Missions-Taube 1933

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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published

payable

monthly

strietly

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Concordia

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St. Louis,

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55. Jahrgang.

Mo.

ſor

at

Januar

Ein

neues

Ein neues Jahr! CZ Vom alten Gott, der Du darfſt getroſt zum Ein Chriſtenmenſc<h in

Jahr.

bringt dir neuen Segen drob im Himmel thront. Werk die Hände regen; ſihren Hütten wohnt.

Ein neues Jahr! C3 weiß von neuen Schmerzen, Da3 Auge bis zum leßzten Stündlein tränt;z Dod) weiß der ew'ge Gott, wie Menſc<enherzen Ihn ſuchen, der ſich ſelbſt nach ihnen ſehnt. Ein neue3 Jahr! Gott, deine Vaterhände, Laß ſie in Gnaden aus8gebreitet ſein! Wir, deine Kinder, flehn zur Jahre3wende, Wir mödten neu im neuen Jahr dir ſein. Cin neue3 Neu wollen Neu ſei dir Zum neuen Ein Die Sei Bi3

Jahr! Neu wollen wir dir wirken für alle3 Denken, Tun Dienſt tu auf des

wir dir leben, und für; und Stireben, Jahres Tür.

neue3 Jahr! EZ iſt ſo wie die alten, längſt vorbeigeſchwirrt im Lauf der Zeitz ſtill, mein Herz! Der treue Gott wird's walten, du ihm dienſt in ſel'ger Cwigkeit. I. T. M. Dop.

Unſer

4PD-------

Gottvertranen

im neuen Jahr.

Ein glüdſeliges neue8 Jahr unſerm HErrn und Heiland in der fröhliche Neujahr3gruß, mit taube“ ihre lieben Leſer an der Sahres begrüßt. Das alte Jahr

in Chriſto ZEſu, Ewigkeit! Das iſt dem die „Miſſion3Schwelle de3 neuen war in vieler Hin-

ficht böſe, jammervoll, unglü&ſelig.

Mancher iſt jebt

in der Hölle, weil er im vergangenen Jahr ſein Leben

PYQO

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Oflice at St. Louis,

1103,

Act

of October

per

annum

Mo., under 3, 1917,

anywhere

in

the

the Act of March

authorized

on

July

1933.

world,

3, 1879.

5, 1918.

ür. 1.

in Angſt und Verzweiflung zerſtört hat und ſo als Selbſtmörder in die Grube gefahren iſt. Mand<er liebe Chriſt hat überwunden dur< de3 Lamme3 Blut und iſt eingegangen zu ſeines HErrn Freude. Wir andern wohnen no< hier und warten auf die herrliche Erſcheinung unſers HErrn JEſu, traurig zuweilen, aber dod) in Gott fröhlich, zaghaft dann und wann, aber do< im Heiligen Geiſt getroſt. Ein glüdſeliges neues Jahr ſei eu< allen beſchieden, die ihr Chriſtum liebhabt! Habt ihn nur herzlich lieb; dann wird das Jahr ſc<on glücklich und ſelig ſein. Werft euer Vertrauen nicht weg; dann werdet ihr alle3 Übel überwinden und in Chriſto den Sieg behalten. Der Schreiber de3 Hebräerbriefs war es, der dieſe Vermahnung ſeinen lieben Mit<riſten an3 Herz legte. Er ſchrieb an ſie: „Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat“, Hebr. 10, 35. E3 iſt dies ein wichtiges Wort, da3 au< wir un3 merken müſſen für das neue Jahr. Die Scrift redet hier von Gottvertrauen, dem Sichverlaſſen auf den in Chriſto JEſu gnädigen Vater im Himmel. Sol<e3 Gottvertrauen haben wir dur< den Glauben; ja, unſer Glaube iſt nicht3 anderes al38

Gottvertrauen, das Sichſtüßen auf die Hilfe Gottes,

wo Menſchenhilfe im Geiſtlihen und IJIrdiſchen unmöglid) iſt, das Feſthalten an der Gnade, au< wenn e3 ſ<warze Nac<ht um un3 wird, das Si<hanklammern an die göttliche Güte, aud) wenn alle3 wankt und bricht, das ſichere Aufbliken zum Himmel, wenn e8

au auf unſern Augen wie Blei liegt.

iſt e3, wo

ein Chriſtenmenſ<

O wie herrlich

Gott vertraut!

Noah


LTEN

|

Die

Wiſſions-Taube.

traute auf Gott im Kaſten, und die Ar<e fand einen Platz, wo ſie ruhen konnte. David traute auf Gott, und ihm wurde dafür ein Königsſtuhl. Unſer hochgelobter Heiland traute auf Gott, und Gott hat ihn ganz wunderbar zur Rechten ſeiner Majeſtät erhöht. Gottvertrauen tut un3 not jekt in dieſen böſen Zeiten, wo Menſc<en bangen und Fürſten weichen, wo alles ſo unſicher, ſo unberechenbar iſt. | „Werfet euer Vertrauen nic<ht weg!“ ſo ermahnt uns der Heilige Geiſt. Wir werfen weg, was wir für wertlo3 halten. Ein altes Kleid, ein altes Buch, ein altes Andenken =- wir werfen es weg, weil wir es niht mehr wollen. Wir werfen unſer Gottvertrauen weg, wenn wir den Glauben verlieren, wenn wir unſer Beten einſtellen, wenn wir unſere Hoffnung aufgeben, wenn wir ſagen: „Es nüßt ja nichts, daß ich glaube, bete und hoffe.“ ES ſteht böſe mit einem Menſen, wenn er ſein Gottvertrauen wegwirft; denn damit wirft er Gott weg und ſeinen Heiland und ſeinen Himmel. Wo kein Gottvertrauen iſt, da iſt die Hölle im Herzen mit Satan, der e3 quält und peinigt. Da gibt e3 nur Nacht und Finſternis, nur Verzweiflung mit Ratloſigkeit und Tatloſigkeit und Scaffen3unmöglichkeit. Ohne Gottvertrauen ſind wir lebendig tot, ja ſ<limmer als tot. „Werfet euer Vertrauen nicht weg!“ Haben wir es nicht als Kir<he getan? Ganz und gar ſicherlich nicht. Die Notkollekte hat gezeigt, daß da3 Gottvertrauen nod) viele, viele liebe Chriſten friſch belebt. Wo aud nur noc ein Fünklein Gottvertrauen iſt, da iſt geiſtliches Leben, Schaffensfreudigkeit, Betfreudigkeit, Gebefreudigkeit. Aber bei vielen iſt das Gottvertrauen bis auf den Nullpunkt geſunken; es herrſ<t bei ihnen kein ſtarkes, fröhliches, triumphierendes Gottvertrauen. Man rednet zu viel, wie Weltkinder rechnen; man bemißt die Schaffensfähigkeit nad) der eigenen erbärmlihen Menſchenkraft; man gibt Gott keine Gelegenheit, mehr zu tun, wa3 über unſer armes Können hinaus iſt; man bindet dem allmädtigen Chriſtus die Hände in Kir<e und Miſſion. Wir ſind keine Davide, die dem Rieſen Goliath die Stirn bieten; wir ſind keine Pauluſſe, die mit und für Gott alles wagen; wir ſind höchſtens kanaanäiſche Weiblein, die nur um Hündleins8brocken bitten. Wir

bitten nicht genug von Gott, eben weil wir ſo wenig

glauben; wir tun, als wäre Gottes Allma<ht Ohnmadt, als wäre der große Gott ſelbſt gebunden dur<h die Bande der Notzeit. Wir ſind ſc<le<te Patrioten, ſ<wa<he Gotte3reihz3verteidiger, verzagte Teufel3reichöeroberer. Bekennen wir e3 aufrichtig! Wir ſind

unmutig geworden; wir haben kein Gottvertrauen, das Siege erringt. Werfet euer Gottvertrauen nicht weg! Dieſe Ermahnung tut uns not, ſehr not.

„Welches eine große Belohnung hat“, fügt der Heilige Geiſt hinzu. Er weiß, wie ſ<le<ht es um unſern Mut beſtellt iſt; ſo tröſtet und reizt er unsmit einer glorreichen Verheißung. Gottvertrauen hat eine große Belohnung. Da3 wußten unſere Väter, und darum waren ſie re<hte Helden in Chriſto, Eichen, die kein Sturm umwehte, Mauern, in die kein Feindeine Breſche ſchoß, Felſen, die keine Welle zerſchlug. Kraft ihres Gottvertrauens zeugten ſie, arbeiteten ſie, taten ſie in des HErrn Namen Großes. Wollen wir ihnen nicht gleich ſein? Wollen wir es nicht weiter wagen? Gewiß doch! „Werfet euer Vertrauen nicht weg, weldes eine große Belohnung hat.“ Das wollen wir uns merken, es uns in3 Herz ſchreiben, e3 ſtet3 beachten.

Dem

Glauben

ſchenkt Gott alles;

wer Gott

vertraut, wird nicht zuſchanden werden. Das neue Jahr wird ein glückliches ſein, ein ſeliges, ein geſegnetes, wenn wir es zu einem GlaubensSjahr machen dur<

den Heiligen Geiſt, den Geiſt der Kraft und der Stärke. In ihm wollen wir mutig weiterarbeiten für die Miſſion, für JEſu Gnadenreich, für die Nettung von Seelen, die durch JEſu Blut erkauft ſind. Dazu gebe uns Gott allen viel Vertrauen, einen ſtarken Glauben! Z.T. M. --FPI-.-----

Aus

unſerer Neaermiſſion. Unſer Hildebrandt-Plan.

Unſer lieber Freund Herr Hildebrandt in Minneſota hatte ja, wie wir ſchon in der „MiſſionsStaube“ berichteten, eine Gabe von 810 eingeſandt, damit für dieſe Summe armen Leuten unſere „MiſſionStaube“ beſtellſt

werden

möge.

Da

war

uns3

der

Gedanke-

gekommen, ob niht dieſer Plan ſich nod weiter verwerten ließe. Wir nannten ihn den HildebrandtPlan, weil er von dieſem lieben Freund der Negermiſſion ausging. Der Plan war, jeder Leſer mödteeinen neuen Leſer für unſere Miſſion3zeitſchrift gewinnen. Und nod) beſſer wäre es, wenn der neueLeſer wiederum einen neuen Leſer zu gewinnen ſuchte. Natürlich iſt es nicht leicht, den Plan zu verwirklichen, es ſei denn, daß man bei ſeinen Freunden damit anfängt, dieſe für das Leſen der Zeitſchrift begeiſtert und ſie zur Mitarbeit heranzieht. Wir laſen einmal früher eine ſ<öne Geſchichte, die vielleiht mit Nuten:

hier wiedererzählt werden könnte.

Es war einmal ein großer König;

der lag krank,

.

und niemand konnte ihm helfen. Gelehrte Ürztekamen von überallher; aber je mehr Medizin ſie ihm. gaben,

deſto

ſchlimmer

wurde

e8

mit

dem

König..

Endlid) ſchien es, als müßte der große König ſterben.

Da3 Land trauerte und war ganz verzagt;

denn der

nemmer een Ed.

2


Die

HMiſjſſrons-Taube.

König war nicht nur groß, ſondern auch gut. Nun war im Königreich ein einfacher Mann; der hatte früher einmal an derſelben Krankheit gelitten und

war durd) eine ganz einfache Kur davon geneſen. Er erzählte das dieſem und jenem, aber jedermann lachte über den einfältigen Mann. Der ſc<hrieb dann Briefe an den König, aber dieſe wanderten in den Papierkorb. Der Mann wurde ſehr traurig. Er wußte, die

Kur würde auch für den König gut ſein; aber er wußte nicht, wie er den König von der Kur in Kennt-

ni3s ſetzen ſollte. Eine35 Abends lag er im Bett und konnte nicht ſchlafen, weil er den König ſo ſchr liebhatte, ihm aud) helfen konnte, aber niemand

glaubte.

Indem

Wachen

zubrachte,

er ſo die wertvolle wurde

ſeine

Frau

ihm

dies

unruhig

und

Nachtzeit

ſo will ich dafür

ſorgen,

daß ſie hinkommt.“

„Du2“

jagte der Mann, „wie willſt du es denn anfangen?“ „OD“, antwortete die Frau, „wir Frauen ſind nicht ſo dumm. Aber jekt ſtör mich nicht in der Nachtruhe, ſondern

leg

did)

ſ<lafen.

Eins

aber

verſprid

mir:

Du ſagſt kein Wort davon.“ Nad) drei Tagen wurde der Mann wirkli vor den König gerufen. Der König fragte ihn aus, und weil der Mann ganz ehrlid) war, ſo folgte der König jeinem Rat, nahm die Medizin und wurde nod) vor dem nächſten Sonntag geſund. Da war große Freude im Land. Der gute Mann wurde an den Hof des König35 geladen und hatte nun keine Sorgen mehr, ſondern lebte fortan herrlich und in Freuden. Einmal fragte er nun ſeine Frau: „Mama, wie haſt du das .denn fertiggebra<ht, die Botſchaft vor den König zu bringen?“ „Nun“, entgegnete dieſe, „id hab' ſie einfac) meiner beſten Freundin erzählt, und die hat's ihrer beſten Freundin erzählt, und ſo ging es weiter, bi3 es jemand der Königin erzählte. Dieſe erzählte es dann dem König, und ſo wurde der König geſund.“ Wir ſc<reiben dies, weil wir auf unſern Hildebrandt-Plan große Hoffnung ſeen. E3 hat nämlich gleich eine liebe Leſerin die „Miſſionstaube“ für alle ihre Geſchwiſter beſtellt. Da3 iſt dies Jahr ihre Chriſtgabe an die Geſchwiſter. Unſere lieben Frauen haben ſ<on viel für unſere Negermiſſion getan und tun e3 aud) in Zukunft gern. Hier in St. Louis iſt unſere Negermiſſion ſo angefangen worden, daß vor vielen Jahren eine liebe Frau namens Bähler die armen Waiſenkinder ſammelte und ſie in Gottes Wort unterrichtete. Da3 tut ſie no<h heute, und ſie hat jeßt eine ſchöne Klaſſe, die ſie allſonntäglich unterSpäter nahmen ſich dann Studenten der richtet.

3

Arbeit an, und ſo entwickelte ſich die Miſſion immer weiter. Vielleicht werden ſich unſere lieben Frauen auch nod weiter am Hildebrandt-Plan beteiligen. Vor allem wollen wir aber ſagen, daß unſer lieber Freund Hildebrandt ſelber gleich eine weitere Summe eingeſchi>t hat, um für zehn liebe Freunde im fernen Deutſchland die „Miſſion5taube“ auf ein Jahr zu beſtellen. Die Beſtellungen ſind ſc<on gemacht, und ſo werden ſic) zehn Familien in Deutſchland über die ſchöne Gabe freuen, die ihnen ihr lieber Mit<hriſt in Amerika zugeſchickt hat. Wer

folgt nun

mit

fragte ihn, was ihm denn fehle. Der erzählte er ſeine Geſchichte, und die Frau wußte bald Nat. Sie ſagte: „Willſt du die Nachricht an den König berichtet haben,

2.495)

weiter

dem

guten

Beiſpiel?

Kommiſſionsverſammlung. Am Wahltag verſammelte ſich die hieſige Kommiſſion zu ihrer regelmäßigen monatlichen Situng. Während die Bürger des Landes ihrer Pflicht nachkamen und ihre Stimme für ihren Präſidentſ<aft3-

kandidaten abgaben, ließen wir uns die Sache unſerer

Mijſion angelegen ſein. Eine ſolhe Verſammlung dauert gewöhnlid) einen ganzen Tag, da meiſtens viele Geſchäfte vorliegen, viele Fragen beſehen werden müſſen und man aud in dieſer Notzeit um ſo mehr für

die

Zukunft

ſorgen

muß.

Leider

muß

immer

mandes aufgeſchoben werden bis zum nächſten Monat, da man in bezug auf mance vorliegende Gegenſtände vorwärts in Gottes Namen! das iſt das Loſung3wort der Kommiſſion. Große Freude bereitete es un3, daß ein lieber Freund der Neger, der ſeinen Namen nicht genannt haben will, der Miſſion ſeine beiden debenture notes von je 81,000 geſ<enkt hat. Sol<e notes mußte die Miſſion ausgeben, um die Bauten aufführen zu können, die die Synodalkonferenz ſchon vor Jahren beſ<loſſen hatte. Daß dieſer liebe, freundliche Mann, der in dieſen böſen Zeiten das Geld wohl hätte fordern können, dieſe zweitauſend Dollar3 der Miſſion geſ<enkt hat, iſt ein Beweis dafür, wie ſchr unſere Miſſion vielen, vielen Freunden am Herzen liegt. Dem hodcherzigen Geber ſei hiermit Dank geſagt.

Gott wird es ihm in der Ewigkeit reichlich lohnen.

Auf unſere Neger machen ſol<he Gaben einen tiefen Eindruck und veranlaſſen ſie, um ſo mehr zu arbeiten und zu geben. Unſere Miſſionsſtation in Atmore, Alabama, iſt von P. Hy. Grig3by beſetzt worden. Der junge Paſtor ſoll au die dortige Schule übernehmen und ſo viel wie möglid) den <riſtlichen Unterricht ausbauen. Mit unſerm Budget ſteht es nicht mehr wie früher. Die Synoden, die die Synodalkonferenz bilden, haben

CONCORDIA SEMINARY LIBRARY ST, LOUIS, MISSOURI


4

Die

Wij ſions-Taube. wärt8, und Gott legt weiteren Segen auf Miſſionar Scmidt38 Zeugni3 und Miſſionswirken. Nur iſt die Schülerzahl wegen der wirtſchaftlichen Notlage ſehr zurückgegangen. ES ſc<ien ſogar einmal, als müßte die Anſtalt auf eine unbeſtimmte Zeit geſchloſſen werden,

aber

nun

ſind

do<

Mittel

und

Wege

gefunden

worden, um ſie fortzuführen. Während des Sommers hielt Miſſionar Schmidt in verſchiedenen größeren Städten im Norden Vorträge, die ſehr gut beſucht wurden. Schüler von Piney Wood53 unterſtützten ihn dabei mit ihren Liedern und Geſängen. Wie un berichtet wird, ſind dieſe Vorträge ſehr gerne gehört worden. Manchem iſt es dabei erſt recht klar geworden, worum e3 ſich eigentlid) in unſerer Negermiſſion handelt. Für unſere Neger iſt die gegenwärtige Zeit eine ſehr ſchwere Prüfung3zeit. Vom Neger ſagt man: " Er wird zuletzt angeſtellt und zuerſt wieder aus der Miſſionar Hy. Grigsby. Arbeit entlaſſen. Dabei ſind im Süden die Löhne ſ<were Laſten zu tragen und müſſen ſic ganz gehörig ſehr gering. So kommt e8, daß die Beiträge manchernad der Dee ſtre&en. Da alles ſo ungewiß iſt, ſette orts zurückgegangen ſind. Alte Gemeinden mit tücdie Kommiſſion ein Komitee, beſtehend aus P. Wisler tigen Miſſionaren, auf die wir un3 ſehr verlaſſen und den Herren Steinmeyer und E>hart, ein, da3 die konnten, bleiben im Geben zurü>, nicht weil die Neger ganze Sache nod) einmal gründlich unterſuchen und nicht geben wollen, ſondern weil nicht3 mehr da iſt. auc eine weitere Reduzierung der Gehälter, wo es Sehr rührend aber ſind die Geſchichten, die viele Miſohne Schaden geſ<ehen kann, beraten ſoll. Die Komſionare zu berichten wiſſen. Es kommt tatſächlich vor, miſſion will der Vorſchrift der Synodalkonferenz nachdaß unſere Chriſten ihre lezten Cent3s mit der Kir<e kommen und den MiſſionsSarbeitern keine zu ſ<weren teilen. Mander gibt ſeinen lezten Heller für die Laſten auflegen. Doh) müſſen ſich die Au8gaben nach Miſſion aus und überläßt Gott das Sorgen für da3 den Einnahmen richten. Möge uns Gott bald beſſere Weitere. Zeiten ſc<hi>en, ſo daß wir wieder ohne Fur<t und Dod) iſt hier auch eine Warnung am Plat, die Beſchränkung vorwärtzarbeiten können! Mittlerweile wir ſ<on einmal in der „Miſſion3taube“ haben eraber laßt un3 alle dem treuen Gott die Notlage in ſc<einen laſſen. Die Warnung iſt die: Unſere lieben brünſtigem Gebet vortragen! Ohne Glauben3gebet Gemeinden und Paſtoren mögen dod) ja keine Bitten kein Segen. Miſſionsfreunde, laßt uns beten! um Gelder und Gaben berückſichtigen, die nicht von Troß der Notlage müſſen wenigſten3 einige Geder Kommiſſion unterſtüßt werden. Der Grund für bäude aufgeführt werden. Die Kommiſſion beſchloß dieſe Warnung iſt klar. Eigentlich findet ſich überall daher, die notigen Vorkehrungen zu treffen, daß für in der Miſſion Not und Mangel. Selbſt in gündie Concordia-Gemeinde in New Orlean3 ſowie für ſtigen Zeiten gibt e3 unter den Negern immer arme Venſacola, Florida, und Concord, North Carolina, Leute. Solche Not iſt oft ſelbſtverſchuldet: die liebe ſo bald wie möglic< gebaut werden kann. Für die Sparſamkeit iſt eben ſchwer zu lernen. Das8 alte Gemeinde in New Orlean3 und für Penſacola ſind Sprichwort „Das Geld trubelte ihn, bi38 er e3 veretwa 86,000, für Concord etwa 812,000 beſtimmt. jubelte“ findet hier immer wieder ſeine Anwendung. In Jaſon, Miſſiſſippi, einer großen und widSo kommt es, daß bei vielen Armut zu finden iſt, und tigen Stadt, wird P. Bate3 dienen. Vorläufig ſind das iſt beſonder3 jeßt der Fall, wo die wirtſchaftliche dort nur wenige Früdte zu verzeichnen; do iſt die Notlage weitere Bürden geſchaffen hat. Doh ſind . Arbeit in Jackſon wichtig wegen der ſegen3reichen Arunſere Miſſionare gehalten, niemand Mangel leiden beit in Biney Wood3. Die Studenten in Piney Wood3 zu laſſen. Sol<he Fälle ſind an die Superintendenziehen vielfach nad Jaſon und laſſen ſich dort nieder. ten zu berichten, und dieſe ſollen ſich mit der KomSo ſollte e3 dort zur Gründung einer Gemeinde kommiſſion in Verbindung ſeßen. Zuerſt ſollen nämlich men. P. Schmidt wird Miſſionar Bate3 mit Rat und die Chriſten unter unſern Negern, die noh Geld haben, Tat beiſtehen. für die eigenen Mit<riſten ſorgen. Das tun ſie unter Sn Piney Woods geht die Arbeit munter vorAnleitung der Miſſionare au<h ſehr gern. Wir könn-


Die

Hliſſrons-Taube.

ten hier lange Geſchichten davon erzählen. Aber dieſe freundlichen Geber wollen nicht, daß ihre Namen und ihre Liebe3taten veröffentlicht werden. Was die Mithilfe unſerer lieben Chriſten im Norden betrifft, ſo iſt ſie immer nötig. Man möge ſic< aber mit unſern Superintendenten, Miſſionar Kramer in New Orlean3, Louiſiana, Miſſionar Weſtcott in Selma, Alabama, und Miſſionar Gehrke in Green3boro, North Carolina, in Verbindung ſeen. Dieſe werden alle Gaben verteilen, und zwar ſo, daß unſere lutheriſchen Mitchriſten zuerſt verſorgt werden. Am beſten iſt's, daß alle Geldgaben unſerer mildtätigen Chriſten direkt

an

die

betreffenden

Diſtriktskaſſierer

Rev.

Wisler,

geſandt

werden. Wenn wir ſo den Armen unter den Negern helfen, dann kommen wir zum Ziel, und die Gaben werden am rechten Ort und gleihmäßig verteilt, während ander3wie leicht Unordnung einreißt und der eine Überfluß hat, während der andere Mangel leidet. Man möge ſic, bitte, hiernac< richten. In allen ſchwierigen Fällen wende man ſic) an unſern Miſſion3direktor,

1.

A.

3558

S.

Jeffer-

Son Ayve., St. Louis, Mo., der auf alle Fragen den rechten Nat erteilen wird. Man helfe daher, wo immer man kann; aber man gehe den geordneten Weg. In unſerer Miſſion hatten wir einen ſehr fähigen jungen Lehrer, der in Cincinnati in großem Segen Scule gehalten hat. Dieſe Schule mußte gewiſſer Umſtände wegen geſc<loſſen werden, ganz kurz au3gedrüdt, ſie diente in dieſer Stadt nicht re<ht ihrem Zwe>. Nun iſt aber Lehrer Huber, von dem wir hier reden, ohne Beruf, und wir können ihn vorläufig nicht in der Miſſion verwenden. Unſere Präſides und andere Beamte ſowie etwaige Lehrer und Paſtoren ſeien hiermit auf dieſen ſtillen, arbeits8freudigen Mann aufmerkſam gemac<ht. Unſere Schulen ſind zumeiſt alle im Süden, wo wir farbige Lehrer anſtellen, ja wo jet meiſtens die Paſtoren ſelbſt Sdule halten. So kommt e8, daß wir reichlich) Lehrer haben; einige ſtehen ſogar müßig am Markt. Bei einer etwaigen Vakanz kommen dieſe farbigen Lehrer zuerſt zur Verwendung. Wir ſc<reiben dies zur Erklärung der Tatſache, daß wir nur wenig weiße Lehrer brauchen, ja in Zukunft wohl faſt gar keine. Eine Viſitation unſer3 öſtlichen Feldes iſt vorgeſchen worden. So bald als möglich werden unſer Vorſiker der Kommiſſion und unſer Miſſion3direktor, die Paſtoren Böcler und WisSler, eine Viſitationsreiſe durd< den Oſten und Südoſten unternehmen, um über die dortigen Miſſion8felder an Ort und Stelle zu

beraten. Der

Kaſſenreviſor

(auditor)

unſerer

Synode,

ſucht und die Angaben al3 richtig befunden.

Die Kaſ-

Herr A. W. Huge, hat die Bücher des Kaſſierer3 unter-

5

jen werden von Herrn Theo. E>hart mit großem Fleiß und

Gewiſſenhaftigkeit

verwaltet,

ſo daß

wir

dieſem

teuren Mann zu großem Dank verpflichtet ſind für ſeine uneigennüßigen Dienſte. Von P. P. Pennekamp bei Columbu3, Ohio, erhielten wir die Mitteilung, daß dort ohne Zweifel mit großem Segen unter den vielen Negern gearbeitet werden könnte. Die Kommiſſion bat P. Pennekamp, weiter Umſchau zu halten und etwaige- lutheriſche Neger, die dort wohnen, für3 erſte ſelbſt zu bedienen, bi3 ſich die Zeiten gebeſſert haben. Auch in Omaha, Nebraska, in Detroit, Michigan, in Eaſt Moline, JUinois, in Rock Jsland, JUinois, und einigen andern Städten müſſen wir nod) mit der Arbeit warten, bi8 die Zeiten günſtiger ſind. ES iſt ſchade, daß un3 die Hände gebunden: ſind; aber die Verhältniſſe gebieten jeßt eben Vorſicht und weiſes Handeln. Erfreuliche Berichte liefen von unſerer Gemeinde in Chicago (P. Carter) ein. Die Gemeinde will mit Gottes Hilfe ſelbſtändig werden trotz der teuren Zeiten und arbeitet unter Anleitung ihre3 Paſtor3 darauf hin. Das Kir<lein iſt dort längſt zu klein geworden, und die Gemeinde wird einmal, wenn beſſere Zeiten kommen, bauen müſſen. Gott legt reichen Segen auf Bruder Carter3 Arbeit. Ein lieber Miſſionsfreund im Norden erbot ſich, der neuen Miſſion in Hi>kory Hill, Louiſiana, einige Acer Land zu kaufen, damit die Kommiſſion dort ein kleines Schulgebäude errichten kann. Dod iſt die Miſſion in Hi>ory Hill nod ſehr unſicher. Die Kommiſſion hat die Sache vorläufig zur weiteren Beurteilung. in die Hände Miſſionar Kramer3 gelegt und erwartet ſeinen Beſcheid. Aber dem lieben Miſſions8freund ſei dod) hiermit ein herzlicher Dank gewidmet. Dod damit ſei e8 genug. Viele, viele andere Geſchäfte lagen nod) vor, auf die wir jetzt nicht eingehen können. ES ſteht mit unſerer Miſſion ſo: Hätten wir das Geld, ſo könnten wir un3 herrlich ausbreiten. Ganz beſonder3 iſt jezt die Arbeit im Norden widtig. Aber wir müſſen uns einſ<hränken, wie es un3 Gott durd) die Zeitverhältniſſe an die Hand gibt. Not leidet unſere Miſſion niht; e3 geht vorwärt3, nicht rükwärt3. Wir maden langſam, aber ſicher Fortſchritte. Soweit da38 Reid Gotte3 in Betracht kommt, hat die Miſſion ſelbſt von der Heimſuchung Gewinn gehabt: man iſt in ſich gegangen und hat e3 gelernt, ſich an Gott im Glauben anzuklammern. Während die menſc<hlihen Stüßen weichen, bleibt die göttliche Stüße, unſer Heiland, feſt. Wer ſich auf ihn verläßt, wird nicht zuſchanden werden. Das iſt ſeine Gnadenzuſiherung; daraufhin wollen wir e38 im neuen Jahre weiter wagen. I. T.M.


6

.

Die

P. F. I. Lankenau.

Mijſions-Taube.

P. NK. Kretzſchmar.

Vikarserinnerungen

aus

der Miſſion.

Wenn man fünfundzwanzig Jahre Dienſtzeit hinter ſid) hat, ſo beginnt man zurükzuſ<hauen. * Schon ſteht man im Spätſommer, und die Herbſtzeit naht. Da ſteht einem die Frühling3zeit no< ſtark in Erinnerung, aber was „dahinter liegt“, fängt do< ſc<on an Geſchichte zu werden. Daß wir damal3 in die Negermiſſion eintraten, verdanken wir unſerm ho<geſhäßten Lehrer und jeßigen lieben Kollegen Prof. D. L. Fürbringer, der dazumal auf der Kommiſſion für Negermiſſion diente. Jett iſt D. Fürbringer Präſes der Synodalkonferenz, und ſo dient er unſerer Negermiſſion um ſo mehr. Man pflegt ſchöne Worte gewöhnlich aufzuſparen, bis jemand geſtorben iſt; dann findet ſic) aber in den Blättern jo wenig Raum, daß man nicht viele Worte madjen kann. E53 ſc<hadet nicht38, wenn man hie und da einmal einem ein Blümlein an den Rol> ſtet, während er no< lebt. Ein ſol<hes Blümlein ſieht viel ſchöner aus als ein großer Kranz auf dem kalten Sarg. Sicherlich verdient es Prof. Fürbringer, daß wir ſeiner Dienſte um die Negermiſſion gedenken. Sein ganz wunderbares Gedädtni3, ſeine treffliche Anpaſſung3gabe, ſein vorſichtiger Rat, ſein Verſtänd113 für die jeweilige Sachlage, ſein aufgewed>ter Sinn, der nicht am Alten feſtklebt, ſondern mit der Zeit vorwäartsſ<hreitet: das alles nebſt noh andern Gaben macht ihn zu einem vortrefflichen Miſſions3berater. D. Fürbringer diente auch lange Jahre auf der Kommiſſion für Heidenmiſſion und hat aud) da großen "Segen geſtiftet. Spät im Auguſt kam der lette Brief von D. Fürbringer38 Hand, den wir no< heute beſißen, mit der kurzen Bemerkung: „E3 muß aber jemand nac< New

Orleans!

Kommen Sie nur hierher, und wir wer-

den die Sache weiter beraten.“ Die Folge davon war, daß wir eine3 Tages im heißen September auf der

T1linois Central - Bahn

nach

New Orleans

fuhren,

fröhlich und in geſpannter Erwartung, aber do<h auch

Prof. N. Wilde.

P. Aug. Burgdorf.

etwas ängſtlich. Aus der Hohen Schule in St. Louis kamen wir, um in eine neue, praktiſche Schule einzutreten. Und fürwahr, in New Orleans fanden wir treffliche Lehrer. An der St. Pau's-Station ſtand damals Miſſionar P. F. IJ. Lankenau, der gegenwärtig einer der Vizepräſide3 der Miſſouriſynode iſt. An ihm bewunderten wir vor allem ſeinen großen Fleiß, der ihn weder bei Tag no< bei Nacht ruhen ließ, ſeine Arbeitskraft, die nie ermüdete, ſelbſt wenn es auch no ſo heiß war, ſeine unverſiegbare Geduld, die ſelbſt mit undankbaren Negern weite Wege ging, ſeine geradezu bewunderns5werte Gelehrſamkeit, die er ſich durd) fleißiges Privatſtudium angeeignet hatte, ſeine einzigartige Beredſamkeit, ſeine ſeltene Gabe, den Lehrſtoff klar und kurz zu ordnen und ihn einfach und dod) tiefgehend vorzutragen, ſeine immerwährende Menſchlichkeit und ganz erſtaunliche Vielſeitigkeit. Gott hat der Miſſion im Laufe der Zeit viele große Männer geſchenkt, die für wenig Geld und mit großer Freude gearbeitet haben, bis der HErr ſie andere Wege wies. P. Lankenau wohnte nahe bei der St. Pau!'s-Station im eigenen Heim, inmitten ſeine3 ausgedehnten Feldes. Seine ſieben Kinder, die jekt alle in hohen Stellungen dienen, waren damal3 nod Flein, und es herrſchte im Hauſe eine <riſtliche Fröhlichfeit, wie ſie etwa in Luther3 Hauſe gefunden werden modte. Wir weilten dort gerne und haben un3 viel Troſt und Kraft für die Arbeit geholt. Miſſionar Lankenau hat der Negermiſſion viele treue Dienſte geleiſtet in einer ſchweren Zeit, da manche3 zu wagen war. Dafür möge ihn Gott in Zeit und Ewigkeit ſegnen! An der Mount Zion-Station ſtand damal3 Miſſionar K. Kretſchmar, ein junger, feuriger Arbeiter in Gottes Weinberg, deſſen gänzliche Gottergebenheit auf uns einen tiefen Eindru> machte. Leider fügten ſich die Verhältniſſe ſo, daß Miſſionar Krezſhmar nach nicht langem Dienſt einen andern Beruf annehmen mußte, ſo daß ſeine herrlichen Gaben nicht allzulange


Die

Prof. H. Meibohm.

Lehrer

Hliſſtons-Taube.

D. Meibohm.

Lehrer

+

der Miſſion zugute kamen. Sein geſundes Urteil, ſeine unermüdliche Arbeitskraft und ſein heiliger Eifer, verbunden mit herzliher Demut, ſind aber ſelbſt in der kurzen Dienſtzeit der Miſſion von großem Segen geweſen. Die Miſſion war bei ihm in guten 867 - Händen. P. Kretzſchmar, der jekt Paſtor in Fort azz Smith, Arkanſas, iſt, hat ſpäter der Synode in hohen “3 Stellungen gedient und iſt no<h heute derſelbe rühzu Lige, arbeitsSfreudige, zuverläſſige Mann, der er dauz mals war. An der Bethlehemsgemeinde ſtand P. Koßmann, den wir aber nur flüchtig kennenlernten, weil er ge| zz rade einen Beruf nad dem Norden in den Händen 7: 55 Hatte. Kurz nach unſerer Ankunft in New Orleans “ reiſte er ab, und wir haben ihn ſeitdem nicht mehr was getroffen. Er lebt gegenwärtig in Chicago. Nad <Sfeinem Wegzug übernahm P. Kretſchmar die Beth3 "Ichem3gemeinde, die er neben Mount Zion bediente. pp 3 Der Unterzeichnete predigte während des Interim3 “ * öfters in Bethlehem, zumeiſt aber in Mount Zion, „. während ſeine eigentliche Arbeit in dem damaligen “> Luther College lag. Nachher predigte er regelmäßig 22: in Napoleonville, und die jekt verſchwundene Sule, * die wir damals für einen wunderbaren Bau hielten, „entſtand unter ſeiner Aufſicht. ; Vergeſſen dürfen wir hier aber au< nicht zwei „= treuverdiente Lehrer, die über ein Menſc<enalter in * der Mount Zion-Sdule ihre beſte Kraft dem Dienſt der Miſſion widmeten. E3 ſind dies die beiden ns Lehrer Vix und Meibohm, die Hand in Hand mitz5* einander arbeiteten und ſo in der S<ule wirklich L= Großes leiſteten. Vix war der beſſere Pädagog, Meibohm der größere Theolog. Lehrer Vix hatte den regelmäßigen, vorgeſchriebenen Lehrgang in Addiſon durchgemac<ht; Meibohm war aus Deutſchland eingewandert, wo er eine Miſſionsſ<hule in Hannover abſolviert hatte. Er pflegte zu ſagen: „Jd bin auch dur Addiſon durchgegangen, habe aber nie dort ſtudiert.“ Er fand nämlich bald heraus, daß die Lehrkurſe, die in Addiſon vorgeſchrieben waren, alle zu Nur dem gehörten, „wa3 ich ſhon gehabt hatte“.

E. Vir. +

P. E. Berger.

Muſik wollte er nod) etwas lernen. „Aber“, ſo erzählte er, „wenn ich Pianoübungen beim alten Papa Selle hatte, ſo ſte>te der ſich die Pfeife an und ſagte: „Nun erzählen Sie von Deutſchland.“ So iſt darau8 au< nichts geworden.“ Daß „ſich Lehrer Meibohm aber zu einem bedeutenden Muſiker emporgeſchwungen hat, beweiſen ſeine Vorſpiele, die in der ganzen Synode und darüber hinaus viel gebrau<ht wurden. Seine „Katecheſen“ und ſein Büchlein „Die Frage im Unterricht“ ſind ebenfalls viel benußt worden, und ſie werden noch heute gekauft. Er hatte ein tiefes theologiſches Wiſſen, las auch „Lehre und Wehre“ und andere theologiſ<e Zeitſchriften gründli< dur. Jungen Paſtoren pflegte er gern theologiſ<e Fragen zu ſtellen, um ſich zu überzeugen, ob ſie auf dem Seminar auch tüchtig ſtudiert hätten. Die Konferenzen beſuchte er mit Vorliebe, und er war lange Jahre ein Führer ſowohl in den Lehrerkonferenzen wie aud in den „gemiſ<ten Konferenzen“. In der Schule hatte er nur die unterſten Klaſſen, bereitete ſie aber aufs feinſte für die Oberklaſſen in Vix' Zimmer vor. Lehrer Vix ſagte un3 einmal: „Er macht mir die Schüler ſo zurecht, wie ich ſie haben will.“ Kam man einmal in Lehrer Vix' Klaſſenzimmer, ſo erſtaunte man über die Ordnung, die dort herrſchte, ſowie über die Leiſtungen ſeiner Schüler. Was er bekam, war oft ſehr ſc<hwade3 Material; aber e3 verſtand es vortrefflich, daraus feine Schüler zu ſchnitzen. Dabei hatte er einen ſeltenen Humor. „Der iſt mein Hauptlehrer“, ſagte er einmal, mit der Hand auf den Sto> weiſend; „der treibt den alten Adam an.“ Bei ſeinen Schülern aber war er ſehr beliebt. Beide Lehrer haben dur) Gottes Gnade viele zur Gerechtigkeit weiſen dürfen; ſie haben ihre Kinder tief in den Kate<hiSmus und die Bibliſ<e Geſchi<te hineingeführt. Schon damals aber waren die Negerlehrer in der Majorität. Wir ſind ihnen nie ſo nahegetreten, daß

wir mit ihnen bekannt geworden wären.

Nur Lehrer

Wiley iſt eine Zeitlang mit Lehrer Seeberry bei un3 in die theologiſ<e Schule gegangen. Lehrer Wiley

PRITZLAFF MEMORIAL

LIBRARY

CONCORDIA SEMINARY zur

Awe

zrmn4


8

|

Die

Hliſjſſions-Taube.

wurde dann ſpäter aud) Paſtor, zog aber den Beruf „eines Lehrer3 vor. Seine große Beſcheidenheit war es wohl, die ihn daran hinderte, auf der Kanzel friſch und frei aufzutreten. Sm Luther College wurde damal3 Gehöriges geleiſtet. Neben P. Lankenau, der den Unterricht in den pädagogiſ<hen und den praktiſchen theologiſchen Tächern leitete, unterrichteten wir drei: Prof. Wilde, Prof. Wenger und der Unterzeichnete. Prof. Wilde iſt jekt Lehrer an der Lutheriſchen Hochſchule in Milwaukee, Prof. Wenger iſt Profeſſor der Theologie an unſerm Seminar in Springfield. Von der erſten Abiturientenklaſſe im theologiſchen Departement dienen no<h heute der Miſſion die Miſſionare Calvin Thomp-

Vor fünfundzwanzig

Jahren.

ſon und Eugene Berger, erſterer in Manſura und leßterer in Alexandria, Louiſiana. Prof. Wenger war unſer eigentlicher theoretiſcher Theolog. Er lehrte vornehmlich Dogmatik und Exegeſe. Verſtanden ſeine theologiſ<en Schüler auh nicht alles, wa3 er ihnen ſagte, ſo blikten ſie ihn mit deſto größerer Ehrfur<t an. Da3 College in Green3boro beſtand ſhon damals, aber es war auch nod in ſeinen Anfangö8jahren. Man war ſid ſtrittig, wo die Hauptho<ſ<hule der Miſſion

ſtehen ſollte, in New Orlean3 oder in North Carolina. Für North Carolina ſtimmten viele, weil man

meinte, die nördlichen Neger könnten das heiße Klima in New Orleans nicht vertragen, wären au< nicht dazu zu bewegen, nah Louiſiana zu kommen. Gegen

Green3boro ſpra< die Abgeſchloſſenheit, das Fehlen

größerer Gemeinden, wonad) ſic) die theologiſchen Schüler etwa richten könnten, endlich aber au die gänzliche Jſoliertheit der dortigen Fakultät. In New Orlean3 dagegen beſtanden ſchon damal3 drei große Gemeinden mit Schulen, die von über tauſend Kindern beſucht wurden. In New Orleans meinten wir, es wäre verfehlt, eine höhere Schule in einem ſo abgeſ<loſſenen und unentwidelten Gebiet zu gründen, wo die Dozenten ganz von Paſtoralkonferenzen abgeſchloſſen wären, ſic auch ni<t gut weiter ausbilden könnten. Die Frage iſt eigentlich nie entſchieden worden. Sollte uns Gott einmal beſſere Zeiten beſcheren, ſo wäre nod) immer die Frage zu entſ<eiden, ob unſere höhere Schule nicht etwa mehr in3 Zentrum der Miſſion gerückt werden ſollte. Doch dies nur nebenbei. Luther College hat aber eine ganze Anzahl von Paſtoren und Lehrerinnen au3gebildet, die der Miſſion treu gedient haben. Nad) einem Jahr kam unſer lieber Kollege Miſſionar P. G. Kramer, der nun Bethlehem übernahm und die Mount Zion-Station als Filiale bediente. Die nötige Hilfe wurde ihm von den beiden theologiſd) ausgebildeten Profeſſoren am Luther College gewährt. In Manſura, Louiſiana, war damals P. A. Wenzel Seelſorger, der mit einer ſeltenen Zähigkeit auf ſeinem einſamen Poſten ausharrte. Er nahm aber ſpäter einen Beruf nach Wisconſin an, wo er no< heute unſer3 Wiſſens im Pfarramt ſteht. Die Gemeinde in Manſura (jekt auc< Lutherville genannt) war treu, aber Manſura war nicht ein Zentrum, von wo aus weitere Miſſion3ſtationen hätten gegründet werden können. Die Gegend iſt ſto>katholiſ<, im Herzen de38 canadiſchen Einwanderergebiet3, der ſogenannten Cajon country, gelegen, wo die Prieſter ſo ziemlich tun konnten, wa3 ihnen gefiel. In ſeinem Gedicht Zvangeline hat der Dichter Longfellow ſehr ſ<hön über die Franzoſen geſchrieben; nur iſt nicht8 an der Geſchichte wahr, und mit dem Volk iſt nicht8 1o3. Rund fünfundneunzig Prozent von ihnen konnten zu unſerer Zeit weder leſen no ſchreiben. Sie waren dumm, faul und fred, wie ſo viele-Katholiken, die ohne Berührung mit Proteſtanten ganz unter der Knute der Prieſter ſtehen. Über lutheriſche Miſſionare, die es wagten, Schulen für die Neger zu errichten, waren ſie natürlich ſehr wütend, obwohl ſie nie den Mut zeigten, ihnen hindernd in den Weg zu treten. . Da Manſura nicht zentral genug gelegen war, um

von dort aus ein weiteres Miſſion8gebiet in Angriff zu nehmen, verſuchten wir e3 in Napoleonville.

au< dort waren un3 alle Wege verſperrt. es beſonder3 in den Sommerferien

Aber

Wir haben

verſucht, an ver-


ren noß die weder hö , er tt Mü te inte ge al treuherzig me ben nur eini nz ie Ga bl S, n. Wn te to n ſei konn no<h gehen dem Städtche ten nigger n t nn he mi na ſe ge , ſo ; er tt en n edig katholite Mu Plätzen, de tweder zur ten, zu pr ßlich eine al en nn ie hl na ſc en ng ſchiedenen er gi en rf Dö alle lich n daher jons vie zu maden; in der ſchre> r ſchüttelte Wi ß t3 o ch R ni e. zu ll wie die Ca Hö e h o leve die es ante nicht. H rche oder in verſuchten zu Ort, die Ki d t n un he Or ſc n en aber e3 glüd vo hß zu ein r ven Fü s gefunden uiſiana war e ritten wi aub von wa ß Qo i St et h r n . e r, m de ch m wi li o ; S tte inten wadlien ebenſo vergeb in tten die Bi Einmal me tte3pflänzle der3wo, aber Go ädt<hens ha entlang. t S ne in s ei fe ne ei n ne wo Leiter ch unter ih Steinhaufen, haben. Die wir mödten au n, ne r wurde uns ih wi en n, nes Tages Wir ſagt Ei ausgeſprolhe n. r m? de wi ve ün leicht für Al3 ant Schule gr hlt, das viel Doh iſt es achmittagzä n er g a t n lutheriſche en n o n d< S e er h tt nördlic dtc m nächtten nem alten Mü Sie wohnte alles im Stä ei r n . vo wa re xämen an de wä n, e oder wie di zu gewinnen Hike ankame die Kir<he er aity hall, aber in der r i W . en anzubell

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Die

Kapelle

La.

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vi in Navoleon

r die , wenn wi te är fl er s der un r nur die n Neger, 12 ſollten wi n, te trafen eine d ll wo n nn auc), un mmenrufe ten wir va ta Leute zuſa 3 Das lauten. wurde es «grebe? aber in einem Male mit da! „Nicht hier, ſiehe e. ſi ollten wir n te frag rüber da d un brennt'3?“ wir, tworteten Hölle“, an aB 1 „D jagen. s wa et n hal, ne ih die zn die aty faul waren ſo en ng gi ), ad herzig, ſammenbr Grund von tritten zu ihnen auf r wi geunſern JFuß n te Sie hörten d da predig um. li ge nn Bretter, un an da Ev aber das reine de lang; un St e Joh. 3, 46 lb ha etwa eine «Baseb jpannt zu, draußen: nd ma je ch li ſchrie plög ,

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Die

10 einmal

niht,

was

die

katholiſ<en

Hliſſions-Taube.

Prieſter

ſagten.

„Dies iſt da3 Bud), das mich in den Himmel bringt“,

ſagte ſie in ihrem ſ<le<hten Franzöſiſ<-Engliſ<. Wir blieben eine Zeitlang und unterrichteten ſie no<h wei-

ter in den

KatediSmusSwahrheiten,

und

wir

müßten

uns ſehr täuſchen, wenn wir ſie einmal nicht im Himmel wiederſähen. Die Lehre von der Redtfertigung eines armen Sünder3 allein aus Gnaden durd) den Glauben hatte ſie gründlid) gefaßt. „Chriſtus, mein Heiland“, dieſe Worte ſ<lugen immer wieder durd) ihr Geſpräd) dur<. Später ſind wir einmal wieder in das Städt<hen gekommen, aber die Frau war bereit3 geſtorben. So ſind viele, viele aud) in katholiſHen Ländern durd) die Bibel zum Glauben an Chriſtum gekommen und haben die Jrrlehren de3 Bapſttum3 verworfen und ſid) feſt an ihren Heiland gehalten. Wir ſehen hier auf Erden nur den Samen, den wir ſäen; die Ernte bekommen wir erſt droben zu ſehen. So iſt e3 mit unſerer ganzen Miſſion. Verzagen wir daher nicht, wenn die Arbeit uns ſo ganz fruchtlos erſheinen will. I. T.M.

Aus

weiteren

Rreiſen.

Ein Abſtecher nac<h Paläſtina.*) I.

An Bord de3 Dampfer3 „Saarbrücken“. Liebe Eltern! No< vier Tage, dann werden wir Colombo auf der Inſel Ceylon erreicht haben, von wo aus e3 kaum nod) einen Tag dauert, bis wir an unſerm Ziel, Trivandrum, im ſüdlichen Teile Indien3, angelangt find. Wir ſehnen un3 nad) einem Heim. Das viele Wandern hat un3 wandermüde gema<t. Dod viele3 haben wir geſehen, ſeit wir die Schweiz verlaſſen haben.

Von den Scönheiten

der Alpen, Jtalien3 uſw.

brauche ich Euch ja nicht zu erzählen. Daß wir die Pyramiden in Ägypten geſehen haben, auf einem Kamel geritten ſind, die Schäße von Tutenkhamen *) Die meiſten unſerer Miſſionare, die nad den Heidenländern reiſen, um dort das Evangelium zu predigen, ſind junge Leute, die gerade den theologiſchen Kurſus abſolviert haben. Was ſie nun auf ihrer weiten Reiſe in die Fremde

ſehen

und

Ausdru>.

denken,

Wir

kommt

am

beſten

in ihren

Briefen

zum

bringen hier einige Briefe, die einſt Miſſionar

P. Edert von Indien aus an ſeine Eltern geſchrieben hat. P. Edert, der krankheit8halber Indien verlaſſen mußte, iſt jetzt Paſtor

in Leſter

Prairie,

Minneſota,

Vor

ſeiner Neiſe

nach

Indien diente er mit Fleiß und Eifer in unſerer Negermiſſion. Wir ſind gewiß, daß gerade ſolche Briefe unſer Intereſſe für die Miſſion heben werden. I. T. M.

Auf Von

der Geburtskir<e

in Bethlehem.

linl5 nah re<t3: Der Führer, P. E>ert, Frau und ein griedhiſh-latholiſcher Prieſter.

P. Edert

(die nicht oder kaum na<hzuahmen ſind) im Muſeum von Kairo betrachtet haben, Schäße, die deutli) zeigen, wie wunderbar Kunſt und Gewerbe ſich ſc<hon zweitauſend Jahre vor Chriſto entwickelt hatten, werdet Ihr Eud) wohl gedacht haben. Dod) davon will ich nicht viel ſagen. Aber über da3 Heilige Land möchte ich einige Zeilen ſ<hreiben. Von Port Said gingen wir per Schiff nach Jaffa, dem früheren Joppe. Da die Stadt keinen Hafen hat, ankerten wir draußen auf hoher See. Die ganze Küſte iſt ſchr zerklüftet. Die Wellen ſ<lugen hod), und das Sciff wurde nur ſo hin und her geworfen. Ein Boot mit zehn Ruderern holte uns und noch eine andere Familie ab. Bi3 wir durd) die hohen Wellen ans Ufer gelangten, war id) ſeekrank. Am Ufer mußten wir, na<hdem alle britiſchen PBaß- und Zollvorſchriften erledigt waren, uns no< einmal impfen laſſen. Dann endlich konnten wir uns im Heiligen Lande bewegen. Gepädträger ſahen wir ſchier unmenſchlihe Laſten auf dem Rücken tragen. Mit einem Seile halten ſie die Ware oder das Gepäck an ihrer Stirne feſt. In gebüdter Haltung gehen ſie vorwärt3. Unwillkürlich denkt man da an die Worte: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeid, ich will eud) erquicken“ und an da3 andere Wort: „Mein Joch iſt ſanft, und meine Laſt iſt leicht“, Matth. 11, 28. 30. Eine Minute bleiben wir in der ſ<mußigen, ſteinichten und daher holperigen Gaſſe ſtehen, und ſjc<hon ſind wir von einer Schar von Bettlern umringt. Die meiſten ſind blind. Eine Bettlerin lüpft das Mandul (Schleier, womit Araberinnen uſw. im Orient da3 Geſicht verdeXen). Sie ſieht aus wie der Tod. Anſtatt der Augen und der Naſe hat ſie Löcher. Mit wehmütiger Stimme rufen die Bettler: „Bakſchiſch, Backſchiſch!“ und wollen etwa3 Kleingeld haben. Wir denken an die vielen Blindenheilungen


EEK

Die

KER

RET

Hiſſions-Taube., wieder ſieht man Feigenbäume.

IIEN

11 mit

Staub

bede>te

Oliven-

und

Der Bahnhof Jeruſalem3 liegt weit außerhalb der Stadt und macht ihr ſicherlich keine Ehre. Überhaupt muß man ſich Jeruſalem nicht al38 Großſtadt europäiſchen

oder

amerikaniſchen

Muſter3

vorſtellen.

Sie hat keine großen Kaufläden, keine Vergnügung3plätze, Schenken oder Reſtaurant3. Wenn ſie niht den berühmten hiſtoriſ<en Hintergrund hätte und nod) viele Stücke beſäße, die an die Vergangenheit erinnern, wäre ſie abſolut unanſehnli<h. Die Straßen ſind ſc<le<t gepflaſtert, ſtaubig, eng und ſc<mutßig. Dasſelbe gilt auch von den Häuſern mit Ausnahme der Kir<en, die aber au< nicht na< meinem Geſc<hmacke erbaut ſind.

jem emu

jeſſe]

de3 HErrn und gehen weiter. Jmmer und immer wieder ſehen wir Blinde oder Leute mit vereiterten Augen oder mit dem Star behaftet. Hier aber kommt einer, der eine Ziege auf dem Rücken trägt; ſo ſieht e3 wenigſtens aus. ES iſt die ganze Haut einer Ziege; das heißt, alle vier Beine, Hal3, alles iſt da, aber das Innere iſt gefüllt mit dem köſtlichen Waſſer eines Brunnen3. Der Mann iſt dabei, dieſes Waſſer zu verkaufen. Gute3 Waſſer iſt im Heiligen Lande eine Seltenheit. Wiederum verſtehen wir die Bibel etwas beſſer, die vom Waſſer de3 Zeben3 uſw. ſpricht. Doch wir wollen no<h heute aus Jaffa herauskommen und beſteigen darum den Zug, einen britiſchen; denn ſeit dem Kriege ſind die Engländer die

III

Der

Herren des Landes. Wir fahren über Lydda nad Jeruſalem. Da bemerken wir denn viele Dattelpalmen, die wir ſchon in Ägypten geſehen haben. Dann wird's aber öder und öder. In meinem Leben habe id) nod) nie ſo viele Steine beiſammen geſehen

Ölberg.

Gar nichts Grünes = nur Steine, Steine, Steine. Und wieder muß man an die vielen Schriftſtellen denken, die von Steinen reden, zum Beiſpiel wie der Teufel JEſu riet, aus Steinen Brot zu machen; an die Stelle, wo da3 himmliſ<he Brot, die Nahrung unſerer Seele, verglichen wird mit dem irdiſchen Brot; an die Stelle, wo der HErr JEſu3 von einem Vater redet, der ſeinem Kinde, das ihn um Brot bittet, nicht einen Stein darreicht. Oder wir denken daran; daß Simei David mit Steinen bewarf, daß ein

Al35 wir aus dem Bahnhof kamen, nahmen wir eine Droſ<ke. Sie wurde von einem Araber gefahren. Überhaupt hat es der Europäer, der nach Paläſtina kommt, im Verkehr und Handel mehr mit Arabern zu tun al35 mit Juden. Für 15 Piaſter (in Paläſtina hat man ägyptiſc<he3 Geld), das iſt, etwa 75 Cent3, fuhr uns der Mann zum Syriſ<en Waiſenhaus, wo ich mit Direktor Hermann Sneller, dem Enkel Dr. Ludwig Scneller3, des Gründer3 des Syriſ<hen Waiſenhauſes, ſprac<h. Er iſt ein ſehr zuvorkommender Mann, offerierte uns zwei reinliche, nette Zimmer nebſt Koſt für einen Dollar den Tag und Perſon an. Jm Hotel hätten wir wohl das Vierfache bezahlen müſſen. Unſere Speiſen nahmen wir mit den Pflegeeltern im Speiſeſaal ein. Die Koſt war nahrhaft, aber ſehr einfa<. Roggenbrot, Oliven und

und

P. Schneller gab uns einen kleinen Reiſeplan für

wie in Paläſtina.

Überall Steine, kleine und große.

Stephanu3 zu Tode geſteinigt wurde uſw.

ſelten

findet

man

ein

grünes

Fle>d<hen.

Nur ſehr

Sin

Quarkkäſe, wohl von Ziegenmild bereitet, gab es oft.

n=

im

EE


12

Die

Rahel8

Grab,

Rech<t3 Frau

Mijſions-Taube.

einc Meile nördlich von Bethlehem.

P. Edert

und

Führer. - Linl3

britiſche Soldaten.

die zwölf Tage, die wir im Heiligen Lande zuzubringen gedadten, und bot un3 aud ſeinen Reiſeführer an. Er ſprad) mit mir über die zioniſtiſche Bewegung und ſagte, daß ſie längſt ihren Höhepunkt erreicht habe, jezt ſj<on im Abflauen ſei und bald abſterben werde. Der Kampf mit dem trockenen, ſteinichten Boden iſt zu hart. Die Jsraeliten, die an eine Aufrichtung der jüdiſchen Nation geglaubt haben und nad) Paläſtina gezogen ſind, haben ſc<ier Übermenſd<liches geleiſtet, um ihre Jdee zu verwirklichen. Sie haben Kanäle angelegt und haben e3 ſic< nicht verdrießen laſſen, in der heißen Sonne Steine zu Klopfen, um neue Straßen zu bauen. Aber um ſich das Nötige zum LebenzSunterhält zu verdienen, mußte einer nac) dem andern zu einem Handwerk greifen, und infolgedeſſen ſehen wir jüdiſc<e Re<ht3gelehrte, Doktoren uſw. Shuſter, Schreiner uſw. werden. Diejenigen, die ſich nicht zu ſehr in die Jdee verrannt hatten, ein jüdiſches Reich in Paläſtina zu gründen, ſehnen ſich längſt zurü> na< Amerika, Deutſ<land oder woher ſie gekommen ſein mögen. Viele bleiben nicht einmal ein Jahr lang im Lande. Dies iſt teilweiſe ein wahres Bild von dem, wa38 ich teil3 geſehen, teils von Vertrauen3leuten gehört habe in bezug auf den Zioni8mu8. E8 gibt nur einige Judenkolonien, die wirklich blühen oder geblüht haben, wie beſonder3 Jaffa

und Haifa.

Über dieſes Thema

ſie, da ſie eine gute Landkarte hatten, dieſe Stre>e zu Juß zurücklegen. P. S<neller und andere rieten ihnen ernſtlich davon ab, ohne Führer die Sache zu unternehmen wegen der vielen Windungen der Pfade im Hügellande Judäa3 und wegen der räuberiſchen Beduinen. Sie ſetzten jedod ihren Kopf dur. Bald nachdem ſie in die heiße Gegend de3 Toten Meere3 gekommen waren, wurde der eine matt. Auch der andere fühlte die Mattigkeit, die dur< die Glut der Sonne in den Gliedern erzeugt wird. Doch ſie hofften in der Nähe ein Hoſpiz oder Kloſter anzutreffen, wo ſie friſches Waſſer zu bekommen hofften. Etwa eine Stunde lang irrten ſie in der Steinwüſte umher. Da war kein Baum, kein Straud, der Schatten gewährt hätte. Scließlic< ſahen ſie einen Fel3vorſprung. Der eine bra<h da zuſammen und blieb ermattet liegen. Der andere raffte alle ſeine Kräfte zuſammen, um ſid nad einem Brunnen zu begeben, der ſid) der Karte gemäß in der Wüſte befinden ſollte, wo die Schäfer ihr Vieh zu tränken pflegten. Der unter dem Fel3vorſprung Zurückgelaſſene fam nad) ungefähr fünf Stunden wieder zur Beſinnung. Der Durſt tobte ganz ſ<re>lich in ihm. Eine Beduinenfrau kam de3 Wege38. Mit verzerrten Zügen geſtikulierte er ihr, daß er Waſſer haben mödte. Zuerſt glaubte ſie, ſie habe es mit einem Tobſücdtigen zu tun, und weil die Araber ſolc<he Leute von Dämonen beſeſſen zu ſein wähnen, wollte auch dieſe Frau kehrtmachen und davonrennen. Jedoch hatte dieſer Student zum Glück das eine arabiſche Wort für Waſſer gelernt, und die3 ſchrie er ihr nad), bis ſie ihn verſtand. No< immer von Dämonenfurdht befangen, rief ſie einige Männer herbei, und die brachten dem Verdurſteten Waſſer und trugen ihn in da3 Kloſter, das nur zehn Minuten Weg3 von dem Platz entfernt war, wo er zuſammengebrohen war. E53 war da3 Kloſter, wohin die beiden gewollt hatten. So hatten ſie ſi verirrt!

ſprachen wir

mit Leuten, aber auch über die Gefahren, ohne Führer Reiſen im Heiligen Lande zu unternehmen. P. Schneller erzählte mir eine Begebenheit,

die mi<h wirklich mit Sc<audern erfüllte und

mir eine Zeitlang jede Luſt benahm, auf eigene Fauſt aufs Explorieren au8zugehen.

Zwei theologiſche Studenten hatten, ſo er-

zählte P. Schneller, die Abſicht, über Jericho zum Toten Meer zu gehen, und zwar wollten

Gethſemane.


Die

Hlijſions-Taube.,

Dank der ſorgfältigen Pflege der Mönche kam der Gerettete wieder zu voller Beſinnung, war aber noh monatelang krank am Gelbfieber, wozu ſich noch andere Leiden geſellten. Natürlid) ſandten P. Schneller, die Mön<e und die Polizei Leute aus, den andern Mann zu ſuchen. 'E3 dauerte fünf Tage, bi3 ſie ſeine Überreſte, die Knochen, fanden, nicht weit von der Stelle, wo ſein Kamerad gefunden worden war. Wahrſ<einlich war er von Geiern und Hyänen aufgezehrt worden. Al3 P. Schneller

mir

dieſe Begebenheit,

die ſich erſt zwei

Jahre zuvor zugetragen hatte, erzählt hatte, hatte ich nur nod) geringes Verlangen, auf eigene Fauſt von Ort zu Ort zu ziehen. In Jeruſalem hatten wir denn auch einen Führer, einen älteren Mann, der ein Zögling der Anſtalt geweſen war und jekt die Waiſenkinder in Holzſ<nißerei und Screinerei unterrichtete. In geſchickter Weiſe zeigte er un3 alle Sehen3würdigkeiten. Da iſt erſtens die Grabeskir<e. DaZ iſt ein gewaltiger Bau, der über den Stätten errichtet iſt, wo JEjus geſalbt und begraben worden ſein ſoll (der Salbungſtein und das Grab werden gezeigt). Ferner iſt unter der Kuppel dieſer Kir<e der Hügel Gol-gatha. Vermittels8 einer Treppe gelangt man hinauf. Sodann wird der Platz gezeigt, wo die Königin Helena, die Mutter Konſtantins des Großen, die drei Kreuze aus8gegraben haben ſoll; ferner die Gräber Zoſcephs8 von Arimathia und de35 Nikodemu3; der 'Platz, wo JEſus der Maria Magdalena am DOſtermorgen erſchienen ſein ſoll; ein Stü> der Säule, an die der Heiland von den Kriegsknedhten feſtgebunden

'wurde,

um

gegeißelt

zu

werden,

uſw.

Über

all

dieſen Stätten ſind Altäre errichtet worden, die mit "Ampeln, Lampen und Glaskugeln behängt ſind und mit Kerzen verziert, beſſer: verunziert, ſo daß man ſich gar kein Bild mehr davon machen kann, wie alle3 früher wirkli< ausgeſehen hat. Und wie die Orte .äußerlich mit Ampeln uſw. behängt ſind, ſo ſind ſie .auh hiſtoriſch) ſozuſagen von Traditionen behängt, ſo daß man kaum da3 Wahre von dem Märcdenhaften unterſcheiden kann. (Schluß folgt.) Da3 Teſtament Shakeſpeares, der am 283. April 1616 ſtarb, ſ<hließt mit den ſchönen Worten: „J< befehle meine Seele in die Hände Gottes, meines Schöpfer3, in der Hoffnung und in dem zuverſichtlichen Glauben, dur< die alleinigen Verdienſte JEſu

"Chriſti, meine3 Erlöſer3, des ewigen Lebens teilhaftig zu werden, während mein Leib wieder zu Staub wird, :Qu3 dem er geſchaffen iſt.“

Zur

13

Miſſionschronik.

Unſere Gemeinde in Atlanta. Unſere Mitcriſten in Atlanta haben ihre Kapelle ſ<ön aufgebeſſert. Die Arbeit wurde von unſern unbeſchäftigten Mitgliedern jelber befjorgt. Auch da3 Material, das etwa 350 koſtet,

hat

die

Gemeinde

ſelbſt

bezahlt.

Troß

der

ſchlechten Zeiten hat die Gemeinde ihre monatlichen Beiträge erhöht, ſo daß ſie nun 3825 den Monat einſc<i>t. „Wir bemühen uns zu ſparen, wo immer die3 mögli) iſt“, ſchreibt der Paſtor, „weil wir wiſſen, wie ſc<wer es jekt für unſere weißen Chriſten iſt, Gelder für die Miſſion aufzutreiben. J< freue mich, daß meine Gemeindeglieder ſich aufs höchſte anſtrengen, die Miſſion ſo viel wie möglich zu unterſtüßen.“ Fleißige Miſſionsarbeit. Soll eine Miſſion wachſen, ſo muß auc wirklich fortgeſezt Miſſion getrieben werden. Letztes Jahr ſchi>te der Seelſorger der hieſigen St. Philip's-Gemeinde über 1,300 Briefe aus, um fernſtehende Neger für unſere Miſſion zu begeiſtern.

