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.
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. monthly
by Concordia
Publishing
Entered as payable stricetly in advance. Acceptance for mailing at special rate of
House,
St. Louis, Mo.
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provided
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in
Januar
53. Inhrgang.
Nenjahrs8gruß
an die „Miſſionstaube“.
Im Namen JEju friſch und froh voran Zum Botengang auf neuer Wanderbahn! Wenn auch der Weg noch dunkel vor dir liegt, In dieſem Namen haſt du ſtet3 geſiegt. Im Namen JEſu hängt da3 Nettungzsſeil, DaZ ſelbſt den Heiden dient zum ew'gen Heil. Wer da3 ergreift, entflicht der TodeSflut, Weil er in JEſu LiebeSarmen ruht. Im Namen JEſu klingt von Gottes Thron Der Freudenruf zum Werk der Miſſion, Soweit die Sonne auf dem Erdball ſcheint, Solange noch ein Menſ< im Clend weint. Im Namen JEſu liegt die Wunderkraft Zum Wirken, wenn im Fleiſch der Mut erſchlaſft. Er heißt und iſt dein Helfer, Schirm und Schild, Der alle Furcht im tiefſten Herzen ſtillt. Im Namen JEſu quillt der Segensborn, Ob auch die Welt did ſc<hilt mit großem Zorn. Wa3 kümmert did der Feinde Haß und Hohn, Solange JCſus herrſcht vom Königsthron? Im Namen JEſu leuchtet dir ein Hort, Der aud zerbricht des Teufels Trug und Mord. Und käm' er gleich mit feurigem Geſchoß, Der JEſusname iſt ein feſtes Scloß. Im
Namen
Da
ſ<huf
JEſu
mach
die Tore
weitl!
' Sein iſt da3 Reich, die Kraft, die Herrlichkeit. Wo je ſein Leben3wort die Welt durcdrang, e3 Herzen
voller Jubelklang. :
O. R. Hüſchen.
EUQ3 4
Subsecription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, the Post Office at“St“Lovis;-Moz-under-the Act of March 3, 1879.
Section
Ü ENGORÜ 11987
8
[A SEHÜRAHYT IA OLKHN
»5
1931.
Ur. 1.
Klin BAAR ens SPS]
8.
-.
Published
Am Morgen des Dankſagungstags trat unſere Lutherkonferenz von Louiſiana hier in New Orleans, in unſerer Trinity Chapel, zu einer zweitägigen Konferenzſikung zuſammen. Die Hauptarbeit, die der Konferenz vorlag, war eine Abhandlung über „Die guten Werke der Chriſten“, vorgelegt von unſerm farbigen Lehrer Artur Berger von der hieſigen St. Paul5ſ<hule. Die Konferenz verwandte die meiſte Zeit auf die Beſprechung dieſer Arbeit, und das nicht ohne guten Grund; denn wenn unſere farbigen Paſtoren und Lehrer in den Grundwahrheiten der <riſtlichen Lehre und in den Bekenntnisſchriften der lutheriſchen Kirhe zu Hauſe ſein ſollen, ſo iſt es gewiß vor allem aud) nötig, daß ſie ſi) Rechenſc<aft darüber geben können, wel<e Stelle den guten Werken im Leben eines Chriſten zuzuweiſen iſt. Die Arbeit gab gute Gelegenheit, dieſe wichtige Lehre wieder einmal gründlic< nac<h allen Seiten hin zu behandeln und die Stellung unſerer lutheriſchen Kirche nac< Sdrift und Bekenntnis zu prüfen. Aus den Geſchäft5verhandlungen ſei folgende3 Ein Komitee wurde erwählt, behervorgehoben. ſtehend aus P. Lü>e und den Lehrern Wiley und Seeberry, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, allerlei intereſſante3 und lehrreiches Material zu ſammeln, da3 die Geſchichte, die Entwi>lung und den jetzigen Stand unſerer Negermiſſion im Staat Louiſiana veranſchauNES
2
EZZ
Die Miſſions-Taube.
29
licht, ſo daß e3 ſpäter lutheriſchen Ausſtellungen, wie ſie hin und wieder im Norden veranſtaltet worden Es gibt ſind, zur Verfügung geſtellt werden kann. da gewiß mande3, das von Intereſſe iſt; nur kann e3 dann niht im Handumdrehen zuſammengeſucht werden, wenn die Aufforderung plößlic kommt, ſich an ſo einer Ausſtellung zu beteiligen. Ferner wurde ein Komitee erwählt, das ſo bald al3 möglich mit den Vorarbeiten für die nächſte Al-
Die
Unterklaſſen
Evangelio“
und
der Konkordiaſchule in New
Linl35 Lehrerin Dora
dieſe
Dankbarkeit
Allen, re<ht5 Prinzipal
Orleans.
Concordia Chapel in New Orlean8.
neue Miſſionsſtation.
gemeinſchaftlicher Konferenzgottesdienſt.
waren in einem jämmerlichen Zuſtand.
Am Freitagabend war dann
Prof. Scherf
von unſerer Lutheran Preparatory School hielt die Beichtrede, der die Worte „Siehe, dein König kommt
zu dir!“ zugrunde lagen, und weißen Redeemer-Gemeinde Grund von Phil. 1, 3-5, in / Lehrer und Gemeindeglieder, . Dingen Gott zu danken für
P.M. Le Cron von der hielt die Predigt auf der er alle, Paſtoren, aufforderte, vor allen „die Gemeinſ<haft am NN SSEN EEN
benzene
fleißige3
Peter Robinſon.
gemeine Konferenz der Arbeiter in der Negermiſſion beginnen ſoll, die ja, will's Gott, im Jahr 1933 hier in New Orlean3 tagen wird. Am Abend de3 Dankſagungstag3 hielten alle Gemeinden in ihren eigenen Kir<hen einen Dank-
ſagung3gotte3sdienſt ab.
dur
Ausbreiten des Evangeliums und treue3 Feſthalten daran zu beweiſen. Die Frauen der Trinity Chapel bereiteten an beiden Konferenztagen ein gemeinſchaftliches Mittageſſen für die Glieder der Konferenz. Jhnen und ihrem Paſtor ſowie ihrem Lehrer ſagen wir hiermit unſern herzlichſten Dank für die uns erwieſene Gaſtfreundſchaft. G. M. Kramer.
Im Herbſt des Jahres 1912 im oberen Stadtteil der Stadt
lich
Neger.
Die
eröffneten wir ganz New Orleans eine
Hier wohnten
faſt ausſc<ließ-
Neger-Sektenkirchen
Negerkindern liefen auf der Schulung, da weit und breit
ring8umher
Hunderte von
Straße herum ohne keine Negerſchule zu
finden war. Unſere Miſſion wurde in einer ärmlichen Negerhalle eröffnet, die den ſchönen Namen trug Love and Charity Hall, in der e3 aber gewöhnlich ganz ander3
als lieblich zuging. nenten nami.
Die Halle diente aller Welt als
Die Verſammlungslokal.
Wiſſrons-Taube.
Darin trieben die tobſüchtigſten
„Heiligkeitsleute“ am Sonntagnac<hmittag ihr Unweſen, und Sonntagabends wurden dort die wildeſten Tänze aufgeführt. Fünf Jahre verblieb unſere Miſſion in dieſer Halle. Die Schule nahm zu und gedieh ſichtlich, aber mit der Miſſion wollte es ſonſt nicht voran. Im Herbſt des Jahres 1917 kaufte die Miſſion3kommiſſion dann eine paar Straßengevierte weiter 8
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Dies iſt kurz die Geſchichte unſerer jetzigen Concordia Chapel. Auf den beigegebenen Bildern ſieht der Leſer die Kinderſchar, die jezt unſere Schule beſucht, gegenwärtig 145 an der Zahl. Dieſe ſitzen in zwei kleinen Zimmern, in der Kapelle und in dem erwähnten Schulzimmer, auf ſelbſtangefertigten Bänken, ſec<3 bis a<t auf einer Bank, damit ſie alle Plaßz finden. Die Gemeinde iſt in den lezten Jahren ſchön ge-
=
Die Oberklaſſen
der Konkordiaſchule in New
Link3
Lehrer
entfernt ein alleinſtehende3 kleines Wohnhaus, da3 ſich ein Jtaliener in ſeiner freien Zeit ſelbſt als Woh-
nung zuſammengezimmert hatte. Da38 Haus war unmittelbar von hohem Unkraut, ſo wie e3 nur im ſonnigen Süden wächſt, und in weiterem Umkreis
von kleinen Negergärten und Kuhweiden umgeben. Der Kaufpreis einſchließlich de3 Bauplate3 (41X110 Fuß) betrug 81,200. Das Hau3 wurde
dann für ein paar hundert Dollar3 mehr in eine Fleine Kapelle umgewandelt, die zugleich aud als
Schulzimmer diente. Die Schule wuchs, ſo daß ſchließlich nod ein ganz kleines Zimmer (14X20 Fuß) angebaut wurde für eine zweite Klaſſe.
Peter
Orleans.
Robinſon.
wachſen. Aber die Verhältniſſe, unter denen wir arbeiten, ſind ſo ärmlich, daß die Synodalkonferenz im vergangenen Auguſt beſchloſſen hat, eine neue Kapelle-Shule zu errichten, das heißt, Kir<he und Schule unter einem Dad). Die ganze Station ſollte an einen beſſergelegenen Ort verlegt werden.
E3 hat ſich aber bi3 jetzt nod kein paſſender Bauplatz
finden
laſſen.
Was
Kirche und Schule.
zu
haben
iſt, iſt zu
klein
für
Vorhandene Gebäude aufzukaufen
und niederzureißen, iſt zu koſtſpielig für unſere Miſ-
ſion.
So
arbeiten wir in Gottes Namen
nod weiter und hoffen, daß im kommenden
während der Schulferien Rat wird.
CONCORDIA SEMINARY LIBRARY ST. LOUIS, MISSOURI
vorläufig Sommer
.
JESS SEEEEEEEEEIIEIEIEEIEIEIIIIIIEEEIENEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEESEIISÜENN R EN
Die
4
Mliſſions-Taube.
Dieſer obere Stadtteil hat ſich ſehr mit Negern angeſiedelt, und während unſere Station anfangs ſo ziemlich an der Stadtgrenze lag, iſt die Stadt jet weit über dieſe hinaus -gewadſen. Der liebe Gott verleihe uns die nötige Weisheit und den nötigen Verſtand, daß wir aud) hier das tun, wa3 unſerer Miſſion zum beſten gereiht. G. M. Kramer.
wieder predigen konnte. Dann erhielt er einen Beruf von der Dreieinigkeit3gemeinde zu Hegewiſch in Cook County, JU. Dort wurde er von P. Feiertag am 22. Sonntag nah Trinitatis 1888 eingeführt. Hier blieb er jedoch) nur bi3 Juli des folgenden Jahre3 und folgte dann einem Ruf an die St. Paul3gemeinde in Hammond, Ind. Seine
Friedrich
Wilhelm
Herzberger.
9
Nachdem P. Herzberger etwa3 über vier Jahre im Staate Arkanſa3 gewirkt hatte, folgte er einem Ruf na<h Brown County im nordöſtlichen Kanſas. Dort war bei Carſon eine Gemeinde, die 135 Seelen oder getaufte Glieder zählte. Kurze
Wirkſamkeit
im
Staate
Kanſas.
Am 4. Sonntag nad) Trinitatis wurde Herzberger bei Fair View von Viſitator C. Vetter unter Aſſiſtenz ſeines früheren Klaſſengenoſſen C. H. Becker (jet in Seward, Nebr.) eingeführt. Die Gemeinde war kein ſtimmberedhtigtes Glied der Synode. Jeden zweiten Sonntag wurde engliſ<her Gotte3dienſt gehalten. Aud in Kanſa3 zeigte Herzberger ſeinen Miſſionzeifer. Schon im nächſten Jahr (1887) bediente er zwei Gemeinden =- nämlich bei Carſon und in Bern -- ſowie drei Miſſion3plätße, unter ihnen Hiawatha. Die Zeit ſeines Wirkens in Kanſas war rei an Trübſal. Einmal entbrannte in einer der Gemeinden ein Streit über die Lehre von der Gnadenwahl. Als er eines Sonntags die Kanzel betreten wollte, wurde ihm von einem Glied der Oppoſition5partei ein Scriftſtü> eingehändigt, worin ihm verboten wurde, je wieder die Kanzel zu beſteigen. Man hatte aber die Re<nung ohne den Wirt gemac<ht. Unſer Herzberger war ein mutiger Soldat im Heer des HErrn. Er trat auf die Kanzel und hielt ſeine Predigt, indem er auf Gottes Schuß und Beiſtand baute. Ungemüt. lid) muß die Lage aber dod) geweſen ſein. Zn Kanja3 hatte er ferner das Unglük, ſeine rechte Hand erheblich zu verlezen. Er war in Begleitung eines Onkel3, der im Gefängni3 zu Leaven-
worth eine hohe Stelle bekleidete.
;
Endlich aber ſtellte ſich au< ein Augenleiden ein. So jah er ſich ſjhweren Herzens genötigt, ſein Amt in Kanſa3 niederzulegen. Da3 geſchah im Jahr 1888. Herzberger hatte gute Freunde, die ihn nach Chicago kommen ließen. E38 waren Freunde in der
Not.
Zn Chicago erholte er ſich, ſo daß er hin und
Wirkſamkeit
in Jndiana.
Am 1. Juli 1889 berief ihn die St. Paulsgemeinde in Hammond als P. G. Lübker3 Nachfolger, und vier Wochen ſpäter, am 6. Sonntag nad) Trinitatis, wurde er von P. E. H. Scheips aus Hobart, Ind., eingeführt. Schon im Auguſt desſelben Jahres beſchloß. die Gemeinde, eine neue Kirche und Schule zu bauen. Die Gemeinde wuc<hs nämlid) und zählte am Ende de3 Jahres 850 Seelen. Da3 neue Gebäude konnte am 2. Februar 1889 eingeweiht werden. Herzberger bediente in den Jahren 1889 und 1890 nod eine zweite Gemeinde; nämlich in Weſt-Hammond. Er entwickelte eine reichgeſegnete Tätigkeit. Die St. Paul3gemeinde- zählte Ende Dezember 1891 bereits 950 Seelen. Zwei Erwachſene wurden in dieſem Jahr getauft und ſiebzehn konfirmiert. Drei Jahre ſpäter bewog er die Gemeinde, ſic der Miſſouriſynode gliedlich anzuſchließen. Der große Pullman-Streif
im Jahr
1894.
Im Mai de3 Jahres 1894 kam es im ganzen Land zu einem Streik der Angeſtellten der Pullman Company, der ſic) zu Aufruhr und Empörung ſowie Brandſtiftung im Land und aud in der Stadt Hammond ſteigerte. In Hammond gab e3 viele, die e3 mit den Streikers hielten. E3 kam zu Ausſcreitungen und Gewalttaten. Die Regierung ſandte eine Abteilung Staat5miliz naß Hammond. Dieſe konnte nur wenig ausSrichten. Etwa drei Straßengevierte vom Bahnhof befand ſic) das lutheriſche Pfarrhaus. Eine3 Tage3 hieß es, die Streiker wollten einen Frachtwagen auf das Geleiſe, auf dem ein Perſonenzug fällig war, ziehen. Herzberger trat unter den
wütenden Pöbel, hielt eine gewaltige Rede und bewog
die Streiker, von ihrem mörderiſchen Vorhaben abzuſtehen. t 7] s Eine
gewaltige
Bußpredigt.
An einem Sonntag während de38 Streik3 ſc<oß die Miliz auf Streiker. Eine Kugel traf ein unſculdiges Glied der St. Paul3gemeinde, nämlich den Schreiner Karl Fleiſcher.
Da3 Leichenbegängnis8 war ein ungemein großes. Die Streiker hätten e3 gerne geſehen, daß man den
unſchuldig Erſchoſſenen al8 ihren Bunde3genoſſen be-
Die
Miſſions-Taube.
trac<hte, und kamen in corpore mit ihrem Abzeichen zur Kir<he. Man hieß ſie als Einzelperſonen herzlich willkommen, mußte aber fordern, daß ſie ſich auflöſten und ihr Abzeichen entfernten. Dieſe Einladung ſ<lugen ſie aus und nahmen Platz auf der Straße. Der Text der Leichenpredigt war 1 Moſ. 4,10: „Wa53 haſt du getan? Die Stimme deines Bruders Bluts ſc<reiet zu mir von der Erde.“ In der Einleitung ſagte der Prediger: „Mit Fur<t und Zittern ſtehe ich vor euch. Wäre e3 mir möglid) geweſen, ich wäre gleich dem Propheten Jona längſt aufs ferne Meer geflohen, ehe ich euch die Bußpredigt gehalten hätte, die ich eu< heute an dieſem Sarg auf Befehl des allerhö<hſten Gotte3 halten muß. Aber waZ3 hätte mir ſfol<e Flucht genüßt? Denn wo hätte ich hingehen ſollen vor des HErrn Geiſt und wo hinfliehen vor ſeinem Angeſicht? Führe ich gen Himmel, ſo iſt er da. Bettete ih mir in die Hölle, ſiehe, ſo iſt er auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußerſten Meer, ſo würde mich do ſeine Hand daſelbſt führen und ſeine Rec<hte mich halten, ſeine Rechte mich hierher in eure Mitte führen und zu mir ſprechen wie dort zu Heſekiel, Kap. 3, 17.18: „Du Menſc<enkind, ich habe dich zum Wächter geſetzt über das Haus J5rael; du ſollſt aus meinem Mund da3 Wort hören und ſie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottloſen ſage: Du mußt des Todes ſterben, und du warneſt ihn nicht und ſagſt es ihm nicht, damit ſich der Gottloſe vor ſeinem gottloſen Weſen hüte, auf daß er lebendig bleibe, ſo wird der Gottloſe um ſeiner Sünde willen ſterben; aber ſein Blut will ich von deiner Hand fordern.“ „OD wer bin irh, Staub und Aſche, daß ich e3 wagen ſollte, dem Befehl des großen Gotte3 mich zu widerſezen? Nein, ſo lieb mir meine Seligkeit iſt, muß und will ih ſeiner Stimme gehor<hen, ohne Menſd<enzorn zu fürchten oder um Menſc<hengunſt zu buhlen. Du aber, mein Gott, id) bitte dich um Chriſti, meines und der Welt Heilandes, willen, gib mir jeßt Kraft, Licht und WeiSheit von oben, getroſt zu rufen, nicht zu ſchonen, meine Stimme zu erheben wie eine Poſaune und zu verkündigen meinem Volk ihr Übertreten und dem Hauſe Jakob ihre Sünde! Jeſ. 58,1.“ Dann predigte er Buße: unſerm Land, dem Pöbel der Stadt und de3 ganzen Lande3, den reichen Kapitaliſten und geizigen, wucheriſchen Arbeitgebern dieſes Lande3 und zuletzt der Gemeinde. Er predigte dann aber auc das ſüße Evangelium von der Gnade Gotte3
in Chriſto ſtrafen.
und
bat Gott,
nicht nac<h Verdienſt
Er ſchloß mit den Worten:
;
zu
„So fern der Morgen iſt vom Abend, ſo fern laß
unſere Übertretung von uns ſein.
(1.1.
Um
Chriſti willen
5
erbarme dich unſerer ſ<hwergeſhlagenen Mitſchweſter und ſei ſelbſt ihr und ihrer vaterloſen Waiſen Ernährer, Verſorger, Beſchüßer und Berater. Um Chriſti willen erbarme dich über unſere Gemeinde und bewahre eine jede Seele in ihr in dieſen Tagen vor Ungehorſam gegen Gottes Gebot und vor Auflehnung wider die Obrigkeit. Um Chriſti willen erbarme dich über unſer Land. Bedrohe mit deinem allmächtigen Mund die Sturmwellen der Empörung und beſc<hüße unſere liebe Obrigkeit, auf daß wir ein ruhiges und ſtilles Leben führen mögen in aller Gottſeligkeit und Ehrbarkeit. HErr Gott, der du un3 erſchaffen haſt, erbarme dic unſer! HErr Gott Sohn, der du un3 erlöſt haſt, erbarme dich unſer! HErr Gott Heiliger Geiſt, du Tröſter in aller Not, erbarme di< unſer! Amen.“ Sein Aufruf zur Beiſteuer für eine neue Miſſionsſchule in Concord, N. C.
Im Juni de35 Jahres 1894 ſtattete P. Herzberger unſerer Negermiſſion in Concord, N. C., einen Bejuch ab. Er ſchrieb: „Einen tiefen Eindru> machte auf mich der Gejang der Neger und die Aufmerkſamkeit, mit der ſie meiner Predigt an jenem Mittwochabend in ihrer Kir<he zuhörten. J< konnte nicht umhin, e3 mit Freuden zu erkennen, daß unſer teurer Miſſionar Bakke mit ſichtlichem Erfolg hier arbeitet und daß dur< ihn unſer treuer Gott und Heiland ſich unter den dortigen Negern ſc<on ein Häuflein gläubiger Chriſtenſeelen geſammelt hat, die zu ihm mit Thomas ſprechen: „Mein HErr und mein Gott!“ „Dod ſo freundlid) der Eindru> war, den unſere Negerkir<he auf mid) madte, ſo niederſ<hlagend war der Anblif des Schulgebäudes, in welhem unſere 96 Negerkinder da3 eine, da3 not iſt, lernen ſollen. Ein längliches, niedriges Gebäude, da3 ſc<on vor fünfundſiebzig Jahren erbaut und nun ſo alter3ſc<wad) geworden iſt, daß der nächſte Sturm e3 umwerfen kann. Da3 Dad) iſt ſo ſchadhaft und le>, daß jeder Regenguß auf den armen Lehrer und ſeine ſ<warzen Zöglinge herabſtrömt. Die Wände ſind ohne Fenſter; nur in der Hinterwand befinden ſich zwei, die kärgliches Licht geben. Kurz, e3 iſt ein dunkler, dumpfer Raum, eher paſſend für Spitzbuben und Dieb3geſellen, um darin ihr lichtſheues Handwerk zu treiben, als für eine Schule, in welder Chriſtenkinder ihren freundlichen Seiland kennenlernen ſollen. DaS iſt eure Negerſ<hule in Concord, ihr lieben Chriſten!
„Und
neue8
Miſſionar
ſo leicht,
Schulhaus
Bakke
ſo leiht könnten
bauen,
wir
dort ein
mit
500
wenn wir .nur
verſicherte mir,
daß
wollten.
bis
nerrrrretlEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIEEEIEEIIIEEIIIIIIIIIIN
Die Wiſſions-Taube.
s
600 Dollar3 der Not abgeholfen werden könnte. Wie,
meine lieben Mitriſten, ſollten wir dieſe geringe Summe nicht ſpielend aufbringen, wenn es un3 nur ein rechter Ernſt wäre mit unſerer Miſſion unter den Negern? „Es läßt ſich nicht wegleugnen: die Liebe zu dem Werk unſer3 Heiland3 in der Negermiſſion iſt bei
Und nun redne e38 aus, mein lieber Leſer, wenn du es kannſt, was an einem Neger liegt. Oder ſprichſt du wie ſo mandher: „Aus einem Neger wird nie ein re<htſ<haffener lutheriſcher Chriſt?“ Ad, wel<h
ein böſer Gedanke!
Klingt er nicht wie das Wort:
».J< danke dir, daß id niht bin wie die andern Leute . . . oder auch wie dieſer Neger“? Und wir, müſſen wir nicht vielmehr ſagen: „Durc< Gottes Gnade bin ich, was ic bin“ = ein Weißer und nicht ein verahteter Neger? „Darum, ihr lieben Chriſten, laßt uns dieſe unverdiente Gnade Gottes über uns rühmen, ja rühmen - auch unter unſern verwahrloſten ſchwarzen Brüdern dur treue Predigt des ſüßen Evangeliums vom Sünderheiland, der au< der Neger Heiland iſt und dur< Erbauung der nötigen Kapellen und vor allen Dingen Schulen; denn unſere Negerſ<hulen geben uns3 die ſicherſte Bürgſ<aft, daß unſere Miſſion unter den Negern Beſtand haben wird. Auf, auf, ihr lieben Chriſten, zu neuen Opfern, neuen Gebeten und neuer Liebe für unſere Negermiſſion!“ Gott legte ſeinen Segen auf dieſen herzlichen
Appell, und am 19. Mai des folgenden Jahre3 (1895)
konnte die neue Schule eingeweiht werden. 8953.50.
Ein betagter Clevelander berichtet über den ſeligen H. C. Wyncken.
Ui
ST SS ENGEN wumunuwuuce ibu wam (MTR! Die
Grace-Schule in Concord, N. C.
vielen unter uns erkaltet. Warum da3? Kommt es nicht daher, daß ſo mander unter un3 denkt: „Ah, wa3 liegt an ſo einem Nigger? Wir können unſer 'Geld beſſer anwenden, al3 daß wir e3 an ſol<he Menſc<en verſ<hwenden!“ Der du ſo denkſt, ſoll ich dir ſagen, wa3 an ſo einem Nigger liegt? Sieh, du
Xannſt nod) ſo viele Häuſer und „Lotten“ und Farmen und Geſchäfte und Fabriken haben, ja die ganze Welt beſiken, und mit dem allem haſt du no< lange, lange nicht das, wa3 an ſo einem Neger liegt. Denn auch
für ihn
iſt vergoſſen
das
teure
Blut
JEſu
Chriſti, des Sohnes Gotte3, das Blut, von dem du, ſo du ein gläubiger Chriſt biſt, in Sündenangſt und Tode3not beteſt: „HErr JEſu Chriſt, dein teures Blut Iſt meiner Seele höchſtes Gut. Das ſtärkt, da8 labt, das macht allein Mein Herz von allen Sünden rein. „HErr JEſu, in der lezten Not, Wenn mich ſchrekt Sünde, Höll und So laß ja dies mein Labſal ſein,
Dein Blut macht mich von Sünden
Sie koſtete
Tod,
rein.
Vor einiger Zeit erzählte die „Miſſionstaube“ ihren lieben Leſern von der Miſſionstätigkeit des ſeligen Prof. H. C. Wyneken unter den Negern der Dabei wurde geſagt, daß Stadt Springfield, JU. jol<he, die no< mehr von ſeiner Miſſionstätigkeit wüßten, dies berichten mödten. Daraufhin hat
nun Herr Guſtav Schäfer,
ein
fünfundadtzig-
jähriger Greis, ſeit vierundſec<zig Jahren Glied
der
Dreieinigkeit3ge-
meinde in Cleveland, O., einen intereſſanten Brief geſchrieben, aus dem wir Prof. H. C. Wyneken. folgendes mitteilen: „3m Jahr 1870 wurde H. C. Wyneken als HilfsEr ſollte vorpaſtor von unſerer Gemeinde berufen.
läufig die vierte Klaſſe in unſerer neuerbauten Schule übernehmen. Alte, große Geſchäftsleute dahier, die
bei ihm unterrichtet worden ſind, ſagen heute no:
Die
Wiſſions-Tauve.
7
„Er war ein Schullehrer, deſſengleichen nicht ſo leicht
„Da waren wir nun. Die Kommuniſten waren im Anzug, und wir wußten nicht, wann wir wieder in unſere Wohnung würden zurü&kehren können. Die Japaner waren überaus freundlich gegen un3. Sie gaben uns von ihrer Ration und reichten un3 einen Trunk Kakao. Das Schießen dauerte die ganze Nacht hindurch, ja bis etwa 11 Uhr am nächſten Tage. Doch jc<hon um halb ſieben Uhr war ich nach unſerer Wohnung zurückgekehrt, hatte die Ihineſiſchen Dienſtboten zuſammengerufen und ihnen befohlen, Frühſtü> zu bereiten. Wir gingen dann in unſere Wohnung zurü> und warteten der Dinge, die da kommen ſollten. Zu unſerer Freude beſſerte ſich die Lage. „Das veranlaßte uns, darüber nachzudenken, wa3 wir tun wollten. Niemand wußte, ob nicht Shaſi dasſelbe Schi>ſal treffen würde, das die Stadt Changſha erlebt hatte. Ein großer Teil dieſer Stadt war nämlich eingeäſchert worden, und viele Leute waren ums5 Leben gekommen. Unſer Koh nahm die en u erzählen. zehn Gallonen Öl, die wir eben gekauft hatten, und & „Unſer Gott hat ſeinen treuen Knecht zu ſich geverſtedte ſie im Unkraut, damit die Roten, fall3 ſie GE= “rufen. Er ſ<aut nun Gott, ſeinen Heiland, im kommen ſollten, weniger Veranlaſſung hätten, unſer ME Himmel. Laßt uns ihm nadfolgen, ſo werden wir Haus in Brand zu ſeßen. ME “ihn au< im Himmel wiederſehen und Gott mitein„E35 befanden ſid) -einige Paſſagierdampfer im EE ander preiſen in alle Ewigkeit. Hafen. Auf dieſe flüchteten Tauſende von Chineſen F „Leider iſt die genannte Miſſion ſpäter ein- während jener Nacht. Die nächſten paar Wochen war dann jede8 Schiff, das na; J<4ang oder Hankow “ “gegangen. Und dod) hat P. Wyneken viel dazu gefuhr, überladen. Bis jekt ſind nur wenige zurücholfen, daß viele Leute, die zuvor nicht- viel in die gekehrt. 4 irc<e gingen, fleißige Kir<gänger wurden.“ „Wir meinten, die Roten hätten eine tüchtig Niederlage erlitten und wir würden nun Ruhe gaben - do wir täuſchten uns. Zwei Tage ſpäter, am 7. Sep m... Miſſionar Zimmermanns Kriegserlebni3 tember, näherte ſich ſOnell von derſelben Gegend va in Shaſi. ein größerer Trupp. Al3 ſie den Fluß hinauf mar? 7 Shaſi liegt weſtlich von Hankow, etwa 280 Meilen ſchierten, kam gerade ein britiſ<e3 Kanonenboot. Di lauf dem Jangtſe, aber nur gegen hundert Meilen in Noten ſ<<hoſſen auf das Schiff. Jhr Feuer wurde er widert. Gegen 600 wurden getötet. So wurde de 2 zugerader Richtung. Marſ) auf Shaſi vollſtändig zum Stillſtand gebrahtOQ a... Am Nachmittag de3 5. September hörte man aber nur zweieinhalb Meilen von der Stadtgrenze 2324 za/einige Straßengevierte von der Miſſionar8wohnung Während der Nacht flohen mehrere Tauſende von<I Teinen Schuß. Bald folgten mehrere Schüſſe. Da3 Chineſen auf Sciffe. Alle Japaner ſowie alle übrige ==uaSchießen mit Gewehren und Maſchinengewehren Ausländer begaben ſich auf japaniſche und britiſche. auerte ſechzehn Stunden. E3 war ſo nahe bei der Kriegsſhiffe. Wir blieben zu Hauſe und Mz Miſſionar8wohnung, daß man die Kugeln durd die un3 in Gotte3 Hände. Er gab un3 angenehme Ruhe. Luft ſ<wirren hören konnte. Miſſionar ZimmerUnſer Diener blieb die ganze Naht auf, um uns au mann ſc<rieb am 6. Oktober: wecken, falls ſich Gefahr zeigen ſollte. „Nun, wir nahmen unſer baby und ſeine Kleider
zu finden iſt.“ Einer ſagte mir: „J<h habe meine ganze Geſchäftsführung von ihm gelernt.“ ; „Er machte e3 aud) ſeinem kranken Vater ſo leicht, wie er nur konnte. Er predigte im Morgengotte3dienſt. Des Nachmittags hielt er Chriſtenlehre. Abend3 um 8 Uhr hielt er Gotte3dienſt in einer Halle, die den Leuten angeboten wurde, die da draußen ſo weit weſtlich) von der Kirc<e entfernt wohnten, und zwar unentgeltlih. Der junge Wyneken ließ e3 ſich nicht nehmen, jeden Sonntagabend pünktlich um 8 Uhr an Ort und Stelle zu ſein, und hielt eine lehrreiche Predigt. Die Leute hatten ihn lieb und hörten ihn gerne. Wir hatten öfters mehr al3 100 Zuhörer. Man konnte in ſeiner Predigt ſehen und hören, daß Ehm das Herz im Leibe lachte. Die Leute paßten alle 3 *auf und hörten andächtig zu. Er mußte damal35 den iC.„x weiten Weg zu Fuß hin- und zurückgehen. E3 war m 3 ihm eine Freude, den Zuhörern vom lieben Heiland
28 CG
mm)
und
verließen
das
Haus.
Unſer
Weg
führte un3
zum Jangtſe. Die Japaner winkten uns, wir jollten Das taten wir denn auf ihr Kriegsſchiff kommen.
auc<h.
Wir blieben die ganze Nac<ht da.
ich zu unſerer
Wohnung
zurü>,
pate
Später ging
unſere
wert-
vollſten Sachen in einige Koffer und Reiſetaſchen und ließ ſie ſ<nell auf das Schiff bringen.
„Während dieſer ganzen Zeit war e3 wegen de ſtrikten Durc<führung des Krieg3re<t8 ſ<wierig, beigJ
Nacht auf den Straßen zu gehen; do
ſind wir biSher
nicht genötigt worden, au< nur einen Abendgotte3dienſt ausfallen zu laſſen. -No< mehrere Male drohte uns große Gefahr, aber Gotte3 Güte hat un3 bis8her bewahrt. Ihm ſei Lob und Dank!“
Die
8
Miſſions-Taube.
Silbernes Jubiläum unſerer lutheriſchen Kirche in Argentinien.
ſpaniſchredenden
tendes
Einwohnern
geleiſtet worden.
Sicherlich
iſt ſ<on
Bedeu-
ſind unter
dem
Gnadenbeiſtand Gottes alle Vorausſezungen zu einem geſunden kir<lichen Weſen in unſerm Nacdhbarland vorhanden. „So ein Glied wird herrlich gehalten, ſo freuen ſich alle Glieder mit.“ Wir in Braſilien können e3 deShalb gar nicht laſſen, im Geiſte müſſen wir mitfeiern und dem HErrn danken für das, was er im Nachbarland durch die Predigt ſeines Worte3 gewirkt hat. (P. S.
in „Ev.-Luth.
Kirchenblatt
für Südamerika").
ne
B===+
Fünfundzwanzig Jahre ſind vergangen, ſeit die Miſſouriſynode die Arbeit in Argentinien in Angriff nahm. Im Jahre 1905 wurde P. W. Mahler, der damalige Präſes des Braſilianiſchen Diſtrikts unſerer Kirhe, von P. v. Mattheſius nad San Juan, Argentinien, gerufen. Ende 1905, alſo gerade vor fünfundzwanzig Jahren, kam dann P. Wittro> als erſter Miſſionar nad) dieſem Lande. Seitdem hat ſi die Arbeit immer mehr ausgedehnt und troß
den
Lutheriſche Trauung P. Karl Trünow
vieler Hinderniſſe manchen herrlichen Sieg errungen. Wo P. Wittro> früher allein ſtand, wirken gegenwärtig 18 Paſtoren; im kommenden Jahr werden e3 vorausſichtlich 23 ſein, da mehrere Stellen augenbliklidh vakant ſind, die aber in nächſter Zeit beſetzt werden jollen. Wo wir vor fünfundzwanzig Jahren nur eine Gemeinde hatten, beſtehen jekt etwa 80 organiſierte Gemeinden und Miſſion8gemeindlein. Der ArgenUniſche Diſtrikt hat ſeit elf Jahren eine Bücheragentur unter der geſchidten Leitung P. Kröger3. - Der „Kir<enbote“, der von Präſe3 Hübner und den
Paſtoren Kröger und Trinow
redigiert wird, ſteht
im 13. Jahrgang. "Seit 1926 hat der Diſtrikt eine eigene Lehranſtalt, die ſich die dortigen Chriſten aus eigenen Mitteln erbaut haben. An der Anſtalt unterrichten die Profeſſoren B. Ergang und A. T. Kramer ſowie Hilfslehrer Lang. Präſes des Argentiniſchen
Diſjtrikt3 iſt P. G. Hübner. jen
Gemeinden,
Nicht nur in den deut-
ſondern auch in der Miſſion unter
in Argentinien. im Talar.
Eine Einführungsreiſe in Argentinien. P. G. Hübner, Präſes des Argentiniſchen Diſtrikt3, berichtet im „Kir<enboten“ (Argentinien) über eine intereſſante Einführungsreiſe, eine Beſchreibung, die den Leſern der „Miſſionstaube“ gewiß willkommen jein wird. Die Einführungsreiſe nac; Chaüar, im Norden der Provinz Entre Rios, war eine rec<t ſchwierige und denkwürdige Reiſe, die den daran Beteiligten, den Paſtoren Dilley, Schröder und dem Unterzeicneten, lange im Gedächtnis bleiben wird. Plangemäß wurde die Reiſe am 16. Juli im Auto von Cre5po aus angetreten. E3 hatte ja in Entre Nio3 in den Monaten April, Mai und Juni unmäßig viel geregnet; do waren die Landſtraßen Mitte Juli jc<ön tro>en. Stellenweiſe hatte es aber inzwiſchen
wieder derartig geregnet, daß das Auto als Verkehr3mittel nicht in Betracht kommen konnte. Doch wußten
Die Miſſions-Taube. wir
das
nicht
beim
Antritt
unſerer Reiſe.
Wohl
ſtanden un3 nod) von früheren Reiſen Bilder in lebhafter Erinnerung, bei denen der ſeifenartige Lehm das Hauptelement bildete. So hatten wir uns im Jahre 1928 bei Gelegenheit einer ViſitationSreiſe mit dem Auto derartig feſtgefahren, daſz drei Pferde uns aus dem teigartigen Moraſt nicht zu befreien vermochten; zwei Joch Ochſen brachten das Kunſtſtück fertig. So erging es uns wieder im Oktober 1928 bei der Einführung P. Th. O. Schröder3, als wir un3 bei hereinbrehender Na<t mit dem Auto derartig feſtfuhren, daß man ſich wieder auf die Suche nach Ochſen machen mußte, die uns dann unter größter Kraftanſtrengung von unſerm zeitweiligen unliebſamen Aufenthalt3orte befreiten. (Leider konnten von dieſen Ochſenauto-Paraden keine photographiſ<hen Aufnahmen gemacht werden.) Und die Paſtoren Dilley und Schröder konnten auf dieſer Einführungs3reiſe aus ihrer reichen Erfahrung im Pioniers3dienſte von gar manch bodenloſer Straßenpfüße erzählen, an die ſich nicht gerade lieblihe Erinnerungen anknüpften. Troß aller dieſer Erinnerungen aber machte man ſid) bei der Einführung P. Dilley3 im Auto auf den Weg. Unſer erſtes Ziel war die Kolonie Providencia, Wohnort P. Th. O. Shröder3. Von Cre3po beträgt die Stre>e 27 Leguas [1 Legua etwa % Meile]. E35 hatte jedoch in der Strecke, die wir dur<fahren mußten, tüchtig geregnet, ſo daß wir einen großen Umweg maden mußten und 49 Legua3 fuhren, ehe wir ans Ziel kamen. Unterwegs hatten wir reichlich “Gelegenheit zu beobachten, wel< verheerenden Schaden der anhaltende Regen in den vorhergegangenen Monaten mit dem darauffolgenden Hochwaſſer an Brücken und Brükendämmen angerichtet hatte, einen Scaden, der nur dur< monatelange Arbeit wieder gutgemac<ht werden kann. Am nächſten Tage, am 17. Juli, ſuchten wir per Auto von Providencia bis 6 Legua3 nördlich von Wir ſollten unſer Ziel nicht erFederal zu fahren. reihen. Auf einer Stre>e von 13 Legua3 fuhren wir uns fünfmal derartig feſt, daß wir uns in Er-
mangelung von Ochſen ſelber herausſc<hleppen mußten. Um unſerm Flaſchenzugapparat [block and pulley] einen
Anhalt3punkt
zu
verſchaffen,
mußte
zweimal
mitten in der Straße ein Pfoſten eingegraben werden. Da wir, im Städt<hen Bovril angekommen, die Unmöglichkeit
vorausſahen
--
denn
die Straßen
ver-
ſchlechterten ſic) mehr und mehr --, das Ziel per Auto zu erreichen, ſtellten wir das Auto bei einem Gliede ein und fuhren auf dem Zug weiter bis Federal. Der erwartete Fuhrmann hatte ſid infolge
9
der ſ<lec<hten Wege nicht einſtellen können; am folgenden Morgen machte er jedod) ſein Erſcheinen. E3 war Herr Reinhard Völker. Freitagmittag waren wir an Ort und Stelle. Sogleich nac) Mittag wurde der Einführungs3gotteSdienſt in der Kapelle, die im vergangenen Jahr auf Herrn Völker3 Land errichtet worden war, abgehalten; dem Gotte3dienſt ſ<loſſen ſich zwei Taufen an. Noc< am nämlichen Nachmittag fuhr uns Herr Völker über Federal nach Chaüar, dem Zentrum der Parochie, wo im vorigen Jahr Kapelle und Pfarrhaus errichtet worden waren. Der 14 Legua3 lange Weg brachte uns in die Nacht. In der Dunkelheit paſſierten wir glücklich einen mehrmal3 vom Hochwajſer zerriſſenen Brückendamm. Das Nachtlager bei Herrn Adam Fink in Chaünar war un3 nach den Anſtrengungen des Tages überaus willkommen. Von der Einführung auf Campo Emilio bei Concordia, etwa 17 Legua3 von Chanar gelegen, mußte man wegen der ſc<lec<hten Wege und wegen Mangel3 an Zeit abſehen. Am Samzstag fuhr uns Herr Wilhelm Fink nach der öſtlich von San Salvador gelegenen Predigtſtelle. Die Stre>e betrug 15 Legua3. Dur j<le<hte Wege und Autotrubel veranlaßt, brachten wir ſechs Stunden auf der Straße zu. Im Hauſe des Herrn Jakob Preiß wurde am Samtstagabend der Einführungs3gottesdienſt abgehalten. Am Sonntagvormittag fuhren wir zurü> nach Chanar. Schweren Herzens mußten wir von der Einführung in der Synodalgemeinde zu La Mora, 7 LKLegua3s vom Pfarrhauſe gelegen, abſehen. Die Landſtraßen waren für ein Auto unpaſſierbar und die für die Einführungz5reiſe beſtimmte Zeit war faſt verſtrihen. Am Sonntagnachmittag fand dann no< die feierliche Einführung in Chanar ſtatt. Bei den Einführungen aſſiſtierte P. Th. O. Sc<hrödeer von Providencia; der Unterzeichnete [P. G. Hübner] predigte und vollzog die Amt35handlung. Da das Wetter mit Regen drohte, fuhren wir nod an demſelben Abend nac<h Federal zurü>; wir durften in Chaüar nicht einregnen. Von Federal fuhren dann P. Schröder und der Unterzeichnete per Zug ihrer Heimat zu, während P. Dilley und ein Gemeindeglied uns bis Bovril begleiteten, um das dort eingeſtellte Auto abzuholen. Wie wir ſpäter erfuhren, brauchten ſie faſt zwei Tage für die Rückreiſe. E35 gab nod) eine Stelle zu paſſieren, wo der ſteife Lehm der Anſtrengungen mit dem Flaſ<henzugapparat ſpottete. Dieſe Beſchreibung iſt ein Seitenſtük zu dem
Ste>enbleiben der Paſtoren im Süden auf ihren Berufswegen im Sande. Mögen dieſe Beſchreibungen
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Hiſſions-Tau be.
mit dazu beitragen, daß unſere Chriſten e8 ſchäßen lernen, daß von ſeiten der Diener am Wort keine Hinderniſſe und Strapazen geſcheut werden, ihnen regelmäßig das Wort Gottes zu bringen, und daß man inbrünſtig beten lerne: „Geleite, HErr, alle Reiſenden auf den Wegen ihres Berufe38 zu Waſſer und zu Lande!“ Gott ſegne P. Dilley in ſeinem großen au3sgebreiteten Wirkungskreis, wo er wahrhaft aufreibende Pioniersdienſte zu leiſten hat, und helfe ihm die Pflö>e des Miſſionszelte3 immer. weiter zu ſte>en zur Ehre Gotte3! =--------Po------
Ein eindruc8volle8 Miſſions8wort. Der am 14. Januar 1919 in Dorpat von den Bolſ<hewiken erſ<hoſſene Profeſſor und Univerſität3prediger Traugott Hahn hat dieſe jebergigen2werte Äußerung getan: „Feder Paſtor iſt heutzutage verpflichtet, Miſſion zu treiben und die Gemeinde anzuregen. E3 kommt der eigenen Gemeinde wieder zugute. Meine ganze Entwicklung drängt mid) in dieſe Richtung, nachdem e3 lange meine Loſung war: ES iſt ein Opfer für midy, wenn ich nicht Miſſionar werde. J< ſehe in der Miſſion die großartigſte Reichgotte3arbeit der Gegenwart, die zukunftsreichſte. E3 iſt herrlich, dafür arbeiten zu dürfen. E53 freut midh, daß e38 mir zur - Pfli<t geworden iſt, dafür Zeit übrig haben zu müſſen. Hier in Lipland iſt die Anregung unglaublich gering. Vor allem müſſen die Theologen dafür begeiſtert werden, um dann weiter begeiſtern zu können. Den Miſſionsſinn zu wecken, ſehe ich al3. eine der Hauptaufgaben der gegenwärtigen theologiſchen Fakultäten an. BiSher iſt dafür in Dorpat nicht3 geſ<hehen, und ih habe mir ſ<on- lange Vorwürfe deSwegen gemadt, obgleich) doH mein Gewiſſen in dieſem Punkt geweckt war. Iſt e3 nicht eine Gotte3-
führung, daß er mid, dem er dafür Liebe geſchenkt hat, nun auch ernjtlich dafür arbeiten heißt?“ (Wbl.) emo üdütköicnu 0 ammwdyvn
Sklaverei „
In
in Liberia.
der afrikaniſchen Negerrepublik Liberia, die
| 1847, unter Aufſicht der Vereinigten Staaten gegründet „wurde, iſt die Sklaverei geſezlich verboten; aber 'es werden immer wieder Klagen laut, daß ſie
iroßdem dort im Schwang ſei. bund
veranlaßt,
Da3 hat den Völker-
unter Mitwirkung
der Vereinigten
Staaten und Liberias ein Komitee zu ernennen, das "' die Frage unterſucht hat.
Sein Bericht an den Völkerbund iſt zwar noch“
=75.2
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EBBS AS HITS!
nicht veröffentlicht worden, aber wichtige Teile des Inhalts ſind dur<geſi>ert und wurden in den Vereinigten Staaten im Afro-4merican veröffentlicht. Dana) hat die Kommiſſion gefunden, daß eine Form von Zwangsarbeit, die von der Sklaverei nicht zu unterſcheiden iſt, in Liberia weit verbreitet iſt und ſowohl für öffentliche wie für Privatzwe>e ausgenußt wird. Sig wird von 15,000 „ziviliſierten“ Liberiern amerikaniſ<er Abſtammung, die an der Küſte wohnen, gegen zwei Millionen Ureinwohner des Lande3 in Anwendung gebracht. Sie umgehen das Geſeß, indem ſie ſolche, die ihnen verſchuldet ſind, als „Pfänder“ feſtnehmen und ſie in Wirklichkeit wie Sklaven behandeln. In einzelnen Fällen halten ſie eingeborne Frauen als „Pfänder“ feſt, um männliche Arbeiter in die Pflanzungen zu lo>en (verkappte Proſtitution). Die Zwangsarbeiter müſſen Wege bauen und al3 Träger dienen und werden oft ſc<lecht behandelt. Um genügend Arbeiter zu ſichern, droht man den Eingebornen, daß man ſie zum Heere3dienſt einziehen werde, wenn ſie nicht ein Löſegeld bezahlen. Das können ſie natürli nicht, und man zieht ſie dann zur Zwangsarbeit heran. EEE 2244
Von
der ärztlichen Miſſion.
Die Neuendettel3auer Miſſion beſchloß, zur ärztlichen Verſorgung ihres Gebietes in Neuguinea und zur Gründung eine3 Miſſions8hoſpitals eine „deutſhe Miſſion3ärztin nach Finſchhafen zu ſenden. Somit zählen die deutſchen Miſſion3geſellſ<haften jekt 36 Miſſion3ärzte, nämli<g Baſel 9, Berlin 6, die Rheiniſche und Neukir<henmiſſion je 5, Liebenzell 3, Bethel und Leipzig je 2, Wie3baden, Neuendettel3au, die Oſtaſienmiſſion und die Mildmay-Judenmiſſion in Saloniki je 1. Von den verſchiedenen Miſſion3gebieten ſteht jekt Niederländiſ<-Jndien an der Spiße mit 10 Ärzten; . es folgen China mit 9, Oſtafrika mit 8, BritiſchIndien mit 3, die Goldküſte mit 2 und ſchließlich Neuguinea, Südoſtafrika, Oberägypten, Perſien und
Griechenland mit je 1.
Beſonder3 erfreulich iſt die wachſende Beteiligung an den dreiwöchigen Kurſen für Tropenhygiene de3 Deutſchen Inſtituts für ärztliche Miſſion in Tübingen. An dem diesjährigen Kur3 nahmen 78 Berſonen
teil:
3 Ürzte, 4 Lehrer, 5 Pfarrer, 18 Miſſionare,
3 Diakone,
20 Krankenſchweſtern
und
25
Miſſion3-
lehrerinnen, Evangeliſtinnen und Frauen. Die Kur3teilnehmer gehörten 15 verſchiedenen Miſſion3geſellſ<haften an; 11 von ihnen ſtanden nicht in Verbindung mit der Miſſion. (A. M.)
Ul
Die Miſſions-Taube. Regierung und Miſſion in China. Fünfzehn <ineſiſc<e Kirchen mit über 250,000 abendmahl3berechtigten Mitgliedern haben beim <hineſiſchen Unterric<ht3miniſterium Einſpruch erhoben gegen die Verordnung, die RNeligionzunterricht in allen Elementarſchulen und niederen Mittelſchulen, auch als Wahlfach, verbietet und religiöſe Andachten, aud) bei freiwilligem Beſuch, nicht mehr erlaubt. Der <ineſiſc<e Erziehung3miniſter hat daraufhin ſ<roff ablehnend geantwortet: Religionzunterricht ſei nur dann für die Erziehung zuträglich, wenn er die Zdeale aller Religionen lehre. Die Feſtlegung der Schüler auf eine Religion bedeute eine Feſſelung der Gedankenfreiheit. Der Hauptzwe> der <hriſtlichen Schulen ſei die Erziehung und nicht der Verſuch, Kirc<enmitglieder zu werben. „E35 gibt nicht bloß eine Religion. Erlauben wir jeder Religion im Namen der Erziehung, mit andern in der Religion3ausbreitung zu wetteifern, ſo werden naturgemäß Trennungen und Streitigkeiten die Frucht ſein. Da3 Erziehungs5miniſterium iſt zur Vermeidung ſol<er Schäden verpflichtet, jene Einſchränkungen aufzuerlegen, die ja nicht das Chriſtentum allein treffen, ſon-
dern ebenſogut die andern Religionen.
H Es muß daher
geſagt werden, daß die Erlaubnis wahlfreien Religionzunterricht3 in Untermittelſchulen und das Andachthalten in Elementarſchulen zu viele Schwierigkeiten ſchafft, als daß das Miniſterium die Bitte gewähren könnte. . . . Wir betrachten die Angelegenheit damit als endgültig erledigt und lehnen eine weitere Erörterung darüber ab.“ Die Antwort der Regierung liegt in dem Rahmen einer wachſenden Bekämpfung der geſamten Miſſion3arbeit. Neuerding3 werden den Studenten, die im Ausland Theologie ſtudieren wollen, von der Regierung die Päſſe verweigert. In Shanghai bekam da3 College der Baptiſten von der Regierung die Weiſung, den theologiſchen Kur3 zu ſc<ließen. Unverſtändlich bleiben dieſe Maßnahmen angeſichts der Tatſache, daß mehrere djinefiſc<he Miniſter Chriſten ſind und neuerdings aud der Präſident Chiang-kai-<hek ſelbſt ſich hat taufen laſſen und Methodiſt geworden iſt. Für die Miſſionen und Kirchen iſt nun die Frage akut, ob ſie ihre Schulen ſchließen ſollen oder ob man die gegenwärtige Maßnahme der Regierung als vorübergehend anzuſehen hat. Die deutſ<hen Miſſionen haben no<h keine Entſcheidung getroffen. (A. M.)
Apache-Jndianer im Staate Arizona.
OÖ rte ||ieebbkrklmktxtSöttRRNNNNNN';B"eEEPPTOMO( krK]eee
12
Die
Manderlei
aus
(Von
Ein
glüdſecliges
taube“
ihren
Formular
wende
denkt
Wer
etwa,
der Miſſion.
Neujahr
wünſcht
von
Leſern.
Chriſt
auch
für cin Vermächtnis. ernſte
denkt auch wohl daran, ſein
Miſſion
Hlijſtons-Taube.
C. F. Drewes.)
Tauſenden
der
mz:
wie andere,
an
die
Bei der Jahre3ſein
Teſtament
in ſeinem
„Miſſions8-
Teſtament
Ende;
er
zu machen. unſere
bedenken will, mag ſich dieſes Formular5 be-
dienen: “I give and bequeath to the Missionary Board of the Lutheran Synodical Conference the Sum of Dollars (5S---), to be used for the benefit of its work among the Negroes." St. Loui8. Am 7. Dezember 1930 feierte der Frauenverein für Negermiſſion in einem Abendgotkte3-
dienſt in der St. Lukaskirhe ſeinen fünfzehnten Jahre3tag. P. Düver hielt eine herrlihe Predigt, und Sc<hul-
kinder trugen ein ſchönes, paſſendes Lied vor. Auf Bitten de3 Verein hielt ich dann nod eine Anſprache, in
der das gute Werk de35 Vereins zur Ehre Gottes geſchildert wurde. Gott ſegne dieſen Verein! Chicago. Am 30. November vorigen Jahres ſtattete ich dex Gemeinde unſers P. Marmaduke Carter einen amtlihen
Beſuch
ab
und
hielt
im
Morgen-
wie
im
Abendgottesdienſt eine Anſprache an die Gemeinde. Auch der Vorſißzer der Kommiſſion für Negermiſſion, P. Böcler in Des Plaines, war im Abendgotte3dienſt zugegen und richtete ermunternde Worte an Paſtor und Gemeinde. Die Miſſionö3arbeit geht unter Gottes ſichtlichem Segen
ſchön voran.
Eine Klaſſe von Blinden in Piney
Wood8,
Miſſ.
Re<t35 die Lehrerin, Frl. Morrow; neben ihr P. Georg Sc<midt. P. Kunßtz in California lieſert den Leſeſtoff in der Brailleſchriſt, nämlich den Lutherſchen KatechiöSmus und eine Bibliſche Geſchichte. Die zwei Unterrichtöſtunden die Woche ſind für jedes Glied der Klaſſe Freudenſtunden,.
Cincinnati. Miſſionar Nau hat einen erfreulichen Bericht über unſere Miſſion an uns geſchi>t. Er wird
mit
einem
Zuſtimmung zweiten
Ort
der
Miſſionsleitung
die
Arbeit
an
der ſeit Januar
1928
als
in Cincinnati
Prof. Wilhelm
Gehrke,
Jackſon, Miſſ.
P. Georg
in Angriſf
nehmen.
Lehrer in unſerm College in Greensboro, N. C., gedient hat und nun von der MiſſionsSbehörde als Superintendent de3 Öſtlichen Miſſions8gebietes berufen worden iſt, hat den Beruf angenommen. Die Kommiſſion ſucht jeßt paſſende Kandidaten für die ſomit vakant gewordene Profeſſur. Engliſch und Geſchichte ſind die Fächer, in denen zu unterrichten iſt. A. Schmidt,
der ſeit vori-
gem September No. 228 Weston St. in dieſer ſchnell aufblühenden Stadt wohnt und von dort au3 die Miſſion3arbeit in Piney Woods verſieht, hat ſich unſerer weißen Lutheraner in Jackſon erbarmt und'am 21. No„vember den erſten Gottesdienſt mit ihnen gehalten. Sechzehn Seelen wohnten dem Gotte3dienſt bei. Concord, N..C. P. Melvin Holſten3s Eltern aus Concordia, Mo., weilen ſeit Anfang November 1930 bei ihm auf Beſuch und gedenken bi3 Oſtern zu bleiben.
=- So bald als nur möglich fäuflich
einem
erivorben
Dach
Noberta Magee.
Sie wurde vor etwa einem Jahr von P. G. A. Schmidt als Erſtlingsfrucht ſeiner MiſfionBiel am in Riney] Wood3, | Miſſ., getauft. Ihre Eltern unterrichten in der Anſtalt zu Riney Woods8, Sie werden
äur Zeit von P. Schmidt auf die Konfirmation vorbereitet.
Bauplaß
eine neue
Kapelle-Sc<hule
in
Braſilien
getötet.
erbaut werden.
MiſſionSleute
ſoll ein neuer
und
unter
Miſſionar
Artur F. Tyler und ſein zweijähriges Töchter<hen ſowie Frl. Mildred Kraß, die unter heidniſchen Jndianern im Staat Matto Großo, Braſilien, wirkten, wurden im Herbſt getötet. Die Medizinmänner hatten die Jndianex dazu angeſtachelt, indem ſie ihnen ſagten, die Miſſionare hätten die unter ihnen herxſchende Seuche über das Volk gebracht. =- Die Zahl der Jndianex in Braſilien wird auf 1,500,000 geſchäßt.
Die
Miſſions-Taube.
Lutheriſche Indianermiſſion in Arizona. Die WiS3conſinſynode miſſioniert ſeit 1893 unter den heidniJhre vier Miſſionsſchulen werden ſchen Apachen. Außer dieſen von 275 Jndianerkindern beſucht. finden ſich no; 30 Waiſenkinder im Waiſenhaus Gegen 90 Prozent der Schulkinder Eaſt Foxk. In der Koſtſchule dex Regierung zu Chriſten.
jebt bezu ſind San
Carlo3 halten ſich 200 Kinder zu den lutheriſchen Gotte3dienſten und in der Koſtſchule zu Whiteriver ſo-
gar 300. Albrecht,
Die Namen der neun Miſſionare ſind: Chr. P. Behn, E. EC. Günther (Superintendent),
EC. Spren-
Art. C. Krüger, Arn. Niemann, H. E. Noſin, geler, A. M. Uplegger und F. Uplegger.
Der Wofür die Amerikaner ihr Geld hergeben. American Bducalional Digest enthält eine Tabelle, auf der angegeben wird, wie die Amerikaner ihr Cin-
kommen
verivenden, nämlich für die Kirche 34 Prozent,
für Schulen 1% Prozent, für die Regierung 4% Prozent, für Verbrechen 844 Prozent, für Geldanlagen 11 Prozent, vergeudet werden 14 Prozent, für Luxus 22 Prozent, für Leben3mittel 24% Prozent, für ver-
ſchiedenes 13% Prozent. Lutheriſche
ven
unter
Miſſion
mohammedaniſchen
Kurden. Die hieſige aus Gliedern verſchiedener lutheriſc<er Synoden beſtehende, 1910 gegründete Orientmiſſion hat eine Miſſionsſtation
13
ein derartiges Telegramm nicht angenommen haben. Wie in jedem mohammedaniſchen Lande, ſo ſtand bi3her auch in Perſien auf den Übertritt zum Chriſtentum
die TodeSſtrafe. Perſien
die Juden
Ein bedeutſames
für die Botſchaft
beſonder3 empfänglich ſind. jten üben einen ungeheuren
Zeichen iſt, daß in de3
Cvangeliums8
Und dieſe jüdiſchen ChriEinfluß auf die perſiſchen
Mohammedaner aus. Perſien ſc<eint gegenwärtig da3 verheißungsvollſte Arbeitsfeld der J5lammiſſion zu ſein.
Die erſte afrikaniſche Ärztin. Die Afrikfanerin Frl. Agnes Savage aus Engliſch-Nigeria hat ſoeben ihre ärztlichen Studien an der Univerſität Edinburgh beendet und ihre lezten Examina mit Au3zeichnung beſtanden. Dieſe erſte afrikaniſche Ürztin iſt erſt drei-
undziwanzig Jahre alt. „Jhr Erfolg“, ſchreibt West Africa, „wird das ganze engliſche Weſtafrika vor Freude zittern laſſen. Man wird nicht nur eine große
perſönliche Tat, die des höchſten Lobes würdig iſt, darin ſehen oder einen neuen Beweis für die Gleichheit der
Naſſen
hinſichtlich
des
JIntellekt3,
ſondern
man
wird
es verkfündigen al5 eine neue durch die Afrikaner errungene Etappe auf dem Wege de3 Fortſchritt3.“ Und die engliſche Preſſe fügt hinzu, daß dieſe3 Ereignis
zweifellos dem höheren Mäd<henſchulweſen im engliſchen Weſtafrika einen großen Anſporn geben wird.
in der Stadt Sautſch-
bulagh im weſtlichen Perſien, dex P. H. Müller aus Dieſer ſagt in ſeinem Bericht über Amerika vorſteht. ſein erſtes Weihnachtsfeſt in Perſien: „Wir feiern hier J< lud im Oſten das Weihnachtsfeſt am 6. Januar. fo viele wie möglich zur Chriſtfeier am Abend ein. Un-
Die Scar ſekte ſich zuſjam-
gefähr 50 ſtellten ſich ein. men Der
Perſern, Arabern und Armeniern. Cine wurde mit Gebet eröffnet.
au3 Kurden, Gotte3dienſt
Al3 das Weihnacht3heilige Stille waltete im Hauſe. lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ in der Sprache der Kurden geſungen wurde, kamen noc<h fünf bis ſechs Kurden
Schuhe
ohne
die
herein,
und
Strümpfe
mehr
al3 eine Meile weit dur< ſe<3 Zoll Schnee gekommen Mix traten Tränen in die Augen; mein Dolwaren. metſc<her
meinte,
ich
hätte
Heimweh.
Doch
warum
- follte ich Heimweh haben, wenn man dieſen armen, nadenden und hungernden Kurden Gotte3 Gnade, die im JEſusSkinde erſchienen iſt, verkündigen darf?“ ſehr
Verwandte und Freunde in Deutſchlaud würden dir dankbar ſein, lieber Leſex, wenn du ihnen den
der laufenden Jahrgang Tu es ſofort! würdeſt. Perſien.
Jn
einem
„Miſſion3taube“
Überbli>
ſenken
über die Verhältniſſe
in Perſien erzählt D. Bra>ker von einem vornehmen jungen Mann, der ſich 1926 bekehrte, dann aber vor der ſich gegen ihn erhebenden Feindſchaft nah MeſoEr kehrte ſpäter zurü> und potamien fliehen mußte. Dort gab ex ein mit ließ ſich in J3pahan taufen. ſeinem
vollen
mohammedaniſchen
Namen
unterzeich-
empfing geſtern die auf: „J<h nete3 Telegramm Nod<h vor wenigen Jahren würde die Poſt Taufe.“
WlÖWBRE SEEGER
Mollie Louder und ihre Waiſenkinder. Mollic
Louder,
deren
Name
als
Waiſenmutter
in
New Bern, N.C., wiederholt in der „MiſſionStaube“ genannt worden iſt, hat am Morgen de3 13. Dezember 1930 da3 Zeitliche geſegnet. Weitere Angaben haben un3 nod nicht erreicht. Sie war eine treue lutheriſche Chriſtin, die ihren Glauben mit guten Werken bewies. <<-in fillt emuoümü]mpn
Ein
Nachtrag
Derſelbe
iſt nötig,
zur Miſſion3nummer. weil
ich in
meinem
Aufſaß
eine3 Manne3 niht geda<t habe, der ebenfalls aus unſerer Freikirche ſtammt und in der oſtindiſhen
Miſſion der Miſſouriſynode acht Jahre lang gearbeitet hat, nämlich de3 jekt als Präſident de3 Negercollege in Green3boro, N. C., der Negermiſſion dienenden
IEEE IEEE IEE IEEE ÄSSSSSIS SE2.2.2..2220006 225
0Ä0....00.022222.22.2..-.--2
Die Wiſſions-Taube.
14
Aus unſern rheiniſchen GeDr. Heinrid Nau. er in St. Louis und ſtudierte ſtammend, meinden wo er zuerſt in geſandt, ) wurde 1905 nad Oſtindien Kriſhnagiri die tamuliſ<e Sprache lernte und dann in Trivandrum und Nagercoil als Miſſionar wirkte. A13 er 1914 ſeinen Heimaturlaub in Deutſchland verleben wollte, brad) der Krieg aus, der nicht nur ſeine Rüdkehr nach dem ihm ſo lieb gewordenen Arbeitsfelde unmöglich madte, ſondern ihn aud) nötigte, in5 Heer einzutreten. Zum Sanitätsdienſt überſchrieben, konnte er im Chemnißer Lazarett au< na< Möglickeit Seelſorge an den Verwundeten üben, und er ſagte mir einmal, da3 ſei wirklic) auc Heidenmiſſion3Aber ſein Ziel, wieder unter den Heiden in arbeit. Sndien zu arbeiten, behielt er im Auge und benutte de3halb die ihm bleibende freie Zeit, um in Halle die drawidiſchen Spraden, zu denen ja die tamuliſche gehört, zu ſtudieren, erwarb aud) dort auf Grund der Arbeit über dieſe Sprachen die Würde eine3 Doktors der Philoſophie. Da nad dem Kriege erſt recht jede AuSsſicht ſhwand, von Deutſchland aus na<h Jndien zurüdzukehren, ging Dr. Nau, nachdem er eine Zeitlang die dur<) P. Amling38 Weggang vakant gewordene Gemeinde in Berlin al3 Vikar bedient hatte, zu Anfang des Jahre3 1921 na< Nordamerika in der Hoffnung, daß von dort aus ſeine Nükkehr auf das indiſ<e Miſſionsfeld leichter mögli< ſein würde. Aber auc in dieſer Hoffnung ſah er ſich getäuſcht, Erſt und ſo trat er in den Dienſt der Negermiſſion. wirkte er an einem College in New Orleans, und jekt leitet er in Green3boro die AuSbildung farbiger Dod hängt, wie mir ſein Paſtoren und Lehrer. Schwager, P. Kern, ſchreibt, ſein Herz no< an Indien. (Junker Jörg.) LI S5 eg FE
Miſſion Über
und
Vielweiberei..
dies in der Miſſion3praxis
ſehr wichtige
Thema leſen wir im „Neuendettel3auer Miſſion3blatt“ folgende3: : „Die Sitte der Vielweiberei gehört zu den Dingen, die den Miſſionaren ſc<on oft ſhwere Mühe und Sorge verurſa<ht haben. Daheim iſt die Frage ſehr einfa zu löſen. Jeder ernſte Chriſt wird ſagen: Ein Heide, der getauft ſein will, ſoll alle Frauen bi8
"auf eine entlaſſen.
In Neuguinea, Afrika und JIn-
dien wird es auch ſo gehalten.
Bei uns in Neuguinea
find die Schwierigkeiten verhältni3mäßig gering. Dort erklärt ſich der ganze Stamm gegen die Vielweiberei, und die Sippe ſorgt für die entlaſſenen Frauen. E3 gibt auch da im Einzelfall oft ſtarke 1 Hinderniſſe, aber ſie ſind zu überwinden. Deutlicher 10
als in Neuguinea zeigt ſic oft in Afrika, daß die Meohrehe eine wirtſ<haftliche Notwendigkeit iſt. Es gibt keine Dienſtboten; darum kauft ſic) der Mann nod) Nebenfrauen, die der Hauptfrau unterſtehen und zur Aufrechterhaltung eines großen Anweſens notwendig ſind. Darum erzählt Miſſionar Bachmann, der in Oſtafrika gearbeitet hat, daß ſich ſeine <riſtlichen Nyikas in die Auflöſung der Vielehen gar nicht finden konnten. „Am ſc<werſien ſind wohl die Verhältniſſe in China. Miſſionar Leuſ<ner erzählt: „Der Chineſe, der eine zweite Frau nahm, hat im guten Glauben gehandelt. Da erreicht ihn das Evangelium. Er hört, es iſt für alle. So will er auch kommen. Leute, die zwei Frauen haben, ſind gewöhnlich angeſehene und begüterte Leute und haben Einfluß im Ort. Daß man einem Menſc<en mit unordentlichem Leben35wandel die Taufe verſagt, verſteht ja jeder. Aber daß man einen zurückweiſt, weil er als Heide zwei Frauen genommen hat, verſteht niemand. Die Aufforderung zur Entlaſſung einer Frau wirkt wie ein Blitzſchlag aus heiterem Himmel. E53 bedeutet eine Verhöhnung der öffentlihen Ordnung. Der Mann muß ſid) gewärtigen, daß ihn die beleidigten
Brüder, Onkel und Eltern der entlaſſenen Frau
er-
ſ<lagen. Jſt es nicht ungere<t und lieblo3, die unſchuldige Frau zu entlaſſen? Er kann ſie alſo nicht wegſc<i>en. Dann wird er nicht getauft. Sollte da3 Evangelium und Gnade ſein? Da fragt ein Chineſe: „Herr Paſtor, kann ein Mörder ſelig werden?“ „Ja, wenn er Buße tut.“ Nun, denkt der Chineſe, dann kann id) ja meine Frau töten und dod) ſelig werden.“ „Ein erſchütterndes Beiſpiel wird von der ChinaInland-Miſſion berichtet. Ein Chriſt hatte ſeine zweite Frau entlaſſen, und dieſe rief entrüſtet au3: »Eine Religion, die das verlangt, kann unmöglich vom Himmel ſein!“ Später trat der Chriſt freiwillig aus der Gemeinde aus und nahm. ſeine entlaſſene Frau wieder zu ſich. „Ein Chriſt, der ſeine Frau verläßt, iſt in den Augen der Chineſen ſ<le<hter al38 ein Tier“, ſc<reibt Leuſchner. „So hat ſi< denn die Berliner Miſſion, ähnlich wie andere, genötigt geſehen, das ſtrenge Verbot der Taufe von Männern mit mehreren Frauen für China aufzuheben. Ander8 iſt es bei Chriſten, die ſchon eine
Frau beſißen.
Dieſen iſt es natürlich nicht geſtattet,
nod) eine zweite dazuzunehmen. Da3 wird allgemein „verſtanden.“ D==SDD==-=DPo---tun:
Wer eine Religion hat, muß ein3 von zwei Dingen ſie ändern oder ſie ausbreiten. Wenn ſie nicht
wahr iſt, muß er ſie fahren laſſen.
muß
er ſie weggeben.
Wenn ſie wahr iſt,
(Rob. E. Speer.)
Die Merkwürdiger Aus
ihrer
Arbeit
Miſſions-Taube.
Lernwille.
in Uſoke
(Unyamweſi - Oſt -
15
15.00; Holy Cross, Camden, 7.22; Ebenezer, Atmore, 15.63; Faith, Mobile, 3.65; Gethsemane, Hamburg, 10.43; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 1.78; Grace-Luther
Memorial, Greensboro, 20.90; Hope, Kings Landing, 21.94; Immanuel,
Pensacola,
11.37;
Immanuel,
Shankletown,
afrika) erzählt eine Miſſionar3frau der Brüder5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 628.56; Messiah, Bashi, 10.85; Mission in Baltimore, 21.75; Misgemeinde: Sion in Catherine, 25.71; Aission in Cleveland, 39.50; Ein Trupp Leute kam auf da3 kleine Hoſpital zu Mission in Montrose, 12.08; Mission in New Bern, 3.93; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount im Gänſemarſcc<, wie die Afrikaner das tun, der Pleasant, 15.00; Mount Calvary, Tilden, 35.62; Mount Häuptling voran. Sie ſetten ſich im Halbkreis vor Carmel, Midway, 14.43; Mount Olive, Catawba, 2.30; Mount Olive, Tinela, 17.82; Mount, Zion, Bostian Cross die Veranda, der Häuptling in der Mitte. Bringen Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Our Reſie einen Kranken zur Behandlung? deemer, Longmile, 15.20; Our Savior, Possum Bend, 22.82; Peace, Maplesville, 10.61; Pilgrim, Birmingham, 13.74; Der Häuptling hält ein Buh in der Hand. Er St. Andrews, Vredenburgh, 12.96; St. James's, Buena fragt: „Weißt du, was das iſt?“ I<: „Ja, ein Vista, 30.55; St. James's, Southern Pines, 5.00; St. John's, Joffre, 6.29; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Buch.“ „Ja“, meint er, „und e3 gehört dieſem BurPoint, 6.25; St. Luke's, Lamison, 6.00; St. Luke's, Sparſchen.“ Und allmählid kam alles heraus. Der Jüngtanburg, 18.00; St. Mark's, Ackerville, 21.35; St. Mark's, Atlanta, 26.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matling hatte in unſerer Miſſionsſ<ule da3 Leſen gelernt, thew's, Arlington, 11.40; St. Matthew's, Meherrin, 13.36; war aber bei Kriegösausbruch in den Buſch geflohen, St. Paul's, Charlotte, 10.55; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Napoleonville, 13.97; St. Paul's, New Orleans, hatte das Buch aber mitgenommen. Jn einem Dorf 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 19.92; St. Peter's, Cabarrus nahm man ihn auf. Da fanden es die Kinder ganz * County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 10.25; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinſeltſam, daß das Bud) zu ihm ſpra<. Das Gleiche ity, New Orleans, 30.00 ; Trinity, Selma, 19.67; Zion, Gold wollten ſie auch, und ſo lernten ſie bei ihm leſen. Hill, 7.00; Zion, Taits Place, 16.35. IMisScellaneous: From Rev. W. E. Heidorn, Blue Earth, Davon hörte der Häuptling, und auch er wollte leſen Minn., for Building Fund of Negro Missions, 35.00. From lernen. Dies Bud) war die Bibel. Und nun begann Lena Estel, Perryville, Mo., for Negro Missions, 5.00; for Indian Aissions, 5.00; for Mollie Louder, 2.00. Per Rev. der Häuptling: „Wa3 für wundervolle Sachen ſtehen Theo. F. Walther, irom NX. N., for Negro Missions, 20.00. in dieſem Buch! Wir ſind gekommen weit durc den Per Clara M. Theiss, from Pupils of Joint St. MartiniSt. Jacobi School, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, Wald, um nod) mehr von eurem Gott zu lernen und 19.02. Per Carl L. J. Voecks, Treasurer, from South Wisvon dem JEſu35, von dem dieſes Buch redet. J< consin District Walther League, for Negro Missions, 139.85. From Mrs. Louis Henze, Gillette, X. J., for Negro mödte einen Lehrer haben oder einen Evangeliſten, den Missions, 3.30. From Mrs. Fischer, Wilton Junction, ic) gleich mitnehmen kann in unſer Dorf.“ (A.M.) Iowa, for Mission-work in India, 1.00. Per Lena M. Estel,
Neue Synodalberichte.
Miſſouriſynode.
conſin-Diſtrikt.
unſer
Drukſachen.
Neferate:
Hauptbekenntnis,"
theran Pastor.!
Nr. 1. Süd-Wis8-
„Die Augsburgiſche Konfeſſion
“The
Activities
of
a ULu-
Preis: 20 Ct8. =- Nr. 3. Oregon- und
Waſhington-Diſtrikt.
Referate:
“The
Proper
Relation
Between the Local Congregation and the District." „Die Bedeutung der Augsburgiſchen Konfeſſion für die Gegenwart." Preis: 30 Ct8. = Nr. 4. Texa3-Diſtrikt. Referat: „Der achte Artikel der Konkordienformel: „Von der Perſon Chriſti.“ Preis: 17 Ct3. = Nr. 5. Atlantic District.
Referate:
„Die
Augsburgiſche
Seminary
Edition
of
Choruses
and
Quartets,
Classical and Modern. YFor Male Voices. Edited by Walter Wismar. 7. Vere Languores. 8. Sing! 9: Dearest Lord Jesus, oh, Why Dost Thou Tarry?
Concordia Publishing House, Je 10 Ct5.
Contributions
Received
November
St. Louis, Mo.
Preis;
by the Treasurer.
1---29,
A. H. and B.H,., for Needy Negroes in Mansgura, La., 10.00. From
Mr. and Mrs. John
Negro JAissions, 100.00.
1930.
Received for Colored Aſisgions from the following col-
ored congregations: Alabama Luther .College, Selma, 8218.93; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 5.80; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, .10; Bethel, Rock West, 38.32; Bethlehem, Holy Ark, 31.53; Bethlehem, - New Orleans, 57.50; Christ, Rogebud, 5.10; Concordia, Lowergstone, 8.00; Concordia, New Orleans,
P. Schaffer, Pittsburgh,
Frau
Berta
Lange,
Pa., for
TuEo.W. ECKYART, Treasurer.
Quittung Von
und
Dank.
Chicago,
82.00
für
Arme.
P. B. H. Succop, Jonia, Mid., eine Sc<hadtel Kleider. . M.
Konfeſſiong
(Ganz kurzer Aus8zug.) “The Church and the Christian Education of the Children." Preis: 32 Ct8. The
Perryville, Mo. (Mindekranz for Natalie M. Estel), for Synodical Debt, 10.00. From August Kruse, New Albin, Iowa, for Negro Missions, 2.00. From Rey. Martin Sauer and JYamily, Brillion, Wis. (Aindekranz for Gerbard Witschonke), for Negro Missions, 5.00. From “Topsy's Friend," St. Louis, Mo., for Negro Missions, 10.00. From
Von
Kramer.
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Siprehſtreiſen auf dem Blatt anſehen und beadhjten, ob. das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Jan 31'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man
bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nn unterbrohen zu werden braucht. E3 dauert dur( ſn 9 zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt.
Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt. immer, welc<es Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſions-Tanbe““ erſcheint einmal monatlich.
in Vorausbezablung
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mit Porto
iſt folgender:
Der Preis für ein Jahr
ÜUEeempe I we» 2220222888 88808 50 Ct3. 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl.
100
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37 Ct8.
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68.
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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, Io. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. F. Drewes, 3558 S. Jefferson Avenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge ſür die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo, W. Eckhart, S. Jefferson Avenue, St. Louls, Mo.
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16
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Our Colored People"
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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly
by
Concordia
payable strietly in advance.
Acceptance
for mailing
House,
St. Louis,
as second-class
rate of postage
Mo.
SubSsecription
price,
50
ets.
per
annum
anywhere
in
the
world,
matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.
provided
for in Section
Februar
1103,
Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
1931.
Ur. 2.
FTA ENTTLLUNNT
53. Jahrgang.
Publishing
Entered
at Special
Feſtgemeinde nach der Einweihung
der Miſſionskapelle
am 4. Januar 1931.
P. John McDavid, im Chorro,
in Oakland,
Cal,
a
ſteht in der Mitte. EI,
Die Miſſions-Taube.
18 Kennt
ihr das Land?
Kennt ihr das Land, bede>t mit finſtrer Nacht, Wo heut' nod) keine Freudenſonne lacht, Wo in das Todesgrauen fällt kein Licht, Kein Hoffnungsſtern das dunkle Grab durchbricht? Kennt ihr e8 wohl? Dahin, dahin Laßt feſt uns richten Herz und Sinn, Mit HimmelSlicht vom ew'gen Licht zu ziehn! Kennt ihr das Land, wo dürr da3 Erdreid) ſtarrt, Wo man auf Saat und Frucht vergebli<h harri, Kein Quell die öde Wüſte neu belebt, Der Sünde Glutwind nur Verderben webt? Kennt ihr e3 wohl? Dahin, dahin Laßt feſt uns richten Herz und Sinn, Mit LebenSswaſſer nad dem Land zu ziehn! Kennt ihr das Land, wo Lied und Litanei Tagtäglich füllt die Luft mit Wehgeſcrei,
neue Kir<he zu marſchieren, konnte nicht beobachtet werden, weil wir keine alte Kir<e hatten. Da3 Gebäude füllte ſich bald mit Feſtgäſten. Prof. Necordlieferte die Feſtmuſik. J< verlas das Weihgebet und den Scriftabſchnitt. : P. Mieger, Vizepräſe3s des Diſtrikt3, hielt die Feſtpredigt auf Grund von Pſ. 87, 1--3: „Sie iſt feſt gegründet auf den heiligen Bergen“ uſw. In beredten Worten ſchilderte er die Freude und den Dank, * die unſere Herzen bei dieſer Gelegenheit erfüllen ſollten, da wir dies Haus einweihen wollten, in demhinfort Gottes Wort rein.und lauter verkündigt und die heiligen Sakramente ihrer göttlichen Einſezung gemäß verwaltet werden ſollen. Sodann zeigte er die Herrlichkeit einer treulutheriſchen Kir<e, und. zwar
in bezug
auf
drei
im
Text
enthaltene
Punkte.
Erſtens, ſie iſt feſt gegründet auf den einigen Grund IJEſum Chriſtum, den nichts in all dieſen JahrtauKennt ihr es wohl? Dathin,- dahin ſenden ins Wanken geLaßt feſt un5 richten Herz und Sinn, bracht hat. Zweiten, Bald mit dem neuen Freudenlied zu ziehn! der HErr liebet die Kennt ihr da3 Land, da3 einer hält im Bann, Tore Zion3, weil die, Der es38 beherrſcht al5 greulihſter Tyrann, welche hier eingehen, ſein Der ganze Völker feſt in Ketten ſchlägt Wort hören und ſeinen Und ſie zu löſen keinen Finger regt? Willen tun. Drittens, Kennt ihr es wohl? Dahin, dahin Laßt feſt uns richten Herz und Sinn, die herrlichen Dinge, die Mit dem Panier der Freiheit hinzuzichn! in der treulutheriſchen Kir<he gepredigt werKennt ihr da8 Land, das hier geſchildert wird, Wo alle3 ohne Gott und Hoffnung irrt? den, nämlich die großen E35 iſt da3 Volk im finſtern Heidenland, Taten unſers. Gottes Iſt unſer Fleiſch, dran Gott aud hat gewandt zum Heil der Welt, Da3 Heil der Welt. Dahin, dahin, "P. John McDavid, maden uns glücklich und O Brüder, richtet Herz und Sinn unſer Miſſionar in California. Und laßt in Eile FriedenS3boten ziehn! ſelig, hier zeitlih und O. R. Hüſchen. dort ewiglich. E3 war eine eindru>ksvolle Predigt, die alle, die ſie gehört haben, lange behalten werden. Kirc<weih in Oakland, Cal. Prof. Otto Theiß, der jekt etwa3 über ein Jahr ſo enthuſiaſtiſch gewirkt hat, las das Schlußgebet, - Der Präſe3 und der Vizepräſes des Californiajprad< den Segen und verlas die Vermeldungen. Er und Nevada-Diſtrikt3, einige der Profeſſoren unſerer verlas aud die eingelaufenen Glü>kwunſc<ſ<reiben, Concordia, die meiſten unſerer Paſtoren in den Bay die Schweſtergemeinden geſchi>t hatten, und dankte Cities ſowie Delegaten von den meiſten Gemeinden unſerm Gott für ſeine Liebe, für die Gabe ſeine3 verſammelten ſich um drei Uhr nachmittags am Sonneigenen Sohne8 und des ſeligmachenden Evangetag, den 4. Januar, um mit den Gliedern der Beth- „ liumz. Aud) dankte er den lieben Chriſten der Ev.lehem38gemeinde teilzunehmen an dem freudigen ErLuth. Synodalkonferenz von Nordamerika, deren eignis der Kirc<weih. Liebe es möglich gemacht hat, dies hübſche kir<hliche „. Die Kirche wurde vorigen September käuflich erHeim zu erwerben. Ferner ſprach er denjenigen Ge"worben; dod) wurde ſie vorläufig nicht benußt, weil “ meinden dahier unſern Dank aus, die einen Altar, ſie umgebaut und repariert werden mußte. Dieſe eine Altarde>e, ein Taufbe&en, eine Orgel und ein Arbeit war zu Anfang dieſes Jahre3 vollendet, und Leſepult geſchenkt haben. Er erwähnte mit Dank, jo wurde das Gebäude am 4. Januar dem Dienſt de3 daß einige Glieder unſerer Gemeinde folgende Gegendreieinigen Gottes geweiht. (E38 war ein herrlicher, ſtände geſchenkt haben: zwei ſchöne Leuchter, ein Wo
Vor
man
in Tempeln
Gößen
wimmert
wolkenloſer Tag.
| '
/
nichts
und
als
Heulen
ſein Herz
hört,
betört?
*
Die Sitte, von der alten in die
Kruzifix, einen Altarſtuhl ſowie Vorhänge.
Zuletkt
Die
Hlijſſrons-Taube.
dankte er aud) öffentlich Herrn Ed. Meeſe, der ſeine Zeit gab beim Ankauf des Eigentum3 und den Kontrakt für die Arbeit ausgab. Die Bethlehemskapelle iſt ideal gelegen, nämli< an der ſüdweſtlihen Ee der Magnolia und 16. Straße, gerade gegenüber von dem ſc<önen Sie kann von allen Stadtteilen De Fremery-Park. Der Bauplatz mißt aus leiht erreiht werden. Der Haupt40X100 Fuß, die Kirche 26X40 Fuß. eingang befindet ſic) an der Seite. Er führt in eine Von hier aus führen drei Vorhalle 7X33 Fuß. Türen in die Kapelle. Die Fenſter beſtehen aus gefärbtem Gla3. Die Wände ſind hell tapeziert. Das Ein Anbau Gebäude wird mittel3 Gas geheizt. 14X33 Fuß dient als Sonntagsſ<hulraum und VerEine Küche 12X17 Fuß und zwei ſammlungslokal. Waſc<zimmer bilden die übrigen Räumlichkeiten.
Die Bethlehemsſtation wurde im Jahr 1926 be-
P. Mieger lud mich ein, nach Oakland zu gonnen. kommen, um die vom Süden hierher gezogenen Raſſengenoſſen zu ſammeln. Die erſten Gottesdienſte Dann wurde wurden in der Zionskir<he gehalten. eine Logenhalle gemietet und einmal monatlid) Gotſc<wierig, E3 war überaus te3dienſt gehalten. Fremde zu bewegen, nad dieſem Lokal zu kommen. Dod) wir arbeiteten getroſt weiter. Seit etwas mehr al38 einem Jahr haben Prof. Theiß und Gattin ein reges Intereſſe an unſerer MiſDie Ausſion genommen und eifrig gearbeitet. ſihten auf Wach3tum ſind jetzt gut. Gott ſegne unſer liebes Bethlehem in Oakland, Cal.! I. McDavid.
Zu
unſerm
ſtatiſtiſchen Bericht.
Der geneigte Leſer wird in dieſer Nummer der „Miſſionstaube“ den üblichen ſtatiſtiſ<en Bericht über unſere Negermiſſion finden. Ein Vergleich dieſes Bericht38 mit dem Bericht über das Jahr 1929 wird bald zeigen, daß der gütige Gott unſere Miſſion herrlich geſegnet hat. Die Zahl der Seelen iſt von 6,528 auf 7,070 geſtiegen. Da3 bedeutet eine Zunahme von 542 Seelen. Unter „Seelen“ verſtehen wir alle getauften Glieder, die unter der Seelſorge eines unſerer Miſſionare
ſtehen.
Die Zahl der abendmahls8berechtigten Glie-
der iſt von 3,545 auf 3,756 geſtiegen. Zunahme 211. Getauft wurden 596 Perſonen, 5 weniger als im
Vorjahr;
konfirmiert wurden
401, genau dieſelbe
Zahl wie im Vorjahr. Kopuliert wurden 29 Paare, 90 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Beerdi-
19
gungen war 58 oder 6 weniger al3 im Vorjahr. Die in Gemeinden und Schulen aufgebrachten Gelder belaufen ſich auf 830,765.45. Da3 bedeutet eine Abnahme von 8287.73. Einzelheiten.
Der Genuß de3 heiligen Abendmahls ſeiten3unſerer farbigen [lutheriſchen Chriſten ma<ht un3 große Freude. ES ſind im ganzen 11,808 Gäſte zum Tiſch des HErrn getreten, 1,290 mehr al3 im Vorjahr. Dies heißt, daß jedes konfirmierte Glied im Durchſchnitt öfter als dreimal im Jahr kommuniziert hat. Den beſten Rekord hat die Gemeinde zu Kings3Landing, Ala. Zedes konfirmierte Glied hat im Durchſ<nitt ſiebenmal kommuniziert. In den Gemeinden
zu Atlanta,
Ga., Kannapoli3,
N. C., Mount
Pleaſant, N. C., und Trinity in New Orleans iſt der Durchſ<nitt
ſechs
oder
ein
wenig
darüber.
Dieſer
fleißige Abendmahl5gang iſt gewiß ein gutes Zeichen für da3 geiſtliche Leben, das in unſern Negergemeinden herrſcht. Wenn
man
bedenkt,
daß
lezten Sommer
manche
Gegenden Fehlernten hatten (Manſura uſw.), daß. der Preis der Baumwolle ungemein niedrig war, daß die Arbeitsloſigkeit unter den Negern größer iſt als unter den Weißen, ſo wird man in bezug auf Beiträge wenig erwarten. J< erwartete wirklich eine beträchtliche Abnahme an Beiträgen. Dieſer Kleinglaube iſt zuſhßanden geworden. Die Abnahme beläuft ſich nicht einmal auf 8300. Nicht mitgerechnet ſind 8320.55, die in der Gemeinde zu Buffalo beigetragen wurden. Einſchließlich dieſer Summe war die Totalſumme der in den Gemeinden aufgebradten Gelder größer als im Vorjahr. Unter den 330,765 ſind viele Gaben der Armut. Gott ſei Dank für den Gebeſinn! Die Berichte aus Louiſiana waren die erſten, die hier einliefen. Al3 wir ſahen, daß dies Gebiet a<htzehn Begräbniſſe verzeichnete, erwarteten wir, daß die erſtaunlich niedrige Sterberate in unſerer Miſſion dies Jahr nicht mehr ſtatthabe. In den leßten Jahren war der Dur<hſc<nitt etwa neun auf tauſend. Aber ſiehe da, die dur<ſ<nittlihe Zahl iſt niedriger geworden! Sie iſt nämlich ein wenig über a<t. Die Dur<hſ<nitt35zahl unter unſerer farbigen Bevölkerung iſt etwa a<htzehn. Wir kennen. keinen andern Erklärung8grund für die ungemein niedrige Sterberate unſerer Negerd<riſten als den, daß ſie eben dur<4 den Glauben ganz andere Menſc<en geworden ſind, die ganz anders leben und daher von Gott mit langem Leben belohnt werden. Die volkrei<hſte Gemeinde iſt Mount Zion in New. (Fortſezung auf Seite 22.)
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Meggiah.
144.76
210.49 502.77 1056.87 301.49 86.46
Calvary. Immanuel. Augustana. Bethlehem. Concordia. St. Paul's.
350.53 | Mount
210.04 | St. Philip's. 113.84 Mount Carmel. 188.53 Bethel. 342.36 Hope. Peace. 138.57 216.99 | Holy Cross. Our Redeemer. 185.22 286.50 | Our Savior. Zion. 223.82 241.28 St. James's. 200.46 Mount Olive. St. Andrew's. 195.33 188.41 St. Mark's. 125.43 Grace.
St. Matthews. St. Luke's. Bethany. St. Peter's.
191.71 102.72 158.88 189.99
87.16 | Misgion. [school. 66.00 | College Vay-
BEMERKUNGEN.
8256.70 Bethlehem. 122.08 St. John's. 380.88 Ebenezer. 490.89 Faith. 151.01 Misgion. 621.58 | Pilgrim. 342.74 Gethsemane. 264.23 St. Paul's. 341.07 Christ. 608.40 | Trinity.
Beitraege
Dominick, A.; Holy, Ark, Ala. .„............ENE OI ETL 1Sf State STEL ufa) wu 3 wired VO re A TEES Dreier, A. W.; Atmore, Ala. ...............
PASTOREN
Statistik unserer
20
Die Miſſions-Taube.
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1911.28
Linnahme:
618.87 136.91 830765.45
8461.83.
St. Paul's. Bethlehem. Total, 839595.77.
420.95 | St. Philip's.
5 6.29 | Holy "Trinity. Grace. 1.33 9 22 6.57 | St. Philip's. Grace. 4 2.01 27 06.53 | St. Philip's. Immanuel. 256.47
2244.11 | St. Philip's.
Calvary.
St. Peter's. Grace. Immanuel. St. Mark's. Grace-Memorial. St. Paul's. Mount Zion. Bethlehem. St. Luke's. St. John's. Mount Olive. Bethel. St. Luke's. St. Matthew's. Mission. 269.20 736.65 62.16 230.96 1047.73 177.83 267.04 14.50 217.17 363.30 14.72 8.89 346.31 209.98 57.07
205.11 | Mount
St. Mark's. Mission. St. James's. Mount Zion. Zion. Concordia. Mount Calvary.
600.39 34.30 147.22 194.39 117.89 111.78 475.90
522.41 | Trinity.
St. Paul's. Mount Zion. St. Paul's.
218.74 1097.82 1528.48
39 Schueler, 1 Professor,
1 Aushelfer,
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Miſſions-Taube.
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1 Matrone.
86,339.32. =- Alabama Luther College: 53 Studenten, 5 Professoren,
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Kinnahme:
4367
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School:
3185|
71 70
2 12
82,029.17. -- Luther Preparatory
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Einnahme:
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1 Matrone.
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Immanuel Lutheran College: 79 Studenten, 7 Professoren, 1 Matrone.
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75 128 20 4 167 98 31 76 242 28 195 14 386 54 739 113 75 244 18 401|11808
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Dorpat, L. G.; Meherrin, Va. ............... Schlichting, J.; Baltimore, Md. ............ Trumpoldt, P.; Philadelphia, Pa.............
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Ein wichtiges Ereignis war der im Jahr 1896 in Angriff, genommene und vollendete Schulbau. Es War dies ein zweiſtöfiges Backſteingebäude mit vier Klaſſenzimmern. Die Geſamtkoſten beliefen ſich auf
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159|
4-34| 111
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--98.82
4-169.60
+1| +531.91 581 30765.45 --6| --287.73
Al3 im Staat Jllinois zur Zeit Gouverneur Altgeld3 unſere Gemeindeſ<hulen ſc<wer bedroht wurden, trat Herzberger in den Kampf ein und beteiligte ſic) rege daran. Der un3 aufgedrungene Kampf wurde von Gott mit Sieg gekrönt. Präſes Lichtſinn, der jetzige Paſtor der St. Paul3gemeinde zu Hammond, dem wir eine Reihe widtiger Angaben zu verdanken haben, ſagt unter anderm: „Man gibt ihm da38 Zeugnis, daß er ein rege3 Intereſſe für die Miſſion zeigte. Aud) bewog er eine Anzahl Konfirmierte, ſic< für den Kirc<hendienſt ausbilden zu laſſen. Nac< dem Miſſionsfeſtgottesdienſt ließ er noh eine Extrakollekte erheben für arme Studenten.“ Dieſe erhob er perſönlih. Wenn man ihn kommen ſah, hieß e3: „Der P. Herzberger kommt nod) mit der Kaffeekanne.“ So wirkte er in großem Segen bis zum Jahr 1899. Die Zahl der Seelen oder getauften Glieder war inzwiſchen auf 1,300 angewadſen. Er
Wir haben da3 lezte Mal gehört, wie der ſelige
etwasüber 813,000.
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1718 7938.60 --4| --890.42
Herzberger im Jahr 1894 tätig war, nämlid in 'dem großen Pullman-Streik und im Intereſſe der Negermiſſion zu Concord, N. C. Im Jahr 1895 rief er ein monatli<he38 Gemeindeblatt ins Leben, den „Kir<henboten“, nämlich im Monat Oktober.
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Herzberger. in Hammond.
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du bisher geholfen!
weitere8
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C. F. Drewes.
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Orleans (P. O3kar Lüke). Sie zählt 556 Glieder. Dieſe Gemeinde hat nod) drei andere Rekord3: ſie hat die größte Schülerzahl in ihrer Miſſion3ſ<hule, nämlic) 229; ſie hat die meiſten Perſonen getauft: 94; ſie hat die meiſten Perſonen konfirmiert: 25. Die meiſten Trauungen hatte die Gemeinde in Yonker3, N. Y., nämlid) 5, und die St. Paul3gemeinde in New Orlean3 die meiſten Begräbniſſe, nämlich 7. Wir bieten in dieſer Nummer zum erſtenmal einen tabellariſchen Bericht über die verſchiedenen Miſſion3felder. Dieſer ermutigende ſtatiſtiſ<e Beriht muß un3 zu aufrichtigem Dank gegen Gott ſowie zu erneutem Eifer in dieſer von ihm ſo über Bitten und Verſtehen geſegneten Miſſion anſpornen. Hilf
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1929 und 1930.
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30| 2| 2517| +1| =1| 4114|
......
Zerstreut liegende Stationen
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WMiſſions-Taube.
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Die
22
wird
nac<
St. Louis
berufen.
In St. Louis hatten die Gemeinden mit Au3nahme zweier Gemeinden eine Stadtmiſſion gegründet. Sonderli der Paſtor der Muttergemeinde -=- Dreieinigkeit =-, P. Otto Hanſer, war ein leiten-' der Geiſt in dieſem neuen Unternehmen. Wir haben bereit3 gehört, daß dieſer ein Freund und Gönner unſer3 Herzberger war. Als man zur Wahl eine3 Stadtmiſſionar3 ſchritt, wurde Herzberger gewählt. Der an ihn aus8geſtellte Beruf war unterſchrieben von
P. C. F. Obermeyer, dem Vorſißer, und P. F. Klug, dem Sekretär. Herzberger erhielt den Beruf im Dezember
1898.
Dod
ſeine Gemeinde,
der er zehn
Jahre gedient hatte, wollte ihm keine friedliche Entlaſſung geben. So kam im Januar 1899 P. Obermeyer nac Hammond
und überredete die Gemeinde,
ihren Paſtor in Frieden nach St. Louis ziehen zu -
Die laſſen.
HlUſſions-Taube.
Er blieb dann nod bis zum 4. Juni bei ſeiner
geliebten Gemeinde. An dieſem Tag hielt er ſeine Abſchied3predigt über Apoſt. 20, 32: „Am allermeiſten betrübt über dem Wort, das er ſagte, ſie würden
ſein
Angeſicht
nicht
mehr
ſehen.
Und
ge-
- Jeiteten ihn auf das Schiff.“ Am 5. Juni war er in 'St. Louis und begann no< am ſelben Tag ſeine eigentliche Lebensarbeit, nämlich die eines Stadtmiſſionar3.
Seine
Über
Einführung
P. Herzberger3
„Lutheraner“
in
St. Louis.
Einführung
vom 27. Juni
1899:
berichtete „Al3
der
Stadtmiſ-
23
bringen, die e3 nicht haben und hören und an denen in geiſtlicher Hinſicht wenig oder gar nicht3 getan wird.
Im
Stadthoſpital
und
im
Armenhaus
wird
er regelmäßig predigen, jpäter wohl auc noch in andern Anſtalten. Jeder, der ſich nur einigermaßen in den öffentlichen Anſtalten einer großen Stadt umge-
jehen
hat, weiß, wie nötig
ſolc<e Miſſionzarbeit
iſt,
wieviel da zu tun iſt, aber auch wie ſchwer und mühevoll, wieviel Selbſtverleugnung fordernd dieſe
Arbeit iſt. Ganz gewiß jedoch iſt es auc eine ſelige Arbeit, ja ein rechtes Heiland5werk, dieſen Ärmſten das Evangelium
zu bringen
und
Verlorne
wie
einen
ſionar in St. Louis wurde am 18. Juni P. F. W. Herzberger in einem feierlichen Abendgotte3dienſt in ſein Amt eingewieſen. P. O. Hanſer predigte über Matth. 4, 23 ff.: „Und JEſu3s ging umher im ganzen galiläiſchen Lande, lehrte in ihren Schulen und predigte das Evangelium von dem Reid und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk“ uſw. und zeigte aus
dieſen Bibelworten,
wie gerade
ein rechtes Heiland3werk ſei; habe es mit eben den Leuten SHeiland nachging, mit den laſſenen und Elenden; und dieſen Leuten gerade das zu Heiland ihnen predigte, das
die Stadtmiſſion
denn die Stadtmiſſion zu tun, denen einſt der Armen, Kranken, Verdie Stadtmiſſion habe bringen, was einſt der teure Evangelium.
„So iſt denn hier in St. Louis das Werk ernſtlich in Angriff genommen worden, das ſ<hon längſt beraten und geplant worden war: ein Prediger und Seelſorger iſt von einer Anzahl der hieſigen Gemeinden berufen worden, der aber an keine Einzelgemeinde gebunden iſt, ſondern ſeine ganze Zeit und Kraft dem Miſſionswerk vornehmli< in den öffentlichen ſtädtiſc<en Anſtalten widmen ſoll. Täglich wird er zum Beiſpiel da3 große ſtädtiſche Hoſpital beſuchen und ſich unter den Hunderten von Kranken derjenigen ſeelſorgerlih annehmen, die geiſtlich unverſorgt ſind, namentlich der verlornen und verirrten Söhne und Tödter au3 der lutheriſchen Kirhe. Die Kranken wird er tröſten, die Sterbenden auf ein ſeliges Ende vorbereiten, die Geneſenden auf unſere Gemeinden aufmerkſam machen und ſie den Paſtoren derſelben zuweiſen. So wird er ferner dem großen Armenhaus ſeine ſeelſorgerliche Tätigkeit zuwenden,
im Frauenhoſpital den Ärmſten und Elendeſten un-
ter den Armen und Elenden nachgehen, aud) andere Hoſpitäler etwa aufſuchen, de3gleichen die Inſaſſen der Irrenanſtalt, ſoweit dies möglich und nötig erſc<heint, ebenſo die Strafanſtalten, das Gefängnis, das
Arbeit3haus uſw.
Und überhaupt wird er nad Zeit
und Umſtänden jede Gelegenheit wahrnehmen, das Evangelium öffentlich und ſonderlich denen nahezu-
P. Otto
Hanſer,
St. Louis, Mo.
Brand aus dem Feuer zu herzige Heiland aud auf Segen legen zu ſeiner Ehre teuererfauften Seelen zum Seine
Begabung
retten. Wolle der barmdies MiſſionSwerk ſeinen und vielen durch ihn ſelbſt ewigen Heil!“ und
Tüchtigkeit.
Ein Stadtmiſſionar muß ein großes Maß von Demut, Geduld und Mitleid mit den Armen, Verſtoßenen, Kranken und Elenden haben. Wenn er ſelber dur< eine beſondere S<ule de3 Kreuzes gegangen iſt, macht ihn das um ſo fähiger für dies
ſ<wierige Amt.
Dies
der erſte Stadtmiſſionar.
alles und
no<
mehr beſaß
Dabei hatte er ein heiteres
Weſen und eroberte ſic die Herzen. Darum war er ſowohl von den Angeſtellten der verſchiedenen An-
früherer
Ausſhweifung
am
LebenSmark
de3
Tief-
gefallenen und hat =- wer weiß, wie bald? =“ ihn in den Kerker abgeführt, da der Wurm nicht ſtirbt und das Feuer nicht verliſc<t und aus welchem e3 in alle Ewigkeit keine Erlöſung gibt. Armer Joe! Verzweifelt böſe ſteht's mit dir. Laß nur alle Hoffnung auf Rettung fahren. Du biſt und bleibſt doch nichts als ein armer, verfluchter nigger, mit dem kein Menſ< Erbarmen hat. Du biſt rettungslo3 verloren.
Aber nein!
Hat auc
mit dem verurteilten Schächer, laſſen, nicht in Sünden
ſterben
kein Menſ<
einer und
Erbarmen
kann ihn nicht
verderben
ſehen.
Hat er doch unter namenloſen Schmerzen auch für dieſen Sünder dort am Kreuz im Gerichte Gottes gehangen und ſelbſt die Blutſchuld dieſes Mörder3 mit ſeinem roſinfarbenen Gotte3blut gebüſßt und bezahlt. Das iſt JEjus, lieber Leſer, zu dem du do) au allein deine Zuflucht nimmſt in all deiner Sündenangſt und ſprichſt: HErr JEſju Chriſt, dein teures Blut Iſt meiner Seele höchſtes Gut; Das ſtärkt, das labt, das macht allein Mein Herz von allen Sünden rein. HErr .JEſu, in der letzten Not, Wenn mich ſchre>t Teufel, Sünd' und Tod, So laß doch dies mein Labſal ſein: Dein Blut macht mich von Sünden rein!
P. C. F. Obermeyer, t. Louis, Mo.
gnadenreiche Botſchaft von dem Heil in Chriſto gern hörte. Am folgenden Sonntag hielt er ſeinen erſten Gottesdienſt im Kellerraum. Einige zwanzig ſtellten fich ein. Jhre Zahl wuchs bald auf hundert an. Die Arbeit dehnte ſich ſchnell aus auf andere ſtädtiſche Anſtalten. Die
Erſtlingsfrucht
der Stadtmiſſion
Herzberger ſelber erzählte: Im Four Courts-Gefängnis zu Junger Mulatte vor ſeiner Zelle im Herzen und ſchwerer Blutſchuld Im Streit hat er ſeinen Nächſten
in St. Loui8.
St. Louis ſitt ein mit Verzweiflung auf dem Gewiſſen. erſchlagen, und ob
er'wohl wie Kain in eine fremde Stadt geflohen war, jo konnte er doh dem rächenden Arme Gotte3 und jeiner Dienerin, der weltlichen Obrigkeit, nicht entgehen, ſondern wurde eingefangen und unter Anklage
Sieh, wie JEſus, dein Heiland, Erbarmen mit dir gehabt in deiner Sündenangſt und Seelennot, ſo aud) mit dieſem armen Neger. O welche Wunderwege weiß der Heiland zu gehen, ja ſezt Himmel und Erde in Bewegung, um nur eine Seele zu retten! Da müſſen ſeine Chriſten hier in St. Loui3 da3 ſelige Werk der Stadtmiſſion anfangen, müſſen aus der Ferne einen Prediger zum Stadtmiſſionar berufen; der muß, ehe es zu ſpät iſt, auc<h in den Your Courts vorſprechen, ſich nicht abſchre>en laſſen dur<h die Entgegnung des KRerkermeiſter3: „Hier bringen Sie
nichts fertig; meine Gefangenen ſind past redemption -- rettungsloſe, verworfene Menſchen.“ Nein,
der Miſſionar muß die Frage tun: „Haben Sie keine Kranken, die ich beſuchen kann2“ und muß vom
Kerkermeiſter
führt werden.
ſelbſt zu dieſem
kranken
Mörder
ge-
Wochenlang hat dann der Miſſionar den armen
Ba wall VET SDEN LET MdE Dis Ne
des Mordes geſtellt. Jmmer näher und näher rüdt der verhängnisvolle Tag, da er vor den Richter geführt werden und ſein Urteil hören ſoll: „Wer Menſc<enblut vergeußt, des Blut ſoll auch dur< Menſchen vergoſſen werden.“ Aber ehe no< die Obrigkeit Necht gegen ihn üben kann, hat ein höherer Richter ſein unwiderrufliches Urteil an dem Miſſetäter vollſtre>t: Der Sünden Sold iſt der Tod. Tödliche Schwindſucht nagt infolge
DIEN Ie BIRD
ſtalten, in denen er arbeitete, als von den Inſaſſen gern geſehen und erfreute ſich allgemein eines guten Rufes. Troß ſeiner eminenten Begabung begann er ſeine neue, ungewohnte Arbeit mit Fur<ht und Zittern. Sein erſter Beſu<h führte ihn in da3 ſtädtiſche Hoſpital. Dr. H. L. Nietert war der damalige Superintendent. Der oberſte Arzt gab dem fremden Miſſionar an jenem denkwürdigen 5. Juni Erlaubnis, die Kranken zu beſuchen und Gottesdienſte zu halten, ſonderlich in der deutſchen Sprache, falls er Patienten finde, die ſic) von ihm bedienen laſſen wollten. Er fand mehr als eine Seele, die ſeine
NICI
Die Miſſions-Taube.
24
Die
Hliſſions-Taube.
Sünder in ſeiner Gefängni3zelle beſucht und ihm da3 Wort von JEſu, das Wort derGnade und de3 Leben3 verkündigt, nachdem er in ihm einen reumütigen Sünder gefunden hatte, der ſeine Schuld nicht leugnete; hat dann, als der Gouverneur auf das Zeugnis der Ürzte hin den Sträfling wegen ſeines nahe bevorſtehenden Tode3 dur< die Schwindſucht begnadigte, denſelben in ſeiner Wohnung aufgeſucht. Joe war in dem methodiſtiſc<en Jrrwahn erzogen, daß er ſeine Bekehrung ſich ſelbſt erwirken und erbeten müſſe. „Du kannſt mich nicht davon überzeugen“, rief er mir zu, „daß, obgleich ich meine Sünde erkenne und bereue und glaube, daß JEſus auch um meiner Sünde willen geſtorben und mein Heiland iſt, ich nun
ſc<on bekehrt bin.
Das muß mir erſt der Hei-
lige Geiſt ins Herz ſagen. Und da3 wird er mir jagen, denn ich bete jetzt ernſtlich darum.“ Herzzerreißend war es dann, anzuhören, wie er in großer Seelenangſt wimmerte: „A< Gott, habe Erbarmen mit mir! Bitte, bitte, habe Erbarmen mit mir! I< bin bereit, irgend etwas zu tun, um did) zufriedenzuſtellen, habe nur Erbarmen mit mir. A Gott, lieber Gott, bitte, bitte, erbarme dich meiner!“ So betete und flehte er wohlTag und Nacht und konnte doc nicht zur Gewißheit, zum Frieden kommen. O welc<e Mühe hat es gekoſtet, ihn aus dieſem Satansſtrick zu befreien! Wie viele brünſtige Fürbitten hat der Miſſionar für dies ſein erſtgefundene3s Schäflein zu dem Sünderheiland emporgeſandt, der doch allein ihm helfen und ihn retten konnte dur ſein allmächtiges Gnadenwort! Wie fürchtete er oft, daß der Kranke vom Tode dahingerafft werden würde, ohne das Heil in Chriſto im gewiſſen Wort gefunden zu haben! Aber er durfte nicht vorher ſterben. Eine35 Morgens kam ich wieder mit bekümmertem Herzen zu ihm. Abends vorher hatte ich ihm wieder gezeigt, wie er ſeine Seligkeit niht auf die Gefühle ſeines Herzens, ſondern allein auf das Wort ſeine3 Gotte3, das nicht lüge no<h trüge, gründen müſſe, aber, wie e3 ſchien, wieder vergeblih. Dod) ſiehe, ſeine Rettungsſtunde hatte geſchlagen. Aud an ſeinem umnachteten Herzen hatte das ſüße Gnadenwort ſeine erleuhtende, bekehrende, ſeligmachende Kraft bewieſen. Nun bekannte er mir, daß ich re<ht habe. Sein Beten, daß Gotte3 Geiſt außer und neben dem Wort ihn bekehren müſſe, ſei Torheit.“ Er wolle nun allein auf das Wort ſeine38 Gottes hin glauben und darauf ſeine Hoffnung gründen. . Er ſei nun auch bereit, ſic von mir taufen. zu laſſen. Er habe nun den Frieden in Chriſto gefunden. So habe :ic< denn dieſen armen Schächer in Gegenwart Apotheker A<henbac<h3 nod< an demſelben
Abend mit'ſeliger. Freude getauft.
„Jd) danke .dir,
25
HErr, daß du mich haſt dieſen Tag erleben laſſen. I< freue mich, ja, ich freue mich, daß ich dieſe Stunde erlebe. Vergib mir, lieber Gott, meine Sünden und alles, was ich wider dich je verbrochen habe. Gib mir Kraft, daß ich jezt ein anderes Leben anfange und nicht zu meinem alten Sündenleben zurückehre. I< weiß, du wirſt mich erhören. J< will nicht wieder abfallen (1 will not turn back). Jd) will dich allein haben und bei dir ſein. Bleibe bei mir bis an mein Ende. Erbarme dich meiner“, ſo betete er mit vernehmlicher
Stimme,
ehe
ich den
Taufakt
vollzog,
und gewiß, es war Freude vor den Engeln Gotte3 im Himmel über dieſen Sünder, der ſo Buße tat. Nod) über eine Woche hat er gelebt, den Troſt de3 göttlichen Wortes, daß Gott aus Gnaden um Chriſti willen die Gottloſen gerecht macht, empfangen und darauf ſich verlaſſen. Mit dem Gebet: „HErr JEſu, nimm meinen Geiſt auf“, iſt er endlich entſchlafen.
Ernſt Jeske. Vor einigen Monaten ſtarb in Fond du Lac, Wis., der erſte geſchulte Lehrer in unſerer Negermiſſion, nämlich Ernſt Jeske.* Der Verſtorbene wurde am 19. September 1860 in Preußen geboren. Seine Eltern waren Karl Jeske und Gattin. Mit Ernſt Jesfke. dieſen zog er im KindeZalter nac<h Milwaukee. Nad) ſeiner Konfirmation bezog er da3 DANKZÄÜTTUND? der Miſſouriſynode, das ſid) M zu Addiſon, JU., befand, jet in River Foreſt,J Im Juni 1879, no nicht neunzehn Jahre alt, IE duierte er und erhielt einen Beruf von der Kommiſſion für Negermiſſion als Lehrer der Mittelklaſſen in der Miſſionsſ<hule in Little Ro>, Ark. Sein Paſtor, Miſſionar Friedrich Berg, ſchrieb über ihn an die Miſſion3behörde: „Er iſt ein ſehr lieber und tüchtiger Mann.“ Im Februar 1882 folgteJeske einem Beruf an die Schule zu Jackſon, Mich. Später trat er aus dem Lehramt aus und ergriff einen weltlichen Beruf. Vor ungefähr vierzig Jahren zog er nac< Fond du Lac, wo er Jahre lang in der Giddings and Lewis plant angeſtellt war. Er diente der Stadt aud eine Reihe von Jahren als Frieden5richter. Sein Tod erfolgte na einer ſchwierigen Operation. Er ſtarb im Alter von ſiebzig Jahren und einigen Monaten und hinterließ ſeine Gattin nebſt ſe<h3 Kindern. P. Gerhard Pieper hielt ihm die Leihenpredigt.
26 Allgemeine
Die Mijſſions-Taube. Miſſionarskonferenz in Judien.
Vom 12. bi38 zum 22. November 1930 fand die Allgemeine Konferenz unſerer drei Miſſionsdiſtrikte in Indien ſtatt. Dieſe Diſtrikte ſind 1. der AmburDiſtrikt, der nördlichſte; 2. der Nagercoil-Diſtrikt, der ſüdlichſte; 3. der Trivandrum-Diſtrikt. Jn den erſten beiden Diſtrikten arbeiten wir in der tamuliſchen Sprache, im letzten in der malayaliſ<hen.
„Unſer täglich Brot
- Die Konferenz fand ſtatt in Nagercoil auf einem von unſern zwei Miſſion3gehöften. Nagercoil liegt in dem Eingebornenſtaat Travancore. Im Eröffnung3gotte3dienſt waren alle Miſſionare zugegen, zweiundvierzig an der Zahl, nebſt den beiden Gliedern der Miſſion8kommiſſion P. H. Zorn aus Zndianapoli3 und Prof. M. Sommer au3 St. Louis. Ferner waren zugegen Frau Sommer, die mit ihrem Mann das Miſſionsfeld bereiſt, Fräulein Dr. Bohnfad, die Fräulein Rathke und Oberheu und mehrere
Miſſionarsfrauen. Prof. Sommer Luk. 21, 15. Er zeigte auf Grund
predigte über dieſes Textes,
1. wer unſere Widerſacher ſind, nämlic) Teufel, Welt und Fleiſ<H; 2. die Hilfe dagegen, nämlich Gotte3 Wort; 3. die Verheißung, daß unſere Widerſacher uns nicht DEE ſollen. Alle Sitzungen wurden mit Geſang und Leſen eines Schriftabſchnittes aus Jer. 1-10 eröffnet. Die wichtigſten Angelegenheiten wurden Komiteen übertragen, die dann ihre Empfehlungen vor die Konferenz brac<hten. Wichtige Angelegenheiten
gib uns heute!“
waren zum Beiſpiel die Kaſtenfrage, die höhere Erziehung unſerer eingebornen Lehrer und Katedeten, gleihmäßiger Gehalt unter unſern eingebornen Arbeitern, die Notwendigkeit eine3 EINO DETE hier in Indien. Die erſten anderthalb Stunden jeder Situng wurden zum Vortragen der Referate Prof. Sommer3
und
war:
P. Zorn3
gebrau<ht.
Prof. Sommer3
Thema
Iſt die Lehre Chriſti, daß wir allein dur< den
Glauben gerechtfertigt werden, Pauli Lehre? (Is the doctrine of Jesus concerning justification by faith alone identical with that of Paul?) Durd'
Die
Mijſions-Taube.
Nebeneinanderſtellen von Bibelſprüchen wurde gezeigt, daß in beiden Fällen das Folgende klar hervortritt: 1. Der Menſch iſt total verderbt; 2. er kann ſich ſelber nicht helfen; 3. er hat daher die ewige Verdammni3 verdient; 4. Chriſtus iſt für unſere Sünden geſtorben; 5. unſere Sünde wird Chriſto zugerednet, ſein Verdienſt den Sündern; 6. dieſe ſtellvertretende Genugtuung wird uns im Wort Gotte3 angeboten und 7. dur< den Glauben zugeeignet; 8. dieſe Rechtfertigung dur) den Glauben iſt eine fortlaufende; 9. wer dieſe Rechtfertigung dur< den Glauben hat, der bringt auch die Früchte des Glauben3 hervor. P. Zorn wählte als Thema „Das Schwert des Geiſtes“ (Eph. 6, 16) und gründete ſeine Bemerkungen auf die zwei Korintherbriefe. Er zeigte: 1. Die einzige Waffe, mit der wir die Seelen um uns aus der Finſternis des Heidentums erretten können, iſt das Wort Gotte3; wir müſſen daher wohl auch mit der Religion, Sprache und Denkweiſe der JIndier bekannt ſein, aber hauptſächlich in der Bibel bewandert ſein. 2. Wie JEſus in allen drei Verſuchungen durd den Teufel in der Wüſte das Schwert des Geiſtes gebrauchte, ſeinen Verſucher zu überwinden, ſo müſſen wir mit dieſem Schwert die Verſuchungen Überwinden, die un3 anfechten; und da3 ſind dieſelben wie die, mit denen der Teufel JEſum verſuchte, nämlich die Verſuchung zum Verzweifeln, zum Hochmut und zur Begierde na<h dem Reichtum und der Macht der Welt. Kriſhnagiri, Südindien. IJ. G. P. Naumann.
Monatsbericht
der Chinamiſſion.
Das Publicity Committee der Chinakonferenz ſchi>te der „Miſſionstaube“ einen Bericht über den Monat September, der am 24. Dezember 1930 in St. Louis ankam. Wir danken dem Komitee herzlich und erwarten in Zukunft regelmäßig eine derartige Einſendung. Der Bericht, in engliſ<er Sprade verabfaßt, lautet, wie folgt: 4 „Wir danken unſerm Gott, daß der große Krieg im Norden ſich dem Ende zu nahen ſcheint. (Dieſer
Krieg wurde ſeitdem beendet. = D.) Der HErr wolle China Frieden und au<h Erfolg in der Unter-
drükung der Kommuniſten ſchenken. In der Stadt Hankow herrſ<te während de38 Monats September Ruhe, wiewohl viele Kommuniſten hingerichtet wurden. In der Stadt Shaſi, :die Kommuniſten auf allen Seiten hatte, war e8 während des Monat3 zumeiſt ruhig. Einige Tage fanden unweit der
27
Wohnung unſers Miſſionars Kämpfe ſtatt. (Darüber hat die „Miſſionstaube“ vor einem Monat au3führlich berichtet. =- D.) In Jc<hang war e3 ruhig. Dasſelbe galt von Shihnan, obwohl berichtet wurde, daß Kommuniſten auf faſt allen Seiten waren. „Während de3 Monats September ſind alle unſere Miſſionare
von
Kuling
auf
ihre
Miſſionsſtationen
zurückgekehrt. Nach den Ferien wurde die evangeliſtiſche Arbeit wieder mit erneuter Kraft in Angriff genommen. Jn Hankow hat Miſſionar H. C. Klein die meiſten Kapellen unter ſeiner Aufſicht. Er führt einen Kampf gegen die Unwiſſenheit unter den Frauen und hat de3halb Klaſſen für Frauen eingerichtet. Miſſionar E. Niedel hat zwei Perſonen in Hankow getauft. Er hat in der Hſi Tſu Kai-Kapelle eine Klaſſe für Konfirmanden ſowie für Forſcher. Er hat in derſelben Kapelle eine Schule und eine Klaſſe für Frauen. DaSſelbe gilt in bezug auf ſeine Kapelle in Hanyang. JIn Shaſi iſt Miſſionar E. Zimmermann tätig, in Ihang Miſſionar E. H. Thode und in Shihnan Miſſionar A. H. Gebhardt. Leßterer hat während. des Monat3 eine Nottaufe vollzogen und eine Privatkommunion gehabt. Die Taufe war die eines alten Mannes im Waiſenhaus. „Die Schularbeit iſt bis jetzt ſeitens der Regierung unbehindert geblieben. In Hankow hat Miſſionar Klein ſe<s8 Schulen mit 250 Kindern unter ſeiner Leitung. Miſſionar Niedel hat je eine Schule in Hſi Tſu Kai und Hanyang. In Shaſi hat Miſſionar Zimmermann eine Schule unter ſeiner Aufſicht, die von 60 Kindern beſu<ht wird. In J<hang ſind laut Miſſionar Thode3 Bericht 24 Kinder in der Schule. In Shihnan wurden unſere ſe<h3s S<hulen im September von etwa 100 d<ineſiſ<en Shülern beſucht. „Das theologiſche Konkordiaſeminar in Hankow wurde am 15. September mit 29 Studenten eröffnet, von denen ſich 14 im Proſeminar, 7 in einer beſon-' deren Abteilung und 8 im Seminar befinden. Die Miſſionare M. Zſchiegner, E. Riedel, H. O. Theiß und W. H. McLaughlin bilden die Fakultät. Aud da3
Internat für Mäd<en
(Girls* Boarding-school)
tägli<h Sprachſtudium.
In Shihnan ſtudieren Miſ-
in
Hankow iſt wieder eröffnet worden unter Frl. Grüns Leitung, und zwar mit 26 Inſaſſen. In Shihnan ſtudieren die eingebornen Lehrer Religion, Engliſch, Muſik uſw. In Jang treibt Miſſionar E.N. Selb ſionar R. JZ. Müller und Frau die <hineſiſ<e Sprache
unter Miſſionar Gebhardt3 Aufſicht.
„Die ärztliche Miſſion3arbeit wird von den Kran-
kenpflegerinnen Fräulein Ölſchläger und Simon ver-
richtet. Fräulein Simon hat die Aufſicht über die Patienten in der Poliklinik in Shaſi. Auf ihrer
' Die Miſſions-Taube.
28
Rüdkehr nad) Shihnan nahm ſich Fräulein Ölſchläger
etlicher Patienten in Hankow an. Jn der Poliklinik zu Shihnan arbeiteten ein eingeborner Junge und ein <ineſiſc<e3 Mäd<hen während des Sommers jeden Tag zwei Stunden. „Da3 Waiſenhaus in Shihnan hat jekt nahezu ein halbes Hundert Kinder, nämlich 16 Mädc<<hen und 32 Knaben. Da3 letzten Frühjahr aufgenommene baby befand ſid) bei guter Geſundheit nad) der Sommerreiſe.“
Feier
des
vierhundertjährigen
Jubiläums
der
dod) wollenes Unterzeug,'sweater, eine Ro>weſte und
draußen einen Überzieher.
Die Chineſen haben be-
kanntlid) kein Feuer in ihren Häuſern im Winter. Viele Arme leiden fur<tbar. Zu dieſer Jahre3zeit ſehen alle au3nahmsweiſe di aus. Sie ziehen alles an, was ſie nur bekommen können. Wir haben einen Mann geſehen, der nicht weniger als vierzehn Jacken anhatte. Die meiſten tragen Kleider, die mit Watte ausſtaffiert ſind. Zuweilen meinen Chineſen, daß ſie ihr Kind nicht
Augs8burgiſchen
Konfeſſion
in
Hankow,
China,
1930.
Im Hintergrund, von linl5 nach re<ht8, die Miſſionare Klein, McLaughlin, Zſc<iegner und Fiſcher. Das große Banner trägt die Worte: „I< glaube, darum rede ich; wir glauben, darum reden wir.“ Eine der Feſtpredigten wurde von dem <ineſiſ<hen Paſtor Pi Pei Yin gehalten.
Neuigkeiten
aus Shaſi,
China.
Dem RNundſdreiben, das Miſſionar E. C. Zimmermann in Shaſi, China, am 10. Dezember an ſeine Freunde in Amerika geſandt hat, entnehmen wir folgende intereſſante Angaben. Die Chineſen nennen Amerika Me Kuo, da3 Meego ausgeſprohen wird. Me heißt hübſch, und Kuo heißt Land oder Königreid.
Setßt wird das Wetter kalt.
Weil wir viel Zeit
in den kalten djineſiſchen Häuſern zubringen müſſen,
müſſen wir uns ander3 al3 in Amerika kleiden.
Ob-
wohl e8 no< nicht Eis gefroren hat =- wir hatten
Unſern erſten Froſt am 4. Dezember --, tragen wir
ernähren können, und laſſen e3 de3Shalb Hunger3 ſterben. Sie machen ſic) wenig darau3, wenn ein Kind krank wird oder ſtirbt. E38 wird wenig getrauert. Fräulein Simon, unſere Krankenpflegerin, fänd neulid) .ein fur<tbar abgemagerte3 Kind. Die Eltern hatten dem fünfzehn Monate alten Kind harten Neis gefüttert und klagten, daß e3 nicht eſſen
wolle. gab
E3 konnte eben nicht eſſen.
dem
Kind
paſſende
Speiſe,
Fräulein Simon
und
Wochen war es, wieder geſund und wohl. ein Kindesleben gerettet.
nad
einigen
So wurde
Letzte Woche haben wir zum erſtenmal ein blauäugiges Chinſenmäd<hen geſehen.
Unſere Miſſionöarbeit wird in reichem Maß ge-
Miſſions-Taube.
ſechzig in der Bibelklaſſe anweſend.
J<
habe auch
eine MiſſionsSſtation im Zollgebäude eröffnet. So predige i< jetzt jeden Sonntag dreimal. Nach dem <hineſiſchen Neujahr wollen wir die dritte Station in einem entlegenen Stadtteil eröffnen. Wir erfreuen uns, Gott ſei Dank, der beſten Geſundheit. Unſer baby hat bi3 jetzt keinen Krankheit3tag geſehen. Wir wünſchen eu allen fröhliche Weihnachten und ein geſegnetes Neujahr und hoffen, daß ihr ſo zufrieden und vergnügt ſeid wie wir hier in Shaſi.
Wie wichtig ein <riſtlicher Wandel iſt. Der in indiſchen Miſſionskreiſen bekannte E. Stanley Jone3 erzählt folgende Geſchichten in ſeinem Buch „Chriſtus am runden Tiſch“: Eine Miſſionslehrerin gab in einer Zenana eine Vibelſtunde. Da ſtand gerade bei einer beſonder3 feſſelnden Stelle eine der hinduiſtiſ<en Damen bedächtig auf und ging hinaus. Nad einer Weile kam ſie wieder und paßte beſſer auf als je. Zum Schluß fragte die Miſſionslehrerin ſie, warum ſie hinausgegangen wäre, ob ſie ſich vielleicht gelangweilt hätte. „3m Gegenteil! All die ſchönen Dinge, die Sie ſagten, gingen mir ſo zu Herzen, daß ich mi hiausbegab und Ihren Kutſcher fragte, ob es wirklih Jhr Ernſt wäre und Sie aud) zu Hauſe dementſprechend lebten. Er bejahte es, und ſo kam id) wieder herein und hörte weiter zu.“ „Erleben Sie aud ſelber, was Sie ſagen ?“ unterbrach eine Zenanabewohnerin eine an-" dere Miſſionslehrerin, al3 ſie Unterricht erteilte. Sie hatte alle3 Recht zu dieſer Zwiſchenfrage. Ein Sculdirektor, ein Arja-Samadſd, hielt folgende Anſprache an ſeine Schüler: „Jungen3, ihr habt es miterlebt, wie ich den <riſtlichen Redner in den öffentlichen Verſammlungen mit allen möglichen unangenehmen und beleidigenden Fragen gequält habe. Mir war e3 dabei weniger um die Sache ſelbſt zu tun. I< wollte nur probieren, ob ich ihn aus der Ruhe bringen und ihm ſeine Freude verderben könnte; ich hätte ihm dann beweiſen können, daß er Gott nod) nicht gefunden hätte. Aber e3 gelang mir nicht, weil er wirklich die Verkörperung eine3 ſieghaften Lebens iſt. Nun habe id) ihn gebeten, hierher zu kommen; paßt ſcharf auf jede3 Wort auf, da3 er ſagt.“ Daraufhin konnte unſer Freund, der dort zu ſprehen hatte, mit der Vollmacht ſeine3 HErrn ſprechen. Denn es war der Ton angeſc<lagen worden, den die Welt gern hört: der Ton der Erfahrung.
Ein Präſident der Vereinigten Staaten Vorbild in der Miſſion3arbeit.
al3
Abraham Lincoln, einer der berühmteſten der Präſidenten der Vereinigten Staaten, der vor fünfundſec<hzig Jahren dur die Befreiung der Negeriflaven berühmt geworden iſt, hat einmal ein ſehr ſchönes Vorbild gegeben. Ein Bekannter, ein Mitglied der New York-Avenue-Kirhe in Waſhington, hat darüber folgende3 erzählt: „Lincoln war in ſeiner Kir<bank. Ein alter Mann kam herein. E35 war offenbar ein Fremder. Er wartete darauf, daß ihm einer der Kir<hendiener einen Plaß anweiſe. Er war im Hauptgang und hielt nach jeden paar Schritten beſtürzt inne. Al3 er nun an Herrn Lincoln3 Sit, der mit ſeinem Namen verſehen war, vorbeikam, rekte der Präſident ſeinen langen Arm aus und ſprac< zu dem Fremdling: „Kommen Sie, bitte, zu mir herein, lieber Freund.“ Sei du auc ſo freundlich und gewinnend und aufmerkjam gegen jeden fremden Gottesdienſtbeſucer. (W. Öſch.)
Guter
Same.
