apotheken, 139 Ürzte und 235 Krankenſchweſtern. Der „Kleine Atlas der Katholiſchen Miſſion“
2,624 ausländiſ<he Prieſter,
145
berichtet über
eingeborne Prieſter,
1,598 Brüder, 6,503 Schweſtern, annähernd 800,000 Scüler und in3geſamt 3,000,000 Chriſten, von denen 375,000 außerhalb des Kontinents geboren ſind. Hundert Jahre Kaffernmiſſion. Die Miſſion3-
ſtation Silo der Herrnhuter Brüdergemeinde beging im
vergangenen Jahr ihren hundertſten Jahre38tag. Am 20. Mai 1828 kamen Miſſionare auf den Ruf des Raffernhäuptlings Bauana, der für ſein Volk Lehrer wünſchte. Trokßdem hatten auch ſie zunächſt große Hinderniſſe zu überwältigen; denn, kaum hatten ſie
Rechts und links unſere beiden jüngſten Lehrerinnen in Alabama. Links Mabel Smith, re<t5 Sallie Robinſon. In der Mitte P. John Thompſons Kind.
hat
Yonker3,
N. Y.
beſchloſſen,
Miſjionar
vorläufig
ein
Wm. Hills
parish
house
Gemeinde für
etwa
- 812,000 auf ihrem Bauplaß zu errichten, das auch für gotte3dienſtliche Zweke gebraucht werden kann, bis die Gemeinde imſtande iſt, eine Kirhe zu bauen. Somit braucht die MiſſionSkaſſe der Gemeinde in Yonker3
kein Darlehen von 310,000 zu machen. Warum Ürzte nach Afrika? Dem Afrikaner ſtehen al3 Feinde Malaxia, Gelbes Fieber, Dyſenterxie, Hakenwurm, Geſchlec<htskrankheiten und neuerdings die Sclafkrankheit gegenüber. Genaue Statiſtiken kann man ja im allgemeinen nicht bekommen, aber in vielen Gegenden iſt die Kindexſterblichkeit jtatt 70 bis 80 auf tauſend, wie in Europa und Amerika, 300 bis 400 auf Jauſend, das heißt, daß von zehn Kindern drei oder bier ſterben, ehe ſie ein Jahr alt werden. Cs gibt
die Station8gebäude fertiggeſtellt, al38 auch ſchon ihre mühevolle Arbeit dur<h Brandſtiftung räuberiſcher Kaffexn ein Raub der Flammen wurde. Die Herrnhuter
ließen
ſich jedoch
nicht
entmutigen,
und
ſo gelang
e3
ihnen auc<h nad) und nah, die Früchte ihrex Ausdauer zu ernten.
Jenſeit3 de3 Keifluſſe3, im Tembuland
und
unter dem Volk der Hlubis, entſtanden weitere Miſſionsſtationen. Zehn weiße Miſſionare und fünf ordi-
nierte Eingeborne
ſind heute ſeelſorgeriſc< unter
dieſen
unruhigen und kriegeriſchen Volk3ſtämmen tätig und beſißen ihre Liebe und ihr Vertrauen in bewunderung3würdig hohem Grad. In 56 Sulen werden 4,400 Schüler und Schülerinnen von 75 kaffriſchen Lehrern und 49 Lehrerinnen unterrichtet. Neuguinea. Miſſion3direktox Theile von der Heidenmiſſion dex Jowaſynode berichtet über die Miſſionsgelegenheiten auf Neuguinea folgende3: Die Türen
ſtehen in Neuguinea weit offen, und die wirtſchaftliche
Die
Mijſions-Taube.
Entwieklung de3 Mandatlande3 ſowie die Ausbeutung der Naturſ<häße desſelben durch die Weißen, die für die Eingebornen vielfach von üblen Folgen begleitet ſind, machen eine raſche Ausdehnung der Miſſion3arbeit zur dringenden Notwendigkeit. Dazu aber ſind miſſionariſche Kräfte und Geldmittel in reichem Maße nötig. Aud) ganz moderne Erfindungen, wie Flugzeug, Telephon und drahtloſe Telegraphie, werden zu Hilfe gezogen werden müſſen, um den Lauf des Cvangeliums zu beſchleunigen. China. Miſſionar Max Zſchiegner, der von 1921 bis 1928 als Miſſionar in China gewirkt hat, wird am 9. Auguſt mit Frau und Kindern von Vancouver nach China abreiſen. Am 1. September gedenken ſie, in Hankow anzukommen.
Ein afrikaniſcher Häuptlingsſohn unſern Katechismus. Bei
Burkeville,
Va.,
unweit unſerer
ſtudiert Negerkir<e
bei Meherrin, befindet ſi< das Piedmont Sanatorium für Neger. Während unſer früherer Reiſeprediger Martin Dorpat bei ſeinem Vater, P. Lorenz Dorpat, wartete, bi3 ſein Automobil repariert wurde, hielt er in einem Zimmer der Heilanſtalt eine Predigt. Unter den Zuhörern befand ſich ein junger Häuptlingsſohn au3s Afrika. Am 9. Januar dieſe3 Jahres ſchrieb er einen Brief an midh, worin er ſagte! „Jhr reiſender Miſſionar, P. Martin Dorpat, hat mir Ihre Adreſſe gegeben, damit ic an Sie ſc<reiben könne. E „Mein Vater hat mich von Afrika nad Amerika geſchi>t, damit ich die Botſchaft von Chriſto für ſeine und meine Stammes3genoſſen lernen ſolle. Mein Vater iſt Häuptling Koinange in der Keniakolonie, Oſtafrika. „I< habe Tuberkuloſis in der re<hten Lunge, hoffe jedo<h, daß der HErrgott es dem Böſen nicht geſtatte, den Wunſd) meine3 Vater3, das Evangelium unter unſern afrikaniſchen Leuten auszubreiten, zu vereiteln. „Bitte, ſchreiben Sie bald an mid). „Aufrichtig Jhr „Peter Mbiyu Koinange.“ I< beſuche den Häuptlingsſohn. Als ich im vergangenen April einen amtlichen Beſuch auf dem ſüdöſtlichen Gebiet unſerer Negermiſſion macte, brachte Miſſionar Martin Dorpat mich am 26. April nach dem Piedmont Sanatorium. Jd) wollte den jungen Mann aus Afrika kennenlernen. Wir fanden ihn ſamt zwei andern jungen Negern in einem Zimmer, da3 für ſolche beſtimmt iſt, die der baldigen Geneſung entgegengehen. Peter war ſicht-
-
127
lich erfreut. Er iſt ein Jüngling im Alter von etwa einundzwanzig Jahren. Er iſt pechſchwarz. Sein Name, Peter Mbiyu Koinange, wird etwa ſo ausgeſprochen: Peter Biu Koi-nan-ge (Ton auf der zweiten Silbe). Peter iſt im Jahr 1927 nac Amerika gekommen und hat die Negeranſtalt Uampton Institute bezogen. Dort erkrankte geſchidt.
Die Kikujus
afrikaniſcher Oſtafrika.
er und
wurde
nach
Burkeville,
Va.,
(Ton auf der zweiten Silbe) ſind ein
Stamm
in der engliſchen :
Keniakolonie,
Wir ſprachen miteinander natürlid) über geiſtliche Dinge. Er freute ſich ſehr über das Exemplar des in unſerer Negermiſſion gebrauchten Lutheran Cateclusm, das ich ihm ſchenkte. Nun ſtudiert er fleißig unſern Katechismus. Vielleicht iſt es Gottes Wille, daß Peter Mbiyu Koinange unſer erſter Miſſionar in Afrika wird.
C. F. Drewes.
Neue Drudſac<hen. Dein Neich komme! Miſſionsliturgie für einen Kindergottes8dienſt. Von Prof. W. G. Pollack. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: Einzeln 5 Ct3.; das Dußzend 50 Ct58.; das Hundert 83.50. Thy
Kingdom Come! A Children's Vesper Service for MisSion Sunday. By Prof. W. G. Polack. Derſelbe Verlag und derſelbe Preis.
The
Nightingale of Wittenberg. Reformation Children's Services. By J. E. Potzger, Teacher at Emmaus School, Indianapolis, Ind. 14 Seiten. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: Einzeln 5 Ct3.; das Dutzend 50 Cts.; das Hundert 83.50.
Statistical Year-Book of the Ev. Luth. Synod of MisSouri, Ohio, and Other States for the Year 1928. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Brei3: - 81.00. The
Life-Work of Johann Sebastian Bach. Lecture Delivered under the Auspices of the Lyceum Committee of Concordia Seminary, St. Louis, Mo., November 23, 1928, by Paul Sauer, president of Chicago Bach Chorus. Concordia Publishing House, St. Louis,
Mo.
BPrei3: 10 Ctz.
Record Sheets of Concordia Graded Memory Course. Primary Department, First Year. 12 Stück im Set. * Prei3: 10 Cts. das Set. Graded Memory Course Cards. 12 to an envelope, 4 cets.; 12 envelopes, 35 cts.; 500 cards, 81.00; 1,000 cards, S1.80. Covers to Primary Leaflets. 5 Ct8.; das Hundert 82.34. Concordia St. Louis, Mo.
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Kleine3 goldene3 Kreuz, das als Abzeichen getragen werden kann. Concordia Publishing House, St. Louis,
Mo.
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tagsſchule.
BRreis: In
Schön
vergoldet,
zehnkarätigem
Gold:
15
Ct8.;
50 Ct8.;
das
Dußend
das Dußend
paſſend für Kinder der Schule und der Sonnz
128
Die
Word-Pictures ler,
of Bible Events.
Department
of
Bible
Miſſions-Taube.
By Wm. Mloecnkemoel-
History
and
Greek,
Psalms).
Man
beſtelle
beim
Concordia
Publishing
(25 Cis.) geſchrieben.
Es iſt dies
House, St. Louis, Mo. Prei8: 70 Ct8.; in Leinwand 81.25. Al3 Begleiter dieſes Bande3 hat der geehrte Verfaſſer auch Guide Lines for Study in Connection with Word-pictures of Bible Events (10 Cts.) ſowie Topical Indes to Word-
pictures of Bible Events
eine feine Arbeit, die mit Käufer unterſtüßt wird.
Prüfet
Ne<t
von
einer
großen
Anzahl
die Geiſter, oder: Wa3 iſt der Unterſchied zwiſchen „Miſſouri“ und „Niogrande“? Casa Publi-
cadora Concordia, Porto Alegre, Braſilien. Dieſe vortreffliche Broſchüre iſt in erſter Linie für unſere Glaubensbrüder in Braſilien geſchrieben worden, um ſie vor den dortigen Unierten zu warnen. Da aber die Unierten Nordamerikas juſt denſelben Charakter tragen, wird „Prüfet die Geiſter“ auch hier gute Dienſte tun. HoSspice Directory. Lutheran Travelers' Welfare Work, 1929. Hospice Department, Walther League, 6438
Eggleston Ave., Chicago, 111.
In unſern Tagen wird viel gereiſt. Dies Büchlein zeigt Reiſenden, die gerne unter Glauben3brüdern in unſerm Land weilen wollen, wo ſie ein lutheriſches Hoſpiz finden können. Man laſſe ſich ein Exemplar kommen. Der Kleine Kate<hi8mus Luthers ein Kleinod unſerer Kir<e. Feſtſchrift zum Katechi8mus3jubeljahr von Georg Mezger. 1929. Verlag des Schriftenvereins (E. Klärner), Zwi>kau, Sachſen. Prei8: 30 Ct8. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. ouis,
Mo.
Unſer ehemaliger Kollege in der Leitung unſerer Negermiſſion, Prof. D. Georg Mezger, früher am Concordia-Seminar in St. Louis, jezt an der Anſtalt bei Berlin, der al3 Kate<ismuzausleger einen guten Nuf in unſerer Kirche genießt, gibt uns hier ein feines Büchlein in die Hand, für das ihm Tauſende danken werden. Das Büchlein hat folgenden Jnhalt:
„1. Wie der Kleine Katechismus entſtanden iſt.
des Kleinen Katechismus. Katechismus.“
3. Zwe
2. Der Jnhalt
und Bedeutung des Kleinen
Der erſte Brief an dic Theſſalonicher.
AusSgelegt von D.C.
R. Zorn. Derſelbe Verlag. Prei3: 40 Cts. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Jugendarbeit der Paſtoren als Seelſorge an der konfirmierten Jugend. Von D. P, Peter8. Derſelbe Verlag. Prei3: 15 Ct5.
Von der Anklagebank zum Katheder.
Leben3bild des deutſch-
amerikaniſchen Theologen D. Georg Stö>hardt,
DAO
tto Willkomm.
D. Willkomm,
ein langjähriger,
Derſelbe Verlag.
intimer
Freund
gezeichnet
Received June
by the Treasurer.
1--30,
1929.
Received for Colored Misgions from the following ecolored congregations: Augustana, Alexandria, 820.00; Bethany, Nyland, 3.61; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Rock West, 4.90; Bethlehem, Holy Ark, 14.30; Bethlehem, Monr0e, 5.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud, 12.52; Concordia, Lowerstone, 10.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 2.93; Ebenezer, Atmore, 22.90; Faith, Mobile, 15.40; Gethsemane, Hamburg, 4.60; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 30.80; Grace, Ingomar,
2.26;
Grace,
St. Louis,
68.03;
Hope,
VYayetteville,
1.25;
Kings
Land-
ing, 8.23; Immanuel, Cincinnati, 20.00; Immanuel, Pensacola, 7.40; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 491.09; Luther Memorial, Greensboro, 13.12; Messiah, Bashi, 5.89; Mission at Cath-
erine,
4.15;
Mission
at
Mission
at
6.82;
St.
Maplesville, 3.42; Mission at New Bern, 1.90; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 13.01; Mount Carmel, Midway, 3.00 ; Mount Olive, Tinela, 11.26; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 9.96; Mount Zion, New Orleans, 10.00; Our Redeemer, Longmile, 2.64; Our Savior, Possum Bend, 2.88; Pilgrim, Birmingham,
12.00;
St. James's,
Buena
Vista,
James's, Southern Pines, 12.97; St. John's, Joffre, 10.40; St. Luke's, Lamison, 1.76; St. Luke's, Pine Hill, 2.10; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 4.38; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 5.27; St. Matthew's, Meherrin, 28.02; St. Paul's, Charlotte, 5.25; St. Paul's, Napoleonville, 7.50; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 5.03; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 65.00; Southeastern Yield, 21.30; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 20.27; Zion, Gold Hill, 1.00; Zion, Taits Place, 2.88. AMiscellaneous: “A Friend," Milwaukee, Wis., 34.00. For Negro Missions: Marie C. Schumann, Chicago, I1I11., 5.00; Herman Eggert, Milwaukee, Wis., 5.00; per Rev. Theo. Walther, .50. Ladies' Aid, for Colored Missions (Mollie Louder), 9.00. N. N., Alton, II11., for Students' Fund, 50.00. For African Alisgions: From Students of Immanuel College, Greensboro, 323.44. From St. Paul's Congregation, Lutherville, La., 20.00. 'THE0. W. ECKHART, TreasSurer.
Prei3:
D. Stöd-
hardts, zeigt hier mit Lob und Dank gegen Gott, wie dieſer der
große und geachtete Theolog in unſerer Kirche geworden iſt. Fünfzehn Bilder zieren das feſſelnd geſchriebene Lebens8bild. Chriſchonalicder. Heft I und II. Brunnen-Verlag, Gießen.
Preis: Je M. 1.20. Beide Hefte auch in einem lieferbar zu M. 2. Wenn die Sonne aufgeht. Von N. P. Madſen. Deutſche übertragen von P. Chriſtianſen. Wera: Gießen. Preis: Ganzleinen: M. 3;
Contributions
Con-
cordia College, St. Paul, Minn. Numbers Four and Five (FYirst and Second Samuel; First Chronicles;
Band
IJns8
Brunnenkartoniert:
Quittung und Dank. Superintendent G. M. Kramer: Erhalten von Frau Anna Hacdbarth Kleider; von Georg A. Sebald Kleider, Schuhe, Hüte. . ; Bitte. Mildtätige Miſſionsfreunde, die Gaben für arme Neger haben und nicht wiſſen, wohin ſie dieſe Gaben ſenden ſollen, wollen ſie nicht efs an Miſſions8direktor Drewes
ſchien, ſondern erſt bei ihm Aus8kunft holen. Das zweimalige Schien ein und derſelben Gabe koſtet ja mehr Porto und macht unnötige Arbeit.
Bitte
zu
beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Aug 29'' bedeutet, daß da3 Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an un3, und zwar
prompt, damit die Lieferung
nicht unterbro<hen zu werden
braucht.
Es dauert dur<ſ<hnittlich zwei Wochen, bi3 der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, wel<es Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſion8-Taube““ erſcheint einmal monatlich,
Der Preis für ein Jahr
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: IGLemblar DISE SESTESOGES SEE UEEOSOSEP 60 Ct3. Von 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Exyl.
28 502850007
In n
St, Louis, St-Louis
durch durch
-
(38-09
Träger oder oder Träger
Poſt Poſt
5
bezogen, bezogen,
AUE
ſowie ſot 1
inin
7
CanadaCarada und und
2 imim Aus-
land 60 Cents pro Exemplar EED Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtell ungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, Io.
Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. C. PF.
Drewes, 3558 S8. Jeſerson Ayenne, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Avenue, St, Louis, Mo.
Uv, Theo, W. Eckhart, 7
3558
S.
Jefferson
Miſſionszeitſ<hrift der Evangeliſc<h-Lutheriſchen SEEN Published
monthly
Acceptance
by Concordia
Publishing
House,
von Nordamerika.
St. Louis, Mo.
Subseription price, 50 cts. per annum, payable strictly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louls, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
September 1929.
51. Jahrgang.
„Nehmet
immer zu im Werk des HErrn!“ 1 Kor. 15, 58.
„Nehmet immer zu im Werk des HErrn!“ Hat der HErr euch nicht den Sieg gegeben? Jſt er Grund
Kann
nicht und
dez Glauben3 Hoffnung bis
ein Chriſt
Wahrlich
„Nehmet
Keiner
Arbeit
dies Heil ihm je vergelien?
nimmer,
immer
ſtehe
ruft
jezt
Morgenſtern, in3 ew'ge Leben?
nicht
mit
zu im Werk am
zum
Markie
tauſend
Welten!
des HErrn!“
müßig;
Wirken
nah
und
den
Mauern
fern.
Niemand darf hier werden überdrüſſig; Nein, im Reich de3 HErrn gilt's vorwärt3
Naſtlos
weiter
an
bauen.
ſchauen,
„Nehmet immer zu im Werk de3 HErrn!“ Beter braucht der Heiland, ernſte Beter, Welche Tag und Nac<t von Herzen gern Wirken als de3 Worte3 ware Täter, Welche ſtehn und flehn mit regen Händen, Daß de3 Wortes Lauf ſich mög' vollenden. „Nehmet
Jett iſt Nod) zu Licht und Auch im Und ſich
immer
zu
im
Werk
des
HErrn!“
nicht die Zeit, mit ſeinen Gaben kargen, wenn des Wortes Stern, Heil ſoll raſchen Forigang haben. Geben gilt es zuzunehmen nicht mit Erdenſorgen grämen.
„Nehmet immer zu im Werk de38 HErrn!“ Rühmt der Mund der Wahrheit nicht buchſtäblich Al3 der Arbeit Lohn und ſüßen Kern: „Euer Werk im HELrn iſt nicht vergeblich“? O daß jeder Chriſt es beſſer lernte: Wie die Ausſaat hier, ſo dort die Erntel
O. R. Hüſchen.
Ur. 9.
Philadelphia, Pa. Eins der größten Miſſionsfelder, wenn nicht das größte, das unter Aufſicht der Synodalkonferenz ſteht,
iſt unſer Negermiſſionsfeld in Philadelphia. Jn dieſer hiſtoriſch berühmten Stadt wohnen ungefähr 175,000 Neger. Für dieſe vieltauſend Seelen haben wir nur eine kleine Miſſion. Daß ſie nod) klein iſt, hat verſchiedene Gründe. Einmal iſt unſere Kir<he den meiſten Negern gänzlich unbekannt. Aber wir freuen uns, ſagen zu können, daß dieſe Unwiſſenheit in gewiſſen Punkten in den letzten paar Jahren gewichen iſt. Zweitens haben viele eine falſche Vorſtellung von unſerer Kir<he und halten deShalb nicht viel von ihr. Der dritte =- und das iſt der Hauptgrund =- iſt der, daß wir kein Lokal haben, das groß genug wäre für unſere Gemeinde und für die Sonntagsſ<hule. Unſere Miſſion befindet ſich in einem der beſten Stadtteile, und unſere Leute gehören mit zu der beſſeren Klaſſe von Leuten; es ſind Leute, die teils aus dem Süden, teil3 aus andern Stadtteilen kommen. Sie kaufen ſich hier ſc<öne Häuſer und richten ſich aud) aufs beſte ein. Die meiſten bleiben deSwegen auc<. Sie ziehen nicht viel umher, wie es ſo viele machen. Unſere Gotte3dienſte und unſere Sonntagsſ<ule werden in einem ganz kleinen, unſcheinbaren Laden abgehalten. Da3 Gebäude iſt gar nicht einladend; im Gegenteil, e3 ſtößt die Leute eher ab. Der Laden bietet kaum genügend Raum für fünfzig Zuhörer, und unſere Sonntag3ſc<hule hat mehr als hundert Kinder auf der Liſte; aber wo können wir ſie unterbringen,
Die Wijſions-Taube.
130
da in beiden Sto>werken niht genug Raum für ſie vorhanden iſt? An große Miſſion3erfolge iſt unter ſol<hen Umſtänden nicht zu denken, da die Klaſſen zu groß ſind und wir nicht mehr Klaſſen einrichten können.
Ein Lohrer muß hören, wa3 der andere ſagt, und ein Kind muß hören, was35 da3 andere antwortet, und das verurſacht große Störungen.
Wir können un
jedoch
nicht ander3 helfen. Wir haben ſc<on öfter3 mehr als hundert Zuhörer in dieſem kleinen Laden gehabt, und etliche konnten wegen Raummangel3 keinen Einlaß finden. Wir haben aud) ſchon Gotte3dienſte abſagen
müſſen,
da wir wußten,
daß wir die Leute do) nicht
unterbringen konnten. Bei verſchiedenen Gelegenheiten hat unſere weiße Schweſtergemeinde in dieſer Nachbarſ<aft uns ihre Kir<e zur Verfügung geſtellt, und wir haben ſie au< jede3mal gefüllt. Vergangene Oſtern haben wir zweimal Gotte35dienſt gehalten: der
“ Ein
erſte fand
um
Teil
der Negergemeinde
6 Uhr
morgens
in Philadelphia.
ſtatt, der andere
um
11 Uhr. Beide Gottezsdienſte waren gut beſucht; ja, mande konnten aud) hier wieder nicht hinein, weil alle3 beſeßt war. Unſere Gliederzahl und die Zahl der Kinder in unſerer Sonntags8ſ<hule würde viel größer ſein, wenn es un3 nicht an Raum gebräce und der Paſtor Miſſion treiben könnte, wie er ſollte; aber ſhon drei Jahre lang waren dem Paſtor die Hände gebunden, da er weder Kinder no<h Erwachſene unterbringen konnte. Und troßdem ſchi>t der allgütige Gott uns immer mehr Glieder und Kinder zu. Wegen Raummangels können wir nict zu ſehr darauf dringen, daß unſere Kinder die Sonntag3ſc<hule regelmäßig beſuchen; aud) können wir ſie niht zum Beſuch der Gotte3dienſte anhalten, da wir ſonſt keinen Raum
für die Erwachſenen hätten.
Öfter3 hat der Paſtor
Reute ſagen hören: „Wir würden gerne in eure Kir<e kommen, wenn wir wüßten, daß wir einen Sitßplat
bekämen.“
Da Glieder der Miſſion3behörde verſchiedene Male
hier waren und geſehen haben, wie günſtig dies Feld iſt, hat die Behörde vor ungefähr drei Jahren dieſen Platz gekauft. Da unſer Platz keine regelmäßige Fläche hatte, hat die MiſſionöSbehörde von dem angrenzenden Bauplatz,
auf
dem
eine Schule
ſteht,
einen
Streifen
dazugekauft. Auf der letzten Synodalkonferenz in Omaha, Nebr., im Jahr 1928 wurden 825,000 bewilligt, damit eine Kapelle hier gebaut werden könne. Herr
Pläne
Steinmeyer
von
St. Louis
wurde
für eine Kapelle in Philadelphia
was aud) geſchah.
beauftragt,
zu machen,
ES ſoll hier eine kleine Kir<e nad
altem Kolonialſtil errichtet werden. Um dieſe3 Werk auszuführen, brauchen wir Geld, und daran mangelt es nod) ſehr. Die Ehrw. Miſſion3kommiſſion ſieht ein, daß die Kapelle hier in Philadelphia ſo bald als möglich gebaut werden ſollte, wenn nicht das Geld, das hier ſhon ausbezahlt worden iſt, umſonſt ausgegeben und all die Zeit nicht vergebens angewandt ſein ſoll. Unſere Mitgliederzahl iſt, wie geſagt, no< ſehr klein; dieſe wenigen Glieder können aber nicht die ganze Laſt tragen; ſie tun, ſoviel ſie nur können, und haben verſprochen, au in der Zukunft ſich beſtmöglic< anzuſtrengen. E3 dürfte hier erwähnt werden, daß in den zwei letzten Jahren jede3 Abendmahl3glied dur<ſchnittlich 838 das Jahr beigetragen hat. Da wir nun nicht imſtande ſind, den Bau ohne die Hilfe unſerer Mitcriſten in der Synodalkonferenz aufzuführen, ſo bitten wir dieſe, beſonder3 aud) Leſer dieſes Artikels, un3 bald mit einer Gabe unter die Arme zu greifen. Ihr lieben Freunde, die ihr Sonntag für Sonntag da3 köſtliche Wort unſer3 lieben Heilandes in eurer ſchönen“ Kir<he hört, die au< groß genug iſt, um alle Zuhörer, die ſich einſtellen, zu faſſen, wir bitten eu< herzlich, un3 nicht eine Fehlbitte tun zu laſſen. Euch, die der liebe Gott mit irdiſ<en Gütern reich geſegnet hat, wird hier eine Gelegenheit geboten, euren Schaß gut anzulegen, und zwar ſo, daß er eud größere Zinſen bringt, als wenn ihr ihn ander3wo anlegtet. Ihr, die ihr Liebe zur Miſſion in eurem Herzen habt, hier habt ihr eine gute Gelegenheit, dieſe eure Liebe zu beweiſen. Mag die Summe groß oder klein ſein, die ihr zu geben imſtande ſeid, alles wird mit Dank von un3 entgegengenommen, und Gott wird euch reichlich dafür ſegnen. Möge denn der HErr dieſe meine Worte ſegnen und den lieben Mitchriſten Herzen und Hände öffnen, damit ſie im Namen des Gekreuzigten, der au<h für uns Neger geſtorben iſt, un3 gerne helfen.
:
PB. Trumpoldt.
Hlijſrons-Taube.
es
Die
Konferenztage
in Loniſiana.
Im ſc<önen Städt<en Alexandria im nördlichen Louiſiana und in unſerer jüngſten Negergemeinde auf
dem
Louiſiana-Gebiet
verſammelte
ſich
die3mal
unſere Luther-Konferenz, und zwar vom 7. bi3 zum 11. Auguſt. Auguſt iſt nicht gerade der angenehmſte Monat für ſolche Verſammlungen in dieſem ſemitropiſchen Klima. Brüder vom Norden würden die Hitze wohl unerträgli finden, fall3 ſie einer ſolchen Konferenz beiwohnen müßten. Für uns Südländer jedod) waren e3 troß Gluthikze re<ht angenehme Konferenztage.
Die
Konferenz
wurde
am
Mittwo<habend
mit
einem feierlichen Gotte3dienſt eröffnet, in welchem der Unterzeichnete auf Grund von Röm. 6, 13-18 ſeine
farbigen loben
und
Mitcriſten
zu danken,
aufforderte, daß
er un8
mit
dem
ihm
Gott
zu
Sündendienſt
und der Sündenſtrafe entriſſen und zu ſeligen Gotte3knechten und Erben de3 ewigen Leben3 gemacht hat. In den Sitzungen beſchäftigten ſich die Brüder neben vielem Geſchäftlichen vornehmlich mit drei Arbeiten, die vorgelegt und durchgeſprochen wurden. Die farbige Lehrerin Dora Allen legte die erſte Arbeit vor über die Frage, wie man den Kleinen am beſten die bibliſchen Geſc<hic<hten erzählen und an3 Herz legen könne. Sie führte dies dann weiter aus an Hand der Geſchi<hte von der Hochzeit zu Kana. Die zweite Arbeit war eingeſandt von P. Wildgrube, der wegen Krankheit in der Familie nicht ſelber zugegen ſein konnte, und behandelte die Stellung und die Pflichten der Diakonen („Diener“) in der Kir<e auf Grund von 1 Tim. 3, 8-13. Dieſe gründliche Arbeit wurde von der Konferenz mit großem Intereſſe angehört und zur gegenſeitigen Erbauung beſprochen. In der Samzstagsſitkung legte der farbige Lehrer Beter Robinſon eine Arbeit vor über die Sonntags3ſchule. Er zeigte, wel<he Stellung die Sonntagsſ<hule in unſerer lutheriſchen Kir<he einnimmt, daß ſie nämlich nicht ein Erſaß für die Gemeindeſdule iſt, ſondern nur eine Gehilfin derſelben, und wie ſie al3 ſol<he von uns immer beſſer gehegt, in die richtigen Bahnen geleitet und in den re<hten Schranken gehalten werden muß. Bei Beſprechung dieſer Arbeit zeigte e3 ſich, daß in etlihen unſerer Sonntagsſ<hulen wieder beſſer und gründlicher gearbeitet werden muß, ſollen ſie anders ihren Zwe erfüllen. An allen Konferenzabenden 2, wie da3 ja bei un3 üblid iſt, Sitzungen mit den Gemeindegliedern abgehalten, zu denen ſid) au< immer viele Fremde
einſtellen.
Dieſe Abendſizungen werden anberaumt
zu dem Zwe, unſere Leute immer beſſer zu unterrichten und ihnen Gelegenheit zu geben, ſic über
131
Scriftlehren und Glauben5ſac<hen auszuſprechen und ſich durch Fragen und Beſprechungen gewünſchte Belehrung zu holen. Und davon machen unſere Leute aud) immer
ergiebigen
Grund
Eph.2, 8.9.
Gebraud.
Beide Abendſizungen wurden mit einem kurzen Gottesdienſt eröffnet. Im erſten Gottesdienſt predigte der farbige Paſtor John Thompſon von unſerm Miſſion5feld in Alabama über den Text: „Wendet eu zu mir, jo werdet ihr ſelig, aller Welt Ende! Denn ich bin Gott und keiner mehr“, Jeſ. 45, 22. Im zweiten Gottesdienſt hielt P. Paul Stüler von der weißenGemeinde in Alexandria eine herrliche Predigt über das Thema: „Was muß ich tun, daß ich ſelig werde?“ auf von
In der erſten Abendſizung wurde über die Bekehrung gehandelt, und zwar unter folgenden Punkten: 1. Die Bekehrung iſt unumgänglich notwendig. 2. Wa verſteht die Schrift unter Bekehrung? 3. Gott allein kann die Bekehrung wirken. 4. Der Menſd< kann nichts zu ſeiner Bekehrung tun. 5. Durch wel<he Mittel wirkt Gott die Bekehrung? In der zweiten Abendſitung legte P. Lüke eine Arbeit vor über das Thema: „Rege3 Intereſſe aller Gemeindeglieder an kir<liher Arbeit.“ Er zeigte, was wir Lutheraner unter „kir<liher Arbeit“ verſtehen im Gegenſaß zu den Sekten, warum unſere Gemeindeglieder Intereſſe an kir<liher Arbeit nehmen ſollen, worin ſich dieſes Intereſſe zeigen und wie es ſic) zum Wohl de3 Rei<he3 Gottes au3wirken ſoll. Am Freitagabend hielt der Unterzeihnete einen kurzen Vortrag über die Frage: „Wie kam Luther dazu, den Katedhi3mus zu ſc<reiben?“ und am Sams3-
tagabend einen Lidhtbildervortrag über unſere Miſſionzarbeit auf dem Miſſion3feld in Alabama. Au3 den Geſchäft5verhandlungen ſei folgendes hervorgehoben: Da3 Budgetſyſtem, das mit dem kommenden Jahr aud) in unſern Negergemeinden eingeführt werden ſoll, wurde vorgelegt und erklärt. Da3 ganze Programm der Miſſion3kommiſſion, da3 ſie in ihrer lezten Abendverſammlung ausgearbeitet hat, wurde vorgelegt und erklärt, ſoweit es unſer hieſiges Feld berührt. Die Collegeſa<e wurde beſproden. Unſern Gemeinden wurde empfohlen, jedes Jahr, etwa im Herbſt, einen African Mission Sunday und einen College Sunday anzuberaumen. E38 wurde über Gleichförmigkeit in der Gotte3dienſtordnung auf unſerm ganzen Miſſion3feld verhandelt und der farbige Lehrer William Seeberry wurde erwählt als Glied eines Komitee3, da3 dieſe Sache bei der nächſten Algemeinen Konferenz in Springfield, JU., vorlegen ſoll. Am Konferenzſonntag wurden drei Gotte3dienſte abgehalten, in denen die farbigen Paſtoren Thompſon
Die
132
WMijſions-Taube.
von Manſura, Vorice von North Carolina und der Unterzeichnete die Predigten hielten. P. Lüke hielt die Beichtrede. Die Beamten der Konferenz für die nächſten zwei Jahre ſind: P. Lüe, Vorſikzer; P. Thompſon (farbig), Vizevorſizer; Lehrerin Elſie Gilbert (farbig), SeFretärin. Unſere junge Auguſtanagemeinde in Alexandria hat die Konferenz aufs beſte bewirtet. Die Mahlzeiten wurden gemeinſchaftlich im S<ulzimmer eingenommen. Die zwei weißen Konferenzbrüder waren . bei dem Paſtor der weißen Gemeinde einquartiert und wurden von ihm und ſeinen Gliedern aufs allerbeſte und freundlichſte bewirtet. Allen lieben Mitriſten „in Alexandria hiermit ein „Gott vergelt's euch!“ Alſo trotz Gluthiße arbeit5reiche und recht geſegnete Konferenztage, die un3 allen lange im Gedächtni3 bleiben werden. G. M. Kramer.
«<“Aunt'*
Polly
unſerer
Gemeinde
in
So
Yonkers,
iſt ſie die Mutter
die
von
Miſſionar
W.O. Hill bedient wird. P. Hill und P. v. Schlichten erzählten mir immer nur Gutes über die treue alte Seele. Den Sommer über arbeitete ſie gewöhnlich in Yonker3, ſc<hi>te aber regelmäßig ihren Gemeindebeitrag nad) Meherrin an Old St. Matthew's. Als im Jahr 1917 das Lutherjubiläum gefeiert wurde, ſchickte uns “Aunt" Polly 325: als Dankopfer für die Segnungen der lutheriſchen Kirchenreformation. P. Dorpat ſc<reibt, daß ſie der Kir<e etwa 8250 hinterlaſſen habe. Al3 Screiber dieſes die beiden lezten Male auf einem amtlichen Beſuch in Meherrin war, konnte dieſe
Rowlett.
Miſſionar Lorenz Dorpat, Meherrin, Va., berichtet, daß ein alte3 Glied ſeiner Gemeinde, “Aunt? Polly Rowlett, am 19. Juli nad) längerer Krankheit im Alter von nahezu ſiebenundachtzig Jahren geſtorben iſt und am 20. Juli auf dem Gotte3a>er der St. Matthäu3gemeinde d<riſtli< zur Erde beſtattet wurde. << Aunt? Polly war eine intereſſante Perſönlichkeit. Sie wurde in der Sklaverei geboren und war etwa einundzwanzig Jahre alt, als ſie ſamt ihren NRajſſengenoſſen im Bürgerkrieg vom Sklavendienſt befreit wurde. Sie war eine geborne Doswell und war mit vielen Gliedern der Gemeinde verwandt. Jhr Mann und zwei Söhne ſind ihr im Tod vorangegangen. Die Söhne, einſt gottvergeſſene Menſchen, wurden durch P. D.'H. Schoof, der etwa neunzehn Jahre al3 Paſtor der Gemeinde diente, zu ihrem Heiland gebracht. “Aunt? Bolly war eine Mutter in Jsrael. Sie wohnte in ihrem Blockhaus, das nur eine viertel Meile von der Kir<he entfernt iſt. Nur Krankheit hielt ſie vom Beſuch der Gottesdienſte ab; Wind und Wetter ſchred>te ſie nicht zurü. Das3 Wort, das ſie ſo fleißig hörte, brachte in ihr aud) allerlei ſchöne Früchte hervor.
Sie war ehrlich, aufrichtig, fleißig, ohne Falſch, entfaltete einen ſ<önen MiſſionSeifer und gab nad Kräften für Gottes Reid. Al3 in den neunziger Jahren des vergangenen Sahrhundert3 viele Neger von Meherrin na< Yon-
ker8, N.Y., zogen, um dort Arbeit und Verdienſt zu
finden, zog ſie ihnen nah und ruhte nicht, bi3 ſie mit Wort und Sakrament bedient wurden. P. Alexander
v. Schlichten in Yonker3
tereſſanten Bericht ſ<hreiben.
könnte hierüber einen in-
«“Aunt'
Polly
Nowlett,
geſtorben am 19. Juli in Meherrin, von 86 Jahren, 4 Monaten und
Va., im Alter 14 Tagen.
alte Negermutter die Gotte3dienſte nicht mehr beſuchen. J< beſuchte ſie am 26. April dieſes Jahres. Sie kannte mich nicht mehr, hielt mich für einen Nachbar und fragte, warum ich ihr nicht einen Laib Brot gebracht hätte. Ihren lieben Heiland aber kannte ſie nod) und freute ſich ſeiner. Ihr Paſtor, Miſſionar Dorpat, hat ſie in ihrer langen Krankheit regelmäßig beſucht und ſie mit Wort und Sakrament verſorgt Wir ſ<reiben dieſen Bericht in großer Eile, da wir bald eine Reiſe antreten müſſen. “Aunt? Polly wäre e8 wohl wert, daß ihr Andenken in einem längeren Artikel bewahrt würde. So iſt denn wieder eine unſerer alten Neger<hriſtinnen, die dur< das geſegnete Werk unſerer Negermiſſion zur Erkenntnis des Heil3 gebracht wor-
Die
Mijſions-Taube,
den ſind, durd) einen ſeligen Tod zur ewigen Ruhe eingegangen. Dem gütigen Gott aber ſei Lob und Dank für ſein Rettungswerk, das er durd) unſere geringen Dienſte
unter
den
Kindern
HamSs
auzsrichtet!
C. F. Drewes.
Bericht an die Wis8conſinſynode über die Miſſion in Polen.
Wenn ic mid) anſchi>e, einen kurzen Bericht über unſere Miſſion in Polen zu ſc<hreiben, ſo möchte ich vorerſt darauf hinweiſen, daß ic erſt ſieben Wochen in Polen bin und ſomit nicht imſtande bin, mit voller Einſicht und reifem Urteil zu berichten. Am 4. Juli kamen meine Frau und id) wohlbehalten unter unſer3 Gottes Hut hier an und wurden in herzliher Weiſe von den Paſtorenfamilien empfangen.
Die Einrichtung der Wohnung
und die Ein-
gewöhnung beanſprucht in einem fremden Lande, deſſen Sitten, Gebräuche und Sprache einem ganz fremd ſind, Zeit und Geduld. Dod darf ich ſagen, daß i<h mid) vom erſten Tag an ernſtlich bemüht habe, die Pflihten meine3 Amtes gewiſſenhaft auszuüben. Erleihtert wird mir das ſehr dur< das mir ſowohl von den Paſtoren als aud von den Gemeinden entgegengebradte Vertrauen. Die Freude darüber, daß wieder ein Vertreter der Synode da war, war und iſt bei Paſtoren und Gemeinden gleich groß. Und bei den beſonderen Begrüßungen ſeitens der verſchiedenen Gemeinden trat dieſe Freude immer wieder zutage; aud) wurde mir von jeder Gemeinde wie aud) von den Paſtoren die freudige und willige Unterſtüzung und Mitwirkung in meiner Arbeit zugeſagt und herzliches Vertrauen und willige Einordnung in alle Maßnahmen, die ich im Intereſſe der Miſſion treffen ſollte, verſprochen. 1. Unſere Arbeitsfelder. Meine Arbeit begann id) damit, daß ich am dritten Tage unſer3 Hierſein8 die Paſtoren zu einer Konferenz zuſammenrief und mir von ihnen Bericht erſtatten ließ über ihre Felder und über während der Vakanz aufgekommene Probleme. Sodann reiſte i< nach Warſc<hau, um die von der Synode ausgeſtellte Vollmacht im Miniſterium des Äußern regiſtrieren und beglaubigen und ſie ſo in Polen re<ht8kräftig madchen J< erreichte das ohne Schwierigkeiten. zu laſſen. Sodann beſuchte ic<h in den erſten drei Wochen alle Gemeinden und Predigtpläße, und zwar bei Gelegenheit der Gotte3dienſte, ſo daß ic auc jeden unſerer Mit Paſtoren zwei- oder dreimal predigen hörte. der ſeitens Begrüßungen die waren dieſen Beſuchen einzelnen Gemeinden verbunden.
dem
133
Soll ich nun im einzelnen berichten, ſo will ich mit Statiſtiſ<en
beginnen.
Wir
haben
jett
drei
Paſtoren in der Arbeit, die alle ihren Wohnſitz in oder bei Lodz haben: G. Malizewski, A. Lerle und H. Müller. Im Auguſt wird al3 vierter L. Zielke hinzukommen, der anfang3 Auguſt ſein Kandidatenexamen in Zehlendorf machen wird. Die von dieſen Paſtoren bedienten
Gemeinden
und
Predigtpläte
ſind:
1. St. Paul, Lodz, G. Malizewski, Paſtor. Dieſe Gemeinde zählt gegenwärtig 41 Stimmfähige, 162-
Kommunizierende
und
193
Seelen.
Die Sonntag3-
ſchule wird von 70 Kindern beſucht. Darunter ſind viele, deren Eltern nicht zur Gemeinde gehören, ja ganz kir<lo3 ſind. Jeden Sonntag wird vormittag3 und abend3 Gotte3dienſt gehalten, am Mittwo<habend Bibelſtunde und am Sonntagna<hmittag Sonntag3ſ<ule. In dieſer Gemeinde iſt au< die Familie des Vertreter3 eingepfarrt. Die Gotte3dienſte werden ſehr gut beſucht, aud) von vielen no< niht Angeſ<loſſenen. Der Saal, in dem dieſe Gotte3dienſte gehalten werden, iſt viel zu klein; er iſt faſt bei jedem Gotte3sdienſt überfüllt. Die Synode hat ja ſhon 1927 ' für dieſe Gemeinde 812,000 aus der Kir<baukaſſe bewilligt zum Bau oder Kauf eines eigenen Gotte3hauſes. Soll hier die Miſſion3arbeit nicht bra<hgelegt oder ſtark gehindert werden, ſo muß die bewilligte Summe ſofort parat geſtellt werden. Da die Vollmadt des Vertreters rec<tsgültig iſt, ſo kann nun -- und ſollte =- ſofort vorangegangen werden. 2. St. Petri in Lodz. Dieſe Gemeinde wurde von der St. Paul3gemeinde abgezweigt, da die Entfernung für die in dieſer Gegend wohnenden Glieder zum St. Paul3-Kir<hſaal zu weit war und zudem die Gegend gute Ausſicht für eine Miſſion bot. St. Petri hat nod keinen eigenen Paſtor, ſondern wird vorläufig von P. Lerle bedient. E83 iſt aber im Intereſſe der Miſſion geboten, daß ein Mann ſeine ganze Kraft und Zeit auf dieſe Gemeinde wendet. Die Gemeinde hat ſich ſeit der Abzweigung ſehr gut entwikelt und zählt gegenwärtig 20 Stimmfähige, 75 Kommunizierende und 97 Seelen. Die Sonntags8ſ<hule wird von 65 Kindern beſu<ht. Gotte3dienſte werden ebenſo gehalten wie in St. Paul. Der Beſuch iſt ſehr gut; namentlich ſtellen ſic viele Fremde ein. Die Gehübſch und ſchönen meinde hat einen geräumigen, dekorierten Kir<ſaal. 3. Dreieinigkeit8gemeinde in Andre38pol; Aug. Eine Landgemeinde, deren Glieder Lerle, Paſtor. teil38 in der Kolonie Andre3pol, teil3 in. der Kolonie Wionczyn wohnen. Sie zählt gegenwärtig 26 Stimmfähige, 82 Kommunizierende und 120 Seelen. Die Sonntagsſ<hule wird von 30 Kindern beſucht. Jeden Sonntagmorgen wird in Andre3pol Gottesdienſt.
134
Die
Hliſjſtons-Taube.
nahmittags Sonntagsſhule und Mittwo<habend8s Bibelſtunde gehalten. In Wionczyn wird Sonntagnachmittags gepredigt. Der Gotte3sdienſtbeſud) ſeitens der Glieder iſt ſehr regelmäßig. Die Gemeinde beſitt dank der Freigebigkeit eines Gliede3, des Herrn I. Krauſe, ein Eigentum von zwei Morgen Land in Andre3pol, auf dem ein kleines Haus und die Kirc<he ſtehen und ein gut gepflegter Kir<hof angelegt iſt. 4. St. Johanni8gemeinde in Pis8kory-Dannowiec. Dieſe Gemeinde wurde biSher von Lodz aus dur P. Malizewski bedient. Da ſie aber von Lodz ziemlich entfernt liegt und die Reiſe dahin ſehr umſtändlich und zeitraubend iſt, konnte P. Malizews3ki ſie mit dem beſten Willen nicht ſo bedienen, wie e3 nötig war und er es gerne getan hätte. Hierhin iſt nun Kandidat LZ. Zielke berufen. Er wird reichlich Arbeit finden; denn aud an andern Orten in der Nähe muß die Arbeit in Angriff genommen werden. Die Gemeinde zählt gegenwärtig 33 Stimmfähige, 70 Kommunizierende und 111 Seelen. Sonntagsſchule konnte bi38 jeßt nicht regelmäßig gehalten werden. Da die beiden Kolonien ziemlic<h weit auSeinander liegen, ſo wird an beiden Plätzen gepredigt, und zwar vorläufig in den Häuſern von Gemeindegliedern. In Piskory wird gegenwärtig ein Kirc<lein gebaut, wozu die Synode eine Beihilfe von 3500 gewährt hat. Die Glieder ſind fleißig und regelmäßig im Kir<henbeſud. 5. Zubard3 und Konſtantynow. Das ſind zwei Predigtpläte, erſterer no<h im Weichbilde der Stadt Lodz, der andere in einer Vorſtadt von Lodz. Beide werden von P. S. Müller bedient, der jedo<h auch regelmäßig mithilft bei der Bedienung der St. Petrigemeinde in Lodz und der Dreieinigkeit3gemeinde in Andre3pol, indem er jeden Sonntagvormittag in einer oder der andern Gemeinde predigt. Sonntagnahmittag3 hält er Gotte3dienſt in Zubadr3 und Dien3tag3abends in Konſtantynow. Der Beſud könnte beſſer ſein. In Zubard3 ſollte viel intenſiver gearbeitet werden, dod) iſt da3 leider niht möglich, bis wir wenigſten3 nod) einen Arbeiter haben. 6. Zdunskawola. An dieſen Ort, etwa zwanzig Meilen von Lodz, wurden wir vor drei Wochen gerufen. P. Malizews3ki und ih waren am 14. Juli dort. P. Malizewski predigte vor etwa 150 Zuhörern. Sd) legte ihnen die Grundſäße und den Bekenntni3-
ſtandpunkt der Freikir<he dar.