Da3 Reſultat iſt, daß er immer wieder neue

Konfirmandenklaſſen einrichten kann. Man benuße jede Gelegenheit, um Seelen für Chriſtum zu gewinnen! Mehr Männer an die Arbeit! BiSher hatte die hieſige St. Philip's-Gemeinde ein rühriges Beſuch3komitee, das fleißig Kranken- und Miſſion3beſuche madte. So ſegen3rei<h haben die Frauen gearbeitet, daß nun aud) die Männer ein ſol<he3 Komitee gebildet haben. Der Zwe iſt, mehr Männer für die Kir<he zu gewinnen. | Aus unſerer Negermiſſion. Neue Sdulen, die von den dortigen Paſtoren gehalten werden, ſind in Charlotte und Southern Pine3, North Carolina, eröffnet worden. =- Die Gemeinden in St. Louis, Miſſouri, und in Southern Pine3, North Carolina,

haben ihre monatlichen

Beiträge erhöht. -- Unſer

Concordia-Verlag hat ein Abkommen mit der Negermiſſion getroffen, wonad) KatechiSmen und Bibliſche Geſchichten den Schulen faſt zum Koſtenpreis geliefert werden. Die Armut in unſern Gemeinden hat dies nötig gemac<ht. Für die günſtige Offerte ſind wir unſerm Verlag zu Dank verpflichtet. Unſer Budget für Negermiſſion. Da3 Budget der Negermiſſion iſt, wa3 die Miſſouriſynode betrifft, auf 3104,000 erniedrigt worden. Vielleiht kann die Synode aber nicht mehr al35 etwa 880,000 beiſteuern. Laßt un3 alle beten, daß Gott uns wieder geſegnete Zeiten beſcheren möge, ſo daß wir die Miſſion3arbeit mit voller Kraft betreiben können!


14

Die

Wijſions-Taube.

An unſerc Vertreter. Die Synodalkonferenz hat ja beſchloſſen, unſere Diſtrikt5vertreter zu veranlaſſen, die gute Sache unſerer Miſſionsblätter, des Pioneer und der „MiſſionStaube“, auf den Paſtoralkonferenzen

zu vertreten.

Dieſe beiden

Blätter

ſollen

Miſſionar P. F. Heel geſtorben. Am 16. Auguſt 1932 ſtarb in Long Jsland ein junger Miſſionar, deſſen Gedächtnis auc< die „MiſſionsStaube“ durch dieſe kurze Notiz ehren will. Geboren wurde er in

den Ge-

meindegliedern dur< perſönlihe Werber ans Herz gelegt werden; aud) ſollen die Paſtoren ihre Vereine mit den Blättern bekannt machen. Jetzt iſt für dieſe Arbeit die rechte Zeit, da dieſe Blätter ſich fein als Neujahr3geſ<henke verwerten laſſen. Man beſtelle ſie von Januar an.

P. W. H. Luke geſtorben.

P. Luke, der am 11. Ok-

tober nad) längerem Leiden aus dem Leben geſchieden iſt, wurde am 13. Oktober 1896 in Dill3boro, Jndiana, geboren. Im Jahre 1910 trat er in das College zu Fort Wayne ein, 1916 in das Seminar zu St. Louis; 1919-1921 diente er als Hilfsprofeſſor an der Anſtalt zu St. Paul, Minneſota. Hierauf folgte er einem Berufe an die St. Paulusgemeinde zu Sa3katoon, Sa35kat<ewan, Canada, wo er am 7. Juli 1921 eingeführt wurde. Am 6. Januar 1924 trat er

ſein Amt an der Mount

gary, Alberta,

Canada,

Calvary-Gemeinde zu Cal-

an.

Von

dort wurde er im

Jahre 1927 al3 Redakteur der Sonntagsſc<hullitera-

tur nad) St. Loui3 berufen und in der dortigen Kreuzkir<he am 19. Juni 1927 eingeführt. Durd) ſeine Redaktion3arbeit hat P. Luke den Sonntagsſ<ulen einen

P. Wilhelm Heinrich Luke. +

großen Dienſt erwieſen.

ſionsfreund,

Herzen lag.

dem

P. Luke war ein treuer Miſ-

aud< unſere Negermiſſion

ſehr am

Der „Miſſionstaube“ brachte er immer

ein reges Intereſſe entgegen. Wir ſollen fleißig darauf achten, was der HErr uns damit lehren will, daß er einen ſo eifrigen und fähigen Arbeiter aus unſerer Mitte ruft.

Miſſionar

Heel. +

Brooklyn, New York, am 18. September 1891. Nach Beendigung ſeiner Studien diente er 1917 und 1918 als Kaplan in Camp Upton und auf dem Tran3portdampfer „Kroonland“, 1918-1920, au in der Marine, nachdem er ſchon vorher, 1915-1917, al3 Mitarbeiter P. Otto Sieker3 der St. Matthäus8gemeinde gedient hatte. Eine Zeitlang diente er aud) ſeiner ehemaligen Anſtalt als Aushelfer. Dann entſchloß er ſich, in die Miſſion in Indien einzutreten. Prof. H. Stein berichtet über ihn im „Lutheraner“: „Seine Liebe zum Heiland trieb ihn ins Predigtamt; die ſchönſte Seite des Seelſorgertum3 fand er in der Heidenmiſſion. Acht Jahre diente er im erſten Termin; jein zweiter Aufenthalt wurde von unſerm Oberhirten JEiu Chriſto ſelbſt zum Abſchluß gebracht. Todkrank verließ er Indien, wurde von ſeinen ihm entgegenreiſenden Eltern in Neapel empfangen und in New York ins Hoſpital gebrac<ht. Die Heidenriſten in Indien und ſeine dortigen Mitarbeiter brachten. beim Abſchied ihre liebevolle Teilnahme zum Ausdru>.“ Wir wollten erſt einen längeren Artikel über dieſen jungen und begabten Miſſionar aus Freundes3hand bringen. In Ermangelung desſelben ſchreiben wir aber vorläufig dieſe kurze Notiz, um, will's Gott,

ſpäter mehr über ihn zu berichten. NEE

EEE

EIR HRE:

I.T.M.

Da liegt alles an, daß wir wiſſen, wie das JEſus--

kindlein um

unſertwillen

da iſt.

(LZuther.)


Die Dein

Wijſrons-Taube.

VBeich komme!

Zum

Wa53 zwei farbige Frauen

CEpiphanienſeſt.

Anmerkung. P. Paul Sauer in Chicago iſt als einer der beſten Bachkenner im ganzen Lande rühmlich bekannt. Unzermüdlich arbeitet er daran, den Sinn unſers Chriſtenvolls für echt lutheriſche Muſik zu heben. Jetzt fügt er ſeinem Wirkungs8kreis auch die Brahmſchen Marienlieder hinzu, deren muſikaliſche Begleitung oft ſehr ſchön iſt. Leider ſind aber die Worte ganz abgöttiſch, ſo daß ſie ſich in lutheriſchen Kreiſen nicht gebrauchen laſſen. Unter den neuen Texten, die der Unterzeichnete geſchaffen hat, iſt das folgende JEſuslied für Epiphanien den Leſern der „Miſſionstaube“ vielleicht willkommen. Die Worte ſind dem kindlichen Ton des Liedes und ſeiner einzigartigen volkstümlichen Weiſe genau angepaßt.

Willkommen, lieb Kindlein, zur Erde geboren, Du biſt uns erkoren, weil wir war'n verloren; Zu helfen uns Armen mit deinem Erbarmen, kommſt

du.

Die Engel vom Himmel auf Bethlehem5 Weide, Sie jauchzen vor Freude: Er nimmt eure Leide, Er de>t alle Shulden und bringt eud) viel Hulden zur Nacht. Die Hirten erſtaunen, die Botſchaft zu hören, Sie wollen ihn ehren, ſie folgen den Chören; Den König ſo prächtig, ſo göttlich und mächtig Die Weiſen von ferne, viel tauſende Meilen Mit Jubel ſie eilen, ſie wollen nicht weilen, Vi3 ſie ihn gefunden zur fröhlichen Stunden

ſie ſchaun.

im Stall.

Lieb Kindlein, lieb Kindlein, was kann uns nun ſchaden? Voll Heil und voll Gnaden, auf herrlichen Pfaden Führſt du un3 ſoſelig, zur Weihnacht ſo fröhlich, zum HErrn. I. T. M.

Ein

Wort

für unſere

Zeit.

Ein wohlhabender Mann wurde eines Morgens3 von ſeinem Pfarrer angehalten: „Der arme Sulz hat kein Holz mehr, könnten Sie ihm nicht eine Fuhre zukommen laſſen?“ „Nun“, gab der Mann zur Antwort, „Holz habe ich wohl, und das Fuhrwerk iſt auch da; aber wer wird mich dafür bezahlen?“ Der Pfarrer erwiderte: „J< werde es tun unter der Bedingung, daß Sie die vier erſten Verſe de3 41. Pſalms leſen, ehe Sie heute abend zu Bett gehen.“ Der Mann war damit einverſtanden, und am Abend öff-

nete er da8 Wort Gotte3 und las die Stelle.

Nah

ein paar Tagen traf er wieder mit dem Pfarrer zu„Nun, wieviel bin ich Jhnen, mein Bruder, ſammen.

für jene Fuhre Holz ſchuldig?“ aufgeklärte Mann,

Bezahlung. nehmen,

Nein, nein, jetßt will ich kein Geld dafür

daß ich dem

holfen habe.“

„SD“, ſagte der nun

„ſprechen Sie mir nur nicht von armen

15

Alten in ſeiner Not ge-

tun.

„Zwei farbige Frauen, die eine eine Waſchfrau von ſechzig Jahren, des Schreiben5 und Leſen3 unkundig, benutzen den Sonnabend- und den Sonntagnachmittag dazu, Kinder aufzuſuchen, um ſie zur Sonntagsſchule zu bringen. Jhre Liebe3mühe iſt nicht vergebli<h. Die eine der Frauen geleitet jeden Sonntag zwanzig Kinder zur Schule.“ So berichtet der „Lutheriſche Kir<enbote für Auſtralien“. Dieſe zwei farbigen Frauen gehören einer proteſtantiſchen Miſſion an, die auf der Inſel Kuba unter den Farbigen eröffnet worden iſt. Dazu ſind wir Chriſten no< auf Erden, damit wir helfen, andere zu Chriſto, ihrem Heilande, zu führen. Obiges Beiſpiel zeigt, daß keine große Gelehrſamfkeit dazu gehört, dieſe Arbeit im Reiche Gottes zu verrichten; aber Luſt und Liebe zu dem Werk der Seelenrettung muß da ſein. Wer an ſich jelbſt die Liebe ſeines Heilande3 erfahren hat, der kann es ja nicht laſſen, andern von dieſer Liebe zu jagen. Und kann es wohl etwas Köſtlicheres geben, als eine Seele für Gottes Reich zu gewinnen? Laßt uns nur immer größeren Eifer zeigen, das zu tun, wozu wir nod) auf Erden ſind: Miſſion zu treiben. (Ev.-Luth. Kirchenbote.)

Ein

Zeugnis

für den Katec<hismus.

Der franzöſiſche Philoſoph Jouffroy ſ<rieb folgende Worte: „E35 gibt ein kleine Buh, das man . die Kinder lernen läßt und über wel<he3 man ſie in der Kir<e fragt; leſen Sie dieſes Büchlein! E3 heißt der KatechiSmus. Sie werden darin alle Fragen ohne Au3snahme gelöſt finden. Fragen Sie einen Chriſten, woher das Menſc<engeſ<hle<ht ſtammt, ſo weiß er e8; wohin es kommen muß, ſo weiß er'3;

wie es dahin kommt,

er weiß e8.

Fragen

Sie ein

Kind, da3 nod) nie tiefer nachgeda<t hat, wozu es auf der Welt ſei und wohin es nad dem Tode komme, ſo wird es Ihnen eine klare und ſihere Antwort geben. Der Urſprung der Welt, des Menſ<en und ſeiner Gattung, die Beſtimmung des3ſelben hienieden und drüben, die Beziehung des Menſ<en zu Gott und zum Nebenmenſden, die Rechte des Menſchen auf die unvernünftige Schöpfung: das Kind weiß dies alles. Und iſt da3 Kind herangewadſen, ſo wird e3 über Naturre<t, Staat5re<ht und Völkerrecht ganz klare Begriffe haben. Das nenne id) eine erhabene

Religion;

ich erkenne ſie an dem Wahrzeichen,

daß

ſie keine der großen Fragen der Menſ<heit unbeantwortet läßt.“ ;


Die

16

Miſſtons-Taube.

Bücherbeſprechungen. General Catalog for 1932-1933.

Concordia Publishing

House, St. Louis, Mo. Jedermann kennt den herrlichen Katalog, den unſer Verlag3-

haus jedes Jahr herausgibt und der koſtenfrei an alle Paſtoren und Lehrer der Miſſouriſynode verſandt wird. Der bekannte Jude Julius Noſenwald von der Sears Roebuck Company

pflegte zu ſagen, ein Geſchäft brauche keine Handelsreiſenden, wenn es nur einen feinen Katalog der Verkaufsgegenſtände in die Welt hinausſchike. Damit hat Roſenwald ganz recht gehabt. Schon als Knabe pflegten wir den Sears Roebuck-Katalog in ſtiller Stunde emſig zu ſtudieren; ja manchmal ließen wir un38 einen eigenen Katalog kommen, weil wir ihn dann nicht mit den Brüdern zu teilen brauchten. Und unſere erſparten Cent38 haben wir dann nach Chicago geſchilt und uns allerlei

ſchöne Sachen lagskatalog

dafür

dasſelbe

kommen

bewirken?

Amerikaniſcher Kalender Jahr 1933.

laſſen.

Sollte nicht unſer VerJJ) TIM:

für deutſche Lutheraner

Lutheran Annual, 1933. Price, each, 15 cts. Publishing House, St. Louis, Mo.

auf

das

Concordia

Die3 ſind die beiden weithinbekannten Jahrbücher der Miſ-

ſouriſynode,

die

ſich viele

gekauft und geleſen werden.

Freunde

erworben

haben

und

JI. T.

gern

Ev.-Luth. Hausfreund-Kalender für 1933. Herausgeber: Martin Willkomm, Berlin-Zehlendorf. 49. Jahrgang. Mit Titelbild von Albrecht Dürer. Verlag von Johanne8 Herrmann, Zwikau, Sachſen. Preis: 20 Cts. u beziehen vom Concordia Publishing House, St.

ouis, Mo. Dieſer lehrreiche und höchſt intereſſante Kalender iſt unſern Kreiſen kein Fremdling mehr. Wer ihn einmal geleſen hat,

wird ihn von Jahr zu Jahr immer wieder beſtellen. Der Leſeſtoff iſt trefflich gewählt, nicht zu ſchwer und doch auch nicht ſei<t. Er bietet dem Chriſtenvolk wirklich etwas Gediegenes. Neben der gewöhnlichen Kalenderinformation (zum. Beiſpiel, daß 1933 Oſtern auf den 16. April und Pfingſten auf den 4. Juni fällt) finden ſich darin auch ſonſt ſehr wichtige Mitteilungen über unſere Schweſterkirc<he in GE Whither Thou Goest. A Sacred solo with piano or organ accompaniment, Suitable for weddings. * By Walter Two

Sassmannshausen: Price, 50 cts., net. Marches. a) ProcessSional: Xſarche Nuptiale ; b) RecesSional: Afarche Triomphante. By Walter Sassmannshausen. Price, 60 cts., net. Order from Walter Sassmannshausen, 5220 Pensacola Ave., Chicago, T11L., or from Concordia Publishing House, St. Louis,

Mo. „Was3 ſoll ich bei Trauungen in der Kirche ſpielen?“ ſo fragt ſich mancher Organiſt. Das, was weltliche Komponiſten für ſol<e Gelegenheiten liefern, iſt für das <riſtliche Gefühl oft geradezu beleidigend. Hier haben wir zwei Muſikſtü>e, die wir unſern Organiſten warm empfehlen können. Das ſchöne Solo Whither Thou Goest ſingt der berühmte amerikaniſche Sänger Alfred Chigi mit Vorliebe. ES iſt nicht ſchwer, aber doch weihevoll und edel. Die beiden andern Stüde zeichnen ſich ſchr durc Tonreichtum und Tontiefe aus, ſind würdig und paſſend und ganz im Sinne der beſten lutheriſchen Tonmeiſter gehalten. Wir kennen Lehrer Saßmann3hauſen als einen ſehr tüchtigen und gediegenen Muſiker und freuen uns, daß er unſerer Kirc<e dieſe neuen Stücke geſchenkt hat. I. T. M.

Contributions

Received

by the Treasurer.

November 1--30, 1932. Received for Colored Aſissions from the following colored congregations: Alabama Luther Academy, Selma, Ala., 812.20; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 12.24; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, 2.25; Bethel, Rock West, 34.85; Bethlehem, Holy Ark; 52.95; Bethlehem, New Orleans, 50.00; Christ, Rozebud,

34.53; Concordia, Lowerstone, 4.00; Concordia, Montrose, 26.79; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 12.75; Ebenezer, Atmore, 29.90; Faith, Mobile, 7.62; Gethsemane, Hamburg, 11.75; Good Shepherd, Vineland, 27.11; Grace, Ingomar, 6.29; Grace, Greensboro, 30.00;

Grace, St. Louis, 10.00; Holy Trinity, Springfield, 77.20; Hope, Kings Landing, 43.67 ; Immanuel, Cincinnati, 10.00; Immanuel,

Pensacola,

Greensboro,

426.82;

5.62;

Luther

Immanuel

Preparatory

Lutheran

College,

School, New

Or-

leans, 3.00; Messiah, Bashi, 20.76; Mission at Baton Rouge, .52; Mission at Chester, Pa., 5.00; Mission at Kast Selma, 10.00; Mission at Hickory Hill, .44; Mission at Washington, 12.69; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Midway, 1.85; Mount Calvary, Tilden, 12.00; Mount Olive, Catawba, .56; Mount Olive, Tinela, 12.28; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 5.20; Mount Zion, Charlotte, 40.00; Mount Zion, New Orleans, 55.00; Our Redeemer, Longmile, 21.18; Our Savior, Buffalo, 9.55; Our Savior, PosSum Bend, 59.32; Peace, Maplesville, 25.26; Pilgrim, Birmingham, 34.65; St. Andrew's, Vredenburgh, 10.76; St. James's, Buena Vista, 16.04; St. James's, Southern Pines, 12.00; St. John's, Jofftre, 40.06; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, LamiSon, 18.18; St. Luke's, Spartanburg, 15.62; St. Matthew's, Arlington, 6.14; St. Matthew's, Baltimore, 5.00; St. Matthew's, Meherrin, 13.48; St. Mark's, Ackerville, 9.90; St. Mark's, Atlanta, 29.00; St. Mark's, Winston-Salem, 7.00; St. Paul's, Charlotte, 13.42; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Napoleonville, 1.12; St. Paul's, New Orleans, 75.00; St. Paul's, Oak Hill, 14.77; St. Peter's, Concord, 6.00; St. Peter's, Pine Hill, 44.90; St. Philip's, Catherine, 36.58; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 130.00 ; Trinity, New Orleans, 20.00; Trinity, Selma, 29.50 ; Zion, Gold Hill, 3.15; Zion, Taits Place, 21.25. Yor African Missions, irom St. Philip's, New Orleans, 1.77. AMMiscellancous: Prof. C. Y. Brommer, Seward, Nebr., for Negro Students, 85.00. Fred W. Ruehs, Caledonia, Mich., for Negro Missions, 5.00. “A Yriend of Missions," Paola, Kans., for Negro Students, 2.00. “Topsy's Friend," St. Louis, Mo., for Negro Missions, 10.00. TiEo. W. ECKHART, 7T'reasurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in befriedigender Weiſe dienen zu lönnen, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die dur die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Ausgaben haben ſi nun bedeutend vermehrt. Nach den ijetigen Poſtamtsvorſchriften müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „Strafe“ zahlen; denn wir müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten

eines

Poſtmeiſter3,

daß

ein

Paket

oder

Geld

koſten, zumal

eine

Zeitſchrift

nicht

abgeliefert werden fann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cents bezahlen. Da3 mag mandem geringfügig vorfommen; aber wenn man bedenlt, daß wir Abonnenten haben, die drei und noh mehr Blätter von uns beziehen, und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht zieht, ſo iſt es nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen uns ein bedeutendes

Stü>

da der Poſtmeiſter

un3

wegen jedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſchi>t. Unſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt erweiſen, wenn ſie uns ihre Udreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine Boſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle Blätter, die man bezieht. Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr danfbar. CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Man wolle gütigſt den Adreßſtreiſen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablau Er wird. “Jan 33" bedeutet, daß das Abonnement jebt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braut. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung welc<e8 Blatt man

und

neue, wenn

ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte

e3 ſich um

CONCORDIA

Adreßveränderung

PUBLISHING

HOUSE,

handelt).

St. Louis,

Mo.

Die „„Miſſions-Tanbe““ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: ene eee 60 Ct3. Von 10 Expl. an auſwär18 an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. „"

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100 33 Ct3. „ „H „ „H „ „ „ „ Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, Io. Alle die Nedaktion betreiſenden Einſendungen ſind zu richten an Prof. I. T. Hueller, Ph. D., Th. D,, 801 De Mun Avenue, St. Louis, Mo.


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Miſſionszeitſhrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published payable

monthly

by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, Entered as Second-class matter at the Post Oſlice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. advance, for mailing at special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

stricetly

Acceptance

in

Februar

55. Jahrgang.

1933.

Ur. 2.

„Gott

Zum

Müiſſionskampf.

Gott iſt bei dir drinnen; Zion Gottes, zage nicht! Schiäe nur dein Sinnen Auf zum HErrn, dem nichts gebricht! Gott iſt bei dir drinnen; Selbſt zur tiefſten Nacht iſt's licht; Sieg wirſt du gewinnen. Zion Gottes, zage nicht! Gott iſt bei dir drinnen. Darum wirſt du Kir<lein Chriſti, Troß des Teufels Halte ſtand dem Darum wirſt du Selbſt im letzten Wirſt den Feind Kirchlein Chriſti, Darum wirſt du

bleiben; wanke nicht! Treiben Böſewicht! bleiben Zorngericht, zerreiben. wanke nicht! bleiben.

nicht!

„Gott iſt bei ihr drinnen, darum wird ſie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe“, ſo ſ<Hreibt der Heilige Geiſt im 46. Pſalm, im 6. Vers. Zn dieſer letten,

böſen Zeit, da wir dem Jüngſten Tag

ins Angeſicht

ſchauen, haben wir alle Urſache, uns dieſe troſtreichen Worte in3 Herz zu ſ<reiben. E53 geht ſo übel zu in der Welt; es ſteht ſo ſchlimm mit der Kirhe. Satan bedrängt die Kir<he von außen und von innen: von außen, indem er ſie durd) falſche Propheten verwirrt; von innen, indem er die Liebe der Chriſten ertöten will. EZ iſt böſe Zeit, böſe beſonder3 für die Miſſion. Die Welt will die Miſſion nicht, weil ſie Chriſti Feindin iſt; aber au< mande Chriſten ſind nicht für die Miſſion eingenommen. Die Welt haßt das Wort Gotte3, beſonder3 da3 Wort vom Kreuz; da3 äußere

Chriſtenvolk will nicht für

die Miſſion

beten,

nicht

für ſie geben, nicht von Chriſto zeugen. Dazu kommt, daß Gott in ſeinem Zorn un3 hart ſc<lägt, un3 vielfac<h den täglihen Erwerb nimmt, uns arm und ſc<wach werden läßt. Viele mödten hoffen, aber im Herzen iſt's dunkel; viele mödten beten, aber die

JCEſus hilft dir frühe; Heerſc<har Gottes, weiche nicht! Lach des Kampfes Mühe, Der di<h jezt ſo hart anficht! ICſus3 hilft dir frühe; Hebe auf dein Angeſicht, Glaubensſtark erglühe.

Heerſchar Gottes, weiche JEſu3 hift dir frühe.

iſt bei ihr drinnen.“

Worte kleben am Gaumen; viele mödten geben, aber der Ölkrug geht auf die Neige, und e3 iſt kein Mehl

I. T. M.

mehr im Kad. Unſere Miſſionen werden ſ<wer zu kämpfen haben, um ſid) durhzuringen; wir werden nur dur<kommen, wenn wir uns ſo feſt an Chriſtum, den HErrn ſeiner Kir<he, anklammern, daß ſeine

Kraft in uns Schwaden ſich mächtig erweiſt. Wir müſſen ihm in kindlichem Glauben die ganze Miſſion


Die Miſſrons-Taube.

vor die Füße legen und ihm ſagen: „So, lieber Gott, wenn du jekt nicht hilfſt, dann gibt's keine Hilfe mehr. Wir können nicht weiter; wir ſind mit unſerer WeisDas iſt nicht Kleinglaube, ſondern ein heit fertig.“ Glaube, der Gott wohlgefällt, ein kühner, heldenhafter Glaube, der Gott nicht gehen läßt, bis er ſeinen Segen, ſein Ja und Amen, zu unſerm Tun ge-

ſprochen hat. Zu ſolhem Glauben muß uns recht fröhlich maden ſeine eigene herrliche Verheißung, die er uns im obigen Text gibt: „Gott iſt bei ihr drinnen, darum So wird ſie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe.“ Heides Eingebung aus Korah3 Kinder ſangen die Und es iſt auc wahr, was hier geligen Geiſtes.

ſagt iſt.

Gott iſt bei ihr drinnen, bei und in ſeiner

Kirc<he; Gott iſt in unſerer Miſſion. Das ſollen wir Unſer Gott iſt nicht ein HErr, von Herzen glauben. der ferne und nicht nahe iſt. Er thront im Himmel, aber er hat ſeinen Königsſtuhl au<h in ſeinem GnaEr iſt uns nahe; wir können denrei<h auf Erden. ja, er wohnt in unſern faſſen; Wort ſeinem ihn in Herzen al3 in ſeinem Heiligtum. Und was iſt da3 für ein Gott, der „bei ihr drinDas iſt der ewige, allmächtige Gott, der -nen iſt“? Erde erſchaffen hat und fort und fort und Himmel alle3 herrlich zu ſeiner Ehre regiert. Da iſt der weiſe Gott, der nie Fehler macht, der nichts verſieht und Da3 iſt der liebreiche Gott, der keinen überſieht. Da fallen läßt, e3 ſei denn, er hat vom Sperling e3 ſo beſtimmt; der barmherzige Gott, der alle unſere Haare zählt und nicht eins gegen ſeinen Willen uns nehmen läßt; der gnädige Gott, der für un3 alle am E3 iſt ein ganz Kreuz ſein Herzblut vergoſſen hat.

wunderbarer

Gott,

der „bei ihr drinnen“

iſt;

wir

können oft ſeine Wege nicht begreifen, können oft ſein Walten nicht verſtehen; aber immer iſt er gut,

gütig, freundlich, gere<t. Der Gott, der in ſeiner Kir<he waltet, iſt der große Gott, der in Ewigkeit regieren wird, nahdem längſt dieſe arme Erde in Staub

zerfallen ſein wird.

„Darum wird ſie wohl bleiben.“

Chriſti wird wohl bleiben.

ſagt ſein laſſen.

ſie wohl

„Gott hilft ihr frühe.“ Was heißt das? Das heißt: Gott hilft ſeiner armen Kirche zur rechten Zeit; wenn die Not am größten iſt, iſt Gott am nächſten. Ja, noc< mehr: Gott hilft nicht im lezten Augenbli>, ſondern „frühe“, wenn die Not erſt re<t angefangen hat. Wir meinen allerdings oft, die Not ſei ſchon für<terlih; wir ſinken ins Waſſer und ſchreien: „HErr, hilf un35, wir verderben!“ Aber das kommt von unſerm Kleinglauben her; wir meinen, wir wären ſchon im ärgſten Treffen, und e3 iſt do nur ein Vorkampf. „Ad, ihr armen Helden!“ ſagt dann unſer lieber Vater im Himmel; „ihr ſeid do gar ſo ſ<wac im Glauben. J< darf e3 daher nicht zu weit gehen laſſen, ſondern muß eud) frühe helfen, damit ihr den Mut nicht ſinken laßt und gar alles aufgebt.“ Gott hilft ſeiner Kir<e frühe: das iſt der Grundſaß, nad) dem er handelt; er läßt un3 nicht verſucht werden über unſer Vermögen. Ihm ſei Dank, daß wir dieſen Troſt haben und un3 daran halten können! So ſc<eint e3 denn von unſerm armen Geſicht3punkt aus böſe zu ſtehen; wir zittern und zagen, ſchreien und beten: „HErr, hilf, laß wohl gelingen!“ Aber von Gotte3 Geſicht3punkt aus ſteht es gar nicht ſ<limm, ſondern ſehr fein. „Gott iſt bei ihr drinnen, darum wird ſie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe.“ Halten wir uns an dieſen Troſt! Unſere Miſſion wird aud in dieſem Jahr Siege gewinnen, wenn Gotte3 Wort unſer Anker bleibt. I. T.M.

Die Kir<he JEſu

Das wollen wir uns ge-

Aus

Die Kirche wird bleiben, wie ſie ge-

Die Sintflut blieben iſt von Anfang der Welt. vernichtete da3 erſte gottloſe Menſc<hengeſ<ledht, aber | nicht die Kir<he. In der Wüſte ging das aus Ägypten gewanderte Geſc<le<t unter, aber niht die -Kirhe. 'In den erſten Jahrhunderten der driſtlichen Kir<e wurde

ſeine Auserwählten erhielt Gott aud in jener böſen Zeit. So wird die Kir<he au<h heute no< bleiben, und zwar, wie der Pſalmiſt ſagt, wohl bleiben. Unſere Kir<hen- und Miſſion3arbeit fällt uns wohl ſ<hwer, wir ringen uns von Jahr zu Jahr mühſam dur<; aber dem großen Gott fällt e3 nicht ſchwer, ſein Regiment zu führen. Wie er e3 führt, ſo geht es wohl, eben weil er ſein Regiment nad) ſeiner Wei3heit und zu ſeiner Ehre führt. DaZ verſtehen wir wohl jekt nicht, wir werden es aber hernach erfahren und ihn dann um ſo mehr preiſen.

verfolgt,

aber

nicht zerſtört.

Der

Napſt richtete unſägliche3s Unheil in der ſpäteren Kir<he an, konnte aber die Kirc<e ſelbſt nicht ausrotten; ſie blieb, und endlich kam die Reformation. Der Rationali8mu3 brachte viele in die Hölle, aber

unſerer Neues

aus

Neagermiſſion. der Miſſion.

Unſere lieben Leſer ſind ja immer geſpannt, etwa3 Neues über ihre Miſſion zu hören. Für die Miſſion beten ſie, für die Miſſion geben ſie, und darum mö-

ten ſie aud gerne wiſſen, wie e3 in der Miſſion zugeht, ob ſie auch troß der böſen Zeiten Fortſchritte

mat.

Wir werden uns daher bemühen, ihnen regel-

mäßig das Wichtigſte und das, wa3 allgemein tereſſiert, in kurzen Paragraphen vorzuführen.

inWEL

18


Hljſtions-Taube.

über

die Negermiſſion,

gibt einen

trefflichen

Im Auftrage der Kommiſſion haben die Brüder Böcler und WisSler unſer öſtliches Miſſion3gebiet viſitiert, um verſchiedene Fragen mit den Miſſionaren an Ort und Stelle zu beſehen. Obwohl unſere Schule in Cincinnati geſc<loſſen worden iſt, ſo arbeitet Lehrer Huber dort doh weiter, bis der liebe Gott ihm wieder einen Beruf an eine Gemeindeſchule beſchert. Er hilft dem Paſtor beſonder5 bei der Suche nah neuen Gliedern und macht fleißig Hausbeſuche. Längere Zeit widmeten die Kommiſſion5vertreter der guten Sache unſerer Anſtalt in Green3boro. Hier trafen ſie auc< Student Jonathan Ekong aus Nigeria, Afrika, der dort ſtudiert, um, will's Gott, einmal in Afrika unter ſeinen Stammesgenoſſen zu arbeiten. Ekong bereitet ſich jet auf das Studium der Theo-

Über-

bli> über unſere drei Miſſionsgebiete und ſchließt mit einigen Segenzserfahrungen aus der Miſſion. Große Schwierigkeit bereitet unſerer Miſſion jekt die gedrückte Finanzlage. Weil uns nur verhältnis8mäßig geringe Summen zu Gebote ſtehen, iſt es nötig, daß die Kommiſſion irgendwo und irgendwie 818,000 im Jahr ſparen muß. Wie dies geſchehen ſoll, weiß ſie nicht reht. Schon ſind die Gehälter der Miſſionare beſchnitten worden, und da zwei Anſtalten nicht mehr in Frage kommen, ſo kann aud) auf dem Gebiet der Erziehung wenig geſpart werden. EZ iſt

nicht weiſe,

die Gehälter

der Miſſionare

no<h

viel

mehr zu reduzieren, obwohl dies vielleicht dennod geſhehen muß. Ein beſonderes Komitee macht e3 ſich zur Aufgabe, das ganze Problem gehörig zu beſehen und womöglid die Au3gaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen. Dod hat die Kommiſſion beſchloſſen, die Not der Negermiſſion dem Board of

Directors vorzulegen und dieſe Behörde zu bitten, die Sache mit den Synoden der Synodalkonferenz einmal gründlich und allſeitig zu erwägen. Gott gebe, daß ſich au<h jekt nod) willige Herzen finden, die bereit ſind, für unſere Miſſion beſondere Opfer zu bringen!

Jonathan

Ekong.

Herr Henry

Horſt.

logie vor, muß aber, beſonder3 wegen Mangel3 an Kenntnis der engliſhen Sprade und ſonſtiger Fächer das Studium der Theologie eine Zeitlang anſtehen laſſen. Seine Berichte über Afrika lauteten ſehr günſtig. Wegen der ſc<le<hten Poſtverbindung waren einige Briefe unſer3 Komitee3 für Afrika nicht angekommen; au3 dem Grunde war die Verbindung mit den dortigen Negern ſehr mangelhaft. Sie wiſſen natürlich nicht, was eigentlich die lutheriſche Kir<e iſt, wollen aber re<ht belehrt werden und bitten um Bücer, in denen die lutheriſche Lehre einfach, aber gründlich dargelegt wird. Die Kommiſſion beſchloß, daß ſolhe Bücher dur< Student Ekong ſo bald al3 möglich nah Nigeria geſc<hi>t werden ſollen. Die Neger in Afrika ſehen es ein, daß wegen der wirt-

EE EEE

Zunächſt mödten wir darauf aufmerkſam machen, daß unſer zeitweiliger Miſſionsdirektor, P. L. Wisler, eine feine Vorlage ausgearbeitet hat, wona< unſere Diſtrikt5vertreter die gute Sache unſerer beiden MiſſionSzeitſhriften, den Pioneer und die „Miſſion3taube“, vor ihre Kreiſe bringen können. Wenn irgend möglich, mödhten wir die beiden Monatsſc<hriften, die ja der Synodalkonferenz angehören und dem Beſc<luß der lezten Synodalkonferenz in Mankato gemäß weitergeführt werden ſollen, unſern kir<lichen Kreiſen erhalten ſehen. E35 wäre jammerſc<hade, ſollten die beiden Blätter, die mit der Geſchichte der Synodalkonferenz ſo eng verbunden ſind, infolge einer ungenügenden Leſerzahl eingehen. Zſt dies wirklich nötig? Haben wir nicht genug Chriſten in unſerer Mitte, die ſich genügend für die Miſſion intereſſieren, daß ſie einmal im Jahr fünfzig Cents für ein Miſſionsblatt übrig haben? Die beiden Blätter ſind aber au die einzigen beſonderen MiſſionSzeitſchriften, die innerhalb der großen Synodalkonferenz erſcheinen. Um ſo mehr ſollten wir uns bemühen, die Leſerzahl womöglich zu vergrößern. Die Vorlage regt den Gedanken an, daß in jeder Gemeinde Werber für die Zeitſchriften angeſtellt werden, die e3 ſich zur Aufgabe machen, mit den einzelnen Gemeindegliedern Rückſprache zu nehmen, um ſo das Intereſſe an den Zeitſchriften zu heben. Daneben bietet ſie aber auc) feines Material für einen Vortrag

19

1

Die


20

Die Wiſſrons-Taube.

ſchaftlichen Notlage es un3 jetzt ſchwer wird, eine neue Miſſion in Afrika anzufangen, hoffen aber feſt darauf, daß wir ſie niht abweiſen. Die Qua Jboe-Miſſion, wozu ſie allerdings nad) ihren Ausſagen nie recht gehörten, hat ſie nun verlaſſen, und ſie ſtehen daher allein, führen aud) da35 Werk der <riſtlichen Miſſion auf ihre eigenen Koſten weiter. Wie Student Ekong berichtet, können wir dort über eine Million Jbibios erreichen, fall3 wir dieſe Miſſion übernehmen. Dazu gibt es nod) weitere zwanzig Millionen in Nigeria, die von der <hriſtlihen Miſſion noh nicht berührt worden ſind. Unter den Stamme3genoſſen Ekongs gibt es etwa tauſend Chriſten, die zwanzig Schulen und Predigtſtationen auf ihre eigenen Koſten unterhalten. Zu dieſem Berit bringen wir ein ſehr intereſſantes Bild, da3 die <riſtlihe Lehrerkonferenz, verſammelt am 28. März 1931 zu Jbeſikpo (ſprich: Jbeſipo), darſtellt. 3 iſt ein feiner Menſc<henſc<hlag, der uns hier vorgeführt wird. Dieſe Neger wollen gerne

ſion3vereinigung

für

vorwärts.

arbeitet

am

28. März

1931.

Lutheraner werden, haben aber zur Zeit no<h wenig <hriſtliche Erfkenntni3, da ſie niemals gründlid) unterrichtet worden ſind. Da3 Land und die Schulen gehören ihnen, und Ekong3 Vater iſt der regierende Häuptling (König), der über da3 ganze Gebiet verfügt. Die engliſche Regierung miſcht ſich wenig in die Privatangelegenheiten des Stamme3 und erkennt ihnen auc<h den Landesbeſiß zu. König Ekong hat verſprochen, den Lutheranern alle3 Land zu ſchenken, das ſie für ihre Miſſion33zwe>e verwerten können. Bleibt das jekige Thronfolgerecht in Kraft, dann wird Jonathan Ekong einſt ſeines Vater3 Nac<hfolger. So lauteten die Berichte, die die Brüder von Green3boro heimbrachten. Natürlih muß man die von jenem Lande kommenden Berichte mit einem Körnchen Salz entgegennehmen. Sollte e3 Gott ſo fügen, daß wir unſere Miſſion nah Afrika hin ausdehnen, ſo wäre erſt eine Unterſuhung an Ort und Stelle durch geeignete Männer nötig. Intereſſant aber iſt, daß, als dieſe Nachricht an die Kommiſſion gelangte, ihr auch mitgeteilt wurde, die hieſige Miſ-

beſtehend

aus

Dort

beſonder3

P. Weber

unter

Geld für dies neue Feld herbeigeſchafft werden

kann.

den Negern. Die Kommiſſion hatte geplant, daß dieſes neue Feld von Gliedern der Kommiſſion viſitiert werden ſollte; do<4 wurde die Sache hinau3geſhoben, bis Ausſicht vorhanden iſt, daß da38 nötige

Mittlerweile ſoll P. Weber unter Mithilfe der Brüder in Omaha weiterarbeiten, und ſie ſind gebeten worden, alles zu tun, wa3 in ihren Kräften ſteht, damit die dort begonnene Miſſion keinen Schaden leidet. In Eaſt Moline, Jllinois, hat die dortige Tricity Conference die Miſſion tatkräftig in Angriff genommen.

Lehrerkonferenz in JIbeſikpo

Negermiſſion,

weiblichen Mitgliedern unſerer Kir<hen in St. Louis, habe 8500 bereit, falls eine Unterſuchung3reiſe nach Afrika geplant werde. Unſere lieben Frauen, ſo hieß e3, ſeien aud bereit, für dieſen Zwe> ein übriges zu tun. Die Profeſſoren in Green3boro geben Student Ekong ein gutes Zeugnis, und auf die beiden Vertreter unſerer Kommiſſion machte er einen feinen Eindru>. Gott walte alles zu ſeiner Ehre! In Omaha geht das Werk unſerer Miſſion ſ<hön

Beſonder3

hat ein Freund

unſerer Miſſion,

Herr Henry Horſt, Glied des Board of Directors, viel dazu beigetragen, daß ein Student angeſtellt worden iſt, der vorläufig unter den dortigen Negern arbeiten wird. Für ſeine Arbeit erhält er 825 monatlich. Student Herbert Nagel, der für die Arbeit gewonnen worden iſt, wird auc< Scule halten. In Eaſt Moline und in den umliegenden Städten kann vorausſichtlich eine blühende Miſſion ins Leben gerufen werden. In Buffalo wird die dortige ſchön wachſende MiſſionsSgemeinde von den weißen Gemeinden aud in Zukunft kräftig unterſtüßt werden; doc iſt die Miſſion jekt der Kommiſſion untergeordnet worden, und Miſſionar Pflug wird von der Kommiſſion beſoldet werden. Unſere Gemeinden werden aber verſuchen, das ſ<höne Eigentum im Laufe der Zeit dur< Kolletten, die erhoben werden ſollen, zu bezahlen. Dadurd), daß unſere Luther Preparatory School in New Orleans geſc<loſſen worden iſt, iſt Prof. Sdcerf für einen Beruf frei geworden. Er dient aber noh immer unſern Gemeinden in New Orlean3 und hilft beſonder3 Superintendent Kramer in ſeiner au3gedehnten Arbeit. Die Üu, die in vielen Städten herrſcht, hat auch bei unſern Miſſionaren und Negern in New Orleans Einzug gehalten. Durc<h Gottes Gnade aber hat dieſe heimtüdiſche Krankheit keinen großen Schaden anrichten können. Der treue Gott halte auh ferner ſeine jhüßende Hand über unſere Miſſion und gebe uns weiter Glü&> und Segen zum fröhlihen Gedeihen unſers Miſſions8werke3! I3.T.M.


Die Einiges

Hiijſtions-Taube.

aus MiſſionarS8briefen.

Unſere Miſſionare ſind gehalten, regelmäßig an ihre Superintendenten zu berichten und ihnen auch zu melden, wa3 auf ihren Feldern vorgeht. AuSzüge aus dieſen Briefen hat nun Superintendent Weſtcott

P. A. Dominick.

uns

für

die

„Miſſion5Staube“

zugeſc<hi>t.

Wir

ſind

gewiß, daß dieſe auch unſere Leſer intereſſieren werden. So ſc<reibt Miſſionar A. Domini> unter anderm: „Neulich traf ich einen Methodiſten, der unſerer Kirche ſehr gewogen iſt. Vor Jahren beſudten er und ein anderer,

der jekt Glied meiner

Gemeinde

21

In einem andern Brief ſc<hreibt P. Dominic: „SY predige aud) im United States Veterans? Hospital für Neger in Tuskegee, Alabama. Neulich jagte ein Patient zu mir: „Herr Paſtor, als Sie mich zuerſt beſuchten,

war

ich in der E Ward.“

(Die3 iſt

das Zimmer für Lungenkranke, die ſich bereit3 im lezten Stadium dieſer Krankheit befinden.) „Jett bin ich auf dem Wege der Beſſerung. I< ſc<häte Ihre Arbeit ſehr ho<h; denn Sie haben mir Gotte3 Wort gebracht, wodur ih ein neuer Menſc< gewor-. den bin.“ Freilich werden nicht alle geſund. Aber mande von denen, die die leiblihe Geſundheit nicht wiedererlangen, werden geiſtlih geſund durch da3 gepredigte Wort, indem ſie zum Glauben an ihren Heiland kommen. Einen Patienten habe ic vier Jahre lang beſucht; endlich iſt er ſelig in ſeinem Heiland verſchieden. Wo immer i< hinkomme, da begrüßt man midh mit freundlichem Lädeln, ſc<hüttelt mir die Hand und freut ſich auf das Wort Gotte3, da3 ich bringe. Vor kurzem fand die folgende Unterredung ſtatt, woran ſic viele beteiligten: „Wird Gott au der Sünder Gebete hören?“ fragte- einer. I< antwortete: „Nein; denn ſo heißt es Joh. 9, 31: „Wir wiſſen aber, daß Gott die Sünder nicht höret.““ Da3 erklärte i< dann weiter: „Ein Sünder, da3 heißt, einer, der no<h in Sünden dahinlebt, kann nicht reht

iſt, dieſelbe

Methodiſtenkir<he; nachher wurde letzterer aber lutheriſ< und hat dann nicht aufgehört, für die reine Lehre einzutreten, und hat ſeinem Freund auch unſer Kird<henblatt geſ<hi&t. Die Folge davon iſt, daß der Fremde jeßt die lutheriſ<e Kir<e ho<hſhätßt. Er ſagt: „Jh habe die lutheriſche Kirche gern. J< werde Ihre Miſſion beſuchen. Jhre Zeitſchrift leſe ich von Anfang bi3 zu Ende genau durd.“ Nad einiger Zeit ſc<rieb Miſſionar Domini> wieder: „Jett iſt der Methodiſt mit fünf ſeiner Familienglieder meiner Konfirmandenklaſſe beigetreten. Er wohnt ſieben Meilen von der Kir<he, hat aber verſprochen, der Kir<he treu zu bleiben. Neulich ſagte er zu mir:

»I<h habe aud) ſhon gepredigt, nämlich in der Metho-

diſtenkirche. Da will der eine dies, der andere da3, und man weiß gar nicht, was man predigen ſoll. Aber in der lutheriſchen Kirche heißt es: Predige nur das füße Evangelium! Aud da3 gefällt mir an der lutheriſchen Kir<e, daß ſie Geſes und Evangelium ohne Menſ<enfurd<t verkündigt.“ Nachdem der Mann einige Unterridhtsſtunden genoſſen hatte, ſagte er: „Nun will ich einige Bekannte in meiner Umgebung einladen, auch hierher zu kommen.“

Kapelle in Yonkers, N.Y.

beten; er iſt kein Kind Gottes und hat darum auch keinen Zutritt zu Gott, ſondern iſt tot in Sünden. Gott will, daß wir mit unſern Bitten im Namen SEſu zu ihm kommen, wie au<h der Heiland ſagt Soh. 16,23: „Wahrlich, wahrlich, ih ſage eu, ſo


Die

22

Miſſions-Taube.

„ihr den Vater etwa3 bitten werdet in meinem Namen, ſo wird er's eud geben.“ Da fragten die Patienten entſeßt: „Wie wird denn aber ein Sünder vor Gott ſelig2“ Das habe ih ihnen na< Röm. 3, 28 klargemadt, und ſie haben ſid alle ſehr gefreut, beſonder3 au< über das Wort Gottes 1 Joh. 1,7: „Da3 Blut JEſu Chriſti, ſeines Sohnes, macht un3 rein von aller Sünde.“ Beim Abſchied meinten ſie: „Herr Paſtor, Sie müſſen wiederkommen.“ “ Gerade für ſolhe Briefe ſind wir unſern Superintendenten wie au unſern Miſſionaren ſehr dankbar. Dieſe meinen oft, jolHe Sachen intereſſierten die Leſer nicht, ſondern nur die Geldſachen. Aber dieſe ſind wirklih Nebenſache; die Hauptſache iſt, daß unſere Miſſionare Gottes Wort predigen und Seelen gewinnen. Dafür intereſſiert ſic die Kirche, die ſie durHh Beten und Geben unterſtüzt. Darum auf, liebe Brüder, ſ<hi>t nur mehr ſol<he Briefe für die „MiſſionsStaube“ ein! I.T.M.

„Suchet der Stadt Beſte3!“ Gewaltige Anſtrengungen werden gegenwärtig gemadt, die Geſhäft3skriſe und - die allgemeine Arbeitsloſigkeit dahin auszunutßen, unter der Negerbevölferung de3 Lande3 Unzufriedenheit und Umſturzideen heraufzubeſ<hwören. Man hält den Negern ihre bedrüdte Lage unter Augen und gaukelt ihnen vor, daß Abhilfe geſchafft, beſſere Zeiten eintreten und Gleichſtellung der Raſſen erzielt würde, wenn ſie ſich dem radikalen Element anſchlöſſen und mithülfen, die beſtehenden Ordnungen umzukehren. Bekannt iſt, daß der Vizepräſidentſchaft3kandidat der Kommurniſtenpartei im vergangenen Wahlkampf ein Neger

war.

Nicht daß den Kommuniſten

beſonder3 etwas

an einem farbigen Kandidaten gelegen geweſen wäre;

aber

ſie hofften,

infolgedeſſen

Anhänger

für

Umſturzpolitik unter den Negern zu gewinnen.

ihre

Nun iſt ja die Lage de3 amerikaniſchen Neger3

in der

gegenwärtigen

Kriſe

gewiß

keine

beneiden3-

werte. Wohl bei weitem der größte Prozentſatz der Arbeitsloſen ſind Neger. . Hier im Süden findet man jet Weiße in vielen Stellungen, die früher Neger

innehatten und die der weiße Mann vordem nict begehrte. Nach und nad ſind die Neger aus ihren früheren Stellungen verdrängt worden, und Weiße haben ihre Pläte eingenommen. In den Nord-

ſtaaten ſteht es nicht viel beſſer, im Gegenteil vielfach noh ſ<limmer. Durd<h hohe Löhne und beſſere

ſoziale Stellung nach den großen Städten des Nor-

"dens gelodt, iſt der Neger dur<h den Umſ<lag der Dinge nun auch wieder der erſte, der ſeine Stelle ver-

liert und erfahren muß, daß anſtatt ſeiner ein Weißer

angeſtellt wird.

In den nördlichen Städten, die eine

größere Negerbevölkerung aufweiſen, ſind jet die Daß Brotlinien der großen Mehrzahl nad ſchwarz. dieſe Lage der Dinge ein ergiebiges Feld für Kommuniſtenpropaganda bietet, iſt leicht erſichtlich. Wir dürfen ja nicht vergeſſen, daß der Neger im Geradezu rührend war die allgemeinen treu iſt. Treue der Negerſklaven gegen ihre Herrſchaften wähNicht nur weigerten ſie ſich rend des Bürgerkrieges. mit wenigen Ausnahmen, dem Aufwiegler ihr Ohr zu leihen und ihren früheren Eigentümern irgendein Leid anzutun, ſondern in vielen Fällen wurden die befreiten Sklaven die Beſchüßer und Verſorger ihrer In nicht verjagten und verarmten Herrſchaften. wenigen Fällen ſorgten ſie treulich für dieſe bis an deren Tod. So trägt der Neger aud jetzt die Bürde der ſchlechten Zeiten meiſtens mit Ergebung und ohne viel Jammergeſc<hrei. Ein Zeitungsſc<reiber, den au der Strudel der Arbeitsloſigkeit mit fortgeriſſen und der ſiH mit andern Herumſtreihern (boboes) von der Weſtküſte de3 Landes bis nag New Orleans durcgeſ<lagen hatte, gibt in den intereſſanten Berichten über ſeine Erlebniſſe den Negern das Zeugni3, daß ſie keine “cry-babies* ſeien, ſondern ſich männlich in ihr Schidſal fänden und dabei gutes Mut3 blieben. Aber ſo ſehr dies au< anerkannt werden muß, ſo gibt doh dieſer glückliche Charakterzug der Neger Wenn alle wenig Beruhigung für die Zukunft. Bande reißen, dann iſt, wie Siller richtig ſagt, „der Scredlichſte der Schre>en der Menſc< in ſeinem Gleichmut iſt gut, aber er hat ſeine GrenWahn“. VerWa liegt über dieſe Grenzen hinau3? zen. derben, Aufruhr, wenn da3 Herz in dieſen bedräng-

ten Zeiten nicht einen andern und feſteren Ankerplat

gefunden hat. I< denke jekt an unſere Miſſion3ſ<hulen unter Komm mit mir, lieber Leſer; i<h will den Negern. dich einmal durd eine dieſer Schulen führen. Treten Hier wir in eine unſerer größeren Schulen ein. finden wir über zweihundert Kinder, die aus nahezu Sie ebenſo vielen verſchiedenen Heimen kommen. ſind zum größten Teil reinlich, wenn au< mitunter etwa3 ärmlidy) gekleidet. Unſere Shulzimmer bieten ihnen einen freundlichen und angenehmen Aufent-

halt3ort während

der Schulzeit.

An ihrem Lehrer

hängen die meiſten mit rührender Treue. Viel Spielplatz gibt e38.um unſere Schulen nicht, aber die Kinder madhen ſich in den Freipauſen genug Bewegung

auch auf engem Raum und ſind dabei immer ſeelenSobald da3 Gloc>enſignal ertönt, ſtellen vergnügt. ſie ſich ſchnell in Reihe und Glied und marſchieren


Die

iſjſtons-Taube.

23

Arbeitsloſigkeit findet, einerlei welher Raſſe der Be-

dürftige angehört.

St.

Matthew's-Sonntagsſc<hule

in Baltimore.

dann ſtill in die Shulzimmer und begeben ſich an ihren Platz. Nun entfaltet ſich ein reges Leben. Die erſte Stunde

des Morgens

iſt immer

entweder

Kate-

So werden djiSmu3- oder Bibliſche Geſ<hicht5ſtunde. dieſe Kinder Tag für Tag in der Furcht des HErrn erzogen, und die Liebe zu ihrem Heiland und zu ihren Mitmenſchen wird in ihr Herz gepflanzt. Sie finden an ihren Lehrern und ihrem Paſtor gefühlvolle Seelen, die Mitleid mit ihren Gebrechen haben, in ihrem Kummer freundliche Worte für ſie haben und ſie vor aller Gefahr zu ſc<hüßen ſuchen. Sie lernen da, alle3, gute und böſe Tage, aus der Hand ihres liebenden Vaters entgegenzunehmen, alle ihre Anliegen dem HErrn im Gebet vorzutragen und ſeiner Hilfe zuverſichtlich zu warten. Und was ſie in der Scule gelernt haben, da3 tragen ſie mit ſich in ihr Heim. Zn der Schule gewöhnen ſie ſich au<h an Ordnung, lernen, wie ſie diejenigen, die ihnen vorſtehen, achten und ehren ſollen, und es wird ihnen eingeprägt, daß ſie der Obrigkeit untertan und gehorſam ſein ſollen um de3 HErrn willen. Und nun ſtelle dir vor, lieber Leſer, daß wir in unſerer Miſſion zweiundfünfzig dieſer Schulen haben, in denen an die dreitauſend Negerkinder jährlich ſo unterrichtet und erzogen werden. Bedenke ferner, daß wir in unſern Sonntag3sſ<hulen an die fünftauſend Negerſ<hüler haben. Da kannſt du dir einen kleinen Begriff davon machen, wie viele Herzen und Heime dur<h unſere Miſſion beeinflußt werden.

Unſere Miſſion hat in mandhen Gegenden in dem Verhältnis der beiden Raſſen zueinander geradezu ein

Neue3 geſchaffen. E3 kann nicht geleugnet werden, daß gerade auh hier im Süden in den letzten Jahren ein wohlwollendes und hilfsbereites gegenſeitiges Verhältnis den alten Raſſenhaß immer mehr in den

Hintergrund

gedrängt

hat.

So

wird

aud

in der

gegenwärtigen Notlage kein Unterſchied gemad<t.

Die

öffentliche Nothilfe tritt ein, wo immer man Not und

Hierfür Gott allein die Ehre!

Aber unſer Gott bedient ſich oft menſ<li<her Mithilfe, um ſein Werk hinaus8zuführen. Wir ſollen ja Gottes Mitarbeiter ſein; ſo hat er e3 ſelber verordnet. Und wir können e3 mit Augen ſehen und mit Händen greifen, daß es dem lieben Gott gefallen hat, ſich unſerer Miſſion und gerade au< unſerer Miſſion3ſ<ule in niht geringem Maße zu bedienen, nicht nur, um Seelen für das Himmelreich zu retten, ſondern auc, um den edlen Frieden und die bürgerliche Eintra<t in unſerm Lande zu wahren. „Suchet der Stadt Beſte3!“ das iſt die Pflicht eines jeden Chriſten, ja eines jeden Bürger3 unſer3 Lande3: Dieſer Pflicht kommen unſere lutheriſchen Chriſten gerade in dieſen unruhigen und folgeſ<weren Zeiten in nicht geringem Maße na< dur< Aufrechterhaltung unſerer <riſtlichen MiſſionsSſ<ulen unter den Negern. G. M. Kramer.

Au3

unſerm

Südöſtlichen

Feld.

Superintendent Gehrke hat eine ganze Anzahl ſchöner Muſter oder Formen (forms) hergeſtellt, wonac< die Miſſionare ſowohl monatlich als auc<h jährlid) ihre Berichte ordnen können. Sie offenbaren großen Fleiß und zeigen ein feines Verſtändni3 für die Arbeit. Wir drucken die eine Form ab, wonach ſich die Neger verpflichten, regelmäßig für die Kir<he beizutragen. Die ſoll dann von den Vorſtehern wie

auc<

vom

Kaſſierer

der

Gemeinde

unterzeichnet

werden. Hier iſt ſie: „Wir, die Glieder der Gemeinde, verſprechen hiermit in Anbetra<ht der Tatſache, daß nach Gottes Wort (1 Kor.9,14) ſich die, die das Evangelium verfündigen, vom Evangelium nähren ſollen, ſowie ferner in Anbetracht der Tatſache, daß Gotte3 Wort (Gal. 6, 6) ſ<hreibt: „Der unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gute3 dem, der ihn

unterrichtet“, dur& Gottes Gnade Tag im Monat im Jahre 19338

an

jedem erſten Dollar3 bei-

ſteuern zu wollen. Sollten wir unſer Verſprechen nicht halten können, ſo werden wir die3 auf geordnetem Wege der Kommiſſion mitteilen, und zwar gegen Ende des Jahre3, ſo daß dieſer Bericht, der von den Vorſtehern und vom Kaſſierer unterſchrieben iſt, dur<h den Paſtor weitergegeben werden kann.“ Dieſe Form iſt eine ernſte Erinnerung an die Pflicht, die nah der Schrift alle Zuhörer des gött-

lichen Wortes haben, und Pflicht auh na<hzukommen. ſeinen Segen legen!

eine Ermahnung, dieſer Möge Gott aud hierauf I. T.M.


Die Miſſtions-Taube.

24

Aus Ein

weiteren Abſtecher

Rreiſen.

nach

Fel8, ungeheuer, aus einem Stü, ſchön und fla<h auf einer Seite. Man kann unter dieſen Felſen gehen. Wer hat ihn hierher gebracht?

Paläſtina.

I1. Da iſt zum Beiſpiel der Platz, wo die drei Kreuze gefunden worden ſein ſollen. Wie iſt das zugegangen? Die Königin Helena, die im dritten und vierten Jahrhundert lebte, war eine fromme Frau, und ſie war es, die alle dieſe heiligen Stätten au3findig machen wollte. Nun war es aber unter den Juden zu jener Zeit ausgemachte Sache, daß das Kreuz Chriſti nie zum Vorſ<hein kommen ſollte, damit die Geſchichte vom Gekreuzigten ausſterbe. So ſollen die Juden Kot, Aſc<he, Steine uſw. über die Stelle geworfen haben, wo ſie hingefallen oder vielmehr von den Feinden Chriſti hinuntergeworfen ſein ſollen. Um nun die Stelle ausfindig zu machen, bemäctigten ſich die Soldaten der Helena eines Juden, von dem ſie wußten, daß er dur< die Tradition den geſuchten Ort kannte. Dieſer weigerte ſid jedo<h, die Stelle zu nennen. Er dürfe e3 nie verraten. Er wurde gefoltert und mit dem Tode bedroht. Al3 er mettte, daß wirkli ernſt gemacht werden ſollte, erbot er ſi, die Stelle dadur< kenntlich zu machen, daß er, von ſeinen Peinigern verfolgt, an der Stelle zuſammenſtürzen würde, wo die Kreuze verſcharrt lägen. Geſagt, getan. Und nun wurde in Eile und unter perſönlicher Aufſi<ht der Königin Helena der Schutt weggetragen. Man hatte für ſie einen Siß in den Felſen gehauen, von wo aus ſie den Arbeitern zuſehen und ſie dur) Geldmünzen und Worte zur Eile anſpornen konnte (der Sit und die Öffnung im Felſen werden gezeigt). Unter großem Jubel fand man

ſchließlich die Überreſte der drei Kreuze.

Doh welc<he3 Stü> kam vom Kreuz Chriſti? Dieſe Frage war ſ<wer zu beantworten. Nad langem Hin- und Herraten entſ<loß man ſich ſchließlic<h, eine Scwerkranke zu holen, die die Kreuze küſſen ſollte. Sie kam. Sie küßte ein Stück na< dem andern, aber nichts geſ<ah. Da, plößlih, als ſie da3 richtige Stüc> mit ihren Lippen berührte, fühlte ſie neue Kraft in ihren Adern. Von jener Stunde an war ſie geneſen. Nun hatte man da3 Kreuz Chriſti gefunden! Stüdd<en davon werden heute nod) in der einen oder andern Ffatholiſchen Kir<e gezeigt. Klingt da3 nicht - wie eine ſ<öne Geſchichte? Und ſol<he Traditionen flechten ſich um dieſe3 oder jenes Plätzchen. Wer kann ſie alle zählen oder erzählen? Da kommen wir zum Beiſpiel in die mohamme-

daniſhe

Felſenmoſhee.

perſiſchen Teppichen

Wir

laufen

auf

ſc<weren,

(natürlich in Schlappen, die un3

die Moslem3 angezogen haben).

Vor uns liegt ein

Die Mohammedaner behaupten, hier ſei die Stelle, wo Mohammed ſi von der Erde lo3geriſſen habe und gen Himmel gefahren ſei. Der Fels wollte ihm nachgehen, der Engel Gabriel jedo<h hielt mit ſeiner Fauſt den Felſen zurück (der Eindru>, den der Engel in den Felſen gemacht haben ſoll, wird gezeigt). Jett hängt der Fel35 frei zwiſ<en Himmel und Erde! Dieſe Tradition wird, ohne daß der fromme Moslem es merkt, durd) eine andere aufgehoben. Dieſer zufolge ſoll Mohammed nämlich während ſeiner Wallfahrt hier auf Erden oft zu dieſem Felſen gekommen ſein und unter dieſem Felſen ſeine Gebete kniend verrichtet haben. Einmal ſei er etwas zu ſchnell aufgeſtanden und habe dabei ſeinen Kopf gegen den Felſen geſtoßen, und dadurd ſei die runde Höhlung entſtanden, die unter dem Felſen gezeigt wird. Und ſo geht e3 weiter bis ins Unendliche. Außer der Grabeskir<he und der JFelſenmoſchee, weld) letztere ſich auf dem früheren Tempelplat be-

findet (der Fel3 iſt nac< meiner feſten Überzeugung

ein Stück der Tenne, die David vom Jebuſiterkönig gefauft hat, worauf er ſein Getreide droſc<, und die dann ſpäter in den drei Tempeln, in den von Solomo, Zerubabel und Herodes erbauten, als Fundament de38 Brandopferaltars gebraucht wurde, was aud) das große Loch, das dur< den Felſen geht und mittels deſſen das Blut der Schafe und Ninder durd einen Kanal in da3 Kidrontal abgeleitet wurde, anzudeuten ſcheint), haben wir die Via Dolorosa, den Weg, auf welchem Chriſtus ſein Kreuz na< Golgatha trug, die alte Tempelhofmauer, wo nod heute die Juden den Verluſt ihres Prachttempels mit Küſſen der großen Quaderſteine, mit Gebeten und mit Weinen bekla-

gen, den Ölberg mit der Himmelfahrt3kapelle,

Ab-

ſalom38 Grab, die Davpid3burg auf dem Berge Zion, den Teich Bethe3da, der au38gegraben worden iſt, die Gräber der Nichter, gewöhnlich König3gräber genannt, das goldene Tor, dur< wel<e3 Chriſtus ſeinen Einzug in Jeruſalem gehalten hat, den Garten

Gethſemane und nod vieles andere beſucht. Am

30. Auguſt beſtiegen wir ein Auto,

da38 nach

Bethlehem fuhr, was un3 25 Cents die Perſon koſtete.

Am Grabe Rahel38, das ungefähr eine kurze Meile vor dem Eingang in3 Städten zu ſehen iſt, machten wir halt. Ein Sc<hmerzensgewimmer drang an unſer Ohr. Eine ganze Anzahl orthodoxer Jüdinnen war da, die in wirklich ergreifender Weiſe ihre Stammutter

Rahel

beweinten

und

mit

großer

Zärtlichkeit

ihr


Die

MMijſrions-Taube.,

Grab küßten. Aud) dieſe geweihte Stelle iſt Eigentum der MoslemSs3. Von da ging es (unterweg3 ſahen wir no den Brunnen, wo den drei Weiſen der Stern wieder erſchienen ſein ſoll) nach Bethlehem hinein, in die Geburt3kir<e. Der Platz wurde gezeigt, wo da3 JEſuskindlein in der Steinkrippe (aus dem Felſen gehauen) gelegen haben ſoll, au<4 der Platz, wo Maria während der erſten Tage ihr Kindlein ſäugte. Wir gingen auc) in die Milc<hgrotte. DaZ iſt die Kapelle, die über der Felſenhöhle errichtet wurde, in der einſt Maria der Tradition gemäß ihr Kind geſäugt haben ſoll, wobei ein Tropfen der Mild) auf den Erdboden fiel und ſo den Felſen weiß geſtaltete. Der Mönd) in dieſer Kapelle verſtand e3, un3 von dieſem Felſen etliches in Pulverform zu verkaufen. E35 ſei von eigenartiger Wirkung, wenn man da3 Pulver in ein Glas Waſſer oder Mil< ſchütte. E35 gebe der ſjäugenden Mutter mehr Kraft und Mild)! Von da ging's auf die Gefilde Bethlehems5. Für uns beſteht kein Zweifel daran, daß das wirklich die Felder waren, wo den Hirten einſt der Engel des HErrn erſchien. ZJſt dod) dort der einzige tiefe Brunnen, der in der ganzen Umgegend zu finden iſt, und eine natürliche Felſenhöhle, in die die Schafe bei ſ<lehtem Wetter hineingetrieben werden können. Auf dem Platze ſicht man die Ruinen einer alten <riſtlichen Kir<he, die aus dem dritten Jahrhundert ſtammt, was einen in der Meinung beſtärken kann, daß dies die hiſtoriſche Stätte iſt. Wir madhten einige photographiſche Aufnahmen und lagerten un3, wie es

25

Am folgenden Tage bekamen wir einen Jungen vom Syriſchen Waiſenhaus als Führer. Mit ihm traten wir den Weg nach Emmaus zu Fuß an. Da3 war nicht leiht. E35 ging über ſo ſ<re>lich viele holprige Steine. E3 dauerte viertehalb Stunden, bi3 wir dort ankamen. Wir gingen dur< eine redte ſteinichte Gegend. Zu unſerer Rechten hatten wir Nabi Samuel, das Mizpa der Bibel, wo Samuel begraben ſein ſoll. Es5 gehört den Mohammedanern, die dort eine Moſ<ee mit hohem Minarett errichtet haben. Auch hier muß man die Schuhe abziehen,

wohl die Hirten zu Chriſti Zeit getan haben, unter den uralten ÖSlbäumen (Oliven). Es war halb eins,

und wir wünſchten, wir hätten uns etwa3 Eſſen eingepackt. Wir waren hungrig und durſtig. Auf unſerm Rückwege nad) Bethlehem kehrten wir nod) ein bei Verwandten unſers Führer35. E35 waren arabiſche Chriſten. Nach re<ht orientaliſchen Gaſtfreundſc<aft5regeln gaben ſie uns, die wir wirklich hungrig waren, ein großartiges Mittageſſen. Da haben wir aud) die flahen, weichen Brote zu koſten bekommen. Und wenn wir ſ<on früher, als wir in

Ägypten waren, ſie auf den Köpfen der Leute aufein-

andergereiht getragen ſahen und an die Geſchichte des mit Joſeph gefangenen Bäder3 erinnert wurden, ſo dachten wir jeßt, als der Hausvater die Brote brach, an die Anfang3worte des Abendmahls: „Und er nahm das Brot, dankte und brac<h'3s und gab's ſeinen

Jüngern.“ Ohne

HErr

Nie nämlid) wird dieſes Brot geſchnitten.