Miſſionar Mackay, der im Nordoſten Canada3 arbeitete, mußte einſt eine weite Reiſe von über dreihundert Meilen unternehmen. Al5 er ein Drittel de3 Weges zurüdgelegt hatte, wurde er von einem heftigen Sc<hneewetter überraſcht, das bald jede Wegſpur verwiſchte. In einem ZJIndianerlager fand er Zuflu<t und nahm am nächſten Morgen den Sohn ſeines gaſtfreien Wirtes als Führer mit. Ehe er ſich, von der anſtrengenden Wanderung erſ<öpft, abend3 todmüde zur Ruhe niederlegte, la8 er ſeinem Gefährten einige Verſe aus 'dem Neuen Teſtament vor und ſprad) ein kurzes Gebet. Nad neun Tagen am Ziel ſeiner Reiſe angelangt, lohnte er den Indianer ab, ohne weiter an die Samenkörner, die er in die junge Seidenſeele geſtreut hatte, zu denken. Im folgenden Winter mußte er die gleiche Reiſe maden und fand einen gebahnten Weg im Snee, der ihn zu einer Indianerhütte am Ufer eine38 Sees führte. Bald erkannte er in den Einwohnern die Eltern ſeines jungen Führer3. Al3 er ihnen die Hand drückte, bra< die Frau in heiße Tränen aus, und der Mann ſprach mit zitternder Stimme: „IJ< erwartete Eu<. Als Ihr im vergangenen Winter hier vorüberkamt, begleitete mein Sohn Eu<h. Jett lebt er niht mehr. Dort drüben ſchläft er“, fuhr er, auf die andere Seite des See3 weiſend, fort. „Aber vor ſeinem Tode hat er oft die Worte, die Ihr ihm
geſagt habt, wiederholt und un38 eine Botſchaft für
DEINE
ſegnet. Die Gottesdienſte in unſerer gemieteten Kapelle werden jezt gewöhnlich von mehr al35 hundert Perſonen beſucht. Letzte Woche waren ſiebenund-
29
TV
Die
und 22. Januar verſammelt.
Prof. Sommer
Kommiſſion
in P. Naus und
Gemeinde
P. Zorn,
für Heidenmiſſion
zu Cincinnati
die
im
die Felder
Auftrag
der
in JIndien
viſitiert haben, ſind na einer geſegneten Neiſe glüc>lich nah den Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Das ſc<hre>liche Lyn<übel hat im verfloſſenen Jahr wieder zugenommen. E5 ſind nämlich 21 Perſonen auf dieſe teufliſche Weiſe umgebracht worden: in Alabama, Florida, North Carolina und
Oklahoma
|
je 1;
in Jndiana
und South Caroline je 2; in Texas 3; in Miſſiſſippi 4; in Georgia 6. Shanghai, China, hat laut einer amtlichen Cinwohnerzählung 3,144,868 Cinwohner aufzuweiſen und iſt ſomit die fünftgrößte Stadt der Welt. Der Mohammedanerführer Mating Hſien und ſeine Horden haben laut einer Meldung
aus China in den lezten Monaten gegen 30,000 Chineſen in der hingemordet. plant eine
Provinz Kanju Die Regierung Strafexpedition
gegen die Plünderer.
Chriſtbaum
in der Kir<e
P. Robert3, ſeine Gattin und Lehrerin Die Geſchenke kamen von Witwe E. Lunow,
Manderlei
aus
der Miſſion.
(Von CC. F. Drewes.)
Manſura, La. Auf Rat ſeine3 Arzte3 mußte Miſſionar C. P. Thompſon von der Scularbeit befreit werden. Seine Frau, eine ehemalige Lehrerin, ſowie die älteſte Tochter, die auf unſerer Anſtalt in Selma, Ala.,
ſtudiert
hat,
helfen
zeitweilig
Liberia, Afrika. Seit unſer Staatsſekretär Stimſon von Bobo. ſich hat hören laſſen in bezug Chicago. auf die in dieſem Land herrſchende Sklaverei und ZwangzSarbeit, haben der Präſident und der Vizepräſident reſigniert. Liberia wurde
zu Spartanburg,
au8.
Nahezu
S. C.
vor etwa hundert Jahren gegründet zur Aufnahme in Amerika befreiter Sklaven, und jekt haben die Nachkommen dieſer Befreiten die Sklaverei eingeführt! Hermannsburg kann jekt berichten, daß e3 in der Betſhuana- und 105,497 getaufte
in der Zulumiſſion Glieder hat.
in
Südafrika
60 Kinder beſuchen die Schule. Piney Wood8, Miſſ. P. Georg Schmidt berichtet über eine herrliche Weihnadt8feier. =- Der Gotte3dienſt, den er für weiße Lutheraner in Jaſon hält, wird von zwanzig Perſonen beſucht. Prof. Wilhelm Gehrke in Greensboro hat zu Anfang de3 neuen Jahre3 ſein Amt al38 Superintendent de3 Öſtlichen Miſſion3gebiete3 angetreten. Zu dieſem Gebiet gehört da3 biSher als Südöſtliche3 Gebiet bekännte Feld, das von Atlanta, Ga., bis Yonker3, N.Y., reicht, ſowie alle alleinſtehenden Gemeinden mit Au8-
au
intendent Gehrke wird ſeine Arbeit im College fortſeßen, bis ſein Nachfolger erwählt iſt.
Stimme, und in demſelben Augenbli> kam der Angeredete auf ſeinem Holzbein an meinen Tiſc<h heran-
nahme
der beiden Gemeinden
in California.
Super-
Gotte38 Werk Miſſionar Davie3
muß
getan
berichtet:
werden.
„Als
ic< im Jahr
1840 auf der Inſel Berbic in Weſtindien ein Gemeindemitglied nach dem andern aufrief, um zu er-
fahren, wieviel jedes von ihnen zu dem Bau einer neuen Kir<e geben wolle, nannte ich unter andern Fißgerald Mathew.
„Hier bin ich“, antwortete
ſogleich eine frohe
NENN GET UT DAETDTTDTT 07 DERE DUET 007708 EEE "weer CEE
Die Nördliche Konferenz, zu der die Paſtoren der Gemeinden in. Buffalo, Cleveland, Cincinnati, Chicago, Springfield, und St. Louis gehören, war am 21.
WEIIO PRIKNGSS SII) 00770 28)
Eud hinterlaſſen: „Sagt dem weißen Mann, der betet, wie glü>li< id bin, daß id) ihn im vorigen Jahre begleitet habe, und daß id) ihm für ſeine guten Worte danke. Er hat mir von dem geſprochen, der alle retten kann, die ihm vertrauen; und id) glaube an ihn, um gerettet zu werden.“ Mit tiefer Bewegung ſ<loß der Greis: „Mein Sohn hat uns allen geſagt, daß wir ihm nachfolgen ſollen. Nun wißt Ihr, we3halb ich Eu erwartete, um Eud zu ſagen, daß wir alle hier dem HErrn nachfolgen mödten.“
170
Wiſſions-Taube.,
2 91 7
Die
30
Die Mlſſtons-Taube. gehumpelt, indem er mit vor Rührung bebender Stimme ſprach: „Dies iſt für mich, Maſſa!“ und er
zog etwas Silbergeld hervor.
„Lieber Freund“, antwortete ich, „behalte dein Geld, id brauche e3 nod) nicht. J< wollte nur wiſſen, wieviel jeder von eu zu geben wünſche; ein andere3 Mal werde ic das Geld einſammeln.“ „Ah, Maſſa“, wandte der Neger ein, „Gottes Werk
muß
getan werden,
und
id) kann ſterben.“
Und
damit griff er mit der Hand in eine andere Taſche, nahm ein kleines Päckchen mit Silbergeld hervor und ſagte: „Das iſt für meine Gattin.“ Darauf zog er aus einer dritten Taſche ein no kleineres Pä><hen und ſprac<: „Und dies iſt für mein Kind.“ Die Geſamtſumme ſeiner Gabe belief ſich auf drei Pfund Sterling, do< gewiß eine große Summe für einen armen Negerkrüppel! Seine Worte waren mir jedod) weit mehr al35 das Geld, ja mehr al3 alles Geld der Welt. Jd) habe in England hervorragende Männer über und für die Miſſion reden hören, und oft bin ich dadur< ermuntert und erbaut worden; aber keiner von ihnen hat ſo zu meinem Herzen geſprochen und dort einen ſo tiefen Eindruck hinterlaſſen wie jener arme Neger mit ſeinen einfa<en und wahren Worten. O daß ich ſie nie vergeſſen möge und daß ſie meinem Herzen eingeprägt und bei all meinem Tun und Wirken in der Sache de8 HErrn mein Wahlſpruch bleiben mögen: „Gotte3 Werk muſ; getan werden -=- ih
kann ſterben!“
Brief
eine38
alten
Chineſen
an
ſeinen
Sohn.
Mein lieber Sohn! . . . Nichts iſt gefährlicher als Licht und Luft. Durd die großen Fenſteröffnungen dringen die böſen Geiſter und der Sc<hnupfen, Poden, Peſt und andere Krankheiten herein. Hüte Di und die Deinen vor allzu großer Reinlic-
keit.
Siehe
ein
Frühbeet
an.
Wenn
eine große
Unterlage von Dünger fehlt, ſo gedeihen die Pflan'zen nur ſpärlih. Sorge Di nicht, wenn Frauen und Kinder über L. . . . und andere nüßliche Tier<hen klagen. Der weiſe Punku ſchuf ſie, damit ſie den Menſc<hen von den ſchlechten Säften befreien. (Oſtaſiatiſcher Lloyd, 22. September
1907.)
All
the
World.
The
Story
of Lutheran
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Misgions. Especially Prepared for Mission-study Classes. By 1V. G. Polack, Concordia Seminary, St. Louis.
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during
the Seventeenth
Century.
6. Lutheran
Missions
of the Eighteenth Century. 7. Lutheran AMissionary Soeieties in Europe. 8. Voreign Missions of the Lutheran Church in America (exclusive of the Synodical Conference). 9. Foreign Aissions of the Synod of Missouri, Ohio,
au
Other States.
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E3
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Neue Drukſachen. Into
31
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Der
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Der in neueſter Zeit durc< ſeine Schriften bekannt gewordene Schreiber Dennert erzählt hier in pa>ender Weiſe das
Leben 'des Heilande8. allen Stücken
Leider iſt das feſſelnde Buch nicht in
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Die WMiſſions-Taube. drew's, Vredenburgh, 13.02; St. James's, Buena Vista, 11.49; St.James's, Southern Pines, 5.00; St.John's, Joffre, 3.37 ; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 6.25; St. Luke's, Lamison, 1.00; St. Luke's, Spartanburg, 8.00; St. Mark's, Ackerville, 9.00; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 9.08; St. Matthew's, Meherrin, 8.96; St. Paul's, Charlotte, 11.40; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 9.37 ; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 24.40; St. Peter's, Cabarrus County, 15.00; St. Peter's, Pine Hill, 4.62; St. Philip's, Catherine, 24.82 ; St. Philip's, Chicago, 75.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, Selma, 35.95; Zion, Gold Hill, 7.00; Zion, Taits Place, 13.69. Miscellancous : From Mr. and Mrs. XN. N., Forest Park, I11.,
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People
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Mrs.
10.00.
Per
Rev.
A. Y. Breihan, from Hoffmann Sisters, San Jose, Cal., for Needy People in Mansgura, La., 10.00. From Herbert W. Waltke, St. Louis, Mo., for Colored Missions Building Fund,
Unſer Miſſion3neger. Dieſe allerliebſte Sammelbüchſe für Miſſionsgaben eignet ſich vortrefflich zum Aufſtellen in Schulen, Sonntagsſchulen, Verſammlungslotalen der verſchiedenen Vereine in der Gemeinde uſw. Au einzelne Chriſten ſtellen den kleinen Miſſion5neger in ihren Häuſern auf und legen ihre Opfer für das heilige Werk der Miſſion von Woche zu Woche hinein. Kinder freuen ſich, wenn ſie ſehen, wie der kleine Heidenknabe mit dem Kopfe ſeinen Dank nidt, wenn ſie ihm ihre Gabe für den Heiland geopfert haben. Mittels des Miſſion3neger8 haben Schulen in unſern Kreiſen Hunderte von Dollars
in einem Jahr für die Miſſion geſammelt. daß die Kinder von klein auf ans Geben ihres lieben Heilandes gewöhnt werden. Preis des Miſſionsneger3: 83.50.
Doch das Beſte iſt, für die Reichsſache
Man
ſende
ſeine
Be-
100.00.
M.
Voss,
Neenah,
Wis.,
for
Negro Missions, 5.00. Vrom Rev. G. C. Mack, for Negro MM1ssions, 1.00., From Fred W. Herbkersman, East Cleveland, O., for Negro Missions, 5.00. Per W. Baumann, from Fried. Groenemeyer, Plymouth, Nebr., for Negro Missions, 10.00. From Mrs. H. Lange, Pacific Grove, Cal., for Negro Students, 2.50. Per C. R. Marquardt, from Schoolchildren, Truman, JMinn., for Negro Missions (Poor Colored Children), 3.75. From Mrs. S. Kaiser, Fort Wayne, Ind., for Christmas-gift to Poor Colored Children, 5.00. From Della C. Klingmann, Watertown, Wis., for Negro MisSions, 10.00. Yrom H. J. Goetsch, Fond du Lac, Wis., for Negro Missions, 10.00; for China Missions, 10.00. TuEo0o. W. ECKHART, Treasurer. P.
G.
Quittung
M.
Kramer:
und
Von
Dank.
Fred
Brei
825.00
für
nachtäbeſcherung; von Guſt. Schäfer 10.00 für Arme. Lehman:
Einen
Chorro>
von
den
Weih-
P. Paul
Miſſions8vereinen
der
St. Paul8-, Immanuels- und Bethlehem8gemeinde in Sheboy-
ſtellung an Mr. Theo. W. Eckhart, 3558 S. Jefferson Ave.,
gan, Wis. Prof. H. Nau: Von Henry Horſt, Ro> Jsland, 10.00 und L. D. Günther, Orange, Cal., 1.00; vom Lutheran
Contributions Received by the Treasurer.
grube: Von den Kindern der Jordanſchule, Weſt Allis, Wis., eine Kiſte Spielſachen; vom Frauenverein zu Weſt Allis
St. Louis, Mo.
-
December
1--31, 1930.
Received for Colored Missions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, 8146.98; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 4.80; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 1.08; Bethel, Rock West, 25.91; Bethlehem, Holy Ark, 12.68; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud, 13.50; Concordia, Lowerstone, 8.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 11.02; Ebenezer, Atmore, 10.05; Faith, Mobile, 10.71; Gethsemane, Hamburg, 12.06; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 6.01; Holy Trinity, Springfield, 28.50; Hope, Kings Landing, 35.52; Immanuel, Pensacola, 9.77; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 582.07; Luther Preparatory School, New Orleans, 125.65; Mission in Baltimore, 5.00; Mission in Baghi, 4.25; Mission in Cleveland, 69.44; Mission in Montrose, 23.44; Mission in New
Bern, 2.65; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 15.00; Mount Calvary, Tilden,
82.91; Mount Carmel, Midway, 10.61; Mount Olive, Catawba, .79; Mount Olive, Tinela, 10.82; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 18.54; Our Savior, Possum Bend, 16.88; Peace, Maplesville, 9.86; Pilgrim, Birmingham, 16.87; St. An-
Girls' Club, Lake Mill8, Wis., 5.00 und Pictorial Review; von W. M., Niver Foreſt, JU., 60.00. P. E. H. Wild-
durch P.J. Runge 10.00 für Weihnacht8beſcherung in St. Paul's und Trinity; eine Schachtel Kleider für arme Neger von E. M. Nobbe und Frau, Pleaſant Valley, Olla. S Man
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„Die „„Miſſion8-Tanbe““ erſcheint einmal monatlih.
in Vorausbezahlung LTE
Von „
Der Preis für ein Jahr
mit Porto iſt folgender: a EE EENEN TCLI NE 50 Cts.
29 Expl. an auſwärts an eine Adreſje 40 GE pro Expl.
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18, 88 C18.2
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Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Puhlizhing 1ouse, St. Louis, Il0. Alle die Nedaktion betreſjenden Einſendungen ſind zu richten an Rey, C. F.
Drewes, 3658 S. Jefferson Avenue, St. Louis, Do. ; alle Geldbeträge für die
Negermiſſion an den zeſſierer? K ATENUO St. Loule:
Eck 3558 Mr. | Theo. . W. W. Eckhart,
S.
Jefferson
SUPPLEMENT.
Die
93. Ighrgang.
Miſſions-Taube,
März 1931.
Nachdem
dieſe
Nummer
Ur. 3.
bereits
gedruckt
war, traf die Trauerbotſchaft ein, daß es dem HErrn
der Kirche gefallen hat, unſern Miſ-
ſionsdirektor, P. C. F. Drewes, am 3. März zu ſich zu nehmen.
Th. W.
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscription price, 50 cts. per annum anywhere in the world, payable strictly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.
Acceptance
for mailing at special
rate of postage
53. Jahrgang.
provided
for in Section
März Drei
1103, Act of October 3, 1917, authorized on July
1931.
5, 1918.
Ur. 3.
freudige Überraſchungen.
1. Am 9. Januar erhielt der Kaſſierer für Negermiſſion einen Brief von einer lieben Chriſtin, der alſo lautet: „Den einliegenden Weſel, auf 84,000 lautend, ſendet Mama al3 Beitrag zu dem Fonds, für den die ſ<warzen Lutheraner in Alabama ſammeln, damit die Miſſion unter ihren Brüdern in Afrika ins Werk geſeßt werden: kann. Quittieren Sie ſo: „Von einer alten Chriſtin.“ Möge Gottes Segen reichlich auf dieſer Gabe ruhen, damit e3 vielen Heidenſeelen in Afrika zum ewigen Heil diene! Mit freundlichem Gruß von uns beiden zeichnet achtung3voll“ uſw. Dieſe große, unerwartete Hilfe wird helle Freude auslöſen unter unſern lieben farbigen Mitriſten, die ſich danach ſehnen, daß baldmöglichſt die geplante Miſſion im Dunkeln Erdteil in Angriff genommen ' werde. Sie ſelber haben aus ihrer Armut ſchon mehr al3 36,000 für die geplante Afrikamiſſion geſammelt. Die Geſamtſumme in dieſem Fond3 beträgt jekt 87,079.43. 8 Seit vier Jahren haben wir un3 mit der Frage beſchäftigt, wo etwa die geplante Afrikamiſſion am . beſten begonnen werden könnte. Son vor vier Jahren wurde uns von einem Sachkundigen geraten:
„Wenn möglich, ſuchen Sie ſich ein Miſſion38feld, das
unter britiſcher Herrſchaft ſteht.“ Die Gründe für dieſen Rat waren einleuchtend. Da kommt nun ganz unerwartet aus einem britiſchen Protektorat in Afrika eine dringende Bitte um Hilfe. Der zweite Brief erreihte un3 zuerſt. In dieſem Brief wurde Bezug genommen auf einen erſten Brief. Dieſer war nicht genau adreſſiert worden und war infolgedeſſen von einer lutheriſ<en Synode zur andern gewandert. Schließlich kam er an den Sekretär einer der zur Synodalkonferenz gehörenden Synoden. Dieſer beförderte ihn an uns. In ſeinem Begleitſchreiben
ſagt er:
:
„Hier haben wir zweifel3ohne einen direkten Appell oder Ruf vom Miſſionsfeld von Leuten, die nad) Hilfe ſchreien. Wollte Gott, daß unſere Leute ihre Miſſion3pfliht und die ihnen gebotene Miſſion3gelegenheit lebendig erfennten und die Mittel darreihten, nicht nur einen, ſondern viele Miſſionare in ein ſol<e3 Feld zu ſenden!“ Gott hat un3 alſo unerwartet auf ein Miſſion3feld in Afrika aufmerkſam gema<ht. Darüber freuen wir uns und danken ihm herzlih. Er helfe nun auch ferner! : Die Miſſion3behörde für Negermiſſion hat ein Komitee ernannt, das dieſe ganze Sache gründlic er-
wägen
ſchloſſen.
ſoll.
So
hat e3 die Synodalkonferenz
be-
Jie Wiſſions-Taube.
ae
34
Haſt 'du ſchon Menſchen
für Chriſtum
gewonnen?
Sobald ein Menſc< zu Chriſt geworden iſt, iſt er
Chriſto bekehrt und ein bereit für den Himmel.
ven
ihn
Gott aber nimmt den Bekohrten nicht ſofort zu ſich in Himmel,
auf Erden welchem Der
Neue
Lehrerwohnung Ein
zu Vredenburgh,
Geſc<hen! der Brüder
Ala.
Zapf.
Die dritte Überraſchung kam von Jerſey City, N. IJ. Der rührige und miſſionsfreundliche P. W. Röper
teilt uns
mit,
daß
ſeine Sonntagsſ<hule
81,500 für eine Kapelle in Alabama geſammelt habe. Das war eine freudige Überraſchung. Wir haben biSher
no<
nie
davon
gehört,
daß
eine
Sonntag5-
ſchule einen ſo großen Miſſionzfond38 geſammelt hat. Daß
jene lieben Kinder eine ſo große Summe
für die
Miſſion geſammelt haben, wird ihnen gewiß zum Segen gereichen, indem ſie ſchon ſo früh lernen, dem lieben
Heiland
ihre
Gaben
zu
opfern
zur
Ausbrei-
tung ſeines Gnadenreiches. Jung gewohnt, alt getan. Mögen die lieben Kinder der Grace-Gemeinde in Jerſey City viele Nachfolger finden! Dem gütigen Gott, der uns Überraſchungen bereitet hat, ſei wolle uns no<h mehr freudige reiten! ;
läßt
eine
weilen.
beſtimmte
Warum,
alle dieſe freudigen Lob und Dank! Er Überraſchungen beC.F. Drewes.
Zeit
zu
Zweck?
Bekehrte ſoll helfen, Mitmenſchen Chriſtum zu gewinnen. Lieber Loſer, du biſt als bekehrter Chriſt reif den Himmel. Gott aber hat dic) nach deiner kehrung nod) hier auf Erden bleiben laſſen zu
3.
Karl
ſondern
unter den Menſchen
für
für Bedem
einen großen Zwe, daſz du mithelfen ſollſt, daß deine Mitmenſchen au< bekehrt und zu Chriſto gebracht werden. DaS iſt der eine große Zweck deines
Hierſeins auf Erden. Dieſen einen großen
Zwe>
deines
Lebens
er-
füllſt du no nicht voll und ganz, wenn du von deinen irdiſchen Mitteln zur Erhaltung des heiligen Predigt-
amts in deiner Mitte beiträgſt. Dieſen einen großen Zweck deines Lebens erfüllſt du auc dann nod nicht voll und ganz, wenn du das heilige Werk der Miſſion
denthron
ſegnen
unterſtüßt und
hinaufſendeſt,
wolle.
Nein,
deine Gebete
daß
du
er
dies
mußt
zu Gottes
aud
Gna-
Werk
reichlich
mit
eigenem
Mund von Chriſto reden und zeugen. Du mußt perſönliche Arbeit im Weinberg des HErrn tun. Als Chriſt haſt du die Pflicht, nac Kräften das Wort an den Mann zu bringen und ſelber Zeugendienſte zu verrichten, damit andere für Chriſtum gewonnen werden.
Haſt du ſchon gewonnen?
Menſc<en
für
Chriſtum
Dein Heiland erwartet das von dir. Er will, daß du ihn vor den Menſc<en bekennen ſollſt. Du ſollſt jolchen,
die
es
no<4
nicht
wiſſen,
des
HErrn
jagen und bezeugen, daß er Gottes Sohn und der Welt Heiland iſt. Wo ſteht das geſchrieben? In der heiligen Bibel. Du kennſt doh
- die
ernſten
Worte
(Matth. 10, 32: „Wer mich bekennet vor den Menſchen, den will ich bekennen vor meinem himmli-
ſc<en Vater“?
Die neue Kapelle-Schule zu Vredenburgh, Ala. Ein Geſchenk der Brüder Zapf, zur Erinnerung
an ihre ſelige Mutter.
Chriſtum
bekennen
heißt „den Glauben an Chriſtum, den das Herz hat, auch mit demMund, mit Gebärden, mit Scchriften, mit Werken und mit deinem
Die Leben
unerſchro>en
vor
aller
Welt
Hlſjſſions-Taube.
darlegen
und
Haſt
du
bezeugen“. ; Röm. 10,10 ſchreibt St. Paulus dur< Eingebung
gewonnen?
des Heiligen Geiſtes: „So man von Herzen glaubet, ſo wird man gerecht, und fo man mit dem
Antwort
geben,
glaubſt.
Denn
Munde
bekennet,
ſo wird
man
ſelig.“
Wie
wichtig iſt alſo das Bekenntnis des Mundes! So wichtig iſt dies, daß St. Paulus zweimal davon redet. 2Kor. 4,13 ſchreibt er durch Eingebung
JIJEjus
ſegnet
auc
de3 Heiligen Geiſtes: „Dieweil wir aber denſelbigen Geiſt de8 Glaubens haben (na< dem geſchrieben ſtehet: I< glaube, darum rede id), ſo glauben wir auch, darum ſo reden wir aud.“ E53 iſt alſo der klare Wille und Befehl unſers HErrn und Heilande3, daß wir ihn bekennen, daß wir von ihm reden ſollen. Und wesShalb ſollen wir das tun, zu welc<hem
Zwe>?
Damit
ſolche, die ihn no< nicht als ihren
HErrn und Heiland kennen, zu dieſer ſeligmachenden Erkenntni38 gebracht werden, an ihn glauben, zu ihm kommen.
35ſchon
Menſchen
für
Chriſtum
Auf dieſe hochwichtige Frage kannſt du die richtige
biſt
und
„Glauben
an
falls du
ihn
und
als
Bekennen
ſelber zu Chriſto
deinen läßt
Heiland
ſich
gekommen
und
nimmer
Retter
trennen.“
Die Wahrheit dieſes Wortes erkennen wir aus der Ausſage des frommen Pſalmiſten: „J< glaube,
kleine Negerkinder.
darum rede ich“, Pſ. 116,10. St. Paulus bezieht ſich auf dieſe Worte des Pſalmiſten, wenn er ſchreibt: „Dieweil wir aber denſelbigen Geiſt des Glauben3 haben (nad) dem geſchrieben ſtehet: Jd< glaube, darum rede id)), ſo glauben wir aud, darum ſo reden wir aud.“ „3 glaube, darum rede ich.“ Da3 tut jeder Chriſt. Andreas hat JEſum gefunden und al38 den von Gott geſandten Meſſias erkannt. Behält er dieſe Wahrheit für ſih? Nein. Er ſucht ſeinen Bruder Simon Petrus auf und ſpricht zu ihm: „Wir haben .
-
Die Wiſſions-Taube.
den Meſſia8 funden“ (welde3 iſt verdolmetſcht der Geſalbte). „Und führete ihn zu JEju“, Joh. 1, 41.42. Tags darauf wurde Philippus ebenfalls an Chriſtum gläubig. Von ihm heißt es, daß er nun Nathanael ſuchte. „Philippus findet Nathanael und ſpricht zu ihm: Wir haben den funden, von welchem Moſe38 im Geſez und die Propheten geſ<rieben haben, ZEſum, Joſeph3 Sohn von Nazareth.“ Dann nötigte er Nathanael, mit ihm zu Chriſto zu gehen. „Komm
und
ſiehe
es!“
ſagte
er.
So
kam
aud
Nathanael zur Erkenntni3 ſeines Heilandes und ſpra<: „Rabbi, du biſt Gottes Sohn, du biſt der König von Jsrael“, Joh. 1, 43--50. Ihr kennt die Geſhihte von Chriſto und dem ſamaritiſchen Weib beim Jakobs8brunnen und von der Bekehrung dieſer Samariterin. Al5 ſie an Chriſtum gläubig geworden war, „da ließ das Weib ihren Krug ſtehen und ging hin in die Stadt“ und forderte die Leute auf, zu Chriſto zu kommen. Jhr Zeugnis wurde reid geſegnet. „E35 glaubten aber an ihn viele der Samariter au3 derſelben Stadt um des Weibes Rede willen.“ Haſt du ſc<hon Leute zu Chriſto gebracht? Wenn du ein wahrer Chriſt biſt, dann warſt du Icon ſeit dem Moment deiner Bekehrung reif für den Himmel. Gott aber hat dich bis auf dieſe Stunde hier auf Erden gelaſſen. Wozu? Zu dem einen großen Zwek, von Chriſto, deinem HErrn und Heiland zu reden, damit aud andere für ihn, der aud) ihr HErr und Heiland iſt, zu gewinnen. Haſt du ſ<hon Menſden für Chriſtum gewonnen? C.F.D.
Nördliche Konferenz
in Cincinnati.
Zweimal im Jahr kommen unſere Miſſionare in St. Louis, Springfield, Chicago, Cincinnati, Cleveland und Buffalo zuſammen, um die Arbeit unter den Negern zu beſprehen. Am 21. und 22. Januar verſammelten ſie ſich in Cincinnati. Die Verſammlung war niht nur lehrreich, jondern auch ermutigend. Die Hauptarbeit wurde von P. Carter au38
Chicago
geliefert, und
zwar
über
„Das
religiöſe
Wadstum unter den amerikaniſchen Negern“. Zwei Dinge wurden betont: Der religiöſe Hintergrund der
Neger in Afrika;
das Wachstum des religiöſen Be-
wußtſeins der Neger in unſerm Land.
E3 wurde er-
wähnt, wie die armen Neger von Kirchen, die ſich <hriſtlich nennen, betrogen worden ſind und wie die Neger jetzt unſere lutheriſche Kirche ſcharf beobachten. Gott helfe, daß wir nicht unſere Miſſion5pflicht gegen ſie vernachläſſigen. Eine praktiſche Arbeit über den International Bidle Student wurde noh von dem Unterzeichneten geliefert. Viel Zeit wurde verwandt auf die Beſprechung der Frage, wie man die Arbeit in den einzelnen Gemeinden am zwe>mäßigſten tut. P. Carter von Chicago wurde zum Vorſiter erwählt und P.J. Fey von der Grace-Gemeinde in St. Louis zum Sekretär. Zwei Gotte3dienſte fanden ſtatt in der Immanuelskir<e. P. Sc<hulze von St. Louis verlas am erſten Abend eine Arbeit über das Thema „Der
Die
Glieder der Nördlichen Konferenz, verſammelt in Cincinnati, O.
Friede Gotte3“. Am zweiten Abend hielt P. E. Pflug aus Buffalo den Abendmahl3gäſten die Predigt. Beide Gottesdienſte waren gut beſucht. FS wurde von den Konferenzgliedern betont, weld) ſichtlichen Segen die Lutheran Hour ſtiftet, beſonder3 in unſerer Arbeit unter den Negern. Die nächſte Konferenz iſt im Juni, und zwar in St. Louis. Folgende Arbeiten wurden für dieſe Verjammlung beſtimmt: „Der Fluch Kanaan3“; „Negerlogen“; „Negerzeitſchriften“; „Negerho<ſ<hulen“. Dem Ort3paſtor, Miſſionar O. F. J. Rau, und ſeiner Gemeinde wurde dur< Beſchluß der herzliche Dank ausgeſprochen für die feine Bewirtung. Ernſt G. Müller. opwDS==D=zzago-------
Haſt du ſc<on Menſchen
für Chriſtum
gewonnen?
Dex alſo betitelte Artikel in dieſer Nummer der „Miſſion5taube“ iſt der erſte in einer Serie. Möge Gott
dieſe Artikel ſegnen, daß ſie den Miſſion3ſinn in unſern
Kreiſen ſtärken!
+ 19 S amn amennnne aur 855 050:
36
Die Zur
Miſſions-Taube.
AnSbreitung des Miſſionswerkes. Jeſ. 54, 2.3.
„Zion,
mache
weit
den
Raum
der
Hütte!“
Säume nicht, du werte Gottesſtadt, N Daß dein Volk den Segen nicht verſchütte, Den dein HErr dir zugewendet hat! Schau do<h um dich! Fern von deinen Toren Siehſt du Scharen no< den Irrweg gehn, Seelen, die auf ewig ſind verloren, Wenn ſie JEſu Herrlichkeit nicht ſehn. „Breite
Laß,
was
aus
den
kommt,
Teppih in
deiner
deinem
Wohnung“;
Schatten
ruhn!
Jetzt iſt nicht die Zeit zu träger Schonung, Da dein HErr di<h ruft zu großem Tun. Spare nicht! Sprich nicht vom Werkbeſchränken; Dehne deine Seile lang im Zelt! Nur ans Werkerweitern mußt du denken Bei dem Bli>ä aufs große Erntefeld. „Ste>e ſtandhaft Richte allez zum Laß
dein
deine Pfähle feſte“; Beharren ein!
Tabernakel
auf
da3
beſte
Für der Heiden Eingang offen ſein! Auf! und laß das Volk von allen Enden Strömen deiner Gotteshütte zu; Zion, gürte hurtig deine Lenden, Daß die Gäſte finden Raum und Ruh'! „Brich
Wo
hervor
zur
Rechten
und
zur
Linken!“
dein Bli> ſo Stadt wie Land durc<hſchweift,
Kündet dir der Abendſonne Sinken, Wie die Nacht ſo ſ<hleunig um ſi greift. Stelle raſch in38 Feld die Schar der Schnitter, Daß die Garben werden eingebracht, Eh' des Jüngſten Tages Sturmgewitter Sie begräbt in ew'ge Todeönac<ht! --
:
Sieh, ſo mahnt der HExrr der Kir<e mädtig, AuSzubreiten ſeines Namens Ruhm, Durd) ſein teures Gnadenwort, ſo prächtig, Auf- und aus8zubaun ſein Heiligtum! No< iſt Zeit zum Sammeln, Wirken, Werben; Nod iſt Raum für viele im Gezelt. Zion, auf! „Du wirſt die Heiden erben“ =DaZ ſteht feſter al3 der Bau der Welt.
O. RN. Hüſchen.
Piney Woods, Miſſ. Seit e3 bekannt geworden Negermiſſion eine große Tür
aufgetan
hat,
haben
einige
iſt, daß Gott unſerer im Staat Miſſiſſippi
nördliche
Lutheraner
Piney Wood3 beſucht und ſi<h an Ort und Stelle von
der dortigen großen Miſſion8gelegenheit überzeugt.
Unter dieſen Beſuchern befand ſich au<h C. I. S., der ſeine Eindrü>e im „Herold“ wiedergibt.
;
in der lehten Nummer dieſe8 Blattes:
Er ſchreibt
Wenn auch nicht in allen Einzelheiten, ſo bietet do< die Negeranſtalt zu Piney Woods im allgemei-
37
nen den Jünglingen und Jungfrauen, Knaben und Mädden der ſchwarzen Raſſe da3ſelbe, wa3 ähnliche Anſtalten der weißen Jugend bieten, nämlich eine allgemeine Bildung für5 Leben. So weit iſt kein weſentlicher Unterſchied zwiſchen dieſer und ähnlichen Anſtalten.
Und do hat Piney Wood3 für uns Chriſten etwas Anziehendes, weil nämlich dieſe Negeranſtalt von faſt 400 Schülern ſamt der Fakultät ſich dem Chriſtentum zuwendet. Was daher die Aufmerkſamkeit der Synodalkonferenz auf Piney Wood3 gelenkt hat, iſt die Gelegenheit, dieſen Kindern Ham3 Religionzunterricht zu erteilen, ihnen das Evangelium von dem Sünderheiland ans Herz zu legen. Und wie wunderbar lenkte es der liebe Gott, daß es dazu kam! Er gebrauchte zwei Brüder namen3 Johann dazu. Dieſe lebten in CollinSville, JU., etwa dreizehn Meilen von St. Louis. Ihrem Berufe nad ſind ſie Blumenzüchter. Dem jüngeren Bruder, der ohne Familie war, wurde der Gedanke nahegelegt, in Piney Wood3, Miſſ., auf dem Land, da3 der dortigen Negeranſtalt gehört, eine Baumſchule zu gründen. [Der älteſte Bruder kam aber erſt nah der Office der Behörde für Negermiſſion, um ſich zu erkundigen, ob in oder bei Piney Wood5s eine lutheriſche Kir<he der Synodalkonferenz ſei. Als er hörte, daß die nächſte Kirhe etwa fünfundſiebzig Meilen entfernt ſei, meinte er, ſeine Gattin würde nie ihre Zuſtimmung dazu geben, ſo weit von einer lutheriſchen Kir<he zu wohnen. Dann wurde die Möglichkeit, eine Negermiſſion bei Piney Wood3 ins Leben zu rufen, beſprohen. Man ermutigte ihn, einmal nac Piney Wood3 zu reiſen und ſich dabei au< zu erkundigen über Miſſion8gelegenheit unter den Negern. -- D.]* So folgte denn der jüngere Bruder der Einladung nah Piney Wood3. Und wie erfolgrei war er dod) in ſeinem Unternehmen! In dem humusSreichen Boden Miſſiſſippis bra<te er es innerhalb zweier Jahre dahin, daß er einen Vorrat von 10,000 Zierbäumdjen (ornamental Sshrubs), 14,000 Tannenbäumen (evergreens) und 18,000 Roſenſtöäen hatte. Dieſer energievolle Mann, Herr H. M. Johann =nicht ein Miſſionar, aber ein erkenntniSreicher Chriſt, mit Liebe für Gotte3 Reid) erfüllt =-, redete mit Prof. Jone3, dem Präſes der Anſtalt, über Religion und madte ihn aufmerkſam auf das Werk und die Arbeit der Synodalkonferenz unter den Negern unſer3 Lande3. Herr Jone3 war begeiſtert für ſolche
religiöſe Tätigkeit unter ſeinem Volk. Auf Rat Herrn
Sohann3 wurde ein Vertreter der Synodalkonferenz eingeladen, nach Piney Wood3 zu kommen und, wenn möglich, einleitende Schritte zu tun, daß hier Reli-
Die
38
Miſſtions-Taube.
gionSunterricht erteilt und gepredigt werden könne. Der Superintendent des Alabamafeldes, Miſſionar Georg A. Schmidt, wurde von der Miſſionsleitung beauftragt, baldmöglichſt hinzureiſen und dann zu berichten. [Da aber P. Schmidt gerade in die Ferien reiſen mußte, jo trat ſein Gehilfe, P. E. A. Weſtcott, an ſeine Stelle und begab ſic) na< Piney Wood5.-=-D.] Er kam und erkannte, weld) gute MiſſionsSgelegenheit ſic) uns hier biete. [Miſſionar Sc<hmidt reiſte dann im Oktober im Auftrag der Miſſionskommiſſion hin. = D.] Mijſionar Schmidt bediente Piney Woods von Selma, Ala., aus, etwa 225 Meilen entfernt. Er erteilte den Klaſſen Religionöunterricht, hielt Vorträge, unterrichtete die Sonntagsſc<hullehrer und predigte Sonntags. Nicht nur die Schüler, ſondern aud) die Fakultät ſtellte ſich zu ſeinen Vorträgen und Gotte35dienſten ein. Da aber die Entfernung zwiſchen Selma und Piney Woods zu groß war und der Miſſionar eine doppelte Laſt zu tragen hatte, wurde er gebeten, nad) dieſer Negeranſtalt überzuſiedeln, um ſeine ganze Tätigkeit Piney Woods und Umgegend zu widmen. Dies geſchah dann aud). Miſſionar Schmidt arbeitet hier mit ſichtlihem Erfolg. Er verſteht es, dieſe armen Kinder Hams, auf die man im Süden ſo verächtlich herabſicht, dur das Evangelium für ihren Heiland zu gewinnen. Verſchiedene Schüler haben wir ſagen hören: “We all love Pastor
Schmidt?
Sie bedauerten
es ſehr, daß
ihr Paſtor lezten Sommer auf der Krankenliſte war und nicht predigen konnte. Prof. Jones ſelbſt erkennt voll und ganz die Arbeit der Synodalkonferenz in Piney Wood3 an. Du ſiehſt, lieber Leſer, wie der liebe Gott dafür geſorgt hat, daß das lautere Evangelium aud in dieſe Anſtalt der Schwarzen gekommen iſt. Ein einfacher Chriſt war hierzu Gotte3 Werkzeug oder Handlanger. Wenn du nur mutig und freudig von deinem Glauben an Chriſtum Zeugnis ablegſt au vor denen, die ihn nod) nicht kennen, jo biſt du auch ein Werkzeug und Handlanger Gotte38, und er kann dur deinen geringen Dienſt Großes auzricten.. Wie wäre es übrigen5, lieber EEE der du kein Miſſionsblatt haſt, du würdeſt ſofort die „Miſſion3taube“ oder den Lutheran Pioneer oder beide beſtellen? E5 gibt gewöhnlid einige in der Familie, die lieber ein deutſche3 Blatt leſen, während andere ein engliſches Blatt vorziehen. Dieſe Miſſion3blätter erſcheinen monatlid) und koſten nur je 50 Cents3. Dein Paſtor iſt gerne bereit, dir dieſe Blätter zu be„ ſtellen. Du haſt dann die Neuigkeiten vom Miſſion3feld überhaupt und von Piney Woods im beſonderen
aus erſter Hand.
Friedrich Wilhelm Herzberger. 4. Die Arbeit als Stadtmiſſionar in St. Louis wuds unter P. Herzbergers3 fleißigen Händen. Schon nad) ſechs Monaten konnte er in ſeinem erſten Bericht elf Stellen nennen,
an denen
er ſeine Rettungs5-
arbeit verrichtete. Unter dieſen elf Stellen befanden ſich das ſtädtiſ<e Armenhaus, die Jrrenanſtalt, das Hoſpital für Frauen, Four Courts, Work House, Memorial Home, die Poliklinik und das Logierhaus an der Zweiten Straße. E35 war natürlich phyſiſch unmöglich für ihn, die Arbeit allein zu bewältigen. Er fand willige Gehilfen in den vier theologiſMen Studenten des Concordia-Seminar35 J. Bünger, jebt Paſtor in Mount Carroll, JU., C. Franke, der als Stadtmiſſionar in Buffalo, N.Y., geſtorben iſt, Otto Heerwagen, jeßt Paſtor zu HinS5dale, Jll., und Wilhelm Maſchoff, jet Paſtor zu Kirkwood, Mo. Als dieſe ihr theologiſches Examen beſtanden hatten, fand Herzberger andere Studenten, die ihre Stelle einnahmen und ſid) unter ſeiner tüchtigen Leitung Erfahrung ſammelten für ihre ſpätere Wirkſamkeit im heiligen Predigtamt. Hier haben wir die erſten Anfänge des Miſſion3vereins im Seminar zu ſuchen. Auch unter den Gemeindegliedern fand Herzberger jolc<e, die ihre Gaben in ſeinen Dienſt ſtellten. So erzählt zum Beiſpiel Herr Theodor Lange von der „Abendſchule“ mit Intereſſe, wie er nebſt ſeiner jungen Gattin und andern P. Herzberger begleitete und wie ſie in ſeinen Gottesdienſten paſſende Lieder und Geſänge vortrugen. Das war eine feine Hilfe. Um Jntereſſe für die Stadtmiſſion zu erweden, veranlaßte unſer Miſſionar die Herau3gabe eine3
Monatsblattes.
Jm
April
1900
erſchien der City
AMisSionary. Er war der Scriftleiter. Nach etwa vier Jahren, nämlich im März 1904, mußte das Blatt aus Mangel an Mitteln ſein Erſ<heinen einſtellen. Nad) etwa elf Jahren, nämlich im Mai 1915, erſchien The Missionary News, die aber im Jahr 1928 mit der Zeitſchrift Lutheran Ilissions and Charities verſ<molzen wurde. D. Paul Krezmann von unſerm Concordia-Seminar iſt der geſchi>te Schriftleiter; aber unſer Herzberger war Leiter einer der Abteilungen des Blatte3. Die Miſſionsſchule.
Herzberger hatte ein herzliches Mitleid mit den
armen Kindern, die im Armenviertel ohne jegliche Erkenntnis des Heils heranwuchſen.
So
redete er
der Eröffnung einer Miſſionsſchule das Wort. 2. September
1900 hatte er die große Freude,
Am
die
Die
Wiſſions-Taube.
39
StadtmiſſionsSſchule einzuweihen. Die Schule wurde in einem alten Laden, Nr. 808 Süd Zweite Straße, eröffnet. Der Miſſionar ſelber hielt Schule. Doch am 2. Dezember desfelben Jahres konnte der erſte
ſing war die erſte Präſidentin. Frau E. Seuel betleidete lange Jahre dies Amt; Frau A. F. Heinemann wurde im Januar ihre Nachfolgerin.
Lehrer
Da die Arbeit in der Stadtmiſſion zu groß für einen Mann war, ſtellte die Stadtmiſſion3geſellſchaft einen zweiten Miſſionar an. Das war P.F. Dreyer. Dieſer wurde am Sonntag, den 12. Januar
eingeführt
werden.
Es
war
Lehrer
Theodor
Kölling. Er blieb bis Mai 41906. Er iſt zur Zeit Lehrer an der Ebenezerſc<ule in Nord-St. Louis. Die Schüler dieſer Stadtſchule bilden ein Völkergemiſch: Deutſche, Engländer, Jrländer, Jtaliener, Juden, Armenier, Syrer und dergleichen.
Lehrer
Ein
guter
Kölling
und
die Kinder
Organiſator.
und immer wieder vor Augen.
Der erſte Hilfsverein, den er ins Leben rief, war die no heute beſtehende Ladies? Mission Aid 5Sodety. Er kann am 21. November dieſe3 Jahres ſein
dreißigſtes Jahre3feſt feiern. Gott allein weiß, was die lieben Frauen in dieſen Jahrzehnten alles Gute getan haben.
Sie
waren
und
große Hilfe für die Stadtmiſſion.
ſind heute no<
1902,
jein
eingeführt
Nachfolger
der Stadtmiſſionsſ<hule
Unſer Stadtmiſſionar war ein guter Organiſator. Er konnte Pläne ausdenken und ausarbeiten, wie er Menſchen und Mittel zur Mithilfe in der Nettung armer Mitmenſchen gewinnen könne. Und dann konnte er aud) durch ſein liebevolles, begeiſterndes Reden andere für ſeine Pläne begeiſtern. Dies tritt uns immer
Gehilfen.
eine
Frau Alex. Rohl-
und
diente
wurde
bis April
P'. W. Borchers
in St. Louis,
1906.
berufen,
Al3
der
1902.
bis zum 30. Dezember 1911 in der Stadtmiſſion wirkte. Nach ſeinem Weggang halfen Studenten vom Seminar, bis P. Dreyer am 24. November 1916 zum zweitenmal in die Arbeit eintrat. Im September 1919 wurde P.SH. W. Holl3s Dreyers Nadyfolger, und im September 1923 trat Predigtamtskandidat L. Winfield Wikham als dritter Arbeiter in den Dienſt der Stadtmiſſion. Während einiger Vakanzen halfen einige St. Louiſer Paſtoren aus. Als P. Herzberger einmal dringend der Ruhe und Erholung bedurfte, unternahm er eine Reiſe nad) Auſtralien. Drei
farbige
Sc<häc<her
werden
gerettet.
Unter den vielen Gefangenen im Stadtgefängnis waren aud immer viele Neger. Aus früheren Angaben in dieſer Leben38beſchreibung Herzbergers iſt
Die
40
Miſſions-Taube.
erſichtlich, daß er aud) mit -den armen, veradteten Kindern Hams ein herzlic<he3 Mitleid hatte. In der vorigen Nummer der „Miſſionstaube“ haben wir ihn erzählen hören, wie er in Gottes Hand das Mittel und Werkzeug wurde, einen gefangenen Neger zur Erkenntnis des Heilande3 JEſu Chriſti zu bringen. Hören wir nun, wie er in ſeinem Jahresbericht von 1903 von der Rettung dreier gefangenen Neger berichtet: „Herrliche Erfolge hat unſere Stadtmiſſion im vergangenen Jahr aud im großen Stadtgefängnis gehabt. Dreimal habe ich armen Schädjern das Geleit zur Richtſtätte geben müſſen, und alle drei ſind mit einem ſjolh aufrichtigen und freudigen Bußbekenntnis aus dieſem Leben geſchieden, daß ſid) ſelbſt
Das
alte
Altenheim,
1906
Lafayette-Ave.,
St. Louis.
die ungläubige Welt darüber verwundert hat. Alle drei waren Neger. „Charlie Gurley beſtieg am 3. Februar den Galgen. Er war ein roher, verwegener Charakter, vor dem jedermann im Gefängni3 zitterte. Al3 aber de3 Heilande3 Wort ihn erfaßte, da wurde er ſtill und freundli<h. Er lernte beten und die Bibel leſen. Er ſtürzte ſiH nicht, wie man befürchtete, von der dritten Zellenetage, um Selbſtmord zu begehen und ſeine Hinrichtung zu verhindern, ſondern beſtieg ruhig und geduldig: den Galgen und ſpra<h dort mit lauter
Stimme:
„J<h empfange jeßt, was meine Taten wert
ſind; aber meine feſte Hoffnung iſt, daß JEſus8, der Sünderheiland, au zu mir ſagen wird: „Heute wirſt du mit mir im Paradieſe ſein!““ „Der dritte, H. Wilſon, wurde am 8. Mai hingerichtet. Er war ein aufgewedter, gelehriger Katehi3müSſhüler - während ſeiner langen GefängniShaft. Kurz vor der Stunde ſeiner Hinrichtung warf er ſich in der Totenzelle noc< auf die Knie, flehte Gott an,
ſeine arme Mutter au<h zu bekehren und mich meiner Arbeit unter den übrigen Gefangenen
ſegnen,
und
Hände. Er deſſen Feier tholiken, die ging auf den und ſagte:
befahl
ſeine Seele
in
des
in zu
Heilande3s
begehrte nod) das heilige Abendmahl, bei dem anweſenden Hilfsſheriff, einem KaTränen über die Wangen liefen. Er armen Schäcer zu, reichte ihm die Hand „Halte feſt an dieſem Glauben, ſo wirſt
du gewiß ſelig.“
„Öfter3 werden Verbrecher aus andern Counties nad) St. Louis in Gewahrſam geſchi>t. J< gebe den Brief, hiermit einen Au3zug aus einem engliſchen ich am 12. April aus dem Gefängnis zu Doniphan, Mo., erhielt: „»Lieber Freund! „»Zd< will verſuchen Ihnen ein paar Zeilen zu ſchreiben. Mein Prozeß iſt ſhon zu Ende. Jh war de3 Morde3 im zweiten Grad angeklagt und bin zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt worden. E53 tut mir herzlich leid, daß eine ſol<he Verſuchung an mich herangetreten iſt; do) iſt mein Herz feſt überzeugt, daß mir Gott vergeben hat und daß er unſere Sünde uns immer vergibt und unſere Gebete erhört“ (das wollte er in ſeiner großen Gewiſſensangſt erſt nicht glauben). „Jd) gelobe nun von ganzem Herzen, daß ich midh an ſein Wort halten und ſeinen Namen loben will, ſolange ich lebe. Bitte, ſchreiben Sie mir, ob ein Paſtor Ihrer Kir<hengemeinſchaft in Jefferſon City ſteht oder ob Sie je hinkommen. J< habe großes Verlangen dana, Sie zu ſehen. Seitdem ich Sie getroffen habe, bin ich glüklih. ZJ liebe Sie von ganzem Herzen und habe nod) die Bücher, die Sie mir gegeben haben. Jd) halte den Kleinen Katedjismu3 für das beſte Buch, weil es die gute, wahre Bibellehre enthält“ uſw.“ Wie dieſem Gefangenen, ſo iſt es no< manchem andern gegangen. Aus Luthers Kleinem Kateci3mu3 haben ſie gelernt, Geſe und Evangelium recht zu unterſcheiden und auf ihren eigenen Herzen3zuſtand anzuwenden, und ſind ſo ſelig und fröhlich gewiß geworden in ihrem Glauben. Die Ruhe, mit der P. Herzberger3 bekehrte Scäc<her den Galgen betraten, ſezte den Sheriff in Staunen. Während der „Bekehrte“ eines römiſchen Prieſters mit Shre>en und Schreien den Galgen betrat, war der von unſerm Stadtmiſſionar unterrih-
tete Neger innerlich und äußerlich ruhig.
Am fol-
gebra<t.
als
genden Tag wurde ein mit guten Eßwaren gefüllter Korb zur Wohnung des lutheriſchen Miſſionar3 Der
Sender
war
kein
anderer
der
Sheriff, der auf dieſe Weiſe ſeine Anerkennung zeigen wollte.
EAS 5
Die
Miſſions-Taube.
Die Kinderfreundgeſellſchaft.
In ſeiner Arbeit als Stadtmiſſionar fand P. Herz-
berger viele Kinder, die der Sorge und des Schuße3 <riſtliher Eltern entbehrten. Ihre traurige Lage ging ihm zu Herzen, und ſo ruhte er nicht, bis er eine lutheriſche Kinderfreundgeſellſ<aft ins Leben gerufen hatte. Die Geſellſhaft wurde am 25. Mai 1903 geſeßlid) inkorporiert. Herr Louis H. Waltke war der erſte Präſident und iſt es bi3 auf den heutigen Tag. Der erſte Schaßzmeiſter war Apotheker H. C. Achenbach. Nad deſſen Tod wurde Wilhelm Moß erwählt. Die Achenbachſche Apotheke ſtand an der Market-Straße unweit des Stadtgefängniſſe3. In dieſer Apotheke hatte Herzberger ſeine Office. Einſt ſaß er dort in tiefen Gedanken verſunken. Al3 Herr Motz ihn anredete, wurde er aus ſeinen Gedanken aufgeſchre>t. Er war in tiefem Nachſinnen geweſen über einen
Das
neue
Altenheim
41
Einladung unſerer Gemeinden in Fort Wayne, Fnd., hielt, zeigte er die Notwendigkeit eines Altenheim, beſonder5 auch in St. Louis. Nach dem Gottezdienſt kam ein betagter Chriſt zu ihm und überreichte ihm 5100 für ein Altenheim in St. Loui3. Darüber war Serzberger hocherfreut. Am nächſten Sonntag hatte er eine Verjammlung im Heim de3 ſeligen IJ. F. Schuricht mit dieſem und Herrn L. Waltke, dem Präſes der Kinderfreundgeſellſ<aft. Dort entſchloſſen ſich die drei Brüder, die Liebe3tätigkeit der Kinderfreundgeſellſc<aft au< den alten, verlaſſenen Mit<riſten zuzuwenden. Eine Verſammlung der Vertreter der verſchiedenen Gemeinden in St. Loui3 wurde einberufen und ihr der Plan vorgelegt. So wurde am 23. März 1906 beſchloſſen, ein Altenheim zu gründen. Am 17. Februar 1907, einem klaren Sonntag, wurde die käuflic< erworbene und reno-
in Nord-St. Louis.
ſ<wierigen Fall im Gefängnis. Er iſt nie leichtfertig und unbedacht an arme, verlorene Sünder herangetreten, ſondern hat ſid) im Gebet Rat von Gott geholt. Darum war ſein Wirken aud ſo. ſegen35reic. Dur die Kinderfreundgeſellſchaft ſind gar manche verlaſſene, heimatloſe Kinder in- ein <hriſtlihes Heim gebracht worden, wo ſie die Fürſorge und den Schuß <hriſtliher Pflegeeltern genießen konnten. Im Jahr 1907 erweiterte die Kinderfreundgeſellſ<aft ihren Zwed> und ihr Ziel und wurde au< ein Verein für alte, heimatloſe Lutheraner. Das Altenheim befindet ſich in Nord-St. Louis. Das dort errichtete Gebäude
vierte Wohnung Nr. 1906 Lafayette-Ave. feierlich eingeweiht. So kam es zur Eröffnung de3 Altenheims in St. Louis, das eine ſelige Zufluchtsſtätte für alte und einſame Lutheraner geworden iſt. Hier ſehen wir wieder, daß P. Herzberger ein guter Organiſator war. Jn der nächſten Nummer der „MiſſionStaube“ wollen wir weiter hören, wie der HErr ſeinen Knecht gebrauchte al35 Werkzeug, leiblihen und geiſtlichen Segen zu ſtiften.
betagte Mit<hriſten ihren Lebensabend in Ruhe und in <riſtliher Umgebung verleben. Die Zahl der . Inſaſſen iſt gegenwärtig 70.
P. E. G. Hertler in CresScent, Minn., veröffentlichte in der Januarnummer ſeine3 Gemeindeblatte3 einen engliſhen Brief, den ein junger Mann aus ſeiner Gemeinde, der mit ſeiner jungen Frau auf einer
iſt groß, ſchön und zwedentſprechend.
Hier können
Intereſſant iſt die Geſchichte der Entſtehung des
Altenheim8.
Herzberger hatte ſhon jahrelang die
Notwendigkeit einer Zufluchtſtätte für verlaſſene alte
Leute gefühlt.
In einer Miſſion8predigt, die er auf
Eine Hochzeitsreiſe
Hohzeitsreiſe in Dixieland
nach
dem
Süden. -
war, an ihn geſchrieben
hat. Der junge Mann hat offenbar offene Augen gehabt und Dinge geſehen, an die man ſich na<h und
Die Miſſions-Taube.
42
/
nad) gewöhnt, wenn man wiederholt im Süden geweſen iſt. Wir laſſen den feſſelnden Brief hier in
deutſ<her Überſetzung folgen: Lieber Herr Paſtor!
Dies iſt eine außerordentliche Reiſe. ES iſt nicht nur eine Hodzeit5reiſe, ſondern ſie lehrt mich aud Dinge, die id) nicht geglaubt haben würde, wenn id) - fie nicht ſelber geſehen hätte. Aus dieſer Reiſe nad) dem Süden ziehe id) größeren Nutzen als aus allem, was id) lezten Sommer weſtlid) vom Miſſiſſippi geſehen habe. Dieſe ſüdlichen Ortſchaften ſind ſo ganz anders als unſere nördlichen; au< die Leute ſind ganz anders. Selbſt die Weißen haben ſic den Negerdialekt angeeignet. Wenn man bei einer Gaſolinſtation anhält, hört man “Yas, sah ſtatt “Yes, sir." Sie ſc<einen jedes R zu verſ<hlu>ken. Man kann ſofort an der Sprache merken, wer ein Südländer und wer ein Nordländer iſt. Die Städte, wenigſten35 die größeren, ſehen juſt ſo aus, wie wir ſie in unſern GeI<hi<t5bücern geſehen haben. Sie haben in der Regel keinen mit Gras bewachſenen Hof. Die Fußſteige (Sidewalks) find mit einem Dad) verſehen. Was für elende Sütten dienen dem Neger als Wohnung! Dein Kraftwagenſ<uppen (garage), lieber Leſer, würde hier einem ganzen Dußend Neger Raum bieten. Hie und da iſt eine Familie ſo glücklich, daß ſie ein größeres Haus bewohnen kann. Der Neger befindet ſi in einer ſ<hlimmen Lage. Mit dem Luthertum iſt es au nicht beſſer beſtellt. I< erkundigte mich nad) Piney Wood3, aber zu allererſt nad) einer lutheriſ<en Kir<e. Viele Einwohner haben den Namen „lutheriſc<“ nod nie gehört. IJ fragte den Leiter einer Gaſolinſtation, ob in jener Gegend eine lutheriſche Kir<he ſei. Jd< erhielt zur Antwort: „Das weiß ih wirklich nicht. Jd< habe nod nie von einer ſol<hen Kir<e gehört. IJ glaube, es gibt hier keine.“ ; Ein Neger, der bei ihm ſaß, ergriff das Wort und ſagte: “Yas, sah. On de same street you a? headed you will See de chw'ch.? ( „Jawohl. An eben der Straße, auf der Sie hergekommen ſind, werden Sie die Kirc<e finden.“) Er wußte aber nicht, wo der Paſtor wohne. E35 gibt hier wenige lutheriſche Kirden. Endlid) fand ich Piney Woods. Wie freuten ſich die paar Weißen, als ſie uns zu ſehen bekamen! Das werde ich nie vergeſſen.
Die Schüler, Knaben
und Mädchen, hatten alle
ein Lächeln auf dem Geſicht, als ſie das MinneſotaAuto ſahen. Einige der “Cotton Blossom"-Sänger
traten herzu und ſprachen ihre Freude darüber aus, daß Lutheraner
M
ue
aus
Minneſota
ſie beſuchten.
Die
Mittag5mahlzeit war bereits vorbei, doch ſetzten ſie uns das Boſte, wa3 ſie hatten, vor. Frl. James, eine weiße Lehrerin, zeigte uns die ganze Anſtalt. Zuerſt führte ſie uns in das Zimmer, das Blinden zugewieſen iſt. Man mußte ſich darüber wundern, wie die blinden Knaben und Mädchen leſen, ſchreiben, re<hnen und die Umriſſe von Landkarten zeichnen
können.
benußt.
Wir
beſuchen
Das
Braille-Syſtem
P. Schmidts
wird
hier
Unterrichtöſtunde.
Dann führte man uns in Miſſionar Schmidts Lehrſaal. Hier konnten wir unſers Mitleids mit den armen Schwarzen nicht länger Herr bleiben. Wie do) dieſe Neger mit geöffneten Ohren, Augen und Mund
daſizen
und
lehrers a<thaben!
auf
jedes
Wort
des
Sie werden es nie
Gottes Wort zu hören, und ſiven und zuhören. Das
Neligions-
könnten den ganzen iſt mehr, als von
überdrüſſi
Tag den
meiſten unter uns geſagt werden könnte. P. Schmidt erzählte uns, daß die geiſtliche Unwiſſenheit dieſer Knaben und Mäd<hen zu Anfang ganz grenzenlos geweſen ſei. Jeder habe geglaubt,
er habe das Geſetz Gottes vollkommen erfüllt. Jetzt wiſſen ſie alle ohne AusSnahme, daß ſie arme Sünder
ſind und allein dur) den Glauben an Chriſtum ſelig werden können. P. Schmidt iſt ein ausgezeichneter Lehrer; davon habe ich mich) überzeugt. Er weiß, wie man es machen muß. Wenn nur die Weißen Gottes Wort ſo wertIhäßten wie dieſe Schwarzen! Wenn ſie die Wahrheit hören, nehmen ſie dieſe im kindlihen Glauben an. Aber es muß einem im Herzen weh tun, wenn man ſieht, wie wenig die lutheriſche Kirche hier unten auf dieſem großen Erntefeld des HErrn getan hat. Ich ſc<reibe dieſen Brief in Hammond, La. Nach vielem Fragen fand ih in dieſem Städtchen endlich ein lutheriſches Kir<lein; aber heute morgen findet dort kein Gotte3dienſt ſtatt. Sie haben keinen Paſtor, Gottesdienſt. Jd< höre, daß einer der Paſtoren neun Gemeinden bedient. Wie kann ein Mann das leiſten? fragt man ſid hier. Und dann gibt es unter uns nod) Leute, die meinen, daß wir zu viele junge Leute als Paſtoren ausbilden. Man möchte faſt wünſchen, wir hätten zu viele Paſtoren als zu wenig, wenn man bedenkt, daß e8 nod) viele Leute gibt, die nie etwas von der lutheriſchen Kir<e gehört haben, von der Kirche, die durc) Gotte3 Gnade die reine Lehre des Evangelium3 hat. . . . Wenn man ſieht, wie wenig troßdem für die Ausbreitung der reinen Lehre getan wird, muß man ſid ſhämen. Was wird
der HErr am Tage des Gerichts dazu ſagen?
Die Miſſions-Taube. Geduld?
Doch nun weiter. Von P. Schmidts Klaſſenzimmer wurden wir zu Herrn Johann geführt, der der Baumſchule vorſteht. Hier ſchauten wir mit Intereſſe zu, wie Jünglinge einen mit Kies beladenen und von zwei Eſeln gezogenen Wagen rüc>wärt3 in einen Schuppen zu bringen ſuchten. Sie haben eine ganze halbe Stunde dazu gebraucht, und e3 war nur
'ein wenig Kies im Wagen! Sie hätten den Kies in fünf Minuten hineintragen können. Das amüſierte mich ungeheuer. Sie fragen wenig dana, wie lange Zeit es in Anſpruch nimmt, etwas zu tun. Dabei ſ<erzten und lachten ſie, wie nur Neger e3 fertigbringen. Jd) ſagte zu Herrn Johann, daß ih den ganzen Tag daſtehen und den Jungen zuſehen könnte. „Allerdings“,
erwiderte er;
zehn Minuten
verrichten.
„aber wenn
ſie in Ihrem
43
Der Schäfer merkte aus den Reden der um des Hundes willen ihn anſprechenden Beſucher bald, daß dieſe wohl den guten Hirten kannten, daß es ihnen aber an der rechten Weide fehlte. So erzählte er ihnen denn von der St. Johannes5kir<e in Planitz und wedte dadurd)
ihr Verlangen,
den treuen Unterhirten
jeines HErrn, P. Ruhland, kennenzulernen und zu hören. Nachdem das geſchehen war, luden ſie ihn nad) ihrem Wohnort ein, wo dann mit der Zeit durch regelmäßig
dort
gehaltene
Gotte3dienſte
ſich
Häuflein ernſter Chriſten um das Wort ſcharte.
ein
Etliche Jahre ſpäter fand ſich in dem nicht weit entfernten Ort Grün eine Anzahl eifriger Lutheraner,
die auch von der Planizer Gemeinde dortigen
Gottesdienſte
gehört und die
beſucht hatten, hinzu, und
aus
Dienſt ſtänden, wäre es ein ander Ding.“ Das iſt richtig. J< würde ſolc<e Arbeiter wegjagen und die Arbeit, wozu ſie einen ganzen Tag brauchen, in fünf-
Eins hört, daß Das kam es ſei der gelernt.
. . .
Schluſbemerkung.
hätte ich faſt vergeſſen. Haben Sie je geman zu Weihnachten Feuerwerk abſchießt? mir denn doc) zu ſeltſam vor. Man meint, Vierte Juli. Da habe ih wieder etwas Ihre Freunde im Süden.
Wie die lutheriſche Bethlehem8gemeinde ſächſiſchen Vogtland entſtand.
im
Im 9. Kapitel des erſten Buche3 Samuelis wird erzählt, wie Saul ausging, ſeines Vaters Eſelinnen zu ſuchen, und dabei zu einer Königskrone kam. Etwa3 Ähnliches widerfuhr zwei lutheriſchen Chriſten aus dem kleinen Gebirgs5dorf Sc<neiderbad) im Vogtland. Dieſe gingen aus, einen Hund zu kaufen, und fanden auf dieſem Weg die Kir<e des reinen Wortes und Sakraments. Da3 ging ſo zu. Sie wandten ſic mit ihrem Verlangen an einen Schäfer, weil dieſe Leute ja mit Hunden Beſcheid wiſſen. Und dieſer Schäfer führte nicht nur den ſchönen Namen Himmelreid), ſondern trachtete auch mit allem Ernſt nach dem Himmelreich, wies aud) in ſeiner dankbaren Freude über das ihm in Chriſto zuteil gewordene Heil andere Leute hin auf da3 eine, das not iſt. Er wohnte aber in dem halbweg3 zwiſchen Sc<neiderba< und Planitz gelegenen Ort Schönfels und gehörte zu der lutheriſchen St. Johanne8gemeinde in Planißt, deren erſter Paſtor, der
ſelige Friedrich Ruhland,
in dieſem Ort ſeine erſte
Amts8handlung in Deutſchland verrichtete, indem er einem Enkel jenes Schäfer3 die heilige Taufe erteilte.
D. O. Willkomm.
beiden Häuflein entſtand die Bethlehem35gemeinde, die ihren Sit in dem günſtiger gelegenen Grün nahm und dort ein Eigentum erwarb zu einer Pfarrwohnung und einem Kir<hſaal. Die Gemeinde hat ſid) weiter nad) Falkenſtein und Plauen ausgebreitet, an welchen beiden Orten ſie au< Kir<ſäle hat. Aber der Kir<ſaal in Grün iſt zu klein geworden, und man würde gern eine Kir<e bauen, wozu das Grundſtück ſhon vorhanden iſt. Leider fehlen den unter der allgemeinen Not Deutſ<lands beſonder3 leidenden Leuten =- e3 ſind meiſt Induſtriearbeiter, und die Induſtrie liegt jekt ſchr danieder =-- die Mittel dazu. Wie eifrig die Gründer der Gemeinde Gotte3 Wort ſuchten, mag folgende Erinnerung zeigen. Als wir in der 1879 eingeweihten neuen Kir<he in Planiß zum erſtenmal das Weihnacdtsfeſt feierten = und nad) dem erzgebirgiſ<en Gebrau< begann die Feier
mit einer früh um 6 Uhr in erleuhteter Kirhe
ge-
Die
44
Mijſions-Taube.
haltenen Chriſtmette =, da waren aud) die lieben Vogtländer ſchon da. Sie waren na<ts um 2 Uhr aufgebrohen und hatten den Weg durd) den tiefen Scnee =- es war ein ſehr kalter und ſ<neereiher Winter = zurüdgelegt, um zur Mette in Planitz zu ſein. Möge dieſer Eifer aud) ſtet8 ihre Nachkommen und uns alle beſeelen! D. O. Willkomm, Dre3den-Weißer Hirſch, Sachſen.
Ein
gutes Bekenntnis.
Dur< die enge Verbindung von Staat und Kir<he, die au< na< der Staatzumwälzung in Deutſchland nod) nicht ganz aufgehoben iſt, gilt jeder, der nicht Jude, Katholik oder Glied einer der wenigen ſonſt no<h anerkannten Religion8geſellſ<haften iſt, al3 Glied der proteſtantiſc<en Staat3- oder Lande3skir<hen und wird zu den vom Staat für dieſe eingetriebenen Kirchenſteuern herangezogen. Wer dem entgehen will, muß „aus der Kir<e austreten“. Dies muß er beim Amtsgericht oder (neuerdings in Sachſen) beim Stande3zamt förmlid) erklären. So ſind auc die lutheriſchen Chriſten, die unſerer Treikfir<he beitreten wollen, genötigt, eine die3Sbezüglihe Erklärung beim Gericht abzugeben. Und das war beſonder3 in der Anfangs3zeit unſerer Kir<e nicht leiht, da mandje Amtzricter ſich für verpflichtet hielten, ſoldjem, wie ſie meinten, undriſtlichen und revolutionären Beginnen entgegenzutreten. So ſagte ein ſolher im Hannöverſhen zu einem jungen Mädchen, die ihren „AuStritt“ anmeldete, um ſich einer freien Iutheriſ<en Gemeinde anzuſchließen, in barſchem Ton: „Wer hat Ihnen denn da3 eingeredet? Der ſollte gehängt werden!“ Darauf antwortete die junge Chriſtin: „Der iſt ſhon gehängt! Denn es iſt der HErr JEſus, der für mid am Kreuz gehangen hat.“ Lie3 Matth. 10,19; Mark. 13,11; Luk. 12,11.12; 21,14.15. D. O. Willkomm, Dre3den-Weißer Hirſch, Sachſen.
Sven Hedin über die evangeliſchen Miſſionare. Bedeutung35voll
für die Beurteilung
der evang-
geliſc<en Miſſionstätigkeit ſind die Äußerungen, die ein ſo hervorragender Forſhungöreiſender wie Sven Hedin in ſeinem berühmten Bu<h „Transhimalaja“
veröffentlicht hat.
„Viele meiner
beharrliche, oft undankbare Arbeit. Alle die Herrnhuter, mit denen ic) im weſtlichen Himalaja zuſammentraf, ſtehen auf einer ſehr hohen Bildung3ſtufe und kommen außerordentlich gut vorbereitet hierher. DeShalb iſt es ſtets herzerhebend und in hohem Grade lehrreich, unter ihnen zu weilen, und es gibt unter den jeßt lebenden Europäern niemand, der ſich an Kenntnis des Ladakvolkes und der Geſchite Ladaks mit den Miſſionaren meſſen könnte.
Er ſc<reibt: ſchönſten
Erinnerungen
aus
den
langen in Aſien verlebten Jahren ſtammen au3 den
Miſſionshäuſern, und je beſſer ich die Miſſionare j kennenlernte, deſto mehr bewunderte ich ihre ſtille,
Miſſionsſtation
der
Brüdergemeinde
zu
Kyelang.
Einige junge Fante, denen nichts heilig iſt und deren Oberſtübchen nicht entfernt ſo gut möbliert iſt wie das der Miſſionare, glauben, e3 gehöre zum guten Ton, leßtere mit überlegener Verachtung zu behandeln, über ſie zu Gericht zu ſien und ihre Arbeit im Dienſt des Chriſtentums zu verurteilen. Was au da3 Ergebnis der undankbaren Tätigkeit ſein mag, der
ſelbſtloſe Kampf für eine ehrlihe Überzeugung iſt ſtet5 bewunderungswert, und in einer Zeit, die an widerſtreitenden Meinungen
ſo reich iſt, erſcheint e3
wie eine Erlöſung, gelegentlich no< Menſchen zu begegnen, die für den Sieg des Lichte38 auf Erden kämpfen.“
Die Mutter (Aus der Inneren
Wiſſions-Taube.
Liedtke.
den wartete er, obgleich er nicht Glied der Freikirche war. Und dann hat der Paſtor mit der alten Mutter
Miſſion der Europäiſchen Freikirche.)
Dieſe Heldin ſuchender, rettender Liebe aus einem abgelegenen Orte Oſtpreußens ſoll unvergeſſen ſein und iſt jedem Chriſten ein mahnende3 Vorbild. Wenn der Paſtor unſerer Freikir<he kam, die wenigen Glieder dort zu bedienen, ging ſie troß ihrer bald neunzig Lebensjahre von Haus zu Haus, um die Leute de38 Ortes einzuladen. Betend ging ſie; ſie war eine Beterin. „Kinder, laßt uns betend ſingen!“ ſo ermahnte ſie jung und alt vor der Andacht. Und nachher ſaß ſie ſtill dort, mied möglichſt jedes Spreden. „Verſiegle HErr, das Wort in den Herzen!“ das war ihr Flehen zu Gott. Al3 ihr mit ſechzig Jahren der Mann geſtorben war, nachdem ſie ihn zehn Jahre vorher ſi< auf zehn weitere Jahre vom Tode erbeten hatte, da hatte ſie ſich in Gottes Willen gefügt: „Willſt du ihn nehmen, ſo nimm ihn hin; dann aber gib mir Deinen Geiſt zwiefältig!“ Gott gab ihr den Geiſt des Gebet3, den Geiſt großer Liebe. Da war ein Landſtreicher, au< Töpfer wie der Pflegeſohn der kinderloſen Mutter Liedtke. Der kam - im Herbſt, mit Ungeziefer bede>t, wurde aufgenommen und gereinigt und durfte Arbeit finden. Im Frühjahr ging er auf die Wanderſchaft, um im Herbſt wiederzukommen. So ging's de3 öfteren. Im Herbſt kam er und bradte „allerlei“ mit; im Frühjahr verſchwand er und ließ au< wohl nod) etwa3 mitgehen. Wie oft hieß e3 im Hauſe: „Er ſoll nicht wiederkommen, der undankbare Menſd)!“ Aber die alte Mutter jagte: „Hier hört er Gottes Wort. Wollt ihr ihn dem Teufel in den Nachen ſtoßen?“ Und eigenhändig hat ſie ihn gereinigt, den Leib mit der Bürſte, die Seele mit Gotte3 Wort, mit Geſetz und Evangelium. Sie hat dem alten ſelbſtgere<hten Sünder gründlich die Seele gebürſtet. DaS verſtand ſie ſehr gut. Und die ganz große Liebe erfüllte dabei ihr Herz: er ſoll ſelig werden. Sie wies ihn hin auf da38 Blut Chriſti, da3 von allen Sünden reinigt. „Gott iſt gütig über
die Undankbaren und BoShaftigen“, das bewegte ihr
Herz.
Und ob er aud oft ſein Hin und Her wieder-
holte, ob er au<h immer weniger arbeiten konnte, ob er aud) ſeine kleine Beute vertrank und ihr und ihrem
Pflegeſohn dann auf der Taſche lag, ob er ſich auch gar über Eſſen und Trinken beklagte:
ſie ſchalt ihn
ſehr, ſtrafte ihn mit fur<tbaren Worten, aber ſie duldete nicht, daß er aus dem Hauſe geworfen wurde.
„Haben wir ſo viel an ihm getan, ſo wollen wir ihn
* aud) endlich in den Himmel bringen.“
Und der Tag kam.
Tod nahen.
Der alte Mann fühlte den
Der Paſtor war gerufen worden.
45
Auf
zuſammen
ihm erſt ein ſauberes Hemd
angezogen und
ihn gewaſchen. Al3 da3 geſchehen war, bat der Alte mit kaum hörbarer Stimme: „Leſen!“ Und der Paſtor las. Wenn er das Wort näher auslegen wollte oder aufhörte zu leſen, immer hieß e3: „Leſen! Weiterleſen!“ Seine Seele dürſtete nach Gotte3 Wort wie ein dürres Land. Endlich, endlich war er ſatt. Und da kam aus bebenden Lippen: „Da3 Wort, das Wort!“ Es3 war ſein lezte3 Wort. Al3 drüben geſungen, gebetet und gepredigt wurde, da iſt er heimgegangen; dann fanden wir ihn entſchlafen, dem Satan, der Hölle, entriſſen dur< die große, ſtarke Liebe = durd die große, ſtarke Liebe de3 Heilande3 und durd) die große, ſtarke Liebe, die in der alten Mutter Liedtke Geſtalt gewonnen hatte. Hätteſt du das auc fertiggebracht? p-DSD=D=<=]-TMP54-üre.e-
Vorurteile
gegen
die Heidenmiſſion.
Troß der bald zweitauſendjährigen Geſchichte de3 Chriſtentums, troß ſeiner überall ſihtbaren Erfolge und Segenswirkungen für die Menſc<heit gibt e38 doh heute nod) ganze Scharen von ſogenannten Chriſten, die gefliſſentlic<) vor alledem die Augen ſc<ließen oder gar wütende Gegner der Neichgotte3arbeit ſind. Ganz beſonder3 verfehlt und überflüſſig erſ<eint vielen die MiſſionSarbeit unter den Heiden, die ſie nicht nur für überflüſſig, ſondern geradezu für ſc<hädli<h halten, weil durd) ſie die „harmloſen“ Heiden, die doh in ihrem gegenwärtigen Zuſtand glü&li< und zufrieden ſeien, aus ihren gewohnten Verhältniſſen in ganz neue, ihnen fremde Verhältniſſe verſetzt würden, die ſie nicht ſelten heimatlo38 und vaterland38lo3 machten. Ganz beſonder3 anſtößig und unſinnig erſcheint dieſen Gegnern die Miſſion, weil ſie Unſummen verſc<hlinge, die man dod) in der Heimat viel beſſer verwenden könne. EZ iſt aber bei dieſen Gegnern der Miſſion immer eine bodenloſe religiöſe Gleichgültigkeit zu finden und aud) grenzenloſe Unwiſſenheit über heidniſche Religionen und über das namenloſe phyſiſche [leibliche] und moraliſ<e [ſittlihe] Elend der Heiden. Gewiß, wer wollte nicht zugeben, daß au dieſer Arbeit, die dur< Menſc<en geſchieht, viel Menſchliches anhaftet? EZ iſt eben hienieden alle3 unvoll-
kommen und Stüäwerk.
Jene Schwertmiſſion, wo
die Heiden mit Feuer und Schwert zum Evangelium und ins Taufwaſſer getrieben wurden, iſt vom <riſtlichen Standpunkt aus entſchieden zu verurteilen; aber ebenſowenig iſt zu entſchuldigen, wenn zuweilen
Die
46
WMiſſions-Taubpe.
Miſſionsgeſellſchaften aus nationalen Gründen ſich vor den Augen der Heiden die einzelnen Gebiete abjagen, einander verdächtigen und aus jſelbſtiſchen
Gründen miteinander hadern und ſtreiten. Es darf vielleicht auch zugegeben werden, daß einzelne Miſ-
ſionare nicht vom Perſönlichkeiten
Geiſt JEſu
ſind,
Chriſti dur<hdrungene
nicht in Demut
und
Sanftmut
in den Fußtapfen des HErrn wandeln, ſondern durd) Hochmut und Herrſ<ſucht Ärgernis geben. Aber darum darf man dod) nicht die ſegenSreiche Arbeit als ſol<he verwerfen. Es iſt ein klares, einfaches Wort, das der ſc<heidende Heiland ſeinen Jüngern gibt: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!“ Und dieſes Wort gilt bis auf den heutigen Tag den wahren Jüngern des HErrn. ES iſt ein Akt demütigen Gehorſams, wenn Petrus den Männern folgt, die ihn zu dem Heiden Kornelius rufen. Und an ſol<hen gehorſamen Männern und Frauen fehlt es, Gott ſei Dank, aud) heute nicht, die Freundſ<aft und Vaterland verlaſſen und mit dem Evangelium de3 Friedens zu den Heiden gehen und keine andere Loſung kennen als das Wort des HErrn: „Sd) ſende eud.“ (Wbl.)
„Die
mit Tränen
Freuden
ſäen, werden
ernten.“
mit
da ſind einzelne zerſtreute Seelen,
denen
freut ſich de3s Vekennt-
zens eines Abends heraus aus den engen Straßen vor das Tor, auf einen alten Friedhof. Da iſt Stille.
Ihm
iſt das Herz ſo ſ<wer.
dod) jahrelang
Arbeit,
und
gemüht
was
iſt der
„Wie
und
gequält
Erfolg?“
hat man
ſid) nun
in aufreibender
ſagt
er zu
ſeiner
ihn begleitenden Frau. In dem Augenbli>ä, ja, kaum war ihm dieſes Wort entfahren, da fällt ſein Blick auf ein altes eiſernes Kreuz am Wege. Und da ſteht: „Die mit Trä-
nen ſäen, werden
mit Freuden
ernten.“
E55 war,
als
ob der lebendige Gott ſelbſt geredet hätte. „Al3 ob?“ Nein; da hat Gott geredet. redet Gott in So unſern Tagen
zu den Seinen
durd)
ſein Wort.
Der
Freikir<e,
der
treuen,
auf-
Tränen
ſäen,
werden
mit
lebendige Gott hört nod< und redet nod). Und all dem äußerlich ſo wenig erfolgreichen Dienſte
unſerer
ganzen
reibenden, unbeachteten, verachteten Kleinarbeit in ſchweren Verhältniſſen gilt dieſe Antwort des lebendigen
Gottes:
„Die
Freuden ernten.“ lic) wahr. Amen.
mit
Amen;
das heißt:
Das iſt gewiſz-
Die Zahl der Jiliteraten in verſchiedenen Ländern.
Da iſt ein Diener des Wortes. Er hat jahrelang in einer Großſtadt Gottes Wort verkündigt. Ein kleines Häuflein Chriſten hat er um ſich geſammelt. Hie und
das tut man ſchon gern und
niſſes, das da abgelegt wird. Doc zum Anſchluß an eine Freikir<he, an eine „Sekte“, iſt ein weiter Weg. Da geht der Diener am Worte bedrücten Her-
er
in aufreibendſter Kleinarbeit dient. Dod) die ganze Stadt, ja das ganze Land liegt ihm am Herzen. Wenn die Apoſtel des Unglaubens ihre Vorträge halten, das Wort Gottes herabſezen, JEſu Gottheit leugnen, die Auferſtehung verflüchtigen; wenn ſie behaupten, Luther würde, wenn er heute lebte, ganz anders lehren, ganz ander3 fir<lid handeln: dann muß er für Gottes Wort und Luther3 Lehre eintreten.“ Und aud) eigene Vorträge werden angeſcßt, Geſetz und Evangelium wird verkündigt, alle bibliſc<en Wahrheiten werden der Reihe nac vor einem bald größeren, bald kleineren Kreiſe dargelegt, vertreten, die Irrlehrer offenbar gema<t. Aber die Gemeinde bleibt klein. Wer wird aus jenen prächtigen, altehrwürdigen Kir<hen in eine Sculaula zur „Kirche“ gehen, wo do<h immer noc in der großen Landeskir<he hie und da ein gläubiger oder ein ſid gläubig gebärdender Paſtor iſt? Wer wird ſich von / Verwandtſchaft und Freundſchaft lo8ſagen und den 'Weg der Schande gehen? Ja, einige Vorträge hören,
In einem in Deutſchland erſcheinenden kir<lichen Blatt wurde kürzlich mitgeteilt, wie viele des Leſen3 und Schreibens Unkundige in den einzelnen europäiſchen Ländern nod zu finden ſeien. Die Zahl iſt, in Prozenten angegeben, wie folgt: In den germaniſchen Ländern: Deutſchland 0.01%, die Shweiz 0.09%, Dänemark 0.20%, Schweden 0.24%, England 1.20%, Holland 2.10%; in den romaniſchen Ländern: Frankreich 4%, Belgien 7.87%, Italien 30.72%, Spanien 68.20%, Portugal 83%, Öſterreich 35.60%, Ungarn 47,80%, Rußland 61.70%, Serbien 79.30%, Rumänien 88.40%, Griechenland 30%. In den Vereinigten Staaten betrug der Prozentſaß der Jiliteraten nach einem Bericht vom Jahre 1922 6%. : Dieſe ſtatiſtiſche Angabe hat eine ſehr intereſſante Seite; ſie zeigt uns, daß in allen ſolchen Ländern, in
denen der Proteſtanti3mus vorherrſcht, der Prozentſaß der Jlliteraten ungemein gering iſt, während in den
Die Nüſſions-Taube.
47
Ländern, in denen die römiſch-katholiſche Kir<e und die griedhiſch-katholiſche am ſtärkſten ſind, der Prozentſatz der Jlliteraten ungemein hoch iſt. Wie mag e3 wohl in Mexiko, Zentralamerika und in Südamerika ausW.
Höne>e.
RZIS
jehen?
===
der Miſſion.
7
GES
aus
(C. F. Drewes.)
der
alle
mit
größerem
wolle
unſer
MiſſionSeifer
Die große MiſſionSbewegung, die gegenwärtig in Miſſouriſynode geplant wird und mancherorts be-
reits in dieſer PaſſionsSzeit begonnen hat, wird ſich auch auf unſere Negermiſſion erſtreXen. Cin beſonderes von der Miſſionsleitung ernanntes Komitee wird hier die Bewegung leiten. P. Theo. F. Walther iſt der Vorſiter dieſes Komitees. Die St. Paulögemeinde in New Orleans (Miſſionar CE. H. Wildgrube) feiert im Mai dieſes Jahre3 das goldene Jubiläum ihres Beſtehens. Die Glieder wollen die Kapelle renovieren und reparieren und die hierzu nötigen 81,200 ſelber aufbringen.
Springfield, Il. Auch die Gemeinde in dieſer Stadt wird dies Jahr jubilieren können. J< habe die Gemeinde noulich viſitiexrt und ihr Mut gemacht, in dieſem Jahr, dem fünfundvierzigſten ihrer Exiſtenz, ein nennenswertes Dankopfer zu bringen. Dies hat ſie gern und willig verſprochen. Nod) beſſer. Seit wir den ſtatiſtiſchen Bericht über unſere Negermiſſion geſchrieben haben (ſiehe die Februarnummer), habe ich ermittelt, daß zu den 11,808 Abendmahlsgäſten noch 110 hinzuzufügen ſind und zu den Beiträgen im Betrag von 830,765.45 noch 8150. Die Zahl der Abendmahlsgäſte war demnach um 1,400 größer als im Jahr 1929, und die Beiträge waren trotz der ſchlechten Zeiten um nahezu 8200 größer als je zuvor. Immigrantenmiſſion
in
New
York.
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PaſſionsSzeit
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lieber Heiland erfüllen!
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wohnen,
gleitet;
797
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Street,
Preis des Miſſionsneger8: 83.50. Man ſende ſeine Beſtellung an Mr. Theo. W. Eckhart, 3558 S. Jefferson Ave., St. Louis, Mo.
Das
die das Neiſeziel der Cinwan-
die gar keinen Be-
Die Office befindet ſich 208 Last
New
York,
N.Y.
4
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Kinder freuen ſich, wenn ſie ſehen, wie der kleine Heidenknabe mit dem Kopfe ſeinen Dank ni>t, wenn ſie ihm ihre Gabe für den Heiland geopfert haben. Mittels des Miſſion3negers haben Schulen in unſern Kreiſen Hunderte von Dollar3 in einem Jahr für die Miſſion geſammelt. Doch das Beſte iſt, daß die Kinder von klein auf ans Geben für die Reichs8ſache ihres lieben Heilandes gewöhnt werden.
ſcheid wußten, kamen zur Office der Miſſion und
holten ſich Nat.
&
LLE
Dieſe allerliebſte Sammelbüchſe für Miſſion8gaben eignet ſich vortrefflich zum Aufſtellen in Schulen, Sonntagsſchulen, Verjammlungslofkalen der verſchiedenen Vereine in der Gemeinde uſw. Auch einzelne Chriſten ſtellen den kleinen Miſſion3neger in ihren Häuſern auf und legen ihre Opfer für das heilige Werk der Miſſion von Woche zu Woche hinein.
derer waren, wurden 3,164 Namen geſandt; 1,478 Rerſonen wurden nach Ciſenbahnſtationen, Schiffen, Hotels, Logierhäuſern uſw. be-
Einwanderer,
244
Miſſionsneger.
vergangene Jahr war für dieſe Miſſion ein Jahr des Segens. Miſſionar Karl E. Gallman hat 1,198 Krankenbeſuche uſw. auf Ellis Jsland gemacht, auf 152 Schiffen Miſſion3- und Liebesdienſte verrichtet und 6,238 Jmmigranten und Fremden geholfen; an unſere Paſtoren, die an
Orten
SIE
Eſli8
JIsland.
Die
48
MHMiijſtions-Taube.
Neue Druckſachen. Synodalberichte der Miſſouriſynode. Öſtlicher Diſtrikt. Referate: „Die Reformation der Kirche und die drei Kontrareformationen.“ “The Augsburg Confession Is Mine." RePreis: 50 Cts. = Engliſcher Diſtrikt. (Luther.) ferat: “The Preparation of the Church for Its World
29 Ct8, =- Nord-Nebraska-Diſtrikt.
Preis:
Mission."
Referat: „Die Eigenſchaften Gottes in ihrer Anwendung Preis: 20 Ct8. =auf das Chriſtenleben.“ (Fortſezung.) Northern Nebraska District. Referat: “The Relation Preis: 16 Cts. -- Weſtof Synod to Its Members." licher Diſtrilt. Referate: “Archeology and the Bible."
„Worin beſteht die Stärke
“Living Up to Augsburg."
„Vom Privatſtudium der Heiligen Schrift." der Kir<e?" Neferate: „Die Prei3: 25 Ct8. =- Mittlerer Diſtrikt. In Outline: “The Geſchichte des Mittleren Diſtrikt3,Sunday“The Lutheran Confession"; Augsburg schoo1.' Prei3: 40 Ct8. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Traktat4 114. reis: Mo.
Religious Unionism. By John H.C. Fritz. Concordia Publishing House, St. Louis, 5 Cts. Dekan Frit, Profeſſor an unſerm Concordia-Seminar zu St. Louis, hat letztes Jahr auf der Verſammlung des Weſtlichen Diſtrikts im Seminar ein zeitgemäßes, praktiſches Referat vorgeleſen, deſſen Hauptinhalt hier in dieſem Traktat abgedruckt iſt. Kirchliche Glauben3mengerei iſt eine der großen
Gefahren
geboten.
unſerer Zeit.
Man
Hier wird ein probates
greife danach!
Gegenmittel
(5
iſt dies
ein
äußerſt
wertvoller
Traktat
über
Logenfrage. Der Preis iſt niedrig. Der Druc, obwohl iſt klar. Möge das Scrift<en viel Segen ſtiften! The
die
klein,
Seminary Edition of Choruses and Quartets, Classical and Modernvn, for Male Voices. Edited by Walter Wismar. Haeoc Est Dies. By Jacob GalTtüs. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Preis: 10 Cts.
Lehrer
Wismar
gilt
als
einer
der
beſten
Organiſten
St. Louis., Dies Urteil habe ich einmal aus dem Mund
in
einer
nichtlutheriſchen Organiſtin gehört. Er iſt zugleich ein erfahrener Chorleiter. Das lateiniſche Lied Yaec Lst Dies (Dies
iſt der Tag) wird hier auch in deutſcher und in engliſcher Überſetzung geboten.
Contributions Received January
by the Treasurer.
1--31,
Received for Colored AMMissions
ored
congregations:
Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount
Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 5.85; Mount Carmel, Midway, .96; Mount Olive, Catawba, .70; Mount Olive, Tinela, 1.80; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 1.40; Our Savior, Possum Bend, 2.21; Peace, Maplesville, 2.33; Pilgrim,
Birmingham,
5.65;
Lamison,
St. Luke's,
Alabama
from
Luther
the following
College,
col-
1.00;
Vredenburgh,
1.29;
Spartanburg,
10.00;
St. Mark's,
Dundee, I11., Tyro, Kans.
for Negro (Memorial
Taits
Place,
.39.
Wreath for Sions, 5.00.
John “Von
Bernhard Siebels), for the Blind einer alten Christin,/ for African
AMiscellaneous: Missions, 32.00.
“A Yriend," From N. N.,
MisMis-
Sions, 1,000.00. From S. Klein, St. Louis, Mo., for India Missions, 5.00; for China Missions, 5.00; for Stockbridge Indian Mission, 5.00. From Mr. and Mrs. Robert Y. Grossheider, Cape Girardeau, Mo., for Negro MisSions Building Fund, 50.00. From Mrs. J. Schmiede, Detroit, Mich., for
Colored
Missions,
.50.
FYrom Prof. J. E. Sperling, New
Bitte
zu
Ulm, Minn., for Negro Missions, 3.00. From Aug. Krome, Indianapolis, Ind., for Negro Missions, 5.00. From Ladies" Aid Society of St. Martini Church, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 15.00. From Mrs. Wesemann, La Grange, I11., for Colored Missions, 25.00; from Caroline Wesgemann, La Grange, I11., for Colored AMissions, 100.00. From St. Philip's Congregation, Chicago, I111., for African MisSions, 20.00; for Colored Missions Building Fund, 68.00. From Mrs. Gust. Scheunemann, Sr., Arpin, Wis., for Negro Missions, 2.00. THEo. W. ECKHART, Treasurer. beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Vlatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald QBTauſen wird. “March 31'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man
bezahle
prompt,
Es
dem
gütigſt damit
dauert
an
die
feinen Agenten Lieferung
durc<ſchnittlich
nicht
zwei
oder
direlt an
unterbrohen
Wochen,
bis
zu
uns,
werden
und
zwar
braut.
der Adreßſtreifen
auf
Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<he3 Vlatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e8 ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HoOvySB, St. Louls, Mo.
EREN R INN RIN Von
Selma,
/|S126.50; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 2.02; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, .50; Bethel, Rock West, 1.35; Bethlehem, Holy Ark, 4.29; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rogebud, 8.51; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, New Orleans,
Andrew's,
Ackerville, 1.55; St. Mark's, Atlanta, 35.00; St. Mark's, Winston -Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, .78; St. Matthew's, Meherrin, 10.90; St. Paul's, Charlotte, 10.30; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 5.49; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 1.88; St. Philip's, Catherine, 2.30; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, New Orleans, 30.00; Trinity, Selma, 14.59; Zion, Gold Hill, 5.00;
Die „„Miſſions«
1931.
St.
St. James's, Buena Vista, 1.92; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 6.02; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 6.75; St. Luke's,
Zion,
Testimonials on Secret Societies from Various Sources. Compiled by George Luecke, Lutheran Pastor, 811 Locust St., Columbia, Pa. Preis: Das3 Stüc 4 Cis. P. Lüde iſt in unſern Kreifen als tüchtiger Schriftſteller bekannt. Er hat zum Beiſpiel folgende Bücher geſchrieben: Way of Life, Distinetive Characteristics of the Lutheran Church, Be Fruitful and Multiply. Er läßt hier in dieſem vortrefflichen Traktat nur ſolche zu Worte kommen, die nicht zu unſerer Synode gehören, zum Beweis, daß auch andere das Logenweſen verurteilen. Die angeführten Zeugniſſe ſind unter 1. The Religion of folgenden fünf Überſchriften gruppiert: the Lodge. 2. Lodge Oaths. 3. Lodge Initiations. 4. Other Lodge Abszurdities. 5. Alleged Benefits of Lodge-member-
Ship.
15.00; Holy Cross, Camden, 1.56; Ebenezer, Atmore, 2.26; Faith, Mobile, 1.50; Gethsemane, Hamburg, 11.56; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, .75; Grace, St. Louis, 50.00; Holy Trinity, Springfield, 65.00; Hope, Kings Landing, 3.83; Immanuel, Pensacola, 4.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 344.75; Luther Preparatory School, New Orleans, 76.30; Mission at Baghi, 1.05: MisSion at Cleveland, 35.67; Mission at Kirkwood, 23.38; Mission at Montrose, 5.76; Mission at New Bern, 8.30;
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der Adreſſe: Concordia unterBriefe,
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dungen ſind zu richten au Rey. 0, F+ Alle die Redaktion betreſſenden e,Einſen St. Louls, Mo. ; alle Geldbeträge für die
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Kaſſierer, Nr, N Theo. .W. n den Mo. W. Eckhart, 3558 Avenue, St. 1louls,
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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published payable
monthly
strietly
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Publishing House,
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St. Louis, Mo.
Second-class
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the
Post
ſor in section
April
price,
Oflice at
50
ets. per
St. Louis,
Mo.,
annum
under
anywhere
the
Act
of
in the world,
March
3,
1879.
1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
1931.
Ur. 4.
T P. Chriſtoph Friedrich Drewes. T Kurze
.C Direltor
der EIE
7
h F. Drewes, a
GER
Synodalkonferenz.
Geſtorben 3. März 1931.
LebenSsbeſchreibung de3 Direktors Negermiſſion.
unſerer
1. Als die lezte Nummer der „Miſſionstaube“ ſchon gedruckt war, traf die Trauernahriht ein, daß es dem HErrn der Kir<e gefallen habe, unſern lieben und treuverdienten Miſſionsdirektor, P.C.F. Drewes, zu ſich zu nehmen. Er war nad) nur zweitägiger Krankheit an der Lungenentzündung geſtorben. Die Wege des HErrn ſind in der Tat wunderbar! Nod in der vorhergehenden Woche hatten die Glieder der St. Louiſer Paſtoralkonferenz ſeinen intereſſanten Bericht über ſeine Begegnung und Unterredung mit einem Neger aus Nigeria, Südweſtafrika, angehört, was zur Folge haben mag, daß die Synodalkonferenz aud) in Afrika eine Negermiſſion anfängt, da kommt plößlic) am 3. März die Nachricht, daß P. Drewes geſtorben ſei, und wir, die wir ihn a<t Tage zuvor nod) geſund und munter in der Konferenz geſehen und ſeinen Bericht angehört hatten, mußten ihn nun Freitag, den 6. März, als Leiche vor uns im Sarge ſehen. 3
Wahrlich,
umfangen“.
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wir
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reihgeſegneten
590
Die Miſjſſions-Taube.
Wirkſamkeit hat ihn ſein HErr abgerufen, heimgerufen aus allem Kampf und Streit der Kir<he mit dem Reiche Satans zur Ruhe der Seligen droben im Licht. Dieſe Zeilen ſollen nun unſerm lieben entſchlafenen Miſſion5direktor ein kleines Ehrendenkmal ſeen. Der Schreiber dieſer Zeilen muß ſid) freilich hauptſächlich an die Mitteilungen halten, die D. Th. Gräbner, der ein Glied des Direktoriums für Negermiſſion iſt, aufgezeichnet hat. Er hat den Entſhlafenen wohl gekannt, ſeit er im Jahre 1892 ins Predigtamt trat und Glied de3 Weſtlichen Diſtrikt3 unſerer Synode wurde, aber er hat ihn nicht ſo genau kennengelernt, daß er eine genaue Beſchreibung ſeine3 Leben3 und Wirken3 geben könnte. Dennod) will er der an ihn gerichteten Bitte, einen Leben3abriß zu liefern, ſo gut es ihm möglid) iſt, willfahren. Chriſtoph Friedrich Drewes wurde am 12. Januar 1870 in Wolcott3ville, N. Y., geboren und am 23. Januar 1870 in der lutheriſchen St. Michaeliskir<he daſelbſt getauft. Als er das ſchulpflichtige Alter erreicht hatte, beſuchte er die dortige Gemeindeſ<hule und aud) eine Zeitlang die Staatsſ<hule. Am 13. Mai 1883 wurde er durc den in unſerer Synode wohlbekannten P. Chr. Hochſtetter konfirmiert, und weil er ein frommer und begabter Knabe war, ſo gaben ſeine Eltern ihn dem HErrn zum Dienſt in ſeiner Kirche. Im Oktober 1883 bezog er das Concordia-College zu Fort Wayne, Jnd., um ſid) für das Na< wohlbeſtanheilige Predigtamt vorzubereiten. denem Examen trat er im Semptember 1889 in unſer Predigerſeminar zu St. Loui3 ein. Nachdem er hier drei Jahre lang mit Fleiß dem Studium der Theologie ſid) gewidmet, aud) in der S<hule der Gemeinde Zum Heiligen Kreuz eine Zeitlang AusShelferdienſte geleiſtet hatte, beſtand er am 27. Juni 1892 mit Ehren ſein theologiſ<e3 Examen und wurde von der Trinitatisgemeinde in Memphis, Tenn., zu ihrem Paſtor und Seelſorger berufen. Seine Ordination und Einführung geſchah am 10. Juli 1892 durd) P. Gottlieb Theiß. No in demſelben Jahre, am 9. Oktober, trat er mit Frl. Laura Moß au3 der Kreuzgemeinde in St. Loui3 in den heiligen Eheſtand. Schon nad zwei Jahren ſchied er, wenn aud) ungern, von Memphi3 und nahm auf dringendes Anraten mehrerer Brüder den Beruf der St. Johanni3gemeinde in Hannibal, Mo., an und wurde dort am 11. November 1894 von P. H. Dahlke eingeführt. Hier entfaltete er eine geſegnete Tätigkeit, ſo daß die Gemeinde im Jahre 1897 eine größere
|Kir<e bauen mußte.
Während ſeiner Amt3wirkſam-
keit in Hannibal mußte er Stellung gegen da3 Logen-
weſen nehmen, was ihn veranlaßte, mehrere Traktate gegen die Logen herau3zugeben. Da die Bethaniagemeinde in St. Loui3 durd) den Tod ihres treuverdienten Paſtor3 Martens vakant geworden war, berief ſie P. Drewe3, der den Beruf auch annahm und am 22. Oktober 1905 von P. E.H.T. Scüßler eingeführt wurde. Aud hier war ſeine Wirkſamkeit eine reichgeſegnete, ſo daß man aud außerhalb ſeiner Gemeinde auf ſeine Gaben aufmerkſam wurde, und von dieſer Zeit an datiert ſeine vielſeitige Tätigkeit im Werke der Negermiſſion ſowie im Intereſſe der Sonntagsſ<hulen unſerer Kir<he. Darüber das nächſte Mal mehr. IZ. W.L.
Zum
Heimgang unſers teuren Miſſion8direktors C. F. Drewes.
Jahrzehntelang
All
deine
Gaben,
haſt
du
dem
WeiSheit,
HErrn
Kraft
und
geweiht Zeit
Im Rettungswerk der Negermiſſion. Du ſahſt das Senfkorn ſproſſen, ſchwa und klein; Du ſahſt den Baum voll Äſte, groß und fein: Das war der Arbeit ſchönſter Gnadenlohn. An deiner „Taube“ wirkteſt du mit Luſt; Ihr Siegeszug hob höher dir die Bruſt, Wenn ſie die Flügel ſchwang gen Oſt und Weſt. Als FriedensSbote trug ſie Brief auf Brief, Womit ſie fröhlich Land und Meer durchlief; Denn wa3 drin ſtand, war kernig, bibelfeſt. Mit Ernſt und Treue ſtandſt du auf der Wat; Auf alle Stationen gabſt du acht, Zu fördern ihr Erblühen und Gedeihn. In den Gemeinden trat mit Wort und Tat
Dein
Du
Zeugni3
ein
für
batſt den HErrn
gute
um
Tau
Predigtſaat;z
und Sonnenſchein.
Verlorne Seclen aus dem Mohrenſtamm Zum Kreuz zu führen, hin zum Gotteslamm, Da3 au für ihre Schuld vergoß ſein Blut: Da3 war dein Ziel, dein Streben Tag und Nahtz Da3 hat viel Herzensfreude dir gemacht, Stet3 neu belebt der Liebe FeuerS3glut. Wie ho< Al3 fern Der Ruf Wie ſahſt Durd< die Und viele
hat's nod) vor kurzem dich beglüct, aus Afrika von Negern, ſchwer bedrüct, erſc<holl um Licht in ihrer Nacht! du da die Türen offenſtehn, wir könnten mit dem Wort eingehn retten aus de3 Teufel3 Macdhtl.
So hat der HErr dein Werk und all dein Wort Geſegnet weit und breit, von Ort zu Ort;z Du durfteſt ſhauen wundervolle Frucht. Wa3 Hand und Mund gewirkt durc<h Gotte3 Geiſt Und alle3, wa3 da8 Werk de3 Höchſten preiſt: Im Himmel ſteht e3, Gott zu Lob, gebucht. Wohl trauert unſer Herz, daß nur zu bald
Dein
Gott
dem
treuen
Dienen
machte
halt,
y
Dein Mund ſich ſchloß, die Feder nicht mehr ſchreibt; Doch danken wir dem HExrrn
für all dein Tun
Und freun uns, daß dein Herz bei ihm darf ruhn,
Wie dein Gedächtnis hier im Segen bleibt. ' ; O. R. H-T-
Die
Blijſions-Taube.
5
Seelenſtille.
Auch Mohren ſollen ſelig werden.
An Stelle unſer38 verdienten Miſſion5direktor3 Drewe3 müſſen wir wenigſtens dieſe Nummer beſorgen. Wir hatten gerade P. O. N. Hüſchen gebeten, uns bei der Füllung dieſer Nummer behilflich zu ſein, da gefiel es dem lieben Gott, unſern begabten Dichter nad) kurzem Leiden unter die Seligen zu verſeten. P. Hüſchen hat die Leſer der „Taube“ und anderer kirhlichen Blätter mit gar manc<hem ſeiner Gedichte erfreut. Kurz nac< P. Drewes' Tod brachte er da3 Gedicht über deſſen Hinſcheiden für dieſe Nummer. Wir baten ihn dann, eine kurze Leben3beſhreibung des Miſſion35direktor5 zu liefern. Dazu erklärte er ſich aud) bereit, aber bald darauf ließ er uns die Nachricht zukommen, daß er ernſtlich erkrankt ſei. Am 20. März iſt er eingegangen in die Ruhe der Kinder Gotte3. Bei der Leichenfeier in der Kirche Zum Heiligen Kreuz hielt ihm P. E.T. Lange die Leichenrede über Mal. 2, 6. D.R. Kretſchmar widmete ihm darauf einen Nachruf im Namen des Weſtlichen Diſtrikt3 und der hieſigen Paſtoralkonferenz. Dabei verlas er ein in einem andern Blatt vor mehreren Jahren erſchienenes Gedicht des Entſc<hlafenen, das eine fromme Chriſtin zum fleißigen Gebrauch in ihr Andacht8buch gelegt hatte. Wir bringen es als einen Beweis ſeines in Gotte3 Wort wohlgegründeten Glauben3 in einer Zeit großer Trübſal. E35 wird, das wiſſen wir, au von unſern Leſern gern geleſen werden und beſonder3 Kreuzträgern ſehr tröſtlich ſein. „Seelenſtille“ iſt der Titel dieſes Gedichts.
Wie gewiß dieſe Wahrheit iſt, erkennen wir auch aus Zeph. 3,10, wo der HErr dur< den Mund des Propheten ſpricht: „Man wird mir meine Anbeter,
In dir, mein Gott, wird meine Seele ſtille; Du biſt e8, der int Leid mir helfen kann. Dein ewig guter, treuer Gnadenwille Geht ſicherlich mit mir die rechte Bahn, Die rechte Bahn, die meine Seele rettet Und ſie an ihre ew'ge Heimat kettet. Bewahre mich vor Ungeduld und Toben, Wenn deine Hand mein arme38 Herz erfaßt! I< ſollte dich fürwahr im Kreuz noch loben, Weil ſanft dein Joch und leicht iſt deine Laſt. Nicht3 ſchafft für meine Seele größern Segen, Al3 betend dir mein Leid ans Herz zu legen. Nur au38 der Nacht erſteht der morgenhelle, Der ſonnengoldne Tag, der mich erfreut, Und nur die wogenſtille Hafenſtelle Dem Schiff ein ſichres Ankerpläßc<hen beut. So winkt auch mir an jenem Freudentage Die Hafenruhe nach des Lebens Plage. Zu
dir,
Wenn Dein
mein
Gott,
iſt meine
auch der Leib mit Sturm
iſt die
Kraft,
und
dein
Seele
ſtille,
und Wetter
iſt auch
der
kämpft.
Wille,
Der alle meine Seelenfeinde dämpft. O ſchenke mir, ſolang ich leb' hienieden, In Kreuz und Leid den ſtillen Himmelsfrieden!
T. F. W.
nämlich
die Zerſtreuten
von
jenſeit
des
Waſſer3
im
Mohrenlande, herbringen zum Geſchenk.“ An dieſe Worte haben ſicherlich auch unſere Chriſten in der Synodalkonferenz gedacht, als ſie vor fünfzig Jahren das Werk der Negermiſſion in Angriff nahmen. Aber es iſt nicht überflüſſig, uns dieſe herrliche Verheißung immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Mohrenland oder Äthiopien nennt die Scrift jene Länderſtre>en im Dunkeln Afrika, wo der größte Teil von Negern, von Nachkommen Ham, bewohnt
wird. Viele von ihnen ſind ſchon vor dreihundert Jahren von jenſeit des Waſſers zu uns herübergebracht und hier als Sklaven verkauft worden. Jahrhundertelang waren ſie hier elende Knechte, bi3 ihnen die Freiheit erkämpft wurde. Gegenwärtig ſind dieſe Mohren über unſere ganzen Vereinigten Staaten zerſtreut. Gott hat uns dieſe verwahrloſten Schwarzen hier vor die Füße gelegt, damit wir un3 ihrer erbarmen und ſie dem HErrn darbringen. Und der HErr der Kirc<he weiß, daß „man da3 tun wird“. Daran zweifelt er nicht, das weiß er ganz beſtimmt. Er weiß: Sobald mein geiſtliches Zion, die <hriſtlihe Kir<e, erkennt, daß ich der Heiland aller Menſc<en bin, wird ſie mir aud die fludbeladenen Söhne und Tödter Hams3, die Mohren, herbringen, damit aud) ſie mein eigen werden und in meinem Reiche ewig mit mir leben. Und weil unſere liebe lutheriſ<e Kir<he dieſen Willen Gottes erkannt hat, ſo hat ſie e3 für ihre heilige Pflicht angeſehen, Miſſion unter dieſen verlornen Schafen zu treiben, und hat geſagt: Ja, HErr, das wollen wir tun; dein Reid) ſoll au<h zu dieſen Heiden kommen. Auch Mohren ſollen ſelig werden. Wie ſollen ſie aber zu dieſer Seligkeit gelangen? Der Heiland ſagt: „Man wird ſie mir herbringen.“ Wa3 aber hergebradht, zur Herde Chriſti herzugebra<ht, werden muß, das iſt nod) nicht ſein, das kennt JEſum nod) nicht, das iſt no< ferne von ihm, nod) entfremdet von dem Leben, da38 au3 Gott iſt. Und ſo ſteht es ja unter den armen Negern. Ihr geiſtliches Elend iſt groß. Sie ſind von Natur blinde Heiden, kennen weder Gott no< Chriſtum, weder ihren Jammer nod) da38 Heil, das ihnen dur<h" Chriſtum erworben worden iſt. Sie ſind von Natur keine Anbeter de38 wahren Gottes, ſondern elende Gößendiener, die ihre Knie vor Holz und Stein beugen und nach ihren eigenen Lüſten wandeln. Sollen
Die Miſjſions-Taube.
92
ſie alſo dem HErrn dargebracht werden, ſo muß; Miſ-
ſion
an
ihnen
getrieben
und
ihnen
das
Evangelium
von Chriſto verkündigt werden. Nur ſo können ſie GotteSanbeter, wiedergeborne und gläubige Chriſten, werden, die JEſum als ihren Heiland annehmen, Frieden mit Gott finden und ihm dienen in heiligem S<hmud. Damit iſt allen Chriſten und der geſamten Kir<e das Werk der Negermiſſion auf die Seele gebunden. E35 muß uns allen HerzensSſa<he ſein, aud)
Eine Eine der zwanzig
Elementarſchulen,
Schule
hat es an ſeinem Segen wahrlich nicht fehlen laſſen. Tauſende von Negern haben durd< Gotte3 Gnade ihren Heiland kennengelernt, beugen ihre Knie vor ihm, ſingen ihm Lob und Preis und dienen ihm mit Freuden. Schauen wir uns die letzte Statiſtik an, ſo finden wir, daß unſere Negermiſſion ſi< über 15 Staaten unſers Landes (Piney Woods, Miſſ., eingeſchloſſen) erſtre&t, daß 75 Gemeinden und
Predigtſtationen
im weſtlichen
mit
nahezu
8,000
Seelen
Teile Afrikas.
die uns von den Jbibio3 in Aſrika angeboten worden ſind für den Fall, daß wir ihrem Ruſe „Kommt herüber nac Ibeſilpo und helſt uns!“
ihnen das Wort de3 Lebens zu bringen, ihre Rettung auf betendem Herzen zu tragen und mit unſern Händen die Mittel darzureichen, daß ſie Miſſionare beXommen, daß ihnen Kirchen und Sculen erbaut werden und gerettet werde, wa3 nod zu retten iſt.
Jawohl, auch Mohren ſollen ſelig wer„den. Die Miſſion, die wir unter ihnen treiben, iſt ein jeliges Werk, wodurd die Verheißung de3 HErrn in Erfüllung geht. Was3 der HErr hier vorausverkündigt hat, iſt un8 zur Tat geworden. Gott hat un8 gewürdigt, ihm in dieſem Werk zu dienen. Und er
unter
folgen:
unjerer Pflege ſtehen, daß die Beiträge unſerer lutheriſ<en Neger während des Jahres 1930 ſich auf 339,595.77 beliefen, daß auf unſern Anſtalten 171 Studenten und Schüler von 13 Profeſſoren in dem einen, das not iſt, unterwieſen werden und daß dieſe Negerdriſten troß ihrer Armut ſ<on mehr als 36,000 für die geplante Afrikamiſſion geſammelt
haben. Wel<e Ströme göttlichen Segens8! Der HErr hat ſeine Verheißung gehalten: „Das Land bringt Frucht und beſſert ſich.“ Welc<he Gnade und Ehre, in dieſem Werk Gottes Mithelfer zu ſein!
mr
H
Die
Hiſſions-Taube.
Und wie hod) iſt dieſes Werk in des Heilande3 Augen geachtet! Er ſagt: „Man wird mir meine Anbeter herbringen zum Geſc<enk“, das heißt, zum angenehmen Opfer, als eine köſtliche Frucht ſeiner
ſauren
winn
ſeines
Erlöſungsarbeit,
als
eine
ſelige Beute
ſeines bitteren Leiden3 und Sterbens, als reichen Geheißen
Kampfes
und
herrlichen
Siege3.
Sſt das nicht etwas Großes? Wie hod) ſchätzt der HErr die Seelen der Neger, für die er ſich ſelbſt zum Opfer
dargebracht
hat!
Und
nun
wollten
wir
uns
nicht freuen, ihm in der Darbringung geretteter Mohren ein kleines Gegengeſchenk zu machen, und mit allem Eifer in dieſem ſeligen Werke fortfahren? Gewiß wollen wir das. Wer ſelber ſein Heil in Chriſto gefunden
hat,
der
kann
es
ja
nicht
laſſen,
Heiland in dieſem Werke zu dienen. Und dazu kommt noh, daß der HErr Text
ſeine
große
Freude
über
ſeinem
in dieſem
dieſes Werk
zum
Ausdruc bringt, wenn er mit bewegtem Herzen ausruft: „Man wird mir meine Anbeter herbringen zum Geſchenk.“ Der Heiland iſt fröhlich darüber, daß das Panier des Kreuzes auch unter den Mohren aufgerichtet wird, daß die Sonne der Gerechtigkeit auch über Hams Nachkommen aufgeht, daß aud) aus dieſem verwahrloſten Volk ihm Kinder geboren werden wie der Tau aus der Morgenröte. Wohlan denn, ihr lieben Leſer, dieſe Freude de3 HErrn über die Seligma<hung der armen Sc<hwarzen entzünde auch unſere Herzen je mehr und mehr, damit
wir
gern
treue
Mitarbeiter
in
dieſem
Werke
werden und die gegenwärtige MiſſionSbewegung in unſerer Synode aud auf die Negermiſſion aus8dehnen! Rufen wir einander getroſt zu, was vor vielen Jahren der ſelige Präſes Schwan im „Lutheraner“ ſc<rieb: „Vorwärt3 in Gottes Namen! Stellt Arbeiter an! Schafft Raum! Baut Kirc<hen! Hier iſt mein Beitrag! Soll, will's Gott, nicht der leßte ſein. Ihm ſei die Sache befohlen!“ Ja, ihr teuren Miſſionsfreunde: Verachte keiner unſre Mohren! Vieltauſend ziehn zu Gottes Toren An jenem Tag mit Jauchzen? ein. Drum auf, ihr Chriſten, werdet munter Und laßt getroſt das Net hinunter! Auch Mohren ſollen ſelig ſein.
O.R. H. |
Etwas Ein
Glied
aus Miſſiſſippi.
der St. Paulsgemeinde
hier in New
Orlean8, das jekt in Pa33 Chriſtian im Staate Miſ-
fiſſippi wohnt, hatte den Unterzeichneten wiederholt gebeten, doh einmal nad) Pas38 Chriſtian zu kommen,
um dort zu predigen.
Dieſe Stadt, am Golf gelegen,
53
iſt ſechzig Meilen
zählt mehr
als
von
3,000
New
Orleans
Einwohner,
entfernt.
Sie
die der Mehrzahl
nac) Neger ſind. Der Unterzeichnete ſuchte 14. Dezember vorigen Jahres die Stadt auf.
am An
dieſem Tage, der ein ſc<höner, ſonnenheller Tag war, hatte er vormittags einen Leichengotte3dienſt in Long Beach, Miſſ. Nach dem Begräbnis fuhr er mit ſeinem Auto nad) Pa35 Chriſtian. Dort lernte er durch
eins ſeiner früheren Glieder, Herrn Henry Johnſon, 30 Neger kennen, mit denen er ſic<h über JEſum und die lutheriſche Kirc<e beſpra<ß. Einige von ihnen waren ſ<on durd< die “Lutheran Hour" mit der lutheriſchen
Lehre
etwas
bekannt
geworden.
Dieſe
Leute waren ſehr erfreut, als ihnen geſagt wurde, daß die
lutheriſche
Kirche
von
nun
an
in
dieſer
Stadt
Gotte5dienſte abhalten werde. Bislang haben ſie ſich fein regelmäßig zu den Gottesdienſten gehalten. Eine ältere Frau beſikt hier ein Kirc<gebäude, da3 jetzt nicht von ihrer Kir<hengemeinſc<aft benußt wird. Als der Unterzeichnete die Frau aufſuchte, um die Kir<he zu mieten, ſagte ſie, für unſere Gotte5dienſte durc< das Radio ſc<on günſtig geſtimmt, zu ihm: „Wenn Sie da3 Wort Gottes in ſol<her Reinheit verkündigen, wie ich e3 über das Radio vernehme, ſo vermiete ich Ihnen die Kir<e für 50 Cent5 den Sonntag und werde ſelber die Gottesdienſte beſuchen.“ Sie hält ihr Verſprechen, nimmt an den Gottesdienſten teil und bringt aud) nod) andere mit. Am 12. Januar ſind eintauſend Briefbogen, die unſere erſten Gotte3dienſte anzeigten, na< Pa33 Chriſtian verſandt worden. Sie wurden jedod< nicht ſo verteilt, wie e3 hätte geſchehen ſollen. Am 18. de3 Monats hielten wir unſern erſten Gotte3dienſt dort ab. Zwanzig Zuhörer hatten ſich eingefunden. Vier von ihnen waren ſc<on in New Orleans Glieder unſerer Miſſion geweſen. Na< dem Gotte3dienſt folgte eine Unterredung über die lutheriſche Kir<e, Verteilung lutheriſcher Traktate, des Johanne3evangeliums und des AMisSionary Lutheran. So lernten wir einander beſſer kennen. Am Nadmittag ſuchte der Miſſionar ſolche auf, die er im Dezember kennengelernt hatte, aber nicht zum Gotte3dienſt gekommen waren, wie ſie es verſprochen hatten. Im Februar wurden alle, deren Adreſſen der Miſſionar hatte, auf. den 15. durd< Poſtkarte eingeladen. E3 war die3 ein regneriſ<er Tag, aud waren etlihe durd) Krankheit am Kommen verhindert worden; aber 16 hatten ſid) dod) eingeſtellt. Hier paſſierte es, wa3 in der Anfang3zeit in Ala-
bama aud vorgekommen iſt, daß ſich die Leute mit einer
Predigt
nicht zufrieden
gaben
und
um
eine
Die
594
Miſſions-Taube.
zweite baten. Die Bitte wurde ihnen gewährt. Mehr al3 zwei Stunden dauerte der Gotte3dienſt, und fröhlich gingen die Leute ihrer Wege. Im März kamen ſie wieder und bradten andere mit. Am 13. März, einem Freitag, reiſte der Miſſionar wieder nad) Pa83 Chriſtian, um Leute aufzuſuchen und Anzeigen für den Gotte3sdienſt zu verteilen. Am Sonntag
wurden
zwei Gotte3sdienſte gehalten, die von
je 23 Zuhörern beſucht wurden. Alle Anweſenden ſprachen ihre Freude darüber aus, daß ſie nun Gelegenheit hätten, von ihrem Heiland zu hören. Während
der
Sommermonate
gedenkt
der
ſionar die Leute von Haus zu Hau3 aufzuſuchen. E. H. Wildgrube.
Immanuelskonferenz, Dies
verſammelt
Miſ-
in High
re<ts): John W. P. C. J. Roberts,
Vor einer Reihe von Jahren trat ein kleiner Negerjunge in unſere Bethlehem3ſc<ule ein, der auf den erſten Bli> da3 Mitleid eines genauen Beobad<ter3 hervorrufen mußte. Der Junge war ſcheinbar nicht ganz normal, obwohl man nict gerade ſagen konnte, daß er unzurehnungs8fähig ſei. Das Mitleid für den armen Kleinen wurde um ſo reger, wenn man bemerkte, wie er ſich anſtrengte, um.hauptſächlich dem Unterricht in der bibliſchen Geſchichte und im Katedi3muSs folgen zu können. IJ ſehe ihn heute nod) vor mir ſiken, wie er ſid) bemühte, das Geſagte zu faſſen, und wie er, wenn er die Zehn Gebote her-
jagte, dabei den Kopf hin und her drehte, um Wußte
ſo ſchnellte
drehte den Kopf vor Aufregung und Freude hin und her, bi3 er ſ<ließlic) die Antwort ſtoßweiſe herau3brachte. Eine ganze Reihe von Bibelſprüchen wußte er auswendig, aber beim Aufſagen gerieten ihm die Worte dur<einander. Man mußte den armen Kleinen gern haben, aber er bereitete dem Lehrer dur< ſeine Eigentümlichkeiten aud) viel Sorge und Not. Dieſe Eigentümlihkeiten wurden immer au3geprägter, je älter der Junge wurde. Dazu kam dann, daß er nur zu oft von den andern Kindern gene>t und gehänſelt wurde. Gewöhnlid) lief er dann in großem Ärger davon. Scließlid fing er an, der
Point, N. C., am
13. und abgenommen
14. Februar. hat.
Dr. H. Nau, Prof. Wm. Gehrke, P. John Alſton, P. Melvin Holſten, Fuller, P. L. G. Dorpat, P. I. A. Hunt, P. J. E. Shufelt (Ortspaſtor). Malloy, P. P. D. Lehman, Prof. W. Kampſc<midt, Prof. Hugo Meibohm, P. Felton Vorice, P. F. H. Foard, Prof. Walter Beck.
Etliche8 aus dem Leben eine38 Negermiſſionar3.
ſäglihe Mühe.
in der bibliſchen Geſchiht5ſtunde,
er einfa< empor, ob er gefragt war oder nicht, und
iſt eins der lekten Bilder, die Miſſionsdirektor Drewes
Erſte Reibe (von linl3 na<h P. W. O. Hill (Vorſiber), P. Zweite Reibe: P. H. Bates, P. G. S.
Teinen Fehler zu machen.
Frage
ja
E38 koſtete ihm dies un-
er eine Antwort
auf
eine
Scule fernzubleiben und ſich in der Nac<hbarſchaft herumzutreiben. Sah man ihn dann und ging auf ihn zu, ſo jagte er wie ein geheßte3 Reh auf und davon, nur um ein paar Minuten ſpäter wieder von einer andern Seite her aufzutau<hen. Seine Tante, die ſich ſeiner angenommen hatte, konnte nichts mehr mit ihm anfangen. Scließlid ging er ihr ganz au3 dem Wege und kam nadt38 niht mehr heim. Bald darauf merkten wir, daß er nachts unter dem Sculgebäude ſc<lief. Dort hat der arme Junge oft an bitterkalten Nächten auf dem bloßen Pflaſter gelegen. Mandmal ſuchte er ſich einen alten Sa> al3 KopfFiſſen, und dieſer verriet uns dann am Morgen, daß er ſich wieder dort einquartiert hatte. Lauerten wir ihm auf, ſo erſchien er niht; ſu<hten wir nah ihm, ſo war er nirgend3 zu finden. Wir mußten uns ſc<ließlich an die Polizei wenden aus Furcht, er würde
Die
HWiſſions-Taube.
uns die Schule einmal in Brand ſteXen. Er wurde dann in da3 “waifs* home" gebraht; aber da nichts gegen
ihn vorlag,
wurde
er immer
wieder
entlaſſen.
Sein Bett im Haus ſeiner Tante blieb unberührt. Er ſchlief, wo er einen Unterſchlupf fand, und aß wa3 und wo er e3 fand. Endlid) entſ<wand er gänzlich unſern Augen, und wir waren im Herzen eigentlich dankbar, der Not mit ihm enthoben zu ſein. Etliche Jahre waren darüber hingegangen. Da kommt eines Sonntag38 nac< dem Gotte3dienſt ein kleines Mäd<en zu mir und ſagt: “Pastor, do you remember Lynn H.?* Sd erinnerte mid ſofort de3 Jungen, weil er von den Kindern faſt nie ander3 al3 “erazy Lynn" genannt wurde. Das Mädchen teilte mir mit, daß er überfahren worden ſei und ſ<wer verletzt im Hoſpital liege. Dort fand i<h ihn im unruhigen
Fieberſc<lum-
mer, den Kopf hin und her wiegend wie früher
99
davon, ähnlich wie er früher ſelber körperlich von un3 flüchtete, wenn er uns5 erſpähte. Ein ſc<were3 Laſtautomobil iſt dem armen Jungen über den Leib gefahren. Wie dur ein Wunder Gottes iſt ſein Leben erhalten geblieben, vielleicht lang genug, daß er ſich deſſen wieder erinnert, der einſt in der Schulzeit dur< das Wort vom Kreuz Einzug in ſein Herz hielt. Seinem armen Leib iſt wohl kaum mehr zu helfen, aber ſein Heiland, der aud) für ihn am Kreuz geſtorben iſt, ſorgt nah
ſeiner
unausſprechlich großen Heilandsliebe gewiß dafür, daß ſeine arme Seele ſelig wird. G. M. Kramer.
der
Anſprache
neuen
bei der Einführung
Miſſionsleiter
der
Neuguineamiſſion.
lutheriſchen
in der Neligionsſtunde. Fragend und ſcheu ridteten ſich ſeine Augen,
Nac< Eröffnung mit Gebet und Geſang und Verleſung des 12. Kapitels des Römerbrief3s hielt der abgehende Senior der Neuguineamiſſion folgende
ſ<lug, auf mich.
wir mit mehreren Änderungen und Auslaſſungen wiedergeben: Alle3 Tun des Chriſten ſoll geheiligt werden dur<h Gottes Wort und Gebet. E3 iſt gewiß ein wichtiges Vornehmen, das uns heute obliegt bei der Einführung neuer Leiter auf dem Felde der lutheriſ<en Miſſion auf Neuguinea. Al3 ich die Heilige Schrift dur<hſuchte nah einem paſſenden Gotte3wort für unſere heutige Feier, da blieb iH hängen an dem zwölften Kapitel des Römerbriefe8, das wir ſoeben gehört haben. Dieſes herrliche Kapitel trägt die Überſchrift „Chriſtliche Leben3regeln“. Wir wollen dieſe Überſchrift ganz leiſe abändern in „Miſſionariſche Leben3Sregeln“. I< will mich nun nicht vermeſſen, dies überaus Da3 wäre reihe Kapitel nah Würden au3zulegen. müßte Dazu ja unmöglich in einer kurzen Anſprache. man ſc<on ein ganze8 Büchlein ſchreiben. J< will nur au3 der reihen Fülle unſer3 Textkapitel3 einige Regeln für Miſſionsleute herausgreifen und in etlihen Worten ſie <harakteriſieren. Sie ſeien uns gleichſam edle Perlen aus der unergründlichen Tiefe de3 göttlihen Wortes, da3 wie ein Meer der Wahrheit und Barmherzigkeit vor un3 wallt, köſtliche Edelſteine, leuchtende Diamanten, aus dem unerſc<höpflihen Bergwerk der Heiligen Schrift. Sie werden ein helles Licht werfen auf Aufgaben und Pflichten für uns alle.
Za| - als
er
ſie
endlich
auf-
„Lynn,
kennſt du mich noh?2“ „3a, ic kenne did), aber ich weiß jekt deinen Namen nicht.“ IJ< erinnerte ihn an die Schule. Da kam ihm alles wieder ins Gedähtni35. Ih redete mit ihm von Ein ſe<Ss8jähriger Knabe in High Point, ZJEſu. DO, von dem der in allen Sitzungen der Konhatte er in der Schule ferenz zugegen war. gehört. Als id) anfing, ihm den herrlihen Sprud) „Alſo hat Gott die Welt geliebt“ vorzuſagen, da faltete er ſeine Hände und ſagte ihn ohne Anſtoß ganz her. Dann erinnerte ich ihn an den Spruc, den er gelernt hatte: „Das Blut JEſu Chriſti, des Sohnes Gotte3, macht uns rein von aller Sünde.“ Er hatte ihn nod) nicht vergeſſen. Aber hier mußte der arme Kopf wieder mit Wiegen nachhelfen, damit die Zunge die Worte ausſprehen konnte. Er meinte dann, er mödte ſeine früheren Lehrer ſehen, und auc<h die Schulkinder ſollten in38 Hoſpital kommen und ihn beſuchen. So lange war ſein armer Kopf bei der Sade geDann bettelte er um Geld; er wolle ſich blieben. ice-ceream faufen. I< verſprach ihm, e3 für ihn zu beſorgen, mußte ihm aber wiederholt verſihern, ehe er midh gehen ließ, daß i<h es ihm ſelber bringen 'No<h einmal betete er die beiden genannten wolle.