Eine ziemlihe Zahl
bat uns wiederzukommen und die Arbeit aufzunehmen. Wa3 hier werden wird, läßt ſic nicht vorausſagen. Viele Glieder der landeskir<lichen Gemeinde dort ſind ſehr unzufrieden mit dem Paſtor, weil er ein ausgeſprohener Liberaler iſt, der Chriſtum al38 den Zdealmenſc<hen predigt. Dod ob die Leute no< genug
lutheriſ<e3 Bewußtſein haben, daß ſie ſich zur Freikir<he dur<zuringen vermögen, muß erſt die Zukunft lehren. Gewiß wird das Wort auh hier ſeine Wirkung haben. 2. Allgemeines über unſere Paſtoren und Gemeinden. Im Verkehr mit unſern Paſtoren wie aud) unter ihren Kanzeln habe ich hier einen ſchr guten Eindru> von ihnen bekommen. J< habe jeden von ihnen bis jeßt wenigſtens dreimal predigen hören. E3 ſind tüchtige, ernſte, treue, fromme und gewiſſenhafte Männer, die von der Liebe Chriſti getrieben werden und denen die Freikirhe Herzen38- und Gewiſſen3ſache iſt. Jhre Predigten ſind bibliſch, evangeliſch, lehrhaft und erbauli<h. Und gerade in ihren Predigten tritt ihr Ernſt und Eifer für ihre Liebe zum Werk des HErrn beſonder3 zutage. Die Gemeinden madchen ebenfalls einen ſehr guten Eindru>k auf mich. E3 iſt große Liebe zu Gottes Wort, Predigt und Kirc<e da ſowie ein driſtlicher Ernſt in der Heiligung. Aud tragen ſie nad ihren Vermögen3verhältniſſen reichlich zum Werk bei. Die St. Pauls8gemeinde hat im letzten Jahr an regelmäßigen und beſonderen (Kir<baukaſſe) Beiträgen und Opfern über 10,000 Zloty aufgebracht, die Petrigemeinde- neben den regelmäßigen Beiträgen und Opfern 2,000 Zloty für Einlegung elektriſ<er Beleuchtung in den Kir<ſaal und Anſ<haffung eines Harmonium38. Bei den andern Gemeinden iſt e3 im Verhältnis ähnlich. Die Leute ſind auc< bewußt lutheriſch) und ſind der Synode ſehr dankbar, daß ſie es ihnen ermöglicht, Gottes Wort rein und lauter zu hören und ihre Kinder in Gotte3 Wort und Luther3 Lehr' unterrichtet zu haben. Paſtoren und Gemeinden geben ſich große Mühe mit der Jugend. Und id) habe in allen Gemeinden eine Anzahl prächtiger junger Leute gefunden, die frohe Hoffnung für die Zukunft der Freikir<he erwedken. Ebenſo wird alle3, wa3 mögli iſt, getan in der Kinderunterweiſung. Auch die Kirchenmuſik wird ſehr gepflegt. Jede Gemeinde hat ihren Männerd<or, einen gemiſchten Chor und einen Poſaunend<or. 3. Ausſichten für das Miſſions8werk, reſp. Hinderniſſe. EZ iſt mir wohl bewußt, daß ic über dieſe Fragen nod) wenig wiſſen kann, do<h will ich verſuchen das wenige zu ſagen. 1. Ausſichten. Jd) mödte da teilen, und zwar ſo, daß ich zuerſt von den Ausſichten für unſere Arbeit in Lodz, ſodann von den übrigen Feldern und zulett
im allgemeinen rede. In Lodz arbeiten wir auf drei Feldern: St. Paul, St. Petri und Zubards8. St. Petri
liegt im
Süden
der Stadt,
Zubards
im
Die
Miſſions-Taube.
Norden und St. Paul in der Mitte. In Lodz ſind Außerdrei der Lande3kir<e angehörende Kir<hen. dem ſind vertreten die Reformierten, die Freireformierten, die Baptiſten (mit mehreren Kir<hen und Kapellen), die Pfingſtler, die Ruſſelliten („Ernſte Bibelforſcher“) und ich weiß nicht was und wer ſonſt nicht. Innerhalb der Landeskirc<he findet ſich die Gemeinſ<aft5bewegung mit beſonderen Predigtſälen und Predigern und die Allianzbewegung. EZ iſt alſo gewiß ein bunte3 kir<liches Treiben hier. Lodz hat eine ſehr große deutſ<-evangeliſche Bevölkerung, unter der aber viele kir<lo3 ſind, obwohl ſie von Staats wegen nominell zu einer der drei lande3kir<lichen Gemeinden gehören, ſolange ſie nicht ihren AuStritt ſchriftlich vollzogen haben. Wir arbeiten hier großenteils unter dieſen Kir<hloſen und haben herrliche Erfolge aufzuweiſen. Au kommen aus3 der Lande3kir<he immer wieder ſol<he, denen es ein Ernſt iſt mit dem Chriſtentum und die die Seelenſpeiſe des reinen Wortes ſu<hen. So bietet Lodz un3 ein großes und vielverſprehende3 Miſſions8feld. Das beweiſen auch die vielen Fremden, die fortgeſezt zu den Gotte3dienſten kommen und aus denen unſere Gemeinden ſich größtenteil35 erbauen. Betreffs der andern Felder kann ic< no< nicht urteilen, da ich mit der Sächlage no< niht genug vertraut bin. Jd gebe mid) jedoch keinen zu großen Hoffnungen hin. Kaum darf hier ein ſo ſ<nelle3 und
beſtändiges Wachs8tum
erhofft werden wie in Lodz.
Ebenſo geht e3 mir, wenn id) von den Ausſichten im allgemeinen reden ſoll. Soweit id) jedod< bi3 jett urteilen kann, haben wir hier ein großes Feld, das reif iſt zur Ernte, und ſollte Gott Gnade geben, daß da38 Haupthinderni3 für unſere Arbeit aus dem Wege geräumt wird, ſo werden wir kaum imſtande ſein, die Ernte zu bergen. 2. Hinderniſſe. Unſerer Arbeit ſtehen große Hinderniſſe im Wege. Das größte bilden die ſtaatlihen Geſeße. Hier in Kongreßpolen gibt es kein Zivilſtande3amt. Da3 Stande3amt liegt in den Händen der Geiſtlihen. Aber nur ſol<he Geiſtliche dürfen die Bücher de3 Stande3amt3 führen, deren GemeinNun hat der ſchaften vom Staat anerkannt ſind. polniſche Staat ſeit dem Krieg no< keine religiöſe Gemeinſc<aft anerkannt, hat jedo<h denen, die Anerkennung vor dem Krieg von der ruſſiſchen Regierung erlangt hatten, ſie gelaſſen. Unſere Freikir<he gehört zu den bi3 jezt noch nicht anerkannten Gemeinſchaften. So können unſere Paſtoren keine Stande3amt3bücher führen; die Amt3handlungen unſerer Paſtoren haben alſo vor dem ſtaatlichen Recht keine Gültigkeit, es ſei denn, ſie laſſen ſie in die Bücher einer anerkannten Gemeinſchaft eintragen. Dieſer Umſtand hält natür-
135
lic) viele Leute vom Anſc<luß an die Freikirche ab. Ob und wann da durc ſtaatliche Geſezgebung Wandel geſchafft werden wird, weiß nur Gott.
E35 werden ja
immer wieder dahingehende Anträge im Sejm geſtellt, aber «ſie dringen nicht dur<, da die katholiſche wie aud die evangeliſche Landeskir<he eine Änderung der Geſetze in dieſer Hinſicht bis aufs äußerſte bekämpfen. Da3 zweite Hindernis bilden die Sekten, die hier in Polen in großer Zahl vertreten und überaus rührig ſind und denen e3 nur zu oft gelingt, die ernſter geſinnten
Chriſten,
die
in
der
Landeskir<e
nicht
die
Speiſe ihrer Seele finden, in ihre Netze zu lo>en und mit ihrer Shwarmgeiſterei anzuſteken, ehe wir Gelegenheit haben, an die Leute heranzukommen. Und ſind ſie einmal in der Sekten Gewalt, ſo ſind ſie für un35 verloren. E3 wiederholt ſi<9 hier, wa3 ſic< im lezten Jahrhundert in Amerika mit ſo vielen lutheriſchen Einwanderern zutrug. Al5 ein drittes Hinderni5 muß id) die ſogenannte Lande3kir<e nennen, deren Paſtoren un in der Arbeit ſo viel hindern, wie ſie nur können. Während, wenn die Sekten in ihre Gemeinden einbreden, ſie davon kaum Notiz nehmen, wird vor der Freikir<e, vor „den JIrrlehren der Freikir<he“, gewarnt, wenn wir, gerufen, in ihre Parodien kommen, und alles wird in Bewegung geſeßt, unſere Arbeit zu hindern oder unmöglich zu machen. Ja, dann können ſie die Mißſtände, die den Ruf an uns veranlaßten, abſtellen und ſich der Seelen annehmen. ZJ< habe da in der kurzen Zeit, die ich hier zugebracht habe, ſ<hon vieles erfahren. In der Landeskir<he und mit der Lande3kir<e arbeitet die ſogenannte Gemeinſc<haft, für die von der Lande3kir<e beſondere Verſammlung35räume errichtet und beſondere Prediger ausgebildet werden. Dieſe Gemeinſchaft bewegt ſich völlig im pietiſtiſchen Fahrwaſſer und iſt ganz geeignet, den Leuten alle3 konfeſſionelle Bewußtſein zu nehmen. Sie ebnet den Boden für die evangeliſche Allianz, eine Verbrüderung aller Sekten, arbeitet alſo gegen alle3 bekenntni3treue Luthertum und befördert alle unioniſtiſchen Tendenzen. Und für3 menſ<liche Auge Hinderniſſe genug. Aber wir ſind hier in erſcheinen ſie unüberſteigbar. Unſer Gott iſt größer als alle HinGotte3 Namen. derniſſe, und mit unſerm Gott wollen wir auch über dieſe Zäune und Mauern ſpringen.
4. Die Notwendigkeit unſerer Miſſion in Polen. Die Notwendigkeit unſerer Arbeit hier iſt ſhon durch da3 eben Geſagte erwieſen. Dieſe Notwendigkeit leugnen hieße die Augen zuhalten. Die Frage iſt: Soll die lutheriſche Kir<e in Polen verſchwinden? Und wenn nicht die Freikirche die reine Lehre des
mina
Miſjſions-Taube.
göttlichen Wortes und da3 lutheriſche Bekenntnis hodyhält, jo iſt es um beide3 bald geſchehen. Aus dem ſ<hon Geſagten ſind die Zuſtände in der Landeskir<he ja ſhon klar. Sie iſt alles andere eher als treu lutheriſ<. Bezeichnend iſt, daß ſie nicht mehr den Namen „lutheriſ<h“, ſondern „Aug3burgiſch“ führt. In der Landeskirde finden ſid) faſt alle theologiſHen Richtungen vertreten bis zum groben LiberalisSmus. Wortinſpiration iſt für die meiſten, wenn nicht alle Paſtoren, ein überwundener Standpunkt.
Theological
DET EATENTETTE
Die
136
deShalb ſah er das eindringende Verderben ſo klar. = Wenn alſo die lutheriſche Freikirche der bedrängten Seelen ſic) nicht annimmt, wer ſoll es dann tun? Sodann ſollte uns das großzügige Arbeiten und Werben der Sekten die Notwendigkeit für unſere Arbeit zeigen. Oder wollen wir die Leute in ihrer geiſtlichen Not den Sekten und Schwärmern überlaſſen? Hier muß nun geſagt werden, daß dieſe Arbeit finanzielle Opfer fordert. Die Armut in Polen iſt groß, ſo groß, daß ſie kaum glaublid) erſcheint. Der
Seminary
of the Evangelical
Lutheran
EE
Sid
View
FYVounded at Watertown, Wis., 1865 Eotablished in Milwuukeec 1878
Das
theologiſche Seminar
Joi
of Main B
der Allgemeinen Shynode| eingeweiht am 18.
=
Feſthalten am Wort und Bekenntnis iſt unmodern. Und dazu kommt, daß in den meiſten Parodien eine Seelſorge kaum exiſtiert. Auch finden unioniſtiſche Tendenzen Hausre<ht, zum Beiſpiel Gemeinſchaft und
Allianz.
Daß
da3
den Untergang
Kirc<e bedeutet, iſt klar.
der lutheriſchen
Daß darunter ernſte Seelen
leiden und ſeufzen und bewußte Lutheraner ſid nicht
mehr daheim fühlen können, iſt au<h klar.
Und ſol<he
gibt es nod) ziemlich viele aus den vorigen beſſeren Zeiten, die wir die Periode Angerſtein nennen wollen.
(Nebenbei geſagt, hat wohl niemand die Schäden der
Landeskir<he ſhonung3loſer aufgede>t als der verſtorbene Paſtor Angerſtein in ſeinem Scrift<hen: „Iſt das lutheriſch 2“) Angerſtein war lutheriſch, und eben
Verdienſt iſt na< amerikaniſchen Verhältniſſen ſehr gering; ein ſehr guter Handwerker verdient viel, wenn er 10--12 Dollar8 die Woche erhält. Die meiſten Arbeiter verdienen die Hälfte. Da3 zum Leben Nötige iſt für den Verdienſt unverhältni3mäßig hod) und erreicht in vielen Fällen amerikani-
ſc<e Preiſe. Wenn dann, wie jeßt, nod eine finanzielle
und wirtſchaftliche Kriſe dur<gema<ht werden muß mit ihrer Geldknappheit, Arbeitsloſigkeit uſw., dann iſt da8 Elend voll. In Anbetracht dieſer Verhältniſſe erſcheinen die Opfer unſerer Chriſten hier ho<h; aber
freilich ſo viel wie unſere Chriſten drüben können ſie. nicht geben. [Die Synode bewilligte 823,000 für die
nächſten zwei Jahre. =
D.]
wars
Die 5. Dic
Grundſäße
UHlijſſions-Taube.
für unſere Arbeit.
Dieſe möchte ich in zwei Säße zuſammenfaſſen:
denten aufgenommen werden ſollen.
gebt dahin, daß wir vorläufig drei bis vier, aber nicht
mehr Studenten in Zehlendorf haben ſollten. In zwei
einer ſol<hen Einladung nur auf, nachdem wir uns
ſtände erfordern.
2. Wir nehmen die Arbeit nah
vergewiſſert haben, daß die Leute gültige Gründe für ihre Einladung-haben. Wir wurden eben kürzlich zur Aufnahme der Arbeit in Wolhynien aufgefordert. I< lehnte ab, da ich die Gründe, die zu der Einladung führten, nicht anerkennen konnte. Die Sekten
of Wisconsgin
and
other
Jahren kann man dann wieder ſehen, was die Um-
Habe id nun mit vorſtehendem verſucht Ihnen na< Vermögen Einbli> in die MiſſionSzabeit einer Ehrw. Synode zu geben, ſo habe ich das getan, ſoweit ich Eindrücke, Erfahrungen und Urteil in der kurzen Zeit meines Hierſeins gewinnen konnte. Und Sie
States, Thiensville, weer
Lifrom
the
Meine Meinung
1. Wir gehen nur dahin und arbeiten nur da, wohin
wir gerufen werden.
Synod
137
North
Bisconſin und
.
andern
B3aukoſten: 8350,000.
Staaten
Removed
menen
Wis.
mmm Zen
to Wauwatonn
To Thiensville 1929
==>
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m
m mm
oem rem müen nnn
1893
in Thiensville, Wis.,
natürli warten nicht auf Einladung, ſondern dringen ein, wo immer ſich die leiſeſte Gelegenheit bietet.
[Gerade wie in Amerika.]
2
GIE
können verſichert ſein, daß das, wa3 in dieſem Bericht geſagt worden iſt, meine Überzeugung voll und ganz
wiedergibt.
Möge der HErr der Kire
ſeine treue und mäd-
6. Bedürfniſſe der Miſſſon. Es ſind dieſelben wie für jede Miſſion, nämlih die fortgeſeßten ernſten Gebete der Chriſten für unſer
tige Gnadenhand über un3 und unſere Arbeit halten umd ſich unſern Dienſt wohlgefallen laſſen, und wolle der gnadenreiche Gott da3 ganze Werk unſerer lieben
die Ernte. Die Paſtoren für unſere Miſſion werden jeßt in Zehlendorf ausgebildet. Gegenwärtig ſind
Mit herzlihem Brudergruß
Werk, ihre Opfer und Gaben dafür und Arbeiter in
vier
Studenten
dort.
Einer
davon
mat
nächſte
Woche Examen, zwei weitere werden zu Oſtern nächſtes Jahr fertig, und der vierte bleibt dann allein no<h für ein Jahr. Nun erhebt ſid die Frage, ob weitere Stu-
Synode
ſegnen!
Ihr im HErrn
verbundener
W. Boda mer ; Leiter der Miſſion in Polen. Lodz, Polen, 21. Juli 1929. |
Die
138 Miſſionen
Hijſſions-Taube.
der Wisconſinſynode.
Der „Ev.-Luth. Herold“ bringt in ſeiner Auguſtnummer folgenden kurzen Bericht über die Miſſionen der Wisconſinſynode: „In unſerer Inneren Miſſion arbeiten etwa 96 Miſſionare auf 102 Feldern. Nahe an 18,000 Seelen werden bedient, und wir haben über 16,000 Sonntagösſc<hulkinder mit etwa 150 Sonntagsſc<hulen. „Der Geſamtwert unſers Eigentums . in dieſer Miſſion überſteigt 81,000,000. Neben den 102 Feldern ſtehen etwa nod) 20 Felder in Ausſiht. Dieſe Miſſion benötigt etwa 8255,288 auf zwei Jahre. „Au3 der Indianermiſſion wird uns berichtet, daß die Schule in Peridot vergrößert werden muß, daß in Cibecue eine Wohnung für den Miſſionar nötig iſt und in Eaſt Fork eine neue Waſſerleitung mit den nötigen filters angelegt werden muß. Für dieſe Miſſion werden etwa 891,414 nötig ſein auf zwei Jahre. „Über die Bolenmiſſion wurde un3 berichtet, daß P. Bodamer in dieſe Miſſion berufen worden und am 9. Mai abgereiſt iſt. P. Bodamer wird jekt die Polenmiſſion gründlich unterſuchen, um feſtzuſtellen, ob wir dieſe Miſſion betreiben ſollen. Etwa 3825,000 wurden für dieſe Miſſion für die nächſten zwei Jahre bewilligt.“
Samuel
Dod na< meiner Aufnahme in die lutheriſche Kir<e ging ic meine eigenen Wege, zufrieden mit der Tatſache, daß meine eigene Seele gerettet war. J<h war ſelbſtſühtig zufrieden. „Mein Intereſſe an der Miſſion3ſac<e wurde erſt dann erwedt, al3 id) erkannte, daß meine roten Brüder nicht re<ht unterrichtet wurden über Sünde und ihrer Seelen Seligkeit. Jd unterzog mich der Mühe, fünfzig meiner roten Brüder zu fragen, die zu verſchiedenen Kir<engemeinſchaften gehörten, wel<e3 nad) ihrer Meinung der Weg zum Himmel ſei, und war erſtaunt, al3 ich fand, daß aus den fünfzig nur einer die rechte Antwort gab: der Glaube an JEſum Chriſtum. Die meiſten ſagten: „Sei ein guter Indianer“, oder: „Gib da3 Trinken auf“ oder: „Sei ein gute3 Kir<englied“ oder: „Tue ſonſtige gute Werke.“ I< merkte, daß die Miſſionare der verſchiedenen Kirchengemeinſ<aften „DenominationaliSmus“ gelehrt, aber ver-
Miller und Familie.
Die Miſſouriſynode treibt ſeit mehr al38 einem halben Jahrhundert Miſſion unter den StoFbridgeIndianern, den lekten der Mohikaner. Dieſe wohnen auf einer Reſervation in Shawano County, Wis. Zwei Miſſionare arbeiten unter ihnen. Der eine, Kornelius Aaron, iſt ſelber ein Sto>bridge-Jndianer. Unter den Gemeindegliedern iſt wohl der bekXannteſte Samuel A. Miller in Greſham, Wi3., den wir hier mit ſeiner Familie im Bild zeigen. Er iſt etwa fünfzig Jahre alt, ſeine Frau Ardie (die erſte Lehrerin in unſerer Jndianermiſſion) neunundvierzig. Die Familienglieder ſind (von link8 nach reht2) : Samuel Miller, Merton (neun Jahre), Frau Miller, Marley (neunzehn), Merrill (dreiund-
zwanzig), Marvel (ſechzehn) und Merritt (vierzehn).
Miller3 indianiſcher Name lautet Uhm-pa-tuth. Da er in vielen Gemeinden Vorträge über die Jndianermiſſion gehalten hat (vor fünfzehn Jahren in der Gemeinde des Schreiber3) und da er auf Synoden
erſcheint, iſt er ziemlich allgemein bekannt.
Gefragt nac< dem Grund ſeines Eifer38 für das Heil ſeine3 Volke8, erwiderte Sam Miller: „Schon vor Jahren wurde ich zur rechten Erkenntnis, meine8
einigen HErrn und Heilande8 JEſu Chriſti gebracht.
Samuel
A. Miller und Familie, Greſham,
Wis.
geſſen hatten, ihnen da38 alleinſeligma<hende Evangelium von Chriſto zu verkündigen. „Seither habe ic die feſte Überzeugung gewonnen, daß meine wichtigſte Aufgabe die iſt, unſere lutheriſche Kirc<e an ihre Pflicht zu erinnern, dem roten Mann das wahre Evangelium zu bringen, damit au< er Gelegenheit hat, in den Himmel zu kommen.“ Sam Miller iſt kein Paſtor, ſondern ein Laie, und zwar ein indianiſcher Laie. Mögen alle unſere lieben Laien ſeinem Beiſpiel folgen und ihre heilige Miſſion5pflicht erfüllen! C. F. Drewes.
Ein Brief aus
der Freikirche.
Sehr geehrter Herr Miſſion3direktor! In Sachen der Mitarbeit der Freikir<he an der Heidenmiſſion3arbeit hat die die3Sjährige Synode folgendes beſchloſſen: „1. Die Synode ſpricht ihre Freude darüber au, daß der Jugendbund durd) ſeinen Antrag ein reges Intereſſe an der Heidenmiſſion bekundet hat.“
Die
Wiſjſions-Taube.,
„2. Die Synode ſieht ſich aus finanziellen Gründen vorläufig außerſtande, ſic in verantwortlicher Weiſe an einer ſolchen Miſſion zu beteiligen. „3. Die Synode läßt den vom Herrn Präſe3 ernannten Ausſc<uß weiterbeſtehen und beauftragt ihn, in Verbindung mit dem Synodalrat dur< Berichte über die Innere und Äußere Miſſion die Luſt und Kiebe für dieſes Werk des HErrn in unſerer Kirche zu fördern und zu prüfen, ob die Gaben, die aus unſern Gemeinden für die Heidenmiſſion eingehen, an eine beſtimmte Station geleitet werden können.“ So wird es zunächſt die Aufgabe de3 Ausſc<huſſes ſein, möglichſt für die Heidenmiſſion zu werben und mit dafür zu ſorgen, daß die Gaben dafür zunehmen. Das wollen wir jetzt tun und dabei die Vorſchläge, die Sie uns gemacht haben, ſo im Auge behalten, daß wir, ſo Gott will, bei der nächſten allgemeinen Synode in zwei Jahren endgültig darüber beſchließen können, in welcher Weiſe wir ein beſtimmte3 Arbeitsfeld auf uns nehmen können. Gott möge dazu ſeinen Segen geben! Mit den herzlichſten Grüßen Jhr im HErrn verbundener Heinrich Stallmann, jun.
Wie machen wir den Kindern die Miſſion lieb? Im vorigen Jahr iſt in Deutſchland ein Büchlein erſchienen unter dem Titel „Kindergotte3dienſt und Heidenmiſſion“ von P. A. Mallow in Bremen, dem wir folgendes Kapitel entnehmen: Wie machen wir den Kindern die Miſſion lieb? Die Frage iſt niht neu. Sie hat viele Herzen auch ſchon in vergangenen Tagen bewegt. Wer die Denkſchrift kennt unter dem Titel: „Die kleinen Majeſtäten“, der weiß, daß in dieſer Denkſchrift P. Niemöller in Elberfeld bereits geſchrieben hat über da3 Thema: „Wie ich in die Kinderherzen Miſſionsliebe pflanzte.“ So ſollen im folgenden ni<t Gedanken aus8geſprochen werden, die nod) niemals ausgeſprochen oder gedacht ſind. Un3 Menſc<enkindern ziemt große Beſc<eidenheit. Wa3 wir denken, haben meiſtens ſchon andere vor un3 gedac<ht. Der Prozentſatz de3 wirkli Neugedachten in der Menſ<heit iſt viel geringer, al3 oft geglaubt wird. Allerdings, alle wiſſen's noh nicht, und das liegt an einem gewiſſen Bildungsſtolz unſerer Tage. Wir bli>en nun auf die ebengenannte Frage. 4 Wie machen wir den Kindern die Miſſion lieb? Können wir das überhaupt? Miſſion3arbeit iſt Glauben3arbeit, Glauben3werk, Glauben3fru<t. Wollten wir Miſſion treiben, ohne dieſe Grundwahrheit anzuerkennen, ſo wäre unſere Arbeit nicht e<t, könnte
nicht e<ht ſein.
Ohne Glauben3wurzeln gliche die
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Miſſion vielmehr der Frucht, die am Weihna<ht3baum hängt, die aber, wie wir wiſſen, mit dem Baum an ſich nicht5 zu ſchaffen hat. Und wenn wir nun an den Glauben denken, an den e<ten Glauben? Zſt der unſer Werk? Nein, er iſt des lebendigen Gotte3 Werk in un3, geboren aus einer Stunde, in der Gott un3 zu ſtark wurde, ein Werk, dur< den Heiligen Geiſt gewirkt und nicht geworden aus unſerm eigenen Rennen
und Laufen. Gotte3 Wirken wurde in der Tiefe der Seele erlebt, und das war Gnade, nicht35 al3 freie Gnade. So werden e3 ſicherlich alle bekennen, die als Chriſten im lebendigen Glauben ſtehen. Ziehen wir nun daraus die Folgerung. Jſt der Glaube Gotte3 Werk in un3, ein Werk der Gnade Gottes, ſo iſt es do< au< alle Frucht, die aus dem Glauben erwächſt, alſo auc< die Liebe zur Miſſion. Und iſt die Miſſionsliebe ſol< eine Gnadenfrucht, von Gott gewirkt in unſerer eigenen Seele, ſo kann dieſe Frucht auch in Kinderherzen nur durd) da38 Wirken Gottes entſtehen. DaS ſei von.vornherein geſagt, um uns beſcheiden zu machen in unſerm Wollen und Können. Mitarbeiter Gotte3 können wir ſein, vielleicht beſſer geſagt, Handlanger, wenn ſic<h's darum handelt, den Kinderherzen die Miſſion liebzumacen, aber aud nichts weiter. Zſt e3 denn eigentlich, wenn wir auf die Geſchichte bliken, ander3 geweſen bei den Erwachſenen? J< nenne nur ein Beiſpiel. Im Han- * noverland fing vor Jahrzehnten da3 Miſſion3feuer zu brennen an. Und wie kam das? Gott gab eine Erwedung durd) Louis Harm3. Da3 war kein Menſc<enwerk, das war Geſchenk von oben her, au< von Harm3 in aller Demut wie ein Geſchenk empfunden. Nun aber kam die Miſſionsliebe, die die Bauernſöhne Hannover3 hinwegtrieb von der heimatlihen Scholle in da3 ferne Afrika. Derartiges macht man nicht, da3 wird von oben her. Man redet im Glaubensleben davon, daß da3 erſte Feuer erkalten kann. Mit der Miſſionsliebe iſt es nicht ander8. ES iſt wohl nicht zu beſtreiten, daß man eine gewiſſe Neigung zur Miſſion erben kann, daß da3 Beiſpiel einer Mutter, die die Miſſion liebte und die das Kind ſ<on in frühen Jugendjahren mitnahm auf jede38 nur mögliche Miſſion38feſt, nicht ohne Wirkung bleibt auf ein Kinde3herz, niht ohne Nachwirkung aud im ſpäteren Leben3alter. E38 mag mand einer, der die3 lieſt, aus eigener Erfahrung davon ein Wörtlein ſagen können. Und doh, e<te Miſſionsliebe iſt ebenſowenig vererbbar wie perſönliher Glaube. E53 gibt in unſerer geiſtig erregten und au wirren Zeit Elternherzen genug, die Glauben, perſönlichen Glauben, in den Herzen ihrer Kinder ſehen möchten, wirken möchten. Sie meinen auch, daran gearbeitet zu haben, daß da8 Glauben3feuer in den Seelen ihrer Kinder zu brennen anhebt,
140
Die Mijſions-Taube.
und ſie ſehen do< das Gegenteil. Andere Einflüſſe haben da3 beſte Wollen der Eltern dur<kreuzt. So kann's aud) mit der Miſſionsliebe ſein. ES ſteht nicht von vornherein feſt, daß, wenn in einer Gemeinde die Väter Miſſionsliebe und Miſſion3kraft hatten, aud) die Kinder gleiche Miſſionsliebe haben müſſen. Die Gnadenſtunde muß kommen, ſonſt wird'3 öde, wo einſt blühende Auen waren. Dennod) ſoll der Gedanke, daß von Gott her MiſſionsSliebe werden muß durd) des Geiſte3 Wehen in Kinderherzen, uns nicht veranlaſſen, die Hände in den Schoß zu legen, al3 könnten wir gar niht38 tun. Und was gilt e3 nun für un3? Kenntnis gilt's zu weken. Ein Sprichwort ſagt: „Waz3 ih nicht weiß, macht mid) nicht heiß.“ Es gilt für uns alle, groß und klein. So ſehen wir es al3 eine erſte Pflicht an, wir müſſen wirkliches Wiſſen um die Miſſion an die Kinderherzen heranbringen, ein Wiſſen natürlid) derart, wie der kindliche Geiſt e3 erfordert. Daß pädagogiſche WeiSöheit hier den Stoff re<ht geſtalten muß, ſollte uns ſelbſtverſtändli ſein. ES gilt, den Kindern Land und Leute da draußen in anſ<haulicher Darſtellung zu zeigen. Sie müſſen über Lebens5weiſe, Kleidung, Wohnung, Schmu beſtimmter Völker Licht empfangen. Jede Gegend hier in der Heimat hat ja ihr ſpezielles Miſſions8feld, über das ſie zuerſt ihre Kinderwelt orientieren muß. Man erzähle aud) von heidniſchen Wettſpielen, wir wiſſen ja, was Sport heute für junge Herzen bedeutet. Man erzähle von heidniſchen Tanzfeſten, man laſſe ſie Hohzeitsgebräude, Totengebräude ſchauen. Man laſſe ſie den großen Wandel gerade heute draußen ſchauen. E3 intereſſiert die Kinder ohne Zweifel, wenn ſie hören, wie ein heidniſ<er Oberhäuptling mit ſchwarzer Haut heute im Auto zu ſeinem Opfer fährt, wenn ſie den reid) gewordenen Neger oder Batak in dunklen Stunden zum Kino (movie) eilen ſehen. E38 wird ſie intereſſieren, wenn in den Küſtenſtädten der ganze Verkehr genau nad) moderner Art geregelt wird und der
ſ<warze Poliziſt den Leuten ihren Weg mit ähnlichen
Zeichen weiſt wie der Sipo (cop) der Heimat. E38 wird ſie aud) intereſſieren, wenn auf den Straßen Zeitung3verkäufer ihre Waren anbieten. Al3 jüngſt ein rheiniſcher MiſſionSinſpektor mit einem ſeiner Miſſionare dur<h eine Küſtenſtadt Java38 ging und
vom Zeitung3verkäufer ſich ein Blatt in der einge-
bornen Sprache kaufte, erfuhr er dur< einen Miſ/ fionar, der da8 Blatt leſen konnte, den Grundgedanken des Hauptartikel3.
Und wa3 war der In-
1431
halt? Jener gelbe Redakteur verſuchte die Frage zu | beantworten, ob e3 für Deutſchland beſſer ſei, daß e8 eine republikaniſche ſtatt einer monar<hiſ<hen Staats-
form habe. Haben die Völker da draußen eine Geſchi<hte =- nicht alle haben ſie oder do<h nicht ſo, daß man einen klaren Bli>k in die Geſchichte tun könnte =, aber haben ſie eine Geſchichte, ſo laſſe man aud) die Kinder in dieſelbe hineinbli>en. Und vielen wird eine neue Welt aufgehen, und ein neues Intereſſe wird in ihnen erwachen. Wiſſen ſollen unſere Kinder um die Bekehrungen der Heiden, alſo um die Kraft, mit der das Evangelium draußen Herzensumwandlung ſchafft; ſie ſollen wiſſen auc um den heiligen Ernſt, den die Löſung vom Glauben der Väter für mand) ein Heidenherz mit ſic bringt. Natürlich muß bei der Darbietung ſolher Erzählung nur Edtes8 geboten werden. Wir müſſen un3- hüten vor dem bloß Anekdotenhaften. Und nun da3 Erleben der jungen Chriſten. Die Kinder ſollen ſchauen lernen, wie draußen in unſern Tagen
nicht
nur
einzelne
ſi<
bekehren,
nein,
wie
draußen ſid neue Kir<en geſtalten. Sie ſollen ſehen, wie neue3 Gemeindeleben ſid entfaltet, mandmal ſo, daß wir faſt mit einem gewiſſen Neide darauf bli>ken mödten. Sie ſollen wiſſen, wie <hriſtliche Kir<hen ſich draußen in eigener Kraft erhalten und wie Gottes Lob verkündigt wird in neuen Liedern und in neuen Weiſen, nicht nur in Liedern, die einſt deutſche Sänger geſungen und deutſ<e Muſiker in Töne geſetzt haben. Es gibt ſo viel Intereſſante3, gerade neuerdings auf dem Gebiet der Dichtung draußen, etwa in Jndien, auf dem Gebiet der Muſik, in Weſtafrika =- neue Inſtrumente werden entſtehen für afrikaniſche Muſik, die ſtatt 13 Töne in der Oktave 17 Töne hat und darum ganz andere Töne ſc<hafft, al3 unſer Ohr ſie zu hören und zu empfinden gewohnt iſt. Wiſſen müſſen die Kinder aud) um die Miſſionare und ganz beſonder3 um da3 Werden der Miſſionare. Tatſache iſt do<h, daß mand ein Miſſionar in ſpäten Tagen ſeine3 Leben3 bezeugt hat, wie die Entſcheidung für den Miſſion3dienſt bei ihm ſc<hon in die Tage der Kindheit gefallen iſt, wie vielleiht ſhon im Kindergotte3dienſt ein erſtes Sehnen hinau3 aufs Miſſion3feld in3 Kinde3herz gedrungen iſt. An ſol<hen Führungen Gotte38 im Leben gehen Kinderherzen nicht ſo leiht vorüber. Darum ſollen wir ihnen die Augen öffnen für ſol<e Erlebniſſe. Und hat nicht aud) ein Kinde3herz beſondere Vorliebe für da38 Heldenhafte in einem Menſc<enleben? Helden aber gibt'3 nicht allein auf den Scladtfeldern, auf denen blutige Waffen entſcheiden, nein, Helden gibt's mancherlei im Miſ- : ſionsleben. Mit Begeiſterung wird ein Kind auf ſolhe Helden ſ<hauen. Man denke etwa an da8 Bud aus jüngſter Vergangenheit, das un3 Wilhelm Scdreiner geſchenkt hat, „Jm Kampf um die Welt“, in dem er
Die uns
mit meiſterhafter
Nommenſen
vor
die
Kunſt
Seele
WMiſſions-Taube.
das Heldenleben
ſtellt.
jedes Miſſionsfeld ſeinen Helden man muß ſie nur kennen.
Aber
e3
hat
eine3
Und ſollten die Kinder nicht auc Kunde bekommen
von den Rüſtſtätten, in denen unſere Miſſionare hin und her für ihren Dienſt vorbereitet werden? Wenn wir in die Großſtädte bliken, müſſen wir ſagen: Heute
reiſen unſere Kinder in ihren Schuljahren mehr, al3 in vergangenen Jahren manche erwachſene Menſchen in ihrem ganzen Leben gereiſt ſind. Um Beiſpiele zu
nennen, Bremer Kinder reiſen in die Weſerberge oder zum Harz; ſie reiſen zur Nordſee, vielleicht bald auch zur Oſtſee; ſie fahren zur Wartburg und den denkwürdigen Stätten in Weimar, wo Goethe und Siller ihnen vor die Seele treten. Darum, wenn das möglich iſt, ſollte man nicht etwa im Hannoverland mit den Kindern nac< Hermanns3burg fahren können, in Scleswig-Holſtein na< Breklum und ſo fort? Es3 wäre fein, wenn
die Schule ſelbſt in dieſem Stück mit-
und
füllen,
“ helfen wollte. Wenn ſie's aber nicht wollte, weil ihr ſolche Stätten nicht wertvoll genug erſcheinen ſollten, Kinderſceelen zu beleben und mit neuen Eindrücken Jdeen
zu
dann
fahre
der
Paſtor
Miſſion
ein
oder ſeine Helden,
oder
Helfer und Helferinnen der Kindergottesdienſte in den Ferien zu ſolchen Stätten mit ihren Kindern. Dort kann dod) manderlei an ihre Seele herandringen, das
141 in Afrika.
Bei den Beſprechungen über Heidenmiſſion, die bei unſerer Synodalverſammlung in Kolberg gepflogen wurden, wurde auch Afrika genannt. Wie ſieht e3 hinſichtlich, der Miſſion in Afrika au3? Afrika hat etwa 135 Millionen Einwohner. Von ihnen ſind die meiſten no< Heiden, ſodann ſehr viele Mohammedaner. Faſt ganz Nordafrika iſt vom Js3lam überj<wemmt. In ganz Afrika ſtehen na<h dem „WeltmiſſionSblatt“ von 1925 6,289 Miſſionare auf 1,403 Stationen.
Eingeborne Helfer ſind 43,181.
2,629,437.
Taufbewerber waren 721,421
den gibt es 10,592.
Gemein-
Die Zahl der Chriſten beträgt vorhanden.
So ſtellt die <riſtliche Kirc<he in Afrika heute etwa nur zwei Prozent der Bevölkerung dar. In die afrikaniſche MiſſionSarbeit teilen ſich etwa 195 Miſſion3geſellſchaften,
alſo
auf
etwa
700,000
Seelen
kommt
eine
Geſellſ<aft. So erfüllt ſich au<h in Afrika das Wort Chriſti: „Die Ernte iſt groß, aber wenig ſind der Arbeiter.“ Ungeheure Gebiete de35 ſ<Hwarzen Erdteil3 liegen nod) ganz wüſt. Etwa 50 Millionen Heiden ſind dort überhaupt no< von keiner Miſſion erreicht worden. Der „Lutheriſche Herold“, dem obige Angaben
entnommen
worden
ſind, ſchreibt darüber:
|
„In Nordafrika ſind die miſſionariſchen Vorſtöße kaum weiter als 175 Kilometer ins Innere von der
ſie nicht wieder loSläßt. Damit ſind wir ſchon von der Küſte aus vorgedrungen, außer in einigen wenigen Frage nad) dem Wiſſen, das wir den Kindern über die Fällen. DaZ heißt, daß ein feſtes Gebilde von 1750 Miſſion ſchaffen ſollten, übergegangen zu der Frage: Kilometer, von Oſten nad) Weſten gemeſſen, vom Golf von Gables in Tunis bis zum Kap Ghir in Marokko, Welhe3 ſind die Mittel zur Vertiefung de3 Wiſſen3 und von rund 425 Kilometer, von Norden na< Süden um die Miſſion? gemeſſen, ohne MiſſionS3arbeit iſt. Tripolis iſt auch Fragen wir nach ſolchen Mitteln, dann muß wohl ſo gut wie unerreiht. In Ägypten gibt e3 etwa 500 al3 erſtes genannt werden, daß alle, die im KinderStädte mit mehr als 5,000 Einwohnern, in denen gotte5dienſt mithelfen, in ſteter Treue an der Vernod) nie ein Evangeliſt dauernd gewohnt hat, weder tiefung ihre3 eigenen Wiſſen3 um die Miſſion arbeiten, ein Weißer noh ein Farbiger. Im nördlichen Sudan zunächſt um da3 Feld der Miſſion, das ihnen dur< und in der Sahara leben über drei Millionen äußerſt geſchichtliche Führung beſonder3 ans Herz gelegt iſt, fanatiſc<e Moslem, die der Miſſion bedürfen. Der alſo Hannoveraner um Hermannsburg, Bremer um nördliche Teil von Eretria iſt ſo gut wie unerreicht. die Norddeutſche Miſſion uſw. Mag ſein, daß nicht In Abeſſinien ſind weite Strecken im Norden, Nordjeder durc eigene3 gründliches Studium ſid) da3 notweſten und Südoſten nod nicht von Miſſionaren aufwendige Wiſſen aneignen kann; nun, dann kann es geſucht, die von der Hauptſtadt aus meiſtens in ſüdeiner oder einige im Kreiſe. Muß da3 etwa immer weſtlicher Richtung vorgegangen ſind. Franzöſiſch-, der Paſtor ſein? Auf dieſe Frage ziemt ſich ein deutlihe8 Nein. Da3 können dur<aus Perſonen aus .Italieniſ<h- und Britiſc<-Somali haben außer einer dem Helferkreiſe ſein, nur, daß dann der einzelne das ſchwediſchen Miſſion im äußerſten Süden keine Miſſion3arbeiter. In Kenya wartet der nördliche Teil von ihm errungene Wiſſen dem ganzen Kreiſe zunoh auf Miſſionsarbeiter. Selbſt in Uganda, wo gänglich machen muß. Kenntnis der Literatur iſt ſonſt da8 ganze Gebiet ſchon ſorgfältig für Miſſion3heute leichter al3 in vergangenen Tagen. Sie muß arbeit wenigſtens auserſehen iſt, ſind die wilden, halbnur au8genußt, in Scheidemünze umgeſeßt werden. nomadiſchen Stämme im Nordoſten nod< nicht aufDabei ſollte Dr. Grundemann3 berühmte3 Wort niegeſucht. In Tanganyika wartet der Teil von der mal3 vergeſſen werden: „Leſen Sie Jhre Miſſion3Maſai-Steppe bis Gogol, im Südoſten das weite Geblätter!“ bd
142
Die
Mijſions-Taube,
biet um Mahenge und im Weſten das Gebiet weſtlich vom 32. Längengrad bis zum Tanganyika, wo allerding3 katholiſche Miſſionare arbeiten, auf proteſtantiſche Miſſionsarbeiter. Vier große Gebiete in Belgiſ<-Kongo haben nod) keine Miſſion; in Kamerun wartet faſt das ganze Gebiet öſtlich) vom 12. Längengrad; in Nordnigeria ſind nur etwa ein Dukend Miſſionare für ſechs Millionen Bewohner da, die meiſtens MozSlems ſind. Dahomey und die Elfenbeinküſte, die Guineaküſten, Senegal und das Nigergebiet, Teile von Sierra Leone, Angola, der größte Teil von Portugieſiſ<H-Oſtafrika und ganz Rio de Oro ſind alles noch Gebiete, die auf Miſſion3arbeit warten.“ Gott gebe Arbeiter, Mittel und offene Türen für die Miſſion im weiten Afrika! ; (Fr. Lange in „Freikir<he“.) <-->
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Der Kampf mit dem Heidentum in Kamerun. Der Kampf mit dem ungebrochenen Heidentum iſt in mandhjer Gegend nod ſehr heiß. Miſſionar Autenrieth war Zeuge, wie in einem Dorf ſieben Tage lang gefeſtet wurde zu Ehren eines verſtorbenen Mitgliedes des Geheimbunde3 „mit Freſſen, Saufen, Tanzen und Maskeraden. Zum Abſc<hluß wurden die drei Witwen de3 Toten öffentlic<) dur<gehauen. Mit dem vermummten Niamkwemann an der Spiße, 30g der ganze Troß von Geheimbündlern auf. Dumpfe Trommeln und Handſchellen ertönten. Unter wilden Sprüngen und unheimlichen Grimaſſen kam man vor die Hütte der Witwen. Eine um die andere wurde heraus8geholt. Jhre Geſichter waren zum Zeichen der Trauer mit Dre> und Ruß beſchmiert, die Haare abgeſchnitten, der Leib mit der primitivſten Bedekung, einem Gra3büſchel, verſehen. Auf Befehl legten ſich die Frauen nieder und wälzten ſich über die Eßgeräte des Verſtorbenen, daß ſie zerbrahen. Der Niamkwe hieb dabei mit einem großen Sto, ſoviel er konnte,
auf ſie ein; die andern traktierten ſie mit Fußtritten
und Rüffen. Nad heidniſcher Vorſtellung ſind die Frauen mit ſchuld an dem frühen Ende ihres Manne. Dafür jekt die Strafe. So ſc<nell wie möglich mußten ſich die Frauen zurückziehen; wehe, wenn an jenem Tag der Niamkwe ſie no<hmals3 erwiſcht hätte! Nachher
hatte die Familie dem Niamkwe ſofort eine Kuh und
viele Eßwaren zu ſtellen, was für jede Witwe ewa drei Pfund ausmacht. Oft haben ſie jahrelang zu arbeiten,
um dieſe Schuld zu tilgen. Diſtrikt83beamten,
wa3
wir
Wir erzählten dann dem erlebt hatten, und
nun
wird vielleicht der Unfug abgeſtellt. Eine tiefgreifende
Änderung wird aber wohl nur das Chriſtentum zu-
WAEIEU
ſtandebringen“.