Zweifel war

unter

es auch

dieſe Art Brote,

die Viertauſend

und

unter

die der

die Fünf-

tauſend verteilte. =- Von Bethlehem ging's heim ins Syriſche Waiſenhaus.

Die Klagemauer

ir Jeruſalem.

wenn man da3 bede>te Grab ſehen will. Weiter ging der Weg dur öde3, ſteinichte3 Land. Der Weg win-

det ſi< dur< die judäiſhe Hügellandſ<haft. Wir ſtoßen auf ein kleines WaſſerloH, wo Beduinen einigen Kamelen Waſſer geben. Sonſt weit und breit keine Seele. Bald kommen wir an einem grünen Fle> vorbei, der mit Granatbäumen bepflanzt iſt. Ein arabiſcher Vater, der einen Dol<h an der Seite

hängen hat, holt mit ſeinen Kindern Waſſer.

Wir kommen an einer Tenne, da3 heißt, an einer Jelſenplatte, vorbei, wo gedroſ<hen wird, nod ebenſo wie in altteſtamentliher Zeit. Da ſind die Ochſen, die auf den Ähren, die auf die Felſenplatte geſtreut worden ſind, herumlaufen, bis das Getreide au8ge-


Die

26

Miſſions-Taube.

droſc<hen iſt. Jhr Maul iſt nicht verbunden. Da iſt die Worfſ<haufel, mit der ein alter Jude die Körner mit der Spreu in die Luft wirft. Der Wind, der auf dieſer ho<hgelegenen Fel35platte freien Zutritt hat, zerſtreut die leichte Spreu, während da3 ſchwere Korn durd) die Worfſ<aufel auf die Felſenplatte fällt. Wir ſind jeßt in Colombo, Ceylon, angelangt. Da der Zug bald abfährt, der uns nad) T., unſerer zukünftigen Wirkungsſtätte, bringen wird, muß ic hier abbrechen mit dem Verſprechen, im nächſten Brief von Emmaus an weiter zu ſchreiben. In Liebe Euer

Paul.

Unſer Wohngebäude in Vadakangulam, Indien. Ein ſc<lichtes Gebäude iſt e3, da3 der Leſer auf » dem Bilde erblit und doh wiederum ein Gebäude, da3 uns intereſſieren muß.

dieren jekt etwa 40 lutheriſc<e Knaben; von dieſen wohnen einige vierhundert Meilen entfernt. Aber au< nidtlutheriſche Knaben werden aufgenommen, falls ſie ſich der Hau3ordnung fügen. Etwa zwölf verſchiedene Kaſten ſind vertreten, von den oberſten bis zu den unterſten. Hier ſchwinden die Kaſten, während die Knaben alle den Heiland kennenlernen und in ſeinem koſtbaren Evangelium die Seligkeit finden. Da3 auf dem Bilde gezeigte Gebäude iſt das zweite Wohngebäude der Schule. Gegründet wurde die Schule von Miſſionar A. IJ. Lutz; jeßt ſteht dieſer in Nagercoil dem dortigen Predigerſeminar vor. Miſſionar E. H. Meinzen wurde ſein Nachfolger; er und Miſſionar C.L. Rittmann arbeiten jetzt an der Scule. Das3 neue Gebäude wurde am 11. September vorigen Jahres eingeweiht. EZ iſt wohl recht einfach, aber do< entſprechend eingerichtet, ſo daß es ſeinen Zwe gut erfüllt. Unter der breiten Veranda nehmen die Schüler ihre Mahlzeiten ein, wenn nicht ein zu ſtarker Wind weht. Gott ſegne au<h dieſe Schule zu ſeiner Ehre! 3. T.M.

„Die

Blinden

ſehen.“

- Ja, ſie ſehen =- mit dem Auge de38 Glauben3 und dur< unſere Miſſion3arbeit. Laß dich an dieſe ſelige Miſſion5arbeit erinnern, lieber Leſer! Du bedenkſt da3 vielleicht niht. Du gibſt für das Budget; da3 - Budget aber ermöglicht e8 uns, den Blinden“ das Evangelium zu predigen. Und wie? Unſere Kommiſſion für die Blindenmiſſion gibt ein herrliches Blatt heraus, nämlich den „Zutheriſ<en Boten“ (Lutheran Herald for the Blind) ; und dies Blatt leſen die Blinden gerne, weil Wohngebäude in Vadakangulam, Indien. e3 ihnen vom Heiland erzählt. E3 iſt über die ganze Zunächſt iſt e3 unz intereſſant, weil es eine Gabe Welt verbreitet =- ja, über die ganze Welt! Unſer einer lieben Miſſionsfreundin iſt. Als nämlich Miſlieber Miſſionar O. C. Schröder hat un3 eine ganze fionar Meinzen vor einiger Zeit auf ſeinem Urlaub Reihe Briefe geſc<hi>t, um unſern Leſern dies vor in der Heimat von der Not der Schule in VadakanAugen zu führen. Hier ſind einige kurze Notizen aus gulam erzählte, fragte jene Frau gelegentlich, wieviel einigen dieſer Briefe. e3 wohl koſten würde, ein ſol<he8 Gebäude aufzuIn Neval, Eſtland, ſchreibt ein Blinder: „Auch führen." Nachdem ſie den gewünſc<hten Beſcheid erin dieſem 'Jahr hat der „Lutheriſche Bote“ mir durch halten hatte, verſprad) ſie, das Gebäude zu bezahlen, ſein Erſcheinen viel Freude gema<ht. Dafür danke ich und da3 hat ſie auc< getan. Gott ſegne ſole liebmeinem Gott und dem Herau8geber herzlich. Iſt e3 reihen Geber! Andere gütige Frauen nehmen ſich doh etwas Wundervolle3, unabhängig von andern der Knaben, die dort ſtudieren, an und bezahlen die ſelbſt zu leſen, was einem Mut, Kraft und Erhebung jährlichen Unfoſten, die ſih für jeden Schüler auf gewähren kann. Über wie viele einſame Stunden hat etwa 840 belaufen. Die freundlihe Geberin des mir da3 Blatt hinweggeholfen!“

Gebäudes iſt Frau M. D. Zeiß. Sie unterhält gegenwärtig zehn Knaben auf unſerer Koſtſ<hule in Vadakangulam.

Auf. der höheren Schule in Vadakangulam ſtu-

“I

Hier iſt ein Brief aus Norfolk in am very. greatly interested in the

England: Zutheran

Herald and hall very much appreciate receiving a copy regularly. I am a reader of Moon type, and


Die

Miſſions-Taube.

27

of those handicapped by loss of Sight.

I, too, am

those 1 go among." Wir könnten noch viele Briefe oder Au3züge aus jolc<en anführen, aber dies ſei genug, um den Leſern der „MiſſionzStaube“ zu zeigen, wie herrlich die Arbeit an den Blinden iſt. Ja, die Blinden ſehen! Au3 einem Gedicht, das eine blinde Leſerin an P. Schröder geſc<hi>t hat, bringen wir zwei Strophen: I< habe gern geleſen Die Schrift, die Sie gegeben; Iſt ſie mir doch geweſen Ein Licht im dunklen Leben. Wenn all die Leiden3wogen Mich rings umgeben hatten, Ließ ich den Heiland loben Und ſeine Wundertaten.

P. O. C. Schröder.

this magazine is a most interesting and helpful ad-

dition to my small stock of literature.

I made the

request at the end of 1931, but have received the February, 1932, isSue only." Die folgenden Zeilen kommen au3 der Sc<hweiz: „Darf ich Sie bitten, den „Lutheriſchen Boten“ in Blindenſ<rift an folgende Schweizer Blinden zu

Ja, dankbar ſind die Blinden, denen da3 Evangelium gebra<t wird. Und noh dankbarer werden ſie einſt im Himmel ſein. Die engliſche Zeitſchrift Lutheran Herald erſcheint im ſogenannten ICoon type, und der „Lutheriſ<e Bote“ in Punktſ<rift. Beide werden regelmäßig an 1,800 Blinde geſ<i>t, erreichen aber noh viel mehr Leſer, weil die Blinden ihr Blatt dankbar an andere abgeben. Gott ſegne unſere Blindenmiſſion, damit ſie viele, viele zum Heiland führen möge! I. T.M.

Zur

I Ein Leſer in England.

ſenden? . . .

Herzlichen Dank im voraus!“

folgen die Namen.) Eine Lehrerin

der

Blinden

in

Ohio

(Hier ſchreibt:

“Phis is indeed a noble work for you to give this

Pleagure and comfort free to all who ask it.

I wish

to thank you for all you have brought into the lives

Miſſionschronik.

Ein Scritt vorwärts. Gegen Ende vorigen Jahre3 ſ<hrieb P. E. Bohm in ſeinem ZFoly Trinity MessSenger: „Dies Jahr iſt die Gemeinde einen guten Scritt vorwärt38gekommen, indem ſie zum erſtenmal ſeit vielen Jahren die Steuern auf ihr Gemeindeeigentum ſelbſt bezahlt hat. Dieſe beliefen ſich auf 340. BiSher wurden ſie mit Miſſion3geldern bezahlt. Die Gemeinde ſ<i>t monatlich 320 für die Miſſion ein. Die Sonntagsſ<hule wird gegenwärtig regelmäßig von vierunddreißig Shülern beſucht.“ St. Philip's in St. Louis. P. Schulze ſc<reibt in ſeinem Gemeindeblätthen: „Mehr als dreißig Perſonen nehmen am Unterricht für erwachſene Konfirmanden teil. Die Klaſſe verſammelt ſich jeden Dien3tagabend. Die vielen Fragen, die geſtellt werden, zeigen, wel<h ein reges Sntereſſe die Beſucher der lutheriſHen Lehre entgegenbringen. Im Januar ſoll, ſo Gott will, eine neue Klaſſe eingerichtet werden.“ Gegen den Unioni8mus. Ein junge8 Mädchen, Glied der hieſigen St. Philip*s-Gemeinde, da3 eine Ho<hſule in der Stadt beſucht, ſchloß ſich auf Drän-

"emm

without Sight and fully understand the needs of


Die

28

Miſjſions-Taube.

gen ihrer Klaſſengenoſjen einem ſogenannten social School elub an. AI13 aber in dem club allerlei falſche Lehre ausgekramt wurde, verzichtete ſie darauf, dem elub nod) länger anzugehören. Sie wollte lieber ohne die Vorteile einer ſol<hen geſelligen Vereinigung fertig werden al35 ihren Glauben verleugnen. So iſt es

redht.

Aus Waſhington, D. C. „Das Feld iſt ſehr groß, und e3 iſt reif zur Ernte. Beſonder3 die Sonntagsſchule macht einem Freude. Wir haben acht neue Schüler gewonnen. Neulid) fragte mid) ein Mäddien: „WaS3 koſtet e8, getauft zu werden?“ Dieſe Frage läßt tief blien. Wir brauchen Geſangbücher und Katedismen für unſere Miſſion. Der Kirchenbeſud) beläuft ſich auf rund dreißig.“ Briefe, die man gerne erhält. P. IJ. Biehuſen in Sheboygan Falls, WiSsconſin, ſ<hreibt: „Mein Frauenverein hat eben eine wunderſchöne Steppde>e fertig gemadht; ſie joll den Negern geſc<henkt werden. Wohin ſoll ich ſie ſchien? Bitte, geben Sie uns die Adreſſe an!“ Gott ſegne die lieben Frauen! Unſer Heiland kam in ſeinen Erdentagen nicht ohne ſie aus,

und

noh

heute

=

was

wäre

unſere

Arbeit

ohne

unſere lieben Heilandsjüngerinnen? „Für die Miſſion. Ein Freund.“ So lautete ein kurzer Brief, den wir gleihßh nac< Weihnachten erhielten. Im Brief lagen zwei Dollarſcheine =- ein Chriſtgeſ<henk für die Miſſion. Gott ſegne den lieben unbekannten Geber! Eine Lehrerin geſtorben. Am 6. Dezember vorigen Zahres ſtarb im Glauben an ihren Heiland Fräulein Beulah Millender und wurde am darauffolgenden SamsStag von P.Sdulze von der hieſigen St. Philip'sGemeinde 'Ihriſtlich zur Erde beſtattet. Drei Jahre lang diente ſie ihrer Gemeinde als Organiſtin, und zwei Jahre lang war ſie Lehrerin in New Orleans an einer unſerer dortigen lutheriſhen Schulen. Sie war „eine ſtille, fleißige, treue Dienerin Chriſti, deren Andenken wir hod ehren. Sie hatte ein Kreb3leiden, das durd) eine Operation nicht entfernt wurde, ſo daß ſie ans Krankenbett gefeſſelt blieb. Die lezten Wochen litt ſie entſjeßlih. Jett hat ſie ausgerungen und iſt bei ihrem Heiland. Gott tröſte die Hinterbliebenen!

Gott walte es!

Unſerm lieben Prof. H. Meibohm

in Green3boro und ſeiner teuren Familie hat der liebe Gott ſchon ſeit längerer Zeit ein ſchweres Kreuz aufgelegt. Seine liebe Frau leidet nun ſ<on ſeit langer Zeit an einer ſ<weren Krankheit, in der die Ärzte nicht re<ht Rat wiſſen. Frau Prof. Meibohm trägt ihr Kreuz mit ſtiller Ergebung und fröhlihem Gottvertrauen. Wir verſichern unſern lieben Bruder unſerer herzlichen Teilnahme und aud der unſerer Leſer. Gott walte e3 nach ſeinem gnädigen Willen!

Aus Omaha. Über unſere Miſſion in Omaha berichtet P. Weber, daß dort alle Sonntage abend38 um

7 Uhr

Gotte3dienſt

gehalten

wird,

und

zwar

in den

Häuſern der Gemeindeglieder. Etwa 11 bis 18 ſtellen ſich zu den Gottesdienſten ein; do<h würde der Beſud) bedeutend größer ſein, wenn die Station ihr eigenes Gebäude hätte. P. Weber hat auc ein Bild ſeiner kleinen Gemeinde eingeſ<hi>t; leider war e8 nicht klar genug, ſo daß man ein Kliſchee (cut) davon hätte anfertigen laſſen können. Nad) den Gotte3dienſten

erteilt P. Weber

den

Anweſenden

Unterricht

im Katechi5mus. Aud iſt den Negern da3 bekannte Lichtbild “The Call of the Ages" vorgeführt worden, um ihnen zu zeigen, wie groß der HErr unſere Kirche hat werden laſſen und weld) ein geſegnetes Werk ſie verrichtet. Die Neger bekunden ein immer größeres

Intereſſe für unſere Kirche.

Aus Springfield. Das Gemeindeblätthen XToly Trinazty Messenger, das Miſſionar Bohm herau3gibt im Intereſſe ſeiner Miſſion, iſt nicht nur ſehr hübſch, ſondern der Inhalt iſt auh ſehr lehrreih. Al3 Nachrichten darin finden wir, daß ein Mitglied der Gemeine, Frau F. Jeglia, der Kirche eine feine Altar-

und Kanzelbekleidung

für

Neger

die

ſowie die nötigen

Abendmahlsgeräte

lernen

es immer

mehr,

geſchenkt aud)

auf

Bede>kungen

hat.

das

Unſere

Äußere

a<htzugeben und darauf zu ſehen, daß alles fein und ordentlich gehalten wird. In der Sonntagsſchule ſind jekt 57 eingeſchrieben. Um das nod fehlende Geld aufzubringen, hat die Gemeinde beſchloſſen, beſondere Geldbüchſen zu verteilen. Sie will, wenn irgend mögli, die ganze verſpro<hene Summe aufbringen. Miſſion8ſegen. Wie do< manc<hmal Gott ganz wunderbar ſeinen Segen auf unſere Arbeit legt! In Nebraska, nicht weit von der Stadt Schuyler (2,500 Einwohner), ſteht P. A. Bergt. E53 beſchloß, in der Stadt Umſchau zu halten, ob nicht auh dort Miſſion getrieben werden könnte. Er fand ein ergiebiges Miſſionsfeld, und das Ergebnis ſeiner Arbeit war, daß 55 Perſonen getauft werden konnten, 18 Säuglinge, die die Mütter auf ihren Armen bradten, und 37 ältere Kinder. Die Sonntagsſ<ule wird von 100 Scülern beſucht. „O, da iſt nicht5 lo3!“ hört man ſo oft. So legen wir un3 ſchlafen und laſſen den Teufel Unkraut ſäen! Wer ſollte ſic< nicht von Her-

zen ſhämen, wenn un3 Gott in dieſer Zeit de3 Unglauben3 nod) ſol<he Pfingſten beſchert?

Miſſion ein LuxuSsartikel? Die Valutaverwaltung

in Kopenhagen hat der däniſ<en Miſſion3geſellſchaft die biSher gewährte Vermittlung in8 AuzSland zu ſchi>ender Summen verweigert mit der Begründung, e3 ſei nicht unbedingt nötig, Miſſion zu treiben; ſie hat alſo gewiſſermaßen die Miſſion al3 einen Luxu3-

*


Miſſions-Taube.

artikel bezeichnet, auf den man verzichten müſſe, wenn die Zeiten ſ<lec<ht ſind. Dieſen Gedanken teilen viele Gebildete

unſerer

Zeit,

ja ſie ſehen

die Miſſion

al35

eine Spielerei an und bedenken nicht, daß ohne Miſſion auch ſie no im alten Heidentum ſte>en würden. (Ev.-Luth. Freikir<e.) Zur Nachahmung. Ein Freund unſerer Sache und Kir<e in Nordamerika läßt ſchon ſeit Jahren unſern „Hausfreund-Kalender“ und andere <riſtli<he Schriften durc; uns an Verwandte und Freunde ſchi>en. Er meint, <riſtliche Schriften, in der Heil3lehre rein, ſeien das Beſte, was er ihnen zukommen laſſen könne,

denn

ſie förderten

auf ihrem Pilgerweg

zum

das Leben

Himmel.

der Seele

Er iſt Fabrik-

arbeiter. Seine Beſtellungen macht er ſchon im Oktober und ſendet gewöhnlich mehr Geld al3 nötig.

Den Überſ<huß weiſt er unſerer Kolportagekaſſe zu. Mödten nicht andere Chriſten im Jn- und Ausland dieſem guten Beiſpiel folgen? (Ev.-Luth. Freikir<e.) Die Amerikaniſche Bibelgeſellſchaft. CE3 iſt ein ganz wunderbares Werk, da3 dieſe Bibelgeſellſc<haft verrichtet. In ihrem Dienſt ſtehen 296 Bibelverkäufer in aller Herren Ländern, die von 1,521 Korreſpondenten und 2,108 freiwilligen Helfern unterſtüßt werden. Die Geſellſchaft gibt die Bibel in 175 Sprachen und Dialekten heraus. Seit ihrer Gründung im Jahre 1816 hat ſie mehr als 237 Millionen Bibeln und Bibelteile gedru>t und verbreitet. In dreißig verſchiedenen Ländern der Welt bietet ſie jedermann die Heilige Schrift an. Jm Weltkrieg verſchenkte ſie ſieben Millionen Bibeln an Soldaten. Den Einwanderern werden Bibeln oder Bibelteile umſonſt angeboten. Für die Blinden gibt ſie die Bibel in ſechs verſchiedenen Scriftarten für Blinde heraus. Druckereien unterhält die Geſellſchaft im Ausland in Tokio, Manila, Shanghai, Bangkok, Wien, Beirut und Kairo. Ein Evangelium iſt in den auswärtigen Sprachen für drei Cent38 zu haben; in andern

koſtet ein Evangelium

nur

einen

Gebiet

der <ineſiſchen Inlandmiſſion

Cent.

Da3

Work wird von Chriſten aller Bekenntniſſe unterſtüßt. Ganz wunderbar iſt dieſe Verbreitung der Heiligen Scrift über die ganze Welt! Zum Gedächtnis Hudſon Taylors. Am 21. Mai 1832 wurde in Barn3ley, England, der bekannte Gründer der China-JInlandmiſſion, James Hudſon Taylor, geboren. An ſeinem hundertſten Geburt3tag wurden in ſeiner Vaterſtadt und in andern Städten England38 Gedätnisfeiern gehalten, wobei au<h drei ſeiner Söhne, alle Glieder der ChinaTaylor hat auf dem Inlandmiſſion, Reden hielten. gewirkt.

Er

war

mit

glühender

bahnbrechend

Begeiſterung

für

29

ſeine Arbeit erfüllt, wie dies ſchon ſeine Briefe aus der Jugendzeit beweiſen. Man kann dieſem eifrigen

Miſſionar ja nicht in allen Stücken reht geben; viele jeiner Einrichtungen haben die Probe nicht beſtanden; aber ſein Eifer, ſeine Hingabe und ſeine Selbſtaufopferung auf dem Gebiete dieſer Miſſion verdienen es, daß dieſes edlen Manne3

geda<ht werde.

nentum

ging.

Die Privilegierte Württembergiſche Bibelanſtalt. Dieſe Bibelanſtalt kann dies Jahr auf eine 120jährige Tätigkeit zurükblien. Gegründet wurde ſie im Jahre 1812, alſo in dem Jahr, wo e3 mit dem Tyranmal3

im

Napoleons

deutſchen

zu Ende

Volk

ES

herrſchte

eine große Bibelnot.

da-

Am

11. September 1812 trat daher in Stuttgart ein kleiner Kreis von Männern zuſammen, um eine

Bibelanſtalt zu gründen.

Bis zum Jahre 1830 hatte

die Anſtalt ſ<on 220,000 Bibeln und Neue Teſtamente verbreitet. Im Jahr 1912-13 wurden

185,000 Bibeln, 350,000 Neue Teſtamente und 71,000 Bibelteile von Stuttgart au3 verbreitet. Sehr wichtig für die <hriſtlihe Welt ſind die griechijhen und lateiniſchen Teſtamentau3gaben geworden, die von D. E. Neſtle, dem großen Bibelfreund, beſorgt worden ſind. Ein ſehr feines Werk iſt die große Rudolf-Schäfer-Bilderbibel mit ihren 350 feinen Bildern von Dr. Rudolf S<häfer. Im ganzen hat die Bibelanſtalt ſeit ihrer Gründung 23 Millionen Bibeln und Bibelteile in die Welt hinausſc<hi>en dürfen. Gewiß ein herrliches Werk. Opferwilligkeit <ineſiſcher Chriſten. Im „Ev.Luth. Miſſion5blatt“ leſen wir: „Junge <ineſiſ<he Lehrerinnen haben aus eigenem Antrieb auf ihre Gehalt5zulage zugunſten ihrer bedürftigen LandsSleute verzichtet. Auf dieſe Weiſe konnten 500 Dollar3 an da3 Hilfswerk im Überſ<hwemmungsgebiet abgeführt werden und 1,000 Dollar3 der Inneren Miſſion für ihre Arbeit unter den Gebirg3bewohnern des tibetaniſc<en Grenzlande3 zugute kommen.“ Afrikaniſche Chriſten ſammeln für ruſſiſche Chriſten. Nad) einer Miteilung von D. C. JIhmel3 im „Ev.-Luth. Miſſion5blatt“ ſammeln die afrikaniſchen Chriſten der Leipziger Miſſion für die ruſſiſ<en Chriſten, die jeht Not leiden. Miſſionar Röhl ließ in ſeinem Wochenblatt einen Artikel veröffentlichen, in dem er auf die Notlage der Glauben3brüder in Sowjetrußland aufmerkſam machte. Daraufhin ſammelten die afrikaniſchen Chriſten eine Gabe von in3geſamt 314 Schilling. D. Jhmel3 bemerkt nod), daß die Bewegung eigentlich von den afrikaniſchen Chriſten au3gegangen ſei. Er ſ<reibt: „So ſehen wir hier wieder einmal etwa3 von der Gemeinſc<aft der Liebe, die in den Gemeinden dur< die ganze Welt hin eine Wirklichkeit iſt.“ I. T.M.

UE

Die


30

Die Miſſions-Taube. Dein

Reich

komme!

| Zwei Leſerinnen des

Lutheran

Unſer

Herald

Wiſſen

for the Blind.

Kleine

iſt Stückwerk.

In ſeiner Studierſtube ſaß ein gelehrter Mann und beredhnete die Entfernungen verſchiedener Sterne und den Einfluß ihrer Anziehungskraft auf einen an ihnen vorüberziehenden Kometen. Zu ſeinen Füßen ſpielte ſein zweijähriges Söhnhen. „Vater“, ſagte eines Tage3 zutraulich das Kind, „warum lieſt du denn immer in ſo großen Büchern, in denen doh keine Bilder ſind, und warum ſ<reibſt du immer mit der garſtigen Feder und malſt nicht lieber mit dem bunten Binſel ſchöne Pferd<hen?“ Der Vater hielt in ſeiner ſchweren Arbeit inne und ſah lächelnd ſeinem Kinde in da3 fragende Antlih. Was ſollte er dem Kinde antworten? Sollte er ihm auSeinanderſeten, wie wichtig ſeine Berehnungen für die Wiſſenſ<haft ſeien? GSollte er eine Erklärung verſu<en, dur< wel<he das Kind einen klaren Begriff von der Ent-

fernung der Weltkkörper untereinander und dadurch

eine einigermaßen deutliche Einſicht in das Weſen der

Aſtronomie

bekommen

würde?

Wir werden

dem

Vater recht geben, daß er dem Kinde gegenüber auf alle Auseinanderſezungen verzichtete und einfa<h, aber mit freundlichen Worten ſagte: „Kind, da3 verſtehſt du jetzt no< niht; erſt wenn du größer wirſt, kannſt

du vielleiht

den

Wert

meiner

Arbeiten

Das Ganze iſt ein Gleichni8. Seine Deutung iſt nicht ſhwer. Hier iſt ſie: Sowenig ein zweijähriges Kind alles verſteht und verſtehen kann, wa38 oder warum der Vater ſo oder ſo handelt, die3 oder jene3 tut, ſo wenig können wir Menſchenkinder alle3 ergründen, wa5 Gottes Weisheit für uns für gut befindet. Wir alle, auc die gelehrteſten Menſc<<en, ſind Gott gegenüber nur Kinder an Erkenntni38 und Ver-. ſtändnis, und e3 iſt darum nicht mögli<, daß wir un8 volle Klarheit über die Wege Gotte3 verſchaffen. Um Gottes weiſe Abſichten zu verſtehen, müßten wir Gott glei) ſein an Weisheit und Einſicht. Wir wiſſen nur eins, aber das eine wiſſen wir dur< Chriſtum auch ſiher und gewiß: Gott iſt der Vater, und der Vater kann'3 nicht böſe meinen. Darum läßt ſich au< der Chriſt nicht irremahen, wenn ihm vieles begegnet, wa3 er nicht verſteht, ſondern hält feſt an dem Glauben: Gott iſt die Liebe, und die Liebe kann's nicht böſe meinen. -. a

würdigen

lernen.“ Was aber würdeſt du ſagen, lieber Leſer, wenn auf dieſe Antwort hin da3 zweijährige Kind mit den Füßen geſtampft und trotzig gefordert hätte:

„Sd will e8 aber wiſſen!“ oder wenn es geweint und geklagt hätte: „Ac<h, Vater, du willſt es mir nur nicht ſagen.“

und

große

Wunden.

Bei einem Neubau ſaßen Arbeiter beim Frühſtü>. Die Unterhaltung war heute ſpärlih. Eine gewiſſe Unruhe war bemerkbar. Dann und wann fragte einer: „Kommt er nod) nicht?“ und dann blickten alle nad) einer Stelle hinter dem Hauſe, von wo jetzt langſam ein kleiner Zug Menſc<hen ſich näherte. Sie trugen eine Bahre, und darauf lag ein Arbeiter mit todbleihem, blutüberſtrömtem Geſicht. „Der Doktor ſagt, es ſteht ſehr ſchlimm mit ihm“, flüſterte einer der Begleiter im Vorübergehen den Kameraden zu, . „wir bringen ihn in35 Krankenhaus.“ Der traurige Zug verſ<wand, die Arbeiter gingen auf den Bau zurüd. Nur einer blieb nod ſtehen und ſah nac der Gegend, wo das Krankenhaus lag. „Armer Kerl, dem wird das Totenglöklein bald läuten. Von jolc<em Sturz erholt ſich wohl keiner.“ Dabei widelte er ſein kariertes Taſchentuch um den Finger, in den er ſic) eben mit dem Taſchenmeſſer geſ<hnitten hatte. Nad) wenigen Wochen war der junge Mann, der damal3 auf der Bahre gelegen hatte, wieder geneſen. Al3 er zum erſtenmal im Garten ſaß, ſah er aus der Krankenhauskapelle einen Sarg heraustragen und hörte das Totenglö>lein läuten. Die Schweſter, die ihm eine Erquidung brachte, nannte ihm den Namen

des Mannes,

der eben begraben werden ſollte.

war der des Kameraden,

der ihm

damal38

E8

mitleidig

nac<hgebli>t und dabei die kleine Wunde am Finger verbunden hatte. So unbedeutend ſie Geweien war,

ſie hatte zum Tode geführt.

Wie oft tröſtet ſich der Menſch damit: Es iſt nur eine kleine Wunde, nur eine kleine Sünde, die nichts


Die

Hiſjſrons-Taube.

zu bedeuten hat. Und do kann die kleinſte Wunde, die kleinſte Sünde zum Tode führen, zum leiblichen und zum geiſtlichen. Ohne den rechten Arzt, ohne JEſum, ſind kleine Wunden und kleine Sünden ſo gefährlich wie die größten. (Freimund.)

Die

koſtſpielige Sünde.

Die Sünde iſt ein teures „Vergnügen“. Alljährlich koſten un3 die Verbrechen im Lande, wie Mark O. Prenti33, der Vorſitßer der National Crime Commission, berechnet, 813,000,000,000. Dreizehn Billionen Dollar3! DaZ bedeutet alljährlich eine größere Summe, als wir während des ganzen Weltkrieges den europäiſchen Staaten geliehen haben. Der Leſer bedenke die folgenden Zahlen: Die Polizei koſtet dem Lande 81,000,000,000, betrügeriſche Bankfallierungen 38400,000,000, Diebſtahl 8150,000,000, wertloſe Sche>3 8120,000,000, Schwindelei 3100,000,000, Poſtraub 810,000,000. Die Sünde iſt allerdings der Leute Verderben; denn geiſtlich und leiblich ruiniert ſie ein ganzes Volk. Darum haben wir Chriſten um ſo mehr die heilige Pflicht, Gottes Wort zu predigen, da3 allein die rehte Arznei gegen den Fluch und das Verderben der Sünde iſt. Jeder Cent, jede3 Gebet, jede Gabe für die Predigt des Evangeliums iſt von unglaublichem Segen für ein Land; denn dadurd wird dem Teufel gewehrt, der Sünde geſteuert und dem Volk zu ſeinem ewigen Wohl verholfen. Gottes Wort befaßt ſich zunächſt ja mit dem Heil der Seele; aber die Gottſeligkeit hat die Verheißung aud dieſes Leben38. Wo e3 gepredigt wird, da wird die Wüſte zum Gotte8garten, eben weil dadur< Sünder zu Gottes Kindern gemad<ht werden. Da3 wollen wir auch für unſere Negermiſſion bedenken. I. T. M.

nahmen, ſagte der Paſtor: „Liebe Freunde, ſpringt do< ein wenig herum auf dieſem Steg; warum geht ihr denn ſo ſachte und vorſichtig?“ „Ei, Herr“, ſagten ſie, „der Weg iſt zu ſ<mal, wir könnten in große Gefahr kommen.“ „Gut“, antwortete der Prediger, „habt ihr denn nicht in der Bibel geleſen oder in der Predigt gehört, daß der Weg zum Himmel auch ſc<mal ſei? Könnt ihr nun nicht auf dieſem ſchmalen Stege ohne Gefahr eures Leibe3 und Leben3 ſpringen und hüpfen, jo könnt ihr gewiß au< niht auf dem ſ<malen Wege zum Leben ohne Gefahr der Seele ſpielen, tändeln und tanzen.“ (Luth. Kir<henbote für Auſtralien.)

Dur)

ſchmale

Weg.

Ein frommer, nun längſt zur Ruhe der Seligen eingegangener Prediger ging einſtmals über Feld und traf unterweg3 einige Leute an, die aud) denEr fragte ſie, wa3 ihr Prediger ſelben Weg gingen. made und wie e3 in ihrer Gemeinde ſtehe. Sie antworteten, ſie wären nicht damit zufrieden, daß er

ihnen

da38 Tanzen

und

Spielen al3 gefährlich) und

Er verteidigte den Prediger und ſfündlich vorſtelle. Sie wollten ſich jedoch beantwortete ihre Einwände. nicht überzeugen laſſen, und der Paſtor ſchwieg end-

lich ſtille. Da geſchah e8, daß ſie auf ihrem Wege auf einem ſehr ſhmalen Steg gehen mußten. AI13 ſie nun alle

auf

dem

Stege

waren

und

ſich

ſehr

in

acht

gute Gerüchte und böſe Gerüchte.

Der gefeierte Prediger Samuel Kiplin in England (geſtorben 1827) ging eine3 Tages dur< eine Gaſſe und hörte einige Leute zueinander ſagen: „Seht, da geht ein guter Mann! Wenn der Weg irgendeines Menſ<en zum Himmel führt, ſo iſt's der ſeinige.“ Das ſc<meidhelte ſeinem natürlihen Menſj<en niht wenig, und gehobenen Haupte3 ſ<hritt er weiter. Bald traf er in einer andern Gaſſe wieder ein Häuflein Leute, die ihn auch aufmerkſam anſchauten. Er erwartete wieder einen Lobſpruch zu hören; ſtatt deſſen aber ſagten dieſe: „Wenn irgendeiner verdient, gehängt zu werden, ſo iſt's dieſer Mann da, der alle Leute verrükt macht.“ Jett war er wieder in3 innere Gleichgewicht gebracht.

(Freimund.)

Bücherbeſprechungen. Sermons for the Home. .

Der

31

of Concordia

By Prof. H. 4. Klein, Pregident

Seminary,

Springfield,

IN.

V

and 216

pages, 6X9. Durable cloth binding, with gold titleStamping. Concordia Publishing House, St. Louis,

Mo. Price, 82.00. Als Junge waren wir einmal auf einem Miſſion3feſt draußen im Wald. Wir hörten andächtig zu; aber vor uns ſaß ein

älterer Mann, der ni>te immer ein. Mit einem Mal ſprach der Prediger laut und heftig, und unſer Sc<lafhanne38 ſprang auf und fragte ſeinen Nachbar: „Woß hott er g'ſchwäßt?- Dieſe Frage haben wir nie vergeſſen, und noch heute fragen wir uns manchmal beim Leſen eines Buches: „Woß hott er g'ſ<hwäßt? Prof. Kleins Predigtbuch

veranlaßt keine ſolhen Fragen.

Hier

werden dem Leſer Predigten geboten, die jeder verſtehen kann; es iſt einfache, friſche, hau8ba>ene Koſt, die unſere Chriſten würdigen

werden.

E3

ſind

der

hier

gebotenen

Predigten

ſo

viele, daß jeder, der einmal einen Gotte38dienſt verpaſſen muß, daheim eine Predigt leſen kann. Aber auch ſonſt ſind ſie wert, geleſen

zu

werden:

Unſer

Volk

ſollte Sonntag38

und

alltags

gute Predigten leſen. Wir empfehlen dieſe Prediatſammlung aufs wärmſte, beſonder3 auch erwachſenen Konfirmanden. Gerade für ſie ſind ſie vortrefflich geeignet. Sie ſind ein Konfirmation3buch für Erwachſene aus andern Kreiſen, eben weil ſie ſo viel Katechismuswahrheit enthalten. Man kaufe und EE


Hlijſions-Taube.

Die

32 Joy to the World. tion, 1932.

A Christmas

Service.

By Zerman Voigt.

Revised edi-

Price, 8 cts.

Concor-

dia Publishing House, St. Louis, Mo. Leider iſt dieſe einfache, kurze, aber doh paſſende Chriſtfeſt-

ordnung

zu

ſpät

eingetroffen.

Do

bringen

zeige, da ſolche Liturgien ja nie veralten.

lage erſcheinen gefunden hat. Vom

mußte,

Schiff8jungen

zeigt,

zum

wie

ſehr

Miſſionar.

wir

ſie zur

An-

Daß eine neue Auf=-

dieſe

20 Pf.

Liturgie Anklang I. T.M Treue

Herero

im Inneren Afrikas. 20 Pf. Am Fuße des Büffelberges. 25 Pf. Die „Kandaze“, das Miſſionsſchiff der Hermannsburger Miſſion. Von D. G. Haccius. 25 Pf. Abeſſinien, unſer neues Miſſionsfeld. Von W. Widert. RM.1.30. Unſere deutſchen lutheriſchen Gemeinden in Südafrika. Von D. G. Haccius. 25 Pf. Die HermannSsburger Miſſionsfibel. Von Miſ-

fionsdirektor Chr. Shomerus8. 25 Pf. Auf ſchwerem Poſten im Zululand. Von H. Wieſe. 90 Pf. Verlag der Miſſion8handlung in Hermannsburg, Han-

nover.

E3 gibt wohl wenige gebildete Chriſten, die nicht von der geſegneten Miſſion3arbeit der Hermannsburger Miſſion gehört

hätten; aber viele gibt es auch, denen wohl nicht mehr als der bloße Name bekannt iſt. Jn den obigen kleinen Miſſionsſchriften finden ſich edle und intereſſante Lebensbeſchreibungen ver-

ſchiedener Miſſion5zmänner und Schilderungen von Miſſionsunternehmungen. Niemand kann ſie leſen, ohne neues Intereſſe an dem Werk der Miſſion und neue Begeiſterung dafür zu ge-

winnen. hat

Da iſt ein Shiffsjunge, der es zum Miſſionar gebracht

(Johann

Detlef

Engelbrecht).

Da

iſt die

Erzählung

von

dem Miſſions8ſchiff „Kandaze“, das ſo manchen Miſſionar nach Afrika gebracht hat. „Am Fuße des Büffelberge3" führt uns in die Arbeiten und Schwierigkeiten Miſſionar Engelbrecht8

unter den Zulus ein.

Hereroneger im Inneren

Afrikas bleiben

ihren Miſſions8zugehörigen treu, und ein Beſuch, den ein Miſ= fionar bei ihnen gemacht hat, nebſt allen Schwierigkeiten, die ein ſolcher Beſuch in Afrika mit ſich bringt, wird ſchön geſchildert. In Abeſſinien tut ſich der Miſſion ein neues Feld auf, und wa8 es mit Land und Leuten auf ſich hat, wird dem

Leſer

in ſchlichten, aber pa>enden Worten beſchrieben. In Afrika gibt e8 aber nicht nur einheimiſche lutheriſche Gemeinden, ſondern auch weiße Gemeinden, die in fremder Erde ihrem Glauben treu bleiben. Von einem Deutſchen ſagt man: „Wenn man ihn auf einen Felſen ſett, ſo macht er einen Garten daraus.“ Aber der biedere deutſche Bauer antwortet dazu ſ<munzelnd: „Ja, wi bliewt da aber nich up ſitten.“ Ganz vortrefflich iſt das Büchlein „Unſere deutſchen lutheriſchen Gemeinden in Südafrika“, von D. G. Haccius, geſchrieben. In der „Hermann53burger Miſſionsfibel" iſt beſonder5 der Jugend das Werk der Miſſion vor Augen geführt. Über das Kapitel „L. Harms, der Begründer und Vater der Hermannsburger Miſſion“, haben wir uns beſonder3 gefreut. „Auf ſchwerem Poſten im Zululand" führt uns insbeſondere Miſſionar F. Volker und ſeine ſchwere Arbeit unter den wilden Zulunegern vor. Helden ſind es, die ſich unter die Heiden wagen, um ihnen Chriſtum und ſein Evangelium zu bringen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß hier in den Vereinigten Staaten das Leſen (02727 Schriften den Miſſionsſinn ſchr we>en könnte. Bilder und Jlluſtrationen ſind überall beigegeben. Wir wünſchen den Schriften eine weite

Verbreitung.

n

Contributions

I. T.

Received

December

by the Treasurer.

1--31,

1932.

Received for Colored AMisgions from the following colored congregations: Alabamy Luther Academy, Selma,

851.63; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland, 16.89; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel,“ Conover, 1.68; Bethel, Rock West, 14.56; Bethlehem, Holy Ark, 16.97; Bethlehem, New Orleans, 50.00; Christ, Rosebud, 11.17; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, Montrose, 24.79; Concordia, New Orleaus, 15.00; Holy Cross, Camden, 3.38;

Ebenezer, Atmore, 6.46; Faith, Mobile, 21.70; Gethsemane, Hamburg, 9.47; Good Shepherd, Vineland, 35.45; Grace,

Concord, 60.00; Grace, Ingomar, 11.40; Grace, St. Louis, 10.00; Hope, Kings Landing, 11.85; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 547.13; Immanuel, Cincinnati, 5.00;

Immanuel, Pensacola, 10.00; Luther Preparatory School, New Orleans, 1.50; Messiah, Bashi, 31.60; Mission at Baton Rouge, .98; Mission at Cleveland, 3.04; Mission at Hickory Hill, .58; Mission at Washington, 13.63; Mount Calvary, Mount Pleasant, 20.00; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00 ; Mount Calvary, Tilden, 26.70; Mount Carmel, Midway, 7.50; Mount Olive, Catawba, .80; Mount Olive, Tinela, 36.05; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 4.00; Mount Zion, New Orleans, 50.00; Our Redeemer, Longmile, 16.00; Our Savior, Buffalo, X. YX., 10.00; Our Savior, PosSum Bend, 8.16; Peace, Maplesville, 10.66; Pilgrim, Birmingham, 38.00; St. Andrew's, Vredenburgh, 8.78; St. James's, Buena Vista, 30.17; St. James's, Southern Pines, 12.00; St.John's, Joffre, 10.15; St.John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 13.02; St. Luke's, Spartanburg, 10.00; St. Mark's, Atlanta, 15.36; St. Mark's, Winston-Salem, 7.00; St. Matthew's, Ackerville, 15.50; St.Matthew's, Arlington, 18.04; St. Matthew's, Baltimore, 5.00; St. Matthew's, Meherrin, 14.91; St. Paul's, Los Angeles, 242.00; St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, Napoleonville, .45; St. Paul's, Oak Hill, 34.53; St. Peter's, Concord, 6.00; St. Peter's, Pine Hill, 8.87; St. Philip's, Catherine, 19.86; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 130.00; St. Timothy, East Selma, 21.05; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 40.38; Zion, Gold Hill, 1.55; Zion, Taits Place, 20.44. IMiscellanceous: Mrs. L. J. Henze, Gillette, N. J., for Colored Missions, 384.90. Per W. Baumann, Plymouth,

Nebr., irom Fred Groenemeyer, Plymouth, Nebr., for Negro

Missions, 5.00. Y. and M., Baltimore, Md., for Jackson, Mission Chapel, 10.00. Per Carl D. Eifert, from S. S., Peace Lutheran Church, Hecla, S. Dak., for Negro MisSions, 20.00. From August Krome Legacy, ior Negro MisSions, 1,217.33. Per Clara M. Theiss, from Joint St. Martini-St. Jacobi School, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 10.51. Per G. A. Schmidt, from N. N., Fremont, Nebr., ior Piney Woods Chapel, 25.00. Mrs. Mike Kern, Frankenmuth, Mich., for two Orphans at Greensboro, N. C., 2.00. Herbert W. Waltke, St. Louis, Mo., for Colored Mission Building Fund, 100.00. Per J. T. Mueller, from N. N., for Negro Missions, 2.00. THEo0o. W. ECKHART, Treasurer. An Um

den Beziehern

unſere

unſerer

Abonnenten.

Blätter in befriedigender

Weiſe

dienen

zu lönnen, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch die Führung einer ſol<en Liſte entſtehenden Ausgaben haben ſich nun bedeutend vermehrt. Na<h den jetzigen Poijtamtsvorſ<hriften müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „Strafe“ zahlen; denn wir müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter5, daß ein Paket oder eine Zeitſchrijt nicht abgeliefert werden lann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cents bezahlen. Das mag mancem geringfügig vorlommen; aber wenn man bedenlt, daß wir Abonnenten haben, die drei und nod mehr Blätter von uns beziehen und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht aicht, ſo iſt es nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen uns ein bedeutendes

Stü>

Geld

koſten, zumal

da der Poſjtmeiſter uns

wegen gedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſchi>t. Unſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt erweiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine PBoſtlarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle Blätter,

dankbar.

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CONCORDIA

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HOUSE, "St. Louls, Mo.

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Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Feb 33" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man

bezahle

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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Subseription price, 50 ets. per annum'anywhere in the world, Published monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. payable strietly in advance. Acceptance

for mailing

at Special

rate of postage

provided

55. Jahrgang.

März

Mein Mein Der Ah, Wie

for in

Gotteslamm.

1103,

Act of October 3, 1917, authorized

1933.

on July 5, 1918.

Ur. 3.

Gottes gekoſtet hat, uns von unſern "Sünden und deren ewigen Strafen zu erlöſen. Die Paſſion3zeit

Gottes lamm, HErr JCſu Chriſt, du für mich geopfert biſt, | ſc<reib e3 mir in3 Herz hinein, ich dur di ſoll ſelig ſein!

Mein Gotteslamm, ſo lehre mid, Im Glauben re<ht zu lieben dich! Verleih mir wahre Dankbarkeit, Mad mid zu deinem Dienſt bereit! Mein Gotteslamm, ſo viele noh Sind Sklaven unter fremdem Joh; So laß mich auh das Meine tun, Daß ſie .in deinen Hürden ruhn! Mein Gotteslamm, mein Gotte3lamm, Erwürget an des Kreuzes Stamm, Laß mich mit aller Chriſtenheit Dein Wort ausbreiten weit und breit!

A S

Mein Gotte3lamm, das Werk iſt dein, Drum wird es aud geſegnet ſein; Cinſt kommt die ſel'ge Erntezeit, Da ſehen wir's in Cwiglkeit. X?

Unſer

Section

-

Paſſionstroſt.

Wir ſind nun wieder dur Gottes Gnade in die heilige Paſſion3zeit eingetreten. Da bli>t da3 Auge unverwandt auf den Heiland, der für un3 arme Sünder ſein Herzblut vergoſſen hat; da gehen wir mit ihm na< Gethſemane und nah Golgatha, um aufs neue zu betrachten, wa38 es den großen Sohn

iſt heilige Zeit.

Überall, wohin wir unſern leidenden

Heiland begleiten, ſtehen wir an geweihter Stätte. Gleich in der AnfangsSzeit ſeines dreijährigen prophetiſ<en Wirkens iſt unſer hoc<hgelobter Heiland ſeinen Zeitgenoſſen als der Meſſias bekanntgegeben worden. Johanne3 der Täufer predigte von ihm: „Siehe, das iſt Gottes Lamm, welc<e3 der. Welt Sünde trägt“, Joh. 1,29. Aud wir verſtehen noh heute dieſe Worte, ſobald wir ſie hören, obwohl im Neuen Teſtament keine Lämmer und Schafe mehr geopfert werden. Den Juden aber, die ja täglich opferten, mußte der Sinn dieſer Predigt no viel klarer ſein; ſie verſtanden jedenfalls die herrliche Bedeutung dieſes Bildes „Lamm Gotte35“ no< weit beſſer al3 wir. Aus dem göttlichen Geſet, das ihnen dur< Moſes gegeben worden war, wußten ſie, daß ſie Sünder ſeien. Sie waren ſo große Sünder, daß ſie nur dur< Blutvergießen Vergebung der Sünden erlangen konnten. Sollten ihnen ihre Übertretungen vergeben werden, ſo mußte ein Lamm oder ein Schaf oder auch ein Bo>k geſc<hla<tet und das Blut zur Sühne an den Altar geſprikßt werden. Ein Leben wurde geopfert für das Leben de3 Volke3; das ſtellvertretende Opfer

mußte den Tod erleiden, damit Menſc<hen, die dur<h

ihre Sünde den ewigen Tod verdient hatten, leben könnten. Allerding3 konnte kein Tierblut au< nur einen Menſ<en von der Sünde reinigen. Im Alten Teſtament hatten die Opfer nur de3halb Geltung, weil ſie


Die

34

Miſſions-Taube.

auf das große Opfer hinwieſen, das Gott ſelbſt nach ſeiner Verheißung einſt auf ſeinem Opferaltar für die Auch im Sünden der Welt ſc<lac<ten laſſen wollte. gute dur<h Alten Teſtament wurden Sünder nicht Werke ſelig, ſondern dur< den Glauben an den Heiland, der da kommen ſollte. Und dieſer Heiland iſt Johannes der Täufer führte ihn bei ſeigefommen. nem Volk ein mit den Worten: „Siehe, da3 iſt Gottes Lamm, wel<e3 der Welt Sünde trägt.“ Laſſen wir uns8 dieſe Worte ein wenig zu Herzen gehen! Damit deutet „Siehe, da3 iſt Gotte3 Lamm!“ Gott ſelber darauf hin, daß e3 kein anderes Lamm, keinen andern Erlöſer, gibt 'als eben unſern HErrn

Gott ſelber hat ſeinen Sohn dazu JEſum Chriſtum. beſtimmt, da8 Lamm zu ſein, das der Welt Sünde trägt. Über dieſe göttliche Beſtimmung kommen wir nicht hinaus. Wir mögen un3 andere Sühnelämmer erwählen, wir mögen andere Mittel erſinnen, um uns von unſern Sünden zu befreien: das alles gilt nicht. Es gilt nur da8, wa3 Gott ſelber getan hat, damit wir ſelig werden können. Wir müſſen uns im Glauben

an Gotte3 Lamm halten, wollen wir das ewige Leben

erlangen; einen andern Weg in den Himmel gibt es nicht. Das iſt da3 erſte, wa3 uns dieſe köſtlichen Sohannes8worte lehren.

„Siehe, da3 iſt Gottes Lamm!“ Ja, ein wunderbares Lamm iſt es, das uns die heilige Paſſion3zeit vor Augen führt. E3 iſt Gottes Lamm und do< auch

Zazemineterittint menen Bienen ee ==eerecimmn

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Dam

Gott ſelbſt. In dem Heiland gibt ſich Gott für unſere Sünde in den Tod. DaS iſt das Hohe, Köſtliche, wa3 uns die Paſſion3zeit wieder lehrt. Wir Menſc<en konnten uns ſelbſt nicht ſelig mahen; unſere Sünden ſind zu groß; die Gewalt de3 Todes iſt zu ſtark; der Teufel iſt uns zu mächtig geworden; die Hölle iſt uns zu gewaltig. Dieſe Feinde konnten wir nicht überwinden; den Schaden, der dur< Adam3 Fall angerichtet worden iſt, konnten wir nicht wieder gutmaden. Den zürnenden Gott verſöhnen, da3 üÜbertretene Geſetz erfüllen, die Sünden der Welt tilgen, da3 konnte nur einer tun: Gottes Sohn. Das GotteS lamm mußte von den Sündern abgeſondert ſein, mußte Gott ſein. Wie wunderbar iſt dieſe Predigt! Ja aud, wie herrlid iſt ſie! „Siehe, da3 iſt Gottes Lamm!“ Da3 Lamm iſt der große Gott ſelbſt. Aber wie gering erſcheint er vor un3 in der heiligen Leiden3zeit! Er hat keine Geſtalt noH Schöne; er geht einher in Knehtsgeſtalt; er iſt der allerverachtetſte und unwerteſte unter den Menſc<en; Gotte3 Sohn erſcheint als ein Sünder, ja als der größte unter den Sündern. „Der HErr warf unſer aller Sünde auf ihn“, Jeſ. 53, 6. „Er trug unſere Krankheit und lud auf ſich unſere Shmerzen“, Jeſ. 53, 4. Ja, „ſiche, das iſt Gottes Lamm!“ „Wel<he3 der Welt Sünde trägt!“ DO wieviel liegt in dieſen Worten =- wieviel Troſt, wieviel Gnade! Da38 Gotte8lamm trägt die Sünden der Welt, der ganzen Welt, eines jeden Sünder3, von Adam an bi3 auf den lezten Menſden, der auf Erden leben wird. Da3 Gotte3lamm trägt deine Sünden; und wären ſie no<h ſo groß, es trägt deine Sünden. Daz iſt unſer Paſſion3troſt. „Er iſt um unſerer Miſſetat willen verwundet und um unſerer Sünde willen zerſchlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und dur< ſeine Wunden ſind wir geheilet“, Jeſ. 53, 5. Das iſt das ſüße Paſſion3evangelium, das wir in dieſen heiligen Wochen wieder hören. Und dieſes ſüße Paſſion3evangelium hat viel, viel mit unſerer Miſſion zu tun; ja, e3 hat alle3 mit unſerer Miſſion zu tun. Warum treiben wir denn Miſſion? Eben weil wir nod heute Johanne3arbeit tun und die Johanne3predigt in die Welt hinau8rufen müſſen: „Siehe, da3 iſt Gotte3 Lamm, welc<e3 der Welt Sünde trägt!“ Das3 weiß die Welt nicht; da3 wiſſen viele Tauſende von Heiden nicht. So wollen wir unſerm Heiland den Weg bereiten und ihn der Welt al3 ihren Heiland vorſtellen; denn Gott will

nod) heute alle Sünder ſelig mahen. Die ganze Welt ſoll e3 wiſſen, daß ſein Lämmlein der Welt Sünde

trägt, daß jedem einzelnen Sünder das Heil im Gotteslamm zugedacht iſt. -:So wollen wir auch


Hlijſſrons-Taube.

weiter mit der Predigt von dem Gotteslamm fortfahren, und ſollte e3 un3 auc ſ<wer werden, ſollte e3 un3 aud viel koſten, ſollten wir in unſerer Johanne3arbeit auc< mandjes Opfer bringen müſſen; wir wollen e3 do<h aus brünſtiger Liebe zu Gott und au3 herzliher Dankbarkeit gegen ihn tun, eben weil unſer hodgelobter Heiland e3 ſid) ſo viel hat koſten laſſen, unſere Sünde zu tragen, und weil wir a<! ſo gerne hätten, daß alle unſere Mitmenſchen zum Glauben an ihren Erlöſer kämen. Von ihm holen wir un35 Gnade um Gnade in der Ausrichtung ſeines heiligen Werke3. Da3 walte Gott um ſeine35 teuren Lämmlein3 willen! Z.T. M.

Aus

unſerer

Neaermiſſion.

Unſer Miſſions8feld in Omaha. Obwohl

wegen

Geldmangel3

die Kommiſſion

zur

Zeit nicht imſtande iſt, dies neue Miſſion3feld ſo zu unterſtüßen, wie es eigentlich nötig wäre, ſo arbeiten dod) die Brüder in Omaha rüſtig weiter, beſonder3 P. G. V. Weber, der ſich das Werk ſehr angelegen ſein läßt. Vor allem iſt dort ein paſſendes Verſammlungslofal notwendig; ſo weit ſind alle Gotte3dienſte in den Häuſern unſerer farbigen Chriſten abgehalten worden. Das iſt aber niht dazu angetan, Fremde anzuziehen, da dieſe kein re<htes Zutrauen zu der Miſſion haben, wenn kein Kir<gebäude vorhanden iſt. Zum Lob unſerer weißen Mithriſten muß aber geſagt werden, daß ſie dem kleinen Gemeindlein wacker beiſtehen. So veranſtalteten kürzlich die Frauenvereine der weißen Gemeinden eine Sammlung von alten Goldſa<hen, wie Uhrengehäuſe, Brilleneinfaſſungen, Goldſtü><hen, die als Zahnfüllungen gebraucht wurden, und dergleichen, deren Verkauf etwa fünfzig Dollar3 einbrachte. Nod weit mehr al3 die hierdurd gewonnene Geldſumme wiegt die Tatſache, daß durch dieſe gemeinſame Arbeit da38 Intereſſe unſerer weißen Chriſten na<hdrüdli<h auf die neue Negermiſſion gelenkt worden iſt. Troß de38 Mangel3 an einem geeigneten Gebäude iſt der Gotte3dienſtbeſuh ein guter zu nennen. Etwa zwanzig Neger ſtellen ſich dur<ſc<hnittlich zu den Gotte3dienſten ein, die jezt im Hauſe eines Mitgliedes, der Frau McIntoſh, abgehalten werden. Sie rechnet dem Gemeindlein nichts für Licht und Heizung an

und iſt froh, daß ſie der guten Sache in dieſer Weiſe dienen kann.

Am vierten Sonntag im Januar veranſtaltete der

Wohlfahrt3verein von Omaha eine beſondere Verſammlung, um zu beraten, wie das Werk der Neger-

miſſicr. in Omaha gefördert werden könne.

Die Ver-

35

ſammlung war gut beſucht, und da3 Intereſſe für die Miſſion iſt ſehr gehoben worden. Die First Lutheran Church war ſo freundlih, dem Verein ihr geräumiges und ſc<ön au3geſtattete3 Kellergeſhoß einzuräumen. Reden wurden gehalten und Beratungen gepflogen, wie man etwa in Omaha ſelbſt der Miſſion am beſten voranhelfen könnte. Am Silveſterabend beſuchten die Glieder unſerer farbigen Gemeinde den Gotte3dienſt « in der VYirst Lutheran Church, wobei da3 Quartett unſerer Miſſion3gemeinde einige Lieder ſang. Unſere farbigen Mitdriſten freuten ſi< über die ſ<öne Einrichtung der Kirhe und nahmen überau3 günſtige Eindrüde von der lutheriſ<en Kir<e mit nah Hauſe. Um da3 Werk der Miſſion vor da3 <riſtliche Volk in Omaha zu bringen, führten einige Glieder unſerer farbigen Gemeinde einen längeren Dialog auf, der von etwa dreihundert weißen Lutheranern gehört wurde. Die Beſucher waren de3 Lobe3 voll über die gelungene Leiſtung, und eine veranſtaltete Kollekte ergab die Summe von nahezu vierzig Dollar3. Der Dialog wurde im Erdgeſchoß der First Lutheran Church gegeben; er ſoll auch nod in andern Kirchen aufgeführt werden, au<, wenn möglich, in Fremont, Nebra3ka, und andern umliegenden Städten. Wir berichten dieſe Mitteilungen au3 einem Brief P. Weber3 an die Kommiſſion, weil ſie un3 zeigen, wie eifrig man in Omaha für die gute Sache der Miſſion arbeitet. Gott gebe zum Werk ſeine Gnade und laſſe e3 zu ſeines Namen3 Ehre gelingen! Z.T.M.

Wo

Gott ſeinen Segen

gibt.

Au3 den Briefen der Miſſionare ſc<hi>te un3 Superintendent Weſtcott einige Mitteilungen zu, die gewiß aud) unſere Leſer intereſſieren werden. So ſc<reibt Miſſionar H. W. Grig3by: Paſtoren und Lehrer haben oft wenig Gelegenheit, ſich über Früchte ihrer fleißigen Arbeit zu freuen. Aber doh erfährt man oft Dinge, worüber man ſich von Herzen freuen muß. So hielt ich neulich einige Miſſion3vorträge vor meinen Schulkindern. IJ< ſpra<h über ſol<he Gegenſtände wie: „Wa fordert die Miſſion von un38?“ „Wie könnt ihr Kinder für die Miſſion arbeiten?“ uſw. Einige Wochen gingen dahin, und ich merkte nicht, daß ſic die Kinder die Vorträge zu Herzen genommen hätten. Eines Mittags aber kam während der Pauſe ein Mädchen zu mir und bat um Erlaubni3, einen kurzen Beſuch maden zu dürfen. Andere Mädden geſellten ſich zu ihr, und ich fragte ſie, wohin ſie denn gehen wollten. „Wir möchten Fräulein Kennedy beſuchen“, antworteten ſie. Fräulein Kennedy iſt unſere Sonntags38ſc<hulſekretärin, und

TIE

Die


36

Die

WMiſſions-Taube..

„Gewiß, dürft ihr ſie ſie lag zur Zeit frank im Bett. müßt zeitig. zurücbeſuchen“, jagte iG; „aber ihr nod nicht zufrieden. kehren.“ Damit waren ſie aber n Gefallen bitten“, eine „Wir mödten Sie auch um pennies für dieſen fünf Jagten ſie; „wir hätten gern en Mädchen um ſieb nickel.?? Mittlerweile hatten ſich „Wir alle möchten mich geſammelt, und dieſe ſagten: beſorgte den Wechſel, - Ihr je einen Cent geben.“ ZJ Nachher erzählte mir und ſie eilten fröhlich davon. die Sekretärin,

wie ſehr es ſie gefreut

habe,

daß

die

an ſie gedacht, ja ſie Kinder während ihrer Krankheit hätten. I< benußte auch aus ihrer Armut beſchenkt nod) weiter das ern Kind die Gelegenheit dazu, den auszulegen. e lieb ſten Näch der drijtlichen Gebot über die de Freu ne Schließlich war aber meine eige te, Begebenheit doh die größ es Gott daß venn ich merkte, gen Bode Wort auf guten fallen war. Au3- dem Brief eine3 andern Miſſionar3 berichtet Miſſionar Weſtcott: Eine unſerer biSherigen Lehrerinnen, die jekt in Tenneſſee arbeitet, behält ihre Kir<e und ihren Angein gutem Heiland von weit venken. Obwohl ſie ſie t ſc<id uns entfernt iſt, ar3 doh jährlich fünf Doll . ein, wenn wir unſer ErnteDies Jahr vdankfeſt feiern. A<, würer. wied tat ſie e3 Segen den die ven doh alle, ſſen * geno ms 9Se3 Evangeliu he Kirc che haben, ihre lutheriſ und im Gedächtnis behalten ebenſo unterſtüßen! ihre Gemeinde in der Heimat äkigen kehrte nur Nun, von den zehn geheilten Ausſ doh unſer lieber ſich einer zurüc; aber wie hat Mir iſt die Gabe Heiland über den einen gefreut! g. dieſer frommen Lehrerin immer heili rer Miſſion. Und no<h eine Geſchichte aus unſe Sc<luß der SonnWährend der Pauſe zwiſchen dem e3dienſtes untertagsſc<hule und dem Beginn de3 Gott über die Dehielten ſich einige erwachſene Chriſten iſt, erzählte preſſion. . Ein Mitchriſt, der ganz arm dazu erißer nbeſ Lade ein ſeinem Nachbar, wie ihn anßung rſtü Unte um mutigt habe, das Rote Kreuz der te mein , hert“ „O dann biſt du ja geſic zugehen. e; .erſt der te orte „Ja, das bin ich“, antw andere. dem ſagte „aber ganz ander8, als du meinſt.“ I< en Kreuz Mann nämlich, daß i< mich zu dem Weiß Chriſtus Chriſti halte, und weil mein Heiland JEſus

zu ermir verſprochen hat,-mich in dieſer böſen Zeit nicht und ſen verlaſ nähren, fo wolle ich mid) auf ihn bin -ich Ja, n. menſchliche Hilfe in Anſpruch nehme aus etwas auc<h geſichert.“ Könnten wir Weißen nicht men fardieſer glauben3vollen Antwort dieſe3 from M. T. IJ. bigen Mannes lernen?

Eine ſchöne Gabe für Los Angeles.. bt in Miſſionar McDavid in Los Angeles ſchrei „Frau s: Jahre en vorig einem Brief vom Dezember Dollar3 für W. Witte hinterließ lette3 Jahr 500 unſere

Miſſion

in Los

Angeles.

un3 zur rechten Zeit übergeben.

Das

Geld

wurde

Die Miſſion3behörde

St. Paulskirc<e in Lo3 Angeles. Link3:

P. John McDavid.

madte unſer3 Diſtrikt5 war Verwalterin darüber. J<h ganze die ot Geldn den Vorſchlag, wegen der großen e meint doh n; Summe an die Kommiſſion zu ſchike lieben der die hieſige Behörde, wir ſollten dem Wunſch dem Geberin na<kommen und wenigſtens etwa3 von E3 fehlte un3 hier biSher an Geld hier verwenden. Nun befand ſich hinter einem Verſammlungslokal. dieſe-haben wir ume; Barad unſerer Kirche eine alte ſie unſern Zweden daß gebaut und ſie ſo eingerichtet, neuen Geſtalt ihrer vollkommen dient. Sie ſieht in auf 300 en ſogar ſehr ſchön aus. Die Koſten belief ſich EinDollar3. Dafür aber haben wir auch die innere Dollar3, richtung erſtanden. Das übrige Geld, 200 Das Gebäude wurde an Kaſſierer E>hart geſchi>t. worden. iſt im November vorigen Jahres eingeweiht en fromm der Sohn der es, P. Witte von Lo3 Angel er unſer Beſuch Der gt. Geberin, hielt dabei die Predi


Die Miſſions-Taube. | weißen Mit<hriſten war ſehr gut. Möge der treue Gott der freundlihen Geberin für ihren Liebe3dienſt einen reichen Gnadenlohn beſcheren!“ Wie herrlid iſt es do<, wenn unſere Mithriſten ihre Miſſion in ihren Teſtamenten bedenken! Gott mache viele dazu willig! Z.T. M.