Sprüche mit mir, dann jagten ſeine Gedanken wieder
Anſprache
an
die
neuerwählten
Miſſionsleiter,
die
Nachſtehend ſeien nun zwei Perlen, zwei Edel-
Die
56
Miſſions-Taube.
ſteine, genannt und vorgezeigt: Opferſinn und Demut. Opferſinn iſt alſo das erſte, was id) hervorheben will. Der wohlbekannte und berühmte Miſſionar Livingſtone wollte das Wort „Opfer“ verpönt wiſſen aus dem miſſionariſchen Sprac<hgebrau<h, und zwar um des Mißbrauchs willen, der damit getrieben wurde, wo
jeder gern
von
dem
Opfer
[prad),
das
er für das
Miſſion5werk gebracht habe, indem er das und jene3 aufgegeben, auf dieſe und jene Annehmlichkeit in Heimat und Vaterland verzichtet habe, um in den Miſſionsdienſt ins ferne Heidenland zu ziehen. Für das Miſſionswerk zu geben, am Miſſion3werk zu arbeiten, da3 ſei nicht Opfer, meinte Livingſtone, jondern vielmehr Gnade, und das ſollte allen Miſſionsleuten an der Front und hinter der Front zu Gemüte geführt werden. Ja, es iſt Gnade, am heiligen Miſſion5werk mithelfen zu dürfen. Der Miſſion35beruf iſt ein ſeliger Beruf, weil er ſolchen, die ohne Chriſtum ſind, das Wort des Heils verkündigt. Wer mit ganzem Ernſte trachtet nad) dem Reiche Gottes und nad) ſeiner Gerechtigkeit, dem läßt der HErr aud) das Notwendigſte für dieſes Leben zufallen. So hatten aud die Jünger des HErrn ihrem Meiſter zu bekennen, daß ſie in ſeiner Nachfolge niemals Mangel hätten zu leiden brauchen. Da3 Gleiche haben aud) wir alten Miſſion3leute auf Neuguinea mit Dank und Freude au3zujprehen: HErr, wir haben nie Mangel gehabt. Wenn der heilige Apoſtel ſagt: „JI ermahne eud), liebe Brüder, durd) die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, da3 da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ſei, weld<he3 ſei euer vernünftiger Gotte35dienſt“, ſo hat in dieſem Zuſammenhang das Wort „Opfer“ einen ganz andern und höheren Sinn. Ein ſol<' Opfer ſollen und müſſen wir bringen, wollen wir ander3 rechte Chriſten und Miſſionsleute ſein. Die Heiden brachten ihren Göttern und Gößen allerlei äußerliche Opfergaben dar, aud blutige tierij<e Schlachtopfer, an manden Orten ſogar grauſige Menſchenopfer. DaZ alles aber waren lebloſe, gleichjam tote Opfer. Lebloſe Speiſe- und Tieropfer brachte au Js5rael im Alten Bunde dem wahren und lebendigen Gott dar, jedod) als Vorbild auf das wahrhaftige, lebendige und einmalige Opfer de3 Sohne3 Gottes zum Heil und. zur Rettung der ganzen Sünderwelt. An dieſe große Barmherzigkeit Gotte3, daß er ſeinen eingebornen Sohn in die Welt geſandt hat, um ſie ſelig zu machen, erinnert der heilige Apoſtel die
Chriſten zu Rom und ermahnt ſie, aber auch uns zum
rechten Opferſinn, zur Selbſthingabe an unſern barmherzigen HErrn und Heiland. Wir ſollen uns ſelbſt, Leib, Seele und Geiſt, Gott weihen zum heiligen, lebendigen Opfer; das iſt ihm wohlgefällig. Unſer "Heiland hat uns mit ſeinem teuren Blute zum Eigentum erkauft. Forthin ſoll daher unſer ganzes Weſen und Leben mit allen Gaben und Kräften ihm zur Verfügung ſtehen, und wir ſollen es für eitel Gnade halten, daß wir unſerm Heiland und Erlöſer am Werk der Miſſion dienen dürfen; ja wir ſollen ihm danken, wenner uns in dieſem Werke brauchen kann. Ihm ſo dienen zu dürfen, ſei uns der ſchönſte Lohn, und ſei es au< nur nod) bei dem Geräte und als Handlanger. Glücklich können ſich diejenigen ſchätzen, die an der Front ſtehen bleiben können bis zuleßt. BiSher hat der HErr uns gar freundlich geführt auf unſerm Arbeitsfeld. Er hat uns allezeit täglid) und reichlid) verſorgt, beſchüßt und behütet. E3 kann aber gar bald aud) no<h ander3 kommen. (E35 mögen jhwere Zeiten eintreten. Die Stunde der Verſuchung und der Trübſal, die in den letzten Zeiten über den ganzen Erdkreis kommen wird, ſcheint nahe zu ſein. Da3 Weltweſen wird zu arg gerade in den Landen der ſogenannten alten Chriſtenwelt, und es dringt ganz heillos aud in die Miſſionskreiſe ein, daheim und draußen. Bald mögen die Arbeiter auf dem Miſſionsfeld den rec<hten Opferſinn beweiſen und große Entbehrungskraft üben müſſen, wenn etwa der re<hten Kräfte und der notwendigen Mittel immer weniger werden. Alsdann möge St. Pauli Exempel uns hell voranleuchten, der alles vermochte durd) Chriſtum, der ihn ſtark madte, daß er konnte ſatt jein und hungern, übrig haben und Mangel leiden. Nedhter Opferſinn ſoll uns Miſſionsleute erfüllen, nicht aber eitler Weltſinn. Al35 ernſte Chriſten und rec<hte Miſſionsleute wollen wir uns nicht der Welt gleichſtellen. Wie eine alle3 verſ<hlingende Sintflut geht ja die ungeheure Welle de3 Weltſinnes über alle Miſſion3länder hin. Wir vernehmen da3 Brauſen der ſ<hmußigen Wellen ſchon auf unſerm entlegenen Neuguinea, in dem zuchtloſen Weſen vieler unſerer jungen
Leute, die von Überſee heimkehren gern
und ſic; nur
zu
gegen alle gute Ordnung auflehnen. Möge der antichriſtiſc<e Feind do< ja nicht Bundesgenoſſen finden in unſern eigenen- Herzen und eigenen Reihen! Mögen wir nicht aus unſerer eigenen Feſtung entfallen, damit wir nicht mit ſtumpfen
Waffen gegen den Feind kämpfen, zum Ürgerni3 und Anſtoß
der befohlenen
Seelen
in unſern
Miſſion3-
gemeinden!' Es ergeht an un3 der ernſte Mahnruf: Stellt euch nicht dieſer Welt glei, zieht aus [DOIT
Babel, ſondert euch ab!
:
Die
Hijſions-Taube.
„Stellet euch nicht dieſer Welt glei<!“ ruft der heilige Apoſtel Paulus uns Miſſionsleuten zu. So ſollen wir auch nicht die töri<hten Moden fleiſhlichgeſinnter Weltleute nachäffen, die von den in Sünden vermoderten und in Laſtern verfaulten Weltſtädten her ihren heilloſen Läuf nehmen über die ganze Welt, jondern wir ſollen vielmehr prüfen, wie wir in allen Dingen Gott gefällig wandeln mögen, würdig dem heiligen MiſſionsSberuf, in wel<en Gott aus Gnaden uns hineingeſtellt hat. Nicht Weltſinn, ſondern vielmehr neuer göttlicher Sinn erfülle uns, der un3 helfe prüfen, wa3 in allen Dingen der Wille Gottes an uns jei, der gute, der wohlgefällige und der vollkommene Gotte5wille. Wir ſollen immer völliger werden, erleuchtet, geleitet und getrieben von dem heiligen Gotte3geiſt, der allein es in uns wirken kann, daß wir immer eifriger und treuer dem leben, der für uns geſtorben und auferſtanden iſt, und immer gewiſſenhafter
die
Werke
unſer5
Berufes
ausricten.
Wenn ſold) ein hingebung3voller Opferſinn alle beſeelt, die Freunde des Werkes daheim, die Arbeiter auf dem Feld, Leiter und Geleitete, dann, aber auc nur dann wird das Werk erfreulid) weitergehen und gedeihen
fönnen.
Wir kommen nun zur zweiten miſſionariſchen Lebensregel, der Demut. Der heilige Apoſtel gebrau<t in unſerm Texte nicht dies kleine Wörtlein ſelber, aber er redet klar und deutlid) von der Sa<he: Niemand ſoll weiter von fid) halten, als ſich's gebührt zu halten. Ein jeder ſoll vielmehr von ſich mäßiglid halten, ein jeglicher, nad) dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glauben3. Die Demut kann gar trefflid) helfen, ſowohl Leitenden al35 aud) Geleiteten die Aufgaben und Pflichten im heiligen Beruf redht zu erfüllen. Denken wir dod) daran, wie unſer vollkommener göttlicher Erlöſer von ſich ſagt: „Lernet von mir, denn ic bin ſanftmütig und von Herzen demütig!“ Da wir einen ſolc<hen Lehrmeiſter in der Demut haben, ſo ſollte es uns leicht werden, rec<t gering und klein zu erſcheinen in unſern eigenen Augen, wenn wir aud) an leitender
Stellung
uns
befinden.
Wieviel
mehr
als unſerm
HErrn vom Himmel ziemt uns Erdenwürmern, uns ſ<waden, unvollkommenen Menſchen, der Sinn tiefſter Demut! "„Alle3, wa3 ich bin und habe, "großer Gott, iſt deine Gabe“, ſo ſollen wir demütig mit dem frommen
Dichter bekennen. Und
der HErr
)
ſelber mahnt uns ja: „Ohne mich
könnt ihr nichts tun.“ Alle3, wa3 wir ſelber zu eigen haben,
iſt nur Sünde
und Unvollkommenheit.
Das
Gute an Gaben und Kräften, an Fähigkeiten und
Fertigkeiten, da8 wir beſizen, haben wir von Gott
97
empfangen. Bei richtiger Selbſterkenntnis müßte die Tugend der Demut uns leiht werden. Da3 natürliche Menſc<enherz jedoch iſt immer ho<hmütig. Nur die Gnade kann e3 umändern. Demütiger Sinn ſollte ſich bei jedem Miſſion3arbeiter finden. Fehlt bei ihnen die rechte <riſtliche Demut, ſo werden ſie ſchwer leitbar ſein, und ihre eifrigſten Arbeiten können Gott nicht gefallen. Ebenſo wird ein leitender Miſſionar ohne Demut und Sanftmut, Geduld und Gelindigkeit ſic) ſeine Leitung3aufgaben ungemein erſchweren; ja in vielen Fällen kann er ſie ſich geradezu unmöglid machen. Wie ſelbſtverſtändlih uns Demut und Beſcheidenheit ſein jollte, gibt uns der heilige Apoſtel zu verſtehen und macht es uns recht einleuchtend in ſeiner Bildrede vom Organi5mus unſers Leibes. Aud die MiſſionsSgemeinſ<aft auf dem Felde iſt ein ſol<her OrganiSmus, wo immer ein Teil auf den andern angewieſen iſt. Kein Mitglied hat alle Gaben allein, aud die leitenden Glieder nicht. Ein jedes hat ſeine eigenen Natur- und Gnadengaben, um deſto beſſer einander und dem gemeinſamen Werke dienen zu können. Ein jedes Mitglied hat aud) wieder ſeine Schranken, Mängel und Unvollkommenheiten. Die verſ<iedenen und verſ<iedenartigſten Aufgaben können nur von den verſchieden begabten Mitgliedern erfüllt werden. Fürs Ganze ſind alle die verſ<hiedenen Gaben, Aufgaben und Arbeiten wichtig und notwendig, aud) die äußeren Arbeiten, die ein Miſſionar nicht wohl tun kann, beſonders jekt nicht mehr bei der Menge der Aufgaben und Arbeiten in der Gegenwart. Um ſo mehr wollen wir uns freuen, daß wir nun für ſolc<he Arbeiten geſchi>te Brüder unter uns haben, wie für Häuſerbau, Schiffsführung, Pflanzungsbetrieb, Handel uſw. ÜÄhnlid) beſteht nun aud) bei der eigentlihen Miſſion3arbeit zwe>mäßige Arbeitsteilung. Es kann nicht jeder Miſſionar alles in allem ſein: S<ulmann, Sprahmann und Überſetzer, Gemeindemiſjſionar, Pionier uſw. Für jede wichtige Aufgabe ſchenkt Gott aud) beſondere Gaben und rüſtet die dafür be-
rufenen Männer damit aus.
So kann es au beim Miſſionswerk nicht eigentliches Regiment und Herrſ<aft geben, jondern vielmehr brüderliche und väterliche Leitung 'E3 handelt ſich ja nicht um unkundige Maſſen, die beherrſcht werden müßten, ſondern um mehr oder weniger erfahrene Brüder und Schweſtern, die der Vertretung und Leitung bedürfen. =- „Die weltlichen Könige herrſchen“, jagt Chriſtus; „ihr aber nicht alſo, ſondern . . der Vornehmſte unter eud< ſei wie ein Diener.“ Chriſtus ſelbſt iſt ja gekommen, nicht daß er ſic dienen laſſe, ſondern vielmehr, daß er ſelber den größten Dienſt uns ſündigen Knechten leiſte: die
58
Die
WMiſſrons-Taube.
Befreiung von Sünde und Schuld dur ſein ſtellvertretendes Leiden und Sterben. Darum haltet feſt an der Demut! Laßt uns ja nicht eitler Ehre geizig ſein, einander zu entrüſten und zu haſſen. Geleitete ſollen durd) Unbeſheidenheit den Leitern das Amt nicht unnötig erſ<hweren, und Leitende ſollen aud) allzeit gern bereit ſein, guten Rat anzunehmen ſelbſt vom geringſten Mitglied der MiſſionsgemeinſI<aft auf dem Felde. In der Hinſicht hat der berühmte Sciffsführer Cook, der vor langen Zeiten in der Südſee kreuzte, un3 ein gutes Beiſpiel gegeben. Auf einem Schiff iſt gewiß ſtrikte Unterordnung und unbedingter Gehorjam am Platz, und dod) nahm einmal der erfahrene Kapitän Rat an von ſeinem Sciffsjungen. In ſeinem Schiff war eine3 Tages ein böſe3- Le> entſtanden. Da3 Seewaſſer ſtrömte mit großer Gewalt in den Sciffsraum. Die Öffnung konnte von innen nicht geſ<loſſen werden. Kapitän, Offiziere und Matroſen waren ratlos. Der Untergang des Sciffe3 ſchien unvermeidlih. Da wußte der ſo gering geadtete Sciff3junge guten Rat: „Man laſſe eine ſteife Platte außen am Schiffskörper hinab.“ Wie einfach, und keiner der erfahrenen Seefahrer hatte daran gedacht! De3 Waſſer3 Gewalt hielt die Platte außen feſt über dem Le>. Innen im Raum konnten der Scciff3zimmermann und ſeine Geſellen arbeiten, und da3 Sciff war zur großen Freude der ganzen Beſatkung gerettet. : Alſo ſollen au<h beim heiligen Miſſion5werk alle Gaben und Kräfte zuſammenhelfen und einander ergänzen im demütigen Dienſt am großen Werk des HErrn, der aud) da3 Geringe und die Geringen achtet. Die obige Anſprache enthält mande3 Beherzigen3-
werte ſowohl für die Arbeiter im Felde als aud für uns, die nicht direkt „an der Front“ ſtehen.
Eine -*?
Witwenverbrennung
L.A. W.
in Jnudien.
Sampati Kuer war die Tochter des Keſho Pandey
- in Bernha,
der vor
zehn
oder
zwölf
Jahren
ſtarb.
Kurz nah ihres Vater3 Tode wurde ſie an Siddhe3war verheiratet. Doch blieb ſie nah der Verheiratung
im Elternhauſe. Als Siddhe3war erkrankte, ging ſie zu ihm und pflegte ihn bi3 zu ſeinem Tode3tage. Am
nächſten Morgen verſammelte ſich die Trauergeſellſ<aft in einem offenen Schuppen im Gehöft de3 Bezirk8öamtmanns
zu Barh.
Die
Betreffenden
waren
die Nacht vorher angekommen und trugen die Leiche
nah dem zwei Meilen entfernten Brennplaß am Fluſſe Ganges. Früh fünf Uhr ſah ein Poliziſt die Witwe neben der Leiche auf der Bahre ſitzen und er-
fuhr, daß ſie eine Sati ſei (Witwe, die ſich mit der
Leiche de3 verſtorbenen Manne3 verbrennen läßt). Der Poliziſt ging zur Polizeiſtation und ſette ſeinen Vorgeſehzten in Kenntnis davon. Dieſer machte darüber einen Eintrag in ſein Tagebud) und ging nad) dem Schuppen. Al3 er fand, daß die Leute unnachgiebig waren, drohte er, die Leiche zurüdzubehalten, bis ſie verweſt ſei. Die Witwe hörte dies und verließ die Bahre. Dieſe wurde nac< dem Fluß getragen, während die Begleitſ<haft folgte. Die Witwe aber blieb mit ihrer Magd, ihrem jüngeren Bruder und einigen Verwandten zurü>. Ein junger Mann kehrte von der Prozeſſion zurü>k und beſtieg mit den andern Zurückgebliebenen den Wagen. Sie fuhren nad) dem Brennplaßt, gefolgt von der Polizei und einer immer mehr anwachſenden Volkömenge, die laut rief: „Sati Mata ki jai!“ (Heil der Mutter Sati!) Bald ſchloſſen ſic) die Verwandten, die ſid) von der Leichenprozeſſion getrennt hatten, der Witwe an. Die Polizei verſuchte nod) einmal die Führer und die Witwe ſelbſt zu überreden, do< von der Witwenverbrennung abzuſehen. Sampati jedoc beharrte dabei, ſid) als eine re<hte Sati mit der Leiche von Siddhe3war durd) ein geheimnis5volles Feuer auf dem Sceiterhaufen verbrennen zu laſſen. Die Prozeſſion zog währenddeſſen dem Brennplatz zu. Al3 die Polizei merkte, daß ſie hier nichts vermodte, zog ſie ſic) auf die Station zurü>. Seczehn bis ſiebzehn Poliziſten eilten nun zur Brennſtelle, wo die Prozeſſion inzwiſchen angekommen war. Sie verſuchten den Anführer, Raghu Singh, zu überreden, die Leiche do<h umzudrehen, ehe Sampati und ihr Gefolge ankämen. Jener aber erklärte, er könne e3 nicht tun.
Nad) einer Stunde kam da3 Gefährt.
Sampati
ſtieg aus, badete im Ganges und machte ihre Toilette, wie e3 die alte Hinduſitte einer Sati vorſchreibt. Ihre Magd half ihr dabei, und die ganze Handlung wurde dur< einen der Anweſenden überwa<ht. Naher
nahm ſie ihren Platz auf dem Sceiterhaufen ein, die linke Hand in ihr Gewand gehüllt. Die Leiche ihres Mannes wurde auf den Holzſtoß gelegt, und ſie nahm ſein Haupt in ihren S<hoß. Einen Augenbli> ſpäter brachen die Flammen hervor. Nicht imſtande, die
Qualen zu ertragen, ſprang Sampati in den Ganges. Die Leiche wurde ihr nahgeworfen, und man rief ihr
zu:
„Ertränke dich und kehre nicht zurück!“
Troß
der Proteſte der aufgeregten Menge fuhr ihr die
Polizei in einem Boote nac<h und brachte ſie zurück.
Die
Hiſjſions-Taube.
Sie legte ſi unter einen Baum, und da3 Volk brachte ihr Opfergaben. Aber weder vom Arzt no<4 vom Richter ließ ſie ſich helfen. Au ließ ſie ſich nicht von der Polizei nach dem Hoſpital bringen. So lag ſie zwei Tage. Am dritten Tage erſchien die Diſtrikt3obrigkeit mit bewaffneter Polizei, vertrieb die Menge und brachte die Witwe ins Gefängnis. Am Tage nad) der Einlieferung ſtarb ſie. Die Menge aber errichtete am Ufer des Ganges einen Schrein zu ihrem Gedächtnis. Das engliſch-indiſQe Gericht hat die Klage der Polizei aufgenommen und dem Geſet gemäß die Beteiligten mit einer Gefängnisſtrafe belegt. Dieſe erſchütternde Begebenheit, die einem zuveruns verſtehen, wel<e Macht der Hindui3mu3 gerade aud) in ſeinen älteſten grauſamen Sitten über die einzelne Menſchenſeele und über das heidniſche Volk nod< immer auzübt. Hier handelt e3 ſich nicht nur um Ausführung rein äußerlicher Zeremonien, weil e3 das Herkommen ſo orfordert, ſondern um ein tiefinnerlihes Verſtehen der völligen Bindung de3 Weibes an den Mann und einer heroiſchen Hingabe, die aud) vor den größten Qualen nicht zurückſchre>t. Ihr Verhalten war nicht bedingt dur< Liebe oder Zuneigung =- Mann und Frau haben ja gar nicht zujammengelebt --, ſondern ſie handelte allein im Gehorſam gegen die herrſ<hende religiöſe Vorſchrift, indem ſie ſich ganz der Gottheit hingab und aufopferte, die dem Weibe in ihrem Manne nahe kommt und in ihm ihr immer gegenwärtig iſt. Hier tun wir einen Bli> hinein in der Heiden, in
des heidniſchen Weibe3 beſondere Not, die na< Er-
löſung ſ<reit. Da3 ſind Bande, die der Satan gebunden hat, von denen un3 nur der Sohn freimaden kann.
Und
au3
der Purda,
dem
indiſchen Frauengemad,
heraus dringt immer lauter der Ruf an unſere <riſtlihe Frauenwelt: „Kommt herüber und helft un38!“ Wir entnehmen dieſe Mitteilung einem Artikel von Miſſion3propſt Th. Meyner in Mayaveram, Sndien, im „Leipziger Miſſion3blatt“ . L.F.
Eine neue merkwürdige
Bibelüberſetzung.
Likewise wird joy im Himmel
ſein über einen
Sinner, der repenteth, vor neunundneunzig
8018, die der repentance nicht needen.
Jjust per-
Luk. 15,7.
So wir im light wandeln, wie er im light iſt, ſo haben wir fellowship untereinander, und das Blut
SEſu Chriſti, ſeines Sohne38, mac<ht uns clean von aller sin. 1 Joh. 1,7.
599
So concluden wir therefore, daß der people Justified werde ohne des law's Werke, allein dur<
faith. Röm. 3, 28. Jeder, der nur obige drei Sprüche lieſt, wird wahrſcheinlich entſeßt fragen: Gibt es wirklich ſo etwas wie eine derartige Bibelüberſetzung in einem ſo fur<tbaren Kauderwelſch? Allerdings gibt e3 da3, aber glücklicherweiſe nicht im Deutſchen oder im Engliſchen, ſondern in Suaheli, der Verkehr3ſprache Oſtafrikas. Dort ſind alle die Worte, die oben dur< engliſche erſetzt ſind, ſtatt mit Suaheliworten dur die entſprechenden arabiſchen Worte wiedergegeben. Die ganze Ungeheuerlichkeit einer ſol<en Überſetzung wird uns aber erſt zum Bewußtſein kommen, wenn wir auch nod) bedenken, daß e3 ſich in dem Verhältni3 des Suaheli zum Arabiſchen nicht um zwei verwandte Sprachen handelt wie beim Deutſchen und Engliſchen, ſondern um eine afrikaniſc<de (Bantu-) und eine aſiatiſ<e (Semiten-) Sprache, e5 klafft alſo zwiſchen dieſen beiden Sprachen die tiefe Kluft, die Afrika und Aſien trennt; außerdem iſt das Arabiſche al3 die religiöſe Sprache des J3lam oder Mohammedani35mu3 ganz ungeeignet, einem fremden Volk den Weg zum Verſtändni5 des Chriſtentums zu erſchließen. Wer die drei oben angeführten Sprüche aufmerkſam dur<lieſt, kann ſc<on daraus erſehen, daß kein religiöſer Begriff mit einem Wort der eigenen Sprace wiedergegeben iſt; wir finden für Freude, Sünde, Buße, Geredtigkeit, Liht, Gemeinſ<aft, Reinheit, Geſet, Glauben, wenn wir der Reihenfolge der Worte in obigen drei Sprühen nachgehen, Fremdwörter; und ſo geht e3 dur< da3 ganze Neue Teſtament hindur< und natürlid) ebenſo dur< das Alte. Man fragt nicht mit Unrecht: Wie iſt ſo etwas, eine ſo merkwürdige kauderwelſ<e Bibelüberſezung, möglid) geweſen? So ſ<reibt im Leipziger „Ev.-Luth. Miſſion3blatt“ P. Karl Röbl, ein ausgezeichneter Kenner der Suaheliſprahe, erklärt dann die Sache weitläufig und zeigt, wie nur auf dieſe Weiſe eine Bibelüberſezung für die Tangachriſten in Afrika in ihrer eigenen, von ihnen wirklic< gebrau<hten Sprache mög-
lic< war.
Er hat ſelbſt dieſe Überſezung angefertigt
mit vieler Mühe und Arbeit. Und nun ſagen die Tangacriſten mit Freude und Dankbarkeit: „Endlich
haben wir Gottes Wort in unſerm
Suaheli.“
Dieſe neue Überſekung zeigt wieder, wa3 für eine Aufgabe e3 iſt, armen, blinden Heiden das Evangelium zu bringen. Die berühmte Württembergiſ<he Bibelanſtalt in Stuttgart hat dieſe neue, merkwürdige Bibelüber-
ſezung beſonder3 ſchön gedru>t und herau3gegeben. 8. F.
Die
60 Schwarze
Wiſſions-Taube.
Juden.
Das „Kird<enblatt“ ſ<hreibt: Daß New York die größte Judenſtadt der Welt iſt, dürfte wohl allgemein bekannt ſein. Neu aber iſt gewiß vielen die Entde>ung, daß es in dieſer Weltſtadt, und zwar in dem ſogenannten Harlem-Diſtrikt, unter den Hunderttauſenden dort angeſiedelter Söhne Abraham3 aud) zweitauſend S<warze gibt, die vorgeben, Negerjuden zu ſein, und die in einer eigenen Synagoge anbeten. Dieſe zweitauſend ſchwarzen Juden halten ſi<h, wie der „Apologete“ berichtet, für die urſprünglichen Nachkommen Abraham35 und Jakob3 aus dem Stamm Juda und erklären die weißen Juden für die Abkömmlinge der zehn Stämme. Dieſe ſonderbare ſ<warze Judengemeinde ſchließt ſowohl Orthodoxe als Reformgläubige ein. Die Leute halten den Samstag, eſſen nur Koſc<heres (geſc<hä<htetes Fleiſch), Matzen und überhaupt nichts Geſjäuerte3s in der Paſſahzeit, faſten am Yomkippur, das heißt, am großen Verſöhnungstag. Eine liberale Gruppe behauptet, aus Abeſſinien zu ſtammen, und ihr Oberhaupt iſt ein flotter Herr von hellbrauner Hautfarbe; er hält in paläſtinenſiſc;7em Hebräiſch Gotte3dienſt. Seine Gemeinde nennt ſich die „Kir<he des heiligen, lebendigen Gotte3“; ihre Synagoge iſt ein altes Haus aus braunem Sandſtein an einer prominenten E>e der 123. Straße. Sie trägt an der Vorderwand hebräiſche Inſchriften; an der Hinterwand ſicht man ein in bunten Farben gehaltene3 Fenſter =- unſer <riſtlihes Kreuz und die Krone. Die zum Gotte3dienſt Kommenden berühren die Meſuſah (eine kleine Meſſingkapſel an der TürIO<welle, die die Worte 5 Moſ. 6, 4-9; 11,13-21 enthält) und flüſtern beim Eintritt „Shalom“, das heißt, „Friede!“ Die Männer; meiſt mit gewaltigen Bärten, tragen lange, ſchwarze Rö>ke und Zylinder, wenn ſie zur Synagoge kommen. Die Kir<henmuſik wird geliefert von einem Saxophon, einer Gitarre und einem Tamburin, die den altjüdiſ<hen JInſtrumenten Tpin, Kinnor und Nebel entſprechen ſollen. Die Muſik beginnt langſam nad Art de3 Tamtam der Innerafrikaner und wird dann ſ<nell und j<hneller bis zum Tempo des modernen Jazz. Die Gemeinde bewegt ſtehend bei der Muſik den Ober-
körper nah dem Rhythmu3 der Muſik, und zwar um
jo heftiger, je lauter und ſ<neller.dieſe wird. Dann und wann erſc<allt ein „Halleluja“, aber niht im Sinn und aus dem Geiſt, wie es in <riſtlichen Lagerverſammlungen zu geſchehen pflegt. Die Geiſtlichen der ſtreng orthodoxen Gemeinde werden Rabbi genannt und ſollen gelehrte Männer ſein. Ihre Vor-
tragsſprache
i
4
iſt
ein
Gemiſc<;,
von
Hebräiſch
und
Engliſ<. Gewöhnlid) lieſt der Rabbi eine hebräiſche Stelle und erklärt ſie dann engliſ< und yiddiſch. In den Gebeten wird der Segen Gotte3 erfleht auf die „Kinder de3 wahren J5rael“. Dieſe ſc<warzen Juden ſind faſt ausnahmslo3 ſc<wer arbeitende Leute und gute Bürger. Man mödte Ethnolog ſein, um dem wirklichen Urſprung dieſer hamitiſc<en Juden auf die Spur zu kommen. DaZ alte Volk J5rael gibt uns manches Rätſel zu löſen auf. ES iſt an ſic ein Rätſel, das nur das Bud) der höchſten Weisheit, das Bud) der göttlichen Offenbarung, zu löſen vermag. Die Zukunft muß die Richtigkeit der Löſung beweiſen. W. Hönecdce.
Doch nicht vergeblic. E35 war Paſſion3zeit. Der Lehrer erzählte den Kindern von JEſu Leidensgang. Sein Herz war ihm warm dabei. Die Kinder fühlten es ihm ab, wie er lebte in dem, was er erzählte. „So lieb hat uns der Heiland gehabt, ſo lieb, daß er ſich für uns hat an3 Kreuz nageln laſſen.“ Und dann fragte er die Kinder nad) dem, was er erzählt hatte. Aud) die Wilhelmine in der letzten Bank fragte er, das Mäddjen mit den blonden Haaren und den hellblauen Augen, die ſo freundlich dreinſchauten. „Warum hat der HErr JEſus ſi geißeln und töten laſſen?“ Aber das Mädc<en wurde feuerrot, wikelte den S<hürzenzipfel um den Finger und blikte den Lehrer hilfeflehend an -- wie immer, wenn er ſie fragte. „OD Kind!“ klagte der Lehrer, der ſo gern auch an die Unbegabteſten etwas „hinbringen“ wollte, „wann wirſt du einmal etwa3 verſtehen von dem Heiland und ſeinem Kreuz und ſeiner Liebe? Will denn in dir nicht ein einziges Lichtlein aufleuchten 2“ Ein paar Jahre ſind ſeitdem vergangen. Da3 Minden iſt längſt aus der Schule und im Dienſt in der Stadt. Da kommt e3 plötlich heim und iſt ſo bleich und huſtet, und der Huſten will nicht weichen, obwohl die Sonne ſo ſchön warm auf da38 Bänk<en vor dem Hau3 ſc<heint und die Luft im Tannenwald oben auf dem Berg ſo gut tut. Nad zwei Monaten legt ſich das Minden in3 Bett und kann nicht wieder
aufſtehen. Der Lehrer beſucht einmal ſeine ehemalige Sdülerin. Kaum .erkennt er ſie, ſo ſpit ſind die
Leiden3züge in dem todblaſſen Geſiht. wie geht's?“
in
der Nac<ht
Die Mutter
kann's
mehr
ſchlu<hzt:
ſ<lafen.
„Minchen,
„Keine Stund'
Den
Huſten
bringt's nicht mehr heraus -- einen Stein könnt's er-
barmen.“
„Mutter, mußt nicht weinen“, ſagte das
Minden. „Wenn du weinſt, tut mir'8 weher als mein Huſten. Mir geht's gar nicht ſ<hle<ht. Wiſſen
Die
Hlſſtions-Taube.
Sie, Herr Lehrer, wie ich konfirmiert worden bin, hat mir der Herr Paſtor ein Bild geſchenkt: Chriſtus am Kreuz. Da3 Bild habe ich meinem Onkel, dem Glaſer Andrea3, geſ<i>t. Er hat mir einen Rahmen darum machen müſſen, und jet hängt's dort drüben, daß ic allemal, wenn ic grad' ausguc>', auf das Bild gucken kann. Die Mutter ſtellt abend3 das Nachtlicht ſo, daß man da35 Bild noh ſieht. Und wenn der Huſten kommt und ic mein", ic) müßt' erſtiken, dann gudd" ic auf das Bild. Und wenn drüben auf dem Kir<turm es anfängt zu ſ<lagen, und ich zähl' drei Uhr, und id) will denken, wird's heute gar nimmer Tag? dann gu" ich wieder auf das Bild. Dann iſt mir's grad', al35 tät' der Heiland mi anſchauen und ſagen: „Minchen, hab Geduld! J< hab's nod) viel ſc<werer gehabt als du. So viel hab' ich für dich ausgeſtanden. Willſt du nicht die paar Stunden ſtillliegen?“ Und dann wird mir's allemal ganz leicht.“ Da hat der Lehrer dem Minc<hen die Hand gegeben und hat lange nicht38 mehr ſagen können. Und wie er heimgegangen iſt, da hat er ſid an die Stunde erinnert, in der da3 Minchen ſo hilflos dageſtanden hat und nicht gewußt hat, warum der Heiland ſich hat kreuzigen laſſen. „Das allerdümmſte Kind war's; ich habe beinahe an ihm verzweifeln wollen =- und jet bin i<h an ſeinem Bett geſeſſen wie ein Schüler, und da3 Herz hat mir gezittert bei dem Gedanken, ob ich wohl ſo gut wie das Minchen einmal lernen werde, wa3s das Kreuz des Heilandes für mid) bedeutet.“ „Wann wird dir einmal ein Lichtlein aufgehen?“ hat er damal3 geſagt, und jeßt ſchien lauter Sonne vom Himmel herunter in das jämmerlihe Kranken-
ſtübchen. | Viele geſcheite Köpfe, die meinen, ſie hätten die
ganze Welt ausſtudiert, hätten bei dem Minc<hen in die Schule gehen können und das Allergrößte, das Allerſc<hwerſte und Allerſchönſte lernen dürfen: Des Heilande3s Kreuz =- unſer Kreuz.
„I
Haupt
voll Blut
und
Wunden.“
Wie vielen Tauſenden am Karfreitag das Bild des Gekreuzigten gerade im Spiegel des Gerhardtliede3 „O Haupt voll Blut und Wunden“ das Herz abgewonnen hat, wird erſt die Ewigkeit ausweiſen. Der Miſſionar Renner berichtet aus dem Jahre 1752, als in St. Thomas bei einer Kinderverſammlung das Lied geſungen wurde, habe ein Kind während des
ganzen Geſange3 geweint. Nad) dem Grunde gefragt, hat e8 endlid) die Antwort gegeben:. „Weil mir mein Heiland ſo große Liebe bewieſen hat und ih ihn nod) jo wenig liebhabe.“
61
Wie manchem aber gerade der ergreifendſte Ver3 dieſes Liedes, „Wenn i< einmal ſoll ſcheiden“, die Scre>en de3 Tode3 auf ſeinem Sterbebette verſc<eu<t und ihn mit himmliſchem Frieden erfüllt hat, ahnt jeder Seelſorger. Doc reicht der Segen dieſer einzigen Strophe viel weiter, als unſer blödes Auge ſieht. Sie hat den ſterbenden Kaiſer Wilhelm I. durch den Mund ſeines Oberhofprediger5 Rudolf Kögel getröſtet. Sie war da35 letzte Wort, das dieſem ſelbſt zugerufen wurde, als auch er mit dem Tode rang. Mit ihr erhellt ſich der ſchlichte Bettler ſeine Tode3pforte. Der bekannte Dichter Friedrich Leopold Graf zu Stolberg hatte ſich durd ſeine romantiſchen Neigungen verleiten laſſen, „in den S<hoß der römiſc<en Kir<he zurückzukehren“. Als es jedo<) im Dezember 1819 mit ihm zu Ende ging, waren es namentlich evangeliſ<e Erbauungsbücher und dann vor allem die Scrift, woraus er ſeinen Troſt ſchöpfte. In der
lezten Stunde wurden an ſeinem Sterbebette die üb-
lichen Gebete der römiſchen Kir<he verrichtet. Da übertönte ſie aber auf einmal das evangeliſche Kir<enlied. Seine Tochter Julie kniete nieder und betete: „Wenn id) einmal ſoll ſ<heiden, ſo ſ<eide nicht von mir!“ Stolbergs3 letztes Wort war ein Bekenntnis zu Gottes Gnade, die ſich des Sünder3 erbarmt, und mit dem Gruße: „Gelobt ſei JEſus Chriſtus!“ ging er, im Geiſte wieder mit der Kir<he verbunden, die er verlaſſen hatte, in die ewige Heimat ein. ------.2Po=------
Was
ein Mann
vermag.
Im Jahre 1917 kam der franzöſiſche Miſſionar Allegret nac) Fumban und fragte den König nach dem Ergehen der Chriſten. „Chriſten“, antwortete der König, „gibt e3 in meinem Lande keine mehr. I< und mein ganze3 Volk ſind Mohammedaner geworden.“ „So laß mid) wenigſtens die früheren Chriſten grüßen“, gab der Miſſionar zurüF. Dieſe Bitte konnte der König nicht abſchlagen. In kurzer Zeit hatte er durd) Eilboten die Bewohner der großen Stadt auf den Marktplatz zuſammengerufen. Der König trat, vom Miſſionar begleitet, aus dem Palaſt und wurde von ſeinen Untertanen jubelnd begrüßt. Er gebot Ruhe und ſagte zu der aufmerkſamen Menge: „Bamumleute, dieſer Weiße iſt gekommen, um die Chriſten zu beſuchen. J< habe ihm aber bereit3 geſagt, daß er den weiten Weg umſonſt gemacht habe. In meinem Lande gibt es keine Chriſten mehr. I<, Nyoya, euer König, und ihr, mein ganzes Volk,
wir ſind Mohammedaner
geworden.“
Damit
ſc<ien
Die
62
WMiſſions-Taube.
in dieſem Augenbli> das Sdji>ſal der Bamumkirhe entſchieden zu ſein, denn des König38 Entſchluß verbannte das Chriſtentum für immer aus dem Bamumlande. Da löſte ſich eine Männergeſtalt aus der Menge lo3, ſchritt auf den König zu, beugte ſic tief, die gefalteten Hände in flehender Haltung dem König entgegenſtredend, und ſagte mit weithin vernehmbarer Stimme: „König, du kennſt mich; ich gehöre in deine Jamilie; alle3, wa3 mein iſt, das gehört dir. Nimm meine Güter, mein Weib, meine Kinder! Befiehl, wa3 du willſt, ih will e3 tun. Ein3 aber werde id nicht tun: id) werde ZJEſum Chriſtum nicht verleugnen!“ E3 war Moſe Neyap, der ſo ſprad). Ein Raunen de3 Entſetßen3 ging durd) die Menge. So etwa3 hatte man nod nie erlebt. Dem König zu widerſprechen, da3 war gleichbedeutend mit Aufruhr. Da83 konnte nur den Tod des Wagemutigen zur Folge haben. Der König war außer ſich vor Wut, mußte aber de3 Europäer3 wegen an ſid halten. Ohne ein Wort zu erwidern, ſtand er auf und ging in ſeinen Palaſt zurücd, feſt entſchloſſen, jich an dem Widerſpenſtigen zu rähen. Aber Gott hielt ſeine ſhüßende Hand über ſeinen Zeugen. Dieſe3 mutige Zeugni3 war der Neuanfang der blühenden Bamumkirhe, die von der Hauptſtadt Fumban aus mit ihren ſechzig über das ganze Land zerſtreuten Außenſtationen für das Chriſtentum
wirbt.
Manderlei Die
geneigten
Nachſicht üben
aus
Leſer
müſſen,
werden
in
dieſer
dieſe und
Sonntagsſc<ule
geſchit
haben,
etwas
Unſere
Vier
er als Miſſionar
aus8ge-
-N. C., an, wo ex das dortige Livingstone College beſucht. Dort fam
er
zu
unſerm
in die Kirche
ſeine Vorliebe
Kirche aus. ſuchte ihn, Carolina
Miſſionar
und
ſprach
für die lutheriſche
Direktor Drewes3 beals er nac<h North
reiſte,
um
der Jmma-
nuelskonferenz in High Point beizutvohnen. Hier hatte er gute Gelegenheit, mit Ckong bekannt zu
|
werden,
und
über den in den Synodalkonferenz
redete
mit
ihm
Sißungen der im vorigen
Jahr angeregten Plan, in Afrika,
E3
wo
ſcheint alſo, als ob wir hier eine neue MiſſionSſtation bekommen. KL. A. W.
möglich,
eine
Miſſion
zu
gründen. -- Mit glühendem Eifer
erzählte Direktor Drewes auf der
22. Januar in
Greensboro ſein Abiturientenexamen. Er iſt anfang3 Februar in New Bern, N. C., wo er al3 Student vika-“ riert hat, eingeführt worden.
damit
Vorice
zu beſorgen. Da3 unerwartet ſ<nelle Abſcheiden unſers lieben P. Drewes macht ſich allenthalben ſchmerzlich
Bates beſtand am
Schüler.
Er langte nad) einiger Zeit in Salisbury,
geübte Feder verſucht hat, die Hexau3gabe dieſe3 Blattes
Kandidat Haskcw
N. C.
Jonathan Ekong. Wir bringen hier auch das Bild dieſes jungen Mannes, den ſeine Stammesgenoſſen in Jbeſikpo, Nigeria, Afrika (ſiehe S. 52), in unſer
vielleicht auch
zu mieten.
Vern,
zählt jekt an die 170
etwa3 verſpätet eintreffen. aud merken, daß eine un-
größeren und günſtiger gelegenen Raum
Bates, in New
ſc<le<ht ſtünde. Manche meiner lieben Glieder haben nicht einmal das nötige Fahrgeld für die Straßenbahn.“
Land
fühlbar. T.F. W. P. G. A. Schmidt hat vor einigen Wochen den erſten lutheriſ<en Gotte5dienſt für Neger in Jaſon, Miſſ., gehalten. Anweſend waren eiwa 30 Zuhörer. Die kleine Schar, die ſich für dieſen erſten Gotte3dienſt in einer Privatwohnung verſammelte, plant ſc<on, einen
Miſſionar
neue Lehrer ſind ſeit der Einweihung ſc<on angeſtellt worden, und zwei weitere werden wohl am Sonntag angeſtellt werden. An den letzten drei Sonntagen hatten wir zuſammen 373 Scüler in der Sonntag3ſ<hule. Am Sonntagmorgen waren etwa 95 Zuhörer im Gottesdienſt, abends etwa 30. Gewiß wäre der Beſuch noch beſſer, wenn es mit der Arbeit nicht ſo
- bildet werde. Zeit
neuer
ihn bereits beſchert hat, hätte ich nicht erwartet.
der Miſſion.
wenn
noh die nächſte Nummer Nicht nur daS, ſie werden
P. Haskew unſer
(Gärtner.)
Po
„E3
berichtet:
P. Trumpoldt
Pa.
Philadelphia,
geht beſſer, als ic) erwartet hatte. Wohl habe id gewußt, daß ein Kirchengebäude unſerer Miſſion Segen bringen würde, aber ſold) reichen Segen, wie der HErr
St. Louiſer
Gott un
'Jonathan Udo Ekong.
Stadtkonferenz,
wie
jekt nach Afrika rufe,
wo ſich un3 ein großes Feld auftue, und daß er in Briefen
von
Die
Mijſtons-Taube.
drüben um driſtliche Miſſionare gebeten werde. Auf ſeine Frage ſagte ihm Ckong, daß er ein Chrijt ſeiz
er glaube, daß JCEſus ſein Heiland ſei, der für ſeine Sünden geſtorben ſei. Nächſten Herbſt gedenkt er in “ unſere Anſtalt zu Greensboro einzutreten. JIn näch-
ſter Zeit wird ein größeres Komitee ſich verſammeln, um über dieſe Gelegenheit, einen Boten des Cvan-
63
Miſſionen der Fall iſt, 1927 86 neue Miſſionare, 1928
173 und 1929 239.
Bedenkt man, daß im Jahre 1918
bereits 6,383 Chinamiſſionare vorhanden waren, von denen allerdings 1,145 auf Urlaub waren, und daß in
dem gleichen Jahre 593 neu herauskamen, ſo zeigt ſich
von der JYederal Radio Commizsion ermädtigt worden,
deutlich die große Abnahme, die ſeit 1927 zu verzeichnen iſt, wo die Liſte 8,250 Namen enthielt, von denen 2,435 abweſend waren. Da nad den aufgeſtellten Berechnungen nie mehr al3 6,500 Miſſionare wirklich in China gleichzeitig tätig waren, ſo ſind heute 82.5 Prozent dieſer Zahl wieder auf ihren Stationen. Die Zahl der von Miſſionaren beſezten Städte fiel von 729 vor der Räumung im Jahre 1926/27 auf etwa 50. 1928 waren es ſc<on wieder 313, 1929 518 und 1930 wieder 691, ſo daß der alte Stand bald wieder erreicht ſein
kungskreis verdoppelt. =- Um nun möglichſt genau zu ermitteln, wieviel größer ſein Wirkungskreis wird,
14. Februar 1921 kamen auf den Nat und die Bitte Miſſionar Dewald3 P. Harold N. Auler und Frau mit Fräulein Anna D. Bechtold in San Pedro an, um im
geliums nac<h Afrika zu ſenden, zu beraten. Drewes8, der ein großes Intereſſe für dieſe den Tag legte, hätte uns dabei vorausſichtlich Dienſte geleiſtet, wenn es dem HErrn der ſeiner Weisheit nicht gefallen hätte, ihn ſo
Direktor Sache an treffliche Kirche in ſc<nell zu
T.F. W.
jich zu nehmen.
Ein neuer Apparat für KFUVO0.
KFVO
ijt neulid)
einen neuen Radioapparat anzubringen, der jetzt täglich zur Verwendung kommt. Dieſes neue Gerät bedeutet einen großen Fortſchritt für KFÜUO, da es5 deſſen Wir-
haben
wir
die Woche
Briefwoc<he
beſtimmt
vom
und
19.
bis zum
bitten
alle
25. April
Leſer,
al3
während
dieſer Woche unſere Programme anzuhören und uns dann brieflich mitzuteilen, ob die tehniſchen Veränderungen zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen ſind. Alle, die während der Briefwode unz einen Brief, eine Karte
wird.
Das
erſte
Jahrzehnt
der
Hondurasmiſſion.
Verein mit dem Erſtgenannten die Arbeit in Hondura3 in die Wege zu leiten. Mithin konnte im Februar
dieſes Jahres mit Dank gegen den HErrn da3 zehnjährige Beſtehen dieſer Arbeit gefeiert werden. AuSsgrabungen in Meſopotamien.
Zugleich mit den
oder ein Telegramm ſenden, werden dur die Freundlichfeit eines Gönner3 unſerer Station ein ſchönes Sou-
Mo.
bedeutſame Ergebniſſe erzielt.
Der
Mohammedani8mus
rührt
H-H-.H.
ſich
beſonder35
in
Indien ſehr und hat dort in den leiten fünfzehn Jahren um
den
neun
ſe<h3
gegenüber.
in China
Afrika
Millionen
driſtlichen Von
mehr
wächſt
zugenommen.
neunzig
Jndien
der
al38
Jn
Jndien
ſtehen
isSlamitiſche Zeitſchriften
aus gründete der J38lam aud)
Mohammedanismus.
In
Berlin
tun
für die Miſſion,
gerade
gehabt hat, Reſte rieſiger Tempelanlagen mit feſtung3-
ähnlichem Grundriß ſowie zahlreiche Einzelfunde aufgede>t, die auf einen regen Kulturaustauſch mit den
mohamme-
daniſche Moſc<een oder Kir<hen. Obige Zahlen ſind geeignet, un3 Chriſten re<t aufzurütteln. Wahrlich, wir ſollten mehr
hat bei der Au3-
in deutlicher Parallele ſtehen. Einige der freigelegten Bauanlagen zeigen eine ſtarke Ähnlichkeit mit Kunſtformen der heutigen Architektur und Spuren einer ſehr naturnahen Kunſt. (Ev. Deutſ<land.)
Er
gibt e3 bereits zwei
Man
grabung dieſer Stadt, die bis in die Zeit Alexander35 des Großen eine geſdjichtliche Bedeutung für Sumerien
iſt beſon-
Auch in
der3 ſtark vertreten in der Stadt Kairo; hier iſt in der Tat ſein literariſcher Mittelpunkt. In Nordafrika werden 474 Tagezzeitungen im Intereſſe des Mohammedaniömus8 gedru>t. Au in Curopa, 3. B. in London und Berlin, hat ſi der Mohammedanismus bereits feſtgeſekt..
pedition an einer andern Stelle des alten Meſopotamien, in Uruk-Warka, dem bibliſc<en Erec<, überaus
umliegenden Ländern, insbeſondere mit Jran (Perſien) ſchließen laſſen. Von beſonderer Bedeutung ſind Bruch-
2,000 MiſſionsSvereine.
aud)
für das
geſegnete Werk der Heidenmiſſion. (W. Öſch.) Miſſionare in China. Nad der neueſten Au38gabe de3 Miſſionar3-Adreßbuches von China waren am 1. April 1930 6,346 proteſtantiſche Miſſionare im Dienſt der in China arbeitenden Miſſionsgeſellſchaften im Vergleich zu ungefähr 8,250 am 1. Januar 1927. Von dieſen 6,346 waren 5,496 in China und 950 auf - Urlaub, wa3 eine Zunahme von 811 gegen 1929 und von 1,183 gegen 1928 bedeutet. Neu herausgekommen ſind, ſoweit die Angaben vorliegen, wa3 nicht von allen
|
Am
bekannten Ausgrabungen der Engländer und Amerikaner an der Stätte des alten Ur hat eine deutſche Ex-
venir koſtenfrei erhalten. Man ridte ſeine Zeilen, bitte, an Station KFÜUO, Concordia Seminary, St. Louis,
|
(Berliner MiſſionSbote.)
itüke von JInſ<riftentafeln mit den erſten Anfängen einer Schrift, die mit Funden in der Abrahamſtadt Ur
Katholiſche Pfarrernot in Frankreich. BiSher wurde die Zahl der verwaiſten katholiſchen Pfarren Frankreichs auf zirka 10,000 geſhäßt. Die neue Statiſtik für die
Diözeſe Beſancon läßt auf eine weſentlich höhere Zahl ſchließen. Dieſe Diözeſe umfaßt 619,476 GECinwohner in 1,325 Gemeinden. In dieſen Gemeinden gibt es 884 Pfarrkirchen, die einen wohnhaften Pfarrer haben ſollten und vor dreißig Jahren, vor Einführung der Laiengeſeße, auch hatten. Nicht weniger als 297 Pfarren aber, alſo über ein Drittel, ſind heute ohne Pfarrer. Die 587 Pfarrer der Divözeſe werden von nur
» 74 Vikaren unterſtüßt, während früher die Normalzahl über 200 betrug. (Ev. Deutſchland.)
-
WMiſſions-Taube.
Die
64
Chriſtentum: 710 Mil-
Religionsſtatiſtik der Erde.
lionen;
14,200,000;
Judentum:
235 Mil-
Jslam:
Sitkhreligion: 240 Millionen; lionen; Hindui3mus: us: 300 : ; BuddhisSm 101,778; Parſizmus 3,283,000 Millionen; 270 ion: Volksrelig djineſiſche Millionen; Shintoi8mus8: 16 Millionen; niedere Kulte: 75 MilGeſamtzahl der lionen; Religionsloſe: 35 Millionen.
1,898,539,778.
Bevölkerung der Erde:
(Zeitſchr. f. Miſſionskunde u. NeligionSwiſſenſchaft.)
ConBy Alfred Doerfſler. Burden Made Light. Preis: St. Louis, Mo. cordia Publishing House,
75 Ciz.
Dieſe3 von P. Alfred Dörffler dargebotene Büchlein iſt hervorgegangen aus der privaten Scelſorge für alle ihm anverz trauten Kreuzträger und erſchien abſchnittsweiſe zuerſt in ſeiE3 enthält Betrachtungen und Gebete nem Gemeindeblatt. mannigfaltigſter Art: für Kranke, Geneſende, Einſame, Traurige, Schwache und Angefochtene, die in dem herrlichen (Evangelium von Chriſto Troſt, Kraft, Mut, Hoffnung und Frieden Als dieſe Troſtreden in den Trübſalen dieſes Leben3 ſuchen. mehr und mehr bekannt wurden, ſprachen viele den Wunſch aus, daß ſie auch weiteren Kreiſen zugänglich gemacht werden möchten; und ſo liegen ſie nun in einer ſchönen Sammlung In ſechzig Kapiteln behandelt der Verfaſſer in einvor un8. facher Sprache eine Menge der köſtlichſten Troſtſprüche der Hei-
ligen Schrift
entfaltet
und
darin
eine
von
Er-
Paſtoren
und
ſolche Fülle
klärungen und Anwendungen des göttlichen Wortes auf alle möglichen Seelenzuſtände, daß wohl jeder Chriſt gerade das findet, was ihn da3 betreffende Kreuz als einen Gottesſegen erkennen läßt. Und da alle dieſe Betrachtungen aus dem vollen Troſtbrunnen der Schrift hervorgefloſſen ſind, ſo können ſie
gewiß
vielen Leidenden
gereichen.
Segen
zum
Laienc<hriſten werden e3 daher nicht bereuen, wenn ſie in den mancherlei Kreuzfällen dieſes Jammertals von dieſer Quelle
himmliſcher Tröſtungen fleißig Gebrauch machen.
körner, die für dieſes wie für jenes die von ihm auferlegte Kreuzeslaſt duld und Stilleſein tragen helfen, die dunkelſten Führungen hell und umfaßt mit Textangabe 103 Seiten in einer gefälligen Form ſowie in
band
hergeſtellt worden.
Möge
Es ſind Gold-
Leben reich in Gott machen, erleichtern und ſie in Gebis im ewigen Lichte auch klar werden. Das Büdlein und iſt von unſerm Verlag einem geſchmadvollen Ein-
es viel Segen
und
Sonnen-
ſchein in die Häuſer, Kammern und Herzen der heimgeſuchten Kinder Gottes bringen zu ihrem zeitlichen und ewigen Heile!
E3 bietet mehr als Geldeswert.
A11
Hail the Power of Jesus' Name. No.16 of the Concordia Collection of Sacred Choruses and Anthems for IMore Ambitious Choral Organizations.
By Ros Vors. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Brei3: 25 Cts.
In dieſer Nummer wird den ſtrebſamen Kirc<hen<ören ein erhabener Lobgeſang auf unſern mit Prei3 und Ehre gekrönten
Gnadenkönig dargeboten, der un3 und alle Welt geiſtlichen Elend ſo ſiegreich errettet hat. The Mercy-Seat. Concordia
No. 10 of Sacred Solos.
Publishing
House,
St. Louis,
30 Ct8. Dieſer wundervolle Sologeſang preiſt JEſum,
land, als den blutbefle>ten Gnadenſtuhl,
worden
ſind.
von
allem
By Ros Vors. Mo.
Preis:
unſern Hei-
bei dem alle durch den
“Glauben an ihn eine ſichere und friedevolle Zuſluchtsſtätte in allen Stürmen und Wogen dieſes Lebens finden, bis ſie, vor ſeinem Thron verſammelt, ewig ſeines Names Ehre erhöhen.
L.A. W.
Contributions
Received
by
the
Treasurer.
February 1--28, 1931. for Colored AlisSions from the
Received
ored
congregations:
Alabama
Luther
following
College,
col-
Selma,
8150.35; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 3.40; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 3.18; Bethel, Rock West, 4.45; Bethlehem, Holy Ark, 8.30; Bethlehem, Monroe, 7.10; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Concordia,
Neue Drukſachen. The
Zur Beachtung! Bittgeſuche um Kleidung, Gelder uſw. laſſe man unberlüſichtigt, wenn ſie nicht von der Miſſionskommiſſion gebilligt
Lowerstone,
5.00;
Concordia,
New
Orleans,
15.00; Christ, Rosebud, 9.70; Holy Cross, Camden, 6.65; Ebenezer, Atmore, 7.23; Yaith, Mobile, 3.00; Gethsemane, Hamburg, 6.73; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 5.21; Holy Trinity, Springfield, 20.00; Hope, Kings Landing, 7.66 ; Immanuel
Lutheran
College,
Greensboro,
498.70;
Immanuel, Pensacola, 11.50; Immanuel, Shankletown, 5.00; Luther Preparatory School, New Orleans, 95.40; Mission at Baltimore, 5.00; Misgion at Baghi, 2.26; MisSion at Cleveland, 26.15; Mission at Ilon College, 3.46; MissSion at Montrose, 6.60; Mission at New Bern, 1.59; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 3.39; Mount Carmel, Midway, 3.17; Mount Olive, Catawba, 1.22; Mount Olive, Tinela, 4.83; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 4.01; Our Savior, Possum Bend, 5.58; Peace, Maplesville, 5.66; Pilgrim, Birmingham, 13.07; St. Andrew's, Vredenburgh, 11.69; St. James's, Buena Vista, 10.48; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 3.93; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 6.75; St. Luke's, Lamison, 3.40; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 2.90; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, WinSton-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 5.18; St. Matthew's, Meherrin, 7.20; St. Paul's, Charlotte, 11,21; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 9.45; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 4.40; St. Philip's, Catherine, 3.20; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, New Orleans, 30.00; Trinity, Selma, 26.74; Zion, Gold Hill, 7.00;
Zion,
Taits
Place,
5.53.
'
Aliscellaneous : From G. A. Widiger, Perry, Okla., for Negro Missions, 37.00. Per Clara M. Theiss, from Joint St. Martini-St. Jacobi School, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 16.69. From N. N., Canton, Kans., for Colored Missions, 200.00. 'THE0. W. ECKHART, TreasSurer.
Quittung
und
Dank.
Dankend erhalten dur< P. F. A. Mehl, Sylvan Grove, Kanſ., eine Schachtel Kleider und 83.43 für die Armen.
G. M. Kramer.
Bitte zu beachten! Man wolle gütigſt den M Seden auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. April 31'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar prompt, damit die Lieſerung nicht unterbrohen zu werden braucht. E35 dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifſen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). COXCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.
WSEHR
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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. »„
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33 Cts.
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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man
unter der Adreſſe: Concordia Publizhing Uouse, St. Louis, Il0. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen
ſind zu richten au Rev. C. F.
Dr aM08 088 3 Otero Avenue St. Lonis, Mo.; alle (Geldbeträge ug vie n"n den Kaſſierer, Ar, .W. .
Avenue, St. Louls, Mo.
-
DREIN
Zar
Miſſionszeitſchriſt der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly
by Concordia
Publishing House, St. Louis, Mo. Subscription price, 50 ets. per, annum anywhere in the world, Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.
Entered as payable strietly in advance. Acceptance for malling at special rate of
postage
provided
Mai
53. Jahrgang. Zur treuen
Erinnerung
Freund
„Komm,
und
dich,
Da
ſ<lägt
an
P. O.R.
Mitarbeiter
geh nun
An
for
geliebter
ein zur
Freund,
an
der
ew'gen
erging
Hüſchen -
,
„Miſſionstaube“.
Himmelsfreude!“ dies
Wort;
Und tiefbeglü>t enteilteſt du dem Leide Hinauf zu JCſu, deinem HErrn und Hort. No<h ſchien dein Tagewerk niht ganz vollendet, So mande Arbeit war nod) ungetan; Den Wir Den
die
Stunde,
und
der
Heiland
ſendet
Eiigel der dir weiſt die Himmelsbahn. gönnen dir die Ruhe, die beſchieden treuen
Dienern
Gottes
dort
im
Licht;
Dir ward ein ſeltnes8, ſel'ges Lo35 hienieden, Ein heil'ges Schaffen, bis das Auge bricht. Du durfteſt Chriſti Jünger WeiSheit lehren In Kirc<h' und Scule, beide groß und k lein; Du durfteſt des Erlöſers Neich vermehren Und ſeine Auserwählten führen ein. Nie konnte ganz dein Mund der Predigt ſchweigen, Die Lüfte trugen no< die Lehre weit, Und bis zuleßt no& mußten emſig zeigen Die regen Hände Chriſti Herrlichkeit; Zeitſhriften wurden Kanzel dir und Bühne, Behende floß Artikel und Gedicht; | Und troß des Alter3 planteſt du gar kühne, Wozu der Jugend oft der Mut gebricht. So durfteſt du in reichem Maß erfahren, Wie Gott ſo mächtig in den Schwachen thront; Ein Kranz von Früdten ward dir mit den Jahren, Womit der HErr ſo reich da3 Leben lohnt. in ſeinen Dienſt haſt du gelegt mit Wonne Da3 Beſte, was dir hier gegeben war; So ſtrahlte dir de3 Heilands8 Gnadenſonne, Mit ſc<önrem Glanz und Segen Jahr um Jahr. Und jeht, da nah dem [Rampfaoie Ehrenkrone Dir beigegeben iſt auf immerdar Und deine Seele vor des Lammes Throne Da3 ſc<haut, wa3 längſt ihr heißes Sehnen war,
Lehre uns bewahren: Da woll'n wir ein3 zur Den Tag recht auszunußen Gott zum Ruhm, Daß
alle3,
wa3
wir tun
in unſern
Jahren,
Sei reiner Dienſt in JEſu Heiligtum.
I. T. Müller.
in
section
1103,
Act
of October
3, 1917,
authorized
1931.
on
July
5, 1918.
Ur. 5.
Plenarverſammlung. Zweimal im Jahr tritt die-Behörde für Negermiſſion in St. Loui35 zuſammen, damit auc die Glieder der Schweſterſynoden, der Wisconſin-, der Norwegiſ<en und der Slowakiſchen Synode, an den Beratungen teilnehmen können. Sonſt verſammelt ſich die Lokalbehörde monatlich, zuweilen auch noh öfter. Dies Frühjahr fiel die Verſammlung auf den 8. und 9. April. Am Tag zuvor waren die Direktoren der drei Lehranſtalten der Negermiſſion und die Superintendenten der verſchiedenen Miſſionsgebiete erſchienen. Prof. Dr. H. Nau vertrat das Immanuel [mtheran College in Green3Sboro, N. C., Prof. O. Lynn da3
Alabama Luther College in Selma, Ala., und Prof.
P. Scerf die Luther Preparatory School in New Orleans. Die Superintendenten der verſchiedenen Miſſion3gebiete in Louiſiana, Miſſiſſippi, Alabama und im Oſten ſind die Paſtoren G. Kramer, Geo. Schmidt, O. Weſtcott und W. Gehrke. In den Verhandlungen kam e3 un3 immer wieder zum Bewußtſein, wie ſehr un3 unſer Direktor Drewes allenthalben fehlte, der wie kein zweiter mit den Einzelheiten in bezug auf ſämtliche Gemeinden ſowie mit den verſchiedenen Feldern und Anſtalten vertraut war. Seine genaue Einſicht in die Verhältniſſe der Neger und ſein guter Rat hätten un3 gute Dienſte leiſten können. Der liebe Gott wolle un3 recht bald einen paſſenden Mann al3 Nachfolger des ſeligen
P. Drewe3 geben! ; In Green3boro befindet ſid bekanntlich die Lehr-
66
Die Miſſions-Taube. Prof. Gehrke8 Nachfolger in Greensboro.
P. Arnold Pennekamp ſt an Stelle Prof. W. H. Gehrkes, der Superintendent des ſüdöſtlichen MiſſionsSgebietes unſerer Negermiſſion geworden iſt, als Profeſſor an unſerer Anſtalt in Greensboro, N. C., berufen worden. Im Juni 1914 hat er im Seminar zu St. Louis ſein Examen beſtanden und erhielt einen
Das
neue
Schon
vor
Gotte8haus
in Yonfers, einiger
Zeit
unſerer
Miſſion
N.Y. hatte
die
Bethany-Ge-
meinde in Yonkers35, N.Y., deren Paſtor ſeit Jahren William O. Hill iſt, die Freude, ihre neue Kirc<he dem
| SSNERGFESS! Prof.
Arnold
Pennekamp.
Neue
Beruf nad) Harvel, JU. Hier diente er ſe<s Jahre und zehn weitere Jahre in Mount Olive, JU. Möge der liebe Gott ihm Luſt und Freudigkeit zum neuen Amte beſcheren und ihn zum Segen für unſere Lehranſtalt in Greensboro ſetzen! T. F. W.
Kir<e
der
Bethanpy-Gemeinde
haben
ſie aus eigenen
erfreulich
und
Negermiſſion
dürfte
Mitteln
andere
anſpornen,
Hunt und Grigsby. Der Erſtgenannte ſoll in North Carolina und die andern zwei in Alabama ins Amt
wegung zur Ausdehnung
treten.
Pledger,
D. Theo. Gräbner, der der Miſſion als Vorſiter der Miſſionsbehörde zehn Jahre lang mit großem GeIc<i> gedient hat, ſah ſich genötigt, ſeine Reſignation einzuſenden. Mit Bedauern ſehen wir ihn aus der Behörde ſcheiden. Auch hier gilt es, einen geeigneten Nachfolger für ihn zu gewinnen. Da unſere Gemeinden in der Negermiſſion der Regel nad) ſehr arm ſind, müſſen wir ihnen oft in allerlei Angelegenheiten zu Hilfe kommen. Jedoch jtreben wir allen Ernſte38 dem Ziele zu, die Gemeinden dahin zu bringen, daß ſie baldmöglichſt ſelbſtändig werden, ebenſo wie wir bei unſern weißen
erbaut.
darauf
Das
Gemeinden
auch allmählich
eigentum ſelbſt zu erwerben. Miſſionsſtationen
ſtehen:
N.Y.
Dienſte Gottes zu weihen. Sie und ihr rühriger Paſtor
anſtalt, in der die Schüler auf das heilige Predigtamt vorbereitet werden. In dieſem Jahre ſind es ihrer drei, die vor dem Kandidatenexamen
in Yonkers,
dringen.
iſt höchſt
in unſerer
ihr Kir<hen-
T. F. W.
Unſere
Neger-
gemeinden wollen dies au ſelbſt. Deshalb nehmen ſie nach dem Vorbild der Miſſouriſynode an der Beder Inneren
Miſſion teil.
Aus dem Grunde iſt auch die einſchlägige Literatur der Miſſouriſynode unſern Negergemeinden angepaßt worden. Direktor Drewes hat nod) kurz vor ſeinem Ende, auf ſeiner letzten Reiſe nac North Carolina, eine feine Umarbeitung des Call of ke .Hour beſorgt. Die Miſſionslektionen für die Schulen haben dank der geſchickten Bearbeitung dur< Miſſionar Geo. Schmidt einen nicht geringen Zuwachs erfahren. Jn intereſſanter Weiſe hat er hierfür aud eine kurze Geſchichte der Negermiſſion verfaßt. Superintendent Gehrke bat dringend um ein neues Kirchgebäude für High Point, N. C. Dieſe Bitte iſt berechtigt. Es wird eine größere 'Summe
nötig ſein.
Weil die Mittel nicht vorhanden ſind, ſo
Die muß mit dem werden.
Wenn
kommen
Bau
wohl
Miſſrons-Taube.
noch eine Zeitlang
gewartet
die Miſſion in New Bern, N. C., zu etwas
ſoll, ſo ſollte dort ein Grundſtück gekauft und
ein Kir<lein gebaut werden. Es wurde der Jmmanuelskonferenz in North Carolina und andern Staaten
empfohlen,
dieſe
Sache
etwa
zum
Gegenſtand
ihrer MiſſionSerweiterung zu machen. In Alabama hat man bereits begonnen, ein Ähnliches für Eaſt Selma zu tun. Auf
Anregung
Prof.
Lynns
wurden
die Lehrer
und Lehrerinnen ermuntert, in ihren ſondere Lehrerkonferenzen zu halten.
Gebieten
be-
Miſſionar Geo. Schmidt berichtete freulichen Fortgang ſeiner Arbeit im
über den erStaate Miſ-
ſiſſi In der Gewerbeſchule zu Piney Woods erteilt er regelmäßig ReligionSunterricht, leitet eine Sonntagsſchule, an der ſich auch Glieder des Lehrerkollegiums beteiligen, und der ſie ein reges Jntereſſe entgegenbringen. Auch die Gotte5dienſte werden gut beſucht.
Die
Schüler,
die
hier
nützliche
Gewerbe
lernen, nehmen gern an ſeinen Religionsſtunden teil, und gar manche von ihnen haben ihren Heiland kennen
und
lieben gelernt, was
Beiſpielen zeigte. Nur ein Begebnis unter
auch
ältere
P. Schmidt
ſei erwähnt.
Perſonen,
ſprachen
an vielen
Etliche, über
dar-
Religion.
Da behauptete ein Klügling unter ihnen, daß die Schöpfungstage keine gewöhnlichen Tage geweſen ſeien, ſondern größere Zeitabſchnitte, wie ja auch die Schrift ſage, vor Gott ſei ein Tag wie tauſend Jahre und tauſend
Jahre wie
ein
Tag.
Darauf
erwiderte
ein begabter armloſer Schüler: „Wenn das der Fall wäre, dann müßte der ſiebte Tag aber ein langer Ruhetag
geweſen
ſein!“
So könnte noc< manches aus dieſer Plenarverſammlung berichtet werden; do< dies mag genügen,
um
zu
zeigen,
daß
unter den Negern geblid iſt. Möge
das
Werk
des
HErrn,
das
wir
dieſes Landes treiben, nicht verder treue Gott, der ſeinen Sohn
auch für das Negervolk in die Welt geſandt hat, die rechte Liebe zu dieſem Werke in uns allen erhalten und dur ſein ſeligmachendes Evangelium recht viele Seelen aud aus der Negerwelt ſeinem Reiche zu& führen! T. F. W.
Nachrichten aus der Chinamiſſion. In der Weihnachtszeit waren unſere Miſſionare und Miſſion38gehilfen: auf allen Stationen mit den Vorbereitungen für die verſchiedenen Chriſtfeiern
reichlich beſchäftigt.
Im folgenden teilen wir etwas
über die einzelnen Stationen mit.
67
Shihnan.
Ruthe,
JIm
allgemeinen
ausgenommen
in
Shihnan;
herrſchte und
überall
ſelbſt
hier
durfte dank der gnädigen Fürſorge unſer5 Gotte3 kein wirklicher Schade den Hütten unſerer Miſſion3-
arbeiter Schulen
und Chriſten ſich nahen. Keine wurde in dieſem Monat beläſtigt.
unſerer
In Chin Lung-pa wurden zwei Männer, die ſchon in vorgerücktem Alter waren, getauft, und an einem
jungen zogen
Paar
konnte
werden.
eine
Ein kleines Mädchen,
„ſtarb,
empfing
ein
<riſtliche
Trauung
das in unſerm
<riſtliches
Begräbnis.
voll-
Waiſenhaus
Die
Be-
Sonntags5ſchule
ins
wohner unſer5 Heims verſammelten ſich in üblicher Weiſe zu einem Gottesdienſt im MiſſionShaus und
begleiteten die ſterbliche Hülle zum Grabe. Im
Leben
Januar
gerufen
trägt etwa
100.
iſt
hier
worden.
eine
Die
Zahl
der
Schüler
be-
Die Kommuniſten unter dem gefürchteten Heu Lung verbreiteten Schre>en und Entſetzen in Shihnan
und
Umgegend.
ihre
Frauen
Jedoch
der
Januar
kam
zu
um
ſie
Ende, ohne daß die Einwohner von ihnen beunruhigt worden wären. Die Offiziere ſchickten zur Vorſicht na)
Wanhſien,
damit
ſie nicht
beſorgt ſein müßten, während ſie mit den Kommurniſten kämpften. Die-größte Anzahl von Heu Lungs Truppen ſcheint no< in Hunan, ſüdlich von Hupeh, zu ſein. Am 24. Dezember wurde in Shihnan eine Weihnachtsfeier ähnlich
denen
in
unſern
amerikaniſchen
Kir<en veranſtaltet. Etliche bekannte Weihnacht3„lieder wurden geſungen, zum Beiſpiel „Stille Nacht“, „Wir bitten ſprungen“.
dich, o JEſulein“, „ES5 iſt ein. Ros entDas lette Lied wurde von vier blinden
Knaben geſungen. Alle Ausgaben für Weihnachts5ſ<muc> und Geſchenke wurden durd) eine beſondere Kollekte beſtritten, die ſich auf 890 belief, ſo daß dieſe Feier die Miſſion nichts gekoſtet hat. Am 26. Dezember wurden 27 Kinder in der Stadtkapelle getauft. Unter dieſen waren neun Mädchen und elf Knaben, die in der Stadt und Umgegend wohnen; die übrigen waren aus unſerm Waiſenhaus. Sieben Knaben kamen von Chi Li-ping, etwa zweieinhalb Meilen öſtlich von Shihnan, wo wir ſeit einigen Jahren eine Schule haben. Am 27. wurden in Chin Lung-pa, einem Dorfe zehn Meilen ſüdlich von Shihnan, zwanzig Kinder getauft. Dort haben wir nämlich aud) eine Schule. Die Feier fand in einem heidniſchen Tempel, wo unſere Schule untergebracht iſt, ſtatt. Die Göken waren bei der Gelegenheit alle bede>t und der ganze Tempel ſchön weihnachtlich hergerichtet worden. So
Die Miſſions-Taube.
68
mußte denn dieſer Tempel mit ſeinen von Menſc<enhänden gemadten Gößen dem gottmenſ<hlihen Heilande in der Krippe dienſtbar werden. In Shatfſi ſtellten ſi) mehr als 400 Zuhörer zum Weihnadt3gottesdienſt ein. Im Zollamt konnte eine neue Miſſion begonnen werden. Zwölf Regierungsbeamiete ſtellten ſic) zum Gotte3dienſt ein. Neue Truppen zur Unterdrü&ung de35 Banditenweſens ſind in Shaſi eingetroffen. Am 27. Dezember ließ ſi eine <jineſiſche Zeitung in einem längeren Artikel in verächtlicher Weiſe über unſere Miſſion3arbeit aus. Der böſe Feind kann nun einmal al3 Erzfeind Gotte3 nicht ander3: er muß alle Mittel gebraucden, die er ſi nur erſinnen kann, um das Werk Gottes womöglid) zu hindern. Das ſollte uns zu erneutem Eifer und zu fleißigem Gebet anſpornen. Hankow. Miſſionar Klein berichtet: Klaſſen für ungeſ<ulte Perſonen ſind auf allen Stationen eroffnet worden. Die Zöglinge der Bibelſchule für Mädd<en und die Evangeliſten beſorgen den Unterricht. Dreißig Erwachſene ſtehen im Taufunterrict, und vier aus andern Kir<hengemeinſc<haften werden zur Aufnahme vorbereitet. Die Reviſion3arbeit, die an den zwei Bänden der Katedhi5muSauslegung P. Jeſſes über das erſte und zweite Hauptſtü> vorgenommen worden iſt, ſowie die Überſetzung der Katehiö3muzentwürfe D. Daus iſt halb fertig. In den Schulen geht alles ſeinen üblichen Gang und die Prüfungen, die in der Religion angeſtellt wurden, waren zufriedenſtellend. Die Paſtoren Zſciegner und Klein erteilen den Lehrern Samstags Unterricht in der Kir<hengeſ<hic<hte und in der Religion. In J<h ang
konnten zu Weihnachten drei weitere
Kinder getauft werden.
Frl. ÖSlſchläger berichtet, daß in dieſem Monat an 208 Patienten in der Klinik hilfreiche Dienſte verrichtet werden konnten. Sie hat vier regelmäßige und zehn eingeſchriebene Schüler in ihrer Frauenklaſſe, drei regelmäßige und fünf eingeſchriebene Scüler in ihrer Mäd<enklaſſe und vier regelmäßige Scüler in der engliſchen Klaſſe. R. I. Müller. (Aus
dem
Engliſchen
überſeßt.)
gen Menſc<hen geleſen. Wird dieſelbe vom Gebiet der Inneren Miſſion berichtet, für wel<he die lieben Chriſten ſo reichlich Gaben an Geld und Gebet opfern, ſo kann ſie ein Scherflein dazu beitragen, die Willigkeit und Freudigkeit für dieſe wichtige und ſegensreiche Arbeit warm zu halten und neu zu entflammen. Herr Sc. kam in ſeiner Jugend aus Sachſen nah Amerika,
wo er nad) manchen
getäuſchten Hoffnungen
und trüben Erfahrungen ſid in die Bunde3armee einreihen ließ. Das militäriſche Leben muß ihm wohl zugeſagt haben, denn er blieb im Dienſte bis zu ſeinem Leben3ende. Während de38 Bürgerkrieges gehörte er einem Jowaer Regimente an. Auf dem Sclachtfelde zu Corinth im Staate Miſſiſſippi zeichnete er ſic) dermaßen aus, daß er zum Leutnant befördert wurde. AlS5 ſolc<her gehörte er na< dem Bürgerfriege faſt ununterbro<hen den Grenzregimentern an und madte viele JIndianerfeldzüge mit. Den Hafen der Ruhe fand er endlich in zweifachem Sinne im Sailors? and Soldiers* Home zu Ch. im Staate W. Eine3 Tage3 erſchien nämlich der Verwalter jene3 Heims im Hauſe de35 Paſtor3 mit dem Erſuchen, dod) einmal den Leutnant Sd. zu beſuchen, er liege krank danieder und ſcheine ein Deutſcher zu ſein. Er erzählte, der Mann habe ein fur<tbare3 Temperament, er fluche jedem, der ſein Zimmer betrete, und niemand könne ihm etwas zu Dank machen. Am ſelben Tage beſuchte ic) den Mann. Jd) fand eine abgemagerte Leiden3geſtalt, auf ſauberem Kiſſen liegend, mit mürriſchem, verdrießlichem Angeſi<t. Dod wohnte in der abgemagerten Hülle no< ein lebhafter Geiſt, wie die Unterhaltung, die ich nun mit ihm begann und die er ſeinerſeit38 ohne alle Anſtrengung führte, bewie3. Nad) etwa einſtündigem Beſu hatte ich ſo ziemlid) die Geſchichte ſeines Leben3 in Erfahrung gebracht. Mit bangem, zu Gott feufzendem Herzen war ich eingetreten; mit leichhterem, von Hoffnung für dieſe Seele erfülltem Herzen nahm i< Abſchied. Er bat mid), ihn bald wieder zu beſuchen. Beim zweiten Beſuch wurde id) ſhon freundlicher empfangen. Nad) einigen teilnehmenden Erkundigungen über dieſes und jenes kam id) auf die Hauptſache zu ſprechen, auf ſein Verhältnis zu Gott. E3
fand ſich, daß er tief in der Selbſtgerectigkeit ſtak,
und dieſe gründete ſich bei ihm auf ſeine Treue und Redlichkeit, auf ſein gutes Herz. Nie ſei ein Hilf3-
ſelig-
bedürftiger hartherzig von ihm abgewieſen worden, ſtet3 habe er eine offene Hand gehabt uſw. Wa3 Sünde und Gnade ſei, wa38 da8 Geſetz fordere und da3 Evangelium gebe, davon wußte er ni<ht8. Wie
Freuden und mit Gewinn für ihren eigenen inwendi-
Eine Seele aus dem Groben herau38zubringen, daß ſie ſo im allgemeinen ſich als Sünder bekennt, das iſt,
Ein Brand au3 dem Feuer gerettet. (Ein Erlebnis aus der Inneren Miſſion.)
Eine
Geſchichte,
wel<he
die rettende und
madende Kraft de38 Evangeliums an einer Menſhenſeele beſchreibt, wird von Chriſten immer wieder mit
war nun dieſes Herz zur rechten Buße
zu bringen?
REER FEEN
Die
Hliſſions-Taube.
wie die Erfahrung lehrt, nicht gar ſo ſchwer; aber ein ſelbſtgere<htes Phariſäerherz zu wahrer Buße zu bringen, daß es ſid) vor Gott in den Staub wirft und aus der Tiefe ſchreit: „Gott, ſei mir Sünder gnädig!“ da3 iſt gar ſchwer. Do Gottes Geiſt und Gnade ſiegte über dieſes Herz, wie wir ſehen werden. Im Laufe unſers Geſprächs überreichte mir der Kranke eine Anzahl Briefe von ſeinen Geſchwiſtern in Deutſchland und forderte mich auf, dieſelben dur<zuſehen. Daraus ging hervor, daß er der Sohn eine3 Lehrer3 in Sachſen war. Zwei ſeiner Brüder waren in die Fußtapfen de3 Vater3 getreten und hatten den Lehrerberuf ergriffen. Mehrere Briefe waren von ſeiner Schweſter. Aus den Briefen der letzteren erfuhr ic<, daß er ſeine Eltern und Geſchwiſter viele Jahre lang ohne irgendwel<e Nachricht von ſich gelaſſen hatte. Die Eltern waren unterdeſſen geſtorben, die lezten Gebete und Seufzer der ſterbenden Mutter galten dem fernen, verſchollenen Sohne. So berichtete die Schweſter. An der Hand des vierten Gebot3 zeigte ich ihm nun das Sündliche ſeiner Handlungsweiſe, den Undank, deſſen er ſich dadur< gegen ſeine Eltern ſchuldig gemadt, den Kummer und das Herzeleid, wel<he3 er dadurd) ſeinen Eltern bereitet habe uſw. Das ging ihm zu Herzen, das Eis war nun gebrochen; Tränen rannen ihm über die bleihen Wangen. Gottes Geiſt hatte ihn zur Erkenntnis ſeiner Sünden gebracht, und dieſe wuc<s mehr und mehr, in dem Maße, als ihm der geiſtlihe Sinn des Geſetzes erſchloſſen wurde. Um ſo williger und freudevoller nahm er das Evangelium von dem Sünderheiland JEſu35 Chriſtus auf und an. Seine liebſten Sprü<he und Verſe waren die, weld<e ihm ſagten von der wunderbaren Liebe deſſen, der aus Liebe zu un3 ſein Leben in den Tod dahingab. Se<s Wocden waren nun ſeit meinem erſten Beſuche vergangen; die Kräfte des Kranken verzehrten ſich mehr und mehr; das Augenlicht nahm immer mehr ab; das Ende war nahe. An einem Samstage beſuchte ich ihn zum lezten Male. Ein leßtes, herrlihe3 Bekenntnis zu Chriſto, ſeinem Heilande, floß von ſeinen Lippen. I< nahm Abſchied von ihm und befahl ihn Gott und ſeiner Gnade. Als ich am Montag von dem auswärtigen Predigtplaße zurückkam, erfuhr ich, daß er am Sonntag ruhig entſchlafen war. Eine Seele war wiederum dur< Gottes Gnade aus Das Evangelium von Chriſto dem Feuer gerettet. Das Gebet hatte einer Seele vom Tode geholfen. einer ſterbenden Mutter war erhört.
Wa3 wäre aber geſchehen, lieber Chriſt, wenn wir
hier keine Miſſion hätten?
69 E3
iſt no< Raum. Quk. 14,22.
C3 iſt noh Raum; dod nicht für die, ſo trachten Nah Ader, Weib und Vieh Und drüber Gottes großes Mahl verachten -Für dieſe nun und nie! Die wird das Donnerwort des HErrn erſc<reden: E3 wird der Männer keiner wahrlich ſhmeden Mein Abendmahl, das Holz vom Leben3baum; E35 hat für ſie der Himmel keinen Raum. E35 war no< Raum -- o bitterſte3 der Worte! --, Und alles war bereit. Wenn einſt ſich ſchließt des Himmelſaale3 Pforte Für alle Ewigkeit, Dann wird e35 laut im Höllenabgrund iönen Durd) AH und Weh und der Verdammten Stöhnen: Wir hielten es dereinſt für Trug und S<haum, Und dod) war Raum. Weh uns, e3 war no< Raum! E35 iſt no)
Und
Und Und Die Die So Und
Arm'
Raum;
und
die Krüppel
Lahm'
und
auf
Blind'
den
Gaſſen
alle, ſo die eignen Werke hajjen geiſtlich Arme ſind, nötigt Gott zum großen Mahl der Gnaden, läßt er mit holdſel'gen Worten laden, ſüß, ſie traun den eignen Ohren kaum, dod) iſt's göttlih wahr: E35 iſt noh Raum.
E35 iſt no) Naum an Gotte3 Vaterherzen, O Seele, Raum für di, Weil JEſus einſt mit namenloſen S<merzen Im Tode neigte ſich. Und wär'ſt du gleich dem HErrn troz3 ſeinem Lieben Und Gnadenruf bis heute ferngeblieben Und läg' die Axt dem unfruchtbaren Baum Jetzt an der Wurzel ſchon, e3s iſt no&z Raum. pop9Sw=-SPo
Eine Frucht der Radiopredigt. Im Januar erhielt P. A. C. Piepkorn, der Sekretär der Radioarbeit der Lutheriſchen Laienliga, einen Brief von einem jungen Neger in Denver, Colo., worin er ſeiner Freude über die Donner3tagabendpredigten, die während der Lutheran Hour gehalten werden, Au38dru> gibt. P. Piepkorn ſette ſich ſogleich mit einem Paſtor in Denver in Verbindung. Neulid) erhielt er folgenden Brief: „Lieber Bruder! „34h beſuche Herrn J. zweimal in der Woche und bereite ihn jekt auf die Konfirmation vor. Er hofft
je länger, je mehr, daß er wieder geneſen wird. Da der Paſtor, in deſſen Gebiet J. wohnt, drei Monate lang geſundheit3halber verreiſt war, habe id) dieſen
Unterricht übernommen. N „E3 mag Sie intereſſieren, daß IJ. ein Neger iſt.
Er iſt ein intelligenter junger Mann und iſt begierig,
h zZ
Die Miſſions-Taube.
70
Gottes Wort zu lernen. Er kam im Oktober vorigen Jahres von Waſhington, D. C., wo er im Geſchäft ſeines Vater3, der Leichenbeſtatter iſt, tätig war. Er leidet an der Auszehrung. „Mit brüderlichem Gruß
„öShbr
„Geo.
A. Weinrid.“
Wer heute die heidniſ<en Länder beſucht, wird
bezeugen, daß dieſe Beſchreibung genau paßt. Es gibt zum Beiſpiel etwa 200,000,000 Mohammedaner auf Erden. Sie ſind beſonders zahlreich in Arabien, in Perſien, in der Türkei, in Ägypten, Nordafrika und Indien. In Delhi, Hauptſtadt von Indien, beſuchte ih einſt die größte Moſ<ee in dieſem Lande an einem Freitag,
Einc ſchwere, drü>kende Schuld. Ein alter Chriſt lag auf dem Sterbebette. Sein Seelſorger trat ein, um ihn zu tröſten. „Jd) habe Frieden mit dem HErrn“, rief der Sterbende; „nur einc Schuld drückt nod ſchwer mein Herz.“ „Und weld<e?“ fragte der Seelſorger. „Meine Schuld am Miſjſjionswerk“, klagte der Sterbende. „Mid) umgaben dieſe Nacht meine Söhne und wachten an meinem Lager; da gedachte ich der armen Heiden, die von ihren eigenen Kindern im Alter verkauft, lebendig begraben oder verſtoßen werden. Wem verdanke id es, daß es mit mir anders iſt? „Dem Evangelium!
„A<
wären
die erſten
Chriſten,
die es unſern
Vätern braten, ſo lau wie ic im Werk der Miſſion geweſen, wie ſtände es dann an meinem Sterbelager? Von meinen Söhnen verlaſſen, ohne Troſt, ohne Zuſpruch, ohne Licht, ohne Hoffnung führe i<h hinab in die Verdammnis. Da iſt mir meine Schuld am Miſſionswerk re<ht ſchwer auf meine Seele gefallen. Jh genieße und ernte von der heiligen Miſſion und habe faſt nichts getan, ſie zu bauen und zu pflegen.“ Lieber Leſer, haſt du nicht auch eine Schuld am Miſſionswerk abzutragen? Siehe zu, tu es bald, ehe es zu ſpät iſt und ſie dir zu einer ſo drückenden Sculd wird!
Gößendienſt. Die meiſten Menſc<en auf Erden kennen Gott nicht und haben nur eine unſichere Ahnung von ſeiner Exiſtenz, ſeiner Natur und ſeinen Eigenſchaften. Zwei Drittel der Menſc<en, die heute auf unſerer Erde leben, ſind no< immer Gößendiener. Sie haben, wie St. Paulus im erſten Kapitel des Römerbriefs3 ſie richtig beſchreibt, „die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild verwandelt gleich dem vergängli<hen Menſc<en und der Vögel und der vierfüßigen und der kriejenden Tiere“, haben „Gotte3 Wahrheit verwandelt in die Lüge und haben geehret und gedienet dem Geſchöpfe mehr denn dem Schöpfer“.
der allen Mohammedanern
als heiliger Tag
gilt. Im Vorhof dieſes Tempel3 verſammelten ſich ungefähr 10,000 Männer. Hinter dieſen, in einem beſonderen Naume, wo man ſie nicht ſehen konnte, waren einige Fkauen. Als der Prieſter die iSlamitiſche Liturgie ſang, wandten ſic alle Geſichter nach Mekka, und alle zugleich verbeugten ſich, knieten nieder und warfen ſich dann auf ihre Geſichter.
Es war ein groß-
artiges Schauſpiel der Einigkeit in Gedanken, im Gebet und in der religiöſen Zeremonie. Der Gott, den ſie anbeteten, den alle Mohammedaner anbeten, iſt der falſc<e Gott Allah) mit ſeinem Propheten Mohammed. Sie glauben nicht an die Bibel, ſondern an den Koran; ja ſie haſſen die Bibel und das Chriſtentum. Von Mohammed haben ſie den Befehl bekommen, die Welt mit dem Schwert zu erobern; denn Allah iſt ein himmliſcher Tyrann, und ſein Wille iſt unausweichbares und abſolutes Geſet. Daß Gott die Liebe iſt, hat für Mohammedaner keinen Sinn. Die meiſten Indier aber ſind ſogenannte Hindus; das heißt, ſie ſind Anbeter der Götßen des modernen Hinduismus5: Brahma, Wiſ<hnu, Siwa, Kali, Kriſchna, Hanuman, Ganeſa und wie ſie ſonſt alle heißen. Die Zahl der Götzen in Indien iſt tatſächlich größer als die Geſamtzahl der Einwohner. Die 200,000,000 Hindus haben ſogenannte heilige Bücher, die aber ſo voller Unwahrheiten und Schmuß ſind, daß in einem <riſtlichen Lande der Druck ſolc<her Bücher verboten iſt. Die Götter der Hindus ſind Ehebrecher, und die Göttinnen ſind Huren. Sie wiſſen nichts von der Liebe Gottes in Chriſto JEſu. In China beten 300,000,000 Menſc<hen ihre verſtorbenen Urahnen an und fürchten ſich vor den unzuähligen Dämonen der unfreundlichen Natur und des menſchlichen Unglü>s. In der früheren Hauptſtadt Peking beſuchte ich einen Tempel der hölliſchen Straßen, wo die Chineſen ſcharenweiſe Weihraud) brennen und Opfer bringen vor den Bildern der verſchiedenen Teufel der Unterwelt. Der heidniſche
Gößgendienſt iſt überall eine häßliche Karikatur
Roligion.
der
Die 80,000,000 Japaner, die in den letzten fünf-
undſiebzig Jahren ſich ſo raſch der modernen Leben3-
art angepaßt und ihr Vaterland zu einer weltlichen
Die
Hliſſtions-Taube.
'Großmacht emporgehoben haben, verehren ihren Mikado oder König als einen Gott und dienen mit Eifer vielen andern Göttern.
So könnten wir lange fortfahren, von den Götzen
anderer heidniſchen Länder zu reden; überall würde es uns klar werden, daß das ganze Heidentum keine Ahnung hat von dem wahren Weſen Gottes und von ſeinem liebreichen Verhältnis zu den Menſchen. Woher kommt das? Warum kennen ſo viele Millionen von Menſchen auf Erden den wahren, lebendigen Gott nicht? Weil ſie die Offenbarung Gotte3, ſein teures Wort, nicht haben. Niemand kann wiſſen, wer Gott iſt und was er iſt, wenn er die Heilige Schrift, die von ihm zeugt, nicht kennt. Daß Gott die Liebe iſt, kann nur der wiſſen, der das Evangelium kennt, das uns die frohe Botſchaft, daſßß Gott die Welt alſo geliebt hat, daß er ihr ſeinen eingebornen Sohn gab, auf daſz alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, ſondern das ewige Leben haben, bringt. Darum müſſen wir dies Evangelium in aller Welt predigen und ſo den Miſ-
ſionSbefoehl des Heilandes ausführen.
Das
(Miſſionsb.)
Mitleid eines Südſeeinſulaner8.
Auf den Fidſchiinſoln war eine ſchwere Sache. koſten. Kapitän Bertram
ans Land zu gehen, das Das konnte das Leben hätte es auch nicht getan,
wenn
müſſen.
es
nicht
hätte
ſein
Aber
wenn
der
Waſſervorrat zu Ende iſt oder die Leben5mittel knapp werden, dann muß der Seemann ans Land. Als erfahrener Seemann wußte Kapitän Bertram Beſcheid über die Bevölkerung der Fidſchiinſeln. Er wußte, daß auf dieſen Koralleninſeln grauſame MenIchenfrejjer hauſten, die ſchon manchem Fremdling einen ſchauerlichen Tod bereitet hatten. Darum war er ſehr ernſt geſtimmt, als er mit einigen bewaffneten Begleitern von ſeinem Schiff in das Boot ſtieg und dem JInſelufer zuſteuerte. Die Inſelbewohner hatten das Boot ſchnell entde>t. Eine große Schar ſammelte ſich am Ufer. & weßt landete das Boot. Kapitän Bertram ſtieg an3 Land. Da eilte eine wunderliche Geſtalt auf ihn zu, ein hoc<hgewachſener Südſeeinſulaner, halb europäiſch gekleidet. Es war der Häuptling des JInſelvolks. Der Kapitän ſtaunte, als der ſeltſam gekleidete Mann ihm die Hände entgegenſtre>te und ihm auf engliſch zurief: „Willkommen, mein Bruder!“ Der Kapitän war ſo überwältigt von dieſem freundlichen Empfang, daß er zuerſt keines Wortes fähig war. Der Häuptling aber wandte ſich zu ſeinen Männern und ſagte, vor Freude ſtrahlend: „Ein
Mann
aus dem Lande der Chriſten!“
alſo
71
Jett verſtand Kapitän Bertram alles. Chriſten
geworden,
dieſe
einſt
jo
Sie waren
gefürdteten
Südſeeinſulaner. Und ihr Glaube war ihnen ſo lieb, daß ein Mann aus dem „Lande der Chriſten“ ihnen als Bruder willkommen war. „Es iſt die Stunde, da wir Abendſegen auf unjerer Inſel
halten“,
fuhr
der Häuptling
fort.
„Ver-
ſammelt euch alle, ihr Leute! Heute wird unſer Bruder aus dem Chriſtenland uns den Abendſegen halten.“
Daz Bei dieſen Worten erſchrak der Kapitän. „2009 kann ich nicht“, antwortete er. Der Häuptling ſah
ihn erſtaunt an.
„Fürcteſt
du, daß meine Leute dich
nicht verſtehen?“ ſagte er endlich.
„Du haſt recht, ſie
verſtehen kein Engliſch, aber ich werde dolmetſchen.“ Jetzt war der Kapitän in der peinlichſten Verlegenheit. Ac<, auf dem Meer wußte er wohl Be-
ſcheid, aber in ſeiner Bibel nicht. Er hatte ſich ſeit ſeinen Knabenjahren nicht mehr um Gottes Wort gekümmert. Wie ſollte er nun fähig ſein, dieſer großen Verſammlung den Abendſegen zu halten? Beſchämt ſtand er vor dem Häuptling, der es gar nicht begreifen konnte, warum er immer noch zögerte. Eine Unwahrheit konnte er dieſem guten, treuherzigen Menſc<hen nicht jagen. Da blieb kein anderer Ausweg als ein offenes Geſtändnis. „Meine Mutter hat mit mir gebetet, als ich ein kleiner Knabe war. Dann ſtarb ſie, und ich kam auf die See. Da habe ich Gottes Wort vergeſſen.“ „Gottes Wort vergeſſen?“ wiederholte der Häuptling ungläubig. „Konnte man denn einen ſolchen Schaß beſitzen und vergeſſen? Die Weißen ſind doc wunderliche Menſchen! „Aber du glaubſt do< an unſern HErrn JEjum Chriſtum?“ fuhr der Häuptling fort, dem Scemann tief ins Auge ſcch<hauend. Da war es dem Kapitän zumute, als ſtehe er vor Gottes Gericht. Jett erſt fühlte er die ganze Leere eines Lebens ohne Glauben. Er ſchämte ſich vor den armen Südſeeinſulanern. Aber einer Unwahrheit wollte er ſich nicht ſc<uldig machen. Er ſchüttelte den Kopf und ſagte ein leiſes, tiefbeſchämtes „Nein“. Da zuckte ein tiefer Schmerz über das braune Geſicht des Südſeeinſulaners. Ein unendliches Mitleid glänzte in ſeinen Augen, als er ſpra<h: „Ein Mann aus dem Chriſtenland = und er glaubt nicht an unſern HErrn JEſum 2“ Dann gab er ſeinen Männern ein Zeichen, und ſie folgten ihm alle zu einem erhöhten Plat, der von wunderſchönen Palmen beſchattet war und von dem aus man weit hinaus aufs Meer ſchauen konnte. Dort hielt der Häuptling wie alle Abende den Abend“
72
Die
Miſſions-Taube.
ſegen. Nur betete er heute um des fremden Gaſtes willen in engliſher Sprache. Nie in ſeinem ganzen Leben hatte Kapitän Bertram eine ſo ergreifende Feier erlebt. Er konnte die Augen nicht von den braunen Männern wenden, die mit ſo tiefem Ernſt ſic für die Nac<ht in Gottes S<uß befahlen. Wie andäctig der Häuptling betete =- mit der Kraft eines. Mannes -- mit dem Vertrauen eine3
Al3 er dann dem braunen Häuptling' die Hand reihte, konnte er bewegten Herzens ſagen: „Dein Glaube iſt jezt mein Glaube.“ Viele Jahrzehnte lang hatte Kapitän Bertram unter den Chriſten gelebt wie ein Heide, und keiner hatte ihm geholfen, JEſum zu finden. Erſt auf den Fidſchiinſeln
und ein bekehrter Heide war
4
fand
er ſeinen
ſein Führer
HErrn,
geworden.
emen eremmnmmenmeng .-eeeweenenn een nnn wound
Alabama Dies Bild zeigt uns die Hochſchul: und
Luther
College.
Lehrerſeminarabteilung
unſerer Anſtalt
fünf Perſonen zur Rechten des Bildes ſind die Glieder der Fakultät: Frl. H. Lynn,
Prof. J. W, Twitty
und
Kindes! Er „redete wie mit einem gegenwärtigen Freund. Um Gottes Schuß und Segen bat er für das ganze Snſelvolk. Jebt gedachte er au< des weißen Fremdling3s und ſeines großen Jammer3. Und er flehte zu Gott, daß er dem armen Bruder, der im Chriſtenlande aufgewachſen war und do) nicht an den HErrn JEjum glaubte, helfen mödte. „HErr JEiju, laß ihn nicht wieder fort von unſerer Inſel ziehen, ohne dich gefunden zu haben!“ Damit ſc<loß das Abendgebet de3 Häuptling3. Und es wurde ſtill, ganz ſtill, unter den Palmen. Sie beteten wohl alle nod) im ſtillen, die treuen Südſeeinſulaner, und der Sciffs8kapitän betete mit =- zum erſtenmal ſeit langer Zeit.
Prof. R. O. L. Lynn,
in Selma,
Ala.
Die
Frl. Ora Gräber, Frau K. Grace, Präſident
der Anſtalt.
Ein Tod und eine Taufe. E5 war gegen Abend an einem heißen Sonntag, ausgang3s Juni. Soeben war die junge Gattin eines Indianermiſſionars in Arizona nach kurzem, aber qualvolſem Krankenlager geſtorben. Am nädſten Tage mußte das Begräbnis ſtattfinden. Zwei Miſſionare machten ſich eilig auf nac< dem ſiebzig Meilen entfernten R., um den dortigen Miſſionar zur Leichenfeier zu holen. Al5 ſie etwa zwei Meilen gefahren waren -- ſtill 'und traurig wie die Emmauzjünger =-, ſtießen ſie auf eine große Verſammlung von Indianern. Es war ein Saufgelage, wie ſie :oft Sonntags
Die Miſſions-Taube. unter den Apades ſtattfinden. Und dieſe Verſammlung war ſogar nod bei der Hütte ihres großen Sclangenpropheten, mit deſſen Moralpredigt ſie ſo gerne prahlen. Sogleich ſtanden mehrere auf und winkten, das Automobil möchte anhalten. E38 war den Miſſionaren nichts Neue38, daß etwa ein Dußtend mitfahren wollten. Aber die Miſſionare hatten weder Zeit noh Luſt, halbbetrunkenen Indianern eine Droſ<ke zu beſorgen. Sie hatten e3 eilig und hatten einen langen und in der Naht re<ht gefährlichen Weg vor ſich. Da drängte ſid eine junge Frau mit einem kleinen Kinde auf dem Rücken vor und bat höflic<, ob man ſie nicht ein paar Meilen mitnehmen wolle. Sie ſtieg ein. Bald wandte ſie ſich zu einem der Miſſionare und ſagte: „Kennen Sie mich ni<ht mehr? I< bin eine Getaufte.“ „Du kommſt mir bekannt vor. Aber ic kann nicht auf deinen Namen kommen. IJ< habe dich wohl ſchon lange nicht mehr geſehen. Wie heißt du?“ „Della Slaſſay.“ „Ad) ja; ich hätte did) dod) kennen ſollen. Du biſt verheiratet an Ernſt Walker, niht wahr? Und du haſt eine kleine Tochter ?“ „Ja. Sie iſt ſhon ein Jahr alt, aber no< nicht getauft. J< mödte ſie taufen laſſen.“ „Könnteſt du ſie nicht nächſten Sonntag zur Kir<e bringen?“ „Nein, denn ich muß dieſe Woche no< zurü> nad) Fort Huaducca.“ „Wir kommen morgen zurü>. Und dann findet gleich das Begräbnis in W. ſtatt. Aber Miſſionar C. könnte am DienStag zu deiner Hütte kommen und die Taufe vollziehen. Wo hältſt du did) auf?“ „Sd reiſe am Dienstagmorgen.“ | „Willſt du das Kind denn etwa gleich getauft haben?“ BOS Mittlerweile waren die Miſſionare zu der Brücke gefommen, die bei Fort Apache über den White River führt. Sie hielten an und traten an das Ufer des rauſchenden Fluſſes. Die Mutter hielt das Kind, ein Miſſionar diente als Zeuge, der andere kniete nieder; und nach einem kurzen Gebet ſchöpfte er eine Handvoll Waſſer aus dem Fluß und taufte die kleine Sarah Walker im Namen des dreieinigen Gotte3. Die friedvolle Abendſtille, der ſingende Fluß, der klare Himmel, die ſtillen, hohen Berge ringöumher, die untergehende Sonne verliehen der Stunde eine beſondere und unvergeßliche Feierlichkeit.
73
So mußte der Tod einer Miſſionar3gattin dazu dienen, daß ein Indianerkind einem Saufgelage eine3 Medizinmanne3 entriſſen und dur< die Taufe zum ewigen Leben neugeboren wurde. Wie die Traurigkeit der EmmauSjünger ſchwand, als JEſus zu ihnen kam, ſo verſ<wand au die traurige Stimmung der Miſſionare, als ſie ſpüren durften, daß der bei ihnen war, der ſeinen Jüngern verhieß: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ Getröſtet, freudevoll, dankbar für dies Erlebni3 langten fie ſpät in der Nacht mit ihrer traurigen Nachricht in R. an. (Ev.-Luth. Gemeindeblatt.) -------r-----
Zwei merkwürdige
Träume.
Pfarrer Alfred Horning erzählt in den „Theologiſchen Blättern“, als Beweis dafür, daß Gott ſich zuweilen aud dieſes Mittels bedient, um Sünder zu retten, folgendes.
Profeſſor Meyer in Halle wurde eines Tage3 zu einem gefährlich erkrankten Studenten gerufen, der ſeinem Lehrer verſicherte, daß er gewiß ſterben werde, weil er darüber einen merkwürdigen Traum gehabt habe, deſſen genaue Aufzeihnung man in ſeinem Pulte finden werde. Profeſſor Meyer erhielt den Schlüſſel und den Auftrag, nah dem Tode de3 Studenten genau nachzuſehen. Derſelbe ſtarb wirklich an dem von ihm angegebenen Tage, und e3 fand ſich in ſeinem Pulte folgende Aufzeichnung vor: „J< ging vor einiger Zeit (im Traum) auf dem neuen, ſchönen HalleſHhen Kir<hofe ſpazieren. Die vielen ſchönen Leichenſteine gefielen mir außerordentlich; ic< beſah einen nac dem andern, las ihre Aufſc<hriften und wollte mid) endlid) entfernen, al35 ich einen Leichenſtein fand, der mir beſonder3 auffiel. J< la3 nämlic) mit dem größten Erſtaunen meinen eigenen Vorund Zunamen darauf; aber no beſtürzter wurde ih, al3 ich ſogar den Tag meines Todes darauf angezeigt fand. E53 überfiel mid eine unbeſchreibliche Angſt, und ich fing an, am ganzen Leibe zu zittern und zu beben. Nur da35 Jahr meines Tode3 war mir nicht deutlich genug; der Leichenſtein war hie und da mit Moos bede>t, und einer dieſer MooS8fle>e ſaß gerade auf der vierten Ziffer der Jahre3zahl. Meine Neugierde, ſo ängſtlic< ſie mich aud) madte, trieb mid) an, zu voller Gewißheit zu gelangen; i<h wollte das Moos wegkratßen -- aber in dieſem Augenbli> erwachte id.“ Gott will nicht, daß jemand verloren werde, ſondern daß ſid) jedermann zur Buße kehre. Aud dieſer junge Menſd) ſollte gewarnt werden, daß er da3 Heil ſeiner Seele beizeiten bedenke; der Heilige Geiſt 37
Die WMWiſſions-Taube.
"74
bediente ſic) in dieſem Falle als Bußweder eines Traumes. =Ein Mann, der um ſeiner Sünden willen tief bekümmert
war,
hatte einſt einen wunderbaren
Traum.
Es träumte ihm nämlid), er ſei auf der Reiſe nach Jeiner Heimat. Vor ihm lag ein Berg, den er überJteigen mußte und der, je näher er hinzukam, immer Teiler und höher wurde, bis er mit ſeinem Gipfel über die Wolken emporragte. Mehrmals verſuchte der Mann im Traum den Berg hinanzuklettern; aber immer wieder glitt er an der ſteilen Bergwand herab. Da warf er ſid) endlid, von der erfolgloſen Anſtrengung erſ<höpft, auf den Boden und weinte bitterlih. Während er ſo dalag und voll Sehnſucht zu dem Gipfel des Berges emporblikte, war ihm, als ſähe er im Traum einen Blutstropfen vom Himmel auf den Berg herabfallen. Kaum war dies geſchehen, ſo fing der Berg an zu ſ<melzen und war in wenigen Augenbli>en verſ<wunden, und der Weg zur Heimat lag offen vor den Bliken des Wanderer5 da. Al53 der Mann darauf erwachte, bedachte er, daß der Heilige Geiſt ihm in dieſem Traum veranſchaulichen wollte, daß er nur durd) das Blut JEſu von der Laſt der Sünden befreit und ſelig werden könne. Zu ihm wandte er ſich daher mit ernſtlichem Gebet und fand aud) bald Frieden in ſeinem Blute.
Miſſion
durch
die Predigt.
Der Unterzeichnete hielt einſt eine Gaſtpredigt in London, England, über die Gnade Gottes. Er war damals Paſtor und Miſſionar in Hamburg, Deutſd)land, und mußte
nad) London
reiſen, um
als nächſter
Amt5nachbar ſeinen Amts5bruder und Freund, P.F. W. Schulze, zu trauen, bei welcher Gelegenheit er aud) einmal für ihn predigte und die genannte Gaſtpredigt über die Gnade Gottes in Chriſto JEſu hielt. Viele Jahre darauf, als er Paſtor und Miſſionar in Dänemark war, erhielt er eines Tage3 einen Brief von einem Fräulein in Südweſtdeutſchland. In dem Brief wollte ſie ihm etwas zum Troſt mitteilen, was ihn auc in der Tat bis auf den heutigen Tag in ſeiner MiſſionSarbeit tröſtet. Das Fräulein ſchrieb ihm nämlich, ſie ſei vor Jahren Gouvernante bei einer Herrſchaft in London geweſen und habe dort eine Predigt von ihm über die Gnade Gotte3 gehört. Die Predigt habe ihr zu denken gegeben und ſei ihr ein Anlaß dazu geworden, daß ſie anfing, in der Bibel zu leſen, und nun ſei ſie Glied einer Gemeinde unſerer Europäiſchen Freikirche in Südweſtdeutſchland. :
So wird manc<he Miſſion3arbeit dur< die Predigt
getan. Die Ausſendung von Predigern iſt ja auch in der Bibel von Gott angeordnet, ſo mit den Worten: „Wer
den Namen
werden.
glauben?
des HErrn
wird anrufen,
ſoll ſelig
Wie ſollen ſie aber anrufen, an den ſie nicht Wie
ſollen
ſie aber
glauben,
von
dem
ſie
nichts gehöret haben? Wie ſollen ſie aber hören ohne Prediger? Wie follen ſie aber predigen, wo ſie nicht geſandt werden? Wie denn geſc<hrieben ſtehet: Wie lieblich ſind die Füße derer, die den Frieden verkün-
digen, die das Gute verkündigen!“
Röm. 10,13--15.
P. ZJ. M. Michael.
Dic
Augen
der Liebe.
Sonntag war's. Die Beſuchsſtunde im Krankenhauſe war vorüber. Durd) die große Ausgangstür ſchoben ſic) in buntem Gedränge große und kleine, reiche und arme Leute. Viele trugen einen Schimmer in den Augen, den Schimmer der Freude, den die Liebe verbreitet, wo Menſchen ſich wiederſehen und manchmal auch durc Gottes Gnade wiederfinden. mit
I<
ſtand und ſah ihnen nach, all den Menſchen,
denen
mid)
das
Leid
eine
kurze
Stre>e
zuſammenwandern ließ. Ob wohl überall Zeit ein wenig Ewigkeit hineinleuchtete?
Weges
in dieſe
Al5 letzte der Beſucher trippelte eine verwachſene Frauengeſtalt hinaus. Sie hatte no einmal zu mir
kommen und mir die Hand drücken müſſen, das tapfere, treue Menſchenkind. Wir hatten gemeinſam um ihr Liebſtes, ein kleines, achtjähriges Mädchen, gebangt, und in den ſtillen Nachtſtunden hatte ſie mir ihre Geſchichte, die Geſchichte eines Lebens voll Entbehrungen, Leid und Not, aber au fröhlichen Überwindens erzählt. Wie doc ſol< ein Vertrauen verbindet! Dod) die Pflicht mahnte. Die mehr oder weniger kranken Kleinen im Kinderſaal wollten verſorgt ſein. Als ich die Tür öffnete, tönte mir ein heftiges Schluchzen entgegen. Mit ein paar Schritten ſtand ich vor dem Bett<en, aus dem e3 kam. Da lag da3 kleine achtjährige Friedhen und ſchluchzte, als ob das kleine Herz brechen wollte. E3 war da3 Nicht<en der kleinen verwachſenen Näherin, mit der ſich meine Gedanken beſchäftigt hatten. Jd zog das zarte, no
recht angegriffene Geſchöpfen an mich: „Was fehlt dir denn? Willſt du es mir nicht ſagen?“ Keine
Antwort;
nur heftiger ſchluc<hzte das Kind.
Hilflos
ſah ich mich um. Da fiel mein Auge auf den kleinen Emil, Friedhen35 Nachbar, der mit ſchuldbewußtem Geſichte vor ſich hinſah. Fragend ſah i< ihn an. „S4
hab's ja nicht bös gemeint“, platte er heraus;
„i< hab' nur geſagt, ihre Tante wäre häßlich, weil
Die
Hiſſions-Taube.
=- weil“ =-. Da ſah Friedhen mich an. großen blauen Augen ſtanden no<h die „Nicht
häßlich;
wahr,
Tante,
ſie iſt ſchön,
meine
Tante
nicht, Tante?“
Jn den Tränen.
Guſtel
Und
iſt nicht
wieder
rieſelten die Tropfen die ſ<malen Bäc<en herunter. „Sie iſt ſchön, meine Tante“, wiederholte Fried<hen beſtimmt, und als müßte ſie ihre Behauptung beweiſen, fügte ſie hinzu: „J< habe ſie ja ſo lieb!“ Leiſe ſtrich ic) über die weichen Lo>ken, die das verweinte Geſicht<hen umſpielten,
und vor mein
trat die verwachſene Geſtalt der der kein kritiſches Auge etwas häßliche Hülle, die jedoch einen Friedens Augen aber entdek>t mit den Augen der Liebe. Ob
das
nicht auch
eine Not
kleinen Näherin, an Hübſche3 fand, eine Edelſtein barg, den hatten, denn ſie ſah
warum
unſerer Zeit
den ſo
iſt, daß
Fehlern
urteilt
man
oft
ſcharf?
alle
vom
Kripplein
der
Weil
man an der Oberfläche hängen bleibt, weil die Augen der Liebe fehlen. Ach,
daß
wir
JEſu
als
jeder
Tag
Gnadengeſchenk uns die Augen der Liebe mitgenommen hätten, Augen, die ſich hell geſehen haben an der
geoffenbarten
Gottesliebe;
daß
uns
treiben möchte zu ſagen: „Sehet, wel) eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder ſollen heißen!“ Wären wir dann nicht geſegneter, unſer Alltag
lichter, unſer
eine
große
Leben
fruchtbarer?
So wollen wir alle miteinander uns erbitten das Geſchenk,
daß
es
unſer
eigenſtes
Er-
lebnis, unſer perſönlichſter Beſitz werde, die große Tatſache, die Johannes bezeugt, wenn er ſagt: „Wir ſahen jeine Herrlichkeit.“ Wenn unſer Leben und Lieben, Dienen und Wirken auf dieſem Grunde ruht, dann ſehen wir alles um
uns
an
mit
die Sonnenaugen
andern
Augen,
der Liebe.
raten war. Es blieb Chamberlain nichts anderes übrig, als nod) fünfzehn Meilen weiter ſtromabwärts zu wandern und dort unterhalb der Waſſerfälle auf einen zweiten Dampfer zu warten. Aber dieſe fünfzehn
Meilen
dann
ſind
ſie unſer,
Eine merkwürdige Gebets8erhörung. Der amerikaniſche Miſſionar Dr. Jakob Chamberlain befand ſic im September 1863 auf einer weiten MiſſionsSpredigtreiſe in Zentralindien. Er hatte mit ſeinen eingebornen Gehilfen ſchon über zweihundert Meilen zu Pferde - zurü&gelegt und näherte ſich dem Godavari-Strom. Entſekliche Regengüſſe hatten dieſen Fluß bis über die Ufer angeſchwellt, weit und breit war das Land mit Waſſer und Sumpf bede>t, und ſo reißend war die Strömung im Fluſſe, daß dem Dampfer, der die Reiſenden abholen ſollte, das Rad gebrochen und manches in Unordnung ge-
führten
durd
fieberreichen,
gefährlichen
Urwald, in dem zahlloſe Tiger hauſten. Die Träger, die Chamberlain bis dahin begleitet hatten, entliefen angeſichts dieſer Gefahren; der Miſſionar konnte nur mit Mühe einen neuen Zug dieſer ſogenannten Kulis anwerben.
Schließlich
machten
ſie ſich dur<
Regen
und Sumpf auf den Weg dur< den Urwald. Sie hofften, am Abend einen Hügel zu erreichen, um dort die Nacht wenigſtens auf tro>enem Boden zuzubringen. Um aber dorthin zu gelangen, mußten ſie mehrere
uns die Augen der Liebe fehlen? Warum ſtößt man ſic an Nächſten,
Auge
75
reißende
Nebenflüſſe
des
Godavari
über-
ſchreiten. Wie groß war ihre Enttäuſchung, als ihnen am ſpäten Nachmittag zwei Jäger im Walde begegneten
und
ihnen
mitteilten,
die Brücken
über
dieſe
Flüſſe ſeien von der Strömung fortgeriſſen und es ſei weder Boot no< Floß in der Nähe, womit ſie den Übergang wagen könnten. Chamberlain war in der größten Verlegenheit. Ein Dorf oder eine menſc<liche Anſiedlung war auf viele Meilen weit nicht zu finden. In dem ſumpfigen, fieberreichen Urwald zu bleiben, hätte die ganze Karawane faſt ſicher dem Tode preiSgegeben. Weiter zu marſchieren hatte keinen Zwe, und das lette Nachtquartier wieder zu erreichen, war nicht mehr möglich. In dieſer Not ritt Chamberlain abſeits und ſchüttete ſeine Sorge vor Gott im Gebet aus. Da war es ihm, als rufe ihm eine Stimme zu: „Wende
dich links zum Godavari; dort iſt Hilfe.“ Chamberlain kehrte zu ſeinen Trägern zurü> und machte ihnen den Vorſchlag, daß ſie das Ufer des Godavari zu erreichen ſuchen wollten. Allein dieſe erhoben entſchiedenen Widerſpruch. Schon hier, eine Meile vom Fluſſe, ſei es ſumpfig; an den Ufern würden ſie im Sumpfe verſinken. Außerdem ſei der Fluß ſo weit ausgetreten, daß es kaum mögli) wäre, nahe heranzukommen. Chamberlain ritt wieder allein, um nohmals zu beten, und wieder ertönte dieſelbe Antwort in ſeinem Ohre. Man konnte vom Godavari nichts ſehen und hören, der Miſſionar war fremd in der Gegend. Er verſuchte no<mals ſeine Träger gütlich zu überreden, na< Weſten zu in der Richtung auf den Fluß zu marſchieren. Sie ſagten ihm einfa den Gehorſam auf. Sie erklärten, wenn ſie jetzt vorwärtseilten, ohne eine Minute zu verlieren, könnten ſie vielleiht vor Einbruch der Dunkelheit tro>kenes Land finden. Im Weſten würden ſie ſicher im Waſſer ſteFenbleiben. Chamberlain ritt zum drittenmal in den Wald, um zu beten, und zum dritten Male erhielt er dieſelbe Antwort. Es wurde ihm zur inneren Ge-
Die
76
Hlijſions-Taube.
= <==
wißheit: Am Godavari iſt Hilfe. Er kehrte zu ſeiner Karawane zurüd, zog ſeinen ſcharfgeladenen Revolver und befahl ſeinen Trägern, die Straße nac<h Weſten einzuſ<lagen, jeden Widerſpenſtigen werde er niederſchießen. Murrend und grollend nahmen die Träger ihre Laſten. Selbſt die eingebornen Prediger im Zuge verſtanden ihren Miſſionar nicht mehr, und Chamberlain konnte ihnen nur ſagen, ſie mödten warten, bi3 ſie den Fluß erreicht hätten. Begreifliherweiſe war der Miſſionar ſelbſt in geſpannter Erwartung, wie ihm Gott wohl helfen werde. Er ritt ſeinem Gefolge voraus. Wer beſchreibt ſein Erſtaunen, al3 er beim Heraustreten aus dem Walde zu ſeinen Füßen im Godavari ein breite3, flaches Jährboot angebunden ſah, um das ſic zwei Eingeborne zu ſchaffen machten! Chamberlain ritt den Abhang hinunter und fragte die Leute: „Wie kommt ihr und dies Boot hierher?“ Sie hielten ihn für einen Beamten, fielen vor ihm auf die Knie und flehten ihn an, ihnen nicht3 zuleide zu tun; ſie könnten ja nichts dafür, daß die Flutwelle heute morgen das Fährboot von ſeiner Ankerſtelle loö8geriſſen und unwiderſtehlich ſtromabwärt3 getrieben habe. Den ganzen Tag hätten ſie ſich bemüht, gegen den Strom anzukommen, e3 ſei alle3 vergeblich geweſen. Schließlich hätten ſie in ihrer Hilfloſigkeit das Boot an38 Ufer laufen laſſen und an dem Baume feſtgebunden. Chamberlain war aufs tiefſte ergriffen, als er ihren Bericht hörte. Gott hatte ſichtlich das Boot gerade zu ſeiner Rettung hierher treiben laſſen. Seine Träger kamen inzwiſchen langſam näher, und der Freudenruf erſcholl von ihren Lippen: Ein Boot, ein Boot! Faſt ehrfür<htig ſ<eu ſahen ſie zu dem Miſſionar auf, der eine Meile weit durd) den Wald dieſes Boot am Fluſſe bemerkt haben mußte; ander3 konnten ſie e3 ſich nicht erklären. Chamberlain aber beugte mit ſeinen Chriſten, ſiher und geborgen an Bord de3 Dampfer3, wohin das Fährboot ihn und ſein Gefolge in wenigen Stunden gebracht hatte, demütig und dankbar ſeine Knie; ſie hatten e3 an dieſem Tage erfahren: Wir haben einen Gott, der Gebete erhört.
Sie hat getan, was
ſie konnte.
An einem Orte wurde Miſſion3feſt gefeiert. Zum Schluß verteilte ein Miſſionar kleine Miſſions8ſammelbücſen. Das ſe<h3jährige Töhterlein eines Sc<miedegeſellen wollte ſo gern eine Büchſe haben, aber der Vater ſagte: „Wir ſind zu arm, Kind!“ Doc ſie ließ nicht na<, und al38 der Miſſionar ihre flehenden Augen ſah, da ſchenkte er ihr eine Miſſion38büchſe. Der Schmied erklärte: „Mein Verdienſt iſt gering; es “ |]Wand ZE . y lionen nrwerentyien wweerennme mu em mimen)
vor wenig
Wochen
habe ich mein
liebes Weib
zu
Grabe getragen. Da iſt nocz mande3 zu bezahlen; ich kann nichts in die Büchſe legen.“ „Da3 ſc<adet nicht3“, erwiderte ihm freundlih der Miſſionar; „nehmen Sie die Büchſe zur Freude Jhre3 Tödterlein3s mit!“ Ein Jahr war ſeitdem verfloſſen. Wieder war Miſſions8feſt, und wieder ſaß der S<miedegeſelle da, aber =- ganz allein. Sein Töcdterlein hatte er vor wenigen Tagen zur leßten Ruhe beſtattet. Al3 nun am Scluß des Feſtes die vor Jahresfriſt verteilten Miſſionsbüchſen eingeſammelt wurden, reihte au< der Schmied ſeine Büchſe hin mit den Worten: „Bitte, zählen Sie einmal na<! E38 müſſen 52 Kreuzer darin ſein. Meine Todter bat mid) jede Wo<he um einen Kreuzer und hat ihn hineingelegt.“ Man zählte und fand richtig 52 Kreuzer und = einen Groſchen. Da dachte der Shmied: Woher hat mein Kind den Groſchen bekommen? Es quälte ihn, denn er wurde den Argwohn nicht lo3, daß ſie nicht ehrlich und rechtmäßig in den Beſitz dieſes Geldſtücks gelangt ſei. Al3 er eines Abend3 traurig zu Hauſe ſaß, trat eine Dame ins Zimmer, die die Kleine in ihrer letzten Krankheit oft beſucht hatte. Ein Wort gab das andere, und bald hatte der Schmied der freundlichen Dame ſeinen böſen Argwohn geſtanden. Und was bekam er da zu hören? „Als ich Ihr Töchterlein das lezte Mal beſuchte“, ſagte ſie, „da ſah ich, wie ihre Lippen in Fieberglut brannten und wie ſie ſo durſtig war. Da gab ih ihr einen Groſchen für eine Apfelſine. Sie aber hat ſich die Erquickung verſagt, wie ich jeht merke, und hat den Groſchen in die Miſſion3bücſe gelegt für ihren Heiland.“ Sie haben alle von ihrem übrigen eingelegt; dieſe aber hat von ihrer Armut alles, was ſie hatte, ihre ganze Nahrung, eingelegt.
Tuſt du e8? Tuſt du e8? Was denn? Bitte, nimm einmal deine Bibel zur Hand und ſchlage da3 erſte Kapitel des Evangeliums St. Johannis auf. Im leßtten Viertel de3 Kapitel3 finden wir zwei Perſonen, die gar rührig ſind, eine Arbeit zu tun, die dir und mir und jedem Chriſten =- und jeder Chriſtin nicht minder = zu tun befohlen iſt. Der Eifer, den jene Perſonen bei ihrer Arbeit an den Tag legten, ſollte billig aud) unſern Eifer erwe>en, und die Art und Weiſe, wie ſie ihre Arbeit verrichteten, kann un38 zu einer trefflichen Anleitung dienen. Der erſte, ' deſſen Arbeit wir in Augenſchein
Die
Hliſſions-Taube.
nehmen wollen, iſt Andrea3, der Bruder de3 Simon Petrus. Andrea3 war ein Jünger Johannis de3 Täufers geweſen, hatte ſi< aber dur< da3 treue, ſtandhafte
Zeugnis
Johanni3
bewegen
laſſen,
dem
Evangelium
ver-
HErrn JEſu nachzufolgen. In dieſer Nachfolge JEju fand er Ruhe und doc< au< =- keine Ruhe. Sobald er nämlich JZEſum gefunden hat, überfällt ihn eine heilige Unruhe, nun aud) andere zu Chriſto zu führen. Andrea3, der ſpäter den kriegeriſchen Szythen
am
Schwarzen
Meer
da3
kündigte, ſicht ſich zunächſt unter ſeinen eigenen Blutsverwandten um. Ihm liegt vor allen Dingen daran, daß ſeine nächſten Verwandten des Glüce3 teilhaftig werden, das er bei JEſu gefunden hat. Und wie wäre e3 au ander3 möglich? ES iſt ja gar nicht denkbar, daß jemand ein Herz für die Miſſion in fernen Ländern haben kann, der in ſeiner Heimat und Vaterſtadt, unter ſeinen Verwandten und Bekannten, de3 Namens Chriſti ſ<weigt. Andrea3 alſo ſu<ht und findet ſeinen Bruder Simon Petrus. Sobald er deſſen anſichtig wird, ruft er freudig aus: „Wir haben den Meſſias funden!“ und führt ihn ohne Verzug zu JEſu. Iſt das niht ein herrliches Exempel der allerwichtigſten MiſſionsSarbeit, nämli< der Miſſion im Kreiſe der eigenen Verwandten und Bekannten? Dieſem Exempel ſteht das nun folgende de3 Philippus würdig zur Seite, und es gibt un3 außerdem nod) einen beſonderen beherzigensSwerten Wink für die Miſſion3arbeit im eigenen Kreiſe. Wie den Andrea3, ſo überfällt auc< den Philip- . pus eine heilige Unruhe, andere zu Chriſto zu führen, ſobald der HErr ihn gefunden hat. Philippus ſucht und findet den Nathanael und ſpricht zu ihm: „Wir haben den funden, von welcgem Moſe3 im Geſetz und die Propheten geſc<hrieben haben, JEſum, Joſephs Sohn, von Nazareth.“ Philippus iſt voll Eifer und Feuer und glaubt nicht ander38, als daß Nathanael mit ihm ſofort zu „Chriſto gehen werde. Allein es kommt ander3. Nathanael teilt des Philippus Freude zunächſt dur<haus nicht, ſondern erhebt einen gewid-
tigen Einwand gegen da8, was dieſer ſagt. Er ſpricht
nämlich: Er will und die von dem ſondern haſt, von Jias ſein.
„Was3 kann von Nazareth Gute3 kommen 2“ ſagen: Der rechte Meſſias, von dem Moſes Propheten geſc<hrieben haben, kommt nicht geringen, veradhteten Nazareth in Galiläa, Zit der, den du gefunden aus Bethlehem. er nicht der rechte Meſkann dann Nazareth,
Da3 war ein gewichtiger Einwand, und der liebe
Er weiß noh Philippus kann ihn nicht widerlegen. von Nazareth Sohn, Joſephs nicht, daß dieſer JEſus,
77
wirklic) aus Bethlehem, der Stadt David3, ſtammt. Was tut er nun? Läßt er ſich in ſeinem Glauben irremachen,
oder gibt er do<h wenigſtens
das Miſſio-
nieren auf, weil ihm eine Frage begegnet iſt, die er nicht beantworten kann? Keine3weg3. Philippus iſt ſeines Glaubens gewiß, wenngleich ihm no< dies und jenes nicht verſtändlich iſt, und iſt überzeugt, daß Nathanael zu derſelben Gewißheit kommen werde, ſobald er bei JEſu iſt. Er wird daher in ſeinem Eifer nur um ſo dringlicher, ergreift den Nathanael beim Arm -- ſo ſtellt es ſic der Shreiber vor -- und ſpricht zu ihm: „Komm und ſiehe e3!“ und führt ihn jo mit ſüßer Gewalt zu Chriſto. Und Philippus wird mit ſeinem Glauben nicht zuſ<handen. Kaum iſt Nathanael bei dem HErrn ZEſu und hat JEſu Wort gehört und einen Bewei3 ſeiner Allwiſſenheit und Allgegenwart erhalten, da ruft auch er aus vollſter Überzeugung fröhlich au3: „Rabbi, du biſt Gottes Sohn, du biſt der König von Zörael!“ Da3 ſind zwei herrliche Beiſpiele der Miſſion3arbeit im eigenen Kreis. Dies iſt eine Miſſion, die vor allem jedem Chriſten befohlen iſt, zu der jeder Chriſt reichlich Gelegenheit hat und für die e3 keinem ſeines Glauben3 gewiſſen Chriſten an der nötigen Geſ<i>lichkeit fehlt. Laßt un3, ebenſo wie Andrea3 und Philippus, gerade dieſes Werk mit allem Eifer treiben! Tuſt du e3? (WHſbl.) -==D----
Sor
- Blätterverteilung. Wel< eine Saat auf Hoffnung, da3 Verteilen <riſtlicher Traktate, kleiner Blätter, die an Gott, Gotte3 Wort, Himmel und Hölle, an JEſum und ſein Heil erinnern! Was da geſchieht, entzieht ſich allermeiſt dem Blike der Menſ<en. Die Ewigkeit erſt wird e38 offenbar machen. Aber es muß geſchehen. „Rrediget das Evangelium aller Kreatur!“ ſagt unſer König. Und es iſt Tatſache, daß ſehr viele Menſchen faſt nur auf dieſem Wege mit Gotte3 Wort in Berührung kommen. E3 war im Jahre vor dem großen Welkkriege. Ein Paſtor fuhr im D-Zuge [ Dur<gang3zug] weit dur<3 Land. Aud) diesmal ließ es ihm keine Ruhe; er ging ſeinen Weg dur den ganzen Zug mit ſeinem Blatt „Da3 meiſtgeleſene Bud) der Welt“. Auf einer Seite ein Wort, daß man Gotte3 Wort leſen müſſe, auf der andern vierundzwanzig auserleſene Bibelworte. Ein katholiſc<her Pfaffe fährt ihn wütend an; einzelne lehnen dankend ab, die Mehrzahl aber nimmt das Blatt, teilweiſe mit freundlichem Danke. Ein Schaffner und ein Reiſender beginnen ein Geſpräch
Die
78 mit dem Paſtor.
holt der Schaffner
älteren Dame
dankt,
Hlijſions-Taube.