Daneben ein hoffnungs3vollere3 Bild. „Der kleine, zwölfjährige Häuptling in Bapinji hat ſic) wacker gehalten und nimmt die Miſſionare immer freundlich auf, ganz ſeiner Würde bewußt. Er ging den ihn im Herbſt beſuchenden Miſſionaren bi3 vor das Dorf entgegen, die dem Häuptling zuſtehende Haubenkrone ſteil auf dem Hinterkopf, ein weites, getupfte3 Ärmelkleid mit aufgenähtem Mond im Rücken und einen Ring am Finger und mit ſeinen leuchtenden, ſ<warzen Augen. Aud) eine Shar Leute aus Bapinji brachte unter Geſang ihrer eigenen, <orartigen Lieder die Beſucher ins Dorf. E35 war ſpät Abend geworden, dod) wurde nod in der ſchönen großen Kir<e die Gemeinde begrüßt. Das Wort Gotte3 iſt hier eine Macht geworden. Am folgenden Sonntagmorgen ſaß der kleine Häuptling auf ſeinem geſ<nitzten runden Stuhl in der Predigt; vor ihm war aus zwei Palmzweigen ein gotiſcher Bogen aufgeſtellt. Sieben erwachſene Mäd<hen wurden getauft, und einer Schar von fünfzig Chriſten wurde da38 heilige Abendmahl gereiht. Und jene Gegend war nod) vor wenigen Jahren dem Evangelium ganz verſchloſſen!“
„Reis<riſten.“ Die A. M. N. ſagen: Man hat der Miſſion oft vorgeworfen, daß die Ihineſ<en Chriſten, die ſie ſammelt, nur um des äußeren Vorteil3 willen Chriſten würden und hat für dieſe den Namen „Reiscriſten“ geprägt. Mit dem Vorteil, den die Chineſen durch Anſc<luß an die Ausländer haben, iſt e3 bei der jetzigen Fremdenfeindſc<aft ſ<lecht beſtellt. Aber daß e3 doh mande gibt, die vom Chriſtentum aud) im Innerſten erfaßt werden, zeigt das Beiſpiel des Evangeliſten Lo der Baſler Miſſion. Von ihm wird berichtet: „Bei einem Bibelkur3 erzählte er wahr und unverblümt aus ſeinem Leben. „Al3 junger Mann habe ich mir geſagt: Etwa3 Redte3 arbeiten mag ich nicht, zu betteln ſchäme id) mid), ſo gehe ich einmal in die MiſſionSſ<hule. Später ging ih in3 Predigerſeminar, weil dort der Unterricht billig war, in der Hoffnung, ſpäter ein gutbezahlter Beamter werden zu können. Prediger wollte ich eigentlich nicht werden. Da38 Evangelium war mir ja ſo nicht3ſagend. Die kommuniſtiſ<e und <riſtenfeindlihe Bewegung war mir au<h gleichgültig. Was lag daran, wenn da3 Chriſtentum in dieſem <riſtenfeindlichen Kampf unterliegen würde? Das Widtigſte war, daß ich einen angeſehenen Poſten übernehmen könne, in welchem Dienſt immer er ſei. Reich wollte ich werden und großartig; da3 war mein Ziel. Von der Leitung de38 Seminar3 wurde mir ein Predigtpoſten übertragen. Jd predigte
Die
Wijſions-Taube.
da ac<htmal in der Woche und bekam dafür im Monat 25 Dollar3. IJ war ſehr überzeugt, daß meine Predigten 25 Dollar3 wert ſeien. Andere predigten um dasſelbe Geld nur ein- bis zweimal in der Woche. Einerſeits verkündigte ich Gottes Wort, und andererſeit3 war e3 mir in keiner Weiſe Richtſ<nur für mich ſelbſt. „»3n dieſe Nacht griff nun Gottes Vaterhand und erfaßte mi<h. Id) erkannte meinen Wahnſinn. Auf der Spitze de3 Turmbaue3 zu Babel war ic geſtanden, und nun lag ih als armer, um Erlöſung flehender Sünder vor dem heiligen Gott.“ „Dieſe Worte waren ſo voll Kraft und Überzeugung, daß darin wohl mander unſerer Katedjiſten ſein eigenes Bild gemalt ſah. Sie fühlten, Gott trifft mid), und tief erſchüttert ſaßen ſie da. Auf die Frage des Evangeliſten: „Wer will ſein Leben ändern und Gott dienen?“ traten der Katechiſt Tſen und ein anderer an den Altar. Auf wiederholte Fragen folgten dann nah und nad faſt alle. Es war ein heiliger Augenblik, und wir fühlten, Gott iſt gegenwärtig. In der nächſten Stunde ſollte Herr Tſen der Redner ſein. Er ſagte: „Auf dem Programm ſteht, ich ſol einen Vortrag halten über die re<hte Art des Dienſtes. Aber ich kann nicht reden, ih muß ſchweigen. Mein Leben war verfehlt. J< war Prediger, diente aber Gott nicht. Von jekt ab will ich Gott dienen.“ „So etwa3 hatte ic<h in China nod nicht erlebt, und dieſe Stunde hat mid tief bewegt.“
Wie viele Diakoniſſen und Diakonen hat die evangeliſche Kirche Deutſchlands? Der Kaiſer3werther Verband Diakoniſſen. hat in Deutſchland 22,571 Schweſtern und rund 4,000 Hilfskräfte. In den lekten drei Jahren hat die Zahl Jnsgeſamt der Schweſtern um 1,500 zugenommen. (mit 40 außerdeutſ<en Häuſern) zählt die Kaiſer3werther Konferenz 106 Mutterhäuſer mit 28,889 Schweſtern auf 10,250 Arbeitsfeldern. Die Zehlendorfer Konferenz umfaßt in dreizehn angeſchloſſenen Verbänden 4,970 Schweſtern (1926: 4,864). Der Johanniterorden hat etwa 500 Schweſtern; zu Anfang 1927: 648 Schweſtern, davon 431 tätig. Der Deutſche Gemeinſc<haft3diakonieverband hat
fünf Mutterhäuſer (darunter je ein3 in Polen und in der Schweiz) mit 1,858 Schweſtern. Endlich iſt zu nennen der Verband der evangeliſchfreifirhlihen Mutterhäuſer mit etwa 2,000 S<hwe-
ſtern (4 Mutterhäuſer der biſchöflichen Methodiſten,
3 der Baptiſten,
143 2 der Evangeliſ<en
1 der freien evangeliſc<en Gemeinden).
Gemeinſchaft,
Diakone. In Gemeinden und Vereinen 802, in Anſtalten für Erziehung und Fürſorge 864, im Pflegedienſt 449, Hilfsdiakonen 890, im Ruheſtand 241, beurlaubt 117; in8geſamt 3,363. Dazu kommen no< vom Deutſchen Gemeinſc<haft3-
diakonieverband 137 Brüder in zwei Häuſern (ein3 davon in Polen). (Ev. Gemeindeblatt, Bochum.)
Mohammedaniſche
Gebets8zeiten.
Der Js8lam (die mohammedaniſche Religion) brüſtet ſich damit, daß er unter den vielen Millionen ſeiner Anhänger ſo gut wie gar keine offenbaren Zweifler oder Freidenker beſit, und der Moslem ohne Unterſ<ied de35 Standes und der Bildung pflegt e8 mit der Beobachtung der Vorſchriften ſeiner Religion ungemein gewiſſenhaft zu nehmen. Unter dieſen ſind die Waſchungen und Gebet5übungen ſo ziemlich die wichtigſten. Jeder Moslem muß fünfmal am Tage ſich von ſeiner weltlichen Beſchäftigung abwenden und ſein Gebet verrichten. Wo man daher im Morgenlande aud) gehen oder ſtehen mag, ſei es in der Stadt oder auf der Landſtraße, in der Wüſte, in der Eiſenbahn oder auf dem Schiff, überall wird man zu den beſtimmten Tage3zeiten die Moslem3 ihre Gebets3übungen vollbringen ſehen. Die Tage3zeiten verkündet in den feſten Wohnſiken der Muezzin oder AuSrufer, indem er von der Turmgalerie bei der Moſc<ee herab mit weithintönendem Geſang den Gläubigen zuruft: „Allah iſt groß; ich bezeuge, daß kein Gott iſt außer Allah, und Mohammed der Prophet Allah3; heran zum Gebet!“ wobei er die beiden lezten Säße wiederholt. Al38dann ſucht jeder Moslem ſic<h Hände, Geſicht und Füße zu waſchen (in der Wüſte ſogar mit Sand), breitet hierauf ſeinen Gebet3teppih aus, tritt mit unbeſ<huhten Füßen auf denſelben, das Geſicht gen Mekka gewendet, hält die Hände erſt an die Ohrenläppchen, dann etwa3 unter den Gürtel und ſagt eine Reihe von Suren (Kapiteln) aus dem Koran her unter verſchiedenen Verbeugungen und Niederwerfungen nad) beſtimmter Reihenfolge. Die fünf Gebet3zeiten ſind: für das Abendgebet einige Zeit na< Sonnenuntergang, für das Nachtgebet ungefähr anderthalb Stunden na< Sonnenuntergang, für da38 Morgengebet bei Tage3anbrud, für das Mittag38gebet um Mittag und für das Nahmittag8gebet etwa anderthalb Stunden vor Sonnenuntergang. Selbſt der Soldat im Dienſt erfüllt zur anberaumten Stunde ſeine Gebet3pflicht.
Die
144 wennn
.-
Hlijſſions-Taube. 7.04; St. James's, Buena Vista, 12.82; St. John's, Joffre, 5.59; St. John's, Salisbury, 16.20; St. Luke's, High Point, 2.75; St. Luke's, Lamison, 4.97; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 30.61; St. Mark's, Atlanta, 19.64; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, . Arlington, 36.25; St. Matthew's, Meherrin, 15.65; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Mansura, 10.00; St. Paul's,
...
(
]|„“
4
Napoleonville, 6.90; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 3.58; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00;
St. Peter's, Pine Hill, 4.95; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 65.00; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 26.17; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, "Yaits
Place,
10.01.
Iliscellanceous2 XN. N., Wilton Junction, Iowa, for Negro
Missions, 52.00. Mrs. Colleck, McKees Rocks, Building Yund, 2.00. “Unele Bill --Holy Cross
Pa., for Congre-
gation, St. Louis, Mo.," for Negro Missions, 20.00. Ernest Stein, Cleveland, O., for Building Fund, 1,000.00. “A Friend," Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 1.00. N.N., Giddings, Tex., for Greensboro, N. C., 2.00. “A Friend," Z. O., for Negro Missions, 50.00. Mrs. Wm. R. Zellmer, Amboy, AMinn., for Negro Missions, 2.00. 'TiLE0O. W.
KCKHART,
Treasurer.
Prämie. -
„345 NE
Um die Leſerzahl der „Miſſionstaube“ größern, offerieren wir im Namen und der Synodalkonferenz folgende
". iDeumes t=
Unſer Miſſionsneger. Dieſe allerliebſte Sammelbüchſe für Miſſion3gaben eignet ſich vortrefflich zum. Aufſtellen in Schulen, Sonntags8ſchulen, Verſammlungslokalen der verſchiedenen Vereine in der Gemeinde uſw. Au einzelne Chriſten ſtellen den kleinen Miſſion35neger in ihren Häuſern auf und legen ihre Opfer für das heilige Werk der Miſſion von Woche zu Woche hinein. Kinder freuen ſich, wenn ſie ſehen, wie der kleine Heidenknabe mit dem Kopfe ſeinen Dank ni>t, wenn ſie ihm ihre Gabe für den Heiland geopfert haben. Mittel3 des Miſſion8neger3 haben Schulen in unſern Kreiſen Hunderte von Dollar8 in einem Jahr für die Miſſion geſammelt. Do das Beſte iſt, daß die Kinder von klein auf ans Geben für die Neichsſache ihres lieben Heilandes gewöhnt werden. Prei3 de3 Miſſion8neger38: 83.50. Man ende ſeine Beſtellung an Mr. Theo. W. Eckhart, 3558 S. efferson Ave., St. Louis, Mo.
Contributions
Prämie: “HALF
A
AMONG
auf
gut
CENTURY
OUR
OF
abheben.
breitung.“
Wer
Wir
wünſchen
den
Preis
un8
gebühr
dieſem
(Lutheraner.)
der „Miſſion8taube“
PEOPLE."
drei Jahre
für
Buch
Negermiſſion, ſchön viclen Abbildungen
die
:
drei
neue
weiteſte
Ber-
Beſtellungen
ſchi>t oder ſeine eigene Halte-
im voraus
bezahlt,
Buch umſonſt zugeſchi>t. an,
LUTHERANISM
COLORED
„Dies iſt eine gute Geſchichte unſerer Glanzpapicr gedruckt, ſo daſz ſich die
bekommt
dies
Bei der Einſendung des Geldes gebe man genau ob man die Prämic wünſc<t oder nicht. Wenn
nicht au8drüc>lich
geſandt.
Received by the Treasurer.
July
zu verAuftrag
gefordert, 3558
1--31, 1929.
wird
die Prämie
nicht
„Die Miſſion8taube.“
Concordia
Publishing
S. Jefferson
Ave.,
House,
St. Louis,
Mo.
Received for Colored AlisSions from the following col-
ored congregations: Augustana, Alexandria, 320.00; Bethany, Nyland, 24.54; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 2.65; Bethel, Rock West, 15.08; Bethlehem, Holy Ark, 74.68; Bethlehem, Monroe, 1.58; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud; 13.80; Concordia, LowerStone, 5.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 16.44; Ebenezer, Atmore, 18.60; Faith, Mobile, 13.50; Gethsemane, Hamburg, 37.49; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 35.81; Grace, Ingomar, 22.21;
Hope, Kings Landing, 9.05; Immanuel, Cincinnati, 20.00;
Immanuel; Pensacola, 9.61; Immanuel, Shankletown, 5.00; Luther Memorial, Greensboro, 9.83; Messiah, Baghi, 17.26;
Mission in Baltimore,
4.74;
Mission in Cleveland, 50.83;
Misgion in Catherine,
7.62;
Mission in Fayetteville, 2.20;
Mission in Maplesyville, 32.03; Mission in New Bern, 2.20; AMission in Swansboro, 2.20; Mission in Union Springs, 1.75; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary,
Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 55.33; Mount Carmel, Midway, 4.17 ; Mount Olive, Catawba, 4.00 ; Mount Olive, Tinela, 6.12; Mount Zion, Bostian Cross
Roads,
13.00;
Mount
deemer, Longmile,
4.71;
Pilgrim, Birmingham,
Zion,
Our
Charlotte,
17.00;
Savior, Possum
Our
Bend,
Re-
9.52;
15.57; St. Andrew's, Vredenburgh,
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“Sept 29" bedeutet, daß das Abonnement jetkt abgelaufen iſt.
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ſeinen Agenten oder direkt Lieferung nicht unterbrochen
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auf
Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. Die „„Miſſion8-Tanbe“ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: LECLEMPI ACHTET DENSESRSSESSEESSSESBE EN 50 Ct38.
Von “H
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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. 0
100
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Cts.
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33 Cts.
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In St. Louis, durch Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Ausland 60 Cents pro Exemplar. G Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtelungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publizhing Uouse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rev. 0. EF.
Drewes, 3558 8. Jefferson Ayenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur, Theo, W. Eckhart, 3558 S. Jefferson Avenu; St. Louls, Mo.
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<h-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
Acceptance
Subseription price, 50 cts. per annum, payable strictly in adyance. by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 187 ſor mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 83, 1917, authorlzed on July 5, 1918.
monthly
51. Jahrgang.
Oktober
Beſchlüſſe der Wis8conſinſynode in bezug auf die geplante Afrikamiſſion. Die
Synode
von
WisSconſin,
Minneſota
und
andern Staaten, verſammelt vom 14. bis 21. Auguſt in der Kirche Herrn P. H. Ebert3 in Milwaukee, hat au die Sache der von der Synodalkonferenz geplanten Miſſion in Afrika beſprochen und dann einſtimmig und mit einem kräftigen Ja dieſelben Beſchlüſſe angenommen, die von der Miſſouriſynode auf ihrer Verſammlung in Niver Foreſt, JZU., einſtimmig gefaßt worden ſind. Dieſe Beſchlüſſe lauten, wie folgt: „Die Synodalkonferenz ſoll ermuntert werden, die von den Neger<riſten für eine Miſſion in Afrika geſammelten 84,000 zu einer Exploration der Miſſion3möglichkeiten in jenem Erdteil anzuwenden; aber weitere Sdritte in dieſer Sache ſollen verſ<oben werden, bi38 da38 Explorationskomitee berichtet hat.“ Die Sache der Afrikamiſſion wurde auch der Konferenz der norwegiſchen Paſtoren vorgelegt. Dieſe
ſprachen
ihre Freude
über
dies wichtige Miſſion3-
unternehmen au3 und verſprachen, e38 zu befürworten
und zu unterſtüßen. Die
vierte
.
zur . Synodalkonferenz
gehörende
Synode, nämlich die Slowakiſche Synode, verſammelt ſich erſt nächſte3 Jahr.
Gott ſei Dank für ſeine biöherige Hilfe! C. F. Drewes.
Ur. 10.
1929.
Ein Brief aus
China.
Miſſionar E. C. Zimmermann aus Alton, ZU., der lezten Herbſt nac dem großen Heidenfeld China hinau3sgezogen iſt, hat Ende Juni ein Rundſ<reiben an Freunde und Verwandte geſchi>t, das die lieben Leſer der „Miſſionstaube“ gewiß gerne leſen werden. Der Brief lautet in der Überſetzung alſo: Heute vor zehn Monaten kamen wir hier an und wollen un3 darüber freuen und den Tag ſo feiern, daß wir Eu einen Brief ſ<reiben. Während der vergangenen zehn Monate ſind wir über Bitten und Verſtehen geſegnet worden. Wir zweifeln nicht daran, daß der liebe himmliſ<he Vater no<h mehr Segen für uns in ſeinem S<hoße birgt. Wir ſind ihm für alle3 von Herzen dankbar. Die vierte Heere3abteilung, unter General Chan (Ironsides), iſt heute (am 26. Juni) im Begriff, in die Stadt [Shaſi] einzuziehen, und die 30,000 Soldaten daſelbſt ſollen ihre Waffen ausliefern. E3 gab nur wenige Fälle von Plünderung, obwohl ſie Geld nahmen, wo ſie es leicht bekommen konnten. Einige Chineſen brachten ihre Wertſachen zu uns, weil ſie hier ſicher ſind. Eine Frau, die ein kleines Reſtaurant hat, brachte einen Sa> voll Geld. Der Sa> war ſo groß wie ein Zu&>erſa> und muß mehr als hundert Pfund gewogen haben. Dod) all dies Geld war wohl niht mehr wert als 815 in Goldwährung. Tag3 darauf war alle3 wieder ruhig. Gott ſei Dank für
dieſe Rettung!
. Die Wiſſions-Taube.
146
Am 29. Mai lagen Zehntauſende entwaffneter Soldaten hier um unſern Platz herum. Sie ſind in der Tat ein böſes Geſindel. In die Wohnung unſer3 jüngſten Sprachlehrer8 waren weitere hundert eingedrungen. Er hatte einen ganzen Monat lang ehemalige Soldaten im Haus. Er kam frühmorgen3 zu uns und klagte bitterlic) darüber. Um zwei Uhr nachmittags gingen Bruder Thode und id) nad) Wangs3 Haus, hielten Umſchau und ſtellten etwa ſech3 Fragen. Dann ſetten wir uns hin und ſte>ten eine weiſe Miene auf. Die Soldaten aßen, was ihnen vorgeſeßt
wurde,
und
nad)
anderthalb
Stunden
waren
alle hundert verſ<wunden, um nicht wieder zurückzukommen. Die Familie iſt dankbar; dieſer Liebe3dienſt mag den heidniſchen Vater veranlaſſen, ein Chriſt zu werden.
Mann war getötet worden, einem andern wurde ein Bein abgeriſſen, und zwei andere wurden ſonſt verlebt.
Am
nächſten Morgen
war
alles wieder
Da38 war wieder eine gnädige Bewahrung
ruhig.
Gotte3,
für die wir dankbar ſind. Am 1. Juni wurde dann zum erſtenmal über unſerer Wohnung Old Glory ge-
hißt. Unter allen Fremden am meiſten reſpektiert. Am 3. Juni
werden
die Amerikaner
ſuchten wir ein Boot,
um
nach Han-
fow zu reiſen, von wo aus wir Kuling zu erreichen gedenken.
Weil
die entwaffneten
Soldaten
zu Tauſen-
den auf die Schiffe geklettert ſind, halten die Sciffe
hier aber nicht an.
Wir
wußten
nicht, wann
wir ein
Boot bekommen würden. Do) wir konnten einen amerikaniſchen Flußdampfer beſteigen, den 2-L'ung; es iſt ein Fra<htdampfer und das am ſc<nellſten fahrende Boot auf dem Fluß. Die einzige Kabine auf dem Dampfer wurde un3 überlaſſen. Mehr al5 760 Chineſen lagen auf dem Verde>. Wir legten die Strecke in der unerhört kurzen Zeit von zweiundzwanzig Stunden zurück. Das leite, was wir in Shaſi hörten, war ein Schuß, den Soldaten auf einige Leute abfeuerten, die ihnen im Weg
auseinander!
waren.
Ankunft
Die Leute flogen nur ſo
in Hankow.
Am 4. Juni kamen wir auf der MilanTerraſſe in Hankow an. Hier wohnen alle unſere dort ſtationierten Miſſionare zuſammenWohnung
unſerer
Miſſionare
in Hankow.
Eine ExplorationSreiſe.
Der 30. Mai. Zwei Chineſen =- Herr Pan und Herr Wang =, Bruder Thode und ich fuhren heute in einem kleinen Kahn 45 Li den Jangtſe hinauf und dann auf einem kleinen Fluß landeinwärts nad) einem Ort, der Mi-to-aſi heißt. Wir bekamen dort einen günſtigen Eindruck von den Einwohnern; ſie ſind wirklich moderner als die Einwohner Shaſis, obwohl: der Ort nur ein Zehntel ſo groß iſt wie jener. “ Es wohnt nur ein Chriſt dort; es gibt dort keine Fremde, und keine Miſſion wird hier getrieben. E3 herrſ<t dort immer Friede, weil der Ort abſeit3 vom Sangtſe liegt. Wir ſollten dort auf jeden Fall eine Schule eröffnen und ſpäter auch Gotte3dienſte halten. Wir fanden einige Chineſen, die recht willig ſind, un38 'hierin behilflich zu ſein. Bittet den HErrn, daß die Arbeit hier bald begonnen werden kann! Am 1. Juni, um zwanzig Minuten nad) Mitternacht, ſprangen meine beſſere Hälfte und ich einen
Fuß
hoh
aus
dem
Bett,
als
eine Bombe
gerade
außerhalb unſers Gehöfts explodierte. Am nädſten „Morgen fand man ein Stü> der Bombe im Hof. -Ein
gedrängt
in
einem
einigermaßen
geräumigen
Haus. Das erſte uns anlächelnde Geſicht, das wir ſahen, war das Bruder McLaughlin3, mit dem wir die Fahrt nac< China gemacht haben. Wir trafen alle recht geſund in Hankow an; nur Frl. Simon3 Geſundheit iſt angegriffen. Sie iſt eine unſerer Krankenpflegerinnen und hat ſich eine Krankheit zugezogen, die Beſorgnis erregt. Gott wolle ihr ihre Geſundheit wiederſc<henfen! Einen Miſſion3arbeiter haben- wir natürlich vermißt, nämlich den vor einigen Monaten geſtorbenen P. E. Arndt. Dieſer Glaubenö3held wurde mitten aus der Arbeit abgerufen. Sein Leib ruht am allerſchönſten Plaß im International Cemetery. Man darf ſich ſeinen Begräbnisplaß nicht im voraus ausſuchen. Das beſorgen die franzöſiſc<en Beamten. Dieſe gaben Miſſionar Arndt einen Plaß ganz am Eingang, al3 ob er der berühmteſte Mann ſei, der dort begraben liegt. P. Arndt iſt viel kritiſiert worden; aber meine Frau und id) haben ihn liebgewonnen. Er war in der Tat ein unermüdlicher Arbeiter im Reich Gotte8, und viele Seelen werden, dereinſt auf ihn zeigen al8 das Mittel in der Hand Gotte3, durd) da3 ſie ewig gerettet worden ſind.
!
Die Ein Beſuch
Miſſtrons-Taube.
in Wuchang.
Im
Am 8. Juni beſuchten wir die alte und berühmte Stadt Wuchang auf der Südſeite des Jangtſe. Die3 iſt die Hauptſtadt der Provinz Hupeh. Hier ſahen wir den Tempel der Hölle, die Pagode und beſuchten die Wuchang-Univerſität
wie auch
147
die Boone-Scule,
Tragſtuhl.
Nachdem noch ein weiterer tip aus un3 herausge-
preßt worden war, ſetzten wir uns in Tragſtühle. Ie vier Mann tragen einen Stuhl den Berg hinauf. Für Männer von meinem Gewicht ſind fünf Träger beſtimmt.
Sie trugen mich etwa dreißig Fuß,
ſetzten
deren Abiturient Herr Pan iſt. Pan iſt der Mann, den ich unterrichtet und getauft habe. Jhr würdet ſj<audern, wenn ihr ſehen könntet, wie ſich die Chineſen die Hölle au8malen. Doch in den letten
mich auf die Erde und fingen dann einen Streit mit mir an. Endlic ſtellte ich a<t Mann an. Dann forderten ſie ſe<s Träger für Frau Klein uſw. Trubel, Trubel, Trubel! WaZ5 die Lage no ver-
ſtört. Nur die Ruinen ſind geblieben. In Hankow konnten wir wieder einmal ice-eream und EiSwaſſer genießen. Aud hatten wir eine Fahrt in einem buggy und konnten uns mittels eines elektriſchen Fächer3 abkühlen laſſen. Nach jieben Monaten war dies ein Genuß. Am 9. Zuni predigte ich in der deutſchen Kir<e engliſch. Das war in ſieben Monaten die erſte engliſche Predigt, die dort gehalten worden iſt. Am Nachmittag beſahen meine Frau
Feſttag war. Während des Bergaufſtiegs wurden wir durch eine Wolke getragen und wurden dur<hnäßt. Nach zwei Stunden waren wir oben. Dann gab e3 wieder
Jahren
und
haben
ich uns
die Soldaten
das
Grundſtück,
die Bilder
das
meiſten3
zer-
ſc<limmerte, war der Umſtand,
daß e3 ein <ineſiſcher
vor
einigen Jahren für unſer djineſiſche8 Seminar gekauft wurde, da3 aber infolge der Bürgerkriege nod) nicht hat errichtet werden können. Kuling.
5
Am 10. Juni traten wir die Reiſe nah Kuling an, da3 etwa 150 Meilen
unterhalb Hankows3 auf den Luſchanbergen liegt. Wir fuhren um halb zehn
vormittags
ab
und
kamen
am
Eine
Abteilung
Der Richter läßt zwei
der <ineſiſchen Hölle.
Verurteilten
die Zunge
ausSreißen.
nächſten Morgen um halb zehn in Kinkiang an. ein Reden und Schimpfen der Kulis, die Trinkgeld forderten. In der Regel gibt man 10 Cents, aber ſie P. McLaughlin und Frau P. Klein nebſt ihren KinE3 waren im ganzen dern begleiteten uns. Herr Pan, der jetzt mein - verlangen allemal mehr. 26 Träger. Sie wurden fre< und folgten uns in2 Sprachlehrer iſt, reiſte mit uns. Von halb zehn bis Haus nac<. Dann machte ich die Geſte eines Fauſthalb zwölf ſahen wir un3 nach unſerm Reiſegepä> kämpfers und ſ<rie: „Dſo-ba!“ das heißt: Hinaus . um. Da gibt es in China viel Hinundherreden; denn mit euch! Sie dukten ſich, als ih meinen Arm zurü= einen feſten Tarifſaß hat man hier nicht. Die 30g; und die ſec<5undzwanzig hielten es für geraten, Chineſen bemühen ſich, möglichſt viel aus dem Fremſich zu entfernen. Als die Koffer und das Gepä> ge» den herauszupreſſen, denn er iſt ja reich!" Zſt er nicht bracht wurden, ging es von neuem lo38. Aber ich ein Fremder? hatte mich ſchon daran gewöhnt und hatte jo viel Dann fuhren wir in einem Sumpan (Ruderboot) Spaß dabei, daß es mir einerlei war. nad) der Autoſtation und kamen bi3 an den Fuß der Im Bergheim. Berge. Nun fing der Spaß an; denn der Chineſe verlangt, für jede Dienſtleiſtung Weingeld (tip) ; er Wir ſind jetzt auf den Luſchanbergen; die Niederſ<wäßt und ſchwäßt ſo lange, bis er den tip belaſſung heißt Kuling. Die Leute, die ſich hier auf= kommt. Al3 wir aus dem Auto ſtiegen, erwarteten halten, ſind faſt alle Ausländer. Weld) ein Gemiſch: der Führer, der Autolenker, ein Diener und, wie es Amerikaner, Japaner, Chineſen, Engländer, Ruſſen, Franzoſen, Hindus uſw.! ſchien, aud) ein Mechaniker ein Trinkgeld.
[277
EE
1
Hlijſtons-Taube.
Ende Juli haben wir hier mit unſern Miſſion3arbeitern eine Konferenz, die zehn Tage dauert. E3 iſt hier oben angenehm kühl. Seit ih in Kuling bin, habe id) an einem Sonntag zweimal gepredigt, nämlich
vormittags
unſern
Miſſionsleuten
eine
Predigt
gehalten und nadhmittags den Chineſen in ihrer Sprache. Zurzeit ſind die folgenden MiſſionarZfamilien hier: P. McLaughlin, Frau Klein mit fünf Kindern, Frau Theiß mit zwei Kindern, Frau Fiſcher mit zwei Kindern, Frl. Marie Ölſc<hläger, R. N., und Frl. Gertrude Simon, R. N. Die Wohnungen, zwei kleine cottages und ein großes Haus, und das ſonſtige Eigentum ſind ein Geſ<enk der Waltherliga. In den cottages wohnen die Miſſionare, und in dem großen Hau3 werden die Gotte3dienſte und Konferenzen abgehalten. Die Lage in China iſt jekt beſſer als vor zwei Monaten. Im Herbſt wird wohl alles wieder ruhig ſein. . Wir ſind geſund und können täglich drei volle Mahlzeiten genießen. Zu Mittag eſſen wir immer dhinefiſ<e Speiſen mittels Speiſeſtäbhen. Meine beſſere Hälfte iſt ſhon ein Expert im Handhaben der chop sticks.
JIndianermiſſion An
die
Ehrw.
und
Allgemeine
andern
waukee
der Wis8conſinſynode. Synode
Staaten,
im Auguſt
von
verſammelt
1929.
WisSconjin zu
Mil-
Ihre Kommiſſion für JIndianermiſſion erlaubt Jich, der Allgemeinen Synode pflichtſ<huldigſt folgenden Bericht zu unterbreiten. Fünfunddreißig Jahre ſind es dieſes Jahr, daß wir unſere erſten Miſſion3boten -- es waren ihrer zwei =- zu den Apachen Arizona3 ſandten. Bei ihrer Ankunft damal3 auf unſerm jekigen Miſſionsfeld fanden ſie nur ein armes Heidenvolk, dem no nie die Botſchaft der freien Gnade Gottes in Chriſto verkündigt worden war, ein Volk, da3 voll Aberglaube, Gößendienſt und ſklaviſcher Fur<t vor Gott und Haß gegen den- Weißen in primitivſter Weiſe dahinlebte. Unſere Sendlinge fanden keine Kirc<en, <riſtlichen Schulen und:Pfarrwohnungen vor.
Und heute?-
A< ja, e8 gibt noh manchen un-
gläubigen, heidniſ<en Apachen, und Satan wütet Tag und Nacht, das Miſſion35werk zu hindern und die armen Indianer in ſeiner Gewalt zu behalten;
Ddo<h das Evangelium von Chriſto hat einen Sieg nach dem andern gewonnen. Gotte3 Wort und Luther8 Lehr" hat Fuß gefaßt auf der Apacenreſervation, und
wir haben alle Urſache, Gott zu loben und zu preiſen:
Der HErr hat Großes an un8 und durc uns getan;
und
wir
ſollen
uns
immer
mehr
anſpornen
laſſen,
Freudigkeit
fortzu-
unſer Miſſion3werk unter den Indianern
Mut, neuem führen.
Vertrauen,
neuer
mit neuem
Wiewohl erſt der Jüngſte Tag voll offenbaren wird, wie viele Apachenſeelen durch die Predigt unſerer
Miſſionare
zum
Glauben
die ewige Seligkeit eingegangen dod)
jekt ſchon
ſo mandjes
ſegenSreichen Arbeit zeugt. Auch
in
den
vor
vergangenen
gekommen
ſind,
in
wir
wa3
von
der
Jahren
hat
der
Augen, zwei
und
ſo haben
HErr unſere Arbeit auf dieſem Miſſionsfeld ſichtbar geſegnet. Wir haben ſchöne Früchte des Evangeliums einernten dürfen. Wir haben jeßt ſieben Miſſion3ſtationen und einige Predigtplätze, wo unſere Miſſionare wirken. Unſer Arbeit5perſonal beſteht aus elf Miſſionaren, von denen ſec<s auc) in der Schule tätig ſind, einer Lehrerin, zwei Matronen für die Koſtſchule, einem JInduſtrielehrer, ebenfalls für die Koſtſchule, zwei Diakoniſſinnen und einer HauShälterin für das Waiſenhaus. Daneben haben wir einen JIndianergehilfen in einer Schule und drei Dolmetſ<er.
Unſere weißen Arbeiter auf der Nördlichen
Neſervation ſind: in Whiteriver Superintendent E. E. Günther und ſein Gehilfe, Miſſionar P. Behn; in Eaſt Fork P. Chr. Albrecht, Prinzipal der Koſtſchule, P. Alb. Meier, tätig in der Schule und camp pastor, Frl. Erna Albrecht, Lehrerin, E. Kuſſow, Induſtrielehrer; in der Koſtſchule Frl. L. Ahrens und M. Schmidt; im Waiſenhaus Frl. Adeline Harms, Luiſe Gieſchen, E. Pingel; in Cibecue P.A. Krüger und P.A. Niemann; auf.der Südlichen Reſervation: in Rice P.F. Uplegger; in Peridot P.H. Roſin; in Byla3s P. A. Hillmer und P. A. Arndt; in Globe P. Alf. M. Uplegger. Sculen.
Wir haben vier blühende Miſſionsſhulen =Bylas (40), Peridot (61), Eaſt Fork (67), Cibecue Lower (32) = mit 200 Kindern, eine Koſtſ<hule mit 26 Kindern und ein Waiſenhaus, dem gegenwärtig 27 Kinder anvertraut ſind, darunter ſe<hs Säuglinge, zwei ein Jahr alt uſw.; da3 älteſte iſt neun Jahre alt. - Ein Apachenknabe iſt Schüler auf unſerer Anſtalt zu Watertown und bereitet ſich vor als Gehilfe de3 Miſſionars. Ein Apachenmäddhen bildet ſich im Lutheriſchen Hoſpital zu La Croſſe als Krankenwärterin aus. Geſundheits8zuſtand.
Der Geſundheitszuſtand unſerer Miſſionare war während de3 verfloſſenen Biennium3, abgeſehen von geringen Unpäßlichkeiten, ein guter, ſo daß ſie ihren ſ<weren Beruf ununterbro<hen auzüben konnten. Zwar mußte Miſſionar Nit, der lange Jahre treu
v
Die
148
= ==<====77775UEG SEEVETAL RI BIN SGEIGGES
EEE
Mijſions-Taube.
Bilder aus der lutheriſchen Apachenmiſſion in Arizona. die Kirche der Offenen Vibel zu Whiteriver; link8 unten ein Indianerdorf; in der Mitte die Unterklaſſen in der Miſſions3oben re<13 Fork; Nec<ht3 unten das neue Wohngebäude zu Eaſt ſc<ule zu Eaſt Fork; oben die San Carlo3-Station, a<t Meilen vom Coolidge-Damm, aber ſaſt untex Waſſer geſekt. ,
“.-
Die 149
Wijſions-Taube.
und mit Aufopferung in der Miſſion gewirkt hat, ſein Amt in Eaſt Fork letztes Jahr wegen Krankheit in der Familie niederlegen. Er hat einen Beruf nad) Ro>ford, Minn., angenommen. Al3 Prinzipal der Koſtſ<ule und Superintendent des Waiſenheims3 war ſein Vorluſt kein geringer; jedod) der HErr erhörte unſere Bitte und gab uns an ſeiner Stelle eine neue Kraft in der Perſon P. Chr. Albredhts, der zur Zeit ſeiner Berufung als Miſſionar unter den Weißen in Warren-Dougla3, Ariz., wirkte. P. Albrecht trat zu Anfang des Jahres in den Dienſt der JIndianermiſſion. Seit
einigen
Monaten
liegt
ein
Sohn
unſer35
Superintendenten ſ<wer danieder an Rheumatis5mus. Die Paſtoren Günther und Uplegger sen. - waren aud) unter ärztlicher Behandlung. Bauten. Aud)
die
verſchiedenen
Baulichkeiten
auf
unſern
Stationen, die oft nur Bara>en waren, die gegen Wind, Kälte und Regen nicht genügend Sc<huß boten, konnten in den letzten Jahren immer mehr durd) gute und zwe&entſprechende Gebäude erſet werden. So durften wir im vergangenen Jahr endlid) das ſo notwendige Koſtſ<hulgebäude in Eaſt Fork errichten und einweihen. Obwohl ein beſcheidenes und fehr einfaches Gebäude, iſt es dod) einer der größten und zwedentſprehendſten Bauten, die wir zurzeit beſiten. Da3 Gebäude iſt 36 Fuß breit, 62 Fuß lang und 3zweiſtokig. Im Erdgeſc<hoß befindet ſich die Heizanlage, ein Lagerraum für Vorräte, ein Badezimmer mit Sturzbädern, eine geräumige Wäſcherei und die nötige elektriſche Lichtanlage =- 2 kw. Kohler Light Plant. Im erſten Sto> iſt eine geräumige Küche, ein Eßzimmer, für fünfzig Perſonen berechnet, ein Nähund Bügelzimmer, ein Krankenzimmer und zwei Zimmer mit einem kleinen Badezimmer für die Matrone. x Eine breite Treppe führt zum zweiten Sto>werk, wo ſich ein Zimmer für die Hilfs8matrone, vier Bettzimmer, drei Wohnzimmer und ein Waſchzimmer befinden. Die Schlafzimmer bieten Raum für je ſec<hs
Einzelbetten. Die Wohn- oder Studierzimmer ſind mit Tiſchen verſehen, die für je ſehs Sc<üler berechnet ſind. Der große Dachraum wird zum Teil als Speicher für Kleidungsſachen benußt. Er iſt aber ſo geräumig, daß mit geringem Koſtenaufwand dort Platz gemacht
1
j werden kann für etwa fünfzehn Betten, falls das in der Zukunft nötig werden ſollte. Der
Neubau,
der
von
den
Gebrüdern
Knoop,
Kontraktoren, treu den Vorſchriften gemäß ausgeführt wurde, iſt eigentlic) das Wohngebäude unſerer Mädchen und Wirtſ<haft3gebäude, da die Knaben au dort
eſſen
und
die
Kinder
der
Wochenſ<hule
ihr
Mittagsmahl da bekommen. Die von der Synode erlaubte Summe von 825,000 für den Bau wurde nicht überſchritten. Nad völliger Einrichtung des Gebäudes blieben noh 8200.02 übrig. | Sonſt wurden im vergangenen Biennium keine
,
größeren Bauten auf dem Miſſionsfeld unternommen, obwohl ein Kirchlein in Upper Cibecue ſehr nötig war. Hier hat unſer Miſſionar Krüger auf dem
von der Regierung uns geſchenkten Aker Land ein Gebäude von 18X20 Fuß errichtet, das zunächſt als Wohnort für unſern Dolmetſcher dienen ſollte, ſpäter als
Automobilſ<huppen.
Die
Errichtung
eines
Ge-
bäudes auf dem Land war nötig, um es uns zu ſichern. Aber kaum war der Bau im Gang, da kamen die Römlinge, kauften ein Stü> Land ganz nahe bei dem unſrigen und bauten da eine Kirc<he, eine Prieſterwoh-
nung und ein Community House. Miſſionar Krüger hat den Automobilſchuppen ſofort in eine zeitweilige Kapelle umgebaut. Jhre Kommiſſion berief dann Kandidat A. Niemann von unſerm theologiſchen Seminar, der letzten Herbſt hier als Miſſionar eingeführt wurde. Wollen wir uns aber hier des erlangten Segen3 nicht berauben laſſen, dann müſſen“ wir bauen. Unſere Miſſionare bitten dringend um den Bau einer Kirc<he und eines Wohnhauſes. Ihre Exekutive erkennt auch die Notwendigkeit der beiden Gebäude; do<h angeſicht3 unſerer Finanzlage konnte ſie nicht die Freudigkeit finden, für Kir<he und Wohnhaus3 einzukommen. Wir bitten aber dringend, daß die Summe von 34,000 für ein Wohnhaus in das Budget aufgenommen werde. Es iſt nötig, daß der Miſſionar hier wohnt. Jett wohnen Miſſionar Krüger und -Niemann in einem Haus in Lower Cibecue. | Dieſe Station liegt im Tal, wo wir unſere aus Adobe gebaute Kirche und Sc<hule haben. Die neue Station, Upper Cibecue, liegt auf einer Ebene, mehrere Meilen entfernt. Da3 Feld iſt auch ſo groß, und die Schule in Lower Cibecue wird ſo gut beſucht, daß ein Mann die Arbeit hier nicht bewältigen kann. Soll uns nun hier nicht alle Frucht geraubt und ſollen die armen Seelen nicht betrogen werden durc das Eindringen der Katholifen, die in ihrer jeſuitiſchen Weiſe arbeiten, dann müſſen wir die Arbeit hier energiſch und ordentlich weiterbetreiben. Rom erkennt dies Gebiet al3 ein gutes Miſſions8feld, da immer mehr Jndianer ſich hier anſiedeln, ſieht auc<, daß die ſchwerſte Pionierarbeit, ſo nötig für erfolgreiche Heidenmiſſion, von :uns getan worden iſt. Darum ihr energiſche3 Vor* gehen.
EEE EEE EEE
"Die
150
Die
Hlijſions-Taube.
Eaſt Fork.
. In Eaſt Sceune und baten
die
Fork ſollten notwendigerweiſe eine ein Stall gebaut werden; jedoch wir
Brüder,
wenn
irgend
weitere zwei Jahre zu vertröſten. Miſſionar Meier3 Wohnung ſollte Biennium
ausgeführt
rehnung von 81,000 koſten.
werden.
Fachleuten
würde
möglich,
ſich
auf
Ein Anbau an aber in dieſem
Nach
der
genauer
Anbau
Be-
etwa
Waſſeranlage.
Schon ſeit mehreren Jahren hat die Waſſerfrage in Eaſt Fork uns viel zu ſchaffen gemac<ht. Jett aber iſt die Sachlage ſo, daß wir Änderung ſc<haffen müſſen. Unſer jetziges Waſſerſyſtem liefert niht genügend Waſſer für alle Gebäulichkeiten, und zum andern wurde uns in freundlicher Weiſe von der Agentur geſagt, daß wir unſer Waſſer in Zukunft nicht direkt aus dem Fluſſe pumpen ſollten. Wir haben uns lange mit dem Waſſerproblem beſchäftigt, Sackundige herangezogen
und Pläne machen laſſen.
Das
für unſere Zwecke dienlichſte und billigſte Syſtem iſt
ein “direct-pumping plan?.
Andere Pläne mögen
: vielleicht auf die Dauer beſſer ſein, ſind aber für uns gegenwärtig
zu
teuer.
Der
von
Superintendent
Günther befürwortete Plan würde etwa 85,000 koſten. Das Syſtem, da38 wir einer Ehrw. Synode empfehlen, koſtet 82,000. Die Sache ſollte nad) jeder Seite hin ernſtlic< erwogen werden. Bylas.
In Bylas mußte die Lehrerin, Frl. Venzke, letzten Herbſt wegen eine3 Tode3falle3 in der Familie nac Wisconſin reiſen und konnte Umſtände halber nicht zurückkehren. Obwohl die Kommiſſion ſid) die größte Mühe gab, eine weibliche Lehrkraft für Byla3 zu bekommen, gelang e3 ihr nicht. Die Regierung3beamten drangen darauf, daß eine Lehrkraft wieder angeſtellt würde. So wurde, naddem die Frau Miſſionar Hillmers eine Zeitlang freudig aus8geholfen hatte, Miſſionar Arndt, damals8 Lehrer in Peridot, zur AuShilfe
na<h Bylas
transferiert.
In Peridot ließ ſich die
Lücke zeitweilig überbrüFen, da Miſſionar Roſin einen JIndianergehilfen in der Schule hatte. Wir müſſen aber für dieſes Jahr eine weibliche Lehrkraft in Peridot anſtellen, denn die Schülerzahl iſt ſo gewachſen (jeßt 60), daß eine weitere Lehrkraft dur<aus nötig iſt. Sodann benötigt die3 aud ein weitere3 Schulgebäude; gegenwärtig wird die Sule in der Kir<e und in einer alten Bara>e gehalten. Die Kirche wird weiter als Schulzimmer dienen, aber in der alten Baracke, wo der Indianergehilfe unterrichtet, geht e3 nicht länger. Hier muß Wandel ge-
Ihafft werden, wenn wir unſre Schule halten wollen.
151
Cine Ehrw. Synode ſollte daher die Empfehlung
für
ein Schulzimmer, das zur Not an die Kir<e angebaut werden könnte, und zwar von Bauſteinen, die in der
unmittelbaren Nähe zu haben ſind, und das etwa Hier jollte in Be52,000 koſten würde, gutheißen. tracht gezogen werden, daß ein Teil de3 Gelde3, da3
erhielten San-Carlos-Eigentum unſer für dies Gebäude verwendet werden ſollte,
für wir (54,770),
da eine ganze Anzahl Indianer von San Carlo3 bei Peridot und Nice ſich niederlaſſen. San
Carlos.
Hier hat die Regierung, wie allgemein bekannt, den Coolidge Dam gebaut. Das verurſadte, da jetzt die ganze Gegend unter Waſſer kommt, daß unſere Station wie aud alle Regierungsgebäulichkeiten verlegt werden
mußten.
Die Regierung
hat ihre San-
Carlo3-Agentur nad) Rice verlegt und dort eine ganze Anzahl
großer
Bauten
P. Alf. M. Uplegger, rufen,
bedient
aber
errichtet.
wurde
au<
in
nod
das
Unſer
Miſſionar,
Globe-Feld
gegenwärtig
dianer, die ſic) no< in der Nähe von San aufhalten, bis das Waſſer ſie vertreibt.
die
be-
In-
Carlo3
Globe-Miami.
In Globe ſollte notwendig ein Kir<lein gebaut werden. Das Gebäude, das wir jekt als Kirc<he gebrauchen, iſt ſo baufällig, daß Wind und Regen überall dur<kommen. Wir haben hier ein großes Miſſionsfeld von Weißen und Indianern, und es ſollte hier ein beſcheidenes GotteShau3 errichtet werden, das etwa 83,000 bi3 84,000 koſten würde. Jedo< angeſic<ht5 unſerer Finanzlage konnte ſih Ihre Kommiſſion nicht entſchließen, mit einer Empfehlung für Kir<bau vor Sie zu kommen. Wir baten unſern Miſſionar, die allernötigſten Reparaturen an dem alten Gebäude zu machen, um e3 nod zwei Jahre zuſammenzuhalten. Auc< müſſen größere Reparaturen am Pfarrhaus vorgenommen werden. Wohnungen für Indianergehilfen.
E53 tritt immer und immer wieder die Bitte von unſerm Superintendenten an Ihre Kommiſſion heran, do<4 Wohnungen für unſere Indianergehilfen zu errichten, zunächſt in Whiteriver. E3 hält ſo ſ<wer, ohne Wohnort einen JIndianergehilfen auf die Dauer zu behalten. Die Wohnungen würden etwa 3500 bi3 8700 koſten. Jhre Kommiſſion konnte ſich nod) immer niht dafür begeiſtern, dod) ſollte dieſe Sache von der Synode ernſtlich erwogen werden. Bitte.
Die Kommiſſion möchte hier ihre alte Bitte an unſere einzelnen Chriſten und Vereine, als Frauen-
vereine, Jugendvereine und Geſangvereine wieder-
Die Wiſſions-Taube.