Anu3 Wie

unſere

einem

Negermiſſionare

von

unſern

Super-

intendenten erzogen werden, zeigen die folgenden kürzeren Mitteilungen aus einem langen Hirtenbrief, den

einer unſerer

Superintendenten

an die Gemein-

den ſeines Bezirks zu Anfang des neuen Jahres gerichtet hat. Er ſchreibt: „Jett iſt es an der Zeit, daß wir für das neue Jahr planen. Da ſollen wir au auf die WeiSsheit achten, die die Welt in ihrem

Werk an den Tag legt; denn unſer Heiland ſagt un3: »Die Kinder dieſer Welt ſind klüger denn die Kinder de35 Licht5 in ihrem Geſchlecht“, Luk. 16, 8. Die Kinder dieſer Welt ſorgen für die Zukunft; nur ſind ſie *ſo töricht, daß ſie die Ewigkeit dabei aus dem Auge laſſen. Bei unſerer ganzen Miſſionz5arbeit wollen

auch wir unſer Augenmerk auf die Zukunft richten. Wie die Kinder der Welt für ihre irdiſ<e Zukunft aufs eifrigſte ſorgen, planen und arbeiten, ſo wollen wir Chriſten aufs ernſtlichſte darauf bedacht ſein, daß wir für unſer geiſtliches und ewiges Wohl ſorgen. Dabei aber wollen wir nod) eins merken: Hätten wir in den fetten Jahren, al35 wir ſo viel hatten, für die Zukunft geſpart, ſo hätten wir jekt nicht- überall leere Kaſſen und Schulden und braudten nicht große, hoffnungsvolle Miſſionsfelder links liegenzulaſſen. Unſer Heiland hat immer nur die übrigen Broken erhalten; wir haben uns nicht genug angeſtrengt, ſein Reich nach Kräften zu bauen und zu erweitern. „Aber wie ſoll es nun im neuen Jahre werden? Die Kinder dieſer Welt tun ſich jetzt vielfa< zuſammen und vereinigen ſid) miteinander, um ihre Geſchäfte um ſo beſſer betreiben zu können. Rücken wir Chriſten uns um ſo näher an unſern Heiland. Vereinigen wir un3 mit ihm. Wir ſind ja Gottes Mitarbeiter; er iſt mit und bei un3 in unſerer Arbeit. Wie können wir nun aber in der Zukunft beſſer mit

Gott zuſammenarbeiten?

|

„Unſer Gott ſagt un3: „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hauſe

Speiſe ſei, und prüfet mich hierin, ſpricht der HErr

Zebaoth, ob ich eu<h nicht des Himmels Fenſter auftun werde und Segen herabſchütten die Fülle“, Mal. 3, 10. Hier fordert Gott von uns Lob und Dank-

opfer.

Geben wir ſie ihm mit aufrichtigem Herzen.

Madchen wir es nicht wie jener Schottländer, der von

den zwei Schweinen,

widmete.

Hirtenbrief.

37 die. er hatte, eins dem

HErrn

Al35 nun da3 eine Schwein verendete, klagte

und weinte er: „Des HErrn Schwein iſt tot! De3 HErrn Scwein iſt tot! Da3 heißt den HErrn ZEſum

beſhummeln.

„Aber die ganze Gemeinde tue ſich zum HErrn, nicht nur einzelne! Gemeinſam Laſten tragen macht ſie leichter für den einzelnen. Auf dem Lande findet ſich leeres Land um die Kir<e; drei unſerer Gemeinden haben dies brachliegende Land bearbeitet und konnten

ſo der

Miſſion

829.40

zuſchien,

wa3

ſonſt

unmöglich geweſen wäre. Mögen alle unſere Gemeinden es ſo machen! „Siehe, wie fein und lieblich iſt's, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ ſchreibt der heilige Pfalmiſt, Pſ. 133,1. Von den Philippern rühmt der Apoſtel, daß ſie „eine3 Sinne3“ waren, Phil. 2, 2. Sie hatten „herzliche Liebe und Barmherzigkeit“, pflegten „Gemeinſchaft des Geiſte3“, hatten „gleiche Liebe“ und waren „einmütig und einhellig“: Das erfüllte den Apoſtel mit großer Jreude, und er ſchrieb ihnen:

„Ein jeglicher ſehe nicht

auf das Seine, ſondern -auf das, wa3.de3 andern iſt“, Phil. 2,4. Tut da3 aud) in. JEſu Namen! „Unſer

Miſſion5werk .muß weitergeführt

werden.

Kir<e und Shule müſſen uns erhalten bleiben. Aber ſoll dies geſchehen, ſo müßt ihr. die “Verantwortung hierfür auf eu nehmen. Jhr müßt mehr beitragen al3 bisSher. Des HErrn Werk kann. nicht ohne Geldmittel ausgerichtet werden. Chriſtlihe Gemeinden müſſen ſo bald als mögli ſelbſtändig werden. Da3 „goldene Zeitalter“ liegt hinter un3; "daran iſt kein Zweifel. E35 wird nicht ſo bald“wiederkommen. Die Notzeit wird anhalten. “Darum heißt e3 doppelt ſorgen, planen, arbeiten und wirken für den HErrn. Unſere Gaben müſſen regelmäßig dargereicht werden; wöchentlich oder monatlich müſſen ſie einkommen. Legen wir daher von allem, wa3 un3 Gott gibt, etwa3 für den HErrn beiſeite! „Und nun zum Schluß. Viele Gemeindeglieder haben keinen Verdienſt; aber um da3 Kird<heneigentum herum gibt e3 viel zu tun. Wer hilft da mit? Man ſ<neide das Unkraut weg, mähe da3 Gra, beſſere die Gebäulichkeiten auf, bringe die Wege in Ordnung uſw. Aud) da3 iſt für den HErrn getan und ſpart ſpäter große Unkoſten. Habt in jeder Beziehung des HErrn 'Haus lieb! Dann wird er auch im neuen Jahr eud) ſegnen und eu< Brot zu eſſen

geben.“

S

I.T.M.

Reichtum bringt' nicht Glü> und Zufriedenheit. Beiſpiele: Jvan Kreuger und George Eaſtman, Multimillionäre. Beide begingen Selbſtmord.


Die

38

Aus Im

weiteren Gefängnis8

Wiſſtions-Taube.

Rreiſen. zu Shihnan.

Sn den letzten Wochen haben wir angefangen, auch in dem hieſigen Gefängnis Miſſion zu treiben. Da3 Gefängnis iſt aus Erde und Stein gebaut und hat ein Ziegelda<h. Die äußeren Wände haben keine Fenſter, nur eine große Tür. In der Mitte befindet ſich ein offener Hof, um den herum die Zellen gebaut ſind. Die Zellen ſind groß, ſo daß mehrere Gefangene darin ſchlafen können. Dieſe Zellen ſind vorn mit hölzernen Stäben zugebaut, alſo nicht mit eiſernen. ES ſind

daß ſie hineinkämen. Die Einrichtung iſt nicht angenehm für ſie. Sie haben kein gutes Bett; viele ſc<lafen auf der Erde und haben keine ſie wärmende Bettde>e, nur die Kleidung, die ſie anhatten, als ſie eingeſte>t wurden. Ihre größte Plage iſt jedoH wohl die, daß ſie nicht ſatt zu eſſen bekommen. E3 wird ihnen nur Reis gegeben, gar kein Gemüſe -- oder bloß ſehr wenig =- und nod weniger Fleiſch. Doch iſt es ihnen

erlaubt,

von Verwandten

und

Freunden

Geſchenke zu empfangen. So kommt es, daß man Leute im Gefängnis ſieht, die gute, ſogar ſeidene Kleider tragen, die gute Bettde>ken haben, und viele, die ſich auf kleinen Öfen, die ſie ſic verfertigen, ihr Eſſen ſelbſt zubereiten. Etliche haben au<h Geld mit ſich und bitten dann jemand,

der vor dem Gefängni3

au< Türen an den Zellen; aber wie e3 ſcheint, ſind ſie nie geſchloſſen, können jedoH geſ<loſſen werden, wenn es ſein muß. Für Männer ſind zwei größere Abteilungen, deren jede einen Hof hat. Die Gefangenen können alſo immer frei in dem Hof umhergehen, im Sonnenſdein ſiken und ſich gut ausſtreXen, wenn ſie wollen. Für Frauen gibt e3 eine kleinere Ab-

ſteht, ihnen etwas zu kaufen. Aber e3 kommt oft vor, daß dieſer niht wieder vor dem kleinen Fenſter erſcheint oder do halb, ja faſt alles von dem erhaltenen Gelde für ſich behält. Aber ſo machen e3 die Heiden. Sie ſtehlen und betrügen, wo ſie nur können, und wenn der von ihnen Betrogene au< ihr beſter Freund iſt. Es ſind wohl mehr Diebe als andere Geſeze3übertreter in dieſem Gefängnis. Alles, wa3 ein Landmann im Felde hat, muß er vor Dieben beſchüßen, indem er Tag und Nacht Wache hält. So hören aud wir jekt faſt jede Nacht die Hunde bellen, weil Leute in unſerm Felde ſind und das Gemüſe holen wollen, das unſere Waiſenkinder eſſen ſollen; denn gerade jekt iſt wieder viel Gemüſe groß genug zum Eſſen. Nod ein Übel, das dem Stehlen eng verwandt iſt, iſt das unendlihe Borgen und Nichtbezahlen, ja Nie-wieder-Bezahlen. Man mödte ſagen, borgen bedeutet hier ſchenken. Viele machen ſich gar kein Gewiſſen daraus, no< weniger halten ſie es für ein Verbrechen. Aber aud) die Verbrecher ſind verlorne Schafe aus JEſu Herde, und e3 iſt unſere Pflicht, au< ihnen das Evangelium von ihrem Heilande zu verkündigen. Vor einigen Wochen ſtatteten P. Gebhardt und der Unterzeichnete dem Verwalter de38 Gefängniſſes einen kurzen Beſu< ab. Unter anderm ſagte dieſer un3, daß längere Zeit hindurd kein Gotte3dienſt im Gefängni38 gehalten worden ſei, und wenn wir dort

faſt jede Woche verſchieden. Al3 wir unſere Arbeit dort anfingen, waren hundertunddreißig Männer und etwa ſe<s Frauen da. Unter den Gefangenen findet man ſowohl junge wie alte. Eine intereſſante Perſon iſt ein alter Großvater mit langem Bart. Eine jämmerlihe Exiſtenz führen dieſe Leute hier. Das Leben im Gefängni8 muß ſc<on ein erbärmliches ſein, ſonſt würden zu viele darauf hinarbeiten,

kommen. Dies nahmen wir mit Dank an, und ſeit dem 8. Oktober vorigen Jahres iſt der Unterzeic<hnete und einer unſerer Schullehrer jeden Sams3tag dort geweſen. Der Lehrer legt den Gefangenen den Kleinen Katechi8mus Luther3 aus und gibt andere Erklä-' rungen, die mir nod ſehr ſchwerfallen, ihm aber ſehr leicht ſind, da er ein Chineſe iſt. Der Unterzeichnete hält entweder kurze Anſprachen über ein Scriftwort

P. A. H. Gebhardt.

teilung.

Die Anzahl der Gefangenen iſt natürlich

Miſſion anfangen wollten, ſo wäre da3 ihm ſehr will-


Die Miſſions-Taube.

mm

oder eine Predigt, die er ſchon gehalten hat oder im Gottesdienſt bald halten will. Die bereit3 geſchriebene Predigt muß natürlich umgeändert werden für die Gefangenen, die meiſten5 wenig oder nicht3 von der Bibel wiſſen, während die Chriſten in unſerer Gemeinde dod) ſchon mehr oder weniger Bibelkenntni3 beſitzen. Aud geben wir ihnen <riſtliche Lektüre. Aber unter dieſen etwa hundertunddreißig Gefangenen kann weniger als die Hälfte leſen; wir geben daher auch nur den Leſekundigen die mitgebrachte Lektüre. Bis jetzt haben ſie Luther3 Kleinen Kated<jiSmus und

etliche Evangelien,

die wir billig kaufen

können. Jede Woche nehmen wir den „Chineſiſchen Lutheraner“ und Sonntagsſc<hullektionen mit. Einmal nahmen wir aud) Blumenſträuße mit, da wir zu Hauſe gerade viele Blumen hatten. Weil der Lehrer gerade den erſten Artikel erklärte, erwähnte er, daß der liebe Gott au<h die ſchönen Blumen || geſchaffen habe, die kein Menſ< hervorbringen | könne. Da nächſten Sonntag der erſte Advent iſt, bereiten ſich in dieſer Woche etlihe WaiſenXnaben vor, nächſten Sams8tag ein Weihna<t3lied im Gefängnis zu ſingen, und zwar das bekannte „Laßt uns alle fröhlich ſein“. Wir gedenken ſpäter öfter8 Knaben mitzunehmen, die für die Gefangenen <riſtlihe KHieder ſingen, hauptſächlich zur Weihnacht3zeit. Bei dieſen Gefängnisbeſuchen ſieht man nun mande3s Intereſſante. Unter den Gefangenen gibt e3 viele Krankheiten, beſonder3 Hautkrankheiten, Juken und Krätze. Mande haben Wunden und Wehe, die ſie al3 Strafe, oder während ſie arretiert wurden, bekommen P.N. haben. Au für dieſe irdiſchen Krankheiten und Wunden geben wir ihnen Hilfe, indem unſere Apothekergehilfen ihnen die Wunden verbinden und ihnen Medizin geben. Während unſerer Predigt und unſer38 Lehrens geht allerhand vor ſih. Nur da3 erſte Mal, al3 der oberſte Verwalter mit un3 ging, herrſ<te ſehr gute Ruhe; ſonſt aber ſind immer etlihe unter den Gefangenen, die niht zuhören wollen und Allotria treiben. Etliche ſind in ihren Zellen, andere in dem Hofe, wo wir ſind; etliche ſiken, andere liegen, no<h andere ſtehen; einige machen Strohſandalen, einer raſiert den andern und putt ihm die Ohren mit verſchiedenen Ste><hen und Bürſtchen, einer ſpaltet Holz,

etliche kochen ſich ein wenig Gemüſe und dergleichen mehr. Sobald wir das Gefängnis betreten, ſind wir,

ſolange unſer Aufenthalt dort währt, eingeſ<hloſſen.

Als wir einmal dur< leerer

Sarg

geſtorben.

die Tür gingen, wurde

hineingetragen.

Ein

Gefangener

ein

war

Er modte das Evangelium mehrere Male

39

gehört haben; ob er aber gläubig war, da3 wiſſen wir ni<t. Während der Predigt wurde der Leib in den Sarg gelegt. Da aber der Sarg etwa ſe<h3 Zoll zu kurz war, ſo nahm man

die Fußwand

herau3 und

So wurde der Sarg ließ ſeine Füße herauShängen. während der Predigt aus dem Gefängni3 getragen -ein unangenehmer Anbli&. Während desſelben GotteSdienſtes wurden zwei gefangene Soldaten hineingebracht. Einmal, als wir ins Gefängnis gehen wollten, waren etliche Frauen vor der Tür, um etwa3 zu verkaufen, aber denen rief der Offizier zu: „Geht, geht! Paßt auf, Hier dürft ihr keine Geſchäfte treiben. Einmal ſonſt ſteXe i< eu< au< ins Gefängni3!“ fand während der Predigt auf einmal eine Unruhe ſtatt, da nämlich Waſſer angelangt war. Der Waſſer-

I. Müller

und Frau

und P. E.N. Seltz in Shihnan,

China.

träger gießt das Waſſer von außen in ein Rohr, dur<h welde3 e3 in einen ſteinernen Behälter fließt. Weil dieſer aber niht rein gehalten wird, verſuchen die Gefangenen, mit kleineren Gefäßen das Waſſer aufzufangen, damit ſie reines Waſſer bekommen. Da3 leßte Mal, al3 wir dort waren, wurde ein Fleiſcher, der eingeſte>t worden war, weil er Rinder geſchlachtet hatte, ohne ſeine Taxe zu bezahlen, freigelaſſen. Wir müſſen immer zwei Gotte3dienſte halten, da das Gefängnis zwei große Abteilungen hat. Al3 wir da3 letzte Mal in der zweiten Abteilung waren, hörten

wir einen großen Lärm in der erſten.

Später er-

fuhren wir, daß jemand ein Geſchenk gebra<ht und einer, für den e38 nicht vermeint war, es genommen hatte, und daraus war ein ganz gehöriger Streit entſtanden. ;

Da wir erſt vor einigen Wochen dieſe Gefängni8

miſſion angefangen haben, können wir no<h wenig darüber ſagen, wie viele das Wort Gotte3 wenigſtens


Die Miſſions-Taube.

40 <. wmmmmmmnmen =<-

' anſ<heinend zu Herzen nehmen. Wir finden jede3mal etliche, die äußerlid) gerne zuhören;--unter dieſen iſt !- einer, deſſen Füße gefeſſelt ſind, weil er ein grober Verbreder iſt. Gebe der liebe Gott, daß viele dieſer Gefangenen ihren Seiland kennenlernen: und ſo das ewige Leben erlangen! -* Shihnan, Hupeh, China, 22. November 1932. i.. R. I. Müller.

' Vom .

Schiff8jungen Von

zum Miſſionar.*)

Miſſionsſekretär

E. Seebaß.

1. Au83 der Kinderzeit. Sohann Detlef Engelbreht war rectſc<haffener Leute Kind. Sein Vater war eigentlic) Seemann. A13 er aber die Mutter heiratete und ſo eine Familie gründete, gab. er dieſen unruhigen und gefahrvollen Beruf. auf und wurde. Holzarbeiter. Da3 war in ' jenen Zeiten nod) etwas andere3 al3 heute. Denn damal3 hatte man nod) keine Sägereien mit Dampfund Maſcinenbetrieb. Alle3- Holz, das Zimmerleute, Stellmacher und Tiſchler verarbeiten wollten, mußte init der Hand aus dem groben heraus zerſägt und zugerichtet werden... Fleißig mußte einer in jenen : : Tagen arbeiten, wollte er ſich und ſeine Familie ernähren, denn der Lohn war nur gering. : Auch die Mutter Engelbre<ht3 war nicht von feinem Herkommen, ſondern ſtammte aus einer armen Familie und hatte ſhon früh ſich daran gewöhnen müſſen, dur< ihrer Hände. Arbeit das tägliche Brot zu verdienen. Zu ElmS3horn im Holſteinſ<en ließen ſich die Eltern Engelbrecht3 nieder und bewohnten ein kleines Häus8<hen vor dem Dorf, nahe bei der Krikaue gelegen, die den Ort dur<fließt. In der Nähe des Hauſe3 befand ſich auh der Holzplat, auf dem Vater Engelbrecht von früh bis ſpät fleißig ſchaffte. Am 23. März 1832 legte Gott den glülichen Eltern ihr erſtes Kindlein in die Arme,. dem ſpäter no<h einige Geſchwiſter folgten. Jenes erſte Kindlein war ein Sohn, und ſie nannten ihn in der heiligen Taufe Johann Detlef. In ſeinem erſten Leben3jahre war er jOhwad<h und kränklich. Oft ſtanden die Eltern in banger Sorge an ſeiner Wiege, und mancher Seufzer *) (F3 iſt uns gegenüber des öfteren die Bitte ausgeſprochen

worden, wir möchten einmal etwas

aus dem

Miſſionsleben be-

| kannter Miſſionare berichten. Dieſem Wunſch kommen wir “gerne nach. Wir bringen daher in dieſer Nummer das erſte Kapitel aus dem Leben des ausgezeichneten lutheriſchen Miſſionars Johann Detlef Engelbrecht, das Miſſionsſekretär E. Seebaß von der Hermann8burger

Miſſion ſo ſchön beſchrieben hat.

Das Schrift<en. iſt erſchienen im Verlag der Miſſion8handlung Hermaännsburg in Hannover und iſt dort unter den „Kleinen

"Hermannsburger Miſſion8ſchriften“ al8 Nr. 68 aufgeführt.

und mande Bitte wird in jenen Tagen und Stunden aus ihrem Herzen zu Gott aufgeſtiegen ſein. Und Gott, der allmädtige Hort, der das Flehen der Seinen hört, half. Mit zunehmendem Alter kräftigte ſich der Kleine und wurde ein geſunder und munterer Knabe. | Einmal kam der kleine Johann in große Leben3gefahr. Drei oder vier Jahre alt mag er geweſen ſein. Die Mutter, dur< irgend etwas ſo in Anſpruch genommen, daß ſie ihn niht hüten konnte, brachte ihn hinaus zum Vater, der auf dem Holzplat mit ſeinem Geſellen ſägte. Eine Weile ſtand KleinJohann dabei und ſah ſich das mit großen Augen ernſthaft an. Al3 er aber merkte, daß die beiden für ihn keine Zeit hatten, ſuchte und fand er bald anderweitig ſein Vergnügen. Da waren ſo ſc<öne Blumen, nach denen er jauchzend griff. Und bunte Schmetterlinge flatterten hin und her, die wollte er fangen. Spielend war er ſo allmählid in eine Gegend gekommen, die für ihn verboten war. Plößli) ſtand er am Ufer der Aue. Eine neue Welt ging ihm da auf. Was gab es hier nicht alles zu ſehen! Weiße Gänſe ſchwammen ſtolz auf dem Waſſer und bli>ten ſchier verächtlich zu ihm herüber. Und in jener Bucht am Ufer war eine Entenmutter mit ihren Küchlein, die ſich au<h gar luſtig im Waſſer tummelten. Ja und dann da3 Waſſer ſelbſt! Wie es lief und lief, wie e3 plätſherte und murmelte, wie e3 gliterte und glänzte im Sonnenſc<ein!. Mächtig zog e3 ihn an; er mußte einmal näher treten und ſeine Hand hineintun. Aber o Shre>en! Ehe er ſich verſah, lag der kleine Held im Waſſer, und wie ſehr er auc ſchrie und ſich wehrte, e3 hielt ihn feſt und nahm ihn eilends mit ſic fort. Mutter, wo iſt dein. wachſames Auge? Vater, wo bleibt dein ſtarker, helfender Arm? Keiner hatte das Unglück bemerkt. Fleißig ſägte der Vater mit ſeinem Geſellen. 'Hingenommen von der Arbeit, hatten ſie den Kleinen ganz vergeſſen. Aber der treue Vater im Himmel hatte ſeiner nicht vergeſſen, und ihm, dem alles untertan iſt, iſt es ein leichtes, zu helfen. Winde macht er zu Boten und JFeuerflammen zu ſeinen Dienern. ; Heiß brennen die Strahlen der Sonne hernieder und treffen erbarmungslo3 die beiden eifrigen Arbeiter, daß ſie einen Augenbli> ablaſſen müſſen, um den Schweiß zu tro>nen. Dabei gehen des Geſellen Augen ſuchend über den Anger -- wo iſt da3 Kind 'geblieben? Nirgend3 eine Spur! In banger Ahnung

ſchauen beide zum Waſſer hinüber. Mitten im Fluß ſchwimmt etwas. So ſ<nell die Füße tragen wollen, eilen beide zum Ufer. Wirklich, da treibt da3 Kind. Ohne ſich zu beſinnen, ſpringt der Geſelle in den Fluß, ſein ſtarker Arm teilt “die Fluten. --Bald hat er den


"Die :Hiſſtons-Toube. Kleinen errei<ht. Glücklich bringt er ihn an das Ufer zu - dem zitternden Vater. Aber alle3 Leben ſcheint ſchon aus dem kleinen Körper entflohen zu ſein. Doch den eifrigen Bemühungen der beiden gelingt es mit Gotte3 Hilfe, das Leben wieder zu weken. Dankbaren Herzens trägt der Vater den Neugeſchenkten in das Haus zur Mutter. Sorgfältiger wachten ſeitdem die Eltern über ihn und ſeine Geſchwiſter. Nicht nur da3 leibliche Wohl ihrer Kinder ließen ſich die Eltern angelegen ſein, auc< für ihr ewiges Seil ſuchten ſie zu ſorgen. Schon früh wurden die Kinder angehalten zum Gebet. Der treue Vater war e3, der unſerm Johann Detlef die Hände falten und ihn beten lehrte. Da3 hat dieſer nie vergeſſen. Dankbar erzählt er in ſeinem ſelbſtgeſchriebenen Lebenslauf: „Mein Vater lehrte mich einige Gebete, und abend3, wenn er mid) und meinen zweiten Bruder zu Bette brachte, ſprac<h er un3 ein Gebet vor.“ So wuch3 Johann Detlef heran im Kreiſe ſeiner. Geſ<wiſter, umhegt und gepflegt von der treuen Liebe ſeiner Eltern. Mit ſe<35 Jahren kam er in die Schule und beſuchte zunächſt bis zu ſeinem zehnten Lebensjahre die Elementarſ<hule, darauf bis zum dreizehnten die Mittel- und endlich bis zum ſe<hzehnten LebenSjahre die

ſogenannte

Kantorſchule

ſeiner

Heimat.

Am

Sonntag Oculi -de3 Jahres 1848 wurde er in der Kir<he zu Elm3horn konfirmiert. In dieſer Zeit, ſo erzählte Engelbrecht ſpäter, habe er zwar allerlei nüßliche Kenntniſſe für das Leben gewonnen, aber nicht das Wichtigſte, die Erkenntnis, daß er um ſeiner Sünde willen verloren ſei und nur dur den Weila gerecht und ſelig werden könne. In jenen Tagen herrſ<te no<) der Vernunftglaube in Kirche und Schule. Vom d<riſtlihen Glauben wollte man nur da3 gelten laſſen, was die menſc<liche Vernunft begreifen und faſſen konnte. Da war „zwar viel die-Rede von allerlei Tugenden, wie man ſich gegen Gott und Menſchen recht verhalten ſolle, aber nicht von der Sünde, -die uns dem Zorn Gottes unterwirft und un3 zu ihren und des Teufels Knech-

ten macht. . Und weil man von der Sünde nichts

wiſſen wollte, kannte man aud) unſern HErrn und Heiland JEſum Chriſtum nicht als den wahrhaftigen

„Sohn Gotte8, der vom Himmel .auf die Erde gekom-

men iſt, um dur ſein Leben, Leiden, Sterben und Auferſtehen alle, die an ihn glauben, zu erretten und zu ſeligen Gotteskindern zu machen.

In der Schule zu Elm3horn wurden die Kinder

wohl no<h zur Gottes8fur<t und zum. Gebet angehalten, aber doch nicht ſo, daß ſie hätten wiſſen kön-

nen, was und wie ſie beten müßten.

Engelbrecht

41

erzählt, daß er einſt in de3 Nachbar3 Garten an einen verborgenen Ort gegangen ſei, um da zu beten, der liebe Gott möge ihm Gutes tun; wenn er einmal der HErrgott würde, wolle er ihm wieder Gutes tun. Im übrigen iſt aus der Sc<hulzeit Beſondere3 nicht zu berichten. Allerlei Sc<helmenſtreihe und Untaten zu Haus und in der Schule trugen ihm reichlich die Rute ein. Der trogzige Sinn ſeine3 natürlichen Herzens, der ſich in jenen Streichen zeigte, wurde auch durd) die erſte Konfirmandenzeit nicht überwunden, von der er bezeugt, daß ſie einen tiefen und heilſamen

Eindruck auf ihn gemacht habe. Mit dem Gelübde, das er am Altar des HErrn ablegte, war e3 ihm Ernſt.

Wenn

er es dann

do< nicht gehalten

hat, ſo

liegt das vor allem an dem Mangel an rechter Selbſtund Heilserkenntni3, aber gewiß auc daran, daß ihm die nötige Waffenrüſtung für den Kampf fehlte, wie er jelbſt ſchreibt: „Da ich nichts gelernt hatte, woraus ich Kraft und Stärke ſc<öpfen konnte, ſo verloſch mein guter Vorſatz bald.“ So mußte der HErr ihn in ſeine Schule nehmen, nachdem er der Schule entwachſen war, um ihn zu dem Werkzeug für die Miſſion zu machen, deſſen er bedurfte. 2. In die weite Welt. Wie in den meiſten Fällen, ſo war e3 auc hier. Mit der Konfirmation hatte der erſte Abſchnitt im Leben Johann Detlef Engelbrec<ht3, die fröhliche Kinderzeit, ein Ende gefunden. Nun ging e3 hinau3 ins feindliche Leben. . Die Frage, wa3 er werden wolle, war bald entſchieden. Sechzehn Jahre war er alt und beſeelt von dem heißen Wunſche, viel zu ſehen und viel zu erleben. War e3 Wander- und Abenteuerluſt, die ihn alſo trieb? Sie iſt ja vielen Deutſchen al3 ein alte3 Erbſtü> von den Vätern her eigen und treibt ſo mandjen von ihnen in die Ferne, ſein Glü> zu ſuchen. Oder war es der ungeſtüme Tatendrang der Frieſen, jenes Stammes, der ſeit mehr al3 einem Jahrtauſend an der deutſchen Nordſeeküſte die Wacht hält, in zähem Kampf mit Wind und. Wellen dem Meere einen Stri<h Lande3 nah dem andern abgewinnt und immer wieder dem blanken Han3 den zwingenden Fuß auf den Nacken ſett, ob e3 au<h Tauſenden ſeiner beſten Söhne da3 Leben koſtet? Genug, am Waſſer war Engelbre<t geboren und groß geworden, Seemannsblut floß in ſeinen Adern, und ſo trieb e3 ihn wie den Strom da3 Waſſer mit unwiderſtehli<her Gewalt zum Meer. Er wurde Seemann. Dieſer Beruf war in jenen Tagen noh härter und gefahrvoller al3 heute, denn die Seefahrt geſchah noh dur<hweg auf Segelſchiffen.


42

Die

WMiſſions-Taube.

Zunächſt befuhr Johann Detlef die Nord- und die Oſtſee. Dabei diente er während des däniſchen Krieges 1848 aud ſeinem Vaterland und kam einmal in den Geſc<hoßregen däniſ<er Geſhüße. Später nahm er Dienſt auf größeren Schiffen und madte verſchiedene Fahrten nah Weſtindien. Die leßte große Reiſe nah dem Weſten führte ihn zuerſt mit einem deutſchen Schiffe nah San Franci8co, dem Hafen des Goldlande3 California, da8 damals viele Abenteurer au3 aller Herren Ländern anzog. Häufig kam e3 vor, daß au<h Seeleute vom wilden Goldfieber gepa>t wurden und Schiff und Ladung, alles im Sti ließen, um Gold zu ſuchen. Engelbrecht hat dieſer Verſud<hung widerſtanden und dadur< Pflichtgefühl und Willen3ſtärke bewieſen und bewährt. Aus unbekannten Gründen wedſelte er in San Franci38co das Schiff und ging mit einem amerikaniſchen Schiffe nah Lima-Callao, dem Haupthafen Perus. Hier nahm er, um wieder in die Heimat zu kommen, Dienſt auf einem engliſhen Sciffe, das den Namen LTady Milton führte und Guano geladen hatte. Mit dieſem geriet er in ſchwerſte Seenot. Die Fahrt ging um da3 no< heute vielfa< gefür<tete Kap Horn herum. In dieſer Gegend trieb das Schiff ſeHh3 Wochen lang im Sturm und Regen. Während dieſer ganzen Zeit hatte die Beſaßung kaum jemal3 einen tro&enen Faden am Leibe. Au bekam da3 Schiff ein Loh, e3 ſprang ein Le>, wie der Seemann ſagt. Waſſer drang in Sciff und Ladung ein, und da die Tanks, die Behälter für da8 Trinkwaſſer, nicht diht genug waren, kam Guanowaſſer in ſie hinein und verdarb da3 Trinkwaſſer. Infolge all der Entbehrungen, die da38 Sciff8volk dur<hmacden mußte, brah Skorbut, eine ſ<hre>liche Krankheit, aus. Mit Au3nahme des Kapitän3, de3 Unterſteuermann3, des Ko<h3s und zweier Matroſen, von denen einer Engelbre<t war, wurden alle davon befallen. Die wenigen Geſunden konnten das große Sciff nicht bedienen, das nun einem Wrac> gleich auf den Wellen trieb. Sie mußten vielmehr, um es über Waſſer zu halten, Tag und Naht an den Pumpen ſtehen. So hod<h ſtieg die Not, daß ſie die Leichtkranken an die Pumpen banden, damit ſie dur<h ihr Gewicht wenigſtens mit pumpen hülfen. Endlich, al8 man faſt alle Hoffnung hatte fahren laſſen, war da38 Siff bei aller Not und all dem Elend in andere Gegenden getrieben, ſo daß beſſeres Wetter erwartet werden konnte. Dieſe Hoffnung wurde erfüllt. Da3 Le> verſtopfte ſich allmählich, die Kranken erholten ſich wieder, und nach langer, langer Fahrt fam das Sciff in ſeinen Heimathafen, wo man es längſt aufgegeben hatte und wo nun große Freude herrſchte. Von England aus FXehrte Engelbreht in ſeine Heimat zurück.

Von dieſen Seefahrten, bei denen er auf Wunſch und Rat ſeines Vater38 die Bibel oder da38 Neue Teſtament mit ſich führte und au<h la38 trotz des Geſpöttes ſeiner Kameraden, ſagt Engelbrecht, ſein Wunſd<, viel zu ſehen und zu erleben, ſei in Erfüllung gegangen. „Jd kann ſagen mit dem Apoſtel Paulu3: Id) bin viel gereiſt und habe man<he Gefahr aus8geſtanden, in Gefahren unter Kugel- und Kartuſchenregen, mehrmals in Gefahr, Sciffbruch zu leiden; von Hunger und Elend bin ich aud nicht freigeblieben. Aber könnte ich nur au hinzufügen, daß ich es um de3 HErrn willen erlitten hätte, ſo könnte ich mich freuen.“ (Fortſezung folgt.)

Zur

Miſſionschronik.

Schöne Gemeindeblätthen. Wir freuen uns immer über die Gemeindeblätthen, die unſere Miſſionare un3 zuſchiken. Sie enthalten zum Teil wihtige Nachrichten und zeigen uns, wie eifrig unſere Miſſionare um die Ausbreitung de3 Reiche3 Gottes in ihrer Mitte beſorgt ſind. Beſonder3 ſchön waren leßte3 Jahr die Gemeindeblätthen der St. Philip's-

Gemeinde in St. Louis und unſerer Holy

Trinity

Church in Springfield. Wir möchten alle Miſſionare bitten, un3 ihre bulletins zuzuſchien. Für die Nedaktion der „Miſſion5taube“ ſind ſie ſehr wichtig. Alſo bitte! Gerade au< um diejenigen aus unſern nördlichen Gemeinden bitten wir. Gaben an unſere Superintendenten. Wir haben ſchon öfter35 gebeten, daß man Gaben an Kleidern und dergleichen nicht an einzelne Perſonen oder Gemeinden ſchien möge, ſondern an unſere Superintendenten. Wir wiederholen dieſe Bitte auf Wunſ Superintendent Weſtcott3. Unſere Superintendenten ſind: Miſſionar Kramer in New Orleans, Miſſionar Gehrke in Green3boro und Miſſionar Weſtcott in Selma. -. Die Adreſſen ſind im Kalender zu finden.

Fröhliches

Geben.

Auf ihrem

Miſſion8feſt

im

November vorigen Jahre3 kollektierte unſere kleine Gemeinde in Springfield 832.20, und die Bibelklaſſe ſc<hi>dte noh weitere 825 ein. Zn den erſten zehn Monaten im lekßten Jahr brachte die Gemeinde 8530.01 auf, im Jahre zuvor nur 8337.07. In der Tat ein ſchöner Fortſchritt im Geben! Miſſions8vorträge. In Charlotte, North Carolina, veranſtaltete die dortige Gemeinde eine Miſſion8wo<he. HSausbeſu<he wurden gemacht, Traktate verteilt, Bilder gezeigt, und in fünf öffentlihen Vorträgen wurde von verſchiedenen Predigern die Frage erörtert: „Was iſt ein Chriſt?“ Die folgenden The-


Die

RHliſjſions-Taube.

men kamen zur Sprache: „Wer iſt ein Chriſt?“ „Was koſtet es, ein Chriſt zu ſein?“ „Welche3 ſind die Merkmale eines Chriſten?“ „Bezahlt e3 ſich, ein Chriſt zu ſein?“ und „Biſt du ein Chriſt?“ Unter den vielen Zuhörern befanden ſi ac<htundfünfzig, die zuvor nie in einer lutheriſchen Kirche geweſen waren.

Fortſchritt in Baltimore. Die dortige Sonntag3ſchule wird jet von achtundvierzig Kindern beſucht. Vor zwei Jahren wurde dort mit drei Schülern angefangen.

Großer Segen in Buffalo. Wegen Raummangel3 in unſerer Kapelle wird die Sonntag3ſhule in zwei Schichten unterrichtet. Der Plan findet großen Anklang, weil ſo kein Kind abgewieſen zu werden brauc<t. Die Lehrerinnen kommen vor neun Uhr zur Kir<e und bleiben bis halb eins. ES iſt dies ein langer Sonntagvormittag, aber ſie ſind mit den erzielten Erfolgen ſehr zufrieden. Eine wachſende Gemeinde. Unſere Miſſion3gemeinde in Chicago hat Ende vorigen Jahre3 durch Konfirmation

Glieder

unſerer

Gemeinde

in Cleveland.

Eifer troß böſer Zeit. Unſer Gemeindlein in Cleveland hat für das Jahr 1933 ſein Budget auf 5700 geſeßt. Das iſt für die kleine Gemeinde eine hohe Summe; die Glieder ſind jedo< aufs höchſte beſtrebt, die Summe aufzubringen.

Liebe zu den Zeitſchriften.

eine neue Sonntagsſchule ins

Leben gerufen, die von fünfundzwanzig Schülern beſucht wird.

a<t

neue

Erwachſene

aufgenommen.

Zwei andere Konfirmanden wurden dur< Krankheit verhindert, ſich zur ſelben Zeit konfirmieren zu laſſen, werden aber ſpäter konfirmiert werden. Eine neue Konfirmandenklaſſe bereitet ſich für die Konfirmation vor, die um Oſtern herum ſtattfinden ſol. Die Gemeinde zählt 274 getaufte Glieder, 173 Kommunizierende und 50 Stimmberedtigte. Die letzte Miſſionsfeſtkollekte belief ſich auf 881.11. Aud dieſe Gemeinde hat ernſtlidh vor, ſelbſtändig zu werden.

Unſere St. Philip's-

Gemeinde bezahlt die Kir<enblätter, ſo daß alle in der Gemeinde Gelegenheit haben, ſie zu leſen. Al3 dies Jahr Ebbe in der Gemeindekaſſe war, beſchloß der Frauenverein, die Summe von 836 zu bezahlen, ſo daß auc in dieſem Notjahr jede3 Glied ſeinen MisStonary Lutheran leſen kann. Das Budget der Gemeinde für das Jahr 1933 hat eine ſolhe Höhe erreicht, daß die Gemeinde wohl ſelbſtändig wird. Gott laſſe dies gelingen! Ein blinder Geber. Ein Glied unſerer Gemeinde * in Atlanta, Georgia, hat der Kirc<he ein ſ<höne3 Kabinett für das Abendmahl3gerät geſ<henkt. E3 iſt dies Herr Turk, der wohl fleißig zur Kirche kommt, aber weder ſeinen Paſtor no ſeine Kir<he je geſehen hat. Er iſt nämlich blind, zeigt aber für die lutheriſ<e Lehre ein feines Verſtändnis. Gottes Segen und viel Glük! Am 31. Dezember 1932 trat P.IJ. Stephan in Waſhington, D. C., in den Stand der heiligen Ehe. Seine Braut iſt aus Pitt3burgh, ſeiner eigenen Heimatsſtadt. Sie war früher Sonntagsſ<ullehrerin, iſt aufs hödſte begeiſtert für die Miſſion3arbeit und wird ihren Gatten in ſeiner Arbeit eifrig unterſtüßen. Im Januar hat

Miſſionar Stephan

43

/

P. Marmaduke

N. Carter.

Eine eifrige Miſſionsfreundin. In unſerer Grace Mission hier in St. Louis ſind kürzlich vier erwachſene Konfirmanden durd die fleißige Arbeit Frau Bähler3 gewonnen worden. Dieſe eifrige Miſſion8freundin hat au<h zwanzig Kinder in ihrer Privatſonntag3ſchule, die ſie jeden Sonntagna<mittag in ihrem Heim unterrichtet. Am Freitag nah der Schule werden dieſe Kinder von Lehrer He>enberg im Katei8mus unterrichtet. Zwölf dieſer Kinder ſind getaufte


Die Miſſions-Taube.

44

Lutheraner. Im ganzen ſind in unſerer Grace Misgion im leßten Jahr ſiebzehn konfirmiert und zwanzig getauft worden. Die AusSſichten auf weiteres Wads3tum ſind ſehr günſtig. P. Fey unterrichtet jekt regelmäßig

in der Schule.

Leben angeboten, wenn ſie den HErrn verleugneten; aber ſie wählten den Tod. - Die übrigen Chriſten auf der Außenſtation

kamen,

trozdem

der Platz

von

den

Roten beſetzt war, heimlich) zu Gotte3sdienſten zuſammen, ſooft ſie nur konnten. ' Vielen andern Chriſten

in

der

Kianſi-Provinz

ging

es

ebenſo.

'Wir

leben

immer mehr in den letzten Zeiten der Welt, da die Chriſten Leib und Leben. für ihren Glauben einſeßen

müſſen.

(Freikirche.)

Das neue Afrika. In der „Neuen Allgemeinen Miſſionszeitſchrift“ ſ<reibt D. S<hlunk über Afrika: „Ein Gouverneur in Weſtafrika hat in zehn Jahren faſt ſiebentauſend Kilometer Autoſtraßen geſchaffen. Der auſtraliſche Biſchof Chamber3 berechnet auf das Tanganjikagebiet a<t Flugplätze und überlegt, ob man

nicht

ein

Flugzeug

anſchaffen

ſollte,

um

den

portugieſiſches

Gebiet

berührt.

Gliedern: der engliſ<en [anglikaniſchen] Kirche im geſamten Mandatsgebiet mit einem fliegenden Geiſtlichen Genüge zu tun. Im letzten Juli hat der erſte Eijenbahnzug den ganzen Dunklen Erdteil von Weſt nac< Oſt dur<quert und portugieſiſches, belgiſ<e3,

britiſches

P. John

Fey.

Gehaltsreduzierung. Wegen der Notlage hat ein Komitee, das Reduzierung der Gehälter beraten ſollte, der Kommiſſion einen Plan vorgelegt, wonac< eine Gehalt3reduzierung von 822,648 ermöglicht worden iſt. Gebe Gott, daß ſic die Zeiten wieder bald beſſern, ſo daß e3 nicht nötig ſein wird, unſere Miſſionare auf lange Zeit ſo knapp zu halten! Die Allianz-Chinamiſſion, die ſhon im Jahre 1931 in ihrem Arbeit3gebiet in Kiangſi drei Stationen niht hat bedienen können, weil ſie in der Räuberzone lagen, erlebt gegenwärtig eine neue

Überſ<wemmung:

mit

kommuniſtiſchen

Elementen.

Während man geglaubt hatte, die Arbeit wieder weiter vortragen zu können in das Räubergebiet im Süden, mußten die Miſſionare zeitweilig von den nördlichen Stationen fliehen. "Sie konnten übrigen3 im Jahre 1931 17 Taufen in der Kiangſi-Provinz melden. In der Provinz Chekiang, wo die Arbeit im vorigen Jahr in ruhigen Bahnen ging, fanden 122 Taufen--ſtatt. (Allg. M.-N.) Chineſiſche: Märtyrer. Miſſionar Porteou3 von der China-Snlandmiſſion berichtet über den Märtyrertod einiger Chriſten auf einer ſeiner Außen' jtationen. Als einer der Führer der kleinen: Gemeinde 'zur Hinrichtung geführt wurde, rief er den "andern zu: „Jürchtet eud) nicht! Jh glaube feſt, daß, wenn die Axt unſern Hals berührt, unſere Seelen bei dem HErrn ſein werden.“ Einigen wurde da8

und

wieder

Erwähnt ſei auch der großzügige Plan, die WaſſerXraft der Panganifälle am Nufidji nutzbar zu machen, um Oſtafrika vom Indiſchen Ozean bis zum Tanganjika- und Viktoriaſee mit elektriſcher Kraft zu verſorgen. Der geſamte Erdteil wandelt ſein Geſicht, und ſeine Bevölkerung wird in den Strudel und die Hetße de3 modernen Wirtſchaft3leben35 mit hineingeriſſen. Sie bekommt einen ganz andern Lebenſtil und LebenSinhalt. Sie lebt mit Fernſprecher und Radio, mit Börſenberichten und politiſcher Agitation und ſtre>t ihre Hand nad) allen materiellen und geiſtigen Gütern de3 weißen Manne3 aus. Kürzlich hat die erſte Afrikanerin, Agnes Savage aus Britiſch-Nigeria, ihre ärztlichen Prüfungen in Edinburgh „mit Auszeihnung“ beſtanden, ein Erfolg, der, wie eine weſtafrikaniſche Zeitung ſchreibt, da3 ganze engliſche Weſtafrika vor Freude zittern laſſen werde. Die Afrikaner ſehen darin einen neuen Beweis für. die intellektuelle Gleichheit der Raſſen und eine neue durd) die Afrikaner errungene Stufe auf dem Weg de3 Fortſc<ritt5.“ Im nahen Oſten ſind für die Arbeit der Miſſion zweifellos günſtige Anzeichen vorhanden. In der Türkei findet die Bibel in lateiniſcher Schrift außerordentlid) ſtarke Verbreitung. In Perſien iſt die Verbreitung driſtliher Literatur in den lekten ſe<3 Jahren von 2,500 Büchern und Traktaten auf faſt 84,000 geſtiegen. Stellenweiſe, ſo in Syrien, wächſt die Zahl mohaminedaniſcher Beſucher der: <riſtlichen Gotte3dienſte und vor allen Dingen auch mohamme-


Die daniſ<er Schüler in den-Miſſionsſchulen.

konnten die erſten öffentlichen Taufen

NESS In Syrien

ohne Zwiſchen-

fälle und Nacdhſpiele ſtattfinden. Die Aktivität der perſiſchen Chriſten zeigt ſich in den zwar noh kleinen, aber ſtark wachſendenGemeinden. Überall ſtehen dort bekehrte Mohammedaner .mit im Miſſion3werk, und die <riſtlihen Schüler der Colleges benußen ihre Ferien zu Evangeliſationdsunternehmungen. Aber alle dieſe hoffnungs5vollen Anfänge werden noch gehindert durd) die Tatſache, daß in den mohammedani-

ſchen Ländern die Freiheit zum Übertritt nirgends geſichert iſt. Wenn aud überall die Neligionsfreiheit ein Grundgeſetz der Verfaſſung iſt, ſo gilt doch das mohammedaniſche Recht, von der Volksmeinung aufrechterhalten, da3 den Übertritt in den meiſten Gebieten unmöglic< madt oder ihm große. Schwierigkeiten bereitet. Neben der Arbeit der Wie3badener Evangeliſh<en Mohammedanermiſſion, die um einer Taufe willen ſcharfe Angriffe über ſich ergehen laſſen mußte, hat nun au der Deutſc<he Hilfsbund für <riſtliches LiebeSwerk im Orient, Frankfurt, auf ſeiner Station in der inneren Türkei in Maraſd eine kritiſ<e Zeit dur<zumachen. Elf junge Mohammedaner haben ſich dort taufen laſſen. Jetzt wird berichtet, daß die „Schweſtern“ =- e3 ſind nur Miſſionarinnen

dort

-=-- und die jungen Chriſten viel zu leiden haben unter den Anfeindungen der fanatiſchen Bevölkerung. Abend3 ergießt ſich zuweilen ein Steinhagel über die Miſſion3häuſer. Einige der Angeſtellten wurden dur< Steinwürfe verlebt. Da nad dem türkiſchen Geſetz alle Verſammlungen zu Andachten und Bibelſtunden in Privathäuſern verboten ſind, wollen die jungen Chriſten bei der Regierung den Antrag ſtellen, ihnen einen Raum für die Verſammlungen anzuweiſen. Übrigens ſc<eint der erſte Anſturm der Miſſion8gegnerſc<haft etwas abgeebbt zu ſein. (Allg. M.-N.) Auf Bali, der Wunderinſel Niederländiſc<h-Jndien3, die ſo oft Gegenſtand rvomantiſ<her Neiſeſchilderungen geweſen iſt, hatte bis vor kurzem die holländiſ<e Regierung die Miſſion3arbeit niht erlaubt. Erſt vor ungefähr einem Jahr bekam ein <riſtlicher Chineſe die Erlaubni8 zur Miſſionierung unter den Jett ſind die nah Bali eingewanderten Chineſen. deren Männer, junge zwei darunter getauft, erſten Eingeborne aber Mütter deren Väter Chineſen,

waren. Dieſe jungen Männer haben bei ihren <ineſiſchen Freunden und Verwandten das Evangelium

bezeugt, und eine anſehnliche Zahl. von ihnen hat ſich vom Hindui3smu3 abgewandt, ihre Götkenbilder zer-

ſtört und ſich als Jünger JEſu bekannt. 26 eingeborne Männer und Frauen ſind getauft; neben

45

ihnen ſtehen ungefähr 100 Fen

Taufbewerber.

Das Werk breitet ſich aus von Dorf zu Dorf, und trotß

der ſtarken Gegnerſchaft von führender balineſiſcher Seite gewinnt die <riſtliche Botſchaft an Boden. (Allg. M.-N.) In den Balkanländern iſt eine neue miſſionariſche Lage entſtanden.

Drei -Millionen Mohammedaner

in

Albanien, Jugoſlawien, Rumänien, Griechenland und Bulgarien ſind dem <riſtlihen Einfluß zugänglicher als je zuvor, beſonder3 in Albanien. Al3 die Türken den Jslam ablehnten und die Überlieferungen ihrer vorislamiſc<hen tatariſchen und turaniſchen Ziviliſation wieder lebendig werden ließen, beſann ſich die Bevölkerung des Balkans auf ihre <hriſtliche Ziviliſation, die der Jslam zu Anfang de3 fünfzehnten Jahrhundert3 übergeſc<hlu>t hatte. Die <riſtlichen Miſſionare würden dort jet ein Begehren nah Unterricht finden, das bisSlang unbekannt dort iſt. Albanien mödte ſeine AlbaKinder erzogen, ſeine Frauen erwacht ſehen. niens

Frauen

werden

in ungewöhnlichen.

Ehren

ge-

halten, ſo daß das Geleit einer Frau einem Reiſenden in den albaniſc<hen Bergen nüßlicher iſt al3.da3 Geleit - einer Truppe von Soldaten. (Allg. M.-N.) Zur

Paſtorenausbildung großen Batakſ<hen

gehören

einige

in Niederländiſch -Jndien. Kir<he von 313,000 Seelen

Gemeinden

in

Großſtädten

und

an-

dern Zentren geiſtigen Leben3, die beſondere Anforderungen an ihre eingebornen Paſtoren ſtellen müſſen. Die einfa<e Ausbildung, die ſolhe Prediger biöher nad zehnjährigem Lehrerdienſt in einem mehrjährigen Kur3 für Pandita im Seminar zu Sipoholon empfangen haben, genügt niht mehr. Aud braucht die Kir<he für die Zukunft eingeborne Führer, die im Evangelium gegründet ſind und an Wiſſen ihren ſtudierten Volksgenoſſen nicht nachſtehen. Unter den Eingebornen beſtand der Wunſ<, geeignete Leute in Holland ſtudieren zu laſſen. Dod ſah man davon ab, als aus ähnlichen Erwägungen heraus die vereinigten holländiſchen Miſſionsgeſellſ<aften und die indiſche Volkskirhe zuſammen mit der Rheiniſchen Miſſion den Plan faßten, auf Java eine theologiſche Schule zur Heranbildung eingeborner Paſtoren zu errichten, . die Univerſität38harakter tragen ſol. Zwei holländiſche und ein deutſ<er Dozent, Dr. Müller, jezt Miſſionar in Sumatra, ſind al3 Lehrer vorgeſehen. Die genannten drei Korporationen werden die Koſten für da38 Inſtitut aufbringen. In einem halben Jahr ſoll e3 in der Nähe von Batavia eröffnet werden. Die Generalſynode der Batakkir<e beſchloß, einen Teil ihrer künftigen Paſtoren dort ausbilden zu laſſen. (Allg. M.-N.) .

/


Die Dein

Reich Das

Hiſſtons-Taube.

komme!

Wort.

Wa3 brauſt daher wie Windesbraut Und überdonnert Donners3laut? Waz3 donnert in der Sünder Ohren Gleich einem Schwur, von Gott geſchworen? Wa3 iſt's, da3 dur<h die Seele bohrt? Da3 iſt da3 Wort, da3 feſte Wort! O Wort der Mat, o Wort der Kraft, Da3 ſo gewaltig wirkt und ſchafft! Vom Herrn ſelbſt biſt du ausgegeben, Du bringſt die Wahrheit und das Leben; Du wareſt eh'r als Zeit und Ort, Du ſtarke3 Wort, du feſte3 Wort!

Der

Wert

<hriſtlicher Kir<henblätter.

Unſere Superintendenten ſehen ſehr darauf, daß da3 Blatt, da3 eigen3 für unſere Farbigen herau3gegeben wird, der AſisSionary Lutheran, unter alle Gemeindeglieder und über die Grenzen der Gemeinden Miſſionar Weſtcott erhielt den folhinaus kommt. genden Brief, der ſo recht zeigt, wel<en Segen unſere kir<lihen Blätter oft bringen: „I< gab meine Zeitſchrift an eine Frau ab, die zu einer andern Kir<engemeinſhaft gehört, na<hdem ich ſie ſelbſt gründlidh geleſen hatte. Der Frau gebe ich aud) immer meinen Lutheran Witness; ſie iſt eine aufrichtige Chriſtin, die ſo gerne ein <riſtliche3 Blatt lieſt; ſie gibt e3 dann au<h immer weiter an andere. Sie ſc<rieb mir neulich: „Jh habe da3 Blatt erhalten, das Sie mir geſ<hi>t haben. Jd konnte gar nicht warten, bi3 ich Zeit bekam, e3 zu leſen. Da ſah ich gleich den Artikel über die Rechtfertigung. Dieſe Lehre hatte ich vorher nie verſtanden. E3 iſt ja wahr, ſehr viele ſind ſich nicht über die Lehren der Bibel klar. Was ich nicht re<ht wußte, war: Werde ich wirklich dur<h den Glauben gereht, oder muß ih meinem Glauben aud noh Werke hinzufügen? Jezt verſtehe ich dieſe Lehre völlig. I< habe den Artikel immer wieder geleſen, bis ich endlich alles verſtand. Wa3 mid beunruhigte, war die Frage: Wa3 tuſt du? Der Glaube ohne Werke iſt tot; dein Glaube aber iſt ganz paſſiv und nicht aktiv. Mit andern Worten, i<h war nie mit mir ſelbſt zufrieden. Nun getröſte ih mic<h der Gnade. I< weiß nod nicht, ob ich alle3 recht gefaßt habe, aber ich weiß, daß geiſtliche Dinge geiſtlich gerichtet werden müſſen. I< mödte Ihnen ſagen, daß ich nie einen Artikel in einem lutheriſchen Blatt leſe, mit dem ich nicht übereinſtimme, dem ih nicht zuſtimme. Darum nod einmal: Haben Sie vielen Dank für die mir zugeſandten Zeitſchriften!“ “

Miſſionar Weſtcott ſc<hreibt dann: „In dieſen böſen Zeiten gilt e8, das Verlorne zu ſuchen und ſelig zu machen. Unſere Zeitſchriften gehören mit zu den Miſſion3mitteln, die wir haben, und eine Gemeinde, die ihre Zeitſchriften nicht lieſt, wird unter der Laſt, die ſie ſic< ſelbſt dur<; Nacdhläſſigkeit auflegt, ſehr leiden; denn aud) in Lehre und Leben wird ſie bald die Folgen ſpüren, die eine ſolhe Vernachläſſigung mit ſich bringt. In manden Kir<en häufen ſich die ungeleſenen Blätter an, während do in der unmittelbaren Umgebung Seelen verlorengehen. Nummern, die übrigbleiben, ſollten mitgenommen werden, wenn man Beſuche madt, damit ſie an diejenigen, bei denen man einkehrt, weitergegeben werden können. Oft können großmäulige Gegner durd) eine Zeitſchrift zum Schweigen gebra<ht werden. Sie können eben nicht mit einem Artikel in einer Zeitſchrift di3putieren. E3 ſollte daher in jedem Heim ein Ilissionary Tatheran ſein. Ja, die3 Blatt ſollte auh jedes Glied haben, da3 eine Seele für Chriſtum gewinnen will.“ Wir fügen nod) zur Erklärung hinzu, daß unſere Miſſionsgemeinden den Alissionary Lutheran für jede3 kommunizierende Glied beſtellen; die Unkoſten werden durd< regelmäßige Beiträge gede>kt. Gott ſegne unſere Zeitſchriften allenthalben! IJ.T.M.

Wozu

wir da ſind.

Mein Bruder Bernhard und id) wanderten mit unſerm lieben Vater dur< einen Wald. Unterweg3 erzählte er un3 in der meiſterhaften Art, die ihm eigen war, eine ſc<öne Geſchichte, die uns ganz beſtri&te und bezauberte. Wir lauſchten, als ob wir Engel im Himmel ſingen hörten. Dazwiſchen kamen wir an einer alten Frau vorüber, die war ſ<mußig, häßlich und runzelig, und ihre Kleider waren ſehr zerlumpt. Sie hatte dürre3 Holz geſammelt und quälte ſic) gerade ab, ihr Bündel auf den Kopf zu heben. Aber vergebli<h. Ob ſie zu ſjhwa<h oder das Bündel zu ſ<hwer war -- genug, e3 ging ni<t. Al3 mein Vater nun bemerkte, daß wir ſahen, wa3 da geſhGab, gab er -- patſc<h! patſc<h! -- erſt mir, dann Bruder Bernhard eine ſaftige Ohrfeige. Darauf ging er hin und hob der Frau ihr Bündel auf den Kopf. Wir ſc<hauten ihm unter Tränen verwundert zu. Der Engel8geſang war ganz verſtummt. Der Vater aber ſagte, indem er weiterſ<hritt: „Jungen3, wißt ihr, wozu ihr in der Welt ſeid?“ -- Keine Antwort. „Run, dann will ich e8 eu< ſagen: Die Menſ<en ſind da, um einander zu dienen, und wo ſie da38 nicht tun, da iſt es nicht aus8zuhalten.“ (D. Funke.)


Die

Miſſtions-Taube.

Der Stand der deutſchen evangeliſchen Miſſion. Da3 Jahrbud der vereinigten deutſ<hen Miſſion3konferenzen, das um die Jahre3wende erſcheint, bringt die neueſten Zahlen über die deutſc<he Miſſion, die auf den Stichtag des 31. Dezember 1931 berecnet ſind. Danach ſtehen auf 567 Hauptſtationen in3-

geſamt 1,620 deutſche Miſſionskräfte, die gemeinſam mit 10,600 beſoldeten eingebornen Mitarbeitern eine Heidend<riſtenheit von 1,143,000 geſammelt haben.

In 3,944 Volk3- und 72 gehobenen Schulen werden nahezu 240,000 Schüler unterrichtet. An 30 Krankenhäuſern ſtehen 36 Ärzte. Die Einnahmen aus Deutſc<land betrugen im Jahre 1931 6,804,466 Mark. Wenn man -dieſe Zahlen mit dem Vorjahr vergleicht, ſo ergeben ſich in allen weſentlichen Punkten Steigerungen. Die Zahl der Miſſionare iſt um

185, die der eingebornen Mitarbeiter um faſt 800, die

der Heiden<hriſten um faſt 100,000 erhöht worden; die VolksSſ<ulen ſind um 300, die gehobenen um 10, die Schülerzahl um 14,000 gewachſen. Gegenüber dieſen Steigerungen ſind die Einnahmen um über 600,000 Mark zurügegangen. Welche Arbeit die deutſche Miſſion im Verhältnis zu den Miſſionen anderer Länder zu leiſten hat und leiſtet, kann man aus folgenden Zahlen erkennen, von denen leider nur die erſte genau bere<hnet werden konnte, die andern aber ſehr vorſichtig geſhäßt worden ſind: Die deutſche Miſſion hat gegenüber den Dur<ſ<nitt35einnahmen der geſamten Weltmiſſion 1927 bis 1930 3.1 Prozent des Geſamteinkommen38. Sie verſorgt mit dieſem Gelde 5 Prozent der Miſſionare und ſicher über 10 Prozent der geſamten Heidendriſten der Weltmiſſion. Im Jahre 1932 iſt die Einnahme der deutſchen Miſſion weiter zurükgegangen. Eine Reihe von Geſellſchaften berichtet von einem Rü&gang von 33 Prozent gegen das Vorjahr. Da3 Werk, da3 der deutſchen Miſſion anvertraut iſt, iſt aber gleich groß geblieben. ES iſt jedem Einſichtigen deutlich, daß damit das deutſche Miſſion3werk vor der Exiſtenzfrage ſteht. (Allg. M.-N.) ->-4----

Der Fürſt Hiero von Syraku8, der fünfhundert Jahre vor Chriſto lebte, ließ einſt den heidniſchen Philoſophen Simonide3 vor ſich kommen und ſtellte ihm die Frage, wa3 Gott ſei. Der Gelehrte bat um

zwei Tage Bedenkzeit und, als dieſe verfloſſen waren,

um das Doppelte von zwei Tagen, und ſo ging es fort, bis vier Jahre verfloſſen waren.

Endlich) ſollte

er die befohlene Antwort geben; er ſprah: „Je länger ich darüber nachdenke, wa38 Gott iſt, deſto ſchwieriger und unerforſc<hlicher wird e3.“

47

Bücherbeſprechungen. The

Christian Faith.

By Joseph Stump, D.D., LL.D.,

L. H. D., Pregident of Northwestern Lutheran Theological Seminary. 463 pages, 6 X83%. Cloth. The Macmillan Company, New York. Price, 34.00. Wir haben letztes Jahr die neue engliſche Dogmatik Dr. Mellenbruchs in dieſen Spalten beſprochen; es iſt daher nur billig, daß wir dies neue dogmatiſche Werk hier rezenſieren. Der Unterſchied zwiſchen den beiden Werken iſt ganz bedeutend. Stumps Dogmatik iſt wirklich ein ernſter Verſuch, die Lehren der lutheriſchen Kirche ſachlich und eingehend darzulegen. 'Was die Form betrifft, ſo können wir hier nur loben. Die Einteilung der Loci iſt vortrefflich, die Darlegung geradezu muſterhaft. Dazu iſt D. Stump auch bei den orthodoxen lutheriſchen Theologen unſers Landes in die Schule gegangen, und wir finden viele Anklänge an unſern eigenen großen Dogmatiker, D. F. Pieper. Die Sprache iſt edel, einfach und gemeinverſtändlich, obwohl der Autor nicht oberflächlich über die Gegenſtände hinwegrutſcht, ſondern meiſten5 recht tief gräbt. Wir können auch in aller Aufrichtigkeit ſagen, daß D. Stump im allgemeinen die Lehre von Sünde und Gnade, Geſetz und Evangelium recht darlegt, ſich auch nicht ſcheut, gegen den rationaliſtiſchen, modernen Abweg aufs kräftigſte zu warnen. Daß eine ſolche Dogmatik innerhalb der Vereinigten Lutheriſchen Kirche erſcheint, iſt für uns ein Ereignis, das uns mit Freude erfüllt. D. Stump iſt ein Vertreter der beſten Richtung in dieſer aus ſo mancherlei Elementen beſtehenden Kirche. Er gehört zu den älteren Theologen, denen die Lehre wichtig iſt. Allen Leſern, die ein feſtes dogmatiſches Urteil haben, können wir dies ſein leztes Werk warm empfehlen, aber auch nur dieſen; denn dieſe Dogmatik enthält zu viele Abweichungen von dem, wozu wir uns in unſern Kreiſen als Lehre der Shrift und der lutheriſ<en Symbole bekennen. Daß wir nicht näher darauf eingehen können, iſt eigentlich eine Ungerechtigkeit gegen den Verfaſſer, läßt ſich aber bei dem Mangel an Raum nicht vermeiden. Und ſeine Dogmatik verſagt oft gerade da, wo eine klare, deutliche und beſtimmte 'Antwort nötig iſt. Das empfinden wir als einen großen Schaden. Wir können zum Beiſpiel dem Screi-. ber nicht beiſtimmen, wenn er meint, die ſechs Schöpfungstage könnten ganz gut als Perioden aufgefaßt werden (S. 66 f.). Ferner taſtet der Verfaſſer den altkirchlichen Begriff von „Perſon“ in der Lehre von der heiligen Dreieinigkeit an (S. 46 f.). Das gelindeſte Urteil, das man über ſeine Darlegung fällen

kann, iſt, daß

ſie ungenau

und irreführend

iſt.

Er will die

Lehre von der Dreieinigkeit no weiter veranſchaulichen (S. 55), wa38 ihm aber nicht gelingt. Die Bekehrung faßt er al38 einen Prozeß, wobei der Menſc<h mitwirkt (S. 257). Was unſere Väter bi8her in dieſem Punkte verworfen haben, wird hier wieder gelehrt. So lehrt er auch eine Gnadenwahl “in view

of faith" (S. 136).

Solc<er Abweichungen finden ſich in dem

Werk ſehr viele, und wir müſſen darauf hinweiſen als auf große Schäden, die den Nußen dieſer neuen Dogmatik beeinträchtigen. Bei einer lutheriſchen Dogmatik dürfen ſich auf keinen Fall Irrtümer in der Lehre finden; will ſie Anerkennung finden, ſo muß ſie ganz mit Schrift und Bekenntni38 ſtimmen. Es tut uns leid, daß wir auf ſo viele und große Schäden in dieſer neuen Dogmatik aufmerkſam machen müſſen. Sonſt iſt viel daran zu loben, auch gerade das, daß der Autor ſich nicht für die moderne Lehrfortbildung begeiſtern konnte. Das iſt kein Nachteil an dem Werk, ſondern ein edler Fortſchritt, der bei Chriſto endet. I. T. M. Pastoral Theology. By John i.C. Fritz, D. D. AHandbook ' of Scriptural Principles, Written Especially

for

Pastors

of

the

Lutheran

Church.