ES ſcheint, ſie ſind Chriſten. den jungen
Dann
Paſtor zu einer feinen
in der zweiten Klaſſe, die ihm herzlid)
ihre Freude
über den Dienſt und über die Ab-
faſſung des Blattes ausſpricht und Beſtellung durd) ihre Töchter und Sc<hwiegerſöhne auf das Blatt in Ausſicht ſtellt. Die Dame war eine Baronin Zedlitz; ihre beiden Töchter waren verheiratet an zwei Offiziere unter Hindenburg, der damals ganz unbekannt war. Es kamen mehrere Beſtellungen, au von Fräulein Jda von Hindenburg, marſdjalls.
der
Schweſter
des
ſpäteren
Feld-
ſprechleitungen umſonſt zur Verfügung zu ſtellen, wetteifern weltliche Firmen und Nationen. Dem Heiland würde, wenn er in unſern Tagen erſchiene, ſo etwas nicht geſchehen. Dieſelben <riſtlich ſich nennenden Völker würden darin wetteifern, ihn ebenſo zu
verwerfen, wie man
es damals
tat.
Auch
darin liegt
ein bezeichnender Gegenſaß; denn Chriſtus konnte jagen: „Mein Reid) iſt nicht von dieſer Welt.“ Der Papſt dagegen legt Wert darauf, daß ſein Rei von dieſer Welt iſt und in dieſer Welt von Fürſten und Gewaltigen anerkannt wird. Chriſtus ſagt: „Jhr wiſſet, daß die weltlichen Fürſten herrſchen und die Oberherren haben Gewalt. So ſoll es nicht ſein
Dann bra der Krieg aus. Nun wurden viele, viele Traktate durch die Familie Hindenburg ins Feld geſandt, ſchlichtes, einfaches GotteSwort. Und
unter euc<.“ Eine amerikaniſche Firma baut dem Papſt koſtenlos eine Telephonanlage, eine deutſche Firma ſchenkt dem Papſt ein Auto, damit er als „Be-
melt und Tauſende von Blättern drucken laſſen und dieſe durd) die genannten und dur andere <riſtliche Damen ins Feld ſenden laſſen. Die Ewigkeit wird
Kirc<henſtaates hinaus fahren kann. Auf thronartigem Soſſel ſitt er in ſeinem koſtbaren Staats5wagen. Man vergleiche damit die Berichte der Evangelien. Auf der einen Seite der ſchlichte, allen Prunk mei-
Nur eins ſei erwähnt.
licher Stellvertreter, der ſich nicht genug darin tun kann, vor der Welt mit ſeiner Macht und ſeinen Mit-
eine
kleine
freikir<lihe
Gemeinde
hat
Geld
geſam-
ausweiſen, was dieſer Liebesdienſt gewirkt hat. Wenig läßt uns Gott in ſeiner WeisSheit ſchauen.
das
von
einem
Gemeindegliede
in Dresden
auch mit
Offizier war,
hatte es
Za, ein Blatt mit Bibelworten
iſt mehr
ins Feld gegeben Soldat,
Ein Blatt mit Bibelſprüchen,
war, wurde
der Burſche bei einem
wieder
erbeten.
Der
dieſem auf ſeine Bitte im Felde gelaſſen, als er auf
Urlaub kam.
wert als Gold und Scäße, beſonder5 wenn man dem Tode tagtäglich ins Auge ſieht. Und nun lies Pred. 11,1-9
und
Mark. 4, 26-32.
Nachrichten und Bemerkungen. (Von IJ. T. M.) Vatikan 101. Der vermeintliche Stellvertreter Chriſti hat jet aud eine Telephonnummer -- Vatikan 101. Das Bezeichnende für ihn iſt, daß er mit 34 Millionen Teilnehmern telephonieren kann, die Teilnehmer aber nicht mit ihm. Alle, die ihn anrufen, werden automatiſc< umgeſchaltet. Das iſt typiſch. In der römiſchen Kir<e kommt man aud) erſt dur< allerhand Heilige, auf Umwegen, zu dem ſtrengen Richter Chriſtus, während Chriſtus doc jagt: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid!“ Ihr braut keine Mittel35perſon. =Der Telephonapparat ſelbſt iſt aus purem Golde hergeſtellt, alſo wohl der koſtbarſte Apparat der Welt. In welc<her Armut und Niedrigkeit wandelte dagegen der Heiland durch die Welt! Er hatte nicht, da er jein Haupt hinlegte. Weld) ein Gegenſaß! Dem Papſt goldene Fernſprechapparate und ganze Fern-
freiter im Vatikan“ nun auch über die Grenzen ſeines
dende Heiland,
teln zu prunken.
auf der andern
Seite ſein vermeint-
Ihm ſtehen die Reiche der Welt und
ihre Herrlichkeit zur Verfügung, die JEſus in der großen Verſuchung verſchmähte. Der „Heilige Vater“
bleibt eben der Antichriſt, auf den ſich, wie die Schmalkaldiſchen Artikel ſagen, „alle Untugenden
in der ſind“.
Heiligen
Schrift
reimen, die
vom Antichriſt geweisſagt (Ev.-Luth. Freikirche.)
Staatliche Anerfennung der Methodiſten in Preußen. Preſſenachrichten zufolge iſt der Methodiſtenkir<e, nachdem ſie in faſt allen deutſchen Ländern die öffentlichen Körperſchaft5Srec<hte erworben
hatte, nun auch in Preußen die ſtaatliche Anerkennung verliehen -worden. Die Methodiſtenkir<e, die
um das Jahr 1849 von England und Amerika nach Deutſchland übertragen wurde, zählt hier rund 50,000 Mitglieder
und
etwa
ebenſo
viele
Anhänger
und
Freunde. Jhr Predigerſeminar, dem zur Zeit Dr. Melle als Direktor vorſteht, befindet ſich in Frankfurt a. M., und an verſchiedenen Orten haben ſie Krankenhäujer und Diakoniſſenmutterhäuſer mit zirka 1,000 Diakoniſſen. Biſchof D. J. L. Nülſen in Zürich iſt mit der Oberaufſicht über das Ganze betraut. = Leider gehören auch die Methodiſten ihrer Lehre nach zu den Sekten und Shwärmern, die die Kirche Gottes verwirren. Namentlid) in der Lehre von der Kraft der Gnadenmittel ſowie von der Bekehrung, Nechtfertigung und Heiligung weichen ſie ab von der Wahrheit des Wortes Gottes. (Ev.-Luth. Freikirche.)
Die „Der Mohammedanismus
Indien
ſchr
-Jahren dien
und
um
neun
ſtehen
vereine. mus.
Kairo; punkt.
Er
dort
Millionen
den
ſechs
auch
in China
Zeitſchriften der Jslam
hat
in
rührt ſich beſonder3 in den
letzten
zugenommen.
<riſtlichen
gegenüber.
Mijſions-Taube.
Von
neunzig
Indien
mehr
fünfzehn
Jn
Jn-
iSlamitiſche
aus
als 2,000
gründete
Miſſions5-
Auch in Afrika wächſt der Mohammedanis5iſt beſonders
ſtark vertreten
in der Stadt
hier iſt in der Tat ſein literariſcher MittelIn Nordafrika werden 474 Tageszeitungen
im Intereſſe des MohammedaniSmus gedruckt. Auch in Europa, zum Beiſpiel in London und Berlin, hat
ſich der Mohammedanismus bereits feſtgeſebt. In Berlin gibt es bereits zwei mohammedaniſche Moſcheen oder Kir<hen.“ Obige Mitteilungen ſind geeignet, uns Chriſten recht aufzurütteln. Wahrlich, wir ſollten mehr tun für die Miſſion, gerade auch für das geſegnete Werk der Heidenmiſſion. Miſſion in Afrika. Gerade in Afrika wird dieſer Kampf
zwiſchen J5lam
und Chriſtentum
Hat der Mohammedanismus mal, liche
ausgefochten.
irgendeinen Stamm
ein-
dann iſt hernach die Schwierigkeit für die <riſtMiſſion aufs höchſte geſteigert, dann iſt ſchier
alles verbaut.
In dieſer Verbindung
teilen wir den
Leſern der „Freikir<he“ die Beſchlüſſe der amerifkaniſchen Glaubensbrüder aus der lutheriſchen Synodal-
konferenz mit, die ſie mit Bezug auf die geplante Afrikamiſſion gefaßt haben. Die „MiſſionsStaube“
ſchreibt: „Da die Synoden, welc<he die Synodalkonferenz bilden, dieſe ermuntert haben, die Miſſionsmöglichkeiten in Afrika zu explorieren; da etwa 86,000 für dieſen Zwed> kollektiert worden ſind, meiſtens von unſern farbigen Mitcriſten, ſo ſei be-
ſchloſſen, daß die MiſſionSbehörde angewieſen werde, ein Komitee,
beſtehend
aus
fähigen
Männern,
zu er-
nennen, da3 alle nötige Vorarbeit tue für eine Explo-
ration
Komitee
in Afrika.
das
ES ſei ferner
Ergebnis
behörde unterbreite
und
ſeiner
beſchloſſen,
Arbeit
der
daß
dies
Miſſions-
an die nächſte Verſammlung
der Synodalkonferenz berichte. Ferner ſei beſchloſſen, daß dies Komitee dieſe Exploration in Afrika vornehme, abhängend von dem Gutheißen und Beſchluß der Synodalkonferenz.“
Unſere Gebete begleiten die Vorbereitungen. (Ev.-Luth. Freikir<e.)
Warum halten wir in unſerer Negermiſſion ſo „Daß ein gutes Schulweſen für ſchr auf Schulen? das Gedeihen des Miſſionswerkes weſentlich iſt“, ſc<reibt P. H. M. Zorn von Jndien aus an den „Lutheraner“, „iſt jetzt wohl faſt allgemein zugegeben, obwohl auch die Schule zu den äußerlichen, weltlichen Vorteilen gehört, um derentwillen die Heiden ſich der
Miſſion
79
zuwenden.
Wenn
ſie um
Bedienung
verlangen ſie vor allen Dingen eine Schule.
bitten,
So wahr
das auch iſt = und welcher Heide kann ſich aus nur lauteren Beweggründen dem Evangelium zuwenden? Er wäre ja dann ſchon kein Heide mehr =-, ſo wahr
iſt es doch auch, daß eine gute <riſtliche Schule, die zu täglichem
Lehren
Gelegenheit
Gottes
Wortes
des
allerlei Gelegenheit
gibt zu weiterer Be-
jagte mir, daß eine Gemeinde,
die hundert Jahre alt
bictet und
vorzügganz ein rührung mit ven Heiden, im Heideniſt MiſſionsSmittel liches Ein Miſſionar der London JIliseion Society land.
iſt, aber keine Schule hat oder do<h nur eine ſchlechte, keinen Vergleich ausShalten könne mit einer Gemeinde,
die nur zwanzig Jahre alt ſei, aber eine gute Schule habe.“
-=-==-->-
Dor
Ewiges Leben. Ein
heidniſcher Zuhörer
diger, als
dieſer
gerade
warf einmal
vom
ewigen
einem
Leben
Pre-
geredet
hatte, triumphierend ein, man ſehe an den Chriſten ja nichts von dem ſogenannten ewigen Leben; wenn der Tod komme, ſo ſei jedenfalls kein Unterſchied zwiſchen ihnen und den Heiden. Sterben müßten do alle.
Einen
diger,
dann
findet
ſich
Augenblick ſagte
er:
beſann
„Höre,
ſich
mein
hierauf
Freund,
der
haſt
Pre-
du
das Haus des engliſchen Gouverneurs dort an der Küſte ſchon geſehen?“ „Jawohl.“ „Nun, was bedenn
da
im
oberen
Sto>?“
„Da
iſt
Europa“, ſagte der Heide, „und das heißt ſoviel al5: va iſt alles Herrliche und Schöne, was man ſich nur denken fann.“ „Und was iſt unten drin?“ „Das Gefängnis.“ „Recht ſo; oben iſt der Palaſt des Gouverneurs und unten das Gefängnis für Verbrecher. Aber haſt durd) das
du nicht bemerkt, daß nur ein Tor iſt, ſie alle hindur< müſſen, der Gouverneur
und ſeine Freunde wie aud die armen Gefangenen? Auch da iſt kein Unterſchied. Drinnen aber ſcheiden ſich die Wege: der Gouverneur geht nad oben, die Verhafteten nac< unten. Siehe, gerade ſo iſt's bei uns: Tore gibt es nur eins; dann aber fängt der Unterſchied an: die wahren Chriſten gehen nad) oben in den Himmel, die Heiden und alle Gottloſen aber müſſen hinab ins Gefängnis, in die Hölle.“ Bitte zu beachten! Man.
wolle gütigſt den Adreßſtreifen
auf dem
Blatt
anſehen
und
beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird.
“May 31"! bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar Prompt damit die Lieferung mN unterbrohen zu werden braucht. 3 dauert dur<ſc<nittlih zwei Wochen, bis der SIDLCHILeI Ten auf
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Die
80
WMijſtions-Taube. Contributions Received by the Treasurer.
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Family Prayers. By Prof. Zi. B. Hemmeter, D. D. Concordia Publishing House, St. Louis, Io. 88 Seiten ' 5X7%. Preis: Leinwandband 60 Cts.; biegſamer Ledereinband mit Goldſchnitt 81.75.
Auf 88 Seiten bringt der Verfaſſer dieſes neueſten Gebet-
buches Abſchnitte aus den Pſalmen, die morgens und abend3 zu leſen ſind, ſowie Tiſchgebete, das Morgen- und das Abendgebet aus dem Encdhiridion ſowie Gebete für jeden Wochentag. Dann folgen Gebete für die verſchiedenſten Lebenslagen und Zeiten: Gebete um Erhaltung im Glauben, um Keuſchheit, um Geduld im Leiden, um Geſundheit, gegen Verſuchungen zu beſonderen Sünden, für die Kir<he Chriſti uſw. Den Schluß bildet eine Anzahl Gebete zum Gebrauch bei der Vorbereitung auf den Abendmahl8genuß. Unſern Leſern ſei dies Gebetbuch aufs beſte empfohlen. Die innere und äußere Ausſtattung iſt ſehr gefällig.
Religious Unionism.
By Jolin 1. C. Fritz.
16 Seiten
31, X5%. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Prei3: 5 Ct3.; das Dutzend 30 Cts8.; 100: 83.33. Dieſes Pamphlet enthält das Neferat, das D. Fritz auf der Synode des Weſtlichen Diſtrikts im vorigen Jahre vorgetragen hat. Da3 Beſtreben der kir<lichen Gemeinſchaften in unſern Tagen, eine kirchliche Vereinigung zuſtande zu bringen, ohne daß man in der Lehre einig iſt, wird hier in3 rechte Licht geſtellt und gezeigt, daß eine ſol<he Union durchaus ſchriftwidrig iſt, ein Auswuchs de8 immer mehr umſichgreifenden Indiſſerentiamus und nichts andere3 als eine grobe Verleugnung der Wahrheit. Trotz Spott und Haß, den uns die Weigerung, ſolche kirchlichen Vereinigungen einzugehen, einträgt, können wir doh nicht ander8, als mit Gotte38 Hilfe unſern Standpunkt feſtzuhalten, weil er auf Gottes Wort gegründet iſt. Dieſer Traktat verdient c8, fleißig geleſen zu werden und eine weite Verbreitung unter unſern Chriſten zu finden.
Neunundzwanzigſter Synodalbericht des Kanſa3-Diſtrikt8 der Ev.-Luth. Synode von Miſſouri, Ohio und andern Staaten. Zu beziehen von Herrn John O,. Schimke, 722 Main St., Newton, Kans. Preis: 20 (tz. Dieſer Bericht enthält neben der Synodalrede Präſes Lehenbauer3 und den üblichen Berichten der verſchiedenen Behörden und Komiteen zwei Referate. Im erſteren behandelt P. JI. G. B. Keller Luther35 Warnungen vor etlichen Gefahren, die der
Kirche ſeiner Zeit drohten und die auch der Kirche unſerer Zeit drohen. Im letzteren führt P. Theo. Stolp das Thema aus: „Die Augsburgiſche Konfeſſion eine köſtliche Perle, von Gott gegeben.“ Beide Referate ſind in engliſcher Sprache gedrudt.
Sing unto the Lord. *A Song Service Featuring Great : Hymns of the Church for Congregation, Choir, and Children's Chorus. Concordia Publishing House,
St. Louis, Mo. 100: 52.00.
Preis:
5 Ct8.; %
da3 Dußtend 30 Ct3.;
Dies iſt ein Programm, das Paſtoren und Lehrern Anleitung gibt, wie ein ſchöner Geſangsgottesdienſt veranſtaltet werden kann. Unſere Gemeinden werden e3 denen, die ſich die Mühe nicht verdrießen laſſen, dies Programm zur Ausführung zu bringen, ſicherlich Dank wiſſen. Abide
with
Me.
For four-part male
voices. By J. 4. IWW. Wiersig. collection. Preis: 20 Ct.
and ladies' unison
No. 17 of above-named
Jesus, Priceless Treasure. For mixed chorus. Arrangement by J. S. Bach. Adapted by UV. S. Lee. No.18 of above-named collection. Preis: 20 Cts.
|
F. W.
Quittung und Dank. Erhalten von Frau Berta Lange, Chicago, IU., 82.00 für arme Neger. G. M. Kramer, BEG
Received
for Colored
ored congregations: 8239.00 ; Augustana,
4.26;
1--31,
Bethany,
1931.
AMMisSions from
the
following
col-
Alabama Luther College, Selma, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland,
Yonkers,
65.00;
Bethel,
Conover,
1.10;
Camden,
6.60;
Bethel, Rock West, 3.29; Bethlehem, Holy Ark, 8.37; Bethlehem, Monroe, 3.81; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud, 11.32; Concordia, Lowerstone, 5.00; Con-
cordia,
New
Orleans,
15.00;
Ebenezer, Atmore, 6.36; Hamburg, 35.32; Grace,
Holy
Cross,
Yaith, Mobile, 6.80; Gethsemane, Concord, 30.00; Grace, Ingomar,
6.86 ; Holy Trinity, Springfield, 20.00;
Hope,
Kings Land-
ing, 2.51 ; Immanuel, PenSsacola, 15.00 ; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, GreenShboro,
510.84;
Mission
Sion at Sion at Mount Tilden,
Luther at
Preparatory
Baltimore,
School,
5.00;
New
Mission
at
Orleans,
Bashi,
108.45;
2.30;
Mis-
Cleveland, 35.41; Mission at Montrose, 14.99; MisNew Bern, 5.23; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, 10.70; Mount Carmel, Midway, 3.22; Mount Olive,
Catawba,
.87;
Mount
Olive,
Bostian Cross Roads, 13.00;
Tinela,
Mount
3.77;
Mount
Zion,
Zion, Charlotte, 20.00;
Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 4.85; Our Savior, Possum Bend, 10.84; Peace, Maplesville, 2.98; Pilgrim, Birmingham, 9.40; St. Andrew's,
Vredenburgh, 5.96; St. James's, Buena Vista, 6.35; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre 5.00; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 6.75; St. Luke's, Lamison, 2.75; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 3.20; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 4.98; St. Matthew's, Meherrin, 8.35; St. Paul's, Char. lotte, 12.46; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 10.93; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 4.92; St. Philip's, Catherine, 8.05; St. Philip's, Chicago, 50.00; St.
Philip's,
Philadelphia,
25.00;
St.
Philip's,
St.
Louis,
115.00; Trinity, New Orleans, 30.00; Trinity, Selma, 21.00; Zion, Gold Hill, 4.00; Zion, "Taits Place, 3.63. IMiscellancous : Berea Bible Class, Springfield, I11. (Me-
morial
Wreath
in Memory
of Rev.C.F.Drewes) , for Negro
Missions, 35.00. Yrom Wm. Vogel, Spechts Ferry, Iowa, for Negro Missions in Alabama, 25.00. From N. N., Two Rivers, Wis., for Negro Missions, 2.00. From N. N., Chicago, II11., for Negro Missions, 5.00. From Mrs. Carl Rehbein, Appleton, Wis., for Negro Missions, 4.00. From
Amelia
C.
Krug,
Racine,
Wis.,
for
Negro
Missions,
5.00.
From Prof. and Mrs. J. H. C. Fritz and Mrs. C. Koerber, St. Louis, Mo. (Memorial Wreath in Memory of Mrs. Caroline Eckhart), for Negro Missions, 5.00. From Mrs. N. N., of Pastor H. Meyer's Congregation, Coopers Grove, 111., for Negro Missions, 2.00; for VYoreign Missions, 3.00. For African AMMisSions: From St. Philip's Church, St. Louis, Mo. (Memorial Wreath in Memory of Rev. C. F. Drewes), 5.00. From St. Philip's Church, Chicago, 111. (Memorial Wreath in Memory of Rev. C. F. Drewes), 5.00. From Grace Church and School, St. Louis, and Colored Mission
at
Kirkwood
(Memorial
Wreath
in
Memory
of
Rey. C. YF. Drewes), 10.00. From Members of the Misgionary Board (Memorial Wreath in Memory of Rey. C. F. Drewes), 25.00. From Faculty of Immanuel Lutheran College, Greensboro, N. C. (Memorial Wreath in Memory of Rey. C. F. Drewes) , 10.00. TZEo. W. ECKHART, Treasurer. Die „„Mi
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Der reite ſnr en Jaor
MS SV boewgewegenwgetrts 50 Cts,. 10 Expl. an aufwärts an eine Adreſſe 40 Ct3. pro Expl.
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37/CR 35'CI0,
ILO 20082
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publizhing Uonse, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten au Prof. 3. T. Mueller, 801 De Mun Avenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge für die
Negermiſſion
an den Kaſſierer, Ar. Theo. W. Eckhart,
Avyonue, St. Louis,
Mo.
3558
S. Jefferson
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8
Miſſionszeitſc<hrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkounferenz von Nordamerika. Published monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subseription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, payable strietly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.
Acceptance
for mailing at Special
rate of postage
provided
53. Jahrgang.
ſor in Section
Juni
Niit JEſu. Mit
Die So
Und
JEſu
wollen
Arbeit
hilft
wir
iſt ja ſein.
er auh
ſc<henkt
des
uns
ſein
getroſt Werke35
Gedeihn.
es
wagen,
Laſten
tragen
Sein iſt die Kraft, die in den Schwachen Un5 ſtärkt von Jahr zu Jahr; So können wir aud hoffen, daß er mächtig
bauen;
prächtig
Un3 beiſteht immerdar. Wie
iſt die Herrlichkeit,
auf
dem
Erdenkreis3.
So ſoll das Werk den Ihm, ihm allein zum Amen. Du,
Wir Mit
Wir
unſer
wagen
treuer
im Himmel
hohen Meiſter Preis.
e5 zu deinen
Hort.
wollen ja nur deinen Ruhm heil'gem Lied und Wort.
Ihr
ſeid meine
1931.
Ur. 6.
Feinde
Sein iſt das Reid, das wir hier helfen Er, er iſt König nur. So dürfen wir ihm allezeit vertrauen Und folgen ſeiner Spur.
Sein
1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
droben
loben,
Chren, vermehren I.I. T. M.
Freunde.
So ſprad der liebe Heiland einſt zu ſeinen Jüngern, wie uns der heilige Evangeliſt Johanne3 berichtet, Joh. 15, 14. Dieſe liebevollen Worte des großen Gottesſohne3 beweiſen ſeine wunderbare Herablaſſung zu uns armen Sündern; donn JEſus nennt hier diejenigen ſeine Freunde, die von Natur ſeine
ſind,
ja auch
nod)
nad)
ihrer
Bekehrung
ihn
oft durd) böſe Werke betrüben. Wir ſind elende Sünder, und dod) nennt uns JEjſuS ſeine Freunde! ES ſind dieſe Worte daher ſüße, herrliche Troſte3worte, die uns zu großer Erquikung gereichen ſollen, beſonder35 in unſerm Sündenelend. JZEſu3 verſ<mäht uns nicht, obwohl wir ſeiner ganz unwürdig ſind. Er nennt uns Freunde, damit wir es wiſſen und glauben mödhten, wie heiß er uns liebt, wie gnädig er un3 alle Sünden
vergeben
und
uns
Heiland
ſelbſt,
uns
einſt mit
Ehren
in
den
Himmel aufnehmen will. Wenn wir dies bedenken, dann muß unſer Herz über dieſe freundliche Anrede vor Freude jauchzen und frohloden. Aber dieſe Worte JEſu ſind auh ernſte Mahnworte. Sind wir ſeine Freunde, dann müſſen wir uns aud) als ſeine Freunde in unſerm Leben und Wandel erzeigen. Freunde müſſen niht nur Freunde heißen, ſondern au<h Freunde ſein. Daran erinnert der
wenn
er in
dem
genannten
Verſe weiter ſagt: „ſo ihr tut, was id eud gebiete“. Alſo nur dann ſind wir JEſu Freunde, wenn wir tun, was er uns geboten hat. Und JEſu3 hat uns viele3 geboten. Wir wollen nur ein3 aus ſeinen heiligen Geboten herausgreifen. Vor allem hat JEſu3 uns geboten, daß wir ſein Reich ausbreiten und ſein heiliges Evangelium der Welt kundtun ſollen. Sein großer Miſſion3befehl lautet: „Gehet hin in alle Welt und prediget da3 Evangelium aller Kreatur!“ Mark. 16,15. Daz iſt ein ſehr wichtiger Befehl; denn wenn wir ſein teures Evangelium nicht predigen, ſo wird auh ſein Name
82
„
Die WMiſſtons-Taube.
nicht geheiligt, dann kommt aud) ſein Rei nicht, und Ein Heiland8wort zur Miſſion. es geſchieht aud) ſein Wille niht auf Erden wie im Ihr werdet meine Zeugen ſein zu JeruHimmel. Ja, dann werden au< Sünder nicht ſelig, ſalem und in ganz Judäa und Samaria denn ohne Gotte3 Wort kommt niemand zum Glauben. und bi8 an das Ende der Erde. Unterlaſſen wir daher die große Miſſion5predigt, ſo Apoſt. 1, 8. erweiſen wir un3 al8 Feinde JEſu und ſeines Reiche3, * Dies Miſſionswort unſer3 Heilande38 wollen wir denn wir ſeßen niht nur ſein Wort hintenan, ſondern ein wenig näher erwägen. Unſer ho<hgelobter HErr helfen aud) dem Satan ſein hölliſches Reid) bauen. ſpra<h dies Wort zu ſeinen Jüngern ganz kurz vor Denn das iſt ſiher: wo Chriſti Reich nicht iſt, da iſt ſeiner Himmelfahrt. Nad) ſeiner Auferſtehung hatte de3 Satans Reid) ſamt ewigem Verderben. O wie er ſie verſammelt und ihnen geboten, nicht von Jeruwichtig muß un3 daher JEſu großer Miſſionsbefehl ſjalem zu weichen, ſondern auf die Verheißung des ſein! Unſer Heiland ſagt uns: „Jhr ſeid meine Vater3 zu warten. Da fragten ihn die Jünger: Freunde, ſo ihr tut, wa3 id) eud) gebiete.“ „HErr, wirſt du auf dieſe Zeit wieder aufrichten das Wir ſtehen vor einer großen Miſſion3aufgabe. Reich Jsrael?“ Er aber antwortete ihnen: „E3 geÜberall tut un3 der liebe Heiland jetzt die Türen auf, bühret eud) nicht, zu wiſſen Zeit oder Stunde, welche „daheim wie im Ausland. Und über jeder Schwelle der Vater ſeiner Macht vorbehalten hat, ſondern ihr einer jeden offenen Miſſionstür ſtehen die JEſuworte: werdet die Kraft de8 Heiligen Geiſte3 empfahen, „Zhr ſeid meine Freunde, ſo ihr tut, was ih eu gewelcher auf eu< kommen wird, und werdet meine biete.“ Dieſe freundlid-ernſten Worte laßt un3 daher Zeugen ſein zu Jeruſalem und in ganz Judäa und in unſer Herz ſchreiben! Da müſſen ſie brennen und Samaria und bi3 an da3 Ende der Erde.“ flammen. Da müſſen ſie uns immer aufs neue dazu Dies Miſſionswort unſer3 Heilande3 gilt aud) reizen und treiben, dem Miſſionsbefehl unſers hoduns. Wir ſollen Chriſti Zeugen ſein. Darin beſteht gelobten Heilande3 nachzukommen. Das gebe der & unſer ganzes Miſſionswerk. Wa3 wir al38 Miſſionare teure Heiland zu ſeines Namens Ehre! J.T.M. iun, iſt nur die38, daß wir zeugen von JEſu Chriſto, unſerm Heiland, der die ganze Welt mit ſeinem hocdheiligen Blut erlöſt hat. Dieſe Heil3botſchaft bedürfen Nicht Geld, ſondern Gott regiert die Welt. die Leute in Judäa, da3 heißt, in unſerm eigenen Lande, wo es nod) ſe<hzig Millionen Perſonen gibt, „Geld regiert die Welt“, ſagt ein bekannte3 und die wie die Heiden dahinleben und ewig verlorenvielgebrau<htes Sprichwort. Dieſes Sprichwort, wie e3 daſteht und lautet, iſt allerdings nicht wahr, ſon- ' gehen, wenn ſie im Unglauben bleiben. Dieſe Heil3botſchaft bedürfen die Leute in Jeruſalem, da3 heißt, dern falſ<. Wohl ſcheint e3 oft jo, als ob nichts in den Großſtädten; denn da gibt e3 wohl viele Hohe andere3 al8 Geld, irdiſcher Beſitz und die mit dem Schulen, viel irdiſc<e WeiSheit, viele große Gelehrte; Geld verbundene Madt über alles auf Erden entaber wenn wir nicht JEſu Zeugen in Jeruſalem ſind, ſhHeide und alle3 regiere und lenke, alle wichtigen und jo gehen die Tauſende in den Großſtädten troß aller unwichtigen Ereigniſſe, die Geſchie einzelner PerHohen Sdulen, die der Staat oder die Welt errichtet jonen und ganzer Familien ſowohl als auch Glü> und unterhält, verloren. Aber dieſe Heil8botſ<haft und Unglüd, Wohlſtand oder Verderben, Krieg oder bedürfen aud) die Leute in Samaria, da3'heißt, in Frieden ganzer Völker. EZ ſcheint oft ſo, al3 ob diejenigen, die reid) ſind und große Mengen irdiſchen. jenen Gegenden, wo Irrlehre und Teufel3betrug beſonder3 vorherrſhen. Wo Satan ſeine Schulen baut, Gutes in ihrem Beſite haben, die eigentlichen Herren da ſollen wir um ſo mehr Chriſti Reich bauen. Selbſt der Welt ſeien, deren Willen ſchließlich alle3 ſich fügen in den verkommenſten Ländern ſollen wir JEſu Zeumüſſe. Aber ſo ſehr e3 aud vor Menſ<henaugen alſo gen ſein, wenn un3 dort Gott die Miſſion3tür öffnen ſcheinen mag, es iſt und bleibt denno<h wahr: Nicht jolſte. Und endlich bedürfen die Heil3botſchaft alle Geld, ſondern Gott regiert die Welt. E83 bleibt Menſ<hen „bis an das Ende der Erde“. Einerlei ob dennod) wahr das Wort de3 alten Paul Gerhardt: ſie weiß oder ſ<warz, gelb oder rot ſind, ſie alle haben „Gott ſitt im Regimente und führet alles wohl.“ Er die Botſchaft von Chriſto, dem Sünderheiland, nötig. lentt und leitet dieſe Welt mit allen .- So gebe uns denn der treue Heiland Kraft und ihren Begebenheiten und Geſhi>en zum Wohl und zum Beſten ſeiner Kir<e, ſeiWeiSheit, ſeine Zeugen zu ſein in Jeruſalem, in Judäa, „ner Auserwählten. in Samaria und bi3 an da8 Ende der Erde! (Aus einem Referat D. G. Mezger.) I. T.M.
Die
===
Mijſtons-Taube.
83
Aus unſerer Negermiſſion. =--
Das neuerwählte Glied unſerer Kommiſſion für Negermiſſion, Prof. D. J. T. Müller.
Gemeinden und war aud ſonſt beim Aufbau unſerer dortigen Inneren Miſſion tätig. Er war einer der
Es dient unſern lieben Leſern gewiß zur Freude, zu erfahren, daß e3 unſerer Kommiſſion gelungen iſt, Prof. D. JI. T. Müller al35 neue3 Glied unſerer Kommiſſion für Negermiſſion zu gewinnen. Prof. Müller wird auc vorläufig die Herausgabe unſerer „MiſſionsStaube“ übernehmen und ſich dieſer wichtigen Arbeit widmen, ſolange es ihm ſeine Zeit und Kraft erlauben.
Arbeit erſt, als ihn eine anhaltende Krankheit zwang,
Wir
haben,
freuen
ganz
un3,
D. Müller
beſonder35
deSwegen,
in unſerer
weil
Mitte
er ſchon
zu
vor
erſten
Miſſionare
in
dieſem
die mit vielen Strapazen
Gebiet
verbundene
und
verließ
die
Miſſion in jün-
gere und Ffräftigere Hände zu legen. Später ſtand P. A. Müller in Seward, Nebr., und ſeinem Anregen iſt es zu verdanken, daß unſer Lehrerſeminar dorthin gefommen
Im
iſt.
Herbſt
1920
Concordia-Seminar
wurde
berufen,
Prof. Müller und
zwar
an
al3
unſer
Lehrer
der Dogmatik und Exgeſe. In beiden Fächern iſt er dort roch heute tätig. Nac< D. Bente3 Erkrankung übernahm er aud) eine Klaſſe in der Symbolik. Die geſammelten Kenntniſſe wird er im Dienſt unſerer Miſſion gut verwenden können. D. Müller iſt au< auf ſchriftſtelleriſc<em Gebiet tätig. Gemeinſ<aftlich mit D. L. Fürbringer arbeitet er beſonder3 am „Lutheraner“. Daneben iſt er auch ſeit mehr als zehn Jahren Mitarbeiter an unſerer theologiſ<en Zeitſchrift, dem Concordia Theological Monthly. Von ſeinen zahlreichen Büchern nennen wir
hier nur
die folgenden:
The Church
a Picture of the Church of To-day, Faith
at Corinth
Unshaken,
The Large Catechism of Dr. Martin Luther, Chris-
tian Fundamentals, My Church and Others, Boys and Girls who Became Great Misgtonaries, Five Minutes Daily with Luther, und Heroes of the Faith. Auch als Dichter iſt er in weiten Kreiſen bekannt. Gott ſegne ſeine Mitarbeit in ſeinem neuen Wirkung3kreis! T. F. W. Prof. D. J. T. Müller.
Jahren Erfahrung in unſerer Negermiſſion gewonnen hat. Er diente nämlid) vor etwa fünfundzwanzig Jahren unſerm Luther College zu New Orleans3 als Lehrer, bediente unſere Mount Zion-Station und predigte regelmäßig in Napoleonville, La. Er iſt mit vielen unſerer Miſſionare perſönlich bekannt und befreundet und verſteht ſich auch auf die Probleme, die unſere Negermiſſion zu löſen hat.
Prof. Müller wurde am 5. April 1885 in Town
Freedom, nicht weit von Jane3ville, Minn., geboren. Sein Vater, P. Andreas Müller, war einer unſerer erſten Reiſeprediger in dem damaligen Territorium Dakota, zur ſelben Zeit, al38 Präſes D. Pfotenhauer dort ſeine vielen Miſſion3poſten bediente. P. Müller
' durchreiſte etwa zehn Counties, ſammelte zahlreiche
Auch unſere Negergemeinden beteiligen ſich an der MisSsionary-Expansion Movement. Unſere Immanuelskonferenz hatte auf Anregen unſers entſ<lafenen Miſſion5direktor35 ein Komitee erwählt, das darüber Vorſchläge unterbreiten ſollte, wie auc< unſere Negergemeinden ſich an unſerm MiſſionSerweiterung3plan beteiligen könnten. Da3 Komitee legte nad) längerer Beratung die folgenden, Vorſchläge zur Begutahtung vor, wonad der Plan in Ausführung kommen ſoll. 1. Jeder Paſtor ſoll eine beſondere Predigt über perſönliche Miſſionsarbeit halten und darin darlegen, wie wichtig e3 iſt, daß jeder Chriſt an ſeinem Teile von ſeinem Glauben und ſeinem Heiland Zeugni3 ablegt. 2. Sn Verbindung mit dieſem beſonderen Gotte3dienſt ſoll der Paſtor mit allen kommunizierenden
84
Die
Gemeindegliedern
raten.
3.
WMiſſions-Taube.
den MiſſionSerweiterungsplan
Gründlich
vorbereitete Hausbeſuche
.be-
ſollen
in dem ganzen Diſtrikt, in dem ſich die Gemeinde befindet, planmäßig vorgenommen werden. 4. Die Gemeinden ſollen gebeten werden, eine beſondere Kollekte für die Miſſion zu erheben. * 5. Unſere Lehrer ſollen in den Schulen ihre Kinder gründlich über den MiſſionSplan unterrichten und den zu dem Zwe ge-
druckten
Leſeſtoff
genau
erklären.
6.
Aud)
in
den
Sonntagsſ<hulen und BVBibelklaſſen ſoll der Plan zur Sprache kommen. 7. Alle Eltern, die ihre Kinder in unjfere Schulen ſc<hi>en, ſollen angehalten werden, unſere Gotte3dienſte zu beſuchen. Die Gemeinden ſollen dur) Komitees alle Eltern ermahnen, ihre Kinder in unſere Sonntagsſ<hulen zu ſ<hi>en. 9. Die Paſtoren ſollen es ihren Gemeinden nahelegan, daß dieſe ganze Bewegung nicht binnen eines Monats zu Ende kommen darf, ſondern daß ſie ſich über Wochen und Monate erſtreken ſollte. E35 iſt nicht zu leugnen, daß auf dieſe Weiſe unſere Negergemeinden gründlid) mit unſerer mission-
expansion movement befannt gemadct werden können.
Jall3 die Vorſchläge re<t ausgeführt werden, ſollte daraus großer Segen für unſere Negermiſſion erwachſen. Au3 einem Bericht unſer3 rührigen Miſſion5ſuperintendenten Wm. H. Gehrke geht hervor, daß unſere farbigen Gemeinden dieſem Plan großes Intereſſe entgegenbringen. Sie wollen nicht hinter ihren weißen Glaubens3brüdern im Norden zurückſtehen. Möge Gott in Gnaden zum Gelingen des Werke3 ſeinen reichen Segen geben! Z.T. M.
T P. Chriſtoph Friedrich Drewe3. | Kurze
LebenS8beſchreibung des Direktors Negermiſſion. (Siebe
unſerer
die Aprilnummer.)
2. Zn St. Louis kam, wie ſc<on geſagt, P. Drewe3 auch bald in Berührung mit unſerer Negermiſſion. A13 die Synodalkonferenz im Auguſt 1908 zu Winona, Minn., tagte, wurde er als Glied der Kommiſſion für Negermiſſion gewählt. Da dieſe Kommiſſion die ganze Negermiſſion im Einklang mit den Verordnungen der Synodalkonferenz leitet, ſo war der neue Poſten ein überaus wichtiger. Aber ſc<on im Herbſt „des Jahres wurde er zum Sekretär der Kommiſſion gewählt, ſo daß er nun mit allen Zweigen dieſer weitverbreiteten Miſſion in enge Berührung trat. Drei j' Jahre ſpäter, am 15. September 1911, wurde er zum
Vorſizer der Kommiſſion ernannt, und in dieſem ſchweren, aber herrlichen Amt diente er bi3 Ende 1916. Seit 1911 war er auch Redakteur der „Miſſion3taube“, und dieſer kleinen, aber gern. geleſenen Miſſion5Szeitſ<hrift hat er zwanzig Jahre lang al3 Nedakteur gedient.
Er war ein geſchi>ter Schriftleiter
und wußte immer ſ<ön und intereſſant zu ſchreiben. Daß
unſere „Miſſionstaube“
nod<h immer
zehntauſend
Leſer zählt, obwohl unſere lutheriſche Kir<e jetzt rieſig jc<nell engliſch wird, iſt ein Beweis dafür, wie trefflich P. Drewes ſeine Leſer für das Miſſion3werk zu in-
tereſſieren
wußte.
Am 141. Mai 1917 übernahm P. Drewe3 die verantwortungsvolle Stelle des Miſſion3direktor3, und dieſes Amt bekleidete er bis an ſein Ende. Wie er dies wichtige Amt in aller Treue geführt hat, beſchreibt P. E. L. Wilſon, der jetzige Sekretär unſerer Kommiſſion, mit folgenden Worten im „Lutheraner“: „Sein Geſchi> und ſeine treue Amtsführung ſind in der Synodalkonferenz wohl bekannt. Seine wiederholten Reiſen dur< die verſchiedenen Miſſionsfelder brachten ihn in enge Berührung mit den Miſſionaren, die ſeinen Nat ſowie den Verkehr mit ihm ho<ſc<häßten. Die Kenntniſſe, die er ſich im Umgang mit den Brüdern auf dem Felde und bei dem Beſud) der verſchiedenen Stationen angeeignet hatte, waren der Kommiſſion bei ihren Beratungen von größtem Wert. Der herrliche Erfolg unſerer Arbeit unter den Negern, den Gott un3 aus Gnaden beſchert hat, zeugt von dem Ernſt und der Fähigkeit unſers dahingeſchiedenen Direktor3.“ Will's Gott, ſoll gerade über dieſe Arbeit ſpäter einmal ein beſonderer Artikel erſcheinen. Trotzdem P. Drewes aber ganz beſonder3 der Negermiſſion diente, ſo durfte doh auc) die Kirche im allgemeinen die Früchte ſeiner Begabung und ſeine3 Fleißes genießen. Ganz beſonders widmete er ſich der Pflege der Sonntagsſc<hule, deren Wichtigkeit er von vornherein neben unſerer Gemeindeſchule erkannte. Er gehörte zu den Gründern der hieſigen
ASssSocjation of Sunday-School
Teachers
und diente
dieſer Vereinigung zwei Jahre lang al3 Vorſißer, nämlid) von 1909 bis 1911. Er plante ferner im
Jahre 1909 die erſten Concordia Sunday-school Les-
Sons, ſchrieb die „Lektionen für Mittelklaſſen“ und die „Lektionen für Oberklaſſen“. Der Überſetzung
dieſer Lektionen widmete er ſeine Kraft zehn Jahre
lang. Unſerm Board of Directors de3 ConcordiaVerlags diente er beſonder3 al8 Glied de38 Komitee3
für die bekannten Sunday-8chool Lessons. Später, im Jahre 1915, leitete er die Herausgabe de3 Lutheran Sunday-School Hymnal, breitung gefunden hat.
da8 eine weite Ber:
YZ
EEE
Die
Als Schriftſteller erfreute ſich P. Drewe3 eines ausgezeichneten Rufes. Jm Auguſt 1924 erſchien ſein Lutheran Catechism, der in vier Jahren ſieben
Auflagen erlebte. Sein Work Xalf a Century of Tutheranism Among Our Colored People fam im
Jahre 1927 heraus, und e3 wird noch heute gerne gelejen. Jm Jahre 1929 erſchien ſeine kurze Einleitung zur Heiligen Schrift unter dem Namen 1/nUroduction tio the Books of Ure Bible. Bi3 kurz vor ſeinem Tode beſchäftigte er ſich mit einem Büchlein, das dazu dienen ſollte, größeres Intereſſe für die Miſſion zu erwecken, ſeinen no< ungedructen A/isSton Stories. Neben“ dieſen Schriften und Büchern verabfaßte er no< eine Weihnachtsliturgie, Prophecy and Fulfilment, Concordia Bible Class für 1919 und 1920 und andere kleinere Schriften. Vergeſſen wollen wir aud) nicht, daß die ſchriftſtelleriſche Arbeit für die „MiſſionStaube“ eine ganz bedeutende war. Als Vorſizer von Komiteen und Konferenzen diente P. Drewes faſt ſo lange, als er in St. Louis war;
zum
Beiſpiel
war
er
in
den
;
Hiſſions-Taube.
Jahren
1925
das
Feier
85
- Drewes in den letzten Jahren gliedlich angehörte. P. W. F. Wilk hielt ihm die Leichenrede; daneben hielten noc< beſondere Anſprachen P. O. C. A. Böcler, der gegenwärtige Vorſizer der Kommiſſion für Negermiſſion, und D. Richard Kretſchmar, der Präſe3 des Weſtlichen Diſtrikts. Die Glieder der Kommiſſion für Negermiſjion dienten als Träger. Am 6. März iſt die irdiſche Hülle im ſchönen Pilgrims? Rest-Friedhof zur Erde beſtattet worden. Mit P. Drewes
iſt ein edles, reichgeſegnete3 Men-
Ichenleben zu Ende gekommen. worden,
und
er
hat
ſich
Ihm war viel gegeben
bemüht,
ſeine
Gaben
im
Dienſte JEſu zu verwenden. Dort oben werden wir es erſt jo recht erfennen, welcher Segen dem Reiche Gottes
dur
ſeine Arbeit zugefloſſen iſt.
Z.T. M.
und 1926 Vorſitzer der Paſtoralkonferenz von OſtMiſſouri, der Paſtoralkonferenz von St. Loui3- und St.
Charle5-Countie3,
des
Komitees,
die
des vierhundertjährigen Reformationsjubiläum3 in die Wege leiten ſollte, uſw. Man ließ ſich gerne von ihm leiten, da er in aller Demut, aber do< mit Feſtigkeit den Vorſitz führte. Er war ein Mann von wenig Worten, aber von friſcher Tat. Sein Beruf als Miſſionsdirektor führte ihn wiederholt in die ausSgedehnten Miſſionsfelder unſerer Negermiſſion. Seine erſte Reiſe nach Louiſiana unternahm er im Jahre 1910; da3 Feld in Green3boro beſuchte er zum erſtenmal im Jahre 1913. Zulett waren ihm die Miſſionsfelder mit ſämtlichen Stationen, Gemeinden und Miſſionaren ſo bekannt, daß unſere Kommiſſion es ſo re<ht erfährt, wieviel ſie an dieſem teuren, wohlerfahrenen Mann verloren hat. Am 3. März hat der HErr nad) ſeinem allweiſen Rat ihn aus8geſpannt, nachdem er faſt vierzig Jahre lang ſeine Gaben in den Dienſt JEju geſtellt hatte. Schon längere Zeit vor ſeinem Tode war er leidend; dod) erholte er ſic) immer wieder, und ſein Ableben kam unerwartet. E83 ſtimmte uns wehmütig, als wir auf ſeinem Arbeitstiſc) die teils neugeplanten, teil3 halbbeendeten Arbeiten vorfanden, die uns bewieſen, daß der Selige ſein baldiges Ableben nicht ahnte. Doh iſt er im Glauben an ſeinen Heiland nach nur kurzer Krankheit eingeſchlafen, nachdem er noh kurz zuvor da3 heilige Abendmahl empfangen hatte. Die Leichenfeier wurde in der geräumigen und prächtigen Meſſiaskirc<e zu St. Louis abgehalten, der
Profeſſor F. Berg.
Zwanzig Jahre im Dienſt unſers Immanuel Lutheran College. Am 20. März verſammelten ſich die Glieder der Ebenezer-Gemeinde zu Greensboro, N. C., um ihrem und unſerm geliebten Profeſſor Friedrich Berg zu jeinem fünfundſiebzigſten Geburt5tag zu gratulieren. BisSher wurde dieſe Geburtstagsfeier im kleineren Freundeskreis gefeiert; dieSmal aber, zu ſeiner diamantenen Geburtstagsfeier, ſtellten ſich au<h die Glieder der Gemeinde ein, um dem Zubilar ihre Hohahtung und Liebe zu bezeugen. Die vielen Anſprachen und Gratulationen bewieſen, in wel< hohen Ehren dieſer hoc<verdiente Mann von allen, die ſeine Gaben genießen durften, gehalten wird. Am Ende dieſes Schuljahres werden es zwanzig Jahre ſein, ſeitdem Prof. Berg an unſerm Immanuel TImutheran
= Die
86
Miſſions-Taube.
College unterrichtet. Welchen Segen er in dieſer langen Zeit geſtiftet hat, weiß nur der treue Heiland, dem er ſo beſcheiden, aber dod) ſehr treu gedient hat. Aber alle, die ihm naheſtehen, werden e3 gewiß gern bezeugen, daß unſer Miſſionswerk in North Carolina ſehr viel ſeiner Treue, Geduld und Au3dauer zu verdanken hat. So ſ<<ließt ſih die „Miſſions5taube“ den vielen Gratulanten an und wünſ<t dem verehrten Subilar Gottes weiteren Segen in ſeinem widtigen Amt, einſt aber den ſeligen Gnadenlohn der Diener ZEiſu im Himmel. I. T.M.
Wahrheit wurde mir wieder einmal ſo recht unter die Augen gerü&t durd) das folgende herrliche Miſſion3erlebnis. ; Vor einer Reihe von Jahren wurde ich mit einer armen Negerfrau bekannt, die ihre zwei Jungen in unſere Miſſionsſc<ule ſchite. JI wurde mit ihr gerade deShalb näher bekannt, weil die Burſchen uns und au der Mutter viel Sorge und Mühe madten. Sehr oft ſ<wänzten ſie die Schule und machten au<h ſonſt allerlei
Unfug,
ſo daß
der
eine
ſchließlich
dem
Jugendgericht in die Hände kam und die Mutter nun in ihrer Not wieder zu mir kam mit der Bitte, ich möge mid) für den Jungen verwenden. Sehr viel haben die Burſchen in der Schule überhaupt nicht gelernt, aber wir haben ſie do< mit großer Geduld getragen, damit ſie der Zucht nicht ganz entliefen. Die Mutter war kir<hlos, und unſer Bemühen war jelbſtverſtändlich immer dahin gerichtet, ſie für
die Kirche zu gewinnen. Sie kam Kir<he, verſprach, ſich unterrichten
aud öfter3 zur zu laſſen und
meldete ſich ſogar zum Unterricht, hauptſächlich dann, wenn wir ihr wieder einmal aus der ſchlimmſten Not geholfen hatten. Sie beſuchte ein paar Unterriht3ſtunden, und dann ſchien ihr Eifer wieder erloſchen zu ſein.
Der
„Bi8
daß
gute
Hirte.
er's finde.“
Haſt du, lieber Leſer, ſ<on einmal ernſtlich über dieſe vier kleinen Worte nac<geda<ht? Chriſtus, der gute Hirte, ſucht das verlorne Schaf, und er jut e3, „dis daß er's finde“. Was3 für Mühe, wa3 für Geduld, was für unausgejetßte Arbeit ſchließen dieſe vier Heinen Worte in ſi<h! Chriſtus ſucht das Verlorne mit Ernſt, er ſucht e3 mit Fleiß, er ſucht es auf allen
Wegen und Stegen, und er ſucht e3, bi3 endlic< da3
ſelige Endziel des Suchen3 erreicht iſt, bis er da3 Verlorne auf ſeine Achſeln legen und e3 heimtragen kann mit Freuden. Er ſucht es au dann noh, wenn ſelbſt die eifrigſten unter ſeinen geringſten Mit-
jarbeitern ſchon längſt die Luſt zu weiterem Suchen
Schließlich geriet dieſe Frau den Spiritiſten in die Hände. Es war wohl mehr die Not al3 ein Gefallen an dem Treiben dieſer Leute, das hierzu die Veranlaſſung gab. Sie wohnte zur Miete in zwei Kleinen ärmlichen Zimmern, und ein3 dieſer Zimmer vermietete ſie dann an dieſe heilloſen Leute, damit ſie da ihre Geiſterverſammlungen abhalten könnten. I<h warnte ſie und verſuchte ſie über die ſeelenverderblichen Grundſäte dieſer Sekte zu belehren. Sie ließ ihren Kopf hängen und hatte nicht viel zu erwidern, aber die Verſammlungen wurden nad) wie vor in ihrem Hauſe abgehalten. E35 war um dieſe Zeit, daß unſer lieber, jet im HErrn entſ<lafener Miſſion3direktor Drewes unſere Miſſion hier beſuchte. Nad einem Abendgotte3dienſt gingen wir ſpät na<t3 auf dem Heimweg an der Tür dieſer Frau vorbei. Jd) erzählte ihm von dem traurigen Fall. Die Spiritiſtenverſammlung war wohl ſchon vorüber, denn die Frau ſaß auf ihrer Türſchwelle allein. J< ſprach ſie an und fragte, ob ſie ſic) immer nod) mit dieſen Spiritiſten abgebe, ob ſie nicht vielmehr endlich zur Vernunft kommen wolle und ihr Seelenheil mit Ernſt ſuchen, ehe e38 zu ſpät ſei. Sie antwortete: „Ja, Herr Paſtor. Da3 iſt ſchon
alles rec<t und gut.
Jd habe die lutheriſche Kir<he
verloren und alle Hoffnung auf ein Wiederfinden gern. J< danke Jhnen aud) herzlich für alle3, wa38 j aufgegeben haben. Dieſe herrliche und tröſtliche* Sie für mich getan haben. Aber --.“
Die
UHliſſtons-Taube.
„Aber was?“ warf ic< ein. „Sie wollen wohl ſagen, Sie brauchen das Geld, das Jhnen die Spiritiſten für Jhr Zimmer bezahlen. Und für dieſes biß<en Geld verkaufen Sie Ihre Seele dem Teufel. Nicht wahr, ſo iſt's?“ Damit gingen wir weiter. Öfters no hat ſich Paſtor Drewe3 an dieſes Geſprä erinnert und ſich nah dieſer Frau erkundigt. Leider konnte ih ihm nichts Erfreuliches über ſie mitteilen.
87
tungswerf des HErrn, wollen wir nicht dieſe vier Worte in unſer Herz ſchreiben? Gewiß! Wohlan denn, ſo ſei unſere Parole jezt und immerdar: „bis daß
er's
G. M. Kramer.
finde“!
Eine3 Tage3 wurde ich plößlich ins Hoſpital ge-
rufen. Ein Einbrecher, ſo wurde mir geſagt, hatte der Frau mit einem Raſiermeſſer das Geſicht ganz ſc<auderhaft zerſchnitten. Jhr Leben hing an einem Faden. Mit den Spiritiſten war ſie fertig. Sie verſprach, wenn der liebe Gott ihr Leben ſ<onen würde, ſo wolle ſie zur Kirc<e kommen.
AlS3 ſie da3 Hoſpital
verließ, blieb es beim alten; ſie kam zwar ein paarmal zur Kirche, blieb dann aber wieder weg. Vor
möchte
etwa
zwei
Monaten
ſic) der Klaſſe
ließ
Erwadſener,
Konfirmation vorbereite, anſchließen.
weiter
worden
darauf, war.
weil
ſie ſchon
ſie mir
die
ſagen,
ich auf
ſie
die
Jd< achtete nicht
ſo oft wortbrücig
ge-
Sie beſuchte eine Unterricht5ſtunde und
beteuerte mir, daß ſie jezt Ernſt damit machen wolle, Glied der Kirc<e zu werden. Und der treue Heiland nahm ſie nun ſelber noc<hmals ernſtlid) in ſeine Schule. Sie wurde krank. Mehrere Wochen lang beſuchte ich ſie fleißig. Nun durfte ich zu meiner Freude ſehen und erfahren, daß das Wort Gottes aud) in dieſem Falle nicht vergeblid gepredigt worden war. Sie zeigte eine beſſere Erkenntnis, als man ſie oft bei langjährigen Kir<gängern findet. Sie bekannte, daß ſie ſic) ſchwer gegen ihren Heiland verſündigt habe, daß ſie ihn ſo lange vergeblid) die Arme nac ihr habe ausſtre>en laſſen, glaubte aber feſt, daß er alle ihre Sünden mit ſeinem Blute getilgt habe. Freudig ging ſie ihrer Auflöſung entgegen. Sie dankte mir noch für alles Gute, das die lutheriſche Kir<e ihr erwieſen habe, und beteuerte mir, daß ſie im Glauben an ihren Heiland ſterben wolle, den ſie in unſerer Kirhe kennengelernt habe. Der Tod war für ſie ein überwundener Feind. Selten iſt es mir vergönnt geweſen, ſold) große Sterbenz3freudigkeit wahrzunehmen wie hier. Al3 wir un3 im Trauerhauſe verſammelten, um ihr da3 lette Geleite zu geben, da kamen mir immer und immer wieder die Worte „bis daß er's finde“ in den Sinn. Wir waren ſchwad) geworden; wir hatten den Mut verloren; wir verſuchten gar nicht ſo ernſtlich mehr dieſe Frau zu gewinnen; e3 ſchien ja do) alle3 vergeblid) zu ſein; aber der gute, treue Hirte war des Suchen3 nicht müde geworden, er hatte ſeine Hand nicht von ihr abgezogen, er war dem Verlornen nachgegangen, bi3 er e3 gefunden hatte.
Mein lieber Mit<<hriſt und Mitarbeiter am Ret-
Im
Die
Erziehung
Dienſt
des
unſerer
guten
Hirten.
Kinder
freunden.
zu
Miſſion3-
An P. IJ. W. Fuller wurde neulich der folgende Brief von einem Schulkind aus Sheboygan, WisS., geſ<hi>dt. Wir drucken ihn ab, weil wir daraus lernen, wie man auc Kinder für die Miſſion intereſſieren kann. Der Sdüler, der ſi im ſiebten Grad befindet, ſchreibt: „Wir ſind gerade dabei, etwas Nähere3 über unſere Miſſionare und deren Arbeit zu erfahren. Wollen Sie nicht ſo freundlid ſein, uns etwas über Ihre Miſſion mitzuteilen? J< intereſſiere mich ſehr für Ihre Miſſion. Was Sie mir erzählen können, wird ganz gewiß mein Intereſſe noc< vermehren und mid) dazu antreiben, alles für unſere Miſſion zu tun, was in meinen Kräften ſteht. Meine Abſicht iſt, unſern Miſſionen ſo viel als möglich zu helfen.“ Wohl unſerer Kirc<e, wenn unſere Kinder ſchon zu Hauſe und in der Schule zu MiſſionsSfreunden erzogen werden! I. T.M.
Die Wiſſions-Taube.
88
===
Aus weiteren Kreiſen. ==es ihnen überhaupt geſtattet wurde, den Leuten zu dienen, und ſie waren froh, wenn ſie das Vertrauen und den guten Willen derer gewinnen konnten, unter denen
zu arbeiten
ſie gekommen
hatte jehr wenig Medizin
waren.
und aud
Dr. Kugler
ſehr wenig
Geld
und zuerſt auc ſehr wenig Zeit zu ärztlicher Arbeit, weil ſie nach Indien geſandt war, um Sc<ulen für die
Hindumädchen
Zenanas zu erſten Jahr
zu
errichten
und
die Frauen
unterrichten. Doch wurden faſt fünfhundert Patienten
in den
in jenem behandelt,
und die Miſſionare ſandten, da ſie zu der Überzeugung gelangten, daß die ärztliche Arbeit dem Cvangelium
Freunde
erhielt
Dr.
und
offene
Türen
gewann,
an
die
Behörde in der Heimat eine dringende Empfehlung, die fie ermuntern ſollte, zum Bau eines Hoſpitals in Indien die nötigen.Schritte zu tun. Jm Jahre 1885 Kugler
von
der
heimatlichen
Behörde
fünfzig Dollars, um eine Klinik zu mieten und Medizin zu kaufen. Sie war für dieſe Ermutigung jehr dankbar, und obgleich dieſe Summe ſo klein war, wurde ſie dennoch nicht entmutigt, ſondern ging ans Ärztinnen Stebend:
Sitzend:
des Dr.
D.
Dr. Anna
Guntur-Hoſpital8. Joſhua,
Dr.
S. Kugler, Dr.
Borges.
P. Paru,
Eine hochverdiente MiſſionsSärztin, Frl. Dr. Anna S. Kugler. Über dieſe berühmte und hodverdiente, kürzlich verſtorbene MiſſionSärztin in Indien ſchreibt der „MiſſionSbote“ das Folgende, da3. aud) den lieben Leſern der „MiſſionStaube“ gewiß von Intereſſe ſein wird: Am Abend des 26. Zuli ging Dr. Kugler zur ewigen Ruhe ein. Sie war am 19. April 1856 geboren und fam 1883 nad Indien. In dieſer Zeit war in Südindien die ärztliche Arbeit für Frauen nod) niht begonnen worden. Darum wurde Dr. Kugler von der kleinen Gruppe von Miſſionaren ſowie von der Hindu- und Mohammedanergemeinde herzlich willkfommen geheißen. Man hatte es den Mohanmmedanern mitgeteilt, daß ein weiblicher Doktor käme, und es herrſchte große Nachfrage nad einer Ürztin. E35 gab auch damals no< keine Munſc<is nod) eine beſtimmte Zeit zum Sprachſtudium, aud) keine Sprachenprüfungen; ſo begann ihre Arbeit ſehr bald. Patienten- kamen, um ſie zu ſehen; aud) wurde ſie eingeladen, die in ihren Häuſern liegenden Frauen zu beſuchen. Natürlich verlangte man keine Bezahlung. In jenen Zeiten waren die Miſſionare dankbar, wenn
Werk
in der
feſten Hoffnung,
daß
Gott,
der ſie nad)
Indien geſchickt hatte, ihr auch den Weg öffnen würde, denen zu dienen, die krank waren und ihrer Hilfe bedurften.
Und
Gott
erhörte
ihre
Gebete
und
ſegnete
ihr Werk, ſo daß es wuchs, ja raſch zunahm. Auch tat Gott den Chriſten ihrer Kirc<hengemeinſc<aft die Augen und Herzen auf, ſo daß ſie das nötige Geld jandten und die Frauen ſogar einen Hoſpitalfonds gründeten. Nach) ihrer Rückkehr von ihrem erſten Urlaub begann Dr. Kugler mit der Errichtung der Gebäude, die der Anfang des gegenwärtigen Hoſpitals wurden. Im Jahre 1893 wurde die Klinik eröffnet und die Arbeit beſtändig fortgeſebt. Tauſende von Patienten wurden jedes Jahr behandelt. Alle, die die Klinik bejucht haben, haben etwas von der Liebe JEſu geſehen und gehört. Dr. Kugler beſaß eine wunderbare Fähigkeit, Schwierigkeiten zu überwinden, und obwohl ſie ſelbſt ſich immer wieder gezwungen ſah, die ihr ſo teure ärztliche Arbeit zu unterbrechen und viel von ihrer Zeit der Schularbeit zu widmen, arbeitete ſie dod) weiter in Hoffnung und diente ihrem Heiland, ſoviel ihre Kräfte es ihr erlaubten, wohin ſie immer geſtellt
wurde. Im Jahre 1898 erlebte ſie die große Freude, für ihre Patienten das Hoſpital eröffnen zu können.
Sie ſagte dabei: „Das Kleine iſt groß geworden, weil
Gott darin war.“
lichſten Jahre zu.
Hier brachte Dr. Kugler ihre glüd>Es wurden neue Gebäude hinzu-
Die gefügt,
werden
bis
über
konnten.
hundert
Andere
Patienten
Ärzte
kamen,
Miſſions-Taube.
untergebracht
um
ihr in
ihrer großen Arbeit zu helfen, aber bis zuletzt behielt
ſie die Leitung.
Solbſt als ihre Kraft ſo erſchöpft
darauf,
ſie täglich
war, daß ſie nicht mehr die kurze Stre>e von ihrem Heim bis zum Hoſpital gehen konnte, beſtand ſie dod) daß
man
in ihrem
Auto
hinüber-
fahre, damit ſie einige der Patienten beſuchen könne. Dr. Kugler war eine unermüdliche Arbeiterin. Sie war niemals mit Noutinearbeit zufrieden. Sie las viel und gebrauchte ſo viel wie möglich die neueſten Methoden in der Behandlung der Kranken und im Unterricht der Studenten. Sie nahm ſid) die Zeit,
mit Pflegerinnen und begüterten Leuten Klaſſen abzuhalten und Verſammlungen für das allgemeine Wohl und die Fortbildung der Hoſpitalgehilfen zu beſuchen.
Sie
hatte
Zeit
für
Verſammlungen
mit
dem ärztlichen Stab, für Verſammlungen
des Jung-
frauenvereins,
Pflegerin-
nen,
für
für
Verſammlungen
Gebet5verſammlungen,
Kinderwohlfahrt,
überhaupt
für
für
mit
das
alles,
Werk
der
womit
ſie
ihrem Nächſten nod) dienen zu können glaubte. Sie intereſſierte ſich für alle Zweige der MiſſionSarbeit und hielt ſich hierin ſtet8 auf dem laufenden. Sie nahm auc) tätigen Anteil an der Shule und an der
kannte
89
ſie alle mit
Namen.
Sie war
eine tüchtige
Rednerin, und wenn ſie auf Urlaub in Amerika war, flärte ſie ihre Zuhörer über das Werk der Miſſion
auf, und die Leute hörten ihr gern zu. Man hatte ſchon mit den Vorbereitungen begonnen, 1933 Dr. Kugler35 fünfzigſtes Jubiläum in Indien zu feiern, aber der HErr wollte ihrer Arbeit ein Ziel ſeen; er nahm ſie zu ſicß. Bei ihrem letzten Urlaub in Amerika war ſie ſehr krank, aber ſie hatte großes Verlangen, nach Indien zurückzukehren, und der
HErr
erfüllte
ihre
Bitte.
Sie
kehrte
1927
--
Sie
hielt
ſich an
die Ver-
nicht ſtark, aber doch wunderbar glücklich =- zu ihrer geliebten
Arbeit
Patienten
oft
zurück.
heißung: „J< vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Chriſtus.“ Sich vertrauen5voll an dies Wort haltend, diente ſie noc<h drei weitere Jahre. Der Wahlſpruch des „Kugler-Hoſpital5“, wie e3 die nennen,
JEju willen.“ haupt
iſt:
„Wir
eure
Diener
um
Dr. Kugler fuhr fort, ſolange ſie über-
noch Kraft
hatte, ihren Heiland
an den armen
Heiden zu dienen. Sie fühlte ſich glücklich in dieſem Dienſt, weil ſie die liebte, denen ſie diente, und ſie liebte Ihn,
um
deſſentwillen
ſie diente.
So weit der „MiſſionsSbote“. Gliedlich gehörte dieſe edle MiſſionzSärztin der Vereinigten Lutheriſchen ärztlichen Arbeit außerhalb der Miſſion. Alles, was . Kirche an. IJ. T. M. den Frauen Jndiens vorteilhaft war, um ſie in die
Höhe zu bringen und glücklicher zu machen, konnte auf ihr Intereſſe und ihre Unterſtüzung re<hnen.
Im Jahre 1905 würdigte die indiſche Regierung ihre allgemeinen Verdienſte durc< Überreichung der ſilbernen Kaiſer-i-Hind-Medaille, und 1917 wurde der ſilberne Bügel dieſer Medaille hinzugefügt. Sie hatte Zeit zu leſen und ſid) zu unterrichten über alle praktiſchen Gegenſtände, die von allgemeinem Intereſſe ſind. Wenn ſie auf Reiſen war, ſah und erinnerte ſie ſid) an ſehr vieles davon, und ihre Unterhaltung war immer äußerſt belehrend und dabei intereſſant. Sie traf viele leitende Männer und Frauen aus aller Herren Ländern und vergaß ſie nie. Sie hatte unter dem indiſchen Volk viele Freunde und
Dr. Kuglers
Hoſpital in Guntur.
Die
Bibel
in Japan. 1.
In einem Städt<hen namens Jwai ſind viele Häuſer von ſchlechtem Ruf. Der Mann, von dem dieſe Geſchichte handelt, war der Eigentümer eine35 der größten dieſer Häuſer. Vor ungefähr zwanzig Jahren beſuchte dieſer Mann ein berühmtes Bad. In den vielen müßigen Er Stunden hier wurde ihm die Zeit ſehr lang. madte einen Ausflug in eine größere Stadt. Hier ſah er eine Antiquarienhandlung. Er beſah ſich die Bücher, die hier ausgeſtellt waren. Ein beſonder3 großes Bu fiel ihm auf. Er bemerkte, daß e35 ein Neues Teſtament war. Er hatte die Chriſten nie leiden können,*und da er weiter nicht5 zu tun hatte, kaufte er das Bu für 20 Sen mit dem Vorhaben, Fehler darin zu finden und die <riſiliche Religion ſodann anzugreifen. Zuerſt ſchien er aud allerlei zu finden, was ſeinem Zwede förderlich zu ſein ſchien; doch fand er au< niht wenig, was ihn überraſchte und günſtig berührte. Neue Gedanken ſtürmten auf ihn ein und widerſtritten den alten Gedanken, bis8 ſeine Gedankenwelt in Trümmern lag. Zwei Jahre lang, während er nod) ſeinem alten, jündhaften Ge-
Die
90
Miſſions-Taube.
Jhäft nadhging, fuhr er fort, das Neue Teſtament zu ſtudieren. Er konnte ſeine früheren Vorurteile gegen da3 Chriſtentum nidt ſo leiht aufgeben. Do jede3mal, wenn er in dem Cvangelium Johannis las, Jhien ein heller Lichtſtrahl über ihn hereinzubreden, Teine feindſelige Haltung ſ<ien dahinzuſ<winden, und er war bereit, ſich bis in den Staub vor Gott zu beugen. Endlich hatte der Heilige Geiſt der durd das geleſene Wort an ſeinem Herzen wirkte, geſiegt, und er wurde Chriſt. Er konnte nun ſein ſündhaftes Leben nicht weiterführen, und er beſ<loß, das Haus zu ſchließen. Doh hatte er nicht die Vollma<t dazu; denn er war ein angenommener Sohn, und er mußte ſowohl ſeine Pflegeeltern als ſeine Frau um ihre Genehmigung bitten. Zu ſeiner großen Freude waren ſie ganz damit zufrieden. Dod ſeine Geſchäftsfreunde nahmen ihm ſeinen Plan übel, und ſie verſuchten 'ihm denſelben
auszureden.
Er
hörte
aber
nicht
auf
ſie.
Eines Tages rief er die Mäd<en zuſammen, verſah ſie mit anſtändigen Kleidern, mietete Jinrikiſchas für ſie und nahm ſie zur Polizei. Hier gab er ſein Vorhaben bekannt. Al3 beſondere Feier teilte er „Modi“ (ReisSkuhen) an die Armen der Stadt aus. Viele hielten ihn für wahnſinnig. Nachdem er die Mädchen befreit hatte, hielt er es niht für ſicher, ſie ſogleic) in Geſellſ<aft gehen zu laſſen. So nahm er alle, die nod) keine AusSſicht auf baldige Heirat hatten, in ſein eigenes Hau3 auf und ließ ihnen Unterricht im Nähen und in der Hau3haltungskunſt geben. Nad) und nad) fand er aud) für dieſe Stellen oder Gelegenheiten zum Heiraten. Seine ganze Familie ſchloß ſich einer Kir<e an. 2. Al35 Yitaro Miyamoto ſiebzehn Jahre alt war, befreundete er ſich mit einem jungen Mann von vierundzwanzig Jahren. Damal3 wohnte in dem Dorfe ein liederliher Menſd, der alle Leute beſtahl und erjhredte. Ganz bejonder3 hatte er ſid) die beiden jungen Leute ausgeſu<ht. Miyamoto3 Freund überredete ihn, dieſen Menſchen umzubringen. Er wußte, daß der Junge nicht begriff, wa3 die Folgen einer ſolchen Tat ſein würden. : Er machte Miyamoto betrunken, und die beiden lauerten dann dem Wüterich auf. Miyamoto ſc<oß den Mann tot. Dann flohen die beiden; do ſie wurden feſtgenommen. Der ältere wurde zum Tode verurteilt, und Miyamoto bekam lebenslänglihe Gefängni3Shaft. Sier wurde unter den Gefangenen zur Zeit ein Ausbrud) au38 dem Gee
fängnis geplant, do<h weil die Gefangenen ſich nicht verſtändigen konnten, wurde ein Aufſtand daraus. Der Gefangenwärter, ein Chriſt, hatte unter die
Gefangenen Teſtamente ausgeteilt. Auch Miyamoto hatte ein3 erhalten; weil er e3 jedoch nit verſtehen konnte, hatte er es auf ein Brett in ſeiner Zelle gelegt. Nun fiel e3 ihm auf den Kopf. Er hob e3 auf. Seine Augen fielen auf die Worte: „Kommet her zu mir!“ Als es wieder ruhig wurde, ſagte er zu ſich ſelbſt: „Wer iſt Mikle? Gibt es irgendwo einen Großen, der Gefangene zu ſich ruft?“ Die Worte klangen in ſeiner Seele fort. Er fragte den Wärter nad) der Bedeutung dieſer Worte. Dieſer ſagte: „Das ſind die Worte des HErrn JEſu Chriſti, des Sohnes Gotte35, der auf dem Kreuz auf Golgatha für deine Sünden geſtorben iſt. Glaube an ihn, dann wird Gott dir deine Sünden vergeben. Wenn du deine Bibel fleißig lieſt, ſo wirſt du erkennen, daß du Buße tun mußt, weil du ein Sünder biſt. Aber um Chriſti willen nimmt did) Gott aus Gnaden zu ſeinem Kinde an.“ Dod) kam e35 bei ihm nod nicht zur Bekehrung. Sein Bruder mußte erſt ſeinetwegen in der Schule verhöhnt werden, worauf ſein Vater ihm einen liebevollen, betrübten Brief ſc<rieb, worin er Miyamoto bat, ſich zu Chriſto zu bekehren. Dieſer Brief bewog die Beamten des Gefängniſſes, den Gouverneur um Milde für den Jungen anzuſprechen. Er wurde entlaſſen und fing mit ſeinem Bruder ein Geſchäft an. Er wollte in ein andere3 Dorf ziehen; doc< bat man ihn zu bleiben, weil er einen guten Einfluß auf die Zugend ausübe. Al3 ein Kolporteur in dem Dorfe Bibelin verkaufen wollte, fand er dur< Miyamoto3 Einfluß in 430 Häuſern 400 Käufer. Miyamoto machte die Beſuche mit ihm, und die Einwohner ſagten: „Wenn da3 Chriſtentum dasſelbe iſt wie Miyamoto38 Glaube, dann wollen wir es annehmen.“ Und Miyamoto dankte Gott dafür. (Miſſion3bote.) Wes3 hätten wir un3 zu freuen, wenn wir uns nicht der Liebe Gottes in Chriſto freuen und getröſten dürften? In dem wogenden Getriebe des LebenZ iſt ſie das allein Feſte; in dem Dunkel unſer3 Wege iſt jie das einzig Helle; in dem tauſendfachen S<merz, ohne den kein Menſd< über dieſe Erde geht, iſt und bleibt ſie die rechte Erquicung. (Gerok.) Chriſtenleute ſollen gewiß ſein, daß ſie Gottes Reich ſind und daß ſie ja nicht3 tun, ſonderlich in
geiſtlichen Ämtern,
der Seelen Seligkeit betreffend,
weldes ſie nicht für wahr wiſſen, daß nicht ſie, ſondern Gott durd ſie wirke. Denn im Reich Gotte3 ſoll Gott allein reden, regieren, tun, ſchaffen und wirken.
(Luther, XI], 444.)
Die
=== Eine freundliche Bitte.
Miſſtons-Taube.
Zur Niſſions<ronikt. ==---
Da der Unterzeichnete vor-
läufig die Herausgabe der „Miſſionztaube“ übernommen hat, ſo bittet er die lieben Leſer ſowohl um ihre
gütige
Nachſicht
wie
auch
um
ihre
kräftige
Mithilfe.
Nachrichten und Mitteilungen, die unſere Miſſionen betreffen, ſowie ſonſtige Artikel, die von miſſionsgeſchichtlichem Wert ſind, werden dankbar entgegengenommen. Ganz beſonders erwünſcht ſind auch Bilder aus den verſchiedenen Kreiſen unſerer weitverzweigten Miſſion3tätigfeit.
Herzlichen Dank. Einen herzlichen Dank ſchuldet unſer Leſerkreis den Paſtoren Walther und WiSler, die während der Krankheit und nah dem Abſcheiden unſers teuren Miſſionsdirektors dienſtbereit die Nedaktion5arbeit an unſerer „MiſſionsStaube“ übernahmen. Sie haben im ſtillen und treulich viel für unſer Blatt getan, ſo daß die Leſer der „Miſſionstaube“ es kaum merkten, wenn die geübte Hand des eigentlichen Nedakteur3 nicht tätig ſein konnte. Al3 Glieder der Kommiſſion haben die genannten Paſtoren manches Opfer für unſere Negermiſſion gebracht, das ihnen der gnädige Gott einſt aufs reichſte vergelten möge! Mehr Leſer. Wenn ein neuer Nedakteur ein Blatt übernimmt, ſo erkundigt er ſich auch danach, wie es um das Blatt finanziell ſteht. Auf unſerer „MiſſionStaube“ laſtet nun eine Schuld von nahezu fünfzehnhundert Dollars, die ſich im Laufe der Zeit angehäuft hat. Der Grund hierfür iſt, daß bei dem billigen Subſkription3-
preis und der verhältniömäßig geringen Leſerzahl unſer
liebes Blatt mit dem vorhandenen Geld nicht auskommen fann. Unſere „Miſſionstaube“ zählt im ganzen etwa zehntauſend Leſer. Ein Exemplar de3 Blattes koſtet 50 Cent3, zehn Exemplare an eine Adreſſe je 40 Cent3, fünfzig Exemplare an eine Adreſſe je 37 Cent3, hundert Exemplare an eine Adreſſe je 33 Cent3. Außerdem werden immer einige Exemplare als Miſſionsblätter an ganz arme Leſer frei verteilt. Wir können alſo ſagen, daß ein Exemplar etwa durd<-
ſchnittlich 40 Cent3 einbringt. für jede der zwölf Nummern
Cents zur Verfügung.
91
So berechnet, ſtehen un3
nur etwa3
mehr
als drei
Die „Miſſionstaube“ wird zwar
umſonſt redigiert, aber die vielen Bilder, die ſie bringt,
Runde machte.
Oder wären wohl etliche unſerer Leſer,
vielleicht ſolche, die Gott reichlicher als andere mit irdi-
ichen Mitteln geſegnet hat, bereit, eine Extragabe al3 Sduldentilgungsfond3 einzuſenden? Solche Beiträge könnten direkt an Mr. Theo. W. Eckhart, 3558 S.Jef-
ferson Ave., St. Louis, Mo., geſchift werden. allem laßt uns
neue
Leſer
Aber vor
gewinnen!
Neicher Kandidatenſegen. Ctwa hundertfünfundſiebzig Kandidaten aus unſern Predigerſeminarxen in St. Louis, Mo., und Springfield, JU., werden un dies Jahr zur Verfügung ſtehen. Cigentlich ſind es ihrer no<h mehr, aber da einige weiterſtudieren wollen und andere in den Vikarsdienſt eintreten, ſo geſtaltet ſich die Zahl derer, die Berufe begehren, ſo, wie eben angegeben. CES iſt erfreulich, daß jo viele dieſer Kandidaten gewillt find, in die Miſſionen einzutreten. Nun, da un3 Gott jo viele Kandidaten beſchert hat, wollen wir um ſo eifriger beten und um ſo reichlicher geben, damit wir viele neue Miſſionsſtationen eröffnen können. Möge Gott ſelbſt uns dur ſeinen Heiligen Geiſt zum rechten Geben willig maden! Fortſchritt an unſerm Luther College. Die Au3ſichten auf eine große Anzahl Schüler für unſer Luther College in New Orleans, La., ſind ſo günſtig, daß die Plenarſitzung unſerer MiſſionSvertreter beſchloſſen hat, einen elften Grad einzurichten und für das nächſte Jahr 3wei Vikare aus St. Loui3 als Hilfslehrer anzuſtellen. Dir. Scherfs Bericht über das Luther College lautete äußerſt günſtig. Ein Geſu aus Afrika. Wie die lieben Leſer unſerer „MiſſionStaube“ bereits erfahren haben, iſt an die Synodalkonferenz ein Geſu aus Afrika gerichtet worden, eine dortige allem Anſchein nah wohlgegründete,
große Miſſion zu übernehmen.
Das
Geſuch wird vor-
läufig einem größeren eigen3 zu dieſem Zwe&> ernannten Komitee unterbreitet werden, das aus erfahrenen Miſ-
ſionskennern beſteht.
Der Vorſitzer dieſes KomiteeZ ijt
P. C. L. Wilſon, der Sekretär der Negermiſſion. Unſerm verſtorbenen
Kommiſſion für Miſſionsdirektor
Drewe3 ging dies Geſuch ſehr nah, und er beſchäftigte ſich no in ſeinen lezten Stunden mit dieſer wichtigen
das Papier, „die Druckkoſten und die Korrektur können
Sache. Möge Gott die Herzen ſeinem Willen handeln!
Cent3 verkauft werden,
erſt mit dem Gedanken getragen hatte, das Amt eines Miſſion3direktor3, das P. Drewes ſo trefflich verwaltet
do< niht für etva3 mehr al3 drei Cent38 die Nummer geliefert werden. Die großen Zeitungen, die für zwei teuer bezahlten Anzeigen,
ſ<hlagen ihren Profit aus den die ſie bringen.
Solche An-
zeigen bringt aber die „Miſſionstaube“ niht. Wir wiſſen daher keinen andern Rat, um die „Miſſion3taube“ ſ<uldenfrei zu geſtalten, al3 daß wir mehr Leſer gewinnen. Wer will un3 hierin behilflich ſein? Dürften ſich nicht in unſern Kreiſen noh weitere 12,000 finden, die die3 Miſſionsblatt halten möchten? Dann würde e3 ſo geſtellt ſein, daß e38 ohne Schulden ſeine
Ein neuer Miſſion3direktor.
ſo lenken, daß wir nach Nachdem man
hat, unbeſeßt zu laſſen, hat die Plenarſikung
ſic zu-
ſchließlich
doc beſchloſſen, für dieſe ho<hwicdtige Arbeit einen eigenen Mann zu berufen. Der engliſche Titel ſeines Amtes lautet executive Secretary CS iſt nötig, daß die Leitung
unſers
wichtigen
Miſſionsfelde3s
in
den
Händen
einer Perſon ſteht, die die einzelnen Stationen beſuchen kann.
Die Wiſſtions-Taube.
Ein höheres Vudget. Die Immanuelskonferenz ijt ermuntert worden, ihr Budget auf 81,125 zu erhöhen. Von dieſem Gelde ſollen tauſend Dollar3 für New Bern, N. C., verwendet werden. Die Konferenz wird ihr möglichſtes tun, dies Ziel zu erreichen, da dies mit zum Miſ-
fionSerweiterungsplan gehört. Unſere Pansion.
W.
H.
Negergemeinden und Missionary ExEinem Bericht unſers Superintendenten
Gehrke
entnehmen
wir
die
folgenden
kurzen
Säße, die uns zeigen, wie unſere Negermiſſion5gemeinden zu unjferm MiſſionSerweiterungsplan ſiehen. Atlanta: „Am Oſterſonntag haben wir 870 für Miſ-
fionSerweiterung Summe,
geſammelt.
die je zu Oſtern
Das
eingekommen
ijt
iſt.“
die
höcdjite
Green5-
boro: „Am Oſterſonntag regnete es den ganzen Tag, aber meine Gemeinde hat doch 840 für New Bern ge-
amt: Natürlich wird no<h mehr folgen.“ Sali5* bury: „Meine Gemeinde hat beſchloſſen, ihre Quote für New Bern in kleinen Raten aufzubringen. Am Oſter-
Tonntag
zum
falo:
haben
wir
damit
den
Anfang
gemacht.
Herbſt wollen wir alles einbezahlt haben.“
„Zu
Oſtern
belief ſich die Kollekte
Bis
Vuſf-
auf 839.76.
Während der Paſſion35zeit haben wir 812.38 für unſer ſüdliches Miſſionsfeld geſammelt.“ New Bern: „Unſere Sonntagsſc<ule hat 83.50 für das Budget aufgebracht.“ Dazu bemerkt Superintendent Gehrke: „New Bern hilft wader mit. Wir dürfen dieſe kleine Herde nicht verTaſſen.“ Neuc Kapelle in Jaſon, Miſſ. In Jackſon, Mij]., wo Miſſionar G. Schmidt ein zu großen Hoffnungen bexehtigendes Mijſionsfeld eröffnet hat, muß eine neue Kapelle errichtet werden. Vorläufig wird wohl eine ſogenannte portable chapel genügen. Wie es ſcheint,
wird unſere Miſſion in Jadſon
viel Segen
jtiften.
Eine Bitte an unſere Leſer. Jn unſerer „Miſſion3taube“-Sammlung fehlen uns einige Jahrgänge. Ganz
beſonder35 wichtig ſind uns die Jahrgänge 2 und 4 aus den Jahren 1880 und 1882.
Sollte etwa einer unſerer
Leſer dieſe beiden Jahrgänge haben und bereit ſein, ſie dem Redaktionstiſch zu überlaſſen, ſo wären wir dafür ſehr danfbar. Miſſionsgelegenheit
unter den Farbigen
in Kanſa3
City, Mo. Wie P. O. Feucht berichtet, iſt die AuSſicht, unter den Farbigen in dieſer Stadt eine neue Miſſion zu gründen, ſehr günſtig.
Vorderhand
wird P. Feucht
. noh weiter in dieſex Sache Vorarbeit tun.
Zum Andenken an eine edle Miſſionarsfrau. Am 24. Oktober vorigen Jahres ſtarb in Tucſon, Ariz., nach einer ſchweren Operation Frau Jſabella Harder3, die
Gattin
des verſtorbenen
JIndianermiſſionarxs
G. Har-
Dder3, der durd) ſeine treue MiſſionSarbeit unter dein Apache-Jndianern wie auch dur ſeine ſchönen Schriften
weit bekannt geworden iſt.
Ariz., im Jahre 1917.
P. Harder ſtarb in Globe,
Seit ſeinem Tode hielt ſeine
"Witwe ſich bei ihren Kindern auf. Sie war eine ſchlichte, ſtille, treue Chriſtin, die ihrem Manne in Kreuz und Trübſal geduldig und dienſtbereit zur Seite
ſtand.
Das MiſſjionsSblatt The Scout berichtet über ſie:
„Sie hat ſi nie vorgedrängt, aber uns allen, die wir wohl wiſſen, was für Strapazen und welch ärmliche
Verhältniſſe ſie mit ihrem Mann
in den ſ<hweren An-
fangsjahren unſerer Miſſion durc<gemacht hat, erſchien jie als eine Heldin. Jhr hatte der Heiland einen ſtillen Pfad beſcheidenen <riſtlichen Dienſtes zugewieſen, und fie folgte gehorſam, ohne zu murren und zu klagen. Sie war eine edle Chriſtin, die das gute Teil erwählt hatte, das ihr auch nicht genommen wurde.“ Jhr Gedächtnis bleibe im Segen! Die neueſten Zahlen über die deutſche Miſſion, die das Jahrbuch der Miſſionskonferenzen bringt, zeigen, daß Ende 1929 1,400 deutſche Miſſionsleute auf 547 Hauptſtationen arbeiteten. Jhnen ſtanden 9,748 bejoldete eingeborne Miſſionskräfte zur Seite. Heiden<rijten: 990,583, zu denen 53,811 Taufbetverber kamen. In 3,472 niederen und 110 höheren Schulen wurden 211,799 Schüler unterrichtet. 29 Krankenhäuſer wurden unterhalten. Dieſe große Arbeit ruhte
auf
einer
verhältniSmäßig
ſehr
kleinen
finanziellen
Bajis. 7,042,904 Neichömark an Miſſionsgaben kamen aus Deutſchland; dazu kamen no< nicht ganz anderthalb Millionen Reihömark aus dem Ausland und nicht ganz zwei Millionen aus den heiden<riſtlichen Gemeinden. Die Zahl der Miſſionsleute war um 99 gewachſen, die der eingebornen Miſſionskräfte um 686, die der eingebornen Chriſten um rund 43,000. Beirächtlich iſt auch die Steigerung der höheren Schulen um 26. Die Miſſions8gaben ſtiegen ungefähr um 700,000 Reichömark. Wir ſäen. In der teil3 bigott-katholiſchen, teils atheiſtiſchen Stadt Bordeaux in Frankreich befindet ſich in einer belebten Hauptſtraße ein Buchladen mit der Überſchrift „Nouis semons“ (wir ſäen) und einem großen Bilde im Schaufenſter, den Säemann nac dem
Gleichnis Matth. 13, 1 ff. darſtellend. Jn dieſem Laden werden Bibeln und evangeliſche Schriften verkauft, und
der
Pfarrer
der
evangeliſchen
Gemeinde
hält
regel-
jedermann,
der
Grund
mäßige Sprechſtunden ab für ſolche, die Auskunft in religiöſen Fragen begehren; auch die Verkäuferinnen jind bereit zur Verantwortung
fordert der Hoffnung,
die in ihnen iſt.
alle Chriſten?
ſäen!
Jit das nicht ein ſchönes Merk-
gabe
in
dieſer
Wir
Erdenzeit,
die
und Kennwort
für
eine „Saatzeit
iſt.
Ja, da iſt unſere Aufeben
Laßt uns, da die Ernte ſo nahe iſt, eifrig ſein in unſerer Arbeit, aber auch darauf ſehen, daß wir nur guten Samen
ſäen.
„Zu
ſeiner Zeit werden wir aud) ernten
ohn" Aufhören.“ „Darum, meine lieben Brüder, ſeid feſt, unbeweglich und nehmet immer zu in dem Werk des HExrrn, ſintemal ihr wiſſet, daß eure Arbeit nicht vergeblid iſt in dem HErrn!“
(Rektor Willkomm i. d. „Freikir<he“.)
Darum
iſt Gott
inwendig
der
rechte
Meiſter,
der
das Beſte tut; und wir helfen und dienen ihm dazu auswendig mit dem Predigtamt. (Luther.) J. T. M.
er
OIRENT EN
Die
===
Hliſſions-Taube.
93
Dein Reich komme! =--aber auch nicht. Bald lag e3 getötet zu unſern Füßen. Wie aber kommen dieſe Tiere herein? Im Zimmer ſtehen die Möbel, Sofa und Stühle. Wie
leicht hätte die Schlange ſich im Sofa verkriechen können! Dennoch fürchten wir un3 nicht, weil der
allmächtige Heiland bei unS iſt. Im Garten, als ich abend5 mit der Laterne zur Kinderandacht ging, lag auf dem Wege eine große, ſehr giftige Schlange. Auch ſie wurde erſchlagen ſoiwie einige Tage ſpäter an gleicher Stelle no<h eine Schlange derſelben Art. Wir ſind in Nöten, aber wir kommen nicht um. Der treue HErr hat über uns
Flügel gebreitet. Danken.
Wir
haben
viel Grund zum (Miſſionsbote.)
Menſchen ſind nur HausShalter über ihre irdiſchen Güter. Au<
JEſu
Schäflein!
„Über dir Flügel gebreitet.“ „Alles andere könnte ich wohl in Indien ertragen, aber die ſ<re>li<hen kriechenden Schlangen ſind mir ein Greuel“, ſo wurde mir wiederholt geſagt; „de3wegen mödte ich nicht in Indien ſein.“ Aber iſt der Heiland nicht ſtet3 bei uns? Sollten uns die Schlangen etwa3 ſchaden, wenn er bei uns iſt? Wir kennen nicht die geringſte Fur<t. Im ſc<önen neuen Oberzimmer des neuerbauten erſten MiſſionShauſes in Salur bemühte ſich meine Frau, einen Koffer zu öffnen, fand aber dabei einen Widerſtand. Bei genauem Hinſ<auen erblite ſie eine giftige Schlange, die aus einem Spalt herausgefrodjen fam. Rundherum ſtanden die Betten ſowie Kaſten und Kiſten. Wie leicht hätte die Schlange auch in unſerm Bette ſich verkriechen und nachts uns Schaden zufügen können! Wie iſt ſie überhaupt ins Oberzimmer gelangt? Da3 war un3 unerklärlid. Scaden durfte ſie uns nicht, denn der Heiland wollte e3 nicht.
Einige Tage ſpäter höre ich einen Schrei meiner
Frau. Herzueilend, ſehe ich eine große Kobra (Brillenſ<lange) in unſerer Wohnſtube herumkriehen mit hochaufgerichtetem Kopf. Ein Biß, und in fünf Mi-
nuten tritt der Tod ein.
Xonnte
ich
wohl
Den Sc<re> meiner Frau
verſtehen,
bringende Reptil vor ihr lag.
als
plößlich
die38
tod-
Schaden durfte es uns
Menſc<en gegenüber ſind unſere irdiſ<en Güter unſer Eigentum. DaS iſt Gottes Ordnung. Er will, daß Menſc<en Eigentum haben ſollen, Eigentum, da3 nur ihnen gehört, woran andere kein Anrecht haben. „Wenn Gott im ſiebten Gebot ſagt: „Du ſollſt nicht ſtehlen“, du ſollſt das, was des andern iſt, nicht nehmen mit Liſt oder Gewalt nod) auf unre<hte Weiſe an did) bringen, ſo erklärt er damit, daß da3, wa3 er dem Menſen gegeben hat, ſein Eigentum iſt und daß dieſes Eigentum des Näcdſten uns5 heilig ſein ſoll. Wer an dieſer Ordnung Gotte35 rüttelt . . ., der ſtreitet gegen Gott ſelbſt. „Aber ganz ander3 verhält es ſich, wenn wir darauf a<hten, wie der Menſ< in bezug auf die irdiſchen Güter ſeinem Gott gegenüber ſteht. Da gilt, daß wir die irdiſc<en Güter nicht anſehen dürfen al3 unſer unumſ<ränktes Eigentum, womit wir tun und laſſen könnten, was wir wollten. So ſtellen ſich die Ungläubigen die Sache vor. Sie meinen, ſie ſeien auch Gott gegenüber = wenn ſie überhaupt noh an ein höheres Weſen glauben -- unumſ<ränkte Herren über ihr Eigentum. Ob ſie von ihren Gütern einen guten oder ſ<Hlehten Gebrauch madten, da3 gehe weder Menſ<en no< Gott etwa3 an, dafür ſeien ſie weder Menſc<en noh Gott Rehenſ<aft ſhuldig, wenn ſie nur beim Gebrau<h oder Mißbrau< ihrer Güter ſich in den Shranken der bürgerlichen Geſetze hielten. „Die Schrift ſagt un3 dagegen klar und deutlich, daß Gott die irdiſ<en Güter un3 nicht als unbedingtes Eigentum gegeben, ſondern e3 un3 nur zur Verwaltung anvertraut hat. So leſen wir zum Beiſpiel
84
Die
Hijſions-Taube.
1 Petr. 4, 10: „Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, al38 die guten Hau8halter der mandjerlei Gnade Gotte3.“ Da nennt der Apoſtel die Chriſten ausdrüklic) „HauSshalter der manderlei Gnade Gottes“. Alle Gaben und Güter, e3 ſeien leibliche oder geiſtliche, große oder kleine, alle Gaben, die ein Chriſt empfangen hat, ſind ſeiner Verwaltung anvertraut, über alle dieſe iſt er als Hau3halter eingeſeßt. So gilt das natürlich au von den Glüd3gütern [gemeint ſind die irdiſ<en Güter]. Aud über dieſe Güter hat uns Gott zu HauShaltern geſeßt. Al3 HauShalter und Verwalter derſelben ſollen wir uns anſehen.“ (Synodalber. d. Weſtl. Diſtr. 1898, S. 19f.) An dieſe Wahrheit zu erinnern, tut immer wieder not. Aud Chriſten meinen oft, daß ſie mit ihren irdiſchen Gütern ſ<alten und walten könnten, wie ſie wollten. Daher kommt es aud, daß manche zwar viel für ihren Leib, aber wenig oder gar nichts für Gotte3 Reich übrig haben. Wo Chriſten hingegen erkennen, daß ſie nicht die Herren, ſondern nur die HauShalter über ihre irdiſchen Güter ſind, da werden ſie auh, ſonderlid) wenn e3 gilt, für Gotte3 Reid) zu geben, nad) dem Wort des Apoſtel3 handeln: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, 2 Kor.9, 7. (Ev.-Luth. Kir<henbote.)
„Die Erde iſt des HErru und was drinnen iſt.“ Pſ.24,1. Obiges Pſalmwort ſagt, daß alles auf Erden Gotte3 Eigentum iſt. Laſſen wir uns dieſe Wahrheit durd) ein andere3 Pſalmwort erklären, das wir Pſ. 95, 3-6 finden. „Der Pſalmiſt fordert V. 2 zum Danke auf: „Laſſet un3 mit Danken vor ſein Angeſicht kommen und mit Pſalmen ihm jauchzen!“ Er begründet dies V. 3: „Denn der HErr iſt ein großer Gott und ein König über alle Götter.“ Weiter, V. 4 ff., heißt e3: „Denn in ſeiner Hand iſt, wa3 die Erde bringet, und die Höhen der Berge ſind aud ſein. Denn ſein iſt da3 Meer, und er hat's gemacht; und ſeine Hände haben da38 Trodene bereitet. Kommt, laßt un3 anbeten und knien und niederfallen vor dem
HErrn, der uns gemacht hat!“
V. 4 und 5 heißen
wörtlich: „Denn in ſeiner Hand iſt da3 Innerſte der Erde, und die Spiken der Berge ſind ſein. Denn ſein iſt das Meer,.und er hat e3 gemadt, und da3 Tro>ene haben ſeine Hände bereitet.“ Der Pſalmiſt ſagt, daß
in Gottes Hand alles iſt, wa8 die Erde bringt, da8 Innerſte der Erde. Alle3, wa3,wir au3 der Erde hervorholen,
alle Shätße,
alles dem HErrn.
Gold
und
Silber,
gehört
Aber auch die Spißen der Berge
ſind ſein. Sein iſt das Meer mit ſeinen Gütern, ſein iſt auch das tro&ene Land. So umfaßt das Pſalmwort alle3, was auf Erden iſt, da3 Tiefſte, Höchſte, Land, Meer -- alles gehört dem HErrn, weil er alle3 gemadt, weil ſeine Hand alles bereitet hat.“ (Synodalber. d. Weſtl. Diſtr. 1898, S. 13.) Daß do alle Chriſten ſich deſſen ſtet3 lebendig bewußt blieben! Wie ganz ander3 würden ſie dann oft ihre irdiſchen Güter gebrau<en! Sie würden ſie nicht in den Dienſt der Sünde ſtellen, ſondern ganz dem Dienſte des Allerhö<hſten weihen. Dies zu tun, wollen wir durc< Gottes Gnade immer beſſer lernen. (Ev.-Luth. Kirhenbote.)
Wenn man auf dem Sterbebette liegt. Al3 F. W. Dörpfeld, der fromme S<hulmann, im Sterben lag, erzählte ihm eines Tage3 ſeine Toter, die ihn pflegte: „Ein Freund hat geſchrieben, er bete täglich für di<, daß der HErr jekt in deiner Krankheit dein Schild und dein Lohn ſein möge für alle3, was du dem Lehrerſtande geweſen biſt.“- Darauf erwiderte Dörpfeld: „Wenn du mid) tröſten willſt, ſo erinnere mid) nie an das, wa3 ich getan habe. Jd) habe nur einen Schild nötig, da3 iſt die Gnade, die unverdiente Gnade Gottes. Wenn man auf dem Sterbebette liegt, ſo mag man nicht an ſeine Werke zurückdenken; ſie alle, alle ſind voller FleXen. ES iſt nichts da, worauf man ſid) verlaſſen könnte, al8 nur auf das Erbarmen Gotte3. Wenn die Freunde für mid) beten wollen, dann laß ſie beten um ein ruhige3, ſeliges Sterben. (Hau3 und Sule.)
Dreierlei Kreuz und Leiden. Es ſind alſo drei unterſchiedene Leiden auf Erden, gleichwie drei ungleihe Männer zugleich am Galgen auf Golgatha gehangen haben. Der HErr und Heiland der Welt hängt mitteninne, trägt nicht allein das größte Leiden, ſondern aud) da3 allerheiligſte, welde3 iſt eine Bezahlung für aller Welt Sünde. Der bekehrte Shäcer iſt ein Vorbild aller gläubigen Chriſten. Ob er gleich in höhſter Angſt und Not iſt, ſo glaubt er denno<h, daß er einen gnädigen
Gott habe, und hört die fröhlihe Stimme:
wirſt du mit mir im Paradieſe ſein.“
„Heute
Der ungläubige und unbußfertige Shäder hat ſein Kreuz und Leiden auh, aber ohne Troſt, ohne
Hoffnung, muß endlich verzweifeln und fähret alſo in den Abgrund der Hölle. (Heßhuſius8' Poſtille.)
Die
Mijſions-Taube.
Ein Lebens8abend im Dienſt der Negermiſſion. „Darum, dieweil wir ein ſol<h) Amt haben, nacdem uns Barmherzigkeit widerfahren iſt, ſo werden wir nicht müde“, ſo ſc<reibt der heilige Apoſtel 92 Kor. 4, 1. Ja, wer könnte des herrlichen Amtes, das die Verſöhnung predigt, müde werden? So mander betagte Prediger ſeufzt zu ſeinem Heiland: „HErr, ſpanne mid) no<h nicht aus! Jd< mödte gerne nod ein wenig tun.“ Und gar mancher bleibt nod) in des HErrn Arbeitsfeld, nachdem die Kräfte längſt ſtark abgenommen haben. Wir ſc<reiben dies im Anſc<luß an eine für uns gewiß intereſſante Nac<ric<ht. In Topeka, Kanſ., hat P. D. Müller einer größeren Gemeinde lange Jahre treu und fleißig gedient. Al35 das Alter ihn zwang, aus der ſchweren Arbeit auszutreten, hat er es nicht über ſich bringen können, die Hände ganz in den Schoß zu legen. In der beſcheidenen Hütte des farbigen Kir<hendieners der St. Johannis8gemeinde fing er eine kleine Negermiſſion an. Erſt erſchienen nur wenige Kinder zum Unterricht; na< drei Wochen aber war die Zahl bereits auf neunundzwanzig geſtiegen, und Negerkinder im Alter von ſieben bi5 ſechzehn Jahren kamen mit tauſend Freuden zu ſeinem Religion3unterricht. Das iſt ein ho<löbliche5 Werk, woran Gott ſein herzliches Gefallen hat. Möge das Beiſpiel dieſes rührigen Manne3 nod) andere Paſtoren in unſern nördlichen Gemeinden reizen, au< an ihrem Teil für die armen, verlaſſenen Neger zu ſorgen! Z.T. M.
Licht im Dunkeln. Zwei arme, ungelehrte Männer, der eine blind und der andere vor des Todes Tür, kamen nad) einem Hoſpital in Indien. Als der Blinde da3 Hoſpital verließ, bat er um ein „JEſu3buc“. „Wozu?“ wurde er gefragt. „Du kannſt dod) nicht leſen.“ „Nein“, ſagte der Blinde, „aber wir bringen e3 ſolchen, die es leſen können.“ Sie gingen in ihr Dorf zurü>, glüklich in dem Beſitz eines Evangelium38. Sie waren dem Hand-
werke na Tud
Weber.
Wenn
jemand
in ihrem
Dorf
kaufen wollte, ſo wurde er mit den Worten be-
grüßt: „Ehe wir mit eu< ein Geſchäft machen, müßt
ihr un3 etwa3 aus unſerm Bud vorleſen.“ Wenn die Steuereinnehmer kamen, hörten ſie dieſelbe Bitte.
Segen der Trübſal. Der bekannte ſ<wäbiſ<e Pfarrer und Liederdichter Ph. F. Hiller verlor in ſeinem zweiundfünfzigſten LebenSjahre plößlich die Stimme und konnte fünfzehn Jahre lang nicht mehr predigen. Da3 war für ihn eine fur<tbare Heimſuchung, und er ſchreibt am 14. Oktober 1851 an ſeinen alten Lehrer, Prälat Bengel: „J< bin ſeit einiger Zeit in ſo ſchweren Anfe<htungen, daß ſie mir bisSweilen übermenſ<hlich zu ſein ſcheinen. ZJd) bete, iH weine, ich ſchütte mein Herz aus, ic) flehe um Wiedererlangung meiner Stimme, i< glaube unter dem Gebet, aber unverſehens kehrt die Bangigkeit zurü>“ uſw. Dod gerade dieſe Trübſal jollte ihn zum Segen für viele jezen. In dieſer Zeit verfaßte er nämlid) ſein „Geiſtlies Liederkäſtlein“ mit den zweimal 365 Liedern,
von denen einzelne in manchen evangeliſ<en Geſangbüchern ſtehen, jo daß man mit Recht ſ<on geſagt
hat: „Der heiſere Hiller hat lauter gepredigt als der
itimmhelle.“
eine Kir<he ſtand an deſſen Stelle, und
Dorf war für Chriſtum gewonnen worden.
geſ<loſſen,
da3
ganze
-------2=2>>----.
Miſſion
eine Chriſtenpflicht.
Al5 Miſſionar Chaw eine3 Tages den Kaffern aus der Bibel vorla3s, kam einer der Häuptlinge und rief: nachdem er einige Zeit zugehört hatte, aus: „Warum iſt denn dieſes Wort nicht ſ<hon längſt zu un3 gekommen? Wa iſt aus unſern Voreltern geworden, die geſtorben ſind? Ad, wenn da3, was in dieſem Buche ſteht, wahr iſt, warum ſeid ihr nicht früher gekommen?“ Der Miſſionar ſchämte ſich und geſtand es offen, e3 ſei freilich wahr, daß JEſu3 befohlen habe, jein Evangelium unter allen Völkern zu verbreiten, daß aber die Chriſtenheit dieſem Befehl nicht ſo nahgekommen ſei, wie ſie e5 hätte tun ſollen. Aber er dürfe do< bezeugen, es ſeien nun viele Chriſten zu der Erkenntnis gekommen, daß da3 nicht reht geweſen, und man müſſe ſic<h beeifern, ſo bald als möglich allen Nationen das Wort des Leben3 zu ſchi>en. Da glänzten ihre Angeſichter vor Freude, und einer ſagte: „Freilich war das nicht recht von eurem Volke, daß es, nachdem e3 eine ſo ſüße Honigſ<eibe gefunden hatte, um ſie her ſaß und davon aß und einer zum andern bloß ſagte: „Ei, wie ſüß ſie iſt!“ obglei der HErr geſagt hatte, e3 ſei genug da für die ganze Welt. Aber do freuen wir un3, daß ihr nun entſc<loſſen ſeid, un3 davon mitzuteilen.“ -------»--------
Al3 der Arzt de38 Hoſpital3 nach zwei Jahren dieſes
Dorf beſuchte, fand er den Heidentempel
95
wo
Wo rechter Glaube iſt, da iſt der Heilige Geiſt; der Heilige Geiſt iſt, da muß die Liebe und
alles ſein.
Kuther.)
*%
Die
96
Miſſions-Taube. Contributions
Bücherbeſprechungen. One
Hundred Easy Organ Preludes. By G.C. Albert Kaeppel. 52 pages, 12,/,X9%. Concordia Publishing Housze, St. Louis, Mo. Price, 81.25. Quantity prices on application. Wir ſind gewiß, daß dieſe neue Serie von Vorſpielen aus der geſchidten Feder des hochgeſchätzten Dekans des Muſikdepartements an unſerm Lehrerſeminar zu Niver Foreſt, Prof.G. C. A. Käppels, den verehrten Organiſten in unſern und andern Kreiſen Als Muſiker iſt Profeſſor Käppel ſchr willkommen jein wird. in unſern Kreiſen rühmlich bekannt, ſind doch von ihm bereits Aud dieſer drei Bände von Vor- und Nachſpielen erſchienen. Band bringt wieder eine ſchöne Reihe herrlicher Vorſpiele. Sie ſind leicht zu ſpielen, aber doch edel und kir<lich und ganz dazu angetan, das Herz zum Lob und Preis Gottes zu ſtimmen. Mögen viele nach dieſem gediegenen Werke greifen!
I. T. M.
A Handbook of EvanDoctrines of Christianity. gelical Theology. By Paul DL. 4MMellenbruch, Ph. D., S.T. M., Professor of Psychology, Wittenberg College. 257 pages, 5, XS. Fleming H. Revell Co., New York. Cloth binding. Price, 82.50. Dieſe un3 ſchon im voraus angekündigte populäre Dogmatik haben wir mit Spannung erwartet, denn unſere amerikaniſchlutheriſche Kirche bedarf dringend in engliſcher Sprache eines dogmatiſchen Kompendiums wie auch einer größeren, gründlichen Dogmatik, etwa wie ſie un3 in deutſcher Sprache D. Pieper geſchenkt hat. An Dr. Mellenbruchs dogmatiſchem Werk können wir manches loben. E8 iſt klar, einfach und ſchön geordnet. Der Druc iſt ſauber und ſcharf, und der Leſer findet fich leicht in dem Buch zurecht. Es gibt darin auch ganze Seiten, die man mit aufrichtiger Freude leſen kann. Und doch können wir leider dieſes dogmatiſche Kompendium unſern Leſern nicht anraten. Sein Hauptfehler iſt der, daß e8 gerade da verſagt, wo man eine Dogmatik nötig hat. Wohl kommen alle Lehren zur Behandlung, aber nicht eine einzige Hauptlehre iſt gründlich dargelegt. Dazu iſt auch nicht eine einzige Lehre, die in der amerikaniſch-lutheriſchen Kirche ſtrittig war, im Einklang mit der Schrift und dem lutheriſchen Bekenntnis korrekt wiedergegeben. E38 finden ſich in den Ausführungen wohl wahre Säße, aber daneben auch ſolche, mit denen man nichts anzufangen weiß, ja die geradezu ſchriftwidrig ſind. Wir nennen nur The
einige: “Roughly speaking, conversion may be referred to as the human Side of regeneration" (S. 124). Wir fragen un3: Was heißt das und was ſoll das? Oder: “Conversion is an act, not necessarily complete or perfect at a given moment" (S. 125). Und doc lehrt die Schrift wie auch unſer Bekenntnis, daß mit der Glaubensſezung die Bekehrung im Augenbli> vollzogen iſt. Oder: “God predestines to salvation, makes salvation a Sure reality for, those whom He foresces will not oppose the work of the Spirit, but will
rather fulfil their part in the ordo galutis" (S. 139).
Ganz
ſo haben je und je die Synergiſten geredet, obwohl der Screiber gleich darauf den Synergi8mus abweiſt, wie zum Beiſpiel in dem Saß: “As in the case of justification, 50 in predestination, man is elected, not on account of his faith, but
through faith on account of Christ's redemptive merits.' Dann folgt aber gleich wieder der Saß: “God determined
to 5ave
those
who
would
believe."
Und
furz
vorher
leſen
wir: “Election is in “foreview* of faith. Faith, not predestination or election, is the means of salvation. Holy Serip-
ture does not say, “He that is predestined shall be Saved." It rather Says: “He that believeth shall be saved."" So
ſchreibt man keine Dogmatik. =- Ühnliches finden wir auch in - der Behandlung der andern Lehren; überall mangelt es an gründlicher, genauer und richtiger Darlegung. Wir ſchreiben dies mit großer Betrübnis des Herzens. Tauſendmal lieber hätten wir das Buch gelobt, als unſere Beſprechung mit dem warnenden „Cave!“ geſchloſſen. I.T.M. ,.
ored
Received
Received
by
the
April 1--30, 1931. for Colored AMissions from
congregations:
Alabama
Luther
Treasurer. the
following
College,
col-
Selma,
8142.05; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 2.87; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, .73; Bethel, Rock West, 5.66; Bethlehem, Holy Ark, 11.58; Bethlehem, Monroe, .97; Bethlehem, New Orleans, 50.00; Christ. Rosebud, 13.72; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 3.64; Ebenezer, Atmore, 7.41; Faith, Mobile, 11.17; Gethsemane,
Hamburg,
6.03;
Grace,
Concord,
30.00;
Grace,
Ingomar,
4.83; Holy Trinity, Springfield, 20.00; Hope, Kings Land-
ing, 5.82 ; Immanuel, Pensacola, 8.60; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro,
231.10; MisSion Sion at Sion at 40.00;
Luther Preparatory School, New Orleans, 59.50; at Baltimore, 5.00; Mission at Bashi, 2.90; MisCleveland, 23.97; Mission at Montrose, 10.22; AMisNew Bern, 6.50; Mount Calvary, Kannapolis, Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount
Calvary, Tilden, 9.59; Mount Carmel, Midway, Mount Olive, Catawba, .51; Mount Olive, Tinela, Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Redeemer, Longmile, 3.50; Our Savior, Possum Bend,
5.95; 4.84; Zion, Our 5.77;
Peace, Maplesville, 3.98; Pilgrim, Birmingham, 16.30; St. Andrew's, Vredenburgh, 7.92; St. James's, Buena Vista, 7.37 ; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 6.89: St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 7.25; St. Luke's, Lamison, 2.60; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 4.05; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 4.39; St. Matthew's, Meherrin, 7.39; St. Paul's, Charlotte, 7.19; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 9.31; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 2.00; St. Philip's, Catherine, 7.00; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, Selma, 35.30; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 2.73. AMiscellancous: Per Rev.E.G. Mueller, from St. Philip's Congregation (Colored), Cleveland, O. (Memorial Wreath in Memory of Rev. C. Y. Drewes), for African Missions, 315.00; for New Bern Chapel Fund, 28.32. From Mrs. Louie Henze, Gillette, N. J., for China Missions, 2.00; for Negro Missions, 1.00. From Deaconesses and Deaconess Pupils at Bethesda Home, Watertown, Wis. (Memorial Wreath in Memory of Rev. Paul Th. Rohde), for Negro Missions, 5.00. From Geo. T. Onnen, Hebron, Nebr., for China AMissions, 5.00; for India Missions, 5.00; for Negro MissSions, 5.00. From Holy Trinity Congregation (Colored), Springfield, I111., Lenten Collection, for the Missionary Expansion, 7.86. From Mrs. Anna Wittenberg, Canistota, S. Dak., for Negro Missions, 10.00. From Norfolk, Nebr., Congregations, Augsburg Celebration, for Negro Missions,
21.95.
'Li1E0.
Bitte
zu
W.
ECKILART,
Treagurer.
beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “June 31"' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man
bezahle
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Miſſionszeitſc<hrift der Evangeliſch-Lutheriſchjen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published payable
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53. Jahrgang.
Juli 1931. Gnade. ES
iſt erſchienen die heilſame Gnade allen Menſchen. Tit. 2,11.
Gotte3
Gnade, Gnade, ew'ge Gnade, Die un3 Gottes Lieb' gewährt, Die auc<h unſre dunklen Pfade Hell mit Himmelslicht verklärt; Gnade, die das Herz erquidt, Wenn un3 Not und Elend drückt.
HErr, laß deine Gnadenlichte Nimmer uns verlöſchen hier, Unſer Herz und Sinne richte, Daß in ſtetem Glauben wir Dir nur leben allezeit, Jetzt und einſt in Herrlichkeit! C. Lohrmann.
Warum darf uns Chriſten die gegenwärtige Geſchäftsflauheit nicht vom Geben für Gottes Reich abhalten? Daß
Gott
in
der
gegenwärtigen
Zeit
iſt es in den lezten Jahren, aufs JIrdiſ<he geſehen, böſe ergangen. Verhungert iſt, Gott ſei Dank, in unſerm Land wohl niemand. Aber wir haben uns3 alle einſchränken müſſen, und in gar manden Familien herrſ<te Not. Da3, wa3 der Amerikaner
financial
Gnade, die der HErr un5 ſpendet Treu im Wort und Sakrament; Gnade, welche Boten ſendet Vi35 an aller Welten End', Daß den Sündern werd' gebracht Gnadenwort, das ſelig madt.
unſerm
Volk den Brotkorb etwa3 höher hängt, wird wohl niemand bezweifeln. Dem Landmann, dem Geſchäft8mann, dem Arbeiter und mandhem andern dazu
Ur. 7.
depression
nennt,
haben
wir
alle dur<-
machen müſſen, und wir ſind au<h nod) nicht ganz darüber hinaus. Die Geſchäft5flauheit wird auch wohl nod) eine Zeitlang anhalten. Bei dieſer Notlage entſteht ſelbſt bei bewährtenChriſten die Frage: Sollten wir un3 nicht aud) in bezug auf das Geben für Gotte3 Reich einſ<hränken? Und niht wenige beantworten dieſe Frage mit Ja. Sie urteilen ſo: Unſere Einkünfte ſind geringer, daher aud) unſere Beiträge für Kir<he und Miſſion. Nun, wie verhält e3 ſi hiermit? Akten wir einmal darauf, wa38 Gottes Wort dazu ſagt. Al3 der große Heidenapoſtel Paulu3 in Griechenland wirkte und predigte, herrſ<te unter den Chriſten zu Jeruſalem große Not. Die dortige Gemeinde war verarmt und war ſo auf die Liebe ihrer Mit<riſten angewieſen. Paulu3 ſelbſt hatte ihnen die kräftige Mithilfe ſeiner Gemeinden in Griehenland zugeſagt, und er drang darauf, daß ſie den armen Chriſten zu Zeruſalem hülfen. Anfangs waren die Chriſten zu Korinth ſehr gebefreudig. Sie beſchloſſen, für die Gemeinde zu Jeruſalem eine Kollekte zu erheben. Bald aber kamen andere Dinge dazwiſchen, und die Kollekte zog ſich in die Länge. Mittlerweile aber hatten die Chriſten in Mazedonien angefangen zu kollektieren, und was Paulus über dieſe gebeeifrigen
98
Die Miſſions-Taube.
Chriſten ſchreibt, leſen wir 2 Kor. 8, 1--5. Nimm nun deine Bibel in die Hand und lies dies Kapitel erſt genau durd! Da ſ<reibt Paulus zum Beiſpiel: „Und wiewohl ſie ſehr arm waren, haben ſie dod) reichlid gegeben in aller Einfältigkeit. Denn nad) allem Vermögen (das zeuge ih) und über Vermögen waren ſie ſelbſt willig und flehten uns mit vielem Ermahnen, daß wir aufnähmen die Wohltat und Gemeinſ<aft der Handreichung, die da geſchieht den Heiligen. Und nicht, wie wir hofften, ſondern ergaben ſid) ſelbſt zuerſt dem HErrn und danad) uns durd) den Willen Gotte3.“ Paulus bezeugt aljo von dieſen frommen Chriſten, daß, obwohl ſie ſehr arm waren, ſie do reichlich gaben in aller Einfältigkeit. Nicht nur nad) allem Vermögen, ſondern über Vermögen waren ſie willig. Die Chriſten zu Mazedonien haben ſich daher nicht nad) der Dede geſtre&t, ſondern ſelbſt bei aller Armut reichlic) gegeben. Und da3 lobt Paulus. Das erzählt er uns, damit wir ein Exempel haben, wie wir aud unter ärmlicheren Umſtänden geben ſollen. Wir ſollen un35 nicht im Geben für Gotte3 Reid) einſchränken, ſondern nad) allem Vermögen willig jein. Warum? Die Antwort iſt nicht ſchwer. Wäre unſer hochgelobter Heiland ein armer irdij<er König, ſo hätten wir wohl Urſache, uns im Geben einzuſchränken, wenn einmal die Not anheben ſollte. Denn wäre unſer Heiland ſo arm, hilflos und ohnmädtig wie wir, ſo müßten wir für uns ſelbſt ſorgen. Aber nun iſt der Heiland der allmächtige Gotte5ſohn, dem Himmel und Erde gehören. Und dieſer allmächtige Gotte3ſohn iſt zu gleicher Zeit ſo liebreich, treu und gnädig, daß er un3 alle Sorge abnehmen will; denn es heißt: „Er ſorget für eud.“ Aus Liebe zu dieſem allmächtigen, liebreihen Gotte3ſohn geben wir unſere Gaben; ihm bringen wir unſer Gold, Weihrau< und Myrrhen. Und das tun wir im fröhlichen Vertrauen auf ſeine Verheißung, daß er ſiH unſer um ſo mehr annehmen, uns kleiden und ſpeiſen will, ſo daß wir nie Mangel haben. An die Korinther ſchreibt Paulus: „Gott aber kann machen, daß allerlei Gnade unter eu reichlich ſei, daß ihr in allen Dingen volle Genüge habet und reid) ſeid zu allen guten Werken“, 2 Kor. 9, 8. Wenn wir dieſe Wahrheit im Auge behalten, ſo werden wir un3 aud) bei dieſer geſchäftlichen Notlage im Geben für Gottes Reih nicht einſchränken, ſondern wir werden weiter geben, „ein jeglicher nad) ſeiner Willkür, nicht mit Unwillen oder aus Zwang;
denn einen fröhlihen Geber hat Gott lieb“, 2 Kor.
9,7. Zu ſolhem Geben verleihe uns unſer HErr ZJEſu3s Chriſtus viel Gnade! IZ. T. M.
Ein GotteSwort zur Miſſion. „Siehe, dieſe werden von ferne kommen, und ſiehe, jene von Mitternacht und dieſe vom Meer unddieſe vom Lande Sinim“, Jeſ. 49,12. Der Prophet Jeſaias iſt der rechte, eigentliche Miſſion5prediger des Alten Teſtament83. IJmmer wieder hat er von der Miſſion zu reden, und zwar zumeiſt von der Heidenmiſſion, ſo daß es einem ganz warm ums Herz wird und man ordentlich für die Miſſion erglüht. Wer ſeinen Jeſaia3s fleißig lieſt, dem wird es nie an Intereſſe für die Miſſion fehlen. Jeſaias hat aus Eingebung des Heiligen Geiſtes geweisſagt, daß das Evangelium von dem Heiland ZEſu Chriſto in aller Welt gepredigt werden ſollte. Jeſaias war aber kein Schwärmer, der gemeint hätte, daß jede Seele in allen Heidenländern bekehrt werden würde. glaubt.
An Maſſenbekehrungen Und dod), aus jedem
etliche zu JEſu weniger.
So
kommen,
redet
„Siehe“, ſagt er.
liches
aufmerkſam
hat Jeſaias nie geVolk ſieht Jeſaia3
man<mal
er au<
mehr, mandmal
in unſerm
Miſſionstext.
Und
iſt das
Damit will er un3 auf etwa3 Herrmachen.
was
Herr-
liche? „Dieſe werden von ferne kommen.“ Das iſt gewiß etwas Große35. Chriſti Reich wird bis in die entfernteſte Welt reihen. „Und dieſe von Mitternaht.“ Ganz hod) im Norden, wo Hans Egede gearbeitet hat und viele andere, wird der liebe Heilandbekannt und geliebt werden. „Und dieſe vom Meer.“ Das ſind die von den vielen Inſeln in den großen Weltmeeren, wie die Leute in Hawai, Borneo, Sumatra, Aniwa, den Fidſchiinſeln uſw. Ganz verſte>t gelegene Inſeln werden aufgefunden, und deren Bewohner werden zum HErrn bekehrt werden. „Und dieſe vom Lande Sinim.“ So heißt es zulezt. Da3Land Sinim iſt das Land, das wir heute China nennen. Und daS iſt dod) gewiß etwas Großes, daß. der Heilige Geiſt dem lieben Jeſaia3s ſo die Augen geöffnet hat, daß er geſehen hat, wie wir und andere Chriſten in dieſer ſeligen Heiland3zeit in China Miſjion treiben und da etliche für den Himmel gewinnen würden. So ſollen wir aud über dieſe Worte des Heiligen Geiſtes fleißig na<denken und in China, Indien und Afrika eifrig Heidenmiſſion treiben, ſo daß die herrlichen Miſſionsworte unſer3 Textes er-
füllt werden.
Und wer ſeine Miſſion8gabe für ſol<he
Miſſion opfert, der hilft dazu, daß dieſe Worte erfüllt werden, und madt, daß ſich der liebe Heiland im Himmel droben zur Redten ſeine3 Vater3 mit allen heiligen Engeln und Auserwählten freut, daß ihm die große Menge zur Beute und die Starken zum Raube werden. Das ſegne Gott! I. T.M.
Die
-==
Mijſſrons-Taube.
Aus unſerer Negermiſſion. ==--
Ein MiſſionsSrundgang durch New Orleans. 1. New Orleans iſt eine ſchöne Stadt, und wenn man da umbherpilgert, kann man vieles ſehen, wa3 äußerſt intereſſant iſt. Aber das Intereſſanteſte und Scönſte iſt für uns Miſſionsfreunde wohl dies, daß der liebe Heiland dort ein großes Volk hat, das ihn liebt und ehrt, nicht nur unter den Weißen, ſondern auc) unter den Farbigen. So wollen wir denn dort einen MiſſionSbeſuch machen und un3 die verſchiedenen Miſſionsſtationen etwas näher beſehen. Wir ſteigen zunächſt beim Superintendenten des Louiſiana-
diſtrikt3 unſerer Negermiſſion, PY. G. Kramer, ab, laſſen uns von ihm umherführen und alle3 erzählen und erklären. Zunächſt beſuchen wir die alte St. Paulsſtation, an
der P. Wildgrube
fleißig
und
mit
großem
vor fünfzig Jahren
von Miſſionar
Döſcher ge-
gründet, ging dann aber wieder ein und wurde von dem ſeligen Miſſionar Bakke neu eröffnet. Die Gemeinde iſt gegenwärtig die volkreichſte in unſerer ganzen Negermiſſion. Sie hat an P. Wildgrube einen treuen und rührigen Seelſorger. Jm Abendgotte3dienſt predigte bei der Jubiläumsfeier Präſes Holl3 von unſerm Südlichen Diſtrikt, ein Beweis dafür, daß aud) unſere weißen Gemeinden im Süden ſich an unſerer Negermiſſion beteiligen. Die Gebäulichkeiten, Kir<he und Schule, der St. Paulsſtation ſind gründlich ausgebeſſert worden. Die Gemeinde ſelbſt hat das Innere der Kir<e aufs ſchönſte hergerichtet und hat für dieſen Zwe 81,000
geſammelt.
Aud
wurden
die Gebäude
waren fünf Erwachſene konfirmiert worden, ſo daß. im ganzen ſechzehn neue kommunizierende Glieder der Gemeinde hinzugefügt worden ſind. In den lezten Jahren iſt die St. Paulsgemeinde ſchön gewachſen, ſo daß die Kirche Sonntag
für Sonntag
mit
Kinder konfirmiert worden. Eine andere Miſſionsgemeinde
iſt die Concordia-
andächtigen Zuhörern gefüllt iſt. Neben der St. Pauls8gemeinde verſorgt P. Wildgrube aud) die Trinity-Station, eine Miſſionsſtation, die ſc<ön gedeiht. Am Palmſonntag ſind dort drei gemeinde am andern Ende der Stadt. Dort wurden am letzten Sonntag im April vier Kinder konfirmiert. Fünf Erwachſene ſtehen no<h im Unterricht und werden in kurzer Zeit konfirmiert werden. Die Con-
Segen
arbeitet. Hier iſt alles nod recht feſtlich. Am 24. Mai hat nämlic< die St. Pauls5gemeinde ihr fünfzigjähriges Jubiläum gefeiert. ' Die Gemeinde hatte die große Freude, ihren ehemaligen Seelſorger, Vizepräſes F. Lankenau, zu ihrem goldenen Jubiläum in ihrer Mitte zu ſehen. Er hat im Morgengotte5dienſt die Feſtpredigt gehalten, und e3 iſt ihm dabei warm ums Herz geworden; denn er hat dieſe Station ſiebzehn Jahre lang treu bedient. Er hat nod viele alte Freunde und ehemalige Glieder vorgefunden und an dem Gedeihen der Gemeinde ſeine herzlihe Freude gehabt. Die St. Paul3gemeinde wurde
99:
außen
neu
angeſtrichen, ſo daß ſie im rechten Jubiläumsſtaat daſtehen. Für dieſen Zweck hat unſere Kommiſſion der Gemeinde eine beſondere Bewilligung erlaubt. Am Palmſonntag wurden elf Kinder auf der St. Paulsſtation konfirmiert. Kurz vor Palmſonntag
Die
diesSjährige
Konfirmandenklaſſe
gemeinde in New
unſerer
Orleans, La.
Bethlehems8-
cordiagemeinde hat in den letzten Jahren ſ<öne Fortſ<ritte gema<ht. Sier ſollen im Sommer neue Gebäude errichtet werden. Gegenwärtig findet die Miſſion no< immer Unterkunft in einem kleinen Gebäude, da3 ſich einſt ein Ztaliener in ſeinen Mußeſtunden ſelbſt erbaut hatte, nachher aber uns zum Kauf anbot. Da das Gebäude billig zu haben war, wurde e3 von der Miſſion erworben, in eine KapelleSchule umgemodelt und hat ſo ſeit 1917 der Miſſion ſchöne Dienſte geleiſtet. Von der Concordiagemeinde wenden wir un3 zu unſerer Bethlehemsſtation, an der Superintendent G. Kramer ſteht. Daß unſere Schulen in der Negermiſſion immer nod) Miſſionsſ<hulen im eigentlichen Sinne des Wortes ſind, zeigt au< gerade wieder die dieSjährige Konfirmandenklaſſe der Bethlehem3ſtation. Hier wurden am letzten Sonntag im April ſechzehn Kinder konfirmiert, die größte Klaſſe ſeit dem Beſtehen der Station. Von dieſen ſehzehn Kin-
Die Rliſſtons-Taube.
100
dern waren drei lutheriſ< getauft, zwei von einem Methodiſtenpfarrer, und elf waren wie die Heiden auf der Inſel Borneo ungetauft aufgewachſen. Dieſe elf empfingen vor ihrer Konfirmation die heilige Taufe. Die Eltern und ſonſtige Verwandte und Bekannte waren zum Konfirmation38gotte3dienſt erſchienen, jo daß die Kir<he die Beſucher kaum faſſen konnte. Für viele war dies der erſte lutheriſche Gotte3zdienſt, dem ſie beiwohnten, und von allen wurde P. Kramer die Verſiherung gegeben, daß e3 nicht der letzte Beſud) in der Bethlehems3kirde ſein ſoll. Früher war e3 oft re<t ſchwer, die Kinder zur Konfirmation zu bewegen. P. Kramer ſchreibt darüber: „Man weiß ja, wie traurig e3 mid früher ſtimmte, daß ſo wenig Kinder dazu zu bewegen waren, ſic) konfirmieren zu laſſen. DaS iſt nun, menſchli geredet, niedergelebt. Jd) dringe jet weniger auf
“Der
dritte
und
vierte Grad unſerer Bethlehemsſchule in New Orleans, La.