152
holen, ſich eines Kinde3 unſerer Wohenſc<ulen oder'der Koſtſ<hule oder des Waiſenhauſes anzunehmen. Der Mittagstiſc<;) unſerer Wocdenſchulen koſtet 9835 pro Jahr; der Unterhalt eines Kindes in der Koſtſ<hule etwa 3110 pro Jahr; und der eines Waiſenkinde3 etwa 3125 pro Jahr. Das Geld ſollte man einſenden an den Vorſikzer der Kommiſſion für Indianermiſſion und zugleid) angeben, wel<her Station oder welchem Miſſionar man das Geld zugewieſen haben will. Der Vorſiter der Kommiſſion wird dann dafür ſorgen, daß das Geld an ſeinen re<hten Ort kommt und daß da38 betreffende Kind, dem das Geld zugute kommt, mit dem betreffenden Geber in Korreſpondenz tritt, wenn ſolches gewünſcht wird. Zum Scluß gedenken wir in Liebe und Aner-
<es, was nicht ganz zutreffend iſt. Sol<e Berichte ſind aber nicht dazu angetan, die Miſſion3arbeit unter dieſem Volk zu fördern und unſere Chriſten fä dies Werk de38 HErrn aufzumuntern. Screiber dieſer Zeilen iſt der erſte Miſſionar unſerer Miſſouriſynode unter den Luſo3
geweſen und
und kennt die Luſo3
ihrer ganzen
ſteht no<h darin.
Er iſt ſelbſt geborner von Kind
auf nach
Braſilianer
Art und Denkung3weiſe. Er mödte ſich de3halb die Freiheit nehmen, einmal da3 Wort in dieſer Sache zu ergreifen. Wer
ſind die Luſo3?
Die Luſos8 oder Luſobraſilianer im eigentlichen Sinne des Wortes ſind keine Miſchlinge, obwohl e3 in Braſilien zahlreiche Caboclo38 und Mulatten gibt, die von Miſchehen zwiſchen Portugieſen, Fennung der treuen und aufopfernden Arbeit des - Nachkommen den indianiſchen Ureinwohnern Braſiliens und den langjährigen Gliedes und Vorſißers der Jndianerfrüher als Sklaven eingeführten Negern ſind. Doch kommiſſion P. Paul T. Bro>manns8. E3 war ihm macht der Luſobraſilianer die weit überwiegende wegen vieler 0: Amt3arbeit nicht möglid, Maſſe de3 braſilianiſchen Volke3 au3, da3 heute wohl länger in der Kommiſſion zu dienen. 40 Millionen erreicht haben dürfte, und iſt weißer Nachdem eine Ehrw. Allgemeine Synode erfahren Hautfarbe. Sein Haar iſt meiſten3 dunkel. Er iſt hat, wa3 unſer JIndianermiſſion5werk für die beiden der reine Nachfomme ſeiner nad) Braſilien eingewannächſten Jahre zu ſeiner erfolgreichen Betreibung derten portugieſiſ<en Vorfahren. Wie die Vereinignotig haben wird, möchte Ihre Kommiſſion der ten Staaten von Nordamerika früher eine engliſche Synode folgende3 zur Beſhlußnahme empfehlen: Kolonie waren, ſo iſt Braſilien bi38 vor etwa hundert 1. eine Lehrerin in Peridot anzuſtellen; Jahren eine Kolonie Portugals geweſen. Man nennt 2. ein Schulzimmer in Peridot zu errichten die Nachkommen der hier eingewanderten Portugieſen (Voranſc<lag: 82,000 bis 82,500); . oft Luſo38, weil ſie luſitaniſchen oder portugieſiſchen 3. die Anſtellung einer weiteren weiblichen Kraft Geblüts ſind. Portugal hieß ja früher Luſitanien. im Waiſenhaus zu Eaſt Fork gutzuheißen; Im allgemeinen iſt der Luſobraſilianer intelligent, 4. eine Pfarrwohnung in Cibecue zu errichten edel geſinnt und gaſtfreundlich. Er iſt meiſten3 ein (Voranſchlag: 84,000) ; geborner Redner. Aber ſeine dunklen Augen können 5. den Anbau an Miſſionar Meier3 Haus zu vollaud) fur<tbar funkeln, wenn er getäuſcht und gereizt ziehen (Voranſchlag: 81,000); j wird. Er iſt eben ein Nomane und ein heißblütiger 6. eine Waſſeranlage für Eaſt Fork im Betrag Südländer. Er iſt ein Gefühlsmenſ<. In ſeine von etwa 82,000 einzuridten; empfindlihe Gemütsſtimmung kann ſi kaum ein 7. das von der Kommiſſion aufgeſtellte Budget anderes Volk hineindenken. Kein nichtluſobraſiliani"von 891,414 für die beiden nächſten Jahre zu beſc<er Maler oder Bildhauer vermag die Tiefen ſeiner willigen. [Dieſe ſieben Bitten wurden ſämtlich gezartbeſaiteten und empfindlichen Seele auf der Leinwährt. --D.] wand oder in Marmor wiederzugeben. Man denkt Der HErr aber wolle uns je länger, je mehr tüchihn ſich meiſtens indolent. Doch da3 trifft mehr bei tig und freudig maden zu unſerm geſegneten Werk! den eigentlichen Miſchlingen zu. E53 iſt nicht zu Im Namen und Auftrag der Exekutive für Inleugnen, daß da8 Jdeal de3 Luſobraſilianers immer dianermiſſion F. E. Stern, Vorſißer. nod) da3 Fazendaleben iſt, ein rechtes Patriar<al' Wm. C. Mahnke, Sekretär.
leben.
Die Luſos
und
unſere
Miſſion
unter
ihnen.
Wie über andere Miſſionen, ſo lieſt man in unſern Blättern hie und da auch einmal eine Nachricht über
die Luſo3 in Braſilien und unſere Miſſion unter ihnen. Die Berichte enthalten dann auch wohl man-
Die Sklaverei hat nicht den beſten Einfluß
hinterlaſſen. Wenn er aud etwa3 leichklebig iſt, ſo iſt er dennod) im allgemeinen ſtrebſam. Der veredelnde und belebende Einfluß de3 Evangelium3 hat ihm allerding3 von jeher gefehlt. 'Darum ſteht er nicht auf derſelben Stufe wie die Völker, in denen die Segnungen der Reformation zur Geltung kamen.
Der Luſo iſt ja dem Herkommen
nach römiſch-
Die ' Fatholiſch. niſten
kamen
Zugleich: mit auch
die
den
römiſchen
Miſſtons-Taube.
portugieſiſchen Prieſter,
Kolo-
beſonder3
die im Dunkeln ſchleichenden Jeſuiten, ins Land, und letztere trieben es ſo arg, daß man ſie zeitweilig vertreiben
mußte.
Und
bekanntlich
erzieht die römiſche
Kirche, beſonder3 wo ſie allein vertreten iſt, zur Unſelbſtändigkeit, wenn ſie den Braſilianer auch weniger
in ihre Gewalt bekommen hat. Die Prieſterherrſchaft behagt dem Loſo nicht. Daher darf man ihm nicht
mehr
andern
Unſelbſtändigkeit Volk,
deſſen
nachſagen
Charakter
unter
als
irgendeinem
denſelben
Ver-
*hältniſſen gebildet wurde und das nicht unter dem Einfluß des Evangeliums geſtanden hat. Wieviel Unbeſtändigkeit mußte nicht auch Paulus an ſeinen Heidenchriſten ſtrafen! Denno gab er dieſe keineSweg3s auf. E3 wäre de3halb nicht3 törichter, als behaupten zu wollen, man müſſe die Miſſion unter den Luſo3 aufgeben, weil ſie deren Unbeſtändigkeit wegen
mehr
oder
weniger
zwecklos
ſei.
Da3
hieße
ja den Luſo aus dem Heil3plan ausſchließen und dem Worte Gotte3 ſeine wiedergebärende Gotte3kraft abſprehen. Im Gegenteil, es dürfte kaum ein ergiebigeres Miſſion38feld geben als die Luſomiſſion. Aber an einer nachhaltigen und gründlichen Miſſions5arbeit an rechtem Ort mit genügender Unterſtüzung hat es biSher gefehlt. Zudem iſt man immer.geneigt, gleich von weniger und junger Saat viel Frucht einheimſen zu wollen. Die Arbeit iſt im Vergleich zu andern Miſſionen no< zu neu. Unſere Kir<he hat ſich unter den Luſo3 no<h gar nicht Bahn gebrochen. Sie iſt meiſtens ganz unbekannt. Man arbeite doh einmal unter einem andern Volk und beginne mit der Gewinnung des erſten Gliede3 und ſehe, ob man je den Erfolg haben wird, den wir hier immer in ganz kurzer Zeit unter den Luſo3 hatten. E3 dürfte kaum eine Miſſion geben, die gleich im Anfangsſtadium florierte. 1 Dice Luſo3
und die römiſche Kirc<he.
Der Luſo fällt dem Evangelium meiſten3 ſchneller zu al3 irgendein andere3 Volk. Die römiſc<he Kir<e iſt ihm gegen ſein Naturell. Gewiß, auf leichtes Zufallen folgt meiſtens aud) wieder ein leichter Abfall. Aber man gründe den Luſo feſt in Gottes Wort, dann wird aud er ein ebenſo guter und treuer Chriſt ſein wie irgendein anderer Menſc<. Man darf eben bei ihm nicht3- an driſtliher Erkenntnis vorausſezen. Er iſt katholiſch getauft worden und hat die äußerlichen, verweltlichten Feſte der römiſchen Kir<e wie irgendein anderes weltliches Vergnügen mitgemadt, aber vom eigentlichen Chriſtentum hat man ihn kaum je etwa3 gelehrt. Er kennt e38 nur nad)
“dem äußerlichen katholiſ<en Zerrbild, da3“er dann
imi
153
mit dem Chriſtentum verwechſelt... Und beſonder3 in Lateinamerika, alſo auch in Braſilien, ſteht die römiſche Kirche ganz auf der mittelalterlichen Stufe.
gröbſten Auswüchſe den
Augen
der
de3 Aberglauben3
Prieſterſchaft
gehegt
Weil ſich der Luſo ſonſt überhaupt ſeine Kir<e kümmern würde, ſucht Äußerlichkeiten bei der natürlichen faſſen. Die römiſche Lehre kennt der
Die
werden unter
und
gepflegt.
wenig mehr um dieſe ihn durch Sinnlichkeit zu Luſo kaum, und
wo er ſie no< kennt, nimmt er die römiſ<en Dogmen meiſtens nic<t an. Um einen Chriſten aus ihm zu
machen, gilt es, ihm die Voreingenommenheit gegen das Chriſtentum erſt zu nehmen, ihm den Abgrund der römiſchen Irrtümer zu zeigen und, bei den Anfangsgründen beginnend, den Grund des ChriſtenMan tums dur< driſtlihen Unterricht zu legen. Die muß ihn erſt für das Chriſtentum gewinnen. Er weiß nur, Bibel iſt ihm überhaupt unbekannt. daß der Prieſter gegen dieſelbe al3 ein gefährliches Da iſt es und ſtrengſtens verbotenes Buch eifert. denn leicht denkbar, daß die Miſſion3arbeit unter den Luſo3 keine leichte iſt. Die braſilianiſche Frauenwelt hängt mehr an der römiſchen Kir<e, weil ſie in den Städten und größeren Ortſchaften meiſtens von katholiſ<en Nonnen In Ermangelung ſonſtiger beſſerer erzogen wird. Schulen ſcchi>t man eben ſeine Töchter in deren Schulen. Und durd ihre mehr äußerliche Erziehung als gründliche Schulbildung wiſſen die katholiſchen Er Schweſtern den Braſilianer wohl zu blenden. ſelbſt kümmert fich hö<hſtens mal um die römiſche Kir<e, wenn ihn der Prieſter in ſchlauer Berechnung, falls er beſſer geſtellt iſt und Einfluß hat, zum Die höheren Kreiſe, beKirchenfeſtgeber ernennt. ſonder3 die Offiziere und Politiker, gehören vielfach dem PoſitiviSmus [einer philoſophiſ<en S<ule] und der Freimaurerei an, weld) letztere vornehmlid) den Sturz de3 Kaiſerreichs und die Trennung von Staat und Kir<e zuwege gebra<t hat, trozdem aud) die braſilianiſ<en Akademiker ihre Schulung vielfad) auf Der Luſokatholiſc<en Gymnaſien erhalten haben. braſilianer iſt, was Religion betrifft, im allgemeinen E35 dürfte kaum ein zweites Volk ſehr duldſam. geben, unter dem man ſo frei und unbeläſtigt ſeine kirhlihe Arbeit verrichten könnte wie unter den Luſo3. Selbſt die ſonſt intoleranten Katholiken aus andern Nationen werden hier in Braſilien duldſamer, Gerade in bezug ganz beſonders deren Nachkommen. auf Religion und Gewiſſensſachen zeichnet ſich der Luſo durd) einen feinen, taktvollen, freimütigen und edlen Zug aus. Durd) da8 Geſagte ſollen die Gebrechen de3 Luſo3 dur<aus nicht entſ<huldigt und vertuſcht werden.
Braſilien.
auf dem Lande, in der Nähe
von Butia, Braſilien.
Lutheriſcher Gottesdienſt unter den Luſos
in der Nähe von Porto Alegre,
Lutheriſche Luſomiſſion8gemeinde zu Butia.
Eine
Bude
P. Haſſes
erſte Luſokonfirmandenklaſſe
zu Butia,
in Braſilien, in der gelegentlich) eines katholiſchen Heiligenbilder verkauft und ausgeloſt werden.
auf dem Lande, in der Nähe von Porto Alegre, Braſilien.
Feſtes
Die
Landgemeinde
154 Miſſions-Taube.
Die Miſſtons-Taube.
155
Auch er hat ſolche, vielleiht in mancher Beziehung in einem höheren Maß al3 ſolche Völker, die von jeher unter dem veredelnden Einfluß de3 Evangeliums geſtanden haben und unter denen das evangeliſ<e Element das vorherrſchende iſt, wie zum Beiſpiel in den Vereinigten Staaten und in einigen europäiſchen Ländern. Man braucht ja nur einen Vergleich zu ziehen zwiſchen katholiſ<en und evangeliſ<en Ländern, wie das Lavaleye, Profeſſor der
Man iſt leicht geneigt, Lagoa Vermelha gegen die Luſomiſſion ins Feld zu führen. Man ſehe ſich aber vorher die Tatſachen an, wie dieſe dort tatſächlich
in dur<hſchlagender Weiſe in ſeinem Buch „Die Zukunft der katholiſ<en Völker“ getan hat. Und anſtatt daß wir an dem Luſo Mängel bekritteln, ſollen
anzufangen. Dennod) war uns unter den wenigen, die uns als Miſſionsmaterial übrigblieben, der Er-
politiſchen
wir,
die
Ökonomie
wir
das
an
der
lautere
Univerſität
Evangelium
zu
Lüttich,
beſißen,
ihn
dur< die Predigt de3 Evangeliums beſſern * und retten. Nicht ſelten ſagt er uns das au mit Ret. Wir ſchulden ihm dieſen Dank ja auch gerade für die Gaſtfreundſchaft, die er unſerer Kirche ſo frei in ſeiner Mitte gewährt, ganz abgeſehen von unſerer Miſſions3pflicht ihm gegenüber. UnS ſoll dieſe3 Volke3 jammern, um ſo mehr, da es in Ermangelung des lauteren Evangeliums in hellen Scharen dem Spiriti3zmus und den Sekten in die Arme läuft. Das hat ja unſere Kir<he aud<h zum Teil erkannt und deShalb vor einiger Zeit die Miſſion unter den Luſo3 begonnen. Erfolg
unſerer
Luſomiſſion.
Aber hat e3 ſich nicht hinterher herausgeſtellt, daß dieſe Miſſion wenig Erfolg gehabt hat? Man hat Dda3 verſchiedentlid) behauptet, aber in Unkenntnis der Tatſachen. Einmal hat man nicht bedacht, daß es meiſten3 an erfahrenen Arbeitern gefehlt hat. Gerade in der Miſſion unter den Luſo3 ſind Miſſionare nötig, die dies Volk kennen, ſich in deſſen Zuſtand hineindenken und e3 daraus herau3zuheben verſtehen ſowie deſſen eigenartige Gefühle taktvoll zu berüdſichtigen wiſſen. Seine Seele iſt tief empfindlich und etwa3 mißtrauiſ< veranlagt. Man muß erſt vorſichtig ſein Vertrauen zu gewinnen ſuchen. Danach iſt der Luſo um ſo kindlicher und williger. Aud iſt die Miſſion3arbeit an dem Luſo in mancher Beziehung ſchwerer al3 an direkten Heiden, die da3 Chriſtentum nicht in ſeiner kraſſen Entſtellung kennen, wie das bei dem Luſobraſilianer der Fall iſt. Nur gründliche und anhaltende Arbeit kann hier zu ſiherem Erfolg führen. Der Raum geſtattet e3 uns nicht, hier rührende Beiſpiele aus unſerer Miſſion anzuführen, wie lieb Luſo3 das Evangelium haben und wie unerſc<hro>den ſie ihren Glauben bekannten. Ferner fehlte e8 an Hilfsmitteln für die Miſſion3arbeit. Erſt in allerlezter Zeit ſind etlihe Traktate herausgegeben worden.
liegen.
Lagoa
Vermelha
iſt vor
allen
Dingen
ein
kleines Kampdorf von einigen hundert Einwohnern, ohne jegliches Eigenleben und jeglichen Fortſchritt,
tot und verderbt, wie ſol<e Kampneſter meiſten3 ſind.
Zudem iſt es ein Freimaurerneſt. Das Miſſion3material dort war ſehr gering. Mit Freimaurern iſt bekanntlich in kir<licher Beziehung
folg nicht verſagt.
Auch in Bom
meiſten3 nicht3
Jeſus
und Sanan-
duva waren uns zu unſerer. Freude eine Anzahl Leute zugefallen.
Warum hat denn unſere Miſſion3behörde jenes Feld aufgegeben? Sie tat es nicht unbedachterweiſe. Solche Orte auf dem Kamp ſind nicht geeignet für eine nachhaltig erfolgreiche Miſſion. E3 ſind da3 Felder ohne größere Zukunft. ES iſt nur bedauerlich, daß die ſchon gewonnenen Leute ſich nun ſelbſt überlaſſen werden mußten. Die reformierten Sekten waren uns hierin in der Erfahrung voraus. Sie haben längſt erkannt, daß die größeren Städte ein ergiebigeres Miſſion3feld ſind. Zum andern hat man das betreffende Miſſion3feld immer zu ſ<nell wieder aufgegeben. Meiſten3 zwangen die Umſtände hierzu. In Santa Maria, wo Miſſionar F. Carchia kurze Zeit ſtand, war ſchwer ein Lokal zu bekommen, und zudem iſt alles, wa3 geeignet erſcheint, ſehr teuer. Trotzdem hatte der Miſſionar bereits eine Anzahl Leute gewonnen. In der Zwiſchenzeit beſuchte er einige Städte der Umgegend und fand, daß Bage ein günſtiges Miſſionsfeld ſei. Unjere Miſſionskommiſſion ſtellte ihn au<h dorthin. Nah etwa zweijähriger Arbeit begann die Saat zu ſproſſen. Er predigte den Leuten in ſeinem Hauſe, wo ſich eine ganz ſ<höne Zuhörerzahl einſtellte. Bald gewann er eine ganze Anzahl Leſer unſer3 portugieſiſhen AMengageiro Lutherano. . Au eine Kate* humenenklaſſe hatte er in Vorbereitung. So ſtand denn in Bage nad) kurzer Zeit die Gründung einer lutheriſ<en Luſogemeinde bevor. Der Erfolg war alſo re<ht ſchön. Nun aber wurde P. Cardhia als Profeſſor an unſere Lehranſtalt in Porto Alegre berufen. Das bedeutete wieder einen herben Schlag für unſere junge Luſomiſſion; denn 'Erſaß für ihn in Bage war nicht da. Jenes Feld mußte wiederum liegengelaſſen werden. Dabei kann aber keine Rede von Zwedloſigkeit der Luſomiſſion ſein. Der Unterzeichnete wurde vor einiger Zeit nach Porto Alegre berufen, um in der Staatshauptſtadt
von Rio Grande do Sul die Miſſion' unter den Luſo3
Die WMiſſions-Taube.
156
zu beginnen. Daneben mußte er die Konkordiagemeinde am Seminar deutſd) mitbedienen ſowie andere zeitraubende Dienſte an der Anſtalt verrichten. Zugleich erſchloſſen ſich ihm Miſſionsfelder in Gramado-
MiſſionSarbeit unter dieſem Volk nicht vergeblid) iſt.
Canella-Caracöl,
Es gibt in Braſilien zwei ſelbſtändige Pre35byterianer-
wo
ſeit Anfang
dieſe8
Jahres
ein
eigener Miſſionar ſteht. Ferner kam Butiä und Umgegend al3 ſegenSreiches Miſſionsfeld hinzu. Dieſer Ort liegt in der Nähe von Porto Alegre. Hier ſind bereits Kate<humenenklaſſen in Vorbereitung, ſo daß bald zur Gründung einer Gemeinde geſchritten werden kann. Wegen Ermangelung eines geeigneten Lokal35 mußten die Gotte3dienſte im Freien abgehalten werden. EZ ſind oft 70 bis 100 Zuhörer zugegen. Gelegentlid) der Gotte3dienſte wird mit den Erwachſenen immer ein Stü> unſers Synodalkatedjizmus
durdgenommen,
ebenſo
wieder
in
einer
beſonderen Stunde am Nadhmittag. Nad) dem Unterricht werden dann zuweilen no< Kir<enlieder eingeübt. Man hört die KatedhiS5muslektionen mit beſonderer Vorliebe. Der Miſſionar muß in ganz einfacher, Findliher Sprache zu dieſen Leuten reden. Mancdmal bittet man ihn um eine Predigt oder um Erklärung über einen beſonderen Gegenſtand. Die Leute hängen wie Kinder am Miſſionar. Wenn er ankommt, ſtellen ſid) bald Leute ein, bringen bi3 ſpät in die Nacht hinein die Bibelſtellen vor, die ſie ſich im voraus zurechtgelegt haben und bitten um Erklärung derſelben. Sie wirken aud ſelbſt eifrig unter ihrer Umgebung. Nidt ſelten ſammeln ſie ſich um die Bibel und forſchen darin. Leider war e3 bei dem ſc<lechten Stand der Miſſionskaſſe, die die alten deutſ<en Gemeinden nod) zu ſtark in Anſpruch nehmen, nicht möglich, in Porto Alegre, wo eigentlic die Hauptarbeit getan werden ſollte, ein Gotte3dienſtlokal mehr in der Stadt zu mieten. So mußte ſich denn der Miſſionar damit zufrieden geben, portugieſiſche Gotte3dienſte in der Aula de3 Seminar3 abzuhalten, wo auc die Gotte3dienſte der Konkordiagemeinde ſtattfinden. Aber an "eine Arbeit mit größerem Erfolg war dabei nicht zu denken.“ Das Seminar liegt eben ganz außerhalb der Stadt und zudem auf einem Berg, der erklommen werden muß. Wenn man bedenkt, daß die Leute ja erſt für .das Evangelium gewonnen werden müſſen und nicht'ſ<hon aus Liebe zu demſelben kommen, dann ijt es leiht zu verſtehen, daß wir hier keinen großen
Zulauf haben können.
Ein gelegeneres3 Lokal iſt hier
eine gebotene Notwendigkeit. Aber einen kleinen Erfolg hatten wir dennoch aud) hier bereits zu verzeichnen. Eine beſcheidene Anzahl Braſilianer ſtellt
ſich regelmäßig zu unſern Gotte3dienſten ein.
'Katechumenen
ſtehen im Unterricht.
Sieben
Erfolge anderer Kir<hengemeinſc<aften. Der Erfolg, den andere Kir<hengemeinſc<aften, die unter den Luſo3s miſſionieren, haben, zeigt, daß
ſynoden,
eine
gliederreihe
braſilianiſche
Methodiſtenkir<he,
CEpiſkopalkir<he, eine
eine
Kongregationa-
liſtenkir<4e, eine weitverbreitete Baptiſtenkirche und viele andere Sekten, deren Glieder meiſten35 aus Luſo3 beſtehen und die ihre eigenen Lehranſtalten, Hochſc<ulen, Wohltätigkeit5öanſtalten und Zeitſchriften haben. Deren Miniſterium = Profeſſoren eingeſchloſſen =- rekrutiert ſi< überwiegend aus Luſobraſilianern. Jhre Gemeinden ſind recht opferwillig. Dies erſte Presbyterianergemeinde von Sao Paulo brachte zum Beiſpiel in dieſem Jahr allein für eine Subiläumskollekte rund 87,000 auf. Eine Methodiſtengemeinde in Nio de Janeiro, die aus 240 Gliedern (nicht ſtimmberedtigten) beſteht, brachte im verfloſſenen Jahr etwa 87,500 auf, eine in Porto Alegre rund 82,500, und leßtere unterhält verſchiedene
MiſſionSgemeinden
mit.
Und
aud)
deren
Glieder ſind nicht alle reich. Die Luſochriſten ſind alſo wenigſtens nicht minder opferwillig als andere Chriſten. Die Sekten haben hier in Braſilien unter den Luſo3 viel ſ<neller einheimiſche Gemeinden zuwege gebrac<t al3 wir unter der deutſchen und deutſchbraſilianiſchen Bevölkerung. E3 iſt vorgekommen, daß Methodiſtenprediger an einem Abend, dur einen ſogenannten Miſſions8feldzug, bis zu 200 Braſilianer zum Übertritt bewogen haben. Gewiß, es geht dabei nicht immer ganz ſauber zu, auch iſt nicht immer gleid) alles Gold, wa3 da glänzt. Die Sekten fordern weniger von ihren Proſelyten al3 wir. Aber ſie bekommen und halten doch die Leute. Wenn auch nicht alle, ſo bleiben doh die meiſten treu. Warum ſollte denn uns, die wir die lautere Wahrheit beſiken und die rechten Miſſion3mittel kennen, der.Segen einer rechten, intenſiven und nachhaltigen Miſſion3arbeit unter den Luſo3 verſagt bleiben? Das
verſprechendſte Feld.
Uns will es ſogar ſcheinen, als wenn unſere kir<liche Arbeit unter den deutſchſtämmigen Elementen in Braſilien vorläufig auf dem Höhepunkt ihrer Ausdehnung angelangt ſei. Die Leute, die aus dem unierten Lager zu uns kommen, ſind vielfach wenig verſprechend. E3 wird mehr innere Ausbauarbeit ſein, die wir zu treiben haben. Die eigentliche Au3breitung der Kirche dürfte ſich auf die Arbeit in der portugieſiſhen Landesſprac<he erſtre>en, beſonder3 unter den Luſobraſilianern. Als wir vor einiger
Die Miſſions-Taube. Zeit
Nio
de
Janeiro,
die
Hauptſtadt
Bra-
ſiliens, mit ihren mehr als zwei Millionen Einwohnern und Sao Paulo mit mehr als einer Million Einwohnern auf ihre Miſſion5möglichkeit ex-
plorierten,
da zeigte e3 ſic<, daß wir auch dort ſofort
mit der Arbeit beginnen könnten. Wenn unſere Kir<e die Sachlage recht erkennt und dementſprechend handelt, dürfte ihr gerade unter den Luſo3 nod eine verheißungs5volle Zukunft
beſchieden ſein.
Hier ſtehen
uns die Türen weiter offen als in irgendeinem andern lateiniſc<en Land.
lateiniſchen Länder der
Reformation
Und
wie wenig
haben
gerade die
das Kleinod und die Segnungen
erfahren!
Ein
Braſilianer
ſagte
uns, die lutheriſ<e Kir<e ſei diejenige Kir<e, die dem Braſilianer am beſten zuſage, weil ſie ihm, der aus der katholiſ<en Kir<e kommt, wieder feſten Grund unter den Füßen gebe, während die Sekten ihn ganz in den Unglauben trieben. Wo
es fehlt.
Wir haben nun hier unſern Chriſten die nackten Tatſachen über die Luſo3 und unſere beſcheidene Miſſion unter ihnen geſchildert ohne irgendwelche Übertreibung und Leidenſchaft. Auch haben wir nur das Allernötigſte geſagt. Damit haben wir wenigſtens eine kleine Pflicht dieſem Volk gegenüber abgetragen und unſern Chriſten geſagt, wo es hier fehlt =- ja, wo e3 fehlt! E3 fehlt beſonder35 an Mitteln. Jeder ſoll ſich da nun fragen, wa3 er der Seligkeit dieſes Volke3 ſchuldet, und dann an ſeinem Teil dazu beitragen, daß dieſen armen Seelen geholfen werde. Dabei ſollen auc< diejenigen Gemeinden, die mehr au3 der Miſſion3kaſſe ziehen, als unbedingt nötig iſt, bedenken, daß e3 ihre Pflicht iſt, ſic) mehr anzuſtrengen, damit größere Summen für die Luſomiſſion Wer ſeinen Heiland liebhat, der ſein übrigbleiben. Blut und Leben für ihn dahingegeben hat, ſoll bedenken, daß er für die Luſo38 dasſelbe getan hat. Sollte dies umſonſt geweſen ſein? Warum ſollte er dieſe niht auc<h lieben und ihr Sündenelend mit R. Haſſe. fühlen?
Die Negerbevölkerung macht wunderbare Fortſchritte.
BIZ Pd
EI Kia
2
4a
Unter dieſer Überſchrift ſchrieb neulich ein Blatt: Vor dem Bürgerkrieg haben wohl mande Befürworter der Sklaverei ihren Standpunkt damit begründet, daß ſie behaupteten, e3 ſei unmöglich, dem Wie würden ſie Schwarzen Kultur beizubringen. n könnten, wahrnehme heute ſie wenn ſic< wundern, haben und geleiſtet was einzelne Neger inzwiſchen heute viele wel<h verantwortung38volle Stellungen
157
bekleiden! Auch ſol<he, die nur aus Gründen der Menſchenfreundlichkeit für die Abſchaffung der Sklaverei eingetreten ſind, haben nicht geahnt, wie weit e3 dieſe Abkömmlinge der Bewohner der afrikaniſchen Wildnis bringen würden, wenn ihnen nad) Jahrhunderten der Bedrükung Gelegenheit gegeben
wickeln. in den
würde,
ihre
Gaben
und
Fähigkeiten
zu
ent-
Jhre Befreiung vom Sklavenjod< hat ihnen erſten Jahrzehnten wenig Gelegenheit ge-
bracht, ſich ſelbſtändig zu betätigen.
Den
ehemaligen
Sklaven" fehlte auch meiſtens der Trieb, ihre FreiSie blieben ihren früheren heit rec<t auszunuten. Herren gegenüber in einem Abhängigkeit3verhältnis, das jeden Fortſchritt hinderte.
Um
ſo mehr fällt der
Fortſchritt. in die Augen, den dieſe Raſſe troß ſchier unüberwindliher Schwierigkeiten auf dem wirtſchaftlichen, geiſtigen, ſittlichen und religiöſen Gebiet gemadt hat. Daran werden wir erinnert dur< den Bericht der Vereinigten Staaten, des Erziehungsbureaus worin der Befund einer Unterſu<ung der höheren
Da eine Lehranſtalten der Neger mitgeteilt wird. ähnliche Unterſu<hung im Jahre 1916 vorgenommen wurde, laſſen ſich bedeutung5volle Vergleiche ziehen. Wir entnehmen dem Bericht folgende Angaben. Im Jahr 1916 gab es 31 Colleges für Neger; Damal3 belief jekt iſt die Zahl auf 77 geſtiegen. ſic die Zahl der, Studenten auf dieſen Colleges auf 2,132; jekt ſind es deren 13,860, eine Zunahme von Im Verhältnis zur Geſamtzahl der 55 Prozent. Neger im Land iſt die Zahl allerdings im Vergleich mit den Weißen gering, aber der Fortſchritt iſt doh groß. Von je 10,000 Negern beſuchen nur fünfzehn ein College, während e3 bei der weißen Bevölkerung neunzig ſind. Die angelegten Fond3 für Negercollege3 ſtiegen in dieſer Zeit von 87,225,000 auf 820,713,000 und die Geſamteinnahmen von 82,283,000 auf Allerdings werden 22 dieſer Lehr88,560,000. anſtalten vom Staat unterhalten, neun von Privatſtiftungen und 314 von Kir<hengemeinſ<aften der Weißen im Norden, aber nicht weniger als 17 gehören den Negerkirhen und werden von dieſen beDie Einnahmen dieſer aufſichtigt und unterhalten. ſiebzehn Colleges waren im Dur<ſ<nitt um 85,000 höher al3 bei den Lehranſtalten, die von den Kir<hengemeinſchaften der Weißen im Norden unterhalten Da3 fällt um ſo mehr ins Gewicht und werden. zeugt von einer loben3werten Opferwilligkeit, weil
die Schwarzen im Süden meiſtens arm
Den Negercolleges
erwächſt
eine
ſind.
beſondere
Schwierigkeit aus der Tatſache, daß e3 ſhwerhält, die geeigneten Lehrkräfte zu erhalten, und daß die Lehrer
Die
158
Hlijſtons-Taube.
jo häufig wechſeln. Das hängt wohl damit zuſammen, daß die Gehälter klein ſind. Die höſtbeſoldeten Lehrer erhalten im Dur<ſ<nitt 82,263, aber bei einem Drittel aller Lehrer iſt der Durcſ<nitt nur 8863. Dabei ſtellt man dieſelben Anforderungen an die Lehrer wie bei den Weißen. Aud) an den nötigen Lehrmitteln und Büchern fehlt es. Nur fünfzehn der Colleges haben eine Bibliothek von mehr als 10,000 Büchern, und mance haben gar feine. Daß die Neger troß dieſer Schwierigkeiten ſol<e Fortſchritte machen, verdient alle Anerkennung.
General
Feng.
Viktor E. Swenſon, ein Miſſionar der hieſigen ſchwediſchen Auguſtanaſynode, der in der djineſiſchen Stadt Hjuchow, Provinz Honan, wohnt, berichtet folgendes über ' den ſogenannten driſtlichen General Feng, der vor einigen Monaten in5 Ausland ziehen mußte:
Al35 General Feng35 Frau auf unſerm Miſſion3gehöft in Honanfu wohnte, hörten unſere Chriſten ſie ſchr wegwerfend von unz Miſſionaren und unſerer Der General ſelber hat die heftigſte Arbeit reden. Kritik auf die <riſtliche Bewegung in China gehäuft. Seine Soldaten haben viele Miſſion5ſtationen in verſchiedenen Provinzen bewohnt und ihr Eigentum zerjtört oder geraubt. Al3 er die Station der Baptiſten zu Chengd<how vor etwa einem Jahr verließ, nachdem er fie einige Monate bewohnt hatte, ließ er den Gärtner zu ſi in ſeine Office rufen. Al3 ſie von Gebäude zu Gebäude gingen, fragte er den Gärtner jedeSmal barſch: „Fehlt hier irgend etwas?“ Der arme Gärtner wußte wohl, daß ſein Leben in Gefahr geraten würde, wenn er geantwortet hätte, daß etwas fehle. So lautete denn ſeine Antwort jede3mal: „Rein, es fehlt nicht3.“ Die Chriſten hier in Hſuchow ſagen mir, daß ſie hohe Hoffnungen hatten, al3' das Gerücht ging, daß General Fengs Soldaten na< Hſu<how kommen würden. Als ſie aber ankamen, fanden die Chriſten; daß ſie unſer Miſſionzeigentum viel ſchlimmer behandel-
ten als alle andern.
Als id) vor einigen Tagen mit
etlichen zurückgebliebenen Soldaten ſprad, erhielt ich oft die Antwort: „Ja, ic war früher ein Chriſt. I< bin getauft, aber ich glaube jekt an die „Drei Grundſjäte des Volkes“. Dr. Sun war ein bewundern3werter Mann.“ Die Soldaten zogen vor einigen Tagen nad) der Provinz Anhwei. Aber weshalb wird dies alles erwähnt? Gibſt
du dem General Feng nicht ein rec<ht ſchwarzes Ge-
os “
FEN
i4
7:
BEES
;
de
GE
KRE
4
23%
ſicht? wird jemand ſagen. ES iſt nur ein Teil der traurigen Geſchichte eines vormal35 <riſtlichen Generals, der ſeinen HErrn
verleugnet und
Zehntauſende
von Chriſten unter ſeinem Befehl verleitet, dasſelbe zu tun. Da ſeine Geſundheit ſ<windet, große Abteilungen ſeines Heeres ihn verlaſſen und die Nanking-NRegierung ihm gebietet, das Land zu verlaſſen, ſollen wir den allmächtigen Gott nicht bitten, daß er in ſeiner Gnade und unendlichen Güte den verlornen Sohn wieder zu ſich ziehen wolle?
Manderlei (Von
aus
der Miſſion.
C. F. Drewes.)
Für die Armen. Der Winter iſt bald da. Mildtätige MiſſionsSfreunde, die etwa armen Negern getragene Kleider und Schuhe ſchenken möchten, wollen dies erſt beim Schreiber melden, damit er ihnen mitteilen kann, wohin ſie ihre Gaben ſchicken können. Noſa Youngs neues Buch wird unter den neuen Druckſachen in dieſer Nummer der „MiſſionStaube“ rezenſiert. Man wolle die Rezenſion gütigſt leſen. Cincinnati, O. Sc<ulamtskandidat Emanuel Huber hat am 9. September die Schule mit zweiunddreißig Kindern eröffnet. Die Zahl iſt ſeither geſtiegen.
Immanuel
Lutheran
College
in
Greensboro,
N. C., hatte dies Jahr mehr Geſuche um Aufnahme als je zuvor. Die Eröffnung geſchah am 10. September. =- Dr. Heinri< Nau, der Präſes der Anjtalt, hat ſich mit Gottes Hilfe in den Ferien ſo weit von ſeinem Rheumatismusleiden erholt, daß ex ſeine Arbeit wieder voll und ganz verrichten kann. Greensboro, N. C. Student Albert Domini>, der zwei Jahre in Buffalo, N.Y., vikariert hat, ſteht dies Schuljahr den beiden vereinigten Gemeinden in dieſer Stadt vor, und zwar unter Prof. Wilhelm Gehrke3 Aufſicht. Während die neue Kirc<he errichtet wird, wer-
den die Gottesdienſte in der Aula des College gehalten. Luther Preparatory School. Das iſt dex Name der höheren Lehranſtalt, die im Namen und Auftrag der
Synodalkonferenz in New Orleans eröffnet worden iſt. ES hatten ſich ſiebenundzwanzig Knaben und Mäd<hen, die ſich für den Kirchendienſt vorbereiten wollen, zur Aufnahme gemeldet. Am 16. September wurden die
Türen des alten Luther College wieder geöffnet. Leider hat die Miſſionskommiſſion zweimal vergebens einen Direktor und Profeſſor berufen. Jnzwiſchen haben ſich die Miſſionaxe OSkar Lü>e und GE. Wild-
grube
freundlichſt
erboten,
die
Schüler
zeitweilig
zu
unterrichten. Die Anſtalt hat den achten und neunten Sculgrad. Lichtbilder. Unſere MiſſionSbehörde hat zwei Lichtbildervorträge, die das Werk der Negermiſſion in Wort und Bild zeigen. 'Dex erſte Vortrag ſchildert unſere
Br
Die
Hijſions-Taube,.
----
Negermiſſion in Alabama, der andere diejenige in den Carolinas. Intereſſierte wollen ſich beim Schreiber melden und angeben, welchen Vortrag ſie wünſchen; ferner, ob ein ProjektionSapparat und eine Leinwand geſchi>t werden muß. Arme Studenten. CZ haben ſich dieſen Herbſt vier Negerfnaben gemeldet, die ſich auf das heilige Predigtamt vorbereiten wollen, aber nicht die nötigen Mittel zum Studium haben. Jhre Paſtoren ſtellen ihnen ein gutes Zeugnis aus. Neubauten
in
der
Negermiſſion.
Architekt
Theo.
Steinmeyer hat die Pläne und Spezifikationen für die Kirche und das Lehrgebäude in Greensboro ſowie für die Kir<gebäude in' Philadelphia und in Birmingham fertig; doch die nötigen Baugelder fehlen. Cs ſind im ganzen 8146,000 für dieſe dringend nötigen Bauten nötig. Erfinderiſch. Schreiber dieſes hatte in GemeinIchaft mit Superintendent G. A. Schmidt und P. C. A. Weſtcott die Vorſteher einer der Negergemeinden beſucht und fehrte in dem Auto P. Weſtcotts bei Nacht nach Selma zurück. Als wir an den Nand eines breiten Sumpfes kamen, gingen die Lichter in den Scheinwerfern aus. Die beiden Miſſionare ließen den MiſſionsSdirektor allein im Auto, um eine Laterne von einem
Gemeindeglied
zu
holen.
C3
war
dunkel.
Der
Wind ſauſte in den Wipfeln der Fichten. Die Nachteule ſchrie. Nach einer Stunde kehrten die beiden zurüd>, aber ohne Licht. Burley hatte kein Öl für ſeine Laterne. Statt deſſen gab er ihnen einen Arm voll fatty pine. Nadh einer viertel Stunde kam er ſelber die ſchmußige Landſtraße entlang. Ex hatte eine
Laterne
in
dex
Hand.
Die
Laterne
ſpendete
Licht.
Ja, aber er hatte doch kein Kohlöl im Hauſe! Höre! Ihm fiel ein, daß er Vlytox im Hauſe habe. Er füllte damit die Laterne, und ſiehe, es brannte! DaS35 Beleuchtungsſyſtem des Autos war nun bald repariert, und wir konnten nach Selma fahren. Auf der ganzen Strecke von fünfunddreißig Meilen trafen wir kein menſchliches Weſen. Portoriko. Auf, dieſer Inſel wurde in der Stadt Bayamon am 29. Juli ein neues Haus für die Miſſionare der Vereinigten Lutheriſchen Kix<he auf Porto-
rifo eingeweiht.
C3 trägt den Namen Yilla Betania.
Da3 erſte Miſſionar3haus wurde vor einem einem furchtbaren Sturm zertrümmert.
Jahr
in
In dieſem Land wohnen gegen -eine Rußland. Zur AusSbildung von Predigern . Lutheraner Million
iſt vox
zwei
richtet worden,
Jahren
in dem
in Petrograd leztes
Jahr
ein
Seminar
ſechzehn
und
exr-
dies
So Jahr fünfzehn junge Männer Examen machten. können jekt nach mehreren Jahren die älteſten unter den neunundſiebzig
Neuguinea.
Paſtoren
in den Ruheſtand
treten.
Der Vertreter der Miſſouriſynode, der
auf Wunſch der auſtraliſchen Brüder eine BeſuchSreiſe nach Auſtralien machen ſoll, wird ſich mit den dortigen (E32
9% -
02»,
HDE
Brüdern auch über ihren Plan, auf der großen Jnſel Neuguinea eine Heidenmiſſion ins Leben zu rufen, beraten.
Auſtralien. P. F. Albrecht, ein Miſſionar der Vereinigten Ev.-Luth. Kirc<e Auſtraliens am Finkefluß im nördlichen Territorium, gibt jezt in der Sprache der Auſtralneger ein Blatt heraus, das den Namen Kristarinja Welanbarinjaka Pepa trägt. CS foll das erjie lutheriſche Blatt ſein, das je in der Sprache der Eingebornen erſchienen iſt. Kurdiſtan. Die hieſige Ev.-Luth. Orientmiſſion hat einen jungen, verheirateten Paſtor namens Müller al3 Miſſionar nach Sautſchbulagh in Perſien geſandt. Der frühere MiſſionSarzt Dr. Schalk iſt in den Dienſt einer Eiſenbahngeſellſchaft als Arzt getreten.
Neue Drudſachen. Light
in the Dark Belt. The Story of Rosa Young as Yold by Ilerself. 148 Seiten 5X7%. Concordia Pub-
liehing House, St. Louis, Mo.
Preiz: 80 Ctz.
Die in unſern“ Kreiſen vorteilhaft bekannte farbige Lehrerin Roſa Young hat auf mehrfach ausgeſprochenen Wunſch verſchie: dener Miſſionsfreunde im Norden in dieſem Buch ihren Leben3lauf geſchildert und das ſegenzreiche Wirken unſerer Miſſionare in Alabama beſchrieben. E83 iſt ein ganz einzigartiges Buch. Seinesgleichen iſt in unſern Kreiſen noch nie erſchienen. Viele haben ſchon oft den Wunſch nach juſt einem ſolchen Miſſion5buch ausgeſprochen. So feſſelnd iſt das vorliegende Buch, daß man
es
nicht* aus
der
Hand
legen
mag,
bis
man
e38
ganz
ge-
leſen hat. Die Sprache iſt einfa. Wer nur einigermaßen Engliſch verſteht, kann das Buch mit Nutzen leſen. E38 iſt reich illuſtriert. Lehrer der Oberklaſſen in unſern Schulen, Frauenvereine, Jugendvereine uſw. ſollten ſich dieſe Neuerſcheinung unverzüglich anſchaſfen. Es ſollte ſich doch in jedem Frauenund Jungfrauenverein eine Perſon finden, die Beſtellungen entgegennimmt. Das Buch wird ein Segen für unſere lutheriſche Kirche ſein und den Miſſionsſinn we>en und fördern. Wir können dem Verlagshaus nur dazu gratulieren, daß e3 die Herausgabe eines ſolchen Buches unternommen hat. '
Religion for Primary Grades in Units of Learning. By W. O. Kraeft. Introduction by Prof. Alfred Schmiceding. 90 Seiten 5X738, in blauer Leinwand gebunden. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Preis: 80 Cts.
Obwohl die „Miſſion5taube“ kein pädagogiſches Fachblatt iſt, ſo freut ſich ihr Redakteur doch ſo herzlich über das Erſcheinen dieſes Schulbuches, daß er nicht umhinkann, es ihren Leſern, die es mit dem RNeligionäunterricht in Kirhe und Schule zu tun haben, beſtens zu empfehlen und e38 etwas ausführlich zu rezenſieren. Der Verfaſſer dieſes Buches war früher Lehrer an der Zionsſchule hier in St. Louis und arbeitete unter Gottes Beiſtand mit ſolchem Geſchik und Erfolg, daß er als Profeſſor an das Lehrerſeminar zu River Foreſt berufen wurde. Die von ihm in dieſem Werk behandelte und angewandte
Methode =
the unit method
of learning -- iſt in unſern
Kreiſen zwar nicht reſtlos unbekannt (ſiehe die Lektionsblätter des Concordia-Verlags), ſollte aber noch allgemeiner bekannt und angewandt werden, und zwar zum großen Segen des
Der
Religionzunterrichts.
Unterricht
in der Religion
ſollte
den Kindern der liebſte und willkommenſte Unterricht ſein. Leider aber iſt in zu vielen Fällen juſt das Gegenteil der Fall.
Kinder ſind froh, wenn ſie die Gemeindeſchule abſolviert haben
und werfen /das im Unterricht benußte Religion8buch in die Die von Prof. Kräft erklärte und empfohlene Methode Ed>e. jedoch ntacht den Religionzunterricht intereſſant und erwedt in den Kindern das Verlangen nach noc< mehr. = Was3 den Inhalt des Buches betrifft, ſo bietet Prof. Sc<hmieding auf
etwa
ſechs Seiten
eine
feine
Einleitung.
Er
ſelber hat die
Die
160
Miſſions-Taube.