343

pages,

61/,X9%.. Cloth. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price, 83.25. Von allen wichtigen Büchern, die in unſerm Verlag in den lezten Jahren erſchienen ſind, kennen wir kein wichtigeres al3 dieſe Paſtorale von Dekan Frit. Für die Verabfaſſung einer Paſtorale iſt D. Friß ganz beſonders geeignet. Er iſt lange Jahre ſelber Paſtor geweſen, hat der Synode in hohen Ämtern gedient und hier an unſerm Seminar ſelbſt paſtoral-theologiſche Vorträge gehalten. Auch iſt er kein theologiſcher Spekulant, ſondern Realiſt im beſten Sinne des Worts, der mitten in die Fragen hineingreift, wie ſie vorliegen, ſie aus Gottes Wort be-

-


Die

48

Hijſions-Taube.,

“:.

: ===

leuchtet und entweder ein klares Ja oder ein klares Nein ſagt. Dazu hat der Verfaſſer fleißig nach Walther3 Paſtorale gearbeitet und iſt ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. Allerdings finden ſich auch neue Kapitel, die für unſere Zeit wichtige Probleme beleuchten, und dafür wird der Leſer um. ſo dankbarer ſein. Wir können dieſe Paſtorale jedem lutheriſchen Paſtor aufs wärmſte empfehlen und hegen- keinen höheren Wunſch, als daß alle Paſtoren in unſerm Lande nac den hier gegebenen Schriftprinzipien handelten. Man mag ja in dieſem oder jenem Punkt, der an der Peripherie liegt, verſchiedener Meinung ſein, was gewiſſe Punkte zum Beiſpiel der Sexualethik betrifft; doch wird der Leſer in dem Bud kein ausgeſprodene3 Prinzip finden, das mit der Scrift nicht übereinſtimmte. Das Buch iſt klar und einfach geſchrieben, überſichtlich geordnet und behandelt den Stoff ſo, daß -auch gebildete Laien es mit gutem Erfolg leſen können. Wir möchten es gerne in den Händen unſerer Laien ſehen, weil dieſen eben ſo wichtige Pflichten obliegen. Gott ſegne die Lektüre dieſes Buches zu ſeiner Ehre! I. T. M. The

Lententide Family Altar. Reprinted from The Family Altar of the late Rev. FV. W. Herzberger. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 51 pages, Paper covers. Price, 25 cts. E3 war ein feiner Gedanke, dieſe Auszüge aus Herzbergers ausgezeichnetem Family Altar durch Sonderdruck zu verbreiten. P. Herzberger hat unſerer Kirche ein Andacht5buch geſchenkt, da3 nie veralten wird. E8 findet immer neue Freunde. The Lententide Family Altar ſollte in jedes <riſtlice Haus kommen, wo der Family Altar nicht ſhon Eingang gefunden hat. So wird die Paſſion3zeit eine doppelte Segen8zeit werden. Man helfe dies mit einem gefälligen Umſchlag verſehene Heft unter das Volk bringen! I. T. M.

Proceedings of the Thirty-Third Convention of the Ev. Luth. Synodical Conference of North America, assembled at Mankato, Minn., August 10--15, 1932. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price,

20 cts.

Es iſt dies ein etwas verkürzter, aber dennoch intereſſanter und lehrreicher Bericht über die lezte Verſammlung der Synodalkonferenz, der es durchaus wert iſt, daß man ihn ſtudiert. Leider wurden vom vorleßten Bericht (1930) nur wenige Exemplare verkauft; möge dieſer um ſo mehr Leſer finden! Wer ſich für die Negermiſſion intereſſiert, findet hier wichtige Angaben. I. T. M.

Concordia

Historical

Institute

Quarterly.

January,

1933. 50 ets. per copy. Man adreſſiere: Mr. Theo. Eckhart, Fiscal Oftice, 3558 S. Jefferson Ave., St. Louis, Mo. Jede Nummer dieſes Quarterly iſt von großer Bedeutung für das Verſtändnis der Geſchichte unſerer Kirche, und jede iſt äußerſt intereſſant. Die vorliegende Nummer enthält die fol-

genden Artikel:

“Some Perry County Relies"; “The Early

Years of the Lutheran Church in Nebraska"; “Lutheranism in Louisiana," Part I; “History of St. John's English Lutheran Church," Part I; “The Beginnings of Our Work in China," Part II. E58 wird niemand gereuen, der obigen

hiſtoriſchen Geſellſchaft beizutreten.

Koſten: 82 NIESEN

In

Thee Is Gladnress. (Concordia Collection, No. 27.) By Paul T. Buszin. Mixed chorus. Price, 15 cts. Immanuel. (Sacred Solos, No. 11.) Unison cboir -- children. By Paul T'. Buszin. Price, 25 cts. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

E38 ſind dies zwei weitere paſſende Lieder, die vom Concordia-

Verlag herau8gegeben worden ſind. Beide ſind bearbeitet von dem bekannten Muſikmeiſter Paul Bu3zin und laſſen ſich in unſern Gottesdienſten ſchön verwerten. Wir machen unſere Leſer mit Nachdru> darauf aufmerkſam. 4 T.

Contributions Received by the Treasurer.

January 1--31, 1933. Received for Colored IMisgions from the following colored congregations: Alabama Luther Academy, Selma, 813.00; Augustana, Alexandria, 25.00; Bethany, Nyland,

6.46; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, 2.15; Bethel, Rock West, 6.62; Bethlehem, Holy Ark, 9.54; Beth-

lehem, Monroe, .65; Calvary, .Baton Rouge, .54; Christ, Rosebud, 6.73; Concordia, Lowerstone, 5.00; Concordia, Montrose, 23.82; Holy Cross, Camden, 27.49; Ebenezer, Atmore, 5.66 ; Yaith, Mobile, 1.06; Gethsemane, Hamburg, 20.95; Good Shepherd, Vineland, 5.16; Grace, Concord,

30.00;

Trinity,

Grace,

Ingomar,

Springfield,

Immanuel,

Cineinnati,

8.20;

Grace,

40.00;

5.00;

St. Louis,

Hope,

Kings

Immanuel,

60.00;

Landing,

Pensacola,

Holy

5.13;

5.50;

Immanuel Lutheran College, Greensboro, 363.71; Messiah, Basghi, 3.81; Mission at Cleveland, 15.00 ; Mission at Washington, 15.34; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00; Mount Calvary, Tilden, 18.20; Mount Carmel, Midway, 2.90; Mount Olive, Catawba, .75; Mount Olive, Tinela, 12.40; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 5.20; Mount Zion, Charlotte, 40.00; Mount Zion, New Orleans, 55.00 ; Our Redeemer, Longmile, 12.37; Our Savior, Buſſalo, 10.00; Our Savior, Possum Bend, 9.05; Peace, Maplesville, 6.88; Pilgrim, Birming-

ham,

Buena

20.05;

Vista,

St. John's,

St. Andrew's,

10.12;

Joffre,

Vredenburgh,

St. James's,

9.59;

St. John's,

29.36 ; St. James's,

Southern

Pines,

Salisbury,

12.00;

15.00;

St.

Luke's, High Point, 8.00; St. Luke's, Lamison, 13.20; St. Luke's, Spartanburg, 8.00; St. Mark's, Atlanta, 35.38; St. Mark's, Winston-Salem, 5.00 ; St. Matthew's, Ackerville, 5.90; St. Matthew's, Arlington, 3.12; St. Matthew's, Baltimore, 5.00; St. Matthew's, Hickory Hill, .78; St. Matthew's, Meherrin, 16.73; St. Paul's, Charlotte, 8.22; St. Paul's, Los Angeles, 42.00; St. Paul's, Lutherville, 15.00; St. Paul's, New Orleans, 58.00 ; St. Paul's, Oak Hill, 14.75; St. Peter's, Concord, 7.00; St. Peter's, Pine Hill, 3.53; St. Philip's, Catherine, 8.28; St. Philip's, Chicago, 87.00; St. Philip's, Philadelphia, 25.00; St. Philip's, St. Louis, 130.00; Trinity, Selma, 38.70; Zion, Gold Hill, 3.15; Zion,

Taits

Place,

11.96.

Iſiscellaneous : Rev. W. ZI. Heidorn, Blue Earth, Minn., for Negro Missions (Building Fund), 85.00. From Mrs. Mary Berger, Buffalo, N. Y., for Colored Misgions, 2.00. TH1E0. W. ECKHART, Treagsurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in befriedigender Weiſe dienen au können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch

die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Aus8gaben haben ſich nun bedeutend vermehrt. Nach den jebigen Poſtamtsvorſ<hriften müſſen „wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine

„Strafe“ zahlen; denn wir» müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter3, daß ein Paket oder eine Zeitſchrift nicht abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cent3 bezahlen. Da3 mag+ manchem geringfügig vorfommen; aber wenn man bedenltt, 'daß wir Abonnenten haben, die drei und no< mehr Blätter von un3 beziehen,

und die ganz bedeutende Länge

unſerer Abonnentenliſte in Betracht

aieht, ſo iſt e3 nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen uns ein bedeutendes Stü> Geld koſten, zumal da der Poſtmeiſter un3 wegen jede3 Vlatte3 eine beſondere Benachrichtigung zuſchi>t. Un-

ſere Abonnenten

könnten

uns alſo einen

nicht geringen

Dienſt

er-

weiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine Poſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle Blätter, die man bezieht. Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr dankbar. CONCORDIA PUBLISEING HOUSE, St. Louls, Mo. Man beachten, March bezahle

wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. 33" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an un38, und zwar

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n zwe oden, er Adreßſtreifen au dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung Meng ] ! Bei Entrichtung ſeine8 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „Miſſions

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Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing Uouse, St. Louis, 09. „Alle die Nedaktion betreffenden Einſendungen ſind zu richten an Prof, I, TMueller, Ph, D., Th. D., 801 De Mun Avenue, St, Louis, Mo.


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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſchen Zynodalkonferenz von Nordamerika. Published monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. SubScription price, 50 cts. per annum anywhere in the world, Entered as Second-class matter at the Post Oſflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. payable strietly in advance.

Acceptance

for mailing at special

rate of postage provided

55. Iahrgang.

for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

April

Miſſionsbitte.

Unſre

unſern Sinne

Mund

ſtärk;

zum

Beten,

Laß dein Volk zuſammentreten Friſc< zum neuen Werk! Sprich zu allem dein Gedeihen, WaZ3 wir wirken hier; Gib uns Hände, die gern weihen Heil'ge Gaben dir! ſelig,

JEſu, laß uns mutig bauen „ No< die kurze Zeit; Nur ein Kleines, und wir ſc<hauen Dich in Herrlichkeit. 4

M.

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Schwer iſt wohl dein Werk, dod Denn es iſt ja dein; Made unſre Herzen fröhlich, Helden laß uns ſein!

„Und

der Verſucher trat zu ihm.“

So berichtet uns der Evangeliſt Matthäus in ſeiner vom Heiligen Geiſt eingegebenen Geſchichte von

der Verſuchung unſer3 Heilandes, Matth. 4, 3. JEjus „ſollte verſucht werden, ſo wollte es Gott; denn ſo be-

richtet das heilige Evangelium: vom Geiſt in die Wüſte geführt.“

Ur. 4.

von Gott geſandt und mit dem Heiligen Geiſt geſalbt worden war. Satan hatte den erſten Adam verſucht

JIEſu, laß uns nicht verzagen Jetzt, da alles bricht; Hilf du unſre Laſten tragen, Sei du unſer Licht! Öffne

1933.

„Da ward JEſus8

Chriſti Verſuchung

gehörte mit zu dem Werk, zu deſſen Ausrichtung er

und mit ihm das ganze Menſ<engeſ<hle<ht zu Fall gebra<t. So mußte ihm der zweite Adam begegnen, um ihm ſeinen Naub zu entreißen und da3 gefallene Menſ<engeſ<hle<ht aus ſeinen Klauen zu befreien. Die Verſu<hung de3 Heilande3s beſtand darin, daß Satan ihn dur allerlei Liſt von der AusSrihtung ſeines Erlöſerberufs abzubringen ſich bemühte. Wäre dem Teufel dies gelungen, ſo wäre das menſc<lihe Geſ<le<ht in der Gewalt Satan3 geblieben. Aber unſer hodc<hgelobter Heiland iſt in der Verſuchung beſtanden; er ließ ſic niht von dem Weg, der ihm verordnet war, abbringen. Als der Heilige Gotte3 iſt er aus der Verſuchung ſiegreich hervorgegangen und hat den böſen Feind niedergerungen. Aber die Verſuchung hat Chriſtus nicht für ſich beſtanden; er brauchte ja nicht um ſeinetwillen verſucht zu werden. Unſertwegen mußte er den Kampf mit dem Satan ausfedten, und ſein Sieg gilt nun uns,

kommt

un3

zugute.

„Darinnen

er verſucht iſt,

kann er helfen denen, die verſu<t werden“, wie der Hebräerbrief bezeugt, Hebr. 2, 18. Chriſti Verſuchung gehörte zu ſeiner Erniedrigung, zu dem großen Leiden, da3 er für un3 ausgeſtanden hat in den Tagen ſeine38 Fleiſches. Danken wir daher unſerm teuren Heiland aud für die Liebe, die er in dieſem Leiden un38 erwieſen hat. Aber durd) die Art und Weiſe, wie Chriſtus dem Teufel Widerſtand geleiſtet hat, hat er uns den Weg

gezeigt, wie wir durd ſeine Kraft und Gnade ähnliche


Die Miſſions-Taube.

90 Verſuhungen

wir,

überwinden

die wir JEſu

können und ſollen.

Nachfolger

Auch

ſind, müſſen die Ver-

ſjuhungen Satan3 erleiden. Das gehört mit zu dem Kreuz, das wir unſerm HErrn nachtragen. Ganz beſonders jetzt in dieſer Notzeit wütet ja Satan mit ſeinen Verſuchungen und Anfechtungen. Er verſucht un3 dazu, in der Not unerlaubte Mittel zu gebrauden, um au3 der Not befreit zu werden. Wir ſollen Gott ungehorſam werden und ſeinen Zorn auf uns laden. So mancher beſteht die Verſuchung nicht, ſondern fällt dem Teufel zur Beute. Aber viel größer

göttliches S<wert gegen den Teufel gebrauchen. Dazu gebe un3 Gott viel Gnade! Auf eine Verſuchung aber wollen wir noh beſonder3 eingehen, nämlich auf die, daß wir in dieſer Notzeit unſer Miſſionswerk prei8geben ſollen. Dafür gibt e8, wenn wir auf unſer Fleiſch hören, viele Gründe, zum Beiſpiel dieſen: „Wir haben da38 Geld für andere Sachen nötig und ſollten es daher nicht für die Miſſion ausgeben. Die Schrift fordert nicht

von un3, daß wir un3 den letzten Biſſen vom

Fommt,

„Es

ſteht geſchrieben!“

noh ſind die geiſtlihen Anfehtungen, mit denen Satan an uns herantritt. Wenn die züctigende Hand Gotte3 ſ<wer auf uns liegt, dann benußt er die Gelegenheit, un3s glauben zu maden, Gott liebe un8 nicht mehr, ſondern habe ſich von un3 gewandt und wolle ſich gar nicht mehr um un3 bekfümmern. Da flüſtert er uns ein, entweder könne Gott uns nicht

helfen oder er wolle e3 nicht tun, damit wir im Glau-

ben ſ<wad<h und ſ<wankend werden und unſere Hoffnung auf Gottes Hilfe fahren laſſen ſollen. Halten wir un3 ja an Gottes Wort, wenn Satan mit ſeinen Verſuchungen zu uns kommt! Dann haben wir den rechten Anker; dann ſtehen wir feſt: wie auf einem Grund, der nicht weichen und wanken kann. Chriſtus hat dem Teufel immer wieder zugerufen: „Es ſteht geſ<hrieben!%* Dies „Es3 ſteht geſchrieben“ müſſen, auch wir uns zunuße machen und gleichſam als unſer

Munde

abſparen, damit die Miſſion ihr Aus8kommen hat. Zudem hat die Kir<e hierzulande, die eigene Gemeinde, die eigene Schule uſw., das Geld zuerſt nötig. Wir können unſere eigenen Gemeindeunkoſten nicht bezahlen, und darum können wir aud) nicht3 für da3 Miſſion5werk beitragen.“ Das alle3 ſind Sceingründe, womit unſer Fleiſch uns dazu bewegen will, von dem Miſſionswerk abzulaſſen. Aber hinter dieſen Fleiſhe38gründen ſteht der Teufel; er iſt e3, der ſie unſerm Herz eingibt. Jede3 Argument gegen die Miſſion, womit uns der Teufel jekt in der Wüſte dieſer Notzeit kommt, iſt eine Verſuchung zum Böſen, zum Ungehorſam gegen Gott, ja zum Abfall von Gotte3 Wort. Hüten wir un3 daher wohl vor unſerm Fleiſch, das nun einmal wegen ſeiner Verderbtheit immer mit dem böſen Feind gemeinſame Sache mad<ht! Wer hier dem Fleiſch nachgibt, handelt dem Teufel zu Gefallen und verſündigt ſich -wider Gott. Der Teufel will ja die Miſſion nicht; denn ſie baut Chriſti Reich in der Welt und ſchadet daher ſeinem Reich. Jede3 Miſſion3gebet, jede Miſſion3predigt, jede im Namen JEſu dargereichte Miſſion8gabe reißt ' eine Lücke in ſeine Burg. Wo da3 Evangelium hinda

muß

er

die

Waffen

ſtre>en,

muß

Ge-

fangene ausliefern, muß Seelen an Chriſtum zurügeben. Da3 will er niht. Er mödte am liebſten alle Menſchen in der Hölle haben. So macht er alle möglien Anſtrengungen, unſer Miſſion3werk zu zerſtören, um un3 im Wirken für Chriſtum mißmutig zu maden, un3 dahin zu bringen, daß wir zum Rückzug blaſen. Achten wir do ja auf die Tü>e Satan3, und halten wir ſtand! EZ iſt ja wahr, wir müſſen un3 jetzt im Miſſion3werk gehörig einſ<hränken, müſſen'an allen E>en und Enden ſparen, müſſen viel mehr Arbeit mit weniger Geldmitteln ausric<hten. Das wollen wir aud tun. Gott ſc<neidet un3 die De>e, und ſo müſſen wir un3 nad) der un3 noh gebliebenen De>e ſtreXen. Aber das bedeutet nicht, daß wir da38 Beten einſtellen, das Geben laſſen und da3 Miſſion38wirken unnötigerweiſe einſchränken ſollten. No< immer ſteht geſchrieben, auc< jekt noh in dieſer Notzeit: „Bredigt das Evangelium aller Kreatur!“ Das iſt ein Wort Gottes, woran der Teufel nicht rütteln kann.


Die

Miſſrons-Taube.

Halten wir ihm dies Wort vor; dann muß er uns mit ſeinen Anfechtungen und Verſuchungen in Frieden laſſen. Unſer ho<hgelobter Heiland hat ſo viel für uns getan. Wie groß war nicht allein ſein Verſuchung3leiden in der Wüſte! Wel<e S<hmad) war es nicht für den heiligen Gotte3ſohn, ſich vom Teufel verſuchen laſſen zu müſſen!

Aber

er hat dieſe Leiden

für uns

erduldet, iſt niht mißmutig geworden, hat ſeinem himmliſ<hen Vater nicht den Gehorſam gekündigt, ſondern ausgehalten und dur<gehalten. Wohlan, ſo wollen wir au3 Liebe und Dankbarkeit in ſeinem Werke fortfahren, beten und geben und in Gott fröhlich ſein, weil er noh immer unſer Vater iſt, der uns verſorgt, beſchirmt und beſchüßt und uns einſt ewig ſelig machen will. Hier auf Erden tragen wir keine Kronen, aber droben im Himmel wird er uns die Ehrenkrone aufs Haupt ſetzen, wenn wir im Glauben

und in der Liebe bis an3 Ende bleiben. aus Gnaden!

Aus Zu

unſerer

Das gebe er I. T.M.

Neagermiſſion.

der Statiſtik über unſere Miſſion.

Wir machen hier unſere lieben Leſer auf den ſtatiſtiſ<en Bericht über unſere Negermiſſion für das Jahr 1932 aufmerkſam mit der Bitte, ihn gründlich ſtudieren zu wollen. Zu gleicher Zeit aber wollen wir einige Zahlen darau3 herausgreifen, um dieſe um ſo mehr zu betonen. Im ganzen zählt unſere Miſſion jezt 67 Gemeinden, einige weniger als biöSher. Dieſer Umſtand erflärt ſi< daher, daß einige Parodien miteinander vereinigt worden ſind; die geringere Zahl bedeutet alſo keinen Verluſt. Predigtpläze haben wir im ganzen 15, zwei mehr als zuvor. Die Zahl der Seelen beläuft ſich auf 8,152, ein Gewinn von 487. Kommunizierende haben wir 4,282, 274 mehr als im vorigen Jahr. Die Zahl der Stimmberectigten beträgt 993, 62 mehr al3 biöSher. Unſere Miſſion3ſchulen wurden beſucht von 2,705 Sc<hülern; das ſind 206 weniger al38 im vergangenen Jahr. Zn unſern Sonntag3ſc<hulen ſind 4,875 Schüler eingeſ<rieben, 98 weniger al3 zuvor. Taufen fanden ſtatt 660, eine Abnahme von 35. Konfirmiert wurden 552, 70 mehr al3 1931. Zum heiligen Abendmahl gingen 14,543, eine Zunahme von 375; dur<hſ<nittlich gingen unſere

Chriſten mehr al8 dreimal im Jahr zum Tiſch des

Trauungen fanden ſtatt 37, eine Abnahme HErrn. von 11; Beerdigungen 72, eine Abnahme von 8.

Beigeſteuert haben unſere farbigen Chriſten im ganzen 327,082.64,

381,908.88

weniger.

als im

Jahre

1931.

Da

91

unſere

Neger

ſind, ſo iſt dieſe Summe

befriedigend. Unſere

Mount

dur<ſ<nittlih

ſehr

in dieſen teuren Zeiten

Zion-Gemeinde

in

New

arm

ſehr

Orlean3

hat die meiſten getauften Mitglieder, nämlich 668. Unſere St. Paul's-Gemeinde in New Orlean3 zählt 529 Seelen, hat aber die meiſten Kommunizierenden,

nämlich 299.

Dieſer Gemeinde

kommt

am nädſten

die St. Philip's-Gemeinde hier in St. Louis mit 233 Kommunizierenden. Unſere Bethlehem-Miſſion3-

ſchule hat die größte Schülerzahl, nämlic< 249; die größte Sonntagsſ<ule hat Mount Zion, nämlich 239 Schüler. In unſerer Bethlehem-Gemeinde fanden die meiſten Taufen ſtatt, nämlich 54; die höchſte Zahl von Konfirmanden hatte die St. Philip's-Gemeinde in St. Loui3: 45. Unſere Ferien-Bibelſchulen in Alabama wurden von 910 Sdülern beſu<ht; auf dem Öſtlihen Feld belief ſih der Beſuch auf 503. In Alabama hatten unſere Ferienſhulen einen Durchſ<nittSbeſuch von 28; auf dem Öſtlichen Feld 50. SamzStagsſ<ulen werden von unſern Paſtoren gehalten in Buffalo, in Yonker3, N.Y., in Cincinnati, und in Cleveland; im ganzen wurden dieſe Schulen von 120 Schülern beſucht. Natürlich iſt die wirtſ<haftlihe Notlage au< in unſerer Miſſion ſehr fühlbar geworden. Aber trotz ihrer böſen Folgen können wir do<h Gott für allen Segen dankbar ſein. Unſere Miſſion iſt wohl geprüft worden, aber ſie hat die Prüfung gut beſtanden. Eine weitere Reduzierung der Gehälter im Betrag von etwa 822,000 mußte vorgenommen werden. Damit haben ſich unſere Arbeiter zufrieden gegeben und verſprohen, dem HErrn um ſo treuer zu dienen. Gebe Gott ſeinen reihen Segen zum Werk unſerer Hände! I. T. M.

Ernſte Worte. In einem ernſten Brief an die Gemeinden ſeine3

Bezirk3

ſc<reibt Superintendent Weſtcott unter an-

derm: „Geliebte Brüder! In dieſen Tagen beſchäftigen ſid) Eure Prediger ſehr mit dem Gedanken, wie ſie das Hau3 ihrer Gemeinde recht beſtellen mögen. Tote Glieder müſſen entfernt, die lebenden aber zu eifrigerem Wirken herangebildet werden. Vor allem müſſen unſere Gemeinden jekt da38 Geben beſſer lernen. BiS8her wurde den Miſſionaren das Gehalt regelmäßig ausbezahlt, einerlei ob die Gemeinden 2 Cent3 oder 20 Dollar8 beitrugen. DaS iſt jetzt ander3 geworden. Au38 der Miſſion3skaſſe erhält jede Gemeinde eine beſtimmte Summe; da3 übrige Geld (Fortſezung auf Seite 54.)


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Pass Christian, Misg. ......--.-.-..-..-.-. Schmidt, G. A.; Piney Woods, Miss. ......--. Bates, Haskew; Jackson, Miss. ......---.--Alston, John; Atlanta, Ga. ..........-...--Foard, Y. H.; Bostian Cross Roads, N.C. ... Drys Schoolhouse, N.C. .........--+---wee i0 09 00 aua un» GOIAEBINEN SCO nude Spie nu nes Rockwell iN SOSSE EE Holsten, M:.;“ Concord, N.C. ......-... UneenrEr Mount Pleagant, N.C................... Hunt, Jesse; Winston-Salem, N.C. ......... Lehman, P. D.; Greengsboro, N.C. .......... Malloy, C:J:; Charlotte, N.C. ............-. 218 es» Charlottc ENZ CHI 0:P9999927898/2/272 Ute It 2200 8507878. 0 0 090 dn MONTOOENZ GIT Pledger, W. J.; Southern Pines, N.C. ...... ur Shufelt, 9. E:; High Point, N.C...

69 59 107 7 14 299 3 40 2

Baton Rouge, La. ..............ubuhhhhh Hickory Hill, La. ........»..».--»-.-»---» Wildgrube,'E. H.; New Orleans, La. ........

141 85| 147| 16 32 529| 12 [0]

Thompson, C. P.;

New Orleans, La. ............-..

Robinson; 11/;

Scherf, P.;

Go

a

Die Wiſſions-Taube.


Mij ſrions-Taube.

Die

54 Vergleichender 2

T

ZS EU

FELDER

Bericht =

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Louisiang

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7

--| 27 -2| --=-| 67|

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nach

33230 OD

--| -“-11| 5|

+2| 8| +1| 2 -| 15|

+2|

Beiträge

au3

unſern

und

Schule

der

Gemeinde

"=

WE,

|S2 | 3Z ES;

2144|

1042|

182

+181| 3326| 4243] 60 +34| 8152|

4-487

+68| 1793| 4160| 40 +40 4282!

4-274])

nördlichen

Gemein-

in Longmile,

Ala.

er will uns auch in ſeinem Dienſt

+7| 464 +49| -=-| --| 993|

4462|

1931

S

|

T

347 +06|

geben können. Die Verbrecher in unſerm Lande koſten uns jährlich zwölf Billionen Dollar3; da3 macht zehn Dollar3 auf jede Perſon pro Monat. Dafür mußten wir Geld haben, während wir für Gottes Reih nichts übrig hatten. Jiſt e38 darum ein Wunder, daß Gott un3 ſo hart ſtraft? „Gott hat unſere Gaben zwar nicht nötig; denn waz ſind wir ander3 als Erde und Aſ<e? Aber wir haben Gott nötig. Ohne ihn können wir nicht leben, vor allen Dingen nicht ſelig werden; ohne ihn können wir nicht wahrhaft glü>lich ſein. Gott will aber, daß

j wir ſelig werden;

u

1407| 46|

den zur Verfügung ſtehen. Wir haben da3 Evangelium Chriſti genoſſen, aber haben wir unſern Dank dafür aud) re<ht dur< unſere Beiträge zum Ausdru> gebraHt? Mande haben wohl nad) Vermögen gegeben, aber andere haben untätig dageſeſſen, während ihre Brüder ihre Pflicht taten. Wir hätten viel geben können, aber wir haben unſere Pfli<ht nicht getan; darum hat un3 Gott jekt damit geſtraft, daß wir nicht

Kapelle

S

(ZW | ZS S> =2

2622| +29

muß die Gemeinde ſelbſt aufbringen. DaS iſt nötig geworden, eben weil unſerer Kommiſſion nicht länger die großen

Feldern.

(SS | 2I ZS

| EfS3 T

909| --215| 874|

1572| +64| 882|

--172| 697| -44| 2251| +225|

--99| 21961 +321| 225 --25|

2705|

4875|

--206|

--28|

und 2]'

1932. Z

x=

|S2 | S8z8 | 8Zz | FzZ

-S

|S | =I | 255 | 8E | €-

Zz52

2

191| --62| 179

+29| 2735| . +9| 15 =-11| 660|

--35|

167| --8|

5697 4258|

97|

2713

552|

14543

-2 246| +38| 42 +42| 4+70|

+8| 6039 +4-15| 94 4+94|

+375|

11| --3| 5|

-3| 20| --6| 1 +1| 37|

--11|

-

5zZ

21 --9| 16

+2| 33| --2| 2 +1 72|

--8|

6244.04 --568.15 4254.96

--843.83 16583.64 --496.90 27082.64

--1908.88

gebrauhen. Er verlangt jedo<h mehr als Geld, nämli< unſer Herz. Demütigt Eu<h darum unter die gewaltige Hand Gotte3; tut Buße und kommt zu ihm

mit zerknirſ<ten Herzen!

Tut die Götzen von Euch

und bekehrt Eu zu ihm; dann wird es auc in der Miſſion beſſer gehen =- aber au< nur dann, nicht eher. „Dieſe Depreſſion wird viel Segen ſtiften: ſie wird unſere Miſſion vor Fäulnis bewahren. Während der vergangenen Jahre ſind wir den Weg gegangen, der zum Stillſtand, ja zum Toten Meere führt; immer wieder nahmen wir und gaben nicht3 zurük. Der dur<h die Depreſſion nötig gewordene Wechſel wird mandes ander3 geſtalten: wir werden genötigt, für den HErrn Opfer zu bringen. So laßt un3 denn die Lektion lernen, die Gott un3 lehren will, und laßt un3 fröhlich, eifrig und mit herzliher Begierde Wotte3 Willen tun.“ Da3 ſind Worte, die wir uns wahrlich alle merken dürfen. Sehr paſſend iſt der Vergleich mit dem Toten Meer. Wo Chriſten immer nur von Gotte3 gütiger Hand nehmen, aber nicht geben, da ſind ſie fürwahr gleich dem Toten Meer. IZ. T.M.

Ein Überbli&> über unſer Öſtliche3 Feld. Wir bringen in dieſer Nummer den vollſtändigen ſtatiſtiſchen Bericht über unſere Negermiſſion für das Jahr 1932. In dieſem Artikel ſei unſern Leſern einiges aus dem Bericht Superintendent Gehrkes über ſeinen Bezirk zur Kenntni3Snahme gebracht. Superintendent Gehrke3 Kreis umfaßt vierunddreißig Gemeinden, die ſich von South Carolina bi38 über den ganzen Norden, ja ſelbſt nah . California hin er-

ſtreXen.

Die Zahlen, die Superintendent Gehrke für

ſein Feld angibt, ſind die folgenden:

der 3,326; Kommunizierende 1,793;

Getaufte Glie-

Stimmbere-


Die

Miſſions-Taube.

tigte 464; Taufen: 27 Erwachſene und 248 Kinder; konfirmiert: 165 Erwadſene und 81 Kinder; - Durcſc<nitt5gottesdienſtbeſu<h: 1,023 Erwachſene und 493 Kinder. ZIn der Sonntag3ſc<hule ſind eingeſchrieben 2,196; anweſend waren dur<ſ<nittlih 1,316. Der Beſu<h der Wochenſ<hule beträgt 697 Kinder. Kommuniziert haben 6,039, getraut wurden 20 Paare, beerdigt 33. Beigetragen haben dieſe 34 Gemeinden im ganzen 816,583.64. Der Gewinn an Getauften auf dieſem Feld beläuft ſich auf 314. Während de3 Sommers35 wurden auc Ferien-Bibelſ<hulen gehalten, die von 471 Kindern beſu<t wurden. Die Samzstag3ſ<hulen hatten im ganzen 110 Schüler. Folgende Hausbeſuche wurden gemacht: von Paſtoren 27,712, von Lehrern 4,615. Hausbeſuc<he in den Groß-

P. E. Müller, Cleveland, O., mit fünfundzwanzig Täuflingen.

ſtädten im Norden: in Baltimore 1,648; in Cincinnati 1,925; in Lo3 Angeles 1,204 (do ſind in dieſe Zahlen die Beſuche in den dortigen Staat3anſtalten nicht mit eingeredhnet) ; in Philadelphia 1,319; in St. Louis (Grace) 1,242; in Salisbury, North Carolina, 2,056; in Waſhington, D.C., 3,530; in Winſton-Salem 1,615. P. Gehrke ſchreibt in ſeinem Bericht: „Daß EHS Paſtoren keinen größeren Gewinn aufweiſen, ja daß mande ſogar geringere Zahlen zu verzeichnen haben, bedeutet nicht etwa, daß hier weniger fleißig gearbeitet worden wäre. In vielen Gemeinden hat man Ernſt damit gemacht, Kir<henzu<ht einzuführen und

hat ſolche, die ſich al8 tote Glieder erwieſen haben, ausgeſchloſſen.

Auf manchen Feldern gibt e3 wenig

Miſſion3material, ſo daß die Paſtoren nicht viele neue

5959

Glieder gewinnen können. Ein Miſſionar ſc<hreibt: »3D habe allerding3 keinen Gewinn aufzuweiſen, ſ<einbar ſteht die Arbeit ſtill. Aber meine Gemeinde iſt innerlich gebaut worden. Unſer Kir<henbeſu<h hat ſich um 33 Prozent gehoben, unſer Abendmahl3beſuch um 35 Prozent, unſere Sonntag3ſchule, die einen regelmäßigen Beſuch aufweiſt, um 50 Prozent. Manche

Gemeinden

wachſen

ſ<neller

al3

andere.

Aber e3 gilt dann, ſolche Gemeinden, deren Wac<h3tum ein geringes iſt, dahin zu bringen, daß ſie erkennen, wie es in <hriſtlihen Gemeinden eigentlih mit der Erkenntnis und dem Wandel beſchaffen ſein ſollte.“ “ Miſſionar Gehrke ſchreibt weiter: „Unſere Chriſten

nehmen immer öfter am heiligen Abendmahl teil. Am Abendmahl5beſu<h kann man gewiſſermaßen be-

meſſen, wie e3 mit einer Gemeinde ſteht. Die Zahl der Kommunizierenden iſt im Jahre 1932 um 160 gewachſen; zum Tiſh des HErrn aber gingen in dieſem Jahr 6,039, während im vorhergehenden Jahr (1931) die Zahl der Kommunikanten nur 5,210 betrug. Von den 1932 Konfirmierten waren nur 81 Kinder. DaS iſt eine verhältniömäßig geringe Zahl. Wir würden weit mehr Kinder konfirmieren, wenn un3 die Eltern niht manhen Strich durd<h die Rehnung madten. Sie laſſen ihre Kinder wohl unſere Sonntag3ſ<ule beſuchen, proteſtieren aber dagegen, wenn ſie ſich gliedlic) dur<h Konfirmation unſerer Kir<he anſ<hließen wollen. Hier muß der Paſtor mandhen Kampf beſtehen.“ Waz53 eben geſagt worden iſt, wird au< von den Miſſionaren auf den andern zwei Feldern unſerer Miſſion beſtätigt. E53 ſteht keine5wegs3 ſo, daß unſere Miſſionare nur zu predigen brauen, um Seelen für Chriſtum zu gewinnen. Jede Seele muß ſozuſagen erfämpft werden. Wir dürfen daher unſere Miſſionare in unſern Gebeten nicht vergeſſen. Beten wir fleißig weiter, daß Gott ſeinem Worte Kraft geben und das Werk unſerer Miſſionare ſegnen möge! Die Arbeit eines Miſſionar8. Unſere Miſſionare ſind zum großen Teil ſehr rege. Im Lutheran Announcer. wird die Arbeit Miſſionar Shulze3 ſo zuſammengefaßt: 226 Krankenbeſuche, 410 jſeelſorgerlihe Beſuche, 344 Miſſion35beſu<he, zuſammen 980 Beſuche; 88 Predigten, 143 Verſammlungen geleitet, Bibelklaſſe unterrichtet (Konfirmandenunterricht uſw. nicht mit eingerehnet), 123 Vorträge, 105 Unterrichtsöſtunden, 1,725 Briefe geſ<rieben und 672 Announcers au8geſandt. Kommuniziert haben 211 mehr al3 im Vorjahr, und die Beiträge waren um 3382.52 höher. Wo fleißig gearbeitet wird, da zeigen ſich in der Regel aud) herrliche Früchte.


Die

Aus

Hliſſions-Taube.

weiteren Rreiſen.

die Sceleute die im Hamburger Hafen liegende „Kanda3e“, das Schiff, das der glaubensſtarke Louis

leſen hatte. Vielmehr hatte er die Welt lieb und tat, wa3 ſeinem natürlichen Herzen wohlgefiel. Nad der Welt Weiſe hatte er nicht nur Freude an allerlei loſen Streichen, ſondern er rühmte ſich im Kreiſe ſeiner Kameraden aud) mander Taten, die er in Wahrheit gar nicht getan hatte. Hatte alſo biSlang Gotte3 Wort ſein Herz nod nicht pa>en können, weil er dem Heiligen Geiſte nicht Raum gab, ſo bewahrte e3 ihn do in den manderlei ſ<hweren ſittlichen Gefahren, die ſein Beruf mit ſich brachte, vor tiefem Fall.

Meer in die fernen Heidenländer ſenden zu können.

Sie wurde herbeigeführt durd) das gute Zeugnis

Vom

Schiff8jungen Von

das

zum

Miſjſionsſekretär

Miſſionar.

E. Seebaß.

3. Mit der „Kandazc“ nad) Afrika. Gegen ſeinen Willen wurde Engelbre<ht nun auf „Paſtorenſc<hiff“

Harms

Nad

erbaut

einem

hatte,

geführt.

So

um

Miſſionare

kurzen

ſeine

Beſud)

nannten

ſeiner

damals

über

lieben

das

Eltern

und Geſchwiſter in Elm3horn hatte Johann Detlef in Hamburg ſich wieder für ein nac<h San Franci38co gehendes deutſches Sciff anwerben laſſen unter der

Nun

Wort

Miſſionsſchiff

„Kandaze“.

Bedingung, daß er höheren Lohn bekäme. Aber der Kapitän des Schiffes konnte dieſe Bedingung nicht erfüllen. Da trat er zurü> und wurde nun für den Dienſt auf der „Kandaze“ gewonnen. Hier ſollte er aber nicht nur den redten Lohn, ſondern aud ſeinen Heiland finden. Dankbar erkannte er ſpäter in dieſer Führung Gottes Willen und Weg, der ihn ſo ſeiner eigentlihen Beſtimmung, dem Miſſion3beruf, zuführte. Wie ſah e3 nun um dieſe Zeit in ſeinem Herzen aus? Nod ſtand er dem HErrn und ſeinem Evangelium und darum aud) dem Miſſion3werk fern. Zwar hatte er bei ſeinen Fahrten auf Wunſch ſeine3 frommen Vater3 die Bibel oder da3 Neue Teſtament mitgeführt und aud darin geleſen. Dem Spott ſeiner Sciffskameraden war er dann wohl begegnet mit den Worten: „E3 ſoll mir doc<h nicht ganz abhanden kommen, was id in der Schule gelernt habe.“ Aber zur Erkenntnis ſeiner Sünden und zu einem lebendigen Glauben an den Heiland war er dabei nicht dur<gedrungen, weil er die Heilige Schrift nicht in der re<hten Weiſe, mit Gebet und Heils8verlangen, ge-

kam

Wandel

die

Wendung

in

ſeinem

Leben.

der erſten Hermann3burger

in

Miſ-

ſionare und Koloniſten, die die „Kandaze“ nac<h Oſtafrika bringen ſollte. E38 waren ihrer ſe<zehn, acht Miſſionare und a<t Koloniſten, eine kleine Gemeinde frommer Chriſten, in der nac) Louis Harms5' Wunſch und Anordnung Gottes Wort reichlich wohnte, wo darum au< JEſu Geiſt lebendig und kräftig war. Das war für die Sciffsmannſc<haft eine ganz neue, wunderbare Umgebung, in der ſie ſich auf der „Kandaze“ befand. Wie Engelbrecht, ſo hatte wohl nod) mand einer aus ihr ſeit Jahren keinem Gotte3dienſt mehr beigewohnt. Schon glei nach einer der erſten

P. Harms8'

und

aber

Begegnungen,

als

die

Brüder

einmal

da3

Schiff beſuchten, während es noh im Hamburger Hafen lag, und im Mannſc<aft5raum mit Gebet und Dankſagung gegeſſen hatten, regte ſich bei Engelbrecht mädtig der Widerſpruch de38 natürlichen Herzen3. Er eilte zum Oberſteuermann mit den Worten: „Die Kerl3 laſſen Sie nur nicht wieder in unſer Logis gehen; denn die ſind ſ<hon verrü>t und werden un3 am Ende aud< überſpannt machen, wenn ſie öfter kommen.“ Und als die Brüder nun erſt an Bord waren und da täglich Morgen- und Abendandachten und regelmäßig am Mittwod und Sonntag Gotte3dienſte hielten und dabei vor dem HErrn beim Gebet die Knie beugten, da kam bei dem Sciff8volk die Meinung auf, e3 ſeien Jeſuiten und keine Lutheraner, wie ſie vorgaben; man müſſe ſich daher vor ihnen hüten. Man 3og ſich alſo zurü> von ihnen und beteiligte ſich nicht mehr an den täglihen Andachten. Vor der Abreiſe aber hatte Loui38 Harm3 dem Kapitän das Verſprechen abgenommen, darauf zu ſehen, daß die Mannſ<haften möglichſt an Gotte3dienſten und Andachten teilnähmen. Als dieſer nun merkte, wie ſeine Leute ſich davon zurühielten, ging er zu Engelbrecht, der viel bei ihnen galt, erzählte ihm von jenem

Verſprechen und bat ihn, wieder teilzunehmen und aud) bei der Mannſc<aft darauf hinzuwirken. Engelbre<ht entgegnete zwar, er und ſeine Kameraden

hätten feinen Sinn dafür, fügte ſich aber in der Folge

dem Wunſche des Kapitäns, und ſeinem Beiſpiel folgte


REETHI EIENR

Hliſſions-Taube.

97

nah und nach aud) das übrige Sciffsvolk. Je länger, je mehr wurden Engelbre<t nun die Gottesdienſte

verrichteter Sache mußten Natal zurückkehren. Hier

zum Segen. Der Ernſt und die Aufrichtigkeit ihrer Frömmigkeit, die ſich in einem ſ<li<hten Wandel in

Neu-Hermanns8burg. Für Engelbrecht gab e3 einen bewegten und ſc<merzlihen Abſchied von ſeinem Freunde Schröder und den Brüdern allen. Er blieb auf der „Kandaze“, die nun in die Heimat zurück-

der Demut

ſowie

und

der Umgang

mit den

in herzlicher Bruderliebe

Brüdern

bewährten,

machten tiefen Eindru> auf ſein empfängliches Gemüt, wurden aber aud) zugleid) zu einem Gericht über

ſeinen Wandel nach dem natürlichen Herzen. Ein heftiger Kampf entſtand in ſeiner Bruſt. In dieſer für ihn ſchweren Zeit ſchenkte ihm der

HErr unter den Miſſionaren einen treuen Freund in Miſſionar Schröder, der ſic ſeiner herzlich annahm und deſſen ganzes Beſtreben darauf gerichtet war, ihn zum Frieden zu bringen, ohne dabei ſehr auf ihn einzudringen. Manche Stunde brachten die beiden

abend3 und nacht5 auf De> in ernſten Geſprächen zu, in denen Schröder ihm aus dem Leben des Heilande3

gründeten an der Grenze de35 Sululandes

Fehren ſollte.

die Station

(Fortſezung folgt.)

Weitere Nachrichten aus Wanhſien. Vor etlihen Monaten erſchien in dieſer Zeitſchrift ein Artikel unter dem Titel „Nachrichten aus Wanhſien“. In dieſem Artikel wurde unter anderm auch von unſerer neuen Kapelle, die am 13. Juni 1932 eröffnet wurde, berichtet. Wie es nun dazu

oder aus der Geſchichte der <riſtlichen Kirche oder von Vater Harms in Hermannsburg erzählte. Aber je mehr

Brüdern dem

Engelbrect ſich zu ihm und zu den

hingezogen

Einfluß

des

fühlte, je mehr allmählich unter

Wortes

Gottes

und

dur

meinſ<aft mit den Brüdern eine Veränderung

die Ge-

ſeines

Weſens vor ſich ging, deſto mehr wurde er ſeinen alten

Freunden und Kameraden entfremdet. Sc<merzlich wurde e3 für ihn, zu ſehen, wie ſein Anſehen und Einfluß bei ihnens immer mehr ſ<wand und Verachtung und Feindſchaft wuchs. Aud der Kapitän warnte ihn nun wiederholt: „Nimm di in acht vor denen im

Zwiſchende>;

die ſind überſpannt!“

der

Werk

das

gute

in

ihm

Doch der HErr,

angefangen

hatte,

half“

weiter. Wie bereits erwähnt, hatten die Brüder die Gewohnheit, bei ihren Gebeten in Gottesdienſten und Andachten zu knien, wie das in Hermanns3burg üblich war und nod heute iſt. Dies war dem Scciffsvolk und aud) unſerm Engelbre<ht von Anfang an ſehr anſtößig geweſen, weil man darin etwa3 Katholiſches ſah. Lange hatte letzterer gezweifelt, ob auch er knien müſſe. Da3 Wort JEſu (Matth. 10, 32): „Wer mich befennet vor den Menſchen, den will ich bekennen vor meinem himmliſchen Vater“ brachte die Entſcheidung. Nun beugte aud er ſeine Knie vor dem HErrn in den öffentlichen Andachten. Von da an aber zogen ſid) ſeine Freunde unter der Sciffsmannſc<haft ganz von ihm zurück und kamen nun auh nicht mehr zu den Andachten. Unterdeſſen hatte die „Kandaze“ den größten Teil

ihrer Reiſe zurükgelegt. In Kapſtadt, Port Natal (Durban), Pemba, Sanſibar und Momba3 war ſie geweſen.

Hier hatten-ſi<h die Brüder vergeblich: be-

müht, an Land und zu den Gallas zu kommen.

Un-

m

Andachten

ee

und

ſie ſc<hließlich nac Bort gingen ſie an Land und

EE EWE

Die

Lutheraner in Wanhſien.

kam, daß dieſes Gebäude gemietet wurde, und wa3 der Erfolg in Wanhſien ſeitdem geweſen iſt, möchte ic) hier ein wenig näher ſdjildern. Nachdem es beſchloſſen worden war, eine zweite Kapelle zu eröffnen, war natürlich die erſte Frage, mit der wir un3 beſchäftigen mußten, die, wo wohl ein paſſendes Gebäude gefunden werden könne. Daß die Antwort auf dieſe Frage nicht leicht ſein würde, wußten wir ſehr wohl. ES iſt dies nämlich eine Sache, die den Miſſionaren faſt jede3mal viel Schwierigkeiten bereitet. Wir beiden Miſſionare nebſt etlichen unſerer <hineſiſchen Chriſten fingen alſo an zu ſuc<hen. Von Zeit zu Zeit ſtöberten wir durd) eine ganze Anzahl von Gebäuden, die man un3 gerne mieten wollte; denn ſobald die Eigentümer ſahen, daß wai kuo Jen (Ausländer) mit der Sache verbunden waren, hofften ſie, ſich ſ<nell durd) ſolH einen Handel bereichern zu können. Wir hielten daher dafür, daß es beſſer wäre, wenn etliche unſerer Chriſten ſid) erſt ſelbſt nach


Die

58

Miſſtons-Taube.,

Gebäuden und der geforderten Miete erkundigen würden. Dod es ſc<hien, al3 ob dieſer Plan au< umſonſt wäre; denn nun wurde, ſoweit Gebäude in Betradht kamen, alles mögliche und unmögliche gefunden. Scließlih, Ende“ Mai, forderte Herr Ch'en, einer unſerer Chriſten, uns auf, am Sonntagnad<mittag mit ihm zu gehen, um nod einen Platz zu beſehen. Natürlich waren wir ſofort bereit, mit ihm zu gehen, aber ſehr große Hoffnung, nun zu unſerm Ziel zu kommen, hatten wir gerade nidt. Als wir in dem betreffenden Stadtteil angekommen waren, waren wir niht wenig überraſcht, als unſer Begleiter plößlih vor einem Gebäude, deſſen Tür mit einem Vorhange verſehen war, ſtehenblieb. Wir wußten nämlich ſofort, daß dies eine Opiumſpelunfe (opium-den) ſei. Aber Her Ch'en verſicherte un3, daß es dieſes Gebäude ſei, das er uns zeigen

Eine

Straße

in Wanhſien.

wolle. Da dies un3 eine gute Gelegenheit bot zu ſehen, wie e3 in einer jolhen Spelunke zugeht, traten wir hinein. Wel ein ekelhafter Geru< kam un3 da aber entgegen! Al3 unſere Augen ſid) einige Minuten ſpäter an das Dunkel des Zimmer3 gewöhnt hatten, konnten wir ſehen, wie auf beiden Seiten de3 Zimmer3 Männer auf Bänken und Betten lagen und langſam den betäubenden Duft einatmeten. Man hätte faſt erwarten ſollen, daß die meiſten Raucher ältere Männer geweſen wären; aber da3 war nicht der Fall. Wenn ich mich nicht irre, waren e38 zum größten Teil Männer von etwa dreißig Jahren. Auch befanden ſich darunter einige Soldaten. Ein3 kann ich den Leſern verſihern, nahdem man etwa zehn Minuten in einer ſol<hen Satan3höhle geweſen iſt,

fühlt man ſich niht mehr allzu klar im Kopfe.

Und

mit ſoldhen, die dem Laſter des Opiumrauchen3 zum Opfer gefallen ſind, ſteht es überaus traurig. Während wir nun im erſten und zweiten Sto>-

werk dieſes Gebäudes Umſchau hielten, kamen wir bald zu der Überzeugung, daß wir endlich etwas Paſ-

UN 0N0.7; EE | BND WERE

ſendes gefunden hatten.

Doch wir durften no<h nicht

zu ſicher ſein, denn wir wußten nod nicht, wieviel die Miete ſein ſollte. Da nun aber die3mal der Beſiker ſehr vernünftig war in ſeinen Forderungen, konnte der Kontrakt ſchon nad etwa3 länger al3 einer Woche unterſchrieben werden. So geſchah e8, daß aus dieſer Laſterhöhle ein Gotte8haus wurde. Nun ſind ſc<hon etwa ſe<h3 Monate verfloſſen ſeitdem der erſte Gotte3dienſt hier abgehalten wurde. Wenn wir nun ein wenig innehalten und einen kurzen Überbli tun über den Fortſchritt während dieſer Zeit, dann müſſen wir wahrlich geſtehen, daß der HErr die Arbeit mit ſeinem Segen reichlih gekrönt hat. Vom Anfang an wurden die Gotte3dienſte in dieſer neuen Kapelle gut beſucht. Natürlich kommen viele ein- oder zweimal und bleiben dann weg. Andere jedoch ſtellen ſich regelmäßig ein. Wa3 uns die größte Freude bereitet, iſt, daß ſchon faſt ſeit vier

Monaten eine Klaſſe von jungen Männern

ſich auf die

heilige Taufe vorbereitet. Deren Wunſd) gemäß wird ihnen ſc<on ſeit einem Monat jeden Abend Unterricht in Gottes Wort erteilt. IJſt das nicht ein Zeichen, daß e3 ihnen hiermit ein rehter Ernſt iſt? Ein junger Mann ſtellt ſich regelmäßig ein, obwohl er dadurd) den Zorn und Spott ſeine3 heidniſchen Vater3 auf ſich ladet. Ein anderer junger Mann in der Klaſſe wird wohl bald der Schwindſucht erliegen; aber er wird doh ſeinen Heiland gefunden haben. E3 zeigt ſich auch, daß dieſe Männer Zeugni3 ablegen von dem, was ſie jeht lernen; denn dur ſie kommen jezt auch andere. Der HErr hat dieſe Arbeit wahrlich geſegnet. Und wie könnte e3 aud) ander3 ſein? Er :“ hat ja ſelber verheißen, daß, wo ſein Wort lauter und rein gelehrt und gepredigt wird, es nicht leer zurücFehren wird.

Zum

Scluß

mödte

ih no<

bemerken,

.

daß in

dieſen Tagen uns mitgeteilt wurde, daß ein Jugendverein im Staate Minneſota 825 kollektiert habe für dieſe zweite Kapelle hier in Wanhſien. E3 bereitet einem immer große Freude, wenn man ſieht, daß auh in dieſen trüben Zeiten die Miſſion in den fernen Heidenländern nicht vergeſſen wird. Und wenn ihr, liebe Leſer, au<h nicht imſtande ſeid, für die Miſſion zu geben, ſo unterlaßt doc< das Beten nicht! Lorenz A. Buud.

Wir ſollen Gott über alle Dinge lieben. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich,

der iſt mein nicht wert“, Matth. 10, 37; da8 iſt, wenn ich mit meinem Wort und Gebot komme, al8dann müßt ihr alles vergeſſen, wa3 ihr habt und beſitt in dieſer ganzen Welt. (Luther, I, 1417.)

.


Die Wiſſions-Taube. Ein <riſtliche3 Volksfeſt in Neuguinea.

Verſprechen abnahmen,

E3 iſt bekannt, daß e3 die eingebornen Chriſten in Neuguinea in beſonderer Weiſe verſtehen, große Gemeindefeſte zu feiern. Eine anſ<aulihe Schilderung - gibt ein Miſſionar der Neuendettel3auer Miſſion über ein ſol<he3 Volk3feſt in Dona: „Wohl über ein halbes

Jahr lang hatte dieſe3 Zentraldorf der Gemeinde mit

einem Nachbardorf zuſammen ſich auf da3 Feſt vorbereitet, das tagelang dauerte. Alle umwohnenden Chriſten

und

Heiden

waren

dazu

eingeladen und

er-

ſchienen zahlrei. Viele. Dutende von Rednern löſten einander ab. Der erſte Hauptgedanke war: „Erkennt Gott al3 den Schöpfer aller eßbaren Früchte und al3 den Spender alles Ernteſegen8!“ Die Heiden hatten in den vergangenen Jahren den Chriſten öfter3 vorgeworfen: „Warum gebt ihr das Zaubern auf? Ihr ſeid infolgedeſſen Hungerleider und werdet bald Baumblätter eſſen müſſen wie die Tiere des Walde3.“ De3halb hatten die beiden Dörfer alles aufgeboten und unermüdlich Felder angelegt und Schweine gemäſtet. Nun waren ganz unheimliche Berge von Lebensmitteln auf dem Feſtplatz aufgeſtapelt, die unerſchöpflich ſchienen. Der großen Feſtverſammlung wurde das Beſprechen und Segnen der Felder mit allen Zeremonien au38 heidniſ<her Zeit vorgeführt; dann ſprahen etwa zwanzig Redner nadeinander über das Törichte dieſer Gebräu<he und wieſen immer wieder auf Gott hin al3 den alleinigen Spender aller Gaben. Die Heiden wurden aufgefordert, endlid) dem die Ehre zu geben, dem ſie gebühre. Man wies auf

die Feldfrüchte

hin

als

Segen

Gotte3

für

die

Chriſten. Mit vieler Mühe hatte man einen Baumbären gefangen und wies nun auf ihn: „Dem Baumbären hat Gott die Blätter des Walde3 zugewieſen, nicht aber uns, wie ihr immer behauptet.“ „Der nächſte Hauptgedanke de3 Feſtes folgte aus

dem erſten: „Laßt un3 do alle eins werden!

599

Laßt

un3 Gott für ſeine Segnungen danken und ihm allein dienen! Dabei wurde von den Chriſten ein neugedichtete3 Lied geſungen. E83 klagte über die zwei getrennten Menſc<enhaufen (Heiden und Chriſten) - und flehte zu Gott, daß er einen Haufen machen und einerlei Sinn und Geiſt geben wolle. Dabei fehlte e8 niht an Selbſtkritik der Chriſten. Die Kir<envorſteher wurden ernſtlich hergenommen, weil manche unter ihnen träge und 'pflichtvergeſſen geworden waren. Sie mußten einem Gang folgen, der in einen Krei8 einmündete. An dem Gang waren

Gehilfen und ältere Chriſten aufgeſtellt, die die vor-

beigehenden Vorſteher an Hand von Bibelworten auf

ihre Pflichten aufmerkſam machten und ihnen da3

ger ihre3 Amte3

in Zukunft treuer und. eifri-

zu walten.

Al3

dieſe am Kreis an-

langten, wurden ſie no<mal3 au3drücli gefragt, ob ſie alle Ermahnungen zu Herzen genommen hätten und ernſtlih gewillt ſeien, ihre Aufgaben hinfort treuer zu erfüllen. Sie bejahten e3' und wurden nun in den Kreis eingelaſſen. Anſc<ließend an die Buß-

predigt Johannis de3 Täufer3 an die jüdiſchen Volk3-

führer, hielt dann der Hauptgehilfe no< eine ernſte Anſprache an ſie. „Da3 Feſt in Dona blieb nicht ohne Wirkung auf die Heiden. Die in einigen Chriſtendörfern no<h beſtehenden heidniſchen Sippen haben ſich faſt alle der Evangeliums5bewegung angeſ<loſſen.“

(Allg. M.-N.)

Gegenſtrömungen in Südafrika. Von Gegenſtrömungen in Südafrika berichtet ein Miſſionar der Hermanns38burger Miſſion: „Die Unzufriedenheit unter den Schwarzen nimmt immer mehr zu. Daz iſt niht nur eine Folge der ſchweren wirtſchaftlichen Lage, ſondern wahrſcheinlich au< eine Folge der bolſchewiſtiſ<en Agitation. Dieſe geſchieht zunächſt in den Städten, findet aber auc<h durd) die aus den Städten heimkehrenden Shwarzen ihren Weg in die entlegenſten Hütten. In Durban ſah ich, al35 ich die Vertretung in der dortigen deutſchen Gemeinde hatte, faſt jeden Sonntag, wenn ih durd die Straßen ging, wie Zeitungen mit dem Sowjetſtern und Wappen in der Zuluſprache von Schwarzen an Schwarze verteilt wurden. J< habe verſucht, eine ſolche Zeitung in die Hand zu bekommen, aber jedesmal verſte>ten die Shwarzen da3 Blatt ſchnell unter der Jade.

-=- Ein weiterer,

vorläufig

wohl

no<

ge-

ringerer Einfluß geht von den Mohammedanern aus. Über da3 ganze Land ſind die Läden der Mohammedaner verbreitet. Eine3 Tages bekam ih in einem Laden ein gedrukte3 Blatt, das in engliſc<her und in der Zuluſprac<he die Grundſätze des J3lam enthält. Dieſe Zettel werden in den Läden der Mohammedaner an die Kunden verteilt. Jd< hörte, daß zwei Schwarze hier im Bezirk, die viele Jahre in ſolhen Läden gearbeitet haben, zum Js3lam übergetreten ſeien. An einem Sonnabendnachmittag, wo hier die Läden geſchloſſen ſind =- nur durd die Hintertür wird verkauft =-, ging ich in Paddo> vom Hof au3 in einen Laden, wo der eine zum Js8lam übergetretene Schwarze arbeitet. Er ſaß mit einem andern Schwarzen auf der Treppe hinter dem Haus und verſuchte, ihm die Grundſäte de3 Js8lam klarzu-


Die

60

Wiſſions-Tanube.

maden. AIS ſie mid) ſahen, ſc<wiegen ſie und gaben aud) auf meine Fragen keine Antwort. =- Eine Folge des ſtädtiſchen Einfluſſes, dem die Shwarzen in Durban, Johannesburg uſw. ausgeſett ſind, iſt, daß ſie jeßt aud) auf dem Lande, in den Lokationen, anfangen, ſogenannte Konzerte zu halten. Einige Leute tun ſich zujammen, maden Bier, kaufen Fleiſch, Brot und Süßigkeiten uſw. Dann laden ſie alle ihre Bekannten zu einem Abend ein. Mander Zulu oder Snder hat ein altes Grammophon, das ſie einander leihen, um an dem Abend Muſik zu haben; ſonſt genügt ihnen aud) eine Ziehharmonika. Jeder Schwarze, der die Hütte betreten will, muß etwas zu den Unkoſten des Abends5 beitragen. Nachdem man gegeſſen und getrunken hat, werden, wie mir erzählt wurde, die anweſenden Mädchen für die Nac<ht meiſtbietend verſteigert. "5 iſt bezeichnend, daß die Schwarzen ſich damit entſchuldigen, ſie hätten ſo etwas in Durban und Johannesburg bei den Weißen aud) geſehen. Erfreulich war, daß meine Kirchenvorſteher und einige andere Männer in der Gemeinde energiſd) gegen dieſe Unſitte auftraten.“ (Allg. M.-N.)

Zur

erſten

ſelbſtändigen

Gemeinden.

Unſere

St. Philip's-Gemeinde in St. Louis wie auch die Ge-

meinde gleihen Namens jelbſtändig zu werden. j<weren Zeiten Kraft zuführen! Von ſeiten meinden bedeutet dieſer

in Chicago haben beſchloſſen, Möge Gott ihnen in dieſen geben, ihren Beſchluß durcder Paſtoren und ihrer GeSchritt große Opfer.

Katechismuswiederholung. P. Schulze von der hieſigen St. Philip's-Gemeinde teilt mit, daß gegenwärtig ſiebenunddreißig Erwachſene ſeine Konfir-

mandenklaſſe

Unſer herzliches Beileid. Prof. Be>X> hat im Dezember vorigen Jahres ſeine Eltern dur< den Tod

Miſſionschronik,

Vereinigung von Gemeinden. Die beiden Gemeinden in Charlotte, North Carolina, werden der drückenden Notlage wegen zu einer Gemeinde vereinigt werden, beſonders weil unſere dortigen Mit<hrijten von einem Paſtor bedient werden können. Die Mount Zion-Kirhe wird als Gotte3hau3s gebraucht werden, während da3 alte Kir<gebäude, in dem die Glieder der St. Pau]'s-Gemeinde biSher ihre Gottesdienſte hielten, verkauft werden ſoll. Auch ſoll die Schuldfrage in Charlotte dementſprechend gelöſt werden. Unſere

<hiSmuswahrheiten ihrem Gedächtnis und Herzen um ſo tiefer einzuprägen. ES iſt das ſchr loben3wert; denn die Konfirmanden werden dadur< ermutigt, fleißig zu ſtudieren. Aber es iſt für alle Chriſten recht heilſam, daß ſie ihren KatechiSmus gründlich lernen. Beiträge trotz Arbeitsloſigkeit. Ein feines Exempel <hriſtliher Treue bringt einer unſerer Miſſionare in ſeinem Gemeindeblätthen. Im Jahre 1931 verſprad ein Glied eine gewiſſe, ſehr hohe Summe für Kir<he und Miſſion. Jm Laufe des Jahre3 hatte er Krankheit in der Familie und verlor ſeine Stellung. Im Jahre 1932 verſprad) er dieſelbe Summe. Der liebe Gott ſ<henkte zwar wieder Geſundheit, aber die Arbeitsloſigkeit hielt an. Ende 1932 war die Summe bezahlt, und für 1933 hat der Mann wieder dieſelbe Summe verſprochen. „Trachtet am erſten nah dem Reiche Gotte3!“

beſu<en.

Von

dieſen

ſind

etwa

die

Hälfte Glieder, die bereits konfirmiert ſind, die aber-

ihren Katehismu3 wiederholen mödten, um die Kate-

Prof. W. H. Bek.

verloren. Sie ſtarben kurz nacheinander.

Vor einiger

Zeit ſtarb auh die Mutter unſer3 Miſſionar3 Holſten. Gott tröſte die Trauernden mit ſeinem himmliſchen Troſte!

Guter Kir<henbeſuch. Einer unſerer Miſſionare j<reibt: „Unſer Kir<henbeſuc hat ſich ſo gehoben, daß wir nicht mehr Raum in der Kir<e haben für alle, die zu den Gottesdienſten kommen. Jeder Plaßz iſt

beſekt. Darüber ſind wir aber nicht traurig, ſondern wir danken Gott, daß er die Predigt ſeine3 Wortes jo herrlich ſegnet. Unſere Leute lernen e8 immer beſſer, wa3 e3 heißt: „Laſſet un3 nicht verlaſſen unſere Verſammlungen!“ Hebr. 10, 25.“

I.


Die

Wiſſions-Taube.

Unſere Station KFÜVO. Da die Lutheriſche Laienliga ni<t mehr die biSherige Summe für unſere Station KPVO aufbringen kann, ſo bittet die Leitung der Sendeſtation alle Freunde, beſondere Gaben dafür einzuſchien. KFVO dient dem Evangelium; darum muß uns auch dieſes Werk lieb ſein. Vormittags-Konfirmandenklaſſen. Die Depreſſion dient einer unſerer Gemeinden auf die Weiſe zum Segen, daß der Miſſionar nun eine Klaſſe für Erwachſene am Vormittag einrichten kann. Er kann dieſe nun gründlicher unterrichten, als dies am Abend geſchehen kann, wenn dieſe Erwachſenen müde ſind und ihr Geiſt nicht mehr friſch iſt. Ausſtellungsgebäude für Religionsgegenſtände. Auf der Weltausſtellung in Chicago, die dieſes Jahr abgehalten wird, wird eins der Gebäude aud) den NeligionsSintereſſen unſers Landes dienen. Unſere lutheriſche Kirche wird dort vertreten ſein. ES iſt in der Tat wichtig, daß wir der Welt zeigen, was wir als Kirche eigentlich wollen und tun. Gehaltsverringerung. Um mit dem vorhandenen Geld auskommen zu können, hat die Kommiſſion die Gehälter um rund 822,000 reduzieren müſſen. Unſere Miſſionare haben ſic) mit dieſer ganz bedeutenden Reduktion ihrer Beſoldung zufriedenerklärt. Die meiſten der eingelaufenen Briefe zeigen eine wahrhaft heldenmütige Geſinnung. Für Penſacola. Die Kommiſſion hat ſo weit dem Bau einer Kapelle in Penſacola, Florida, zögert, eben weil kein Geld hierfür vorhanden Jett hat die Alabama Luther Conference die ſend Dollars3, die ſie hat, ihr für dieſen Zwe> Verfügung geſtellt, weil ſie davon überzeugt iſt, in Penſacola ein neues Gebäude abſolut nötig

Unſere Arbeit gewürdigt.

mit geiſt. tauzur daß iſt.