ſie ein, zeige ihnen aber, wie herrlich e3 iſt, daß man Glied der bekenntnistreuen lutheriſchen Kir<e ſein darf.“ Die Bethlehemsſtation bedarf dringend neuer Gebäude. Die Kir<e wurde vor fünfundvierzig Jahren für 8900 gebaut. Schon damal3 war da3 Kirchlein eigentlic) nur eine “square box", aber jeßt ſieht e3 „au<h ſehr heruntergefommen au8, etwa ſo, wie die Kir<en der kleinen Negergemeinden in den armen Stadtvierteln. Wir müſſen dort beſſere GebäulichXeiten haben, fol unſere Miſſion keinen Schaden
nehmen.. Über unſere Miſſion in New Orlean3 im allge-
meinen erzählt P. Kramer un38: „Es geht gegenwärtig ein friſcher, fröhliher Zug neuen Miſſion3-
Unſere Pflicht ſolchen Gliedern gegenüber, die in fremde Städte ziehen. Über dieſe3 wichtige Thema
verbreitet ſich unſer
Miſſion5ſuperintendent W. H. Gehrke in der lekten Nummer des Yastern Yield Bulletin. Er ſchreibt da unter anderm: „Während eine38 Geſprähs mit einem
unſerer Arbeiter hörte ich da3 Folgende:
„Ungefähr
zehn meiner Glieder ſind nah Aſheville verzogen und
hier in New
ungefähr zwanzig na< Waſhington, D. C. Da wir in der erſteren Stadt keine Gemeinde haben, fo
“misSIOnary expansion movement? bei, das unſere | Neger<hriſten um ſo feſter gepadt Hat, weil ſie ſich
Waſhington hatte ich nicht, und ſo konnte ich auch da
eifers
dur<
Orleans.
FE ILYIENM
darin eins wiſſen mit allen ihren Brüdern und Schweſtern in Chriſto und fühlen, daß ſie in geſchloſſenen Reihen mit ihnen marſchieren. Sodann hat die Lutheran Hour gewiß aud viel dazu beigetragen, die Aufmerkſamkeit wieder einmal ganz beſonder3 auf unſere Miſſion zu richten. Überall hört man von Zuſammenkünften in Privathäuſern, in Barbierſtuben, in restaurants und dergleichen mehr, um die Lutheran Hour anzuhören. Ganz ſider dürfen wir ſein, daß unſer lieber Vater im Himmel durd) ſeinen erhöhten Sohn JEſum Chriſtum am Abend dieſer Welt au< nod) viele aus dem armen Negervolk in Gnaden zu ſi zieht, dadur< aber aud uns, die wir in dieſer Miſſion arbeiten, aufs neue den Mut ſtärken will.“ In der Bethlehemsſ<ule hat Lehrer A. Wiley einen gemiſ<ten Chor von fünfundzwanzig Stimmen, der faſt ſonntäglic) die Gotte3dienſte mit ſeinem Singen verſc<hönern hilft. Das iſt ſehr zu loben. In Napoleonville, La., wo wir vor etwa vierundzwanzig Jahren einmal die Miſſion begonnen hatten, hält P. Kramer jetzt wieder einmal im Monat Gotte3dienſt. Da die Neger vielfa< weggezogen waren, ſo geriet die Miſſion ins Sto>en. Jetzt beſuchen etwa vierzehn Perſonen die Gottesdienſte; von dieſen gehören drei gliedlich zur lutheriſ<en Kirche. Nicht ſo ſehr weit von Napoleonville iſt Manſura, wo wir eine alte Gemeinde haben, die gegenwärtig "von P. C. Thompſon bedient wird. P. Thompſon wird in Zukunft die neue Miſſion in Baton Rouge mitverſorgen. Zur Erleichterung ſeiner Arbeit8laſt ſoll ihm ein neuberufener Lehrer in der Schule an * die Seite geſtellt werden. Damit müſſen wir- vorläufig abbrehen. Will'3 Gott, wollen wir ſpäter unſern Miſſion3rundgang dur< New Orleans fortſezen und die weiteren Stationen beſuchen.
unſere
Dazu
Negergemeinden
trägt
gewiß
in
erſter
Linie
da3
konnte ih die, die dorthin empfehlen. Die Adreſſe /
verzogen ſind, niemand unſer8 Miſſionar3 in
Die
Mijſtons-Taube.
101.
könnten aber dazu benutßt werden, um anderwärt3 neue Gemeinden zu gründen.“ Was Superintendent Gehrke hier ſchreibt, iſt ſicherlich von Wichtigkeit und verdient Beachtung jeitens aller Chriſten, die das Wohl de3 Reiche3 ZZ. T. M. Gotte3 am Herzen haben.
Dy
EUTHERANMISSIO?
Eine wahre „kurze Geſchichte“. Die Aprilnummer
de3 Lutheran
Women's
Mis-
Stonary Endeavor Quarterly des Mittleren Diſtrikt3
Die
alte,
baufällige
Kapelle
in Camden,
der Miſſouriſynode bringt auf ſeiner erſten Seite das Bild unſerer alten, baufälligen Kapelle in Camden, Ala., an der ein große3 Brett angebracht iſt mit der Aufſchrift Lutheran Mission' and Christian DaySchool. Die Kinder mit ihrem Lehrer ſitzen vor dieſer Scule-Kapelle. Und unter dem Bild leſen wir die folgende wahre „kurze Geſchichte“:
Ala.
nicht helfen.“ So iſt es gekommen, daß aus dieſer einen Gemeinde dreißig Glieder fortgezogen ſind, die nun ohne kir<liche Bedienung ſind und vielleicht verlorengehen. Dies iſt nun keineSweg3 ein alleindaſtehender Fall. Nac< den Berichten, die mir im März zugegangen ſind, ſind etwa 112 Erwachſene und 40 Kinder zeitweilig von den Gemeinden abweſend. Und daS allein in dieſem einen [öſtlihen] Diſtrikt! Wir [Arbeiter] ſollten vor allem dreierlei tun: „1. Jeder Paſtor ſollte ſid daran erinnern laſſen, daß es ſeine Pflicht iſt, für wegziehende Glieder und deren kir<lihe Bedienung Sorge zu tragen. Man leſe Apoſt. 20, 28. „2. Jeder Paſtor ſollte monatlich die Namen aller wegziehenden Glieder an den Superintendenten ſchi>en, wenn möglich au die neuen Adreſſen. „3. Jeder Paſtor ſollte ſeinen Bericht als unvolſtändig anſehen, wenn nicht dieſe Bedingung er-
füllt iſt.
„Sobald wir die Liſten haben, werden die Namen der hinweggezogenen .Glieder an die Paſtoren geſandt, die in den betreffenden Städten wohnen. Auch ſollte man Glieder ermuntern, nur nad ſoldjen Städten zu ziehen, wo wir Gemeinden haben. Sollten ſie ander3 handeln, ſo ſollten die Paſtoren denno<h ihre Namen und Adreſſen einſchi>en. Sollten
ſich dann mehrere Glieder zuſammenfinden, ſo könnte in einer ſolhen Stadt eine Miſſionsſtation gegründet
werden.
Wenigſten3' eine unſerer Gemeinden wurde
ſo begonnen. E83 fanden ſich erſt einige Glieder, zu denen immer mehr hinzukamen. Verluſte dur<h Weg-
zug
bedeuten
für
uns
fortwährend
Schaden;
ſie
Kapitel
1.
Die Kommiſſion für Negermiſſion beſchloß vor einiger Zeit, dies Gebäude durd) ein neue3, paſſende3 Schulgebäude zu erſetzen, da3 82,000 koſten ſoll. Kapitel
2.
Die Central District Women's
Missionary
En-
deavor hatte gerade vorher beſchloſſen, der Negermiſſion 32,000 für ein neues Gebäude zu ſ<hi>en.
Kapitel
3.
Am 223. Februar 1931 beſchloß die Kommiſſion für Negermiſſion, die 82,000 von dem Miſſion5verein der lieben Frauen im Mittleren Diſtrikt für eine neue Sdqule in Camden, Ala., anzuwenden. So weit die ſ<höne wahre „kurze Geſchichte“. Dazu wollen wir no< ein Nachwort ſ<hreiben. Soeben ſchi>t un3 Kaſſierer EXhart ſeinen Bericht über den Stand der Kaſſen in der Negermiſſion. Und was leſen wir da? Da ſteht wirkliß: Building Fund
debit, April 30, 1931:
868,054.77.
Gewiß werden unſere lieben Miſſionsfreunde dafür ſorgen, daß nod viele ſo ſchöne wahre „kurze Geſchichten“ in der „MiſſionsStaube“ geſchrieben werden können. Aber dod) recht bald! Dem lieben Miſſion3verein im Mittleren Diſtrikt aber ſagen wir unſern herzlihen Dank. Und der Heiland freut ſid. Z.T. M. ---P>--““--
Die Feinde de3 Evangelii müſſen ſich an unſerm HErrn Gott die Fäuſte ſo verbrennen, daß ſie über ihrer Verfolgung zugrunde gehen. !
)
(Ruther, III, 683.)
102
Die
WMiſjſions-Taube.
Ein Prieſter, der einen „Fehler“ beging. Miſſionar C. P. Thompſon von Manſura, La., erZählt uns die folgende äußerſt intereſſante, aber aud) ſehr lehrreihe Geſchihte aus ſeiner Miſſion3erfahrung: An einem nod redt kühlen Tag im Frühjahr ſtehen einige Neger auf der Südſeite de3 county -courthouse, wo ſie gegen den kalten Wind, der vom Norden her weht, geſhüßt ſind. Wo immer Neger ſich zuſammenfinden, müſſen ſie natürlic) au<h plaudern, und ſie reden nicht ungern aud) über religiöſe Gegenſtände. Zu ihnen geſellt ſid ein Farbiger, den wir Ed nennen wollen, und bald iſt er eifrig im Geſpräch. „Ad) Jungen3“, ſagt er, „ihr wißt ja gar niht3. Kommt dod) einmal in eine lutheriſche Kirde. Da hört ihr die Wahrheit. Da predigt man, wie es in der Bibel ſteht. J< habe lange in der Finſternis geſeſſen; jekt iſt es mir licht geworden. Kommt einmal in unſere lutheriſ<e Kir<he; da wird es euch ſo gehen, wie e3 mir ergangen iſt.“ Während er ſo redet, kommt ein römiſcher Prieſter 'vorbei, und weil in der dortigen Gegend aud viele "Neger Katholiken ſind, ſo intereſſiert ihn das Geſpräh. Der gute Ed läßt ſic aber in ſeinem Geſpräd) nicht ſtören, obwohl die andern Neger ihm andeuten, 'er jolle dod) ſHweigen. Da wird der Prieſter wütend - und fährt den Farbigen an: „Gleich ſ<weigſt du! Wa3 machſt du die Leute hier aufrühreriſ<? Du biſt ein gemeiner Wicht. Jett halt das Maul; ich 'will kein Wort mehr hören. Du ſ<weigſt, oder ich Werde nod) ganz ander3 mit dir handeln.“ So ganz ſtill haben ſich dann die Neger aus dem Staub gemadt; nur Ed iſt zurü&geblieben, ſelbſt na<hdem der Prieſter längſt weggegangen iſt. „Nun gehe ih gerade zur. lutheriſchen Kir<he“, murmelt der Neger vor ſich hin, und er geht ſ<weigend ſeines Weg3. Er hat ſid) jezt der Konfirmandenklaſſe angeſ<loſſen und lernt von Tag zu Tag in ſeinem Katehismu3s. Jeden Sonntag ſtellt er ſich zur Kirche ein, und wo immer er Gelegenheit hat, andere zum Gotte3dienſt einzuladen, tut er e3. Und wie iſt es zugegangen, daß Ed in dieſer ſto>'Fatholiſ<en Gegend ein ſo eifriger Freund der luthe- riſchen Kir<he geworden iſt? E3 gab eine Zeit, da au<h Ed der römiſchen Kir<e ſehr zugetan war. Ja der alte Prieſter, der lange Jahre hier da3 Zepter in den Händen hatte, hielt große Stüde auf ihn; denn Ed war ſein Diener, der im Pfarrgarten arbeitete,
Kir<he und Pfarrhaus rein hielt und fonſt no allerlei für den Prieſter beſorgte. Al3 der Prieſter endlich wegzog, half ihm Ed beim Bücereinpaken.
Da fiel
Miſſionar
Thompſon
und
Familie.
ſein Bliä aud) auf eine katholiſche Bibel. „Die möchte ic) haben“, ſagte er zum Prieſter. „Na, nimm ſie nur“,
antwortete
der, „du magſt
ſie ja ohne Schaden
lejen.“ Ed hielt große Stücke auf ſeine Kirc<e, und weil er ſo lange mit dem Prieſter verkehrt hatte, ſo hatte er ſic) aud) etwas Prieſterliches angewöhnt. Er ermahnte die Saumſeligen, disputierte mit den Läſſigen, tadelte die Ungläubigen und tat nod andere Dinge mehr. Um aber ſo recht in ſeinem Glauben ſicher zu werden, las er aud) eifrig in ſeiner Bibel. Aber bald wurde e3 ihm klar, daſz das, wa3 der Prieſter ihn gelehrt hatte, gar nicht in der Bibel ſtand. Da las er nichts von der Marienanbetung, nichts vom Fegfeuer, nichts von Reliquien und nichts von dem andern Kram, den die römiſche Kir<e lehrt. Da ging er eines Tages in die lutheriſche Kir<he, und die Predigt zog ihn an. Nad) Hauſe zurückgekehrt, ſ<lug er ſeine Bibel nad, fand den Text und la3 nun "immer weiter. Er ging no<hmal3 zur Kir<he, ſchlug wieder den Text auf und fand, daß alles, wa3 der lutheriſche Miſſionar geſagt hatte, au<h in der Bibel ſtand. Da3 wurde ihm endlid) zu viel, und ſo kam er eines Tage3 zum lutheriſchen Paſtor und fragte ihn: „Wie kommt e3, daß die lutheriſ<e Kir<e geradeſo lehrt, wie e3 in der Bibel ſteht, während die römiſche ſo ganz ander3 lehrt?“ „SDa3 will id) dir erklären“, antwortete der Paſtor, und bald rief Ed erfreut aus: „Nun habe id) die Kir<e gefunden, die wie die Bibel lehrt!“ So iſt es gekommen, daß dieſer Neger zur lutheriſ<hen Kir<he geführt wurde. Der Prieſter hatte einen ſehr böſen „Fehler“ begangen. J.T.M. In allen menſchlichen Dingen richten wir alle3 dur<3
Gebet aus. Was geordnet iſt, das regieren wir, wa3 geirrt iſt, ändern und beſſexn wir, wa3 nicht kann geändert und gebeſſert werden, da3 leiden wir, überwinden
alles Unglü> und erhalten alle3 Gute.
(Luther.)
Die
Hlijſrions-Taube.
Ein wichtiges Wort über unſere “<“Mission Studies". Wir haben dies wunderſ<öne Heft bereits in der „Bücerbeſprehung“ zur Anzeige gebra<t. Dod) möchten wir nod einige Worte darüber ſagen. Will man rechtes Intereſſe für eine Miſſion bekommen, ſo muß man vor allem mit der Miſſion bekannt werden. Man muß ſi< mit den Miſſionaren, den Miſſion3feldern, dem MiſſionSmaterial, den Miſſion3gelegenheiten, den Miſſionsfrüchten uſw. bekannt machen. Dann ſ<enkt einem der liebe Gott aud) den rechten MiſſionSeifer und den re<hten Miſſionsgeiſt. Und das iſt mun der Zweck dieſer Ilission Studies. Sie führen uns
die
ganze
herrliche
Negermiſſion
vor
Augen,
wel<he unſere Synodalkonferenz dur<& Gottes Gnade nun ſeit mehr als fünfzig Jahren unter den Farbigen unſers Lande35 betreibt. Wie die einzelnen Miſſionsfelder und Miſſionsſtationen beſeßt und gegründet wurden, welhe Freuden und Leiden ſie dur<gemadt haben, wieviel Erfolg der liebe Heiland aufs Werk gelegt hat, wa3 ſie no< weiter in Zukunft bedürfen, das alles ſind Dinge, worauf unſere intereſſanten Aliszion Studies aufmerkſam maden. Man beſtellte ſie daher beim Dutzend und teile ſie unter die Leute aus. Z.T. M.
Ein Wort aus Nigeria. Über da3 Miſſion3feld in Südnigeria, worüber in der „Miſſionstaube“ bereits berichtet worden iſt, ſ<reibt un5 nun Herr Ekong unter anderm: „Kein Miſſion5verein hat die Miſſion in Jbeſikpo angefangen. Wir hörten viel über den Sohn Gottes von den umherwandernden Leuten. Nachdem wir dies längere Zeit gehört hatten und aud) etwa3 über die Taten JEſu Chriſti, gingen wir in die Qua-JboeMiſſionsöſ<ule für Kinder, welhe drei Meilen von uns entfernt iſt. Dort lernten wir unſere Mutterſprache leſen und ſchreiben. Etwa nad einem Jahr bauten wir unſere eigenen Schulen bei Jbeſikpo. Wir holten uns Lehrer von der Vereinigten Freien Kir<e in Calabar, die in unſern Schulen unterrichten ſolten. . . . Obwohl wir aud) Lehrer von der Qua-JboeMiſſion beriefen, ſo haben wir ſie do<h bezahlt. . . . Die Vereinigte Kir<he Jbeſikpo3 beſteht aus ſechzehn Dörfern, und die andern Dörfer warten darauf, wa3 geſchehen wird. Sie ſagen: Wenn die lutheriſche Miſſion nad Jbeſikpo kommt, ſo werden wir un3 auch anſchließen. Dur gute Arbeit Jhrerſeit3 in der Ibeſikpo-Gegend würde wohl das ganze Jbibio-Land lutheriſch werden.
103
„Da3 Klima in Nigeria iſt ſehr gut. Über eine Million Europäer wohnen dort, und ſie fühlen ſich gut bei unſerm Klima. Der Charakter unſerer Leute iſt recht gut. Die Miſſion3gelegenheiten ſind vortrefflich. Die britiſche Regierung iſt der Miſſion ſehr freundlich geſinnt. Sie intereſſiert ſich noh mehr für die Miſſion al3 die Miſſionare ſelbſt. Solchen MiſſionsSſ<hulen, die in ihre Liſten eingeſchrieben ſind, gibt ſie auc Bewilligungen. „E3 hat mid) 8315 gekoſtet, nah den Vereinigten Staaten zu kommen. [Herr Ekong reiſte nach den Vereinigten
Staaten
über
London;
man
kann
aber
auc< direkt von New York oder New Orlean3 nach Nigeria kommen.] Um nad Jbeſikpo zu gelangen, nehme man in Port Harcourt den Zug bis Aba. Die Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden. Von Aba bis nah Jbeſikpo ſind e5 fünfzig Meilen. Die3 legt man in einem Automobil zurü. Die Wege ſind ſehr gut. E35 wäre vielleicht gut, wenn man da3 eigne Auto mitbrächte. Dann könnte man alle Dörfer in Nigeria beſuchen und mit den Leuten bekannt werden.“ Herr Ekong ſtudiert jezt im Livingſtone College zu Salisbury, N.C. Er gedenkt aber, im Herbſt na<h Green3boro überzuſiedeln. Z.T.M. ---------»-49>>-2--------
Zur Miſſion in Afrika. Am 21. Mai verſammelte ſi das Komitee für Afrika, um über die Gründung einer Miſſion in Nigeria zu beraten. Dieſer wichtigen Angelegenheit wurde ein ganzer Tag gewidmet. Alle Bittgeſuche au3 Afrika und von Herrn Ekong wurden genau beſehen. Wichtigen Rat gaben beſonder3 D. Fürbringer und Miſſionsdirektor D. F. Brand. E3 wurde beſchloſſen, ein beſonderes Komitee zu erwählen, da3 ſich der ganzen Sache annehmen, eventuell auc< nach Afrika reiſen ſoll. Vorderhand ſchien e38 am beſten zu ſein, einerſeits der Miſſion3geſellſhaft, die biöher die Neger in Nigeria bedient hat, die nötige Mitteilung zu maden, andererſeit3 aber auc< den Rat der größeren Miſſion3konferenzen in New York und in London, deren Wort bei der engliſ<en Regierung ſehr viel gilt, einzuholen. Dies iſt de3halb nötig, weil die Britiſche Regierung un3 nur dann erlaubt, in Afrika zu arbeiten, wenn hierdur< kein Einbruch in ſ<hon beſezte Gegenden geſchieht. Die nötigen Briefe ſind bereit3 abgeſ<hi>t,- und das Komitee wartet auf Antwort. Aud an die Neger in Nigeria ſind Briefe geſandt worden, um ſie über alle3, wa3 biSher geſchehen iſt, in Kenntnis zu ſeen. Die Glieder de3 beſonderen Komitee3 ſind P. O. Böcler, P. E. Wilſon und Miſſionar G. A. Shmidt. I. T.M.
Die Miſſions-Taube.
104
===
Aus weiteren Kreiſen. ==--
Der Kampf um die <riſtliche Sc<ule in China. Die politiſc<e Lage in China und die politiſchen Aufbauziele der Nankingregierung ſind für un3 Fernerſtehende nod) reichlich unklar. Aber eine Linie hebt ſich neuerding3 deutlicher heraus, da3 iſt die Sculpolitik der Negierung. Sie hat der <riſtlichen Schule den Kampf angeſagt. Wie iſt es dazu gekommen? Wir vergegenwärtigen uns zuerſt, wel<h ein wictiges Mittel die Miſſion8ſ<hule darſtellt, um den Sauerteig des Evangeliums in ein Volk zu bringen. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Darum wird in allen Miſſionöſ<hulen dem Religion3unterricht ein möglichſt weiter Raum im Stundenplan eingeräumt. Die Erfahrung zeigt, daß Heidenkinder, denen die bibliſche Geſchichte nahegebra<ht und die Perſon JEſu groß gemadt wurde, kaum mehr je den Gößzendienſt nad) väterlicher Weiſe mitmachen können. Der Same des Evangeliums8 bleibt in ihnen wirkſam, auc<h wo e3 nicht zur Taufe kommt. Dieſe indirekte nachhaltige Wirkung, wie wir ſie in Indien in großartigſter Weiſe ſehen, gibt der ſogenannten Heidenſ<hule der Miſſion ihre Berechtigung. , Die Miſſion35ſ<ule hat aber no<h ein näheres Ziel im Rahmen der d<riſtlihen Gemeinde. Sie erzieht deren Na<hwuds3, indem ſie die Chriſtenkinder im Chriſtenglauben unterrichtet. Alle ſollen ſie leſen und ſc<reiben lernen und in den Stand geſetzt werden ſelbſt die Bibel zu leſen. Freilich wird dieſe38 Jdeal Gee in China noh nicht ganz erreicht. * Solange der, nicht<riſtliche Staat nod keine eigenen Volk3ſhulen erri<hten und keine allgemeine Sculpfli<ht einführen kann, läßt er wohl die Miſſionen frei gewähren. Sie nehmen ihm ja eine große Arbeit unentgeltlich ab. Aud in China war wie auf andern Miſſion3feldern die Miſſion3ſ<hule lange Zeit die einzige, welche ſolide Bildung und Erziehung ver-
mittelte. Dies wurde ander3 mit der Gründung der Republik im Jahre 1912. Der nationale Gedanke erwachte und lehnte den fremden Einfluß grundſäßlich 'ab. Jett begann die Regierung, da3 bi8her freigegebene Unterricht3weſen an ſi< zu nehmen oder unter ihre Aufſiht zu ſtellen und ihren nationalen Zielen dienſtbar zu machen. So mußte e38 au<h zur
grundſäßlichen
- fſionsſ<hule und
Stellungnahme ihrem
gegenüber
d<riſtlihen
Einfluß
der Miſkommen.
Wir haben die überaus ſtürmiſche Bewegung
der
leßten Jahre miterlebt, da die ſogenannte <riſtenfeindliche Bewegung durc< China ging.
Ihr Aus-
gang3punkt war die höhere Sc<ule, ihre Träger die unreife Sc<huljugend, die ſich, vom revolutionären Freiheitsdrang erfüllt, als Retterin de3 unterjoc<hten Volkes gebärdete. Sie hat unſern Miſſionaren, beſonder3 an unſern Mittelſchulen, das Leben zeitweiſe re<ht ſauer gema<ht. Dann wies die Regierung die Jugend in ihre Schranken, um ſelber die Nationaliſierung und Verſtaatlihung der Schule in die Hand zu nehmen. ES begann die Zeit der Verordnungen, der fogenannten Negiſtrierung, das heißt, der Bedingungen für die ſtaatliche Anerkennung von Privatj<hulen.
Sie
erſc<hienen
re<t
drückend,
wie
3. B.
die
Forderung der rein dineſiſ<en Leitung aller S<hulen. Immerhin ſchien no<h ein Ausweg offen zu
Eine „miſſouriſche“
Schule
in China.
bleiben, um troß den Erſc<werungen denno<h den <hriſtlihen und miſſionariſchen Charakter der MiſſionSſ<hulen zu wahren. Anſtoß erregte beſonder3 die Forderung der ſogenannten Sun-Andacht, al8 Probe auf den vaterländiſchen Geiſt der Shule. Ernſte <hineſiſche Chriſten haben dieſe Andacht als heidniſche Menſc<enverehrung abgelehnt; ſie iſt mit der Grund geworden, daß wir die einſt blühende Mittelſchule in Kayin den Chineſen überlaſſen mußten. Die Lage war infolge der Aufſi<ht und Einmiſchung der Regierung ſpürbar immer ungemütliher geworden; aud) ließ ſic) der Verdacht nicht abweiſen, es ſei lezten Ende3 mit den ewigen Vorſchriften auf die Weg-
nahme der ſchönen Schulhäuſer abgeſehen.
zeitig war
infolge
der Selbſtändigma<hung
Gleich-
unſerer
Hakkakirhe die Schule Sache der Eingeborenenkir<he
geworden, alſo die Miſſion nicht mehr allein für ſie verantwortlich. Neuerdings hat ſich nun für ganz China die Lage
raſch verſchlimmert.
Von Nanking her wehen ſcharfe
Die
Hlijſſtions-Taube.
Winde. Eigentlid) wehen ſie von Weſten, von Mo3kau, her. Wer etwa gehofft hatte, die anſehnliche
Zahl
<riſtliher
Miniſter
in der neuen
Regierung
werde ſic< angenehm bemerkbar maden, ſah ſid) getäuſ<t. Zwar nod) 1928 hat die Regierung Chiang Kai Sc<hek3s (deren Außenminiſter Wang früher Sekretär der Chriſtlichen Jungmännervereine China3 geweſen iſt) jede religionsfeindlihe Propaganda verboten, vor allem gegen das Chriſtentum, mit der Begründung, „das Chriſtentum ſei diejenige Religion, die am beſten imſtande ſei, die Herzen zu erneuern“. Wie hoffnungs38voll das klang! Heute lautet es ganz ander3 von Nanking her. Im Auguſt 1929 erging eine neue Schulverordnung: „Privatſchulen, die von religiöſen Organiſationen gegründet ſind, dürfen nicht Religionzunterricht als PflihtfaHh geben. Aud religiöſe Propaganda iſt verboten. Die Schüler dürfen nicht zu Andachten gezwungen order verlo>t werden.“ Da3 war ein offener Angriff auf die <riſtli<he Scule überhaupt und damit auf eine der Grundlagen der <riſtlihen Kir<he in China. Die Durdführung dieſes Verbotes würde den Beſtand der meiſten Gemeindeſhulen in Frage ſtellen. Begreifliherweiſe wehrte ſich die Kir<he. Sie erbat in einer Eingabe an den Unterricht3miniſter die Zurü>knahme dieſer Verbote, die Freigabe des Religion3sunterric<t3 in allen von der Kir<e unterhaltenen Schulen. E38 waren fünfzehn verſ<hiedene Kir<henkörper, die dur ihre gemeinſame Vertretung, den Nationalen Chriſtenrat, hier vorſtellig wurden. Hinter ihnen ſtanden mehr als 250,000 Kir<henglieder, etwa die Hälfte aller evangeliſchen Chriſten Chinas. Die Eingabe wurde geſtüßt dur< eine ausführlihe Begründung, die in der Hauptſache hier wiedergegeben ſei. E3 wurde geltend gemacht, daß das Regierungsverbot Tauſende von <ineſiſchen Kindern der einzigen Gelegenheit berauben würde, zur Shulerziehung zu gelangen, weil heute der Staat no< gänzlich außerſtande ſei, die allgemeine Schulpflicht praktiſc) dur<zuführen. Die Chriſten betrac<hteten den Unterhalt von Sdulen als eine hervorragende vaterländiſc<he Pfliht. Es würde in dieſen Schulen zwiſchen Chriſten und Nicht<riſten kein Unterſchied gema<t. Das einzige, wa38 von allen Schülern verlangt würde, ſei gute3 Betragen und Lerneifer. In Glaubens3ſa<hen behielten ſie vollkommene Freiheit. Selbſt wenn genügend öffentliche Regierungsſchulen beſtänden, ſo würden die <riſtlihen Privatſchulen do< no<h einen wichtigen Platz in der Volk3erziehung ausfüllen. Alſo ſollten ſie die Erlaubnis erhalten, Religion zu
lehren. Sie allein lehre den wahren Sinn de3 Lebens verſtehen.
105
Schließlich weiſt die Eingabe no<h hin auf die verfaſſungsmäßig garantierte Religion3freiheit, welche dem Gründer der Republik, Sun, ſo teuer geweſen ſei und mit welcher ſich ſeine Nachfolger do<h nicht in Widerſpruch ſeen könnten. . Auch ſei der große Sun nie ein Feind der Religion geweſen, habe vielmehr ihren erzieheriſ<en Wert erkannt und mit Vorliebe d<riſtliche Anſtalten unterſtüßt. Die Antwort des Erziehungs5miniſter35 Moiling Tſiang, die am 24. Juli 1930 erfolgte, hat den <ineſiſ<en Chriſten und Miſſionen eine ſ<were Enttäuſ<hung bereitet. Sie iſt eine runde Abſage der ſo höflich) und dringlic< vorgebrachten Bitten, ja dur<gehend3 eine Verſchärfung der Verbote, und e3 ſpricht aus ihr ein kalter, faſt höhniſc<her Geiſt. Da heißt e3: Daß Religionzunterri<ht fürs Leben nüßlich ſein kann, iſt zwar nicht ganz von der Wahrheit entfernt. Aber es kommt ganz darauf an, ob man die Jdeale aller Religionen im Auge hat, zum Beiſpiel da3 buddhiſtiſ;e Jdeal der Gleichheit und de3 Mitleid3 ebenſo wie das <riſtlihe der allgemeinen Liebe und des Nädſtendienſtes. Man kann nicht ausſc<hließlich den Religionzunterricht auf eine einzige Religion beſ<hränken. Aud kann Religion nicht gelehrt werden dur<h äußere Formen und Gebärden. Die Sculandac<ht wird nur als äußere Formſache angeſehen, ohne Wert für Erziehung und Leben (an einer Stelle heißt es ſogar, bei der Religion handle es ſich um „verſHwommene Phantaſie“, die mit Erziehung3grundſäßen nicht3 zu tun habe). Die Schüler nur zugunſten einer Religion beeinfluſſen zu wollen, geht nicht an, ihre Wahlfreiheit darf niht zum voraus beſchränkt werden. Die Eingabe verſichert, der Zwe> der kir<lihen Schulen liege nicht im Chriſtenmaden: alſo würden dieſe S<hulen ja gar nicht von jenen Verboten religiöſer Werbetätigkeit betroffen. Endlich wird der Vorhalt, daß infolge der Dur<führung der Verbote die Kinder von mehr al3 200,000 Chriſten leer auSgehen müßten, zurükgewieſen mit dem Saz, der Gedanke, daß dieſe Kinder dur< die kir<hlichen Schulen gehen müßten, ſei ebenſo abzuweiſen wie der andere, es müſſe die ganze Welt dur<h die Tür der Chriſten hindur<hgehen. Summa: es gäbe nicht nur eine Religion. Wenn einer jeden geſtattet würde, im Namen der Erziehung für ſic) zu werben, dann entſtehe Uneinigkeit und Streit, und dies zu verhindern jei Pflicht der Regierung. Die Verbote müße! ten daher in Kraft bleiben und ſie ſeien nicht nur auf das Chriſtentum, ſondern:auf alle Religionen anzuwenden. E3 bleibt alſo vorerſt beim Verbot des <hriſtlichen
Religion3unterricht3.
(Der Heidenbote.)
Die
106
Miſſions-Taube.
S
höheren Schulen werden 193,347 Schüler erzogen. Die MiſſionsSgaben aus Deutſchland betrugen im Jahre 1929 5,860,406 Mark, wozu nod< etwa 3% Millionen andere Einnahmen aus dem Ausland, den Miſſion3gebieten und Deutſchland kommen. Dieſe Zahlen beſagen, daß gegenüber dem Stand vom Jahre 1914 drei Viertel der deutſc<en Miſſionskräfte wieder
Den
Armen
Elfhundert
wird
das
Evangelium
gepredigt.
Chriſten ohne einen Prediger.
„Sm Yekeli-Diſtrikt befindet ſich ein großes Gebiet, das viele Dörfer einſchließt und das al35 Kumkole-Bezirk bekannt iſt“, ſchreibt Miſſionar Charle3 S. Parker von Hyderabad, Deccan, Indien. „Vor etwa fünfzehn Jahren nahm die Maſſenbewegung in dieſem Teil unſer3 Felde3 ihren Anfang. Eine große Menge empfing die Taufe; überall war Frohlod>en. „Heute haben wir in dieſem Bezirk eine <hriſtliche Gemeinde von mehr als 1,100 Mitgliedern. Vor zwei Jahren konnte ihnen kein Prediger zugeteilt werden wegen des großen Rüdkgang3 der Miſſion3unterſtüßung. In manchen Dörfern de3 Bezirks ſind die Leute ganz troſtlos; in andern wurden ſie kalt und ſind nahe daran abzufallen, weil ſie ſic verlaſſen glauben. EZ iſt wirklich herzzerbre<hend, wenn man durd) dieſen Teil unſer35 Gebiet35 geht und das Jlehen der Leute um Prediger anhören muß und nicht imſtande iſt, ihnen zu helfen. „Wenn ich 3125 hätte, ſo wäre da3 erſte, wa3 ich täte, daß ich zwei Hinduprediger in jenem Gebiet anſtellte. J< glaube, daß dort eine Arbeit getan werden könnte, worüber die Engel im Himmel ſice< freuen würden. Perſönlich weiß id) von keinem Ort, wo 8125 ſo gut angelegt wären oder wo dieſe Summe für das Reich Gotte3 größere Dividenden einbräcte.“ (Chriſtl. Apologete.)
Deutſche Beteiligung an der Heidenmiſſion. ſhen
Na< dem Jahrbuch 1930 der Vereinigten DeutMiſſion3konferenzen arbeiten zurzeit 1,301
deutſche Miſſionskräfte 'auf dem Miſſionsfeld, denen 9,062 beſoldete eingeborene Helfer und Helferinnen zur Seite ſtehen. Die Zahl der Heidendriſten iſt auf 947,713 geſtiegen. In 3,661 Volks8- und 84
oon
u
CCC =
an der Arbeit ſind, während die Zahl der eingeborenen Helfer die des Jahres 1914 um 100 überſteigt. Von den Einnahmen der Vorkriegszeit ſind fünf Sechſtel (im Vorjahr drei Viertel) wieder erreicht, die Zahl der eingebornen Chriſten iſt gegenüber dem Stand vom Jahre 1914
um
etwa
ein
Drittel
(im
Vorjahr
ein
Viertel) gewachſen. Dagegen ſteht die Sc<hulenzahl nod) um ein Fünftel, die Schülerzahl um ein Sechſtel gegen die Vorkrieg3zeit zurück. (Miſſion3bote.)
Däniſche
Miſſionsarbeit.
Die däniſche Miſſion3arbeit leidet aud) ſtark unter der Geldnot und der ſchweren wirtſchaftlichen Lage der Bauern, die ihr Hauptträger ſind. Unter den Miſſionaren, ſpeziell in Indien und China, iſt eine ganze Reihe, die meinen, den neuen Aufgaben auf dem Miſſionsfelde, beſonder3 dem zum Teil verfrühten Selbſtändigkeit5trieb der eingeborenen Chriſten, nicht gewachſen zu ſein. Troßdem iſt von den Feldern Erfreuliches zu berichten. In der ſüdlichen Mandſchurei iſt eine Erwekung3bewegung im Gange, von der keine der däniſhen Miſſionsſtationen unberührt geblieben iſt. Die von ihr erfaßten <ineſiſchen Chriſten ſtellen ſic mit voller Kraft in die Miſſion3arbeit ein. Z.T. M.
Lauter
Miſſionare.
Ein Biſchof fragte einen in die Heimat zurücgefehrten Miſſionar aus China: „Wie viele eingeborne Miſſionare hatteſt du auf deiner Station?“
„Dreitauſend“,
war
die Antwort.
„J<
frage dich
nicht, wie viele Bekehrte du hatteſt“, ſagte darauf der Biſchof, „ſondern wie viele Miſſionare.“ „I< habe Sie verſtanden“, antwortete der Miſſionar, „und ich kann wiederum nur ſagen: dreitauſend; denn alle Bekehrten ſind Miſſionare.“
So ſoll es au
ſein: jeder Chriſt ein Miſſionar,
der da „verkündigt die Tugenden de3, der ihn berufen hat von der Finſternis zu ſeinem wunderbaren Licht“. Wie viele Miſſionare ſind wohl in deiner Ge-
meinde,
lieber
NNN
Leſer?
I.T.M.
Die
-==)
Hlijſſtons-Taube.
Zur Miſſions<ronik. ==-
Ein Nuf aus Jndianapolis. Aus Jndianapolis, Ind., ſchreibt P. Nordſie& unſerer Kommiſſion für
Negermiſſion, daß dort viel Miſſion3material unter der Negerbevölkerung ſei und daß daher in Jndianapoli3 eine farbige Miſſion gegründet werden ſollte. Die Kommiſſion bat die Brüder in Indianapolis, ſich der Sache anzunehmen und, da die Kommiſſion nicht über ihr Budget hinausgehen darf, an ihrem Teile ſo viel für die gute Sache zu tun, wie nur möglich iſt. Eine neue Miſſion in Detroit. Jn Detroit, Mid., haben die dortigen Paſtoren und Gemeinden die Gründung einer Miſſion unter den Negern beraten. Zur Zeit iſt noh nicht5 Beſtimmtes beſchloſſen worden; do iſt Hoffnung vorhanden, daß dort bald eine Negermiſſion ins Leben gerufen werden kann. Ein
Glied
Ekong
aus
aus
Nigeria,
Weſtafrika.
Weſtafrika,
Herr
Jonathan
Udo-
hat ſich jezt unſerer
Gemeinde in Salisbury, N. C., angeſchloſſen. Gott gebe, daß er ein bekenntnistreuer Lutheraner wird, der einſt ſeinen Stamme3Sgenoſſen „Gotte3z Wort und Luthers Lehr'“ lauter und rein verkündigen wird! Miſſionar befreit. Aus Hankow, Provinz Hupeh, China, wird berichtet, daß P. K. N. Tvedt, Miſſionar der Norwegiſ<h-Lutheriſc<en Kirc<he, der am 17. Oktober
1930
von
djineſiſc<en Kommuniſten
bei Hwangan
im
nördlichen Teile der Provinz gefangengenommen wurde, am 19. April nah Bezahlung eines Löſegeldes von 10,000 mexikaniſchen Dollars (85,000) ſowie Dar-
reichung
mediziniſcher
Vorräte
freigelaſſen worden iſt.
P. Bert
Nelſon,
im
Wert
von
85,000
Mit Miſſionar Tvedt war auch
ebenfalls
Miſſionar
der
Norwegiſ<-
Lutheriſchen Kirhe, in der Gefangenſ<aft zu Hwangan,
der am 5. Oktober 1930 in Kwangſhan, Provinz Honan, gefangengenommen wurde.
Au für Neger. Die mediziniſche Duke Univerzity, die mit einem Koſtenaufwand von vier Millionen fertiggeſtellt wurde, iſt neulich feierlich eingeweiht worden. Sie iſt von dem Tabakmagnaten Duke geſtiftet worden, der ihr nod) weitere ſeh3 Millionen Dollars zur Ver-
fügung geſtellt hat.
Hier werden Neger in großer Zahl
zum Studium zugelaſſen werden. Die Bibel in Japan.
Den Gideons wurde
erlaubt,
im größten Hotel in Tokio, Japan, dem Imperial, jede3 Gaſtzimmer mit je einem Exemplar der Bibel in engliſcher und japaniſcher Sprache zu verſehen. Ein Weihegotte3dienſt fand ſtatt, dem viele Angeſtellte de3 Hotel3
beiwohnten und in welhem Kapitän Swinehart im Namen der Gideons redete und ein japaniſcher Methodiſtenprediger betete.
Das New
107
Grand Hotel in Yoko-
Waiſenknaben üben Selbſtverleugnung. Nachdem die Knaben des George O. Robinſon-Jnſtitut3 in Portorifo den Traktat Glimpses of Unpleasant Facts geleſen hatten, worin die Behörde für Innere Miſſion und Kirchbau um Unterſtüzung der durch die furchtbare Tro>enheit ſo ſchwer heimgeſuchten Gegenden unſer3
Landes bittet, faßten ſie den Entſchluß, ſich eine Woche
lang täglich einer Mahlzeit zu enthalten und dur das Erſparnis dieſen Notleidenden zu helfen. Da3 Neſultat war ein Beitrag von 3830. Bibelkiosk in Amſterdam. Der Bibelkio3k, der während der Ausſtellung in Antwerpen auf der Britiſchen Abteilung zu ſehen war und dort die Aufmerkſamkeit vieler auf ſich lenkte, hat jezt in Amſterdam ſeine Aufſtellung gefunden. Der Zwe der Bibel-
Kiosk-Arbeit iſt der, die Bibel zu verbreiten.
Die Bibel
wird in mehreren Sprachen ausgeſtellt und angeboten. Die Niederländiſche Bibelgeſellſhaft hat Bibeln und
Teile der Heiligen Schrift unter günſtigen Bedingungen zur Verfügung
geſtellt.
Noc< immer Miſſion8material.
was kir<liche3s Leben ſerer Staaten. E35
South Dakota gilt,
betrifft, als einer der beſten ungibt dort verhältniösmäßig viele
Kir<hen und Gemeinden, und 520,000 Perſonen halten
ſich zu einer Kirche. Von den Sioux-JIndianern iſt etwa die Hälfte, 12,000 Perſonen, mit der Epiſkopalkir<he gliedlic4) verbunden. Sonſt gibt es in dieſem Staate nod) 151,913 Lutheraner, 97,214 Katholiken, 80,018
Methodiſten, 37,727 Kongregationaliſten und 29,585 Presbyterianer. Und do gab eS in dieſem Staate im Jahre 1930 nod) 102,000 Perſonen, die zu keiner Kirhe
gehörten. daher
noh
Ein Adtel der Bevölkerung des Staate3 iſt Material
für
die
„Heidenmiſſion“.
Der
Jnutheran MesSenger madjt darauf aufmerkſam, daß e3 in den übrigen
ſ<lehter
ſteht.
Staaten
unſerer Union
E53 iſt daher noh
MmiSSION-expansion.
ähnlich, ja noh
immer
Raum
für
Antireligiöſes Muſeum. Da die Verwaltung de3 Moskauer Tolſtoi-Muſeums ſich geweigert hat, auh eine Kritik der religiöſen Anſchauungen Tolſtois in da3 Pro- gramm ihrer Veranſtaltungen aufzunehmen, hat die antireligiöſe Abteilung des gegenwärtig in MoSkau tagenden Muſeumkongreſſe3 beſchloſſen, das Muſeum vollſtändig umzugeſtalten. BiSher enthielt es nur Bilder, Schriften und andere Andenken, die auf Tolſtoi3 Leben und Werk Bezug haben; nun aber ſoll e3 als Mittel zur Verbreitung der bolſhewiſtiſchen Jdeen benußt
werden
und
eine antireligiöſe
Tendenz
erhalten.
Ein Bewei3 für die lebhafte Tätigkeit der antireligiöſen
hama nahm das Angebot von 240 Bibeln an. Höchſt MuſeumsSverwaltung iſt die Tatſache, daß da3 berühmte erfreulich iſt, daß ſich die Tätigkeit der Gideons auch in Petſc<er3ky-Kloſter, das jeht in ein antireligiöſes nichthriſtlihen Ländern ſegen3reich erweiſt. „Gottes Muſeum umgewandelt worden iſt, im vergangenen wort iſt BEAT I? LTMORIAL LIEPARY 200,000 Berſonen beſuht wurde.
C-.
A em
SEMINARY
TATITEC
AMQ
Die
108 Wacstum
des
Herrnhuter
Hliſjſions-Taube.
Miſſion8werkes.
Über
derer, die in unſerer
Pflege
das Wacdstum des Miſſionswerk8 der Herrnhuter in Nikaragua gibt Biſchof Großmann, Leiter des Werke38, intereſſante Zahlen. Er ſchreibt: „Von Ende 1915 bi3 Ende
1930
jtieg die Zahl
ſtehen, von 6,519 auf 13,082 Seelen und die der Abendmahl3glieder von 1,743 auf 3,721. Die Zahl der Schüler in den Tagſhulen iſt von 651 auf 1,218 gewachſen
und die der Sonntagsſchüler
von 2,636
auf
6,003; 1915 gab es 11 Tagſdjulen und 22 Sonntag3ſhulen; 1930 22 Tagſchulen und 49 Sonntagsſculen; 1915 beſtanden 13 Vollſtationen mit 7 Filialen und 22 Predigtpläßen, 1930 aber 13 Vollſtationen mit 30 Filialen und 19 Predigtplätzen. Zuwads>3 der in Pflege ſtehenden Perſonen:
854.“
„Der jugendliche Gottloſe.“
Unter dieſem Titel hat
das Zentralkomitee der Jugendverbände in Rußland beſchloſſen, ein neue3 Gottloſenblatt herau3zugeben, das maſſenweiſe verbreitet werden ſol. MosSkauer Zeitungen haben da3 Erſdeinen dieſes Blatte38 unter der
Überſchrift
„Ein
neuer
Organiſator
de8
Kampfes
an
der religionsfeindlihen Front“ angekündigt. Als die beſondere Aufgabe der Neugründung wird die Schaffung einer organiſierten Jugend, namentlich unter den Shü-
lern, zum Kampf gegen die Religion als den Feind de3 ſozialiſtiſc<en Umbaus de3 Räteſtaate3 bezeichnet. Katholiſche Sektenabwehr. Die Zerſezungsarbeit der „Ernſten Bibelforſcher“ und der Adventiſten in Süddeutſchland beunruhigt jekt auch in ſteigendem Maße die katholiſ<e Kirhe. Zur Abwehr der mit Beſchimpfungen und Unwahrheiten arbeitenden Propaganda hat man jekt aud auf katholiſher Seite beſondere Maßnahmen getroffen. So hat da3 Zentralkomitee der Mündener Katholiken in den Hauptkirc<hen MündenZ eine Reihe religiöſer Konferenzen anberaumt, in denen Vorträge gegen da3 Sektenweſen gehalten werden. Jns8geſamt ſollen achtundzwanzig Konferenzen ſtattfinden. Aus Münden wird auc berichtet, daß die Adventiſten bei ihrer Sammeltätigkeit „für die Miſſion“ verſchiedentlich die Frage, ob ſie von der katholiſchen Miſſion kämen, bejaht haben. Dies entſpräche der auch in den proteſtantiſchen Gegenden geübten Praxis. (D. E. D.) Denke
daran
in deinem
Miſſion8gebet!
Ein
eng-
liſcher Statiſtiker ſtellt die folgende Berehnung an: Die Erde iſt von 1,5600,000,000 Menſc<en bevölkert. 2314 Millionen ſterben jedes Jahr, nahezu 100,000 jeden Tag, 4,000 in der Stunde, 67 jede Minute. Aber 70 Menſchen werden dagegen in jeder Minute geboren. Die Ruſſelliten in Deutſchland. Die Religion8„gemeinſchaft der „Ernſten Bibelforſcher“ (Nuſſelliten) hat in Deutſchland einen neuen Namen angenommen. Sie heißt jezt Internationale Bibelſtudentengeſellſchaft. Jure Zentrale, von der auch da3 „Goldene Zeitalter“
herausgegeben wird, führt jest die Firma „Bibelhaus Magdeburg“.
Deutſche Auswanderung.
Mehr
al3 37,000
Au83-
wanderer haben troß der großen Schwierigkeiten im Jahre 1930 die deutſche Heimat verlaſſen und ſind in
die Fremde gezogen. Die Not dieſer Aus8wanderer tritt in Erſcheinung vor allem in den Hafenſtädten, wo ſie oft nah langer Wanderung ohne die nötigen Geldmittel und ohne rehten Nat lange ſien und warten müſſen. Ihnen dient beſonder3 die deutſhe Auswanderung3miſſion, die ſich der dur<hreiſenden Au3- und Rükwanderer annimmt. DaZ Hilfswerk der AuSwanderung3-
miſſion
in Hamburg
und Bremen
wurde
letztes Jahr
in 10,187 beſonderen Fällen in Anſpruch genommen. Daneben half dieſe Miſſion noh 111 Rückwanderern
und 118 Deportierten.
Die 133 Abſcied8gotte3dienſte
wurden von 7,318 Auswanderern beſucht. Der Kampf gegen Schwindelunternehmungen muß noh ununterbrochen geführt werden. So leiſten die verſchiedenen Auswanderermiſſionen vielen Perſonen einen ſchäßen3-
werten Dienſt. Die Hauptberatungsſtelle für Au3wanderer befindet ſic< in Berlin, wo der Verband für evangeliſ<e Auswanderungsfürſorge ſeinen Siß hat. Fortſchritt in weiblicher Bildung.
Perſien berichtete
von Mädc<henſc<hulen in den meiſten größeren
Städten,
Arabien von drei Miſſionsmäd<henſ<ulen und von einer Regierung8mädhenſ<hule in Bafra. Mit die bemer-
kenöwerteſte Entwi>klung der Frauenausbildung zeigt ſich in Agypten. Jm Jahre 1907 gab es auf 1,000 Einwohner
85 Männer
und
3 Frauen,
die leſen konn-
ten, 1917 waren es 120 Männer und 18 Frauen. Ebenſo ſchnell iſt die Ausbildung der Mädchen in Jndien vorwärt3gegangen,
wo
zwiſchen
1913
und
1920
die
in Stambul
jeht
AuSbildungsſtätten ſich von 148,500 auf 202,900 vermehrt haben. Die Zahl der männlichen Studenten ſtieg in der Zeit von 4,083,000 auf 6,820,000, die der weiblichen aber von 446,000 auf 1,377,000. Jn der Türkei können
Studentinnen
die Univerſität
unter gleihen Bedingungen wie die Studenten beſuchen,
und das Frauengymnaſium in Konſtantinopel zählt über
300 Schülerinnen.
Umbildung einer mohammedaniſchen Hochſc<hule. El A3'har, die größte mohammedaniſ<e Ho<hſ<hule der Welt, wo viele Tauſende von Studenten au3 allen
mohammedaniſchen
Ländern,
von Jndien
bi3 Marokko,
ſtudieren und wo biSher nicht3 al3 der Koran gelehrt wurde, will ihren Lehrplan der Neuzeit anpaſſen und ähnli) wie auf unſern Univerſitäten vier Sonderzweige einrichten, einen juriſtiſchen, theologiſchen, literariſchen und philoſophiſchen. ES ſollen ſogar junge Theologen auf europäiſche Univerſitäten geſandt werden. Kommt dieſer Plan zur Ausführung, ſo iſt das richtiges Sprengpulver
unter dem
Gebäude
de3 Js8lam3.
Denn
wenn die jungen Leute merken, welche oft ungeheuerliche Unwiſſenheit dem ganzen Koran zugrunde liegt, werden fie wie ſo viele Jungtürken, die in Europa ſtudiert haben, 'dem Moyammed unfehlbar den Rüden kehren. : I. T. M.
Die
-===
Wiſſions-Taube.
Dein Reich fomme! „Hilf, HErr JEſu, laß gelingen!“
nad)
Ein Miſſionar auf dem Wege ſeiner Miſſionsſtation in Alabama.
Die <riſtliche Demut
eines Miſſionar3.
Im prächtigen Salon des Generalgouverneur3 von Indien bewegte ſich einmal bei einer Geſellſ<haft ein kleiner, zierliher Herr von gelehrtem Ausſehen unter den Gäſten hin und her. Er war den meiſten unbekannt. Einer der militäriſchen Freunde de3 Gouverneur3 mit allerlei hohen Au3zeichnungen hatte den kleinen Herrn bemerkt, und neugierig zu wiſſen, wer er ſei, fragte er ſeinen Adjutanten. „DO“, ſagte dieſer, „das iſt Dr. Carey, Profeſſor des Sanskrit, des Bengaliſhen und der Mahrattaſpra<he.“ Dann fügte er nod) in unterdrüdkter Stimme und mit verächtlichem Ton hinzu: „Der war früher nur ein Sc<huhmader.“ Dr. Carey, der dieſe Bemerkung hörte, trat zu den Herren und bemerkte ganz offen und ruhig: „E83 iſt niht wahr, mein Herr, ich war nur ein Shuhflid>er.“ Er hatte begriffen, daß,
wie JEſu3 ſelbſt ein einfa<her Dorfzimmermann geweſen war, niemand Werkzeug umzugehen
ſic< zu ſchämen brau<ht, mit und dur< der Hände Arbeit
ſich ſein Brot verdienen zu müſſen. (Der Evangeliſt.) edin
2
moeeun]|
In der Kirc<he heißt Arbeit lehren und predigen,
Sakramente Schwärmer,
beſſern uſw.
reihen, kämpfen wider Ketzer und Ürgerniſſe aufheben, die Frommen
(Zuther 1, 261.)
In einem Dorfe in Deutſ<hland war in einem Chriſtenhauſe an einem Silveſterabend eine Familie um den HauSsvater verſammelt, um mit Geſang und Gebet den Übergang aus dem alten in da3 neue Jahr zu feiern. Eine Anzahl junger Burſchen aber, die ihren Jahresſ<luß in anderer Weiſe zu feiern pflegten, hatten dem Hirten, der auc zugleih Nachtwächter war, eine Flaſche Wein verſprochen, wenn er um Mitterna<t hinginge, ſein Horn in da3 Fenſter jenes Hauſes ſtete und mitten in das Gebet hineinblieſe. Dieſer, gewohnt, man<he3 um eine3 Trunke3 willen zu tun, hatte dienſtfertig den Auftrag übernommen und ging um Mitternacht hin. An dem Hauſe angekommen, hörte er, wie eben in feierlihem Tone der Geſang begann: „Hilf, HErr JEſu, laß gelingen, hilf, das neue Jahr geht anl“ Und ſiehe, da wurde es dem Wächter plößlic<h ganz eigen zumute, und andächtig hörte er zu. Nad dem Geſange begann das Gebet; er hörte den HauSvater herzlich und warm für alle Wohltaten danken, womit Gott der HErr die. Seinen im alten Jahre geſegnet hatte; dann folgte die Bitte und Fürbitte für alle Menſc<en, für die ganze Gemeinde, auc< für den lieben alten Paſtor und den Lehrer, für alle Notleidenden und Kranken in der Gemeinde, namentlich für die Annalieſe, eben de3 Hirten und Nahtwädter38 kranke3 Weib. Da hielt e3 der Hirt nicht länger mehr vor dem Fenſter aus. Er ging hinein zu der Verſammlung, die betend auf ihren Knien lag, fiel au<h nieder und weinte Bußtränen, an denen die Engel im Himmel ihre Freude hatten. Die Neujahr3na<ht iſt dem Nachtwächter zur Weihnacht geworden, da ihm Chriſtus, ſein Heiland, geboren wurde, und die himmliſ<en Heerſ<haren ſangen aufs neue: „Ehre ſei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menſc<hen ein Wohlgefallen!“ I. T. M.
Das „SY
Bild
eine3
predigte
Oſtarabien“,
<riſtlihen
einmal
erzählt
Miſſionar8.
in einem Krankenhau3
Dr. Samuel
Zwemer.
in
„I<
ſprad< von der Liebe Chriſti. IJ ſchilderte ſie möglichſt nah den Worten des Apoſtel8 und ſuchte recht einfaHß und kindlich zu reden, um den unwiſſenden Leuten im Wartezimmer verſtändlich zu ſein. Al3 ich
zu Ende war, 'trat ein Beduine zu mir und ſagte:
Die
110
Mliſſtons-Taube.
»Z<< habe did) ganz gut verſtanden, denn ih habe ſelbſt ſo einen Mann geſehen.“ Der Mann kam aus einer a<thundert Kilometer entfernten Stadt und ſchilderte mir den Mann, den er da kennengelernt hatte: „E3 war ein ſeltſamer Mann“, ſagte er. „Wenn die Leute ihm Böſes taten, tat er ihnen Gutes. Er beſuchte die Kranken und die Gefangenen und alle, die in Not waren. Er war ſogar freundlid) gegen leine Negerſklaven und kranke Araber. Er war immer gut gegen andere, und viele haben niemals ſo einen Freund gehabt, wie er war. Er machte lange Reiſen in der brennenden Sonnenhitße, um den Leuten zu helfen. E3 war, als dächte er, alle Menſc<en ſeien gleich, und er war allen ein Freund. Er war geradeſo, wie du geſagt haſt.“ Dieſer arme, unwiſſende Menſ< hatte zu meinem Staunen in meiner Scilderung der Liebe Chriſti das Bild eines hriſtlihen Miſſionars erkannt; zu meinem nod größeren Staunen ſtellte e3 ſich heraus, daß dieſer Miſſionar mein eigener Bruder, Peter Zwemer, war, der 1893 die Miſſion3arbeit in Ma3kat anfing und fünf Jahre ſpäter ſtarb.“ IZ. T. M.
Die
Bibel.
Die Bibel iſt Gottes Buch, allen Menſc<hen zur Seligkeit gegeben, und genießt, obwohl ſie oft von den Gottloſen verläſtert wird, doZH in der ganzen Welt ein wunderbare3 Anſehen. Zum Beweis dafür erzählt The Gospel Herald die folgenden aus dem Leben herausgegriffenen wahren Geſchichten: Eine Frau ſtand in einer Bank, um einen S<he> wechſeln zu laſſen. Gar niht daran denkend, daß man ihr Wort bezweifeln würde, hatte ſie- nicht3 bei ſich, um ſic< ausweiſen zu können. Beſtürzt öffnete ſie ihre Geldtaſ<he und ſuchte darin herum. Da ſagte mit einem Mal der Angeſtellte: „Wa3 für ein Buch tragen Sie da bei ſic< herum?“ Sie antwortete, etwa3 beſchämt: „Das iſt mein kleine3 Neues Teſtament!“ „Geben Sie mir den Wechſel“, erwiderte der Beamte; „wenn Sie die Bibel ſo ſ<häßen, daß Sie dieſelbe bei ſi< herumtragen, ſo glaube iH Ihnen alles, wa3 Sie mir ſagen.“ Dieſelbe Dame war Lehrerin in einer Sonntag3ſchule. Eines Tages ging ſie aus, um eine kranke Schülerin zu beſuchen. Sie verlor ſich in dem ihr unbekannten Stadtteil. Erſchöpft hielt ſie endlich bei einer Bude an, um ſich weiter zu erkundigen. Als3 ſie die nötige Auskunft erhalten hatte, ſagte der Verkäufer mit einem Male: „Hier, trinken Sie ein Gla8 Limonade. I< ſehe, Sie tragen eine Bibel in der
Hand.
geleſen.“
Meine ſelige Mutter hat au< immer darin I. T.M.
„Mein Kreuz und meine Plagen Hilf mir geduldig tragen.“
.. .
Ein Kind Gotte38, das aud zu den Kreuzträgern gehörte, kam einmal ins Murren und Klagen gegen Gott hinein, weil ihm ſein Kreuz zu ſ<wer und zu lange anhaltend erſchien. Da träumte ihm. Im Traum fühlte er ſich in der Ewigkeit. Eine unabſehbare Ebene, in Dunkel gehüllt, lag vor ihm. Aber im Oſten erglänzte es wie Morgenrot, aus welc<hem die Zinnen des neuen Jeruſalem ſichtbar wurden. Mit geflügelten Scritten eilte er darauf zu und groß war ſeine Freude, al3 die goldene Stadt näher und näher kam. Jett war er ganz nahe, da gewahrte er mit Scred>en, daß ein tiefer Graben die Stadt umgab und nirgend3 war ein Weg ſichtbar. Tiefbetrübt ſtand er da. Dem Ziele ſo nahe, ſollte er da ausgeſ<loſſen bleiben? Plößlich erinnerte er ſi ſeines Kreuzes =- wirklic<h, er hatte es nod) auf ſeiner Sdculter! Flug3 nahm er e3 ab, ſchob es über den Graben, und ſiehe da, es reichte gerade hinüber. Da erwachte er. Tiefbeſchämt bat er dem HErrn ſein Murren ab, und niemals beklagte er ſich wieder über jein Kreuz, denn er wußte und glaubte e3: E3 darf nicht kürzer ſein. Er hatte erkannt, daß gerade ſein Kreuz da3 Mittel ſei, das zu ſeiner Seligkeit gereichen müſſe, daß er ohne dies Kreuz ſeinen Lauf wohl nicht vollenden würde. (Synodalbericht des JU.-Diſtr. 1900.)
Antwort des Paſcha von Damaskus ſtatiſtiſchen Fragebogen.
auf einen
Frage: Wie hod iſt die Zahl der Todesfälle, in Prozenten angegeben, in Ihrer Hauptſtadt? --- Antwort: ES iſt der Wille Allah3, daß in Dama3ku3 alle Leute ſterben müſſen; einige ſterben alt, andere jung. Frage: Wie viele Geburten finden jährlich ſtatt? -=- Antwort: Wir wiſſen da3 nicht. Gott allein kann: da3 ſagen. Frage: Jſt da3 vorhandene Trinkwaſſer von genügender Menge und von guter Beſchaffenheit? -Antwort: Seit den entfernteſten Zeiten iſt hier nie-mand an Durſt geſtorben. Frage: Allgemeine Bemerkungen über die hygieniſ<hen Verhältniſſe in Ihrer Stadt? = Antwort:
Seit Allah uns ſeinen Propheten Mohammed
ſandte,
um die Welt mit Feuer und Schwert zu reinigen, ſind
die Zuſtände weſentlich beſſer geworden. Mein Lamm aus dem Weſten, ſtelle dein Fragen ein, da3weder dir nod) jemand nüßen kann. Der Menſch joll ſic) nicht um angehen.
Dinge
kümmern,
die Gott allein 3.T.M.
Die Vom Wehklagen und Jammern Unſerer Lieben.
Hliſjſions-Taube.
an dem Grabe
Die lutheriſche Kir<e lehrt und glaubt, daß, wenn ein Chriſt, ein Kind Gottes, endlich die Erhörung ſeines Gebet5 erfährt und ihm ein ſelig Stündlein beſchert wird, dann ſeine Seele von den Engeln getragen wird in Abrahams S<oß und daß wir den Leib in die Erde legen als ein Saatkorn zur ſeligen Auferſtehung. Hierdur< unterſcheiden wir uns von der päpſtlichen Lehre, daß die Seele des Verſtorbenen hinfahre in die Flammen des Fegfeuer3. Wie ſieht ſich das nun aber vielfa<4) an bei den Leichenbegängniſſen der Chriſten, wenn da ein Wehklagen und eine Troſtloſigkeit herrſcht, daß einem das Herz brechen möchte? Wenn Weltmenſc<hen da zugegen ſind und hören die Predigt und die Troſtlieder und Gebete de3 Glaubens35 und ſehen dann, daß, nachdem der Paſtor die Agende zugemacht hat, ein Jammern lo3bricht, als gäbe e3 keinen Troſt im Himmel und auf Erden, legen wir denn damit ein Zeugnis ab, daß
wir
wirklich
glauben
und
bekennen,
daß
Gottes
Kinder, die im HErrn ſterben, ſelig ſind von nun an? Da ſollten wir lutheriſchen Chriſten uns recht gefliſſentlich faſſen, zwar trauern, aber nicht wie die, die keine Hoffnung haben, ſondern in einer <riſtlichen Weiſe, in Geduld und Gottergebenheit und erfüllt von dem Troſt, der gerade im Angeſicht de3 Todes, wo die Welt de3 Troſtes mangelt, ſich aufs herrlichſte bewährt. (Synodalbericht des Weſtl. Diſtr. 1895, S. 37.) -------P0o------
„Du
haſt!3
gered't, drum
Gott
111 teilt irdiſc<e Güter
aus.
„Die Scrift lehrt klar und deutlich, daß Gott e3 iſt, der au den einzelnen Menſchen ihre Güter zuteilt und beſtimmt, wel<he und wie viele Güter ſie haben ſollen. Gott iſt es, der ganzen Völkern ihr Land zum Beſit zuteilt, welches ſie einnehmen und deſſen Früchte und Erzeugniſſe ſie genießen ſollen. So gab er ſeinem Volk J5rael das Land Kanaan. Alles andere Land war ihnen verboten einzunehmen. 5 Mo. 2,9 leſen wir von ſol<em Gebot: „Du ſollſt die Moabiter nicht beleidigen no< bekriegen; denn ich will dir ihres Landes nichts zu beſitzen geben, denn ich habe Ar den Kindern Lot zu beſitzen gegeben.“ Und nicht nur ganzen Völkern, ſondern auc den einzelnen Menſchen gibt Gott die Gaben und Güter, die ſie beſitzen und haben ſollen. Der Apoſtel Jakobus jagt Kap. 1,17: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts“ uſw. Wenn alle guten Gaben von oben kommen,
von
dem
Vater
des Lichts,
ſo kommen
auch
die Güter von Gott, die wir im JIrdiſ<hen beſißen. Was alſo jeder in ſeinem Beſitz hat, alle die Güter, ſeien es viel oder wenig, die hat Gott der HErr ihm gegeben.“ (Weſtl. Bericht, 1898, 14 f.) Da35 merke! Wenn ein Chriſt das feſthält, daß Gott ihm ſeine Güter gegeben hat, dann wird er aud nicht murren, wenn andere mehr haben als er. Er weiß und glaubt feſt: Soll ich mehr haben, dann wird Gott ſchon Rat ſ<affen, daß es mir zukommt. Aud) bei dem AusSteilen der Güter handelt Gott wie ein weiſer Vater. Darum, „wenn wir Nahrung und Kleider haben, ſo laſſet uns begnügen“. (Ev.-Luth. Kir<enbote.)
iſt e8 wahr!“
Der Kurfürſt Auguſt von Sachſen ſchrieb einſt an einen verwandten Fürſten: „Bruder, wenn mein HErr Chriſtus ein ſol<) Wort geſeßet hätte: Siehe, in dieſem Sto>, in dieſem Stein oder Holz haſt du meinen Leib und mein Blut, ſo hätte ich's dod) geglaubt und ſollte mi< meine Vernunft davon nicht im wenigſten abwendig machen; und wenn mein HErr Chriſtus noh was Unmöglicere3 hätte befohlen, ſo wollte ich es dod) glauben, wenn nur ſein Wort beſteht, Gott gebe, meine Vernunft ſage dazu, was ſie wolle. Er iſt allmächtig und wahrhaftig; darum habe ich ihm in ſein Wort nicht dreinzureden, und iſt die Frage nicht, wie es zugehe, ſondern allein davon,
ob es Chriſti Wort und Befehl ſei.
Sind
es nun
ſeine Worte, ſo ſ<weige ich ſtill und will's ihm Zante gelten, er weiß wohl zu erfüllen.“
Die Träne der Krankenpflegerin. In einem Hoſpital finden wir einen vornehmen Privatkranken voll ſchmerzhafter, eiternder Geſchwüre. Sooft die Krankenpflegerin ſeine Wunden verband, ſtrömten rohe Flüche aus dem Munde de3 „gebildeten“ Manne3. Jene ſah ihn bittend an, ſchwieg aber. So war e3 mehrere Tage fortgegangen. Al5 ſie wieder einmal den Verband abgenommen hatte und die Wunde reinigte, wiederholten ſic) au< die Flüche. Die Krankenpflegerin ſah nicht von ihrer Arbeit auf; denn ohne daß ſie wollte, waren Tränen in ihre Augen getreten. Eine fiel in die Wunde. Der Kranke ſah und fühlte ſie. „I< habe unre<ht getan“, ſagte er milde; „vergeben Sie mir! Kein Fluch wird mehr über meine Lippen kommen.“ Seitdem war er ſtille, wie e3 ſeine Pflegerin geweſen war. I. T.M.
Wliſſions-Taube.
Die
112
Contributions Received
Bücherbeſprechungen. Church-Membership.
Addresses
and
May
Prayers
at
the
Meetings of the Ev. Lutheran Joint Congregation of St. Louis, Mo., and Its Board of Eilders. By Dr. C. F. W. Walther. Translated from the original German by Rudolph Prange, Pastor of St. Paul's Lutheran Church, St. Joseph, Mo. 261 pages, in large, readable type, 53% X8%. Cloth with gilt lettering. Price, 81.50. Wir freuen uns, daß D. Walthers herrlihe „Anſprachen und Gebete“, die bi8Sher nur in deutſcher Sprache zu haben waren (allerdings ſeit einer Reihe von Jahren vollſtändig vergriffen), jeht in dieſer einfachen, aber do< edlen Überſetzung vorliegen. E38 iſt dies ein Buch, das jede Gemeinde, beſonders aud) jede Gemeinde in unſerer Negermiſſion, ſich anſchaffen und fleißig gebrauchen ſollte. Der Druc iſt klar und ſcharf, die Anſprachen und Gebete ſind kurz und zu Herzen gehend, und das Buch kann auf mannigfaltige Weiſe verwendet werden. Paſtoren und Gemeindeglieder können die Gebete vielfach auch für ihren Privatgebrauch benußen. Im ganzen enthält dies herrlihe Buch einunddreißig Anſprachen über einunddreißig verſchiedene Gegenſtände, die das Chriſten= und Gemeindeleben
betreffen.
Wir wollen einige Themata nennen:
of Church-membership",
“Faithfulness
a
of
Glories
of
the
Lutheran
Privilege",
“Soldiers
vs. Church-membership", Jesus".
Die
Gebete
Church",
Christ",
“No
ſind
teils
“The
“Church-membership
“Lodge-membership
Neutrality", dem
“Importance
to the End",
<riſtlichen
“Offended
in
Kirchenjahr,
teils dem allgemeinen Bedürfnis der <hriſtlichen Gemeinde angepaßt. Die Auswahl iſt ſehr groß, und die Gebete ſind ſo gehalten,
daß
gehört
zu
ſie ſich auch
zumeiſt
für
den
öffentlichen
Gottes-
dienſt, für Verſammlungen von Sonntagsſchulen und anderer Vereinigungen in der Kirche gebrauchen laſſen. Kurz, das Buch den
Schaßkammern
unſerer
Kir<e
und
birgt
pur-
lautere8 Gold. Wir haben heutzutage alle Urſache, uns in unſern Gebeten und Anſprachen nach D. Walther zu richten. Über
Walther
hat
ſeinerzeit
D.
Brömel
geurteilt:
„Walther
Form
wie ein Univerſität5- oder Hofprediger und doh ſo popu-
iſt ſo orthodox wie Johann Gerhard [doc< noc<h viel mehr! R e d.], aber auch ſo innig wie ein Pietiſt, ſo korrekt in der lär wie Luther ſelbſt.
hat
eine im
Liefert
großen
und
Dies Urteil iſt wahr. ganzen
ſehr
School
and
Der Überſeßer
befriedigende
Arbeit
ge-
ſo daß Walther hier auch in engliſcher Sprache gewin-
nend redet. Mission Studies
for
Sunday-School.
By
a Committee on Missionary Expansion Appointed by the Missionary Board of the Lutheran Synodical
Conference. Price, 10 cts.; dozen, 81.00. Order from The Missionary Board, 3558 S. Jefferson Ave., St. Louis, Mo.
Die3 feine Heft „Miſſionsſtudien" möchten wir auch unſern
weißen
Paſtoren,
Lehrern
und
Gemeinden
aufs
wärmſte
emp-
„fehlen. Der Zwe des Büchlein3 iſt der, unſern Miſſion3erweiterungsplan auch unſern Negerkindern in Gemeinde- und Sonn-
tagsſchule bekannt zu machen. Die erſten vier Lektionen ſind der Literatur entnommen, die auch ſonſt in unſern Gemeinden
gebraucht wird;
Die Überſchrift dieſer Lektion
lautet: “Migsgions of Our Lutheran Synodical Conference."
Da
LN j
wird
in kurzen Zügen
die ganze
Geſchichte unſerer Neger-
miſſion aufs feinſte gezeichnet und geſchildert. Beſtellt euch das Büchlein, liebe Miſſionsfreunde! Es wird euch nicht gereuen. Zunächſt iſt es ja für unſere farbigen Mitchriſten beſtimmt, um „auch dieſe mit unſerm Miſſionserweiterungsplan bekannt zu maden; aber wer wollte dieſe ſpannende Miſſion8geſchichte nicht leſen? Man beſtelle jedoch ſogleich. Heaven. An Old German Song. Piano accompaniment by A. LD. Wendt. English words by J. T. Mueller. Published by Emma Selle, 410 S. Michigan Ave., Chicago, I11. Dieſes alte und wenig bekannte Lied ſang einſt die Herau8geberin zum Gedächtnis ihrer Eltern. Es wurde ſo günſtig aufgenommen, daß ſie von ihren Freunden angegangen wurde, es herauszugeben. Lehrer Wendt hat es fein für Pianobegleitung vertont. Wir zweifeln nicht daran, daß es vielen gefallen wird. Man laſſe fich das ſchöne Stü> einmal kommen. J. T. M. br Eee
by the Treasurer. 1931.
Received for Colored Missions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, 8123.73; Alabama Luther College Day-school, 8.00;
Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 3.36; Bethany, Yonkers, 65.00; Bethel, Conover, 3.05; Bethel, Rock West, 3.31; Bethlehem, Holy Ark, 7.92; Bethlehem, Monroe, 2.69; Bethlehem, New Orleans, 50.00; Christ, Rogebud, 17.44; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Cross, Camden, 3.49; Ebenezer, Atmore, 3.06; Yaith, Mobile, 9.70; Gethsemane, Hamburg, 3.36 ; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 2.41 ; Grace, St. Louis, 35.00; Holy Trinity, Springfield, 20.00; Hope, Kings Landing, 5.03; Immanuel, Pensacola, 3.70; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 1,219.34; Luther Preparatory School, New Orleans, 243.50; Mission at Baltimore, 5.00; Mission at Baghi, 6.75; Mission at Cleveland, 35.55; Mission at Montrose, 11.25; Mission at New Bern, 5.25; Mission at Waghington, 5.50; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 13.38; Mount Carmel, Midway, 5.20; Mount Olive, Catawba, .97; Mount Olive, Tinela, 3.37; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 40.00; Our Redeemer, Longmile, 2.55; Our Savior, PosSum Bend, 3.75; Peace, Maplesville, 2.70; Pilgrim, Birmingham, 18.27; St. Andrew's, Vredenburgh, 5.06; St. James's, Buena Vista, 3.86; St. John's, Joffre, 4.15; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 7.25; St. Luke's, Lamison, 1.80; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 5.10; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 4.61 ; St. Matthew's, Meherrin, 8.08; St. Paul's, Charlotte,
14.90;
St. Paul's,
Los
Angeles,
42.00;
St. Paul's,
for Building Fund of Colored Missions, 385.00.
From Mrs.
Lutherville, 22.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 3.90; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 4.99; St. Philip's, Catherine, 3.40; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, New Orleans, 30.00; Trinity, Selma, 21.92; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 2.29. MisScellaneous : From W. E. Heidorn, Blue Earth, Minn., JI. Kroenke, Bethesda Lutheran Home, Watertown, Wis. (in Memory 'of Mrs. A. Petergsen, Forest Park, 1Il.), for Negro Missions, 3.00. From Petersen Yamily, Forest Park, 111. (in Memory of Mrs. A. Petersen, Forest Park, 111.), for Negro Missions, 20.00. From the Misses Katy and Laura Bopp, St. Louis, Mo. (Memorial Wreath in Memory of Rev. C. F. Drewes), for African Missions, 5.00. Per Clara M. Theiss, from Joint St. Martini-Jacobi School, Milwaukee, Wis., for -Negro Missions, 14.92. From a
“Friend of Missions of Brighton, Colo.," for African Mis-
Sions, 25.00. From G. Reichmann, Milwaukee, Wis., for School-books at New Bern, N.C., 5.00. From St. Mark's
Colored Congregation, Atlanta, Ga., for New Bern Chapel, 65.00.
'"THE0. W. ECKHART,
aber die fünfte Lektion ſtammt aus der Feder
unſers Miſſionars Geo. Schmidt.
1--31,
!
T'reagurer.
Bitte zu beachten!
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “July 31'' bedeutet, daß das Abonnement jebt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an un3, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braucht. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bi38 der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Üdreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Vei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Vlatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſih um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING Hoyu8p», St. Louis, Mo.
Die „„Miſſion8-Tanbe““ erſeheint einmal monatlich.
Der Preis für ein Jahr
in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 ExemplaT eeeenenneneene nenn eerrennnennne 60 Ct3.
Von 10 Expl. an aufwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. „
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Auguſt
53. Jahrgang.
Mache
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Licht!
No<h liegt's wie Nacht auf weiten Erdenteilen, Auf Nationen, die dein Wort nicht kennen; Gott Vater, gib un3 Herzen, die da brennen, Daß wir mit deinem Licht zu ihnen eilen! No<h liegt's wie Nac<ht auf deiner Kirhe Scharen, Sie überhört im Schlaf den Ruf der Heiden; Erwe>e un3, HErr JECſu; laß uns weiden Die Völker, die im Elend deiner harren! Nod liegt's wie Naht auf vieler Chriſten Herzen, Wiewohl die Zeichen Chriſti Ankunft melden; O Heil'ger Geiſt, ma<h' uns zu GlaubenShelden, Daß wir die Zeit des Schaffens nicht verſcherzen! I. T. M. =-------> P----------
Unſere Miſſionsfeſte. E35 iſt eine überaus löblihe Einrichtung, daß unſere Gemeinden in dem ganzen großen Kreis unſerer Kir<he alljährlich mit Lob und Dank gegen Gott ein Miſſionsfeſt feiern; denn aus dieſer herrlichen Glauben3- und Liebe3quelle fließen ſo viele Segnungen, daß ſie gar nicht mit Worten zu beſchreiben ſind. Einige dieſer Segnungen wollen wir uns hiermit kurz vor Augen führen. Unſere Miſſionsfeſte ſind zuerſt Lernfeſte. Jedes Miſſion3feſt iſt gleihſam eine Miſſion3ſchule, da wir zu JEſu Füßen ſiken, um zu hören, was er un3 in bezug auf da3 wichtige Werk der Miſſion zu ſagen hat. Da führen un3 die Miſſion3feſtprediger Gottes Wort vor Augen und dringen auf uns ein
1931.
Oflice
1103,
price,
at
50
ets. per
St. Louis,
Mo.,
annum
under
anywhere
the
Act
of
in the
March
3,
world,
1879.
Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
Ur. 8.
mit Belehrung, Ermahnung und Ermunterung zum fleißigen Wirken in des Heilands Arbeitsfeld, ſo daß wir, tief ergriffen, antworten: „Ja, unſer ho<gelobter HErr JEſus will e3; wir ſollen Miſſion treiben. Und weil JEſus3 dies will, ſo wollen auh wir e3. So ſei es denn in Gottes Namen wieder friſ< gewagtl Wir wollen aufs neue für die Miſſion beten, wirken und geben.“ Wenn ſid) dieſe Miſſionsfeſtfrucht bei dir findet, dann haſt du re<ht Miſſion3feſt gefeiert. Unſere Miſſionsfeſte ſind ferner Betfeſte. Da3 Ohr hört, das Herz betet. Und worum betet da3 Chriſtenherz am Miſſionsfeſt? Während e3 der Predigt lauſ<t, wendet e3 ſich gen Himmel, wo unſer ſiegreicher HErr JEſus zur Rechten ſeine35 Vater3 thront, und bittet: „Lieber Heiland, du biſt für mich geſtorben und haſt dein Blut für mid) armen Sünder vergoſſen; ſo gib denn nun auh, daß dein Wort mir nicht vergeblich verkündigt wird, ſondern mache e3 kräftig in mir, daß ich allezeit aus Liebe und Dankbarkeit tue, was du von mir haben willſt. Ertöte den böſen Geiz in mir, ſo daß i< gerne und mit voller Hand gebe, und tu aud) meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige, wo immer ih Gelegenheit und Anlaß dazu habe. Gieß deinen Heiligen Geiſt in mein Herz, daß ih ein fröhlicher, eifriger Miſſionsfreund werde und bleibe. Amen. Um deiner Gnade willen, Amen.“ Unſere Miſſion3feſte ſind ſodann auch Dankfeſte. Es gibt wohl nicht einen einzigen MiſſionS8feſtprediger, der uns nicht darüber unterrichtete, wie reich der treue Gott ſein Wort ſegnet, ſo daß es nie leer
Die WMiſſions-Taube.
114
zurückkommt, ſondern allezeit das tut, wozu er es ſendet. In der Negermiſſion, in der Indianermiſſion, in der Taubſtummen- und Blindenmiſſion, in der Miſſion in den Heidenländern China und Indien, unter den Armen und Verwahrloſten, in der Inneren Miſſion, kurz, überall ſegnet Gott unſer Miſſion5werk, ſo daß wir es immer aufs neue empfinden: Ja, wir arbeiten niht umſonſt. Gott ſegnet ſein Wort heute nod) wie in den Tagen der heiligen Apoſtel. Da wird denn das Herz froh und fröhlich und dankt Gott mit reht innigem Dank, indem e3 ſpricht: „Ad, lieber Vater im Himmel, wir ſind e3 nicht wert, daß wir dein Wort haben, nod) weniger, daß wir e3 predigen. Aber nun willſt du uns arme Sünder ja dazu gebrauchen, daß wir deine Miſſion35diener ſein ſollen, und du ſegneſt da38 geringe Werk, da3 wir tun, ſo herrlich, daß wir vor Sc<ham rot werden. So gib denn, daß wir dein liebes Evangelium immer beſſer, immer eifriger und dringender predigen, damit e3 erſ<alſen möge von Land zu Land, von Meer zu Meer. Ja, made deine Kraft in uns Sc<waden mädtig! Amen.“ Und ſd<ließli< ſind unſere Miſſionsfeſte aud) Gebefeſte. Wer ſo re<ht von Herzen hört, betet und dankt, der ſtellt aud) ſeine Hand in den Dienſt Gotte3 und gibt, ni<t gezwungen, ſondern willig, weil ſein Glaube ihn dazu treibt und ſeine Liebe zu JEju ihn dazu bewegt. Der denkt dann au< nicht vornehmlid) daran, daß er ſi vielleicht bald ein neues Automobil anſchaffen ſollte oder eine neue Farm oder ein neue3 Kleid kaufen; nein, ſein Herz iſt hauptſächlich auf ZJEſu Miſſion3werk gerichtet, ſo daß er ſagt: „Mein alte3 Automobil kann mir wohl nod) länger dienen, aud) ohne eine neue Farm werde id) nod ſatt, und die3 Kleid tut's auc<h noh; aber Menſden, die der Heiland mit ſeinem Blut teuer erworben hat, fahren jede Sekunde zur Hölle, weil ſie JEſum nicht kennen, da ich ihnen das Wort Gotte3 nicht bringe. Die3 Gotte8werk darf darum keinen Aufſ<hub leiden; ich muß gleich geben und viel geben, meinem HErrn zum Prei3 in Ewigkeit. Amen.“ So ſegne denn der treue Gott alle unſere Miſſion3feſte, daß ſie Lehr-, Bet-, Dank- und Gebefeſte werden
ihm zum Ruhm!
Amen.
Amen.
Z.T.M.
Miſſionaren der JIndianermiſſion der Presbyterianer in Arizona wurden kürzlich von einem JIndianer, der ein Freund der Miſſion war, zwei Reitpferde geſchenkt, da den Miſſionaren die nötigen Verkehr3mittel fehlten. Da3 war eine gute Weiſe zu helfen.
Ie
So etwas ließe ſich wohl aud oft in unſern Gemeinden tun.
Ein Wort zur Miſſion. „Lobet den HErrn, alle Heiden; preiſet ihn, alle Völker! Denn ſeine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja!“ Pſ. 117. DaZ iſt der kürzeſte aller Pſalmen; er iſt aber dod) gewaltig. Als unſere liebe „Miſſion3taube“ im Januar 1879 erſchien, da hat unſer ho<hverdienter P. ZL. Lochner, der erſte Nedakteur der „Miſſionstaube“, dieſe Worte als Loſung8ſprud dem ganzen Blatt
vorangeſtellt,
als
Ermahnung
und
Ermunte-
rung zum Dienſt in der Miſſion. Und ſo war e3 recht. Wer dieſen Pſalm von Herzen weiß und glaubt, der iſt und bleibt ein re<hter Miſſionsfreund. Der herrliche Pſalm mag wohl etliche ſtolze, ſelbſtgerechte Juden verdroſſen haben, denn der heilige Sänger ſeßt ſie hintenan, ja vergißt ſie ganz und gar und ſc<reibt: „Lobet den HErrn, alle Heiden; preiſet ihn, alle Völker!“ Wenn da3 Alte Teſtament von den Heiden und Völkern redet, ſo denkt e8 immer an die Leute, die im Alten Bund nicht3 von dem verheißenen Meſſias und dem Heil, das er bringen ſollte, wußten, ja die in blinder Unwiſſenheit dahinwandelten und dem Satan dienten. Und da3 iſt.nun das Wunderbare und Herrliche, was der Heilige Geiſt in den Worten dieſes Pſalm3 den Juden im Alten Toſtament mitgeteilt hat, daß eine Zeit kommen werde, da die armen, blinden, ſterbenden Heidenvölker den HErrn loben und preiſen würden. Da3 bedeutet aber, daß Gott ſein Miſſion3werk unter ihnen aufrichten würde; denn wenn man Gott loben und preiſen ſoll, dann muß man an ihn glauben, und wer an ihn glaubt, muß von ihm wiſſen, und wer von ihm weiß, muß da3 Evangelium gehört haben. So iſt denn der Pſalm eine wunderbare Prophezeiung der neuteſtamentlihen Miſſion3zeit und der neuteſtamentlichen Miſſion3predigt, dur< weld<he die Heiden e38 erfahren, daß Gotte3 Gnade und Wahrheit aud über ihnen waltet. Dieſe Weisſagung hat ſich erfüllt, und nun ſind wir e3, wir Nachkommen au38 den Heiden, an die ſich der Pſalmiſt wendet und die er ermahnt: „Lobet den HErrn, alle Heiden; preiſet ihn, alle Völker!“ Und wir loben und preiſen ihn damit, daß wir ſein Evan-. gelium allen Heiden und Völkern in Afrika, Aſien,
Europa und Amerika verkündigen, ſo daß au3 ihnen
immer die Auserwählten Gotte3 für Chriſti Reich gewonnen werden und mit uns den HErrn loben und preiſen. ;
„Halleluja! Halleluja! Halleluja!
alle froh ſein.“
über unz.
De3 ſoll'n wir
Gotte8 Gnade und Wahrheit waltet
I. T. M.
Die
=== Ein
Miſſion8rundgang
liſſtons-Taube.
Aus unſerer Negermiſſion. =-<-durch
New
Orklean3.
2. Wir kommen nun zu der dritten unſerer größeren Gemeinden in New Orleans, der alten, ehrwürdigen Mount Zion-Gemeinde, und wir laſſen un3 auch hier gerne von unſerm Superintendenten, P. G. M. Kramer, das eine und andere au3 dieſer ſo wichtigen Station erzählen. P. O. W. Lücke ſteht dieſer Gemeinde mit großem Geſ<hi> und Fleiß vor, ſo daß ſie wieder einen Aufſ<wung erlebt hat. Sie zählt gegenwärtig 556 Seelen und hat 220 Kinder in der Tagſhule ſowie 229 in der Sonntags3sſ<hule. Letzte3 Jahr brachte ſie 81,097.82 auf und gedenkt aud) dies Jahr trotz der böſen finanziellen Lage, ein Erkle>liches für Gottes Reich zu tun. Am 23. Mai wurden auf der Mount Zion-Station von P. Lüde elf Kinder konfirmiert. P. Lücke iſt beſonder3 bemüht, alle ungetauften Kinder in der Tagſ<hule für die Taufe zu gewinnen. Jn den letten Jahren ſind an die zweihundert Kinder von ihm getauft worden. Am Nachmittag des Konfirmation35ſonntags verſammeln fich die Konfirmationsklaſſen der verſchiedenen Jahre in der Schule und ſagen da Klaſſe für Klaſſe den Kate<hi5muS auf, um zu ſehen, wel<e Klaſſe ihn no< am beſten innehat. Dann wählt jede Klaſſe einen Klaſſenführer, deſſen Pflicht e3 iſt, während de3 Jahre3 mit den verſchiedenen Gliedern der Klaſſe in Berührung zu bleiben, um ſie auf dieſe Weiſe beſſer bei Wort und Sakrament zu erhalten. Da3 iſt gewiß eine ſehr ſ<öne Praxi3, die viel dazu beitragen wird, daß unſere farbigen Konfirmanden bei der Kir<he bleiben. Erfreulich iſt, daß unſere Miſſionare ſo eifrig den Katechi5mus3 treiben und unſere Glieder, klein wie groß, aud< im allgemeinen den Katechiö5mus3 gerne lernen. Dem Screiber iſt die Mount Zion-Station beſonders lieb, weil er dort faſt zwei Jahre lang regelmäßig gepredigt hat. Dort diente aud dreißig Jahre lang ſein Schwiegervater, Lehrer D. Meibohm, und dort lernte er aud die kennen, die al3 ſeine Gattin über zwanzig Jahre lang Wohl und Weh eine3 <riſtlihen Eheſtande3 treu mit ihm geteilt hat. Do ſind die alten Bekannten in der Gemeinde ſo ziemlich alle entſ<lafen, und ein neue8 Geſchle<ht hört nun in
Mount Zion das Evangelium. Gott ſegne aud dieſe Station weiter zu ſeines Namen3 Ehre! Und nun geht'38 zurü&> zur Wohnung unſer3 lieben
Freunde8, und da hat er nod ſo mande3 zu erzählen,
Das
verſc<hönte Innere der St. Paulskir<e in New Orleans.
dem wir gerne lauſchen; denn wer ſollte ſich nicht über die Siege unſer3 Heilandes unter den Negern freuen? Laſſen wir unſern Superintendenten daher zu Worte kommen. Er berichtet: „Am 23. Mai wurden auf der Concordia-Station in New Orleans fünf Erwadſene konfirmiert. Ein Konfirmand, ein Mann von vierundvierzig Jahren, empfing die heilige Taufe vor der Konfirmation. Seine Frau wurde mit ihm konfirmiert. Dieſe3 Paar hatte unſere Kir<e hin und wieder beſucht, al3 die Lutheran Hour einſeßte. Dieſe war in Gottes Hand das Mittel, den Entſ<hluß in ihnen zu weden, ſich der lutheriſchen Kir<e anzuſchließen. Und no<h waren ſie ſelber nicht in die Gemeinde aufgenommen worden, da bemühten ſie ſic) au ſc<on auf alle Weiſe, andere für unſere Kir<he zu gewinnen. Der Mann madte ſeine Verwandten, die an die a<htzig Meilen von New Orleans wohnen, auf die Lutheran Hour aufmerkſam, und jekt [dieſer Brief wurde vor etlichen Monaten geſc<hrieben] findet ſich dort jeden DonnerS8tagabend ein ganzes Häufhen Leute zuſammen und hört der Predigt Dr. Maier3 zu. In Gottes Hand mag da3 der Anlaß werden, eine lutheriſche Miſſion an dieſem Orte zu gründen. „In Napoleonville, unſerm Sorgenkind, hatten wir die Freude, ein junges Mädchen aufzunehmen. Sie weilte eine Zeitlang in Alabama bei ihrem Bruder, der dort lutheriſcher Paſtor iſt, und wurde von ihm
unterrichtet und konfirmiert. Jeßkt iſt ſie nah ihrem Heimat3ort, Napoleonville, zurügekehrt und hat ſich angeboten, dort jeden Sonntagmorgen mit den Kin-
Die Wiſſions-Taube.
116
dern Sonntags8ſ<hule zu halten. (Letzten Herbſt mußten wir der Verhältniſſe wegen die Miſſionsſ<ule dort ſ<ließen.) So gerät aud hier die MiſſionSarbeit niht ganz in3 Sto>en. Jd predige einmal im Monat dort vor etwa 15 bi35 20 Zuhörern. „In Baton Rouge, der Hauptſtadt de38 Staate3 Louiſiana, haben wir ſeit einer Reihe von Jahren ab und zu Miſſion getrieben. Jd ſage abſichtlich ab und zu; denn Schreiber dieſes hat verſucht neben aller andern Arbeit gelegentlich nad) dieſer Stadt zu fahren und dort in einem Stadtteil, wo viele Neger wohnen, in einem Privathauſe Gotte35dienſt zu halten. Die Erfolge ſeiner Arbeit waren allem Anſc<hein nah ſo gering, daß die Kommiſſion für Negermiſſion vor etwa zwei Jahren beſchloß, die Miſſion einzuſtellen, mir aber die Erlaubni38 gab, gelegentlich in Baton Rouge vor den Negern zu predigen, wenn dieſe3 ohne Au3gaben für die Miſſion geſchehen könne. Dies habe ic< denn aud) wiederholt getan. „Am 17. Mai wurde in eben dieſem Privathaus die erſte erwachſene Perſon getauft. Zwei Brüder dieſer Frau, von denen der eine au<h nod ungetauft iſt, waren in dem gutbeſuchten Gotte3dienſt zugegen und verſpraden, von jekt an die Gotte3dienſte regelmäßig zu beſuchen. Der Ungetaufte ſprad) den Wunſch aus, Taufunterri<ht zu erhalten. Zwei Familien waren ſogar von der andern Seite de3 Miſſiſſippi gekommen, um dem Gotte3dienſt beizuwohnen. In der einen Familie ſind fünf ungetaufte Kinder im Alter von einem bi3 elf Jahren. Die Mutter bat mid, ihr Dorf ſo bald als möglid) aufzuſuchen und ihre Kinder zu taufen. „So ſcheint e3, daß wir dur< Gotte3 Gnade nun aud an dieſem Platz feſten Fuß faſſen können. In eben dieſem Stadtteil ſind drei Negerkirhen zum Verkauf au3geboten, weil die Anzahlungen auf die Gebäude von den Gliedern nicht aufgebracht werden können. E3 mag un3 möglid ſein, eins dieſer Gebäude für unſere Miſſion billig zu erwerben, was unſerer Miſſion gewiß zum Vorteil dienen würde. „Wenn wir mit der Miſſion in Baton Rouge in Gang kommen, dann haben wir da3 nächſt Gott dem unermüdlichen Miſſionzeifer eines Gliede3 der BethJehem-Station zu verdankeen. Hier iſt eine Chriſtin, die im Sommer gewöhnlid) ein paar Wochen lang ſich in Baton Rouge aufhält und am Sonntag Kinder um fich ſammelt, um ihnen die Sonntagsſ<ullektion zu erzählen und zu erklären. Hat ſie dann eine Anzahl Leute und Kinder geſammelt, ſo ſchreibt ſie ihrem Paſtor und bittet ihn, dahin zu kommen und einen
Gotte3dienſt abzuhalten. eigenen Koſten
Sie iſt wiederholt auf ihre
die hundert
Meilen
gereiſt, um
Leute für den Gotte3dienſt ſammeln zu helfen.
die
Und
al3 die Kommiſſion die Miſſion in Baton NRouge einzuſtellen beſchloß, bat ſie mich dringend, doc< mit dem Predigen fortzufahren; ſie werde na Kräften helfen, ſoviel ſie könne. Und wie glücklich iſt ſie, wenn da3 kleine Zimmer im Hauſe ihrer Tante ſo recht gedrängt voll iſt während des Gotte3dienſte3.“ Damit hätten wir denn unſern MiſſionSrundgang in New Orlean3 beendet. Von der Stadt aus ſind wir etwas weiter in die Welt hinausgepilgert und haben da3 ganze Werk in Louiſiana unſerer Beobachtung unterzogen. Dod) ſind wir gewiß, daß uns die lieben Leſer gerne gefolgt ſind und alle mit uns in den Wunſd) einſtimmen, der treue Hirte möge nod) re<ht viele Schäflein dort unten im Süden ſammeln und die Eingeſammelten gnädig bewahren, bis wir alle dereinſt vor ſeinem Thron in ewiger Glorie verſammelt ſind. Da3 walte er in Gnaden! J.T.M.
Unſere
Miſſionsſtation
in Eaſt
Selma,
Ala.
Über dieſe Station berichtet uns Superintendent
E. A. Weſtcott, wie folgt: Im Jahre 1920, als unſer Miſſion5werk in Alabama nod gar gering war, beſc<loß der ſelige Miſſionar N. J. Bakke, auc in Selma eine Miſſionöſtation zu gründen. Die Stadt war die größte, die un3 damal3 offenſtand, und namentlich in Eaſt Selma, wo die Negerbevölkerung am ſtärkſten vertreten iſt, bot ſic uns ein Miſſion38feld, da38 zu großen Hoffnungen berechtigte. Allerding3, die Leute waren ſehr arm, die meiſten lebten nur in elenden Hütten, die manchmal bei der Hochflut vom Alabamafluß fortgeſ<wemmt wurden. Aber den Armen ſoll ja das Evangelium gepredigt werden. Am 11. Zuli 1920 wurde an dies wichtige Miſſion3feld unſer farbiger Miſſionar Charle38 Peay berufen. Andere Miſſionare halfen mit, und in der MiſſioSſ<ule, die gleich vom Anfang an eine große Sdcülerzahl aufzuweiſen hatte, unterrichteten zwei Lehrer. Das Schulgebäude war allerding3 nur eine erbärmliche Hütte; do) waren zwei Zimmer darin, und unſere Lehrer unterrichteten darin mit großem Fleiß. Nach und nach wurde eine kleine Herde lutheriſher Chriſten erzogen, und wir freuten un8 von Herzen, daß uns der HErr die Arbeit gelingen ließ. Im Jahre 1925 wurde in Selma unſer Alabama Luther College errichtet. Zwei Gebäude, ein Wohn-
und ein Lehrgebäude, wurden im nördlichen Teile der Stadt errichtet. Doh waren zwei Stationen für die
Stadt faſt zu viel, und ſo beſchloß unſere Kommiſſion, die Arbeit in Eaſt Selma einzuſtellen.
für die lieben Leute ein ſchwerer Schlag.
Das war nun
Sie paßten
nicht zu ihren Stammes8genoſſen, die in North Selma
Die
Hliſjſions-Taube.
wohnten, und wollten doch gerne ihre lutheriſche Schule und Predigt erhalten haben. So beſchloſſen wir Miſſionare denn, mit der Arbeit fortzufahren; denn nachdem wir fünf Jahre lang gearbeitet hatten, konnten wir do< unmöglich zum Rüdzug blaſen. Unſere Lehrerin, Frau Hattie Baxter, beſc<hloß, den Unterricht weiterzuführen, obwohl ihr kein Gehalt verſprochen war. In der Tat, im erſten Jahr verrichtete ſie ihre Arbeit für dur<ſ<nittlih zwanzig Dollar3 den Monat, die ihr einzelne Arbeiter und die neuen Glieder in North Selma gaben. Aber da3 ging auf die Länge nicht. So beſchloß denn die Alabama Luther Conference im nächſten Jahr, dieſe Miſſion unter ihren Schuß zu nehmen. Jedes Glied in Alabama wurde gebeten, ſe<h3 Cent3 monatlich für Eaſt Selma beizuſteuern. Aber auc dieſe Hilfe reichte nicht hin. Do wurde
Zz
EE-
117
ſie auch gerne. Nicht nur befleißigen ſie ſich, auch für auswärtige Miſſionen, wie für Indien, China und Afrika, ihre Scherflein zu opfern, ſondern ſie haben dies Jahr zu Oſtern wieder ſiebenhundert Dollar3 für Eaſt Selma aufgebracht, obwohl ſie ſhwer unter dem Dru der Arbeitsloſigkeit leiden. Dem gütigen Heiland aber ſei tauſendmal Dank für ſeinen Segen! Unſer Bild zeigt unſere Lehrerin Frau Hattie Baxter mit ihren Schülern in der Tagſ<hule. Mögen au die Leſer der „Miſſionstaube“ unſerer Gemeinde in Eaſt Selma in ihren Gebeten gedenken! J.T.M.
Sc<luß
des
Schuljahres im College.
Immanuel
In der Mitte des Monat3 Mai wurden die üblichen Sclußfeierlichkeiten im Immanuel College zu Green3boro, N. C., abgehalten. Am 10. Mai hielt P. A. Robert5 von Spartanburg, S. C., den Studenten eine ge-
diegene Predigt (baccalaureate sermon). Die Kirc<e,
Unſere
Schule
in Eaſt
Selma,
Ala.
die Arbeit fortgeſezt. Ein größeres Gebäude wurde gemietet, die Zahl der Schüler vergrößerte ſich, und des HErrn Werk nahm ſeinen Fortgang. Während der Faſtenzeit vor einem Jahr wurde dann eine beſondere Anſtrengung gemadht, der Schule in Eaſt Selma zu helfen. Mit Gottes Hilfe gelang es, 8750 für dieſe Station zu ſammeln. Seitdem gedeiht die Gemeinde aufs ſc<hönſte. Da3 Intereſſe an der Miſſion3arbeit iſt gewachſen, die Leute kommen beſſer zum Gotte3dienſt, und die Sonntagsſ<hule wird immer größer. Dies Frühjahr wurden a<t Kinder konfirmiert. Die Gemeinde zählt jezt a<htunddreißig Seelen, ſiebzehn kommunizierende und fünf ſtimmberedtigte Glieder. DaZ iſt allerdings no< keine große Zahl, aber die Glieder ſind treu und arbeiten für ihr Kir<lein aufs fleißigſte. Für alle Gnade ſei Gott geprieſen. . Unſere Miſſion in Eaſt Selma iſt aus der Dank-
barkeit unſerer farbigen Chriſten für die ihnen erwieſenen Segnungen hervorgegangen.
für Gotte38 Wort von Herzen dankbar.
Die Leute ſind
Darum geben
unſere neue Grace-Luther Memorial, war ſo gefüllt, daß weder Sit- no< Stehplatz mehr zu finden war. Der Studenten<hor erhöhte die Feierlichkeit durch guten. Geſang. An einigen Abenden während der Woche gab es eine Unterhaltung oder ein Konzert, während vorund nadhmittags die Sclußexamina abgehalten wurden. Freitagna<mittag, den 15., fand da3 ſogenannte commencement ſtatt. Zwei Scüler der Hochſ<ulabteilung, die fi beſonder3 ausgezeichnet hatten, W. Hill und C. Sabourin, hielten die Begrüßung3- und Abſchied5reden. Siebzehn Abiturienten dieſer Abteilung wurden am Scluß ihre Diplome überreicht. Sophie Shelton, al3 Vertreterin der vier Lehramtskandidatinnen, las einen guten Aufſatz über da3 einzig richtige Ziel der Erziehung vor. Peter Hunt, einer der drei ins Predigtamt entlaſſenen Kandidaten aus der Seminarabteilung, hielt eine feine Rede über die Pflicht der Kirche, das Reih Gotte3 auszubreiten. P.P.D. Lehman, der Seelſorger unſerer Gemeinde in Green3boro, früher Profeſſor an unſerm College in Selma, Ala., gab aus ſeiner Erfahrung allen Graduierenden einige beherzigen3werte <hriſtliche Ratſchläge mit auf den Weg. Die Feier, die dur<4 Orgelvorträge, Geſang und Chorlieder verſ<Hönert wurde, ſ<loß mit einer Rede Dr. Naus, die vor allem den Segen eine3 wahren <riſtlihen Glauben3 und Leben3 warm darlegte. Dieſer Feier war aber au< etwa3 Wehmut beigemiſht. In den letzten Wocden, beſonder3 in den lezten Tagen, war ſ<hon alles Entbehrlihe von den Scülern au38 dem Gebäude in da3 ſhon umgebaute
Die
118
Mijſtons-Taube. Verſammlung
der Nördlichen Konferenz.
Am 10. und 11. Juni verſammelte ſich die Nördliche Konferenz unſerer Negermiſſion zu St. Louis, Mo., in den Kapellen der Gemeinden St. Philip und Grace. Die Miſſionare aus Chicago, Cincinnati, Buffalo, Cleveland und St. Louis waren alle erſchienen und nahmen lebhaft an den Arbeiten und Debatten teil. Aud einige Glieder der Kommiſſion waren zugegen und ſtanden der Konferenz mit Rat und Tat bei.
Überaus lehrreich war die Arbeit, die P. M. N.
Klaſſe
erwachſener Konfirmanden : New Orleans.
in
Concordia, ;
und fertige frühere Schulgebäude getragen worden. Da3 bedeutete den Abſchied aus dem Gebäude, da3 jahrelang den Schülern eine zweite Heimat geweſen war: So ſc<hadhaft und ſeinen Zweden nicht mehr entſprechend da38 Gebäude aud war, dort hatten ſie ihre wertvolle Ausbildung erhalten. Nun ſollte es gründlid) ausgebeſſert und zum Teil umgebaut werden, ſo'daß die Studenten, die im Herbſt zurückkehren, e3 kaum wiederkennen werden. Alle3 nod) Braudbare mußte ſofort am nächſten Tage aus dem Gebäude entfernt werden, denn die Bauunternehmer waren ſchon da und wollten gleich mit der Arbeit de3 Abreißens uſw. beginnen. DeS3halb wurde au früher als üblich geſ<loſſen, und im Herbſt muß ein wenig ſpäter angefangen werden; denn die nötige Arbeit wird geraume Zeit in Anſpru<h nehmen. Troßdem verlieren die Schüler nicht3 am Unterricht. Die Weihnacht3- und Oſterferien werden im nächſten Sculjahr verkürzt, und aud) an einigen Samstagen wird Unterricht erteilt werden, ſo daß die eingebüßte Zeit wieder eingeholt wird. Mitte September hoffen wir, will's Gott, in einem ſchier neuen Gebäude mit verbeſſerter Einrichtung um ſo freudiger fortfahren zu dürfen mit der vor der Welt unſc<heinbaren, aber von Gott geſegneten Arbeit,
lutheriſche Paſtoren und Lehrerinnen für ihren wic-
tigen Beruf au3szübilden und andern jungen Neger<hriſten eine höhere Bildung auf <riſtliher Grundlage angedeihen zu laſſen. Hugo Meibohm. Das iſt de3 Heiligen Geiſtes Amt und Werk, daß er durd) das Evangelium offenbare, wie große und herrlihe Dinge Gott dur< Chriſtum uns getan hat.
)
ei n
(Quther.)
Carter von Chicago gleih am erſten Konferenztag vortrug. Er referierte ſehr ſ<ön über „Geheime Geſellſhaften unter den Negern“ und zeigte, wie die verſchiedenen Logen ſid) aud unter den Negern eingeniſtet haben. Warum und wie wir dieſe Logen bekämpfen müſſen, bildete das eigentliche Thema dieſer Abhandlung, die gründlich dur<gearbeitet war und feſſelnd vorgetragen wurde. Eine lange Debatte ſ<loß ſich an die Arbeit an, in der die Miſſionare bezeugten, daß e8 ihnen“ dod) immer gelänge, einige Glieder dazu zu bewegen, aus der Loge au3zutreten. Nad) einem herrlihen Mahl, das der Frauenverein der St. Philip's-Gemeinde der Konferenz vorſetßte, wurden die Verhandlungen fortgeſezt. P. Theo. Walther redete über unſere geplante Afrikamiſſion in Nigeria. Er zeigte, wie das beſondere Komitee alle Vorkehrungen getroffen habe, um dieſe Miſſion in die Bahnen zu leiten. Die Konferenz begrüßte den Bericht mit Freuden und wünſ<hte dem Komitee Gotte38 Segen zum Gelingen de3 Werke3. P. WiSler, der jekt zum Na<folger Dir. Drewe3' berufen worden iſt, den an ihn ergangenen Beruf aber no< nicht angenommen hat, madte ſodann wichtige Mitteilungen aus der Miſſion. Er iſt Vorſiker eines beſonderen Komitee3, da3 für eine neue Konſtitution ſorgen ſoll, wonad etwa die jetzige Negermiſſion neu und unabhängig al3 ſynodale Konferenz organiſiert werden könnte. Doh müßten, wie er darlegte, mehr Gemeinden ſelbſtändig werden, ehe dieſe Neuordnung verwirkliht werden könne. P. Schulze legte der Konferenz
hierauf
einen
Bericht
über
bei dem
die Miſſionare und
die
Call-of-the-Hour-
Bewegung unter den Negern vor, ermunterte die Miſſionare, ihre Gemeinden zur regen Teilnahme an dem wichtigen Werk zu ermuntern, und ermahnte auch zum eifrigeren Geben. Am Abend fand ein beſonderer Gotte3dienſt ſtatt,
auc<
Gemeindeglieder
zum Tiſc<h de3 HErrn gingen. P. Rau von Cincinnati hielt die Paſtoralpredigt. Nah dem Gotte3dienſt fand
eine beſondere Verſammlung mit der Gemeinde ſtatt, woran ſi< eine kurze Unterhaltung anſ<loß.
Die .
MWiſſtons-Taube.
Am nächſten Tag verſammelte ſid die Konferenz in der Grace-Mission-Rapelſe, wo ſie von P. Fey begrüßt wurde. Nad der üblichen Morgenandacht verlas P. Rau eine ſehr intereſſante Arbeit über „Noah3 Verfluchung ſeines Sohne3 Canaan“. E53 wurde gezeigt, worin der Fluch beſtand, warum er ausgeſprochen wurde und wie ſich der Fluc im Laufe der Zeit erfüllt habe. D. Müller, der wieder bei dieſer Sitzung
zugegen
war,
lieferte
wichtige
Beiträge
zu
dieſem Referat. Nachdem die Arbeit beendet war, bat er um Mitteilungen aus der Miſſion für die „MiſſionStaube“, die er jekt redigiere. Aus unſerer Taubſtunumenmiſſion in Detroit war P. Gielow anweſend. Er berichtete über das Werk dieſer Miſſion in Detroit. Die übrige Zeit wurde den einzelnen Miſſionsſtationen gewidmet. E3 wurde bei jeder Beſprechung klarer, wie wichtig die Arbeit unter den Negern im Norden iſt. E53 ſiedeln ſic) nämlid) immer mehr Neger dort an; viele unter dieſen kommen aus unſern Gemeinden im Süden, ſo daß ſie nicht ſj<Ower zu gewinnen ſind. Ginge man ihnen aber nicht na<, ſo würden ſie ſich bald unter die Sekten verlieren, weil dieſe auf ſie eindringen, um ſie für ihre Gemeinden zu gewinnen. Am Abend des zweiten Konferenztages hielt P. Pflua einen höchſt wichtigen Vortrag über „Die Heilige Schrift und Miſſion“. Er betonte, daß Chriſti Befehl uns no< heute angeht und daß uns ſeine Heilandsliebe immer wieder bewegen muß, mit friſchem Mut Miſſion zu treiben. Wir alle wurden von dieſem feinen Vortrag aufs beſte erbaut, ſo daß wir alle mit - frohem Mut zu unſern Miſſionsſtationen zurü&kehren konnten. So Gott will, wird die Konferenz ſiß nächſtes Jahr am 11. und 12. Mai in Buffalo verſammeln. Neue Arbeiten wurden aufgegeben, und e3 wurde die Hoffnung ausgeſprochen, daß wir wieder eine ſo intereſſante, lehrreiche und nußbringende Konferenz haben mödten. Da die Bahnen einigen Brüdern außerordentlihe Vergünſtigungen gewährt hatten, beliefen ſich die Reiſekoſten nicht allzuhoc<. Den lieben Gemeinden in St. Louis wurde unſer herzlichſter Dank für die trefflihe Bewirtung aus8geſprochen, und mit Lob und' Dank gegen Gott begaben wir uns nach getaner Arbeit wieder nad Hauſe. Ernſt G. Müller.
Ein wichtiges Wort von Luther. Es kommt oft, 'daß die Heiden nach dem äußerlihen Schein der Werke für heiliger angeſehen wer-
den al8 die Chriſten;
Unterſchied.
(13, 2486.)
aber der Glaube madt
einen
119
Sommerſchulen in unſerm Miſſion8gebiet. In ſeinem Lastern Yield Bulletin ſchreibt Superintendent Gehrke von unſerm öſtlichen Miſſion3feld über die ſogenannten Sommerſchulen: „Jn Mount Pleaſant, St. Peter3, Winkton-Salem und Boſtian Cro335 Road3 werden jetzt Vorkehrungen getroffen, vacation Bible-schools einzurichten. Dieſe werden tagtäglid) vier bis ſec<h3 Wochen lang in den Sommermonaten gehalten. Sol<e Schulen ſollten abſolut an nod) mehr Orten gehalten werden. Unſere Kinder "werden ja in den Schulen wohl unterrichtet, aber man bedenke do<, welchen Segen man mit den Sommerſchulen ſtiften kann. Nicht alle Kinder beſuchen unſere Tagſc<hulen =- die Eltern wollen ſie nicht ſchi>en =, 'aber im Sommer freuen ſie ſich, wenn ihre Kinder einige Wochen lang in der Schule beſchäftigt ſind. Laßt uns daher dur< Sommerſ<ulen Miſſion treiben!
Auch
ſie will
der
Heiland
<riſtlich
erzogen
haben.
Die meiſten derartigen Schulen werden ja Ende Zuni und Anfang Zuli gehalten, aber man kann ſie auc; nod) ſpäter halten. Hier iſt ein Plan, wonad) der Unterricht gegeben werden kann: 9 bi3 9.10: Andacht; 9.10 bis 9.30: Kate<hi5musherſagen; 9.30 bis 10.10: Kate<hi3muzunterricht; 10.10 bi3 10.30: Singen und Einüben von Kirchenliedern; 10.30 bi38 11: Pauſe; 11 bis 11.15: Aufſagen von Bibelſprüchen; 11.15 bi3 11.45: Bibliſ<he Geſchichte. . „Unſere Sommerſc<ulen ſollten wir als eine Ergänzung unſer8 MiſſionSerweiterung5plans (mis-
SIonary expausion
prog"am)
betraten.
Ganz
be-
ſonder3 dort, wo feine Tagſhulen ſind, ſollten wir Som merſ<hulen haben. Wir erwarten, daß am Ende des Sommer3 viele Berichte bei uns einlaufen, die von dem Segen Der (MIER den dieſe an ſ6en Stationen gebracht haben.: SE IT. M. Die Kraft de3 Evangelii zeigt ſic darin,
dur die ganze Welt ſeinen Lauf hat.
daß es
(KLuther.)
TauP Die zWiſſvons-
120 :",== “Ön" ee eemmemnme
Zum
goldenen Jubiläum St. Paulsſtation.
L:
n. ==Aus weiteren Kreiſe unſerer
Leſern ſchöne der Lage, unſern Wir ſind nun in St. Bauls3Jubiläum unſerer en en ld go m zu er Bild nau an und n ſehe ſie ſich ge Ma . gen zei zu n ſtatio geſtaltete de. Da3 Jubiläum in me Ge der mit h vor in freue ſic e3 wohl no< nie zu wie , ſt fe nk Da m ne ſich zu ei ganze Jeier rt worden iſt. Die New Orleans gefeie enſten war In beiden Gotte3di verlief aufs ſchönſte. Z-. Lankenau voll. Vizepräſe3 I. gt än dr ge <he Kir die wunderbar 1 und zeigte, wie 75, Pſ. r übe te ſeinen predig n fünfzig Jahren ne ge an rg ve den Gott in cht hat. emeinde verherrli 8g ul Pa . St der Namen in hnende un d aufamer redete erma Superintendent Kr
legte h. 2, 19-21 und Ep r übe e rt Wo e munternd einer <riſtrechte Beſchaffenheit der Kirche ſeinen Zuhörern vie . Die Renovation
dar lichen Ort3gemeinde Kommiſſion ,585, wovon die 81 en nz ga im e tet koſ wurde von der Die übrige Summe e. igt ill bew 50 34 Gemeinde So trugen bei: die t. ch ra eb fg au de in Geme Bibelklaſſe enverein 870, die au Fr der , 50 37 al3 ſolche erverein 935. erein 340, der Männ 3200, der Dorcas-V rta Engert gee von Fräulein Be Das Altarbild wurd Herren Joſ. inde geſ<henkt. Die malt und der Geme Anſtreichen Peter3 beſorgten das r ſte Che d un on at Kh Gemeinde Arbeit gratis. Die ge ſti ſon d un n de Kinder; der Bö Tagſ<hule ſind 108 der in ; en el Se 9 zählt 51 I. T. M. ren 50 junge Leute. zur Bibelklaſſe gehö ==
en Jul am Tage des golden Feſtverſammlung n wurde, hatte 913 dies Bild abgenomme
Die
Hliſſtons-Taube.
Wichtige Worte au8 dem Munde meines Lehrers, Prof. D. F. Piepers. Geſtorben
3. Juni
1931.
Unſer lieber Lehrer Prof. D. F. Pieper hatte ein warme3 Herz für die Miſſion. Au unſere Negermiſſion war ihm ſehr lieb und teuer. Er ſelbſt hat jahrelang als Glied der Kommiſſion für Negermiſſion gedient, und al35 ſpäter die Zeit e3 ihm nicht länger erlaubte, an dieſem Poſten tätig zu ſein, hat er gar oft durd< guten Rat in wichtigen Angelegenheiten der Negermiſſion gute Dienſte geleiſtet. Mit Recht bringen wir daher au in den Spalten der „Miſſion8taube“, die er immer fleißig las, ſein un5 allen teures Bild. Troß ſeiner großen Gelehrſamkeit und ſeiner hohen Stellung in unſerer Synode war er dod) ein ſI<lihter, demütiger, leutſeliger Chriſt, der in hohem
St. Pauls8gemeinde
in New
mezle JFeſtbeſuc<er auf den Heimweg
Orleans, gemacht.
24. Mai.
Maße die herrliche Gabe beſaß, durc< driſtli<he Geſpräche andere zu unterhalten und zu belehren. Dabei ſtand ihm allezeit das Wort des Apoſtel3 vor Augen: „Eure Rede ſei allezeit mit Salz gewürzt“, Kol. 4, 6.
Wa3
er
STETEN
er
dem
R
ſagte,
hatte allemal einen tiefen Sinn. Einige Worte,
die
Ee
Scdcreiber
252
UNIS
gegenüber in Privatgeſprächen äußerte, hier zum Andenken an ihn wiedergeben. *
*
PLAGTZEN
wollen
wir
*
Wirklich Miſſion treiben, kann eigentlich nur ein lutheriſcher Chriſt; denn die Sola gratia (allein aus
Gnaden) madt ihn zu einem driſtlichen Prediger, und daß er die univerzalis gratia (die allgemeine Gnade) feſthält, macht, daß er aud wirklich allen Menſc<en, die durd) Chriſtum ſelig werden wollen, den Himmel verheißt. Geben Sie den irrgläubigen Miſſionsleuten nicht zu viel Kredit; denn wohl haben ſie durd Gotte3 Gnade Chriſtum gepredigt, aber bedenken wir aud, daß jede Predigt falſ<her Lehre Gott ein Greuel iſt und der Seligkeit des Menſc<en ſ<hadet. Sie predigen gern, und das iſt ein gute3 Zeichen; wir Profeſſoren müſſen e3 lernen, auf der Kanzel und auf dem Katheder immer nur dasſelbe zu ſagen, nämlid) Gottes Wort und niht5 anderes. Dogmatik lehren kann nur der Heilige Geiſt; wir müſſen beten, wenn wir in unſere Vorleſungen gehen, damit der Heilige Geiſt dur< unz redet. Alle Theologie. iſt ſchließlich gottmenſchliche Seiland.
nur
Chriſtus,
der
* Haben wir nur nicht zu große Fur<ht, wenn wir unſere Kandidaten ausſenden; denn die Gebete, dieſie begleiten, ſind immer nod) kräftig. I< habe große Fur<t davor, daß man ſagt, wir haben zu viele Studenten. Der Heiland hat geſagt: '„Der Arbeiter ſind wenig.“ Wir dürfen dem Heiligen Geiſt keine Grenzregulierung vorſ<reiben. Wenn Sie ſ<reiben, ſo ſchreiben Sie kurze Säße. Wir Theologen müſſen viele Punkte ſezen, damit man uns rerſteht. Darauf kommt alles an. Bleiben wir in unſerer Polemik ja recht objektiv! Polemik treiben wir nur dann rect, wenn wir ſie al38
Chriſten treiben.
„Gott ſegne Sie!“ -- Da3 wax das letzte Wort, da3 wir au3 ſeinem Munde hörten. „Mein Vater, mein Vater, Waaen Zörael3 und ſeine Reiter!“
2 Kön. 2, 12.
0nnmmeüüp 2
Ein Miſſion3radio
I. T.M.
in China.
' . Wie bekannt, liegen unſere Miſſionsſtationen in
China weit auzeinander und ſind teilweiſe ſehr entTegen. Hankow liegt gegen ſec<h35hunderi Meilen von Shanghai, IJ<hang gegen vierhundert Meilen von Hankow, Shihnan gegen zweihundertfünfzig Meilen
- von Jang,
dazu
noc< weit abſeit3
vom
großen
Jängtſefluß, auf dem unſere Stationen ſonſt alle mit
Dampfſchiff erreichbar die Miſſionare A. H. Frau und Frl. Marie bindung wie Telegraph
aue ER EEE ui
Miſſions-Taube.
Die
!
122
ſind. In Shihnan haben wir Gebhardt, R. J. Müller und Ölſ<hläger. Sowohl Poſtververmittelt den Verkehr zwiſchen
Shihnan und der Außenwelt; dod) iſt keins der beiden zuverläſſig; ſonderlich iſt das der Fall in Krieg3zeiten, wie ſie ja leider no< immer in China vorwalten. Landſtraßen gibt es in jener Gegend China3 nicht. Die alten Regenten haben wohl Fußpfade auslegen und pflaſtern laſſen, do) ſind dieſe ſeit Jahren nicht
nachgeſehen
worden.
zwiſchen
Shihnan
Ja
die
lieben
<ineſiſchen
Anwohner, die für ihre Häuſer Bauſteine nötig hatten, haben ſich da und dort die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, die Pflaſterſteine heimlich zu holen und in ihre Häuſer einzubauen. Will man von der allernächſten Stadt am Jangtſefluß na< Shihnan, dann muß man gegen vier Tage bergauf und bergab auf einem dieſer häufig nicht ungefährlichen Pfade wandern. Natürlich hat man djineſiſ<e Gepäckträger; do< erfordert die Reiſe Ausdauer, Mut und viel Unternehmungsluſt und vor allem viel Gottvertrauen. Wir danken dem lieben Gott, daß biSher nur wenige unſerer Miſſionare vor der angreifenden Reiſe na<ß Shihnan zurüdgeſ<red&t ſind. Um nun einen ſcnelleren Verkehr mit unſern Miſſionsſtationen zu vermitteln, wa3 ganz beſonder3 in den gegenwärtigen unruhigen Zeiten wünſchenswert iſt, haben wir unſern Miſſionaren erlaubt, kleine Funkſta-
tionen
und Hankow einzurichten. D. F. Brand. Die Stationen ſ<heinen ſehr gut zu arbeiten. Nouli<h mußte eine wichtige Frage zwiſchen der Kon:miſſion für Heidenmiſſion und den Miſſionaren in Shihnan beſprochen werden, die beim gewöhnlichen brieflihen Verkehr gegen zehn Wocden in Anſpruch genommen hätte. Dur Eilbriefe und Radioverkehr konnten Fragen und Antworten zwiſchen St. Louis und Shihnan unter Vermittlung der Brüder in Hankow in ungefähr ſe<3 Wochen ausgewecſelt werden. Ja die kleine Station in Hankow ſcheint ſogar gelegentlich über den Pazifik zu tragen. Au3 New Lima, Okla:, ſandte uns ein Radioliebhaber; der eine kleine Station hat, eine Mitteilung, die uns zeigt, daß e3 ihm gelungen iſt, eine Radiodepeſ<he au38 Hankow entgegenzunehmen, die von unſern dortigen Brüdern au38geſandt worden iſt.
Wir bitten den lieben Gott, daß er unſer kleine3
Radio in China zum Beſten -der Miſſion Dienſt nehmen und darin behalten wolle.
in ſeinen
Friedr. Brand.
Die
-== Herzlichen Dank.
Miſjſions-Taube.
Zur Miſſions<ronit. ==--
Auf unſere Bitte in der Juni-
nummer der „MiſſionsStaube“ hin ſind uns die beiden fehlenden Jahrgänge für den Redaktionstiſch zugeſchi>t
worden.
Briefe
kamen
aus
Jllinois,
Jowa,
Minne-
unſerm
Tuther
College.
ſota, Miſſouri, New York und aus noch andern Staaten. Wir haben einen lieben, freundlichen Leſerkreis, der unſerm MiſſionSblatt treu ergeben iſt. Das haben wir auch aus andern Briefen erfahren. Könnten wir nun wohl alle dazu beitragen, daß der Leſerkreis unſerer „MiſſionsStaube“ erweitert wird? Dürften wir wohl auf zwanzigtauſend Leſer rechnen?
Unſer
Vikar
an
Herr
Student Loui3 Eickhoff von unſerm Predigerſeminar in St. Louis wird, ſo Gott will, nächſtes Jahr in unſerer
Lutheran Gott
Preparatory
School
ſegne ſeine Arbeit im neuen
als
'Vikar
auShelfen.
Wirkungskrei3l
Unſere Grace School in St. Louis. Unſere Grace Ev. Luth. School hier in St. Louis erfreut ſich ſeit einigen Jahren eine3 vortrefflihen Beſuh3. Jn der lebten Sizung der Kommiſſion wurde daher beſchloſſen, dieſe ſo wichtige Shule zu einer achtklaſſigen zu erheben. Dod ſoll das Lehrerperſonal nicht vergrößert
werden. Dagegen ſoll die Zahl der Schüler ſo beſchränkt werden, daß die Schule von zwei Lehrern geleitet
werden
werden, wer Tag legt.
kann.
wirklihen
Zur
Sdcule
Fleiß
und
ſoll
nur
Begabung
Guter Kir<henbeſuc<h in Philadelphia.
zugelaſſen
an
den
Unſere Miſ-
ſion in Philadelphia erfreut ſich eines guten Kir<henbeſuche3s. Jm April ſtieg der Beſuch auf 182 Erwadſene und 178 Kinder. DaS iſt, wie Superintendent Gehrke ſchreibt, nod
nie dageweſen.
Unſere Neger ſc<euen die Arbeit niht. In Mount Pleaſant, N. C., haben unſere Neger beſchloſſen, das „Pfarrhaus ſelbſt anzuſtreichen und das Scindelda<h zu reparieren. JIhr Eifer iſt zu loben. In Aniwa hat ſeinerzeit John Paton die dortigen Heiden<riſten ſo erzogen, daß die Miſſion3geſellſchaft nie einen Cent für Gebäulichkeiten zu bezahlen hatte. Die Inſelbewohner
rechneten es ſich zur Ehre an, dem lieben Heiland S<hu-
len bauen zu dürfen.
Lernen
wir von ihnen!
Ein Zeugnis für Dr. Anna Kugler. In der Juninummer brachten wir einen Artikel über da3 Ableben
der berühmten
Miſſionzärztin
Frl. Dr. Anna Kugler.
Dazu ſchreibt uns P. Julius Friedrich: „Am 16. Januar 1913 hatte ich die Ehre, ihr Gaſt in Guntur zu ſein und das ſc<öne Hoſpital, Nurses' Training-school, Nurses?* Home, Maternity Hospital, Hospital Chapel uſw. unter ihrer Leitung zu beſehen. Das Bild iſt gut getroffen; ich erkannte es ſofort wieder. She was a wonderful woman!“ Wir ſdreiben dies, um auc in unſern Kreiſen Luſt und Liebe für derartige Arbeit in der Heidenmiſſion zu we>en. Sie iſt ſehr nötig. Wo
ſind
unſere
Konfirmanden?
Dem
Fasgtern
Field Bulletin entnehmen wir die folgende Mitteilung: „Am 10. Mai waren im reunion Service zu Concord, N. C., fünfzig der zwiſchen 31920 und 1931 Konfirmierten
anweſend. : *JImZganzen
ſind
in .dieſer
Zeit
ſechzundſiebzig Kinder-Xonfirmiert worden. Einer iſt geſtorben, ein andererabgefallen. Über die übrigen konnte man nidt3-,erfahren. Der Paſtor verlas das Konfirmation3gelübde;.dä3*von den Anweſenden wiederholt wurde. Darauf "beteten alle das Glaubens3bekenntnis. -- C2 freut un3, daß unſere Paſtoren die Namen unſere
derer, Office
die nah ſchien.
dulden
müſſen.
Da3
andern Einige
Orten verziehen, an trödeln. aber immer
nod.“ Keine Neubauten in New Orleans. Unſere Concordia-Gemeinde in New Orleans wird. ſich noh geLand
iſt in
der. Umgegend
ſo
teuer, daß wir dort keine Bauſtelle kaufen können. Allein dur< den Glauben. Miſſionar G. A. Shmidt unterrichtet die Schüler an dem College in Piney Wood3, Miſſ., in der Religion unter Zuſtimmung dortigen Fakultät. Vor einiger Zeit gab er
Scülern
einen Aufſaß
auf über
das Thema:
der den
„Wa3
habe ich durd) mein Studium der Bibel gewonnen?“ E3 hat un intereſſiert, dieſe Aufſäße zu leſen. Die
meiſten Schüler ſ<hrieben unter anderm:
lernt,
ſelig
Woods
daß
ich allein
werde.“
dur<h
Miſſionar
lutheriſche Chriſten.
Nicht jedermanns Ding.
den
Glauben
Smidt
„Jd habe gean
erzieht
Indem
Chriſtum
in
Piney
un3 P.M. Zagel
von Fort Dodge, Jowa, zur Herausgabe der „Miſſion3-
Kandidat Bohm na< Springfield berufen. Da der biSherige Miſſionar C. Bliß einen Beruf nach OS5man, JU., angenommen hat, iſt Kandidat E. Bohm nach
taube“
genommen.
hilfe und Fürbitte unſerer lieben Leſex und wiederholen
Springfield berufen worden, und er hat den Beruf anKandidat Bohm iſt ein Enkel des bekannten
ſeligen Dir. Bohm, der vor fünfzig Jahren das jehige Concordia Institute in Bronxville (zu Anfang St. Matthäu3akademie in New York) gründete. Gottes Segen begleite ihn!