Methode in der Übungsſchule zu River Foreſt gründlich ausprobiert. Dann ſchildert Prof. Kräft auf acht Seiten den Status of Method in Religion und erklärt auf dreizehn SEE * ten, was Teaching Religion in Units of Learning iſt. Nach diejer Methode hat der Unterricht in der Bibliſchen Geſchichte fünf Teile: 1. Wo die betreffende Geſchichte zu finden iſt. 2. Erklärung des Bildes. 3. Kurze Einleitung. 4. Die Anwendung. 5. Memorierſtoſf: ein zu der Geſchichte paſſender Abſchnitt aus dem Kleinen Katechismus; Bibelſprüche; Gebet lein Liederver5); Lied. Auf jede Geſchichte werden im DurchIchnitt vier NReligionsſtunden verwandt, auf einige nur zwei Stunden, auf andere mehr als vier Stunden. Aus dem Alten Teſtament werden Entwürfe zu ſiebzehn Hiſtorien geboten, aus dem Neuen Teſtament zu dreißig Hiſtorien (Seite 33 bis 83). In einem Anhang werden die benutzten Bibelſprüche, Gebete und Lieder ſowie die Abſchnitte aus dem Kleinen Katechismus kurz angegeben. Das Buch iſt für die drei Unterklaſſen beſtimmt. Für die Oberklaſſen dürfte ſich die Methode wohl kaum empfehlen, wenigſtens was das Memorieren des Kleinen Katechi8zmus anbetrifft; dieſer ſollte nämlich nicht hin und her ſpringend, ſondern im Zuſammenhang auswendig gelernt werden. Gott laſſe Prof. Kräfts Buch unſerer lieben lutheriſchen Kirche zu großem Segen gereichen! The
Religion of the Child, and Other Essays. An Inquiry into the Fundamental Errors of Modern Religious Pedagogy and Their Correction. By Prof.
P.
B.
Kretzmann,
Ph.
D.,
D. D.,
of
the
Department
of Religious Education, Concordia. Seminary, St. Louis, Mo. 152 Seiten 54%,X7%. Derſelbe Verlag. Preis: 81.00. D. Kretzmann bietet hier in zehn Vorträgen äußerſt wertvolle Winke und Warnungen in bezug auf den Neligionsunterricht dez Kindes. Jeder, der Kinder zu unterrichten hat, ſollte dies Buch leſen und ſtudieren zum Heil und Segen der ihm anvertrauten Kinderſecelen. “
The
Stewardshbip
Life.
By
Karl
Kretzschmar.
208
Seiten 44 X5%. Taſchenformat. In grüner Leinwand gebunden, mit Goldtitel. Derſelbe Verlag. Preis: 81.00. P. Karl Kretzſchmar, früher im Dienſt unſerer Negermiſſion in New Orleans, zurzeit Paſtor in Fort Smith, Ark,, ermahnt und ermuntert un3 in dieſem Buch zu einem heiligeren Leben. Der Gebrauch des Geldes wird nur als ein Teil der Heiligung, aber doch ziemlich ausführlich behandelt. Zwar ſind die Ausführungen des Verfaſſers ſchon an ſich reichhaltig, doch geben ſie außerdem noc< mance Veranlaſſung zu weiterem Nachdenken. Die Erzählungen, mit denen jedes Kapitel eingeleitet wird, find vortrefflich. Wir können nur wünſchen, daß andere Schreiber in unſern Kreiſen dieſem Beiſpiel folgen möchten. Auch der Paſtor kann hier etwas M eEte0aftes für ſeine Predigten
lernen.
Un8 hat Kapitel zwölf =- “Stewardship and Youth"
-- ganz beſonder3 begleiten! The
gefallen.
Möge
Gottes
Segen
dies
Buch
Pope and Temporal Power. By Theodore Graebner. 156 Seiten 54 X7%. Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. 1929. BPrei8: 381.00. Zu be-
ziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Prof. Theo. Gräbner, der in der amerikaniſch-lutheriſchen Kirche al8 ein tüchtiger Schriftſteller bekannt iſt, legt uns hier ein zeitgemäßes Buch vor. Dem Papſt zu Rom iſt ja jüngſt
wieder ein Stü> der Stadt Nom abgetreten worden, ein kleines
Revier,
in dem
er aud
leiblicher,
irdiſcher Herrſcher
iſt.
Zum
Behauptungen
Zitat
andern ſteht das Reformationsfeſt vor der Tür. bringt
zum
über Zitat.
Beweis
ſeiner Ausſagen
und
Prof. Gräbner
Jeder unparteiiſche Leſer muß ſagen, daß er recht
hat und ſeine Sache gut gemacht
Drud ſind gut.“
hat. =- Einband, Papier
Da8.rechtfertigt den etwas hohen)Preis.
und
57 Yv:
ſelbe Verlag. - das Tauſend
Preis: 811.00.
By Walter A. Maier.
Day. Order of Service for Lutheran SundaySchools. By Theo. Kuehmnert. Derſelbe Verlag. Preis: Einzeln 5 Ct8.; das Dutzend 25 Cts.; das Hundert 52.00.
Der-
Einzeln 5 Cts8.; das Hundert 81.25; ? ;
Composed
Preludes and Postludes for the Organ. G. C. Albert Kaeppel. Derſelbe Verlag.
Contributions
Received
August
1--31,
by
the
by
Preis: 81.25.
Treasurer.
1929.
Received for Colored AMMisSions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 820.00 ; Bethany, Nyland, 5.94; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover,
.50;
Bethel,
Rock
West,
42.22;
Bethlehem,
Holy
Ark, 7.82; Bethlehem, Monroe, .76; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud, 49.61; Concordia, LowerStone, 5.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 10.46; Ebenezer, Atmore, 35.25; VYaith, Mobile,
54.25;
Gethsemane,
Hamburg,
6.54;
Grace,
Concord, 40.00;
Grace, Greenshboro, 29.15; Grace, Ingomar, 3.05; Holy Trinity, Springfield, 50.00; Hope, Kings Landing, 57.99; Immanuel,
Pengsacola,
GreensSboro,
966.17;
36.20;
Immanuel
Luther
Memorial,
Lutheran
Greensboro,
College,
10.56;
Messiah, Baghi, 24.87; Miszion at Catherine, 26.13; MisSion at Cleveland, 24.86; Missions at New Bern, Swansboro, and Fayetteville, 8.00; Mission at Maplesville, 7.85;
Mission napolis,
at Union Springs, 15.00; Mount Calvary, Kan40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00;
Mount
Calvary,
Tilden,
11.36;
Mount
Carmel,
Midway,
20.50; Mount Olive, Catawba, 1.05; Mount Olive, TVinela, 25.92; Mount Zion, Bostian Crossroads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Our Redeemer, Longmile, 12.58; Our Savior, Possum Bend, 27.28; Pilgrim, Birmingham, 46.19; St. Andrew's, Vredenburgh, 27.51; St. James's, Buena Vista, 44.40; St. John's, Joffſre, 10.86; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 3.00; St. Luke's, Lamison, 24.80 ; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 5.01; St. Mark's, Atlanta, 14.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 10.86; St. Matthew's, Meherrin, 14.24; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 6.75; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak
Hill,
39.30;
St.
Peter's,
Cabarrus
County,
15.00;
St. Peter's, Pine Hill, 26.19; St. Philip's, Chicago, 100.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 80.00; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 109.47 ; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 3.16. Iliscellaneous: Per Rev. -V. J. Lankenau, from Wm. Meilahn, Napoleon, O., for Negro Missions, 382.00. From Mrs. Jane Heinz, Webster Groves, Mo., for Negro MisSions,
6.00.
'THE0.
W.
ECKHART,
Treasurer.
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelauſen iſt oder bald ablauſen wird. “Oet 29" bedeutet, daß das Abonnement jeht abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar
prompt, damit die Lieferung nit unterbrochen zu werden braucht. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf
dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſc<ht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſi<h um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſion8-Tanbe*“ erſcheint einmal monatlich, Der Preis für ein Jahr in SEIT mit eee folgender: 9 : ! WER ESEEE GEES SERPSSERENEESSEIEES EEN 860 6; Expl . pro n "
KEFVO Tracts. No.9: Thou Shalt Not Kill with the Tongue. No. 10: Dangerous Tendencies in Modern AMarriages. No.11: Wanted: Better Homes. »- No.12:
Hurdling Life's Barriers.
Rally
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I n St/"2oii8, St. Louis, durchdurc TrägerTräger o!oder Poſt oſt Zezogen, bezogen, ſowie ſowie inin
land 60 Cents NN EEE
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uund nd imim AusAu!
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtelungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publishing Alle die Redaktion
betreſſenden
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Eintenbungen
ſind zu richten
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Emre
3%;
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subseription price, 50 cts. per annum, payable Strictly in advance, Entered as Second-class matter ät the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance ſor mailing at speclal rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
51. Jahrgang.
November
Miſſionslied. Melodie: „Allein Gott in der Höh' ſei Ehr'!" HErr, für dein Werk, ſo groß und hehr, laß unſre Herzen ſ<lagen, Da3 Gotte3 Wort und Luther3 Lehr' will zu den Heiden tragen! ; E23 iſt das Werk der Weltmiſſion, der Liebe3werke rechte Kron", Im Glauben woll'n wir's wagen! Wohl iſt un3 unſer3 Volke3 Not zu heben, heil'ge Sache, Doh flehen wir, daß dein Gebot das Herz un3 weiter mache, Daß wir auch in den Heiden ſehn no< Brüder, die im Irrtum gehn; Hilf, daß die Lieb' erwace!
- Wir
wollen beten,
daß
dein Wort
da3 Heil der Völker
werde, Wir wollen opfern fort und fort, bi3 auf der ganzen Erde Dein ewig klare3 Licht geſiegt, bis dir die Welt zu Füßen liegt, Ein Hirt und eine Herde!
Ausſprüche Livingſtones über den Beruf des Miſſionar8.
I< bin ein Miſſionar mit Leib und Seele.
Gott
hatte einen einzigen Sohn, und er wurde Miſſionar und Arzt. J< bin nur eine arme, arme Nachahmung von ihm oder wünſche es zu ſein. In dieſem Dienſt
hoffe ich zu leben, in ihm wünſc<he ich zu ſterben.
(Band 5, S. 151.)
1929.
Ur. 11.
Miſſionare ſollten den Sinn für das Schöne pflegen. Wir müſſen viel Unſittlihe3 und Erniedrigende3 mit anſehen und ſind oft großen Enttäuſ<hungen preiSgegeben. . . . Deswegen erſcheint e3 nötig, jene Empfänglichkeit für die Freuden zu pflegen, die Gott überall in Fülle darbietet. (1, 181.) Meine Auffaſſungen von der Pflicht eines Miſſionar35 ſind nicht ſo beſchränkt wie die Anſichten derjenigen, deren Jdeal eine Art ſauer dreinſehender Mann mit einer Bibel unterm Arm iſt. J< habe mit Ziegeln und mit Mörtel, mit dem Blaſebalg und der ZimmermannsSbank ebenſogut wie mit Predigen und ärztlicher Praxis gearbeitet. (I, 267.) Leute ſprechen von einem Opfer, da3 ich gebraht habe, indem id einen ſo großen Teil meines LebenZ in Afrika verweilte. Kann man 'da3 ein Opfer nennen, wa3 nicht3 al3 eine kleine Nü>erſtattung einer großen Schuld gegen unſern Gott iſt, die wir nie abtragen können? . . . ES iſt dur<haus8 kein Opfer. Sagen Sie lieber, e3 iſt ein Vorrecht. J< habe nie ein Opfer gebracht. (1, 280.) Mein Ziel in Afrika iſt nicht bloß 'die Erhebung des Menſc<en, ſondern eine ſolche Erſ<ließung de38 Lande3, daß der Menſ< die Notwendigkeit der Errettung ſeiner Seele einſchen möge. (I, 282.) Wir können nicht alle als Miſſionare hinau3gehen, das iſt wahr; allein wir können alle etwa3 tun al3 Stellvertreter. Namentlich können alle da3 tun, wa3 jeder Miſſionar ho<hſhäkt: des Miſſion3werkes in ihren Gebeten eingedenk ſein. Jd) hoffe, daß diejenigen, zu denen ich jekt rede, für jene, al38 deren EEN
Die
162
Wliſſions-Taube.
Stellvertreter ſie ſic) anſehen, ſowohl beten al3 aud ihnen ſonſt helfen werden. (IJ, 283.) Id kann ziemlid) viel Geſhwäß vertragen, aber mir zu ſagen, daß da3 Chriſtentum die Leute ſchlechter made--hu! Sagt daS den jungen Forellen! (11,145.) E3 will etwa3 heißen, ein Miſſionar zu ſein. . . . Aber wa3 ſoll das Klagegeſtöhn, da3 zu oft aus dem Kreiſe ſeiner Freunde hervorbric<ht? Die vergoſſenen Tränen könnten entſ<huldigt werden, ginge er auf Koſten der Regierung zu der Norfolkinſel [als verurteilter Verbrecher in die Verbreherkolonie Norfolk in Auſtralien]. . . . Und da kommt das nie endende Gerede und Händeringen über „Miſſion3opfer“. Der Mann ſteht ganz gewiß im Begriff, gehängt zu werden anſtatt fortzugehen, um dem heiligen Evangelium Chriſti zu dienen! . . . Wir ſtempeln das Wort „Liebe8gabe“ in unſerer Sprache als anwendbar auf einen einfa<hen Beitrag zu ſeiner [Chriſti] Sache. „So viele Liebe3gaben! Wir können ſie nicht leiſten!“ Zit das Wort nicht ganz unwürdigerweiſe angewandt gegen den HErrn JEſum, als wäre er ein armer Bettler, und nod dazu ein unwürdiger? Ihm gehören die Herden auf tauſend Hügeln, alle3 Silber und Gold, und würdig iſt da8 Lamm, da3 erwürget ward. Wir behandeln ihn ſc<hle<t. . . . Der Miſſionar iſt nur ein Markſtein auf dem Weg zur Zukunft; aber weld<he Vorredte beſitßt er! . . . Das MiſſionSwerf bedarf des unerſ<ütterlihen Vertrauen3 auf den, der allein der Urheber der Bekehrung iſt. Seelen können niht fabrikmäßig bekehrt werden. (AJ, 290 ff.)
St. Philip's-Miſſion
in Cleveland.
Ein Jahr iſt verſtrichen ſeit meinem Amtz3antritt in der St. Philip's-Miſſion. Obwohl während der Sommerferien nicht ganz ſo viele wie vordem den Gotte3sdienſten beiwohnten, ſind wir do dankbar für Gotte3 reichen Segen. Zuhörerſc<aft wie fröhlich dargebrachte Opfer haben ſich in den Gotte3dienſten in
der Zeit dreifa< vermehrt. „Die
lutheriſhen
Mitcriſten
hier
in
Cleveland
haben da3 ganze Jahr hindurd ein löbliche8 Intereſſe an unſerer Miſſion gezeigt. Die Kleider, die ſie uns ſchenkten, haben arme Familien glücklich gemadt. Hoffentlich werden ſie e3 nächſten Winter wieder tun.
Mit einem Teil de3 Gelde3, da3 ſie uns zugute kommen
ließen, verſchönerten wir unſer Gotte3hau8, um e38 recht anziehend zu maden für unſere Beſucher. Ein ſchöner; neuer Altar erfrcut uns ſc<on jeden Sonntag.
P. Heidbrink38 Gemeinde ſchenkte unſerer Miſſion zweihundert Dollar8, um damit Miſſion zu treiben. Möge Gott der HErr ſie reichlich dafür ſegnen!
nz
Am 8. September haben wir unſer erſte3 Miſſionsfeſt gefeiert. An dieſem Freudenfeſt predigten P. Abendroth und P. Ehlers. Abend3 führten die Kinder ein gefälliges Miſſionsprogramm auf. Die Liebe zur Miſſion war deutlih wahrnehmbar. Nicht nur wurde fröhlic) dem HErrn Lob und Dank geſungen für die biSherige Güte, ſondern die Glieder haben auc<h Fremde mitgebracht, und ihre Liebe3opfer erreichten die ſhöne Summe von 843.51. Wenn arme Leute ſo viel geben, ſo zeigt das dod) deutlich, daß ſie ihren HErrn JEſum und ſein teures Wort herzlich liebhaben. O daß dod) jeder die große Not der Ungläubigen und den Segen williger Opfer ſehen könnte! Wäre dies der Fall, dann würden alle arbeiten, ſolange es no< Tag iſt. Gott ſegne ferner unſere Negermiſſion in Cleveland! . Miſſionar Ernſt Müller.
Wer
wird'3 leſen und --- helfen?
Unter dieſer Überſchrift bat der Unterzeihnete vor vier Jahren in der „Miſſionstaube“ um Hilfe für einen Studenten im theologiſ<hen Seminar zu Green3boro. Die Hilfe kam ſehr prompt und in mehr al3 ausreichendem Maße. Wer damals ſein Geld in dem Zungen, für den Hilfe erbeten wurde-- e3 war Albert Domini> --, angelegt hat, hat reiche Zinſen geerntet. Albert hat die lezten zwei Jahre in Buffalo in Kir<he und Schule ausgeholfen und hat aus8gezei<hnete Dienſte geleiſtet. Eriſt jekt hier, um ſein Studium dies Jahr abzuſchließen, und bedient zugleich zeitweilig die hieſige farbige Gemeinde. Die lieben Leſer der „Miſſionstaube“, die ihm das Studium ermöglichten, haben geholfen, dem HErrn einen tüchtigen Arbeiter zuzubereiten. Vier Jahre ſind vergangen, ſeit jene Bitte getan wurde. Heute ſoll ſie wiederholt werden. Wer will ſein Geld in der Bank unſer3 Gotte3 anlegen, um einen weiteren vielverſprehenden jungen Mann zum Paſtor ausbilden zu laſſen? Wer kann während der 'vier Jahre ſeines Studium3 jährlih 8130 in des HErrn Sparkaſſe legen? Oder -- e3 braucht nicht ein einzelner Miſſion38freund zu ſein =- welche Freunde de3 HErrn und ſeine3 Reiche3 wollen zuſammenlegen, um dieſen jungen Mann ſtudieren zu laſſen? Zinſen werden gezahlt nad) vier Jahren, nicht in Dollar38 und Cent3, ſondern in der Weiſe, daß ein junger Mann al3 Arbeiter in Gottes Weinberg eintritt. Der junge Mann heißt Luciu8 Mean3 und iſt der Sohn einer armen Witwe in Spartanburg, S. C. Id habe von ihm ſ<on vor Jahren gehört, konnte ihn aber nicht hierherbringen, da ich keine Mittel hatte. Als ich
Die
Miſjſſtions-Taube,.
dieſen Sommer auf der Konferenz in Spartanburg war, habe ich perſönlich mit ihm geſprochen und Einſicht in ſeine Verhältniſſe genommen. Was ich da erfuhr und wa3 ſein Paſtor über ihn ſagte, bewog mid), Lucius zu ermuntern, doc< ja dies Jahr nach Green35boro zu kommen. Und ſo iſt er hier, und ich bin froh, daß er hier iſt. Er macht ſic fein. Wer wird nun, wenn er dies lieſt, es dem Lucius ermöglichen, hier zu bleiben und ein Arbeiter Chriſti unter ſeinem Volk zu werden? H. Nau,
Siege
Immanuel Lutheran Green3boro, N. C.
des Evangeliums8
College,
in China.
Nacht war e8. In einer großen Stadt im Innern China3 ſaß ein Knecht Gotte3 vor ſeiner Bibel. Vier Jahre hatte Eduard Lloyd al8 Miſſionar in dieſer Provinz gewirkt, ohne nennen3werten Erfolg gehabt zu haben. Al die vielen Seelen, die no< in der Finſternis des Heidentum3 gefangen lagen, drüdten ihn danieder, und ſo bat er Gott um Troſt und Stärke. Da hörte er ein leiſe3 Klopfen an ſeiner Tür. Vorſichtig öffnete er. Er ſah eine dunkle Geſtalt auf der Erde, und eine ſhwac<he Stimme bat um Gehör. „Kommen Sie herein!“ bat der Miſſionar, als er einen jungen Mann erkannte, der vor einiger Zeit eine Bibel gekauft hatte. Der Miſſionar bot ihm einen Stuhl an, ſah aber mit Erſtaunen, daß der junge Mann ſich nur mühſam kriehend fortbewegen konnte und außerſtand war aufzuſtehen. „Sie haben Schmerzen“, rief er au8, als er da3 totenblei<he Geſicht ſah, das ſich bei jeder Bewegung verzog. „Wa3 iſt geſ<ehen? Bitte, erzählen Sie!“ Während des Sprecen3 hatte der Miſſionar eine Matraße herbeigeholt und half nun dem armen Menſchen, ſich darauf zu legen. „34h komme, um Sie zu bitten, mit mir zu beten, denn“ -- und da leudtete ſein blaſſe8 Geſicht .vor Freude -- „Gott hat mir ſeine Liebe gezeigt; er hat ſeinen eingebornen Sohn für midh geopfert und hat mir ſeinen Frieden ins Herz gegeben. Vor einem Jahr hörte ich Sie davon reden. Meine Freunde ſagten zwar, was ſie ſagten, ſei niht wahr. I< kaufte mir de3 großen Vater3 Buh, und ſein Geiſt ſprach dur ſein Wort zu meinem Herzen, und es fand darin einen Widerhall.“
„Und wa3 ſagten Jhre Verwandten?“ fragte der
Miſſionar, indem er die Hand de38 Jüngling3 in der ſeinigen hielt und an deſſen ho<geſtellten Vater und Bruder dachte.
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„Ad, ſie verſtehen mich nicht; ſie wollen mir dieſe „neuen Jdeen, wie ſie's nennen, austreiben.“ „Und deShalb ſind Sie geſ<lagen und mißhandelt worden?“ „Tadeln Sie ſie niht! Sie wiſſen ja nicht, wa3 ſie tun“, antwortete der Jüngling, den wieder heftige Schmerzen quälten. Der Miſſionar gab ihm eine Erfriſ<ung und ſuchte ſein Lager ſo bequem wie möglich zu
maden.
„Vor Morgengrauen muß ih aber zurück ſein, ſonſt werden ſie mir aufs neue böſe. Aber nun wollen wir von dem Sohn ſprechen, der ſo viel für mich getan hat.“ Miſſionar Lloyd ſette ſic) neben den Jüngling, ganz überwältigt davon, was der HErr an dieſer in der Finſternis des Heidentum3 lebenden Seele gewirkt hatte und wie da3 ſeligmahende Licht hier mädtig zum Dur<hbruh gekommen war. „Könnte ih Ihnen nicht helfen, einen ſicheren Zufluht5ort zu finden 2“ Lächelnd erwiderte er: „Nein, da3 iſt niht Gotte3 Wille. Mein Vater und Bruder wollen wiſſen, ob mein Heiland mir beiſtehen kann. Und er verſpricht mir, bei mir zu bleiben, der ja auc einem Daniel und Stephanu3 beigeſtanden hat. Brauche ich mich dann nod) zu für<ten?“ rief er triumphierend aus. „Aber wenn ſie Sie töten 2“ „Er, der bei mir war in dieſen zwei für<hterlichen Monaten, wird mid) dann aud nicht verlaſſen. Meine Verwandten, die mid) als fur<htſam kennen, wundern ſich, daß ic feſt bleibe; aber ſie kennen den nicht, der
meine Stärke iſt.“
:
Vor Tage3sanbruc ſtüßte der Miſſionar den Jüngling auf dem Heimweg und befahl ihn dem HErrn. Seine Seele war voll Dank, daß der Jüngling ſo treu im Glauben audShielt, ſo daß er ſid ſelbſt vor den größten Martern, die ihm wohl nod bevorſtanden, nicht fürdtete. Tage vergingen, da klopfte e3 na<ht3 wieder an die Tür des Miſſionar3, und der Diener des Jüngling3 trat ein und beſtellte: „Mein junger Herr befahl mir, Ihnen zu ſagen, daß er zu ſeinem himmliſ<hen Vater gegangen ſei, und nun ſei alles gut.“ Einige Minuten lautloſer Stille folgten dieſer Botſchaft. „Hat er ſehr gelitten? Jſt er mißhandelt worden 2“ Mit einem Seufzer nickte der Chineſe Bejahung der Frage; aber mit einer flehenden Gebärde legte er einen Finger auf die Lippen, daß der Miſſionar ihn nicht verraten ſolle. Und lautlo3, wie er gekommen war, verſ<wand der Bote. Elf oder zwölf Monate vergingen, da wird der
Miſſionar wieder dur Klopfen an die Tür gerufen.
Die
164
Hlijſtons-Taube.
Auf den erſten Blik erkennt er den älteren Bruder de3 jungen Chineſen. Er kannte ihn von Anſehen und hatte für ihn und ſeinen Vater oft gebetet. „Sd< komme, um Jhnen mitzuteilen, daß ich ſeit dem Tode meine3 Bruder3 das Buch Ihrer Religion ſtudiert habe, um zu ſehen, woher er die außerordentliche Kraft bekommen hat, in allen Leiden ſo feſt zu bleiben. Dann la3 i< das Bud um meiner ſelbſt willen, und nun leſe id) es um deſſentwillen, von dem e3 erzählt -- um JEſu Chriſti, des Sohnes Gotte3, willen. Denn, Herr Lloyd, ich glaube an ihn und liebe ihn und komme, um Ihnen zu ſagen, daß ich entſ<hloſſen bin, ihm zu dienen. Nun weiß ich, wer meinem Bruder die Todesfur<ht nahm, er, weld<her ſagt: „Wer an mid glaubt, der wird den Tod nicht jehen ewiglich.“ O lehren Sie mid), ihn no beſſer kennenzulernen!“ Jetzt iſt dieſer ältere Bruder ein entſc<iedener Chriſt, der demſelben HErrn dient, der aus ſeinem armen, von Natur fur<tſamen Bruder einen Helden gemadt hat, jo daß er für ihn ſo treu zeugen und leiden konnte. - Wie beſchämen die Heiden ſo viele in der Chriſtenheit, die von Jugend auf die Wahrheit gehört haben und dodh vielfach gleichgültig dabei bleiben! (L. Thimme in „Bunte Fenſter für ewiges Licht“.)
Anfangsſchwierigkeiten
in Jnudien.
Miſſionar Tauſc<her ſchreibt im „Sc<le35wig-Holſteiniſc<hen Miſſion3blatt“: Der Bote JEſu Chriſti kommt al3 Neuling in eine ganz fremde Welt. Da iſt da3 ſo ganz andere Klima, die Tag und Na<ht andauernde große Hiße während der heißen Zeit. Der Schweiß ſteht faſt immer in großen Perlen auf der Stirn, ſelbſt wenn man weiter nichts tut, als daß man einen Brief ſchreibt oder ſich
ein wenig ausruht.
Da iſt die ſ<were, „feuchte Luft
zur Regenzeit“, die manderlei jukende oder ſ<merzende Hautkrankheit verurſacht. Alles im Hauſe beginnt zu ſc<himmeln. Die Fenſter und Türen ſc<ließen niht mehr. Bei ſtarken Schauern tropft e8 hie und
da dur<.
Da ſind die vielen Inſekten, die einem vor
MRSTINSCHTE
den Augen herumſ<wirren oder die das Blut an„zapfen wollen. Mit dem andern Klima iſt die ſo andere Leben38weiſe gegeben. ; Doh was ſind dieſe Schwierigkeiten, die da3 eigene - Wohlergehen angehen, gegenüber dem, daß man es mit ſo ganz andern Menſchen zu tun hat, mit ihrer ſo ganz ändern Sprache, ihrem ander38gearteten Denken
und Empfinden, ihren andern Sitten und Gebräu<hen
und ihrer Religion! Das alles bedeutet eine Shwierigkeit, die weit größer iſt; denn ſie geht die Arbeit an, zu der der Miſſionar geſandt worden iſt. Die Sprache und wa3 damit zuſammenhängt, iſt und bleibt eine große Schwierigkeit, die gerade dem Anfänger erſchrefend entgegentritt. E3 kommt ja nicht darauf an, ſich eine Sprachkenntnis zu erwerben, wie ſie etwa dem Kaufmann und ſeinem Geſchäft genügen mag, obwohl aud) wir die köſtlihe Perle anpreiſen ſollen. Wiederum kommt e3 nicht nur darauf an, die Sprache wiſſenſchaftlich zu erfaſſen, ihre Wurzeln zu ſuchen und zu finden, ihren grammatiſchen Aufbau nad) allen Seiten zu verſtehen, ihre letzten Geſetze in der eigentümlichen Denk- und Vorſtellung3art de3 . Volkes zu ſehen und danach richtig ſprechen zu lernen und, wo mögli, die Sprache weiter zu fördern. Au kommt e3 niht nur darauf an, ſo viel zu wiſſen, um einige Bücher zu leſen und verſtehen zu können. Nein, die Sprache ſoll beherrſ<t werden; da3 heißt, die Sprache ſoll für den Miſſionar das werden, wa3 ſie für die Eingebornen hier iſt, was ihm die Heimatſprache iſt: er ſoll ſeine Gedanken und Empfindungen ſo ausdrücken, daß die Zuhörer einen ihre3sgleihen zu hören meinen und ihn verſtehen können, daß ſie da3 Gefühl des „Zu Hauſe“ bekommen und alle3 Fremde ſ<windet. Um nun da3 Evangelium zu rehter Zeit und in rechter Weiſe in das „trotzig und verzagte Ding“, das Herz, zu bringen, bedarf es der Kenntnis dieſes Herzens und deſſen, wa3 e8 bewegt, trotzig oder verzagt madt. Ehe man da3 alle3 erſ<aut hat, iſt viel Zeit und Kraft vergangen. Endlid iſt e3 aud) nicht einerlei, welcher Worte man ſic< bedient, um den Leuten da3 Heil klarzumachen. Die Begriffe ſind alle ſo ſchillernd, ſcheinen zu paſſen und tun e3 doh niht abſolut. Wie haben unſere alten Miſſionare geſucht naß dem paſſendſten GotteSnamen! Und für andere Begriffe gab e3 niht weniger Mühe. Gewiß hat man ſid) daheim immer geſagt, und andere ſagten e3 ebenfall3: „Du mußt den Indern ein Inder werden.“ So ſelbſtverſtändlic ſich das anhört, ſo ſc<wierig iſt das. Man entdedt ſid) gar ſo leicht beim Übertragen eigener Gedankengänge in die hieſige Spra<hform. Man iſt-bewegt und mödte die eigene Bewegung aud) andern zumuten und erreicht vielleiht das Gegenteil. Man freut ſic und lac<t und ſchneidet damit dem andern
ins Herz und entfremdet ihn. E3 gilt, auf das Lachen
und Weinen zu lauſchen. wundert ſich der Inder;
Wenn wir uns aufregen, wenn wir uns langweilen
und ungeduldig werden, ſind wir ihm unverſtändlich.
Wohl jeder junge Miſſionar, der vor der Au3ſendung aufs Miſſion8feld ſteht, hat ſich in irgendeiner Weiſe damit beſchäftigt, wie er der Sprache Herr
Die
Hlijſions-Taube.
werden will. Heutzutage bieten ſich allerlei Methoden an. So hatte auc i< meine Methode gewählt, die mir zu einer ſchnellen und richtigen Erlernung verhelfen ſollte. In der erſten Zeit wollte ih überhaupt nur hören, mich um die Buchſtaben und da3 Leſen überhaupt nicht kümmern. Erſt nah a<t Wochen jollte die Buchſtabier- und Leſekunſt beginnen. Eine Fibel hatte ich ſchon in Deutſ<hland. Aber mit dem KLernen und Leſen wurde e3 nicht3, eben aus „Treue zur Methode“. An Bord des „Derfflinger“ lernte ich ein Odiya-Weihnachtslied, das mir Frau Miſſionar Timm>e wiederholt aufſagte. Das kam der Methode ſ<hon näher, war aber noch nicht ganz e<t; denn man darf nur Eingeborne hören. Dod, hier angekommen, galt es zu lernen. Weihnachten ſtand vor der Tür. Mehr als „O du fröhliche“ hätte ich nicht ſingen, das Evangelium nicht einmal leſen können, wenn ich mich nicht zur Erlernung der Buchſtaben und des Leſens hätte herbeilaſſen wollen. Wer kann aber in einer jubelnden Gemeinde ſtehen, ohne mitzujubeln? So ließ ich denn in dieſem Punkt meine Methode fahren, malte eifrigſt Buchſtaben und lernte Leſen, ſo daß ich zum Feſt do< mitſingen konnte. Da3 habe id) nicht bereut, und für die Spracherlernung iſt dur< das Leſenlernen aud) gerade kein Schade erwachſen. Was nun die Buchſtaben angeht, ſo haben wir es hier nicht ſo ſ<wer wie unſere Geſchwiſter in China, immerhin auch nicht ſo leiht wie zu Hauſe. Da3 Odiya-Alphabet hat nämlich 49 Buchſtaben, 13 Selbſtlaute und 36 Mitlaute. Dieſe vielen Laute ſehen natürlich au<h ganz ander3 aus als die unſrigen, ſo daß man leicht verſucht iſt ſich zu fragen: „Wie ſoll ich die komiſchen Dinger nur behalten?“ Dazu kommt, daß die Konſonanten mit andern, je nachdem einem oder zweien, gar aud) dreien, eine Verbindung eingehen und daß dabei ein ſehr verändertes oder neues Zeihen herau8kommt. Dazu kommen wieder die Kleinen Zeichen für die Selbſtlaute, die entweder vor, nah, über oder unter den Mitlaut, zu dem ſie gehören, geſ<hrieben werden. Man iſt auf den erſten Bli> wirklic< im Zweifel, ob recht3- oder linköherum geſc<hrieben werden muß. Doc iſt eine Verwechſlung damit nicht gerade ſchlimm, wenn es ſonſt nur richtig wird. Eine Arbeit, die viel Mühe erfordert, iſt das Leſen der Handſchriften, und die Eingebornen geben uns gern etwa38 Scriftliches in die Hand. Do iſt auch dieſe Schwierigkeit nicht ſo groß, wenn man an die vielen unleſerlihen Handſchriften unter uns denkt.
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beſchäftigt jeden Miſſionar dauernd. E3 gilt immer wieder hören und hören und den Leuten im wahrſten Sinne des Wortes „auf das Maul ſehen“. Es ſind dod) eben Laute da, die wir in unſerer Sprache nicht haben und die verwandte, im Laufe der AuSbildung erlernte Sprachen auch nicht hergeben. Wa3 da3 Schwerſte iſt: die Eingebornen ſprechen ſelber ſo flüchtig. Da iſt die ſogenannte K-Klaſſe Dazu gehören K, Kh, G, Gh und Ng. Der einfache Laut will von dem zuſammengeſetßten unterſchieden ſein, ſonſt gibt es böſe Sinnentſtellungen. So heißt zum Beiſpiel „Dhano“ Rei3, „Dano“ aber Gabe. „Koboro“ heißt Grab, „Khoboro“ dagegen Kunde, Naricht. Eine beſondere S<hwierigkeit bilden die aht T- und D-Laute, die teils mit den Zähnen, teils mit dem Gaumen ausgeſtoßen werden. Da ſind zwei L-, drei S-Laute und andere, die immer wieder geübt werden wollen. Den ganzen Säßten die richtige Betonung zu geben, iſt wohl nod) ſ<hwerer. Der Sinn eines Saße3 ändert ſic mit dem Tonfall ja wohl in jeder Sprade. Der Tonfall iſt eben eine Erſcheinung der Gemüt3bewegung und darum aud ſchwer zu faſſen. E3 gehört ein gutes Nachahmung35vermögen dazu. Man kann die Bewegung und den Tonfall, den man in der Mutterſpra<he haben würde, ohne weiteres nicht für die Odiyaſprac<he und -laute brau<en. Wenn die Menſcen ſich hier laut und aufgeregt unterhalten und es dem Neuling ſc<heinen mag, daß ſie jeden Augenbli>k aufeinander ſtürzen können, ſo iſt das na<h unſerm Empfinden geurteilt. Die Leute können ſtundenlang mit unverminderter Kraft einander ſo anfahren, ohne daß ſie handgreiflich werden. E35 iſt das eben eine Art Verkehr3ton, den die Leute au< anwenden, wenn ſie ſich gegenſeitig die Anordnungen eines Höhergeſtellten mitteilen. Ein Aufgebot von Stimmkraft wird aufgebradt, als läge darin da3 Mittel de3 Verſtändlichmachen3. . Man denkt unwillkürlich, daß man e3.mit einem Deſpoten erſten Ranges oder mit einem höd<ſt eifrigen Arbeiter zu tun hat; do beides iſt ein Irrtum. E38 gehört eben dazu, daß ein Auftrag oder eine Zurechtweiſung mit „großem Mund“ geſchieht. Je größer der Mund, deſto beſſer wird der Angeredete folgen.
Vorurteile gegen Miſſion3<hriſten.
Im „Nürnberger Miſſion3blatt“ leſen wir: „Chineſen, die Chriſten werden, ſind von vorneWenn ſo die Erlernung der Scrift, des Sc<reiunlautere Elemente; man kann ſid nie auf ſie herein bens und de3 Leſen3, ſchon ihre Schwierigkeiten hat, ſo verlaſſen; die Miſſion ſhadet mehr, als ſie nüt.“ So no< viel mehr die Au3ſ prache' der Worte und ihre Betonung. Jene erſte Schwierigkeit kann dur<h ' ungefähr urteilte bei Tiſc<h ein hoher Beamter, der im fleißiges Arbeiten wohl überwunden werden, dieſe lette Konſulats8dienſt in China geweſen war. Ein zuhören-
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Die
IWiſjſſtons-Taube.
der Student hielt jenes Urteil für unrichtig, zum mindeſten für eine Verallgemeinerung einzelner unliebſamer Fälle, vermochte den Herrn aber nicht zu widerlegen. Etliche Jahre ſpäter hörte er eine ähnliche Verurteilung im Kreiſe von Großinduſtriellen. „Die Ingenieure unſerer Unternehmungen nehmen in China niemal3 Chriſten in ihre Dienerſc<aft, weil ſie nie etwa3 taugen.“ Entgegnung: Daß hie und da einmal ein djineſiſcher Chriſt nic<ht8 taugt oder ein Heuchler iſt, mag zutreffen; es iſt wohl mancher nur ein ſhwader Charakter, aber de8halb no< kein Seudjler. Das Generaliſieren, Verallgemeinern, in dieſer Beziehung iſt ähnlich ungerecht wie die neulich gehörte Behauptung eine3 Reiſenden töricht, in Frankfurt ſeien alle Kellner rothaarig. Jener hatte nämlich in drei Hotel3 nacheinander Kellner mit kupferblonden Haaren getroffen. Gewiß iſt aber eine der Urſachen der Abneigung die, daß <riſtli<hgeſinnte Diener zuweilen unbequem für das Gewiſſen derjenigen ſind, die ſie angeſtellt haben. Eine etwa3 peinliche Stille folgte. Die Dame de3 Hauſes jagte beim Abſchied: „Junger Mann, Sie hatten redt; aber ſagen darf man ſo wa3 nicht.“ Zwanzig Jahre ſind ſeitdem vergangen; heute weiß er es ganz gewiß; er durfte und mußte e3 ſagen: „Su deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache derer, die verlaſſen ſind!“ Wo die ſteile Gaſſe zur Kloſterkirche anſteigt, in einem oberbayeriſhen Gebirg3ort, ſaß nad) Feierabend unter den Geſellen vor der Shmiede ein tapferer Feldwebel von der oſtafrikaniſchen Scußtruppe und erzählte von ſeinen Erlebniſſen. Der Student geſellte ſich dazu, weil er ſeinen S<hulkameraden, den Schmied Remigius Noichl, beſuchen wollte und andere Leute. Der Wißmannkrieger hatte viel erlebt, Wunden und Malaria davongetragen. Leider ſ<himpfte er über die Neger. Hinterliſtig ſeien ſie, unzuverläſſig al35 Bunde3genoſſen, Verräter, faule Kerle. Da erhob die biedere Frau Pföderl, die di>e Öbſtlerin von der Brücke, ihre Stimme: „Wia de Öſtreicher zua in3 außa kemma ſan, hom inſere Alten a net zu dene g'holfa; de ſan mitn Schmied von Kochel auf Sendling ganga. Und wenn dede Schwarzn zua Enk in3 Preißn eini kameten, zua
wem taten denn Sie helfn? G'wiß zua de Shwarzn?
Und jaß ſagn3 amal, wia i3 denn mit der heilinga Miſſion gwen in Afrika? De hams g'wiß auf der
Latin 2“ Ja, er hatte ſie auch auf der Latte. Alle die landläufigen Vorurteile und Gehäſſigkeiten gegen die Miſſion ſpritten wie Kugeln auf die runde Öbſtlerin. Die aber widerſtand wie eine Mauer. Und die andern?
Sie ſtanden bei ihr und ließen nicht das geringſte auf die Miſſion kommen.
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In der Eiſenbahn bei Baußen, auf der Rückfahrt von Herrnhut, legte ein Matroſe, der au< in China geweſen war, gegen die Miſſion lo8, aud) vor glatten Verleumdungen nicht zurückſcheuend. „Das trifft ſich gut. Im Wagen hinter uns ſikt der Chinamiſſionar Genähr. Der weiß beſſer Beſcheid als wir. IJ) will ihn holen“, ſagte ein Herr. Und der Seemann? Er wurde rot. „Im erſten Wagen ſitt ein Bekannter von mir. Zu dem wollte ich ohnehin gerade gehen.“ Sprach's und verſchwand. : . Da3 ſind Blißlichter. Wohl jeder Leſer könnte ſol<he liefern. Was erhellen ſie? Voruteile, auch ſol<he, die man nicht berichtigen laſſen will, weil ſie Deckung für tiefer liegende, niht immer lautere Gründe ſein ſollen. Die kleinen Geſchichten in dieſer Nummer ſollen einige Waffen zur Abwehr liefern. Sie ſind nicht erfunden und nicht friſiert, auch ſind ihnen keine Lichter aufgeſeßt. Merk ſie dir und bewahre dieſe Nummer auf! 1. WaSs
der Poſtamts3vorſtand
nicht wußte.
„3n dem Augenblick, in dem ich höre, daß ein Chineſe Chriſt iſt, bin ich fertig mit ihm. Dann iſt er nicht zu gebrauchen.“ So ſprad) der Vorſtand des <hineſiſc<en Poſtamt5 in Hankow, ein Europäer, zum Poſtamtsſekretär. Der aber, ſelber ein lebendiger Chriſt, kannte ſic< aus. Er fragte: „Herr Poſtmeiſter, wa3 halten Sie von dem Kaſſierer Liu?“ „Das3 iſt ein re<hter Mann, ein ganz tüchtiger Menſ<h. Wir könnten gar nicht ohne ihn auskommen.“ (Jeder Pfennig im Poſtamt ging durd ſeine Hände.) „Ja“, ſagte der Poſtſekretär, „der iſt ein Chriſt.“ „Hm“, war alle3, wa3 der Poſtmeiſter zu ſagen wußte. „Und wa3 meinen Sie von Yang?“ „Thoma3 Yang in der Regiſtratur?“ „Ja.“ „Der iſt re<t. Wir haben ihn ja neulich auf eine feſte Stelle befördert.“ „Er iſt au< Chriſt“, ſagte der Sekretär. „Und waz iſt mit Tſang?“ „Meinen Sie John Tſang ?“ „Sa.“ - „Da3 iſt ein famoſer, zuverläſſiger Burſche.“ „Auch er iſt Chriſt.“ „Ah“, ſagte der Poſtmeiſter. „Und Joſeph Tſai in Hau-Yang?“ „Dem haben wir ja aud eine feſte Anſtellung im Bureau in Hau-Yang gegeben.“ „Der iſt auch ein Chriſt.“ „Nein, wirklich?“ ſagte der Poſtmeiſter. „Und dann iſt noh Tſen da.“ „MeinenSie Tſen Hua Pu, den wir nach Hſiangtau geſandt haben al3 Verwalter de38 neuen Poſtamt3? Mit dem iſt doch nicht3 paſſiert?“ „Nein, aber er iſt auch ein Betbruder und gehört zur Miſſion.“ „Nein, nun hören Sie aber auf; das iſt wahrhaftig genug“, ſagte der Poſtmeiſter. '
Der Sachverhalt iſt für die <ineſiſhen Chriſten
noh viel günſtiger, als dieſe Unterhaltung andeutet.
(König, Die Miſſion im Kate<hi8muSunterricht.)
Die 2.
Unbrauchbare
Miſjſions-Taube.
Dienſtboten?
Ein unfreiwillige38 Zeugnis8. Jn Süd*afrika erzählte einmal ein Herr von ſeinem erſten ſ<warzen Burſchen, den er al38 Kaufmann in abgelegener Gegend angenommen hatte, einem Heiden. Der war unglaublich ſ<mutßig, hatte allerhand Untugenden und wurde darum nad) vier Monaten fortgeſchi>t. Nad drei Jahren traf der Herr ihn wieder al5 Ko in einem kleinen Gaſthaus am Wege. Er war kaum mehr zu erkennen, ſauber, fleißig, flink, geſchi>t, geduldig. Der Herr ſagte zum Wirt: „Sie haben einen tüchtigen Arbeiter aus ihm gemacht.“ „Hm,
ja, man
tut ja, wa3
man
kann.
Meine
Frau
vielleicht no<h mehr al3 ich. Aber der Junge iſt erſt drei Wochen bei uns. Er war eigenklich ſchon ſo, al3 er kam. Er hat nur ein3, wa3 mir nicht gefällt. Er hat eine Schiefertafel, und nad getaner Arbeit lernt er. Meine Frau meint, er betet auch. Nun, das weiß man ja, wenn der Kaffer erſt lernt, dann geht die Sache ſchief. Aber verbieten kann ich e3 ihm nicht, da e3 da38 einzige Vergnügen iſt, da3 er ſich macht. . . . Wenn ich es vermeiden kann, nehme id keinen Miſſion8kaffer. Sie ſind nicht alle ſchlecht, aber ſie ſind nicht für unſereins. Sie haben ſo etwa3 an ſich, zu viel Religion. = Doh, Sie wollten ja wiſſen, wo der Mann zuleßt gearbeitet hat. Boy, komm do einmal her; kennſt du dieſen Mann?“ „Ja.“ „Wo haſt du ſpäter gearbeitet?“ „Auf der Miſſionsſtation in meiner Heimat.“ „So, da hatten wir's und wußten nicht, was wir ſagen ſollten.“ Ein freiwilliges Zeugnis. Miſſionar Neiß von der Berliner Miſſion in Südafrika hatte ſich an den Beamten einer Kalkbrennerei um Erlaubnis zu einem Kapellenbau in Macwatateng gewandt. Dieſer verſprad, die Bitte bei dem Direktor zu unterſtüßen. Dabei lobte er den dort tätigen Miſſion8helfer. „Ihr Helfer ſteht bei mir ſehr in Gunſt. I< kenne ihn ſc<hon, ſolange wir hier tätig ſind. Er war einer meiner erſten Arbeiter und iſt aud, ſeit er lehrt, nicht ander3 geworden. Nod heute geht er barfuß, trägt ein reine3 Hemd, flit ſeine Kleider und iſt jeden Mittwoch und Sonnabend pünktlich zur Stelle. Er grüßt beſcheiden, wie e3 ſich gehört. IJ habe ſeit Jahren beſtändig dreihundert bi3 vierhundert Kaffern
unter mir gehabt und ſc<ließe vom Innere und täuſche mid ſelten.“
Äußeren
aufs
(König, Miſſion und Pfarramt.)
3. Chriſten
kann
man
trauen.
Einen eingebornen indiſ<hen Prediger bat ein Hindu, ihn in ſeinem Hauſe übernachten zu laſſen. „Aber Sie ſind ein Hindu, ich ein Chriſt; es wohnen do<h Tauſende von Hindu3 hier herum.“
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„3a, aber gerade weil Sie ein Chriſt ich bei Ihnen wohnen; einem Chriſten trauen, einem Heiden aber niht.“ Der Geld einkaſſiert in der Stadt und für<tete Nur bei Chriſten fühlte er ſich ſicher. (Saat und 4.