Im Dezember vorigen

Jahre3, kurz vor Weihnadten, erſchien in einer Zeitung eine längere Beſchreibung unſerer Gemeinde in Yonker3, New York, worin der Redakteur ſid) ſehr lobend über die Arbeit dieſer lutheriſchen Gemeinde ausſprac.

Herzlicher Dank. Von P.L. Yokey in Fairbank, Iowa, erhielten wir die folgende Na<hric<ht: „Mein Frauenverein

hat

ſoeben

eine ſchöne Steppde>e

für

eine arme Negerfamilie fertiggeſtellt. Wohin ſoll ich ſie ſenden?“ Im Namen der Miſſion ſagen wir 1920 lieben Gebern herzlichen Dank.

61

Dein Der

Reich

komme!

einzige Troſt

im

Tode.

Der erſte Anſtoß zu meiner Bekehrung“, ſo erzählt ein früherer katholiſcher Prieſter, „war wohl ein Erlebnis meiner Jugend. Ein alter Auguſtiner lag im Sterben. Die Novizen begleiteten mit Fackeln in den Händen den Pater, der ihm die Sterbeſakramente reichen ſollte. Bei der langen Litanei vom heiligen Joſeph und der Jungfrau Maria ſank der Sterbende immer tiefer in ſeine Kiſſen zurü. Al3 aber der Geiſtliche aus der Sterbelitanei die Worte la35: „Und wiſſet, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Golde erlöſet ſeid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weiſe, ſondern mit dem teuren Blute Chriſti C al5 eines unſchuldigen und unbefle>ten Lammes“, da richtete ſich der alte, hagere Mön<h noh einmal Nr und gab zu erkennen, daß nur das ſein einziger Troſt ſei.“

(Aus den „Blättern aus Spanien“, dem Mitteilungs3blatte des Fliednerſchen Evangeliſationswerke3 in Spanien.)

„Geduldig

in Trübſal.“

Da3 Evangelium gibt allenthalben den Chriſten böſe Tage und das Kreuz. Darum rüſtet es un5 auch nicht ander3 denn mit göttlichen Waffen, das iſt, es lehrt un3 nicht, wie wir des Unglüd&3 lo3 werden und Frieden haben, ſondern wie wir darunter bleiben und überwinden; daß es nicht dur< unſer Zutun und Widerſtehen abgewendet werde, ſondern daß e3 ſich an uns matt und müde arbeite und ſo lange uns treibe, bis e8 nimmer kann, und von ſic ſelbſt aufhöre und Fraftlo3 abfalle, wie die Wellen auf dem Waſſer am Rande ſich ſtoßen und von ſich ſelbſt zurükfahren und verſchwinden. E3 gilt nicht weichen, ſondern beharren.

(Luther.

Glaube

und

St. L. Au8g. RIJ, 346.)

gut Gewiſſen.

* Wo Glaube iſt, dadur<h wir gere<ht werden, da muß auch gut Gewiſſen ſein, und iſt ganz unmöglich, daß dieſe zwei Dinge beiſammenſtehen ſollten: Glaube, der auf Gott vertraut, und böſer Vorſaß oder, wie man'3 nennt, böſes Gewiſſen. Glaube und Anrufung Gotte3 ſind zarte Dinge, und mag leiht eine ſehr kleine "Wunde de3 'Gewiſſen3 ſein, die ſtößt Glauben

und Anrufung weg, wie ein jeder geübter. Chriſt oft

Die Geſamtbevölkerung“ der Erde ſoll ſid)! auf 1,992,500,000 belaufen. Täglich - iterben etwa 100,000, und 150,000 werden geboren. uE

erfahren muß«?!!Darum. ſett Paulus dieſe Stücke zuſammen,./4:Tüum. 1;:5:- „Dieſes iſt: die: Summa der Lehre: Liebe:vow.veinem Herzen und gutem Gewiſſen


Die

62

Mijſions-Taube. Die Wirkung

eines Bibelſpruchs.

Man hört gelegentlich von Kiosken, in denen die Bibel aufgeſchlagen liegt, damit Vorübergehende einen Bli> hineinwerfen können. Zum Beiſpiel befindet ſich ein ſolcher mitten im weltſtädtiſchen VerFehr von Paris. Was ein im Vorübergehen geleſener Sprud wirken kann, zeigt das Erlebni3 eine8 Herrn, der auf dem Wege zum Anwalt war, um einen Prozeß gegen ſeinen Hau3nachbar anzuſtrengen. Im Fenſter einer Bibelniederlage ſah er ein aufgeſ<lagene3s Buch. Er blieb ſtehen und las die Worte aus der Bergpredigt: „Sei willfertig deinem Widerſacher bald, dieweil du no bei ihm auf dem Wege biſt.“ E3 war ihm, al3 ſeien dieſe Worte eigen3 für ihn geſchrieben. Er ging zu ſeinem Nachbar zum Zwe einer vernünftigen Ausſprache, deren Ergebnis völlige Verſöhnung

war.

Dann

kaufte

er

ſich

Schaden bewahrt hatte.

die

Bibel,

die

ihn

G. HS.

vor

Bücherbeſprechungen. Das

Lamm

Gottes,

das der Welt

Sünde

trägt.

und ungefärbtem Glauben“; 1 Tim. 1, 9: „Behalte den Glauben und gut Gewiſſen“; 1 Tim.3,9: „die des Glaubens Geheimnis halten mit reinem Gewiſſen“. Dieſe und dergleihen mehr Sprüche zeigen an, daß, wo nicht gut Gewiſſen iſt, da iſt kein Glaube

und keine Heiligkeit.

(Luther35 Bedenken von den Sünden der Auserwählten, 1536. St. L. Au8g. X, 1706 f.)

Das

Erbteil der Gläubigen.

Ein Mann bekam den Auftrag, mehrere Teſtamente und Erbſc<haft3dokumente genau durdzuleſen. Seine Aufgabe ſchien ihm äußerſt langweilig. Er konnte nur mit Mühe ſeine Gedanken zuſammenhalten. Da plößlih wurde die Sache ander8. Er fand nämlidh) zu ſeiner größten Überraſchung ſeinen eigenen Namen in einem der Teſtamente. Nun war mit einem Schlage alle Gleichgültigkeit verſ<wunden. Die Entded>ung, daß er ſelbſt der Erbe eines großen Vermögen3 war, veränderte ſeine Anſicht über die Langweiligkeit dieſer Urkunden vollkommen, ſo daß er jeden Saß mit der geſpannteſten Aufmerkſamkeit las. = Wenn wir un3 der Tatſache bewußt werden, daß wir ſelbſt Erben der Gnade des Leben3 ſein

ſollen, dann wird die Bibel uns ein neue3 Buch. Wir

leſen ſie mit dem freudigſten Intereſſe und möchten Feine der Verheißungen überſehen, die unſere Erbſhaft umfaßt. (Wacende Kire.)

Theſen zur kurzen Darlegung der Lehrſtellung der Miſſouriſynode. Brief Statement of the Doctrinal Position of the Missouri Synod. Concordia Publishing

House, St. Louis, Mo.

Preis: 10 Cts.

Da iſt nun in Flugſchriftform die Laiendogmatik unſerer lieben Synode und Kirche, 'deren Heraus8gabe unſere Synode im Jahre 1929 beſchloſſen hat und die bereit8 im Jahre 1931 in unſerm Concordia Theological Monthly unſern Paſtoren vorgelegt worden iſt, das lezte teure Vermächtnis unſers großen Lehrers D. F. Pieper, unter deſſen Aufſicht das Komitee gearbeitet und ſeine hohen Schriftgedanken über die behandelten Lehren verwertet hat. Alle Punkte, die hierzulande in der lutheriſchen Kirche ſtrittig geweſen ſind, werden hier auf Grund des Worte3 Gottes klar dargelegt: die Heilige Schrift, Gott, die Schöpfung, der Sündenfall, die Erlöſung, der ſeligmachende

Glaube,

die Bekehrung,

die Nechtfertigung,

die guten

Werke,

die Gnadenmittel, die Kirche, das öffentliche Predigtamt, Kirche und Staat, die Gnadenwahl, Sonntag, der Chilia8mus8, der Antichriſt, offene Fragen, die Symbole der Kirche, und zwar in deutſcher und engliſcher Sprache nebeneinander. Davon ſollte nun jede Gemeinde Hunderte von Exemplaren beſtellen, ſie austeilen und die darin kurz behandelten Lehren beſprechen; ja darüber ſollten unſere Paſtoren predigen, den ihnen anbefohlenen Seelen den nötigen Unterricht darüber erteilen, damit ſie um ſo feſter gegründet werden in dem einen, wa8 not tut. Wir werden nicht weit kommen, wenn wir nicht ohne Unterlaß die Lehre treiben; ohne ſie wird uns der Teufel den Hals abſchneiden. Der Preis für die Flugſchrift iſt wirklich NEALE,

Die Botſchaft des Chriſtentums Zeit.

Von P. Otto

Gerß.

an die Menſc<en

unſerer

Dritte Auflage.

79 Sei-

ten. Als Flugſchrift gedru>t im Verlag des Schriftenvereins (E. Klärner), Zwikau, Sachſen. Man beſtelle ſie

bei unſerm Concordia-Verlag, Preis: 45 Cts8. Das eigentliche Thema dieſes vortrefflichen Vortrags

lautet:

„Die Vergebung der Sünden um Chriſti willen unſers Herzens Troſt und unſers Leben3 Licht und Kraft." Dies Thema wird ſo

herrlich

behandelt

und

ſein ganzer,

voller

Troſt

ſo köſtlich

dargelegt, daß wir ſehr wünſchen, der Vortrag würde in8 Engliſche überſeßt, damit auch unſer amerikaniſches Chriſtenvolk ihn leſen kann. Die ganze Darlegung iſt ſo klar, ſcharf und ſchriftgemäß, daß man mit immer größerer Spannung lieſt, je

weiter man kommt.

Sache;

ſie lautet:

Gleich die erſte Theſe trifft das Herz der

„Die Vergebung der Sünden in Chriſto iſt


Die Wiſſions-Taube. das

eigentliche

Heil8gut,

das Heil ſelbſt.

nicht ein Anfang

oder Teil,

ſondern

Vergebung der Sünden haben heißt einen anä-

Das wird dann weiter ausdigen Gott, heißt allez haben.“ geführt. Der apologetiſche Wert des Vortrags allein iſt ein überaus großer. Vor allem aber, wie fein wird hier das Evangelium vorgetragen im Gegenſaß zu Rationalizmus und Schwärmerei! Gott ſegne alle Chriſten, die dieſe Schrift verbreiten! I. T. M. John Paton. Eine Selbſtbiographie. 352 Seiten 5% X8. Mit Bildnis de3 großen Miſſionars auf den Neuen Hebriden. Verlag von H. G. Wallmann, Leipzig. Preis: AM. 2.85. Es iſt dies ein herrliche3 Miſſionsbuch, das wir allen Leſern, die hierzulande noch Deutſch verſtehen, aufs wärmſte empfehlen. Vor einigen Jahren haben wir ſelber das Leben des großen Miſſionars John G. Paton auf den Neuhebriden auf Grund ſeiner Selbſtbiographie, die ſich lieſt wie ein Noman, beſchrieben und ſie unſerm Verlag für die Alen and Alissions-Serie, heraus8gegeben von D. L. Fürbringer, angeboten. Leider mußte wegen der Depreſſion vorläufig von dem Druc dieſes wichtigen Buches abgeſehen werden. Um ſo mehr freuen wir uns, daß wir eine Lebensbeſchreibung Patons unſern deutſchen Leſern in einer ſehr billigen, aber doch feinen, klaren Ausgabe empfehlen können. Wie man in Deutſchland Miſſionsliteratur lieſt, zeigt, daß dies bereits die ſechſte Auflage des Werkes iſt. Der Verlag Wallmann hat der Kirche mit dieſem feinen Werk wirklich einen großen Dienſt erwieſen. Wir werden unſern Miſſionseifer nicht nähren können, wenn wir die Miſſionsliteratur nicht ſtudieren, beſonders wenn wir die ſchönen Beſchreibungen großer Miſſion3helden, die teils aus der eigenen Feder ſtammen, nicht leſen. Wir wünſchen, daß viele, viele unſerer Leſer nach dieſem Buch griffen. Wer wollte nicht von dem Pfingſtwunder leſen, „das Gott durch die Predigt des Evangeliums auf den Neuhebriden verrichtet hat! Und doch, wer weiß in unſern Kreiſen etwas von John Paton? Sehr wichtig iſt das Vorwort zur 1. Auflage von D. Warned. JI. T. M. Pandita Namabai. Die Mutter der Ausgeſtoßenen. Das ergreifende Bild einer indiſchen Vorkämpferin im Befreiungskampf der indiſchen Frauen. Berechtigte Übertragung aus dem Engliſchen von P. Balzer. 198Seiten 5% X7%. Mit zahlreichen Bildern und Jlluſtrationen, auch Karten. 6.=7. Tauſend. Evangeliſcher Miſſion38verlag G. m. b, H., Stuttgart und Baſel. Preis: M. 2.85. Lars

Olſen Skrefsrud. Der Gründer der Santalmiſſion. 206 Seiten 6,,X9. Mit vielen Bildern und Jlluſtra- tionen, auch Karten. 8.=-10. Tauſend. Von Jvar

Saeter

(Norwegen).

Plieninger

von Anna verlag

für

Öhler

G. m. b. H.,

den

Nach

der Überſezung

deutſchen

in Baſel.

Stuttgart

Leſerkreis

von A.

bearbeitet

Evangeliſcher Miſſions-

und

Baſel.

Preis:

M. 6.

Frei von jedermann und aller Knecht. Lebenswerk und Perſönlichkeit des Menſchenfreundes Karl Nin>. Von Dr. Joh. Nind. 224 Seiten 64,9. Mit 33 Abbildungen. Guſtav Schließmann8 Verlag8buchhandlung, Leipzig und

. Preis: M. 4.80. Hamburg. Hier ſind drei gediegene Miſſionswerke, die wir zuſammen zur Anzeige bringen, weil ſie ſich wohl weniger für den gewöhnlichen Leſerkreis in Amerika eignen, für alle gebildeten und erfahrenen Miſſionsfreunde aber, beſonders auch für Prediger, Lehrer und ſonſtige führende Miſſionsleute, um ſo mehr von Bedeutung und Wichtigkeit ſind. Das erſte Buch, „Pandita Ramabai“, behandelt die hochwichtige Arbeit einer ſehr ſeltenen Frau in Indien, deren Lebens3beruf den armen, verſtoßenen Wir beFrauen in Indien zu größtem Segen gereicht hat. gegnen hier allerdings einer einzigartigen Perſönlichkeit, der

Tochter eines indiſchen Gelehrten, der ſelber freie Bahnen wandelte, ſeine Tochter den Verordnungen der indiſchen Gelehrtenwelt zuwider die „heiligen Bücher leſen lehrte und ſie ſo zum

die unabhängigen Tun und Wirken veranlaßte. Sie [E16Eſie aber „heiligen Bücher" leſend, ſuchte nach Wahrheit, fand nicht, bis fie endlich das Neue Teſtament. las und Chriſtum kennenlernte. Da ging ihr ein ganz neues Leben auf, und ſie widmete ſich nun im Geiſte JEſu den armen, verſtoßenen, verlaſſenen Weibern Indiens, denen ſie auf ganz wunderbare Weiſe

diente. Pandita wurde Lehrerin unter den Frauen, Überſeßerin,

Vorkämpferin für höhere Ziele der im allgemeinen ſo verachteten

Frau in Indien.

Man mag von der Pandita denken, wie man

63

will; ſie war eine ganz gewaltige Perſönlichkeit, eine Frau, deren Leben3bild man mit Nuten leſen wird, in der ſich aber vor allem Miſſionsliebe verkörperte. Man verſteht das Buch nicht, bis man es ein paarmal geleſen und fleißig auf die Einzelheiten geachtet hat. Dann hat man aber deſto mehr Segen davor: und gewinnt an Miſſionsorientierung. Wir möchten dieſe treffliche Biographie beſonder3 in den Händen gebildeter Frauen unſers Landes ſehen. Sie werden viel für ihr innerliches, geiſtliches Leben von dieſer Lektüre gewinnen. „Lars Olſen Skrefs3rud“ iſt ein Seitenſtü> zu „Pandita Ramabai“ für Männer. Der vortreffliche Autor Jvar Saeter hat dieſe Biographie zunächſt für Skandinavier bearbeitet; für das deutſche Volk hat ſie Anna Öhler von Baſel mundgerecht gemacht. Es iſt dies ein ganz anderes Werk als das vorige, aber ebenſo eindrud5voll, ebenſo anregend. Hier iſt ein junger Mann in Norwegen, der durc trübe Jahre hindurch muß, vierjährige Gefängnishaft, weil er ſich vergangen hat, ſchwer vergangen. Was tun nach den wirren Gefängnisjahren? Er hat ſeinen Heiland gefunden; in der Zelle iſt er Gott nahegetreten. Er darf jezt wieder die Freiheit genießen; er macht neue Pläne für die Zukunft: er will Miſſionar werden. Man nimmt den begabten, fleißigen, regſamen Jüngling in der Heimat nicht an= Schande klebt an ſeinem Namen. Er geht nach Deutſchland; dort öffnet ihm die Goßnerſche Miſſion die Tür. Er geht durch die Miſſionsſchule; man ſchenlt ihm Zutrauen. Man ſchi>t ihn nach Indien, und dort wird er der Gründer der Santalmiſſion, im Norden des Landes, unter den Verachtetſten der Verachteten. Ein ganz wunderbarer Mann, dieſer Lars Olſen, der in ſchönſter Einigkeit mit dem alten Papa Börreſen in Santaliſtan wirkt. Sieh, das Werk gelingt. Stkrefsrud wird ſogar ein Gelehrter. Er kehrt in die Heimat zurü>; ſelbſt am König3hof wird er empfangen; er reiſt umher in England, in Amerika; überall bewundert man den Dichter, den Bibelüberſeter, den Spracgelehrten, den Gründer einer Miſſion, die bei ſeinem Tode an die 20,000 getaufte Chriſten zählt. Nicht immer kann man Skrefsrud zuſtimmen; ſeine Pläne ſind oft ander3, al8 wir ſie entworfen hätten, und ſeinen Unioni8smu3 können wir nicht billigen; aber ſeinem Glauben, ſeinem Hoffen, ſeinem Liebesglühen für die Miſſion, ſeinem Sich-ganz-der-Miſſion-Ergeben, dem allem muß man doc ſeine Bewunderung zollen. Geboren war dieſer außerordentliche Mann im Jahre 1840; er ſtarb 1910. Inmitten ſeines Feldes in Santaliſtan, Ebenezer genannt, liegt er begraben, wie er es wünſchte, wo auch ſeine ihm früh entriſſene Gattin zur Ruhe gebettet worden iſt. Man lieſt das Buch einmal, zweimal, ja man kann e8 nicht oft genug leſen. Der Evangeliſche Miſſionsverlag hat ſeinen Leſern hier in der Tat eine große, wichtige Miſſionsſchrift in die Hände

gegeben.

Und nun das dritte der Bücher: „Frei von jedermann und aller Knecht.“ Man muß an Luther denken, um e3 zu verſtehen. Hier wird uns ein Menſc<enfreund vorgeführt, ein Miſſion3herz, eine .edle Perſönlichkeit, die in Luthers eigenem Lande den guten Samen ausgeſtreut hat. Karl Nin> hat keine Gelegenheit, Gutes zu tun, vorübergehen laſſen. Er diente al3 Feldprediger 1870/71, aber das Werk, das ſeinen Namen berühmt gemacht hat, war unter den Veradteten im alten Vaterland, unter den Shwachſinnigen, am Fuß der Burg Naſſau. Aber das war nur der Anfang eine38 Werkes, das zu ſchier unbegrenzten Tätigkeiten führte. Nin> blieb jedo<h immer ein ſchlichter Paſtor; aber was für ein Paſtor iſt er geworden! Es grenzt ans Wunderbare, was er alle3 geleiſtet hat. Und doch war ſein Arbeit8tag ſo ſehr kurz dort in dem großen, von ihm ſo heiß geliebten Hamburg. Aber nicht zu kurz war er. Der einfache Landpfarrer wurde zu einem mächtigen Großſtadt: pfarrer, der ähnlich wie Dr. Wichern zum Staunen von Tauſenden eine ganze Reihe neuer Anſtalten der Inneren Miſſion in38 Leben gerufen hat. Gute Lebens8beſchreibungen ſind nächſt der Heiligen ef do<h mit das Beſte, was man leſen kann; aus dem, was ſie für JEſum und ihren Nächſten getan haben, können wir viel lernen. Wir möchten dies Buch in den Händen vieler Paſtoren ſehen, beſonder3 in denen unſerer jüngeren Brüder, die oft ſo ratlos daſtehen und nicht wiſſen, wo ſie anz greifen können und ſollen, troßdem ihnen der Heiland ſo viel Arbeit vor die Türſchwelle legt. Auch auf die ſchönen Jlluſtra-

tionen, die dem Buch beigegeben ſind, möchten wir aufmerkſam machen. Man kann ſich nicht Nin>8 Studierſtube anſehen, ohne mächtig angeregt

ſeinen Anſtalten:

zu werden.

das Haus

Und

Bethanien

dann

die Bilder

von

auf der' Anſcharhöhe,

'


Die

64

Miſſions-Taube.

die Anſtalt in Scheuern für Schwachſinnige am Fuß der Burg Naſſau uſw. Gott gebe uns einen Blik in die Ferne und in die Höhe, daß wir in unſerm kurzen Leben ein weites Arbeitsfeld umſpannen! Wir danken es der Guſtav-Schließmann=Verlagsbuchhandlung, daß ſie uns dies Buch zur Einſicht feet ude:

ſandt hat.

Lalappa.

I. T

Der indiſche Dorfſchulmeiſter.

Von M.

Chriſt-

lieb. Mit einem Geleitwort von H. Kühner. 1.-=-5. Tauſend. Mit 15 Kunſtdrukbildern. 148 Seiten 54%, X7% in Papierumſchlag. Evangeliſcher Miſſionsverlag G. m. b. H.,Stuttgart und Baſel. Preis: Il. 2.50. Troſtlos iſt in Indien die äußere Lage der Ausgeſtoßenen, der Paria3, die aber, Gott Lob, unter den Schall des Wortes Das iſt die Schilderung, die uns in „Lalappa“ Gottes kommen. dargeboten wird, einer Erzählung, die ganz einzigartig ſpan= nend und lehrreich iſt. Von einem unwiſſenden, ausgeſtoßenen Pariaknaben entwidelt ſich Lalappa zu einem einſlußreichen, entſchieden <riſtlihen Dorfſchulmeiſter, deſſen Werdegang ſehr ſchön zeigt, wie mächtig das Wort Gottes ſich an den Herzen von Menſchen auch in den tiefſten Volksſchihten erweiſt. Man muß ihn liebgewinnen, dieſen freundlichen, beſcheidenen, erkenntnizreichen Lalappa und den Dienſt, den er JEſu an ſeinen Stammesgenoſſen erwieſen hat. Wer eine ſpannende Miſſion5geſchichte über Indien ſucht, wird hier finden, was in mehr als einer Hinſicht Nußen ſchafft, nämlich eine Erzählung, die ganz vortrefflich das Unterhaltende mit dem Belehrenden verbinden. Man kann ſie nicht leſen, ohne im Miſſionzseifer für Indien neu zu erglühen. I. T. M. Eine Neffe des Zauberers. Von Heinrich Norden.

Der

160 Seiten mit Bildern.

Erzählung aus Kamerun. Einmalige Volksausgabe.

Papierumſchlag.

Siebte. Auf-

lage, das 24.=38. Tauſend. Evangeliſcher Miſſionsverlag G. m. b. H., Stuttgart und Baſel. Preis: Il. 1.20. Der Urwaldſchulmeiſter von Kamerun.

dem Leben der Kamerunneger.

Eine Erzählung

Von Heinrich

aus

Nor-

den. 275 Seiten 54,X7%; das 11.=-18. Tauſend. In Leinen gebunden. Evangeliſcher Miſſionsverlag G. m. b. H., Stuttgart und Baſel. Preis: M. 2.85. Unſere Synodalkonferenz iſt ja gebeten worden, in Nigeria,

Afrika, unter den dortigen Jbibios Miſſion zu treiben. In dieſem Stamm gibt e3 bereits mehr als tauſend Chriſten mit zwanzig Miſſionsſchulen. Lutheriſche Bücher haben wir ihnen

ſchon zugeſchikt. Cin Sohn des dortigen Häuptlings ſtudiert auf unſerm College in Greensboro. Wie lange no<? -- Nun, wenn man von Nigeria öſtlich reiſt, kommt man nac der wunzderſchönen Kamerunprovinz, die vor dem Weltkrieg in Deutſchlands Händen war. Deutſchlands gerechte Kolonialverwaltung war in dem Maße das Muſter für alle europäiſchen Völler, daß

ſelbſt die Briten neidiſch wurden, und nach dem Weltkrieg mußte Deutſchland ſeine afrikaniſchen Beſihungen ausliefern. Aber das Werk der lutheriſchen Miſſion in Afrika konnte man der Kir<e nicht nehmen. Hier ſind nun zwei Bücer, die man in Deutſchland ſo gierig geleſen hat, daß der Evangeliſche Miſſion8verlag eine große Auflage derſelben hat druden laſſen, um der gewaltigen Nachfrage zu genügen. Zu Hunderten und Tau-

ſenden werden ſie von alt und jung beſtellt und geleſen. Und * fein Wunder; Heinrich Norden iſt nicht. nur ein gottbegabter Erzähler, wie e38 wenige gibt, ſondern infolge der Erfahrungen, die er gemacht hat, iſt er ſo mit Land und Leuten bekannt, daß er von. ihnen erzählt, wie einſt die Mutter Brot bate =muſterhaft! Und dabei dient alles der Miſſion; es wird gezeigt, wie ſich das Evangelium unter den Negern in Afrika als Kraft Gottes erweiſt. Das iſt einem Chriſten in Deutſchland und Amerika

ſo wunderbar,

daß

er ſchier nicht genug

darüber

leſen kann. Dieſe Lektüre iſt nicht nur geiſtbildend, ſondern auch überaus miſſionbefruchtend. Man muß einfach Miſſion8-

freund

werden,

wenn

man

von

dem

Licht und

dem

Siege

des

Evangeliums im finſtern Afrika lieſt. Nimm die Geſchichte vom „Neffen des Zauberer3*“. Lies von dem kleinen zwölfjährigen Negerknaben Nſia, von ſeinem aufgewe>ten Weſen und ſeinem empfänglichen Gemüt, aber auch von ſeinem böſen Oheim, dem Zauberer Ekoki, und wie es dem armen Jungen bei ihm erging. „Aus

Nacht

zum

Licht“ =- das iſt's, was

es dem

Leſer antut.

No< trefflicher iſt die zweite Erzählung, „Der Urwaldſchulmeiſter von Kamerun“. Hier finden wir unſern Nſia- als

Schullehrer und als Prediger inmitten des afrikaniſchen Waldes.

Da geht es ihm ſchlecht; aber das Wort Gottes bricht ſich Bahn.

Zum Weinen reizen die Erzählungen nicht, ſondern es ſtet darin ein Humor, der oft ganz köſtlich erfriſcht. Das iſt es

eben, was dieſe Erzählungen

ſo wertvoll macht:

ſie ſind ganz

aus dem Leben herausgeſchöpft und gehen daher auch wieder ſehr zu Herzen. Es wird au unſern amerikaniſchen Chriſten gut tun, wenn ſie Geſchichten wie dieſe aus der Miſſion 15 7 8-4.

My

9

Redeemer Lives! A Children's Vesper Service for Easter. Prepared by W. G&G. Polack. 20 pages. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Prei3: 8 Ct3.;

Dußend 72 Cts5.; Hundert 84.50. Liturgien für Kindergottes8dienſte zu Weihnachten haben wir ja die Fülle; aber für Oſtern ſind noch wenige erſchienen. Und doh werden ſich unſere Kinder zu Oſtern um ſo mehr freuen,

wenn für ſie ein beſonderer Gottesdienſt

feſtgeſezt wird.

Die

Gemeinde kommt nach dieſer Ordnung völlig zu ihrem Necht, und auch für eine Anſprache iſt Zeit gelaſſen. Kurze Oſterlieder für Vorträge ſind vorgeſehen. Wir empfehlen dieſe Liturgie ſehr. I. T. M A1l

Praise to Thee, My God, This Night. Words by Thomas Ken. Musgie by 1. N. Lundquist. For mixed voices. Concordia Collection of Sacred Choruses and Anthems, No. 28. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 25 (ts3. Dies iſt ein neue3, feines Chorſtü> für unſere Kirchen<öre. Es iſt ein prächtiges Abendlied, das hier geboten wird, leicht, gefällig und doch tief würdig. Man laſſe ſich auch dieſe Nummer kommen! Beſonder3 für Abendgottes8dienſte paßt ſie vor-

trefflich.

JI. T.

Contributions

Received

M.

by the Treasurer.

February 1--28, 1933. From W. Lberlein, Brooklyn, New York, Donation to IMisgionstaube, 381.50. From Della C. Klingmann, Watertown, Wis., for Negro Mission Yund, 10.00. Yrom Josephine Schweitzer, Tipton, Ind., for Colored Misgions, 25.00. 'THE0o. W. ECKIART, Treasurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in beſriedigender Weiſe dienen zu können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch die

Führung

einer

uns

ein bedeutendes

ſol<en

Liſte

Stü>

entſtehenden

Ausgaben

haben

ſich

Geld koſten, zumal

da der Poſtmeiſter

uns

die

loſtet)

nun bedeutend vermehrt. Nach den jepbigen Poſtamtsvorſchriften müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „Strafe“ zahlen; denn wir müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter3, daß ein Paket oder eine Zeitſchrift nicht abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cents bezahlen. Das mag manchem geringlügig vorkommen; aber wenn man bedentlt, daß wir Abonnenten haben, die drei und noh mehr Vlätter von uns beztehen, und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht zieht, ſo iſt es nicht ſc<wer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen

wegen fedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſchikt. Unſexe Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt erweiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung

(eine

Poſtkarte,

Blätter, die man bezieht. danfbar. CONCORDIA

nur

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Wir ſind Ihnen für PUBLISHING HOUSE,

genügt

für alle

Ihre Mithilfe ſehr St. Louis, Mo.

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen Moden bald abi 0: wird. “April 33'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an Kleitten Agenten oder direlt an un3, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braut. Es dauert dur<ſchnittlich zwei Wochen, bi3 der SCHLEIEN auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnements3 erwähne man gütigſt immer, wel<e3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſih um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HovSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſions»-' es in NENTEN HEES

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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts, pro Expl. ro „" „ „ „" SI a " „

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 2. / Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind u richten an Prof, I, TNveller, Ph. D., Th. D,, 801 De Mun Avenue, St. Louis, Mo.

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55. Jahrgang.

Mai

GE SIE EEEEEEÜTES TERENTEN

j4

|

H ; H

EEN

1933.

EEE ESS

Ur. 5. GEE EEG

Miſſionstroſt. O JEiſu, du biſt unſre Kraft, Dieweil wir dienen dir; Du gibſt die rechte Nitterſchaft Zum Glaubenskampf allhier. Da3 Werk kann nicht vergeblich ſein, Denn unſer Dienſt am Wort iſt dein. O JEſu, unſer ſtarker Held, Du gehſt im Streit voran; Du führſt die Boten durch die Welt Und brichſt dem Worte Bahn. E3 bleibt dein Thron auf ewig ſtehn, So kann dein Reich nicht untergehn. O JEſu, Kraft, Held immerdar, Du ſ<enkſt uns frohen Mutz Du machſt dein Wort noh heute

Da3

Siegel iſt dein Blut.

Du,

du

Drum

biſt König

wahr,

ewiglich,

preiſen alle Heil'gen dih.

IJ. T. M.

„Gehe hin zu meinen Brüdern und ſage ihnen!“

Joh. 20, 17.

2

; H


Die

66 Unſer

Miſjſions-Taube.

ho<hgelobter „Kraft-Held“.

So nennt die <riſtlihe Kir<he ihren ho<gelobten Seiland JEſum Chriſtum, den Sohn Gottes, im Hinbli auf ſeinen Sieg über Sünde, Tod, Teufel und Hölle. Ja, ſo nennt die Heilige S<rift ſelber unſern teuren Erlöſer. Der Prophet Jeſaias hat in ſeiner erhabenen Weihnacdts5weisſagung dem Heiland viele köſtlihe Namen beigelegt und unter dieſen aud) die

So iſt dieſer erhabene Weihnaht35text au ein wunderſamer Oſter- und Himmelfahrt3text. Wunderbar iſt der Heiland immer in allem ſeinem Tun, in der Krippe zu Bethlehem, auf Golgatha und aud, ja no<h mehr, bei ſeiner Auferſtehung und ſeiner Himmelfahrt.

Gerade

in den letzten beiden Taten hat er ſid) ſo re<t al3 der gebenedeite „Kraft-Held“ erwieſen. Da3 Oſterfeſt liegt bereits hinter uns, aber immer

nod)

blien

wir

zurü>

auf

das

offene

Grab,

die

furchterſtarrten Hüter, die erſc<rodenen Phariſäer, die beglückten Jünger, die glauben35vollen Weiber und

vor allem auf den Engel mit der freudenreichen Mär

„Er iſt niht hie; er iſt auferſtanden!“ Was ſoll das alles? Was meldet un3 da3 alles? Warum erbebt die Erde? Warum tut ſich das Grab auf? Warum ſind die Kriegsknechte ſo beſtürzt? Warum eilt der Engel vom Himmel? Warum werden die Jünger froh, als ſie den HErrn ſc<auen? Was will die ganze

ſelige, fröhliche Oſtergeſchic<te? Sie predigt uns: Chriſtus iſt euer großer „Kraft-Held“, der allmächtige

Gott, der für euch mit Sünde, Tod, Teufel und Hölle gekämpft und alle dieſe Feinde überwunden hat. Sie

predigt uns den Sieg des großen Gottesſohnes an unſerer Statt. Sie verkündigt uns: „JEſus, er, dein Heiland, lebt; du wirſt auch das Leben ſchauen.“ Sie ruft in die Welt hinein: „Tod, wo iſt dein

Stachel? Hölle, wo iſt dein Sieg?“ Müſſen wir un3 über dieſe ſelige Oſterbotſchaft nicht von Herzen ſjreuen? Müſſen wir nicht in unſerm Herzen ganz fröhlich darüber

ſein, daß wir den „Kraft-Held“

zum

HErrn und Heiland haben? Beim Himmelfahrtsfeſt ſehen wir wieder unſern großen „Kraft-Held“ in ſeiner unbeſchreiblichen Herrlichkeit. Vom Himmel iſt er gekommen, und nun fährt er wieder gen Himmel. Aber die Heimfahrt iſt do< ſo ganz ander3 al3 die Fahrt nad) unten, in die arme Fremde dieſer Erde. Wohl iſt da Bethlehem3liht und Engellobgeſang und Hirtenfreude und SimeonSjubel. Aber unſer hoc<hgelobter „Kraft«Gen Himmel!

herrlichen Bezeichnungen „Kraft, Held“. Seine Worte jind es wert, daß wir ſie immer wieder beſehen. Er ſ<reibt: „Un iſt ein Kind geboren, ein Sohn iſt uns gegeben, weldhes Herrſchaft iſt auf ſeiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, . Ewigvater, Friedefürſt“, Jeſ. 9, 6. Wir pflegen dieſe Namen ſo oft zu Weihnachten zu betrachten, daß wir es faſt vergeſſen, wie ſehr ſie auc< zur Auferſtehung und zur Himmelfahrt unſer8 lieben SHeilandes paſſen, den zwei glorrei<hen Siege3-taten JEſu Chriſti, auf die es bei ſeiner wunderbaren Geburt, ſeinem Kommen in3 Fleiſch, abgeſehen war.

Held“

erſcheint un3 dod) gar zu arm,

gar zu niedrig,

gar zu ſhwa<h. „Er liegt an ſeiner Mutter Bruſt; ihr' Milch iſt ſeine Speiſ'.“ Er muß na< Ägypten fliehen; er hat keine Geſtalt no< Schöne; er hat nicht, da er ſein Haupt hinlegen kann. Und das alle3 endet dann auf Golgatha mit dem Kreuz und dem Wehgeſ<hrei: „Mein Gott, mein Gott, warum haſt du mich verlaſſen?“ Aber wie ganz ander3 erſcheint un3 der himmliſhe „Kraft-Held“ bei ſeiner Himmelfahrt. Alle Shwacdheit um und an iſt von ihm nun abgetan. Da iſt keine Armſeligkeit mehr, ſondern nur Herrli<feit. Die Erde, die Welt liegt ihm zu Füßen.

Alle3 hat der Held mit ſeiner göttlihen Kraft ſich

unterworfen.

Und nun ſteigt er auf, mächtig, präch-


Die tig, die ſegnenden Die Himmel

Hände

kommen

Mijſions-Taube.

über die Jünger

ihm entgegen, um

haltend.

ihn zu emp-

fangen; die Engel ſtellen ſich ein, ihn zu begrüßen. Unſer großer „Kraft-Held“ ſett ſich zur Rechten ſeines

Vater8, um zu herrſchen und zu regieren, um alle Feinde zu ſeinen Füßen zu legen, um ſeine Kirche zu ſammeln aus allen Sprachen, Zungen und Landen. Halleluja! Halleluja! Halleluja! Des ſollen wir alle froh ſein! Unſer „Kraft-Held“ iſt der König

Himmel3 und der Erde; unſer „Kraft-Held“ iſt der HErr ſeiner Kir<he; unſer „Kraft-Held“ iſt Regent

und „führet alles wohl“. DaS iſt unſer Troſt aud

in der Miſſion,

der „Kraft-Held“ iſt, dem wir darin dienen. dem werden wir gewißlic ſiegen über Sünde,

Teufel

und

Hölle.

Unſere

ganze

Miſſion

daß

es

Mit Tod,

iſt ja ſein

Werk. Wenn unſere Miſſionare nac< Indien oder nad) China reiſen, wo es oft ſehr böſe hergeht, ſo brauchen ſie ſi< nicht zu für<ten; denn mit ihnen geht der große, ewige „Kraft-Held“, dem nichts widerſtehen kann. Wenn Süden unter den

verrichten

oder

unter

unſere Miſſionare drunten im Negern ihre ſchwere Arbeit

den

Indianern

oder

in

den

Sc<mutvierteln der Großſtädte oder auf den einſamen

Prärien immer

oder in den kalten Gegenden

iſt der „Kraft-Held“

de3 Nordens,

bei ihnen und treibt ſein

Werk durc< ſie. Wenn wir ſelber für die Miſſion beten, wirken und geben; wenn die Kommiſſionen die ihnen vorliegende mannigfaltige Arbeit beraten, über Soll und Haben Bud führen, planen und beſchließen; wenn die Kir<he dann mit ihren Miſſionaren da3 ganze große Werk vor Gott vertritt: immer iſt es der „Kraft-Held“, der ſie tröſtet, ſtärkt, ermutigt und erhält. Ja, der „Kraft-Held“ iſt die ganze Miſſion; Anfang, Mittel und Ende der Miſſion. Von ihm hat die Miſſion ihre Kraft; von ihm holt ſie ſich ihre Siege. Wäre unſere Miſſion Menſc<enwerk, ſo wäre ſie ſ<on längſt vergangen. Gegen die Feinde der Menſchen Sünde, Tod, Teufel und Hölle iſt mit Menſc<henmadt nichts auszurichten; ſie ſind uns zu mädtig. Da nüßt aud der größte Reichtum nicht38; da nüßt auc<h das größte Anſehen nicht3; da nüßt aud die größte Menſc<enweisheit nic<ht5. -Aber unſer ſiegreicher „Kraft-Held“, unſer lieber HErr JEſus, der tut's; der führt unſere Sache zum ſeligen Ende. Seitdem ſein Kreuz auf Golgatha triumphiert und er den Tod überwunden hat, ſeitdem er gen Himmel

gefahren iſt, iſt der Sieg ſein, mag auc< Satan immer

wütiger darüber werden, mag au<h die Welt immer

mehr läſtern, mag auch unſer eigenes Fleiſch immer träger

werden.

„Dieweil

ſie

[die

Sache iſt, kann ſie nicht untergehn!“

Miſſion]

ſeine

So

67

wollen

wir

denn

fröhlich

weiterarbeiten,

unſerm großen, herrlihen „Kraft-Held“ zu Ehren. Er wird un35 nicht verlaſſen, ſondern ſeine Kraft in unſerer Schwachheit mächtig erweiſen, bis wir droben im Himmel mit ihm das ewige Siegesfeſt feiern.

SE

Aus

EELS RA ARB POHLNSS

unſerer

I. T.M.

Negermiſſion.

Allerlei über unſere Arbeit in Piney Woo»d3. Über unſere Arbeit in Piney Woods3, Miſſ., haben wir längere Zeit nichts mehr berichtet. Trotzdem iſt ſie inzwiſchen ſtill, aber do< entſchieden von unſerm treuen Miſſionar P. G. A. S<hmidt weitergeführt worden. Die folgenden Mitteilungen über ſeine Miſſionstätigkeit entnehmen wir einem längeren

Screiben, das der Miſſionar kürzlich an unſere Kommiſſion geſc<hi>t hat. Er ſ<reibt unter anderm: - „Sd hätte ſ<on längſt ſchreiben ſollen; doh kam immer ſo viel dazwiſchen, daß ich niht die nötige Mußze finden konnte. Zunächſt nun etwa3 über meine MiſſionSarbeit. Dies Jahr unterrichte ich die folgenden Klaſſen:

zwei im junior college, vier in der high

School und dazu nod) den ſiebten und achten Grad. Da3 hält mid) beſchäftigt, da ic<h jeden Tag fünf Unterrichtsſtunden habe, das heißt, am DienStag, Mittwoch, Donners5tag und Freitag. Selbſtverſtändlich lehre iH die Schüler und Studenten nur Religion, nämlich KatechiSmus und Bibliſ<e Geſchichte, wozu natürlich auch nod) beſonders Bibelſtudium kommt.“ Neue Konfirmanden. „3m ganzen ſind e3 jetzt ſe<h3unddreißig, die ich für die Konfirmation vorbereite. Dieſen widme ich ſehr viele beſondere Stunden. Nur kann id ſie leider niht alle zu einer Zeit um mich verſammeln, ſo daß ich dadur< wertvolle Zeit verliere. Mande dieſer Konfirmanden muß ich ſogar von fünf bis ſeh3 Uhr na<hmittag3s

vornehmen,

und

das

iſt eine

re<ht

un-

günſtige Stunde, da die Studenten dann ermüdet ſind. Dazu habe ich aud) nod andere, die ich unterrichte. Se<H3s Perſonen bereite ich für die heilige Taufe vor; die unterrichte ich jeden Tag. Drei andere Perſonen kommen zweimal wödentlih bei mir zum Unterricht, und zwar au< zur außergewöhnlichen Stunde. Auf dem college campus wohnt dann noh eine Familie, die ſich für unſere lutheriſche Kir<he ſehr intereſſiert. Den Mann und die Frau unterrichte ich in ihrem Hauſe, wenn immer ich Gelegenheit finde. Dieſer Unterricht hat mir viel Kopfzerbrechen bereitet. Könnte ich doh nur alle zu gleicher Zeit unterrichten! So aber bin ich vollauf angeſtrengt und muß viele Stunden verlieren.


'

68

Die

Wiſſrons-Taube.

„Mit der Konfirmation ſoll nicht länger gewartet Am dritten Sonntag in dieſem Monat werden. ſoll ſie, ſo Gott will, ſtattfinden. Warte März] [19. ich länger, ſo kommen die Sommerunternehmungen kann wirklich von allen ſagen, daß ſie dazwiſchen. ZJ fleißig gelernt haben und für die Konfirmation vorbereitet ſind. „Mit dieſen Konfirmanden, den ſe<h3unddreißig neuen, haben wir dann in den letten beiden Jahren faſt hundert Perſonen für unſere lutheriſche Kirche gewonnen, und zwar ad<htzig dur< Konfirmation. Das Wo anders kommt ſo iſt reiher Segen von Gott! etwa3 hier im Süden vor? „Sd habe kürzlich mit Prof. Jones über die Sache geredet, und er hat mir gegenüber ſeine herzliche Jett ſind Freude über unſer Werk ausgeſprohen. 45 Prozent der Schüler und Studenten an dieſem College lutheriſch, das heißt, mit Einſchluß der neuen Zwei lutheriſche Glieder aber haben Konfirmanden. wir dur< den Tod verloren; ſie ſtarben im Glauben an ihren Heiland. „Do< noh eins. Neben dem obenerwähnten wödentlid Bibelſtudium zweimal Unterricht treibe ich mit allen, die kommen wollen. Jeder, der einigermaßen abkommen kann, nimmt daran teil, aud) ſolche, die niht zum College gehören. Am Freitagabend verſammle id) dann den ganzen Zötu3 und halte ihm Vorleſungen über unſere <riſtlihe Lehre. Nad dieſer Verſammlung unterrichte ic< die Sonntagsſ<hullehrer. „So vergeht eine Woche na<h der andern in emſiger Tätigkeit. Morgens verlaſſe ih mein Heim um acht Uhr, und abend38 kehre ih gewöhnlich um neun Uhr zurüd, mandhmal aber no<h ſpäter. Doch "bin ich in meiner Arbeit ſehr glücklich.“

Die Arbeit am Sonntag. „Aber da3 iſt nur die Wo<he. Wie geht e3 am Sonntag zu? Id will den lezten Sonntag mit ſeiner Arbeit ſchildern. Um neun Uhr fuhr id) von daheim fort, um in Piney Wood3 die Sonntag3ſchule zu übernehmen. Nad der Sonntagsſc<ule leitete ih meine Bibelklaſſe, wozu ſich ſehr viele verſammeln. Dann nahm ih meinen lunch ein, und von zwölf bi38 ein Uhr hielt ich einen beſondern Gotte3dienſt für unſere Lutheraner, verbunden mit Kommunion. „Na< dieſem Gottesdienſt fuhr iG na< Sullivan38

Hollow, wo ich eine weiße Gemeinde von ſechzig Perſonen bediene, weil ſie von andern Parocien zu weit abgelegen iſt. J< leite dort au< die Sonntags8ſchule.

Der Plaz iſt ſehr berüchtigt; man kann ſich kaum vorſtellen, was

hier alles

vorkommt.

EZ

iſt geradezu

eine Räuberbande. Sclägerei und Mord kamen bi3. her täglich vor. Aber do ſtellen ſic gewöhnlich

ſe<hzig Perſonen zum. Gotte5dienſt ein. EZ iſt merkwürdig, wenn man ſieht, wie manche der allerſ<limmſten zur Kir<he kommen, mitſingen und mitbeten.

„Der

Gotte3dienſt

in Sullivans

Hollow

„So,

das wäre da3 Nötige über meine

koſtete

mid), wie gewöhnlid), den ganzen Nachmittag. I< erſchien aber nod) rechtzeitig um ſieben Uhr abends in Piney Wood3, um dort einen Gottesdienſt zu leiten. An die 250 Perſonen nahmen daran teil. Nad) dem Gotte5dienſt unterrichtete ich dann nod) zwei Konfirmanden, die etwa3 hinter den andern zurück ſind, und dann -- ja, um zehn Uhr abend3 kam ich nod gerade nah Haus. „Aber nod) ein Wort über meine Blinden. Wir haben ja au eine Klaſſe von Blinden hier. Aud die bedienen wir, ſo gut e8 geht. Und auc von dem erſten bis ſechſten S<hulgrad muß i<h noc reden. Aud die ſollte ich religiös bedienen. Zum Glü> hilft mir jebt John Niſche von unſerm Seminar in St. Loui3, der dies Jahr ausſezen muß. Er konnte in Milwaukee keine Arbeit finden; ſo kam er hierher und wohnt bei mir. Dafür unterrichtet er die Blinden und die ſe<35 unteren Klaſſen in der Schule. Und nun werden Sie erkennen, warum früher geſchrieben habe. Mir fehlte eben dazu.“ Das Feuer in Piney Woods.

Arbeit.

ich nicht die Zeit

„Aber nun aud etwa3 über unſer Feuer. Am dritten Februar, alſo an einem Freitagabend, hatte ich gerade meine Studenten in der Aula, und wir waren ſoeben beim Katechi3mus3unterriht. Kaum waren wir bei der Arbeit, da erſ<holl e3 überall: „Feuer! Feuer!“ Und wirklich, e3 brannte in dem Wohngebäude der Mädden, in dem auc< Küche, Bacſtube, Hoſpital, Laboratorium und Eßſaal unterge-"' bra<ht waren. Oben am Dad fing e3 an, verurſacht durd).eine ſ<hadhafte Drahtleitung. In drei Stunden war ni<t3 mehr von dem Gebäude übrig. Der Brandſc<haden iſt dur keine Verſiherung gede>t. Die meiſten Mädchen haben alle3 verloren, wa3 ſie beſaßen. Kleidung und was ſie ſonſt noh hatten, alle3 ging drauf. Weld ein Verluſt! „349 ſc<hi>dte Ihnen ein Telegramm, aber ohne Hoffnung, daß wir auh nur ein wenig Unterſtüzung

bekommen würden.

Die Zeiten ſind zu hart.

Doch

wären nicht im Norden Chriſten, die ein übriges tun mödten? I< dachte anfang3, alles, wa38 ich dies Jahr getan hatte, würde vergeblich ſein, meine Konfirmanden würden auSeinanderſtieben wie Spreu; aber der HErr hat Gnade gegeben, und jetzt geht alles wieder ſeinen gewohnten Gang. Aber wieviel ſ<werer iſt der Unterricht jekt!


WORRR EN

1 ARR BRET Ct 17 u 1 CI EEGR EEE

REERNN

Die Wiſſions-Taube. „3n dem Feuer haben wir auch unſere Katecismen und Bibliſhen Geſchichten verloren. Meine Studenten =- manche mit Tränen in den Augen -verſicherten mir, daß ſie nic<ht3 ſchmerzlicher vermißten als gerade ihre Katechiömen und Bibliſ<hen Geſchichten. JI ſagte ihnen, ich würde verſuchen, ob ich nicht Erſaß für die Bücher bekommen könnte. Etwa fünfundſiebzig Exemplare von Sc<hwan3s Catechism

und

Comprehensive

Bible History

haben

wir ver-

loren, wa3 für un3 einen ſ<weren Verluſt bedeutet. „Wenn mir unſer Concordia-Verlag Zeit gewährt, ſo will ich meinen früheren Konfirmanden gerne die Scheine, Gebetbücher und kleinen Konfirmation3andenken, die ſie verloren haben, erſezen. Da ich dies

69

„3n Ihrem Bericht war für Jaſon die Summe

von zehntauſend Dollar3 angegeben. DaS iſt eine hohe Summe, die wohl viele beſtürzt. Weit weniger würde hinreichen, um ein paſſendes Gebäude zu erric<ten. Wäre e35 nicht möglich, daß wir für Jaſon dod) dieſe Summe bekämen? „Miſſionar Bate35 unterrichtet etwa zwölf Perjonen in einer Privatwohnung an den Mittwochabenden. Aber am Sonntag kann er dieſen Raum nicht bekommen; ſo kann auc kein Gotte3dienſt und keine Sonntagsſ<hule gehalten werden. Er macht darum Beſuche, verteilt Traktate. Soll ich nun da3 Gebäude für a<tzehn Dollar3 den Monat mieten und die ſonſtigen Aus8gaben für die Miſſion wagen 2“

Schüler der Negeranſtalt in Piney Woods, Miſſ., vor dem jetzt abgebrannten

Jahr eine große Klaſſe habe, ſo muß id au<h eine ganze Anzahl neue Sachen beſtellen. Dies iſt kein verhüllte3 Bittgeſuc<h; ich will Ihnen nur zeigen, wie gern id bereit bin mitzuhelfen. Jd habe au< Prof. Jones einen S<he> für ſeine S<ule überreiht. I< hätte gerne mehr getan; aber weil uns Gott ein kleines Mäd<en in die Wiege gelegt hat, ſo hatte ich ſelbſt über hundert Dollars Extraaus8gaben.“

Etwas über Jackſon, Miſſ. „Zn Jackſon ſto>t die Arbeit. Wir haben jekt einen Miſſionar hier, aber kein geeignetes Gebäude,

in dem wir uns verſammeln könnten.

Ehe die Not-

lage im Lande ſo groß wurde, hofften wir, man würde uns das Nötige für ein neues Gebäude gewähren;

aber nun

iſt jeglihe Hoffnung

abgeſchnitten.

Wir

haben un3 lange bemüht, ein Gebäude zu mieten, aber

bis jeßt war die3 unmöglih.

Nun

haben wir ein

einigermaßen paſſende3 Gebäude in Ausſicht, aber e3

koſtet

achtzehn

Dollar8

den

Monat,

und

außerdem

ſind etwa hundert Dollars nötig, um es für unſere

Zwecke einzurichten.

ERGEE]

Pläne

Hauptgebäude.

für den Sommer.

„Dieſen Sommer gedenke ich wiederum, zuſammen mit einem Quartett von unſerm College im Nor-

den unſere Arbeit in Piney Woods weiter bekannt zu

maden. E38 wäre für mid) leichter, mid) auszuruhen, al3 zwei oder drei Wochen lang jeden Abend Vorträge zu halten. Aber der HErr hat uns hier eine große Tür aufgetan; und da Prof. Jone3 eine ſchwere Laſt zu tragen hat, ſo will ih ihm gern etwa3 helfen. Beſonder3 in und bei St. Loui3, hoffe iH, wird e3 mir gelingen, reges Sntereſſe für unſere Arbeit zu erweden. Wir verlangen keine feſtgeſezte Bezahlung; aber wer nah dem ſ<önen Konzert eine freiwillige Gabe geben will, tut der Miſſion einen großen Dienſt.“ Zuſammenfaſſung. „Unſere Arbeit koſtet freilih Geld, und davon mag i< nidht gerne reden. Aber alles Geld für unſere Arbeit hier iſt wohl angewendet. E3 ſind doch wunderbare Au8ſprüche, die iH von unſern neube-

kehrten Chriſten höre.

Neulidh legte ich ihnen den

-


Die

70 Lehrunterſchied zwiſ<hen reformierten Kirdje dar. Klaſſe:

„Was

wäre

WMiſſtons-Taube.

der lutheriſ<en und der Da ſagte mir einer aus der

aus

uns

geworden,

wäre

die

lutheriſche Kir<e nicht hierher gekommen?“ Ja, wa3 wäre aus den Knaben und Mädden hier geworden? Laßt un3 Gott dafür dankbar ſein, daß er in dieſer Sdcule die Predigt von dem gekreuzigten Heiland, der aud) für dieſe armen Sünder ſein Herzblut vergoſſen hat, ſein Wort ſo herrlid) geſegnet hat.“ Z.T. M.

Die Negermiſſion

und

ihrc Nöte.

und

bittet

dann

zum

Scluß

ſo trefflich

notwendig wäre.

daran.

früher

Gott

höchſt

Dod da3 haben wir unſern Chriſten

geſagt;

gebe,

wir

daß

erinnern

jeder

ſie

aber

es beherzigen

wieder

möge!

um

Leſer für unſere „Miſſion3taube“, daß wir von dieſem MiſſionöSeifer, dieſer Liebe zu JEſu Reich und von dieſer ſehr herzlihen Teilnahme an allem, wa3 ihm dient, allerding3 viel lernen können. Die „Miſſion3taube“ koſtet in Argentinien zwei Peſo3 das Jahr, in unjerm Gelde etwa zwei Dollar3,*) und unſere zum Teil re<ht armen Mitcdriſten in Südamerika werden darum angegangen, dies Blatt zu halten. Sollten wir un3 nicht dadurch beſchämen laſſen, die wir hier das Blatt für nur 50 Cent3 das Jahr beziehen können? Aber man leſe ſelber, was Prof. Kramer ſchreibt: „Die Negermiſſion der lutheriſchen Kir<he in Nordamerika wird ja bekanntlich dur<h die Synodalkonferenz betrieben. Die Synodalkonferenz beſteht aus den rehtgläubigen lutheriſ<en Synoden Nordamerika3s. Die Negermiſſion zählt jezt 82 Gemeinden und Predigtſtationen, zu denen 8,152 getaufte Glieder und 4,282 kommunizierende Glieder gehören. In den Wocdenſ<hulen (wir nennen ſie einfa; Gemeindeſhulen) werden 2,705 Kinder in Gotte3 Wort täglich unterrichtet, während die Sonntags3ſchulen die jtattlihe Anzahl von 4,875 Kindern aufzuweiſen haben. Dieſe Sonntag3ſ<hulen, wie anderwärt3 in der rechtgläubigen lutheriſhen Kir<e Nordamerikas, dienen als Miſſionsſ<hulen, um Kinder für die Gemeinde und folglih auh für die Wochenſc<hulen zu gewinnen. ; „Aus dieſen Angaben wird man erſehen, daß die *) Ein Peſo iſt jezt etwa 26 Cents wert.

in den Dienſt ſtellen ſollten, wie es allerding3 j<hon

Unter dieſer Überſchrift bringt Prof. A. T. Kramer von unſerm Concordia-College, in Cre3po, Argentinien, den folgenden ſchönen Artikel über unſere Negermiſſion. Für unſere lieben Leſer enthält der Bericht wohl freilich ni<ht3 Neues, da die Angaben ſHon öfters in unſerer „Miſſion35taube“ erſchienen ſind; doc iſt der Aufſjaß ſo herzlich geſchrieben, führt den Leſern das Werk der Negermiſſion ſo klar vor Augen

Negermiſſion der Synodalkonferenz ſo ziemlich die Zahlen unſer3 Argentiniſ<hen Diſtrikt3 aufzuweiſen hat, nur daß ſie mehr Kinder in der Gemeindeſchule hat. Würden allerdings unſere Chriſten in Argentinien für ihre Kir<he ebenſoviel geben, wie die Neger<hriſten geben, ſo würden wir ſc<on längſt völlige Selbſtändigkeit erreiht haben, und es würde unter keinen Umſtänden eine Ebbe in der Kaſſe eintreten, ſelbſt wenn wir nod) eine ganze Reihe von Arbeitern

Prof. Kramer

und

ſeine verſtorbene

Gattin.

„Die Negermiſſion arbeitet ſo recht eigentli) bi3her in den Südſtaaten der Union. Da finden wir ältere und ſc<on feſtgegründete Gemeinden, zwiſchen denen, ſoweit das Gemeindeleben in Betracht kommt, und den älteren weißen Gemeinden, in denen ſchon einige Generationen in Gotte3 lauterem Wort treulich unterrichtet und befeſtigt worden ſind, man wohl keinen Unterſchied mehr madchen kann. Da finden wir ferner jüngere Gemeinden, in denen e3 vielleicht ſo zugeht wie in manchen unſerer Gemeinden in Argentinien. E53 fehlt eben no<h die rec<te Erkenntnis in ſo manchen Stü>ken. Da finden wir endlich Miſſion5poſten, an denen dur<h Predigt und Unterricht in Gotte3 Wort erſt eine Gemeinde geſammelt werden ſoll. Da iſt zum Beiſpiel eine große Schule, die nur Negerſ<üler hat und deren Leiter und Lehrer auc< Neger ſind, die vor einigen Jahren ſich an unſere


WER

Die

nur

ein wäſſerige3,

ſhwärmeriſ<es

TERER

SGTB

IE

NS REN EREN

EINE

Wiſſions-Taube.

Kir<e wandte, damit ein Miſſionar dort Unterricht in Gotte3 Wort erteile. Die Schule gehört nicht unſerer Kir<he. Der Miſſionar erteilt nur ReligionSunterricht und hält Gotte3zdienſte ab. Und wunderbar, ſozuſagen die ganze Scule, Lehrer und Sdüler, die vorher

1

Unweſen

kannten, das man nicht als Chriſtentum bezeichnen möchte oder die vielleicht dem Wort Gottes und dem Chriſtentum vollkommen fernſtanden, nehmen jeßt teil am Unterricht und am Gottesdienſt. Im vergangenen Jahre ſind 38 Perſonen nach einem gründ-

„Aber

71

dort

wie

hier

fehlt

Mitteln. Dort wie hier müſſen jparſamſte angewandt werden.

es

an

den

nötigen

die Geldmittel aufs Schreiber mödte

allerdings ſagen, wenn wir in Argentinien für das Evangelium ſo dankbar wären, wie e3 die Neger ſind, jo könnte alle Unterſtüßung,

die wir jezt no<h bekom-

men, ſofort auf dieſe Miſſion5arbeit verwandt werden, und wir würden

nad) und

noch

obendrein

nad) abtragen

die Miſſionzarbeit

unter

dur dem

unſere Danke3ſ<uld

beſondere

armen

Gaben

Negervolk.

für

„3m Intereſſe der Negermiſſion werden auc ver-

lichen Unterricht in Gottes Wort konfirmiert worden.

ſchiedene Miſſion3zeitſchriften herausgegeben. Sole, Dieſe Schüler gehen nun, nachdem ſie ihre Studien die in engliſcher Sprache erſcheinen, werden wir nicht beendet haben, mit dem Evangelium in ihre Heimat, - nennen, denn unſere Chriſten können ſie do<h nicht und ſo öffnet ſich der Negermiſſion eine Stadt und leſen. Wir nennen aber die „Miſſions5taube“, ein in

ein

Flecken

nach

dem

andern.

Das

ſind

göttliche

Wege in der Negermiſſion unter dem verachteten Volk,

das einſt in den Vereinigten Staaten Sklavendienſte tat und Sklavenfeſſeln trug. „Es

wird

vielleicht von Intereſſe

ſein, zu hören,

wie unſere Kir<e in ein anderes großes Gebiet gerufen wurde. Bekanntlich) wird in den Südſtaaten der Union Baumwolle gezogen. Die Baumwolle hat einen argen Feind in dem ſogenannten Kapſelwiebel, einem Inſekt, das die Kapſel zerſtört, wodur< die Ernte ſelbſtverſtändli< verlorengeht. Dieſes Inſekt brachte die re<htgläubige Kir<he ſozuſagen nach Alabama. „Dort beſtand eine Schule, die ein Negerfräulein aus Liebe zu den Kindern ihres Volkes eröffnet hatte. Dadurch, daß im Jahre 1914 da3 ſ<on genannte Jnſekt die Ernte zerſtörte, kam dieſe Schule in die größte Not. Die Aufſicht3behörde wandte ſi an die Methodiſten um Hilfe. Dieſe wieſen das Geſu<h rund ab. Daraufhin wandte ſih das Fräulein an den damal3 bekannteſten und berühmteſten Neger in den Vereinigten Staaten, Booker T. Waſhington, und dieſer riet ihr, ſich an die Synodalkonferenz zu wenden. Sie tat es, die Sache wurde unterſucht, für gut befunden und die Schule übernommen. Heute zählt Alabama 33 Miſſionsſtationen mit 2,638 Seelen. „Seit einer Reihe von Jahren zieht nun die Negerbevölkerung immer mehr dem Norden zu, weil ſi dort beſſere Verdienſtmöglichkeiten boten und

vielleicht noh bieten.

Sie ziehen ſich hauptſächlich in

den größeren Städten zuſammen. Jn einigen nördlihen Städten beſtehen ſhon blühende Negergemeinden und Miſſionen. In vielen andern Städten ſollten und würden, wenn e38 nur die Mittel erlaubten,

Miſſionare angeſtellt werden, um die reiche Ernte zu ſammeln, die Gott unſerer Kir<he vor die Füße gelegt hat.

deutſcher Sprache herausgegebene3, immer inhaltreiches und mit intereſſanten MiſſionSna<hrichten angefülltes

Blatt,

das

monatlich

erſ<heint.

Na

dem

Kur35, den unſere Bücheragentur jetzt berehnen muß, koſtet dieſes

gute

Blatt

nur

82.00

Peſo35

Wir ſind gewiß, daß keiner, der ſich dieſes ſeinen Paſtor hat kommen laſſen, dies je Wenn zehn Familien in einer Gemeinde an eine Adreſſe beſtellten, könnten ſie 81.50 das Jahr bekommen. Und ſollte viele

Familien

mit

rechtem

MiſſionSeifer

im

Jahr.

Blatt durch bereut hat. da3 Blatt es ſogar zu e3 nicht ſo und

Miſ-

ſionSintereſſe geben in den meiſten unſerer Gemeinden? Und wie will man ſich im Miſſionzeifer und im Eifer für die AuSsSbreitung ſeiner lutheriſchen Kirche ſtärken und ermuntern laſſen, wenn man ſich niht5 aus der Miſſion und für die Miſſion mitteilen und berichten läßt? Aud die Traktatvereine in unſern Gemeinden, die Bibliothekvereine uſw., ſowie die Jugendvereine könnten auf dieſe Weiſe herrliche Arbeit leiſten, wenn ſie eine Reihe von Exemplaren beſtellten und dieſe dann zum Leſen auslegten und an die Gemeindeglieder ausborgten. „Auf dieſe Weiſe könnten wir au<h der Negermiſſion ſchön unter die Arme greifen; denn da dieſe Blätter um der Sache willen ſehr notwendig ſind, wenn ſie nicht genügend verbreitet werden können, der Negermiſſionar jedoh4 no< Ausgaben verurſahen, ſo wird die Negermiſſionskaſſe dur<h jede Neubeſtellung um ſo viel entlaſtet. „Wir legen dieſe Sache hiermit unſern Chriſten, unſern Traktatvereinen, unſern Bibliothekvereinen, unſern .Jugendvereinen an3 Herz. Wer ſollte ſich nicht die 82.00 Peſos für3 Jahr oder in größeren Beſtellungen aus einer Gemeinde 81.50 für3 Jahr leiſten können? Und wer mödte nicht den Segen genießen, zwölfmal im Jahre einen ſol<hen Miſſion3berichterſtatter in ſeiner Familie ſein Erſcheinen

TEIEE


Die Miſſtions-Taube.