Während
der Vakanz
F. E. Mayer von unſerm Predigerſeminar field die Gemeinde bedienen.
wird
Prof.
in Spring-
freundlih
Gottes
Segen
wünſ<t,
bemerkt
er
dazu: „Ein MiſſionSblatt zu redigieren, iſt nicht jedermann3 Ding.“ Um ſo mehr bitten wir um die Mit-
die ſchon getanc Bitte an ſie, auc fleißig neue Leſer zu
werben. Wenn viele Pfennige gegeben werden, macht'3 bald einen Dollar. Dr. Nellie Caſſel in Guntur. Al3 Nachfolgerin Dr. Kugler3 iſt nun Dr. Nellie Caſſel erwählt worden, die dem Hoſpital in Guntur bereit3 vorſteht.
Die
124
Miſſions-Taube.
.===
Eine weiſe Einrichtung.
Die Berufung unſerer drei
Superintendenten hat ſich aufs feinſte bewährt. Nicht nur haben ſie ſhon unſern Miſſionaren mit Rat und Tat aufs trefflihſte gedient, ſondern ſie haben auc
durh widtige neue Einrichtungen unſerer Miſſion manden Dollar erſpart. Jhre fleißige und treue Arbeit
ſoll hier zur öffentlihen Anerkennung gebradht werden. Man gebe ſeinen Miſſionskuverten keine Ferien!
Unſere Miſſionare kämpfen gegen die Logen. Auch unter den Negern ſind die geheimen Geſellſchaften ſehr verbreitet. Und dod), wie auf unſerer Paſtoralkonferenz des Nördlichen Diſtrikt3, die am 10. und 11. Juni hier in St. Louis in der St. Philip's Church und der Grace
Mission
zuſammentrat,
Die Sommermonate ſind, wie unſer Kaſſierer EC>hart ſagt, magere Monate. Das heißt, e3 kommt da wenig
ihre Loſung.
Monate auc<h die vielen und großen Ferienreiſen. Ferienreiſen ſind nic<ht35 Unredhtes, wenn man dem lieben Heiland desSwegen nicht ſein Scherflein abknauſert; ſonſt aber doH. Man gebe ſeinen Miſſion3-
52,790
für
unſere
Negermiſſion
ein.
Mager
maden
dieſe
kuverten keine Ferien!
betont wurde,
gelingt es unz
ſern Miſſionaren immer aufs neue, etliche zu bewegen aus der Loge au3zutreten. „Logenfreie Gemeinden“ iſt Chriſti.
DaS
Dice Zahl
Was
ſie logenfrei erhält, iſt das Blut
verträgt ſich niht mit Werkgerectigkeit. der Volksſhulen
mit 4 Millionen
in Deutſchland
evangeliſher,
beträgt
2.3 Millionen
katholiſcher, ungefähr 20,000 i3raelitiſcher Schüler und 153,400 Diſſidenten. Radiogottesdienſte in Elſaß-Lothringen. Im neuen großen ſtaatlichen Straßburger Rundfunkſender finden jekt ſonntäglic evangeliſche Rundfunkgotte3dienſte abwedſelnd in deutſ<er und franzöſiſcher Sprache ſtatt. Eine Aufmunterung für Blinde. E23 gibt in Deutſ<land fünfzehn blinde Paſtoren, einen blinden Theologieprofeſſor und einen blinden Direktor eine3 theologiſ<en Seminar3. ; Die Weltſprachen.
Eine ganz
intereſſante Zuſam-
menſjtellung über die Entwieklung der Sprachen in den lebten hundert Jahren brachte der Londoner Observer vor einiger Zeit. Demnach nimmt da3 Engliſche den erſten
Plaß
ein.
Heute
wird
e3
von
ungefähr
160
Millionen als Mutterſprache geſprochen, und weitere 60 Millionen verſtehen und gebrauchen e3. Das Deutſche iſt auf 90 Millionen geſtiegen. Daß aber nur
Miſſionar
Edmund
H. Bohm.
Ein neuer Arbeiter. Wir freuen uns, unſern lieben Leſern das Bild unſers neuen Miſſionars in Springfield, P. CE. H. Bohms, vorführen zu können. P. Bohm
wurde am 1. Juli 1906 zu Yonker3, N.Y., als Sohn de3 Arztes O. H. Bohm und ſeiner Ehefrau Eliſabeth, geb. Krumlauf, geboren. Getauft wurde ex am 22. Juli von P. A. v. Sclid<hten, Seelſorger der St. Johanni3gemeinde in Yonker3. In der Kirche dieſex Gemeinde wurde er au<h am 28. März
ſuchte unſer
1920 konfirmiert.
Concordia-College
in Bronxville,
Er be-
den
vacuum-tube
Miſſionar
;
Company.
Gotte3
research
Segen
Wir
laboratories
wünſchen
auf ſeinem
der
unſerm
wichtigen
Bell
neuen
Poſten.
I. T.M.
Flucht vor dem Untergang. Nac<h Meldungen aus Charbin in der Mandſchurei ſind im lezten Winter zahlreiche deutſche Mennoniten aus ihren ſibiriſchen Ver-
nad
N. Y.,
ein, das er dies Jahr mit Ehren abſolviert hat. P. Bohm iſt ſc<on etwa3 mit den Verhältniſſen in unſerer Negermiſſion bekannt, da er mit unſerm Miſſionar in Yonker3, P. W. O. Hill, und ſeiner Station in enger Berührung ſtand. Seine Studien mußte er Dfter3 unterbrehen. So diente er von 1923 bi3 1927 Telephone
nod das Engliſche um 15 Millionen.
bannungsorten geflüchtet, um ſich über die dineſiſche Grenze hinüberzuretten. Troß Hunger und Kälte, die geitweiſe vierzig Grad erreichte, ſind viele der Flüchtlinge
und trat darauf in unſer Predigerſeminar zu St. Loui3
in
weitere 20 Millionen e3 verſtehen, iſt wohl eine allzu vorſichtige Schäßung. Zugenommen haben auch da3 Holländiſche, Schwediſche, Däniſche, Jtalieniſche und Spaniſche. Einen Rüdgang weiſt bloß da3 Türkiſche auf. Franzöſiſch) wird als Mutterſpra<he von 45 Millionen geſprodjen, aber e3 wird von 75 Millionen Au3ländern verſtanden. In dieſer Hinſicht übertrifft e3
:
einem Marſ<
durc
die fünfhundert Meilen
weite
Cbene des Amurfluſſes an ihr Ziel gelangt. Die Flüchtlinge befanden ſich in einem beklagen3werten Zuſtand. Acht von ihnen mußten ſofort ins Krankenhaus in
Charbin gebracht werden, wo ihnen erfrorene Gliedmaßen abgenommen wurden. Die bisher Eingetroffenen kündigen an, daß ihnen nod einige hundert Bauern
folgen werden. Aud in Turkiſtan ſind neuerding3 aus den ſibiriſchen Arbeitskolonien, in die man die von Haus und Hof vertriebenen deutſhen Mennoniten gebracht hat, zahlreiche Flüchtlinge eingetroffen. Nicht3 kennzeichnet die Schre>enslage der Verſchiten mehr als dieſer Elend3zug dur<h das winterliche Sibirien.
Die
-=== Ein
Miſjſions-Taube.
Dein Reich komme!
Kapitel für Chriſten.
Im 53. Kapitel des Propheten Jeſaias leſen wir: „Fürwahr, er trug unſere Krankheit und lud auf ſich unſere Schmerzen“, V. 4. Zu dieſem herrlichen Heilandskapitel erzählt eine zum Chriſtentum übergetretene Jüdin: „Mein Vater, ein gelehrter Rabbiner, unterrichtete mich, als ich noch ein Kind war, in der hebräiſchen Bibel. Wir fingen mit dem erſten Buh Moſe an und laſen immer weiter. Al3 wir aber zum Propheten Jeſaia3 kamen, überſ<lug er das 53. Kapitel. IJ fragte ihn, warum er da3 tue. Erſt antwortete er, daß dies Kapitel für Juden nicht nötig ſei. Aber gerade die Antwort madte mid) um ſo neugieriger, und endlid) ſagte er mir, da3 Kapitel ſei nur für Chriſten. J< fragte dann weiter, warum ein Kapitel für Chriſten in unſerer Bibel ſei. Da wurde er zornig und befahl mir zu ſ<weigen; es ſei nicht notwendig, daß ih dies Kapitel läſe. Da dachte i<h immer wieder darüber na<h, warum Gott ein unnötiges Kapitel in unſere Bibel ſeen würde. Heimlid) ſchrieb i< das Kapitel ab, und zwei Jahre lang trug ic< die Abſchrift in meinen Strümpfen bei mir herum. Jmmer wieder la3 ich e3, bis ic nad Amerika, dem freien Lande, kam. Da3 Kapitel war mir bi38 dahin lieber geworden al3 alle3 Geld. Eine3 Tage3 kam ic zu einer <riſtlihen Dame, zu der ich Vertrauen faßte. Dieſe erklärte mir da3 Kapitel, und ſo gewaltig war der Eindru>, den die Worte in ihrer rec<ten Erklärung auf mid madten, daß id) eine Chriſtin wurde.“ Mögen no< viele Juden dies herrliche Kapitel leſen! Ja, mögen wir Chriſten e8 immer wieder und immer andädhtiger und dankbarer leſen!
(Sunday-School Times.)
Die Kraft
des Wortes
125
3.T.M.
Gotte3.
Herr Hſu, fünfzig Jahre alt, entſ<loß ſich einſt, in die Halle zu gehen, wo ein Prediger die JEſju3lehre verkündigte. Aud kaufte er eine Bibel; denn der Evangeliſt ſagte ihm, daß dieſes Buch das Wort -Gotte3s ſei, und wenn man es mit ſuchendem Herzen leſe, würde der Geiſt Gottes einen in alle Wahrheit leiten. In einigen Wochen hatte Herr Hſu die Bibel Er kam wieder zur Halle und ſtellte dur<geleſen. mande Fragen; denn aud) er war überzeugt, daß die
"Bibel ein von Gott gegebene3 Bu ſei, das den Weg „zeige, wie auch er Rettung ſeiner Seele und Frieden
finden könnte. Er kam bald regelmäßig zum Unterricht, um ſich auf die Taufe vorzubereiten.
Die kleine Gruppe der Gläubigen an dieſem Ort E3 war no< niht als eine Gemeinde organiſiert. war aber ihr Herzenswunſc< und ihr Gebet, daß e3 ihnen gelingen möchte, die nötigen Mittel zu ſammeln, um ein Gebäude zu errichten oder do< wenigSo kamen dieſe ſtens einen Bauplatz zu kaufen. Gläubigen, von denen einige no< nicht die heilige Taufe empfangen hatten, zuſammen, um über dieſe Sache zu beraten und zu beten. An Herrn Hſu, als alten Einwohner de3 Ortes, wurde die Bitte geſtellt, ihnen in der Wahl eine3 Bauplaßes behilflich zu ſein. Nachdem da3 Komitee ihm die Sache erklärt hatte, rief er aus: „Warum Laßt denn ein Hau3 kaufen oder einen Bauplatz? Dann ſette er hinzu: mid eu beides ſchenken.“ „Ehe ih JEſum Chriſtum im Glauben erkannte, wollte iH, um damit Verdienſt zu gewinnen, einen bheidniſ<en Tempel oder irgendwo eine Brüde oder eine Straße bauen laſſen.“ Dann lud er die Brüder ein, unter drei Gebäuden, wel<he ſein Eigentum waren, eins zu wählen, wel<es für ihre Zwe>e am Nad) einer Stunde war dieſe geeignetſten wäre. 3200 wurden aufgebra<t, um da3 Wahl getroffen. Haus inſtand zu ſeen, und vor der Einweihung hielten wir eine Woche lang täglich. Verſammlungen. Am Tage der Einweihung wurden zehn Perſonen geEin anEiner unter dieſen war Herr Hſu. tauft. derer war ein Mann, der al3 eifriger Götendiener beſ<riebene3s oder gedrudtes Papier von der Straße aufla3s, um die Scriftzeihen vor Entehrung zu beAud dieſer Mann hatte eine Bibel gekauft, wahren. ſie geleſen und hatte auh ein Jahr lang tägli reliSeine frühere Beſchäfgiöſen Unterricht erhalten. tigung al3 „Papierſammler“ hatte ihm etwas Einkommen geſichert; aber nun fühlte er ſich verpflichtet, dieſe Beſchäftigung aufzugeben. Seine Gönner boten ihm mehr Geld an, wenn er Chriſtum verleugnen würde, aber er blieb ſtandhalt und treu troß ſeiner Im Glauben an JEſum und im Beſiß des Armut. teuren Bibelbuche3 war aud) er reich geworden.
(Clinese Recorder.)
J.T.M.
Die Heilige Scrift iſt Gottes Wort. Die lutheriſche Kir<he nimmt nad ihrem Bekenntnis die Heilige Schrift an als Gottes geoffenbartes Wort, und zwar die. ganze Heilige „Schrift in allen
2a00d
RHlijſtons-Taube.
VE
ms
Die
126
ihren Teilen, jede3 Wort, da38 in den kanoniſchen Büchern der Heiligen Scrift geſ<rieben iſt, al3 geſchrieben vom Heiligen Geiſt. Zwar bekennen ja aud nod) Glieder anderer Kir<hen die Lehre, daß die Heilige Schrift Gottes Wort iſt, aber dur< die Art und Weiſe, wie ſie mit andern Wahrheiten de3 göttlichen Worte3 umgehen, ſ<wäcen ſie ihre Lehre von der Göttlichkeit der Schrift wieder ab. Denn iſt die Seilige Schrift von Anfang bis zu Ende Gotte3 Wort, da38 Wort der Majeſtät in der Höhe, dann muß von jedem einzelnen Wort gelten, wa3 Luther davon ſagt, daß ihm ein Wort der Schrift Himmel und Erde » zu enge mache. Wie ſteht e3 nun bei den Sekten? Unſer HErr Chriſtu3 ſpricht: „Da3 iſt mein Leib.“ Da3 war ſo ein Wort, dur< wel<he3 D. Luther, obſhon e3 ſeiner Vernunft hart entgegen war, ſi dod) ſo gebunden wußte, daß er, obſchon ihm nicht verborgen war, wie gerne man geſehen hätte, daß er dieſes Wort fallen ließe, und wie ſehr man e3 ihm verdenken würde, wenn er auf dieſem Worte feſtſtände, troß Freund und Feind do feſtſtand und lieber alles wollte in Trümmer gehen laſſen, al3 daß er hier ein Wort Gotte35 preisgäbe. D. Luther war erfüllt von der Wahrheit, daß die Heilige Schrift Gotte3 Wort ſei und daß da3 Wörtlein „iſt“ vom Seiligen Geiſt eingegeben und vom HErrn JEſu geſproden ſei und darum ſtehen müſſe, und wenn Himmel und Erde zuſammenſtürzten. So ſollen wir auch ſtehen und handeln und gerade aud) der Welt, wenn ſie uns manderlei zumuten will, zeigen, daß wir, wo
immer wir, und wenn'3 nur ein Sprud der Scrift
wäre, Gottes Wort vor un3 haben, nicht weichen können und wollen; denn wir glauben und ſind deſſen gewiß, daß es Gotte3 Wort iſt. (Ev.-Luth. Kir<henbote.) eme dei denmmmmmemenmmmen
„Xhr ſollt aber ein ſol< Lamm nehmen, da kein Fehl an iſt.“ s
2 Moſ.
12, 5.
In Afrika iſt es unter manden heidniſchen Völkern Sitte, bei großen Unglüd3fällen oder dem Ableben großer Männer den Götzen Menſ<enopfer darzubringen. Eine3 Tages erzählte ein bekehrter Neger
ſeinem Miſſionar und Seelſorger da38 „Sehen Sie meine verkrüppelte Hand?
Folgende: Der ver-
der mich unterſuchte, ſtieß mich zurü>. mit einer verfrüppelten Hand kann die verſöhnen“, ſagte er. Und nun verſtehe Chriſtus, der Sohn Gottes, ein heiliges,
„Ein Knabe Götter nicht ih, warum unbefle>tes
danke ich mein Leben. IJ ſollte nämlich mit andern Knaben den Göten geopfert werden, aber der Prieſter,
Lammiiſein mußte.“ (Sunday-8chool Times.) 3: T.M.
==-===-===-
Die Macht
atm ae
= <<
der Liebe.
Dem „Sonntags8freund“ na<h bringt der „Chriſtenbote“ folgendes Stück: Id) ſchrieb an die Eltern eines Mörder3, ich hielte es für gut, wenn ſie ihren Sohn beſuchen würden. Sie könnten ihn eine halbe Stunde in meinem Amts3zimmer ſprehen. E35 würde niemand zugegen ſein al3 ich. Und ſie kamen, die braven alten Leute. Gebeugt und kummervoll ſaßen ſie da und warteten auf den Sohn. Wie ſchwer trifft doc gerade in einer kleinen Stadt die Shmad) die ganze Familie, wenn ein Mitglied zum Mörder geworden iſt! Und wie mußte es die Herzen zerreißen, den hoffnung3vollen Sohn, der vor ſe<h3 Wochen das Elternhaus troßig verlaſſen hatte, als Raubmörder wiederzuſehen! Da öffnete ſich die Tür. Ein Gericht3diener ſchob den Verhafteten in mein Zimmer und verſchwand ſofort wieder. Al3 Th. ſeine Eltern ſah, ſchrie er auf, weinte fur<tbar und zitterte dermaßen, daß ih glaubte, er würde umfallen. Snell ſc<ob ich ihm einen Stuhl hin, und er ließ ſich, laut weinend, darauf niederfallen. Da ſtand die Mutter auf, ſchob ihren Stuhl neben den de3 Sohne3 und ſette ſic darauf. Dann ſchlang ſie den linken Arm um den Hals des Sohnes, zog ihn an ihre Bruſt und ſtreichelte mit der rechten Hand die Hand, die den Mord begangen hatte. Und der Vater, der alte, ehrenfeſte Beamte, ſc<ob ſeinen Stuhl an die andere Seite des Sohnes, ergriff ſeine linke Hand und ſtreichelte ſie gleihfall8s. Sie ſprachen kein Wort, ſie machten dem tiefgefallenen Sohn, der ihre Herzen zerriſſen hatte, keinen Vor-
wurf;
nein, ſie liebkoſten ihn.
Und der Herr Staat3anwalt ſagte aud) kein Wort. Aber die Augen wurden ihm naß. Und im Geiſt 30g er tief ſeinen Hut ab vor dieſen einfachen Leuten, die ihm, ohne ein Wort zu ſagen, eine eindringliche Predigt hielten über das Wort: „Die Liebe höret nimmer auf; ſie läßt ſic) nicht erbittern“, 1 Kor. 13, 8 und 5. Da flüſterte der Sohn etwa3, und die Mutter wehrte ab. „Wa3 hat er geſagt? Id muß es wiſſen.“ „Wir haben ein Bild, darauf ſind alle unſere Kinder. Er ſagte, das Bild müßte vernichtet werden, denn er wäre e3 niht mehr wert, unſer Sohn zu ſein. IJ habe geſagt, er ſei und bleibe unſer
lieber Sohn.“
Kein Vorwurf,
nichts in der Welt
wäre imſtande geweſen, da3 Herz de3 jungen Mannes
ſo völlig zu zerſ<lagen
Eltern.
Mein
Zimmer
war
wie dieſe große Liebe der
wieder
leer;
aber in mir
wogten nod lange die Eindrüde der erlebten Szene-
Die
Miſjſions-Taube.
Solc<he Macht kann die Liebe nur haben, wern fie ſich gründet auf die Liebe des Heilande3s und ſich ftets wieder an ihr entzündet. Dieſe einfacen Eltern
mußten
Leute ſein von hohem
Adel.
Das
mußten
Kinder Gottes ſein. So etwa waren die Gedanken, die mid) bewegten. Ain andern Tag ſandte Frau Th. mir einen Brief mit der Bitte, ihn dem Sohn zu geben. Jc< habe mir den Brief abgeſ<hrieben und die Abſchrift aufbewahrt, denn ſein Inhalt iſt köſtlich und beſtätigt das,
wa3
ich mir
geſagt
hatte.
Th.3
Eltern
waren
Kinder Gottes. Der Brief lautete: „Mit Gottes Hilfe ſind wir wieder gut zu Hauſe angekommen. Wie weh uns das Wiederſehen mit dir getan hat, das brauchen wir wohl nicht erſt zu ſagen; aber der treue Gott, dem wir did) an ſein Herz legen, hilft tragen. Nur bitten wir di noc<mals, lege did) ganz ſo, wie du biſt, mit deinem Verbrechen dem barmherzigen Vater im Himmel zu Füßen. Er wird dir Kraft geben, nun zu tragen, was du verſchuldet haſt, und dich hinter Kerkermauern freimac<hen von Und bleibe bei ihm, dem. Schuld und Sünden. treuen Heiland, ſo wird er dir dieſe Zeit no< zum Segen werden laſſen. Und denke unſer im Gebet, wie wir aud) deiner fürbittend gedenken. Die Schweſtern ſchi>en dir ihren Gruß und auc dein Pate T. „Mit zwar traurigen, aber in Gott getröſteten Herzen ſenden wir dir unſern elterlihen Gruß. . . .“
Wer ſind diejenigen, die ihr Herz an die irdiſchen Güter hängen? Obige Frage finden wir in einem Bericht vom Weſtlichen Diſtrikt, 1898, S. 23, alſo beantwortet: „Derjenige hängt ſein Herz an die irdiſ<en Güter, der dieſe Güter um ihrer ſelbſt willen begehrt, an ihnen ſeine Luſt und Freude, vielleicht ſeine höchſte Freude findet, der auf dieſelben ſein Vertrauen ſeßt und von ihnen Hilfe und Beiſtand erwartet in der Not. Ein ſol<her Menſ< war jener reiche Jüngling, der ſeine Güter lieber hatte al3 ſeinen Heiland, Mark. 10,117 ff. Ein ſolher Menſd) war jener reiche Mann, deſſen Feld wohl getragen hatte und der dann zu ſeiner Seele ſprach: „Liebe Seele, du haſt einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß und trink und habe guten Mut“, Luk. 12,116 ff. „Dieſe3 Vertrauen auf die irdiſchen Güter zeigt ſich vor allen Dingen darin, daß ſolche Menſc<hen dana<h trahten, immer mehr zu bekommen, rei zu werden an irdiſ<hen Gütern. E3 ſind» diejenigen, die reich werden wollen“, 1 Tim. 6,9. ES iſt da3 ja ganz
natürlich. Welt, in Troſt, und mehr von
127
Sol<e Leute überſchäßen die Güter dieſer ihnen findet ihr Herz Freude, Nuhe und ſo iſt ihr Trachten darauf gerichtet, immer ſolhen Schäken zu bekommen. Je mehr
ein Menſd) ſein Herz an den Reichtum hängt, je mehr wird das Trachten na<h demſelben ſein Herz ein-
nehmen, bis endlich jede andere Neigung erſtikt wird. Gelingt es nun einem ſol<hen Menſc<en, bekommt er viele irdiſ<e Güter,
ſo wird
ſein Herz ſtolz, er über-
hebt ſich über andere, die weniger haben. Er wendet ſein Geld und Gut hauptſächlich dazu an, inmer mehr zu befommen, daß ſein Schaß immer größer werde. Und gelingt e3 ihm auf der andern Seite nicht, nehmen ſeine Güter vielleicht ab, dann wird er traurig, dann kommen die ängſtlichen Klagen und Sorgen, dann will er verzweifeln und verzagen, als gäbe es keinen Gott mehr im Himmel und auf Erden. Sein Gott, auf den er ſein Vertrauen ſette, iſt ihm genommen.
Er
hat
nun
keinen
Halt
mehr. =- Es
ſind mit einem Worte hier die Geizigen gemeint, die da meinen, ſie lebten davon, daß ſie viele Güter hätten, denen Geld und Gut zu gewinnen der Hauptzwe> ihre35 LebensSZ iſt.“ Ein Chriſt weiß, daß er ſein Herz nicht an da3 Irdiſc<he hängen, daß er ſein Vertrauen nicht auf die Güter dieſer Welt ſezen ſoll. Aber inſofern er nod) da3 alte Fleiſ< an ſich hat, neigt ſich au<h des Chriſten Herz immer dahin, Geld und Gut zuſammenzuraffen. Dieſe böſe, ſündliche Neigung ſeine3-Her- ' zen3 kann er nur dann überwinden, wenn er ſich immer die Sprüche de3 Worte3 Gotte3 vorhält, die ihm eine Warnung ſein ſollen. Pſ. 62,111 heißt e3: „Fällt eue Reichtum zu, ſo hänget das Herz nicht dran.“ Zu dieſen Worten hat Luther einſt treffend bemerkt: „In den Händen ſoll da3 Gut ſein und nicht im Herzen.“ Dur den Apoſtel ſagt Gott 1 Tim. 6,17: „Den Reichen von dieſer Welt gebeut, daß ſie nicht ſtolz ſeien, auch niht hoffen auf den ungewiſſen Reichtum, ſondern auf den lebendigen Gott, der un3 dargibt reichlich, allerlei zu genießen.“ Pj. 119, 36 lehrt der Pſalmiſt die Chriſten bitten: „Neige mein Herz zu deinen Zeugniſſen und nicht zum Geiz.“ Im Hebräerbrief werden die Chriſten ermahnt: „Der Wandel ſei ohne Geiz; und laſſet euch begnügen an dem, das da iſt“, 13,5. Und wenn uns3 Eph. 5,5 geſagt wird von den Geizigen, daß ſie Gökendiener ſind und daß ſie kein Erbe haben an dem Reih Chriſti und Gotte3, ſo iſt da3 eine Sprache, die jeder Chriſt verſteht. Darum handeln Chriſten nad dem Wort
des Heilande3:
„Trachtet am erſten nach dem Reid
Gotte3 und na<h ſeiner Gerechtigkeit“, und im üÜbrigen wiſſen ſie, daß Gott ſie verſorgen wird. (Ev.-Luth. Kirchenbote.)
Hiſſions-Taube.
Die
128
Bücherbeſprechungen. Statistical
Year-Book
of the Ev. Luth.
Synod
of Mis-
Souri, Ohio, and Other States for the Year 1930. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price, 81.00. Unter dem Titel dieſe3 ſo wichtigen Nachſchlagewerks wird auf Apoſt. 1, 15; 2, 41 und 4, 4 verwieſen. Wenn wir nun in unſerer Bibel nachleſen, was an dieſen Stellen ſteht, ſo finden wir das Folgende: „Es war aber die Shar der Namen zuhauf bei hundertundzwanzig.“ „Und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitauſend Seelen.“ „Und ward die Zahl der Männer bei fünftauſend." Was dieſe Schriftſtellen uns ſagen, iſt dies, daß der Heilige Geiſt ſelbſt ein Statiſtiker iſt, der fleißig und mit Bedacht darauf merkt, wie e3 in der Kirche JEju ſteht, ob Leute hinzukommen oder nicht, So führt denn auch unſere liebe Synode nach dem Vorbild des Heiligen Geiſtes Statiſtik und verzeichnet jedes Jahr genau, wie e8 in unſern Gemeinden und Diſtrikten in bezug auf die Zahlen ſteht. Nun iſt allerdings unſer „Statiſtiſche3 Jahrbuch“ nicht ſo genau und ſein, wie e3 der allwiſſende Gott machen würde, falls es ihm gefallen ſollte, ſelber die Zahlen anzugeben, wie etwa in der Heiligen Schrift; aber es iſt ſo gut, wie es Menſchen machen können, ſo klar, überſichtlich, korrekt und le8bar, daß es ein wahres Der größte Teil Muſter von „Statiſtiſchem Jahrbuch“ iſt. dieſe3 Buche38 iſt den Gemeinden gewidmet und zeigt ganz genau, wie viele ſtimmberechtigte, kommunizierende, getaufte, konfirmierte uſw. Glieder jede Gemeinde zählt. Daneben hat aber unſer gewandter Statiſtiker P. E. E>hardt noc<h allerlei wichtige Angaben in dem Buch verzeichnet, zum Beiſpiel die Beamten
der Synode, die Diſtrikt5beamten, die unſere dreißig Diſtrikte
leiten, die Berichte der Diſtrikt8beamten, Vergleiche zwiſchen dem verſloſſenen Jahr und früheren Jahren, wie viele Gemein-
den wir in jedem einzelnen Staat haben, in welchen Gemeinden
mehr wird
Deutſch als Engliſch in den Gottesdienſten gebraucht oder umgekehrt, in welchen ausſchließlih Deutſch oder
Engliſc<;
ferner Berichte
über unſere
Anſtalten,
unſere
ver-
ſchiedenen Miſſionen ſamt deren Leitern, die Synodalkonferenz, unſere Schulen und Sonntagsſchulen, die heimgerufenen Diener unſerer Kirche im Pfarramt und Schulamt, die verſchiedenen Kir<hengemeinſchaften unſer3 Lande38 mit ihrer Geſamtſeelen-
zahl, die lutheriſchen Synoden unſer38 Landes uſw.
Kurz, was
man über unſere Kirche und vieles andere wiſſen möchte, findet fich in dieſem Buch aufgezeichnet, ſo daß e8 ſtet8 auf dem Arbeitstiſch liegen ſollte, um fleißig ſtudiert zu werden. Das Buch wird in unſerm Concordia-Verlag hergeſtellt und iſt daher,
wie alle Bücher, die dieſer Verlag herausgibt, ſo fein und zuverläſſig, wie ſtoren kennen
Menſchen es nur machen ja alle unſer Statistical
können. Unſere Ycar-book, aber
Paauch
unſern Laien möchten wir es zum Studium warm empfehlen. Jeder Chriſt, der an dem Miſſion5werk Intereſſe hat, wird hier finden, was
ihn immer
wieder anſpornen
HErrn recht fleißig zu ſein. The Lutheran Deaconess. theran
Deaconess
Synodical
Official
Association
wird,
im Werke
des
I. T. M. Organ of the Lu-
within
the
Conference of North America.
Ev.
Luth.
Fairfield Ave., Fort Wayne, Ind. Dieſes in weiten Kreiſen bekannte Diakoniſſenblätthen, das früher in St. Louis herausgegeben wurde, erſcheint nun in Der Nedalteur
iſt P. B. Poch
in Fort
Wayne. Das Blättchen dient dazu, das Intereſſe für das herrliche Diakoniſſenwerk in unſern lutheriſchen Kreiſen zu fördern. Es iſt daher auch unſerer Unterſtüßung wert. I. T. M. Why I Became a Christian. A Reply to tlie Editor of the Jewish Weekly T'he Modern View. By Alexander Schaap, Church Kditor, St. Louis Times. Published by request by Rev. Dr. R. Kretzschmar. Tract 115. Preis: 5 Cts.; das Dußend 24 Ct8.; 100: 81.67. Dies iſt ein herrliches Zeugnis aus dem Munde eine38 zum Chriſtentum übergetretenen Juden, das niemand ohne Frucht leſen kann. Man laſſe es zu Hunderten kommen und verteile e8 unter die Gemeindeglieder. Beſonder3 wer Freunde unter Juden hat, ſollte dieſen kleinen Traktat beſtellen und' än den Mann
bringen. /
Es ſteckt ein Segen drin.
Contributions
Received June
by the Treasurer.
1---30,
1931.
Received for Colored AſisSions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, 5210.76; Augustana, Alexandria, 8.25; Bethany, Yonkers, 55.00;
25.00; Bethany, Nyland, Bethel, Conover, 1.46;
Bethel, Rock West, 3.50; Bethlehem, New Orleans, 50.00; Christ, Rosebud, 8.52; Concordia, Lowerstone, 7.00; Concordia,
Montrose,
10.22;
Concordia,
New
Orleans,
15.00;
Holy Cross, Camden, 7.01; Ebenezer, Atmore, 31.64; Yaith, Mobile, 9.29; Gethsemane, Hamburg, 9.90; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 4.23; Grace-Luther Memorial, Greensboro, 30.00 ; Hope, Kings Landing, 5.22; Immanuel, Pensacola,
6.50;
Immanuel
Lutheran
College,
Greensboro,
109.25; Luther Preparatory School, New Orleans, 422.48; Mission at Bagshi, 2.50; Mission at Cleveland, 33.72; MisSion at New Bern, 1.69; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 14.00; Mount Carmel, Midway, 3.30; Mount Olive,
Catawba,
.39;
Mount
Olive,
Tinela,
5.06;
Mount
Zion, Bostian Cross Roads, 13.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 55.00; Our Redeemer, Longmile, 4.45; Our Savior, Possum Bend, 9.30; Peace, Maplesville, 3.81; Pilgrim, Birmingham, 19.16; St. Andrew's, Vredenburgh, 5.73; St. James's, Buena Vista, 8.75; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 19.36 ; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 2.05; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 5.21; St. Mark's, Atlanta, 25.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 11.14; St. Matthew's, Meherrin, 11.03; St. Paul's, Charlotte, 8.90; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 10.52; St. Peter's, Cabarrus Co., 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 5.67 ; St. Philip's, Catherine, 4.00; St.Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00;,. St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, Selma, 26.07; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 4.51.
Afiscellaneous:
Our Savior Colored Congregation, Buf-
falo, N. Y., for New Bern Chapel, 312.68. Per Rev. Fr. F. Selle, Milwaukee, Wis., for Negro Misgions, 11.00. From R. F. Neubert, Mankato, Minn., for Negro Misgions, 50.00. From Mrs. H. Berghoefer, Hampton, Iowa, for Aſissionstaube Deficit, 5.00; for Negro Missions, 3.00. From N.N., Ludell, Kans., for AſissSionstaube Deficeit, 5.00. From Mrs. Fred Scheibe, Wolsey, S. Dak., for Negro Missgions, 35.00. From “A PYriend of Missions," Brooklyn, N. YX., for New Bern, N. C., 20.00; for African Missions, 10.00; for Negro Students, 10.00. THEo0. W. ECKHART, T'reasurer.
Published
by the Lutheran Press, Berne, Ind. Preis: 25 Cts. das Jahr. Man addreſſiere: Rev. XF. W. Korbitz, 2916
einem neuen Format.
früher, aber D. Kretzſchmar hat ihn auf Wunſch der St. Louiſer Subkommiſſion für Judenmiſſion neu erſcheinen laſſen, und zwar mit einem wichtigen erklärenden Vorwort. Es iſt an der Zeit, daß wir mehr für die Judenmiſſion tun, und dazu hilft dies herrliche Zeugnis aufs trefflichſte. I. TM.
Der Traktat erſchien ſchon
Man
Bitte zu beachten! wolle gütigſt den M EIGENEN auf dem Blatt anſehen und
beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen “Aug 31'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt.
bezahle
prompt,
Es
gütigſt damit
dauert
an Meinen
die
Agenten
Lieferung
durchſchnittlich
NIE
zwei
Denn MEIS n ES ei Entrichtung ſeine welc<he3 Blatt man wünſc<t, und neue, wenn es ſich um CONCORDIA
oder
direlt an
unterbrochen
Wochen,
bis
„ „
zu
werden
und
wird. Man
zwar
braucht.
Adreßitreifen
auf
over Quilfung auſweiſt. onnements erwähne man gütigſt immer, und gebe and und a (alte Adreßveränderung handelt). PUBLISHING HOUSFB, St. Louis, Mo.
Die „„Miſſion8-Tanbe““ erſcheint einmal monatlich, in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender:
Von
der
uns,
Der Preis für ein Jahr
Ee A SS NSE2222 8802020 28200008 50 Ct8. 10 Expl. an aufwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. "„ „
„ „
" „
„ [2]
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37.Ct8.
„
33 Cts,
„
„
Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse. St. Louis, 9. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prof, I, T-
Mueller, Ph. D., Th. D., 801 De Mun Avenue, St. T.ouis, Mo.; alle WGeldbeträge für die Negermiſſion au den Kaſſierer, ir. Theo. W. Eckhart, 3558 SJeſſerson Avenus, St. Louis, Mo.
Miſſionszeitſc<hrift der Evangeliſ<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Subseription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, Published monthly by Concordia Publighing House, St. Louis, Mo. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. payable strietly in advance. Acceptance
ſor
mailing
at
special
rate
of
postage
provided
ſor
September
53. Jahrgang.
Der HErr braucht Geld. Matth. 17, 24--27. Der HErr braucht Geld. -Verſtummen ſoll der Phariſäer Prahlen. Sankt Petrus muß die Tempelzinſe zahlen; Und auf des Meiſter3 Wort wirft wie ein Held Der Jünger ſeine Angel in das Meer. Da = einen Fiſch birgt er, ſo prächtig, ſchwer! Und o, du großer, wunderreicher Vater, Des Fiſches Mund gibt ihm den nöt'gen Stater! Der Sein Dem Und Der Und Und Die
HErr braucht Geld. -Zion ſoll der Welt ſein Wort verkünden Feind zum Trozz, der ſie verderbt mit Sünden; aufs Miſſionzkommando wirft der Held, Prediger, die HeilandSsangel aus bringt ihm gute Fiſche froh ins Haus; ſiehe da, die geben nun die Gelder, Gott bedarf für ſeine Erntefelder. --------P>------
Ein
in
Wort
über
das „liebe“
I. T. M.
Geld.
Wir hatten ſ<hon den Leitartikel für dieſe Nummer geſ<rieben =- denn mit unſerm Material für die liebe „MiſſionsStaube“ ſind wir immer etwa zwei Monate voraus =-, als unſer guter Freund und tüctiger Schaßmeiſter, Herr Theodor E>&hart, uns ſagte: „In der Septembernummer muß ic einige Seiten für meinen Finanzbericht haben.“ Die wollen wir ihm au gerne geben; denn in der Kir<he muß Ordnung herrſchen, und ein Shaßmeiſter muß ganz genau angeben, wa38 er mit den Geldern, die unſere werten
Section
1103,
1931.
Act
of October
3, 1917,
authorized
on
July
5, 1918.
Ur. 9.
Chriſten beigeſteuert haben, gemacht hat. Kein Cent darf veruntreut werden; iſt es do<h Gottes Kaſſe, die er führt. ES iſt heiliges Geld, das Chriſten geben. So ein Finanzbericht bringt un35 aber dazu, einmal ein Wort über da3 „liebe“ Geld zu ſagen. Wir nennen es abſichtlich das „liebe“ Geld, weil die Welt es ſehr liebhat und au< am Chriſtenherzen infolge des alten Adams nod) eine gewiſſe Liebe dafür klebt. Das Sprichwort ſagt: „Das Geld trägt man nicht im Beutel, ſondern im Herzen.“ Und leider iſt hieran viel Wahres. Zur rechten Heiligung gehört nun aud) dies, daß ein Chriſt die ſündliche Geldliebe los wird. Allerding3, ein Chriſt verachtet das Geld nicht, weil es Gotte3 Gabe iſt. .Ein Schlemmer, der ſein Geld verjubelt, iſt kein Chriſt. Chriſtentum und Sch<lemmertum ſc<ließen einander aus. Wer ſein Gut mit Praſſen umbringt, iſt ein „verlorner Sohn“. Und doch, während ein Chriſt ſein Geld nicht vergeudet, hamſtert er e3 aud) nicht, ſondern wiegt gar wohl den Wert de3 Gelde3 ab und verwendet es rec<ht Gott zu Lob und ſic ſelbſt und ſeinem Nächſten zu Nuß und Frommen. Welc<hen Wert hat nun da3 „liebe“ Geld? Irdiſchen Wert hat es ſehr wenig. Man kann ſid dafür eine.neue Hoſe kaufen, aber die zerreißt bald. Oder man kann ſich dafür ein neues Automobil kaufen, aber das iſt in fünf Jahren kaputt. Oder man kann ſich dafür eine Farm kaufen, aber die trägt Dornen und Diſteln, und wenn man ſtirbt, muß man ſie mit allem, wa3 darauf iſt, zurüklaſſen. Man kann ſie
Die Miſſions-Taube.
130
niht in die Ewigkeit hinübernehmen. So hat da3 Geld eigentlid) nur wenig irdiſchen Wert. Man kann ſid) dafür nur da3 Irdiſche kaufen, das vergänglich iſt = und aud) davon nur wenig. Scließli< hat jeder Menſd) auf Erden nur „ſo viel“ -=- ſo viel Eſſen, ſo viel Trinken, ſo viel Kleidung, ſo viel Obdad, ſo viel Freude. Aud der reichſte Menſ< in der Welt kann immer nur eine Mahlzeit auf einmal eſſen, nur immer einen Anzug auf einmal tragen, nur immer in einem Bett auf einmal ſchlafen. Da3 übrige muß er beiſeitelegen. Es iſt Überfluß. Aber da3 „liebe“ Geld hat einen großen himmliſGen Wert. Wie iſt das gemeint? So! Mit deinem Geld kannſt du Chriſti Reich bauen, und daS iſt * nicht vergänglich, das währt ewig. Mit deinem Geld kannſt du Seelen gewinnen für deinen Heiland, und die werden auf immer und ewig mit dir im Paradie3 bei JEſu ſein. Mit deinem Geld kannſt du JEſu Ehre ausbreiten, und die Ehre unſers Heilande3 vergeht nun und nimmer. Mit deinem Geld kannſt du den Engeln im Himmel eine Freude bereiten, indem du damit Sünder bekehrſt und vom Tode erretteſt; und dieſe Engels8freude iſt bleibend. So hat das Geld allerdings einen großen Wert, wenn wir e3 himmliſch verwenden. Ein wahrer Chriſt ſtellt ſich vor ſeinen Geldbeutel und ſagt: „Geld, was biſt du? Du biſt nur ein Diener. Für viele biſt du ein böſer Diener. Für midy jollſt du ein guter Diener ſein. Der Teufel mödte dich und mid in ſeinem Dienſt haben; du und ich aber gehören dem lieben Heiland; wir ſtellen un3 beide in ſeinen Dienſt.“ Da3 iſt eine heilige Weihe, die bei un3 Chriſten nicht ausbleiben darf; denn e3 iſt eine Weihe zur Heiligung im Dienſt Gottes. Und das Geld, da3 ſo in den Dienſt JEſu Chriſti geſtellt wird, iſt „liebe3“ Geld, „jſeliges“ Geld, „himmliſc<he3“ Geld. An ſoldjem Geld wirſt du viel, viel Freude erleben, ſowohl hier auf Erden wie einſt in der ſeligen Ewigkeit, eben weil dein himmliſcher Vater daran ſeine Freude hat. "Gott hat uns Chriſten ein wichtiges Amt anbe-
fohlen:
wir ſollen gute HauShalter über ſein- Geld
ſein“, *“Da3 Geld iſt nicht unſer,
haben 'es, nur heute; Und wie haben wichtige Frage!
morgen
ſondern
nimmt
wir e8 verwaltet?
---ÜQPP=--
Sa
ſein.
Wir
er es zurück.
da3 iſt die I. T. M.
'
Wenn
Heils,
und
alle Hoffnung aus man
ſoll
glauben,
iſt, iſt die Zeit des Gott
ſei
dann
am
allernächſten, wenn er am weiteſten entfernt zu ſein „ſcheint. (Luther 6, 233.)
Ein
Gotte8wort
zur Miſſion.
„So ſpricht der HErr Zebaoth: Siehe, e3 iſt ein Mann, der heißt Zemah; denn unter ihm wird's wachſen, und er wird bauen des HErrn Tempel“, Sad). 6, 12. Der Prophet Sacharja hat etwa fünfhundert Jahre vor Chriſto gelebt, und weil die Zeit ſo nahe war, daß der Meſſias kommen ſollte, ſo hat er auch viel von ihm und ſeinem ſeligen Gnadenreid) gezeugt. 58 ſagt er auc) in unſerm Text: „Siehe, e3 iſt ein Mann, der heißt Zemah.“ Da redet er zu den Gläubigen in J5rael, als wäre der Heiland ſchon da, denn er ſagt: "Es iſt ein Mann“, ebenſo wie nad fünfhundert Jahren Johannes der Täufer ſagte: „Siehe, das iſt Gottes Lamm!“ Von einem Mann zeugte Sacharja, aber do<h von einem ganz wunderbaren Mann. Er trägt einen wunderbaren Namen. Zemah heißt ſo viel wie Gewäc<hs. Was der Prophet mit dieſem Namen ſagen wollte, iſt: Dieſer wunderbare Mann wird ganz Leben, Gedeihen und Wachstum ſein, eine göttliche, mädtige Pflanze, die groß und herrlich iſt. Da3 erklärt Sacharja weiter, indem er ſagt: „Denn unter ihm wird'3 wachſen, und er wird bauen de3 HErrn Tempel.“ Mit dem Au3dru>k „des HErrn Tempel“ meint Sacharja hier die Kirhe Gotte3, den redhten, lebendigen Tempel de3s HErrn, der im Alten Teſtament dur< den herrlichen Tempel Salomo8 abgebildet wurde. Dies Wort de3 Propheten Sac<harja war darum ein re<ht ſeliges Troſtwort für die wahren Kinder Gottes in J5raoel. Und nun leben wir in der herrlichen Zeit der Erfüllung dieſer WeiSſagung. Der große Mann Zemah, unſer hodgelobter Heiland JEſus Chriſtus, iſt gekommen und hat ſein Gnadenreich auf Erden aufgerichtet. Jett gedeiht alles ſhön und herrlich, und unſer Gnadenheiland Zemah baut den Tempel des HErrn, daß es eine Freude iſt für alle Kinder Gotte3. Aber jekt müſſen wir un3 etwa3 ſehr Wichtige3 merken, daß wir nämlich nun nict ſtilleſiken und die Hände in den Schoß legen, ſondern fleißig mit dem großen Baumeiſter Zemah arbeiten, ihm Nägel, Bretter und Zimmerzeug herbeitragen, damit der
große Bau Gottes au< na< ſeinem Wunſ< undWillen aufgeführt wird. Denn JEſu38 Chriſtus iſt der Baumeiſter, und wir ſind ſeine Gehilfen. Jede3mal nun, wenn du eine Miſſion8gabe bringſt oder ein Miſſion3gebet zum Throne Gotte8 emporſendeſt oder ein Miſſion3zeugni3 ablegſt, bauſt du mit ihm undwirſt dadurch ſelbſt ein Zemah, DI Gott ſein Wohlgefallen hat.
I.
T.M.
Die Miſſrons-Taube.
===
131
Aus unſerer Negermiſſion. =-Da3 zweite Bild zeigt unſere Scule-Kapelle in Birmingham, Ala. Birmingham iſt eine raſ< wachſende Stadt im Süden, ein wahres Pitt3burgh, wo Handel und Gewerbe trefflich gedeihen. Die St. Marku3kirche in Atlanta und die SculeKapelle in Birmingham ſind nach dem Bauplan eines Gliede3 unſerer Kommiſſion, Herrn Arc<itekt Theodor
St. Markuskirche in Atlanta, Ga.
Porträt de3 Paſtor3 oben recht3.
Unſere Kirchen
in Atlanta und
In dieſem Artikel führen wir unſern lieben Leſern drei Bilder aus unſerer Miſſion3arbeit in Atlanta, Ga., and Birmingham, Ala., vor. In Atlanta, einer ſ<önen, blühenden Stadt des Südens, die man öfters das „Chicago des Süden3“ genannt hat, ſteht Miſſionar John Alſton, deſſen Bild oben re<ht3 über der St. Markuskir<e zu ſehen iſt. Im Bilde der St. Markusſc<hule ſteht neben ihm ſeine Gattin und neben dieſer Frau Jſabel Fiſh, die bi3herige Lehrerin der Schule. Unſere Miſſion38gemeinde in Atlanta zählt 48 kommunizierende 73 Seelen, Glieder und 12 Stimmberechtigte. Die Schule wird von rund 50 Kindern beſu<ht. Die Sonntagsſ<ule beſu<hen rund 90. Im Jahre 1930 brachte das Gemeindlein für kir<lihe Zwe&e 8600.39 auf. BiSher mangelte e3 in Atlanta an einem geeigneten Kir<hgebäude; nun aber, da die Gemeinde eine ſo ſchöne Kapelle hat, ſoll die Arbeit mit friſchem ."
Mut
fortgeführ t werden.
iſt rei
an ſchönen Kirchen.
Atlanta
Hinterſte
Reihe:
in
St. Loui3,
er-
iſt: „Man kann auc ſchön und zwe>k-
.
Birmingham.
Steinmeyer3
richtet worden. Herr Steinmeyer iſt ein treuer Freund unſerer Negermiſſion, der ſeine vorzüglichen Kenntniſſe ſhon lange in den Dienſt unſerer Miſſion ſtellt und ihr ſchon Tauſende von Dollar3 erſpart hat. Die von dieſem Architekten geplanten Kir<hen und Sculen ſind praktiſch, hübſch und billig, da er der Meinung
vergeudet.“
mäßig
bauen,
ohne
daß man
Geld
Aud die St. Philip*s-Kapelle in St. Louis
iſt nad dem von ihm entworfenen Plan gebaut worden. Wer nach St. Loui3s auf Beſuch kommt, ſollte ſie ſich ja anſehen. Wir mödten hier einmal ſol<he Leſer, die ſic) etwa mit Plänen für Kir<hen und Schulen beſchäftigen, auf unſern Ardjitekten Theodor Stein-
St. 'Markusſc<hule in Atlanta, Ga. Nec<ht3
der Paſtor
der
Gemeinde,
I. Alſton;
neben
Frau Iſabel Fiſh, Lehrerin, die zweite von links.
ihm
ſeine
Frau;
Die
132
Hiſſions-Taube. Kir<eneigentum einen freundlichen, gewinnenden Eindru> machen. Über
Unſere
neue
Schule-Kapelle
in Birmingham,
meyer aufmerkſam machen, beſonders da er fo viel für unſere Miſſion unentgeltlich tut. Unſere Gemeinde in Birmingham wird von P. W. Sie zählt 82 Seelen, 56 komEddleman bedient. und 12 Stimmberechtigte. Das Glieder e munizierend Gemeindlein iſt alſo nod) klein; do<h ſollte in Birmingham fleißig gearbeitet werden, da dort feine Auc<h im Ausſi<t auf MiſſionSerweiterung iſt. in die mehr immer Neger die ſic< drängen Süden haben, Ausſicht mehr größeren Städte, weil ſie dort IZ. T. M. permanent angeſtellt zu werden.
Einige3
aus
den Beratungen der Paſtoralkonferenz.
die Sommerſ<hulen
wurde
des längeren beraten. Da unſere Negerkinder im Katechi5mus und in der Bibel ſo wenig Beſcheid wiſſen, ſo wurde darauf hingewieſen, daß es Pfli<t der Paſtoren und Lehrer ſei, den KatechiSmusSunterricht ſorgfältig zu treiben und darauf zu ſehen, daß eine genügende Anzahl Bibelſprüße auswendig gelernt werden. Auch wurde allen Sculehaltenden die rechte Vorbereitung auf den Unterricht nahegelegt. Ferner war ſich die Konferenz Ala. darin einig, daß das Geld für Kir<he und Miſſion gegeben, niht aber durd suppers, raflles, Auktionen, Picnics, entertainments uſw. aufgebracht werden ſollte. Auf dieſe Weiſe der Gemeindekaſſe aufzuhelfen, würde dem herrlichen Reiche unſers Heilande3 und dem hodheiligen Evangelium zur Schmad gereichen. Unſere farbigen Gemeinden ſollen jo bald als möglich das rechte Geben lernen, woran Gott ſein Gefallen hat; und ein ſol<hes Geben will er auc reichlich ſegnen. Den Paſtoren wurde das Predigtbuch Concordia Pulpit warm empfohlen. Sie ſollen es lernen, Iutheriſch zu predigen und nicht nach Art der Sekten. Auch
Alabama-
Am 10. Juli verſammelte ſich in Selma, Ala., die Konferenz unſerer in Alabama wirkenden Paſtoren. Wichtige Angelegenheiten wurden beraten; vor allem i<henkte man unſerm Miſſionz3erweiterung5plan ernſte Nac<hdru> wurde darauf gelegt, wie unBeachtung. ſere „Miſſionsſtudien“ (AIlission Studies) am beſten im Dienſt der Miſſion3erweiterung verwertet werden könnten. E3 wurde beſchloſſen, den ganzen Plan unjern Gemeinden, Schulen und Sonntag3ſc<hulen recht warm an3 Herz zu legen. Betont wurde auc, daß zur rechten Treue in der Miſſion das Inſtandhalten des MiſſionSeigentums
gehört.
Kir<hen und Schulen müſſen repariert wer-
den, ſobald dies nötig wird. Auf dem Kirdheneigentum darf kein Unkraut ſtehen, ſondern womöglich
ſollte ein gutgepflegter lawn das Eigentum verſchönern. Alle Kirchen und Schulen ſollten dur< Anzeigen an einem paſſenden
bekanntgegeben werden.
Ort den
Vorbeigehenden
Auf alle Fremden ſollte das
Superintendent E. A. Weſtcott.
ſollten alle Paſtoren den Lutheran Witness halten, weil ſie nur ſo in bezug auf das, wa3 ſich in unſerer Synode und im allgemeinen in der Kirche ereignet,
auf dem laufenden bleiben können.
Die
Hiiſjſſions-Taube.
Das Tragen eines Chorro>3 im öffentlichen GotteSdienſt wurde warm empfohlen. In früheren Jah-
ren wurde dies oft aus triftigen Gründen unterlaſſen.
Es gab keine ordentlihen Gotte3häuſer, es fehlte auc< den farbigen Miſſionaren an Geld, ſic< einen Chorro> zu kaufen. Die Leute waren den Chorro> niht gewohnt uſw. Doch iſt e3 jekt in allen dieſen Punkten ander3 geworden, und es liegt kein Grund vor, we3halb ein Paſtor im Gotte3dienſt nicht einen Chorro> tragen ſollte. BiSher mußten in unſern Sonntagsſchulen die Scullehrer die Bibelklaſſen leiten. Das war wohl ganz gut, aber ſollten nicht die Lehrer bei der Sonntagsſc<ule andere Verwendung finden? E3 wurde beſ<loſſen, tüchtige, erfenntniSreiche Laien für dieſe Arbeit zu erziehen, die fähig ſind, ſelbſt die Bibelklaſſen Erwachſener zu leiten. Dies ſoll aber vorſichtig und weiſe eingeleitet werden. Die Paſtoralkonferenz ſc<loß mit der feierlichen Loſung: „Wir wollen allezeit und mit aller Kraft in der Arbeit unſer HErrn vorangehen!“
I. T. M.
Miſſionar
Peter
R. Hunt.
In dieſem Bilde führen wir unſern Leſern Miſſionar Peter N. Hunt vor, der dies Jahr da3 theologiſ<e Studium in unſerm Immanuel Lutheran Col-
lege zu Greensboro, N. C., beendet hat.
P. P. N. Hunt.
Für unſere neuen Arbeiter wollen wir fleißig Fürbitte vor Gott einlegen. Die Arbeit iſt in der
Tat ſchwer, unſere Arbeiter ſind no<h unerfahren im Dienſt, und der Teufel verſucht ſie auf alle Weiſe von
133
ihrem herrlichen Beruf zu trennen. Selbſt wir älteren Paſtoren, die wir ſ<on manhen Kampf gekämpft haben, müſſen dies no< tagtägli< erfahren. Und wir, die wir no< Deutſc< reden und leſen, haben den großen Vorteil, daß wir in den beſten theologiſchen Büchern un3 herrlichen Rat holen können. Die Hilf3mittel aber, die für Paſtoren ſo großen Wert haben, fehlen unſern jungen farbigen Predigern zumeiſt ganz. So iſt ihre Arbeit doppelt ſhwer. Dazu ſind aud) die Verhältniſſe auf dem Gebiet unſerer Miſſion bedeutend ſ<werer. Oft ſind ſie geradezu entmutigend. Kurz, unſere Arbeit in der Negermiſſion iſt keine leichte. Beten wir daher für unſere Arbeiter in Chriſti Weinberg! I. T. M.
Ferien-Bibelſchulen. In ſeinem feinen Lastern Field Bulletin, da3 er mit großer Treue und vielem Fleiß monatlich herausgibt, ſchreibt Superintendent Gehrke: „Alle Glieder unſerer Concordia-Konferenz haben im Sommer ſogenannte Ferien-Bibelſchulen (vacation BibleSchools) gehalten. Außer den ſchon früher genannten ſind dieſen Sommer auf den folgenden Miſſion3poſten ſolhe Schulen eingerichtet worden: Boſtian Cro33 Road3, Catawba, Charlotte, Concord, Dry3 Sc<oolhouſe, Gold Hill, Mount Pleaſant, New Bern, Salisbury, Southern Pines, Spartanburg und Winſton-Salem. Alle dieſe Schulen ſind von dem Superintendenten beſucht worden, und immer wieder wurden Winke gegeben, wie dieſe Shulen am beſten für die eigentlihe Miſſion benußt werden können. Das Gute an den Sommerſ<hulen iſt, daß wir da Kinder befommen, die während de38 Schuljahres nicht kommen können. Aud) iſt der ganze Unterricht ſo eingerichtet, daß darin der Katechi5mu3 und die <riſtliche Lehre zu ihrem Rechte kommt. Superintendent Gehrke ſc<hreibt ferner, daß jekt unſere Miſſionare ſich ſehr um ihre weggezogenen und wegziehenden Glieder bekümmern. Dieſe werden dem Superintendenten gemeldet, der ihnen dann ſchreibt und ſie an die ihnen am nächſten wohnenden Paſtoren der Synodalkonferenz weiſt. So konnte ſich Miſſionar Trumpoldt in Philadelphia, Pa., mehrerer Familien annehmen, die nac New Zerſey verzogen ſind. Miſſionar Hill in Yonker3, N. Y., beju<hte mehrere. Familien, die na New York gezogen ſind. Etwa fünfundzwanzig Glieder haben ſich in Waſhington, D. C., niedergelaſſen und werden von Miſſionar Schli<hting in Baltimore bedient. Dieſe Arbeit iſt daher ſehr nötig. Z.T.M.
Die Wiſſions-Taube. mr
134
TREASURER'S
for
Colored
REPORT,
July
MissSions
wm
Board
to June
1, 1930,
1931
30,
A Bal
Jus
Asset 1. Accounts 2. Accounts 3. Accounts LOS
.
1.1930
*,
Devits
i
3 1,035.00
O0 000ETESSSEDOS ES 000 0n 00.0008
8
1,615.16
837.09| 150.22
8
1,019.50||
31,106.83
134,807.17|
146,943.41
6. Alabama Book Account.............-.-. 7. Automobile Advances ..........»-»---
39.55 2,045.84
178.65 2,675.47
152.91 2,884.48
5. Accounts Receivable --Wisconsin Synod ||
15,890.33
8. Building Fund (see CandD)......... 6 IETI 5988358 3000000000 09030330
Book
...............--.u.....
Liability 14. Acerued
...........-----
..................
........--.---------.
Debentures Payable ...........-.....Endowments and Legacies.........-..-.-. Insurance Reserve ...............--.+ Mission Fund Regerve........-..-..--Mission Fund (see B)............---Notes Payable ...........-......-+.EN SN AMemOTig MTI TSTSES 081010 10927080: 0707 s Sundry Accounts ..................-.-
24. Cash:
* Bank Balance;
1. Administration
Secretary
July 1,1929,
June 30.1930
........... S8
....-...-.... SIE
1,560.00 7,756.65
200.00 1,146.20
385.42 967.53
1,374.58 7,935.32
1,007.00
5,293.56
442.82
442.82
------|3140,164.70 3
5,866.52
134.07
97,100.00 19,985.18 4,684.47 5,000.00 4,767.00 1,530.00 1,360.98
-“--------|
6,902.67 184,801.45|
2,496.64
467.57
July [7 1930,
8
13. Students' Support
.........
Interest Paid ............15. AMisgionstaube ............ 16. Pioneer ......... uu uch
17. Ebenezer, Greengsboro, N.C.. Donation.....
1,250.00
244.12
406.21 1,299.29 1,600.23
7,500.00
19. Springfield --- Remodeling.. .
€
3
600.00||
1,250.00 184,801.45 1,610.00 6,639.28
6.07
7,179.31
97,700.00 13,082.51 5,934.47 5,000.00 6,377.00 1,790.16
8424,863.97
137,069.52
**53,009.92
Fund B
d
Credits
July 1,1929,
t
July 1,1930,
June 30, 1930
June 80,1931 S 183,682.89
...........
126,132.10
130,781.31
25. Slovak Synod ...........-.26. Wisconsin Synod .........-. 27. Interest .................-. 28. Other Sources ............
875.00 26,322.88 1,204.80 2,345.31
27,293.14 2,689.01 2,106.60
S8133,799.43 41,372.38
........
35428,446.16|
6.07||
1,446.86
23. Missouri
2 11. Total Cost of Afisgions.. ...3129,596.48 Colleges .................. 42,246.87
20. Total Debits
3140,079.44
......-..-. 5 14,144.65
519.00 3,547.18 102,588.10 3,837.68 10,382.55 6,478.07
Land
6,300.56
21. Misgion-stations
236.96
1,044.55 2,457.06 95,927.26 4,166.04 11,146.48 7,758.71
18. Bodum
367.84
2,511.13*
OERCNUUN 12:0 /e7e eos 0 e s Es Bes ... Ch LETDTSCK 500029880 000000290 7. Salaries ............ .„.„.... 8. Sundries ........-.. „...... 9. Traveling Expenses ....... 10. Superintendents ...........
Regerve
1,530.00 6,210.10
140,736.97 ---------||
June 30,1931 2,448.76
“144.
43.75
* 8572.27
2,882.17
“12.
65.29 1,836.83
70,418.02 23,000.00
.......
4. Insurance
13,608.16
19,282.11 20,000.00
** Overdraft...
B
R
Debits 3. Executive
830,415.48||
55,003.38
Mission
2. Equipment
1,500.00
18,970.59
Accounts -- Credit
Liabilities
15. African MiSsSiONnS
16. 17. 18. 19. 20. 21. ZE 23.
'»
30, 1931
852.59 150.22
34,696.75 43,000.00
411.59
Petty Cash Advances ..........--».-.St. Louis Rezgidence .................-.
13. Springfield --Repairs
28,133.31|
8
115.16
Synod
11. 12.
TG
Accounts -- Debit
Receivable-- Stations. .......|| Receivable-- Libraries....... Receivable -- Ebenezer,Greens-
4. Accounts Receivable-- Missouri
10. Jubilee
Bal
Oredite
1,250.00
22. Colleges
24. Norwegian
..........»----.-Synod
Synod
.........
11,463.69 404.77
- T777.57
470.93
141.52
126.00 1,528.66 1,529.38 88.52
6,215.56
(see A-20) - »..3182,893.20 zzg
8184,801.45
29. Total
Credits
(sece A-20) ...3182,893.20 ===
3184,801.45 ===
!
Die Building July
Fund
1, 1930, to June 30,
Cc 38
3. Alabama School Equipment AB Bas iF A R IERT INGE 200 00378 5. Birmingham, Ala. ......... 6. Buena Vista, Ala. ......... 7. Building Fund-- General... SSCamden/ AlL EIT ee eee 9. Concord, N.C. ..........-.-. 10. Debentures-- Interest Paid
13.
High
N.C.
15. Luther 16.
Preparatory
New
New
Orleans,
Bern,
N.C.
118.94
College .......
14,336.55
.......
2,962.01
School,
La.
Total
of our notes were gold in the coursze of the year in order
319.30 1,500.00 133.45 2.27 12,163.65 2,000.00
to round out the 1939 maturities. No more notes will be Sold as long as the prezent low rate of interest prevails in the money market.
5. The
118.94
2,038.43
......-.---
17. New Orleans, La.-- BethleNEM ENNS EIT Ee SEES o R wlD7 Dr ST 185 0aklandR CRE SSITEE RS NSESieEs 19. Pengacola, Fla. ........... 20. Philadelphia, Pa. ......... 21. Vredenburgh, Ala. ......... 22.
335.05
12.14
........-.
14. Immanuel Lutheran -- Rehabilitation
2.50
20.00 3,123.99 4,853.89
N. C. -- Grace ............-.-
Point,
523.45
11,723.69
11. Debentures--Other Expenses Greensboro, Memorial
Credits
3
(Sce A-8)...........
106.00
308.00 3,316.53 798.00 8,949.87 1,582.84
58.00 150.00 1,198.00 1,530.00
355,003.38
319,282.11
Analysis of Building Fund Balance Debits 1. Alabama RIS
D Luther
College,
85.6 65829200 9005000
8 1,387.45
4. Camden, Ala. .........-.-.5. Concord, N.C. ...........-
20.00 3,123.99
2. Alabama 3. Building
School Equipment Fund-- General...
335.05 56,300.69
6. Immanuel Lutheran College, Greensboro -- RehabilitaDD. 39580895000000038.000 7. Pengacola,
Fla.
14. Spartanburg,
S.C.
.....-.-.-.
15. Deficit, June 30, 1931 1. Your
foregoing
Treasurer
report
16,795.58 798.00
878,760.76
51,500.00 2,759.40 1,500.00 106.00 558.15 847.71
8,342.74
(sce A-8)......
870,418.02
takes
pleasure
the
in gsubmitting
financial
your Board for the fiscal year 1930-31
transactions
and
Showing
the
of
the
condition of your accounts on the closing date, June 30, 1931. The report follows the form used in recent years,
80 that it readily lends itgelf to comparison. 2. Exhibit
A
reflects,
in condensed
form,
your
entire
figcal buginess for the year, giving the opening balances, receipts,
3.
greatly
disbursements,
Line
9 indicates
reduced:
This
and
closing
was
necessary
that
our
balances.
investments for
have
two
been
reasons.
In the first place, we had substantial sums of money on hand a ycar ago from the sale of debentures. These moneys
had
been
invested
operations
of the JMission Fund
are
that the net operating cost is billed, prorated, to the Mis-
Souri
and
Wisconsin
sSynods
monthly.
This
arrangement
is posSible Since both synods operate on a budget plan.
has the effect at all times.
of keeping
your
Mission
Fund
It
in balance
7. On Exhibit C are recorded all receipts and disburze-
ments during the fiscal year for building purposes. It will be noted that the disbursements exceeded the receipts by
more
than
835,000,
which
excessive
expenditure
is
re-
ſleeted on Exhibit A, Line 8. There it will be noted that the debit balance in the Building Fund was increased to 370,000 in the course of the year. This debit balance will automatically be liquidated as the outstanding debentures are retired. 8. A compozition of the Building Fund accounts is Shown on Exhibit D. An item listed in this group, either debit or eredit, evidences the fact that the respective building operation has either not been carried out or is now AU FPL CCH:
1,071.48 ------
reflecting
financial
reflected on Exhibit B. We again show the various items of cost and the different Sources of income for two years ior comparative purposes. The cost of “rents," “sundries," and “traveling expenses" were reduced last year. The reduction in rent is attributable almost entirely to a number of new buildings that have been acquired. The inerease in “salaries" is largely due to a greater number of workers. 6. By comparing Line 20 with Line 29 on Exhibit B, it will be noted that the Mission Fund receipts are exactly equal to the disbursements. This is explained by the fact
Respectfully Submitted by THE0. W. ECKHART, TreaSurer. =-------------IDpom----
......-..-..
Credits STBagifrA la PTN 720a0270707270 1005 9. Camden, Ala. ............. 10. Maplesyville, Ala. ..... DNEPE200s 11. New Bern, N.C. .......-... 12. Pine Hill, Ala.-- Teacherage 13. Rock West, Ala. .....-..--
135
and Legacies" to the “Building Fund." This amount included thirteen Separate and distincet bequests, all of which were received for the Support of Colored Missions. This transfer reduced the amount of investments required to offset our trust funds. 4. On Line 16 we 8how that the debentures account was quite inactive during the year. Only S600 par value
1931
1ebits
1. Ackerville, Ala.-- Chapel... 2. Alabama Luther College. ...
12.
Miſjſions-Taube.
at the
beginning
of the
Sscal
Then, also, we ear and were subsequently liquidated. ave transferred the sum of 86,902.67 from “Endowments
Unſer Schatzmeiſter, Herr Theodor
E>&>hart.
Gewiß werden ſich die Leſer der „Miſſion5taube“ freuen, einmal aud) das Bild unſer3 verehrten S<haßzmeiſter3, des Herrn Theodor EXhart, zu ſehen. Wa3 für eine vortreffliche Stüße unſere Miſſion an dieſem au3sgezeihneten Redcenmeiſter hat, kann nur der wiſſen, der mit ihm zuſammengearbeitet hat. Für ſeine uneigennüßigen Dienſte zum Wohl unſerer Miſſion erhält Herr Ed>hart keine Vergütung. Er tut die ganze Arbeit aus Liebe zur guten Sache. Theodor
E>&hart.
Die
136
=== Mitteilungen
WHliſſtons-Taube.
Aus weiteren Kreiſen.
aus unſerer Heidenmiſſion in China.
Den neueſten Nadhri<hten aus China zufolge genießen alle Stationen, auf denen wir arbeiten, gegenwärtig guten Frieden. Somit können unſere lieben Miſſionare ihre herrliche Arbeit ungeſtört verrichten. In Shihnan wurden am Palmſonntag zwei Mäddjen und vierzehn Knaben konfirmiert. Zu Oſtern konnten ſieben Erwa<hſene und zwölf Kinder verſ<hiedenen Alter3 getauft werden und am Sonntag dana<h ein Kind. j Dur einige Neuaufnahmen, die dur< den Krieg und die Teurung nötig gemacht wurden, beherbergt unſer Waiſenhaus zu Shihnan jetzt fünfundſechzig Kinder, unter denen elf blinde Knaben, drei blinde Mädchen und drei Taubſtumme ſind. Dieſe große Zahl iſt nur notdürftig untergebrac<t. Eigene Gebäude für die Miſſion beſizt unſere Synode in Shihnan nicht. Für alles muß teure Miete bezahlt werden mit Au35nahme für die zwei Wohnungen der Miſſionare. Daß bei dem Mangel an geeigneten Räumlickeiten dieſe große Zahl von Kindern nur ſ<wer zu erziehen iſt, liegt auf der Hand. Wir hoffen, no<h in dieſem Jahre durd) die Liebe unſerer Chriſten Abhilfe ſchaffen zu können. Unſere driſtlihen Schulen dürfen überall einen guten Beſud) verzeihnen. In Shihnan, Shaſi und Hankow iſt der Zuwads3 ein ganz bedeutender geweſen. Zn Shaſi hat Miſſionar E. C. Zimmermann zwei neue Schulen in entlegenen Stadtteilen eröffnen können, die ſofort einen guten Beſu) zu verzeichnen hatten. Im ganzen beläuft ſich die Schülerzahl in Shaſi auf 141. Natürlich wird auc in den neuen Sculen regelmäßig Gotte3dienſt abgehalten. Auch in benachbarte Städte hofft Miſſionar Zimmermann mit dem Worte Gotte3 vordringen zu können. In Shaſi beſißen wir zwar eine geeignete Wohnung für den Miſſionar, doh ſind alle andern Gebäude gemietet. Von Jd<hang au3 unternahmen die Miſſionare
E. H. Thode und E.N. Selt eine Reiſe nac) Wanhſien
und Kweifu, um unſern dortigen Chriſten, die no<h immer keinen anſäſſigen Miſſionar haben, mit Wort
und Sakrament zu dienen.
Sie hatten in Wanhſien
einen guten Kir<henbeſud), gegen a<tzig Zuhörer. Das heilige Abendmahl wurde gefeiert, und drei Kinder
und drei Erwachſene empfingen die heilige Taufe. In Kweifu iſt die Zahl unſerer Chriſten bedeutend kleiner als in Wanhſien; do< haben ſie ſi treu zum Wort
gehalten. Die Kommiſſion für Heidenmiſſion hofft, in dieſem Herbſt einen eigenen Miſſionar für dieſe beiden Städte zu berufen. Sowohl Wanhſien wie Kweifu ſind große ummauerte Städte, in denen un3 der HErr eine weite Türe aufgetan hat. Überaus günſtige Nachrichten kommen aus Hanfow, wo die Geſamtſchülerzahl in den Miſſions8ſ<hulen ſich auf 530 beläuft, eine größere Zahl, als wir ſie dort ſeit Jahren gehabt haben. Unſer theologiſ<es Concordia-Seminar in jener Stadt wird von fünfundzwanzig Studierenden beſucht. Sorgfältige Erhebungen unſerer Miſſionare berechtigen zu dem Schluß, daß die Landesregierung der Vorbildung von MiſſionZarbeitern nicht feindlich) gegenüberſteht. Wenigſten3 hat ſie andere ähnliche Anſtalten bis jetzt unbehelligt gelaſſen. Wir planen darum ernſtlid), endlich an die Aufführung eines ſehr notwendigen, immerhin beſcheidenen Gebäudes zu gehen. Zwei unſerer Miſſion3geſchwiſter, die bisher nebeneinander gearbeitet haben, ſind nun eins geworden, in innigere Beziehung zueinander zu treten und im Vertrauen auf Gottes Segen in Zukunft miteinander ihre liebe Miſſion3Zarbeit zu verrichten, nämlich Miſſionar A. H. Gebhardt und Frl. Marie Ölſchläger. Beide ſind bereits in ihrem zweiten Termin in China. ZJhre Station iſt Shihnan. Frl. Ölſchläger iſt eine ausgebildete Krankenwärterin und hat neben ihrem Krankendienſte dem Waiſenhauſe vorgeſtanden. Die Trauung ſoll Ende Juni ſtattfinden. Wir ſind überzeugt, daß viele Miſſionsfreunde den lieben Gott bitten werden, dem neuen Ehepaare aud in Zukunft mit ſeiner Güte nahe zu ſein. Und der Miſſion kann die Verbindung dieſer erprobten Miſſionare nur zu reichem Segen gedeihen. Friedr.
Brand.
Wir Chriſten treiben Miſſion. Was verſtehen wir unter Miſſion? Unter Miſſion verſtehen wir die Ausbreitung de38 Evangelium3 in der Welt und da3 Bringen der Menſchen zum Glauben an den HErrn ZEſum Chriſtum. Dem Befehl Chriſti gemäß ſollen wir das Wort Gotte38 den Menſc<en bringen, damit ſie durch das Geſetz zur Erkenntni3 deſſen gebracht werden, daß ſie von Natur arme, verlorne und verdammte Sünder ſind, und dur<h da3 teure Evange-
lium
JEſum
als ihren
Heiland
erkennen,
an ihn
glauben und durd) den Glauben an ihn ſelig werden. .
(Dir. W. C. Kohn.)
Die
Miſſions-Taube.
Ein kurzes Stü> Geſchichte aus der lutheriſchen
Judenmiſſion hierzulande.
Vor aht Jahren ſtarb in Pitt5burgh, Pa., ein lutheriſcher Miſſionar, deſſen treues Wirken unter den Juden mit ſchönem Erfolg gekrönt war. Ein kurze3 Kapitel aus ſeinem Leben dürfte auch un3 zu größerem Intereſſe für die Judenmiſſion reizen. Es iſt ja wahr, die Judenmiſſion iſt eine überaus ſchwierige und, menſ<li< geredet, eine hö<hſt fruchtloſe Arbeit. Und do<h, Gott hat aud unter dem verſto>ten Judenvolk ſeine Auserwählten, und er will, daß wir ſie dur< die Predigt des Evangeliums3 einbringen in ſein Gnadenreid).
Miſſionar unſer
Miſſionar
unter
N. Friedmann, den Juden
in New
York.
Wir geben eine kurze Leben3beſhreibung wieder, wie ſie der „Lutheriſche Herold“ bringt, nur daß wir einige für uns unwichtige Säte auslaſſen. Wir leſen: „Einer von dieſen [nämlich den erfolgreichen Judenmiſſionaren] war der Miſſionar John Legum, deſſen Gedächtnis wir hier einige Zeilen widmen mödten. Veranlaſſung dazu gibt uns die Einweihung des “John Legum Memorial? in BPBittsburgh, Pa., am 17. April. ES iſt kein marmornes Denkmal über ſeinem Grabe, kein Reliquienſchrein, aud) keine prätige Kathedrale, ſondern nur ein beſcheidenes Haus in beſcheidenſter Umgebung mit einem Leſezimmer, einer kleinen Kapelle, einer Amtsſtube und Wohnung für Es hat nur' den Miſſionar und ſeine Familie.
.815,000
gefoſtet, und do) bedeutet die Erwerbung
dieſes Gebäudes einen Höhepunkt -in der Geſchichte der lutheriſchen Judenmiſſion3arbeit von Pitt3burgh,
137
und das Einweihungsfeſt war ein Freudentag für alle, die J5rael liebhaben in dieſer Stadt. Paſtor Paul ZJ. Morent, der Leiter der lutheriſ<en Judenmiſſion in Philadelphia, war der Feſtprediger de3 Tage3. „Wer war John Legum, zu deſſen Gedächtnis dieſes MiſſionShaus geſtiftet und nach dem e3 benannt iſt? „Er wurde am 23. Februar 1861 in Haſenput, Lettland, als Sohn ſtrenggläubiger jüdiſcher Eltern geboren. In Deutſchland beſuchte er das Gymnaſium und ſeßte dann an der Univerſität von König3berg ſeine Studien fort. Da ſeine nac Gott hungernde Seele in dem toten Formalismu3 de3 orthodoxen Judentums keine Befriedigung finden konnte, wandte er ſic) dem Reformjudentum zu, beſuchte ſogar eine Zeitlang ein Rabbinerſeminar dieſer Richtung. Aber aud) da3 Reformjudentum mit ſeiner kritiſchen, rationaliſierenden Theologie konnte das Verlangen ſeiner Seele nicht ſtillen. Er ſehnte ſich und ſuchte weiter nad) dem lebendigen Gott und einem lebendigen Glauben. Jn Berlin trat er in Beziehung zu <riſtlihen Führern, beſonder5 zu dem Hofprediger Dr. Paulus Caſſell, einem bekehrten Juden, der großen Eindru> auf ihn machte. Nicht lange dana< ließ er ſich in Paris, und zwar in der deutſ<hen lutheriſchen Kirche daſelbſt, taufen. Er hat es nie vergeſſen, was er unſerer Kirc<he verdankte, und hat bi3 an ſein LebensSende den deutſ<hen Lutheranern auch hierzulande ein dankbares Herz und treue Liebe bewahrt. „Nachdem John Legum in Chriſto den Brunnen des lebendigen Waſſer3 gefunden und darau3 den Durſt ſeiner Seele geſtillt hatte, war e3 ſein Bemühen, aud) ſeine Brüder nac< dem Fleiſch an dieſem unausſprechlichen Segen teilnehmen zu laſſen. Auch an ihm erfüllte ſich das Wort: „Gerettetſein gibt Retterſinn.“ Darum begab er ſid) na<h Amerika, dem Hauptziel der jüdiſchen Auswanderung, um hier die frohe Botſchaft von Chriſto unter ſeinen zahlreichen Volk3genoſſen zu verbreiten. Er beſuchte unſer lutheriſches Seminar in Chicago und begab ſich dann nach Vollendung ſeines theologiſhen Studiums (1905) nad) Pitt5burgh, wo er als Pionier die Judenmiſſion unſerer Kir<he in Angriff nahm. E35 war von Anfang an ein Glauben38werk und eine Saat auf Hoffnung. „3n einem der armſeligſten Stadtdiſtrikte von Pitt3burgh mietete er einen elenden Laden, um da mit ſeinen Volk8genoſſen zuſammenzukommen und mit ihnen von dem einzigen Heiland und Erlöſer aller Menſc<en zu reden. Von der. Kirhe nur ſchwach
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138
Die Wiſſions-Taube.
unterſtüßt, mußte er ſid) und ſeine Miſſion aufs dürftigſte dur<ſ<lagen. In den ſiebzehn Jahren ſeiner Tätigkeit in PittSburgh ſah er ſic) zwölfmal gezwungen, ſein Quartier zu wechſeln. Er ſelbſt beſchreibt einmal ſein derzeitiges MiſſionShaus mit den folgenden Worten: „Der beſte Teil des Gebäudes iſt das große Fenſter na<h der Straße hin mit der in auffälligen Farben gemalten Inſchrift in engliſcher und yiddiſcher Sprache: „Chriſtu8miſſion, ein Verſammlung3hau3s zum Leſen und zum Studium für Zudendriſten und für ihre Freunde.“ Die Kellertür iſt zerbrohen und ſteht offen für alles, was hineinkommt oder -fällt, es ſei leblos oder lebendig, die Bälle, mit denen die Kinder auf der Straße ſpielen, oder auh die Kinder ſelbſt, wenn ſie ſich nicht vorſehen. Man kann eben einen jüdiſchen HausSbeſiter nicht bewegen, verſprochene Reparaturen aud) wirklich zu machen. Eine3 Tage3 ſagte mein HaudSherr: „Herr Legum, wenn ich dieSmal mein Verſprechen nicht halte, mögen Sie mich einen Lügner nennen.“ Natürlich hielt er ſein Verſprechen nicht, aber wa3 hätte es genüßt, ihn einen Lügner zu ſchimpfen? Er würde ſic) gar nicht beleidigt gefühlt haben; hödſtens hätte er mich für einen Narren gehalten, daß ich ſeinen Worten glaubte. Außer dem Ladenfenſter hat da3 Zimmer kein Licht von außen und iſt ganz auf elektriſche oder Ga3beleu<htung angewieſen. Die Dede iſt ſjhmußtig, und die Tapeten haben ſich von den feuchten Wänden lo3gelöſt.“ „Mande hätten unter dieſen Umſtänden den Mut verloren, niht aber Legum. Nicht das Haus, ſondern er ſelbſt mit ſeiner brennenden Liebe zu JEſu und zu ſeinen Brüdern war der Magnet, der die nach Wahrheit und Frieden hungernden und dürſtenden Seelen anzog, und ſeine Arbeit, ſein treues Werben, iſt auch nicht vergeblich geweſen. An 200 wurden zu Chriſto geführt, ungefähr fünfzig von ihnen wurden nod) zu ſeinen Lebzeiten von ihm ſelbſt oder von andern getauft, darunter aud) ſol<he, die, wie Paſtor Morent in Philadelphia, die frohe Botſchaft weitertragen. Unberechenbar aber iſt der Einfluß, der von dieſer <hriſtusgläubigen Perſönlichkeit au3gegangen iſt. Was er im ſtillen gewirkt hat, wird ' „ erjt die Ewigkeit offenbaren. Auch von ihm mag * das Wort gelten: „Wer an mid) glaubet, von de3 Leibe werden Ströme de3 lebendigen Waſſer3 fließen“,
Joh. 7, 38.
„Am 22. Zuli 1923 iſt Paſtor John Legum zu ſeiner Ruhe eingegangen. Al3 er aus dieſem Leben ſchied, ließ er keine ſic<tbaren Reſultate ſeiner raſt-
Jun
loſen und geſegneten Arbeit zurü&t. Nach den Maßſtäben, wie ſie die Welt anlegt, war er alſo nicht befonder3 erfolgreich geweſen. Er war kein Streber.
Aller Ehrgeiz lag ihm fern. Er wollte nicht ſich einen Namen maden, ſondern nur den Namen verherrlichen, der über alle Namen iſt. Er hinterließ keine organiſierte Gemeinde, kein geweihte Gotte3haus, kein literariſches Werk, begreiflicherweiſe aud) kein perſönliches Vermögen; aber eins hat er hinterlaſſen, zvas mehr iſt als äußere Erfolge: ein dankbares Gedähtnis, eine treue Liebe in den Herzen aller, die ihn näher kannten, eine Dankbarkeit und eine Liebe, die ſich tätig und lebendig erweiſt no<4 über35 Grab hinaus. „Al3 ein Zeugnis, als ein Denkmal dieſer Dankbarkeit und Liebe ſteht heute das MiſſionöShaus an
der Haysſtraße in Pittsburgh. Mödte e3 vielen eine Stätte des Segen3 werden und alle, die vorübergehen, daran erinnern: E35 gibt auch heute no<h Zuden, auf die ſich das Wort JEſu an Nathanael anwenden läßt: „Siehe da, ein re<hter Jöraelit, in dem kein Falſch iſt“, Juden, denen die Verheißung des HErrn an Abraham gilt: „J< will did) ſegnen und ſollſt ein Segen ſein.““ I. T. M.
.
.
--------Pouüal
Hört eine Kir<he auf zu ſtreiten, ſo kann ſie nicht mehr eine Kirhe bleiben. Denn wie die Frühlingsſonne mit den grünenden Saaten aud da3 Ungeziefer au3 dem Winterſc<lafe hervorlo>t, ſo erwacht bei der * geſegneten Predigt de3 Worte3 Gotte3 aud immer
der Satan, der zwiſchen den Weizen ſein Unkraut zu.
ſäen und denſelben dadur< zu erſtien droht.
(D. C. F. W. Walther.) iv
Die Miſſions-Taube.
-==) Zur Miſſionschronik. Unſern lieben Leſern herzlichen Dank!
Unſer lieber
Schaßmeiſter, Herr Theo. EXhart, meldet, daß eine ganz
beträchtliche Summe zur Unterſtüzung der „Miſſion3taube“ eingelaufen iſt. E35 wurde bei der Einſendung
von
Geldern
auc
gerne geleſen wird
bemerkt,
und
ſorgfältig aufbewahren.
wir den wir für reichlich gen, das
daß
die
„Miſſionstaube“
daß viele Leſer ihre Nummern
Für ihre Freundlichkeit ſagen
lieben Freunden unſern innigen Dank. Wa3 ſeine Miſſion tun, wird Gott einſt aus Gnaden belohnen. DaS ſoll un3 immer wieder ermutiliebe Heilandswerk gerne zu treiben.
Fünfzig neuc Leſer der „Miſſionstaube“. Ein Glied unſerer hieſigen Bethlehems8gemeinde hat in etwa zwei Wochen troß der großen Hißze fünfzig neue Leſer für die „MiſſionsStaube“ gewonnen. Al3 wir ihm eine Nummer zeigten, bemerkte ex: „Das Blatt kenne ich gar nicht.“ Er nahm die Nummer nah Hauſe, kam wieder und ſagte: „J< habe das Blatt zu den Nachbarn ge-
nommen,
und
da haben
gleich drei das Blatt beſtellt.
Id werde vielleicht noh zu andern gehen.“ Bald kam er wieder und ſagte, er habe ein Dußend Leſer. Nun beſuchte er alle ſeine Freunde, und ſiehe da, mit fünfzig Beſtellungen kam er zurü>. „J< könnte noch mehr bekommen“, ſagte er, „aber die Hiklze iſt ſo groß, und die alten Beine wollen nicht mehr.“ Dem teuren Bruder,
Emil Junghans, der ſeiner lieben Bethlehems8gemeinde ſchon ſo manchen guten Dienſt geleiſtet hat, ſagen wir unſern herzlichen Dank. Unſere fünfzig neuen Leſer aber heißen wir alle herzlich willkommen. Möge ihnen die liebe „Miſſionstaube“ für Herz und Seele viel Segen bringen! Zur. Erklärung. In der Julinummer bradten wir einen Bericht, der von einem großen Miſſions8gebiet in Indien erzählt. Der amtliche Beſucher erklärte, wenn er 3125 hätte, ſo würde er ſie zur Ausſendung einhei-
miſcher Paſtoren dorthin hergeben. Daraufhin hat gleich ein lieber Miſſionsfreund, der die „Miſſion3taube“ ſchon lange lieſt, 8100 für dieſen Zwe gegeben; ein anderer erbat ſich weitere Auskunft, weil auch er gerne für die gute Sache eine Gabe opfern möchte. Nun verhält ſi< die Sache ſo. Dex Beridterſtatter iſt ein Methodiſt, und da3 Gebiet gehört nah der vereinbarten Einteilung der Miſſion3gebiete den Methodiſten. Wir können daher dort nicht eintreten, wollen es auch nicht tun. Doc maden wir auf unſern eigenen Gebieten ähnliche Erfahrungen. Ganze Dörfer und Städte kommen zu un3 und bitten un3: „Kommt herüber und helft un31“ Wir können da3 nicht, weil wir Baſtoren haben. Nun wollen wir aber
nicht genug in Zukunft
immer mehr eingeborne Paſtoren und Prediger au3bilden, damit wir um ſo mehr unſere Miſſionspflicht erfüllen können. Wir haben mit den Gliedern der Heidenmiſſionskommiſſion geredet, und dieſe haben uns geraten, ſol<he Gelder für einen Fond3 zu verwenden,
==-
deſſen Intereſſen für die Ausbildung indiſcher Prediger verwendet werden können. Wer darum etwa3 Beſon-
deres für Indien tun mödte, da die Not ſo groß iſt, ſIchide das Geld ein al3 eine Extragabe (extra budget)
zur Ausbildung einheimiſcher Miſſionare. Wie da3 gemacht werden kann, ſo daß die Gemeinde dafür Kredit bekommt, berate man am beſten mit dem Paſtor. Gott mache uns willig, ab und zu eine beſondere Gabe für die Miſſion zu geben! Geradeſo haben wir unſer Bergheim in Jndien bekommen. Wir gratulieren. Jm Juni hat ſich Miſſionar C. J. Malloy verheiratet. Jn demſelben Monat iſt auch Lehrer John McDowell, der nächſtes Jahr in Concord, N. C., unterrichten wird, in den Stand der heiligen Che getreten. Den jungen Paaren wünſchen wir Gottes reichen Segen im Eheſtand. Kandidat Winſton Pledger. Am 7. Juni wurde Kandidat W. Pledger in der Gemeinde in Southern Pines eingeführt. Prof.F. Berg predigte bei der Feier
über 1Ror. 4,1. Möge. Gott die Arbeit de3 Miſſionar5 zu ſeines Namens Ehre ſegnen! Fünf Waiſenkinder.
neuen
In New Bern, N. C., hat uns
Gott vor einigen Jahren fünf Negerkinder in den Schoß gelegt. BiSher hat ſich die Kommiſſion ihrer angenommen und ſie durc< eine driſtlihe Familie verſorgt. Nun ſuc<hen wir unter unſern Negerdriſten für die
Waiſenkinder Unterkunft. Die Kinder heißen: Paul (fünfzehn Jahre alt), Mary (dreizehn), Robert (elf), Adel (ein Knabe, neun), Haskew (ſieben). „Wer ein
ſolche3 Kind aufnimmt in mid) auf“, hat der Heiland Kurze Nachrichten aus berichtet P. O. F. J. Rau „Drei
Erwadſene
meinem Namen, der nimmt geſagt. Cincinnati. Aus Cincinnati an Superintendent Gehrke:
konfirmiert,
fünfzehn
getauft,
alles
Kinder au3 der Schule und Sonntag3sſ<hule. Zwei Kinder können bald fonfirmierxt werden. Ungefähr fünfzehn Konfirmanden ſind zu erwarten. Jeden DienSstag
arbeite ich drei Stunden im hieſigen General Hospital; die dort aufgefundenen Leute, die willig ſind, Gottes Wort zu hören, werden dann von meinen farbigen Glie-
dern beſucht. Dadurd) wird da3 Zutrauen zu unſerer Miſſion bei den Patienten gehoben; denn die Glieder reden
oft ein gute3
Wort,
da3
eine gute
Statt
findet.
Die Glieder fahre ih zumeiſt ſelbſt in meinem Auto zum Hoſpital.“ Das ſind feine Nachrichten. Miſſionar Nau ſ<hläft auf ſeinem Poſten nicht, ſondern bewährt ſich als guter und treuer Arbeiter. Sparen. Unſere Superintendenten ſind damit beſchäftigt, die Frage zu beraten, wie bei der jezigen Notlage in unſerer Negermiſſion Geld geſpart werden kann. Wir wollen unſere Arbeit nicht einſchränken, doh ſoll ganz beſonder3 ernſtlich darauf geſehen werden, daß kein Cent unnötigerweiſe verausgabt wird.
WMiſſions-Taube.
Die
140 Wenn
tagsſ<hule
ſ<hrieben.
und
104.
wurden
man
in
Der
aus8merzt.
In
St. Louis
waren
der St. Philip's-Sonn-
Durdſd<nitt5beſuch
Die
geſtrichen,
Liſte
wurde
Saumſelige
144
war
revidiert, wurden
viele Namen
ſeminar in St. Louis in der wichtigen Regierungsſtadt Waſhington Hausbeſuche gemacht. In dieſer Arbeit
zwiſchen
ermahnt,
88
und
muntert. Jeßkt ſind 117 eingeſ<hrieben, aber der Durchſhnitt5beſud) beläuft ſich auf 116. Früher nahm die Sonntag3ſ<hule 811.50 monatlich ein; jezt belaufen
ſich die monatlichen Beiträge auf 822.42. Superintendent
Gehrk&:
Dazu
“Strange,
but
be-
true.
Schließlich iſt dies aber nicht gar ſo ſonderlich; wo Kirchenzu<ht zu Recht beſteht, da bleibt das <riſtliche Leben geſund. AuShilfe in New Orleans. Wir bringen hier das Bild des neuen AuShelfer3 paratory College in New
an unſerm Orleans.
Unter der Auf-
ſicht unſerx3 Superintendenten Gehrke hat während der
die ganze Sonntagsſ<hule wurde zu größerem Fleiß er-
merkt
Hausbeſuche in Waſhington, D. C.
einge-
Kinder
Lutheran PreStudent Louis
Sommermonate
Student
David
von unſerm
Prediger-
half Prof. Twitty von unſerer Anſtalt in Selma mit, hauptſächlich auh dadurd, daß er die GotteSdienſte an den Sonntagen verſorgte. Sollten die Erfolge günſtig ſein, ſo wäre die Kommiſſion bereit, einen Miſſionar für
Waſhington zu berufen.
Schöne Anusnußzung der Ferienzeit. Seine Ferien hat Superintendent Gehrke dazu benußt, ſich auf einer Univerſität die ihm nod) fehlenden eredits durc< Stu-
dium zu erwerben.
Er beſuchte die betreffende Univer-
ſität vom 22. Juli bis zum 28. Auguſt. Dieſes Studium hilft ihm beſonder5 in der Leitung der ihm unterſtellten Miſſionsſc<hulen.
P. Wisler hat den Beruf abgelehnt. P. L. A. WisSler, der Senior in unſerer Kommiſſion, iſt einſtimmig für das Amt des Miſſionsdirektor3 berufen worden.
mal unterſuchen zu laſſen, um
feſtzuſtellen, ob etwa
die
Arbeit als Miſſion3sdirektor ſeiner Geſundheit ſchaden könnte. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo will die Kommiſſion ihn wieder berufen.
In bezug auf Afrika. Wie den lieben Leſern ja bekannt, ſind wir von den Jbibios in Nigeria, Afrika, gebeten worden, MiſſionSarbeit in ihrer Mitte aufzunehmen. Solche Arbeit hängt aber von der Erlaubni3 der engliſchen Regierung ab. Nun berichtet aber da3 International Mission Couneil in London, dem die engStudent
liſ<e Regierung großes Zutrauen ſchenkt, daß die dor-
Loui3 Ei>hoff.
Eidhoff wird Dir. Scherf beim Unterrichten als zweiter AuShelfer
neben
Student
Hoffmann
land, O.
Unſere herzlichſten
zur
Seite
ſtehen.
Da3 College erwartet dieſen Herbſt eine größere Anzahl von Schülern. Die beiden Studenten werden aud die - Coneordia-Station mitbedienen. Verlobt. Al3 Verlobte empfehlen ſich Miſſionar E. C. Müller und Fräulein Edna Carne> von CleveZum Abſchied.
Glückwünſche!
Miſſionar C. L. Bliß, unſer früherer
Miſſionar in Springfield, JU., iſt am 21. Juni in O3man uid Dewey, JU., ſeinem neuen Arbeitsfeld, eingeführt worden. Indem wir ihm für ſeine treuen Dienſte in unſerer Miſſion herzlich danken, wünſchen wir ihm Gotte3 Segen für ſein Wirken in den beiden weißen Gemeinden. Herzliche GlüFwünſche.
Unſerm
Superintendenten
G. Schmidt und ſeiner lieben Chegemahlin hat Gott im Juli ein geſundes Töchterlein geſchenkt. Gott ſegne Mütter und Kind!
tige Gegend bereits mit Miſſionaren überfüllt ſei. Vor etwa vierzig Jahren fing dort die irländiſche Qua Jboe-
Miſſionögeſellſchaft ihre Arbeit an. Später drängten ſich die Primitiven Methodiſten und andere Sekten in dies Feld ein. So wurde große Verwirrung angerichtet und der ganzen Miſſion dort großer Schaden zugefügt. Während un die engliſche Negierung es nicht verbietet, in Nigeria zu arbeiten, bittet ſie uns doch freundlich, nicht weitere Verwirrung durch Eindringen in ſc<hon beſezte Gegenden anzurichten. Das Komitee für Miſſion in Afrika wird nun weiter dienen; dieſer Gegend wahrſcheinlich keine nehmen. Widtige Briefe in dieſer heit ſind noh zu erwarten, und ganze Sache offen.
doch werden wir in Miſſion in Angriff ganzen Angelegenvorläufig bleibt die
im Jahre
193,576
Bibelſiege.
1930
Die Amerikaniſche Bibelgeſellſchaft hat nicht weniger
als
Braſilien verkauft, mehr al38 je zuvor. Jahren
ihres Beſtehen3
hat ſie bereit3
Bibeln und Bibelteile verbreitet.
Werk.
Bibeln
in
In den 114
216,198,915
Gewiß ein geſegnetes IJ. T. M.
NE VeDE
daß ſein Arzt ihm in bezug auf Diät und andere Geſundheit5regeln ſtrenge Vorſchriften gegeben hat. Die Kommiſſion bat P. Wisler, ſich von dem Arzt noh ein-
HDI ESENH EIAEETDEN
Doh hat er auf Bitten ſeinex Gemeinde den Beruf abgelehnt. Für ihn perſönlich war dabei ausſchlaggebend,
Die Miſſions-Taube.
===
»
141
Dein Reich komme! ==--
*
ESE
Straßen von Menſchen wimmelten und e3 laut genug zuging. Aber das widerte mich an, und al35 ich de3 Abends wieder in meinem Bette lag, dachte ich bei mir: „O dies ſchre>liche Berlin! Wohl dem, der hier
am
nichts
zu
tun
hat!
Hier
geht
man
immer
wie
elektriſiert
fuhr
Rande der Hölle.“ Kaum hatte ich ſo gedacht, da tönte aus einem der benachbarten Häuſer Geſang zu mir herüber,
:
ER SE
EF
„Stille
Nacht,
ich empor Kann
es
und
ſol)
heilige
war
ein
Nacht“.
mit einem
Lied
Dier
in
Wie
Schlage
Berlin
hell wach.
geben,
und
ganz in meiner Nähe? Meine Niedergeſchlagenheit war fort, nun wußte ich: Aud hier hat Gott ſeine
Ein
„In
kleines Kind
den Städten
Kinder, auc
Gottes.
gibt es keinen Gott!“
So ſagen die Schwarzen in Südafrika, wenn ſie von Johanne3burg reden, der großen Goldſtadt, mit ihren vielen Sünden und Sc<handen. Als kleiner Junge war ih einmal in Krüger3dorp, wo Miſſionar Gever3 arbeitet. Da3 liegt dicht bei Johanne3burg und iſt auch eine Goldſtadt. Aber damals kannte ich dies Sprichwort nicht, da<te au<h nicht nad) über ſol<he Dinge, denn ich war klein. Aber einmal habe ih aud ſo ähnlich geda<ht wie die Schwarzen. E23 iſt ſchon eine Reihe von Jahren her, mehr als zehn, da kam id) eines Morgens gegen 3 Uhr nad) Berlin. E3 war im Winter, kurz vor Weihnachten. IJ ſtieg am Bahnhof Friedrichſtraße au8, und al3 ih in den Warteſaal kam, war der voller Menſ<hen. Jd< wußte nicht, was ſie da zu ſol<er Nachtſtunde wollten, und die Luft war ſo furchtbar, daß i<h ſ<nell hinausging, um mir ein Hoſpiz zu ſuchen, wo ich bleiben könnte. Die Straßen waren dunkel, ſpärlich brannten hier und da einige Lampen. Kaum war id einige Sdcritte gegangen, da kam au3 einer dunklen E>e ein böſes Weib auf* mich zu. I< eilte vorbei und madte, daß ich wegNod manchen Nachtſ<wärmern begegnete ih, kam. bi3 ich endlich in meinem Zimmer war in einem Mein Herz war voller Sorgen; der Anlaß Hotel. dieſer Reiſe war ein trauriger, und dann ſicht der
Menſ< alles ſ<wer an.
Am andern Tage hatte ich
viel zu laufen; die Entfernungen ſind in Berlin ſehr I< mußte mir einen Ausland3paß beſorgen. groß.
Da3 war nicht leicht;
die Behörden waren grob und
unfreundlich, wie man da3 in jener Zeit oft erfahren
mußte.
ein Wort
Den ganzen Tag hatte kein Menſch mit mir
geredet und
ich mit keinem, obwohl die
wenn
man
ſie nicht ſieht und nicht kennt.
Vielleicht war id) manchem unter ihnen ſchon am Tage begegnet, ohne daß wir e5 wußten. Aber Gott wußte
es und
hielt ſeine Hand
über
un3
beide au3-
gebreitet. In ihm ſind ſeine Kinder verbunden. Wie oft habe ich an jenes Lied gedac<ht und tue es heute nod, wenn ih dur< die Straßen einer Großſtadt gehe! Dann weiß ich, Gott iſt auch hier. Aber eins iſt auc<h ſicher. Wie groß muß .die Sünde in dieſen großen Städten ſein, wenn die Menſc<en auf den Gedanken kommen können: „In den Städten gibt es keinen Gott!“ Die Schwarzen beobachten ſehr ſcharf. Laßt uns immer deſſen un3 getröſten, wir, die wir in Städten wohnen, daß Gott bei uns iſt; aber laßt uns aud immer daran denfen, was gerade wir in den Städten für eine große Aufgabe haben, die un35 Gott auferlegt hat, eine große Miſſionsaufgabe. (Miſſion5blatt.)
Unſerc Jugend. P. M. IJ. Riordan in Baltimore ſah in Konſtantinopel einen ſiebzehnjährigen Jungen, der die ſe<h3tauſend Verſe des Korans auswendig wußte und der * Reihe nad) herſagen konnte. Müſſen ſich vor einem ſol<en Heiden unſere Jünglinge und Jungfrauen nicht ſchämen, wenn ſie nicht einmal die nötigſten Sprüche im KatehiSmu3s auswendig wiſſen, ohne ſie no< der Reihe nad) herſagen zu können? Sollte dieſer heidniſche Jüngling unſere <riſtlihe Jugend nicht antreiben, viel fleißiger in der Heiligen Schrift zu forſchen, ſtatt die ſeelenverderblihe Shundliteratur zu verſchlingen? Chriſtus ſagt: „Suchet in der Schrift; denn ihr meinet [und ihr tut re<t daran], ihr habet das ewige Leben darinnen; und ſie iſt's, die von mir zeuget“, Joh. 5, 39. (Ev.-Luth. Gemeindeblatt.)
CC EIIIE
Die
142
WMijſions-Taube.
Das
Biſt du au< ein Menſch, der's vergeſſen hat? In der Sonntagsſchule de3 Shlammviettel3 einer Großſtadt war ein armer Junge für die Wahrheit de3 Evangeliums gewonnen worden. Ein Neue3 war damit in ſein armſeliges Leben gekommen, da3 die innere Freude aud) äußerlich auf dem Antlitz de3 Sungen widerſtrahlen ließ. Aber aud die Verſuchung blieb nicht aus; ſie trat in Geſtalt eines älteren Kameraden an den Jungen heran, dem deſſen verändertes Weſen ärgerlich war. „Wenn di<h Gott ſo ſehr liebhat“, ſpra< der Ältere mit ſpöttiſ<em Lächeln, „warum ſorgt er dann nicht beſſer für di<h? Warum ſagt er es nicht jemandem, daß er dir warme Sduhe, ein wenig Kohlen und beſſeres Eſſen ſchien ſol?“ Nacdhdenklid) beſann ſich der Jüngere, wa3 er ſeinem Kameraden antworten ſollte. Dann füllten ſich ſeine Augen mit Tränen, al3 er ſpra<ß: „Jd denke, der Vater hat 'e3 ſhon jemandem geſagt, aber -- der Jemand hat e3 vergeſſen.“ „Wenn aber dereinſt des Menſchen Sohn kommen wird in ſeiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit: ihm, dann wird er ſiken auf dem Stuhl ſeiner Herrlichkeit“ und wird alle Völker und alle einzelnen Menſc<en richten, Matth. 25, 31. Und dann wird „der Jemand“ daran denken. Wa3 ſagt dein 'Gewiſſen dazu, lieber Leſer? Haſt du nicht vielleicht aud ſ<hon ähnliche Aufträge des HErrn vergeſſen? Willſt du au<h erſt „dann“
daran
denken?
(Ev.-Luth. Kir<henbote.)
--------Po
Mohammedanermiſſion
in Paris.
In Frankreid gibt es über 100,000 Mohammedaner, meiſten3 Leute aus Marokko und den ſonſtigen franzöſiſchen Provinzen in Nordafrika. Unter dieſen Fremden hat man nun in Pari3 eine proteſtantiſche Miſſion gegründet, die ſich ſchon jekt als recht fruchtbar erwieſen hat. Ganz beſonder3 ſind e3 die mohammedaniſ<hen Kabylen, die ſich für das Chriſtentum intereſſieren. Sie leſen gerne in der Bibel und ſingen die <hriſtlihen Lieder mit großem Eifer. Wie die
LSA,
Brem»
Sunday-School Times berichtet, hat ſhon eine ganze Reihe dieſer Kabylen, die nad Afrika zurückgekehrt ſind, Bibel und Neue Teſtamente mitgenommen, um ſie in ihren Dörfern zu verkaufen oder zu verſchenken. Sie wollen, wie da3 Blatt berichtet, „die gute Kunde, die ſie in der Fremde gehört haben, ihren Stammes-
genoſſen weitererzählen“.
I- T. M.
|
Unter
der Überſchrift
Bu. „Über
die Bibel“
ſ<rieb
H. E. vor Jahren in der „Freikirhe“: Der berühmte Afrikareiſende Henry M. Stanley berichtet folgende merkwürdige Begebenheit: Al3 ich meine Reiſe na<h Afrika antrat, erhielt ich eine koſtbar gebundene Bibel als Geſchenk von Janet Livingſtone, der Schweſter des großen Miſſionar3 und Forſc<er3 David Livingſtone. Da id fürchtete, daß dieſe3 ſchöne Exemplar auf der Reiſe um den ViktoriaNjaſſa zu ſehr leiden möchte, ſo ließ ich e3 an der Küſte zurü&> und bat einen meiner Gefährten, mir ſeine Bibel zu leihen, die ſc<on etwa38 abgenußt war. So begab i< mid) auf die Reiſe nad) Uganda und ahnte nicht, wel<e Umwälzung dies kleine Buch in Zentralafrika veranlaſſen würde. Wir weilten bereits einige Zeit in Uganda, als ich gelegentlid) einer Audienz beim König Mteſa auf den Glauben zu ſprechen kam und dabei die Engel erwähnte. Dadurd) wurde die Wißbegierde des König3 und der Häuptlinge aufs höchſte erregt, und einmütig baten ſie mi<h, ihnen mehr über dieſen Gegenſtand zu ſagen. Aber meine mündlichen Beſchreibungen genügten ihnen nicht, daher ſagte ich endlich: „Jd) habe ein Bud) bei mir, das eu nicht nur klar ſagt, wie die Engel ſind, ſondern euc< auch Aufſchluß gibt über Gott und ſeinen ho<gelobten Sohn, deſſen dienſtbare Geiſter ſie ſind.“ „Bitte, hole e3!“ riefen ſie eifrig. „Hole es gleihß; wir wollen gern ſo lange warten.“ Da3 Buch wurde gebracht, und id) öffnete e3 und la3 da38 zehnte Kapitel des Propheten Heſekiel ſowie da3 ſiebte Kapitel der Offenbarung vom neunten Ver3 bis zum Scluß. Al3 ich den elften und zwölften Ver3 la3, herrſchte eine ſo lautloſe Stille, daß man hätte können eine Nadel zur Erde fallen hören. Als ſie die Schlußverſe hörten: „Sie wird ni<t mehr hungern noh dürſten; e8 wird auch nicht auf ſie fallen die Sonne nodh irgendeine Hiße“, da hatte ich ein ſtarkes Vor'gefühl, daß in Uganda viele für Chriſtum gewonnen werden ſollten. E3 wurde mir nicht erlaubt, jene Bibel wieder mitzunehmen. Mteſa vergaß nie die wunderbaren Worte und die ergreifende Wirkung, die
ſie auf ihn und
ſeine Häuptlinge
au38geübt hatten.
Al3 ich ſein Land verließ, kam ſein Bote mir nach und rief: „Da38 Buch! Mteſa möchte da8 Bud haben!“ Die Bibel wurde dem Boten überreicht. Heute zählen die Chriſten in Uganda nad vielen Tauſenden. Sie haben ihren Glauben ſtandhaft be-
kannt am Marterpfahle, unter Keulenſchlägen und unter den ſc<re>lichſten GEN und ſind treu geblieben bi3 an den Tod.
Die -Wie
Miſſions-Taube.,
weit reicht die Chriſtianiſierung
Aſiens?
In Japan hat die Evangeliſierung des Lande3 kaum begonnen: 75 Prozent der Bewohner ſind Buddhiſten, und alle Chriſten zuſammen zählen nur 14% Prozent. Weite ländliche Bezirke ſind no< unberührt, Tauſende von Städten und Dörfern ſind noch vollkommen ohne driſtlihe Prediger. In Korea, deſſen Gebiet nominell ganz beſetzt iſt, kommen auf einen Chriſten immer no< 50 Nicht<hriſten. In Formoſa ſind 9 Eingebornenſtämme mit 143,420 Gliedern in über 700 Dörfern, unter denen no keine feſtgelegte Evangeliſation getrieben wird. China, das große Miſſionsfeld, das bis vor kurzem faſt 8,000 proteſtantiſc<e Miſſionare hatte, hat nur einen Chriſten unter 1,000 Bewohnern. Große Völkerſ<haften von Tibetanern und Mongolen ſind nod) ganz unberührt vom Evangelium; faſt ein Viertel von China wird no von keiner <ineſiſchen oder ausländiſchen Miſſion8geſellſchaft als ihr Arbeit3feld angegeben. Die unbeſetzten Gebiete ſchließen in ſich: die Mongolei, Sinkiang (Oſtturkiſtan), Kukunur, Chwanben, Tibet und große Teile in der Mandſhurei, in Yünnan, Kanſu, Kwanſi und Kweitſc<hau. Siam iſt eigentlic) nur von einer proteſtantiſchen Miſſion beſeßt, und auf 1,000 Bewohner kommt nur ein proteſtantiſ<er Abendmahl3berechtigter. In . weiten Gebieten iſt nicht ein einziger Chriſt. In Oſtſiam mit 2,500,000 Bewohnern wohnt nicht ein Miſſionar. Tauſende von Dörfern ſind no< unerreicht, und dabei iſt das Volk ſehr freundlich und bereit, ſic) das Evangelium ſagen zu laſſen. In den britiſ<en Malaienſtaaten wird außer ein paar Städten ſo gut wie keine Miſſion3arbeit getan. Nur hin und wieder kommt einmal ein Bibelverkäufer dahin. Die Malaien ſind nominell alle Mohammedaner. Sarawak, Brunei, Britiſh Nordborneo ſind no< ſo gut wie unberührt, und jeder Verſuch, in jenen Gegenden Malaien zu bekehren, iſt verboten. Sndien iſt gleichfalls eins der größten Miſſionsfelder, aber aud) hier ſind über 600,000 Dörfer, in denen, ſoviel man weiß, kein Chriſt wohnt. Nepal, Bhutan, Tibet und 500 Eingebornenſtaaten ſind no<h unbeſeßt und wünſchen keine <riſtlihe Beeinfluſſung. Birma hat über 35,000 Dörfer, aber nur in 2,333 finden ſic< Chriſten. Ceylon hat faſt 10,000 Dörfer ohne einen d<riſtlichen Bewohner, und von ihnen
haben über 450 je über 500 Bewohner. 128 Bezirke ſind no<h unbeſeßt. In mohammedaniſchen Ländern ſind no< 100 Millionen Frauen und Mädd<en vom Evangelium nicht erreicht, und ebenſo viele Männer
und
Knaben
ſind
ſo
gut
wie
unberührt
davon.
Afghaniſtan mit einer Bevölkerung von 8 Millionen
143
Mohammedanern iſt eins der Länder, da38 der Miſſion no< völlig verſchloſſen iſt. In Meſopotamien (Jrak) arbeitet nur eine einzige proteſtantiſche Miſſionsgeſellſchaft. In Perſien ſind zwar mehrere Miſſionen tätig, aber weite Bezirke ſind biöher noch nicht berührt worden, und im ſüdlichen Perſien wird nur ein kleiner Bruchteil des Lande3 <riſtlic< bearbeitet. Zu den unberührten Gegenden gehören Bakhtiari mit verſchiedenen wichtigen Mittelpunkten und da3 ganze Perſien ſüdlich von Schira3 und KerArabien hat auc nur einige vereinſamte Staman. Da53 Jnnere iſt völlig untionen an ſeiner Grenze. beſetzt. Die 20 Millionen Bewohner de3 aſiatiſchen Nußland ſind für evangeliſche Beeinfluſſung ſo gut wie unerreichbar. Nur vereinzelte Proteſtanten wohJn Teilen der Türkei dürfen keine Miſnen dort. ſionare wohnen, und es iſt noh immer geſeßlich verboten, Minderjährige durd< die <riſtlihe Lehre zu (Neue Allg. Miſſion3Szeitſchrift.) beeinfluſſen.
„
E3
iſt noc< Naum
da!“
Es geſ<ah am zweiten Sonntag nad Trinitatis, da man predigt vom großen Abendmahl (Luk. 14, 16--24), da zu Sc<hwabad in der Kir<he zwei Land3knechte ſien und hören der Predigt zu. Als3 ſie nun vernehmen, wie die Armen und Krüppel und Lahmen geladen werden und für die Bettler au< no< Raum geweſen, wird dem einen ſein Herz bewegt, und er ſagt zu ſeinem Geſellen: „Walt Gott, lieber Bruder mein, wenn wir zu Feld müſſen und der Tod die Trommel dazu ſc<lägt, daß wir alsdann aud zur Tafel Chriſti und ſeiner Heiligen angenommen werden. Wir ſind aud) von den Landſtraßen und von den Zäunen her =- erbarm's Gott! = und rechte Bettler“ und deutete damit auf da3 elende Leben, das „Bruder Veit“ (ſo pflegte man damal3 die Lands3knehte zu nennen) führen muß, wenn kein Krieg iſt und er nicht ſtehlen will. Wie ſie nun aus der Kir<he gehen, hören ſie großes Geſchrei, und die Trommeln ſ<lagen dur< die Gaſſen. Die Markgräflihen waren unverſehens herangerüdt und wollten da8 Städtlein überfallen. Da muß der arme Land3kne<ht au< mit, ſekt ſein Helmlein auf, nimmt ſeinen Spieß und zieht mit ſeinem Fähnlein der Trommel nad, wird aber al5bald tödlich verwundet. Als nun die Markgräf-
lichen geſchlagen ſind, will ſein Kamerad
na<h ihm
ſehen. Da ſitt er an einem Baume, lebt no<h und hat die Augen-gen Himmel gerichtet. Da aber der andere ihn fragt, wie es ſtehe, ſagt er ni<ht3 mehr als: „Bruder, e3 iſt noZ Raum da!“ und iſt damit
ſelig entſ<lafen.
(Ev.-Luth. Freikir<e.)
.
Wiſſions-Taube. Sonntagsſchule.
Wisdom unto Salvation. ' A Program and Order of SerCompiled by Wm. H. Luke. Convice for Rally Day. 22 pages. cordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price: Single copy, 6 ets.; dozen, 60 cts.; 100, 34.50. Dies iſt eine prächtige Gotte3dienſtordnung für einen ſoMit dieſem Namen bezeichnet man die genannten rally day. die Schüler der Sonntagsſchule zu denen in , Gottesdienſte neuem Eifer im Beſuch der Sonntagsſchule und der GottesSie ſind von den Selten herüberdienſte ermuntert werden. ſie genommen worden und paſſen daher für uns nur, wenn Ordnung dieſe ſoll Dazu werden. gehalten Geiſt im rechten Zunächſt enthält das Heft eine Ordnung für die verhelfen. Dieſe iſt ſchön lar, einfach Kinder in der Sonntags8ſchule. ſollen nach der SonnKinder die Aber end. und zwedentſprech Daher tagsſchule auch den regelmäßigen Gotte8dienſt beſuchen. enthält das Heft auch eine beſondere Form für den HauptUnd hier iſt es wiederum nichts Schwärmeriſches, gotte8dienſt. was geboten wird, ſondern der Zwecl des Ganzen iſt, die Eltern und die Kinder auf die Wichtigkeit der <riſtlichen Erziehung So möchten wir unſern Paſtoren und aufmerlſam zu machen.
empfehlen in der Hoffnung, daß
Lehrern dieſe Ordnung warm
Gott gebe, dadurch das bi3her Gegoltene nicht verdrängt wird. daß wir bei dem bleiben, was zur Erbauung dient!
I. T. M.
Synodical Report of the Southern Nebraska District of the Ev. Luth. Synod of Missouri, Ohio, and Other States. 1930. Dieſer Bericht enthält ein feines Referat von P. H. C. Meyer P. Meyer behandelt darin die folgenden über die zweite Bitte. Der Glaube iſt anfangs Theſen: „Wa3 heißt Gottes Reich? noch ſchwach, ſoll aber beſtändig wachſen und ſtark werden. im Das Wachstum im Glauben ſchließt auch die Beharrung Glauben ein. Das Kommen des Reiche3. Chriſti ſchließt in ſich, daß wir „göttlich leben“. Dieſe Bitte ſchließt aber auch ein, daß das Neich Gotte3 zu denen kommen möge, die noh nicht darinnen ſind.“ Daß der Referent Luther fleißig benußzt hat, macht
Fifth
ſein Referat um ſo lehrreicher und erbaulicher.
(Es wäre ſchön,
wenn auch unſere lieben Laien dies Referat fleißig lejen | würden. Jas
By Wm. Zd. Luke. Set of fiftyLessons for- Beginners. two Bible-story folders, each with two pictures in colors. Ideal for use in the beginners' department, Principal Biblethe kindergarten, and the home. Stories told in the language of the four-year-old child. A messzage to father and mother with each lesson. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Dieſe
feinen,
einfachen und doch gründlichen Lessons
for
Beginners kommen einem Bedürfnis nach, das ſich ſchon längſt in unſern Kreiſen fühlbar gemacht hat. E83 ſind dies wahrhaft köſtliche Lektionen, aufs ſchönſte ausgearbeitet und aufs hüb-
ſcheſte hergeſtellt. Das Ganze beſteht aus Pamphleten, die ſich leicht in die Taſche ſte>en laſſen. Jedes Pamphlet hat vier
Seiten.
Die
erſte
enthält
bibliſc<es
ein
Bild
in
prächtigem
Farbendrud. Auf der zweiten Seite iſt eine bibliſche Geſchichte, aus etwa 140 Wörtern beſtehend. Die Geſchichten ſind ſo gewählt, daß dem Kinde darin der ganze Heilsrat Gottes zur Seligkeit
dargelegt
wird,
und
zwar in einer Sprache,
die das
Kind leicht verſteht. Fragen über die betreſſende Geſchichte ſind beigegeben. Die dritte Seite enthält etwas zum Auswendiglernen, entweder ein Gebet, ein Lied mit beigegebenen Noten oder einen Bibelver3 in feinem, leicht leſerlichem Dru>. Die vierte Seite zeigt ein letztes Bild, ebenfalls in Prachtfarben
und mit
Unterſchrift.
gegeben, wie etwa
Eltern
Sodann
ſind beſondere
ihren Kindlein
bringen und einprägen können.
Winke
die Geſchichten
beibei-
Die bibliſchen Geſchichten wer-
ven in Reihenfolge gegeben, wie die Bibel ſie bringt; doch können ſie auch in einer andern Neihenfolge behandelt werden.
- Die Lektionen laſſen ſich überall verwerten, wo es kleine Chriſtentinder gibt, im Heim ſowohl wie in der Schule und in der
Die
Sammlung
enthält
26
Geſchichten
aus
dem Alten und 26 aus dem Neuen Teſtament. Die Größe eine8 jeden Pamphlets iſt 5"/1536*/,16. Der Preis iſt ſchr billig:
50 Cent8 das Set;
nebſt Porto;
das Dußend
an eine
Adreſſe 84.80
das Hundert an eine Adreſſe 833.33 nebſt Porto.
Ein beſondere3 Manual für Lehrer wird gegenwärtig für dieſe neue Serie ausgearbeitet. Man laſſe ſich ein Set kommen. Dieſe Les8ons for Beginners ſind unter der Aufſicht unſers Board of Christian Education ausgearbeitet worden und werden von dieſer Behörde warm empfohlen. I. T. M.
Contributions
Received
by the Treasurer.
July 1--31,
1931.
Received for Colored IMMisSions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 525.00; Bethany, Nyland, 1.72; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, 2.00; Bethel, Rock West, 3.36; Bethlehem, Holy Ark, 7.72; 2.15;
Bethlehem, Concordia,
New Orleans, 50.00; Christ, Rogebud, Lowerstone, 5.00; Concordia, Montrose,
10.23; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 6.08; Ebenezer, Atmore, 4.49; VYaith, Mobile, 8.96; Gethsemane, Hamburg, 3.85; Grace, Concord, 30.00; GraceLuther Memorial,
Hope,
Mission
Kings at
Greensboro,
Landing,
6.24;
Baltimore,
5.00;
30.00;
Grace,
Immanuel,
Mission
at
Ingomar,
Pensacola,
Bagshi,
2.75;
2.78;
6.00;
Mis-
Sion at Cleveland, 27.61 ; MissSion at New Bern, 2.86; MisSion at Washington, 2.90; Mount Calvary, Kannapolis, 40.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 8.02; Mount Carmel, Midway, 2.60;
Mount
Olive, Catawba,
Mount Zion, Bostian Longmile, 3.18; Our Maplesville,
2.00;
1.25;
Mount
Olive,
Tinela,
5.50;
Cross Roads, 13.00; Our Redeemer, Savior, Possum Bend, 5.74; Peace,
Pilgrim,
Birmingham,
18.24;
St.
An-
drew's, Vredenburgh, 7.37; St. James's, Buena Vista, 6.59; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joſſre, 5.34; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 2.00; St. Luke's, Spartanburg, 12.00; St. Mark's, Ackerville, 3.80; St. Mark's, Atlanta, 20.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 3.31; St. Matthew's, Meherrin, 8.64; St. Paul's, Los Angeles, 84.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Oak Hill, 9.81; St.Peter's, Cabarrus County, 12.00; St.Peter's, Pine Hill, 3.17 ; St. Philip's, Catherine, 7.00; St.Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, New Orleans, 20.00; Trinity, Selma, 13.01; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 3.70.
Iſiscellaneous ? From Margaret Baechler's Mercy Class,
St. Louis, Mo., for Negro Missions, 83.00. From Sophie Klein, St. Louis, Mo., for Colored Missions, 5.00. From Mrs. A. G. H. Overn, Albert Lea, Minn., for Negro Missions, 3.00. TiuE0. W. ECKIHIART, Treasurer. Bitte zu beachten! Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt 122 bald de wied: Sept 31'' bedeutet, daß das Abonnement jekt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braut.
Es
dem
dauert
dur<hſchnittlih
zwei
Wochen,
bi8
der Adreßitreifen
auf
Blatt die Adreßveränderung oder Quikkung aufweiſt. Vei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<e3 Vlatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die
„„Mijſionö-Tanbe““ erſcheint
einmal
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unter der Adreſje: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, 09. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an. Prof, I: T. ne EE Ee fn Ds [eä Avenue, St. Louis, Mo.; alle Gets emiſſi n de 3553 S. Jeſſerson Avenue, St. Louls, IEEE Mr ve IN Eee
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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published payable
monthly
strictly
Acceptance
by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subsecription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. advance. at special rate of postage provided for in section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
in
ſor mailing
53. Jahrgang.
Oktober Reformationsdank.
Für dein teure3, lauteres Wort, Da3 dur<h Luther uns ward kund, Danken wir an allem Ort, ICſu, dir mit frohem Mund; Denn in deines Worte3 Licht Strahlt dein Gnadenangeſicht. Hier im höchſten Heiligtum Weicht der Sünde Fur<t und Shmerz. Süßes Cvangelium, O wie jubiliert das Herz! Hier iſt Troſt; denn hier allein Gehen wir zum Himmel ein.
«
Do<h mit leeren Händen nicht Sei dir, ICſu, Dank gebracht. Danken heißt des Heiland3 Licht . Leuchten laſſen dur<h die Nacht. Nec<hten Dank weiß nur der Chriſt, Der ein WorteSherold iſt. I. T. M.
Warum Unſer
haben wir Lutheraner alle Urſache, Miſſion zu treiben? hochgelobter
Heiland
JEſus
Chriſtus
hat
allen ſeinen Nachfolgern befohlen, der Welt ſein ret„ tende38 Wort zu verkündigen. Wer nur immer ein gläubige38 Gotte3kind iſt, muß dazu beitragen, daß das
Evangelium
Welt macht.
de3 Fleiſche38.
ſeine beſeligende
Runde
durd
die
Dagegen hilft kein Sträuben von ſeiten „Mut
zeiget auch der Mamelu>,
horſam iſt de8 Chriſten Schmu.“ Alle wahren
Chriſten
wollen
Ge-
1931.
Ur. 10.
Evangelium predigen. Wo der Glaube im Herzen iſt, da herrſcht kein „Muß“ mehr, ſondern da iſt alles eitel „darf“. Das heißt, ein liebe3 Kind Gotte3 ſagt niht: „JI muß predigen“, ſondern: „J< darf predigen“; denn ihn treibt der Geiſt Gotte3. DaZ ſehen wir ſ<on an den neubekehrten Heiden. Miſſionare berichten immer wieder, wie Heiden na ihrer Bekehrung ordentlich vor Begier brennen, ihren no<h fernſtehenden Stammesgenoſſen das Wort de3 Heil3 zu bringen. DaS ſehen wir ebenfalls an den Kindern Gottes, die ſich der treue HErr au<h in den Sektenkreiſen erſehen hat; au ſie treiben Miſſion, obwohl ſie in vielen Stü>en das Wort Gotte3 nicht rein und lauter haben. Der Glaube drängt immer dazu, daß man andern von dem Heiland der Welt ſagt oder ſagen läßt. Nun iſt uns lutheriſchen Chriſten aber fürwahr eine große Gnade zuteil geworden. Dur Luther3 wunderbare Kir<enreformation haben wir das Evangelium wieder ſo rein, wie e3 die Chriſten zur Zeit der heiligen Apoſtel beſaßen. Und gerade wir Chriſten in der Synodalkonferenz haben vor andern lutheriſchen Chriſten nod) ein Beſonderes voraus. Wa3 un3 dur< D. Walther und ſeine Mitarbeiter für Segen geworden iſt, iſt ein Stü> Gotte8gnade, die wir nicht verdient haben; durd) ihn und ſeine Mitbekenner iſt un3 die ganze Fülle der lauteren Lehre de38 Worte3 Gottes und der redten bibliſchen Praxis in den Schoß gegeben worden. Merken wir nur auf einiges8. Dur< Gottes Gnade glauben und bekennen wir
aber auch Chriſti « zunächſt die wörtliche Eingebung
der Hei-
146
Die Mijſſions-Taube.
ligen S<hrift. Wir halten die ganze Sdrift von Anfang bis zu Ende für Gotte3 Wort, eben weil der Heilige Geiſt den heiligen Schreibern alles, was ſie geſchrieben haben, eingegeben hat und er es daher iſt, der darin zu un3 redet. Da3 glauben viele andere niht. Sie meinen, dieſe3 und jenes in der Scrift ſei wohl inſpiriert, aber niht alles. So können ſie auc niht re<ht Miſſion treiben. Ihre falſc<e Stellung zur Schrift macht ſie in der Heil3verkündigung zu ſ<wankenden Rohren. Sie bleiben im beſten Falle ſ<wahe Miſſion3prediger, während wir lutheriſchen Chriſten, da wir auf dem Boden der Scrift ſtehen, unſern Mitmenſchen den ganzen Heil5rat Gottes kundtun. Wir glauben ferner, daß der Menſc< allein aus Gnaden, durd den Glauben an JEſum Chriſtum, der für uns am Kreuz geſtorben iſt, Da3 glauben nicht alle, die ſich ſelig wird. Sie meinen, der Menſc< müſſe Chriſten nennen. etwa3 zu ſeiner Seligkeit beitragen; er müſſe ſich ſo ſtellen, daß der Heilige Geiſt ihn auh bekehren kann, oder er müſſe ſich ſelbſt mit den ihm verliehenen geiſtlihen Kräften bekehren. Das iſt eine Lehre, die im So Grunde heidniſc< iſt; denn das iſt Werklehre. <riſtwahrhaft können auh ſolche Werk<riſten niht lich predigen. In ihrer Predigt findet ſich ein phariſäiſ<er Sauerteig, der geradezu die Bekehrung verhindern muß. Werden Heiden durd) die Arbeit ſold irriger Miſſionare ſelig, ſo geſchieht dies, weil ſie dur< Gotte3 Gnade die falſche Lehre ihrer Prediger fahren laſſen und ſich allein -:an das Evangelium halten. Wir lutheriſchen Chriſten aber predigen allen Menſchen die reine Gnade Gotte3 in Chriſto und verSo predigen wir urteilen alle Werkgerechtigkeit. immer <riſtlic. Wir lutheriſ<en Chriſten glauben ferner auf Grund der Scrift, daß Gott alle Sünder ſelig maden will, auch die größten und ſ<re>lihſten. Das glauben nun wieder andere nicht. Sie meinen, Gott wolle nur die Au3erwählten im Himmel haben. Sie ſc<ränfen die Gnade Gotte3 ein. Jndem wir aber den Heiden die volle, allgemeine Gnade Gottes predigen, werden wir zur Miſſion ſo recht eigentlich gedrängt; denn wir müſſen uns immer ſagen: Hier iſt ein armer Sünder, den Gott ſelig machen will; ſo muß ich denn predigen, zeugen und einladen, damit er zum lieben Heiland kommt und da3 aud ihm er-
worbene Heil im Glauben annimmt.
Daran wollen
wir bei der Jeier de38 Reformationsfeſte3 denken. Reformation muß für un38 Miſſion bedeuten, Miſſion
im vollen Sinne de3 Worte3, die unabläſſige Predigt des purlauteren Worte3 Gotte3 in aller Welt. I3.T.M.
Ein Gotte8wort
zur Miſſion.