ſind, möchte kann man Mann hatte Beraubung. Ernte.)
Dankbarkeit.
E3 war während des Buſcdiriaufſtande3 in Deutſchoſtafrika. Miſſionar Price war auf ſeiner Station Mpapua geblieben, da e3 ſchien, al3 ſolle den Miſſionaren kein Leid geſ<hehen. Da erſc<hien eines Nacht3 ein junger Mann
und warnte Price vor einem
Überfall, der für den nächſten Tag geplant war. Er gehörte zu den Scharen Buſ<hiri8. Er hatte ſeinerzeit auf der Station Unterricht empfangen und die Wohltaten nicht vergeſſen. Wie viele Beiſpiele ähnliher Dankbarkeit könnten wohl aus unſern Kolonien im Weltkrieg berichtet werden! (Baul, Die Miſſion in den deutſchen Kolonien.) 5. Auch
ein
Erwei3
praktiſchen
Chriſtentums.
Ein Miſſionar der Brüdergemeinde erzählt, es ſei einmal ein alter <riſtlicher Indianer namen3 Jaroupa zu ihm gekommen, um ſic nah dem Ergehen der Hausbewohner zu erkundigen. Er wurde zur Teilnahme an einem Begräbnis für den nächſten Tag eingeladen, kam aber nicht. Al3 der Miſſionar vom Begräbnis zurückkehrte, ſah er Jaroupa im Hofe Holz abladen. Da er ein Mißverſtändnis befürd<tete, fragte er ihn, wer ihm den Auftrag erteilt habe. Jaroupa ſagte: „Niemand“; aber da er geſehen habe, daß der Miſſionar kein Holz mehr habe, und da er wiſſe, wel<he Mühe es ihn koſte, es zu bekommen, habe er ihm helfen wollen. Da3 war jedenfalls ein praktiſcher Weg, Liebe zu beweiſen. (Miſſion5blatt der Brüdergemeinde.) : 6. Bekennen
oder
Verleugnen?
Im Ausſäßigenaſyl der Brüdergemeinde „JEſu3hilfe“ in Jeruſalem befand ſich ein Knabe aus der Nähe von Nazareth. Er hatte die evangeliſc<e Schule zu Scefer-amer beſucht. Einmal ſollte er für ſeine kranke Mutter den Arzt au38 Nazareth holen. Unterwegs3 überfielen ihn zwei Räuber. Der eine hielt ihm da38 Meſſer an die Kehle und fragte ihn nah ſeinem Glauben. „Gott Lob, ich bin ein Chriſt!“ Der Räuber: „Sag?*: „Jh bin ein Mo3lem“, oder wir ſc<la<hten dich.“ Der Knabe: „Chriſtus ſtarb für mich, und ich ſterbe
auch gerne für ihn; ich verleugne ihn nicht, au<h wenn
ihr mich ſchlachtet.“ Da wollte der eine die Flinte gegenihn lo8drüden. Der Knabe rief: „Mein Schöpfer,
Die Miſſions-Taube.
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erbarme did) meiner! In deine Hände befehle ih meinen Geiſt.“ Da hielt der andere Räuber den erſten mit der Flinte zurüd, und ſchließlich ließen ſie ihn laufen. (Miſſion5blatt der Brüdergemeinde.) 7. Sonſt
wären
ſie gefreſſen worden.
Vor etlichen Jahrzehnten litt ein engliſches S<iff in der Südſce Shiffbruc<h. Neununddreißig Matroſen gelang e3, in einem Boot ſid) zu retten. Nad) Tagen erblidten ſie eine Küſte. Sie vermuteten, daß e3 eine der Witi-JInſeln ſei, und hielten ſid) für verloren, weil ſie wußten, daß die dort wohnenden Kannibalen die Sciffbrücigen zu töten und zu freſſen pflegten. Dennod) krodjen ſie ans Land. Plößklid) rief einer von ihnen: „Gerettet, Jack, da iſt eine Bibel!“ Und er irrte ſich nicht, indem er die Bibel al3 ſihere Bürgſhaft dafür nahm, daß ihnen dort kein Leid geſchehen werde. Die Bibel hat die Witier Barmherzigkeit gegen die Sdciffbrücigen gelehrt. (Warne, Die Miſſion in der Schule.) 8. Woher
er's weiß.
Der rheiniſche Miſſionar Genähr erzählte, daß er auf der Heimreiſe aus China auf einem Lloyddampfer hörte, wie ein junger Kaufmann über mitfahrende Miſſionsleute verä<htli<h ſpra<h. Er fragte ihn, ob er da3 a<te Gebot kenne, und erzählte ihm, daß die eine mitfahrende Miſſionsſchweſter die Narben am Halſe von einem Pöbelüberfall habe. „Kennen Sie überhaupt einen Miſſionar? Haben Sie je einen in. ſeiner Tätigkeit geſehen? Haben Sie je djineſiſche Chriſten beobachtet?“ Er mußte es verneinen. „Und dann gehen Sie in die Heimat und reden ſo über die Miſſion, von der Sie keine Spur wiſſen? Wie kommen Sie dazu?“ Da wurde er ganz verlegen und ſagte ſ<ließli<h: „Ja, ſehen Sie, wenn man jahraus, jahrein im Klub in Tientſin verkehrt, dann gewöhnt man
ſich die Phraſeologie des Klub3 an.“
(Heſſe, Die Heiden und wir.)
9.
Märtyrer.
In den Boxerunruhen in China wurden ſehr viele d<ineſiſche Chriſten um ihres Glauben3 willen zu Tode gemartert. Da3 Leben konnte man ihnen nehmen, aber nicht den Glauben. Der Erſtling in Hongtung in der: Provinz Schanſi, ein alter Mann, bekam von den Boxern 800 Schläge, ſo daß ſein ganzer Körper
geſhunden war. Aber er widerrief niht. Im Gefängnis lebte er noh einige Tage, dann wurde er hingerichtet. Zn Hohtſc<hau
in derſelben
Provinz banden
die
Boxer einen Chriſien und ſc<hichteten Holz um ihn, um ihn langſam zu röſten. In ſeinen Qualen wälzte er
ſich näher ans Feuer heran, worauf die grauſamen-
Boxer ſeinen Körper mit glühender Aſche und Kohlen bede>ten. Ein Soldat hatte ſchließlich Erbarmen. DerGepeinigte wurde herausgeholt und von Kohlen und“ Aſche
gereinigt.
widerrief nicht. 10.
Die
zwölf
Er
war
no<
am
Leben.
Aber
Jakob3
als
Quartiermacer.
(Allg. Miſſion3zeitſchrift, 1901.) Söhne
er
Rabenſchwarze Nacht, Sturm, Regen, Kälte, grundloſe Wege. Fünfzig Chineſen, müde, triefend, frierend: am ho<hwaſſerführenden Tung-kong-Fluß. Dor Fährmann wagt nicht, ſie hinüberzuholen. Es ſind Kaufleute, die die Neujahr3kage bei den Ihrigen in Hin-nen verbringen wollen. Drei Tagmärſche liegen hinter ihnen. Sie ſuc<en Herberge. Da, Hundegebell, ein einſames Gehöft. „Alter Onkel, wir möchten gerne bei dir übernachten.“ „Sd) kenn' eud) ſhon; ihr ſeid von Hin-nen, und was von dort kommt, iſt alles Geſindel.“ Und zu war der Laden. Bedrüct taſten die Männer weiter. Da, hundert Schritte weiter ein Häus8<hen. Der Vordermann hebt ſein trübes Lämpchen in die Höhe. „Freunde, wir ſind gerettet.“ Über der Tür ſteht „Fuk-yim-thong“, das iſt, Evangeliumshalle. Der Mann mit dem Laternhen: „Lehrer, wir ſind in Not; wir können nicht über den Fluß; gib uns Herberge. I< bete aud) Gott an.“ „Gelt, ihr ſeid von Hin-nen?“ fragt'5 aus dem Fenſter. „Ja“, lautet die etwa3 gedämpfte Antwort. Das iſt offenbar keine Empfehlung. „Du ſagteſt, du beteſt Gott an. Sag' mir die zehn Gebote!“ Er tut's. „Wie viele Söhne hatte Jakob?“ „Zwölf.“ „Zähle ſie auf!“ Und durd das Heulen des Sturmes und dur da3 Plätſchern des Regens hindurd) vernahm man Ruben bi3 Benjamin. Alle zwölf, keiner war vergeſſen worden. Der Riegel wurde zurückgeſchoben; ſie traten in einen hellerleudteten, traulichen Raum, eine Miſſion3kapelle. Der junge d<ineſiſ<e Prediger und ſeine nette Frau nahmen ſi freundlich der hungernden, müden, dur<näßten Reiſenden an. Bald brodelte auf der Feuerſtätte der Tee. Kanzel, Altar und Kir<enſtühle wurden mit tropfenden Kleidern behangen, und eine halbe Stunde ſpäter lagen die Müden auf dem Stroh. Hyen-kin-pak, der examinierte Laternhenmann, hatte heute auch dreiundvierzig heidniſchen Kameraden ein Obdach verſchafft und vor dem Einſchlafen gedacht: „Die Gottſeligkeit iſt zu allen Dingen nüße.“ Und wir wiſſen, der d<ineſiſche Prediger hätte den verregneten nächtlichen Wanderern Obdach gegeben auh ohne die Söhne Jakob3. Allüberall bewahrheitet ſich das Wort de3 Apoſtels (2 Kor. 5,17): „Iſt jemand in Chriſto, ſo iſt er eine neue Kreatur. Das Alte iſt vergangen; ſiehe, e3 iſt alles neu worden.“
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C., am 13. Oktober. al-Rir<he in Greensboro, N. ori Mem her Lut ceGra der ng Edlſteinlegu
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KEZSZEIIE | wem
Ii ſſtionSs- Taube.
er.SYEFS
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Die 169
Die Der
Tiger
als Führer
Wiſſions-Tauve.
zu- Gott.
Miſſionar Fr. Kaſten von der Goßnerſchen Miſſion in Indien erzählt: .Atemlo3 kamen eines Tage3 einige Heiden auf unſere Miſſionsſtation Govindpur gelaufen und baten um Sutz gegen einen Tiger, der in ihr Dorf eingedrungen war. „Er hat ſ<on viel Unheil angerichtet, er wird un3 nod) alle freſſen. Kommen Sie dod) und - ſchießen Sie ihn!“ ſo riefen ſie in höchſter Aufregung durcheinander. Wir bracen ſofort auf und folgten den Leuten, Bruder Kiefel mit einer Flinte, ſein <hriſtlicher Ko<h ebenſo bewaffnet. Im Dorf drängte ſid eine große Menge erregter Menſchen. Mitten im Ort ſtand ein Gebüſch, darin lag der Königstiger verſte>t. Vor unſern beiden Shüßen war ſhon der mohammedaniſc<e Diener einer heidniſchen Fürſtin aus der Nachbarſchaft eingetroffen, hod) auf einem Elefanten. Er zeigte allen ſeine Flinte und umkreiſte ruhmredig das Gebüſch. Dann nahm er unjern Kod) zu ſich hinauf, und beide erſpähten nun den Tiger. Im Nu riſſen ſie ihre Flinten an die Backen, und herau3 krachten zwei Schüſſe! In demſelben Augenblik aber war auc ſc<on der Tiger mit einem gewaltigen Sprung auf dem Elefanten. Er pate den Muſelmanen beim Bein, und obwohl er den Chriſten umſc<lang, um ſid) an ihm zu halten, ſo ſtürzten do< alle drei, ſich überſ<lagend, in die Tiefe. Dicht am Elefanten lag der Tiger, zwei Schritte von ihm der Chriſt und zwei Schritte weiter der Muſelman. Von allen dreien beſann ſich zuerſt der Tiger. Mit einem Saß ſprang er über den Chriſten hinweg und packte den Mohammedaner beim Senkel, den er mit wütendem Biß zertrümmerte. Dann ſc<hlug er ihm ſeine Krallen in die linke Bae und riß ihm mit einem Ruck die ganze Geſicht3haut ab bi38 an3 re<hte Ohr, ſo daß ſie mit der Naſe daran herunterhing = ein grauſiger Anblik! Wild ſprang er danach auf einen entſekt dreinſtarrenden heidniſchen Kol, in deſſen Schultern er ſeine Krallen grub, ſo daß die Wunden ganz durc<gingen, wie wir nachher ſahen, warf. nod) einen andern Heiden auf den Rüden und
eilte dem Walde zu. Bruder Kiefel konnte ihm noch eine Kugel-durd<h den Leib jagen, der er dann erlag. Am nächſten Tag fanden wir das ſtarke Tier tot im Wald.
*
Die Verwundeten
jtation
geſchafft.
Dem
wurden
auf unſere Miſſion3-
Mohammedaner
verbanden
wir ſeinen Schenkelbrud, ſekten ſeine Naſe wieder an ihren Ort und nähten ihm die Geſicht3haut an. Dann
wurde er auf einer Tragbahre ins Regierungs8hoſpital nah Randi gebracht, wo er zwei Tage darauf ſtarb.
Auch dem heidniſchen Kol verbanden Wir ſeine tiefen
Wunden, behielten ihn aber bei un3, weil er ſehr darum bat. Jd) hatte ihm jeden Tag den Verband zu erneuern, bi3 er nad) einigen Wochen geheilt in ſein Dorf entlaſſen werde konnte. Er nahm aber mehr mit als ſeine körperliche Geſundheit. Sein Herz war voll Dankbarkeit für die Hilfe, die ihm bei den Chriſten widerfahren war. Und vor allem -- er hatte Gottes Wort gehört und unſern HErrn JEſum Chriſtum liebgewonnen. Oft dachte er daran, wa3 alle3 unſer Heiland für uns getan und wie er für unſere ewige Seligkeit geſorgt hat, ja wie er uns zu Kindern Gotte3 gemacht und un3 unſerm himmliſchen Vater ſchon jekt in den Schoß gelegt hat. Dann bewegte tiefer Troſt ſein Herz, und er empfand die Wahrheit de5 Worte3, das der allmächtige Gott zu uns geſprochen: „J< bin der HErr, dein Arzt“, 2 Moſ. 15,26. So dur Gottes Gnade an Leib und Seele geneſen, fand er nicht eher Ruhe, bi3 er vor allen ſeinen Dorfgenoſſen die Liebe des Chriſtengotte3 verherrlicht hatte. Da3 machte einen ſol<en Eindru> auf die heidniſchen Kol3, daß der größte Teil des Dorfes mit ihm um die Taufe bat. So bildete ſich eine neue <hriſtlihe Gemeinde, und no< lange iſt Gott der HErr darüber geprieſen worden, daß er den Tiger in3 Dorf geſchi>t hatte. 7;
Maria mit dem ſtillen Angeſicht. Helene Frenkel erzählt: In Tandſc<haur kam ic oft in die Hütte der alten Maria. Die war mir ſehr lieb geworden. Ein Frauenlo38 hatte ſie wie viele tauſend andere in Indien. Sie hatte viel Shwere3 durchgemacht; aber jeßt lag auf ihrem Angeſicht ein himmliſc<er Friede. Sie war die Tochter eines heidniſchen Prieſter3. Sehnſüctig ſchaute ſie al3 Kind nac<h der Liebe ihres Vater3 au3; er achtete ihrer niht; denn ſie war „nur ein Mädchen“. Mit ſieben Jahren wurde ſie mit einem elfjährigen Knaben verheiratet. Al3 der ſeine Braut zum erſtenmal ſah, ſtieß er ſie mit der Fauſt. Bei der Hodzeit wurden ihr viele Söhne und viele Kühe gewünſcht. Von der im indiſchen Hauſe alle3 regierenden Schwiegermutter wurde ſie ſtetig mißhandelt. Aud in ihr ſtieg, wie in vielen indiſchen Frauen, der Gedanke auf: Wenn i<h einmal Shhwiegertöchter habe, werde
ich mich rähen. großen Zehen
Auf der Straße durfte ſie nur ihre
anſehen.
Nad) Jahren wurde ihr der glülichſte Tag zuteil: ſie gebar einen Sohn. Aber ſie wurde weiter miß-
handelt. Da kodte ihr einmal die Mil<h über. Nun ſtieß man ſie mit Füßen und warf die Blutende auf
Miſſions-Taube.
171
a FO
TTT
Die
P. Lorenz
P. Lorenz
Dorpat
Dorpat
und
und
ſeine Gemeinde
ſeine Schulkinder
bei Me h jerrin,
bei Meherrin,
Va.
Va.
Die: Mijſions-Taube.
172
die Straße. Aus langer Ohnmadt erwacht, ſ<leppte ſie ſic) de3 Nachts fort. Mitleidige Leute fanden ſie; und ſie pflegten und behielten ſie. Na< Monaten fragte ſie: „Warum ſeid ihr ſo gut gegen mich?“ PBakiam und ſeine Frau, ihre Samariter, waren Chriſten. Man erzählte ihr die Geſchichte von JEſu in Bethanien. Jhr Herz flog JEſu zu. Al3 Taufnamen wünſdte ſie den Namen jener Frau, von der un3 Luka3 erzählt, daß ſie zu JEſu Füßen ſaß und ſeiner Rede zuhörteSie wurde nun vielen zum Segen. An ihr hat die Miſſionarin verſtehen gelernt, wa3 JEſu3 der indiſchen Frau bringt. Ein indiſc<e3 Frauenlos8 wie tauſend andere, aber mit anderm Scluß.
Manderlei
aus der Miſſion.
(Von
C. F. Drewes.)
Piney Wood3, Miſſ.
Keiner ſollte verfehlen, Super-
intendent Sc<hmidt3 Bericht über dies neue Miſſion3feld zu leſen und den HErrn der Ernte zu bitten, ſeinen Segen ſowie die nötige Weisheit und Kraft zu ver-
leihen.
Mount
unſerer
kirhe
Zion,
New
Orlcans,
Miſſionsſc<hule
geſ<loſſen
worden.
iſt die
La.
Schule
Jnfolgedeſſen
In
einer
der
Nähe
Sekten-
iſt der
An-
drang zu unſerer Schule ſo groß, daß eine fünfte Lehrkraft angeſtellt werden könnte, wenn der nötige Raum vorhanden wäre. Luther Preparatory School in New Orleans. P. E. H. Wildgrube von der St. Paulskir<he, der in dieſex am 16. September eröffneten Hochſchule zeitweilig aushilft, iſt von der ſtädtiſchen Geſundheit3behörde wegen anſte>ender Krankheit in ſeiner Familie
da3 Unterridhten unterſagt worden. So fällt die ganze Laſt auf P. Oskar Lü>e. Die Miſſion3behörde hat in ihrer
Verſammlung
Profeſſor
Scherf.
für
die
Mobile, Ala.
:
am 8. Oktober
Anſtalt
berufen,
einen
Präſe3
nämlich
P.
und
Paul
P. Wilhelm Wolff, der unter Gotte3
ſichtlihem Segen in Mobile und Atmoxe, Ala., arbeitet, hat zu unſerer
nah
Freude
den
an
ihn ergangenen
Beruf
Paris, Frankreich, abgelehnt. Meherrin, Va. Miſſionar L. G. Dorpat, der auc<h Schule hält, hat gegenwärtig 44 Kinder in ſeiner
Schule.
Als die Gemeinde
lezten Monat
da3 vier-
hundertjährige Jubiläum de3 Katedi3musSs feierlich beging, feierte ſie zugleich das Jubiläum ihre3 Paſtor3, der Luther3 Katechi3mu2 nun fünfzig Jahre gelehrt hat.
Wir gratulieren nachträglich zum
die Bilder auf Seite 171.
Miſſionar krank.
Jubiläum.
Siehe
Unſer junger farbiger Miſſionar
1 Sloyd Gauthreaux zu Camden, Ala., hat von ſeinem .: Arzt den Rat erhalten, wegen ſeiner geſchwächten Gejj jſündheit aus dem Predigtamt zu ſcheiden.
Cheſter, Pa.
Hier wohnt etwa ein Dußend
kon-
firmierter Glieder, die aus unſerer Gemeinde zu Meherrin ſtammen. Einige Erwachſene begehren Unter-
richt im
lutheriſ<en
Glauben.
P.
Paul
Trumpoldt
aus Philadelphia iſt von der MiſſionSbehörde gebeten worden, dieſe Leute einſtweilen zu bedienen. Für die Armen. Der Winter iſt bald da. Mildtätige Miſſionsfreunde, die etwa armen Negern ge-
tragene Kleider und dies erſt beim
Schuhe
Schreiber
ſchenken
melden,
teilen kann, wohin ſie ihre Gaben
damit
möchten,
er ihnen
wollen
ſc<hi>en können.
mit-
Lichtbildervorträge über unſere Negermiſſion. Wir haben zurzeit zwei Lichtbildexvorträge. Nr. 1 behandelt unſere Negermiſſion in den Carolinas, Nr. 2 unſere Miſſion in Alabama. Screiber dieſes arbeitet gegenwärtig an einem Vortrag, der die Gebiete in den übrigen Staaten ſchildert, in Louiſiana, Miſſouri, Jllinois uſw. Der Winter iſt eine geeignete Zeit für ſolche Lichtbildervorträge. Man wolle ſih beim Sdreiber melden und zugleich angeben, ob man einen ProjektionSapparat und eine Leinwand benötigt. Die Bilder und der gedrukte Vortrag werden unentgeltlich ge-
liefert.
Nur
die TranSportkoſten
trägt der Beſteller.
Wir ſehen vielen Beſtellungen entgegen. ] Polenmiſſion. Der in der Septembernummer der „MiſſionsStaube“ aus einem andern Blatt abgedruckte Bericht über die Polenmiſſion dex Wisconſinſynode konnte den Eindruck erweden, al3 ob dieſe Miſſion noch
im Stadium des Probieren3 ſei. Ein in derſelben Nummer abgedruckter Bericht zeigt jedoch, daß dieſe Miſſion in Polen über die Anfang3zeit hinaus iſt und von
Gott reich geſegnet wird. Luſomiſſion in Braſilien.
kend anerkennen,
Wir
wollen
daß Herr Horſt in Ro>
hier
Js3land
dan-
für
die Herſtellung der vier cuts, die in der vorigen Nummer der „Miſſionstaube“ gezeigt wurden, in hohherziger Weiſe bezahlt hat. Schönen Dank! Miſſouriſche Gemeinde in Paris. P. Mart. Straſen
in Strasbourg reiſt einmal monatlich nach Pari3 und predigt in deutſcher wie in engliſ<her Sprache in der ihm frei zur Verfügung geſtellten engliſchen WeSleyaniſchen
Kirche im Zentrum der Stadt. Vier konfirmierte Glieder aus der Elſäſſiſchen Freikirche und zwei aus den
Vereinigten Staaten bilden die kleine Gemeinde. Zehn bis zwölf Beſucher ſtellen ſich zu den Gottes3dienſten ein. Die Kommiſſion für Miſſion im Ausland ſucht
einen Paſtor, der die Gemeinde übernehmen und .auch in franzöſiſcher Sprache predigen und miſſionieren kann. Die Pariſer Miſſion, 102 Boulevard Arago, Paris
XIV,
bringt jährlich viex Millionen Franken für ihre
Heidenmiſſionen
im
Baſutoland,
in Kamerun,
Mada-
gaskar und Tahiti auf. Sie hat 257 Miſſionare und Miſſion3gehilfinnen. Leider iſt dieſe Miſſion dur< und durch unioniſtiſch. 2 In Jndien gewinnt da8 Evangelium immer mehr an Einfluß. Ein hinduiſtiſher NRedht5anwalt ſagte: „Wir konnten Chriſto nicht entfliehen. E38 gab eine
Die Mijſſions-Taube. Zeit,
wo
[im
Evangelium]
waren.
unſere
Aber
Herzen
dur
gegen
ihn
bitter
und
überwindet
er
allen
Widerſtand
ſeine
gewinnende
Art
und
heftig
Weiſe
[unſer3 Herzen38]. JCEſu3 hält langſam, aber ſicher bei allen Leuten in Indien ſeinen Einzug.“ DaS iſt natürlich zu viel geſagt. Tatſache iſt aber, daß ge-
rade unter den gebildeten Indern ein Fragen nach Chriſto vorhanden iſt.
Suchen und (Wbl.)
Indiſche Sprachen. Sir George Grierſon hat in Britiſch-Indien, au8genommen in der Präſidentſchaft Madra3 und in.den Eingebornenſtaaten Haiderabad,
Myſore und Burma,
179 Sprachen
und 544 Dialekte
feſtgeſtellt. In einer Überſicht hat ex das Gleichnis vom verlornen Sohn in alle dieſe Sprachen und' Dialekte überſeßt. China. Dex aus der Zeit der japaniſchen Beſezung der Stadt Tſingtau bekannt gewordene Miſſionsmann
S. J. Vo3kamp hat von der Miſſion3behörde der Vereinigten Lutheriſchen Kirche den Auftrag erhalten, in Hankow in die ſchriftſtelleriſche Arbeit für die lutheriſche Kirche Chinas einzutreten. Das Syriſche Waiſenhaus in Jeruſalem
zählt 203
Knaben und 50 Mädd<en, wozu in Bir Salem 30 Knaben und im Waiſenhaus zu Nazareth 19 Knaben kommen.
In
dem
Mäddenerziehung3haus
Talitha-
Kumi zu Jeruſalem befinden ſich 60 Mädchen. Dieſe Schulen gehören dem Deutſchen Jeruſalemverein. RNhodeſia.
Miſſionar
Bourgaize
diſtenmiſſion in Süd-Nhodeſia
lige
Ereigni3:
Bald
von
der
Metho-
erzählt folgendes drol-
nach ſeiner
Ankunft
in Nhodeſia
lernte ex einen alten, treuen farbigen Vorſteher kennen. Weil er wußte, daß die Eingebornen gerne Kleider der Weißen haben mögen, ſchenkte er dem Alten einen langen Paſtorenrod>, der vor Alter ſchon grün ausſah. Al3 die nächſte Verſammlung ſtattfinden ſollte, ſchaute der Miſſionar nah dem alten Vorſteher aus. Endlich kamen zwei Männer den Weg entlang. Einer der
beiden war der Vorſtehex. Sein Begleiter aber hatte den langen No> an, während der Vorſteher ſtolz hinter ihm herging. Der Miſſionar fragte den Alten: „Wie kommt e3, mein Freund, daß dein Begleiter den No> trägt, den ich doch dir gegeben habe?“ Der Vorſteher war überraſcht, daß irgend jemand ſeine Anſicht nicht teilte, und erwiderte: „Wenn ich den Ro> trage, wie kann ich ihn dann ſehen2“ Oſtafrika. Der Bethel-Miſſion eröffnet ſich in der an Ruanda und Urundi ſtoßenden Landſchaft Bugufi, auf die ſhon 1906 Dr. Richard Kandt aufmerkſam gemadt hatte, ein neues Arbeitsfeld in Oſtafrika. Im Januar 1929 unternahm D. Johannſſen „in Begleitung ſeiner Frau von Bukoba aus dorthin eine Erkundigungzsreiſe. Sie wurden von den Eingebornen freundlich aufgenommen. Abgeſehen von einer kleinen, aus Mangel an Miſſionaren und Mitteln wieder aufsgegebenen Anfang3arbeit der Wezsleyaner, hat hier weder die katholiſche Miſſion noh der J3lam Eingang gefunden. Die Zahl der Bevölkerung wird auf 40,000
173
geſchäbt. Cine in Bugufi unternommene Arbeit verſpricht allem Anſchein nach Erfolg und kann auch dazu dienen, daß dem für Deutſche jezt verſchloſſenen, unter belgiſchem Mandat ſtehenden Ruanda geholfen wird. In Ruanda iſt übrigens eine gewaltige Hungersönot ausgebrochen, der viele Tauſende von Menſchen zum Opfer gefallen ſind. Neiſende berichten, daß Hunderte von Leichen verhungerter Eingeborner an der Straße nach Uganda liegen. ; Leipzig in Oſtafrika. Jn einer Flugſchrift dieſer Miſſion heißt es: „Herrliche Arbeitsfelder hat Gott unſerer Miſſion anvertraut. Wie ſchnell iſt in Oſtafrika die Zahl unſerer Chriſten gewachſen! Im Jahr 1914 zählten die Gemeinden um den Kilimandjaro herum nur etwa 4,000 Seelen. Troß der ſchweren Zeiten iſt die Zahl Ende 1928 ſchon auf 16,000 geſtiegen. 3,300 Taufbewerber ſtehen noh im Unterricht. Weitere Tauſende drängen ſich herzu.“
Madagaskar.
Auf
dieſer
großen
Inſel
arbeiten
neben der Staatskir<e Norwegens au<h zwei amerikaniſc<h-norwegiſ<he lutheriſche Kir<hengemeinſ<aften,
die Freikirche und
die Vereinigte Norwegiſche Kirche.
Miſſionar E. A. Nateaver von Fort Dauphine, Madagaskar, ſagt: „Die lutheriſche Kirche Madagaskar3, die etiva 100,000 Seelen zählt, iſt eine rührige Kirhe; ſie
iſt ſich ihrer beſonderen Aufgabe völlig bewußt und hält viel auf ihr Erbe. Sie gedeiht und wächſt in Großſtäd-
ten ſowohl als in Landſtädten. Sie iſt tätig im Erziehungs5werk, iſt reich an Werken der Barmherzigkeit und fleißig in der AusSbreitung de3 Evangeliums. E3
iſt eine hoffnungsvolle, eine wachſende und eine ſingende Kirche. Möge ſie als ein Bollwerk daſtehen gegen den ſie anſtürmenden ModerniöSmus!“ Neuguinea. Auf einer Konferenz in Briöbane am 15. Mai wurde folgende3 vereinbart: Die Nheiniſc<he
Miſſions38geſellſ<haft nimmt ihr früheres Arbeit3zfeld um Madang herum in Neuguinea zurü> und arbeitet
dort
am
ſc<en Volkskirhe. Finisterregebirge
Aufbau
einer
einheitlichen
papuani-
Die Arbeit an der Raiküſte und im wird in Zukunft von den lutheri-
ſchen Miſſionen in Neuguinea, beſonder3 von der Jowaſynode, betrieben. Die Neuendettel3auer Miſ-
ſion tritt den beiden zur lutheriſchen Miſſion in Neuguinea verbundenen Körperſchaften der Jotwaſynode und der Vereinigten Lutheriſchen Kirhe Auſtraliens als gleichberedhtigter und gleichverpflichteter Bartner
bei.
Die
Zuſammenarbeit
ſoll ſo organiſiert
werden, daß gewiſſe Abſchnitte de8 Geſamtwerke3 von je einer der drei Körperſchaften al3 ihr beſonderer Teil der Arbeit verwaltet werden und ſchließlich Neuendettel3au ſein urſprüngliches Arbeitsfeld al38 ureigene3 wieder betreut. Menſchenfreſſer auf Malaita. Malaita gehört zur Gruppe der Salomoninſeln im Stillen Ozean. Auf dieſer Inſel wohnen immer no<h Wilde, die dem Kannibali8mu3 ergeben ſind. Lekßte38 Jahr wurden fünfzehn Poliziſten auf der Inſel erſchlagen; do<h wurden nur dreizehn Leichname gefunden.
-
Die
Mijſions-Taube.
Board for Colored Missions TREASURER'S REPORT, July 1, 1928, to June 30, 1929 A
---
Tus 19 1828 AsSet 1.
2. 3. 4. 5. 6. 8. 9.
Receivable
Land
(Investments)
Donation
S
.......
S810.16
...............
18. Synodical Debt Collection
(Overdraft
at Bank)
Dobits
1. Administration
EITEN, DESI eu Efe Regerye ........
8. Salaries 9. Sundries
8
500.00 2,463.97 5,757.00 604.10 10,715.49 2,184.47
5,931.89 10,138.98 ---------|
636.01
-...--....
.....
to Resgerve
WE SIS
1927--1928
1927
.........
20. Total, 1928--1929
(Ses A-21)
11,739.49
n Ep
.
1,738.12
Missions ............--+-23. . Students" Fund 1.5.0... 24. Sale of Savings-banks ...-.. 25. Total, 1927--1928 1,26. Total, 1928--1929
ESI
83. Atlanta, Ga. irmi
................
Bn
6,176.23
5,000.00
162,627.99 8152,827:09
SIG
EI
46. (618: 10 7.05
9 GE
0
EE
Luther
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Cumbel
14. New
.........
Orleans, La. -- Bethlehem
Mount Zion .............
16. Nyland,
Ala.
...............
18. Philadelphia,
Pa.
759.40
1,001.00 67.50
TE +
E N NEEIARSEMENG
Memorial
S1,468.98
125.00
7. Catherine, Ala. ............. 8. Charlotte, N.C.--Bethel ....
:
4,538.86
?
3836.31 506.85
2,000.00
85.00
689.47 "5758 . 1,300.00 1.00
1.00
...........
596.80
6.00
20. Rock West, Ala. ............ 21. St. Louis, Mo.--Grace ......
772.62
847.71 535.00
19. Possum Bend, Ala. ..........
22. Tilden, Ala. ................ BASES : E G EN IIS IERLIZEI ER 220 Total
8168,369.71
996.35
NORD SESCOHNINN
2 17. Pensacola, Fla. .............
8174,301.60
EEN
6G- Camden, Ala. ...........--.-
15.
49,863.18
-=-----
Ee GENI IÜIGE Nn
FeS
11. I 1 Luth 11 7 SIE - SEE EA ITDEOLEEG Coe Jubilee Collection ........... 13. Napoleonville, La. ...........
d
-
146.00
+ Alabama Luther Collegs ..... 32,315.85
1,318.0
......... 8193,894.60
(See A-20) ..........--
Building Fund (0
10. Greensboro, N. C.--
74.95
'967.50
8 4,231.80 12,317.00 604.10 17,953.58 3,434.47 5,000.00
32,422.80
8,540.15
11663146
1,880.00
........- SER 42
8383,070.34
5
3.878.92
7,600.12
.........---
“Credits water eg Received
3384,042.72|
"780.45
45.05
9,380.08
697.00 168,369.71 14,237.09
2- Arlington, Ala. .............
75.00
......-..
412.41
551.00 174,301.60| 18,199.84
672.92
114,886.90 16,416.43
'678.64
18. Transfer to Building Fund. .
A
852,285.98
81,450.42
Mae 5,748.08
14. Misgionstaube .........-.. NE DES TSD SSNSGENIUESS 16. Accounts Receivable -Charged Of .........-
3
--------||
......-.----...-........-.-.--.......
13. Sale of Savings-banks
5
38,295.90
EIL 2020 8 2,899.06
1,623.65 -
7,238.09|| 1,250.00 5,000.00
412.41
1,833.97
......bocoianhien.
1,767.83|| 39,810.00||
33,250.00
1,050.00
12. Superintendents
Total, Meta
88.52
470.74 910.00
1,751.50|
500.00
3122
RN
11. Students" Support
19.
915.16
13,067.02 17,552.85 39.55 1,242.14
18,000.00
220.10
1,701.50
839,746.32
3,311.86 1,250.00
10. Traveling Expenses .......
17. Transfer
50.00
S
2,000.00
1.16 600.00
EEE 00.00
5. Interest Paid ....».......
74 Repairs".
495.00||
118,692.98|| 18,527.36|| 133.74 2,467.53
39.45
689.68 310.00
........... 8 2,420.79
......-.-.....--
' 8. PSE * 4. Ingurance
5,000.00
49.07
...........
Mission Fund B
2. Equipment
S
2,250.00
............
HO STrangitOLVAY-i:1-ieia2722e0ejef12]*12121232[S!e/ejeiee!= 20. Mission Fund. (SeeB.) ............. 21. Building Fund. (See C.) ............
GERI
June 30.1929
Accounts --- Credit
Accrued Liabilities .................. African Missions .....-......-....-.... Bills Payable (Money Borrowed) ..... Dominick, Albert .................... Endowments and Legacies ............ Insgurance Rezerve ............-.---... Mission Fund Regerve ...............
Cash
600.00|
121,317.61| 25,318.15
15,000.00
...-....---------..--.....
Liability
3
10,442.39 10,762.06 173.29 1,459.67
Jubilee BooKk ............--ueeieiuiuieieii Petty Cash Accounts ....-......---..-
10. Suspense
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17.
......
Accounts Receivable: Missouri Synod. . Accounts Receivable: Wisconsin Synod Alabama Bock Account ..........-.-... Automobile Advance .......--..-.......
7. Bodum
Credits
Accounts -- Debit
Accounts Receivable-- Stations
Bills
Debits
(See A-21)
936.26
Ai)! ZEIGEN
........... 318,199.84
8 66.00
8514,237.09
Die
Hiijſtions-Taube.
Analysis of Building Fund Balance D Ackerville, Ala. ..........-.--.-.-. Birmingham, Ala. .............. Camden FAI R IEE Fe iE hetata 8 os Catherine Ala. SOSE RESIN» as
ObicagoBl
1
Debits
Credits
31,013.75 785.08 759.40 1,001.00
252070610 G8987577:0808180
Greensboro, N. C.-- Luther Memorial and Grace ........... HightPoimt NCHT deleteee Immanuel Lutheran College-Regidence ...-..-----.-. |
Administration
Building
..
RockiWestf AIR EZZ NN SERS ISE Spartanburg, S.C. ..........-.---
TOtals ARTS CHT ee ew üesSTDEVUTES SS NN Safe Swen
Balance, June 30, 1929 AQ2 ESSER OS RR
348.43
4,463.86
10.00 2,047.74 5,214.53
2,459.03
847.71 1,071.48
36,922.89
813,099.12 6,922.89
ments covering operating costs are sent to these synods after the close of each month. Our obligations must be met before the month closes. The reserve gives us that much money to operate with. Our Mission Fund is now balanced monthly. 3. The ycar just clozed records a gratifying increase in our “Endowments and Legacies" (Line 15). More than 37,000
86,176.23
Analysis of Receipts
was
get a true
Sources
......-------
Credited to: African Colored Colored Indigent
Synod
.......-.-.-
Synod
........-
10,442.39 10,762.06
25,318.15
618. 0
........-.-
(Exhibit
A
Should
of
be readily
the
La.,
8225,186.30
8225,186.30
brought
during
in Char-
51,300.
In
Greensboro,
at
lots
School,
New
Orleans,
La., and
a chapel
was
arranged
in Grace School, St. Louis, Mo. In Philadelphia an additional piece of land was acquired. Special assessments for local benefits account, in the main, for the other disbursements.
have
FOR
COLORED
SYNODICAL
Fund
ended
W.
ECKHART,
Certificate. the books
examined
MISSIONS
OF
June
1929,
CONFERENCE 30,
and
THE
accounts
of
EVANGELICAL
OF NORTIL and
Treasurer.
AMERICA
the
LU-
for
certify that the
the Treasurer's yearly report for the Same period is in agreement with the books of account, which have been the Subject of our examination. In the course of our work we traced all recorded cash receipts to the deposits in bank; the cash disbursements
were substantiated by approved vouchers and paid bank checks. The overdraft in bank at the close of the year was reconeiled with the depositary's certificate of balance. August 23, 1929.
JEFF K. STONE AND COMPANY.
Ein
geſegnetes Wohltätigkeit8werk.
Unſer lutheriſche38 Sanitarium für Lungenleidende zu Wheat Ridge, Colo., bietet wieder
zu dieſer Weihnacht3zeit
8183,469.10
8183,469.10
with
The need of Such a re-
gerve Should be apparent when it is considered that sState-
ſeine weitbekannten
Weihnacht8marken zum Verkauf an. Die Marken werden unſern Gemeinden dargeboten von der Waltherliga, dem Jugendbund unſerer Synodalkonferenz, der ſchon jahrelang in beLÜTMERAN SANITARIUM ſonderer Weiſe für das Wohl der Anſtalt in Wheat Ridge geſorgt hat. 875,000 ſind nötig, wenn alle Bittgeſuche um freie Koſt und Pflege zu Wheat Ridge im nächſten Jahr gewährt werden ſollen. Obwohl dieſe Summe nicht gering iſt, ſo kann das Ziel dennoch mit Leichtigkeit erreicht werden, wenn ein jeder eine kleine Gabe WHLAT
RAIOGE
COLORADO
für dies geſegnete Heil3werk ſtiftet. "* Man beſtelle ſeine Wheat Ridge Christmas Seals von der WALTHER
LEAGUE,
6438 Eggleston Ave., Chicago, I11.
Bitte.
the
Regerve"
gynods on their June operating statements, and the rest was Set up as a reserve.
chapel
Statement of asset and liability accounts as pregented in
(Line 17). Last year the Mission Fund carried a credit balance of 35,931.89 (sce Line 20). A part of this balance (3931.89) was credited to the Missouri and Wisconsin (35,000)
The
were bought for the new chapel and school. Buildings were erected at Arlington, Posgum Bend, Tilden, and Tinela, Ala. Extensive additions were made in Mount
its fiscal year
understood,
“Mission
C).
lotte, N. C., was Sold for 8767.50, and the parsonage
Napoleonville,
As it is almost exactly parallel to the report of a year 280, the comment will be brief.
exception
must
Bethel
last year
1. The foregoing report reflects in condensed form the figcal business of your Board for the fiscal year 1928--1929.
92. Exhibit
to Reserve"
5. There were only minor building operations
TIIERAN
=
possible
“Transfer
the
BOARD
121,317.61
Credited to: -. African Miggions .......----- 8 1,767.83 Colored Migsgions ....-...-....- 166,846.08 Colored Misgion Buildings .... 14,237.09
Indigent Students
85,000
total, as that is not an
We
1928--1929 Received from: -Missgion-stations ........--..- 3 26,171.83 Missouri Synod ......--...--504.81* Norwegian Synod ........... 435.85 Slovak Synod ......--------250.00 Sundry Sources ....-......-.-9,470.85 Accounts Receivable: -Wisconzgin
the
THEo0.
6,290.97
-Misgions .......-.---- 3 133.50 Misgions ..........--. 192,048.59 Misgion Buildings ... 32,036.71 Students ..........-. 967.50
Missouri
picture,
Respectfully Submitted by
1927--1928 Received from: -Mission-stations ............-. S 23,520.28 Missouri Synod ............. 156,432.73 Norwegian Synod ........... 759.02 Slovak Synod ...........---500.00 Wisconsin Synod ........---16,478.85
Sundry
to this account.
be deducted from the 1928--1929 actual operating expense.
E
Accounts Receivable: -Missouri Synod .......... Wisconzin Synod .........
added
4. Vor comparative purposes, Exhibit B lists the MisSion Fund disbursements and receipts for two years. To
Zion
(See ID
175
Wer
unſerer
Luther
Preparatory School
hier
in New
Orlean3 eine gebrauchte, aber ſonſt noc<< gut erhaltene Nähmaſchine geben möchte, wende ſich gefälligſt an REy. G. M. KRAMER, 1312 Antonine St., New Orleans, La.
Die Wiſſions-Taube.
176 Neue
Contributions Received by the Treasurer.
Druſachen.
September 1--30, 1929.
Luther's Large Catechism. With Special Paragraph Heads and Notes. A jubilee offering for the fourhundredth anniversary of the original publication
Received for Colored JMissgions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 320.00; Bethany, Nyland, 3.23; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Rock
Mueller, Ph. D., Th. D., Professor of Systematic Theology, Concordia Seminary, St. Louis, Mo. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 195 Seiten 5% X8%. Preis: 81.35. Dieſe zeitgemäße, vortreffliche Darbietung des Großen Kate<hi3mus8 D. Martin Luthers ſollte in dieſem Jubeljahr viele und fleißige Leſer finden. Die Leſer werden es dem geehrten Profeſſor Dank wiſſen, daß er ihnen dies herrliche Werk des unvergeßlichen Lehrers der Chriſtenheit in dieſer lezten Zeit der Welt in die Hand legt.
roe, 4.41;
of the Large
David
Catechism,
1529-1929.
By
Joln
7.
The Story .of a Great AMissionary Derſelbe Verlag. Preis: 107 Seiten 54 X7%.
Livingstone.
Hero.
50 Cts. Dies iſt die ſiebte Nummer in der unter D. L. Fürbringers Aufſicht herausgegebenen Serie von Ilen and Alissions. Die Leſer der „Miſſionstaube“, die die in dieſem Blatt veröffentlichte Leben3beſchreibung de38 berühmten ſchottiſchen Miſſionar3 und Afrikaforſcher3 vor einigen Jahren geleſen haben, werden es ſchon erraten, ohne daß es ihnen ausdrüclich geſagt wird, daß hier in dieſem neuen Miſſion3buch feſſelnder Leſeſtoff zu finden iſt. Es verdient beſondere Anerkennung, daß der geehrte Verfaſſer auf 38 von den 102 Seiten des Buches Livingſtone8 Tagebuch vom 19. März bis zum 30. April 1866 einfach abdruden läßt. = Wir hoffen, daß die Serie Alen and Alis81018 bald wieder von einem lutheriſ<en Miſſionar er-
zählen wird. Bartholomäus Ziegenbalg, Hans Egede, J. M. Bühler und andere ſollten wohl bald an die Reihe kommen.
Sacred Choruses. By Walter Sassmannshausen, 5220 Pensacola Ave., Chicago, Ill. No.10: The 150th Psalm. Preis: 20 Ct3. Zu beſtellen beim Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Dieſe muſikaliſch gefällige Kompoſition wurde von den Be-
ſuchern der Feier des vierhundertjährigen Katechismusjubiläums in Chicago gelegentlich der Verſammlung der Delegatenſynode in River Foreſt, JUl., gehört.
HXoly
Night.
Children's
by 1. F. Bade
ſelbe Verlag.
83.50.
Dies. iſt ein gediegenes, Kinderfeier
Sonntagsſchulen
Christmas
Service.
Compiled
Theo. Struckmeyer.
1928.
Der-
Prei8: Einzeln 5 Ct8.; das Dußzend 50 Ct3.;
das Hundert
die
and
zu
wirklich kir<lices Programm
Weihnachten.
FJo!y Xight
Mögen
beſtellen!
viele
Schulen
Vier kirchliche Kompoſitionen. Solo: From Heaven By Herm. M. Hahn. Preis: 50 Ct8. = Solo: 1 Follow On. By Herm. M. Hahn. BPrei8: 50 Solo: Praise the Lord. By Ros Vors. Prei3:
Concordia
Verlag.
Christmas
Preis:
Jedes
Set
Greeting
Cards.
Above. Savior, Ct8,=50 Cts8.
Derſelbe
von zehn kolorierten Karten
mit Kuverten verkauft die Schule oder die Sonntag8ſchule für 25 Cts. Dieſe zehn mit Bildern aus der Weihnachtsgeſchichte ge-
wählten und
verſehen, die
fein kolorierten Karten
ſind mit paſſenden Verſen
Prof. W. G. Pola> beſorgt hat.
Von L. Thimme, „Bunte Fenſter für ewiges Licht. . Sen is Preis in Leinen: Brunnenverlag, „Gießen und Baſel. Die in dieſer Nummer der „Miſſionstaube“ aus dem an| gezeigten Buch abgedruckte Erzählung aus der Chinamiſſion jjzeigt/ daß wir hier eine wirklich feine Sammlung von Erzäh-
lungen haben.