72

daß unſer lieber Kollege Pennekamp der Anſtalt damit ein neues Herz gegeben hat. Anerkannt ſoll hier aud) werden, daß ſc<hon früher andere Profeſſoren ſich der Bibliothek in dankenswerter Weiſe angenommen haben. J< denke da an Prof. Näther und Prof. Lankenau, aber dur< den Umbau und die Veraltung vieler Bücher und Neuanſc<haffungen war e3 nötig geworden, die Bibliothek von Grund auf neu zu klaſſifizieren, naß dem Dewey System zu ordnen und Kartenindexe zu machen. „Da3 alle3 iſt geſchehen in einer Weiſe, die der Negermiſſion keine Mittel entzogen hat. Die Gelder dafür wurden vom Scülerbeitrag für die Bibliothek ſowie von Geſchenken von den früheren Sc<ülern der Anſtalt aufgebrac<t. Dur die gütige Vermittlung des library department des Woman's College der

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maden zu ſehen? Wer mödte nicht, daß ſeine Kinder ein ſoldjes Blatt läſen ſtatt der modernen Sundliteratur, die man aud) öfter, als einem lieb ſein kann, in Chriſtenhäuſern findet? Und die „Miſſion3taube“ wäre gerade das Blatt für unſere Jugend; denn ſie lieſt die deutſ<e Sprache nod ſehr fein, und mander, der im Leſen nod) niht ſo bewandert iſt, würde e35 vielleiht no< werden dur dieſes intereſſante Blatt. „3m Laufe de3 Jahres gedenkt der Unterzeichnete den Leſern unſer5 „Kirhenboten“ öfter3 etwa3 au3 der Negermiſſion zu berichten. Laßt uns, liebe Brüder und Schweſtern im HErrn JEſu, Liebe üben und gute Werke tun, wenn wir hören, wa3 ſolche, die noh vor wenigen Jahren Heiden geweſen ſind, nun au3 Liebe zu ihrem Heiland tun!“

Immanuel

Mitteilungen über unſer Immanuel

Lutheran

College

College.

Über unſer Immanuel Lutheran College ſchreibt

un3 Dir. Nau da3 Folgende: „Zwei Dinge haben während der lezten Monate neben der regelmäßigen gewöhnlichen Arbeit beſon-

dere Aufmerkſamkeit im Immanuel Lutheran College

in Green3boro erfordert, die Bibliothek und da8 Laboratorium für biologiſche und phyſikaliſche Wiſſen-

ſchaften. Das lektere klingt ja ſehr gelehrt, iſt'3 aber in Wirklichkeit gar niht. Aber nun zur Bibliothek. Man ſagt Schule iſt.

ja, daß die Bibliothek da38 Herz einer Nun, wenn das wahr iſt, dann haben wir

hier im Immanuel Lutheran College das Ricdctige getan, wenn wir einmal die Bibliothek gründlich in Ordnung. gebracht haben. Beinahe möchte ich ſagen,

050

7

in VGreenS8boro, N. C.

Univerſität von North Carolina und unter deſſen Aufſi<t hat eine frühere Schülerin dieſe3 Departements unſere Bibliothek von Grund auf neu aufgebaut. Unſere Schüler haben dabei wertvolle Hilfe geleiſtet und auch mandje3 Nüßliche gelernt. Vor allem hat Prof. Pennekamp monatelang ſeine ganze freie Zeit, ja ſelbſt die Sonntage der Bibliothek geopfert und mit großer Sorgfalt die Numerierung aller

Bücher ſo au3gezeihnet beſorgt, daß ſelbſt Sachverſtändige ihre Bewunderung aus8geſprochen haben.

Wir ſind nun ſtolz auf unſere Bibliothek und merken

tagtäglich, daß au< unſere Sc<hüler der Bibliothek gegenüber eine ganz andere Haltung einnehmen. E38

iſt zum Beiſpiel größere Sorgfalt im Hantieren

der

Bücder zu bemerken, mehr Luſt zum Leſen, mehr Verlangen nad) Auskunft über dies und da3 in Verbin-

:

4

N"


NNEN

Die

Miſſions-Toube.

dung mit der Bibliothek, mehr Ruhe und Andacht im Leſezimmer. Anerkennung hat unſere Bibliothek ſelbſt vom Woman's College der Univerſität erhalten dadurch, daß das library department jeden Mittwoch, natürlich mit unſerer vollen Zuſtimmung, eine der Studentinnen zu un3 ſchi>t, um praktiſche Erfahrung in einer Schulbibliothek zu ſammeln. Die Dame arbeitet den ganzen Tag in unſerer Bibliothek, hält die Schüler auf dem laufenden, zeigt ihnen, wie Bücher repariert und behandelt werden müſſen, kurzum tut alles, wa3 eine richtige Bibliothekarin tun muß. „Nun zum Laboratorium. Das iſt der Wirkung3Freis unſer3 lieben Kollegen Bek. Der hat während der lezten ſe<s Monate, um mich einmal ſo au3zudrüden, Leib und Seele in ſein Laboratorium hineingeſte>t. Wa3 Prof. Pennekamp für die Bibliothek getan hat, das hat Prof. Be> für das Laboratorium getan; und man muß nun wirklich ſagen, daß da3 Werk den Meiſter lobt. Unſere Anſtalt iſt dankbar, daß ſie in Prof. Be> einen Mann hat, der nicht nur jeine Sache wohl verſteht, ſondern au< mit den Händen ſo geſchi>t iſt, daß er die Arbeit eine3 geübten Handwerker3 tun kann. So hat er der Schule und der Miſſion Hunderte. von Dollar3 geſpart dadurch, daß er eine große Anzahl wiſſenſchaftliher Inſtrumente in ſeiner eigenen Werkſtatt ſelbſt gemacht hat, und zwar mit ſol<her Fertigkeit, daß ſeine Inſtrumente den Verglei mit gekauften aushalten können. Dur ſeine Verbindung mit Geſchäft3häuſern in der Stadt und außerhalb hat er wertvolle Geſchenke erhalten, die viel Geld verſchlungen hätten, wenn wir ſie hätten kaufen müſſen. Von der Public Service

Company

in Green8boro

erhielten wir einen trans-

former, den Prof. Be> auf fünfzig bi3 fünfundſiebzig Dollar3 ſc<häßt. Der Umbau, der im Jahre 1931 vorgenommen wurde, hat un3 die nötigen Räumlichkeiten gegeben für Laboratorium, Bibliothek und Leſezimmer. Die Arbeit der Profeſſoren BeX und Pennekamp hat die Räumlichkeiten für die Zwe>e der Schule brauchbar gemadht. Niemand hat die beiden Profeſſoren dafür

bezahlt;

Die

73

alte Schule

in Camden,

Ala.

wir hier wieder. ES ſtellt ein jämmerlic<e3s Gebäude dar. Aber damal3 war e3 da3 einzige, da3 wir in Camden, Alabama, für S<hul- und Gotte3zdienſtzwe>e gebrauchen konnten. Da erbarmten ſi die lieben Frauen de3 Mittleren Diſtrikts. Sie beſchloſſen, in Gotte3 Namen 32,000 für Camden zu wagen, damit dort ein neues Gebäude gebaut werden könnte. Jetzt endlid iſt das Gebäude fertig, und der Leſer ſieht es vor ſich auf dem Bilde. EZ iſt ein einfahe3, ſ<lichtes Gebäude; aber weld ein herrliher Bau iſt e3 im Verglei mit der elenden Baracke von früher! Und da3 haben unſere lieben Frauen für JEſum getan! Eigentlid) hätten wir ſchon früher über den vollendeten Bau berichten ſollen; aber wir haben ſehr, ſehr geduldig auf ein Bild gewartet, denn wir wollten unſern lieben Leſern doh zeigen, wie das neue Gebäude ausſieht. Die Einweihung der Sculkapelle fand ſhon am

gern und willig haben ſie ihre Zeit und ihre

Kraft der Sc<ule gegeben. Unſer Immanuel College dankt ihnen herzlich und wünſcht, daß ſo viel Arbeit und ſo viel Liebe nicht vergeblich geweſen ſein möge.

Eine wahre kurze Geſchichte. Der liebe Leſer möge die Julinummer der „Miſ-

ſionstaube“ vom Jahre 1931 hernehmen und noh

einmal leſen, wa3 dort auf S. 101 geſchrieben ſteht. Da3 Bild, das wir dort abgedru>t haben, bringen

Unſere

Schulkapelle

in Camden,

Ala.

[NTENNONEEN

7 70

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Die Miſſions-Taube.-

74

14. Auguſt vorigen Jahres ſtatt. Die Paſtoren B. R. Skinner, Cha3. Peay und L. R. Gauthreaux amtierten. Da38 Wetter war ideal, und eine große Schar fröhliher Beteiligter war zugegen. E3 war fürwahr ein Feſttag für Camden, und wären die lieben Geber zugegen geweſen, ſo hätten ſie ſic) mit Tränen in den Augen darüber gefreut, daß ſie die Summe gewagt hatten. Ohne ein Da3 Gebäude war wirklich nötig. wichtigen dieſem ſolc<he3 konnte unſere Miſſion in Jeld nicht gedeihen. Die lieben Frauen in Camden HABEN fleißig gearbeitet, damit die innere Einrichtung ſo ſchön wie Selbſt ein bulletinmöglich geſtaltet werden möhte. board ſteht vor der Kir<he und ſagt den Leuten, was dieſe3 Kir<lein will und ſoll. Die Männer haben e3 au< nicht fehlen laſſen. Er mußte ganz Der Bauplaß war wie das Gebäude. Auf dem Bild ſieht man neu hergerichtet werden. auch, wie man ſic für3 erſte notdürftig beholfen hat. Später ſoll mehr geſ<hehen, um den Platz ſchön zu Raſen ſoll gelegt und Bäume ſollen gegeſtalten. pflanzt werden; und wenn dann einmal eine liebe Geberin vom Mittleren Diſtrikt dahin kommt, ſo wird ſie erkennen, daß die Gabe nicht vergeblich war. Die Ausſihten auf Wad<stum in Camden ſind ſehr günſtig. » Gott ſegne Paſtor und Gemeinde wie Z.T. M. aud die lieben Geber!

Unſere

zweite ſelbſtändige

„Die Gemeinde dankt der Ehrw. Kommiſſion für

alle geiſtlihen Segnungen, die wir durd ſie genießen durften. Wir danken ihr, daß ſie uns geholfen hat, hier den Anfang zu maden, und danken vor allem Gott, daß er das Werk ſo herrlich geſegnet hat. „Wir bitten um Jhre Gebete in der Zukunft, damit wir unſerm Volk ein Licht ſein und ihnen mit dem Licht leuchten mögen, womit auh wir erleuchtet worden ſind. Möge Gott Jhre Gebete ſegnen, ſo daß unſere Gemeinde vielen in dieſer Stadt dienen möge, daß viele zur Erkenntnis ihrer Sünden kommen, an den Heiland glauben und ſo ewig ſelig werden mögen. „Da3 Band des Frieden3, das un3 bisSher verbunden hat, wollen wir auc<h fürderhin aufredterhalten. Beſuchen Sie uns, unterrichten Sie un3 und raten Sie uns. Möge der Gott aller Gnade un3 alle ſegnen! Amen.“ Da3 iſt gewiß ein herrlicher Brief, worüber wir

Gemeinde.

Nachdem die St. Philip's-Gemeinde in St. Louis ſelbſtändig geworden iſt, iſt ihr nun aud bald die St. Philip's-Gemeinde in Chicago gefolgt. Deren Vorſatz, ſelbſtändig zu werden, haben wir bereits in einer vorigen Nummer der „Miſſionstaube“ ange-

kündigt.

Der folgende Brief, worin die Gemeinde ihren Entj<hluß der Kommiſſion mitteilt, wird unſere Leſer gewiß intereſſieren. In dem von P. Carter und ſeinen Gemeindevorſtehern unterzeichneten Brief leſen wir: „gm Namen Gotte3 de3 Vater3, Sohne3 und Heiligen Geiſtes. Amen. „»Und der HErr, unſer Gott, ſei uns freundlich und fördere das Werk unſerer Hände bei uns, ja, da3

Werk unſerer Hände wolle er fördern!“

„In ihrer regelmäßigen Gemeindeverſammlung am 5. Februar 1933 hat die hieſige St. Philip'sGemeinde einſtimmig und unter herzlihem Gebet beſc<loſſen, daß dieſe Gemeinde vom erſten März dieſes Jahres an ſelbſtändig ſein ſoll.

Eine lutheriſche Familie in Alabama.

un3 alle freuen. Die Bitte unſerer lieben Brüder wollen wir gerne erfüllen und fleißig für ſie zu Gott beten, denn die Bitte an die Kommiſſion ergeht ja dur< ſie an alle unſere lieben Chriſten. In dem Brief wird au< nod in einem Nachwort den Gemeinden und Paſtoren in und bei Chicago gedankt, durd) deren Eifer dieſe erſte farbige Gemeinde in dem „zweitgrößten Negerzentrum“ gegründet wer-

den konnte.

Die St. Philip's-Gemeinde erkennt dank-

bar an, wa3 ihre Mitcriſten an ihr getan haben. Zum Scluß bemerkt P. Carter noh, daß von jekt an unſere Kir<hengeſ<i<htſ<hreiber von dem „Entjtehen ſelbſtändiger Gemeinden“ (gemeint iſt farbiger

Gemeinden)

au<

wir.

reden können.

Mögen

Dieſe Hoffnung

zu den beiden

ſelbſtändigen

hegen

Ge-

meinden in St. Louis und Chicago -bald no< weitere kommen! Das gebe Gott! Au3 einem andern Bericht, der ſeitdem bei uns eingelaufen iſt, wollen wir der Vollſtändigkeit wegen

nod) etwas mehr über den obigen Gegenſtand berichten. Selbſtändig iſt die St. Philip's-Gemeinde


Die

öliſjſions-Tauvbve.

geworden am Aſ<ermittwoc<h, neun Jahre nach der Gründung der Miſſion. Gegründet wurde die Station nämli< am 1 März 1924. Der Jubiläums3gotteSdienſt am Sonntag Jnvocavit (den 5. März) geſtaltete ſih zu einem rechten Dankgottez3dienſt. „Unſere Kir<e“, ſ<reibt P. Carter, „war geſtopft voll, wie eine Sardellenbüchſe.“ Das Hauptlied war „Ein' feſte Burg“, der Text der 46. Pſalm, den nachher aud) der Sing<hor feierlich ſang. „Alle3 ganz feierlich =- zur Ehre Gottes“, wie P. Carter in deutſcher Sprache hinzufügt. Die Kollekte belief ſich auf

3855.

Nach

dem

Gotte3dienſt

verſammelte

ſich

zunächſt der Frauenverein der Gemeinde. Dann traten die Stimmberedtigten zuſammen. „In dieſer Verſammlung beſchloß die Gemeinde, mic zu berufen. Meinen

Beruf

erhielt

ih

am

7. März,

an

meinem

3zweiundfünfzigſten Geburt3tag. Jd) werde ihn ohne Zweifel annehmen.“ So ſchreibt P. Carter weiter. Dazu bemerkt er: „Die Zeiten ſind ſchwer, aber die Gemeinde iſt begeiſtert. Nun hängt alle3 von Gotte3 Segen ab. Bitten Sie ihn, daß er auc dieſen Teil ſeines Weinbergs begießen möge.“ Z.T.M.

Aus Vom

weiteren

Schiffsjungen

Rreiſen. zum

Miſſionar.

Von Miſſionsſekretär E. Seebaß.

4. Um die „Kandazec“. E53 war an einem wunderſchönen Spätabend etwa Mitte Auguſt des Jahres 1854. Tauſend und aber tauſend Sterne funkelten am nächtlichen Himmel; in herrliher Pracht ſtrahlte das Südliche Kreuz. Seewärts wehte eine leichte Briſe und brachte angenehme Kühlung nad) der Hitze des Tages. Im Hafen von Durban ſ<aukelte die „Kandaze“ leicht auf den Wellen. E3 war ein heißer Tag geweſen für die Mannſc<haft. Zn der Frühe de3 nächſten Morgens ſollte das S<iff auslaufen und die Heimreiſe nac Deutſchland antreten. So hatte ſie den ganzen Tag mit dem Verſtauen der Ladung und des Sciff3vorrat3 zu tun gehabt. Dann war die Naht

hereingebrohen

und

hatte all dem

lärmenden

und

haſtenden Treiben ein Ende gema<t. Nun herrſchte Nuhe an Bord; die Mannſ<aft lag in den Kojen.

Nur

aus

der Kapitän3kajüte

ſc<himmerte

no<

eine

Weile ein einſame3 Licht; aber au< dieſe3 verloſch bald. Mittſchiffs auf De> ſtand einſam, in tiefe Gedanken verſunken, der Vollmatroſe Johann Detlef Engelbre<t auf Schiffswa<he. Staunend und voll anbetender Bewunderung hingen ſeine Augen an der

75

herrlichen Pracht de3 ſüdlichen Himmel3, und unwillfürlich fam es von dem Herzen zu den Lippen: „HErr, wie ſind deine Werke ſo groß und viel! Du haſt ſie alle weislich geordnet.“ Wie klein und gering iſt der Menſ< gegenüber den gewaltigen Werken Gottes in der Natur! „Was iſt der Menſc<, daß du ſein gedenkeſt, und des Menſ<en Kind, daß du di< ſein annimmſt?“ Wie hatte Gott ſich auch ſeiner angenommen ſeit den Tagen der Kindheit bi3 in die Gegenwart

hinein!

Aus

wie vielen Gefahren

Leibe3

und der Seele hatte er ihn errettet, und wie hatte er ihn geſegnet! Wie wenig aber hatte er e3 ihm gedankt! Ein flüchtiges Dankgefühl, ein bald vergeſſenes Gelübde, ein paar ſtammelnde Gebet5worte -das war alles geweſen. Und do< hatte Gott ihn getragen in großer Geduld und ſich weiter ſeiner angenommen und ihn ſc<ließlich auf dieſes Sciff geführt, wo er endlich dur< ſeine Gnade zum Frieden gefommen war durd) den Glauben an den Heiland. Serrliche Stunden brüderlicher Gemeinſchaft waren ihm dann geſ<enkt worden mit den HermannSsburgern und beſonder35 mit ſeinem Freunde Schröder. Nun ſtand er wieder an einem Wendepunkt jeines Leben35. Vor wenigen Tagen hatten ihn ſeine Freunde verlaſſen. Wie waren ſie ſo mutig und freudig hinausgezogen in eine dunkle und ungewiſſe Zukunft! Er aber war allein zurü&geblieben auf dem Sciff, wo Kapitän .und Mannſc<aft mit wenigen AusSnahmen ihn verahteten. Mand harter Strauß ſtand ihm nod) bevor. Ein Bangen und Zagen will ihn überfommen; wird er aud feſtbleiben? Er denkt an ſeine frühere Untreue; wie Bergeslaſt legt e3 ſich auf ſeine Seele. Unruhig geht er auf und ab. Da fallen ſeine Augen auf das Südliche Kreuz, das ihm ſo tröſtlich und verheißungs5voll entgegenſtrahlt. Er gedenkt eines andern Kreuze3, de3 Kreuzes auf Golgatha, und deſſen, der daran aud für ihn gelitten hat. Und von ihm ſtrömt Friede, Freude und Kraft ihm zu. Sein Körper ſtrafft ſiH, und ſeine Augen leuchten; mit ihm will er es wagen, und mit ihm wird es gelingen. Plößtlid) ſ<hre>te er aus ſeinen Gedanken auf = wa3 war das? Hörte er niht Stimmen? Er lauſchte angeſtrengt in die Nacht hinaus. Jene Laute kamen vom Vorſciff. Es wurde leiſe, aber erregt geſprochen, und er glaubte die Stimme de3 UnterſteuermannZ erkennen zu können. Wa3 mögen die da vorne haben? Während er no<4 darüber nadhſann, nahten Schritte. Die Ablöſung kam. Ein Vollmatroſe war e3, und er flüſterte ihm in3 Ohr, er ſolle nad vorn gehen, der Steuermann habe ihm etwas zu ſagen. Nicht3 Gutes ahnend, eilte er dahin und fand den Unterſteuermann mit den übrigen Vollmatroſen in


76

Die

Wiſſions-Taube.

erregtem Geſprä, das nun abgebrod<hen wurde. Soglei teilte ihm der Unterſteuermann den Grund der nädhtlihen Zuſammenkunft mit: der Kapitän habe in einem Geſpräd ihm gegenüber verlauten laſſen, er wolle mit dem Schiffe dur<hgehen und Sklavenhandel treiben. Er, der Unterſteuermann, könne da nicht mittun und habe de3wegen die Vollmatroſen zu ſich gebeten, um mit ihnen zu beraten, wa3 zu tun ſei. Engelbredht erklärte ſofort, daß er niemal35 ſeine Hand dazu bieten werde, und richtete die herzliche Bitte und dringende Mahnung an die Verſammelten, mit ihm alles einzuſetzen, daß das Schiff dem Eigentümer und ſeinem Zwede erhalten bleibe. Nad kurzer Beratung kamen ſie darin überein, ehe die Anker gelichtet würden, wollten ſie den Kapitän um Erlaubni3 bitten, noh einmal an35 Land zu gehen; dort wollten ſie die Hilfe der Behörden anrufen. Sollte er ihnen da3 nicht erlauben, ſo wollten ſie den Dienſt verweigern, ſo gefährli< das aud für ſie werden , könne. Ein feſter Händedru> beſiegelte das Bündni38; dann trennten ſie ſich, und jeder ſuchte ſein Lager auf. Lange lag Johann Detlef Engelbrecht in dieſer Nacht wac<end auf ſeinem Lager; ſeine Augen konnten den Schlaf nicht finden. Zu mädtig bewegte ſein Herz, wa3 er ſoeben erlebt hatte. Wie war da3 möglich, daß die „Kandaze“, das Miſſionsſchiff, beſtimmt, „den armen Heiden da3 Heil zu bringen, ein SklavenI<hiff werden ſollte! Sollte e3 der flu<hbeladenen Sklaverei dienen und namenloſes Elend, ja die Hölle auf Erden über viele arme Sc<warze bringen? Nimmermehr! Dod wer war der, in deſſen Seele ein ſo finſterer Plan entſtehen konnte? Und nun ließ er an ſeiner Seele vorüberziehen, wa3 er auf dem Sciffe erlebt hatte. Da war vieles, wa3 den Mann ſc<wer belaſtete, der das Sciff führte.

Wie widerſpruc<h3voll war von Anfang an ſein Han-

deIn geweſen! Zuerſt hatte er ihn gebeten, an den Gotte3dienſten und Andachten teilzunehmen; dann hatte er ihn davor gewarnt und ihm allerlei in den Weg zu legen und die Miſſionare zu verdächtigen geſu<t. Und wie hatte er ſich überhaupt zu letzteren geſtellt? Er hatte die Aufgabe, das S<iff nah Afrika

zu führen und den Brüdern bei ihrer Landung und

beim weiteren Betreten des fremden Landes behilflich zu ſein, und er hatte ſie in Kapſtadt als verkappte Jeſuiten verſchrien und ihnen die Türen bei den Be-

hörden verſperrt, ſo daß man ſie mißtrauiſch anſah.

Und in Pemba war ſein erſtes geweſen, mit miſſion8feindlichen Kaufleuten in Verbindung zu treten und mit ihnen an Bord zu kommen, um die Brüder von

ihrem Vorhaben, als Miſſionare in das Innere des - Landes zu den Galla3 zu gehen, abzuhalten. End-

lich, wel eine Reihe häßliher Auftritte mit der Mannſchaft hatte es beſonder3 in der letzten Zeit gegeben, in denen er ſid) als einen harten, jähzornigen und ungered<hten Mann gezeigt hatte! Ohne Zweifel, der Kapitän war ein Mann, dem man nicht trauen konnte und der zu allem fähig war. Was3 e38 wohl morgen geben würde? Zedenfalls einen harten Kampf, wenn nidt bei der reizbaren Natur de3 Kapitäns Schlimmeres zu befür<ten ſtand. Aber wa3 auc< kommen modte, er wollte ſeinen Mann ſtehen. Und nun befahl er nod) einmal ſeinem Gott die Sade im Gebet. Ruhe und Friede zog in ſein Herz ein, und bald lag er in tiefem Schlaf. Der Morgen graut. Auf der „Kandaze“ wird es lebendig. ES gilt, die lezte Hand anzulegen, um das Sciff zur Ausfahrt klarzuma<hen. Endlich iſt alles bereit. Der Kapitän kommt, um die nötigen Befehle zu erteilen. Da treten der Unterſteuermann und einige Matroſen an ihn heran und bitten um Gehör. Der Kapitän ſtutzt. „Was gibt's?“ herrſcht er ſie an; in ſeinem Geſicht wetterleu<htet's. Er ahnt nichts Gute3. Zorn und Grimm ſteigen in ihm auf. „Wir bitten um die Erlaubni8, no< einmal ans Land gehen zu dürfen.“ „Was5 ſoll da38, wa3 wollt ihr?“ „Wir haben eine dringende Sache.“ „Nein, das gibt's nicht mehr! Auf eure Poſten! Hiev den Anker!“ Aber wie angewurzelt blieben die ſo Angeredeten ſtehen. Die übrige Mannſchaft eilte herzu und ſchaute neugierig und zugleich ſchadenfroh auf die Gruppe. Der Kapitän war wenig beliebt, und ſo gönnte man ihm den Ürger. Nod einen Verſuch macdte der Kapitän. „Leute, was wollt ihr eigentlich? Laßt euch in gutem raten und geht an eure Poſten; ſonſt werdet ihr e3 bereuen.“ „Nicht eher, als bis wir auf dem Land geweſen ſind“, lautet die einmütige, feſte Ant-wort der Getreuen. „Wartet, das ſollt ihr mir büßen!“ Wütend eilte der Kapitän in ſeine Kajüte. Nach einer Weile kam er wieder und gab den Befehl, ein3 der Boote klarzumachen. E3 geſchah. Er ſtieg hinein und ließ ſich an3 Land rudern. Die Getreuen ſahen einander verſtändniSvol an; der Kapitän führte nichts Gutes im Scilde. Der Kapitän verklagte die Getreuen vor dem engliſchen Gericht als Meuterer, und die Sa<he-nahm für ſie einen böſen Verlauf. E3 wurde feſtgeſtellt, daß ſie die Pflicht verweigert hätten. Nad dem Grunde, we3halb das geſ<hehen, wurde nicht gefragt, und als ſie den Verſu< madten, ungefragt ihn darzulegen, wurden ſie niht gehört. Jeder der Matroſen wurde zu vierzehn Tagen, der Unterſteuermann zu drei Wochen

Gefängnis verurteilt.

Nachdem da3 Urteil geſprochen

worden war, fragte der Richter in engliſcher Sprache,


Die

Hliſſtons-Taube.

ob ſie Berufung einlegen wollten. Der engliſchen Sprache niht genügend kundig, verſtanden die Verurteilten nicht, was gemeint war, und lehnten e3 ab. So mußten ſie denn ins Gefängnis wandern. Während ſie ihre Strafe abbüßten, ſegelte die „Kandaze“ ab. Der Kapitän aber hatte ſich die Sache zur Warnung dienen laſſen und brachte ſeinen gottloſen Plan nicht zur Ausführung. Vielmehr ſegelte er nun der Heimat zu. Aber er durfte die „Kandaze“ nicht mehr in die Heimat bringen. Von ſeiner Handlungsweiſe war nach Hermann3burg Kunde gekommen, und er wurde abberufen. In London ereilte ihn ſein Schi>ſal. Kapitän Meinert trat an ſeine Stelle und führte das Sciff glü>lich nac) Hamburg, wo e3 im September 1855 landete. (Schluß folgt.)

Zur

RMäiſſionschronik.

Aus Waſhington, D.C.

Über unſere Arbeit in

Waſhington ſ<hreibt Miſſionar Stephan ſehr begeiſtert unter anderm dies: „Trotz der großen Kälte an den leßten beiden Sonntagen im Januar hatten wir dod) unſer Kir<lein voll. Da iſt ſo gekommen. Bi3her war zwiſ<en der Sonntag3ſ<hule und dem Gotte3dienſt immer eine Pauſe von fünfzehn Minuten. Um die Kinder zu bewegen dazubleiben, habe i< nun einen Kindergotte3dienſt eingerichtet mit Predigt über leichte Texte, die für Kinder paſſen. Und ſiehe, da haben ſid) auch die Erwadſenen eingeſtellt, ſo daß wir in den beiden lezten Gottesdienſten mehr als vierzig Anweſende hatten. J< laſſe dann am nächſten Sonntag den Inhalt der Predigt von den Lehrern wiederholen und abfragen. BisSher hatten wir nur zu Weihnachten ſo gut beſuchte Gotte35dienſte. Die regelmäßigen Gottesdienſte werden von etwa dreißig Perſonen beſucht. Unſere Arbeit geht im allgemeinen ſchön voran. Wenn e3 un die Y.W.C.A. erlaubt, werden wir während. der Paſſions8zeit Mittwo<abendgottesdienſte einrichten. Hätten wir nur unſer eigenes Gebäude! So müſſen wir vorliebnehmen mit dem, wa3 wir bekommen, und dürfen nicht klagen. J< bin gewiß, daß unſere Miſſion bedeutend mehr wachſen würde, wenn wir ein eigene3 Gebäude für unſere Gotte3dienſte hätten.“ Hilfe aus der Miſſion heraus. Unſerer Miſſion3-

gemeinde in Yonker3, New York, hat die Immanuel Conference

Church

Extengion

Board

ein

Anlehen

von 8750 auf ihre Schuld von 84,000 gemacht. Bis-

her mußte die Gemeinde

einer Bank 6 Prozent Zin-

ſen für das geborgte Geld bezahlen. ein

Schritt

in

der

rechten

Richtung,

E3 iſt fürwahr wenn

unſere

77

Negergemeinden dazu erzogen werden, auc< im Bauen von Kir<en und Schulen ſelbſtändig zu werden. ; Unſere Miſſion in Baltimore. Hier zeigt namentlic< die Sonntagsſc<hule ein ſ<höne3 Wach3tum. Im Januar war der Durcſc<nitt5beſuch über vierzig. Beſonders die Miſſion durc< Verteilung von Traktaten hat ſich hier gut bewährt, wie der Paſtor ſchreibt. Andere Religionen. So lautet das allgemeine Thema für die Abendgotte3dienſte in unſerer MiſſionSgemeinde in Buffalo, New York. P. Pflug ſchreibt: „Leiten Sonntagabend behandelten wir auch das Thema „Logen“. IJ zeigte den Leute ſehr klar, was für eine Religion die Logen hätten, und die ganze Gemeinde wurde mächtig in ihrem Glauben geſtärkt. Wir haben keine Logenglieder in unſerer Mitte; die ganze Gemeinde iſt dagegen.“ Durch die heilige Taufe wurden drei Kinder in die Gemeinde aufgenommen, darunter auch da3 im Januar geborne Söhnlein des Miſſionars. Ihm und ſeiner Gattin bringen wir unſere Glü>wünſc<e dar.

Demokratie

und

Miſſion.

Aus

Springfield

ſ<reibt Miſſionar Bohm: „Wir haben nun eine demokratiſ<e Adminiſtration, und da3 bedeutet für unſere Neger, die für die Regierung arbeiten, Erwerb3verluſt. Wir werden un ſehr anſtrengen müſſen, wollen wir die von uns erwartete Summe aufbringen. Doh in Gottes Namen ſei e8 gewagt. Gott beſchert uns ja auh neue Glieder, wie neulich, al3 ſich Frau Nobert Holme3 wieder unſerer Miſſion anſchloß.“ Kleine Gaben, große Summen. P. Schulze von der hieſigen St. Philip's-Gemeinde ſchreibt: „Al3 wir neulich unſere money-barrels öffneten, da fanden wir im ganzen 840.51. Das iſt eine große Summe, die zum Teil von Kindern und jungen Leuten beigeſteuert worden iſt.“ Was uns in dem weiteren Bericht beſonder3 erfreute, war die Nachricht, daß unter unſern Gliedern gute lutheriſ<e Bücher verbreitet werden, die ihnen behilflich ſind, ſic mit der lutheriſchen Kir<he vertraut zu machen. In der Liſte der gekauften Bücher finden wir die folgenden: The

Story of Luther, Festivals and Sacrifices, Bible Difficulties, Family Altar uſw. Eine Gemeinde, die

ſjolhe Bücer lieſt, wird ſicherli< in der <riſtlichen Erkenntnis gefördert. Not in Piney Woods. Zu dem längeren Artikel über Piney Wood3 mödten wir hier kurz bemerken, daß die Not vieler Schülerinnen, die ihre ganze Habe dur< das Feuer verloren haben, ſehr, ſehr groß iſt, wie weitere Berichte melden. Viele von ihnen ſind Lutheraner, die kürzlich konfirmiert worden ſind. Be-


Die

78

Mijſions-Taube.

ſonder3 Kleider werden gewünſcht, aber au< Gelder für Bibeln, KatedhiSsmen, Bibliſche Geſchichten uſw., die mit im Feuer verbrannt ſind. Wir ſind gewiß, daß unſere Leſer auc hier gerne helfen. Gaben an Kleidern ſind zu ſenden an Rev. G. Schmidt, Piney Woods Schools, Piney Woods, AMMississippi, Gelder dagegen an Mr. Theo. Eckhart, 3558 S. Jeflerson Ave., St. Louis, Mo. Aus Alma, Miſſouri. Von hier aus ſc<hreibt uns ein langjähriger Leſer der „MiſſionsStaube“: „Unſer Paſtor predigt ſeit zwei Jahren für die Neger, die kommen wollen, alle zwei Wochen. Eine Familie iſt gewonnen worden. Die Eltern haben ſi unterrichten und konfirmieren laſſen, und aud) die ſieben Kinder ſind getauft worden. E53 wohnen hier ſehr wenige Neger, und ſo kann nict viel erwartet werden. Auch beſuchen immer etliche Weiße den Gotte35dienſt, damit nicht ſo wenige da ſind und weil es dann aud beſſer mit dem Singen geht. Die Lehrer ſpielen abwechſelnd die Orgel. Mit freundlihem Gruß Jhr F. Z. L.“ Das iſt eine feine Geſinnung ſowohl ſeitens der Gemeinde wie aud) ſeiten5 de35 Paſtor3 und der Lehrer, eine Arbeit, die Gott in der ſeligen Ewigkeit reich jegnen wird. Die katholiſche Kir<he in Louiſiana hat es übrigen3 immer ſo gehalten, ſelbſt während der Sklavenzeit. Für die Sklaven war oben in der Kir<e ein gewiſſer Platz vorgeſehen, wo ſie ſich am Gotte3dienſt beteiligen konnten. Sollten wir Lutheraner nicht noh mehr tun? Der Brief hat un3 viel Freude bereitet, zeugt er dod) von rechtem Miſſionsſinn.

Unſere Miſſion in Baton Rouge, Louiſiana.

in der dortigen

high

school

für

Neger abgehalten werden müſſen. Es ſtellen ſich gewöhnlic< dreißig bis fünfunddreißig Beſucher und Glieder ein. Aud) da3 ſchadet der Miſſion, daß der Miſſionar ſeine Gotte3dienſte an den Sonntagnachmittagen halten muß. Dod iſt die kleine Shar Lutheraner treu und eifrig. Beſonder3 Moran Laconta, ein früheres Glied. unſerer Miſſion in Napoleonville arbeitet dort fleißig für die Gründung einer permanenten Miſſion8gemeinde. Der Name, den ſic) das Häuflein gewählt hat, iſt Calvary Lu-'

theran Mission

of Baton

Rouge,

Louisiana-.

3m

leßten Dezember wurden hier vier neue Glieder dur< Konfirmation aufgenommen, nachdem ſie ſich vorher hatten taufen laſſen.

Unſere neue St.Philip's-Miſſion in New Orleans. Dieſe neue Miſſion erfreut ſich eines ſchönen Auf-

blühens.

konnte

der

E>ſtein

zu

einem

neuen

kleinen

Kirh-

gebäude gelegt werden. Beſonder3 nimmt ſich jett Miſſionar Lücke von der Mount Zion-Gemeinde der neuen Miſſion an, der wir von Herzen Gotte38 Segen zum gedeihlichen Wac<hstum wünſchen. D. 8. Mannes arbeitet unſerer

Weſſel. Au wir wollen dieſes trefflichen gedenken, der ſo treu für unſere Kirc<he gehat. Prof. Weſſel war ein treuer Freund Negermiſſion und hat vor Jahren viel in

i !

j 1

bs

bs

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j

!

1

In

dieſer wichtigen Stadt Louiſianas geht unſere Miſſion langjam voran. Gegenwärtig zählt ſie etwa ſec<hzehn Seelen. Waz die Miſſion erſ<wert, iſt der Umſtand, daß wir dort kein paſſende3 Gebäude haben, ſo daß

die Gotte3dienſte

von der Mount Zion-Rirdje aus gegründet, als Frucht unſers Iission Expansion Movement. Begonnen wurde ſie im Januar 1932, und im Lauf der Woche nahm ſic Fräulein Millender, die jetzt ſelig entſc<lafen iſt, der Arbeit an. Alle Ausgaben ſind biöher von der Gemeinde ſelbſt oder von der Alount ZionGemeinde oder au von weißen Freunden der Miſſion beſtritten worden. Am letzten Weihnachtsfeſt

Sie findet ſich an der Pineſtraße und wurde

T D. L. Weſſel. +

unſerer Miſſion in Springfield gepredigt. Später diente er gerne den Miſſionaren mit Rat. Auch ſind jeine Bücher viel von unſern Miſſionaren geleſen und gebraucht worden. Seine Predigten waren ſo ſchlicht und einfad) und dabei do<h ſo inhaltreid, daß ſie gerne von unſern Gemeinden gehört wurden.

Gegenſeitige Hilfe.

Miſſionar Weſtcott ſc<reibt:

„Neulich beſuchte ic) die Gemeinde in Maplesville,

um nad) dem dortigen Gebäude zu ſehen.

Al3 ich

nach meinem Freunde, dem eifrigſten der Gemeindeglieder, fragte, wurde mir geſagt, er ſei im Wald. Da fand ich nun zu meiner Freude ſe<3 Glieder, die mit der Axt Holz zu neuen Scindeln für da3 reparaturbedürftige Dach ſpalteten. Die Glieder hatten nicht gewartet, bis ich käme und die Neparatur anordnete, ſondern waren von ſelbſt in den Wald gegangen, um da3 nötige Holz für die Au8beſſerung zu beſorgen. Das iſt der neue Geiſt in unſern Gemeinden.“ j

1


Die Hiſſtons- Taube. Dein

Reich

komme!

79

fort zwölf Menſchen bereit, um na<h dem Seiden des HErrn die Bewegung weiterzutragen. Darum entſtand ſofort eine Gemeinde, die ſich ſelber zum Gefäß und Mittelpunkt der Bewegung machte und das Wort von den großen Taten Gottes in Chriſto JEſu in die Welt hineintrug bi3 an die Enden der Erde. DaS iſt Miſſion, heute wie damal3, daß eine Shar Menſchen, die von der Bewegung dieſes Gotte3worte3 getroffen iſt, ſich hineinſtellt, bedingungslo3 ſich zur Verfügung ſtellt dieſem HErrn, dieſem lebendigen Gotte3wort und nun alles daranſetzt, daß das Wort nicht ſtillſtehe und ſeine Rede nicht verſ<hwiegen werde in dieſer Welt. Da3 Kommen Chriſti, das iſt der Anfang der Miſſion;

die Sendung

der Boten dur< Chriſtum,

da3

iſt der Fortgang ihres Auftrags. Miſſion wird ſein, ſolange Menſc<en an Chriſtum glauben, in der ganzen Glut des Glauben35 wiſſen, daß dieſes Welt- und König5wort

verkündigt

werden

muß

aller

Kreatur.

Dem letzten Miſſionar wird der wiederkommende König die Arbeit aus der Hand nehmen. Dann hat Miſſion ein Ende, d Tag früher, als wenn der Tag anbricht, an dem das Reih Gotte3 kommt. (Freikir<e.)

Unſer

Troſt

in der Miſſion.

„Komm,

Was iſt Miſſion? In der Mitte ſtand auf jenem Hügel der Auferſtandene, der König der Welt, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben iſt. Die Jünger wußten, daß ſie nicht einen Religionösſtifter, nicht ein religiöſes Genie, nicht einen begeiſterten Führer vor ſi hatten, ſondern den Sieger über den Tod, den König der Welt, JEſum Chriſtum. In dieſem Wort liegt das Geheimnis der Miſſion beſchloſſen. . . . Wer dieſen Namen ſagt, ſagt vom Kampf gegen die alte, vom Anbruch der neuen Welt. Am Kreuz iſt die Sünde überwunden, am Oſtermorgen iſt die Tode3welt dur<hbrohen. Dort auf jenem Hügel iſt das verborgene, geheime Gotte3reich angebrodhen, das von Geſchlecht zu Geſchlecht wädſt, bis es aufgede>t wird, wenn der König dieſe3 Reiche3 wiederkommt. Dieſer Chriſtus ſendet Menſ<hen. Er will, daß

ſeine Bewegung,

die Botſchaft des Leben3 und

das

Einbrecen ſeine3 Reiche3 nicht zur Ruhe kommen auf Erden. Die Aktion Gotte3, die in Chriſto begonnen,

darf nicht, ja ſie kann nicht gehindert werden.

Sie

bricht immer wieder über die Dämme einer toten und ſ<Hwachen

Kir<he,

Chriſtenheit;

einer

zweifelnden

denn es geht um

Gotte3 Wort, um Gotte3 Tun.

und

matten

Gottes Reich, um

Darum ſtanden ſo-

daß

du höreſt!“

Dem ſ<ottiſ<en Prediger Guthrie bekannte einmal in großer Seelenangſt ein auf dem Sterbebett liegender Mann: „Jd habe keine einzige Predigt gehört.“ Guthrie, der do< in dieſem Mann einen regelmäßigen Beſucher ſeiner Kirde kannte, war ob dieſer Erklärung ganz verblüfft und meinte, der Kranke rede irre. Er ging auf die Sade näher ein, fand aber den Kranken bei vollem Bewußtſein und ſich gänzlich klar über da3, was er ſagte; denn er fuhr fort: „J< habe wohl die Kir<he regelmäßig beſucht, aber ih hatte die Gewohnheit, ſobald Sie mit der Predigt begannen, meine Geſchäfte der vergangenen Woche an meinem Geiſte vorüberziehen zu laſſen und Pläne für die kommende zu entwerfen.“ =- Ja, die Prediger ſehen e3 niht, in wel<herlei Gedankengeweben die Seelen mander ihrer Zuhörer verflo<hten ſind. Aber der allwiſſende Herzenskündiger, der Augen hat wie JFeuerflammen, ſieht die Gedanken der Menſ<enkinder, die ſeinen Zeugniſſen zu lauſchen ſcheinen; und wie mande verhindern ihn dabei, ſeine Heilsgedanken an ihnen zu erfüllen! Sol<en wird das Evangelium

„ein Geru<

de3 Tode3

zum

Tode“,

2 Kor. 2, 16.

„Der Teufel nimmt da38 Wort von ihrem Herzen, auf daß ſie niht glauben und ſelig. werden“, Sut 8,12. . Wie unbeſchreiblich ſc<hre>lich!:


80

Die

Wiſſtons-Taube.

) Bücherbeſprechungen.

position

Bartholomaeus Ziegenbalg. By Rev. H. Ml. Zorn. Vol. X of Iſen and AlisSions, edited by Dr. L. Fuerbringer.

150 pages.

Brochure, 5X7%,.

Concordia Publishing

HFouse, St. Louis, Mo. Price, 50 cts. Daß D. Fürbringer vor einigen Jahren dieſe len and Alissions-Serie herau3zugeben beſchloß, iſt in der Tat ein Unternehmen, wofür ihm alle Miſſionsfreunde von Herzen dankbar ſein ſollten. Dieſe Serie iſt nun bis zum zehnten Band gediehen, und wir hoffen, es werden no< andere folgen. Da8 vorliegende Büchlein behandelt den großen lutheriſchen Miſſionar Bartholomäus Ziegenbalg, der im Jahre 1705 von Dänemark nad Indien reiſte, um den dortigen Heiden das Evangelium zu bringen. Die Arbeit, die er dort geleiſtet hat, ſeine Entbehrungen und Leiden, ſeine ſegensreichen Bemühungen um die indiſche Miſſion werden in dieſem Bande pa>end von P. Zorn, der jelber vor einigen Jahren in Indien eine Viſitation hielt, beſchrieben. Dem Werk kommt es ſehr zuſtatten, daß der Verfaſſer ſelber in Indien geweſen iſt, ſich Land und Leute angeſehen und ſich dort Material für ſeine Arbeit geſucht hat. In leichter, flüſſiger, aber edler Sprache wird das ganze, große Werk Ziegenbalgs geſchildert. - Dem Buch ſind wertvolle Jlluſtrationen und Bilder beigegeben, die den Leſer gewiß intereſſieren werden. Wir hören, daß ſich dieſe Miſſion3ſerie nicht ſo verkauft, wie ſie es verdient. Sollte dies wahr ſein, ſo iſt dies allerding3 zu bedauern. Sollte dies etwa daher kommen, daß wir un3 für die Miſſion nicht ſo erwärmen können, daß wir nicht leſen mögen, was unſere beſten Männer darüber ſchreiben? Gewiß, die Kinder in unſern Schulen, die Schüler unſerer Sonntagsſchulen, unſere Vereine, ja unſere Gemeinden ſelbſt ſollten dieſe wertvollen Büchlein willkommen

heißen.

Man

verbreiten.

verſuche es einmal, ſie unter unſern Chriſten zu

Vor

allem

Schulbibliothek. Home

beſtelle

man

die

ganze

Serie

für

I. T. M

die

Support of the School. By 4.0. Stellhorn. Published under the auspices of the Board of Christian

Education of the Ev. Luth. Synod of Missouri, Ohio, and Other States. 8 pages. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price, 5'cts.; dozen, 24 cts.;

100, 81.00.

Es iſt dies ein überaus nüßlicher Traktat über die rechte Sorge, die Eltern der <riſtlihen Schule zuwenden ſollten. Drei

Gedanken

werden

ins8beſondere ausgeführt:

Man

Kinder <riſtlich, man überwache ihre Schulung rechte Stellung zur Gemeindeſchule ein. Wer

lieft, wird

American

auf wichtige Sachen Lutheran

aufmerkſam

Synods

and

erziehe ſeine

und nehme die dies Flugblatt

GN

Slavery.

By

Prof.

Dr. Robert Fortenbaugh, Gettysburg College. Reprinted for private circulation from the Journal of Religion,

Vol. XII], No. 1, January,

1933.

Die hier zur Anzeige gebrachte Arbeit iſt uns von Prof. Dr. Robert Fortenbaugh zugeſchikt worden, und wir haben ſie mit großem Intereſſe geleſen. In knapper, aber doch befriedigender Weiſe legt Dr. Fortenbaugh dar, wie. ſich die lutheriſchen Synoden unſers Landes von 1830 bi8 1860 zu der Sklavenfrage geſtellt haben. Zu gleicher Zeit aber macht er auch kurze Bemerkungen über die Entſtehung und Entwidlung der genannten Synoden. Seine Arbeit iſt ein wichtiger Beitrag zur Geſchichte der lutheriſchen Kirche in den Vereinigten

Staaten und ſollte darum in keiner Anſtalt8bibliothek fehlen. Über die Miſſouriſynode ſchreibt der Autor unter anderm

S. 89): “The

leadership was assumed by the Rev. C.F.W.

alther, who ranks as oue of the three or four outstand-

ing pergsonalities in the Lutheran Church in America. He and his followers were distinguished not only for the ardor of their confessionalism, but also for the depth of their piety. ... In the whole period before the war this body was officially silent on the subject of slavery as it was 01 all questions not of clear and immediate ecclesiastical interest. This does not necessarily mean that as individuals the members were not ardently interested in these

matters.

But

cerned, it was gilent.

80 far

as the

This was

Synod

on

theoretical

grounds,

but

also

because

it was

actively engaged in establishing and extending itgelf, for

itgelf was

con-

not only becauss of its

which it conzerved its energy." Erwähnen wollen wir noh, daß ſich der Schreiber, ehe er die Feder anſetzte, die Mühe gab, in unſern Kreiſen das nötige Material zu ſammeln, wie er dies

aud ſonſt getan hat. ſehr ſchäßen kann.

So

iſt ein Werk

entſtanden, das man I. T. M.

Concordia Collection of Sacred Choruses and Anthems for More Ambitious Choral Organizations. No.29. Christ the Lord is Risen. Old German melody, arranged by R08 Vors. Price, 20 cts. -No. 30. Praise Ye the Lord. By Ros Vors. Price, 30 ets. -- No. 31. Faster Song. By Matthew N. Lundquist. Price, 25 cts. Order from Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Dies ſind drei weitere prächtige Chorſtüke für gemiſchte Chöre, die unſer Concordia-Verlag unter dem allgemeinen Titel Concordia Colleotion of Sacred Choruses and Anthems for More Ambitious Choral Organizations heraus8gegeben hat und die ſich bereit38 in weiten Kreiſen viele dankbare Abnehmer erworben haben. Man kann wirklich ohne Sc<hmeichelei ſagen, daß unſer Verlag hier wichtige Beiträge liefert für eine edlere lutheriſche Kirchenmuſik, und kein lutheriſcher Chor iſt wirklich auf dem laufenden, der ſich mit dieſer Sammlung

nicht bekannt macht. Man laſſe ſich nicht dadurch abſchre>en, daß es im Nebentitel heißt “for more ambitious choral or-

ganizations". Gerade auch von kleineren die Stücke leicht einüben und ſingen.

Contributions

Received March

Chören laſſen I. T.M

ſich

by the Treasurer.

1--31,

1933.

From Several Mission Friends at Wolcottsburg, N.Y., for Chapel in Jackson, Miss., 815.00. From “A PYriend,/" Paola, Kans., for Negro Missions, 1.00. From Mrs. August Busse, Fort Wayne, Ind., for Negro Missions, 5.00. THEo0. W. ECKHART, Treasurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in befriedigender Weiſe dienen zu können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Ausgaben haben ſich

nun

bedeutend

vermehrt.

Nach

den jebigen

Poſtamtsvorſchriften

müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „GStrafe“ zahlen; denn wir müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter3, daß ein Paket oder eine Zeitſchrift nicht abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cent3 bezahlen. Das mag mandem geringfügig vorkommen; aber wenn man bedentlt, daß wir Abonnenten haben, die drei und noh mehr Blätter von uns beziehen, und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht zieht, ſo iſt es nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe BVenachrichtigungen uns ein bedeutendes

Stü>

Geld

koſten, zumal

da der Poſtmeiſter uns

wegen jedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſchi>t. Unſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt erweiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine Blätter, die man

danlbar.

Poſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle bezieht. Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr

CONCORDIA

PUBLISHING

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen beachten, ob das Abonnement abgelaufen

HOUSE,

St. Louis,

"May 33" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt.

bezahle

gütigſt

an

ſeinen

Agenten

Mo.

auf dem Blatt anſehen und iſt oder bald ablaufen wird.

oder

direkt

an

un3,

und

Man

zwar

prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braut.

Es dauert dur<ſ<nittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<he3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es8 ſtc< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo.

Die „„Miſſion8-Taube““ erſcheint einmal monatlich. in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 5 Von „

Der

LUGLEIMPLQUTTTSTSTESSTEEE EISES SEE SDE EE EE BEES 60 Cts.

Preis für ein Jahr )

E

10 Expl. an aufwär1s an eine Adreſje 40 Ct3. pro Expl. 52

"906100

iX

26708807

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3

33 Ct8.

SEITEN;

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prok. I. T-

Mueller, Ph. D., Th, D., 801 De Mun

Ayenue,

St. Louis, Mo.


vnb=

Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published payable

monthly

Subseription price, 50 ets. per annum anywhere in the world, by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Entered as Second-class matter at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. advance. for mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

strictly

Acceptance

in

Juni

55. Iahrgang.

1933.

Ur. 6.

Der frohe Nlorgen. C5 Hell Und Vom E5

bricht der frohe Morgen dur< die finſtre Nacht, ferne Völker horc<hen, Sündenſc<laf erwacht; dringt die ſel'ge Kunde

Weit

über

Land

und

Seht, ſeht die Scharen eilen Zu JEſu Gnadenthron; Sie können nicht verweilen, Sie preiſen Gottes Sohn; Sie kommen, froh zu hören Sein ſüßes Troſteswort, Sein Gnadenreich zu mehren Mit Dank von Ort zu Ort.

Meer;

Aus Heidenvölker Munde S<allt Gottes Ruhm und

Chr'.

Bring du, HErr Chriſt, den Heiden Dein Cvangelium; Laß alle Völker weiden Dein Wort, HErr, dir zum Ruhm; Trag ſie auf Hirtenarmen Zum ſel'gen HimmelsSſaal! So laß dich, Gott, erbarmen Der Heiden große Zahl! JI. T. M. Frei “The

Das

Pfingſtwunder

und

die Miſſion.

In dieſem Monat begeht die <riſtliche Kirche das letzte der großen, herrlichen Gnadenfeſte, an denen wir die unausſprechliche Güte Gottes, die ſic) zu unſerer Erlöſung dur< JEſum Chriſtum ſo herrlich offenbart hat, von Herzen loben und preiſen, nämlich das freudenreiche Pfingſtfeſt.

Manchmal

d<hriſtliche Feſt.

Geburt

und

unterſ<häßen

der

wir

dieſes

ſo widtige

Wir erkennen wohl, was es mit der

Auferſtehung

unſers

hod<gelobten

Heilande3 auf ſich hat, wiſſen uns aber nicht recht zu vertiefen in die herrlihe Gnadentat des Heiligen Geiſtes, die er der Kirhe JEſu Chriſti zu Pfingſten erwieſen hat. Und do<h hängt von dem Pfingſtwunder

des Heiligen Geiſtes für unſern Glauben wie für

unſer ganzes Chriſtenleben ſo unbeſ<reibbar viel, ja

alles

ab;

denn

e3 iſt ſo, wie

der heilige Apoſtel

nach

dem

Morning

engliſchen

Light

is

Lied

Breaking".

Paulus ſagt: „Niemand kann JEſum einen HErrn heißen ohne durd< den Heiligen Geiſt“, 1 Kor. 12,3. DaZ heißt genau, was Luther in ſeiner wundervollen Auslegung des dritten Artikels ſo fein zum Ausdru>k bringt: „J<4 glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft no< Kraft an JEſum Chriſtum, meinen HErrn, glauben oder zu ihm kommen kann, ſondern der Heilige Geiſt hat mich dur< das Evangelium berufen, mit ſeinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten; gleichwie er die ganze Chriſtenheit auf Erden berufet, ſammelt, erleudtet, heiliget und bei JEſu Chriſto erhält im rechten einigen Glauben; in wel<her Chriſtenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am Jüngſten Tage mid und alle Toten

auferwe&en wird und mir ſamt allen Gläubigen in Chriſto ein ewiges Leben geben wird. Das iſt ge-

wißli<

wahr.“

Dieſe

herrlihen

Wahrheiten

des


Die Miſſions-Taube.

82

Evangeliums müſſen wir uns redt vergegenwärtigen, wollen wir das Pfingſtwunder des Heiligen Geiſtes wirklich verſtehen. Ohne den Heiligen Geiſt können wir weder Chriſten werden nod Chriſten ſein und bleiben. Das iſt das erſte, was wir im Auge behalten müſſen. Wir ſind Kinder Gotte5 dur< den Glauben an Chriſtum JEſum, den der Heilige Geiſt dur< die Gnadenmittel, Wort und Sakrament, in uns wirkt. ES ſteht ſo, wie Paulus den Römern zu bedenken gibt: „Wer Chriſtus" Geiſt nicht hat, der iſt nicht ſein“, Röm. 8,9, oder wie er nod klarer an die Korinther ſchreibt:

Das

Pfingſtwunder.

„Shr ſeid abgewaſden, ihr ſeid geheiliget, ihr ſeid ge-

recht worden dur<h den Namen de3 HErrn JEſu und dur) den Geiſt unſer35 Gotte3“, 1 Kor. 6,11. Aber ohne den Heiligen Geiſt können wir

auch

nicht unſer ſeliges Chriſtenwerk Gott zu Ehren und unſerm Heiland zu Lobe treiben.

reht an den Jüngern.

Das ſehen wir ſo

Die lieben Jünger waren ja

ſchon vor dem Pfingſttag gläubig geweſen. Aber ſie hatten den Heiligen Geiſt nod) niht in dem Maße empfangen, wie dies zur Ausführung ihre3 ſchweren, wichtigen Apoſtelamt3 nötig war. JEſu3 hatte ihnen daher geſagt: „Wenn aber der Tröſter kommen wird, welchen ich eu< ſenden werde vom Vater, der Geiſt der Wahrheit, der vom Vater au3gehet, der wird zeugen von mir“, Joh. 15, 26; und wiederum: „I<

will den Vater bitten, und er ſoll eu< einen andern Tröſter geben, daß er bei eu< bleibe ewiglich, den Geiſt der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfahen“, Job. 14,16.17. Dieſe Verheißungen ſind am Pfingſttag herrlich in Erfüllung gegangen. Da wurden die Jünger alle voll des Heiligen Geiſtes; da empfingen ſie ein neues, reihe3s Maß des Geiſtes, ſo daß ſie nun mit dem Licht irrtumsloſer Erkenntnis des Gnadenratſchluſſes Gottes erfüllt wurden, voll Mut, Freudigkeit und Zuverſicht waren und mit brennenden Zungen von dem redeten, was ihre Seele bewegte. Luther ſagt hierüber: „Er [der Heilige Geiſt] kommt herab und erfüllt die Jünger, die vorhin daſaßen in Trauern und Furcht, und macht ihre Zungen feurig, . . . entzündet ſie, daß ſie ke> werden und frei von Chriſto predigen und ſi vor nicht3 fürcten.“ Leſen wir im Anſ<luß an da3 Pfingſtfeſt mit rechter Andacht, was uns der Heilige Geiſt über die Pfingſttätigkeit der Apoſtel in den erſten Kapiteln der Apoſtelgeſchichte berichtet. Dann werden wir e3 auch jo recht erfennen, wie nötig es iſt, daß wir den Heiligen Geiſt empfangen müſſen zur re<hten AusSrid)tung unſers Chriſtenberufs. Und dieſer Chriſtenberuf iſt no< weſentlich derſelbe wie der der heiligen Apoſtel. Sie predigten den gefreuzigten und auferſtandenen Chriſtum, den Heiland, Erlöſer und Retter der Welt. Von ihm zeugte am Pfingſitag beſonder3 der Apoſtel Petrus. In ſeiner mächtigen Predigt ſagte er den Juden klar und i<harf: „So wiſſe nun das ganze Haus Jörael gewiß, daß Gott dieſen JEſum, den ihr gekreuzigt habt, zu einem HErrn und Chriſt gemacht hat“, Apoſt. 2, 36. Da5 war ein kurze3, aber klares Zeugnis von Chriſto. Da5 war in wenigen Worten das ganze Evangelium; er ſagte ihnen damit, was ihnen zu ihrer Seligkeit zu wiſſen nötig war. Und ſo müſſen auh wir heute no< der Welt jagen, was ſie zur Seligkeit nötig hat, nämlich: „E35 iſt in keinem andern Heil, iſt auch kein anderer Name den Menſchen gegeben, darinnen wir ſollen ſelig werden“, Apoſt. 4, 12. Das will unſer hod<gelobter HErr JEſu3 von un35 haben; das iſt unſer bleibender Pfingſtberuf. Bis zum Jüngſten Tag muß dieſe Predigt fortgehen, damit ſich unſer lieber Heiland überall ſeine Schäflein ſuchen und einſammeln kann. Die Jünger hätten ſi< ja von dieſer EvangeliumSpredigt entſ<huldigen können unter dem Vorwand, es ſeien ihrer zu wenig und der Feinde Chriſti

zu viel. Aber das taten ſie niht. Das konnten ſie nicht tun, eben weil der Heilige Geiſt in ſo wunderbarer Weiſe über ſie ausgegoſſen worden war. Wir

leſen von ihnen: „Und wurden alle voll de3 Heiligen


Die

Mijſions-Taube.

Geiſte3 und fingen an zu predigen mit andern Zungen, nachdem der Geiſt ihnen gab auszuſprechen“, Apoſt. 2,4. Der Heilige Geiſt trieb ſie zum fortgeſezten, mutigen Zeugnis an, madte ihre Lippen rege und ihre Zungen brennend. So werden aud) wir uns nicht von der Predigt des Evangeliums entſchuldigen, wenn wir wirklich dur Kraft des Heiligen Geiſtes zum Glauben gekommen ſind. Der Heilige Geiſt treibt un3 zur beſtändigen, eifrigen Arbeit im MiſſionSwerk an. Alle wahren Gläubigen, in denen der Heilige Geiſt ſein Werk hat, können es nicht laſſen; ſie müſſen reden, wa5 ſie geſehen und gehört haben, müſſen das ſelige Licht des Evangeliums, da53 ſie erleudtet, andern bringen. Wo der Heilige Geiſt iſt, da iſt immer auch Luſt und Liebe zum heiligen Miſſion5Swerk. Und dieſe Miſſion iſt nicht fruchtlos. Sie war es nicht in Jeruſalem. Als Petru3Z den Juden gejagt hatte, daß ſie ihren Meſſias gekreuzigt hätten, da ging es ihnen dur<3 Herz, und ſie ſprachen: „Jhr Männer, liebe Brüder, was ſollen wir tun?“ Petrus antwortete ihnen: „Tut Buße, und laſſe ſich ein jeglicher taufen auf den Namen JEſu Chriſti zur Vergebung der Sünden, ſo werdet ihr empfahen die Gabe des Heiligen Geiſtes“, Apoſt. 2, 36-=-38. Und ſiehe da, „die nun ſein Wort gerne annahmen, ließen ſich taufen, und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitauſend Seelen“, V. 41. So wird der HErr auch unſere Pfingſtpredigt in der Kraft des Heiligen Geiſtes mit Erfolg krönen. Nicht alle freilich werden kommen; viele werden nod) heute ſpotten: „Sie ſind

voll ſüßen Wein3“, Apoſt. 2, 13.

Aber die Aus3-

83

Wege! Denn wer hat des HErrn Sinn erkannt? Oder wer iſt ſein Ratgeber geweſen? Oder wer hat ihm etwas zuvorgegeben, das ihm werde wieder vergolten? Denn von ihm und durch ihn und zu ihm ſind alle Dinge. Ihm ſei Ehre in Ewigkeit! Amen.“ Nöm. 11, 33--36. IZ. T.M.

Aus

unſerer

Unſere

Neaermiſſion.

Immanuelfonferenz.

Die JImmanuelkonferenz verſammelte ſih am 3. und 4. März in Concord, North Carolina, inmitten der Gemeinde P. Holſtens. In dieſem Jahre ſind e3 gerade fünfzig Jahre, ſeit P. David Koont3, Glied der lutheriſchen Alphaſynode, in Concord unter ſeinen Raſſengenoſſen eine lutheriſche Miſſion gründete, die dann ſpäter von der Synodalkonferenz übernommen und anfängli< von dem. ſeligen P. Bakke bedient wurde. Das jetzige Kir<hgebäude, in wel<hem unſere Konferenzſizungen abgehalten wurden, iſt im Jahre 1893, alſo vor vierzig Jahren, errichtet worden. Sowohl das fünfzigjährige Jubiläum der Gründung dieſer lutheriſchen Miſſion als auch das vierzigjährige Kir<weihjubiläum ſollen im kommenden Sommer und Herbſt gefeiert werden. Neben der Kirche ſteht die Schule mit zwei Shulzimmern. Beide Gebäude ſind ſehr baufällig. Es dürfen aber infolge eine3 ſtädtiſc<en Verbotes keine größeren Reparaturen vollzogen werden, da das Gemeindeeigentum in der

restricted fire zone

liegt.

Um

dieſem Übel abzu-

beide der

helfen, hat die MiſſionSbehörde beſchloſſen, an einem gelegeneren Orte ein neues Kir<h- und Sc<hulgebäude zu errichten. Dod konnte dieſer Beſchluß infolge der gegenwärtigen mißli<hen Finanzlage noh niht au8geführt werden. Nur etwa ein halbe3 Straßengeviert von unſerer Kir<e entfernt ſteht die große und präctige Kir<he der weißen Gemeinde, die zur Üuited Lutheran Church gehört, und bildet einen für un38 re<ht unangenehmen Kontraſt. Dod die Konferenzglieder leben der Hoffnung, daß ſie ſich bei Gelegenheit der nächſten Verſammlung in Concord in einem neuen und modernen Kir<gebäude verſammeln dürfen. Die Konferenz in Concord war die dritte Verjammlung, der der Unterzeihnete ſeit ſeinem Eintritt in den Dienſt der Negermiſſion beigewohnt hat. Die Konferenzen in der Negermiſſion unterſcheiden ſi ni<t von den Konferenzen in unſern weißen Diſtrikten. Der Verlauf der Sitßungen mit ihren Lehrvorträgen und -beſpre<hungen, Geſhäft3verhand-

greiflich ſind ſeine Gerichte und unerforſchlich ſeine

Unart, daß man in der Beſprechung nicht immer bei

erwählten Gottes werden kommen und den ewigen Segen des Evangelium3 empfangen. Pfingſten iſt ein ſo überaus ſeliges Feſt, weil e3 uns berichtet, wie wir durd) den Glauben an Chriſtum JEſum in der Kraft des Heiligen Geiſtes in den von unſerm Heiland geöffneten Himmel kommen. So ſchließt ſich ihm au<h eng an da3 Trinitatisfeſt, an dem wir dem dreieinigen Gott, Vater, Sohn und

Heiligem

Geiſt,

für

ſeine

unergründlihe

Liebe

danken. Gott hat un3 ſeinen Sohn zum Erlöſer in dieſe arme Welt geſandt, JEſu3 hat un3 dur ſeinen

vollkommenen

Gehorſam

Vergebung

der

Sünden,

Leben und Seligkeit erworben, und der Heilige Geiſt

ſchenkt un3

nun

dieſe ewigen

wir. ſelig werden können.

Gnadenſ<häte,

damit

So wollen wir denn auch

mit heiligem Eifer jagen nad) dem vorgeſte>ten Ziel, der von

Chriſto

uns

erworbenen

vielen, vielen predigen. „O wel<h eine Tiefe Weisheit

und

Erkenntnis

de8

Seligkeit,

Reihtum8,

Gotte3!

Wie

und

ſie

gar unbe-

lungen und dergleihen mehr iſt derſelbe.