„Er wird ſeine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer in ſeine Arme ſammeln und in ſeinem Buſen tragen und die Sc<hafmütter führen“, Jeſ. 40, 11. In dieſem ſchönen Spruch malt uns Jeſaia3 ein herrliches Bild von der großen Miſſion3treue des guten Hirten vor Augen. Wa der Prophet hier ſagt, hat ſic) in den Tagen, da Chriſtus auf Erden wandelte, herrlid) erfüllt. Da iſt der liebe Heiland allen armen Sündern ſehr gnädig geweſen, hat die Herde geweidet, die Lämmer in ſeine Arme geſammelt und ſie in ſeinem Buſen getragen und die Sc<hafmütter liebreich geführt. Nicht einen einzigen Sünder hat er von ſich geſtoßen. Er hat ſie alle angenommen, ſie alle belehrt und ihnen den Weg de3 Frieden3 gezeigt. Aber nod) heute tut der liebe Heiland das, wa3 Jeſaias von ihm im obigen Kapitel ſagt. Und zwar tut er das dur< un3. Aus lauter Gnade hat er uns zu Unterhirten gemacht, die an ſeiner Stelle in aller Welt da3 tun ſollen, wa3 er einſt im Heiligen Lande ſelbſt getan hat. Und endlid) nimmt er uns in ſeinen ſchönen Himmel, wo er allen treuen Miſſion5arbeitern einen ewigen Gnadenlohn ſchenken wird. Dort vor dem Throne des Lamme3 werden wir auf ewig die Freude genießen, die er, unſer lieber Heiland, für uns bereitet hat. Da3 muß uns immer wieder dazu anſpornen, Miſſion zu treiben, in3beſondere aber für die Miſſion zu arbeiten, zu beten und zu geben. Wir ſind Hirten, darum müſſen wir immer weiden. Die rechte Seelenweide iſt aber das Evangelium. Das8 müſſen wir allen Menſc<en bringen, damit ſie ſelig werden. Und da müſſen wir nicht nur an die Großen und Erwadſenen denken, ſondern auch an die Lämmer, da3 heißt, an die kleinen Kinder. Aud ſie müſſen wir im Wort des Heil3 unterrichten, für ſie müſſen wir Schulen bauen und Lehrer anſtellen. Durd die heilige Taufe und einen <riſtlichen Unterricht müſſen wir ſie JEſu in ſeine Arme und an ſeinen Buſen legen. Da3 tun wir ja auh, indem wir allenthalben auf unſern Miſſionsfeldern Schulen einrichten und klein wie groß im Katechiömus unterrichten und zur Taufe bringen. Und aud) die S<hafmütter müſſen wir führen; was ſ<wach und beladen iſt, müſſen wir ſorgfältig und freundli leiten und nicht zu hart mit ihnen fahren,
damit ſie nicht vor Angſt verzweifeln.
So hat e3 der
Seiland gemacht; da8 müſſen wir ihm na<hmaden. Lieber Chriſt, du biſt ein Hirte im Dienſte JEſu; darum mußt du weiden, ſammeln, tragen und führen. Da3 iſt deine höchſte Chriſtenaufgabe in der Welt. IZ. T. M.
0 CE WAEREN IUSTEN TT EEN
Die
===
Miſſions-Taube.
147
Aus unſerer Negermiſſion.
Unſere erſte Negergemeinde in Texa3. Wir führen unſern Leſern ein ihnen gewiß ſehr
intereſſantes Bild vor. E3 erſchien zuerſt im Texas Lutheran Messenger, dem Diſtrikt3organ unſer3 Texa3-Diſtrikt35. E35 iſt de3halb ſo intereſſant, weil dieſe Gduppe von Negern vielleicht unſere erſte Negergemeinde im Staate Texa3 werden wird.
über die Miſſion unter den Negern in Texa3: „Zunächſt möchten wir nun, daß die Ehrw. Synodalkonferenz einen allgemeinen Miſſionar für die Neger in Texas anſtellen möchte. In Vernon hat ja P. Peimann
den
Anfang
gema<t.
Aber
einmal engliſd) in meine3 Vater3
Sie
fragen
nach
Gotte3
Wort.
Die kleine Miſſion wurde zu Anfang dieſes Jahre3 von P. HS. IJ. Peimann, dem Seelſorger der lutheriſhen Zions8gemeinde in Vernon, Tex., begonnen. Jeden Sonntagnac<hmittag ſeit Januar hält dieſer rührige Miſſionsfreund beſondere Gotte35dienſte für die Neger, und zwar in der Hütte eines farbigen Arbeiter3, die einem Gliede der Zion3gemeinde, Herrn Karl Haſeloff, gehört. Die Neger ſtellten ſid gleich von vornherein zu dieſen Gotte3dienſten zahlreich ein, und jekt hat ſid eine kleine, aber eifrige Schar von Negern gefunden, die regelmäßig die Gotte3dienſte beſu<t und nicht nur die Predigt hört, ſondern aud im lutheriſchen Katechi3mus Unterricht erhält. Dabei wird die Katechismuserklärung unſer3 ſeligen. Miſſion5ſuperintendenten, P. C. F. Drewes, benußt. Die Neger tragen ſonntäglich au<h zum Unterhalt des Paſtor3 bei. Auch Lehrer Lehenbauer von der Zion3gemeinde
hilft beim Unterricht der Kinder mit. Er erteilt ihnen
am Samstagnachmittag beſonderen Katehismusunterricht. Während der Sommermonate hat er auch
eine ſogenannte Ferien-Bibelſchule
School)
(vacation Bidble-
eingeridtet, die regelmäßig von aht Kindern
beſucht wurde. Allem Anſc<hein na<h nehmen es die Neger mit ihrem Gotte8dienſtbeſuch ſehr ernſt, und will's Gott, wird e3 wohl bald zur Gründung
einen Miſſion8gemeinde kommen.
einer
In einem Privatbrief ſ<reibt P. A. E. Möbus'
auc<
ander3wo
wird ſchon den Negern die reine lutheriſche Lehre dargeboten. So benutt eine farbige Sonntagsſc<hule in Giddings regelmäßig unſere Sonntag3ſchulliteratur, die ihr von der dortigen weißen Gemeinde überlaſſen wird. In Port Arthur beſuchen etliche Neger die Gotte3dienſte der dortigen weißen Gemeinde Sonntag für Sonntag. In Wincheſter pretige ih monatlich Gemeinde,
und den
Negern iſt es dort erlaubt, die Gotte3dienſte zu beſuchen. ES ſtellen ſich regelmäßig fünf bis zehn farbige Beſucher ein, ohne daß die Neger beſonder3 eingeladen worden ſind. Jd habe die Sache ſchon früher mit Miſſionsdirektor Drewe3 beraten, und au< er war der Meinung, daß wir in Texa3 mit unſerer Miſſion beginnen ſollten, ſobald wir einen Anknüpfung5punkt gewonnen hätten. Dieſer Anknüpfungs5punkt iſt jekt da, und die Zeit iſt gekommen, daß wir eine gründliche Exploration im ganzen Staat Wir ſollten einen Miſſionar in vornehmen ſollten. Texas haben, der ſi jekt der guten Sache der Miſſion unter den Negern in dieſem großen Staate annimmt.“ Dieſe Nachrichten ſind ebenſo erfreulich wie intereſſant. Texas iſt fürwahr ein großer Staat, wo die Neger ſtellenweiſe di<htgedrängt beieinander wohnen. Die Bitte unſerer Brüder in jenem Staat ſollte daher Aud in der Negermiſſion bedeutet gewährt werden. E35 muß daher bei un3 heißen: Stillſtand Rükgang. I. T.M. „Borwärt3 in JEſu Namen!“
Pa33
Chriſtian, Miſſ.
Pa33 Chriſtian iſt während der heißen Sommerzeit nicht nur ein Zufluchts8ort vieler wohlhabenden Leute, ſondern aud), weil am Golf gelegen, ein au3gezeichneter Fiſhort. Faſt täglich, wenn man, am Ufer ſtehend, die Augen über das große Waſſer jc<weifen läßt, ſieht man Segelſchiffe und Kähne und bei dieſen Fiſcher mit ihren Netzen, die bi8 über die Beine im Waſſer ſtehen. Hier, wie wir ſ<on im April berichtet haben, haben wir im Januar begonnen, Menſc<hen für den Heiland mit dem Netz des Evangeliums zu fangen. Während der erſten drei Monate ging auch alles ſchön vonſtatten. Wir freuten uns, daß dreiundzwanzig
Die
148
Wiiſjſtions-Taube.
Neger in der alten, rohgezimmerten, gemieteten Kir<he unſerm
Gotte5dienſie
beiwohnten.
Während der Monate April, Mai und Juni ſtellten ſic) nicht jo viele ein, obwohl wir mehr erwarteten al3 in den erſten Monaten; denn in den drei leßtgenannten Monaten juhten P. Luther Robinſon (farbig) und id) alle Neger in Pa33 Chriſtian von Hau3 zu Haus auf und verteilten unter ihnen lutheriſche Zeitſhriften, Traktate und gedruckte Einladungen zu unſern Gottesdienſten. Obwohl die Zuhörerzahl etwas geſunken iſt =- im Durchſchnitt beſuchten achtzehn erwachſene Neger unſere Gottesdienſte =-, ſo wollen wir uns do< nicht entmutigen laſſen. Erkundigt habe i< mid) im ſtillen bei einigen, woran e3 wohl liegen möge, daß die Zuhörerzahl, anſtatt zuzunehmen, abgenommen hat. Da gab e3 allerlei Meinungen. Einer meinte, wenn wir ein beſſeres Gebäude hätten, dann würden mehr Leute kommen. Ein anderer meinte, wenn wir eine Sonntag3ſ<ule eröffneten (dies gedenken wir bald zu tun), dann würden die Kinder die Eltern mitbringen. Wieder ein anderer meinte: „Sie kommen nod.“ DaS iſt ſchön, daß man ſold) gute Hoffnung hat, und dieſe gute Hoffnung wollen auch wir hegen. Vertrauen5voll und hoffnung3voll wollen wir in die Zukunft blifen. Wir wollen den lieben Heiland bitten, aud) in Pa33 Chriſtian viele zur Erkenntnis de3 Heil3 zu führen, und dann warten, vertrauen35voll warten, wie ein Landmann auf die Ernte oder der Fiſcher auf ſeinen Fang. „Sie werden nod kommen.“ Petrus hat die ganze Nat gearbeitet und nichts gefangen, aber dann verlieh der HErr JEſus ſeinen Segen, und die Fiſche kamen in großer Zahl in ſein Net hinein. Ein Baptiſtenprediger, den ic in Pa338 Chriſtian traf und der nicht nur von unſerer Arbeit in Pa33 Chriſtian gehört, ſondern aud die lutheriſ<e Kirc<e in Mobile, Ala., etwa3 kennengelernt hatte, ſagte mir ganz von ſelbſt: „Jd bin ſicher, daß die lutheriſche Kirche in Pa33 Chriſtian Fuß faſſen wird. Die lutheriſche Kir<e iſt nod) nie erfolglo38 geweſen. Eine ſo reine Kirde, wie ſie es iſt, und ein Syſtem [er meinte unſer Schulweſen], wie ſie es hat, hat immer Erfolg.“ I< hatte ihn für einen Bewohner der Stadt Pa33 Chriſtian gehalten und hatte mid) in ein längere38 Geſpräch" mit ihm eingelaſſen, in der Hoffnung, fall38 er kir<lih jei, ihn für Chriſtum und unſere Kir<he zu gewinnen. I< ahnte nicht, daß er ein Fremder ſei, viel weniger ein Baptiſtenprediger.
Wenn id) nach Pa33 Chriſtian jähriger Jüngling. gebe, erteile id ihnen Konfirmation3unterricht. Alle vier ſind feine Leute. Die drei Erſtgenannten ſind voller Begeiſterung für unſere Kirche. Der alte Mann ſagte mir ſchon mehrere Male: „Gerade nach ſolchen Gottesdienſten, wie die lutheriſche Kir<e ſie hat, habe ic) mich ſchon fünfzehn Jahre lang geſehnt.“ Ein anderer fagte mir: „Die lutheriſchen Gotte3dienſte ſind ganz nach meinem Sinn. Die meiſten Prediger hierherum ſteffen während der Woche ihre Naſen in3 Waſchfaß und predigen am Sonntag wie rein oder ſ<mußig ſie die Wäſche auf der Waſchleine gefunden haben; aber von Buße und von dem HErrn JEſu wird nichts geſagt. So etwas hört man in den lutheriſchen Gotte5dienſten nicht.“ Freilich hört man aud andere Stimmen. Eine Frau, die bis jetzt nur einen Gottesdienſt verſäumt hat, und zwar de3wegen, weil ihrer Herren Wäſche ſonſt nicht fertig geworden wäre, jammert mir faſt jede3mal die Ohren voll: „Herr Paſtor, ich ſage Ihnen, hier fangen Sie nicht3 an.
Dies
iſt ein Sodom
und
Gomorra.
Die
Stadt trägt aud) den richtigen Namen. Einem jeden Chriſten ruft ſie zu „Pa353 Chriſtian“ („Gehe an dieſer Stadt vorbei, o Chriſt!“).“ Anſtatt jedoch dieſe Stadt für ein Sodom und Gomorra zu halten, wollen wir es lieber Ninive nennen und, wie ſchon geſagt, den lieben Gott bitten, er wolle die Leute zur Buße und zum Glauben an den Heiland führen. E.H.W.
Und nun habe id) nod) etwas Erfreuliches zu be-
richten. In den lezten Monaten haben ſich vier Erwachſene zur Aufnahme in die lutheriſche Kir<he gemeldet: ein Mann von dreiundadtzig Jahren, ein
Ehepaar im mittleren Lebenzsalter und ein achtzehn-
Herr Präſident Jones und ſein Sohn. =“ Die Glo>e ladet «auch Seelen ein zu den Gottesdienſten, in denen von dem barmherzigen Heiland gepredigt wird.
Die WMiſſions-Taube.
<
kden
Jugendliches
7 20
MiſſionSmaterial.
Einige Bilder aus unſerer Miſſion in Pincey Wood3, Miſſ. Wir ſind gewiß, daß unſere lieben Leſer die hier gebrachten Bilder aus Piney Wood3, Miſſ., mit Freuden begrüßen werden. Über unſere Miſſionzarbeit in Piney Wood3 an der dortigen höhern Schule für Neger hat die „MiſſionStaube“ ja bereits genügend berichtet. Gott hat uns da eine weite Tür aufgetan, ſo daß wir da3 Evangelium ſol<en Negern predigen können; die ſpäter zumeiſt als gebildete Führer ihres Volkes in alle Teile des Süden3 hinaus8gehen, um unter ihnen zur Hebung und Beſſerung zu wirken. Wie wichtig iſt e3, daß wir gerade ſolchen Perſonen das Evangelium auf den Weg mitgeben, beſonder3 da ſie e3 ſo ernſtlic< begehren! Miſſionar G. A. S<hmidt arbeitet unter ihnen in großem Segen. Zunächſt bringen wir das Bild des Leiter3 der Anſtalt, an der Miſſionar G. A. Schmidt arbeitet. Es iſt dies ein gewiſſer Herr L. C. Jones, der der lutheriſchen Miſſion ſehr zugeneigt iſt und daher ſeine ganze Anſtalt der lutheriſchen Kirche angeboten hat, falls dieſe ſie übernehmen möchte. Auf dem Bild ſicht der Leſer Profeſſor Jones mit ſeinem Sohn. Die Glode, vor der die beiden ſtehen, läutet nicht nur die Tage3arbeit ein, ſondern dient auch dazu, die Schüler und Studenten zu den gotte3dienſtlihen Verſammlungen einzuladen. Sie ſteht daher au<h im Dienſt unſerer Miſſion. Unſer zweite3 Bild zeigt das jugendliche Miſſion3-
Die
jüngſte Lutheranerin
in Miſſiſſippi.
wollte nicht dieſe freundlihen und lernbegierigen Schäflein im Himmel wiſſen? Der Leſer ſieht oben das Bild unſerer jüngſten lutheriſ<en Chriſtin in Miſſiſſippi. E53 iſt das erſte Kind, das JEſu dur die heilige Taufe in den Schoß gelegt worden iſt. Will's Gott, wird ſie einſt eine treue Lehrerin in Chriſti Weinberg werden. Gott erhalte in Gnaden alle, die ihm durd) Taufe und Unterri<ht zugeführt worden ſind, gegen die liſtigen Anläufe des Satans und ſeiner Rotten. Da3 vierte Bild zeigt nebſt der jüngſten Lutheranerin in Miſſiſſippi unſere älteſte lutheriſche Chriſtin daſelbſt. Die liebe grandma, wie man ſie nennt, hört nun im Alter ſehr ſchlecht, und es war recht ihwer, ſie
material, womit e8 unſer Miſſionar Schmidt zu tun hat. Es ſind dies die Schäflein, die wir dem Heiland zuführen müſſen.
Wachſen ſie ohne <riſtlichen Unter-
richt auf, ſo fahren ſie vielleicht zur Hölle.
Aber wer
Die älteſte und die jüngſte Lutheranerin in Miſſiſſippi.
Die
150
Miſſions-Taube.
zu unterrichten. Dod hat ſie fünfundzwanzig bibliſche Geſc<hi<hten auswendig gelernt, ſo daß ſie dieſelben ſ<Hön und redht erzählen konnte mit allem Heiland3troſt, der darin zum Ausdru>k kommt. Als ſie zur Geſc<i<hte vom Phariſäer und Zöllner kam, deutete ſie mit dem Finger auf das Bild de3 Zöllner3, das Miſſionar Schmidt ihr zeigte, und ſagte: „So ein Sünder bin ich.“ Sie iſt aufgewachſen und alt geworden, und dod) wußte ſie nicht, wie man ſelig werden kann. Von ZEju hatte ſie wohl gehört; aber wa3 e3 mit ſeiner großen Sünderliebe auf ſich hat, hatte ſie nie gewußt. Al3 ſie getauft und konfirmiert wurde, hat ſie ſid) gefreut wie ein Kind. Dürfen wir dann nocd ſagen, daß die Arbeit in der Negermiſſion vergeblid iſt?
Wodhe ſtellten ſich faſt alle Schüler in der Sommerſchule zu ſeinen Unterrichtsſtunden ein. An den Abenden der drei genannten Tage hielt er dann noh beſonderen Unterricht für Erwachſene; ſie wurden von zwanzig Perſonen beſucht, die tro der großen Hiße dem Unterricht ein reges Intereſſe entgegenbrachten. Wie Miſſionar Schmidt ſchreibt, wächſt das Intereſſe mit jedem Jahr. Die ganze Anſtalt iſt für die lutheriſche Kirdhe begeiſtert.
„Die
Eine
Klaſſe,
die
am
9. Auguſt
konfirmiert
wurde.
an der Anſtalt in Piney
Wood3. Der Student im Stuhl hat in ſeiner Kindheit beide Beine verloren, ſo daß er nun faſt hilflo3 iſt. Dod iſt er ein feiner, aufgewedter junger Mann, der mit zu den eifrigſten Bibelforſ<hern gehört. Fünf der
hier gezeigten jungen Leute ſind auch von Miſſionar Schmidt getauft worden. Im ganzen hat ſomit Miſ-
ſionsfrucht. Aud während der Sommermonate hat Miſſionar
Schmidt fleißig Unterricht gegeben.
Dreimal in der
-
ſionar Schmidt in dieſem Jahr dreiundzwanzig Seelen
durd< Taufe und <riſtlihen Unterricht für den Heiland gewonnen. Das iſt gewiß eine herrliche Miſ-
ſchen.“
Von den vielen Bildern, die uns Miſſionar Schmidt zugeſchi>t hat, wollen wir nod ein3 bringen. EZ iſt dies ein Bild, das unſere Miſſionsfreunde ganz beſonder3 mit Freude erfüllen muß. Auf der Anſtalt in Piney Woods ſtudieren au< Blinde. Sie lernen dort die Braille-Blindenſchrift, ſo daß ſie ſelbſt leſen und ſc<reiben können. Und wie haben ſie ſich nicht für den Unterricht in Gottes Wort intereſſiert! Unſerm Miſſionar ſind die Tränen in die Augen gefloſſen, al3 er dieſe große Klaſſe in das helle Liht de8 Evangeliums hineinführte. „Die Blinden ſehen!“ Miſſionar Schmidt ſchreibt: „Noch nie iſt mir dies herrliche Verheißung35wort ſo nahegekommen als jetzt bei dieſem Unterricht.“ Fürwahr, unſere Arbeit unter den Negern - iſt doh herrli<h! Seinen intereſſanten Brief ſchließt Miſſionar Schmidt mit den Worten: „Sobald ich von meinen „Ferien zurückgekehrt bin, will ich eine neue Klaſſe von Konfirmanden einrichten. E3 ſind hier ſo viele, die intereſſiert ſind. Werden aud nicht alle konfirmiert
Unſer fünftes Bild zeigt eine Konfirmandenklaſſe Miſſionar S<hmidt8. Am 9. Auguſt hat Miſſionar Schmidt eine Klaſſe von ſe<h38 Erwachſenen konfir-
miert, alles Studenten
Blinden
=- denn wir erleben auc S<merzli<he38 --, ſo hören
ſie do< Gottes Wort, und viele, die ſpäter in die Welt
hinausgehen, wiſſen dann die lutheriſche Lehre.“
Gott
ſegne die Arbeit weiter zu ſeines Namens Ehre! I. T. M.
Die Konferenztage
in New
Hiſſions-Taube.
Orkeans.
-
Arbeiter in der Negermiſſion, hauptſächlich in den Südſtaaten, ſind größtenteils an re<t armſelige Gebäulichkeiten gewöhnt, in denen ſie jahraus, jahrein ihre Arbeit in Kirc<e und Schule verrichten. Jhnen fällt dies wohl kaum mehr auf, und nur wenn einmal Beſu aus den Nordſtaaten in Kir<he und Schule kommt, ſteigt in ihnen der Gedanke auf, daß dieſer dod) alle3 recht kümmerli< und armſelig finden müſſe. Um ſo mehr wußten wir e3 zu würdigen, daß wir dieſeSmal unſere Luther Conference in Gebäuden abhalten durften, die einer gründlichen Erneuerung und Auffriſchung unterzogen worden waren. Die KonferenzgotteöSdienſte wurden in der erſt kürzlich gründlich renovierten und jeßt wirklich ſhmuden St. Paul3kir<he abgehalten, und die täglichen Sikungen in dem nahegelegenen Luther College, das im vergangenen Sommer gründlich aus8gebeſſert und neu angeſtrichen worden iſt. Man fühlte ſi<h-ordentli<h neubelebt von dem friſchen, freundlichen Ausſehen der Gebäude und der ganzen Konferenz wurde dadur< ein feſtliches Gepränge verliehen. Die Hauptkonfenzarbeit wurde von Prof. P. Scherf, Direktor an dem neueröffneten Luther College, geliefert über das Thema „Das Ebenbild Gottes“. Direktor Scherf führte aus, daß ſc<on die alten griechiſchen Philoſophen ihren Mitmenſc<en dringend da3 „Menſd, erkenne did ſelbſt!“ angeraten hätten, daß aber kein Menſd ſid) ſelbſt recht erkennen lernen kann ohne die rechte, wahre Schilderung des Menſchen, die er in Gottes Wort findet. Ohne Gotte3 Wort gerate der Menſ< in der Betrachtung ſeiner ſelbſt immer auf Irrwege, entweder zu weit nach link3, indem er den Menſ<en nur für ein etwa3 höher entwideltes Tier hält, oder zu weit nad) rehts8, indem er in dem Menſchen alle3 Gute und ſogar Spuren der Gottheit findet. Gotte3 Wort aber erklärt rund herau38, daß der Menſd) als Menſcd geſchaffen wurde, und zwar al3 die vornehmſte ſichtbare Kreatur Gotte3, daß Gott ihm ſeinen Leib künſtlic< und fein bereitet, ihm dann den lebendigen Odem in die Naſe geblaſen, ihn mit einem vernünftigen Geiſt und einer unſterblihen Seele gezieret und vor allem nad ſeinem eigenen Bild und Gleichnis geſchaffen hat, das in der vollkommenen und ſeligen Erkenntni3 Gotte3 und in vollkommener Heiligkeit und Geretig-
keit beſteht. Intereſſant waren au< gerade die lebhaften Beſprechungen dieſer Arbeit von ſeiten unſerer farbigen Arbeiter. Direktor Scherf wurde gebeten,
ſeine Arbeit bei der nächſten Konferenz fortzuſeken. Sodann
wurden
zwei Arbeiten vorgelegt von
unſern farbigen Arbeitern, eine von Lehrer Williams
151
über die bibliſche Geſchichte „Da3 jüngſte Gericht“, und eine Katecheſe von Lehrerin Berger über die erſte Frage de3 vierten Hauptſtü>s5: „Was iſt die Taufe?“ Im Zuſammenhang mit dieſer lezten Arbeit wurde de3 längeren darüber verhandelt, daß noh immer ſo viele Negerkinder ohne Taufe aufwachſen und daß unſere Miſſionsſhulen au in dieſem Punkte immer mehr und mehr ihren geſegneten Einfluß zur Geltung bringen müſſen. An den Konferenzabenden wurden wie üblich Verſammlungen mit den Gemeindegliedern abgehalten, in denen zeitgemäße Verhandlungen geführt wurden. Am erſten Abend hielt Lehrer A. Wiley von der Bethlehem3ſ<ule einen Vortrag über „Die Pflichten eine3 Gemeindegliede3“. Am zweien Abend redete Paſtor Thompſon von Manſura über das wichtige Thema „Hausandachten“. Sodann wurde wieder eine ganze Reihe Fragen in dieſen Abendſizungen beantwortet, die von Gemeindegliedern an die Konferenz geſtellt wurden. Eine Anzahl dieſer Frageſteller begehrte Auskunft über Zeitverhältniſſe und LebenS3fragen, wie ſie jeht de3 öfteren in der weltlichen Preſſe aufgeworfen werden. Andere wünſc<ten dieſen oder jenen Punkt der <riſtlichen Lehre oder de3 <hriſtlichen-Leben38 oder einen gewiſſen Bibelſprucß näher exklärt zu haben. Dies zeigt gewiß deutlich, daß unſere Negerd<hriſten lernbegierig ſind und ſid) in allen Sachen nach der Nichtſhnur des göttlichen Wortes richten wollen. Alle Paſtoren legten Bericht ab über den Fortgang und den Erfolg de8 Missionary Expansion Movement. In manden Gemeinden ſind ſ<on ſchöne Erfolge erzielt worden. So berichtete 3. B. P. Wildgrube, daß ſich in der St. Pauls3kir<he wieder vierzehn Erwachſene zum Unterricht gemeldet haben. Unſere Gemeinde in Manſura, La., hält Umſ<hau in bena<hbarten Städt<hen, die ja auf unſern prächtigen Landſtraßen re<t leicht zu erreichen ſind. Eine ganze Reihe Glieder iſt auf dieſe Weiſe gewonnen worden. Dieſes mag ſpäterhin zu neuen Miſſion3ſtationen führen. Zwei Konferenzgottesdienſte wurden abgehalten. Im Eröffnung3gottesdienſt am Mittwochabend predigte Unterzeichneter auf Grund von 1 Kor. 3,9 über da3 Thema „Gotte3 Mitarbeiter“. Im "Sclußgotte3dienſt am Sonntagabend hielt der junge farbige Paſtor Luther Robinſon die Beichtrede und der farbige Paſtor Eugene Berger die Hauptpredigt. Die Konferenzglieder ſowie eine große Shar unſerer Gemeindeglieder gingen in dieſem Gotte3dienſt zum Tiſ<h de38 HErrn. Heiße Tage waren dieſe Konferenztage im Sommer hier im Süden, aber au< geſegnete Tage. Der SErr lege jenen Segen auf Anfang, Mitte und Ende!
G. M. Kramer.'
Die
152
-==
WMiſſtons-Taube.
Aus weiteren Kreiſen. ==-
Die Anfangsjahre der Südafrikaniſchen Miſſion. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß deutſche Miſſion3freunde, lange bevor das Deutſche Reid Anſtalten traf, Südweſt zu einer deutſchen Kolonie zu maden, eine Anzahl von Miſſionaren nac< dem Namalande und aud) nach dem Hererolande ſandten, um ſozuſagen dieſe Gebiete zu einer <hriſtlichen Kolonie zu erheben und eine Reihe von Miſſion3ſtationen anzulegen, die heute nod) vorhanden ſind. Leider hat
In Okahandja fanden ſie eine gute Quelle. Sie lag nahe am Flußufer. In der Nähe befanden ſich die Niederlaſſungen der Herero. An der Quelle tranken täglich die großen Ninderherden der reichen Beſizer. Es gab damals einige Häuptlinge, die fünftauſend Ninder ihr Eigentum nannten. (Die Zahl iſt mit Abſicht nicht in Ziffern ausgedrü>t, damit niemand denkt, der Setzer oder der Schreiber habe eine Null zuviel angebracht.) Hahn und Kleinſ<midt beſchloſſen, in der Nähe dieſer Quelle ein Haus zu bauen und ſich in Okahandja niederzulaſſen.
===
Miſſionar Dr. Hugo
<<
22
Hahn.
ja das Deutſche Reich ſeine wertvolle Kolonie im Weltkrieg aufgeben müſſen. Aber die Miſſion iſt geblieben, ihre Kolonie Südweſt ging ihr nicht verloren. Im Jahre 1842 war es, da ſandte die Rheiniſche Miſſion zwei Miſſionare nac< Windhuk, der heutigen Hauptſtadt von Südweſt. Dort herrſchte damal3 Jonker Afrikaner, ein Hottentot, über ſeine Volk3genoſſen und verſuchte auch Oberhäuptling der Herero zu werden. Am „Hofe“ Jonker3 ſah e3 übel aus. Krieg, Raub, Blutvergießen waren an der Tage3ordnung, und an eine ordentliche Miſſion3arbeit konnten die erſten Miſſionare nicht denken. Sie hießen Hugo Hahn und F. H. Kleinſ<midt. Da nun Hugo Hahn die Weiſung hatte, möglichſt bald zu verſuchen fich unter den Herero niederzulaſſen, ſo zog er mit ſeinem Freunde Kleinſchmidt na< Okahandja, das ja
nicht ſehr weit von Windhuk entfernt iſt.
Am
20.
Mai
1844
wurde
mit
dem
Bau begonnen. . „wurde der Grundſtein gelegt“, verbeſſert einer meiner Leſer im ſtillen. Nein, ein Grundſtein wurde nicht gelegt, ſonſt hätte ich's geſagt. Die beiden Männer waren eilig. Sie wollten ein Dad) über dem Kopf haben, und gelernte Arbeiter gab e3 damals3 nod) nicht im ganzen Lande, die man für einen guten Tagelohn hätte anwerben können. Wa5Z zu geſchehen hatte, mußten die beiden Männer mit eigenen Händen tun. So gaben ſie ſich denn nicht damit ab, Steine für das Fundament anzufahren, zumal ſie nicht wußten, wo ſolche zu bekommen waren, oder Luftziegel zu formen, ſondern ſie bauten aus mitgebrachten Brettern lange Formen an der Stelle, wo da3 Haus ſtehen ſollte und ſtampften dieſe Formen voll mit Lehm. Schon na wenigen Wochen ſtanden die Mauern. Nur da3 Dad) fehlte noch. Die Mauern mußten aber erſt trod>nen, bevor man ſ<weres Gebälk auf ſie legen konnte. Hahn und Kleinſ<midt ſpannten daher ihren O<ſenwagen an und fuhren wieder nach Windhuk zurück. Im Oktober war's, da wollten ſie endgültig nad Okahandja überſiedeln. Al3 ſie ankamen, fanden ſie die vier Mauern zwar no< unverſehrt und gut ausgetrodnet vor, aber die afrikaniſche Hitze hatte nicht nur gründliche Arbeit am Gemäuer getan, ſie hatte auch die nahe Quelle ausgetrocknet. Da hatten die Rinder kein Waſſer mehr, und die Herero, die ſo zahlreich dort gewohnt hatten, waren ſamt und ſonders
verſ<wunden.
Die
beiden
Männer
fanden
in der
Quelle kaum Waſſer genug für den eigenen Bedarf.
Sie hatten aber aud ihre Wagenochſen bei ſich, und außerdem nod eine kleine Schafherde, au3 der je und dann ein Tier Lande gab e8
geſc<la<htet wurde, denn im ganzen damals no< keine Leben3mittel zu
kaufen. Was man vom Kap mitgebracht hatte, bildete den einzigen Mundvorrat. War der aufgezehrt, ſo mußte man vom Fleiſch der Herde oder von der Jagd leben.
Die Hahn
und
Kleinſchmidt
waren
Mijſions-Taube.
in der größten
Verlegenheit. Gingen ihnen die Zugochſen ein, dann konnten ſie niht mehr fortfommen. Gingen ihnen die Schafe ein, dann hatten ſie keine Leben3mittel mehr. Wie auf höheren Befehl geſandt, kam gerade in dieſen Tagen Jonker Afrikaner mit ſeinen Reitern dur< Okahandja. Er hatte ſich das nördliche Hereroland angeſehen und wollte wieder zurück nac Windhuk. Jonker Afrikaner erzählte den beiden Männern, daß gar nicht weit entfernt in Otjikango eine ſtark fließende heiße Quelle vorhanden ſei, die auch im waſſerärmſten Jahr nicht verſiege. Dort ſeien auch viele Herero, erzählte Jonker. Das ließen ſich die beiden tapferen Männer nicht zweimal ſagen. Sofort ließen ſie die Ochſen ſuchen, den Wagen anſpannen, ihre Habſeligkeiten waren bald aufgeladen, und fort ging es na Otjikango. Das war am 30. Oktober 1844. Zn der folgenden Nacht, al35 ſie ſchon ganz nahe bei Otjikango waren und unter einem Baum ausgeſpannt hatten, zog ein Gewitter herauf. Unter dem Bauam hatten ſich in unmittelbarer Nähe des Wagen3 die Schafe gelagert. Das Gewitter entlud ſich mit afrikaniſcher Heftigkeit, Ein Blitz ſchlug in den Baum. Mehr als zwanzig Schafe wurden von ihm erſchlagen. Ein wolkenbruchartiger Negen ſette ein. Im Nu war da3 ganze Gelände wie in einen See verwandelt. Erſt gegen Morgen ließ der Regen nach. Die Wolken verzogen ſich. Das Gewäſſer verlief. Die Sonne ging golden im Oſten auf. Sie beſchien Otjikango, den Ort, den ſie erreichen wollten. Unweit der heißen Quellen ließen ſie ihren Wagen ausſpannen. Bald war ein Platz gefunden, wo man flac<ße Steine in Fülle zur Verfügung hatte. Mit ihnen errichtete man abermal3 ein kleines Gebäude. Später wurde e3 mit demſelben Material vergrößert. ES ſteht heute no<. Das iſt das erſte deutſc<e Haus, im Hereroland erbaut und von einer deutſchen Familie viele Jahrzehnte hindurd) bewohnt. Da3 Hau3 in Okahandja aber wurde ſpäter von Miſſionar Kolbe aus Güter3loh in Weſtfalen im Jahre 1849 mit einem Dad verſehen und von ihm mit ſeiner ſangesfrohen Gattin bezogen. Nicht lange ſollten ſie darin verweilen. Zwiſchen Jonker Afri-
kaner in Windhuk und den Herero in Okahandja brad) ein Krieg aus, der mit unmenſchlicher Grauſamkeit geführt wurde. Kolbe wurde von den Afrikanern ausgeplündert und mußte nad) Otjikango entweichen; ſein Hau3 aber wurde aus8gebrannt und zerſtört. Da3 iſt die Geſchichte vom erſten deutſ<en Haus
im Hererolande. :
(H. Vedder im „Luth. Herold“.) IJ.T.M
153
Verbreitung
der Bibel.
Die Amerikaniſche Bibelgeſellichaft berichtet über die höchſte Zahl der Bibeln und Teile der Bibel, die je von ihr verbreitet worden ſind. Im Jahre 1930 betrug die Zahl 12,035,133. Nach ihrem jüngſt erſjchienenen 115. Jahre35bericht hat die Geſellſchaft ſeit ihrer Gründung im Jahre 1816 228,234,048 Bände der Bibel verbreitet. Das vergangene Jahr war das ſechſte aufeinanderfolgende Jahr, in dem die Verbreitung der Heiligen Schrift die vorjährige überſchritten hat. Die Bibel wird jeht von der Geſellſchaft in 285 verſchiedenen Sprachen gedruckt. Sie unterhält zehn Filialen, die in verſchiedenen Teilen unſer3 Lande3 ſich befinden. Dieſe haben im vergangenen Jahre über vier Millionen Bände von Bibeln und Bibelteilen in 135 verſchiedenen Sprachen verbreitet. Vor zehn Jahren verbreiteten dieſelben Filialen 913,409 Bände. Die Geſellſchaft verbreitet auc Bibeln und Bibelteile im Auslande, und zwar in 36 verſchiedenen Ländern. Dazu verteilte ſie im vergangenen Jahre viele Tauſende von Exemplaren der Bibel und verſchenkte eine große Summe zur Unterſtüzung verſ<iedener Miſſion3geſellſ<aften behufs Bibelverbreitung in zwölf europäiſchen Ländern. Ermutigend iſt e3, daß in China troß der dort herrſchenden ſ<wierigen ökonomiſc<en und politiſchen Lage im Jahre 1930 30 Prozent mehr vollſtändige Bibeln abgeſetzt wurden als je zuvor. General Chang C. Chin-Kiang ſchenkte zum drittenmal einen großen Beitrag, um den billigen Verkauf und die Verſ<enkung von Bibeln und Teſtamenten unter dhineſiſ<en Soldaten, theologiſchen Studenten, jungen Predigern und Freunden zu ermöglichen. Jn Mexiko war eine Zunahme von 25 Prozent in der Verbreitung von vollſtändigen Bibeln zu verzeichnen. Während des vergangenen Jahres beteiligte ſich die Bibelgeſellſhaft an der Überſezung der vier Evangelien und der Apoſtelgeſhichte in Aymara, die Sprache eines Indianerſtammes in Bolivia. Dieſe Arbeit wurde vollendet. Ebenfalls beteiligte ſie ſich an der Überſeßung de3 Nömerbriefe3 in die Sprache
der Cheyenne-Zndianer ſowie an der Überſezung de3
Zohanne3Sevangeliums in Valiente, dem Dialekt eine3 Eingebornenſtamme3 in Zentralamerika; aud) veranſtaltete ſie die Neviſion des Neuen Teſtaments in die Sprache der Siameſen ſowie ins Türkiſche, und dieſe Arbeit wurde vollendet: Eine höhſt merkwürdige
"Pionierarbeit war der Anfang der Überſezung der Heiligen Scrift in die Miaoſpra<he, die Sprache
- eines Stamme3, Siam lebt.
der in den Bergen
des nördlichen I. T. M.
Die
154 Unſere Fremdſprachigen
Miſſions-Taube.
Miſſionen.
Was ſind Fremdſprachige Miſſionen? Unter dem Au3dru>k „Fremdſprachige Miſſionen“ verſtehen wir die Verkündigung de38 Evangeliums in unſerm Lande in Sprachen, die der Mehrzahl der Bürger fremd ſind. Die Fremdſpradjigen Miſſionen unſerer Synode in Nordamerika ſchließen ein die Letten, Litauer, Polen, Jtaliener, Slowaken, Porſer, Finnen, Spanier und Mexikaner. Das
Arbeitsfeld.
1. Miſſion unter den Letten. P.A. Biewend in Boſton tat 1892 die erſten Schritte, den Letten das Evangelium zu bringen. Unter Leitung P. Rebane3 wurden Predigtplätße in Newport, R. Z., Philadelphia und Baltimore gegründet. Später unternahm der Miſſionar Reiſen nad) North und South Dakota, Oregon, California und bi3 in3 weſtliche Canada hinein. Gegenwärtig hat die Miſſion ſeßhafte Miſſionare in Boſton und Chicago. Von dieſen Mittelpunkten aus werden die andern Miſſion3poſten bedient. 2. Miſſion unter den Litauern. Aud dieſe Miſſion hatte ihren Anfang im Oſten de3 Landes. P. H. S.-Bruſtat wurde 1903 in Boſton als unſer erſter Miſſionar für die Litauer eingeführt. Er gründete Bredigtpläße in Brooklyn, Philadelphia, "Baltimore, Cleveland und Naugatuc>k, Conn. 1912 konnte man in Chicago Fuß faſſen. Zur Zeit ſtehen Miſſionare in Naugatu>k (P. S. H. Bruſtat, der auch Bridgeport und New Haven, Conn., bedient) und in Mazpeth, L. J., von wo au3 Baltimore bedient wird, und in Chicago.
83. Miſſion
unter
den
Polen.
Die An-
fänge dieſer Miſſion wurden gemacht von P. H. Sattelmeier in Scranton, Pa., wo viele Polen in den Kohlenminen Beſchäftigung gefunden hatten. Die Miſſionstätigkeit breitete ſi< bald na<h Baltimore, Philadelphia, New York, Buffalo und Pitt3burgh au3. Später wurde die Arbeit auc bei Detroit und Saginaw in Angriff genommen, no<h ſpäter in Chicago
„und Trenton, N. IJ.
Ein häufiger Wechſel unter den
Miſſionaren war der Arbeit hinderlih. Wir haben heute Miſſionare in Colgate, Md., Chicago, Trenton (von wo aus die Großſtadt New York bedient wird) und Snglis8, Canada.
4. Miſſion unter den Jtalienern. Obwohl die Jtaliener al38 Volk der katholiſchen Kir<e „angehören, bot ſich un8 doh Gelegenheit, au< unter dieſem verblendeten Volk eine lutheriſche Miſſion in8 Leben zu rufen. P.A. Bongarzone, früher Prieſter
der katholiſhen Kir<he, die er gewiſſen3halber verlaſſen hatte, fand im Jahre 1916 Aufnahme in unſere Synode. Wir haben nun zwei Miſſionen unter den Jtalienern, eine in Union City, N.J., die andere in Englewood, N. ZJ. In Englewood haben wir im Sahre 1923 unſere eigene Kapelle einweihen dürfen. Eine Diakoniſſin ſteht im Dienſt dieſer Miſſion und iſt ſonderlich unter den Töchtern Jtalien3 tätig. 5. Miſſion unter den Slowaken. Dieſe Miſſionstätigkeit wird von der Slowakiſchen“ Ev.Luth. Synode betrieben, die mit uns zur Synodalkonferenz gehört. Sie zählt 64 Gemeinden, 39 Paſto» ren (in New York, New Jerſey, Pennſylvania, Maryland, Ohio, Indiana, JUinois, Miſſouri, Minneſota und Wisconſin) und 14,450 getaufte Glieder. Unſere Miſſionskommiſſion unterſtüt einen Paſtor, der Predigtpläße in Hudſon, Victory Mill3, Troy und Kingston, N. Y., und in Palmer, Maſſ., bedient. 6. Miſſion unter den Perſern. Im Sahre 1911 wurde P. J. Paſcha beauftragt, unter den Perſern in den Städten des Oſten3 zu miſſionieren. Dur den Tod gingen er und bald darauf ſein Sohn der Miſſion verloren. Dadurd geriet das Werk in3 Stocen, bis P. L. Pera, ein geborner Perſer, um Aufnahme in unſere Synode nachſuhte. Er iſt in Chicago tätig. 7. Miſſion unter den Finnen. Unſere Erſtling35verſu<he, den Finnen in Arizona die Wahrheit zu bringen, wurden durd) die radikal politiſchen Anſichten dieſer Leute vereitelt. Ebenſo der zweite Verſuch, unter den Finnen de3 Oſtens Fuß zu faſſen. Heute ſteht ein Miſſionar in Jerſey City, N.Z., der auc gelegentlid den finniſ<en Gliedern unſerer Gemeinde in Paines3ville, O., predigt. Unſere Synode hat ein Komitee eingeſekt, um freundſ<aftlihe Verbindung mit der Finnish National Lutheran Church aufre<tzuerhalten und, wenn mögli, ſpäter in Glauben3brüderſ<aft mit dieſer Synode zu treten.
8. Miſſion
unter
den
Spaniern
(Mexi-
kanern). Eine große Anzahl Mexikaner hatte ſich in Chicago niedergelaſſen. Durc< eine gnädige Fügung Gotte3 -wurde un3 ein Spanier zugeführt: P. Joſe Fernandez, der jetzt als Miſſionar unter den Mexikanern Chicagos tätig iſt. Aud) betreibt der Texa3-Diſtrikt Miſſion3arbeit unter den Mexikanern in Texa3 und Mexico City. Gott hat von einem Blut aller Menſchen Ge-
ſc<ledhter, die auf dem ganzen Erdboden wohnen, ge-
madt, Apoſt. 16,26. geholfen werde.
Er will, daß allen Menſchen
(Lutheran Women's Misgionary Endeavor Quarterly.)
3. T. M.
Die
P. Wilſon berufen.
Hliſjſions-Taube.
155
-==
Zur Miſſions<hronit. ==--
Da P. Wisler
den an ihn er-
gangenen Beruf nicht annehmen konnte, hat die Kommiſſion zuſammen mit den auswärtigen Gliedern P. E. L. Wilſon zum Miſſionsdirektor berufen. P. Wilſon iſt ſeit längerer Zeit Sekretär der Kommiſſion und iſt auf dem Gebiet unſerer Miſſion wohl bewandert. Gott ſegne ſeine Entſcheidung in dieſer wichtigen Angelegenheit! 4 Unſere Arbeit in Waſhington, D. C. Die Arbeit in unſerer Lande3hauptſtadt hat ſich als ſo ſegen3sreich erwieſen, daß die Kommiſſion beſchloſſen hat, ſie durch einen Vikar fortzuſezen. Außer den lutheriſchen Gliedern, die in Waſhington wohnen, haben ſich 14 Erwachſene und 11 Kinder gefunden, die unſern Gottesdienſten und dem Neligionsöunterricht Intereſſe entgegenbringen. Neues aus Afrika. Unſer Komitee für Afrika hat fleißig weitergearbeitet und Erkundigungen über die Miſſionsgelegenheiten auf dieſem gewaltigen Kontinent eingezogen. ES iſt ihm berichtet worden, daß Nigeria keineSwegs5 ganz driſtianiſiert worden iſt. Im Gegenteil, die dortigen Miſſionen haben ſich zu ſehr an gewiſſen Punkten zuſammengedrängt. Daher die Klage der Regierung. Weiter weg gibt es nod) viele Stämme, die noch nichts von JEſu gehört haben. Die Vertreter der dortigen Qua-Jboe-Miſſion haben kürzlich in den Provinzen Umſ<au gehalten, die unter franzöſiſcher Herrſchaft ſtehen, und ſind dort freundlich aufgenommen worden. Herzlichen Dank. Von Oſage, Jowa, ſchreibt un3 eine liebe Leſerin der „Miſſionstaube“: „Unſer Frauenverein hat verſchiedene Kleider genäht, die er gerne
armen Negermädden in unſern Miſſionsſ<hulen ſchi>en mödte. An welche Adreſſe ſoll ih wohl dieſe Kleider ſenden? Brauer.“
Mit herzlihem Dank JIhre Frau Im Namen JEſu herzlichen Dank!
F. A.
Ein Lehrerinſtitut in New Orleans. Unſere Brüder in New Orlean3 haben ein Inſtitut eingerichtet, das den - farbigen Lehrern der Miſſion3ſchulen und denen der Sonntagsſc<hulen behilflich ſein ſoll, ihrem Beruf um ſo beſſex nachzukommen. Lehrer Aaron Wiley and P. E. H. Wildgrube unterrichteten in den folgenden Fächern: Katedhetik, Miſſion3prinzipien und Miſſion3praxi3.
Neun Lehrer und ein Schüler der Hohſ<hule beendeten den vorgeſchriebenen Kurſu3 im Juni dieſe3 Jahre3. Beiträge.
Vom 1. Januar bi3 zum 30. Juni trugen
die 191 Glieder der St. Philip's-Gemeinde in St. Louis die Summe von 81,340.14 bei. Nicht übel für Neger bei dieſen ſchlechten Zeiten. Tauſend Vaterunſer. Der Schulbeſuch in New Orleans beläuft ſich auf über tauſend Kinder. Das macht
täglich tauſend Vaterunſer für Chriſti Reich.
Die
erſte
lutheriſc<)
getaufte
Chriſtin
in Miſſiſſippi.
Garben dieſe38 Jahres in Miſſiſſippi.
Seit Januar
dieſes Jahres hat Miſſionar Schmidt in Piney Wood3 dreiundzwanzig Seelen für das Reich Gotte3 durch die Taufe oder dur< <riſtlichen Unterricht gewonnen. Eine' ſchöne Ernte!
Sie winken ihren Geſellen.
vor Freude,
wenn
man
DaS35 Herz lacht einem
die vielen Briefe
der Brüder
lieſt, welhe die Kommiſſion beſtürmen, doh ja- in den
verſchiedenen Großſtädten im Norden unſer3 Lande3 Negermiſſionöſtationen zu eröffnen. E3 geht ein Intereſſe für die Negermiſſion durh unſere Kreiſe, da3 vielverſprehend iſt. Brüder, fangt ſelber an, wo ihr nur könnt! Wir helfen gerne mit. Segen in Alexandria, La.
Zu Pfingſten hat P. E.
NR. Berger in der Auguſtanagemeinde
zu Alexandria,
*La., 9 Kinder konfirmiert und aufgenommen. Zu Oſtern war ein Erwachſener, Herr Pierce Allen, konfir-
miert worden.
E3 wurden aud zwei Kinder gewonnen,
die die heilige Taufe
dürfen niht am
begehren.
Markte
müßig
So
iſt's reht.
ſtehen.
lehren, taufen, konfixmieren. Chriſti muß immer weiter getragen werden.
Wir
Wir
müſſen
Miſſionspanier
Man werbe. Man werbe nur friſch neue Leſer für die „Miſſion3taube“. ES iſt der Mühe wert. P. Oldach von Hilton, N. Y., ſchreibt uns: „JH habe mir eine
ganze Menge Nummern der „Miſſion3taube“ und de3 Pioneer beſtellt, um ſie auf unſerm MiſſionSfeſt zu ver-
teilen.“ P. Olda<h bat au, der Artikel „Unſere MiſſionsSfeſte“ mödte in engliſher Sprache als Traktat erſcheinen. Er meinte, er ſollte vor dem MiſſionSfeſt Überall in der Synode verteilt werden. Wa3 meinen unſere Leſer?
Wijſſions-Taube.
Die
456 Gratulieren!
Am
17. Juli
wurde
unſerm
Miſ-
ſionar P. Trumpoldt von ſeiner Ehegattin ein geſundes Söhnen geſchenkt. Ferien-Vibelſchulen. Auf dem öſtlichen Miſſion35feld unſerer Negermiſſion wurden unſere Ferien-Bibel-
ſ<Hulen im Juli von über 500 Kindern
beſucht.
Das
Unternehmen war der Mühe wert. Fünfhundert Kinder im Katediömus unterrichtet, bedeutet etwa3 für Chriſti Gnadenreid. Alles hilft mit. Vox Schluß der Schule veranſtalteten unſere Schüler in der Bethlehemsſtation in New
OrleanS5 eine ſchöne <riſtliche Unterhaltungsfeier.
Alles
drängte ſid) herzu, und da3 Intereſſe für unſere Schule iſt in erfreulicher Weiſe gewachſen. Miſſion unter den Negern in Texas. Auf ſeiner Verſammlung vom 7. bis zum 14. Juli in Gidding3 hat
der
Texa3-Diſtrikt
beſchloſſen,
die
Die
Kraft
des
Wortes
ein
göttlic<e8
Wunder.
Charles Darwin, der Vater des heutigen Cvolutioni3-
mus,
hielt
die
moraliſch
verſunkenen
Bewohner
Feuerlande3s in Südamerika für unziviliſierbax.
de3
Chriſt-
lihe Miſſionaxe vollbrachten durc< die Predigt de3 Evangeliums das Wunder, daß ſie aus ihrer ſittlichen Verkommenheit herausgeriſſen und viele unter ihnen
Von
-Chriſten wurden.
der Zeit an, da er dies hörte,
gab dieſer ungläubige Naturforſcher, der biöSher gemeint hatte, alle MiſſionSarbeit ſei vergeblich, einen regelmäßigen MiſſionsSbeitrag. Noch beſſer wäre es geweſen, hätte er ſeinen Teufelsbetrug fahren laſſen und wäre
ein Chriſt geworden.
Synodalkonferenz,
von der die Negermiſſion offiziell betrieben wird, zu bitten, ſo bald als möglich in Texa35 einen allgemeinen
Miſſionar für dieſe Miſſion ins Feld ſtellen zu wollen.
Wie ander5wo in der „MiſſionsStaube“ mitgeteilt wird, hat man mit dieſer Miſſion dort ſchon einen Anfang gemadt, und die Ausſichten auf größeren Erfolg in dieſem
Werke
ſind günſtig. =- Da3
MiſſionsSwerk
unter
den
Mexikanern in TexaZ hat ſich ſhon ſchön entwidelt. Unterricht im Spaniſchen. Der Texa3-Diſtrikt hat auf ſeiner lezten Verjammlung ebenfalls beſchloſſen, die Synode zu bitten, für unſer College in Auſtin einen Lehrer zu berufen, der des Spaniſchen mächtig iſt. Paſtoren, die in ſpaniſcher Sprache predigen und Spaniſch lehren können, ſind für unſere Miſſion unter den Mexi-
kanern im Südweſten unſers Lande3 und in Mexiko ſehr nötig. =- So iſt e3 recht. CZ iſt die Pflicht der luthexiſchen Kirc<he, das reine Evangelium in allen Sprachen und Zungen zu verkündigen. So iſt e3 ſ<hon zur herr-
lichen Reformation3zeit geweſen, und ſo muß
e3 immer
mehr geſchehen. Binden wir das Evangelium ja nicht an den Zaunpfahl einer Sprache! Sc<önc
Frucht
der
Nadiopredigt.
Unlängſt
hielt
der Unterzeichnete eine Predigt über Judenmiſſion, die, über
das
Radio
wir den folgenden
verbreitet
Brief:
wurde.
„I<
Darauf
ſc<i>e Ihnen
820 für die Judenmiſſion in Jhrex Stadt.
Zeit ſchite ich 5100. wie Sie am
Sonntag
J<
bin Jnvalide,
über die Judenmiſſion
erhielten
hiermit
Vor kurzer
hörte aber, predigten
und dabei auf die geiſtliche Not hinwieſen, die unter dem armen Judenvolk herrſcht. Jd) hoffe, Gott wird unſern Miſſionar Frankenſtein kräftigen, ſegnen und unterſtüßen, damit er ſeine Arbeit unter ſeinem Volk hinau3führen kann. J< bin ein Freund der Juden um JEſu Chriſti, unſers HErrn und Heilandes8, willen. L. H.“ Wer der liebe Geber iſt, wiſſen wir nicht; aber Gott weiß es. Scre&li<h! Stirbt in JIndien ein Brahmine, ſo hängt er ſich an den Schwanz einer Kuh. Daz ſoll ihn in den Himmel bringen. So narxt der Teufel die ſelbſtverſto>ten Menſchen.
Livingſtone38
Miſſionar
Livingſtone.
ſchwarze
Dienſtboten.
Jn
Mombaſa
fand man, wie „Die Evangeliſchen Miſſionen“ berichten, einen jekt fünfundachtzig Jahre alten Cingebornen, der ſeinerzeit die Leiche Livingſtone3 mit einbalſamierte und zur Küſte brachte.
Bauamt
beinahe
Später war
der Kenyakolonie geweſen.
Mittelloſen
keine
er Vorarbeiter
Penſion
Da man
erwirken
im
für den konnte,
wurde durc eine private Sammlung für den Reſt ſeine3
Leben3
geſorgt.
Jn
Transvaal
lebt
noch,
jezt
104
Jahre alt, Lazarus Naikane, den Livingſtone im Alter von
fünfzehn
Jahren
als
Küchenjungen
annahm.
Später ſtieg er zu ſeinem perſönlichen Diener auf. Als ſolcher war er dabei, al38 die Viktoxiafälle von Livingſtone entde>t wurden, und er erzählt noch heute, wie Livingſtone bei dem Anbli> auf die Knie geſunken ſei und gebetet habe. IJ. T.M.
Die
Htliſjſtons-Taube.
157
Dein Reich komme! ==-wird nicht ſo reden. Deſſen Nede wird ganz ander3 klingen, und zwar nach dem Wort: „I< glaube, darum
„Geheiliget
-Warnt
eure Kinder
werde
dein Name!“
vor den Falſchgläubigen!
Wir Eltern haben nicht nur die Pflicht, daranf zu ſehen, daß die dienende Jugend nicht in die Hände der Falſ<gläubigen gerät, ſondern au die übrige lutheriſche Jugend muß vor Falſchgläubigen gewarnt werden. Da iſt es denn inſonderheit auc< der Seelſorger, der das Warnen beſorgen muß, indem er öffentlich in der Predigt wie au<h den einzelnen gegenüber aus Gottes Wort zeigt, wie ſeclenverderblich falſche Lehre iſt. Das ſ<eint man aud) unter uns nicht ſo recht glauben zu wollen. Denn es iſt leider Tatſache, daß manche lutheriſche Chriſten an den Gotte3dienſten Anders3gläubiger teilnehmen, und da3 niht nur mal aus Neugierde, weld;e3 auc nicht vorkommen ſollte, ſondern öfters. Wie können ſol<he vor den Falſ<gläubigen warnen? Sie treten ja für ihren Glauben nicht entſchieden genug auf. E3 werden ſogar Stimmen laut, die in das Geſchrei, das man heutzutage ſo oft hört, mit einſtimmen: „ES iſt einerlei, was man glaubt, e3 iſt nur nötig, daß man glaubt; es iſt einerlei, in wel<e Kir<he man geht, e3 iſt nur nötig, daß man geht, alle predigen ja
Gotte3 Wort.“
Oder:
„Sie haben ja alle die Bibel
und predigen aus der Bibel.“ Sole Reden aus dem Munde lutheriſ<her Chriſten zeigen nur zu deutlich,
daß man den Wert der lutheriſchen Lehre, weld<he Bibellehre iſt, noF gar nicht erkannt hat, ja nod) mehr:
ſie zeigen auch, daß man gar kein Lutheraner
iſt, wenn man ſid) vielleicht auch einbildet, ein ſol<her zu ſein.
Denn
wenn
einer von Herzen
erkannt hat,
was die lutheriſche Kir<e ihm bietet und bringt, der
rede ich.“
Was hört man denn in den falſchen Kirchen? Do<h mehr Menſ<enwort als Gotte3 Wort. Sie haben auch die Bibel, aber ſie laſſen bei der Au3legung ihre Vernunft Lehrmeiſterin ſein; und ſo fügen ſie zu dem Worte hinzu oder laſſen davon weg, je nachdem wie e3 ihnen paßt. Wa3 die Leute dann hören, iſt nicht mehr Gottes Wort, ſondern Menſchenwort. Davon ſagt Gott ſelber Matth. 15,9: „Vergeblid) dienen ſie mir, dieweil ſie lehren ſol<e Lehren, die nicht5 denn Menſc<hengebot ſind.“ Da3 Predigen von Menſc<engeboten hat gar keinen Nuten, e3 macht den Menſc<en nicht ſelig, ſondern bringt ihn in3 Verderben. Falſche Lehre iſt daher Gift für die Seele. Oder iſt es etwa einerlei, ob du klare3, reine3 Waſſer trinkſt, oder Waſſer mit Gift vermengt? Nein? Nun, ſo iſt es auch mit der falſchen Lehre, ein wenig Sauerteig verſäuert den ganzen Teig, Gal. 5,9. E3 iſt alſo abſolut notwendig, daß lutheriſche Chriſten erkennen lernen, daß falſ<e Lehre ein Seelengift und daher ſehr gefährlid) iſt. Wenn ſie das erkannt haben, dann werden ſie auch den Falſ<gläubigen fernbleiben und Und werden aud) ihre Kinder vor ihnen warnen. wenn in der Predigt und dur<h Srift vor Falſchgläubigen gewarnt wird, ſo werden Eltern wie Kinder die Warnungen aud) zu Herzen nehmen und dementſprechend handeln. Da3 iſt do< klar. Wäre e3 einerlei, wa3 wir glaubten, jo wäre das auch in der Scrift geſagt. Nun finden wir aber ſehr viele Stellen in der Schrift, wo ausdrücklich und ſehr ernſtlich vor falſ<her Lehre und vor falſchen Propheten gewarnt wird. Wie eindringlich warnt do<h unſer HErr Chriſtus ſelbſt, wenn
er ſpri<t Matth.
7, 15:
„Sehe eu<h vor vor den
falſ<en Propheten, die in Sc<afskleidern zu euch kommen; inwendig aber ſind ſie reißende Wölfe“! Der Apoſtel Paulu3 mahnt Römer 16, 17. 18: „J< ermahne eud) aber, liebe Brüder, daß ihr aufſehet auf
die, die da Zertrennung und Ärgerni3 anrichten neben
der Lehre, die ihr gelernt habt, und weichet von denjelbigen. Denn ſoldje dienen niht dem HErrn JEſu Chriſto, ſondern ihrem Bau<h; und dur ſüße Worte und prächtige Rede verführen ſie die unſ<huldigen Herzen.“ Das ſollte dod) zur Genüge zeigen, daß Gott die falſ<e Lehre niht will und daß wir ſündigen, wenn wir an den Gotte3dienſten Falſ<hgläubiger teilnehmen oder wenn wir e3 geſtatten, daß unſere Kinder (Ev.-Luth. Kir<enbote.) es tun.
Die
158 Das
Reich
des HErrn
Miſſions-Taube.
Chriſti.
St. Paulus ſagt Röm. 14,17: „Da3 Reid) Gotte3 iſt Gerechtigkeit, Friede und Freude in dem Heiligen Geiſt.“ Sier nennt der Apoſtel drei Stücke, darinnen da3 Reid des HErrn Chriſti beſteht. Das erſte iſt Gere<htigkeit; die iſt Verſöhnung mit Gott. Da3 andere iſt Friede; der iſt ein ruhig Gewiſſen, da3 mit Gott zufrieden iſt durd und wegen de3 Mittler3 Chriſti JEſu. Das dritte Stü> iſt Freude; die iſt der Troſt, dadurd) der Tod und alles Kreuz überwunden wird. So iſt nun da3 Reid) Chriſti, wo man nad Erkenntni38 der Sünden ſic zum Evangelio hält, dasſelbige im Glauben annimmt und nicht zweifelt, daß un3 au38 Gnaden um Chriſti willen unſere Sünden gewiß vergeben ſind und daß derſelbe für alle unſere Sünden vollkommene Bezahlung getan habe und daß ſolher ſein Gehorſam und Verdienſt un3 im Wort und Sakrament geſchenkt und durd) den Glauben zugere<hnet werde, damit un3 denn auc der Heilige Geiſt gegeben wird, der zum neuen Gehor-ſam treibt, LZiht und Leben im Herzen mehr anzündet, darüber man getroſt und freudig wird im HErrn und liebreich gegen jedermann. (Altenburger Bibel, Vorrede
„Das
Himmelreich
zu Jeſ. 32.)
leidet Gewalt.“
Wunderbare Worte redet unſer Heiland zu dem Volk, da3 ihn umſteht, Matth. 11, nachdem er die Sünger de3 Johanne3 von ſich gelaſſen hat, die mit der Frage zu ihm gekommen waren: „Biſt du, der da kommen ſoll, oder ſollen wir eine3 andern warten?“ Nachdem er den Johanne3, der nun im Gefängni3 ſ<Hmadtete, als den größten aller Propheten geprieſen, weil er die Erfüllung der den Vätern gegebenen Weisſagung erleben und mit ſeinen Fingern auf den Gekommenen, den Meſſias, weiſen durfte; dann aber wieder den geringſten ſeiner Jünger dem Johanne3 vorangeſtellt hat, weil dieſer doh die ganze Erfüllung des Erlöſung3werke3s vor Augen ſehen darf, während Johanne3 der Täufer no< zum Alten Teſtament gehörte (V. 13), fährt er weiter: „Aber von den Tagen Johannis des Täufer3 leidet das Himmelreich Gewalt; und die Gewalt tun, reißen es zu ſic.“ Der HErr JEſus redet da, als werde da38 Himmelreich mit Gewalt erſtürmt. Wa3 meint er wohl?
Johanne3 predigte:
„Tut Buße, das Himmelreich iſt
nahe herbeikommen“, Matth. 3, 2. Dur ſeine gewaltige Bußpredigt erſchre>te er die harten Sünder
1
und machte ihnen die Sünde recht lebendig. Durch ſeine Predigt: „Bereitet dem HErrn den Weg!“ wies er aber die erſ<hrodenen Sünder zu Chriſto, dem eini-
gen Heil. Nun begehrten ſie inbrünſtiglic<, ihre Sünden los zu werden, die das Geſet in ihnen lebendig gemacht hatte und mit denen e3 ſie nun drüdte. „Solhe Gewalt meint Chriſtus in dieſen Worten, gleid) al3 wenn Hungrige, wenn ſie des Reichen Mildigkeit erkannt haben, haufenweiſe und mit Ungeſtüm zu ihm dringen; alſo iſt das Amt der Stimme de3 Evangeliums35 und Johannis, die Sünder durſtig und begierig zu machen nad) der Gnade.“ (Luther, St. L. XI, 1035.) Alſo die, welche zu wahrer Buße gebrac<ht worden ſind und nun in wahrer Buße nach dem Himmelreich trachten, die erlangen, was ſie begehren, Vergebung ihrer Sünden. Und dieſe ſind re<ht durſtig und re<ht eifrig in ihrem Trachten nach den Scäßen des Himmelreihs3. (Ev.-Luth. Kirchenbote.)
„Sehet
euc< vor!“
Ernſt, ein frommer Sohn <riſtliher Eltern aus der Großſtadt, hatte ſeine Prüfung am Gymnaſium mit „Gut“ beſtanden. Zur Freude der Eltern entſc<loß er ſich zum Studium der Theologie, um ſpäter Pfarrer in der Landeskir<e zu werden. Gelegentlich eines Beſuches erzählten die Eltern mir dies. „Ihr Ernſt tut mir leid!“ war meine kurze Entgegnung, die begreiflicherweiſe die erſtaunte Frage auslöſte, wie ich das ſagen könne. So mußte ih denn erklären: „Ernſt begibt ſich in große Seelengefahr, denn die Profeſſoren der Univerſitäten laſſen ja nicht die Bibel und deren klare Lehren ſtehen, und ſo untergraben ſie ſeinen Glauben8grund. Und wer kann denn heute no) mit gutem Gewiſſen Pfarrer in der Landeskir<he ſein?“ Die Eltern hatten aber die Meinung, daß ic< do<h wohl übertreibe. Ernſt ging zur Univerſität Tübingen, deren Profeſſoren ja nod) Bibellehre treiben ſollen. Mit Fleiß lag er ſeinen Studien ob. Ein Jahr ſpäter war ich wieder bei ſeinen Eltern. Ernſt war in den Ferien. Der Vater madte auf mid) einen eigenartigen Eindru>d. „Denken Sie ſic<h, Herr Pfarrer, Ernſt will nicht weiter Theologie ſtudieren!“ Auf meine Frage kommt die Antwort au38 bekümmertem Vaterherzen: „Ernſt hat erklärt: „Vater, ich kann nicht mehr, wenn ich meinen Glauben behalten will! Die Profeſſoren erfüllen, mein Herz mit Zweifeln; der eine lehrt ſo, der andere wieder ander3 und der dritte no<h ander3, und ſo rauben ſie mir meinen Glauben.“ „Danken Sie Gott für die Wendung, daß er Ihren Ernſt beizeiten aus dem Unglüc> errettet hat! I< wußte ja, daß e38 ſo kommen mußte.“ Ernſt ſtudiert nun Medizin, um ſpäter als Miſſionöarzt zu dienen. (Ev.-Luth. Freikir<e.) .
Die
Hlijſions-Taube. kurz:
Kleine Miſſionare. Unter der Überſchrift „Kleine Miſſionare“ bringen die „Allgemeinen Miſſion5nahrichten“ eine bewegliche Mitteilung de3 Miſſion3direktor3 D. Baudert von der Brüdergemeinde über einen Schulbeſuch in Kapitain3kloof in Südafrika. J< fragte =-- ſo berichtet der Miſſion3direktor =- in wel<hem Hauſe von den Eltern
ein Abend- oder Morgengebet mit den Kindern geſprohen werde. Beinahe alle ſtanden auf. J< fragte, wo eine Bibel vorhanden ſei. Wieder ein allgemeines Aufſtehen, und der Lehrer verſicherte mir, daß die Eltern in der Tat Bibeln gekauft hätten. I< fragte, weſſen Vater und Mutter nicht leſen könnten. Die Hälfte der Kinder erhob ſih. „Wer lieſt denn aus der Bibel vor?“ „Wir!“ „Können die Eltern Geſangbuclieder ſingen?“ „Ja, wir ſingen ſie ihnen vor.“ „Erzählt ihr die bibliſchen Geſchichten, die ihr gelernt habt, zu Hauſe?“ „Ja freilich, den Eltern, den Nachbarn und denen, die nicht zur Schule kommen dürfen oder kommen können.“ So ſteht e3 in einem heidniſchen Lande, während in <hriſtlihen Ländern die Bibel wohl viel gekauft, aber wenig geleſen wird. Wer denkt nicht an da3 Wort Chriſti (Matth. 21, 23): „Da3 Reic< Gotte3 wird von eu< genommen und den Heiden gegeben werden, die ſeine Früchte bringen“? LF.
„I< glaube an gar nichts.“ I< fuhr einmal =- ſo erzählt Emil Frommel = rheinabwärt3 von Bingen nad Köln. J< ſtand am Bug de3 Dampfſchiffs und ſchaute auf Burgen und Städte, die im Sonnenglanz in unbeſc<reiblic<her Schönheit lagen. Da rüdte langſam ein Herr auf mid) zu. „Sie ſind ein Prediger“, ſagte er. „Nun ja“, antwortete ih, „wenn Sie mid) ſo nennen wollen, da38 bin ich.“ „Wieſo? Zſt Ihnen die Bezeihnung nicht angenehm?“ Jd erwiderte: „Das Predigen iſt ja doh nur ein Stü> meine38 Amte38, und darum iſt der Name nicht gerade zutreffend. E3 iſt wohl der Xöſtlichſte, aber do< nicht der ſchwerſte Teil meines Amte3.“ „Wie meinen Sie da382?“ „Nun“, ſagte ich, „ih denke, e38 gilt ja au< Seelſorge üben, Kranke beſuchen, Kinder unterrichten; das alle3 iſt do<h ein weſentliche38 Stü> des Predigtamte38.“ „Da werden Sie ſic< wohl viele Mühe umſonſt geben“, ſagte er mit einem feinen, etwa3 bo3haft verkniffenen Lächeln; „denn, ſehen Sie, ich zum Beiſpiel, ich glaube an gar nicht38.“ ; Er erwartete mit einer gewiſſen triumphierenden
Überlegenheit meine
Antwort.
I<
ſagte ihm nur
„Geſtatten Sie mir, daß ich nicht glaube, daß
Sie an nichts glauben.“ und brachte nur heraus: „Nun“,
159 Er ſah mid) verdußt an „Wie meinen Sie da32“
jagte ich zu ihm, „Sie glauben doh, daß Sie
„DaB verſteht ſich, der Sohn Jhrer Eltern ſind?“ das brauche ich gar nicht zu glauben; das weiß ic.“ „So? Woher wiſſen Sie da8?“ „Nun, dafür habe ich meinen Taufſchein. „Taufſchein? Den kann man fälſ<en wie alle Urkunden. Man hat e8 Ihnen geſagt, und Sie haben e3 geglaubt. Al3 Sie ein Kind waren, hätten Sie ebenſogut Jhre Amme
oder Kinder-
wärterin für Jhre Mutter gehalten. Wer ſagt Ihnen denn, daß Sie da3 re<tmäßige und nicht ein angenommenes Kind Ihrer Eltern ſind? Vor kurzem habe ich zur Konfirmation einen Jungen eingeſegnet. Vor der Konfirmation mußte ich ihm ſagen, daß er nicht das Kind ſeiner Eltern, ſondern ein auf der Straße gefundene3 Kind ſei. Der Junge hat ſteif und feſt fünfzehn Jahre lang geglaubt, da3 Kind dieſer Leute zu ſein, und weinte bitterlich, al35 ich ihm eröffnen mußte, daß er nicht mehr ihren Namen tragen dürfe. Da3 könnte bei Ihnen ja auch der Fall ſein.“ „An ſo wa3 habe ic< mein Lebtag niht geda<t“, ſagte „Nun, ſo bitte ich, er lahend; das iſt mir neu.“ denken Sie einmal darüber nah, und glauben Sie, daß Sie do< an etwa3 glauben.“ „Aber ſehen Sie, Sie können e3 no näher haben. Sie haben da eben eine Flaſ<he Wein vor ſic ſtehen gehabt und getrunken. Wer ſagt Jhnen denn, daß dieſer Wein nicht vergiftet iſt und der Kellner Ihnen nicht was hineingetan hat, daß Sie heute abend eine3 jämmerlichen Tode3 ſterben? Der kann ja irgendwie beſtohen ſein von einem, dem Sie zu lange leben.“ „Na, hören Sie mal, da habe ic<h dod) einen beſſeren Glauben an die Menſ<en und an den Kellner; der hat ja ein ſo gutes Geſicht.“ „Alſo glauben Sie doc< an wa3, nämlid) an den Kellner. Nun, wenn Sie an einen Kellner glauben können, ſo laſſen Sie mich an unſern HErrgott glauben, und laſſen Sie mic jekt den ſ<önen Rhein beſehen.“ Damit wandte ih mich um, und er verzog ſic in die Kajüte. Man ſagt vom Pfau, daß er hab" ein engliſch Gewand, einen diebiſhen Gang und teufliſ<en Geſang. Dieſer Vogel iſt ein re<ht Bild der Ketßer. Denn alle Rottengeiſter können ſich fromm und heilig und als Engel ſtellen, aber kommen einhergeſ<hlichen und dringen ſich ein, ehe ſie zum Predigtamt berufen werden, und wollen lehren und predigen; aber ſie haben einen teufliſ<en Geſang; das iſt, Lügen, Jrrtum, Keßerei und Verführung predigen ſie.
(Luthers Tiſchreden.)
Wiſſtons-Taube.
Die
160
Bücherbeſprechungen. Mission-Stories. Ineidents which Happened on Our AMisSion-fields. Collected by Christopher Drewes, editor
of AlisSionstaube. 99 pages, 5X7%. Cloth with gilt lettering. Concordia Publishing House, St.Louis, Mo. Price,
70
ets., postpaid.
Dieſes liebliche Büchlein, das durch ſeinen zweiten Titel, “TIneidents which Happened on Our AMission-fields", genügend gelennzeichnet iſt, wird, wie wir zuverſichtlich hoffen, viele intereſſierte Leſer ſinden. Denn einerſeits iſt dies Büchlein die lezte Gabe unſjer3 teuren verſtorbenen Miſſionsdirektor8, P. Chr. Drewe8', der aufs feinſte zu erzählen wußte und deſſen Bücher und Artikel daher nie tro>en und ledern ausfielen; zum andern aber iſt das Büchlein auch ſo lehrreich, intereſſant und wirklich leſen5wert, daß es nicht, ohne Frucht zu zeitigen, in unſere Chriſtenhäuſer einlehren wird. Es enthält im ganzen ſechzundzwanzig Miſſionsgeſchichten, die alle auf Wahrheit beruhen und von unſern Miſſionaren auf den verſchiedenen Miſſions3gebieten erzählt worden ſind. Sie zu leſen,
iſt ein Gang durch das Gotte8haus unſerer Miſſionen.
Hier iſt
eine Geſchichte aus der Inneren Miſſion in unſerm Lande; dann folgen Geſchichten aus der großen Miſſion in Südamerika; darauf geht's hinüber nach Europa, dann zurü> nach Amerika, zu unſerer Immigrantenmiſſion, unſern Fremdſprachigen Miſſionen, zur Taubſtummenmiſſion, Indianermiſſion und immer weiter bi8 zur Miſſion in Indien und China. Hätte der liebe Entſchlafene no<h aus der zu gründenden Miſſion in Afrika erzählen können, ſo wäre damit ſein Freudenbecher voll geweſen. Aber da3 ſollte er nicht mehr erleben. Das Büchlein iſt voll ſchöner Bilder, die der Autor mit großem Fleiß geſammelt hat.
Die Bilder allein ſind den Preis des Buches wert. = Und wer
ſoll nun das Büchlein leſen? Zunächſt taube“, die den verſtorbenen Redakteur in gutem Andenken bewahren; aber unſere Kinder in der Sonntagsſchule,
alle Leſer der „Miſſion3dieſer Miſſion3zeitſchrift auch unſere Sculkinder, unſere Waltherliga-Ver-
eine, unſere Frauenvereine und ſchließlich auch unſere Männer, kurz, alt wie jung. Wo immer das Büchlein hinkommt, wird es Miſſionsfreunde zu neuem Eifer anſpornen. So wollen wir es un8 denn angelegen ſein laſſen, dies edle Büchlein zu verbreiten; und
da
nun
bald
der Winter
kommt,
wo
du
beim
Ofen
ſitzt
im warmen Stüblein und das Büchlein deinen Kindern vorlieſt,
dann werden ſie e3 dir danken, daß du die Au8gabe von 70 Cents nicht geſcheut haſt. Der Markt iſt da; man kaufe daher das
Gute, das da feilgeboten wird.
I. T.M
The Concordia Sunday-School Pin System.
Concordia
Publishing House, St. Louis, Mo. Die Einrichtung der Sonntagsſchule in unſern Kreiſen brachte es mit ſich, daß ſogenannte Sunday-school pins eingeführt wurden. Dieſe Sitte hat ſich in den Sonntag35ſchulen unſer8 Lande3 allgemein eingebürgert, und ſie hat auch Berechtigung.
Schon
Luther
ſagte,
daß
man
neben
die
Nute
den
Apfel legen müſſe, um Kinderherzen zu gewinnen. Unſere Sunday-school pins find ſchöne äußerliche Mittel, um unter
den Kindern das Intereſſe für die Sonntagsſchule zu heben. Ziemlich allgemein hat man in unſern Kreiſen zunächſt die Sunday-school pins der Sekten benutzt. Dod) bald ſtellte es
ſich heraus, daß das für uns Lutheraner nicht geht. Wir wollten unſere eigenen pins haben, die es deutlich zeigen, daß diejenigen, die ſie tragen, eine lutheriſche Sonntagsſchule beſuchen. Unſer Concordia-Verlag hat darum eine ſehr hübſche SundaySchool pin herſtellen laſſen, mit Luthers Wappen als Hauptzierde. Die erſte ſogenannte piu iſt einfach und billig, entbehrt aber doch eigentlich des rechten Shmude3. Haben ſich die Schüler aber ein Jahr lang fleißig zur Sonntagsſchule eingefunden und
können die nötigen
eine goldene pin.
(1,2 uſw., je nach der Zahl der Jahre, die ein Schüler die betreffende Sonntagsſchule beſucht hat) oder ein Buchſtabe (B für Glieder der Vibelklaſſe, T für Lehrer) hineingeſte&t werden kann. Man laſſe ſich die Beſchreibung des Concordia SundaySchool Pin System kommen. E5 iſt der Mühe wert, daß man hierüber recht unterrichtet iſt. Style “G" der gold pin koſtet 60 Cents, Style “GE" 75 Cents. I. T. M.
certilicates
aufweiſen,
ſo erhalten ſie
Dieſe liegen nun in zwei Muſtern vor, ſind
ſehr hübſch und verhältnismäßig
für Schüler, Lehrer und Beamte.
billig. Die eine pin dient
Doch iſt in der Mitte der
pin eine Öffnung angebracht, in die entweder eine Goldziffer
Contributions
Received by the Treasurer. August 1--31, 1931.
Received for Colored MisSions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 525.00; Bethany, Nyland, 5.47; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Con-
over, 1.60; Bethel, Rock West, 12.66; Bethlehem, Holy Ark, 39.74; Bethlehem, Monroe, 1.89; Christ, Rosebud, 20.24; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, Montrose, 70.72; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Cam-
den, 11.13; Tbenezer, Atmore, 1.47; Faith, Mobile, 5.04; Gethsemane, Hamburg, 13.11; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 18.69; Grace, St. Louis, 25.00; Hope, Kings Landing, 8.96 ; Immanuel, Pensacola, 30.00; Mission in Baltimore, 5.00; Mission in Bagshi, 2.00; Mission in Baton Rouge, 1.05; Mission in Cleveland, 23.11; Mission in New Bern, 3.61; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Midway, 6.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 40.04; Mount Olive, Catawba, .75; Mount Olive, Tinela, 18.16; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 10.00; Mount Zion, Charlotte, 40.00; Our Redeemer, Longmile, 20.12; Our Savior, PosSum Bend, 33.13; Peace, Maplesville, 2.82; Pilgrim, Birmingham, 72.34; St. Andrew's, Vredenburgh, 10.73; St. James's, Buena Vista, 29.76; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 57.22; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 5.28; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Ackerville, 26.42 ; St. Mark's, Atlanta, 24.00; St. Mark's, WinstonSalem, 6.00; St. Matthew's, Arlington, 22.34; St. Matthew's, Meherrin, 9.07; St. Paul's, Charlotte, 20.76; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 14.60; St. Peter's Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 27.25; St. Philip's, Catherine, 13.11; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00; Trinity, Selma, 6.69; Zion, Gold Hill, 5.00; Zion, Taits Place, 18.70. AMiscellaneous: From Chas. Ehlers and Children, Storm Lake, Iowa, for Negro Missions, 37.00. From N. N., Lowden, Iowa, for Negro Missions, 10.00. From Luther Con-
ference
in Louisiana
Rev. C. F. Drewes),
(Memorial
Wreath
in Memory
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for Negro Missions, 15.00. 'THE0. W. ECKHART, Treasurer.
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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, 219.
Alle die Redaktion betreijenden Einſendungen ſind zu richten an Prof. I. T.
Mueller; Pie Ds „Th. D:71 801 De Arun Avenue, St. T.ouis, Mo je
Negermiſſion
Jefferson NATEN
an
den
St. Louls, Mo.
Kaſſierer,
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Ar.
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W.
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Eckhart,
3558
S-
Ki:
Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordameriltia. Published monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subseription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, payable strictly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.
Acceptance
for mailing at special
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53. Iahrgang.
Zum
provided
for in Section
November
Danktag
und
Advent.
Wie überreich iſt Gottes Gnade! Auf Kir<' und Schule, Volk und Haus Ergießen ſich die SegenSbade; Gott führt un3 eitel Frieden3pfade; Nie, nie iſt ſeine Güte aus. Wie überreich iſt Gottes Segen! E35 wächſt das Werk der Miſſion, Apoſtel ziehn auf offnen Wegen, Indem ſie frohe Hoffnung hegen; C5 offenbart ſich Gottes Sohn. Wie überreich iſt Gottes Nähe! Die ganze Lekßtzeit iſt Advent, Der Nichter naht zum Wohl, zum O daß die Welt do<h JEſum ſähe In ſeinem Wort und Sakrament!
Das
Mehl
im Kad.
1 Kön.
17.
Wehe. IJ. T. M.
Der Winter ſteht vor der Tür, und für viele wird es ein böſer Winter werden. Hier in St. Louis haben -bei uns ſc<hon lange die Armenpfleger der Stadt angefragt, ob wir nicht Schuhe und Kleider hätten für die Armen oder, nod) beſſer, Geld. Hier mußten bei den beſten Zeiten des Jahres ebenſo viele Arme verſorgt
werden als früher in den fetten Jahren bei den ſc<hlechteſten. Das heißt, man mußte im Sommer ebenſo viele Arme ſpeiſen als ehedem im Winter. Ebenſo
ſteht e8 wohl in andern Großſtädten und Teilen des Landes. Es ſind ſchwere Zeiten, die für viele angebrochen ſind.
1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
1931.
Ur. 11.
Und dod), vergeſſen wir nicht, daß e3 hierzulande nod) viel beſſer ſteht al5 in irgendeinem andern Lande der Welt. Bei un3 werden nod) täglich alle Menſchen ſatt, während in China Tauſende verhungern, ja im beſten Fall nur eine Mahlzeit am Tag genießen. Wa53 bei uns Armut genannt wird, heißt anderort3 Reichtum. Das Mehl im Kad iſt no< nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelt nichts. Klagen wir daher nicht ſo ſehr, ſondern laſſen wir unſere Loblieder mit lautem Ton zu Gotte3 Preis erſ<hallen. Trotz aller Not muß aud dieſer Danktag wieder ein redter, fröhlicher, ſeliger Dankſagung35tag werden, an dem wir Gott mit Herzen, Mund und Händen danken. Mit Herzen. Da3 Herz muß dankbar ſein. Der rechte Dank iſt zunächſt innerlich. 'Im innerſten Gemüt muß bei Chriſten das re<hte Heiligtum ſein, wo die Orgel erbrauſt, die Loblieder erklingen und Dankgebete emporſteigen zu JEſu Thron. So war es bei Elias, dem großen Propheten. Der fand ſeine Nahrung zuerſt am Bad) Krith, wo ihm die Raben Brot brachten und das Bächlein ihm Waſſer gab. Endli vertro>nete der Bah, und die Raben kamen nicht mehr. Und do< war Elias darüber nicht bekümmert. Da3 Wort de3 HErrn kam zu ihm, er ſolle nah Zarpath gehen und ſid) von einer armen Witwe ernähren laſſen. Wunderbar iſt der HErr in ſeinen Wegen, die er un3 führt. „An Mitteln fehlt's ihm
nicht.“
Da3 wußte au< Elias, und darum ging er
nad) Zarpath fröhlihen Herzen3 und mit dankbarem Gemüt. Wie tauſendfa<4 wird der große Prophet wohl Gott gedankt haben für die neue Hilfe, die er ER See
EEN öS |
Die
162
Miſjſions-Taube.
ſo gnädig verhieß! So muß es bei uns ſein. Da3 Herz muß recht zu Gott ſtehen, re<ht glauben und vertrauen und dann aud) reht dankbar ſein. Akten wir darauf vor allem andern und bitten wir um ein gläu-
biges, dankbare3 Herz. Mit Mund. Wo das Herz ret ſteht, da iſt aud) der Mund voller Lob und Prei3; denn wes da3 Herz voll iſt, des geht der Mund über. Wo da3 Herz fröhlidh) iſt, da ſingt der Mund mit lauter Stimme. So hat's der Mund des heiligen Propheten gemacht. Al3 er zu der armen Witwe kam, da machte die böſe Miene. „Id habe nichts Gebackene3 ohne eine Handvoll Mehl3 im Kad und ein wenig Öl im Krug“, klagte ſie bitter; „und ſiehe, ich habe ein Holz oder zwei aufgeleſen und gehe hinein und will mir und meinem Sohn zurichten, daß wir eſſen und ſterben.“ E3 war kein fröhlicher Mund, der ſol<hes ſprach. Aber wie beherzt, wie glauben35voll, wie gotte3zuverſichtig, wie dankbar iſt Elias' Mund! Er ſpricht: „Da3 Mehl im Kad ſoll nicht verzehret werden, und dem Ölkrug ſoll nicht3 mangeln.“ So ſpricht auch des rehten, dankbaren Chriſten Mund. Der ſagt: „Mein Gott wird mid) kleiden, ſpeiſen, verſorgen und ſegnen über Bitten und Verſtehen; ſo will ich ihm danken, ſolange ich noh auf Erden bin.“ Gebe un3 Gott in Gnaden einen ſolhen dankbaren Mund! Und Händen. Ja, kann die Hand undankbar ſein, wenn da3 Herz und der Mund ſo dankbar ſind? Nein, nimmermehr. Siehe einmal die arme Witwe an. Sie glaubte den Worten de3 Propheten, und mit dem Glauben zog aud die re<hte Dankbarkeit in ihr Herz ein. „Sie ging hin und machte, wie Elia geſagt hatte. Und er aß und ſie auch und ihr Haus eine Zeitlang.“ Sich, da haben die Hände gedankt. Sie ging hin, bereitete das Mahl, ſetzte Elias vor und aß ſelbſt mit ihrem Sohn und war fröhlich und dankbar dabei. So iß und trink und ſ<lafe in Gottes Namen. Der Hüter J3rael3 ſc<läft und ſ<lummert nicht. „Ob Stürme toben, Ob die Sonne erbleicht, Ein Bli> nac oben Macht alle3 leicht.“ Aber vergiß de3 Armen nicht! Es ſteht ein Elia8
vor deiner Tür.
Der will von deinem Mehl im Kad
eſſen und von deinem Öl im Krug trinken. Dieſer teure Gotteskneht heißt =- Miſſion. Willſt du ihm die Tür nicht auftun? Willſt du ihm nicht von deinem Mehl und deinem Öl geben? Gewiß, du willſt e3 tun in herzlihem Gottvertrauen. Du willſt fröhlich Danktag feiern und deinem Gott danken mit Herzen,
Mund und Händen. ſich der Advent an.
Darüber
denke nah.
dankbar ſein.
Denn an den Danktag ſchließt
Und
Advent heißt:
Dann
Er kommt.
wirſt du gewiß
Z.T.M.
recht
Ein Gottes8wort zur Miſſion. I eſ. 49, 6.
„ES iſt ein Geringes, daß du mein Knecht biſt, die Stämme Jakob3 aufzurichten und da8 Verwahrloſete in Jsrael wiederzubringen, ſondern ich habe dich auc< zum Licht der Heiden gemacht, daß du ſeieſt mein Heil bis an der Welt Ende.“ So ſprach der Vater zum Sohn von Ewigkeit; und was der Vater zum Sohn von Ewigkeit zum Heil der Welt geſprochen hat, das erzählt uns hier der Heilige Geiſt, damit wir im Glauben fröhlich werden und fleißig das Werk der Miſſion treiben ſollen. So iſt auc dies ein rechter, heiliger und ſeliger Miſſion3text. Von Ewigkeit hat zunächſt Gott der armen Juden gedacht. Da ſah er vorau3, daß die Stämme Jakob3 zerſtreut und verwahrloſt werden würden. Da3 Volk würde von ſeinem Gott abfallen, ungläubig und innerlid) und äußerlich elend werden. Und ſo iſt es auch gekommen. No heute ſind die Stämme Jakob3 zerſtreut und verwahrloſt, eben weil ſie im Unglauben dahinleben. Aber der liebe Heiland will ſie wieder aufrichten, will die Verwahrloſten in J3rael wieder zu Gott bringen, will ſie ſelig machen. Das gilt von allen Auserwählten in J3rael. Da3 J3rael nach dem Geiſt ſoll ſelig werden, und wir ſollen ſie dur die Predigt des Evangeliums zu JEſu führen; wir ſollen Zudenmiſſion treiben. Aber die Bekehrung der auserwählten Juden iſt, wie der Text weiter berichtet, nur ein Geringes. Nicht das Werk iſt gering, denn in der Bekehrung eine3 jeden Sünder3 tritt die ganze Gnade und Allmacht Gottes in3 Werk. Aber die Zahl von Juden, die eingehen in Chriſti Gnadenreich, iſt gering. E3 ſind das nur kleine, knappe Überreſte im Verglei<h mit denen, die aus den Heiden zu JEſu kommen. Gott hat nämlich ſeinen lieben Sohn, unſern hochgelobten Heiland, zum Licht der Heiden gemacht, daß er ſei das Heil Gotte3 bi3 an der Welt Ende. Chriſtus iſt das Licht oder die Leuchte der Heiden, wodurch es bei den Heiden hell und klar wird. Chriſtus bringt ſie zum Glauben und durd< den Glauben zur rechten Erkennt- ' nis, daß ſie Gottes liebe, erleuchtete Kinder werden, die den wahren, lebendigen Gott und den Heiland, den er geſandt hat, ganz und voll erkennen. Und. zwar iſt Chriſtus das Licht aller Heiden. Kein Heidenvolk iſt ausgeſ<hloſſen. DaZ iſt das Große an unſerm ſchönen Text. Chriſti Gnadenreich reicht, ſo weit die Sonne geht. Er iſt der König der Welt, dem alle dienen und gehor<hen müſſen. I. T.M.
Die
===
Miſjſſions-Taube.
Aus unſerer Negermiſſion. ==--
Unſere Miſſion8gemeinde
in Springfield.
Das ſc<öne Bild, das wir hier unſern Leſern vor-
führen,
zeigt
die
renovierte
unter
Mithilfe
Kapelle
unſerer
Holy
Trinity Lutheran Church in Springfield, JU., der jekt P. Ed. Bohm vorſteht. Am erſten Sonntag im September wurde dieſer neue Arbeiter von Prof. F. Mayer
unſerm
einiger
dortigen Seminar
ſeiner
eingeführt.
Kollegen
an
Unſere Kom-
miſſion war durch Herrn Th. Steinmeyer vertreten, der
an die Gemeinde ermahnende Worte richtete und ſie auf den großen geiſtlichen Segen hinwies, den ſie nun
163
ſc<on lange Jahre genoſſen hat. Gegründet wurde die Miſſion im Jahre 1888 von
die Kirc<e gründlich repariert werden. Dies geſchah nad) den Plänen und unter Aufſi<ht eines Gliede3 unſerer
Kommiſſion,
Herrn
Th. Steinmeyer3.
Gliedlich iſt unſere farbige Gemeinde in Springfield nicht ſehr gewachſen, da ſo manche Glieder von Springfield fortgezogen ſind. Wie in andern Städten im Norden, ſo iſt es auc<h in Springfield ein ſtete3 Kommen und Gehen; doc iſt das Wort Gotte3 vielen Negern gepredigt worden, und nicht umſonſt, wie Gott e5 ja verheißen hat. Im Glauben an ihn wollen wir auch in Springfield fleißig und treu weiterarbeiten. Zur Zeit zählt die Gemeinde hundert Seelen und a<tundfünfzig kommunizierende Glieder. ES NK THM EE EE IEE E
Opferwilligkcit unſerer Negerdriſten. Die meiſten unſerer Negerdriſten ſind arme Leute, die au3 der Hand in den Mund leben und nur zu oft ihre liebe Not haben, ſich und die Ihren zu unterhalten. Gerade un3 weißen Miſjſionaren wird es de8halb nicht leicht, unſere Leute immer und immer wieder zu neuem Eifer im Beitragen für kirdlie Zwede zu ermuntern.
Man
macht
dabei oft Erfahrungen, die einem im Herzen weh tun. So geſchah e3 erſt kürzlid), daß ſich eine Frau bei mir entſc<uldigte, daß ſie in ihren Beiträgen zurückgeblieben ſei. J<h mußte wohl ihretwegen etwas leicht über die Sache Unſere renovierte Kapelle in Springfield, Ill. weggegangen ſein und hatte dann bei - Prof. H. C. Wyneken, einem Sohn Präſes Wyneken3, Gelegenheit die Leute wieder an ihre Beitrags3kuverte eines der Gründer unſerer Synode. Gleich im erſten erinnert. Daraufhin ſchrieb ſie mir einen Brief, in Jahre konnten am 11. März 1888 fünf Neger kondem ſie mit vielen Entſchuldigungen darlegte, daß firmiert werden. Gedient haben der Gemeinde biSher ihre Mutter vor etlichen Monaten ganz mittello3 gedie Profeſſoren Weſſel, Herzer, Böcler, Engelder, jitorben ſei. Sie hätte ihr aber do<h ein ehrliches BeWenger und F. Mayer, der ſie auc wieder während gräbni3 geben wollen und hätte das Geld dazu borgen müſſen und müßte das nun zurükbezahlen. Sie hätte der lezten Vakanz im Sommer beaufſichtigt und geiſtlich verſorgt hat, ſowie die Paſtoren H. Meyer, Thalmir das alles ſagen wollen, denn e3 tue ihr ſo wehe, ley, Do3well, G. Shmidt, Claus, Schulze und Bliß. wenn ſie meine dringenden Ermahnungen hört und dod) nicht3 hat, da3 ſie geben könnte. Im Jahre 1890 wurde die jetzige Kir<he und Die Folge derartiger Erfahrungen iſt = wir Sonntagsſc<hule errichtet; das Gebäude koſtete damals wollen e3 ehrlich geſtehen =-, daß wir Miſſionare fünftauſend Dollar3. Im Jahre 1900 wurde das mandymal redht kleingläubig ſind und es nicht wagen, Pfarrhaus gebaut, da3 ſpäter, im Jahre 1924, umunſern Leuten in3 Herz und Gewiſſen zu reden, wie gebaut werden mußte. An Kir<e und Pfarrhaus hat wir da3 tun ſollten. Da muß der liebe Gott unſern „die Gemeinde während der vielen Jahre manche VerKleinglauben oft jämmerlich zuſhanden macen, da- . beſſerungen angebrac<t. Doh mußte im letzten Jahre
Die Miſſions-Taube.
164
mit wir wieder fleißiger und getroſter das tun, was er in ſeinem Reiche getan haben will. Und er hat dabei eine Art und Weiſe, un3 recht deutlid) zu zeigen, daß auf unſere wohlaus8geda<hten Pläne und AufmunterungSreden überhaupt nicht viel ankommt, wenn er die Herzen willig macht. So paſſierte es vor ein paar Sonntagen, daß id) ſo nebenbei in die Vermeldungen ein paar aufmunternde Worte einfügte, daß es gerade jekt, bei der gegenwärtigen Lage der Dinge, nötig iſt, daß unſere Gemeindeglieder treu und gewiſſenhaft ſind mit ihren Beiträgen für die Gemeinde. Nad dem Gotte3dienſt kam eine Frau zu mir und gab mir nebſt ihren Kuverten, die ſie regelmäßig bringt, zehn Dollar3 für die Gemeindekaſſe. Ein paar Sonntage ſpäter machte ich nach dem Gotte3dienſt darauf aufmerkſam, daß die Rechnung für das Straßenpflaſter fällig ſei, und bat um eine beſondere Gabe, damit wir die Rechnung begleichen könnten. AIl3 die Leute au3einandergingen, trat eine Frau zu mir und gab mir zwanzig Dollar3 al3 ihren Teil für die Rehnung. Al3 ic meine Ver-
wunderung
darüber
ausſpra<h,
ſagte
ſie:
„E3
iſt
wahr, wir haben's niht immer; aber ich hatte das Geld jekt gerade bei mir, ſo will ich e3 ſ<nell geben.“ I< ſelber kann mir die Sache nur ſo erklären, daß in beiden Fällen dieſe Frauen ihre Erſparniſſe mit zur Kir<he genommen hatten, um ſie ſo ſicher zu verwahren, daß ſie aber, dur<4 Gotte3 Wort willig gemadt, in freudiger Opferwilligkeit wie die Witwe im Evangelium alles gaben, wa ſie hatten. G. M. Kramer.
Immanuelkonferenz
in Salis8bury, N. C.
Vom 26. bi3 28. Auguſt verſammelte ſich genannte Konferenz in der Kir<e der St. John's-Gemeinde in Salis8bury, einer unſerer älteſten Miſſionsſtationen. Um der Gemeinde in dieſen bedrängten Zeiten nicht zur Laſt zu fallen, war die Sikung3zeit um einen Tag verkürzt worden, aber die Gemeinde bewie3 ihre Gaſtfreundſchaft in opferwilliger Weiſe. Die faſt vollzählig erſchienene Gliedſchaft erfreute ſi< des ſ<muden Ausſehen3 de3 Eigentums. : Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, läßt ſich berichten, daß die Konferenz fleißig arbeitete. Paſtor Zeſſe Hunt beendigte eine zur Beſprechung ſehr an-
Im Eröffnungsgottesdienſt am Freitagabend predigte Dr. H. Nau über das neue Leben der Gläubigen in Chriſto. Im Hauptgotte3dienſt am Sonntagvormittag hielt P. J. W. Fuller die Beichtrede und P. Jeſſe Hunt die Predigt. Die Miſſion3predigt am Nachmittag hielt der Unterzeichnete. Auf dieſe Weiſe wurden Gemeinde und Konferenzbeſucher reichlich mit der Lehre, der Mahnung und dem Troſte des göttlichen Worte5 bedacht und geſtärkt. Daß
daneben
auc
Angelegenheiten
der
Miſſion,
der Schulen, des Immanuel College und ſonſtige Geſchäft5ſachen anregend beſprochen wurden, bedarf nur der Erwähnung.
Student Ekong,
ein geborner
Afri-
kaner, hielt einen Vortrag über die Sitten der Eingebornen. Zum Schluß die Bemerkung, daß der Segen der Konferenz au durd) die zahlreich anweſenden Laiendelegaten den Gemeinden heimgetragen wird. Gotte5 Segen
Konferenzen!
ruhe auf dieſer und
andern
e-===----D>>>-------
Unſere Immanuel
School
derartigen
H. M.
in Cincinnati.
Zum erſtenmal ſind wir imſtande, unſern Leſern ein Bild unſerer Immanuel School in Cincinnati, O., vorzuführen. An dieſer Schule unterrichtet Lehrer E. C. Huber. Gelegentlich der Eröffnung der Schule im September ſ<rieb Lehrer Huber: „Am 8. September wurde die Schule eröffnet, und zwar mit ſe<3undzwanzig Schülern. E38 ſind zu meiner Freude alles feine Kinder, die fich gut betragen. Früher hatten wir wohl etwas mehr Kinder in der Schule, aber wir ſind nach meiner Meinung nicht rückwärts gegangen, da die Kinder, die wir jetzt haben, alle des Unterrichten3 wert ſind. Aud die Eltern haben uns feſt verſprochen, alles tun zu wollen, wa3 in ihren Kräften ſteht, damit ihre Kinder recht in Gottes Wort
regende Arbeit über den dritten Artikel der Augs3burgiſ<hen Konfeſſion, und Superintendent Wm. H. Gehrke begann eine ausführliche Behandlung de3
vierten Artikel8. Der Ort3paſtor, Felton Vorice, und
P. A. Roberts trugen, zwei aufeinanderfolgende Kate-
djeſen über die Vergebung der Sünden vor.
Unſere Immanunels8ſchule in Cincinnati, O. ät:
iü +
Die
Hlijtons-Taube.
erzogen werden. So hat ſich auch unſere Sonntags3ſchule hier gehoben. Von den Kindern, die auf dem Bilde gezeigt werden, ſtammen fünf aus Häuſern lutheriſcher Eltern; die andern ſind Miſſion35material. I< habe mit den Eltern geredet, und ich darf hoffen, daß ich nicht nur die Kinder, ſondern auc< wenigſten3 einige der Eltern zur Konfirmation vorbereiten werde. Gottes Segen ruhe auf unſerer Arbeit!“
I. T. M.
Wunderbare In
dieſem
Jahr
wird
Wege
Gottes.
Student
von unſerm College in Green3boro St. Philip's-Kir<e dem Seelſorger
Leſter
Charle3
in der hieſigen der Gemeinde,
P.A. Sculze, als Vikar zur Seite ſtehen. Student Charle3 hat zwei Jahre lang Theologie ſtudiert und wird ſich nun im praktiſ<en Vikardienſt wichtige Erfahrungen ſammeln. Auch Student Charles iſt ein Beweis dafür, wie ganz wunderbar oft Gottes Wege ſind. Wir bringen daher hier einiges aus der Leben3geſchichte dieſes jungen Mannes. Student Charles ſc<hreibt: „Geboren wurde id am 4. Dezember 1909 in der Stadt New Orleans, die ja, wie bekannt, unten in Louiſiana am Miſſiſſippi gelegen iſt. J< war das ſechſte Kind einer größeren Familie, die au3 ſieben Knaben und einem Mädden beſtand. Meine Kindheit im Elternheim war eine überaus glückliche. „Vater und Mutter waren Katholiken, und ſo wurde aud) ich katholiſch) getauft. Al3 i<h aber aufwu<h35 und alles zu prüfen anfing, erſchien mir dod) ſo mandje3s in der römiſ<hen Kir<e als ſehr ſeltſam. Sd) bemerkte aud) mit der Zeit, daß meine Eltern nicht re<ht mit der katholiſchen Kir<he zufrieden waren, obwohl ſie nie darüber mit un3 Kindern ſprachen. „Ein3 aber taten unſere Eltern: ſie ſchiten un38 Kinder in eine der lutheriſ<en Schulen in New Orleans, obwohl es dort viele katholiſ<e Schulen aud) für Negerkinder gibt. Da3 war für mid) der ſtärkſte Beweis dafür, daß ſie nicht rec<ht mit der römiſ<hen Kir<e zufrieden waren. „3< war ſieben Jahre alt, als ich zur Scule kam. Anfangs hatte ich große Fur<t. IJ fürchtete mid vor den Lehrern, vor meinen Mitſ<hülern und vor der ganzen Schule; war e3 do eine lutheriſche Schule. Dod) war id) dabei auc<h fröhlich, daß ich zur Schule gehen konnte. Die Schule beſuchte ih zwei Jahre lang, und da lernte ich mit großem Fleiß Luther3 Kate<hi8mus8. Der Unterricht war ſo geſchi>t und gründlich, daß ich nod) heute die Sprüche herſagen kann, die ich dort gelernt habe. Er wird mir bi3 zu
meinem Lebenz3ende unvergeßlid) bleiben.
165
„Nad) zwei Jahren, als ich neun Jahre alt war, geſ<ah etwa3, das meinen ganzen LebenS3lauf in andere Bahnen bringen ſollte. Meine liebe Mutter wurde nämlich ſehr krank und ſtarb nach längerem
Leiden.
J<
kam
dann
in die Hände
Student
Leſter Charles.
meiner
Groß-
mutter, die ſtreng katholiſch war; und da3 erſte, wa3 ſie tat, war, daß ſie mich mit zu den katholiſchen Gottesdienſten nahm, die ich während der zwei Jahre nicht mehr beſucht hatte. Da war nun alle3 ander3 als bei den Lutheranern, und als der Herbſt herbeikam, ſchi>te mich meine Großmutter in eine katholiſche Schule, wo id) die katholiſchen Lehren lernen mußte. Nah und nah gewöhnte ich mich an die römiſche Religion, aber do< konnte ich nicht alle3 glauben, wa3 die Nonne uns Kindern erzählte. Doh mußte ich ſtill
ſein, da wir e3 nicht wagen durften, ihr zu widerſprechen. : „SI wurde ſomit ein redter Katholik, wurde mit der Zeit römiſch konfirmiert und ging zur Kommunion. Jd) könnte hier mande3 erzählen; wa3 den Leſern von Wichtigkeit wäre; aber es würde zu weit führen. Meine Großmutter hielt ſehr ſtreng auf alle römiſ<hen Saßungen, und beſonder3 am Karfreitag mußte ich mit ihr von Kirhe zu Kir<he wallfahrten, die Füße des gekreuzigten Heilandes in jeder Kir<e küſſen uſw. Jd< machte den ganzen Unfug mit. „3< war dreizehn Jahre alt, als id) konfirmiert wurde. Bei der Konfirmation muß man na römiſc<er Sitte einen beſonderen Namen wählen, und ich wählte den Namen Joſeph. Warum, weiß ih nicht re<ht. Aber id) werde e3 nie vergeſſen, wie der römiſ<e Biſchof bei der Konfirmation vor mir ſtand, den Namen Joſeph de3s öfteren ausſprad< und mir mit dem „heiligen“ Sl auf einem Stü Baumwolle die Stirne beneßte.
Mliſſtons-Taube.
Baſtor
zu
werden.
„So kam id) denn nac< GreenS3boro, N. C., wo unſer Predigerſeminar iſt, und da habe ich nun zwei Jahre lang Theologie ſtudiert. Jetzt hat mid) die Fakultät na<h St. Louis geſc<hickt, wo ich ein Jahr lang als Vikar in der hieſigen 8t. Philip's-Kir<e dienen werde. Ende Juli bin id) hier angekommen und wurde von dem Paſtor und der Gemeinde liebevoll aufgenommen. Will's Gott, werde i< hier ein ſehr glückliches und ſegenSreiches Jahr verleben. Gott hat mid) jo weit gnädig geführt und wird mid) aud) in Zukunft nac ſeinem allweiſen Nat gnädig führen.“
„3n Chicago beſuchte ih zuerſt die katholiſchen Gotte3dienſte, indem ih ſehr auf meine Religion hielt. Mein Bruder Albert aber ging jeden Sonntag zur Iutheriſ<en Kir<he, wa3 mir befremdlich war. Doch er erzählte mir ſo allerlei von der lutheriſchen Religion, und weil id) früher meinen Kate<hi58mus ſo gut So hat Gott auf ganz wunderbare Weiſe Student gelernt hatte, ließ iH mid) von ihm überreden, mit Charle35 aus der Papſitkir<he in die lutheriſche Kirche ihm zur Kir<e zu gehen. Der lutheriſchen Kir<he geführt, damit er dort im Dienſt des Evangeliums ſtand P. Carter vor. Zunächſt madte der lutheriſche Chriſti Ehre fördere. I.T.M. Gotte3dienſt auf mid keinen beſonderen Eindruek. In der Schule hatte man uns gelehrt, auf keinen Fall An38 unſerm Miſſionsfeld in Süd-Alabama. den Lutheranern zu trauen, da ſie nur Böſe3 im Scilde führten. Doch ging ich wieder hin, und endlich Wir bringen hier zwei Bilder au38 unſerm Miſfragte mid) P. Carter, ob ich nicht am lutheriſchen ſion3feld in Süd-Alabama, um unſern lieben Leſern Kate<hi35muSunterri<t teilnehmen möchte. J< hatte dieſes wichtige Feld vor Augen zu führen. den lutheriſchen Katehiö8mu3 recht liebgehabt, und ſo Das erſte Bild zeigt unſere Kir<he und Schule in ſtellte iM miHh zum Unterricht ein. Na< längerer Baſhi, Ala., wo nun ſeit mehreren Jahren unſere Zeit ſagte mir endlich mein Bruder Albert, der Miſſionare Gotte35dienſte abgehalten und die Kinder * Paſtor habe geſagt, ich ſollte die lutheriſ<e Anſtalt in im Katehismus unterrichtet haben. In dieſem GeSelma, Ala., beſuchen, wo i< no<h gründlicher im bäude wurde vor kurzem Kandidat Peter R. Hunt Kate<hi8mu3 unterrichtet werden ſollte. Das3 wollte ordiniert und in3 Predigtamt eingeführt. Der Mann mir erſt nicht in den Sinn, aber endlich ging ich doh. vor dem Gebäude iſt P. Hunt. Troßdem das Gebäude 'Sd< ſagte dem lieben Vater ade und machte mich auf recht ſchäbig iſt und durc<hau3 nicht wie eine lutheriſche den Weg. No heute ſehe ich meinen Vater, wie er Kirc<he ausſieht, ſo kommen unſere farbigen Mitdriſten vor mir die Treppe hinunterging und ſo ſehr beſorgt um mid) war. E3 war da3 leßte Mal, daß i< ihn ſehen ſollte. „Zn Selma, Ala., genoß ich Religion3unterricht unter Prof. Lynn. Der verſtand e38, mid) ſehr für die TIutheriſche Lehre zu intereſſieren. Mein Eifer für die lutheriſche Kir<e ſtieg von Tag zu Tag. Bald lag da3 erſte Jahr hinter mir, ein3 der glücklichſten, die ich verlebt habe. Während dieſes Jahre3 ſtarb mein Vater. Ein Telegramm, da3 über ſein Ableben berichtete und mich anwie3, nad) New Orlean3 zum Be„gräbnis zu reiſen, kam nicht an meine Adreſſe, und jo erfuhr ich erſt ſpäter, daß er geſtorben und bereits 'begraben ſei. Dies ſtimmte mid lange Zeit ſehr traurig. pe „Nach des Vater3 Tod war mein lieber Bruder Unſere Kirc<e und Schule in Baſhi, Ala.
2
und da3 tat er denn aud.
Albert ſo freundlich, die Studiumsunkoſten für mich zu bezahlen. So blieb ich denn in Selma, Ala., und da habe ic< den ganzen Ho<hſ<ulunterri<t durcgemacht. Nun mußte ih mid) aber für einen Beruf entſcheiden. Da ih die lutheriſche Lehre und Kirche liebgewonnen hatte, entſ<loß. ih mid, Iutheriſcher
RIOS
„Nad der Konfirmation beſuchte ich die römiſche Scule weiter. J< galt als guter Scüler, lernte gerne und mit Erfolg, aber vollendete den Kurſus in der katholiſchen Schule ſ<ließliq?) do<h ni<ht. Das kam ſo. Zwei meiner Brüder, Albert und Cornelius, die älter waren al3 ih, waren nad) dem Tode meiner Mutter nad) Chicago gezogen. Erſt blieb mein Vater in New Orleans, da er dort lohnende Arbeit hatte. Endlich wurde er aber entlaſſen, und darauf zog er au<h nad) Chicago. Zunächſt blieb ich in New Orleans bei der Großmutter, dod<h bat id ſc<ließlih meinen Vater, er möhte mich nad) Chicago kommen laſſen,
EEE RE
Die
Rüt:
166
Die Uiſſions-Taube. Zum
167
Wachstum der farbigen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten.
Im Auguſt dieſes Jahres hat das Zenſu3bureau in Waſhington, D. C., einen Bericht veröffentlicht, der über das Wachstum unſerer Lande3bevölkerung genau Aufſ<luß gibt. Uns intereſſiert dabei zunächſt da3 Wachstum der farbigen Vevölkerung. Im Jahre 1920 gab e3 hierzulande 10,463,131 Neger;
Lehrerwohnung
in Pine
Hill, Ala.
do gerne zum Gotte3dienſt. Baſhi zählt 39 Seelen und 17 Kommunizierende. Die Miſſion35ſ<ule wird von 23 Kindern und die Sonntag5ſ<hule von 28 Shülern beſu<t. Die Gemeinde führt den Namen MesSiah Church. P. Hunt bedient neben Baſhi nod) drei andere Parodien. Wenn du, lieber Leſer, dieſe3 Bild genau betrachteſt, dann wirſt du es verſtehen, warum unſere Kommiſſion für Negermiſſion ſich immer wieder mit Bauunternehmungen beſchäftigen muß. Ein Kirdlein, das gar zu armſelig iſt, dient ſeinem Zwe> nicht recht. Da3- liebe JEſu3kindlein darf nicht auf immer in einem Stalle wohnen. Da3 zweite Bild, das un3 von unſerm lieben Freund Superintendent Weſtcott zugeſc<hi>t worden iſt, zeigt unſere neue Lehrerwohnung in Pine Hill, Ala. EZSiſtein nette3, kleines Heim, das unſerm Lehrer I. S. Bridges gute Dienſte leiſtet. Die Perſon auf der ſchattigen porch iſt unſer Lehrer Bridges. DaZ3Gebäude hat drei Zimmer und koſtete im ganzen 3550. Für ' das neue, ſ<öne Gebäude iſt Lehrer Bridge3 ſehr dankbar. Zwei Jahre lang mußte er mit einer Familie in einer alten, baufälligen cabin wohnen, die nur ein Zimmer enthielt. Wie unangenehm da3 für ihn geweſen ſein muß, wird man erfennen, wenn man bedenkt, daß Lehrer Bridges verheiratet iſt und trozdem das eine Zimmer mit noch einer andern, und zwar kinderreichen, Familie teilen mußte. Eine beſſere Wohnung war in Pine Hill nicht aufzutreiben, und ſo ſah ſich unſere Kommiſſion genötigt, für Lehrer Bridge3 dieſe neue Lehrerwohnung zu errichten. Die Parodie in Pine Hill zählt 61 Seelen und 46 Kommunizierende. Die Scule wird von 18, die Sonntag3ſc<hule von 32 Kindern beſuc<ht. Die Beiträge der Gemeinde betrugen letztes Jahr etwa 8190. Daz iſt nicht viel; aber in der ganzen Gegend
herrſcht bitterſte Armut.
I. T. M.
jetzt, im Jahre
1931, zählt die Negerbevölkerung in den ſüdlichen und nördlichen Staaten unſerer Union genau 11,891,143. Da3 madt eine Zunahme von 13.6 Prozent. Beadten3wert dabei iſt, daß in den ſüdlichen Staaten die Negerbevölkerung nur um fünf Prozent zugenommen hat. Georgia iſt no< immer der negerreihſte Staat unſerer Union; ihm folgt Miſſiſſippi mit 1,009,718 Negern. Die Auswanderung na<h dem Norden im letten Jahrzehnt war ſtaunenerregend. In New York belief ſich der Zuwa<3 an Negern auf 108 Prozent, ſo daß dort jekt 412,814 Neger wohnen. In New Serſey betrug der Zuwac<s3 78.3 Prozent; dort finden ſich jeht 208,828 Neger. Zn Pennſylvania war ein Zuwads von 51.5 Prozent zu verzeichnen; es wohnen dort 431,257 Neger. Midjgan hatte einen Zuwach3 von 182 Prozent; dort iſt die Negerbevölkerung auf 169,453 geſtiegen. JUinois gewann 80 Prozent; es finden ſid) in dieſem Staate jekt 328,972 Neger. Ohio verzeichnet ein Wachstum von 66.1 Prozent; der Staat hat jezt 309,304 Neger. Dieſe Zahlen zeigen, wohin wir uns jeßt mit unſerer Negermiſſion wenden müſſen. Wir müſſen die Völkerwanderung aufs genaueſte im Auge behalten und darauf ſehen, daß unſere <hriſtlihen Neger, wo immer ſie hinkommen, da3 Wort verkündigen und, wo mögli, neue Miſſion5pläte gründen helfen. Vielleiht liegt in dieſer Wohnverſhiebung der Neger ein beſonderer Segen Gottes. Adten wir fleißig auf die Fingerzeige Gottes! An dieſen Bericht möchten wir nod) etwas andere3 anſchließen. Unſer Land zählt jetzt 332,397 Indianer; das iſt eine Zunahme von 36 Prozent. Im Jahre 1920 waren ihrer nur 244,437. Wenden wir uns aud immer mehr der Miſſion unter den JIndianern zu! Mexikaner gibt e3 jeßt hierzulande 1,422,533; im Jahre 1920 waren e3s nur 700,541; das macht ein Wahs5tum von 103.1 Prozent. Für die Mexikaner ſollte abſolut mehr getan werden. Die Arbeit unter ihnen hat ſich al3 ſehr ſegen3reich erwieſen. Chineſen gibt es in den Vereinigten Staaten jebt 74,954, Japaner 138,834, Filipino3 45,208, Hindu3 3,130 und Koreaner 1,860. Gehen wir ihnen allen nad), und zeigen wir ihnen den Weg zum Himmel! I.T.M. ..
168
Die
===
Miſſions-Taube.
Au3 weiteren Kreiſen. ==---
Apache und Du'naec. Vor vielen hundert Jahren wohnte im nördlichen Ende de3 weſtlichen Kontinents ein zahlreicher Völkerſtamm, der ſid) ſtolz Dn'nae nannte. Da3 Wort bedeutet „der Menſd)“
und ſcheint anzudeuten, daß man
IOLI
-=IOLI
ſi für das vornehmſte aller Völker hielt. Aus unbekannten Gründen wurde dieſer Stamm genötigt, ſeine kalte Heimat zu verlaſſen und weiter nad) dem Süden zu ziehen. Die Tapferſten ließen ſich niht eher permanent nieder, al3 bi3 ſie die Gegend
Apache. Und obwohl er heute mit dem weißen Mann im angeblichen Frieden lebt, ſo betrachtet er ſeinerſeits letzteren immer nod als ſeinen Apachen, als ſeinen Feind. Aus der Heiligen Schrift erkennen wir, daß ſein Verhältnis ſeinem Schöpfer gegenüber ein ähnliches iſt. Dem lieben Gott iſt er =- und in ſeinem Herzen muß er es bekennen =- aud) ein „Apache“. Und in dieſem Stück iſt er ja ſeinem weißen Nachbarn gleich. Später kamen wir weißen Miſſionare und boten
Konfirmandenklaſſe
in Whiteriver
erreicht hatten, die man nod) heute als the Great Southwest bezeidnet. Hier ſc<einen ſie in ſteter Feindſ<haft mit allen benachbarten Völkern gelebt zu haben. Wer die urſprünglihe Veranlaſſung zu dieſer Feindſchaft gab, - ſagt uns die Überlieferung niht. Tatſache aber iſt,
daß allmählid
dieſe ſüdlichen Stämme
der Dn'nae
von ihren Na<barn al38 Apachen bezeichnet wurden. Dieſes Wort wurde dann dur<s Mexikaniſche geſchleppt und in unſere Sprache als offizielle Bezeichnung für die betreffenden Stämme aufgenommen. Das Wort Apache bedeutet „der Feind“. Tatſächlich aber hat der Apache ſid den erſten Amerikanern,
mit denen er zuſammenſtieß, dur<haus nicht al8 Feind bewieſen. Im Gegenteil, ſie wurden von ihm höchſt freundlich aufgenommen. Nur naddem er von den Weißen ſc<mählichſt mißhandelt und hintergangen
worden war, widerſekte er ſich ihnen als unerbittlicher
im Mai
1931.
dem Apachen Gottes Frieden in Chriſto an. Das erſchien ihm anfangs al3 ein Widerſprud und eine Torheit; denn wie konnte do< aus derſelben menſ<lihen Quelle ihm Haß und Liebe zufließen? Wie könnte da3 Volk ihm geiſtliche Gaben darreichen, von dem er auf jedem andern Gebiet überliſtet, übervorteilt und betrogen worden war? Nein, er wollte auch den Miſſionaren gegenüber ein „Apache“ bleiben. Do) wir wiſſen, daß aud auf geiſtlihem Gebiete Gotte3 Mühlen langſam mahlen, aber trefflich fein. Hier und dort wurde allmählich ein ſteinernes Herz zerknirſ<t. Man merkte, daß dieſe Miſſionare nicht das Ihrige ſuchten, ſondern da3 ewige Heil ihrer Zuhörer. Hier und dort ließ ſich einer in dem rechten
'
Glauben taufen, nämlid) daß er dadur< aus einem
„Apachen“ zu einem „Dn'nae“ Gotte3 werde. Allmählich wurde auch hier und da ein neuer Miſſionar, die Errichtung einer Kapelle oder die Grün-
“1
Die
Miſſions-Taube.
dung einer Miſſionsſc<ule geduldet, ſo daß heute faſt alle camps ſozuſagen unter dem Schall der Miſſion3glocken ſtehen. Die San Carlo3- und Fort ApacheReſervationen mit einer Geſamtbevölkerung von nahezu
6,000
Einwohnern
ſind
völlig
von
unſern
169
er nie eine Schule beſucht hat und kein Engliſch kann, ſeine Freude daran hat, die bibliſchen Geſchichten, die ihm ſein Miſſionar erzählt hat, der Jugend in ſeiner Nachbarſc<aft wiederzuerzählen.
;
Ja, das Evangelium dringt mit der frohen Kunde Miſſionaren beſeßt. von dem Sünderheiland ſogar bis ins Gefängnis Fünf Schulen (Christian day-sSchools) mit einer hinein, um dort aus einem armen ſündigen „Apachen“ Scülerzahl von etwa 275 tragen ihr Teil dazu bei, einen wahren „Dn'nae“ Gottes zu machen. Da3 bedaß junge Apachen zu Kindern Gottes werden. weiſt folgender Brief, den ein Miſſionar von einem zu leben3länglicher Haft verurteilten Indianer erhielt: Eine Koſtſchule ſucht eine Dur<ſc<nitt3zahl von 40 Knaben und Mädchen zu einer reiferen Erkennt- „Mein lieber Freund! nis ihres Heilandes zu bringen, ſo daß ſie ſpäter „34 habe ſoeben Jhren freundlichen Brief erdurd) klares Zeugnis und keuſchen Leben3wandel den halten und midy) ſehr gefreut, wieder einmal von Kampf gegen den Erzapachen weiterführen können. Ihnen zu hören. E3 freut mid aud ſehr, zu erfahren, In unſerm lutheriſchen Waiſenheim für Apachen befinden ſi< 27 glü>liche Indianerkinder, die ihre weiße Matrone Mama nennen und in ihren Gebeten dem lieben Heiland ihre kindlichen Wünſc<he aufs vertraulicſte ans Herz legen. Dieſe Kinder werden un3 zur Verſorgung von freundlichen Jndianern anvertraut und nicht von feindlichen Apachen. In zwei großen Regierungsſc<hulen mit einer Schülerzahl von 550 Knaben und Mädchen ſind uns von ihren Eltern oder näheren BVerwandten nahe an 400 zum Unterricht in der <riſtlichen TI Rien; e Ki dae kr Wet i 2n 0u 2 Religion anvertraut worden. Selbſtverſtändlic) kann dort Taufklaſſe in Whiteriver im Mai 1931. mit ein paar kümmerlichen Unterrichtöſtunden in der Woche nicht das erreicht daß meine Mutter und ihre Kinder zu Hauſe noch immer munter und geſund ſind. werden, was man in unſern eigenen Sculen erſtrebt. Und dod) wiſſen wir, daß der Heilige Geiſt nicht an „Von einem andern Freunde erfahre ich, daß Y-13 kürzlich geſtorben iſt. Da8 tut mir leid. Sein Regeln oder an Zeit und Gelegenheit gebunden iſt. In der Kir<e, vor der die Taufklaſſe auf dem Bilde Tod ſollte uns wiederum daran erinnern, daß Gott ſteht, ſind ſeit 1922 nahezu 500 Knaben und Mädchen uns alle am Jüngſten Tag vor ſein Gericht laden getauft worden. Die Konfirmandenklaſſe auf dem wird. An dem Tage kann un3 nur das eine retten, andern Bilde iſt die erſte, die ihrem Heilande Treue daß wir Gott dem Vater verſichern können, daß wir während unſer3 Erdenwandel3s an JEſum al3 den gefobt. Und aud) in den camps beweiſt das Evangelium einigen Helfer und Erlöſer von allen unſern Sünden geglaubt haben; dann ſteht e8 wohl um un38. Aber ſeine Kraft bei jung und alt. Dort verſichert uns wenn wir da3 nicht aufrichtig bekennen können, dann zum Beiſpiel die kleine kranke Ona, daß ſie ſich allein wehe uns! auf den Heiland verläßt, ihm allein e3 zutraut, ſie „SEſus ſagt: ,J< bin der Weg und die Wahrheit von ihrer Krankheit befreien und in den Himmel und das Leben; niemand kommt zum Vater denn führen zu können. Dort werden wir auch mit Nahah bekannt, einem freundlichen alten Mann, der, obwohl durd) mid.“ „Und iſt in keinem andern Heil, iſt auch
Die Miſſions-Taube.
170
kein anderer Name den Menſchen gegeben, darinnen wir ſollen ſelig werden“, ſagt Petru3. „So ſtand es aud mit einem der zwei Männer, die mit ZEiju gekreuzigt wurden. Er wußte, daß er auf ewig verloren wäre, wenn JEſus ſi nicht ſeiner erbarmte. DeShalb bat er JEſum, do ſeiner zu gedenken, wenn er in ſein Reich komme. Damit wollte er niht nur ſein Leid und ſeine Scham über ſeine "Sünden bekennen, ſondern aud) den feſten Glauben, daß nur JEju3 ſeine Seele aus der Hölle erretten könne. Und wir wiſſen, daß JEſu3 ſein Verſprechen gehalten und ihn mit ſich nad) Hauſe genommen hat. „Bitte, ſchreiben Sie bald wieder an mic. „Shr Freund „3. A.“ Daß dur< da3 Evangelium von Chriſto das Werk der Bekehrung unter den Apachen vor ſich geht, gefällt dem Teufel natürlich dur<hau3s niht. Er ergrimmt darüber, -daß einer nach dem andern der „Apachen“ 'zu - Gottesfreunden wird. Mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln ſucht er de3halb unſer Miſ'fionSwer? im Apachenland zu hindern oder -gar zu zerſtören. Daraus läßt ſi das Eindringen der Römlinge mit ihrem verfeinerten Gößendienſt und die Zunahme der. Trunkſu<ht, der Unkeuſ<hheit, der Faulheit und anderer Laſter mehr erklären. Mit andern Worten: dieſelben Mächte der Finſternis, die in dieſen leßten Zeiten unſerer Chriſtenheit im allgemeinen drohen, ſind au< im Apacenland tätig. Do<h auh hier verſihert uns der HErr: „Das Wort, ſo aus meinem Munde gehet, ſoll nicht wieder zu mir leer Xommen, ſondern tun, da3 mir gefällt, und ſoll ihm gelingen, dazu ic<h'3 ſende“, Jeſ. 55,11.
|
Whiteriver, Ariz.
E. E. Günther,
Miſſion der Hannoverſchen
Freikirche.
Die Miſſion der Hannoverſchen Freikir<e unterhält neun Stationen, zwei unter den Betſchuanen im ſüdweſtlihen Tran3vaal und ſieben unter den Zulu8 im ſüdöoſtlihen Tran3vaal und in Natal. Im vergangenen Sahre iſt die Zahl der Heidend<riſten auf dieſem Miſſion3felde um etwa 300 Seelen gewachſen, nämlid) von etwa 8900 auf etwa 9200. Die Miſſion8gemeinden ſind zum Teil ſ<on recht ſtark; Roode'poort zählt 2557 Seelen, -.Salem 2256, Botſabelo 1780, Quellwaſſer 889,. Mabola 732. Die neun
Hauptſtationen haben zuſammen 49 Nebenſtationen. „Unter den ſieben im Amt ſtehenden Miſſionaren ar-
„beiten drei ordinierte Eingeborne, zwei Katecheten und eine Reihe anderer Gehilfen. Der älteſte eingeborne Paſtor iſt der hundert Jahre 4
r
*
alte Abraham
auf Wakkerſtrom, einer Filiale von Quellwaſſer, der troß ſeines hohen Alter3 dort nod ſonntäglic<h Gotte3 Wort verkündet und die Gemeinde zuſammenhält. Neu eingetreten in die Arbeit ſind zwei Miſſion8kan-
didaten, Weber und Wieſinger, die am 9. April 1930
in der Kir<e zu Ble>mar feierlic< abgeordnet wurden. In dem Miſſion3ſeminar in Ble>mar bereiten ſich vier Schüler auf den Dienſt im Heilenlande vor. WaZ3 das geiſtliche Leben in den heidenchriſtlichen Gemeinden anbetrifft, ſo klagen die Miſſionare allerdings aud) in dieſem Miſſionsfeld über Lauheit, Weltförmigkeit und Gleichgültigkeit, ſowie beſonder3 über die Sünden der Zauberei, Hurerei und Lüge. Andererſeits aber ſagt Paſtor Blanke in ſeinem Beri<ht: „J< glaube, einige ſhöne Säße von Bruder Henning (Roodeport) paſſen nicht nur für ſeine Gemeinde, ſondern für unſer ganze3 Miſſion3feld, wenn er ſchreibt: Troß allem gehe e3 doch nicht rückwärts wie in der lauen Chriſtenheit an vielen Orten. Unſere Gemeinden nähmen zu, äußerlich an Zahl ſowohl wie innerlich) an Glaube, Liebe zu Gottes Wort und Willen zum Kampf wider die Sünde. Wenn e3 aud nicht immer gelänge, die Sünde zu überwinden, ſo dürfe do) der ernſtlihe Wille im allgemeinen nicht abgeſprochen werden. DaS ſei etwas Große3, daß wir es immer wieder erfahren dürften, daß freche Sünder und Spötter, ſj<Omußige Hurer und Ehebrecher, verſte>te Zauberer und bo3hafte Läſterer ſich dur<h das Evangelium von JEſu Chriſto überwinden ließen, ſich reumütig ihrem! Heiland und Erlöſer zu Füßen würfen und Frieden und Vergebung ihrer Sünden fänden.“ (Kir<enblatt.)