3.19;
Bethlehem,
Bethlehem,
bud, 4.15; Concordia, Orleans, 15.00; Holy
Holy
New
Ark,
Orleans,
8.32;
Bethlehem,
57.50;
Christ,
Mon-
Rose-
Lowerstone, 5.00; Concordia, New Cross, Camden, .28; Tbenezer, At-
more, 7.18; Faith, Mobile, 11.00; Gethsemane, Hamburg, 3.94; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 15.50; Grace, Ingomar, 2.25; Hope, Kings Landing, 6.66; Immanuel, Penzacola, 1.60; Immanuel, Shankletown, 3.00; Immanuel Lutheran College, GreensSboro, 1,059.54; Luther Memorial, Greensboro, 8.17; Mission in Baltimore, 6.75; Mission at Baghi, 4.81; Mission at Catherine, 2.95; MisSion
at
Cleveland,
69.28;
Mission
at
Maplesville,
1.92;
Missions at New Bern, Swansboro, and Fayetteville, 7.02; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 10.07; Mount Carmel, Midway, 3.40; Mount Olive, Tinela, 3.00; Mount Zion, Bostian Crossroads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 7.39; Our Savior, Possum Bend, 1.77; Pilgrim, Birmingham, 12.16; St. Andrew's, Vredenburgh, 5.58; St. James's, Buena Vista, 3.97; St. John's, Joffre, 3.08; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 3.00; St. Luke's, Lamison, 2.88; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 3.53; St. Mark's, Atlanta, 15.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 5.30; St. Matthew's, Meherrin, 17.24; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, New Orleans, 25.00; St. Paul's, Oak Hill, 8.99; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 1.80; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philips, Philadelphia, 25.00; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 26.17; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 26.70. ILiscellaneous: Yred Meese, Frazee, Minn., for Negro Missions, 385.00; for Students' Fund, 5.00. Mrs. D.W. Reeb, Humberstone, Ont., Can., 5.00. Per C. J. Schrader, Echo, Minn., for- Greensboro, N. C., 55.00. Per Wm. IL. SEINS from N. N., Broadlands, I11., for Students' Fund, For Philadelplria Chapel: “A Friend of Misgions," Altenburg, Mo., 33.00; Mr. and Mrs. Geo. Kneeland, CoIumbus, O., 5.00; H. A. Block, Rockford, I111., 10.00; Mrs. Karoline Kellermann, College Point, 1.. 1., N. Y., 2.00. N. N., Duluth, Minn., 1.00. "THE0. W. ECKHART, T'reasurer.
für
und
-=- Chorus: Sing, O0 Ye Heavens. (Concordia Collection.) By J. H. F. YHoelter. Preis: 75 Ct35. Derſelbe Verlag.
1929
West,
Quittung. Miſſionar G. M. Kramer: Dankend erhalten Frl. Anna Eſtell, Perryville, Mo., 82.50 für arme Neger.
von
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird.
“Nov 29" bedeutet, daß das Abonnement dept abgelaufen iſt.
bezahle prompt,
gütigſt an damit die
ſeinen Agenten oder direlt Lieferung nicht unterbrochen
an zu
Man
uns, und zwar werden braucht.
E3 dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bi8 der Adreßſtreifen dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt.
auf
Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, welc<es Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. ----
Die „„Miſſions-Taube“* erſcheint
in BEE
* Von "
einmal
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D
Rn mit SRE ona u ee 1 ExemplaT annere ennneennnennnnennnnee enen 50 Ct8.
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On n St StLouls, oſt NE . OED Louis, dur) durc< Dräger Träger oder oder Poſt
„
„
37 Cts.
Lezoger" bezogen, ſowie ſowiei isin
„
Canada uundnd im im Canada
Auke u
Brieſe, welche (eſteungen Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion
betreſſenden
Einſendungen
ſind zu richten
an
Rey, €. F.
Drewes, 3558 S. Jeſſerson Ayenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die
Negermiſſion
an den Kaſſierer, Ur, Theo. W. Eckhart,
Avenue; St, Louis, Mo.
3558
S8. Jefferson
D
Ä
5] ] J 7
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen SEEG Published Acceptance
monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly in advance, Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louls, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor mailing at speclal rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
51. Jahrgang. BEV
Dezember
EEE
EBE
1929.
Ur. 12.
eer eee
„Die Herrlichfeit des HErrn gehet auf
A Good
über dir!“ Jeſ. 60, 1-6. Melodie:
„Nun
ſinget und
Denn ſieh, im fernen Land Hält dunkle Wolkenwand Berg und Tal umfangen,
Und ſpendet Kraft und Segen, Zu fördern Gottes Rat.
Doch dir iſt aufgegangen Die Herrlichkeit des HErrn.
Da3 gnadenvoll dir naht
Des Kreuzes Gnadenſchein,
Daß die Strahlen dringen
Weit, weithin übers Meer zwingen
* -
5 per cent., payable Semiannually, on May 1
and November 1. Interest coupons attached
Weither deiner Söhne
to each
Und Töchter frohe Schar. Wie
leuchtet
da
Collections.
die Schöne
De3 Lichtes wunderbar! JEſu3 iſt das Licht.
Zion, ruf getroſt!
ſingt
Notes for 81,000, 8500, and S100.
Interest.
Dir naht der Heiden Macht:
.
JEſus iſt das Licht.
: mit
hohem
Ihr Chriſtenleute all'!
note.
Interest
Coupons
payable bank.
at
Par
accrued
and
maturity
principal
through
Sc<all,
and
interest
Viel tauſend Lobgeſänge: Der Tag de3 Heils iſt da!
Address your application remittance payable to
) Wendebourg.
are
own
Since
November
1
19297000
Your
Wilhelm
notes
your
Price.
Mit der Völker Menge Laßt klingen fern und nah
SUIS LT Singt Halleluja!
i
1, 1930, to No-
Denominations.
Schon weicht die kalte Nacht,
Der Wolken finſtres Heer. Zion, ruf getroſt! Nun
EIN EI November Wea IL :
Zion, mach! dich auf!
Erheb' und rühr' allein
CORP 200,000:
ALUIXICLIES,
Zion, mach' dich auf!
Zion, werde Licht!
Flammengarben
Amount. Ee EIE
Da3 Licht den Völkern fern.
Zion, werde Licht!
Investment.
Securities. . 'Ten-year Serial 5% Gold Notes of 1929. Borrower. The Board for Colored Missions, under authority of the Synodical Conference.
ſeid froh.“
Du Volk de8 HErrn, wac<h' auf Und eil' in frohem Lauf Deinem Licht entgegen,
Ur.d
von Nordamerika.
/
local banker will be pleased to explain whatever may not be clear to you.
and
make
Jyour
THEO. W. ECKHART, Treasurer, 3558 S. Jefferson Ave.) St. Louis,
Mo.
2
Die
178
Hijſions-Taube.
Eine offene Tür in Miſſiſſippi für unſere Negermiſſion. Letzten Winter kam Herr C. Johann, ein Glied der Gemeinde in Collin35ville, ZU., zu unſerm Miſſion5direktor C. F. Drewes, um ihn zu fragen, ob wir eine lutheriſcqe Gemeinde in Piney Wood3, Miſſ., hätten; er und ſein Bruder hätten ein glänzendes Anerbieten bekommen, dort als Blumengärtner zu dienen. Seine Frage mußte mit einem Nein beantwortet werden. Er wurde jedod) ermuntert, dorthin zu reiſen und an Ort und Stelle einen perſönlichen Einbli> in die Sachlage zu nehmen und dann wieder zu berichten. Das geſchah. Sein Bruder blieb in Piney Woods. Anfangs Juli kamen nun die beiden Brüder zu Miſſion3direktor Drewes und berichteten, daß der Präſes der Negeranſtalt in Piney Woods ernſtlich und aufrichtig wünſche, daß ein Arbeiter aus unſerer Negermiſſion geſhi>t werde, um in der Anſtalt und Umgegend zu wirken. Jhr Bericht lautete ſo günſtig, daß Miſſionsdirektor Drewes an Superintendent Georg A. Schmidt in Selma, Ala., ſchrieb und ihn beauftrggte, in nächſter Zeit einmal nad) Piney Wood3 zu reiſen. Da dieſer jedod) gerade damal3 die Reiſe nicht unternehmen konnte, ſo erklärte ſic) P. E. A. Weſtcott, ſein Gehilfe, bereit, ſeine Stelle zu vertreten. Ein
günſtiger
Bericht.
P. Weſtcott3 Bericht lautete günſtig. So beſchloß "denn die Kommiſſion für Negermiſſion, Superintendent Sc<hmidt zu beauftragen, nad) Piney Wood3 zu reiſen, um die Sade in Gang zu bringen. EZ ſchien eine vielverſprehende Miſſion3gelegenheit zu ſein, die aber großen Takt ſeitens de3 Leiter38 erforderte. Obwohl P. Schmidt reihli< Arbeit hatte, war er doch willen3, dem Wunſd) und Auftrag der Miſſion35behörde zu folgen, und reiſte am 20. September im Automobil von Selma nad) Piney Wood3, 240 Meilen. Laſſen wir nun Superintendent Schmidt über ſeine Reiſe erzählen. Er ſ<reibt in ſeinem ausführlichen Bericht an Direktor Drewe3: ' I< will hier nicht weiter die Gefühle beſchreiben,
die mein Herz bewegten, während id) dur< den Staat
Miſſiſſippi mit ſeinen Zehntauſenden unwiſſender, ins Verderben eilender Neger fuhr. Durd wel<he Gegen-
den man aud reiſt, überall gibt es Felder auf Felder, die
von
unſerer
lutheriſchen
Kir<he
beſezt
werden
ſollten; denn hier gibt e3 viele, viele bedauern3werte
Kinder Hamzs, die ohne die ſeligmachende Erkenntni8
Chriſti dahinleben, ſterben und ewig verderben.
«46 8002
Ankunft
in
Pincy
Wood3.
A153 ich abends um zwanzig Minuten vor ac<ht Uhr in Piney Wood3 ankam, erkundigte ic mid) nach Herrn Johann. Er war nicht auf dem Collegeplatz; er hatte ſic) nac dem naheliegenden Ort Braxton begeben. Ein Student führte mic< zur Wohnung des Collegepräſidenten Jones. Dieſer wohnte gerade einer Fakultätsſikung bei, die in ſeinem Hauſe gehalten wurde. Seine Wohnung iſt auch zugleic) das community house für die Studenten. Herr Jones iſt, wie Sie ja wiſſen, der Gründer und Leiter der Schule. Er iſt etwa fünfzig Jahre alt, ein liebenswürdiger Mann, anſpruchslo3, aber offenbar tüchtig; denn e3 erfordert Tüchtigkeit, eine Anſtalt zu gründen, wie er ſie binnen zwanzig Jahren ins Daſein gerufen underweitert hat. Er unterrichtet nicht. Er iſt nämlich viel unterwegs und kollektiert Gelder für die Anſtalt. Wir hatten kein langes Geſprä an jenem Freitagabend, denn wir waren beide müde. Unterredung
am
Samstag.
Am Samstagmorgen hatten Prof. Jone3, Herr Johann und id) eine Unterredung. E3 wurde mir geſagt, wa3 von uns gewünſcht werde. Die Fakultät hatte früher einen Kaplan in der Anſtalt, einen alten Negerpaſtor aus Jowa. Die Anſtalt bezahlte ihm Gehalt, und er wohnte mit ſeiner betagten Gattin auf dem Collegeplaß. Seine Arbeit war jedod) nicht zufriedenſtellend. J< wurde ſpäter in einer Verſammlung gefrägt, was wir für unſere Arbeit fordern würden. Prof. Jone3 betonte ſofort, daß kein Fond3 für die Arbeit vorhanden ſei. In der Verſammlung, die ic) am Morgen mit ihm und Herrn Johann hatte, wurde mir geſagt, daß e3 der Wunſd) der Leiter der Anſtalt ſei, daß ich den Gottesdienſt am Sonntagmorgen und den Religion3unterricht während der Wocde übernehmen und behilflid ſein ſolle, daß ein <riſtlicher Geiſt in der Anſtalt walte. Um drei Uhr nachmittags hatte ich eine Verſammlung mit dem Komitee, das früher die religiöſe Leitung in Händen hatte. In dieſer Verſammlung wurde jedo< niht3 Neue3 hinzugefügt zu dem, wa3 Prof. Jone3 geſagt hatte. Er iſt uns ſehr günſtig geſinnt und weiß den Wert der Arbeit der lutheriſchen Kir<he für da3 geiſtlihe Leben in einer Anſtalt re<t einzuſchäßen. Er iſt in der Tat ſehr dankbar, daß wir helfen wollen. Da3 Komitee wollte wiſſen, wieviel Zeit wir der Arbeit widmen könnten. Id ſagte ihm, wir würden der Sache die nötige Zeit voll und ganz widmen. Vorläufig würde ich der Regel na<h am Donners3tag mit
der Eiſenbahn na<h Piney Woods reiſen und bis Mon-
„tagmorgen
bleiben.
Die
Hiſjſrons-Taube.
I<h wurde in der Verſammlung aud) gefragt, ob die lutheriſ<e Kir<he Erwekung35verſammlungen (revivals) abhalte. Meine Antwort war natürlic: „Nein.“ So wiſſen ſie denn genügend Beſcheid. Prof. Jone3
hält eine kurze Anſprache.
Am meiſten ſtach die kurze Anſprache de3 Präſidenten der Anſtalt hervor. Er ſagte weſentli) dies: „Überall um un3 herum haben die Schulen ihren Kaplan. Die eine hat einen Methodiſten, die andere einen Baptiſten uſw. Hier in Piney Wood35 werden wir nun einen Lutheraner haben. E35 wird keine Proſelytenmaderei hier ſtattfinden. Niemand wird gezwungen, ein Lutheraner zu werden. Aber einige werden ſich gewiß für die lutheriſche Kir<he intereſſieren. Sie mögen dann vielleicht den Wunſc hegen, ſpäter in Selma oder Greens8boro zu ſtudieren, um im Predigt- oder Schulamt zu dienen. Selbſt wenn ſie ſich nicht für dieſe Ämter vorbereiten wollen, mögen ſie doc) wünſchen, ſich der lutheriſchen Kir<he anzuſ<ließen. Das wird dem einzelnen überlaſſen. E35 wird na keiner Seite hin Zwang ausgeübt werden.“ Außerdem ſagte Herr Jones no<: „Einige Studenten werden vielleicht nad) Hauſe gehen und ihren Leuten von der Arbeit der lutheriſchen Kir<e erzählen und dadurd in ihren Leuten, ja vielleicht in der ganzen Gegend ein Verlangen na einer lutheriſchen Kir<e und Schule erwecken.“ I< hätte meine Gedanken nicht beſſer aus8drüken können, als e8 Herr Jones in dieſer Anſprache getan hat. Nac< S<luß derſelben verließ jedermann die Verſammlung mit dem Eindru>k, daß i< der Prediger und auf Verlangen, ohne in ein fremde3 Amt zu greifen, der geiſtlihe Berater in der Piney Woods Sdule ſein würde. Der Sekretär ſchrieb dieſen von mir gebrauchten Ausdru> nieder. Beſchreibung
der
Anſtalt.
Zur Studentenſ<aft gehören allerlei Knaben und Mädden, Jünglinge und Jungfrauen. Aud blinde Studenten, zwölf an der Zahl, befinden ſich dort. Dieſe bedauern3werten Mädchen und Knaben lernen neben anderm auc die Brailleſchrift für Blinde leſen.
I< werde e8 nicht verſäumen, unſere Kommiſſion für
Blindenmiſſion bald zu bitten, ihre Drukſachen hierherzuſchiden. Die Schule in Piney Wood3 nimmt aud) Krüppel
auf. J< ſah einen Knaben, der beide Arme verloren - hatte, und andere, die ſonſt verkrüppelt waren.
Am Sonntagnacmittag ſaß ein Mann namens Collin3 iſt ſowohl Lehrer als Collins neben mir. Schüler in der Anſtalt. Er unterrichtet in der Landwirtſchaft. Er hat eine Familie, beſtehend aus drei-
179
zehn Perſonen. Er hat ſich verheiratet, al3 er ſechzehn Jahre alt war. Er hatte keine Schulung bekommen und kümmerte ſic) damals aud) gar nicht darum. Al3 er ſpäter einſah, daß es einem doh manchen Vorteil bringe, wenn man gut geſchult ſei, meldete er ſich nach Piney Wood3 und zog mit ſeiner ganzen Familie dorthin. Alle arbeiten hier, ſ<neiden Holz, machen Fahrten uſw., um ſo die Schulkoſten aufzubringen. Ih
re<hne
ihn
ſamt
ſeiner
ganzen
Famile
zu
den
der
Um-
Studenten. Sie wohnen in einem Haus, das irgendwo auf den 1,500 Ader, die der Schule gehören, ſteht. Die meiſten Studenten =- um die vierhundert herum -- ſind ſowohl leiblich wie geiſtig normal. Die Schule unterrichtet bis zum zwölften Grad. Man | redet davon, ein Junior College einzurichten. Die Elementarſchule iſt von dem bekannten Millionär Roſenwald errichtet worden. Hier unterrichten zwei Lehrerinnen. Sie zählt etwa 100 Shüler, von denen einige
in der
Anſtalt
wohnen,
andere
aus
gegend kommen. Wir werden Gelegenheit bekommen, in dieſer Schule den Religion3unterricht zu erteilen. Sonſt lernen die Schüler hier Pferdebeſchlagen, das Zimmermannshandwerk, Führung eines guten Haushalts uſw. Sie verfertigen Bauſteine aus Zement und tun ſämtliche Bauarbeit, deren die Anſtalt benötigt. Zurzeit errichten ſie ein großes Wohn- und Sclafgebäude für Mäd<hen. Aud) Unterricht in der Stenographie wird erteilt. J< erkundigte mich nach der Zahl der Profeſſoren, erfuhr aber nichts Gewiſſes" -- zwiſchen 25 und 45, hieß e38. E3 ſind außer Herrn Johann nod vier weiße Lehrer hier. Herr Johann verſieht die Landſc<haft5gärtnerei und verrichtet ſonſtige Arbeit auf dem campus. Ein Böhme iſt Muſikdirektor. Seine Muſikkapelle kam vor drei Monaten zuſtande; ſie ſpielt ziemlich gut. Gebäulickeiten.
Gegenwärtig ſtehen ſieben Hauptgebäude auf dem campus. Da3 Lehrgebäude enthält aud die Kapelle, die Sitzplatz für 400 bis 500 Perſonen bietet. Ein große3 Wohn- und Sclafgebäude für Knaben und eins für Mädchen befinden ſich auf dem Plaß. Da3 community house dient Herrn Jone3 zugleich al3 Wohnung; auch Beſucher finden hier Unterkunft. Ein große3 Zimmer dient al38 Fakultät3zimmer. Dies iſt das beſte Gebäude unter allen. E3 wird ſchön rein und ſauber gehalten. Die elektriſche Lichtanlage iſt allerding3 zu klein geworden für die immer größer werdende Anſtalt. Da3 ſechſte Gebäude dient al3
Schule. Die Roſenwaldſc<hule iſt das einzige aus Holz aufgeführte Gebäude. Außer den genannten findet man nod viele andere kleine Gebäude. Die Hauptgebäude bilden zuſammen einen Halbkreis.
180
Die
Hlijſions-Taube.
Sie wiſſen ja, daß Piney Wood3 Sängerquartette in Anſtalt3automobilen über das ganze Land ſchi>t, um Gelder für die Anſtalt zu ſammeln. Zurzeit ſind mehrere ſolhe Quartette unterweg3. Infolgedeſſen iſt der Beſuch der Anſtalt im Sommer nicht groß; au< werden während des Tag3 keine Unterricht3ſtunden erteilt, da dann die Schüler arbeiten. Entweder ganz frühmorgens oder abend3 findet der Unterricht ſtatt. Gegenwärtig ſind etwa 150 Studenten eingeſchrieben. Im Oktober wird die Zahl auf 400 oder mehr ſteigen. In
der
Sonntagsſc<hule.
Am Sonntagmorgen um halb zehn Uhr (am 922. September) wurde Sonntags3ſc<hule in der Anſtalt gehalten. Etwa a<ht Lehrer unterrichteten 150 Perſonen. Einige Leute aus der Umgegend waren anweſend. E3 wurde mir geſagt, ſobald die Leute in der Nachbarſchaft hören würden, daß wir regelmäßig Gottesdienſte abzuhalten gedädhten, würde ſich au eine größere Anzahl ſol<her, die niht Schüler der Anſtalt ſind, einſtellen. Id nahm unter der Erwadſenenklaſſe Platz und hörte zu. Wie überall in den Sonntags3ſc<hulen der Sekten, ſo wird aud) hier nichts Beſtimmtes gelehrt. Ein Glied der Klaſſe ſtellte eine Frage. Al3 Antwort erzählte der Lehrer eine Geſchichte, die gar nicht paßte, und ging dann zu einem andern Punkt über. Als ſiH die Klaſſen wieder in einem Zimmer verſammelt hatten, wurde id) aufgefordert, die Wiederholung der betreffenden Lektion zu übernehmen. J< erklärte die Lektion etwa zwanzig Minuten und legte auf drei oder vier Punkte beſonderen Nac<hdru>. ; Der
Vormittag8gottes8dienſt.
Na< einer Pauſe von etwa dreißig Minuten verſammelten ſich alle wieder zum Gotte3dienſt. Dieſer lag ganz in meinen Händen. ZJ< predigte auf Grund
der Worte: „Ihr ſeid teuer erkauft.
Darum ſo preiſet
Gott in eurem Leib und in eurem Geiſt, welche ſind Gotte3“, 1 Kor. 6, 20. E83 waren keine Geſangbücher
vorhanden,
nur
einige
Gospel
hymnals,
und
dieſe
' waren in den Händen der Chorglieder. Die übrigen - ſc<wiegen alleſamt. Sie kannten die Lieder nicht. Die Aufmerkſamkeit im Gotte3dienſt wie in der Sonntagöſ<hule war erfreulih. Bemerkungen, daß man ſich über die Predigt gefreut habe, waren zahlrei. Sie werden dieſe Bemerkung verſtehen. Jd verſuche Zhnen ein Bild der Vorgänge zu geben und will nicht etwa meine Predigt loben. Der alte „Bruder“ Collin3 ſagte am Nadmittag, daß er jener lärmenden und
hüpfenden Religion ſatt ſei.
J< habe dieſen Collins
bereits erwähnt, als die Rede von den Studenten war.
Er fügte hinzu, daß er jekt etwa3 habe, worüber er
SIX
2.
die ganze Woche nachdenken könne, weil er ruhig und ſtill daſiken und einer Predigt lauſ<hen konnte. Andere ſprachen ſic) ähnlich aus. Ein
antretender
Afrikamiſſionar,
der den Weg
zum
/ Himmel nicht kannte. In der Verſammlung am Sonntagnac<hmittag ſebte ich mich hinten hin neben Collins. Ein gewiſſer Jerome E. F. aus Jowa hielt einen Vortrag über Afrika. Er iſt etwa fünfunddreißig Jahre alt. Der Mann tat mir leid. Er kam al3 zwölfjähriger Junge nad) Amerika und beſuchte das Southern Christian College. Eine mildtätige Frau unterſtüßte ihn. Er ſtudierte aud) auf der Drake University, wo er den A. B.- und den LL. B-Grad erlangte. Mir ſcheint'3, daß das auc ungefähr alles iſt, was er bekommen hat; denn ſeine Religion iſt wertlos. Er will im November mit ſeiner “vision of service* nad Liberia zurückkehren, um ſeinen Leuten zu helfen. Der-Aus3drud “vision of gervice" kehrte in ſeinem Vortrag immer und immer wieder. II nahm mir vor, .mit dem Mann zu ſprechen, und zwar aus zwei Gründen. Einmal nehmen wir ja gerade jeht ein beſondere38 Intereſſe an Afrika. Zum andern wollte ich ihm etwa3 ſagen, wa3 er doh wiſſen ſollte. J<h mußte unwillkürlich ſ<munzeln, als der Mann, der ihn der Verſammlung vorſtellte, die Studenten ermahnte, ſie ſollten während de3 Vortrag3 nicht einſc<lafen. Nac< dem Vortrag hatte ih Gelegenheit, den Mann zu ſprechen. I< erzählte ihm von unſerm Vorhaben, eine Afrikamiſſion in3 Leben zu rufen uſw. Scließlic leitete ih über zu dem Gegenſtand, der mir beſonder3 auf dem Herzen lag. I< fragte ihn nämlid), wa3 er ſich eigentlic< unter Chriſtentum und 'dem Weg zur Seligkeit vorſtelle. J< gebe hier ſeine Worte wieder, ſoweit ſie in meinem Gedächtni3 haften geblieben ſind: „Da3 Chriſtentum iſt Dienſt. Man muß tun, wa3 Chriſtus gelehrt hat, und ſein Leben im Halten ſeiner Gebote verzehren.“ Id bat ihn um weitere Erklärung. Was er dann über JEſum, den Heiland der Menſen, ſagte, war ganz unbefriedigend. Er meinte, man müſſe ein Leben des Dienſte3 hinter ſich laſſen, wenn man in den Himmel kommen wolle. Das erklärte ſeinen fortwährenden Gebraud de3 Au8drud3 “vision of gervice". Dieſer Mann hatte viele Jahre in Amerika zugebracht und ſich für den Dienſt der Kirche in Afrika vorbereitet; jekt ſtand er im Begriff, in ſein Heimatland zurüdzureiſen, und nahm nicht38 mit al38 den A. B.- und LL. B.-Grad und eine “vision of Service"! ES intereſſiert Sie vielleicht, wenn ih Ihnen erzähle von einem Erlebnis während meiner Sommerferien in Chicago, da3 ich ihm mitteilte.
Die Wie
ein
armer
Sünder
Hlſjſtions-Taube.
gerettet wurde.
In einem Hau8, das neben demjenigen meiner Schweſtern ſteht, lag ein dem Tode geweihter junger Mann. Er hatte im Heer gedient, war dur< Ga3 vergiftet worden und dann in ein Veterans' Hospital gebrac<t worden. Bei ſeiner Entlaſſung aus dem Hoſpital wurde er gewarnt, ſich vor Ausſ<weifungen zu hüten. Er ſ<lug die Warnung jedoch in den Wind und ergab ſich dem groben Sündendienſt. Der Arzt ſagte ihm nun, daß er nur nod) wenige Tage zu leben habe. Hier war alſo ein junger Menſ< ohne jegliche “yision of Service", der ſein Leben zugebracht hatte, ohne dem HErrn zu dienen =- ein armer Sünder, der nichts Gutes aufzuweiſen hatte. Jd) ſtellte nun die Frage an F.: „Wa3 würden Sie mit einem ſol<hen Menſc<en anfangen 2“ F. antwortete: „J< würde ihm ſagen, daß er ſein Herz ändern und ſein Leben jekt Chriſto opfern und ihm dienen ſolle.“ Al3 id) ihn daran erinnerte, daß der Jüngling ſein Leben bereits im Dienſt des Teufels verbracht habe, meinte F.: „JZ glaube, für einen ſol<hen Menſchen iſt wenig Hoffnung.“ Scließli< ſ<ien ihm ein Licht aufzugehen; er merkte, wo id) hinſteuerte, und ſagte: „Ja, da3 iſt richtig. Die Bibel redet vom ſterbenden Schäder, das iſt ein Fall, da ein Menſd ſelig wurde, ohne Gott gedient zu haben.“ I< redete nod) gut fünfzehn Minuten mit ihm und zeigte ihm, wie JEſu35 Huren und Zöllner, die ſ<ändli<ſten Sündendiener, gerettet habe, und zwar ganz allein aus Gnaden, durd) ſein Blut. Nun begriff er, was ic<h meinte. Dann fragte id) ihn: „Führen alſo z wei Wege zum Himmel?“ Er gab nun zu, daß e3 nur einen Weg zum Himmel gebe und daß nur das Blut Chriſti uns retten könne. Ob dies wirkli) ſeine Herzen3geſinnung geweſen iſt, weiß ic< niht. Er ſette nod) hinzu, er habe die Sache nie ſo angeſehen. Jd erzählte ihm hierauf, weld) glüclihe Stunden wir mit dem jungen Mann in Chicago zugebracht hätten und wie er ſich endlid) ſeines Heilandes, der die Sünder annimmt, getröſtet habe und daß er nad) unſerer Abreiſe von Chicago von P. X. d<hriſtlic<h beerdigt worden ſei. Spät an jenem Abend nahm ich Abſchied von ihm und bat ihn eindringlic, ſeinen Land3leuten in Afrika die ſeligma<hende Botſhaft von der Liebe Gottes in Chriſto zu verkündigen. Was
im
Abendgottesdienſt
geſchah.
Prof. Jone3 fragte, ob i<h niht am Abend den Studenten einen Vortrag halten könne. J< ſagte zu.
181
Außer den Studenten ſtellten ſich no< fünfzig Beſucher aus der Nachbarſchaft ein. J< hielt einen Vortrag über die lutheriſche Kirhe. J< hatte e3 nicht erwartet, daß ſic mir ſ<hon ſo bald die erwünſchte Gelegenheit bieten würde, dies zu tun. E53 war kein eigentlicher Gotte3dienſt, ſondern ich hielt, wie geſagt, einen freien Vortrag. IJ< hatte einen der Lehrer gebeten, etliche Lieder ſingen zu laſſen. Da53 war intereſſant und gab mir eine Vorſtellung von dem Vorrat ihrer spirituals, das heißt, ihrer geiſtlichen Lieder. Id) legte meinem Vortrag die Worte Chriſti zugrunde: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede, ſo ſeid ihr meine re<hten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird eu< freimachen.“ Id) zeigte, daß es eine Zeit gab, wo die Kirchen, die e3 jetzt gibt -- Baptiſten, Methodiſten, Lutheraner, Pre3byterianer uſw. =-, nod) nicht exiſtierten. Als JEſu3 auf Erden war, ſagte er ſeinen Jüngern, daß nicht5 al5 ſein Wort gepredigt und gelehrt werden ſolle. Dies wurde ausführlich dargelegt, au< daß die erſten Chriſten dem HErrn in dieſem Stü> gehorſam waren. Dann redete ich über die Anfänge de3 Papſttum3, über Luther5 Geburt, ſeine Zugehörigkeit zur römiſchen Kir<e, wie er die Bibel fand, über ſeinen Proteſt gegen die Ablaßgreuel Tetzel35 und anderer, und zeigte, daß ſein Leben von der Zeit an weiter nicht3 war als Gehorſam gegen den Willen ſeines HErrn und Heilandes, der befohlen hat, daß ſein Wort lauter und rein verkündigt werden ſoll. Dann wies ih darauf hin, daß der Name „lutheriſch“ denen beigelegt worden ſei, die Gotte3 Wort und Luther3 Lehre annahmen. Jd betonte no<hmals, daß die vielen Kir<hengemeinſ<aften, die wir hierzulande haben, damals nicht exiſtierten. Dann erzählte i<h ihnen von dem Werk de3 HErrn, daß die lutheriſ<e Kir<he, vor allem die Synodalkonferenz, treibe, beſonder3 von dem Seminar in St. Loui3 und von der Negermiſſion. J<h muß wohl gegen vierzig Minuten geredet haben. Zweimal hielt ich inne und ſagte den Leuten, daß e3 bereits ſpät geworden ſei und daß ich ihnen gelegentlich weiter erzählen wolle; do< beide Male rief eine große Anzahl meiner Zuhörer: “Go on! Go 02!? Herr Johann ſagte mir ſpäter, daß, als ein Quartett nad meiner Rede ſang, mehrere Leute in ſeiner Nac<hbarſc<haft geſagt hätten: “I wish theyd stop Singing and let that man talk some more*-- „Wenn ſie do< mit ihrem Singen aufhören und den Mann nod länger reden laſſen wollten!“ Jd) möchte wiederholen, daß ich dies nur de3halb erwähne, damit man die Geſinnung der Leute merke.
Die
182
UHliſſions-Taube.
Einige Streiflichter.
In der Verſammlung am Sonntagnachmittag fielen mir folgende Worte in einem ihrer spirituals auf: You You
can't can't
get get
to heaben to heaben
For you'll glide right
on on
roller-skates, roller-skates,
past the pearly gates.
Sie kennen den Geſang:
If you want to make the debil run, Just Shoot him in the back with the Gospel
gun.
Die3 Lied ſc<heint ein Lieblingslied vieler Neger zu ſein; ſie halten es für ein herrliche3 geiſtliches Lied. Herr Johann ſagte mir, daß nachfolgendes Lied oft vom Quartett ſowie von allen Schülern geſungen worden ſei: Ah
took a little drink, and
it went
to me head.
O please take me home and put me to bed. O0 Lawdy, Lawdy, Lawdy!
Will
der HErr
unſere
Kir<e
in Pincy
Wood3
haben?
A1l3 ich ſpät am Sonntagnachmittag in der Bibliothef ſaß, überſchaute ich den campus und die Umgegend. Überall auf den Hügeln in der Ferne ragen majeſtätiſc<e Fichten gen Himmel und ſäumen den Horizont. In einer kleinen Entfernung von der Schule konnte ich den Raud) einer Sägemühle ſehen. Der Rauch hing wie ein Nebel über der ganzen Gegend. Im Süden merkt man dies beſonder3 gegen Abend. Er ſteigt aus den Schornſteinen der Hütten, in denen die Frauen ſich über den Feuerherd bü>ken, um da8 dürftige Abendeſſen zu bereiten. Zuerſt ſc<heint der Rau zu zögern und nicht zu wiſſen, wel<he Richtung er einſchlagen ſoll; nad einer Weile ſteigt er langſam himmelwärt38. Sn der Ferne rief ein Kind. Au8 einer andern Richtung kam der Geſang einer langſam geſungenen Plantagenmelodie aus dem Mund eine3 Manne3, der ſeine Abendarbeit verrichtete. Und als8 ich ſo daſaß, ſtieg in mir die Frage auf, ob Gott wohl
unſere Verſu<h3arbeit in der Piney Wood Country
Life School al3 ein Mittel gebrauchen wolle, teuren Seelen in der Schule und Hunderten, vielleiht Tau-
ſenden von andern, die hier in der Umgegend wohnen,
das herrlihe Evangelium vom liebreihen und erbarmungs3vollen Heiland zu bringen. Gott ſelber wolle uns „Weisheit und Verſtand verleihen, na< ſeinem
Willen zu handeln! Selma, Ala.
Grundſteinlegung
GeorgA. Schmidt.
in Greens8boro, N. C.
Am Nachmittag de3 13. Oktober, um drei Uhr, fand
bei denkbar ſchönſtem Wetter die Grundſteinlegung der
1 neuen Grace-Luther Memorial-Rirde für unſere Iuthe"riſchen Neger<riſten in Green3boro ſtatt. Die beiden
j Negergemeinden Grace und Luther Memorial ſind
3)
vereinigt worden und bekommen nun ein neues, zentral gelegenes GotteShaus. Zugleich ſoll die neue Kirche eine geiſtliche Heimat für die Studenten des Immanuel Lutheran College ſein. Der Bauplatz iſt in einer ſ<önen, aufblühenden Nachbarſchaft, ganz von Farbigen bewohnt, und dem Negerhoſpital gegenüber. Da3 Gebäude war mit ſeinen Mauern ſchon weiter vorangeſchritten,
als
man
e3
gewöhnlich
bei
ſol<hen
Feiern findet. Die ganze Verſammlung ſtand während der Feier draußen vor dem Gebäude. Eine Schar von annähernd vierhundert Zuhörern, unter denen ſic auch mehrere Glieder unſerer weißen Ebenezergemeinde befanden, lauſchte andächtig den Scriftlefktionen und der Predigt des Wortes Gottes. Da3 Singen der Lieder unter Kornettbegleitung de8 Studenten Ha3kew Bates erſc<allte weithin, und die Predigt war überall leicht zu hören. P. John W. Fuller von Mount Pleaſant, N.C., legte ſeiner Predigt Jeſ. 28,16 zugrunde: „Darum ſpri<t der HErr HErr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundſtein, einen bewährten Stein, einen köſtlichen Edſtein, der wohl gegründet iſt. Wer glaubet, der fleucht niht.“ Er führte aus, daß JEſu3s Chriſtus der einzig wahre Edſtein der <riſtlichen Kirche iſt. In ſc<wungvoller Rede und mit beredter Zunge zeigte er, wie Chriſtus der E>ſtein der Kir<he geworden,ſei, welcher Art dieſer Ed>ſtein ſei und wie wir Chriſten auf ihm erbaut werden. G P. Jeſſe Hunt von Winſton-Salem, N. C., betonte in einer kurzen Rede, daß eine Gemeinde durd) eine jol<e Grundſteinlegung bezeuge, daß ſie ihren Glauben und ihr Leben auf die Schrift gründe und daß Chriſtus ihr höchſter Shaß ſei. Er verla3 auh die Liſte der Bücher und Dokumente, die in den Edſtein gelegt werden ſollten. P. Fuller vollzog hierauf den Akt der Edſteinlegung. Student Albert Domini, der zeitweilig die Gemeinde bedient, leitete den liturgiſchen Teil des Gotte3dienſte3. Möge der liebe Heiland zum äußerlichen Bau des ſeinem Werke gewidmeten Hauſes Schuß und Segen geben, beſonder3 aber die Arbeit de3 inneren Au38bau3 ſeiner Kir<he und der AuSsbreitung ſeines ſeligmacenden Worte3 reichlich ſegnen! Hugo Meibohm.
Unſere Luther Am
16. September
Preparatory wurde
unſere
School. luther
Pre-
paratory School dahier in New Orleans eröffnet unter der Leitung unſer3 Superintendenten G. M.
Kramer und im Auftrag der Ehrw. Miſſion8behörde
ldgrubtP. E. Wi
ſſen =
m zu ver a
er Alle Stül
zwei Kla r eröffnet n e t ſ r e e mbe Unſer 16. Septe bereiten
Die
184
Mliſſrons-Taube.
gemäß dem von der Synodalkonferenz im Auguſt 1928 in Omaha gefaßten Beſchluß. E35 hatten ſic) zu unſerer Überraſchung nicht weniger al35 32 Schüler angemeldet, von denen jedod drei Mädchen und ein Junge ſpäter zurüctraten, da ſie ſic) entſ<loſſen, ſich nicht für den Dienſt in Kir<he oder Schule vorzubereiten. Die übrigen 28 ſind in den erſten und zweiten Grad der Sdule eingetreten, die hier in New Orleans der a<te und der neunte Grad genannt werden. Fünfzehn (vier Mäd<en und elf Knaben) ſind im ac<hten Grad, während dreizehn (fünf Knaben und a<t Mädchen) im neunten Grad ſind. Von den ſe<hzehn Knaben wollen dreizehn ſpäter in da3 theologiſche Seminar zu Green3boro,N. C., eintreten, während drei Knaben und alle zwölf Mädc<hen als Lehrer in unſern Miſſionsſc<hulen dienen wollen und
Da3
alte
Luther
College
in
New
da kam P. H. G. B. Neinhard von der Hope und Mesin New
Orleans
freundlichſt
uns
zu
Hilfe und unterrichtet, bis P. Wildgrube wieder frei iſt. Während wir auf die Ankunft de8 Direktor3 warten, ſind die Einzelheiten in bezug auf Unterbrin-
- gung der Schüler und Verwaltung der Anſtalt nur temporär eingerichtet worden. Die Jungen vom Lande wohnen in einem Zimmer
vorzubereiten.
E3 war
den Eltern
Knaben,
Elternheim
in Louiſiana
faſt
unmöglid), ihre Kinder in einem ſo zarten Alter ganz nad) Green3Sboro zu ſchi>en. Gegenwärtig haben wir unter den Schülern ſieben deren
nicht in New
Orleans
iſt
(zwei kommen von Alexandria und fünf von Manſura) und die daher in der Anſtalt wohnen. Fünf Mädden von auswärt3 (zwei aus Alexandria und drei aus Manſura) haben Tiſ< und Logis in Privathäuſern. "Außer dieſen haben die Gemeinden in New Orleans ſec<zehn Schüler geliefert: Bethlehem (Miſſionar Kramer) drei Knaben und zwei Mädc<hen, Concordia. (Miſſionar Kramer) ein Mäd<en, Mount Zion (Miſſionar O. W. Lü>e) zweiKnaben und zwei Mäddjen, St. Paul's (Miſſionar E. H. Wildgrube) drei Knaben und zwei Mädchen, Trinity (Miſſionar Wildgrube) einen Knaben. Die Schüler bezahlen kein Schulgeld; ihre Eltern haben "verſprochen, ſie ſpäter nad) Green3boro oder na< Selma zu ſchien. Die meiſten beſtreiten ihre ſämtlichen Unkoſten. Der HErr wolle dieſe kleine Pflanze ſegnen und unſerer Negermiſſion eine ſtet3 wachſende Zahl eifriger MiſſionSarbeiter beſcheren! O. W. Lücke. -=-===-=-=-02TD-450---------.
O rleans.
- de3halb ſpäter das Alabama Luther College in Selma zu beziehen gedenken. E3 iſt der Miſſion35behörde gelungen, P. Paul Scherf, der zurzeit in der Gemeinde zu Seymour, Jnd., aushilft, als Direktor der Anſtalt und Profeſſor zu gewinnen. Snzwiſchen haben P. E. H. Wildgrube und der Unterzeichnete AuShelferdienſte geleiſtet. Früh im Oktober wurde jedoc< P. Wildgrube und ſeine Familie wegen der Erkrankung eine3 Kinde38 an Scarlatina von der Geſundheit3behörde unter Quarantäne geſtellt; giah Mission
alten Luther College, und die Klaſſen verſammeln ſich zum Unterricht in der alten St. Paul3ſchule. Dieſe Luther Preparatory School iſt nicht gerade das alte Luther College (1925 geſchloſſen) in neuem Gewand. Jhr Ziel iſt ein beſchränkteres. Zurzeit ſoll ſie nur einige Klaſſen umfaſſen, bloß ſo viele, wie nötig ſind, um die Schüler für Green3boro und'Selma
im zweiten Sto>werk de38
Konferenz in Roſebud, Ala. Am 4. September hielten die Paſtoren, Lehrer, Lehrerinnen und Delegaten ſämtliher Gemeinden unſerer Negermiſſion in Alabama ihre Jahreskonferenz ab in Roſebud in der Nähe von Camden. Was dieſer Konferenz ſhon von vornherein eine beſondere Bedeutung verlieh, war die Tatſache, daß ſie auf hiſtoriſchem Boden ſtattfand, nämlich an ebenderſelben Stelle, wo vor vierzehn Jahren unter den Negern Alabama38 zum erſtenmal die Stimme de3 reinen Evangeliums aus dem Munde eine3 lutheriſchen Prediger3 erſc<hallte. E3 war ein recht erhebender und glaubenſtärkender Anbli>, an einem Ort, wo vor vierzehn Jahren no<h die Finſternis de3 Heidentums und der Schatten de38 ewigen Tode38 herrſchte, jekt etwa fünfzehn Paſtoren und an die ſiebzig Lehrer, Lehrerinnen und Delegaten in Einigkeit des Glaubens vereint zu ſehen, beſeelt von dem Geiſt des edten,
Die Hijſions-Taube. unverfälſchten, bekenntnisStreuen und ſc<hriftgemäßen Luthertum3. Dank ſei dem HErrn geſagt, und ihm allein gebührt die Ehre dafür, daß dur< die Predigt des reinen Worte3 hier in Alabama innerhalb vierzehn Jahren mehr als 2,000 Seelen nicht allein Chriſten geworden ſind, ſondern ſol<he Chriſten, die in jedem Punkt die reine, unverfälſchte Lehre des Worte3 Gottes, wie ſie in unſern Bekenntnisſchriften enthalten iſt, glauben, bekennen und mit Gotte3 Hilfe auc< bi8 an ihr LebenSsende feſthalten wollen. Weld ein gewaltiger Beweis für die neugebärende Kraft de3 Wortes Gottes, das auch in ſ<wachen Gefäßen ſeine göttliche Wirkung hervorbringt und ausrichtet, wozu es
geſandt
iſt!
Ein kurzer Überbli> über die Verhandlungen wird 'uns davon überzeugen, daß aud auf dieſem Stülein von Gottes Erde der Geiſt ehten LuthertumSs die Herzen regiert. In ſeiner Eröffnung35predigt über 2 Moſ. 14,15 richtete P. Cha3s. Peay an alle Anweſenden die ſehr beherzigenöswerte Ermahnung, im Chriſtentum do ja aud) Fortſchritte zu machen. Eine ſolche Ermahnung iſt für uns alle ſehr heilſam, da wir nur zu leicht in Gefahr geraten einzuſchlafen, tagaus, tagein nad derſelben S<hablone fortzuleben und in weltlihe Sorgen und Lüſte verſtri>t zu werden, anſtatt es mit unſerm Chriſtentum ernſt zu nehmen und durd) Gottes Gnade eifrigſt dana<h zu trachten, daſz wir im Glauben von Tag zu Tag ſtärker, in der Erkenntnis reicher, in der Liebe wärmer und in guten Werken immer tätiger werden. Vorwärt35! Ein ausgezeichnetes Motto, wie für das Leben eine3 jeden Chriſten, ſo auch für unſere die3jährige Konferenz und für die Arbeit in der Kirche. In der folgenden Sikung am Donnerstagmorgen wurden vorzüglich Geſchäft5ſac<hen verhandelt. Als Beamte wurden erwählt: Präſe3: Cha3. Peay; Vizepräſe3: O. R. Lynn; Sekretär: Wilbur Twitty; Kaſſierer: G. A. Schmidt. Sn der Nac<mittagsſikung hörten wir eine Vorleſung von P. IJ. Thompſon über einen ſehr wichtigen Punkt des <riſtlihen Leben3: Hausandaht. EZ iſt eigentlich kein <riſtlihe8 Heim denkbar ohne Hau3andacht, und dod) kommen wir ſo oft in <riſtlid) ſich nennende Familien, wo Hau3andacht entweder unbekanntiſt oder ſehr vernachläſſigt wird. Wieviel Glaube und Liebe in einem ſolhen Haus zu finden iſt, das mag ein jeder für ſid) ſelbſt ausSre<hnen. UnS ſcheint es unmöglid), daß der Heiland in einem Hauſe wohnen mag, wo an Stelle de3 Gebetbuches, der Andacht3bücher und der Bibel der Sear3-Roebu>-Katalog und allerhand weltliche Zeitſchriften, ſogar oft ſchädliche, fleißig gebrau<ht werden. Mehr Gebet, und zwar ge-
meinſame38, und mehr Bibelſtudium in den Familien,
185
wenn der HErr mit ſeinem geiſtlichen und leiblichen Segen uns nicht den Rüden kehren ſoll! Ein anderer, ebenfalls wichtiger Punkt kam zur Sprache, als Prof. O. R. Lynn eine Arbeit über „Anmeldung zum Abendmahl“ verlas. Unter unſern weißen Glaubensbrüdern iſt es allgemein Sitte, ſich vor dem Abendmahl beim Paſtor anzumelden, obwohl manche e3 ſich in dieſer Hinſicht ſehr leiht machen, indem ſie, um eine vielleicht nicht gerade ganz angenehme Unterredung mit dem Seelſorger zu vermeiden, ſich einfac< mittel5 des Telephon3 anmelden. Hier in unſerer Negermiſſion machen an vielen Orten mannigface Umſtände eine Anmeldung zum Abendmahl doppelt ſ<wierig, da die meiſten unſerer Prediger mehrere Gemeinden bedienen und daher niht an jedem Platz lange genug anweſend ſein können, um alle Anmeldungen entgegennehmen zu können. E3 wurde aber hervorgehoben, beſonder3 bei der Beſprechung dieſer Konferenzarbeit, daß, wenn ein ernſter Verſud gemacht werde, ſich ſhon Mittel und Wege finden laſſen, wodurd es dem Paſtor ermöglicht wird, mit einem jeden Kommunikanten vor dem Abendmahl wenigſtens das Nötigſte zu reden. Der große Nuten einer ſol<en Unterredung liegt auf der Hand. Sie gibt dem Seelſorger eine gute Gelegenheit, ſeinen Schäflein betreffs ihrer Shriftkenntnis, ihres Glaubens und il,res <riſtlichen Wandel35 etwa3 auf den Zahn zu fühlen, wobei man<hes zur Sprache kommt, was ſonſt verborgen bleiben würde. Er kann die einzelnen warnen, wo es ihm nötig erſcheint, ja nicht unbußfertig zum Tiſd des HErrn zu nahen, da ſie ſonſt Chriſti Leib und Blut ſich zum Gericht genießen; dagegen kann er ſoldhen, „den'n ihr Herz von Sünden ſ<wer und vor Angſt iſt betrübet ſehr“, beſonderen Troſt ſpenden und ſie darauf hinweiſen, daß ſie duc Empfang de3 Leibes und Blutes ihres Heilandes volle Vergebung aller ihrer Sünden erlangen und mit neuer Kraft ausgerüſtet werden, den Kampf gegen Teufel, Welt und Fleiſc;) aufs neue aufzunehmen. Ein Thema von der allergrößten Wichtigkeit legte uns P. I. S. Holneß von Penſacola an3 Herz, indem er zeigte, wie unentbehrlid) e3 ſei zum Bau der Kir<he Chriſti, daß man mit unermüdlichem Eifer und zäher Ausdauer beſtändig den einzelnen Seelen nachgehe, um ſie für den Heiland zu gewinnen oder bei ihm zu erhalten. E3 iſt verhältnismäßig leicht, durd< aufſehenerregende Anzeigen und allerhand Lo>mittel eine große Shar Zuhörer zuſammenzutrommeln, aber um Seelen auf den re<hten Weg zur Seligkeit zu führen und darauf zu erhalten, dazu iſt nötig, daß der Paſtor ein rechter Seelſorger ſei, da3 heißt, daß er ſich jede einzelne Seele in ſeiner Gemeinde aufs ernſtlichſte angelegen ſein laſſe und ſich zu vergewiſſern beſtrebt
Die
486
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IMijſtions-Taubve.
ſei, ob ſie nod im wahren Glauben ſtehe, daß er aber aud) ſjol<he Seelen ſuche und für Chriſti Reich zu gewinnen ſue, die noc in der Irre gehen, ſid) no< im Reich des Fürſten der Finſternis befinden. Des Näcdſten Seelenwohl zu ſuchen und zu fördern, iſt aber niht nur Pflicht des Paſtor3, ſondern auch eine3 jeden Chriſten. „Prediget das Evangelium aller Kreatur!“ dieſer Befehl gilt allen Chriſten. Chriſtus hat uns darüber ausführli<e Belehrung gegeben, wie wir der einzelnen Seele nahgehen ſollen, bis ſie gewonnen iſt, im Gleichnis vom verlornen Schaf und vom verlornen Groſchen, Luk. 15. Und er hat un3 dafür aud) viele gute Vorbilder gegeben. Man denke an ſein eigene3 Verhalten gegen Zöllner und andere öffentliche Sünder, gegen ſeine in ſ<were Sünde gefallenen Jünger Petrus und Juda3, aber au<h an nachahmen3werte Beiſpiele, die un3 ſeine Apoſtel gegeben haben, beſonder3 Petru3 und Paulu3. Wie vielen iſt der Heiland einzeln nachgegangen! Biele Seelen ſind durd) ihn und ſeine Apoſtel gewonnen worden, viele aber auc< nicht, weil ſie „nicht gewollt“ haben,; wie unſer Heiland ſelber geſagt hat. Lieber Leſer; du kennſt gewiß Seelen, die no<h außerhalb der Herde Chriſti ſind; wa3 haſt du getan, um ſie von der ewigen VerdammniS zu retten?
Gehſt du ihnen fleißig nah?
Am Freitagmorgen wurde von Lehrerin Minnie Bradley eine Katecheſe über „Die heilige d<riſtliche Kirc<e“ verleſen, wobei aud) Paſtoren, Lehrer und Delegaten fleißig examiniert wurden. Die Katecheſe war einfa<h und klar, wie e3 ſich für Kinder paßt. Wel<h ein unſ<äßbarer Segen, daß die Kindlein hier in Alabama die reine, lautere Kate<hisSmusmil< genießen können! Wie dankbar ſollten nicht Eltern und
Kinder für ſolhen Saß Unter
den
ſein!
Predigten,
die
von
verſchiedenen
Paſtoren gehalten wurden, heben wir hervor P.E. A. Weſtcott3 Predigt über Röm. 3, 22-24. Er wies erſt
mit ſ<neidender Schärfe auf die Sündhaftigkeit aller Menſchen hin, die wir au3 dem Geſet erkennen =- e3 iſt hie kein Unterſchied --, und ſpendete dann den ſüßen Troſt de8 Evangeliums, daß dur< Chriſti Blut alle Menſc<en erlöſt und allen die Geredtigkeit, die vor Gott gilt, erworben worden iſt. Mögen wir un3
do< täglid) al8 arme Sünder erkennen und bekennen
und uns allein des Leiden3 und Sterben3 unſer3 Heilandes getröſten! „Prof. Wilbur. Twitty aus Selma predigte über
den goldenen Text Joh. 3,16, indem er den Wahlſpruch des Luthertum38 „Allein durch den Glauben“
aller Werklehre entgegenſeßte. Das iſt eine alte Botj<haft und do ſtets neu und ſtet3 nötig. Der Teufel will uns dieſen Glauben rauben. Laßt uns nicht müde werden, dieſe Botſ<haft vom Glauben ſtet3 fleißig zu
hören! Wenn Chriſtus zum Gericht kommt, will er Glauben finden, ſonſt ſind wir auf ewig verloren und verdammt. Prof. Paul Lehman, ebenfalls aus Selma, hielt eine Reformation3predigt über Offenb. 14, 6, in der er mit glänzender Beredſamkeit die Neuentde>ung de3 Scate3 aller Schäße, de3 reinen Evangeliums, dur D. Martin Luther ſchilderte. Unſere Pflicht iſt nun, treue Schüler der Reformation zu bleiben und an Luthers Lehre feſtzuhalten bis an unſer Ende. Auch die Lehre vom heiligen Abendmahl, ein Hauptmerkmal des reinen Luthertums8, wurde eingehend erörtert in einer Konferenzarbeit von P. W. Eddleman aus Birmingham und in der Beichtrede, gehalten von P. W. IJ. Tervalon aus Vredenburgh. E53 wurde wieder ſ<harf betont, wie wichtig es ſei, die reine Scriftlehre vom Abendmahl gegen allen römiſchen und reformierten Unfug aufre<tzuerhalten. Beſonder3 in unſern Gemeinden in Alabama iſt e3 nötig, die Leute immer wieder darauf hinzuweiſen, daß wir im Sakrament de3 Altars den wahren Leib und da3 wahre Blut unſer3 Heilandes empfangen; denn wir ſind hier von reformierten Kir<hen allerorten umgeben, die öffentlid) lehren, das heilige Abendmahl ſei nur ein Gedä<htniö8mahl, worin man nicht3 weiter tue als Brot eſſen und Wein trinken im Angedenken an Chriſti Leiden und Sterben. Sold ein Abendmahl iſt eine Gottesläſterung. Nicht umſonſt hat Luther gegen die ſ<wärmeriſchen Sakramentierer ſo heftig
gekämpft.
Dies
Unkraut
wuchert
auch
heute
nod
reichlich. Tun wir als e<te Lutheraner, was wir können, um es auSzureuten! Au3 dem nun Berichteten ſehen wir, wie aud) auf dieſer Konferenz das lebendige und lebenbringende Waſſer de3 reinen Wortes Gotte3 reichlich floß zur Erbauung und Stärkung aller Zuhörer. Wir wollen nun noh über einige Verhandlungen berichten und etliche Beſchlüſſe erwähnen, die da3 praktiſ<e Gebiet der Ausbreitung und Verwaltung
der Kir<e betreffen.
:
Der größte Teil der Verhandlungen drehte ſich um
da3 neu einzuführende Budgetſyſtem.
Der Plan be-
ſteht darin, daß jede Gemeinde zu Anfang de3 Jahre3 ein Verzeichnis aller Aus8gaben und Einnahmen des kommenden Jahre3 aufſtellt und ſich verpflichtet, eine beſtimmte Summe da3 Jahr hindurd beizutragen, um einen Teil der Koſten zu de>en. Ein ſol<he3 Syſtem ermöglicht e8 der Miſſion3behörde, einen ungefähren
Überbli> über ſämtliche Einnahmen und Ausgaben für da38 ganze Miſſion8feld zu gewinnen, ſo daß ſie im vorau3 weiß, eine wie große Summe
ſie nötig haben
wird, um das Werk: der Miſſion für da3 betreffende Jahr
inſtand
zu
halten
und
weiter
auszubreiten.
Die
Hiſſions-Taube.
Ferner iſt dies Syſtem auch für jede Gemeinde von großem Nuten, indem es die Gemeinde zu reicheren Gaben anſpornt, da dann eine gewiſſe Summe al3 zu erreichende3s Ziel geſetzt wird, die dann von Jahr zu Jahr im Verhältnis zum Wacs5tum der Gemeinde erhöht werden kann. So werden dann die Gemeinden Schritt für Schritt der Selbſtändigkeit entgegengeführt. Dieſer Plan wurde eingehend erörtert und dann einſtimmig angenommen, da ſeine Vorzüglichkeit in jeder Hinſicht von allen vollſtändig anerkannt wurde. Geben iſt ſeliger als Nehmen. Je mehr wir Chriſten für unſern Heiland tun, deſto größeren Segen ernten wir davon, indem unſer Glaube geſtärkt und unſere Liebe zu größerer Tätigkeit angeſpornt wird. Wie eine Maſchine, die nicht gebrauc<ht wird, einroſtet, ebenſo verroſtet auch ein Chriſt, der nicht3 oder nicht genug zur Ausbreitung de3 Evangeliums beiſteuert. Mit Freudigkeit haben wir dieſen neuen Scritt vorwärts getan. Gott gebe, daß wir ſo fortfahren! Mit ebenderſelben Freudigkeit und au3 ebendenſelben Gründen haben wir auch beſchloſſen, dieſen Herbſt an unſerm Miſſion3- und Dankfeſt 81,500 beizuſteuern. Dieſe Summe ſoll wie letztes Jahr wieder dazu verwandt werden, das ſeligmadhende Wort von Chriſto, unſerm Erlöſer und Seligmader, unter die armen Heiden nad) Afrika zu bringen. Der HErr verleihe allen unſern Chriſten in Alabama eine brennende Liebe, die vor keinem Opfer zurükſ<heut! Er rüttle aud) die Lauen und Trägen unter uns aus ihrem geiſtlihen Sclaf auf! Wir danken Gott, daß er un3 die Freude beſchert hat, von allen Sonntagsſ<hulen Alabama3 die Totalſumme von 8160 erhalten zu haben, die aud) für die Miſſion in Afrika verwendet werden ſoll. Dieſe Kollefte wurde auf der Konferenz von den Delegaten der ſämtli<hen Sonntag3ſc<hulen dem Kaſſierer übergeben. Letzte3 Jahr belief ſich dieſelbe Kollekte auf 856.12. Mögen andere unſerm Beiſpiel folgen! Auf eine freundliche Einladung: der Gemeinde in Birmingham hin beſchloſſen wir, uns nächſtes Jahr dort zu verſammeln. Dieſe denkwürdige Konferenz fand ihren würdigen Abſchluß Sonntagabend, den 8. September, dur< die herrliche Abſchied3predigt unſer3 lieben Superintendenten G. A. Schmidt über 2 Tim. 1. 8: „Sc<häme dich nicht des Zeugniſſes unſers HErrn.“ Dies „Zeugni3“ iſt nicht3 andere3 al8 das Evangelium von Chriſto, das Wort der Liebe, die Botſchaft, die uns die Liebe Gottes in Chriſto JEſu verkündigt; die Liebe,
die unſern Heiland bewog, für alle Menſchen zu leiden und zu ſterben; die Liebe, die ſic über alle Menſchen
187
erſtre>t, nicht nur auf die, die ihn wieder lieben, ſondern au auf die, die ihn haſſen und verachten. Einer ſolchen Botſchaft ſich ſchämen iſt wahrlich die größte Sünde, die e3 geben kann. Da3 Evangelium iſt die Botſchaft, die nicht nur Gotte3 WeiSheit offenbart, daß er Nat gewußt hat, wie un3 aus unſerer Sündennot zu helfen, eine WeiSheit, die alle3 Wiſſen der Menſ<en himmelho< überſteigt, ſondern vor allem ſeine unbegreifliche Liebe zu un3 abgefallenen Menſc<en, ſeinen Feinden! EZ iſt dies auch die einzig ſeligmac<hende Botſchaft. Kein Menſd) in dieſer Welt iſt je dur< irgend etwa3 anderes ſelig geworden als dur< dies Zeugni3 von der Liebe JEſu, die ſic< für uns Sünder in den Tod gegeben hat. So lehrt die Schrift. So lehrt auh die Erfahrung am Kranken- und am Totenbett. Nur in Chriſti Wunden findet ein Sünder Troſt und Frieden. O ihr Chriſten, ſhämt eu< de35 Zeugniſſe3 von Chriſto nicht! Sonſt muß ſich der HErr eurer auch ſ<ämen am Tag de3 Geri<t5. Verbergt es nicht unter dem Sceffel, ſondern verkündet e3 frei öffentlich von allen Däc<hern. Euer ganze3 Leben ſoll ſein eine Predigt des Evangeliums in Wort und Tat. Sei Gott getreu, ſein liebes Wort Standhaftig zu bekennen, Steh
feſt darauf
an
allem
Ort,
Laß dich davon nicht trennen! Was dieſe Welt in Armen hält, Muß alle3 noch vergehen. Sein liebes Wort bleibt immerfort Ohn' alles Wanken ſtehen.
;
Wm.
Nachrichten Ein
aus
Wolff.
China.
neuer Bürgerkrieg.
Nachdem man ſic< der Hoffnung hingegeben hatte, daß in dem Nieſenreic<h China nad zehn Jahren endlich Friede und Ruhe eingetreten ſei, iſt im Oktober abermals ein Bürgerkrieg ausgebroden, an dem ſich nicht weniger al38 ſieben Provinzen, meiſtens im Norden und in Mittelchina, beteiligen, indem ſie den Präſidenten Schiang und ſeine Clique ſtürzen wollen. Die Jeinde der Regierung haben zehn Beſchwerden gegen Schiang erhoben und ihn aufgefordert, von der Präſidentſ<haft zurückzutreten. Da er ſich geweigert hat, dieſer Aufforderung zu folgen, haben ſeine Gegner Der ſogenannte <riſtliche zu den Waffen gegriffen. General Jöng ſteht an der Spike der „Volk3armee“, die ſich in Mittelhina verſammelt hat und ſich als nächſte3 Ziel geſte>t hat, die Stadt Hankow in ihre Sciang und ſeine Anhänger Gewalt zu bringen. haben zuerſt ihren Spott über Föng und ſeine „Volk3armee“ getrieben; dod) die Sache wurde ſo ernſt, daß
Die
188
Hlijſſions-Taube.
der Präſident am 28. Oktober von Nanking per Flußdampfer nad) Hankow abreiſte, um perſönli) die Leitung zu übernehmen. Anfang3 November wütete ein heftiger Kampf an der Grenze zwiſ<hen den Provinzen Honan und Hupeh. Jöng ſc<heint gewonnen zu haben. Eine ganze Diviſion der Regierung3armee iſt während de3 Kampfes zur „Volk3armee“ übergegangen. Die Städte Tſc<hengtſc<hau im nördlichen Honan (246,089 Einwohner) ſowie Fantſ<heng und Siangyang waren im Bereid) der Truppenbewegung oder des Kampfes. Die hieſige Auguſtanaſynode hat eine Miſſionsſtation in Tſ<hengtſhau, während die Ver-
“Missouri
Miſſionsſtationen.
Unſere Miſſion3poſten ſind an folgenden Orten: Hankow (die Paſtoren H. O. Theiß, Max Zſciegner, „S. Klein, W. H. McLaughlin, I. A. Fiſ<her; die Fräulein O. Grün und F. und M. Ölſc<läger) ; Shihnan “ (P. A. H. Gebhardt); Jang (P. E. H. Thode); Shafi (P. E. C. Zimmermann; Frl. Gertrud Simon). Kweifu und Wanhſien ſind vakant; ſie werden von den Miſſionaren Gebhardt und Thode bedient. Generalkonferenz
in Kuling.
In Kuling auf den Luſc<hanbergen hat die Walther-
liga mehrere Bungalows
Die
Aunsbildung
eingeborner
errichtet, in denen unſere
Miſſionare mit ihren Familien während der heißen Sommerzeit wohnen. Dort hielten unſere Miſſion3-
MiſſionZarbeiter.
Da3 wegen des Krieges vor zwei Jahren geſchloſſene Seminar in Hankow ſoll nun wieder eröffnet werden. Die Anſtalt wird zwei Abteilungen haben: Seminar
und
Vorbereitungöſchule.
Hi11'? und da8 von der Waltherliga geſtiftete Bergheim wo ſich unſere Miſſionare zur Konferenz verſammelten.
einigte Norwegiſche Synode in Fantſc<heng und Siangyang arbeitet. Unſere Miſſionsſtationen ſind bislang unberührt geblieben. Dafür ſei Gott Dank geſagt. Unſere
arbeiter ihre Jahres8konferenz vom 16. bis zum 25. Juli ab. In den Lehrverhandlungen, die täglich gepflogen wurden, legte Miſſionar McLaughlin eine exegetiſ<e Arbeit über das Sendſ<reiben an die Gemeinde zu Thyatira vor, Offenb. 2, 18-29. Eine Arbeit über die Taufe neubekehrter Heiden ſoll auf der nächſten Generalkonferenz beendigt werden.
Miſſionar
Max
in Kuling,
Zſc<iegner iſt der Leiter de3 Seminar3, Miſſionar I. A. Fiſc<er der Leiter der Vorbereitung3ſ<ule. Nur ſol<he Chineſen, die Chriſten ſind, werden in dieſe Scule aufgenommen. Aud die Miſſionare McLaughlin und Theiß werden dozieren. Da dieſe Anſtalt nicht den Zwe> hat, rein weltliche Bildung zu vermitteln, ſondern Miſſion3arbeiter auszubilden, wird das Unternehmen nicht mit den neuen Staat3geſeken betreffs höhere Bildung in Konflikt geraten. Dieſen Herbſt iſt au< eine Bibelſ<ule für Frauenund Mädden eingerichtet worden. Sie trägt den Namen Nü-tkzu Sheng-<ing Hſio. E3 wird kein Schulgeld gefordert. Frl. O. Grün iſt Superintendentin dieſer Bibelſchule. Für die weitere AuSsbildung der eingebornen Evangeliſten, Lehrer und Bibelfrauen wird ein Korreſpondenzkurſus eingerichtet werden. j
Die Neue
<ineſiſc<e
überſezungen
und
Miſſtons-Taube.
andere3.
Unſere Miſſionare in China wollen eine neue Serie <ineſiſ<er Predigten für die Sonntage und Feſttage im Kir<henjahr herausgeben. Mit der Überſehung des Konkordienbuche3 wollen ſie beginnen, und unſern Katechismus wollen ſie in einer neuen Überſehung nod in dieſem Jahr de3 Kate<hi3musjubiläums3 als herrliches Kleinod unſerer Kir<e allen Miſſion3arbeitern, Schülern und Gemeindegliedern zur Verfügung ſtellen. In der Überſetzung wird der Gotte3-
name das
Schang-ti
Auch
gebraucht.
ein dhjineſiſch-lutheriſches Kir<enblatt,
zweimal
monatlid)
erſcheinen
und
50 Cent3
da3
Jahr koſten wird, ſoll ins Leben gerufen werden. Der Name des Kirchenblatte3 iſt „Lu-teh-<hiao Chien-<en“. Miſſionar Gebhardt iſt der Redakteur. Die erſte Nummer
wird
im
Januar
1930
erſ<einen.
Wir
wünſchen unſern Brüdern in China Glü> zu dieſem Unternehmen. Gott ſegne unſere lieben Miſſionare in China wie auf allen unſern Miſſionsfeldern daheim und in der Ferne!
Weihnachten
am
Kilimandjaro.
Ein geweſener Leipziger Miſſionar unter den Wadſc<hagga38 an dem afrikaniſchen Bergrieſen Kilimandjaro erzählt, wie er einſt Weihnachten unter den Farbigen und mit ihnen gefeiert hat. Er ſchreibt: Unter dem Äquator iſt's. Brennend lagen tagsüber die Sonnenſtrahlen auf dem Land, da3 von der kleinen Regenzeit her in friſc<e38 Grün gekleidet iſt. Die Gärten ſtehen vol Blumen, im Roſenflor. Die Palmen wiegen ihr Gefieder im Abendwind. Schwer neigen ſich die langen Zweige der Pfirſihbäume unter ihrer loenden Frucht. DaS ſatte Grün der Kaffeebäume iſt mit abertauſend weißen Blütenſternen überſät. Die dunklen, buſchigen Kronen der Zitronenund Orangenbäume tragen weiße Blüten. und rote, reife Früchte zugleich. Von nordiſcher Weihnacht, von Sturm und Scnee und Ei8 de3 nordiſ<hen Winter3, keine Spur. Darum aud kein Raum für die ſc<höne nordiſche Poeſie: „Und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.“ Und dod) iſt's der Phantaſie leiht gemacht, die ſchöne deutſ<he Weihnac<ht38landſ<haft herzuzaubern, ſo
fern ſie au liegt.
Denn ho< über uns, ſc<hier uner-
rei<hbar für de38 Menſ<en Fuß und do< ſo greifbar nahe in klarer Höhenluft, glühen die Gletſcher de3 Kilimandjaro auf im Abendſ<ein. Sie rühmen in ihrer Sprache von der Shöpferma<ht Gotte3: „Die Höhen der Berge ſind aud ſein.“ Und nun ſtrahlt e38 vom *' gewaltigen Sc<hneehaupt de8 Kibo aus
189
6,000 Meter Höhe wie verklärtes Licht hinab in die werdende heilige Nacht am Kilimandjaro. Mit hellem Klang künden dazu die beiden Glo>kenſtimmen von der Miſſionsſtation die Frohbotſchaft: „Euch iſt heute der Heiland geboren!“ „Kommt, laſſet un3 anbeten!“ Aus der Dämmerung der Bananenhaine wandern die Heiden<riſten in ihren weißen, fließenden Gewändern fröhlichen Angeſicht8 mit ſchnellen, leichten Scritten dem Gotte3hauſe zu; denn die Freude eilt wie
einſt die Hirten
auf
Bethlehem8
Fluren.
Da3
Augen
leuchtet
die Freude,
aus
ſ<lichte Kir<hlein mit dem Dad au3 Bananenrinde iſt heute faum mehr zu erfennen. Mit Zedern und Palmzweigen haben die jungen Chriſten und Chriſtinnen es geſchmüdt, daß die kahlen Wände ganz verdedt ſind. Zwei große Zedern, aus dem nahen Urwald geholt, ſtehen an Stelle deutſher Tannen im Lichterglanz. Jhr Licht fällt auf bunte Bider, die Großen und Kleinen die Weihnac<ht8geſchic<hte zeigen. Aus
den
ſc<warzen
jeder Bruſt ſteigt das Weihnacht3lied, und die Stimmen einen ſic) mit den Klängen des Harmonium3 zum Jubelhor: „Vom Himmel hoh, da komm" ich her, ich bring' eud) gute neue Mär.“ Dann wird es ganz ſtille. Mit naivem Staunen, das jeden europäiſchen Neuling ergreift, wird die Weihnadt5botſchaft vernommen. Dann laſſe ich mit meinem gemiſchten Chor die alten, lieben Weihnacht3lieder erſ<allen. Wie lauſ<hen da die braunen und ſ<warzen Bauern und Hirten dem „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frauen, kommet, das liebliche Kindlein zu ſhqjauen!“ Scdönere3 hat das Negerohr nie gehört, beglü>endere Botſchaft da8 Negerherz nie vernommen. Selbſt die Heidenſ<haren draußen vor der Kir<he, die keinen Platz mehr fanden, können die Äußerung des Entzü>ken3 nicht mehr zurühalten. In jeder Pauſe dringt ihr frohes Gemurmel herein. Den Negerkindlein auf der Mütter Rüden iſt au<h da8 kleine Herz zu voll geworden, ſo daß der Mund übergeht mit Fragen, Staunen und Loben. Aber gleich tritt Ruhe ein bei jeder neuen Darbietung. Die längſte Weihnachtsfeier iſt nod) immer viel zu kurz und geht zu Ende. Nun aber tönen au3 allen Hainen die Lieder der Heimkehrer. Chriſtenjünglinge ziehen von einem Chriſtengehöft zum andern und grüßen ſich mit Weihnac<tsliedern. Denn die Wadſhaggas ſind ein ſange3frohe8 Volk, und mander Heidenmund ſtimmt unbekümmert mit ein. J< aber nehme meine Koſtſ<hüler und -ſchülerinnen mit in mein Hau3 zur Nadhfeier. Da ſammeln wir un3 nohmals unter meinem Weihnac<t3baum, um den her für jedes ein Paketen liegt, mit Zedernzweigen geziert, mit bunten Bändern umſ<lungen. Was liebe Miſſionsfreunde in der Heimat geſandt haben, wird jekt
Die Mijſtions-Taube.
190
hier in JEſu Namen beſ<hert. Für Ndeleko, „die zum HErrn Gebradte“, iſt's eine Baumwollde>ke, eine Hal3kette aus farbigen Glasperlen und eine kleine Darſtellung der Weihnahts8krippe; für Monika, die Chriſtenbraut, ein Stü Baumwollſtoff und ein Nähzeug für den künftigen Dienſt der jungen Chriſtenfrau; für Jona eine SclafdeXe und eine Mundharmonika; für Davidi ein kanzu (Baumwollhemd) und eine höd<hſt willkommene Schere; für den leſekundigen Ndeleko ein Neue3 Teſtament im Suahelitext. So iſt für jede3 eine Gabe bereit zur Erinnerung an die höchſte Gabe, die uns die Weihnacht gebracht, eine Erfahrung davon und eine Mahnung dahin, daß .Geben ſeliger iſt als Nehmen. Nad einer kurzen Anſprache und einem letzten Liederver3 verabſchieden ſie ſich, niht ohne mir zuvor an ihre Mütter und Väter in Chriſto, die in Ulaya (Europa) ſind, herzliche Dankesgrüße aufgetragen zu haben. Dann ſehen ſie ihre Freude in den Koſtſ<hulhäuſern fort. Aber wir, die deutſche Miſſionar3familie, halten nun aud) unſere Weihnachtsfeier. Dann wird es ſtille. Wir ſien Hand in Hand, bliken verſonnen in den Weihnac<ht3baum und denken an die Heimat, die Lieben in der Ferne. Da will die Wehmut kommen. Aber ſie darf heute keinen Raum in der Herberge haben, denn groß iſt die Freude. Weihnachten iſt ja ein Freudenfeſt und ſoll es ſein. Der Grund, der unſere Weihnacdt3freude trägt, iſt allzugroß, iſt ewig, trägt ſie von Erdteil zu Erdteil, von Zeit zu Zeit: „Siehe, ih verfündige eu große Freude; . . . denn eud) iſt heute der Heiland geboren!“
Manderlei
aus der Miſſion.
Kannapolis, N. C. Superintendent F. Alſtons Gemeinde feierte am 28. Oktober ihr jährliches Harvest Home Festival und folleftierte genau 3200 für das Werk der Miſſion.
.
höheren
Lehranſtalten.
Auf
unſern
drei
Negeranſtalten waren Ende Oktober 173 Studenten " eingeſ<hrieben: im Immanuel Lutheran College zu - Greenz3boro 96, im Alabama Luther College zu Selma 47
und
in
der
Luther
'Orleans 32. P. Paul Scerf, der Seymour, JInd., auShilft hat den Beruf als Direktor La., angenommen. Zwei neue Miſſionare
Preparatory
School
zu
New
zurzeit in der Gemeinde zu und früher im Elſaß ſtand, der Anſtalt in New Orleans, berufen.
Da der Arbeiter-
mangel auf dem blühenden Alabamafeld groß iſt, hat die Miſſion3behörde zwei weiße Paſtoren für dies Miſ-
fionsfeld berufen.
E3 war un leider nicht mög-
glücklich.
Nad) vier Wochen konnte der Patient in Be-
gleitung ſeiner Gattin nach St. Loui38 zurückkehren. Gott ſei Dank für ſeine gnädige Hilfe! Ein neuer Verband. Am 4. November wurden dahier in St. Louis die erſten Schritte zur Gründung einer Lutheran Women's League innerhalb der Miſſouriſynode getan. E3 waren Frauen aus verſchiedenen Städten zugegen. Dieſer Verein ſoll das Gegenſtüd zur Lutheran Laymen's League werden. Der Frauenmiſſion8verein in der Vereinigten Lutheriſc<en Kir<he zählte am Ende de3 Jahre3 1928
58,769 aktive Gliedexr. Außerdem hat dieſer Verein noch 10,199 aktive Glieder in Jungfrauenvereinen ſowie
42,473 Kinder in den Light Brigades. Indien. Am 28. Dezember verſammelt ſid) die Lutheriſche Konferenz von Indien und der Verband Ev.-
Luth. Kirchen in Indien zu Ranc<hi, Choto Nagpur. Dieſe Verbindung iſt eine unioniſtiſche; de3halb wird unſere Miſſion nicht vertreten ſein. Die Berliner Miſſion hat auf ihren verſciedenen Miſſionsfeldern 161 deutſche Miſſion3geſchwiſter,
1,992 eingeborne Mitarbeiter und 88,452 Chriſten. Die Macht de38 Heidentum3 im Wendaland, Süd= afrika, zeigt ein Bericht von Lie. theol. Stork über eine *
Gericht35verhandlung im Mai d.J. vor dem ſtaatlichen Gericht in Louis Trichardt. Dort kamen 18 religiöſe
(Von C. F. Drewes.)
Unſere
Piney Woods, Miſſ.
lich, Superintendent G. A. Schmidts feſſelnden Bericht über ſeine Arbeit an dieſem Ort red<tzeitig für die vorige Nummer der „Miſſionstaube“ ins Deutſche zu überſehen. Die lieben Leſer werden den ganzen Bericht in dieſer Nummer finden. Möge niemand den intereſſanten Bericht übergehen! Unſer Kaſſierer Th. W. E>hart wurde auf einer amtlichen Reiſe plößli krank, al3 er bei P. Maier in Waynesboro, Va., im Hauſe war, und mußte nach Staunton, Va., gebra<ht werden, wo er am 16. Oktober in einem Hoſpital ſofort wegen akuter Blinddarmentzündung operiert wurde. Die Operation verlief
Morde zur Aburteilung, die im Jahre 1928 im Wenda-
lande vorgekommen waren.
E35 handelt ſich unter an-
Müttern
ſind.
derm um zwei ermordete Zwilling83paare,
umgebrac<ht worden
Nad
die von ihren
dem
heidni-
ſc<en Glauben würde ihr Leben Unglü> und Dürre Üüber3 Land bringen. Sie würden übrigen3 ſowieſo bald ſterben. Die andern Morde waren verübt, um aus beſtimmten Körperteilen dex Ermordeten Regenmedizin zu machen. Die unglücklichen Opfer ſind meiſt wehrloſe Alte oder kleine Kinder, die von Zauberern in
Hinterhalte gelo>t und niedergeſchlagen werden. Viele heimliche Morde werden der Polizei gar nicht bekannt. Leider kommen derartige Morde aud in andern Teilen Südafrikas vor. Zur Beſchönigung de3 Heidentums liegt kein Grund vor. Heidniſche Nacht weicht nur dem
Lichte des Sohne3
Gotte3.
ſich die auf Seite
192
(Ber. Miſſ.)
Der Monat Dezember iſt eine geeignete Zeit, neue "Leſer für die „Miſſionstaube“ zu werben. Man ſehe angebotene
Prämie
an.
Die
Hlijſions-Taube,
Angriffe auf die Miſſion in der Türkei. Jn der Türkei iſt in den lezten fünf Jahren manche3 ander3 geworden, aber die Unduldſamkeit gegen die <riſtlichen Miſſionare iſt dieſelbe geblieben. Djumhuriet, da3 amtliche Blatt einer neuen Geſellſchaft, enthält die Meldung: „Vertreter der türkiſchen Preſſe haben jüngſt eine neue Geſellſchaft gegründet, um den Kampf gegen die <riſtlichen Miſſionare aufzunehmen. Dieſe Geſellſchaft wird dahin wirken, daß e3 ihnen verboten werde im Lande zu bleiben und ihre Propaganda fortzuſeßen, denn ſie ſind die Werkzeuge fremder Mächte.“ Hareket, ein anderes Blatt der Geſellſchaft, ſchreit: „Nieder mit den Miſſionaren!“ Wir aber beten zu Gott und ſagen: „Und ſteur' des Papſt3 und Türken Mord, die IJCſum Chriſtum, deinen Sohn, wollen ſtürzen von deinem Thron!“ An die Leſer in Südamerika. Dur die Güte de3 Herrn H. Horſt in No> Jsland, JU., wird die „MiſſionStaube“ allen unſern Paſtoren in Südamerika auf ein Jahr unentgeltlich zugeſandt.
Zwei
Herzen
in
einer
Bruſt.
ES iſt das allerſ<limmſte Zeichen bei einem Menſchen, wenn er keinen Kampf hat; denn da3 zeigt an, daß er geiſtlich tot iſt und allein das Fleiſ<h in ihm regiert. Und daher iſt e8 das beſte und ſicherſte Zeichen eines wahren Chriſtentums8, wenn der Menſc< immer den Kampf in ſich verſpürt; denn das zeigt an, daß ſeine geiſtliche Natur das ſündliche Weſen de3 Fleiſches nicht leiden kann, daß er dagegen ankämpft und e3 überwindet. Und ſo geht e3 bei einem wahren Chriſten alle Tage bis an denTod; erſt in jenem Leben hört der Kampf ganz auf, weil da der ſelige Menſd ganz geiſtlich iſt und nicht3 mehr vom Fleiſchlihen in ihm ſich findet. Es kommt hier auf Erden immer auf das bekannte Wort jene3 bekehrten Heiden hinaus, das ich ſchon oft genannt habe. Er kam zu ſeinem Miſſionar und klagte ihm unter Tränen: „Wie geht das zu? Al3 ic nod ein Heide war, hatte ich nur ein Herz, ein ſ<hwarze3; nun, da ih Chriſt bin, habe ich zwei Herzen, ein ſ<warze38 und ein weiße3, und die ſind immer widereinander. Das ſchwarze Herz will immer, was der Teufel will, und das weiße Herz will immer, wa38 Gott will. Das weiße Herz ſagt: Geh hin und bete; das ſchwarze ſpricht: Geh hin und arbeite, zum Beten iſt keine Zeit. Da3 weiße Herz ſpricht: Geh hin in die Kir<e; da3 ſchwarze ſtreitet dagegen und ſpricht: Geh hin auf da3 Jeld oder ſc<lafe ein wenig. Und ſo geht es fort und fort; immer kämpfen da38 weiße 'und das ſchwarze Herz miteinander und ſind niemals eines3 Sinne3.“
191
„Geh hin, mein Sohn“, ſprach der Miſſionar zu ihm, „fahre fort zu kämpfen und laß did) nicht beirren. Gerade weil du zwei Herzen haſt, biſt du ein Chriſt. Die Heiden haben nur ein Herz. Fahre nur fort zu kämpfen; aber ſieh nur zu, daß das weiße Herz immer den Sieg behalte; dann ſteht e3 gut, und du wirſt die Krone des ewigen Leben3 empfangen. Wenn du dann bei JEſu biſt, ſo iſt da3 ſc<warze Herz ganz weiß.“ (Aus „Goldene Äpfel in ſilbernen Schalen“, Band 2.)
Neue Druſachen. D. Martin Luthers Schriften von der Meſſe und Ordnung des Gotteödienſtes. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Breis: 15 Cts. Dies iſt ein willkommener „Abdru> aus dem zehnten Band der Sämtlichen Schriften Luther3, aufs neue herau8gegeben von der Ev.-Luth. Synode von Miſſouri, Ohio und andern Staaten“. Der Jnhalt des Abdrucds iſt: 1. Von der Ordnung des Gottesdienſtes in der Gemeinde, 1523. 2. Deutſche Meſſe und Ordnung des Gottesdienſtes, 1526. 3. Vermahnung an die Chriſten in Liefland vom äußerlichen Gotte8dienſt und Eintracht, 1525. 4. Weiſe, <riſtliche Meſſe zu halten und zum Tiſch Gottes zu gehen, 1523. 5. Formular einer deutſchen Präfation vor dem Abendmahl, 1525. The
Augsburg
Triglotta.
Confession.
Reprinted
Derſelbe Verlag.
from
Preis:
Concordia
Einzeln 5 Ct3.;
das Dutzend 36 Ct3.; das Hundert 82.40. Nächſtes Jahr feiern wir das vierhundertjährige Jubiläum unſer3s lutheriſchen Grundbekenntniſſe8s, der Augs8burgiſchen Konfeſſion. Der Concordiaverlag tut der amerikaniſch-lutheriſchen Kirche einen ſchäßenswerten Dienſt, indem er die Auguſtana in engliſcher Sprache in Traktatform darbietet, und zwar in guter Zeit. Unſere Gemeinden ſollten dieſen Traktat kaufen und maſſenhaft in ihrer Umgegend frei verteilen. Das iſt auch eine Weiſe, Miſſion zu treiben. The
First
Christmas.
and Readings. 6 Cts.;
1929.
das Dußend
A
Christmas
Service
Derſelbe Verlag.
60 Ct3.;
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das Hundert
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Einzeln
84.90.
Außer den Noten zu den Liedern bietet dieſe neue Chriſtfeſt:
liturgie noch ſiebenundfünfzig Deklamationen ſowie ein Christmas Pageant. Schullehrer und Sonntagsſchulleiter ſollten ſich ſofort ein Probeexemplar kommen laſſen. Summary
of United
States
Zistory
and
Civil
Gov-
ernment. By Z.B. Fehner, M. A., Teachers Seminary, Seward, Nebr. Seventh edition. Derſelbe Verlag.
Prei3:
50 Cts.
Concordia Annual.
1930.
Edited and compiled by G. 4.
and 8. A. Fleischer, 30 W.
I11.
Wie
Preis: 35 Cts.
Luther
Prophet
Adolf Klein8
ward.
Verlag,
Washington
Von
St., Chicago,
Bruno Markgraf.
Leipzig, S3.
Preis: 2 Rm.
Ein zeitgemäßes, gut geſchriebene Buch. Luther war natürlich kein Prophet im eigentlichen Sinne des Wortes.
Leben im Kir<henjahr.
Von D.Dr. Alfred
Jeremias8,
zur Wiederbelebung
kirchlicher Sitte
Pfarrer und Profeſſor der Theologie Derſelbe Verlag. Prei8: 1 Rm.
Die8 iſt ein „Weruf
in Gemeinde
und Haus8*.
in Leipzig.
Verlag und Dru> Hausfreund-Kalender 1930. hanne8 Herrmann, Zwikau. Preis: 20 Cts.
EEE
von
1928.
Jo=
:
Miſſtons-Taube.
Die
192
Mission
Prämie. Um die Leſerzahl der „Miſſionstaube“ größern, offerieren wir im Namen und der
Synodalkonferenz
zu verAuftrag
folgende
Prämie: “HALF A CENTURY OF LUTHERANISM AMONG OUR COLORED PEOPLE." „Dies iſt eine gute Geſchichte unſerer Negermiſſion, ſchön auf Glanzpapier gedruckt, ſo daſ ſich die viclen Abbildungen gut abheben. Wir wünſchen dieſem Buch die weiteſte Verbreitung.“ (Lutheraner.)
Wer uns den Preis für drei neue Beſtellungen der -„„Miſſionstaube“ ſchi>t oder ſeine eigene Haltegebühr drei Jahre im voraus bezahlt, bekommt dies Buch umſonſt zugeſchi>t. Bei der- Einſendung des Geldes gebe man genau an, ob man die Prämie wünſcht oder ni<t. Wenn nicht ausdrü>lich gefordert, wird die Prämie nicht geſandt. „7 „Die Miſſionstaube.“ 3558
at Maplesville,
7.62;
Mount
Calvary,
For African AMMissSions: Holy Trinity, Springfield, 320.00;
Immanuel, Pensacola, 25.00; Mission in Maplesyville, 15.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; Mission at Catherine, 19.07. Per- A. H. Reagin, -Superintendent of Sunday-schools, from Sunday-School Children in Alabama, 200.00. Aiscellaneous: Mr. E. Schuettner, St. Louis, Mo., for Negro Missions, 310.00. Per M. A. Zimmermann, from Burr Oak Ev. Luth. Congregation, Mindoro, Wis., for Negro Missions, 100.00. Mrs. Wm. Goerss, North Tonawanda, N. Y., for Negro Missions, 5.00. From Holy Trin-
Concordia Publishing House, 8. Jefferson Ave., St. Louis, Mo.
ity, Springfield, 111., for Foreign Misgions,
A
Little
from
Child
the
Shall
s
a
Ernst
New York,'N. Y. Child's
for
and
Collected
Kaufmann,
'Prei3: 30 Cts8.
Christmas
'Pictures
Them,
Mission-fields.
W. G. Polack.
In
Lead
the
Timothy. - Derſelbe
Garden.
Holidays.
Verlag.
Other
and
Stories
edited
7--11
Spruce
Stories,
Poems,
Collected
Preis:
by
30 Cts.
by
St., and
Uncle
Heroes.of the Kingdom. Stories of Men and Women who Proved Their Yaith by Their Works. By Theo. Graebner. Derſelbe Verlag. Preis: 30 Cts. We Beheld Zis Glory. Stories for Boys and Girls. Newly collected by Theo. Graebner. Derſelbe Verlag. Preis: 30 Ct. Folded
Wings,
and Other Stories from High-School
Reyvised and newly submitted Derſelbe Verlag. Preis: 50 Cts. Story
Day
by Day with Jesus. A Calendar for Family and Private Devotions. Edited by Prof. W. id. T. Dau, D. D.
60 Ct8.;
A
Life.
Graebner. .
Sweetest Dußend
Told.
Theo.
The
mas Worghip. tor. Derſelbe
Ever
by
Children's
Derſelbe Verlag.
Preis:
84.50.
60 Cts,
Alle obigen Bücher ſind zu beziehen vom liehing House, St. Louis, Mo.
Contributions
Christ-
Compiled by Luther Schuessler, PasVerlag. Preis: Einzeln 6 Ct8.; das das Hundert
Received
October
Concordia
by the Treasurer.
r0e, .63; Bethlehem,
New
Alexandria, 320.00;
Shankletown,
5.00;
Immanuel
Greensboro, 773.15;
Luther Memorial,
Beth-
Christ, Rogebud,
gion
15.70;-. Mission
Meggiah,
at
Baghi,
10.68;
Catherine,
Mission
at
Lutheran
at
College,
Greensboro, 23.09;
Baltimore,
3.00;
Cleveland,
10.00;
N.N., 1. Kans., for Students'
Quittung
P.-G. M. Kramer:
York,
for InFund,
810.00
für
arme
und
Dank.
Erhalten von Frau William8, New
Neger
und
Weihnachtsbeſcherung
Mis-
25.45;
der
Negerkinder. Eine Schachtel Kleider von P. W. G. Brodopp, Glidden, Wis. Miſſionar E. H. Wildgrube: Durch
Frau
Henry Behren8,
Humboldt,
Jowa,
eine Box
Frauenhüte;
von .E. M. Nobbe, Pleaſant Valley, Okla., einen ſchönen Anzug
und
Hüte für arme Neger. Miſſionsfreunde, die den armen Negern getragene, aber noch
brauchbare Kleider und Schuhe ſchien und ſchenken mödten, wollen dies zuerſt melden bei Rev. C. F. Drewes, 3558 S. Jef-
ferson Ave., St. Louis, Mo. Man
Es
36.01; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 13.23; Ebenezer, Atmore, 69.32; VYaith, Mobile, 8.90; Gethsemane, Hamburg, 26.39; Grace, Concord, 40.00; Grace, Greensboro, 53.52; Grace, Ingomar, 5.20; Holy Trinity, SPEINGNEH 30.00; Hope, Kings Landing, 18.42; Immanuel, Pensacola, 14.72; Immanuel,
10.00.
For Philadelphia Chapel: N. N., Wilton Junction, Iowa, 82.00. Mrs. N. N., Congregation at Coopers Grove, I11., 8.00. Maria Raabe, Ida Grove, Iowa, 2.00. “A Friend," Pittsburgh, Pa., 50.00. Per H. F. Holtorf, Treasurer, from H. Lifller, New York, N.YX., 100.00. Mrs. Annie Hackbarth, Milwaukce, Wis., 4.00. Per FX. H. Moeller, from “Several Yriends of Missions," Spokane, Wash., 31.50. Emily and Mrs. L., Aurora, I111., 10.00. 'THEO. W. ECKHART, Treasurer.
prompt,
any, Nyland, 15.93; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Rock West, 49.10; Bethlehem, Holy Ark, 9.72; Bethlehem, MonOrleans, 57.50;
5.00.
Missions,
Bitte zu beachten!
wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und
beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen “Dec 29") bedeutet, daß das Abonnement ebt abgelaufen iſt. bezahle gütigſt an Keinen Agenten oder direkt an uns, und
Received for Colored AMissions from the following colAugustana,
MED
Pub-
1--31,-1929.
ored congregations:
Kannapo-
lis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 77.91; Mount Carmel, Midway, 3.04; Mount Olive, Catawba, 4.50; Mount Olive, Tinela, 23.74; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 12.27; Our Savior, Possum Bend, 41.14; Pilgrim, Birmingham, 22.23; St. Andrew's, Vredenburgh, 26.96; St. James's, Buena Vista, 15.13; St. John's, Joffre, 4.20; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 3.50; St. Luke's, Lamison, 19.24; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Ackerville, 16.30; St. Mark's, Atlanta, 15.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00; St. Matthew's, Arlington, 23.03; St. Matthew's, Meherrin, 11.89; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 6.90; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 24.18; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 13.11; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 160.00; 'Trinity, New Orleans, 30.00; Trinity, Selma, 15.28; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 22.12.
damit
dauert
die
Lieferung nicht unterbrochen
Zurſc<nittid
dem Blatt die
3awei
Wochen,
bis
der
Adreßveränderung oder Quittung
zu werden
wird. Man zwar
braucht.
SIDE Hſt etfen
aufweiſt.
|.
auf
Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<e3 Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſi<h um Adreßveränderung handelt). . CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſions-Taube““ erſcheint einmal monatlich. in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: . 1 Exemplallleneeneeneen nenn eneene neee 50 -. Von. 10 Expl, an auſwärts an eine Adreſſe 40 „ 60 „» „ " SUE S7i/
„10 „
„»
5
D
„
Der Preis für ein Jahr Ct3. Cts. pro Expl. CS: 82207
33C18. „
In St. Louis, durc< Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im AusTand 60 Cents-pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw..enthalten, ſende man Unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uonuse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey, 0. F. Drewes, 3558 S. Jeſſerson Avenue, St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge ſür die
Negermiſſion an den Kaſſierer, "Ur. Theo. W. Eckhart, Avenue, St, Louls, Mo.
S8. Jeſfferson