Ein weites Arbeitsfeld. Da3 ehemalige Kaiſer-Wilhelm3-Land auf Neuguinea iſt zweieinhalbmal ſo groß wie Bayern und die Rheinpfalz. Ein Umkrei3 wie dreiviertel von Bayern: iſt jezt Miſſions8gebiet der Neuendettel3auer Miſſion. Darin wohnen rund 150,000 Menſc<hen, von denen biSher no< nicht einmal der ſiebte Teil getauft iſt. Die Zahl der Miſſionare iſt viel zu gering,
die Überlaſtung der einzelnen zu groß, da über ein
Jahrzehnt kein neuer Miſſionar au8geſandt werden konnte. Die Miſſion baut den Eingebornen grundſäßlich kein Sc<hul- oder Kir<hengebäude, ſie bezahlt aud) kein Gehalt für die eingebornen Station38- oder
Sculgehilfen, deren e8 in dem Gebiet beinahe 400 gibt. Die Krankheit3not der Eingebornen nötigt zur
Ausſendung eines Miſſion3arzte3 und europäiſcher Pflegerinnen, die auc beſonder8 die Aufgabe hätten, Hebammendienſte zu leiſten. (Evang. Deutſchland.)
*
Die
Miſſions-Taube.
171
Zur Miſſions<ronik. Die Bakkeliga. Jm Leute in Oak Hill, Ala.,
den
Namen
den
Bakkeliga
Namen
dieſe3
Sommer haben die jungen einen Verein gegründet, der
führt.
eifrigen
und
Sie
wollen
ſich dur
verdienſtvollen
Miſ-
ſionar3 unter den Negern im Süden an ihre Miſſion3-
pflicht erinnern laſſen. derung der Miſſion.
Der Zwe
de3 Vereins iſt För-
Zur letzten Stunde. Jn Oak Hill, Ala., ſtarb im Juni Unele Ben Stallworth im Alter von 85 Jahren.
Um die Kirche hatte er ſich nie bekümmert. Dod als er krank wurde, ließ er ſich von unſerm Miſſionar belehren. Die Krankheit zog ſich zwei Monate lang hin, und dieſe Zeit benußte der Seelſorger gewiſſenhaft, um den alten Mann gründlich zu unterrichten. Kurz vor ſeinem Tode wurde der Greis getauft, und bald dana empfing er auch das3 heilige Abendmahl. Er ſtarb im fröhlichen Glauben :an ſeinen Heiland, dankbar, daß ihm die Gnade Gottes no vor ſeinem Tode angeboten wurde. Arbeit in Pa33 Chriſtian, Miſſ. A<t Monate lang haben unſere Miſſionare nun in Pa835 Chriſtian, Miſſ., gepredigt. Während der lezten vier Monate belief ſich der Gotte3dienſtbeſuc<h auf achtzehn Erwachſene. Vier Erwachſene werden jekt zur Konfirmation vorbereitet. „Na und .nach wird doch no< aus .der Arbeit daſelbſt
etwas
werden“,
miſſioniert. Wo der
ſ<hreibt P. EC. H. Wildgrube,
gute Wille
da
iſt.
In
der dort
Winſton-Salem,
N. C., haben zwölf Frauen einen ſogenannten DorcasZunächſt kaufte der .Verein dem. Verein gegründet. Miſſionar einen neuen Chorro>; dann beſſerte er die Fenſter in der Kirche aus, wa3 865 koſtete. Durd) die fleißige Arbeit der Frauen veranlaßt, bauten die Männer nun ein ſchöne38 neue3 Dachfenſter (dormer
window) mit dem Namen dex Kirde und einer ſchönen
Verzierung. Ein Glied kaufte ſchließlich der Gemeinde einen neuen Ofen, der zehn Dollar35- koſtete. Ex hatte
die zehn Dollar3 nicht, kaufte aber den Ofen doch auf monatlihe
Abzahlung.
So
iſt's recht.
Wille da iſt, geht die Arbeit friſch voran.
Wo
der gute
Einführung. Im Auguſt wurde P. Cha3. Peay in ſeinem neuen Wirkungskrei3 bei Lamiſon, Ala., eingeführt. Segen der Ferienſchulen. Wie ſ<hon früher be-
Lichtet, haben ſich unſere Ferienſchulen als ſehr ſegen3-
reich erwieſen. Jn Birmingham, Ala., belief ſich der Beſuch auf 45; in Penſacola, Fla., auf 28. Aus
Buffalo, N. Y., ſchreibt der. Miſſionar:
„Unſexe Liſten
weiſen neun neue Sonntagsſchulkinder auf; ſie ſind alle dur die Ferienſchule gewonnen worden.“ Plenarſitzung.
Über die Anfang Oktober gehaltene
Plenarſikzung bringen wir in der nächſten Nummer einen ausführlichen Bericht. - Auch können wir dann Unſern Leſern ein ſchön getroffenes Bild der Verſam?
melten bieten.
:
Miſſionar G. A. Schmidt berufen. Da P. Wilſon den an ihn ergangenen Beruf nicht annehmen konnte, wurde Miſſionar Sc<midt berufen. Gott ſegne ſeine Entſ<eidung! Vorarbeit in Waſhington, D. C. Während der Sommermonate hat Student C. David von unſerm Seminar in St. Louis in Waſhington, D. C., Hausbeſuche gemadht. Die 332 Beſuche, die er binnen einer Woche madhte, ergaben für den nächſten Gottez3dienſt, der in dem Gebäude der Young Women's Christian Association abgehalten wurde, 13 Erwachſene und 1 Kind. Vier ſelbſtändige Gemeinden. Die Vereinigte Lutheriſche Kir<he hat jekt in Japan vier ſelbſtändige japaniſche Gemeinden: in Kuromo, Fukuoka, Kumamato und Tokio. Lutheriſche Schriften in8 Japaniſche übertragen. Die Augsburgiſche Konfeſſion iſt nun auch in die japaniſche Sprache überſezt worden, und zwar von Prof. Aſaji, unterſtüßt von Miſſionar E. Horn. Luther3 Kleiner Katehi3mu3, in3 Japaniſche überſekt, erſchien im lezten Jahr. Er erfreut ſich einer vorzüglichen Verbreitung, ſo daß bald eine zweite Auflage wird erſc<heinen müſſen.
Ausdehnung der deutſchen Miſſion. Jn den lekten“ Jahren ſind die deutſchen Miſſionare nah der Goldküſte, nach Britiſch-Togo, Britiſch-Kamerun, Oſtafrika, Ügypten, Indien, Neuguinea und nad dem jezt japaniſchen Südſeemandats8gebiet zurügekehrt. Heute ſtehen 1,400 deutſche Miſſion3leute
und
faſt 10,000
beſoldete
geborne Mitarbeiter in aller Welt am Werke.
treuen über eine Million
bewerber und über 210,000
Heiden<hriſten
und
ein--
Sie be-
Tauf-
3,582 niedere und höhere Schulen mit Sdülern, dazu 29 Krankenhäuſer. (Ev.-Luth. Freikirhe.) Große Geldnöte in der deutſchen Miſſion. Infolge der fur<htbaren Verarmung und Arbeitsloſigkeit im
deutſchen Volk leiden die Miſſions8geſellſhaften bittere Not. So hat die Leipziger Miſſion die einſc<hneidendſten Sparmaßnahmen treffen müſſen und kann bi8 auf weiteres keine Miſſionare mehr ausſenden und keine Neu-
bauten, aud die nötigſten niht, mehr vornehmen. Auf das Miſſion8grundſtü> mußte eine große Hypothek auf=genommen werden. Und dod) heißt e3 nah der Aufzählung all dieſer Nöte mit Recht im „Leipziger Miſſionsblatt“: „Gott wolle un3 aber ſchenken, daß wir über dem nüchternen Redhnen nicht das „Dennoch“ de3
Glauben3 vergeſſen, das ſich an ſeine Verheißungen hält.“ Sind unſere Gaben für die Heidenmiſſion auch
dur<h die ſ<weren wirtſ<haftlichen Verhältniſſe herab-
gegangen,
Wei
gar ganz. eingeſtellt worden? (Ev.-Luth. Freikir<he.)
Und noch ein8. Wer hilft Leſer für die „Miſſion3taube“ werben? Andere ſind, wie man un3 ſchreibt, ſhon dabei. 20,000 Leſer ſei da3 Ziel.
Die
172 Der Kommunismus
Wiſſions-Taube.,
in China und die Miſſion.
Die
Liebenzeller Miſſionare in China haben unter der kommuniſtiſc<en Schre>enöherrſ<haft ſchwer zu leiden ge-
habt.
Ihre Stationen wurden aus8geraubt und in Brand
geſte>dt, die Gärten verwüſtet, Bibel und Traktate zer-
Miſſionseifer
in Weſtafrika.
Wie
die
„Cvangeli-
ſchen Miſſionen“ berichten, baten einige Eingeborne in Benin, Weſtafrika, den dortigen Paſtor der engliſchkir<hlichen Miſſion, einen gewiſſen Rey. Payne, um einen Lehrer. Er konnte ihnen nicht ſofort einen ſenden. Als
er aber
einige Monate
ſpäter
den
Plaß
beſuchte,
treten, und ſie ſelbſt mußten fliehen. S<on mance Miſſionare haben als Märtyrer das Leben laſſen müſſen, andere ſind monatelang gefangengehalten und nur gegen Zahlung von hohen Löſegeldern wieder frei-
hatten ſich die Eingebornen ſc<on einen driſtlichen Lehrer verſchafft, hatten eine eigene Kirche gebaut, und
Geſundheit. Sie alle leben hier gewiſſermaßen am Krater eine3 Vulkans. „Aber der im Himmel wohnet, ladet ihrer, und der HExr ſpottet ihrer. Ex wird einſt mit ihnen reden in ſeinem Zorn“, Pſ. 2,4. 5.
ſten Beſu hatte ſich die Zahl der Kirhenbeſucher bereits verdoppelt, ſo daß die Kirche vergrößert werden
gelaſſen worden, do vielfach mit für immer gebrodener
(Ev.-Luth. Freikirche.)
Verfolgung und Drangſal. Wie die Baſler Miſſion mitteilt, traf am 15. Dezember 1930 über Hongkong
die Nachricht ein, daß die beiden verſchleppten und ein
Jahr
und
vier Monate
gefangengehaltenen
Miſſionare
Fiſchle und Walter endlich befreit ſind. Die näheren Nachrichten lauten allerdings betrübend. Die Miſſionare ſind in ſtark erſchöpftem Zuſtand in Hongkong angefommen. Sie waren halb verhungert und leiden an Malaria. Monatelang waren ſie gezwungen, barfuß und ſ<ledt gekleidet von Ort zu Ort zu ziehen. Nachts wurden ſie am Hal3 und an den Füßen zuſammengefettet, vielfach aud mit Erſchießen bedroht. Sie mußten entweder in Höhlen oder im Freien übernadten.
Die Flucht erfolgte mit Hilfe eines Mittelmanne8, der die Wachen beſtach. (Ev.-Luth. Freikir<he.) Mahaa Stootiram! So ſagen die Chriſten in JIndien, wenn ihnen die Miſſionare oder ſonſtige Chriſten eine Wohltat erweiſen. Das Wort heißt ſo viel wie „Danke ſchön!“ Den lieben Freunden, die neue Leſer für die „MiſſionStaube“ werben, rufen wir ein freundliche3 „Mahaa Stootiram!“ zu. In Prag gibt e3 nac der Volkö3zählung vom Dezember 1930 4,161 deutſche Evangeliſhe. Die Zahl der tſhechiſchen Evangeliſchen (die tſc<he<iſ<-brüderiſche Kirche) beträgt 36,929. Der
jüdiſche
Gelehrte
Naftali
Fried
aus
Frank-
die kleine Gemeinde zählte ſchon 50 Taufbewerber. Der junge Mann wurde von dem Miſſionar als Lehrer und Prediger der kleinen Schar beſtätigt, und bei dem näch-
mußte. So viele drängten ſich nun zum Taufunterricht, daß es für den jungen Mann unmöglich war, die Arbeit wirklich gründlich zu tun. Rev. Payne konnte keinen zweiten Lehrer ſchien; er mußte daher dem Lehrer
raten, die Zahl derer, die er auf die Taufe vorbereitete, zu verringern. Die Bevölkerung
Bevölkerung
in
Südafrika.
in der Südafrikaniſchen
Die
Union
britiſche
hat,“ was
die Cinwanderung betrifft, Verluſte zu verzeichnen. Während in den Jahren 1924 bi3 1928 die Einwanderung um 8,662 übertraf, war der Verluſt auf britiſcher Seite in den fünf Jahren 1,857, im Jahre 1928 allein 239. DaS nidtbritiſche Element hatte einen Reingewinn von 3,156, von denen 2,303 (oder 73 Prozent)
aus dem öſtlichen und ſüdlichen Europa ſtammten. Eine neue Bibelüberſehung. Von der Niederländiſchen Bibelgeſellſchaft wird eine neue Überſezung der Bibel vorbereitet. Das Matthäusevangelium iſt bereits
fertiggeſtellt. Das JohanneSevangelium ſteht kurz vor der Vollendung, während der Brief an die Nömer jeht
in Bearbeitung iſt.
. Fortſchritt
der
Christian
Science-Sekte.
Im
leiten Jahr hielt die Christian Science ihren Ginzug in Polen. Jn verſdjiedenen Teilen der Welt wurden 79 neue Gemeinden dieſer Kirche gegründet: 1 in Afrika, 1 in Aſien, 4 in Auſtralien, 2 in Südamerika, 45 in Nordamerika und 26 in Curopa. Zur Mutterkirche
in
Boſton
gehören
jeht
2,519
Zweiggemeinden
furt a. M. iſt vom Papſt zum Leiter der hebräiſchen Abteilung der Bibliothek des Vatikans berufen worden. Er hat die Berufung unter den Bedingungen ritueller Beköſtigung, täglichen jüdiſchen Gotte3dienſte3 im Vatikan, Sabbatruhe, Üüberſiedlung ſeiner Familie und An-
ſowie 4 Colleges und Univerſitäten. Einfluß de8 Chriſtentum8. Dr. Nitobe, der jahre-
Synagogalgemeinde angenommen. Die Zahl der Schulkinder in Berlin nimmt ab. Im Jahre 1921 beſuchten in Berlin 368,098 Kinder 595 Volksſ<hulen mit 9,640 Klaſſen. 1925 war die Zahl der Schulkinder bereit3 auf 256,701 geſunken, die Zahl der Schulen auf 585, die der Schulklaſſen auf 7,306. 1930 hat die Zahl der Schulkinder 253,400, die der Schulen 583 betragen. Seit dem Kriege iſt alſo die
"Leiſe findet e3 ſeinen Weg in den Strom der japaniſchen
geſunken.
reiſe.“
ſiedlung von noh
neun
Zahl der Schulkinder um
Juden
zwe>s
Gründung
einer
112,000, um faſt ein Drittel,
lang der Vertreter Japan3 im Sekretariat de3 Völkerbunde3 war, äußerte kürzlich in bezug auf die Einflüſſe,
die jekt die ſittlihen Jdeale Japan3 formen: „Der hauptſächlichſte dieſex Einflüſſe iſt da8 Chriſtentum.
Kultur, der Proteſtantizmu3 mehr in die Erſcheinung tretend, der römiſche Katholizizmus nicht ſo offenkundig, aber ſolide. Sie alle ändern die Geſellſchaft um. Ob wir un35 offen zum Chriſtentum bekennen oder ihm
widerſprechen, das Neue Teſtament findet doh ſeinen Weg in die tiefſten E>en der Familien, wenn nicht al3
Religion, dann do al3 eine ſittliche Kraft.
J< finde -
die Beweiſe dafür, wo ich auch immer im Lande herum-
. IJ. T.M.
"M4
Die
Wiſſions-Taube.
173
I. 6!
“E71
Wo
die Schule
DZETZ TIGE
Dein Reich komme! | > |“
i i
zu klein iſt!
Wie in einer Gemeinde der Kirc<henbeſud gebeſſert wurde. Wir laſen neulich von einer Gemeinde, in der e3 mit dem Beſuche des Gotte3dienſte3 nicht ſtand, wie e3 ſtehen ſollte, in der es aber ganz bedeutend beſſer wurde. Und wie ging das zu? Zunächſt beſprachen einmal die Vorſteher unter ſic) die Angelegenheit und fragten ſich, ob ſie ni<t dazu helfen könnten, daß die Gotte3dienſte beſſer beſu<t würden. Sie gaben ſic dann gegenſeitig das Verſprechen, daß keiner von ihnen ohne dringende Not einen Gotte3dienſt verſäumen wolle und daß ſie aud) jeden, von dem ſie bemerken würden, daß er niht regelmäßig komme, freundlid) an ſeine Pfli<ht erinnern wollten. Sodann beſprachen die Eltern die Sa<he. Sie mußten ſich unter anderm ſagen, daß ihr Beiſpiel Einfluß auf ihre Kinder haben würde, und nahmen ſic vor, nicht bloß ihren Kindern zu ſagen, wie nötig der regelmäßige Kir<henbeſu<h für die Erhaltung de8 Glauben3 ſei, ſondern dur< ihr Beiſpiel ihnen aud) zu zeigen, daß ſie meinten, wa3 ſie ſagten. Sie kamen überein, ſelbſt regelmäßig zu gehen. Auch die Jünglinge der Gemeinde beſprachen die Sache. Sie kamen überein, daß man aud in der Jugend die Seelenſpeiſe, die in einer re<htgläubigen Kirc<he bei den Gotte3dienſten gereicht wird, nötig hat,
„um ſeinen Weg unſträflich zu gehen“, Pſ. 119, 9.
Sie
vereinbarten
unter
ſi<, nicht bloß
ſelbſt regel-
mäßig zum Gotte3dienſt zu kommen, ſondern auch einen
Jüngling,
freundlich
der
einzuladen
gleichgültig
mitzukommen.
geworden
war,
Die Jungfrauen wollten auc<h nic<ht zurüdſtehen
und beſprachen darum auc<h den ſchwachen Kirc<henAuch ſie begnügten ſich nicht beſuch ihrer Gemeinde. damit, ſelbſt regelmäßig zu kommen, ſondern ſahen ſich um nach Jungfrauen, die nur eine3 freundlichen Wortes bedurften, um regelmäßig mit ihnen zu gehen. Kurz, die einzelnen Glieder der Gemeinde nahmen ſid) vor, den Paſtor „den Wagen nicht allein ziehen zu laſſen“, ſondern, ihrer Chriſtenpflicht eingedenf, auch zu helfen, daß es mit dem Kir<enbeſuch Und e3 iſt auch in ihrer Gemeinde beſſer werde. viel beſſer geworden. Und der Segen, den der regelmäßige Kir<henbeſu<h in einer re<tgläubigen Kir<e im Gefolge hat, blieb auc<h nicht aus. Geht hin und tut deSgleichen! Obige Worte ſind aus der „Freikirche“. DaS iſt gewiß, wenn alle unſere Glieder, Vorſteher, Eltern, Jünglinge und Jungfrauen, nach dieſen Worten handeln wollten, dann würde der Kir<henbeſuch ein ganz anderer ſein, dann brauchte man nicht ſo oft über Verſuchen wir e3 einmal! leere Bänke zu klagen. Gott wird ſeinen Segen dazu geben.
Haſt du eine Wohnung
jenſcit3 de3 Grabe3?
Ein wohlhabender Mann lag ſ<wer krank; der Arzt erklärte, daß der Tod zu erwarten ſei. E3 kam dieſe Botſchaft ganz unerwartet, denn an da3 Sterben hatte der reihe Mann nicht geda<t. Jett wird ſ<nell zum Notar geſchi>t, damit no<h ein Teſtament gemacht und Beſtimmungen über den irdiſhen Nachlaß getroffen werden. Als er über ſeine Wohnung oder Hau3 beſtimmen ſollte, erklärte der Sterbende, daß ſeine Frau dasſelbe behalten ſolle. Sein Kind, wel<he3 die Beſtimmung de3 Vater3 hörte, richtete an ihn die Frage: „Papa, haſt du ein Haus in jenem Land erworben, in das du gehſt?“ Der Pfeil traf das Herz, allein es war zu ſpät. Ohne Frieden mit Gott gemacht zu haben, fuhr der reihe und doh ſo arme Mann in Verzweiflung in die Ewigkeit. Er kannte ſeinen Heiland nicht, der aud für ihn jenſeit3 de3 Grabe3 eine Wohnung erworben und in dem heiligen Bibelbud au ihm zugerufen hatte: „In meine3 Vater3 Hauſe ſind viele Wohnungen.“ Und weil er JEjum, den einigen Heiland, nicht kannte, ſo riß ihn der Tod au3 der irdiſ<en Behauſung ohne Hoffnung, eine Wohnung im Himmel zu erlangen. Jenſeit3 de3 Grabe3 wurde er hinausgeſtoßen in die äußerſte Finſternis. =- Haſt du eine Wohnung jenſeit3 de8 Grabes, lieber Leſer? (Zeuge und Anzeiger.)
174 Au
Die
Mijſions-Taube.
EZ iſt nicht nur die Pfliht der Erwachſenen
der Alten, für die Erhaltung und AuSbreitung
und
des
Reiches Sorge zu tragen, aud) die Jugend ſoll ihr Teil tun. Da3 Geben für da3 Reid) Gottes iſt ja nicht nur den Vätern und Müttern geboten, ſondern allen Chriſten. Das geht klar aus Gal. 6, 6.7 hervor, wo e3 heißt: „Der unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gute3 dem, der ihn unterrichtet.“ Jeder, der unterrichtet wird, ſoll Gute3 mitteilen. Nun werden aber dod) nicht etwa nur die HauSväter, ſondern aud) die Mütter, Jünglinge und Jungfrauen unterrichtet. Folglich ſoll gewiß aud die Jugend an dem Mitteilen ſich beteiligen. Und wir Alten haben die Pflicht, ſie daran zu erinnern und ſie dazu zu ermuntern. Jung gewohnt, alt getan, da3 gilt aud) in dieſem Stü>. Gewöhnen wir die Jugend an regelmäßiges Geben, ſo wird ſie auc< im Mannezalter geben. Daß heute viele Chriſten ſo ſpärlich und
knapp geben für die Erhaltung und AuSbreitung de3 Reiches Gotte3, kommt weniger daher, daß ſie nicht3 zum Geben haben, al3 vielmehr daher, daß ſie das Geben für da35 Reid) Gotte3 nicht gelernt haben. Es
iſt vielfach Sitte, daß der Hausvater für die ganze Familie gibt. Das darf der HauSvater ja tun. Schöner iſt e3 aber, wenn jede3 konfirmierte Glied ſeine Gaben für da3 Reich Gotte3 ſelbſt darbringt. Dadurd lernt e3 dann aud ſeine Pflicht beſſer kennen und gewöhnt ſid) von allem Anfang daran, dieſer Pflicht au< nachzukommen. Für eine Sache, die man ſelbſt unterſtüßt, hat man aud viel mehr Intereſſe. Lernt die Jugend fleißig und regelmäßig für das Reich Gotte3 geben, ſo wird ihr Intereſſe dafür auch wachſen. Und wofür ſollten wir Chriſten alle wohl mehr Intereſſe haben al3 für den Bau de3 Reiches Gotte3? Da3 muß dod) ſtet3 unſere größte Sorge
ſein: wa3 kann ich tun, damit aud andere da3 Evangelium hören und dadurd ſelig werden? Darauf
muß unſer ganzes Sinnen und Tradten gehen, unſer Leben und alle unſere Güter in den Dienſt de3 HErrn zu ſtellen, der ſein Leben für uns in den Tod dahin-
gegeben hat. Je beſſer unſere Jugend da3 erkennt, deſto beſſer wird e3 auch um die Ausbreitung des Reiche3 Gotte3 ſtehen.
Sie wird dann nicht nur den
HErrn der Ernte bitten um Arbeiter in ſeiner Ernte,
-
Wir können alle etwas geben.
die Jugend ſoll für das Reich Gottes geben.
ſondern ſie wird auch fleißig Opfer darbringen, daß Arbeiter
angeſtellt
und
au3geſandt
werden
können.
Gott ſchenke unſerer lieben lutheriſc<en Jugend
ein
williges Herz und offene Hände für die Erhaltung und Ausbreitung des Reiche8 Gotte3 hier auf Erden! (Ev.-Luth. Kirchenbote.)
Ein Paſtor beſuchte eines Tage3 eine arme Frau, die in einem kleinen Zimmer wohnte und ſic ihr täglic) Brot dur< Nähen verdiente. Während de3 Beſuc<he3s gab ihm die Frau 12 Mark und ſagte: „Dies iſt mein Beitrag für den Unterhalt der Kir<e.“ „Aber Sie ſind ja gar nicht imſtande, ſo zu geben,“ erwiderte der Paſtor. „O do“, antwortete die Frau, „id) habe jekt das Geben gelernt.“ „Wieſo?“ fragte der Seelſorger verwundert. „Nun“, erwiderte die Frau, „erinnern Sie ſich nicht, wie Sie vor einigen Monaten in Ihrer Predigt ſagten, Sie glaubten nicht, daß auch nur eins Ihrer Glieder ſo arm ſei, daß e3 nicht Mittel und Wege finden könne, ſeine Liebe zum Heiland durd) eine, wenn au nur geringe, Gabe zu zeigen? Id ging damals nad) dem Gotte3dienſte heim und weinte wegen Jhrer Worte. I< ſagte zu mir ſelber: »Der Paſtor weiß nicht, wie arm ich bin, ſonſt würde er da3 niemals geſagt haben.“ Dod) je mehr ih über Ihre Worte nachdachte, deſto klarer wurde e3 mir, daß Sie do<h wohl recht hätten. Jd< faßte den Entſ<luß, wie ein kleines Kind zu geben. Jede3mal, wenn ich einen Pfennig übrig hatte, legte ich denſelben beiſeite; und ſo habe ich denn in dieſer Weiſe dieſe 12 Mark zuſammengeſpart. Seitdem i<h mein Scherflein dem HErrn gebe, ſcheint e8 mir, al8 ob ich mehr Geld für meinen eigenen Gebraud habe, und e3 iſt ganz wunderbar, wieviel Arbeit mir ins Haus gebracht wird. Früher mußte i<h-immer Geld borgen, um meine Miete zu zahlen, aber das iſt jezt nicht mehr ſo. Der liebe Gott iſt doh ein wahrer Vater.“ Die arme Frau brachte ihrem Paſtor nicht weniger als 60 Mark in fünf Monaten und in einem Jahre 84 Mark.
Laſſet eure Kinder Sprüche und Liederverſe lernen! „Es iſt eine ebenſo gütige als weiſe Einrichtung unſer35 treuen Gottes, daß er uns im Gedädtniseine geiſtige Vorrat8kammer verlieh, in wel<her wir Samenkörner für die Zukunft aufbewahren können. Der Unkundige hält dieſe Samenkörner für tot; nicht ſo der, welcher weiß, daß ſich zur rechten Zeit plötzlich
ihre energiſche Leben3kraft keimend und treibend entwielt.
Der Knabe lernt den Spruch:
„Rufe mich an
in der Not, ſo will ich dich erretten, ſo ſollſt du mich preiſen.“ Er wußte in ſeinen jungen Jahren von keiner Not, ſo verſtand er auc den Spruch nict. Wenn aber im Mannezalter eine Not unabſehbarer,
überwältigender Art hereinbricht, da tritt ihm plöß-
Die
Miſjſions-Taube.
lich, wie ein hilfsSreicher Engel des Frieden3 und des
Troſte3, jener Spruch dur< die Seele, und er verſteht ihn, ja mehr als das. Lernen Kinder den Ver3 auswendig: „Wenn id) einmal ſoll ſcheiden, ſo ſcheide nicht von mir“, ſo verſtehen ſie ihn nicht, der Todes8gedanke liegt ihnen fern. Aber beteten Greiſe in der Tode3ſtunde denſelben Ver3, welchen ſie als Kinder gelernt, ſo verſtanden ſie ihn und mehr als da3. Jn den ſieben fetten Jahren ſammelte Joſeph für die ſieben mageren Jahre; wenn die Zeit. eintritt, da es not iſt, iſt's zu ſpät zum Sammeln.“ Obige Worte ſchreibt G. v. Raumer in ſeiner „Allgemeinen Geographie“, S. 470. Merken wir, wa3 da geſagt iſt! Und wenn den Kindern in der Schule nicht nur die ſe<h3 Hauptſtü>e, ſondern der ganze Kleine KatechiSmus Luther38 zum Auswendiglernen aufgegeben wird, wenn ihnen dann auc viele Sprüche und eine große Zahl Liederverſe zum Lernen gegeben werden, ſo laßt un3 darüber nicht murren und meinen: Die Kinder müſſen aud) zuviel lernen, ſondern freuen wir uns vielmehr, wenn ſie Gelegenheit haben, einen großen Vorrat ſammeln zu können. Wir älteren Chriſten dürfen e3 täglich erfahren, wel) ein Segen e iſt, daß wir in unſerer Jugend Sprüche und. Liederverſe auswendig gelernt haben. Unſere Kinder werden e3 einſt erfahren, und ein ſol<her Sprucd oder Liederver5 mag manchem nod zur ewigen Rettung dienen. (Ev.-Luth. Kir<enbote.)
Zurückgebrachte Schuhe. „Meine erſte Miſſionstour dauerte fünf Monate“, erzählte ein Miſſionar. „J< hatte fünf Chineſen bei mir, welche die Bücher und Traktate trugen, die wir zu verkaufen ſuchten. Einer von dieſen fünf iſt jet mein Helfer geworden, er iſt jezt Evangeliſt. Eines Abends hielten wir in einem kleinen Orte an, wo ich predigte, bi3 die Dunkelheit hereinbra<. Al3 die Leute ſich verliefen, bemerkte ich, daß meine Schuhe verſchwunden waren, welche ich während de3 Sißens neben mid geſtellt hatte. Das war um ſo ſchlimmer,
al3 ih in der Nachbarſchaft keine andern erhalten konnte und do beſchloſſen hatte, am nächſten Morgen
früh aufzubrechen. So kniete ich mit meinen Leuten nieder und betete, daß Gott den Dieb veranlaſſen mödte, die Schuhe zurückzubringen. „Jh dachte, die Leute wären alle meine Freunde“, ſagte ich im Gebet,
„und nun hat mich doh jemand beraubt. Was ſoll ich tun? Jd< will anhalten mit Flehen, bi8 der Dieb die Schuhe zurückbringt.“ Da es ſpät geworden war, nahmen wir unſer Nachtmahl ein und gingen zu Bett. Des Morgen3 ganz früh ſc<ob jemand die Schuhe
175
dur< das mit Papier beklebte Fenſter und rief: „Hier ſind deine Schuhe; hör auf mit Beten, ic habe Angſt vor deinem Gott.“ Meine Leute und die Einwohner des Orte5 waren erſtaunt, ja bewegt; und ehe wir gingen, hatten wir eine Verſammlung, in der wir Gott für dieſe Gebet3erhörung prieſen.“ (Sendbote.)
Glaubensfrucht. Beim Paſtor der Gemeinde erſchien eine3 Tages ein junger Familienvater. Er entſchuldigte ſich zunächſt, daß er nicht ſchon eher gefommen ſei, doh wolle er nun endlich ſein Vorhaben ausführen und =- wenn es aud) nicht viel ſei =- eine Gabe überreichen. Damit legte der Beſucher zuerſt 20 und dann 10 Milrei35 auf den Screibtiſch de3 Paſtor3. „Verwenden Sie, bitte, das Geld, wo es Jhnen am nötigſten zu ſein ſcheint. Am liebſten würde ic< die Gabe dieSmal für die Heidenmiſſion geben. J< habe in andern Jahren, wo es mir ſc<lec<ter ging al3 heuer, auch gegeben, warum ſollte ich'5 in dieſem Jahre nicht tun können, wenn aud die Zeiten nicht gut und die Einnahmen nidt ſo geweſen ſind, wie ic<h's wohl gern geſehen hätte; denn ich habe au< no< Schulden.“ Der Paſtor war ſelbſtverſtändlic<h bereit, die Gabe an die Heidenmiſſionskaſſe weiterzuleiten, doh wies er darauf hin, daß es zur Zeit infolge de3 geringen Kur3ſtandes de3 Milreis vielleicht zwe>kmäßiger ſei, die Summe an andere Kaſſen abzuliefern. Damit erklärte ſich der Geber einverſtanden. Weld eine herrliche Frucht de3 Glauben3! Welche Freude für den betreffenden Paſtor, ſol<e Glauben3frucht zu ſehen! Weld ein ſ<öne3 Beiſpiel für un3 alle! Der Apoſtel ſpricht: „Euer Exempel hat viele gereizet“, 2 Kor. 9, 2.
Laß
dich!8 nicht gereuen!
Ein Bauer hatte einen Ochſen gut verkauft. Er nahm ſid) vor, ein Goldſtü> für die Miſſion zu geben. Al3 er heimfuhr, dachte er, ein Silberſtü> täte e3 wohl auch. Da la3 er auf dem Goldſtü> die In-
ſchrift: „Nunquam
retrorsum !“
Er ging damit zu
ſeinem Prediger und bat ihn, ihm dod) zu ſagen, was dieſe rätſelhafte Inſchrift bedeute. Der Prediger ſagte: „DaZ iſt lateiniſch und heißt „Niemals rüc>wärt31““ Da erzählte der Bauer von ſeinem guten Vorſatz und ſeinem Schwanken. Er wollte ſich von der Inſchrift nicht vergeblich mahnen laſſen und gab das Goldſtück
do für die Miſſion. Wahrlich, eine gute Loſung für Chriſten: „Nunquam retrorsum!“ Niemals rüc-
wärts, ſondern Seligkeit.
immer
vorwärt3
auf
dem
Weg
zur
Die
176
Hiſſions-Taube. Contributions
Bücherbeſprechungen. The
Story
of Luther.
By W.
6. Polack,
Professor
of
Church History, Concordia Seminary, St. Louis. 141 Seiten 5X7%. Zahlreiche, zum Teil neue JUluſtrationen. Preis: 60 Ct5. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Es gibt viele Leben5beſchreibungen des großen Reformators D. Martin Luther, aud) ſolche, die für das gewöhnliche Volk geſchrieben worden ſind. Und dod) darf niemand dieſe neue, fein ausgearbeitete und gründlich dur<dachte Arbeit als ein überflüſſiges Werk bezeichnen. Es iſt ein Schul- und Jugendbuch im beſten Sinne des Worts. Der werte Autor, unſer lieber Kollege, wandelt hier auf bekanntem Gebiet und bietet aus dem Vielen das Wichtigſte und Hervorſtechendſte in leichter, ſchöner und flüſſiger Sprache. Wer das Buch genau ſtudiert, wird ſich eine rechte Vorſtellung machen von dem großen Gottes-= mann, der ſo viel für das Zion der Leßztzeit getan hat. Das Buch iſt zunächſt für den Leſerkreis im allgemeinen beſtimmt; weil e8 jedoch auch beſonder3 in der Schule benußzt werden wird, ſo ſind treffliche “Study Helps" oder Kapiteldispoſitionen beigegeben, die Lehrer H. A. Mertz von EvanSville, Jnd., ausgearbeitet hat. Wir gratulieren unſerm Verlag. zu dieſem brauchbaren Buch und wünſchen dem neuen Werk eine weite
Verbreitung.
JI. T. M.
Dr. Francis Pieper. A Biographical Sketch. By Theodore Gracbner, D. D. 61 Seiten 5X7%. Concordia Pub-
liehing House,
St. Louis, Mo.
Prei3:
15 Ct38.;
da3
Dußend 81.44 und Porto. E38 war nicht ein leichtes Werk, in der kurzen Zeit des vergangenen, ſehr heißen Sommers dieſe feine, intereſſante Leben3beſchreibung auszuarbeiten. Do wer ſie lieſt, wird nichts von den Schwierigkeiten merken, die das Werk den Verfaſſer gekoſtet hat, und daß es in Eile hat geſchrieben werden müſſen. Bei aller Kürze findet der Leſer hier doch die wichtigſten Angaben aus D. Pieper3 Leben und Wirkſamkeit, und zwar auf Grund ſorgfältiger Studien. Die Beſchreibungen ſind gedrängt, die
Säße knapp, aber jedes Wort
eine Fülle von Auskunft
bietet.
zählt, ſo daß das Büchlein doch D. Pieper, den der HErr
nun
von un8 genommen hat, müſſen wir als eine hohe Gabe Gottes
ſchäßen, und wer das tut, wird auch gerne dieſe Leben3beſchreibung leſen. Sie wird dazu dienen, daß unſere Synode, noch einmal die wichtigen Jahrzehnte, die hinter uns liegen, prüft
und
ſich die gewaltigen
Lektionen
daraus
merkt.
Das
Buch
gehört in alle unſere Familien und ſollte von unſern Vereinen und Sculen unter der Aufſicht unſerer Paſtoren und
Lehrer al8 ein wichtiges Textbuch zur Geſchichte unſerer Kirche ſtudiert
werden.
So
wird
es reichen Segen
bringen.
I. T. M.
Convention Year-Book. Der offizielle Bericht über die Waltherliga und ihre lezte Verſammlung in Lutherland. Man beſtelle durch das Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.
Es iſt dies ein, ſtattliches Buch, voll intereſſanter Berichte Über die leßte Verſammlung der Waltherliga in Lutherland und auch aufs ſchönſte illuſtriert. Als Miſſionsfreunde intereſſiert es uns vor allem, daß die Waltherliga die Heidenmiſſion wie auch verſchiedene andere Miſſionen ſo eifrig unterſtüßt. Die auf der Verſammlung gehaltenen Reden berührten
denn auch verſchiedene Miſſionen, wie die Taubſtummenmiſſion, die Miſſion in Indien, die Stadtmiſſion, die Hoſpizarbeit, das herrliche
Liebeswerk
an
den
Lungenkranken
in Wheat
Nidge,
Colo., uſw. Die Eröffnungs8rede hielt Dr. W. Maier von unſerm Seminar in St. Louis. Über die Miſſion in Jndien redete P. H. M. Zorn,
der gerade von einer Viſitation in Indien zu-
rüdkgekehrt war... Das Buch wird natürlich von allen Vereinen der Liga geleſen werden; doch dürfte es auch von den Erwachſenen ſtudiert werden. Beſonder3 wichtig iſt ferner die Nede
P. E.Umbachs von Chicago über die Miſſions- und Unterricht8-
zweige der Waltherliga.
PP. Umbach
iſt der Exekutivſekretär
der Waltherliga. Die Arbeit an unſerer Jugend iſt von größter Wichtigkeit für unſere Kirche und für die Miſſion. Man wolle das nicht vergeſſen! I. T. M.
Received
by the Treasurer.
September 1--30, 1931. Received for Colored JAlissions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 325.00; Bethany, Nyland, 2.00; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Rock West, 2.35; Bethlehem, Joffre, 8.50; Bethlehem, Monroe, 1.90;
Bethlehem,
New
Orleans,
50.00;
Christ,
Roscbud,
4.18; Concordia, Lowerstone, 3.00; Concordia, Montrose, 10.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 2.10; Ebenezer, Atmore, 26.61; VYaith, Mobile, 15.40; Gethsemane, Hamburg, 2.14; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar,
5.18;
Grace-Luther
Memorial,
Greensboro,
30.00;
Holy Trinity, Springfield, 20.00; Hope, Kings Landing, 10.40; Immanuel, Pensgacola, 6.10; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 676.21; Messiah, Baghi, 20.78; AMisSion in Baltimore, 5.00; Mission in Cleveland, 71.15; MisSion in New Bern, 2.60 ; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 25.00; Mount Calvary, Tilden, 3.25; Mount Carmel, Midway, 8.20; Mount Olive, Catawba, .20; Mount Olive, Tinela, 5.18; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 10.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 2.05; Our Savior, Possum Bend, 3.71; Peace, Maplesville, 10.63; Pilgrim, Birmingham, 15.67; St. Andrew's, Vredenburgh, 15.37; St. James's, Buena Vista, 4.81; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 3.58; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 2.50; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Matthew's, Arlington, 4.20; St. Matthew's, Meherrin, 10.51; St. Mark's, Ackerville, 3.26; St. Mark's, Atlanta, 20.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Paul's, Charlotte, 8.50; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Oak Hill, 27.80; St. Paul's, New Orleans, 25.00; St. Peter's, Cabarrus County, 17.00; St. Peter's, Pine Hill, 15.02 ; St. Philip's, Catherine, 6.26; St. Philip's, Philadelphia, 25.00 ; St. Philip's, St. Louis,
115.00;
Trinity,
New
Orleans,
25.00;
Trinity,
Selma, 14.29; Zion, Gold Hill, 2.00; Zion, Taits Place, 1.85. AMiscellaneous: From Mrs. Karoline Kellermann, College Point, L.T1., N.Y., for Negro Missions, 35.00. Per
Mrs. Wm. Batz, from William Batz's Bequest, for Mission
in Jacksonville, I11., 25.00. From Mrs. W. YF. Goerss, North Tonawanda, N. Y., for Chapel in Negro Misgions, 5.00. From Liborius Semmann, Milwaukee, Wis., for Negro MisSions, 5.00. From Joint Conference of Waushara-Marquette Counties, Wisconsin, for Negro Missions, 8.00. Per Mrs. Geo. C. Richert (Memorial Wreath in Memory of Mrs. Katharina Matzner) , for Negro Missions, 10.00. From Mrs. R. Boerneke, Hutehinson, Minn., for AlisSionstaube Deßicit, 1.00. THEo0. W. ECKHART, Treasurer.
Bitte zu beachten! Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beaten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Nov 31" bedeutet, daß das Abonnement 1etzt abgelaufen iſt. Man
bezahle
gütigſt
an ſeinen
Agenten
oder
direkt an
uns,
und
zwar
prompt, damit die Lieferung nicht unterbro<hen zu werden braucht. E35 dauert dur<ſc<nittlih zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, wel<es Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſion3-Taube““ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: LACKE AUS TTTTETEESSSERSSET SAEED TEES DED 60 Ct3. Von 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſje 40 Cts. pro Expl. “
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Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, Ilo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prof. 9. T. Nueller, Ph, D., Th, D,, 801 De Mun Avenue, St. Louis, Mo.; alle Gets beträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, ir. Theo. W« Eckhart, 3558 SJeſferson Avenue, St. Louls, Mo.
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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<h-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published
monthly
by
Concordia
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House,
St. Louis,
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the
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payable strietly in advance. Entered as sSecond-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance for mailing at special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.
53. Iahrgang.
Dezember
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Chriſtkindlein,
geſehn.
geſehn,
zur Wundernacht,
Al3 es der Welt das Heil gebracht; Da
ſangen
Engel
Ihr Friedenslied Und
aus den Höh'n ſo traut und
ſchön,
Hirten hielten Krippenwacht.
Ih
habe meinen
HExrrn
geſehn
In
ſeiner Heilandslieblichkeit;
Sein
Gnadenglanz
Nun
Darf mein Fuß nicht ſtille ſtehn,
Ih
muß
erſtrahlt ſo weit!
als Weihnacht3bote
Von ihm zu zeugen allezeit.
DI
gehn, IJ. T. M.
178
Die
Miſſions-Taube. ,
/zählen von dem wunderbaren Evangelium, da3 ihnen
„Da ſic e8 aber geſchen hatten.“ „Luk. 2, 17.
Die Hirten hatten den Heiland geſehen. Das iſt es,
die Engel gebracht hatten, von dem wunderbaren Erlöſer, der auh ihnen in der Krippe erſchienen war. Sie waren nicht hohe, gelehrte Leute, nicht redegewandt, nicht weltweiſe; einfache, ſ<lichte Hirten nur waren ſie, die kein Menſ< beachtete. Aber ſie breiteten das Wort aus, ſo gut ſie e8 konnten, erzählten in einfacher, kindliher Sprache von dem Großen, da3 geſc<hehen war. Sie waren die erſten Miſſionare unſer3 Heilande3, ſtark im Glauben, voll brünſtiger Liebe, froh zum Zeugnis, fröhlich im Wortverbreiten. Und da3 war in den Augen Gotte3 ein ſo herrlic<he3 Werk, daß es uns der Heilige Geiſt zur Lehre und Nachahmung mitgeteilt hat. Auch wir werden
wa3 un3 der heilige Evangeliſt Luka3 in der ſeligen Weihnachts8geſhi<hte beri<htet. Da3 war für ſie eine hohe Ehre. Was dem ſtolzen, mächtigen Herode3 verborgen blieb, das offenbarte Gott den armen Hirten auf den Fluren Bethlehems. Sie erhielten zuerſt aus dem Munde der Engel die frohe Botſchaft, daß der Heiland erſchienen ſei. Das Frieden3lied, das man in Jeruſalem nicht hörte, erſ<oll hier bei Bethlehem: „Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menſc<en ein Wohlgefallen!“ € Und die Hirten freuten ſich über die ſelige Engel3dieſer Tage am Kripplein zu Bethlehem ſtehen und botſhaft. Gewiß waren ſie aufrichtige Gläubige, die - das JEſu3kindlein ſchauen. DaS iſt uns freilich nicht ſich nah der Erfüllung der Verheißung von Chriſto etwa3 ſo Neue3, wie e3 den Hirten in der erſten Weihſehnten. DaS ſagt un3 der Evangeliſt freilich nicht nacht35ſtunde war. Wir haben da3 liebe Chriſtfeſt mit ſo vielen Worten; aber er deutet e3 an, indem er ſchon ſo oft gefeiert, haben die Weihnachtsgeſ<ichte un38 mitteilt, wie die Hirten die Botſchaft der Engel ſc<on viele, viele Male gehört und haben die lieblichen aufnahmen. Sie ſprachen untereinander: „Laßt uns Weihnachtslieder ſhon wer weiß wie oft geſungen. nun gehen gen Bethlehem und die Geſchichte ſehen, Und doch, erfahren wir nicht immer wieder die die da geſchehen iſt, die uns der HErr kundgetan hat“, ſeligſte Weihnacht5freude, wenn wir da8 JCſuskindLuk. 2, 15. Sie glaubten ſomit die Botſchaft, kritilein jhauen? Strahlt uns nicht der HimmelS3glanz ſierten ſie niht mit ihrem armſeligen Verſtand, ſonimmer wieder entgegen, wenn wir die fröhliche Botdern ſ<henkten ihr von Herzen volles Zutrauen. Und ſchaft hören: „Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede ſo kamen ſie eilend und fanden beide, Mariam und auf Erden und den Menſc<en ein Wohlgefallen!“? Joſeph, dazu da3 Kind in der Krippe liegen. O wel Gewiß, wir freuen uns immer auf3 neue, wenn wir eine ſelige Stunde war da3 für ſie! Da lag nun nad) Weihnachten feiern dürfen. viertauſend Jahren der verheißene Weibesſame, von Aber Weihnachten feiern heißt au< das tun, was dem Gott zu Eva nad dem Sündenfall geredet hatte. die Hirten taten. Al3 die Hirten das JEſus8kindlein Da lag der Abrahamsſame, durd) den alle Geſchlechter geſehen hatten, breiteten ſie das Wort au8. Und das auf Erden geſegnet werden ſollten. Da lag der wunſollen aud wir nod heute tun. Denn das ſelige Wort derbare „Allervera<htetſte“, von dem Jeſaia3 ſo herrvom Chriſtkindlein iſt no<h Tauſenden unbekannt. Sie lich gezeugt hatte. Ja, da lag der Troſt aller armen haben nod) nicht den kennengelernt, der auc ihr HeiSünder, das Heil der Heiden, der Retter der Welt. land und Retter iſt. Zu Weihnachten iſt e8 bei ihnen Was werden die Hirten geda<ht haben, al3 ſie an der nod) tiefe Nacht. Kein Strahl des Troſte3s und der Krippe ſtanden und den Erlöſer ſhauten! Wie groß Hoffnung fällt in ihr Herz; ohne Gott und ohne Hoffwar wohl ihre Freude, wie ſüß der Friede, der nung leben ſie dahin, bis ſie endlich in Verzweiflung. in ihre Herzen einzog, wie geſegnet ihr Shauen de3 ſterben. Seilande3! Gewiß, da können wir nicht ſHweigen. Wir müſſen
- Und nun berichtet der heilige Evangeliſt noh ein Beſondere3: „Da ſie e38 aber geſehen hatten, breiteten fie das Wort aus, wel<hes zu ihnen von dieſem Kind
gejagt war“, Luk. 2,17. was
die Hirten
ſchauten.
geſagt
Ihr Staunen
Mund ſtill blieb.
Wir leſen nicht38 darüber,
haben,
war
al3 ſie den
Heiland
ſo gewaltig, daß der
Aber da ſie e3 geſehen hatten, brei-
teten ſie das Wort aus, welches zu ihnen von dieſem Kind
geſagt war.
Als
ſie hinausgingen,
zurück zu
ihrer Arbeit, zu ihren Freunden, in ihre Nachbar-
ſchaft, da konnten ſie nicht ſchweigen; ſie mußten er-
mit dem Werk der Miſſion fortfahren, ſolange es Tag. iſt, bi3 die Naht kommt, da niemand wirken kann. Laſſen wir un3 nicht irremachen von unſerm böſen
Jleiſ<. Werden wir nicht müde in der Heil3verkündigung. Jetzt iſt Predigtzeit; einſt aber kommt die ſelige Erntezeit. Und da wird unſer höc<hſte3 Lob das:
ſein, wa3 auch da8 höchſte Lob der Hirten war: „Da
ſie e8 aber geſehen hatten, breiteten ſie das Wort aus,. welches zu ihnen von dieſem Kind geſagt war."
Dazu ſegne Gott aufs neue da3 diesjährige Chriſtfeſt! IS. T. M.
Die
=== Mitteilungen
Miſſrons-Taube.
179
Aus unſerer Negermiſſion. =--
aus Meherrin,
Va.
Eine
Meherrin, Va., iſt eine unſerer älteſten Miſſion3gemeinden, aber wohl auc einer unſerer ſchwierigſten Poſten. Unſer dortiger betagter, aber noh rüſtiger Miſſionar, P. L. G. Dorpat, berichtet uns: Meine Aufgabe iſt e3 ja nicht, in die umliegenden Baptiſtengemeinden einzubrechen und deren Glieder zu bereden, daß ſie ihre Kirdhe verlaſſen und ſich uns
der Konfirmierten
iſt an
eins
meiner
Ge-
meindeglieder verheiratet und hat bereits ſelbſt vier Kinder, von denen das älteſte jezt meine Schule bejuc<ht. Ihr Vater iſt Baptiſtenprediger. Eine
Die beiden andern Konfirmierten ſind jünger. davon iſt in unſer College in Green3boro ein-
getreten. Die andere iſt im Dienſt und hofft, ſich genug Geld erjparen zu können, um nächſtes Jahr aud) in unſer College eintreten zu können.
P. Dorpat im Kreiſe ſeiner Schulkinder.
anſc<ließen ſollen. Weil aber viele der Baptiſten Kinder in meine Scule ſchien, und zwar ſo, mande Kinder keine andere Schulung bekommen durd) mid), ſo habe ich natürlich den Wunſch, daß
Kinder Lutheraner
ihre daß al3 dieſe
ſein und ſich aud) öffentlich zur
Ilutheriſ<en Kir<he halten und bekennen mödten.
Zehn Jahre habe ich nun hier gearbeitet, und e8
ſchien, als ſollte mein Wunſc< nie erfüllt werden. Endlich, im elften Jahr, haben ſich drei meiner Schüler gemeldet, um in die Iutheriſ<e Kirhe aufgenommen zu werden,
und
am
13. September
habe ic ſie im
öffentlihen Gotte3dienſt als Lutheraner konfirmiert.
Das war mir natürlich ein Grund zu großer Freude.
Jett habe ich dreiunddreißig Kinder in der Schule. Bi3 Weihnachten werden es wohl zehn oder zwanzig mehr ſein, während im Januar der Sc<ulbejud gewöhnlich wieder nad<läßt. 2 Im ganzen ſind jetßt vier meiner früheren Schüler im College in Green3boro. Zwei davon wollen ſich auf da3 heilige Predigtamt vorbereiten. Bi38 nächſtes Jahr hoffe ich, zwei mehr ſoweit zu haben, daß ſie auch eintreten können, wenn -=- die nötigen Mittel ſich finden laſſen. Der liebe Gott hat- alſo do meine Arbeit unter den Negern geſegnet, wenn e38 auh nicht immer ſo ſchien.
Die Niſſions-Taube.
180 Miſſion8bewegung
und Miſſion.
„Made den Raum deiner Hütte weit und breite aus die Teppiche deiner Wohnung, ſpare ſein nicht; dehne deine Seile lang und ſte>e deine Nägel feſte. Denn du wirſt ausbrechen zur Redten und zur Linken; und dein Same wird die Heiden erben und in den verwüſteten Städten wohnen“, Jeſ. 54, 2--3. Ein wunderhübſ<he3 Bild von der Fortpflanzung und Au3dehnung der <riſtlihen Kirhe, ein Bild, gezeichnet von dem Meiſtermaler, dem Heiligen Geiſte, ſelber. Und mit dieſem wunderhübſchen Bilde will er die <riſtlihe Kirche willig machen, mit freudiger Begeiſterung eben da3 zu tun, wovon er in dieſem Bilde redet, den Raum ihrer Hütte zu erweitern, die Teppihe ihrer Wohnung ausSzubreiten, ihre Seile lang zu dehnen, ihre Nägel feſtzuſteken und an niht3 zu ſparen in dieſer ſegen3reichen Wohnungs3erweiterung. Unſere teure lutheriſche Kir<he war von jeher mit einem rührigen MiſſionSeifer beſeelt und iſt durch Gotte3 Gnade eigentlic nie aus der Arbeit der Wohnungz3erweiterung herausgefommen. Jmmer weiter iſt der Raum ihrer Hütte geworden, immer länger haben ſich ihre Seile dehnen müſſen; und ſie hat dur Gotte3 Gnade aud ihre Nägel feſtgeſte>t, ſo daß ſie nur an ſehr wenigen Plätzen die begonnene Arbeit wieder hat einſtellen und ihre Zelte wieder abbrechen müſſen. Gott hat an ihr die Verheißung wahr gemadt, ihr Same hat die Heiden geerbt, und ſie iſt in viele verwüſtete Städte eingezogen, indem viele Glieder und oft ganze Gemeinden, die da3 verwüſtende Treiben der falſ<hgläubigen Kir<e müde waren, zu ihren Toren eingezogen ſind. Aber e3 iſt aud) hier „noZ Raum“, Raum, die Sütte nod) weiter, viel weiter zu maden, die Seile nod viel länger zu dehnen, die Nägel nod viel feſter zu ſte>ken, kurz, noh viel Naum, Miſſion zu treiben und no<h viel größeren und freudigeren Miſſionzseifer zu zeigen. Und ſo iſt e3 gewiß rec<ht und wohlgetan, daß ſich unſere Kirhe aufs neue aufgemacht hat und in einer gewaltigen Miſſions5bewegung dur< alle unſere Gemeinden hin den Ruf erſchallen läßt: „Auf zum Werke der Miſſion!“ . Au<h unſere Negergemeinden ſind in dieſe Bewegung hineingezogen worden, und auc hier ſpüren wir ſ<on, wie die Hütten ſich erweitern, wie die Seile
ſic dehnen und e3 un3 vergönnt iſt, in „verwüſtete
Städte“ einzuziehen, indem die Shar derer, die ſich
von der Wüſtenei der falſ<hen Kir<en ab- und der
Iütheriſchen Kirche zuwenden, in ſteter Zunahme begriffen iſt.
Jedod<h über dieſer Miſſions bewegung wollen wir nicht die Miſſion vergeſſen und vernachläſſigen, die ſich ſo ganz im ſtillen, ſo nebenbei, tun läßt und wozu ſich Gelegenheit in Hülle und Fülle findet. Begleite mich, lieber Miſſion3freund, in ein Stadtviertel, in dem eine unſerer Negerkir<hen liegt. Hier treten wir in einen kleinen S<neiderladen. Dort in der Ede ſißt eine Frau, die ihr Augenlicht kürzlich verloren hat. Sie hat ſich zwei Operationen unterzogen. Ob e3 ihre Augen, oder dod) eins, retten wird, iſt fragli<. Aber wir können mit ihr von dem reden, den wir mit den Augen unſer3 Glauben38 ſehen und mit den Händen unſer3 Glauben3 faſſen können. Wir gehen einen Blo> weiter. Hier finden wir einen Mann auf ſeinem ärmlichen Lager, mager und verfallen; der Tod ſchaut ihm aus den Augen. Dort hat er ſchon monatelang gelegen. Andere, die an dieſer Krankheit litten, wurden ſ<hneller dahingerafft. ZShm hat der liebe Gott Zeit gegeben, ſein verfehltes Leben zu betrachten, ſeine Sünden zu bereuen und ſeinen Heiland nod) zu finden. Sein einziger Lichtbli> iſt der Beſuch des Miſſionar3. Wir gehen wieder einen Blo> weiter. Hier finden wir einen ſonſt kräftig ausſehenden Mann, ſ<einbar in den beſten Jahren, blind und an ſein Bett gefeſſelt, weil ihm ſeine Beine den Dienſt verſagen. Al3 wir ihn das erſte Mal beſuchten und ihn fragten, ob er ſhon von JEſu gehört habe, ſagte er: „Nein, von dem habe ih nod) niemal3 etwas gehört.“ Jetzt freut er ſich auf den Tag, wenn er ſeinen Heiland ſchauen wird. Wir biegen um die E>Xe und gehen nod) einen Blo> weiter. Hier wurden wir zu einem Mann gerufen, der bis vor kurzem über gewaltige KörperFräfte verfügt hatte, aber beim Verladen der Sciffe verleßt worden war und dann nod) dazu einen Sclaganfall bekommen hatte. Er war nicht kir<lo38 geweſen, ſondern hatte einer Sektengemeinde gliedlich angehört. Aber jekt im Angeſicht des Tode3 wußte er nichts Gewiſſe3 über den Weg zum Leben. Er hatte unſere Kir<e hin und wieder beſucht, und ſo bat er, daß der lutheriſche Miſſionar ihn beſuchen möchte. Von da an wurde er regelmäßig beſucht und auf den gewieſen, der der ſihere Weg iſt zum Vaterhauſe droben. An ſeinem Bette trafen wir mit einem Mann zuſammen, der rührig iſt im Intereſſe ſeine3 Volkes, der ſi< hauptſächlich bemüht, die Negerjugend vor
dem Weg des Laſter3 und de3 Verbrechen3 zu warnen,
und dies mit einer Aufopferung tut, die einem das Herz rühren muß. Aber er iſt doh nur ein blinder Führer der Blinden; denn von der Kraft, die allein die Herzen erneuern und neue Menſc<en maden kann,
Die
Mijſions-Taube.
weiß er nicht38. Er redet wohl von JEſu; aber JEſu8 iſt ihm nur da3 Vorbild der Jugend. Er weiß viel von Sünde und Verbrechen zu reden; aber ſie ſind ihm nur des8wegen ein Abſcheu geworden, weil ſie die Menſc<hen in3 Gefängnis und ſc<ließli< an den Galgen bringen. Mit ihm durften wir au< von ZJEſu, dem Sünderheiland, reden und von der Sünde al3 dem ſc<rec>lichen Seelengift, wodurd< der Menſc< ſ<ließlich in Tod und Verdammni3 gerät. Unſern Schulen zollte dieſer hervorragende Neger großes Lob, aber wohl dod) nur de3wegen, weil er dur< eigene Beobachtung davon überzeugt worden war, daß ſie zur Ehrlichkeit erziehen. So wollen wir denn au in unſerer Negermiſſion den Naum unſerer Hütte weit machen, die Teppiche unſerer Wohnung ausbreiten, unſere Seile lang dehnen, aber dabei nicht der Lazaruſſe vergeſſen, die vor unſern Türen liegen. G. M. Kramer.
Kandidat
Heury
W. Grigsby.
Wir bringen hier das Bild Kand. H. W. Grig3by3, der im leßten Juni in unſerm Immanuel Lutheran College ſein theologiſches Examen beſtanden hat. Kand. Grig8by wird vorläufig in unſerer Gemeinde
Heury
W.
Grigs8by.
in Atmore, Ala., dienen. Bi38her wurde das Feld von P. A. W. Dreier verſorgt. Gegenwärtig iſt dieſer damit beſchäftigt, ſeine Arbeit dort abzuſchließen. Kand.
Grig3by wird auc Schule halten.
Gott ſegne ſeine
Arbeit zu ſeine3 heiligen Namen3 Ehre! -----.-4>--=
Zu
was
Ehren ſind wir kommen
Chriſtus iſt Menſc< worden!
J.T. M.
in dem, daß
(Zuther.)
181
Die Plenarſitzung der Kommiſſion für Negermiſſion. Am 7. und 8. Oktober tagte hier in St. Loui3 die Plenarverſammlung der Kommiſſion für Negermiſſion, die neben der Lokalbehörde und P. Böcler auch die auswärtigen Glieder P. Höne>e, P. Albrecht, P. Daniel und P. Moldſtad als Vertreter der Wi3conſinſynode, der Slowakiſchen Synode und der Norwegiſchen Synode in ſich einſ<ließt. Zudem waren erſ<hienen unſere drei Superintendenten Kramer, Weſtcott und Gehrke und auf Wunſ< der Kommiſſion Miſſionar G. A. Schmidt ſowie Vizepräſes F. J. Lankenau, Redakteur de3 Lutheran Pioneer, langjähriger Arbeiter in der Negermiſſion und ihr Freund. Der Plenarverſammlung lagen viele Gegenſtände zur Beratung vor, und es wurde an beiden Tagen fleißig gearbeitet. Da P. Wilſon den Beruf al3 Miſſion5direktor nicht annehmen konnte, wurde nad reifliher Erwägung aller Umſtände Miſſionar G. A. Schmidt zu dieſem wichtigen und verantwortung3vollen Amt gewählt. Gott ſegne ſeine Entſ<heidung! Da gegenwärtig die wirtſchaftliche Notlage no< fortdauert, ſo wurde vor der Wahl de3 längeren die Frage erörtert, ob nicht die Kommiſſion die Arbeit verteilen und ſo einen executive Secretary wenigſtens vorläufig unnötig maden könnte. Dod) erklärten ſich endlich alle dahin, daß die Wahl vollzogen werden ſollte, und nah weiterer Beſprehung wurde Miſſionar Schmidt gewählt, vornehmlid) weil er ſhon mit dem Miſſion3feld bekannt iſt. Dieſer Umſtand iſt auc< desSwegen von Bedeutung, weil der neue Miſſion3direktor ſeine Arbeit ſobald al3 mögli<h in Angriff nehmen ſollte. Zudem beſitzt Miſſionar Schmidt aud) die nötigen Gaben zu dieſem Amt. Wir dürfen alſo hoffen, in ihm einen vortrefflichen Mann gefunden zu haben. Wichtig war die Beſprechung der Frage, wie unter den obwaltenden Umſtänden die Au3gaben beſchnitten werden könnten. Unſere Superintendenten hatten dieſe Frage in einer Privatverſammlung allſeitig in Erwägung gezogen und unterbreiteten der Kommiſſion paſſende Vorſchläge. Nad) dieſen Vorſchlägen iſt eine allgemeine Reduzierung aller Saläre na<h einem gewiſſen Maßſtab geplant. Aud ſoll anderweitig, namentlich am HauShalt unſerer Colleges, geſpart werden. Von jekt ab werden au< unſere Lehrer keine Unterſtüßung erhalten, wenn ſie während des Sommer3 weiterſtudieren. Wir hoffen, daß wir in Zukunft unſer verringertes Budget nicht' überſchreiten werden. Für den bisherigen Aus8gabeplan reichten unſere Mittel nicht aus.
Für Waſhington, D. C., wo dieſen Sommer Kan-
didat David von unſerm Seminar gearbeitet hat, fol
<<CN
182
3:
Die Miſ jions-Taube.
ſofort ein anderer Vikar gewonnen werden, entweder aus St. Louis oder. aus Springfield. Die Arbeit in der Lande3hauptſtadt iſt vielverſprehend und ſollte nicht fallen gelaſſen werden, nachdem ſie ſo tatkräftig begonnen worden iſt. Unſere Brüder in Texa3 hatten die Kommiſſion gebeten, ſo bald als möglid) die Arbeit dort aufzunehmen. Troß der gegenwärtigen Notlage konnte ſich die Kommiſſion niht der Überzeugung verſchließen, daß wir ſofort in dieſes wichtige Feld eintreten ſollten. E3 wurde daher beſchloſſen, die Arbeit in Texa3 zu übernehmen. Vorher aber ſol Superintendent Kramer von New Orleans den Staat explorieren und au<h die ſc<on begonnene Mijſion in Augenſdein nehmen. Wie bald und wie die Kommiſſion die Arbeit beginnen wird, hängt von ſeinem Bericht ab. In Detroit haben unſere Brüder die Gründung eines Miſſion3poſten3 lange beraten und die Kommiſſion gebeten, dod) aud) dort eine Miſſion unter den Negern zu eröffnen. Dod können wir vorläufig das Werk nicht in Angriff nehmen, weil uns da3 Geld fehlt. So bat die Kommiſſion die Brüder in Detroit, die Sache weiter zu beraten und wo möglid) ſelbſt anzufangen. Derſelbe Rat wurde aud) den Brüdern in andern Großſtädten im Norden erteilt. Die Kommiſſion hofft auf ihre kräftige Mithilfe bei der Gründung von neuen Miſſion3poſten. Die Mitteilungen über Afrika lauteten nicht beſonder3 günſtig. Ganz abgeſc<nitten iſt die Ausſicht, daß un3 Gott einmal die Tür nad) Nigeria öffnen werde, allerding3 nicht; aber wir können jekt nicht ander3 al3 die afrikaniſ<en Stämme, die um unſere Hilfe gebeten haben, al3 ſ<on zu einer beſtehenden Hriſtlichen Miſſion gehörig betra<ten. Weiter hinau3 gibt e3 allerdings no< Negerſtämme, die no<h nicht von der <riſtlihen Miſſion berührt worden ſind. Do< können wir jekt nicht daran denken, eine etwaige Miſſion unter dieſen Stämmen in Angriff zu nehmen. Mittlerweile ſtudiert Herr Ekong auf unſerm College in Green3boro in der Hoffnung, einſt nac<h Afrika zurückzukehren und ſeinen Stamme3genoſſen da3 Evangelium zu bringen. So wartet die Kommiſſion vorläufig ab, wie e3 Gott weiter fügen wird. Unſere drei College3 können von gutem Fortſchritt berichten. In New Orlean3 und Selma haben alle Sdcüler vor, in den Dienſt der Kir<e zu treten, wenn Gott dazu Gnade gibt. Die Schüler ſind zumeiſt I fleißig und ernſt und laſſen ſi aus Gotte8 Wort leicht zurechtweiſen. Fräulein Roſa Young, die bi8her im Norden Vor1 träge gehalten hat, wird in Zukunft dieſe Vorträge nicht fortſeßen können, da ſie einerſeit3 von der Kom-
miſſion ünterſtüßt wird und daher ihre Kräfte dort
verwenden ſollte, wo es die Kommiſſion für nötig erachtet, andererſeits aber auch, weil ſic) au3 dieſen Reiſen Sdcwierigkeiten ergeben haben, die auf die Länge der Miſſion Schaden zufügen könnten. Die Nedakteure de38 Pioneer und der „Miſſion38taube“ wurden gebeten, ihren Leſern mitzuteilen, doch ja keine Privatgeſuche um Hilfe zu beachten. Wo Negergemeinden oder einzelne Perſonen wirklich der Unterſtüßung bedürftig ſind, ſollen die Superintendenten dies an die Kommiſſion berichten, ſo daß auf geordnetem Wege, und ohne daß die Miſſion im ganzen Scaden leidet, für ſie geſorgt werden kann. Man ſende daher etwaigen Bittſtellern Unterſtüßung nur, wenn die Bitte von der Kommiſſion gutgeheißen iſt. Man hatte daran gedacht, die beiden Miſſion3blätter Pioneer und „Miſſionstaube“ entweder eingehen zu laſſen oder do<h ihren Umfang zu verringern; aber nad) längerer Beratung beſchloß die Kommiſſion, beide Blätter vorläufig ſo weiterzuführen wie bisSher. Möge Gott da3 Werk, da3 wir in ſeinem Namen treiben, auc< in Zukunft ſegnen zu ſeine Namens38 Ehre! Z.T. M.
Segen
unſerer Miſſions8arbeit.
An der bekannten Anſtalt in Piney Wood3, Miſſ., hat unſer Miſſionar G. A. Schmidt fleißig und treu gearbeitet. Soweit ſind dur< ſeine Miſſions8arbeit dreiundzwanzig Perſonen für die lutheriſche Kir<he gewonnen worden. Aber aud andere, die nicht lutheriſch geworden ſind, haben etwa38 von dem Segen des reinen Worte3 mit in3 Leben genommen. Au3 einem Brief eines dieſer Männer an Miſſionar Schmidt bringen wir unſern Leſern da38 Folgende: „Hieber Herr Paſtor Schmidt! Seitdem id) nah Hauſe gekommen bin, habe ich die Erwe>ung3gottes8dienſte in meiner Kir<e beſu<ht. Zwei Wochen haben ſie Gottesdienſte gehalten, aber nur einer iſt „bekehrt“ worden. J< habe in der Sonntag3ſ<hule aus8geholfen. Sie haben hier eine andere Sonntagsſ<hulliteratur al35 wir. Am Sonntag hatten wir die Lektion von Bauli Bekehrung. Wir hatten die Lektion in unſerm erſten Vierteljahr. J< las die Lektion verſchiedene
Male dur<. Dann ließ ich ſie von meiner Klaſſe leſen, und jeder Punkt wurde genau dur<geſprohen, und ich erklärte dann alles von unſerm Standpunkt aus.
Es
dauerte eine Stunde, bis wir mit der Lektion fertig
waren; aber man ſagte mir, man hätte ſie no<h nie ſo verſtanden wie gerade jekt.
„Am Sonntag im Gotte3dienſt wurde jeder Chriſt
gebeten, den Nicht<riſten zu ſagen, warum er ein Chriſt ſei. Da gab e8 viele Träume und Viſionen
Die
Miſſions-Taube.
aller Art, verbunden mit ein wenig Wahrheit.
183
Nach-
dem ſie fertig waren, ſagte ich ihnen, ſie wüßten über-
haupt nicht, was ein Chriſt glauben müſſe. Id) bin Überzeugt, Sie könnten viele in die Kir<he bekommen, wenn Sie die Leute nur in die Sonntagsſ<ule bekämen, wo Gotte3 Wort gelehrt wird.“ Der Scdreiber wendet ſic) dann an Miſſionar Schmidt mit der Bitte, ihm Gal. 6, 1--10 zu erklären. Wenn man ſeinen Brief lieſt, ſo findet man darin noch mancde3,
was
unklar
und
unreif
iſt.
Gründlich
in
den KatechisSmuswahrheiten unterrichtet iſt auch der Frageſteller noh nicht; aber do< fühlt man au3 ſeinem Schreiben heraus, wie die reine lutheriſche Lehre einen tiefen Eindru> auf ihn gemacht hat und wie ernſtlich er ſich bemüht, ſeinen Stamme3genoſſen etwa3 von der erkannten Wahrheit zu bezeugen. So bringt unſere Miſſion doc; viel mehr Frucht und Segen, als wir mit unſern Augen wahrnehmen können. I. T. M.
Zwei
Gelegenheiten.
Dienstag, den 15. September, begann das neue Schuljahr in unſerer Luther Preparatory School hier in New Orleans. Dir. Scherf bewillkommte die neuen und die alten Sc<hüler und legte ihnen dabei ans Herz Spr. 16, 16: „Nimm an die WeiSheit, denn ſie iſt beſſer weder Gold, und Verſtand haben iſt edler denn Silber.“ Wenn da3 ſc<hon im allgemeinen und in Dingen dieſer Welt der Fall iſt, wie viel mehr da, wo da3 eine, da3 not iſt, „der WeiöSheit vollkommener Prei3“, den Schülern geboten wird! Vierzig Schüler waren am Eröffnungstage erſchienen. Davon ſind vierundzwanzig Knaben und ſehzehn Mäd<hen. Dieſe Schülerzahl wird dieſes Jahr von drei Lehrern, Dir. Scherf und zwei AuShelfern von unſerm Seminar in St. Loui8, unterrichtet werden. In der oberen Klaſſe ſind vier Knaben und fünf Mädchen. Dieſe ſollen dann im nächſten Sc<uljahr ihr Studium entweder in unſerer Anſtalt in Selma, Ala., oder in Green3boro, N. C., fortſeken. Aber ich wollte ja den werten Leſern etwas von den „zwei Gelegenheiten“ ſagen. Hier ſind die Gelegenheiten. Zwei begabte Negerſchüler ſind ganz ohne Mittel, ihr Studium fortzuſezen. Faſt alle unſere Schüler ſind arm, ſehr arm, aber die meiſten helfen ſic dur<. Dieſe beiden ſind jedo< ganz un-
- bemittelt.
Wir ſind .der feſten Zuverſicht, daß wir
dies nur unſern 'lieben Miſſionsfreunden zu ſagen brauchen und daß dann al8bald dieſe beiden Gelegenbeiten wahrgenommen werden. Es ſind etwa neunzig
Dollar3 nötig für8 Schuljahr, um es dieſen beiden Knaben zu ermöglichen, weiter zu ſtudieren.
P. G. A. Sc<hmidt, unſer neuer Miſſion3direktor, bisSher in Piney Wood3,
Miſſ.
Eine liebe Mit<riſtin in Jowa hat ſich ſhon lekte38 Jahr eines Negerſtudenten angenommen und verſproen, die Geldmittel für ſein Studium darzureichen. Nun bieten ſich zwei weitere Gelegenheiten für andere, die gewiß au<h gerne die gute Sache fördern mödhten. Sollten ſich mehr als zwei melden, ſo werden wir alle andern ſofort benachrichtigen, daß ihre Hilfe diesmal nicht nötig iſt. Vielleicht finden ſich dann ſpäter nod) weitere Gelegenheiten. Die liebe Gemeinde in Bloomington, ZU., hat unſere Anſtalt mit der nötigen Bettwäſc<he verſehen, Bettüchern, Kopfkiſſenüberzügen und anderem mehr. Dafür ſagen wir hier ihnen no<hmal3 unſern Dank. G. M. Kramer, 1312
Antoine
St., New
Orleans,
La.
Miſſions8ſegen in Buffalo, N. Y. Daß auc<h unſere Miſſion unter den Negern im Norden nicht vergeblich iſt, beweiſt das herrliche Gedeihen unſerer Church of Our Savior in Buffalo, N.Y., an der P. E.R. Pflug ſteht. Die Gemeinde zählt jezt 60 getaufte Chriſten und 19 kommunizierende Glieder. Wie un3 berichtet wird, ſind 82 Schüler und Schülerinnen in der Sonntagsſchule eingeſ<rieben. Lektes Jahr beſuchten durd<ſ<nittlich 50 Perſonen die Gotte3dienſte. Will'3': Gott, ſo wird die Gemeinde bald ihre eigene Kapelle haben. So bald al38 möglich ſol der Bau in Angriff genommen werden. IJ. T.M. RR
R
<<<
EAI
EZ
I<
*
Die Wiſſions-Taube.
184
-=== Aus Weihnachten
weiteren Kreiſen. =--
in Oſtafrika.
Zweimal durfte ih das Chriſtfeſt in Oſtafrika erleben. Das erſte Mal weilte id gerade zur Weihnadcts3zeit hod) in den Livingſtoniabergen, im Bwanjilande, auf unſerer Station Magoje. Da3 war im ZSahre 1926. Dort konnte ih als3 ſtiller Beobachter die tiefen Eindrücke der afrikaniſ<en Weihnadt, die durd) ihr ganz anderes äußeres Gepräge zunächſt ſo
rühren konnte =- um Weihnac<hten! Und da3 deutſ<he Gemüt ſehnt ſich do< zur Heiligen Nacht nach Sc<neefeldern, in deren Kriſtallen der Sternenglanz ſich bri<t. Wenn man im heimelig gewärmten Raum unter dem ſtrahlenden, duftenden Lichterbaum die alten, lieben Lieder ſingt, dann wünſc<t man ſi<, daß draußen fegende Winterſtürme ihres Baſſes eigene Weiſen dazu anſtimmen. Die trauliche deutſche Weihnachtsſtimmung wird in Afrika durch das Klima un-
RE
GE GE ER
LLE
LLLE e ALL MER ECH
Z-FYtee
Ein
afrikaniſcher Evangeliſt
predigt
verwirrend fremdartig wirkt, ungeſtört in midh aufnehmen und verarbeiten. Im Jahre 1928, al3 ih in Daresſalam ſelbſt die europäiſche und die afrikaniſ<e Gemeinde zu bedienen hatte, wurde mir dieſe durd< da3 Klima bedingte Fremdartigkeit nun zur eigenartigen inneren und äußeren Aufgabe, 'mit deren Löſung freilich ein eigenartiger und vielleicht einzigartiger Segen für da3 eigene Herz verbunden jein kann. Zn Magoje blühten in verſ<hwenderiſ<her Fülle
da8
Weihnachts8evangelium.
möglich gemacht. Das iſt's, was dem Neuling zunächſt mit beſtürzender Heftigkeit zu ſchaffen macht. Freilich haben unſere Miſſionare von unſerer heimatlichen Art, das Chriſtfeſt zu feiern, das nur Mögliche aufs Miſſionsfeld mit hinübergenommen. In der Lehmkir<he zu Magoje ragten neben dem Altar zwei hohe Zedern. Sie waren über und über geziert mit leuchtenden Kerzen, die Frau Miſſionar Priebuſch nad) der Art unſerer Urahnen aus Was ſelbſt ge-
wurde
zogen hatte. Al3 id dort am Heiligen Abend bei der Chriſtveſper in der ſ<warzen Gemeinde ſaß, tauchte in meinem Herzen die bange Frage auf, ob denn dieſe Weihnacht35bäume in der afrikaniſhen Umgebung
tiere ſo heiß, daß man e3 kaum mit der Hand be-
es nicht ein Unrecht an afrikaniſchem Weſen wäre, den
und berauſchender Farbenpracht die Roſen und Dahlien, die in langen He>en und weiten Beeten da38
Wohnhaus
dort umkränzen.
) unter der Sonnenglut
Des
Mittag8
das Sattelzeug unſerer Reit-
nicht gar zu künſtlich und fremd wirken müßten,
ob
Die
Hiſſions-Taube.
in Deutſchland berechtigten Stil ſolch einer Feier ohne
Rücſicht auf den Charakter de3 afrikaniſchen Lande8 und die Leben3gewohnheiten, die Vorſtellung3welt und die ſo ganz andere Kultur ſeiner ſ<warzen Kinder in das Herz de3 Dunkeln Erdteil3 zu verpflanzen. Aber wa3 ic mir damals in Magoje auf meine verborgenen Zweifel antworten mußte, da38 fand i<h zwei Jahre - ſpäter in Daresſalam in eigener Erfahrung beſtätigt: der Weihnadhts5lichterbaum, mag er tauſendmal in Deutſ<hland ſeine Heimat haben, paßt nah Afrika und in alle Welt. Als
ich mich
am
Abend
de3
erſten Feſttage3
mit
unſern ſ<warzen Chriſten in der ſchlichten Kapelle auf dem Ngambo jenſeit3 der Hafeneinfahrt ſammelte und auf den zarten und ſchwanken Zweigen der Kaſuarine ein wippendes Kerzlein nad) dem andern aufflammte, da wurde e3 in dem überfüllten Gotte3hauſe ſtiller und ſtiller. Die dunkeln Geſichter meiner lieben Mohren verſhwammen in der Dunkelheit de3 Raume. Aber aus dem Dunkel ſtrahlten wie ungezählte Sterne die glänzenden Augen der Eingebornen, durc< da3 ſchimmernde Weiß ihrer Augäpfel eigenartig ſichtbar gemadt. Und au3 der herzanfaſſenden Stille dieſer vor Wunder ſtaunenden Ergriffenheit erhob ſic) dann der Geſang „Stille Nacht, heilige Nacht“. Al3 ich nachher aus der Kapelle trat und zwiſchen den Silhouetten der gewaltigen Palmenwedel die Sternenpracht de3 ſüdlichen Himmels bliten ſah, da wurde mir der Weihna<t3baum ein dem menſc<lihen Herzen ganz nahe gerüdtes Abbild des nächtlichen Himmel3, an dem als Zeugen der ewigen Treue Gottes ſeine ſtillen Sterne leuchten.
Wer
den Afrikaner
am
Lagerfeuer in der Steppe oder am abendlichen Feuer in ſeiner Hütte beobachtet hat, der weiß, daß der Schwarze zum Feuer und zum Licht ein beſondere3 Verhältnis hat. Da3 Licht in der Naht ſpricht zu ihm. In Magoje und Daresſalam erfuhr ich es in unvergeßlicher Eindringlichkeit, wie das Licht der Heiligen Nacht zu ihm ſpricht. Wie leicht iſt e3 da, da3 Weihnacht3evangelium zu verkündigen: „Das Licht ſcheinet in der Finſterni8“! Die Heilige Nacht bringt die Offenbarung dieſes Lichts im Kripplein von Bethlehem. Und wo ein Herz von dieſem Licht ergriffen wird, da wird e8 Freudenfeuer, Freudenkerzen anzünden müſſen. Für mich war der unſchäßbare Gewinn meiner afrikaniſchen Weihnachten ein zwiefacher: Dieſes unverHeimat der in den von gänzliche Lo3gelöſtſein meidlichen und ja auch lettlic) wertvollen Weihnachts3ſtimmungen, das in meinem Falle noh verſchärft wurde durc< einen überau38 traurigen Geſundheit3zuſtand, führte notwendig zu einer viel ernſteren
Beſinnung auf die Feſte3urſache, auf die Weihnacht8-
185
tatſache. Und zum andern wird einem wohl nur auf dem Miſſionsfelde ſo einzigartig und eigenartig vor Augen geführt, was da3 ſagen will: „Da3 Licht ſcheint in der Finſterni3.“ (Ludwig Weichert in „Berliner Miſſions8bericht“.)
'
Schweres
im Miſſionsleben.
Ob ſich die lieben Miſſionsfreunde vom miſſionariſc<en Familienleben wohl die rechte Vorſtellung machen? Was haben, ganz abgeſehen von einem ſchönen, ſtillen Familienleben, das niemand hier findet, die Miſſionsfrauen nicht alle3 auf ſi< zu nehmen, wovon man vorher keine Ahnung hat! Nur was allein das Klima mit ſich bringt. Wie oft iſt der Miſſionar von der Station abweſend und die Frau muß allein bleiben, tage-, nicht ſelten wohenlang! Oder es ſind gefährliche Reiſen zu machen zu wilden, nod) nicht berührten Stämmen. Naht iſt dann, ganz zu ſ<weigen
von Ungeziefer und
andern Unbequem-
lic<feiten, wegen der Unſicherheit und Unberedhenbarkeit fremder, mißtrauiſcher Eingeborner an Schlaf oft nicht zu denken. Da gehören tapfere Frauen dazu, die das Alleinſein aushalten und e3 ſeeliſch ertragen. Kinder ſind gerade in ſolchen Fällen ein Gottesſegen. Sie können nod) ſo klein ſein, die Mutter fühlt ſich dann dod) nicht ganz einſam. Die bitterſten Stunden kommen, wenn man die Kinder hergeben muß, zuerſt von der Station auf die Tagereiſen entfernte Schule und dann ſ<ließlic<h zur Erziehung in die Heimat. E3 ſ<hneidet einem dur<3 Herz, wenn einem da3 Kind nod in der Sciffs8kabine mit tränenden Augen und bebenden Lippen die Frage ſtellt: „Warum? Warum ſc<i>t ihr mid denn fort? Warum darf id) nicht bei eu< bleiben?“ Eine harte Prüfung iſt es au<h, wenn man ſeine liebe Frau wegen Krankheit oder gar wegen Tropenuntauglih-
keit allein in die Heimat ziehen laſſen muß.
Dabei
darf man dankbar ſein, wenn einem Gott den Entſchluß, allein no< eine Zeitlang auf dem Poſten zu bleiben, in ſeiner Barmherzigkeit nicht allzu ſchwer ma<ht. Das Allerhärteſte, was einem hier im MiſſionsSleben widerfahren kann, iſt, wenn man ſeiner lieben Leben3gefährtin ſelber den Sarg zimmern muß oder wenn Gott e38 ſogar ſo fügt, daß von einem Ehepaar auf einſamem Poſten plötzlich der Mann abgerufen wird und die Frau mutterſeelenallein und fern von aller barmherzigen Liebe unter den Eingebornen daſteht. I< bin auf der Rukinſel geweſen. J< habe die Unglüdsſtätte geſehen, wo Miſſionar Bamler von einem Baum erſ<hlagen worden iſt. Das Dad war
Die Wiſſions-Taube.
186
wiederhergeſtellt, aber der Unglü&8baum lag nod, wie er gefallen war, nur von den Eingebornen in Stüce geſägt. J< habe die ſ<hönen Roſen bewundert, an denen ſich unſer Bruder Bamler auf ſeinem letzten Gange nod) erfreut hat. J< habe mir dort auf Ruk alle Einzelheiten des Unglüds8 ins Gedädtnis gerufen. J< weiß, wa3 e3 heißt, in der Einſamkeit Frank zu ſein und jede ärztliche Hilfe entbehren zu müſſen. Dazu die Abgeſchloſſenheit auf Ruk. Von der niedriggelegenen Station hat man keinen Blik auf die See, keinen Blik auf einen Berg; man ſteht weltfern
mitten
in
dem
beengenden
Urwald,
deſſen
Rieſen 160 bis 190 Fuß emporragen. Man weiß, daß in der Regenzeit eine Verbindung nad) dem Feſtland von Neuguinea durd) Eingebornenkanus unmöglich iſt. Wenn nicht unjer Miſſion5ſc<hiff oder ein andere3 Fahrzeug zufällig Nachricht bringt oder mitnimmt, ſo iſt man völlig abgeſchloſſen. Und nun dazu der Tod! Dieſe Einſamkeit! Dieſe Totenſtille im Hauſe! Dazu das Bewußtſein, abgeſchnitten zu ſein auf ganz unbeſtimmte Zeit hinaus! I< will ſchließen. Wenn Gotte3 Kraft in ſol<en Stunden in einem ſ<hwac<hen Menſ<en nicht mächtig wäre, könnte man den Verſtand verlieren. Darum, liebe Miſſions8freunde, betet für die Miſſionare! (Miſſionar Zahn in „Miſſions8bote“.)
p-D-SSSDSr-<rez-DWBqpgoeOo=SSTDÖ“e“
- Mohammedanermiſſion in Nubien. In der ſic wandelnden is8lamiſ<hen Welt des nahen Oſten3 ſteht eine kleine, zielbewußte deutſche Miſſion an der Arbeit: die Evangeliſ<e Mohammedanermiſſion, Wie3baden. Sie wurde al8 SudanPionier-Miſſion im Jahre 1900 gegründet, um den Völkern der einſt von den Horden des Mahdi heimgeſuhten Länder, vor allem den nubiſ<en Volk3ſtämmen ſüdlih von Aſſuan in Oberägypten, das Evangelium zu bringen. Die Arbeit in Oberägypten und Nubien, verdient das beſondere Intereſſe der Freunde de3 Reiches Gotte3; denn ſie geſchieht auf alt<riſtlihem Boden. Durd neuere Forſ<hungen iſt erwieſen, daß die ägyptiſche Kultur bi3 tief in den Sudan bekannt wurde. Dur< die Reſte <hriſtliher Literatur in altnubiſc<her Sprache wiſſen wir heute, daß e3 nicht nur eine ägyptiſhe und abeſſiniſche, ſondern auh eine nubiſche Kirc<e gegeben hat. Von den Mündungen de3 Nil8
bis nach Abeſſinien 3og ſic) im Altertum eine ununterbrohene Reihe von d<riſtlihen Kirchen durch Nordoſtafrika, und e3 hatte den Anſchein, al38 wollte fich das Chriſtentum madtvoll nad) Zentralafrika
jausbreiten;
Deuten do<h <riſtlihe Spuren, die bi8 in
da3 ſiebte Jahrhundert zurüFreichen, ſchon weit hinein in den weſtlihen Sudan. So ſteht heute die Miſſion8arbeit im Orient und in Nordafrika vor der erſchütternden Tatſache, daß dieſe ganzen Länderſtre>en, wo der <hriſtliche Glaube einſt nicht bloß in Blüte ſtand, ſondern durc< Jahrhunderte hindurd Früchte trug, durch die mohammedaniſche Invaſion offenkundig für das Glauben3leben verdorrt oder von Dornen und Diſteln überwucert ſind. Die Arbeit der Miſſion in dieſem der Chriſtenheit verlornen Gebiete bringt uns eine Tatſache mit erſ<re>ender Deutlichkeit immer neu zum Bewußtſein,
die
ſ<on
Anlaß
zum
Müdewerden
zu
geben drohte, daß nämlich die Völker und Länder, die einmal für den Glauben an den Gekreuzigten gewonnen und dann durch Schuld oder Mitſchuld der Chriſtenheit wieder verlorengegangen ſind, einer zweiten, ſpäteren Miſſionierung die größten Sc<wierigkeiten
entgegenſtelſen.
Do<
iſt
durch
Gottes
wunderbare Gnade die Miſſionsarbeit an den Ufern des Nil3 nicht vergeblich geweſen. Drei Stationen waren vor dem Kriege entſtanden: Aſſuan al3 Hauptſtation, Darau und Edfu. Dur den ärztlichen Dienſt in Aſſuan und Darau, dur< die Mädc<enſ<<hule in Aſſuan und Edfu, dur< die Arbeit an Männern und Frauen, durd) da3 geſpro<hene und gedruckte Wort wurden weite Kreiſe der Bevölkerung Oberägypten3 erreicht, und der Dienſt der Boten JEſu gewann na<hhaltigen Einfluß. Nad langem, ſchier hoffnungsloſem Warten brach endlidh) da3 Licht eines neuen Tages an. Die Arbeiter und Freunde der Sudan-Pionier-Miſſion durften die Hand de3 lebendigen Gottes am Werk ſehen, der die verriegelten Tore auftat und machtvoll zeigte, daß ihm nicht3 unmöglid) iſt. Im Juli 1924 öffneten ſich wider alle3 Erwarten die Türen zum alten Miſſion3feld, und die erſten deutſ<hen Kräfte begannen Ende 1924 in Aſſuan in aller Stille die alte, liebe Arbeit. Weite Kreiſe der Eingebornen, die ſich in einem Bittgeſuch an die ägyptiſche Regierung um die Rückkehr der Miſſion bemüht hatten, begrüßten die ZurücFehrenden mit aufrichtiger Freude. Sofort kamen wieder Scharen von Kranken von nah und fern und. begehrten in ihrer großen Not leibliche Hilfe. Anfang 1931 ſtanden dreizehn Miſſions8kräfte auf
den beiden Stationen
Koſ<htamne
eine
ins
Darau
nubiſc<he
und
Aſſuan,
Gebiet
das
in
vorgeſ<obene
Außenſtation hat. Die ärztliche Arbeit hat eine große
Ausdehnung und einen bemerken3werten Einfluß ge-
wonnen. Das neu eingerichtete Hoſpital und die neugebaute Poliklinik können die Menge der Beſucher kaum faſſen, troßdem die ärztliche Verſorgung Aſſuans eine. gute.zu nennen iſt. (Luth. Herold.)
Die
===
Mijſions-Taube.
Zur NMiſſions<ronik.
Miſſion38feſte. Auch unſere Negerdriſten lernen, wa3 es eigentlich mit MiſſionSfeſten auf ſich hat. Die hieſige St. Philip's-Gemeinde folſektierte auf ihrem MiſſionSfeſt 842.91, mehr al3 je zuvor, troß der harten Zeiten. Unſere Sc<hulen in New Orleans wurden am 14. September eröffnet. Gleich am erſten Tag waren über ſiebenhundert Schüler eingeſchrieben. Unſere BethlehemsSſc<ule und die Mount Zion-Sqhule haben die höchſte Schülerzahl. Unſere kleine Trinity-Sc<hule war gleich gefüllt; über hundert Kinder hatten ſich dort eingeſtellt.
Unſere Luther Preparatory School. Am 15. Sep-
tember wurde dieſe Anſtalt eröffnet, und 27 Knaben und 16 Mädchen ſtellten ſich ein. Von dieſen wollen alle, ſo Gott will, ſpäter der Kirche al3 Prediger oder Lehrer dienen. Außer Prof. Scherf unterrichten dort die Studenten Benjamin Hoffmann und Louis Ei>hoff.
Das Minimum.
Ein Arbeiter in der Negermiſſion
ſchrieb fürzlich an Superintendent Gehrke: „Der gewöhnliche Arbeiter verwendet wenigſtens aht Stunden den Tag auf ſeinen Beruf, und ich habe keine Achtung vor irgendeinem Paſtor, der nicht wenigſtens ebenſo viele Stunden angeſtrengter Tätigkeit täglich im Weinberg des HErrn verbringt.“ Das Miſſions8erweiterung3programm wird in unſern Gemeinden nod) weiter betrieben, und troß der
wirtſchaftlichen Notlage, von der auh unſere Neger zum Teil hart betroffen worden ſind, werden nad) und nah die Beiträge größer, wenigſten3 auf manchen Miſſion3feldern. : Dankbarkeit für das Cvangelium. Unſere Neger-
miſſion iſt nun über ein halbes Jahrhundert alt.. Es iſt daher an der Zeit, daß unſere Negergemeinden nach und nad ſelbſtändig werden. Darauf richten unſere Superintendenten ihre Aufmerkſamkeit und ermuntern namentlich aud) die farbigen Arbeiter dahin zu wirken, daß e3 zur Selbſtändigkeit kommt. Hausbeſuche. Sehr fein arbeiten hier in St. Louis
unſere Neger unter der Anleitung
unſerx38 Miſſionar3
A. Schulze. Kürzlich unternahmen die Glieder wieder Hausbeſuche. Zweiundzwanzig Glieder machten an
einem
Nachmittag
Fünfunddreißig
über
ſed<h3hundert
Straßengeviexrte
Hundertfünfundzwanzig
wurden
Hausbeſuche.
abgeſucht.
Karten wurden zurügebracht
mit den Namen ſolcher, die ſich wohl für die lutheriſche Kirche gewinnen laſſen können. Gleich darauf wurde eine neue Konfixmandenklaſſe von Erwachſenen einge-
richtet.
dreißig
Am
erſten Unterricht3tag
Perſonen.
Zehn
weitere
erſchienen werden
einund-
erwartet.
Miſſionar Schulze arbeitet hier in St. Louis mit einem Eifer und ſeltenem Geſchif. Will's Gott, mag e3 in
Zukunft zur Gründung einer weiteren Gemeinde unter der „beſſeren“ Klaſſe von Negexn kommen.
von
187 ->-------------
Unſer neuer Miſſionsdirektor. P. G. A. Schmidt Piney Wood3, Mijſ., hat den an ihn ergangenen
Beruf als Miſſionsdirektox angenommen. ſeine
Gebet.
Arbeit
aufs
reichſte!
Gedenken
wir
Gott ſegne ſeiner
im
Unterſtüzung von Studenten. Wo eS in einer Gemeinde gut ſteht, da iſt Hoffnung vorhanden, daß e3 noc< immer beſſer wird. Die St. Philip's-Gemeinde (P. Schulze) in St. Louis hat nun begonnen, ihren Studenten in Greensboro, Spencer Millender, zu unterſtüßen. Privatgaben brachten die Summe gleich zu Anfang auf 319; zu dieſer Summe fügte der Jugendverein nod) 85 hinzu. So iſt es reht. Die Gemeinde beteiligt ſich auch an der Unterſtüzung unſerer lutheriſchen Sendeſtation KYVDO hier in St. Louis.
“Holy Trinity Messenger."
Gemeindeblätthen,
das
unſer
So heißt da3 kleine
neuer
Miſſionar
Springfield, JU., P. Ed. Bohm, herausgibt.
in
Wir haben
die Nummer mit großem Intereſſe geleſen. Die perſönliche Viſitenkarten P. Bohm3 könnten wir geradezu ein Muſter einer guten miſſionariſchen Viſitenkarte nennen. Sie iſt doppelt, ſo daß auf den vier Seiten alle nötigen Angaben über unſere Miſſion verzeichnet ſind. Neuc Gemeindeglieder. Während de3 Sommer3 konnten in Buffalo vier neue Glieder in unſere dortige Gemeinde aufgenommen werden. Von dieſen waren 3wei Frauen, deren Männer ſich nun auch für unſere
Miſſion intereſſieren. Die andern beiden, ein Ehepaar, ließen dann ſogleich ihr Kindlein taufen, ſo daß die
ganze Familie Wacdhs8tum iſt im lezten Statiſtik des News beträgt ganzen Welt
lutheriſch geworden iſt. des Jeſuitenorden8. Der Jeſuitenorden Jahre wiederum gewahſen. Nad einer New Yorker Blattes Jesurt Seminary die Geſamtzahl der Jeſuiten in der jezt 21,000. Die Zunahme im leßten
Jahre betrug 450.
Faſt die Hälfte darunter, 214, ge-
hören zu dem Orden3zweig in den Vereinigten Staaten, der jekt 4,231 Mitglieder zählt. Der ſtarke Einſaß der
jeſuitiſchen Kräfte in Nordamerika wirkt ſich im katholiſchen Leben ſtark aus und trägt übrigens au<h zur Erhöhung
der konfeſſionellen Spannungen
bei.
Die Heil3armee hat jekt eine Million Männer und Frauen als Soldaten und 25,000 Offiziere in ihren Reihen. Sie arbeitet in 83 verſchiedenen Staaten an
etwa 20,000 Pläßen mit 50,000 Korp3 (Gemeinden). Jede Wode werden mehr als 75,000 Verſammlungen im Freien abgehalten. Jndien allein hat bereits 5,000 VerſammlungsShallen. Eine erfolgreiche Miſſion beſteht unter den Leprakranken (Ausſäzigen) in Indien, Japan, Sumatra und Java. In Salzburg hat vom 28. bis zum 30. Juni eine
Erinnerungsfeier an die vor zweihundert Jahren exrfolgte Austreibung der Salzburger Proteſtanten ſtattgefunden.
Die Wiſſions-Taube.
188 mmm <<=<-
Mormonen in Deutſchland.
wieder
von ſich reden.
Die Mormonen maden
Unter dem Titel
„Utah,
das
Wunderland Amerika3“, wurde, wie die „Allgemeine Ev.-Luth. Kirhenzeitung“ berichtet, in großen Zeitungen Nürnbergs ein Lichtbildervortrag von dem amerikaniſhen Studenten und Reiſenden Ame3 K. Bagley angekündigt, der unter dem AuSshängeſcild, daß er die Entwidklung de3 Lande3 von einer Wüſte zum Kulturſtaat ſchildern wolle, nicht3 weiter war als ein Werbevortrag für das Mormonentum, worin er zum Übertritt dazu und zur Einwanderung in Utah aufforderte. E35 beſteht kein Zweifel, daß dieſer Vortrag aud) in andern
Städten wird.
und
auf andern
Gebieten wiederholt werden
Eine neue Partei in Schweden hat ſich in Gotenburg gebildet. EZ iſt eine VolkSpartei konſervativen Charakter3, die gegen jede pazifiſtiſche Politik, gegen den Na-
tionalizmu3 in Kirhe und Unterrichtsſtunden und für berechtigte Freiheit der Kirche gegenüber dem Staat kämpfen will. Sie wendet ſich gegen die Verweltlichung dex Schule. Luther3 Katechismus ſoll obligatoriſches
Lehrbuch ſein.
Kirc<en in England. Laut kir<hlich-ſtatiſtiſchex Mitteilung des Church Self-government Chronicle in London, deren Richtigkeit der Beamte des Auswärtigen
Amte3
verbürgt,
beträgt zur Zeit die Geſamtbevölke-
rung de3 europäiſchen Großbritanniens 37 Millionen. Davon fallen auf die anglikaniſche Kirhe 25,800,000, alſo mehr als die Hälfte der Bevölkerung. NRömiſchKatholiſche gibt e3 2 Millionen, Methodiſten 2,800,000,
Kongregationaliſten Prez3byterianexr
1,020,000,
500,000,
Baptiſten
Juden
270,000,
- 120,000, Religionsloſe 390,000. Sc<weiz.
Schweiz
zählt
Die
proteſtantiſche
gegenwärtig
890,000,
Heil35armee
Bevölkerung
2,320,764
Seelen
in“ der
(älſo
etwa zwei Drittel der evangeliſchen Bevölkerung Groß-
Berlin3). Im Jahre 1920 betrug die Zahl 2,230,597; ſie hat alſo um 90,167 zugenommen. Die Katholiken zählten 1,670,551 gegen 1,585,311 vor zehn Jahren; Zunahme:
85,240.
Die Zahl
der Jöraeliten
beläuft
ſich auf 18,478 (1920: 20,979); Abnahme: 2,501. Andern Konfeſſionen oder keiner Konfeſſion gehören 72,718 an gegenüber 43,433 im Jahre 1920, ein Mehr von 29,285. Die Proteſtanten bilden 56.85 Prozent
(im Jahre 1920:
57.48 Prozent) dex Geſamtbevölke-
rung, die Katholiken
40.92
(40.86)
Prozent,
die J3-
raeliten .45 (.54) Prozent, Angehörige anderer Konfeſſionen
Prozent.
oder
ſolhe
ohne
Zivilehe in Griechenland?
Konfeſſion
1.78
(1.12)
(D. E. D.)
Dex mit der Überſezung
und Anpaſſung de3 deutſchen bürgerlihen Geſezbuches an griechiſche Verhältniſſe beauftragte Ausſchuß iſt beim Ehere<t angefommen. Die Meinungen ſind geteilt darüber, ob nun auc in Griechenland die Zivilehe eingeführt werden ſoll oder nicht. Der Erzbiſchof von
Athen und Führer der griechiſchen orthodoxen Kirche äußerie ſich gegen eine Einführung der Zivilehe. Jn
Griechenland iſt biöher nur die von einem orthodoxen Popen eingeſegnete Che eines griedjiſchen Staatöangehörigen gültig. Viele deutſche Mädden, die in Deutſchland eine Zivilehe mit Griechen eingingen, ſind dabei
ſ<hwer geſchädigt worden, da ſich bei Rückkehr de3 griediſchen Ehegatten auf griechiſches Gebiet die in Deutſchland abgeſchloſſene Zivilehe als ungültig erweiſt. Vollſtändige Neligion38freiheit in Spanien. Der
Miniſterrat hat die ſofortige Cinführung
der vollſtän-
digen Religionsfreiheit in Spanien beſchloſſen. Das Dekret verfügt ausdrüklich, daß kein Staatsbeamter mehr nad) ſeinem Glaubens8bekenntni3 gefragt werden darf und daß jede Religion38gemeinſc<haft privat und öffentlich ihr Glaubensbekenntnis ablegen kann. So berichten die Zeitungen. Man wird abwarten müſſen, wie die verfaſſunggebende Nationalverſammlung ſich dazu ſtellt und wie dann die Religionsfreiheit gehandhabt wird. Vergleiche Rußland! Der Gottesdienſt im Nundfunk. Die Übertragung von Gemeindegottesdienſten dur) den Rundfunk iſt in
Amerika zur ſtändigen Einrichtung geworden.
Die ver-
ſchiedenen Kirchen betreiben hier zum Teil eigene Rundfunkſenderxr. Der proteſtantiſche Gotte3dienſt geht über 75 Sender. Aud die Kir<e von England hat der übertragung von Gottesdienſten durch den Nundfunk zugeſtimmt. Ein beſonderer Ausſ<huß wurde zur Prüfung der Frage eingeſebt. Der Vorſikende dieſes Ausſchuſſe3 kam zu dem Schluß, daß die Befür<htung, die Nundfunkgotte3dienſte würden die Kirchen leeren, ſich als unbegründet herausgeſtellt habe. Jn Deutſchland hat ſich bekanntlich die beſondere Form der ſonntäglichen Rundfunk-Moxrgenfeier eingebürgert und durchweg gut bewährt. Eigentliche Gemeindegotte3dienſte werden dort nur in AusSnahmefällen an hohen kir<lichen Feſttagen, ſo zum Beiſpiel der lezte Pfingſtgotte5dienſt aus der Kaiſex-Wilhelm-Gedähtniskir<he in Berlin, durch den Rundfunk übertragen. Spanien räumt mit den Klöſtern auf. Hunderte von Klöſtern ſind im Anſchluß an die Vertreibung des Königs von den aufrühreriſhen Spaniern verbrannt und zerſtört worden. Die Kir<e hat die Spanier ge-
fliſſentlich im Analphabetentum gehalten, hat ängſtlich und mit allen Mitteln obrigkeitlicher Gewalt jeden
friſchen Luftzug des Evangelium3 von ſeinen Grenzen ferngehalten. Dennoch iſt der KatholiziSmus in Spanien nicht feſt gegründet. Man verſteht jezt das Un-
behagen de3 Vatikan3 wegen der Revolution in Spanien, da in Deutſchland das Umgekehrte zu beobachten war.
Die Tatſache, daß der Katholizi8mus ſich bei ſeiner unbeſchränkten Herrſchaft ſo wenig Liebe ſeiner Untertanen zu ſichern verſtanden hat, kennzeichnet ſeinen Charakter.
Von den drei Millionen Slowaken, von denen über zwei Millionen in der Tſchechoſlowakei leben, ſind etwa 680,000 evangeliſ, und zwar 327,500 in der Tſ<he<ho-
ſlowakei,
150,000
in Ungarn,
120,000
in den Ver-
einigten Staaten, 55,000 in Jugoſlawien uſw.
Die
===
Mijſions-Taube.
189
Dein Reich komme! == Siegeslauf, den ſein Evangelium dur< die Welt hält. JEſus Chriſtus iſt das Wunder aller Wunder, und als Wunder aller Zeiten verkündigen wir ihn in unjerer Miſſion5predigt. Aber wir verkündigen das JEſu3kindlein auch al3 Rat, nämlich als den geiſtlichen Berater der in Sünde verlornen Menſ<heit. Im Sündenelend konnte un3 kein Menſd, ja kein Engel raten. Da iſt Chriſtus gekommen und iſt unſer Rat geworden. Jn ſeinem Evangelium haben wir ewigen, allweiſen Rat zur Seligkeit. O wunderbare Predigt! Und wir verkündigen das JEſuskindlein als Kraft, nämlic< als den ſtarfen, gewaltigen Held, der alle unſere Feinde überwinden und un3 aus ihrer Gewalt reißen konnte.
Weihnadten
Ein
bei
unſern
Negern.
Gottes8wort zur Miſſion. Jeſ. 9, 6.
Der Prophet Jeſaia3 war ein gewaltiger Miſſion3prediger, und er war ein gewaltiger Miſſion35prediger, eben weil er ein ſo herrlicher Weihnac<ht35prediger war. Seine Chriſtpredigt lautete: „Un3 iſt ein Kind geboren, ein Sohn iſt uns gegeben, wel<e38 Herrſchaft iſt auf ſeiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewigvater, Friedefürſt.“ DaS iſt auch beides unſere Chriſtpredigt und unſere Miſſion3predigt. Wir zeugen in unſerer Miſſion3arbeit von dem wunderbaren Menſc<henſohn, der für un3 geboren, von dem großen GottesSſohn, der un3 gegeben iſt. Geboren und gegeben: dieſe beiden Wörter gehören zuſammen. Damit drückt der Prophet da3 große Geheimni3 aus, daß der ewige Gottesſohn, ſelbſt wahrer Gott von Ewigkeit, Menſd) geworden iſt. Darum heißt er auch Wunderbar. An dem JEſuskindlein iſt alle3 eitel Wunder. Wunderbar iſt ſeine Perſon, denn er iſt Gott und Menſ< in einer Perſon; wunderbar iſt ſein Amt, wunderbar ſein Leiden, Sterben und Auferſtehen; wunderbar iſt ſein ewiges Heil, da3 er un3 bereitet hat; wunderbar iſt au<h der .
Wa35 Menſc<enkraft und -wißz nicht fertigbringen konnte, hat er getan. Er hat un3 aus der Hand unſerer Feinde errettet, hat un3 von Sünde, Tod und Teufel frei und ledig gemacht, hat un3 die Himmel3tür aufgetan. O wunderbare Predigt! Und wir verkündigen das JEſuskindlein al3 Ewigvater, al3 den ewigen Gotte3ſohn, der - ein väterlihes Herz gegen uns arme Sünder hat und un3 armen Sündern freundlid) zugeneigt iſt. An ſeiner Vaterbruſt haben wir Friede und Freude. Und daS iſt das Letzte, wa3 wir von dem JEſuskindlein rühmen: erſt der Friedefürſt, der Held, der uns Frieden bringt, jezt dur< die gnädige Vergebung aller Sünde kraft ſeine3 Blute3, dereinſt aber ewigen Frieden im Himmel, im herrlichen Vaterhaus. Seht, da3 iſt die lieblihe Weihnadt3-, die herrliche Miſſion5botſc<haft, die wir aller Welt verkündigen. O wie gerne ſollten wir ſie predigen! ZJ. T. M.
Stern
auf Stern.
Inſpektor Reinhard Zeller in Beuggen erzählte: „Beim Scheiden vom Elternhauſe gab ich meinem Bater das Verſprechen, tägli in der Bibel zu leſen. Da3 war mir anfangs eine tro>ene Sade, die ich nur aus Gehorſam tat. Aber einſt ging mir ein Sternlein auf, wahres, weſentliches Licht, Licht von oben. Und dann folgte Stern auf Stern. Eine Gotte8wahrheit um die andere ging mir auf, Wahrheiten über mid) ſelbſt und meine Sünde und Wahrheiten über meinen HErrn und ſeine Gnade. Ja, die Sonne ſelbſt ging mir auf, die weſentliche Sonne, mein HErr
und mein Gott. O was 7 ein glüdſeliger Menſch bin ich da gewörden17 . :
-
Die
190 Eines
Miſſtons-Taube.
Chriſten Bekenntnis.
Ein zerriſſene3 Blatt.
In der Welt der Angſt will ich nicht klagen, Will hier keine Ehrenkrone tragen, Wo mein HExrr die Dornenkrone trug; Will hier nicht auf Roſenpfaden wallen, Wo man ihn, den Heiligſten von allen, An den Stamm de3 Kreuzes ſchlug. Spitta.
Laßt keine bittere Wurzel aufwachſen! Seid ermahnet, liebe Chriſten, laſſet nicht eine bittere Wurzel aufwachſen und Unfrieden anrichten. Wohnet Neid und Mißgunſt in deinem Herzen, ſo liegt darin eine bittere Wurzel, die ſchläget aus und richtet lauter Unfrieden an, Unfrieden mit dir ſelbſt, Unfrieden mit deinem Näcſten. Da entſtehet Haß und Feindſchaft, und eine unverſöhnliche Feindſchaft, obſc<on ein anderer niht weiß, womit er e3 ſollte verſchuldet haben. Weil ein neidiſcher Menſ< nicht über ſeines Nädſten Untugend, ſondern Glü> zürnet, ſo ſ<hämet er ſich, die Wahrheit zu bekennen, und ſuchet von außen allerhand Urſa<he, damit er gleihwohl niht ohne Urſache haſſe. Da heile man, wie man will; weil man auf re<hte Krankheit nicht kommt, iſt alles Heilen und Verſöhnen vergeben3, und kann der Neidhal3 nidht befriedigt werden ohne dur< da3 Verderben oder den Tod deſſen, den er neidet. DaS iſt ja eine redht teufliſche Art. Dur<h'3 Teufel3 Neid iſt Sünde und Tod unter die Menſ<en gekommen. Die dem Satan zugehören, folgen ihrem Meiſter. Ihr aber, die ihr Gottes Güte und den Frieden liebet, laſſet nicht eine bittere Wurzel in eu<h aufwadſen, die
Unfrieden anrichtet.
(Lütkemann.)
Geeint und
doch getrennt.
Na<h ihrem äußerlichen Weſen leben die Kinder Gottes und die Kinder de3 Teufel3 im Madtreiche auf Erden nebeneinander al8 Bürger eine3 Staates, als Genoſſen eine3 Volke3, ja zuweilen al38 Glieder einer Familie. Innerlich und geiſtlich aber ſind ſie voneinander ſo entfernt und getrennt wie der Himmel
von der Hölle.
Denn jene ſind dur< den Glauben an
Chriſtum in dem Gnadenreih
Bürger mit den Hei-
ligen und Gottes Hausgenoſſen, ja vor Gott ſchon Prieſter und Könige und in das himmliſhe Weſen geſeßt.
Dieſe dagegen
Unglauben
1
68
und
ſind
Ungehorſam
Reiche des Teufels
und
dur<
des
durch
den
herrſchenden
Herzens
das
in dem
tötende und
verdammende Geſetz bereit8 der Hölle zugeſprochen. (Ev.-Luth. Freikirche.)
Im Jahre 1900, als Ströme von Chriſtenblut in China floſſen, wurde aud) die kleine Gemeinde in Yendow faſt gänzlich aufgelöſt. Ehe der Pöbel die Kir<he und die Wohnungen der Chriſten niederbrannte, raubte er alles Wertvolle aus. Die Bücher ließ man auf der Straße liegen, wo ſie zertreten und die einzelnen Blätter dann vom Winde zerſtreut wurden. In der Nähe der Stadt wohnte ein Mann, der einen treuen Chriſten zum Freunde hatte, aber ſelbſt ni<t3 vom Evangelium wiſſen wollte; auc< der Freund kam in der Meßelei um. Al3 der Sturm vorüber war, ging der Mann in Erinnerung an ſeinen Freund zu dem Plate, wo einſt die Kir<e geſtanden hatte. Alle3 war totenſtill. Da trug plößlic<h ein Windſtoß ein zerriſſene3 Blatt daher. Der Mann hob es auf und la3 und la3 -- e3 war die Geſchichte vom verlornen Sohn. Während er la3, kam e3 ihm in den Sinn: „DaS iſt alſo der Gott, deſſen Jünger wir erſchlagen haben? Das iſt die Religion, die wir be- kämpfen 2“ Mit geſenktem Haupt und langſamen Scritte3 kehrte er heim, und al3 ſpäter die kleine Gemeinde ſich wieder ſammelte und ihr Kir<lein aufbaute, da war er der erſte, der herbeikam und ſich zur Taufe meldete. Der verlorne Sohn kehrte heim in3 Vaterhaus.
Eines alten Liede38 Kraft. * Vor einigen Jahren wurden in einem Kohlenſha<t im Staate Pennſylvania einige Arbeiter verſchüttet. Drei Tage waren alle Anſtrengungen zu ihrer Rettung vergeblich geblieben. Die meiſten der Grubenarbeiter waren Deutſche. In großer Erregung umdrängten teilnehmende Menſc<en die Unglücksſtätte. Mitleid mit den weinenden Frauen, au< Verzweiflung über die Erfolgloſigkeit der anſtrengenden Nettungsarbeiten ſpiegelte ſih in den Männergeſihtern; Stimmen erhoben ſich, weiter zu graben ſei Tollheit, lebendig komme do keiner mehr ans Licht. Hier und da wurde au<h laut über die reichen Grubenbeſiker geſcholten, die do< keine Schuld an dem Unglüd traf. E3 klang wie da8 Grollen eines heraufziehenden Gewitter3. Zwiſchen den erregten Männern und Frauen
ſtand ein kleines deutſ<hes Mädchen, das etwa zehn bis
elf Jahre zählen mochte.
Das von Screen bleiche
Geſicht<hen der Kleinen zeigte, daß ſie ſich unter dieſer murrenden Volk8menge für<htete. Mit zitternder Stimme fing ſie auf einmal an zu ſingen. Niemand
achtete darauf.
Da wurde das Mägdlein mutiger;
Die
IWijſrons-Taube.
hell und klar erhob ſich jekt die Kinderſtimme, und laut erklang e8: „Ein' feſte Burg iſt unſer Gott.“ Totenſtille folgte. Das grollende Gewitter hatte ſich verzogen. Aber hier und da fiel eine zweite, dritte und vierte Stimme in den Geſang ein. Nun war es ſc<on ein kleiner Chor geworden, der kräftig ſang: Mit unſrer Macht iſt nichts getan, Wir ſind gar bald verloren; E3 ſtreit't für uns der rechte Mann, Den Gott hat ſelbſt erkoren. Fragſt du, wer der iſt? Er heißt JEſus Chriſt, Der HErr Zebaoth, Und iſt kein andrer Gott; Das Feld muß er behalten.
Die Gemüter hatten ſich beruhigt. Still wurden die weggeworfenen Schaufeln wieder zur Hand genommen. Der Eifer erlahmte nicht mehr. Und bei Tage3anbruch erſc<holl ein Freudenſchrei aus der Tiefe. Die Verſchütteten lebten no<h. DaZ alte deutſche Glaubenslied,
von
einem
vertrauenden
Kinde
in
ſeines
Herzen3 Not fur<tlo3 angeſtimmt, hatte wieder einmal einen Sieg erſungen.
Ein Erlebnis eines Miſſionars in Afrika. Ein deutſcher Miſſionar, der ſhwarzen Eiſenbahnarbeitern in Afrika das Evangelium nahezubringen ſucht, erzählt aus ſeiner Arbeit: „Die Sonne warf no< ihre Strahlen auf die zahlreihen Gra3hütten und ſpärlichen Wellblec<hbuden der Eiſenbahnarbeiter. Au3 allen Hütten, die den BuſchmannsSbehauſungen niht unähnlich waren, kamen die Männer. Sie alle waren friſch angezogen, und ein jeder trug ſein Geſangbuch und ſeine Bibel unterm Arm. Durd3 hohe Gra3 kamen ſie zur Kir<e, das heißt, zu einem Plat, der von Gras geſäubert war. Mein zuſammenklappbarer ReiſetiſQ war der Altar. Die Kir<henbänke waren alte Benzinbehälter oder der nackte Erdboden. In der Großſtadtkir<he konnte es nicht feierlicher zugehen als hier auf der wogenden Gra8fläche, in der 'der Geſang allerding3 gar nicht zur Geltung kommen wollte, au< wenn er aus lauter Männerkehlen kam. Der Wind trug ihn fort in die Unendlichkeit. Er klang wie der Ton eine3 Spinetts im großen Konzertſaal. Hier durfte ih ſieben Männer taufen und fünf konfirmieren. A<htzehn begehrten das heilige Abendmahl. „Da3 aber, wa38 mich an dem Abend dieſe8 Tages ergriff und ſtaunen madte, war nicht dieſer Gotte3dienſt allein, ſondern ein andere38 Erlebni3. Die Feier war längſt zu Ende und die Nac<ht hatte ihre Shwingen aus8gebreitet. Drüben ſang eine Männergruppe das Lied „J< will ſtreben na<h dem Leben, wo ic ſelig
191
bin“ und dort eine andere „Lobe den HErren, den mädtigen König der Ehren“. Nun ſaß ic< am Feuer einer Arbeiterkohgruppe, und im Topf brodelte der Maisbrei. Bald war die Speiſe gar gekoHht. Man trug nun den Kochtopf etwas abſeit3, und a<ht Männer ſeßten ſich im Kreiſe rundherum in Hodſtellung. Keiner ſpra< ein Wort. Jeder legte ſeinen Löffel vor ſich auf die Erde, und einer nahm da3 Wort: „Laßt un3 beten!“ Und er ſpra< das Tiſchgebet, da3 alle mit einem „Amen“ bekräftigten. „Da3 war mein Erlebnis3, da3 erſte dieſer Art in Afrika und unter Eingebornen, die, fern von ihrer Heimat, bei aller Mühe, die jeder Tag einem jeden bringt, nicht vergeſſen haben, Gott zu danken.“ (Ev.-Luth. Freikir<e.)
Wachet! Im ſechzehnten Jahrhundert wurde die feſte Stadt Amien3 in Frankreich eingenommen, do< nicht dur<h Kanonenkugeln, ſondern dur<h Walnüſſe. Ein Teil der belagernden ſpaniſ<en Soldaten verkleidete ſich als franzöſiſ<e Bauern und führte einen Karren mit Walnüſſen zum Verkauf in die Stadt. Nachdem da3 Tor für ſie geöffnet worden war, ließen ſie abſichtlich die Nüſſe zur Erde fallen, und al3 ſic) die Shildwachen danady) büdten, überfielen die ſpaniſchen Soldaten ſie und töteten ſie. Damit war da3 Tor frei, ſo daß da3 ganze ſpaniſ<e Heer einziehen konnte. Will der Teufel in dein Herz einziehen, ſo kommt er niht mit Kanonen. Er fängt es gewöhnlich mit Hiſt an. Achte darauf, wa3 der Köder iſt, mit dem er dich fangen will! (Elſäſſiſ<er Lutheraner.)
Ohne Religion. „Schi>en Sie Ihren Sohn regelmäßig in den Religionzunterric<ht, ſonſt kann i< ihn nicht zur Kommunion zulaſſen“, ſprach der Pfarrer Voiſon von Es3cle3 zu einer Mutter. „Mein Sohn brau<t weder Religion noc Kommunion“, antwortete die Frau. „Die Eichen im Walde gedeihen vortrefflih und brauchen au<h keine Religion.“ „Allerdings, Frau“, antwortete der Pfarrer, „und die Kälber im Stalle haben kein Bedürfnis dana<h.“ Da3 war im Jahre 1890. Im September 1910, alſo zwanzig Jahre ſpäter, wurde dieſer Sohn von einem franzöſiſchen
Schwurgericht zum Tode verurteilt. ' Er hatte ſeine
eigene Mutter erwürgt, weil ſie ihm kein Geld mehr zum Trinken geben wollte. (Kranken- und Waiſenfreund.)
Die
192
WMiſſions-Taube. Contributions
Büchcrbeſprechungen. The
Seminary
Edition
of
Choruses
and
Quartets,
Classical and Modern, for Male Voices. Edited by Walter Wismar. Erschallet, ilr Lieder! by J. S. Bach;
arranged
by 4. Beck.
cordia
Publishing
by J. S. Bach;
20 cts.
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arranged by A. Beck. House,
St. Louis, Mo.
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Con-
Man braucht nicht lange an dieſen beiden prächtigen Muſikſtüen herumzuſtudieren, um für ſie begeiſtert zu werden. Zunächſt iſt der Dru> ſo klar und der Saß ſo ſcharf, daß man mit Freuden an da3 Leſen herantritt. Unſer Verlag8haus hat auc hier feine Arbeit getan, wofür ihm Lob gebührt. Wir kennen wenige Muſikverlage, die ihm das nachtun. Aber das Beſte iſt die Muſik ſelbſt. Hier erſcheint der große Tonmeiſter Johann Sebaſtian Bach vor uns mit dem Edelſten, was er auf dieſem Gebiet geſchrieben hat. E53 ſind prächtige Stüde, die der Gemeinde zur Erbauung vorgetragen werden. Das Arrangement von A. Bed iſt loben8wert, und wir empfehlen die beiden
Stüde aufs wärmſte. Wie ſc<hön iſt'8 doch, wenn kräftige Männerchöre da8 Lob Gotte8 vermehren! Alſo heran, Lehrer und Muſikanten! Hier iſt keine ſeichte, fade, leierartige, krampf=hafte Muſik, ſondern Muſik, die ſich dem reinen Evangelium
würdig anpaßt. Die beiden Stüde laſſen ſich ſo vielfach verwenden, daß man ſich nicht zu fürchten braucht, man lade ſich etwa weiße Elefanten auf. Man kann die Stüde immer wie-
der ſingen laſſen, und die Gemeinde
Concordia
Christmas
Cards.
wird gerne MEIM
Series No. 1310.
Concor-
dia Publishing House, St. Louis, Mo.
Dieſe
neue Reihe
der ſhon
weit
und
breit bekannten
Con-
cordia-Weihnacht8karten ſoll auch in dieſem Jahr durch die Kinder unſerer Gemeinde- und Sonntagsſchulen verkauft werden. Jede der zehn Karten enthält ein Bild in Farben mit einem Bibelſpruch und einem paſſenden Ver3 von Prof. Polak. Wir freuen uns, daß auf dieſe Weiſe unſer Verlag3haus für die Verbreitung guter Weihnacht8karten ſorgt. Wir möcdten aber unſere Leſer darauf aufmerkſam machen, daß unſer Verlag8haus no< andere Karten verkauft, die auch BLITZEN ſind. . “%.
.
Questions on Christian Topics. Third Edition. By Carl Manthey-Zorn. Tranglated by J. 4. Rimbach. 335 pages, 5X6%; paper. Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. Price, 60 cts. Auch zu beziehen vom Concordia Publishing House, St.Louis, Mo. E38 ſind dies die <riſtlichen Fragen, aus Gotte3- Wort beantwortet, de8 bekannten <riſtlichen Scriftſteller3 C. M. Zorn, die hier in engliſcher Sprache vorliegen. Daß das Buch eiiiem Bedürfnis entſpricht, erſieht man daraus, daß bereits die dritte Auflage nötig geworden iſt. Was3 darin geboten wird, ſind lauter wichtige Fragen, die ſo manches Chriſtenherz bewegen und auf die e8 gerne Antwort haben möchte. Wir möchten das Buch vorſchlagen zum Studium in Vereinen oder gar in Bibel. Haſſen und Gemeindeverſammlungen. E3 könnten dort immer etwa
eine oder
auch
zwei Fragen
beſchen
und
Received
October
ſtudiert
by the Treasurer.
1--31,
1931.
Received for Colored AlisgSions from
ored congregations:
Augustana,
the following col-
Alexandria, 325.00;
any, Nyland, 3.20; Bethany, Yonkers, 55.00; Holy Ark, 7.50; Bethlehem, Monroe, 2.26;
Beth-
Bethlehem, Bethlehem,
New Orleans, 50.00; Bethol, Conover, 3.00; Bethel, Rock West, 22.87; Christ, Ros.c-bud, 2.01; Concordia, LowerStone, 5.00; Concordia, Montrose, 6.54; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 13.30; Lbenezer, Atmore, 7.20; Faith, Mobile, 3.43; Gethsemane, Hamburg, 3.84; Grace, Concord, 30.00; Grace, Ingomar, 3.29; Holy
Trinity,
Springfield,
20.00;
Hope,
Kings
Landing,
6.43;
Immanuel, Cineinnati, 20.20; Immanuel, Pensacola, 5.27; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 873.68; Luther Preparatory School, New Orleans, 149.95; Mesgiah, Baghi, 4.35; Mission in Baltimore, 5.00; Mission in Cleveland, 29.82; Mission in New Bern, 3.62; Jission in Vineland, 12.39; Mission in Washington, 3.95; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Yilden, 6.30; Mount Carmel, Midway, 5.75; Mount Olive, Catawba, 2.37 ; Mount Olive, Tinela, 3.59; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 10.00; Mount Zion, Charlotte, 20.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 2.05; Our Savior, Possum Bend, 4.03; Peace, Maplesville, 1.95; Pilgrim, Birmingham, 18.72; St. Andrew's, Vredenburgh, 5.64; St. James's, Buena Vista, 4.59; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 4.79; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 5.18; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Matthew's, Arlington, 6.00; St. Matthew's, Meherrin, 25.16; St. Mark's, Ackerville, 2.90; St. Mark's, Atlanta, 38.00; St. Mark's, Winston-Salem, 6.00; St. Paul's, Charlotte, 8.05; St. Paul's, Los Angeles, 42.00 ; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, New Orleans, 25.00; St. Paul's, Oak Hill, 4.23; St. Peter's, Cabarrus County, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 3.60; St. Philip's, Catherine, 16.50; St.Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 115.00 ; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 57.66; Zion, Gold Hill, 4.00; Zion, Taits Place, 3.68. Aiscellaneous: Yrom “A Yriend of Missgions," Brook1yn, N. Y., for China Missions, 385.00; for India Missions, 5.00; for Africa Missions, 5.00; for the Orphans in New Bern, 5.00; for Chapel in New Bern, 10.00; for Negro Students, 10.00. From W. FY., Okawville, I11., for Negro MisSions, 3.00. Per Martin Markworth, for Negro Missions - (Memory of Mr. and Mrs.T.G. Housey, Lake Mills, Iowa),
100.00.
Per Gilbert C. Thiele, Secretary of the Augsburg
Executive Committee, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 106.19. THEo0. W. ECKHART, TreasSurer
Bitte zu beachten!
werden.
Wir möchten da8 Buch warm empfehlen. Vielen Chriſten wäre damit ein Dienſt erwieſen, wenn man es ihnen in den Schoß legte. I. T. M.
Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beadten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird.
Even
E35 dauert dur<ſchnittlih zwei Wochen, bi38 der Adreßſtreiſen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<he3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.
“Dec 31'"' bedeutet, daß das Abonnement
bezahle gütigſt an ſeinen Agenten
prompt,
unto Bethlehem. By 4. Kuhlman. A Christmas Service for Children and Congregation. Concordia Single Publishing House, St. Louis, Mo. Price: copies, 8 cts.;
dozen, 75 cts.;
hundred,
84.50.
Es iſt dies eine ſchlichte, aber doch brauchbare Weihnacht8liturgie, die im allgemeinen dem EE der bei un8 gebräuchlichen Liturgien angepaßt iſt. Doch haben wir hie und da ein wenig auszuſeßen, wie zum Beiſpiel an der Bemerkung: “Our journey first takes us to the palace of the Emperor Caesar / Augustus at Rome. Before him lies a letter addressed to Cyrenius, governor of Syria. St. Luke, the Gospel-writer, tells us about it. Let us hear him." So etwas in einer VED fert iſt kaum zu leiden. Im Anhang [finden wir eine Reihe “recitations", aber wir vermiſſen die Gedichte unſerer eigenen Poeten, die keine8wegs8 zu verachten ſind, wie Herzberger, Pola>, Krehmann, Hoppe uſw. I. T.M.
*
damit
die Lieferung
jebt abgelaufen iſt.
oder direlt an uns,
nicht unterbrohen
zu werden
Man
und zwar braut.
Die „„Miſjion8-Taube“' erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: SSO SIS In ... 50 Cts.
Von
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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. “
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33 Cts. „ " " " „" man Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſv. enthalten, ſende "
«Unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uonse, St. Louis, M0. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu,richten an Prof. I. 1
* Mueller, Ph.'D., Th. D., 801 De Mun Avenue, 8t. Louis, Mo.; alle GE beträge für die Negermiſſion au den Kaſſierer, ir. Theo, W. Eckhart, 3558
“Jefferson' Avenue, St. Louls, Mo.
S-