Auch die


Die

84

Miſſtons-Taube.

der Sache bleibt, muß vom Vorſiter hin und wieder gerügt werden. Die Brüder nehmen alle regen Anteil an den Beſprechungen und erregen ſic au wohl bi3weilen bei der Verhandlung beſonders intereſſanter Gegenſtände; dasſelbe Wohl und dasſelbe Weh, das die Kirche der weißen Menſcenraſſe trifft, trifft eben auh die Kir<e Gottes unter den Chriſten afrikaniſher Abſtammung. Dod) damit du, lieber Leſer, mid) nicht auc der Unart zeihſt, ich redete ni<t zur Sache, will ih verſuchen, mid) auf meinen Bericht über die Konferenz in Concord zu beſchränken. Die Sitzungen wurden, wie das allerort3 unter uns löbliher Brauch iſt, mit einem kurzen Gottez5dienſt eröffnet, in welchem der

Senior unſerer Konferenz, Prof. Berg, als Kaplan diente. P. Lehman von Greensboro, North Carolina, führte den Vorſit. Den größten Teil der Sitßungen widmeten die Brüder der Beſprechung de3 fünften Artikels der Augsburgiſchen Konfeſſion, der vom Predigtamt handelt. P. Holſten legte der Konferenz auf Grund dieſes Artikels als Leitfaden zur Beſprechung eine lehrreiche Arbeit vor. Er zeigte darin, daß Gott alle Chriſten zu geiſtlihen Prieſtern gemadht hat, daß aber zur öffentlichen Verrichtung

dieſes geiſtlihen Prieſteramtes

nad

Gottes

Willen

die Gemeinde einen Prediger beruft, der im Namen der Chriſten das Evangelium verkündigt und die diger3

verwaltet.

beſteht darin,

daß

ſöhnung Gotte3 anbietet. Arbeit wurde

zu ſchaffen.

Prof. F. Berg.

Prof. A. Pennekamp.

Sakramente

lichen GotteSdienſten, wie das in den Sektengemeinden unter den Negern beſonder3 häufig üblid iſt, ein Eingriff in die Rechte des öffentlichen Predigtamte3 iſt und daß dieſe falſ<e Praxis in unſern Miſſion3gemeinden nicht geduldet wird. Im Anſc<luß hieran =- obwohl es eigentlic) niht zur Sache gehört -wurde darauf hingewieſen, daß ein lutheriſcher Prediger des reinen Bekenntniſſes ni<t bei allen möglichen Gelegenheiten in Verſammlungen, die aus Lutheranern und Nidtlutheranern zuſammengeſetzt ſind, öffentliche Gebete ſprechen kann, ohne ſich der Sünde des UnioniSmus ſchuldig zu machen. Auch dies macht den Arbeitern in der Negermiſſion oftmal3

Die Hauptarbeit

er den Sündern

des Predie Ver-

Bei der Beſprechung dieſer

hervorgehoben,

daß

da3 Sprechen

de38

Gebetes von ſeiten der Laiendriſten in den öffent-

P. P. D. Lehman.

Superintendent Gehrke legte der Konferenz einige amtliche Sachen vor. Er ermunterte unter anderm die Miſſionare, ihre erwachſenen Konfirmanden dod) ja recht fleißig in den Grundlehren des Wortes Gottes zu unterrichten, damit unſere Gemeinden redht viele erfenntniSreiche Glieder bekommen. Einige unſerer Negergemeinden halten während der Woche Abendgotte3dienſte, in denen die Kated<hiSmuslehren beſprohen werden nach dem Muſter der Chriſtenlehren. Das iſt gewiß von großem Segen. Ferner machte der Superintendent die erfreuliche Mitteilung, daß in unſerm öſtlichen MiſſionSgebiete die Zahl der getauften Glieder im

lezten Jahre um 314

geſtiegen iſt.

Die Zahl

der

Erwachſenen, die getauft wurden, beläuft ſich auf 164. Keine Miſſion3gelegenheiten mehr unter den Negern? Einſ<ränkung der Arbeit? Nun, die Antwort überlaſſen wir dir, lieber Miſſion38freund.


Die

Miſſtons-Taube.

Im Abendgotte3sdienſt hielt P. Lehman die Beichtrede und der Unterzeihnete die Predigt. Um es allen Brüdern zu ermöglichen, den Konferenzen beizuwohnen, werden die Neiſekoſten gleichmäßig beſtritten. Die Koſten beliefen ſich dieſes Mal auf etwa3 über drei Dollars für jedes Mitglied. Bei der Berechnung dient der Fahrpreis auf der Eiſenbahn oder dem bus als Maßſtab. Etliche farbige Paſtoren, die im Automobil gekommen waren und ſic) beim Verkäufer der Fahrkarten nac< dem Fahrpreis erkundigten, wurden kurzweg abgewieſen: tegern gibt man ſolc<e Information nicht. Obwohl der Staat North Carolina, nach der

85

Unter der Überſchrift „Wer wird's leſen =- und helfen?“ hat der Unterzeichnete zweimal in den letzten acht Jahren die Leſer der „MiſſionsStaube“ um Unterſtüßung für bedürftige Schüler unſers College gebeten. Er könnte es jetzt wieder tun, aber in Anbetracht der ſ<le<hten Verhältniſſe will er es jett unterlaſſen,

dafür

aber

den

lieben

Leſern

einmal

beginnende gelindere Wetter ihm mehr Aufenthalt

berichten, was ihre Gaben von damals eingebracht haben. Das erſte Bittgeſuch war für Albert Domini>. Dieſer junge Mann iſt ſeit zwei Jahren Paſtor in Alabama. Hier in GreensSboro hat er einen guten Namen hinterlaſſen und in Buffalo, wo er zwei Jahre vikariert hat, hält man ihn in gutem Angedenken. Die lieben Miſſionsfreunde, von denen er unterſtüßt worden iſt, haben in ihm einen lebendigen Beweis, daß ihre Gaben gut angewandt waren und daß der liebe Gott ihr gutes Werk geſegnet hat. Da3 zweite Bittgeſuch war für drei Schüler unjerer Anſtalt, Lucius Means von Spartanburg, South Carolina, Clemence Sabourin von New Orleans und James Winbuſh von Meherrin, Virginia. Von dieſen drei wird der Erſtgenannte Anfang Juni dieſes Jahres unſere Schule verlaſſen, um in3 heilige Predigtamt unter ſeinen Volksgenoſſen zu treten. Lucius iſt ein ſehr fleißiger Schüler geweſen. Er hat die ſc<önen Gaben, mit denen der liebe Gott ihn ausgeſtattet hat, gut gebraucht und ſich eine gründliche Kenntnis der lutheriſchen Lehre erworben. Sein Betragen war immer ohne Tadel, und in jeder Weiſe hat er ſich als hilfreicher, freund-, licher junger Mann erwieſen. Er hat die Hoffnungen, die ſeine Lehrer auf ihn geſett hatten, reichlich erfüllt, und ſo können ſie ihn mit gutem Gewiſſen für3 Predigtamt empfehlen. Aud) in ſeinem Falle ſind die Gaben, die für ihn eingeſandt wurden, gut angewandt worden. Sie haben ſoweit hunderfältig Frucht gebracht. Leider ſind einige ſeiner Wohltäter ſchon heimgegangen und haben deShalb in dieſem Leben nicht mehr die Freude gehabt, ſehen zu dürfen, wie ſie mitgeholfen haben, dem HErrn einen Arbeiter bereitzuſtellen. Sabourin und Winbuſh ſind noh in unſerer Schule; der erſtere ſtudiert in der zweiten Seminarklaſſe, hat alſo nod) zwei weitere Jahre vor ſich, und der leßtere hat gerade dieſes Jahr ſein theologiſches Studium begonnen. Sabourin hat immer Hervorragendes geleiſtet und wird aud), ſo Gott will und ſoweit Menſchen ſehen können, einmal gut vorbereitet in3 Amt treten können. Winbuſh iſt noh jung und in der Entwilung begriffen. Wir hoffen, daß auch er unter unſerer Aufſiht und unſerm Einfluß und

mit Gotte38 Hilfe ſich bald wieder kräftigen wird.

Manne und Prediger heranreifen wird.

Landkarte

zu

urteilen,

im

warmen

und

ſonnigen

Süden liegt, war es do< recht kalt während der Konferenztage. Der Lehrer der beherbergenden Gemeinde hielt den Ofen in der Kir<he faſt immer glühend, damit die Brüder nicht zu frieren brauchten.

Die Frauen der Gemeinde ſorgten für den Tiſch.

Alle Mahlzeiten, einſ<ließlich des Frühſtü>k3, wurden gemeinſc<haftlich in der S<hule eingenommen. Wenn die lieben Mit<hriſtinnen in unſern weißen Kreiſen einmal an dieſen Mahlzeiten teilnehmen könnten, ſo würden ſie mir gewiß beiſtimmen, wenn ich den Frauen in unſern farbigen Gemeinden das Lob zolle, daß ſie die Back- und Kochkunſt gar wohl verſtehen. Um die beherbergende Gemeinde nicht allzuſehr zu belaſten, ſteuert jedes Konferenzmitglied zur Beſtreitung der Unkoſten einen Dollar bei. Die nächſte Konferenz ſoll im Auguſt abgehalten werden, und zwar in Kannapolis, North Carolina, inmitten P. Thompfons Gemeinde. Gott ſegne aud in Zukunft unſere Konferenzen zum Beſten der kir<lichen Arbeit unter den Negern unſer3 Landes! Arnold Pennekamp.

Neues vom

Immanuel Lutheran in Greensboro.

College

Captain Samuel Reid, der ſeit mehr al35 zehn Jahren unſerm College in Green3boro auf mancherlei Weiſe treulic<h gedient hat, iſt ſeit einigen Monaten unpäßlich. Beim Leiten der Freiübungen unſerer Schüler hat er ſich überanſtrengt, und dadurd iſt ein altes Leiden wieder zum Au3bruh gekommen und bedeutend ſchlimmer geworden. Einige Wochen war er

zur

Behandlung

Johnſon

Beſſerung

City,

im

DV. S8. Veterans*

Tenneſſee,

zu erlangen.

im Freien geſtatten und

ohne

jedoch

Hospital

in

weſentliche

Wir hoffen, daß das nun ſeine ſonſt geſunde Natur

Unterricht unter

Gottes

Segen

zu einem

tüchtigen


WMiſſions-Taube.

Die

86

Liebe Miſſionsfreunde und Gönner unſerer S<hüler, eure Gaben ſind weder von Motton nod) Roſt aufgefreſſen worden, nod) ſind ſie in bankrotten Banken verlorengegangen. Der HErr der Kird<he hat ſie angenommen und zum Beſten ſeiner Kir<he Zinſen tragen laſſen. Und was für Zinſen! Dr. Hy. Nau.

Ein

Chriſtbaum

als Miſſionar.

... ....

., .

0,

Unſer lieber Miſſionar in Baltimore P. Joſ. Schlichting ſ<hi>t uns das folgende Eingeſandt, das etwas verſpätet erſ<eint, weil es wegen der vielen Statiſtik in der Aprilnummer zurücgeſtellt werden “ mußte. Wir leſen: „Dit hören oder leſen wir, wie ganz wunderbar der treue Gott Seelen für ſein Gnadenreid gewinnt.

. 6.0

'. ...5%% 6*; ....... .-.

..

.... ..593.59; .*..

P. Joſ. Schlichting.

Alle Mittel müſſen ihm dabei dienen, und das muß uns immer wieder ermuntern, allſe3 in ſeinen Dienſt zu jtellen und immer mit vollem Eifer zu wirken für da3 größte Werk, da3 e3 auf Erden gibt. „Nun will ich erzählen, wie ein Mann für unſere lutheriſ<e KirhHe dur einen kleinen, geringen Chriſtbaum gewonnen worden iſt. Unſere Miſſion hier hat ja kein eigenes Heim; ſie muß ſich Herberge ſuchen in dem Gebäude, da3 der Vereinigung Chriſt-

liher Junger Männer, die hier eigen3 für Neger beſteht, gehört. ES iſt aud ſchön gelegen und fann von unſern Negern leicht erreicht werden. „E3 beſuchte nun unſere Gotte3dienſte naH Weih-

nachten ein ganz fremder Mann. Kein3 unſerer Glieder kannte ihn, aud der Miſſionar niht. Wie hatte dieſer Mann von unſern Gotte38dienſten gehört? Z<H bat ihn, mir dies zu ſagen, nachdem er verſchiedene Male ſich zu unſern Gotte3dienſten eingeſtellt hatte.

Manchmal

kommt

ein Fremder

einmal und

bleibt dann weg, nicht aber dieſer Mann. Er kam regelmäßig. „Aber wa3 bewog ihn denn, unſere Gotte3dienſte zu beſuchen? Nun, eines Tages war er in das Y. M. C. A.-Gebäude gekommen, um einen Freund zu beſuchen. Da er dieſen nicht fand, begab er ſid) in das Zimmer, wo wir unſere Gotte3dienſte abhalten. Da ſah er nun unſern Chriſtbaum. Erſt meinte er, dieſer Baum ſtände nur zur Zierde da; aber es wurde ihm geſagt, der Baum ſei von Lutheranern aufgeſtellt worden, die hier Gotte3sdienſte hielten. „Von den Lutheranern hatte der Mann nod nie etwas gehört; er war früher Methodiſt geweſen, hatte aber der Kirche den Rücken gekehrt. Al3 er nun daſaß und ſich den Chriſtbaum anſc<aute, trieb e3 ihn, dod) einmal zu erfahren, wer dieſe Lutheraner ſeien. Er fragte, wenn wir unſere Gotte3dienſte abhielten, und fam dann. „Später, al3 i< ihm ſagte, ich erteilte auch Erwachſenen Unterricht, ſtellte er ſich dazu ein, und ſo lieb wurden ihm die Stunden, daß er ſchließlich den Entſ<luß faßte, ſich der lutheriſchen Kirche anzuſ<ließen. Die lutheriſche Lehre hat einen tiefen Eindru> auf ihn gemacht. „Als dann die Zeit kam, daß eine Frau konfirmiert werden ſollte, da bat er um Aufnahme in unſere Kir<e, wurde aud konfirmiert und iſt nun ein eifriges Glied unſerer Miſſionsgemeinde. ; „So hat der liebe Gott in dieſem Fall einen Chriſtbaum benußt, um uns5 ein Glied zuzuführen. Denn wäre der Baum nicht dageweſen, ſo wäre der Mann wegegangen, ohne nad) unſern Gottesdienſten gefragt zu haben. So wunderbar handelt Gott mit uns Menſchen.“ Miſſionar Schlichting berichtet dann weiter über ſeine Miſſionſſtation. Er ſ<reibt: „Mit unſerer kleinen MiſſionSſtation geht e3 langſam voran, obwohl wir natürlid) un3 oft zufrieden geben müſſen, wenn Gott uns keine reihen Früchte ſehen läßt. Er will eben zu ſeiner Zeit Gnade zum Werk geben, und das müſſen wir immer beſſer lernen. Wir müſſen zeugen und beten. Manchmal aber zeigt ſich Erfolg, wo man ihn am wenigſten erwartet hatte, und da3 ermuntert einen um ſo mehr, gerade wie der Fall, den ich oben berichtet habe. „Letzten Herbſt habe ich zwei Glieder dur< Kon-

firmation gewonnen;

jekt ſind wieder zwei Mäd<hen

konfirmiert worden. Die Sonntag38ſ<ule wird gut beju<t, und der Beſuch der Gotte3dienſte nimmt zu. Aber warum iſt es ſo ſchwer, die Menſchen zu bewegen, zu den Gottesdienſten zu kommen?

„S4 zeige meine Gotte3dienſte immer gut an, bejonder3 jekt in der Paſſion3zeit, auch in den Läden


Die Wiſſtions-Taube. nahe bei I< hoffe beſcheren »Bete und

dem Gebäude, wo wir Gotte3dienſte halten. zu Gott, daß er uns immer größeren Segen wird. Für uns heißt e3 hier wie allerort5: arbeite!“ IZ. T.M.

Wie wunderbar ſich da3 Wort Gottes in Piney Wood>3 als eine Gotteskraft beweiſt, zeigt eine Anzahl Briefe, die der Miſſionzkommiſſion von den Schülern und Studenten der dortigen Schule zugeſchi>t worden ſind. Wie un3 mitgeteilt wird, ſind dieſe Briefe ohne Zutun unſers Miſſionar3 geſc<hrieben worden, aus wirklicher Dankbarkeit gegen Gott für die empfangenen Gnadenwohltaten. Wir können aus den einzelnen Briefen nur wenige3 bringen, aber ſelbſt dies wenige zeigt, daß unſere Miſſionsgaben nicht umſonſt ausgegeben werden.

Im

Briefe

der

PFreshman

College

Class

Sonntag wieder

[26. März]

hat

ſich eine

ganze Anzahl Studenten der lutheriſchen Kir<e angeſ<hloſſen. Indem wir Ihnen nochmals für alles

danken, was Sie an uns getan haben, verbleiben wir Ihre Freunde in Chriſto JEſu, die Glieder der FreShman College Class.*? ?

Die Sophomore College Class ſchreibt: „ES3 'ge-

reiht

uns zu großer Freude und auh zu reichem Troſt, daß Sie un3 die Bibliſc<en Geſchichten und

Katechismen,

die im Feuer

vernichtet worden

zu unſerer

Erlöſung

getan

hat.

Wir

erkennen,

daß wir Jhnen herzlichen Dank ſchulden für den Unterricht in Gottes Wort, den wir Jhnen dur< Zujendung

Miſſionar

Schmidts

zu

verdanken

haben.

Sie haben uns dazu verholfen, daß wir jeden Tag die Wahrheiten der Bibel lernen dürfen. Wir hoffen, daß dieſe Wahrheiten tief in die Herzen aller dringen und aud darin haften bleiben.“

leſen

wir: „Ich ſchreibe dies im Namen und Auftrage meiner Klaſſe, um Ihnen unſern tiefſten und herzlichſten Dank au3szuſprehen für die ſofortige Zuſendung von Bibliſ<en Geſchichten, Katechizmen und andern Büchern, die wir durch das große Feuer verloren haben. E3 tut un3 natürlic ſehr leid, daß unjer Hauptgebäude ein Opfer de3 Feuer5 geworden iſt; aber wir haben gelernt, Gottes wunderbare Wege nicht in Zweifel zu ziehen oder zu bekritteln. Wir ſind Gott 'dafür von Herzen dankbar, daß er un3 dur< unſern lieben HErrn JEſfum Chriſtum von unſern Sünden erlöſt hat, indem er ihn für un35 hat ſterben laſſen. Wir danken Jhnen auch, daß Sie uns Miſſionar Schmidt zugeſchi>t haben; denn er lebt un3 hier das Chriſtentum recht vor, und wir hoffen, daß er uns nod) lange erhalten bleibt, jo daß dur ſeine erfolgreiche Miſſion3arbeit die armen Neger in dieſer verlaſſenen Gegend etwas von Chriſto lernen können. Seit ſeinem Wirken unter un3 haben wir viel von ihm gelernt. Unſere Lektionen bei ihm ſind ſehr intereſſant und lehrreich. Wir freuen uns, daß wir daran teilnehmen können; denn wir wiſſen, daß uns darin Gottes Wort dargeboten wird. Erſt am

lezten

erſetzt haben. Gerade in den lezten Wochen haben wir die Geſchichten von Chriſti Leiden und Sterben miteinander betrachtet, und ſie ſind uns tief ins Herz gedrungen. Durc<h Anleitung Miſſionar Sc<midt3 lernen wir viel, ſehr viel darüber, was Chriſtus für uns

Wichtige Briefe aus Pincy Wood3.

87

ſind,

Zwei

Blinde

in Piney Wood3, die von konfirmiert worden ſind. P. Schmidt

Der Brief

P.:G. Schmidt

ſteht in der Mitte.

der Junior

College

Class lautet im

Auszug ſo: „Jd bin gebeten worden, Ihnen im Namen meiner Klaſſe für die Bibliſ<en Geſchichten und KatechiSmen herzlic< zu danken. Wir ſchätzen dies ſehr hod) und bitten mit Ihnen den lieben Gott, er wolle Jhre Miſſion immer mehr wachſen und gedeihen laſſen. Wir haben dur< da3 Feuer viel verloren, aber unſer größter Verluſt war do<H die bibliſche Literatur; denn darin haben wir ja das Wort Gottes. Wir danken Jhnen daher von ganzem Herzen, daß Sie es un3 möglich gemacht haben, unſer Studium fortzuſetzen, indem Sie un3 dieſen ſchweren

Verluſt erſet haben.

Wir halten dafür, daß Paſtor

Schmidt einer der beſten Lehrer im ganzen Lande iſt, Y


Die

88

Miſſions-Taube.

und wir müſſen auch ihm danken, daß wir unſere lieben Bücher von Jhnen erhalten haben. Jd) darf mit Beſtimmtheit behaupten, daß die Studenten in unſerer Piney Woods School davon überzeugt ſind, daß das Studium der Bibliſc<hen Geſchichte und de3

Frohe

Botſchaft

aus

Waſhington.

Aus Waſhington, D. C., berichtet Miſſionar Stephan über großen Segen, den Gott auf ſeine Arbeit dort legt. Er ſ<reibt uns: „Unſer Kirc<henbeſu)

hat einen bedeutenden

Aufſchwung

genommen.

I) habe jezt Kindergotte5dienſte eingeführt zwiſchen dem Schluß der Sonntagsſchule und dem Beginn de3 Hauptgottesdienſtes. Da ſingen die Kinder- und beten, und ich halte ihnen eine kurze Predigt, die am nächſten Sonntag repetiert wird. Erfreulich iſt, daß aud) viele Erwachſene kommen und mehr Kinder dann für den Hauptgotte5dienſt bleiben. „Die Sonntagsſc<hule iſt von 44 Schülern auf 65 geſtiegen =- ein feiner Fortſchritt. In unſern Die

dies8jährige Konfirmandenklaſſe

Fünf

waren

abweſend,

al3 da3

Bild

in Piney

abgenommen

Woods. wurde.

KatehiSmus ihr widtigſtes Sc<hulfa<h iſt. E35 hat uns jetßt ſ<on ſehr, ſehr großen Nuten für unſer Leben und unſere Arbeit gebra<ht. Indem wir Ihnen no<mals für Jhre herrliche und ſegenz5reiche Gabe danken, verbleiben wir“ uſw. Im Brief des Twelfth Grade leſen wir: „Im Namen meiner Klaſſe ſtatte ih Jhnen unſern Dank für die uns zugeſandten Bücher. In unſerer Schule gibt es kein wichtigeres Fady) als das Studium der Bibel; Sie können ſich demnach vorſtellen, was für einen großen Verluſt wir erlitten haben, al3 wir unſere Bibliſhen Geſchichten im Feuer verloren.“ Nah einer längeren Beſchreibung des Feuer3 heißt es weiter: „Obwohl wir da35 allermeiſte verloren haben, was wir beſaßen, ſo haben wir dennoch einen Freund behalten, der un3 viel mehr wert iſt al3 alle3 Irdiſche, nämlich unſern Heiland JEſum Chriſtum. Wir bliken jet auf zu ihm und ſagen mit dem Dichter:

«336 not dismayed, God

will

take

whate'er

care

Gottes5dienſten,

die früher

von

etwa

14. Perſonen

be-

ſucht wurden, haben wir jetzt durchſchnittlich 25 Zuhörer, manchmal fogar nod) mehr. „Sd habe jetzt drei Klaſſen im Unterricht, die zujammen

von

7 Erwachſenen

und

34

Kindern

beſucht

werden. Beſonders meine Klaſſe an den Mittwodnachmittagen iſt mir ſehr wichtig und lieb. Früher hatte ich nur zwei in dieſer Klaſſe, und oft mußte ich lange und vergeblich auf die beiden warten. Das iſt jekt ganz anders geworden. Nun habe ich nämlich 15 Kinder jeden Mittwochabend, einerlei ob e3 regnet oder nicht. Sie ſind ſehr aufmerkſam und lernen gut. „Aber jebt die freudigſte Mitteilung. Am 30. April konnte i< Frau Brawner, die ich unterrichtet hatte, konfirmieren. Sie hat auf die geſtellten

betide,

of you;

Beneath His wings of love abide, God will take care of you.

„Wir

danken

Ihnen

no<mal3

aufs

herzlichſte.“

Do wir müſſen abbrechen. Das Geld für die * Bibliſchen Geſchichten hat unſere Kommiſſion au3 der Miſſionskaſſe genommen, und die lieben Leſer der „MiſjionsStaube“ werden dazu ſagen: „Da3 war recht und wohlgetan.“ Do mödte vielleicht dieſer oder

jener eine beſondere Gabe für dieſen Zwe> einſenden. Auch ſind Kleider ſehr, ſehr notwendig, da beſonder3

die Mädchen faſt ihre ganze Kleidung verloren haben. Gott ſegne das Werk weiter zu ſeiner Ehre! Er hat es angefangen, er wird e38 au< hinausführen zum Preiſe ſeines Namen. I. T.M.

Unſere Gemeinde

in Waſhington,

D. C.

Fragen gut geantwortet, ſo daß die Glieder mit ihr ſehr zufrieden waren. Es war dies meine erſte Konfirmation. An demſelben Sonntag konnte i< auch elf Kinder taufen. Nach dem Gottes3dienſt traten die Männer zuſammen, um wo möglich eine Gemeinde zu organiſieren. Von Superintendent Gehrke habe ich

eine Konſtitution

erhalten,

die ich benußen

werde.


Die

Hijſions-Taube.

Wir nannten un3 bisher Grace Jlission : do< da nod) eine andere lutheriſche Gemeinde dieſen Namen führt, wollen wir un3 einen neuen wählen. Sollte das Wetter einmal günſtig ſein, ſo will ich auc Bilder abnehmen laſſen und ſie Ihnen für die „Miſſion3taube“ ſchien. „Meine Frau findet großes Gefallen an der Arbeit, und die Leute kommen ihr auch freundlich entgegen. Letzten Sonntag brachte ihr eine Frau eine herrliche Oſterlilie; eine andere Frau, die gar nicht zur Kir<e gehört, ſchenkte ihr einen ſchönen Blumenſtrauß. Wir wohnen no< außerhalb der Stadt; dod) werden wir ſo bald als möglich in die Stadt ziehen,

damit

wir

näher

zu

unſerm

Arbeitzdiſtrikt

kommen.“ P. Stephan ſc<reibt dann nod über die Synode und die gegenwärtige Notlage und ſpricht den Wunſch aus, Gott möge ſeinen Segen geben, damit unſere teure Kirc<e bald wieder mit voller Kraft arbeiten und die vielen Kandidaten verſorgen kann. Dieſer Bitte ſc<ließen wir uns an und möcten auc alle unſere lieben Leſer herzlich bitten, jezt um ſo inbrünſtiger zu Gott zu flehen, daß er un3 gnädig ſein und das Werk unſerer Hände ſegnen möge. IJ. T.M. ---------494e»-.--------

Rechtes

Anzeigen

unſerer Miſſion.

Vor kurzer Zeit erhielten wir einen Brief aus Saginaw, Midjigan, deſſen Jnhalt uns ſo mit Freude erfüllt hat, daß wir über deſſen Inhalt uns hier verbreiten wollen. Wie in andern Städten, ſo veranſtalten unſere lieben Chriſten auch in Saginaw in der Karwoche öffentliche Paſſion3gotte3dienſte, um ſo das Evangelium von dem gekreuzigten Heiland weiteren Kreijen zugänglich zu machen. Nun iſt es dort Sitte, die lezte Seite des Programms für eine unſerer vielen Miſſionen zu beitimmen. Da ſ<rieb un3 nun unſer lieber Freund P. Emil Voß: „Wir meinten nun, dies ſei eine feine Gelegenheit, auch unſere Negermiſſion zur Anzeige zu bringen, für die wir in den letzten zwölf Jahren bei dieſer Gelegenheit immer eine Kollekte erhoben haben.

So bitte ich denn um einen kurzen Bericht über unſere

Negermiſſion. E3 iſt der Mühe wert; denn dieſer Gotte3dienſt wird von etwa 2,500 Perſonen beſucht.“ Da gerade im Pioneer eine kurze, aber ſehr feine

Zuſammenſtellung von Zahlen über unſere Negermiſſion erſchienen war, ſo verwieſen wir den lieben Freund und ſein Komitee auf die betreffende Nummer und baten ſie, bei der Gelegenheit auc< den

Pioneer wie etwa auch die „Miſſion3taube“ zur An-

89

zeige zu bringen, und wir zweifeln nicht daran, daß dies geſchehen iſt. Unſere Negermiſſion hat viele, viele Freunde, wie wir dies immer wieder erfahren, beſonders jekt, da in den nördlichen Staaten immer mehr Negermiſſionsſtationen gegründet werden. Zeigen wir ſie daher an, wo immer wir können! Daß man dafür aber die Rüdſeite eines Programms gebrauchen kann, daran -- aufrichtig gejagt =- hatten wir ſelbſt noc<h nie gedacht, obwohl wir auf alle mögliche Weiſe anzuzeigen pflegten, al3 wir nod im Pfarramt dienten. So war uns dieſer Wink um ſo lieber, und wir mödten ihn weitergeben. Denn es iſt nun einmal ſo, daß unſere Leute vor dem Gottesdienſt die gedruckte Gotte5dienſtordnung eifrig leſen, und finden ſie darin etwas über die Miſſion, jo leſen jie dies um ſo lieber, und der Heilige Geiſt benußt die Gelegenheit, ſie zum rec<hten Geben zu ermuntern. Aud ander5wo kann dies beachtet werden, wenn Programme oder Gotte35dienſtordnungen bei beſonderen Gelegenheiten gebraut werden. Ein Chriſt iſt immer ſo geſinnt, daß er ſowohl dur< Wort wie dur< Wandel ſeinen Mitmenſ<en zu erkennen gibt, daß er ein Chriſt iſt. Wer wahrhaft an ſeinen Heiland glaubt und ihn daher von Herzen liebhat, hat aud das, was man ſo oft den “publicity Spirit? nennt. Die Welt macht bekannt, wa3 ſie gerne hat; maden wir aller Welt bekannt, wa3 wir über alles ſchäten -- Chriſtum und ſein Reich! emm Ge dmm

Der

Brief

einer

alten Leſerin.

Neulich ſc<rieb uns eine langjährige Leſerin der „MiſſionStaube“, Frau Anna Eſtel, den folgenden Brief, der unſere Leſer gewiß intereſſieren wird. Ähnliche Briefe haben wir ſc<on oft erhalten, aber ſie biSher nicht gedru>kt. E35 mödte aber in dieſem Brief für uns alle eine Lehre ſte>en, ſo daß wir ihn weitergeben. Er lautet ſo: „SO wie habe ich mid) gefreut, als mir heute die Poſt meine liebe „Miſſionstaube“ bra<hte! J< habe ſ<on vor einem Jahr gehört, daß die „Taube“ nicht mehr erſcheinen ſolſe. Al3 mich daher Miſſionar G. M. Kramer aus New Orleans beſuchte, fragte ich ihn, als er mir allerlei von der Synode erzählte, wa3 die Synode über die kleine „Miſſion3taube“ beſchloſſen habe. „O“, ſagte der, „die werden wir behalten.“ Da freute ich mich ſehr. „3h mußte weinen darüber, daß uns3 alten Deutſchen die „Miſſionstaube“ genommen werden ſollte, wo man mehr über die Miſſion lieſt als ſonſtwo. So mande Miſſions8gabe wird do<h für die Miſſion gegeben dur die „Miſſionstaube“, weil man


Die

90

Wiſjſtons-Taube.,

da lieſt von der Miſſion in den ſchönen Artikeln, die id) immer zweimal leſe, auc) mandmal dreimal und nod) öfter.

„Die Zeiten bleiben nicht immer ſo, wie ſie jekt ſind. Wenn die „Miſſionstaube“ einmal ihr Erſcheinen eingeſtellt hat, dann wird ſie nimmermehr wieder erſcheinen. Der liebe Gott ſoll ſie uns doh erhalten! DaS iſt meine herzliche Bitte.“ Zu dieſem Brief mödhten wir ſagen: Wenn wir viele, viele ſolcher Leſer hätten, ſo brauchten wir nie und nimmer daran zu denken, weder den Pioneer nod) die „MiſſionsStaube“ eingehen zu laſſen. Denn die Redakteure geben jie gerne heraus; das Concordia Publishing House drudt jie ſehr gerne, und wenn viele Leſer ſie gerne leſen, dann wird in der Kaſſe nie Mangel ſein. Wir wenden uns daher nod) einmal im Namen gerade ſolder lieben alten Leſer an unſere Mitchriſten mit der Bitte um We vieler neuen Leſer. Z3.T.M.

Aus Vom

weiteren

Schiff8jungen

Rreiſen. zum

Miſſionar.

5. In den Miſſionsdienſt. Al35 Engelbre<t aus der Haft entlaſſen wurde, ſtand er ziemlid) mittellos und allein in einem fremden Lande. Die „Kandaze“ war abgeſegelt. Seine Leiden3genoſſen ſuchten und fanden bald Dienſt auf andern Sciffen. Er ſelbſt konnte ſich nicht entj<ließen, in den Seemannsberuf zurüdzukehren, der ihm durd) die Erlebniſſe auf der „Kandaze“ verleidet worden war. Doc wa3s nun? Wohin ſollte er ſich wenden und was beginnen?

Hermannsburger

Freunde

befanden ſich

weit im Innern und waren für ihn, der de3 Lande3 völlig unkundig war, unerreichbar. Aber in der nahegelegenen Kolonie Neudeutſc<hland befand ſich ein Mann, von dem er viel gehört hatte, Wilhelm Poſſelt, der Kaffernmiſſionar. Er war ſeinen Hermann8burger Freunden ein treuer Berater und Helfer geweſen. Zu ihm trieb es unſern Engelbrecht; vielleicht wußte jener aud für ihn Rat und Hilfe. So madte er ſich denn auf, dur<wanderte die engliſche Trunk (Dſc<ungel) und erreichte glülich Neudeutſ<hland. Mit offenen Armen wurde er von Boſſelt aufgenommen, und bald fand er durc ſeine

Vermittlung auch lohnenden Verdienſt. Über ein Jahr verweilte Engelbrecht mit einer kurzen Unterbrehung in der Kolonie, und dieſer Aufenthalt

' Bit

=

gereichte ihm

zum

Segen.

Das

ſchaft mit den erweäten Kreiſen der Kolonie förderten ſeinen Glauben und <riſtlihen Wandel und gewährten ihm, der ja nod) ein Anfänger war, den Halt, deſſen er jezt notwendig bedurfte. Aus ſeiner Bahn, dem Seemannzberuf, herausgeworfen, mußte er ſich nun einen neuen Beruf ſuchen. Da3 bradte viel in-

nere Nöte und Kämpfe.

Er verſuchte ſich in allerlei

Tagen

mit

Hantierung, beſonder3 im Zimmerhandwerk, deſſen er ja als Seemann niht unkundig war. Aber nirgends fand er redte Befriedigung. Je länger, deſto mehr fühlte er ſich bewogen und getrieben, ganz in den Dienſt des HErrn zu treten, etwa al5 Lehrer, Miſſionar oder in einer ähnlichen Stellung. Sein Herz 30g ihn zum Miſſion35beruf, der ihm ſeit den ſchönen der

Gemeinſ<haft

glauben8-

den

Hermanns3burgern

als Jdeal vorſ<webte; aber er hielt ſic deſſen weder würdig nod fähig. Lange trug er dieſen Zwieſpalt in ſeiner Seele, bis er ſich einem Freunde gegenüber ausſprac. Dieſer, ein gläubiger Shuhmader, der wohl ſchon länger im Lande

Von Miſſionöſekretär E. Seebaß.

Seine

ſtarke Zeugnis Poſſelt3 und die brüderliche Gemein-

weilte und

die Not

der Heiden

aus

eigener Anſ<hauung kannte, wies ihn auf den MiſſionSberuf hin und riet ihm vor allem, die Sache immer wieder dem HErrn im Gebet zu befehlen. Das tat Engelbrecht, und er wurde nun allmählid) ruhiger und feſter in ſeinem Entſ<luß. Beſonder3 geſtärkt und gefördert wurde derſelbe durd) eine neue Begegnung mit den Hermannzäburgern. Einer der Miſſionare aus Neu-Hermannsburg, Hohl35, erkrankte heftig am Fieber und mußte, um wiederhergeſtellt zu werden, nah Maritzburg geſchafft werden, weil da3 dortige Klima geſünder iſt. Als Engelbre<t davon hörte, machte er ſih mit einem andern Deutſchen aus der Kolonie auf den Weg nach Marikburg. Hier angekommen, fanden ſie bald den kranken Hohls. Bei ihm weilte al3 ſein Pfleger Bruder Meyer. Dieſem war Engelbrec<ht3 Beſuch ſehr willkommen; er übertrug ihm die Pflege und eilte nad) Neu-Hermannöburg zurü>; denn dort gab e3 damals viel Arbeit, da die Brüder beim Hau3bau waren. Engelbrecht ließ ſi< das aud gern gefallen und pflegte Hohl3 treulih. Bald war dieſer ſo weit, daß er nad) Neu-Hermannsburg zurückkehren durfte; und nun nahm er ſeinen Pfleger mit naß Neu-Hermann3-

burg.

mit

den

Da

gab e8 denn ein fröhliches Wiederſehen

Brüdern.

Sie

alle

hatten

den

tapferen

Matroſen liebgewonnen, freuten ſich über ſeinen Entſchluß, Miſſionar zu werden, und berichteten darüber

an ihren Vater Harms8 in HermannSburg.

- Nach kurzem Aufenthalt bei ſeinen Freunden kehrte Johann Detlef nac Neu-Deutſc<hland zurüd,


Die

Miſſions-Taube.

um hier noh kurze Zeit zu verweilen. Im Hauſe Poſſelt3, der ſich ſeiner treulih annahm, lernte er au den engliſchen Nichter kennen, der ihn ſeinerzeit verurteilt hatte. Man kam gelegentlich darauf zu ſprehen, und Engelbrecht erzählte den Grund der Dienſtverweigerung auf der „Kandaze“. Er hatte die Genugtuung, daß der Nichter erklärte, eine Verurteilung würde nicht erfolgt ſein, wenn ihm damal3 der wahre Sachverhalt bekannt geworden wäre. Nachdem nod etlihe Wochen im gaſtlihen NeuDeutſchland verſtrichen waren, machte ſich Engelbrecht wieder auf die Reiſe. Mädtig zog e3 ihn in die Heimat und in den Miſſion3dienſt. Er nahm Heuer auf einem engliſhen Sc<iff,' das na<h London ging. Auf dieſem fand er einen frommen Neger als Koh, mit dem er gern driſtlihe Gemeinſ<aft pflegte. Nach glülic<her Fahrt in London gelandet, begab Engelbrecht ſich ſogleich von dort in die Heimat, wo es nah der langen Trennungzözeit ein frohes Wiederſehen mit Eltern und Geſchwiſtern gab. Doh nur wenige Tage verweilte er daheim. Denn gewaltig 30g es ihn nad) der Lüneburger Heide zu dem lieben Manne, von dem er ſo viel gehört hatte, zu Vater Louis Harms. Herzlich

wurde

er von

dieſem aufgenommen

und

durfte ſein Gaſt ſein. Er mußte nun viel erzählen von ſeinen lieben Kindern im fernen Afrika. Da Engelbrecht der erſte war, der von drüben zurückkam und aus eigener Anſchauung berichten konnte, war er bei den Miſſions8freunden in und um Hermannsburg ein gern geſehener Gaſt. Aber lange dauerten dieſe ſchönen Tage nicht. Eines Abend3 rief ihn Vater Harms3 zu ſid und ſagte: „Sie ſind gekommen, um Miſſionar zu werden?“ Engelbredht bejahte es und fügte, da er erfahren hatte, daß-er nicht gleich aufgenommen werden könnte, hinzu, die Zeit bis zu ſeiner Aufnahme würde ihm in Hermanns3burg zu lang werden. Harms entgegnete darauf: „Sie ſollen auc<h nicht hierbleiben. ZS<H habe Briefe über Sie bekommen. Sie gehen wieder auf die „Kandaze“ und machen nod eine Reiſe mit nah Afrika. Kommen Sie dann zurüc, ſo können Sie in da3 Miſſion3haus aufgenommen werden.“ Da3 war eine große Überraſchung für Engelbre<t. An eine Rükkehr auf die „Kandaze“ hatte er nicht gedacht. Harms merkte wohl, daß ihm das nicht ganz leicht war. So fügte er, freundlich ermunternd, hinzu: „Wenn Sie auf der „Kandaze“ ſind, ſo ſind Sie ſchon

in meinem und der Miſſion Dienſt. Außerdem wünſche ich aus beſonderen Gründen, daß Sie die Reiſe mitmachen und mir Bericht geben.“

So ſc<lug er denn ein und verbrachte die Aſpi-

91

rantenzeit auf der „Kandaze“, indem er deren zweite Fahrt na< Afrika mitmachte, die den Zwe hatte, den Miſſionaren und Koloniſten die Bräute hinau3zubringen. Nach ſeiner glülihen Heimkehr wurde er dann am 26. November 1857 mit zwanzig andern jungen Leuten in das Miſſionshau3 aufgenommen. So wurde Johann Detlef Engelbre<ht aus mandjer Gefahr Leibe3 und

der Seele wunderbar

errettet

und ging in ſeiner Lebensführung dur<h eine zwar harte, aber ſegen5Sreihe Schule, die ihn zu einem mutigen, entſ<loſſenen und willſensſtarken, dabei aber demütig-gläubigen und treuen Mann machte. Damit war die eine Seite der Vorbedingungen für den Miſſion5beruf gegeben. Die andere Seite, da3 theologiſ<e Rüſtzeug, durfte er ſich in vierjähriger geſegneter Vorbereitung5szeit im Miſſion3hauſe zu Hermannsburg zu den Füßen des geliebten Vater Harm3 und

des

treuen

JInſpektor3

Bauſtädt

einer lebendigen Miſſion35gemeinde

Zur

und

erwerben.

inmitten

Miſſionshronik.

Liebesgaben und Banknot. Miſſionar Kramer ſchreibt: „Quittieren Sie, bitte, in der „Miſſion3taube“ mit herzlihem Dank zwei Dollar3, die ich von Frau Berta Lange erhalten habe für die Armen in unſerer Gemeinde. Wir ſind alle munter und haben keine Urſache zu klagen. Nur neulich hatten wir Trubel. Alle nämlid, die in der Familie etwa3 verdienen, hatten ihr Geld in derſelben Bank. Al5 dieſe nun geſ<loſſen wurde, waren wir alle in einen Knoten zuſammengebunden. Dod hatten wir genug zu eſſen, und wir hoffen zu Gott, daß er un3 wieder beſſere Zeiten geben wird. J< werde au< bald den längſt verſprochenen Artikel für die „Miſſion3taube“ einſchiden.“ Aus Kannapolis, North Carolina. In einem Screiben aus dieſer. Parodie leſen wir: „Wir konnten das nötige Geld für unſer Pfarrhau3, da3 Pfarrgehalt und die Reiſekoſten unſer3 Paſtor3 zur Konferenz troß der ſHweren Zeiten aufbringen. Wir halten dafür, daß unſer Paſtor beide Konferenzen, im Winter und im Sommer, beſuchen ſollte, und wir teilen dies mit, damit auh andere Gemeinden ermuntert werden, die Reiſekoſten ihrer Paſtoren zur Konferenz zu bezahlen.“ Dieſer Beſchluß der Gemeinde iſt ſehr wichtig. Namentlich in unſerer Miſſion ſollten unſere Paſtoren und Lehrer regelmäßig die Paſtoralkonferenzen beſuchen und ja nicht wegbleiben. EZ iſt ein feiner Fortſchritt, wenn eine Gemeinde beſchließt,

ihrem Diener am Wort die Aus8gaben zu bezahlen, die mit dem Konferenzbeſu<h verbunden ſind.


Die

92

WMiſſions-Taube.

Unſer Miſſionsdirektor. Wir ſtellen hiermit unfern Leſern den Miſſionsdirektor der Miſſouriſynode vor, P. F. C. Streufert, der aud) unſerer Negermiſſion mit ſeinem Rat dient. Direktor Streufert iſt

Kinder weg. Aber der Leſer möge reichlich über dieſen GotteSſegen nachdenken = zweiunddreißig Kinder in einem Gottezdienſt getauft! Fürwahr, unſere Miſſion unter den Negern iſt ſicherlich nicht vergeblich. Wie herrlich gebrau<t doh Gott dieſe böſen Zeiten, um ſein Reich zu bauen! Aus Los Angeles. „J< habe in der letzten Zeit über zweihundert Beſuche in unſern öffentlichen Anſtalten machen dürfen. Dur< das Erdbeben im März iſt keins der Glieder an ſeinem Eigentum beſchädigt worden.

Miſſionsödirektor

F. C. Streufert.

Aud

unſere Kapelle hat keinen Schaden

litten. Dafür ſei Gott Dank und Preis geſagt. Unſere Miſſionöarbeit geht hier ſchön voran.“ Aus Cincinnati. „Der Paſtor dieſer Gemeinde hat ein neues Miſſionsfeld in Angriff genommen. Er beſucht nämlic ein hieſiges Hoſpital, wo er viele kir<hloſe Neger vorfindet und reichlich Gelegenheit hat, ihnen Gottes Wort zu predigen.“ Miſſionar Gehrke war ſo freundlich, uns obige Briefe zuzuſtellen. Dafür danken wir ihm herzlid). Sullivans Hollow. Eine ganz eigenartige Miſſion hat ſich un35 in Sullivans Hollow, dreißig Meilen von Piney Woods, aufgetan. Sullivans Hollow war früher eine wahre Räuberhöhle, wo man ſid) die Zeit vertrieb mit Rac<henehmen und Einander-Totſchießen. Einige Neger, die in Piney Woods ſtudiert haben, baten P. Schmidt, ſie zu bedienen. Die dortigen Weißen ſc<loſſen ſich der Miſſion an, und jetzt haben wir da eine Sonntagsſ<hule von faſt hundert S<ülern, zu der ſich jung und alt, groß und klein, einfindet. Und ſeitdem Gottes Wort dort gepredigt wird, zieht auch Ruhe und Ordnung ein. Waz3 die

ein ſehr erfahrener Mann mit trefflichem Urteil, und unſerer Kommiſſion ſind ſeine herrlichen Gaben ſ<on ſehr zugute gefommen. Aus Cleveland. Wir leſen über dieſe Station: „Wir haben hier teams, die ſich eigens zu dem Zwe> zuſammengetan haben, Glieder für die Gemeinde zu gewinnen. Nad Oſtern ſoll eine neue Konfirmandenklaſſe eingerichtet werden, und wir helfen alle mit, neue Teilnehmer zu werben. Neulich hat es mid) ſehr überraſcht, als ein Fremder, der unſern Gotte3dienſt beſuchte, mid) im ſchönſten Hochdeutſch anredete. Er kommt nun regelmäßig und bringt ſeine ganze Familie mit.“ Der Mann, der fo ſ<hön hochdeutſch jprah, war ein Neger! Müſſen wir uns nicht ſchämen, daß wir nicht mehr auf unſere liebe Mutterjprache halten? Auf Colleges und Univerſitäten lernen Engliſche, jelbſt Neger, Deutſ< -- und wir? Aus Buffalo. „Durd die Taufe haben wir kürzli< zwei Glieder gewonnen, dur<h die Konfirmation drei Erwachſene. Am 3. April 1932 wurde in unſerer neuen Kapelle der erſte Gotte3dienſt abgehalten. Seitdem hat ſich unſere Gliederzahl verdreifa<ht. Die Einweihung der Kir<e haben wir kürzlich eine ganze Woche hindurch gefeiert. Unſere Kirhe war ſtet8 gefüllt.“ . Aus St. Louis (St. Philip's). „Am 12. März

Polizei mit dem bewirkt das liebe Freuzigten. Wie mittag bedient P.

taufen!“

Früchte.

dieſes

Jahres

konnten

wir

zweiunddreißig

Wir laſſen die Namen

Kinder

der zweiunddreißig

er-

Die weiße Gemeinde in Sullivans Hallow. Von

P. G. Schmidt bedient. Der Neger auf dem Bilde hatte P. S<hmidt gebeten, hier eine Negermiſſion zu gründen.

Prügel nicht fertigbringen konnte, Evangelium von Chriſto, dem Gewunderbar! Jeden SonntagnachSchmidt dieſe Station von Piney

Woods aus. : Unſere Miſſion zeitigt gewiß herrliche


Die

WMiſſions-Taube.

Unſere Miſſion in Hi>ory Hill. Nicht weit von Manſura oder Lutherville, wie das Städt<hen jetzt genannt wird, hat uns Gott vor etwa zwei Jahren eine neue Tür aufgetan, nämlich in Hickory Hill, Louiſiana. Der Anfang war ſchwer, weil man kein geeignetes Gebäude fand und ſo die Gotte3dienſte in dem kleinen Haus eines Gemeindeglieds gehalten werden mußten. Die Miſſion zählt gegenwärtig zweiunddreißig Glieder. Will's Gott, ſoll hier ein kleines Kirc<gebäude errichtet werden, ſobald beſſere Zeiten kommen. Ein liebe3 Glied im Norden hat der

Kommiſſion eine Offerte gemacht, den Bauplatz zu kaufen, ja, wo möglich, ſelbſt das Gebäude zu bezahlen. Neues Pflichtgefühl. Wie unſere Miſſionare mitteilen, findet ſich jetzt infolge der wirtſchaftlichen Notlage in vielen unſerer Gemeinden ein neues Pflichtund Verantwortungsgefühl. Die alte Meinung „Die Kommiſſion wird ſchon dafür ſorgen“ verſchwindet, und unſere Neger nehmen es viel ernſter mit der Verſorgung ihrer Miſſionare. Daß zwei unſerer Miſſions8gemeinden ſelbſtändig geworden ſind, iſt eine feine Frucht dieſer neuen Geſinnung. Unſere Miſſionare können dieſen Punkt betreffend von trefflichen Ausſprüchen berichten. Gott ſegne die Herzen, daß ſie immer mehr erkennen, was ſie an der lutheriſchen Predigt haben! Unſere lezte Harvest Home-Kollekte. Dieſe Kollekte belief ſich früher bis auf 81,400; im letzten Jahr kamen dafür nur 3700 zuſammen. „Jmmerhin“, ſc<reibt Miſſionar Weſtcott, „iſt das nicht übel. Wäre die Baumwolle nicht von zehn auf fünf Cents geſunken, ſo hätten wir wenigſtens 81,000 geſammelt. I< nenne die 8700 nod) immer ein fair 8howing."

Kollekten in Alabama. Hierüber berichtet Superintendent Weſtcott: „Durcſ<hnittlich gaben unſere * Glieder hier in dieſem Bezirk letztes Jahr 83.75, im ganzen 35,253.87 oder 8354.85 weniger als im vorigen Jahr. Dod ſind wir wohl, was die Notlage betrifft, auf der unterſten Stufe angekommen, und wir werden mit Gotte3 Hilfe im Jahre 1933 mehr tun. Vergeſſen wir aber nicht: während die Dur<ſ<nitt5ſumme und die Geſamtſumme niedriger war als biöher, ſo haben do< mandhe Gemeinden im leßten Notjahr mehr gegeben al3 in den vielen fetten Jahren vorher. Beſonder3 die3, daß wir nun auf uns ſelbſt angewieſen ſind, wird viel dazu helfen, daß wir mehr beitragen.“

Geſegnete Konferenztage. Wie in unſern Gemeinden jeßt mehr gearbeitet wird, ſo wird auch auf den Konferenzen, je länger, deſto beſſer gearbeitet.

Günſtig lautet zum Beiſpiel der Bericht über die lette

93

Paſtoralkonferenz in Alabama, . die in Selma abgehalten wurde. Beraten wurde vor allem das Thema „Wen können wir <riſtlich beerdigen?“ was oft ſehr viel Not macht. Auch wurde Luther3 Auslegung de3 Galaterbriefs weiter fleißig ſtudiert, und davon hatten unſere Paſtoren viel Segen, weil ſie dadurc< auf die reine Rechtfertigungslehre gewieſen wurden. Andere Arbeiten lagen nebenbei vor, und beſonder3 wurde

beraten,

wie

man

jett

Woods

und die dortige Miſſion

in

dieſer

Notzeit

die

Miſſion weiter ausdehnen könne ohne neue Koſten für die Miſſionsfreunde im Norden. Valparaiso University. Wenn wir an Piney

denken, ſo können wir

erfennen, wie wichtig es iſt, daß wir eine lutheriſche Hochſc<ule wie Valparaiso University haben. Am Oſtertag

klagte

die

Maria:

„Sie

HErrn weggenommen“, Joh. 20, 13. was man jetzt auf unſers Landes tut.

haben

meinen

Juſt daS iſt e3,

den Colleges und Univerſitäten Man nimmt den Studenten, die

zu Hauſe <riſtlich erzogen waren, den HErrn JEſum Chriſtum, indem man Gottes Wort verläſtert. Wo aber der liebe HErr JEjus nicht iſt, da ſollte kein Chriſtenkind ſtudieren. Montgomery, Alabama. Die Stadt Montgomery iſt die Hauptſtadt des Staates Alabama und liegt etwa hundert Meilen ſüdöſtlih von Birmingham. Sie zählt etwa fünfzigtauſend Einwohner. Während des Bürgerkrieges war ſie die BundeShauptſtadt der Südlichen. Jett bittet man uns aufs dringendſte, dort eine Miſſion zu eröffnen. Die Kommiſſion hat darum Miſſionar Weſtcott gebeten, in der Stadt Umſchau zu halten und, wenn mögli, dort eine Miſſion zu gründen. EZ iſt wunderbar, wie in dieſer Notzeit ſich unſerer Miſſion eine Tür nad) der andern auftut. Leider können wir nur die allernotwendigſten Felder beſetzen, da es un3 an dem nötigen Geld mangelt. Fünf Abiturienten aus unſerm Immanuel Lutheran College. Dieſes Jahr werden fünf Predigtamtskandidaten aus unſerm College in Green3boro entlaſſen werden können. Da wir zur Zeit noh keine Berufe für ſie haben, ſo ſchlägt die dortige Fakultät vor, daß dieſe Kandidaten, falls ſie keine Stellen finden können, in die Anſtalt zurü>kehren und dort einen postgraduate course in theologiſchen und pädagogiſc<en Fächern belegen. Das würde ihnen gewiß nicht ſchaden; dody) wird ſich vielleicht für einige unter ihnen ein Wirkungskrei3 finden laſſen. : t Miſſionar Scherf. Unſer begabter und erfahrener Miſſionar Scherf iſt noh immer ohne Gemeinde, weil wir keine paſſende Stelle für ihn haben. Er hat ſich

trefflich betätigt al3 Leiter unſerer früheren Anſtalt in New Orleans. Auch hat er ſowohl im Elſaß wie


94

Die

Miſſions-Taube. Dein Reich komme!

in Deutſ<hland Erfahrungen gewonnen. Eine weiße Gemeinde in unſern Kreiſen würde ſic) mit ihm wohl verſorgt wiſſen. Aud unſer Lehrer Huber iſt noh immer ohne Amt. Wir maden auf dieſe beiden teuren Männer nod einmal aufmerkſam. Bakke Memorial. Unſere Negerdriſten hatten ſ<on vor Jahren eine kleine Summe geſammelt, um unſerm geſchätzten Miſſionar Bakke ein kleines Ehrendenkmal zu errihten. Man denkt jekt daran, in Greensboro ſein Bild in Relief mit Widmung in Bronze aufzuſtellen. Es iſt re<ht und Gott gefällig, wenn Chriſten die ehren, die ihnen Gottes Wort gejagt haben. Jonathan Ekong aus Afrika ſtudiert auf unſerm College in Green3boro weiter und wird bald ſo weit ſein, daß er mit dem Studium der Theologie beginnen kann. BiSher fehlten ihm nod) die nötigen Vorkenntniſſe. Seine Lehrer rühmen ihn al3 einen ftilſen und fleißigen Schüler. Was Gott mit ihm vorhat, muß die Zukunft zeigen. Ein Vierteldollar. Neulich erzählte ein3 unſerer Glieder ſeinem Miſſionar das Folgende: „J< bin glüdlich, wenn ich die Woche fünfundzwanzig Cents3 verdiene. Dann aber habe i<h Not; denn dann flüſtert mir der Teufel zu: „Kauf dir doh ein Paket Zigaretten und gib nur fünf Cent3 für die Kir<e!“ Aber ich habe ihm nicht ſeinen Willen gelaſſen. Von den fünfundzwanzig Cent3 gab ich zehn für die Kir<he und fünf für die Sonntagöſ<hule. E3 wurde mir ſ<wer, weil id) nur zehn Cent35 behielt. Aber ſiehe da, gleich nahher fand ich Arbeit und verdiente die außergewöhnliche Summe von fünfzig Cent3.“ Könnten wir Weiße hiervon nicht etwa3 lernen? Vom Kampf der Gottloſen in China. Die weſt<hineſiſc<e Jahre3konferenz der Vereinigten Kirchen Canadas, die kürzlich im kir<lihen Schulgebäude von Tſeliutſing, einem Ort der Provinz Szeduan, zujammentrat, wurde am zweiten Tag plötlich von 150

jungen Gottloſen überfallen.

Sie drangen in den

Tagungs3raum ein, riſſen die verſchiedenen Anſ<läge herunter und beſ<Hmierten Wände und Fenſter mit „antireligiöſen Schlagworten wie: „Nieder mit dem Imperiali8smu38!“ „Nieder mit der <hriſtlichen Kir<he!“ „ort mit dem Opium der Religion!“ „Hod die Lehren von Marx und Lenin!“ Reden wurden gehalten und die im Gebäude wohnenden Sculkinder zum Verlaſſen der Schule gedrängt mit dem Verſprechen, ihnen ſ<önere Schulen und beſſere Heime zu geben. Erſt nach zwei Tagen gelang es der Ort8behörde, die Ruhe ' wiederherzuſtellen. Unter Gebet wurde die Tagung zu Ende geführt. (Allg. Miſſ.-Nachr.)

fed

Unſer

Wo

Sieg

in der Miſſion.

ſich die Wege zweier Jünglinge

trennten.

Ein Prediger erzählte einſt folgende Geſchichte: Vor dreißig Jahren machten ſich zwei Jünglinge auf den Weg, um da3 Parktheater in der Stadt New York zu beſuchen. E3 ging ein Spiel über die Bretter, ' das dazu angetan war, die Religion in38 Lächerliche zu ziehen. Beide Jünglinge waren aus frommen Familien. Sie fühlten innerlich, daß ſie nicht in8 Theater gehen ſollten, am allerwenigſten, um dieſe3 Spiel zu ſehen; aber dennod< lenkten ſie ihre Schritte dahin. So kamen ſie ſchließlich an den Eingang de38 Sc<hauſpielhauſes. Einer der jungen Männer, dem da8 Gewiſſen keine Ruhe laſſen wollte, kehrte dort um und madte ſic) wieder auf den Heimweg. Und obgleich er der' Verſuchung nicht widerſtehen konnte; noh einmal zur Türe des Theater3 zurückzukehren, trug er doh

ſchließlich den Sieg über die Verſuchung davon und

kehrte der Stätte der Luſt den Rücken.


Die

Miſſions-Taube.

Der andere Jüngling betrat das Theater und folgte einer Verſuchung nad der andern. In einem Leben der Sünde und de3 Leichtſinns ſank er von Stufe zu Stufe. Er verlor ſeine geſchäftliche Stellung, ſeinen guten Namen, ſeine unſterbliche Seele und nahm ſchließlich ein Ende mit Sc<hreden. „3d) ſtehe vor euch“, fuhr der Prediger fort, „und

danke Gott, daß ich während der lezten zwanzig Jahre

das Evangelium predigen durfte. J< war der andere Jüngling.“ EZ iſt nicht auszuſagen, wieviele junge Leute jährli; dur<

den Beſuch

de3 Theater3

(und

ebenſo

ſehr

er ſeine Opfer

von

„ſt

Satans35

erwieſen,

mit dem

gezogen hat. Ad, daß doh <driſtliche junge Leute ſich warnen ließen und von dieſen verderblichen Stätten der Weltluſt ferne blieben! Gottes Wort ſagt: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottloſen,

wider mich.“

Sterben und war ſehr bekümmert über ihren Seelenzuſtand und wie ſie als eine unreine, unheilige Sün-

derin vor der Heiligkeit Gottes beſiehen könne. Da wurde ihr von ihrem Beichtvater der dritte Vers5 de3 Liedes

„Jſt Gott für mich, ſo trete gleich alle3 wider

mich“ gleichſam al5 ein Licht aufgeſtellt:

Der Grund, da ich mich gründe, Iſt Chriſtus und ſein Blut; Das machet, daß ich finde Da3 ew'ge wahre Gut. An mir und meinem Leben Iſt nichts auf dieſer Erd'; Was Chriſtus mir gegeben, Das iſt der Liebe wert.

Chriſto, von ſeiner Kirche, vom Glauben und von der ewigen Seligkeit ab- und ins ewige Verderben hinein-

Gott für mich, ſo trete gleich alles

Eine adelige Jungfrau, Martha Margareta von Schönberg in Sachſen, lag am 18. Oktober 1703 im

durd) den Beſuch de3 Tanzſaal3) verderben. Mag es ihnen auc erſt als ein unſchuldige3 Vergnügen vorkommen, ſo hat e3 ſich do<h nur zu oft ſchon als ein Stri>

95

Daraus ſchöpfte die ſ<wer Angefochtene ſolchen Troſt, daß ſie freudig ſterben konnte. einſt

Ein <riſtlicher Nachtwächter namen5 Mende hatte erfahren,

daß

in

einem

Hauſe

bei

einem

ſonſt redlichen Manne ſich ein Shwarmgeiſt eingeSpötter ſiken, ſondern hat Luſt zum Geſetz des HErrn ſc<lichen hatte, der auf eine beſondere Heiligkeit dur<h und redet von ſeinem Geſetz Tag und Nacht“, Pj. Faſten uſw. drang und dabei von der Kir<e abUNO? mahnte, weil die angeſtellten Prediger Weltdiener und Baals3pfaffen ſeien. Da der Mann ſeine Beſuche Nicht einmal zur Kirche. ſpät am Abend madte und auch die Geſellen des ſonſt braven Shuhmader3 zu Zuhörern hatte, ſo erſchien Ein Reiſender erzählte einſt, daß er drei Jahre Mende abend3 um zehn Uhr, und nachdem er die Zeit lang im Lande unhergereiſt und mit vielen Leuten abgerufen hatte, ſang er mit erhöhter Stimme ebenbekannt geworden ſei. Er habe mande Einladung falls den Ver35: „Der Grund, da ich mich gründe“ uſw. bekommen zum Trinken, Spielen, Tanzen und andern Da3 machte einen merkwürdigen Eindru>. Der redweltlichen Vergnügungen, aber nie in den drei Jahlihe S<huhmader fühlte das ganze Gewicht des ren habe ihn, den Fremden, au< nur einer von apoſtoliſ<en Wortes: „Einen andern Grund kann den Chriſten, mit denen er bekannt geworden ſei, einniemand legen außer dem, der gelegt iſt, welher iſt geladen, mit ihm ſeine Kirche zu beſuchen. Jiſt das JEju3 Chriſtus“, 1 Kor. 3,11. Indem er nun ſo in nicht eine ſhwere Anklage gegen die Chriſten? Denke dem Geſange des Nachtwädter3 eine Hinweiſung einmal darüber nad), lieber Leſer, ob die Anklage auf dies Gotte3wort erkannte, verabſchiedete er den nicht auch dich trifft. Haſt du nicht unter deinen Ver- . Sc<hwarmgeiſt mit den einfachen Worten: „J< will wandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten mance, mit den Meinen bei dieſem Grunde bleiben, bi3 der die du einladen könnteſt, mit dir zur Kir<he zu komGlaube in Sc<hauen verwandelt wird, und keinen anmen? Wenn aud nicht alle, wenn nur einige oder dern Meiſter weder ſuchen noh annehmen.“ auc<h gar nur einer deiner Einladung folgte und ein aufrichtiger Chriſt würde, wäre da3 nicht der Wir ſollen Gott über alle Dinge lieben. Mühe wert, und biſt du das nicht deinem Nächſten ſchuldig? Du denkſt wohl, das ſei de3 Paſtor3 Amt. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, „Ja, das iſt e8 auch. Und er tut e8 aud, wo er Geder iſt mein nicht wert“, Matth. 10, 37; das iſt, wenn legenheit hat; aber wo du Gelegenheit haſt, da iſt es auc<h deine Pflicht, andere einzuladen und mit zur ic mit meinem Wort und Gebet komme, al38dann müßt ihr alle38 vergeſſen, was ihr habt und beſikt in Kir<e zu bringen. Chriſtus mahnt auch dich, wenn (Luther, 1, 1417.) dieſer ganzen Welt. er ſagt: „Nötige ſie hereinzukommen.“ nod) tritt auf den Weg

der Sünder,

nod

ſitzt, da die


Die

96

Miſſions-Taube.

Bücherbeſprechungen. The

Millennium

and

the

Bible.

By L. 4. Heerboth.

39 Seiten. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Brei8: 6 Cts.; Dutzend 60 Cts. Dies iſt ein feiner Traktat gegen die Irrlehre der ſogenannten Chiliaſten, die der falſchen Meinung ergeben ſind, der Heiland werde einſt auf Erden erſcheinen, um ein ſogenanntes Tauſendjähriges Reich zu ſtiften. Die Lehre vom Tauſendjährigen Reich iſt aber eine gefährliche, ſchriftwidrige Irrlehre, und gerade die noh einigermaßen <riſtlichen Selten hängen ſehr an dieſem Menſchenfündlein. Dieſer Traktat iſt daher ſchr wichtig, und da er von einem ſo feinen Theologen geſchrieben worden iſt wie P. Heerboth, ſo findet der Leſer, daß darin auch alle Punkte gründlich beſehen und erklärt werden. Man verteile ihn unter die Gemeinden. Er ſollte von allen geleſen werden, namentlich auch unter Anleitung der Paſtoren, Now

I Lay Me Down to Sleep. 45 Seiten 4/,X6%, mit ſteifem Papierde>el und vielen ſchönen Jlluſtrationen. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 25 Cis. Dies iſt ein wahrhaft treffliches Büchlein für unſere Kinder, mit allerlei trefflichen Gebeten und Katechi3musſtüken. Ein Prachtgeſchenk für unſere Kleinen. Man verbreite dies Gebetbüchlein, wo immer man Gelegenheit hat. Eltern, ſcht darauf, daß eure Kinder beten lernen!

Im Im

Zeichen

SENE

35

Pf.

des Antichriſtus.

Von

Chr.

der Hermanns3burger Miſſion.

Schomerus8,

16 Seiten,

Prei3:

Kampf der Zeit. Von W. Widert, Kondirektor der Hermannsburger Miſſion. 56 Seiten, Preis: 70 Pf. Verlag der Hermannsburg-Miſſionshandlung, Hermann8burg, Han., Deutſchland. In der erſten dieſer beiden Miſſionsſchriften zeigt Direktor Schomerus8, wie ſich in unſerer Zeit Tauſende antichriſtiſcher Elemente zum Evangelium ſtellen, wie aber dennod) die Kirche um ſo mehr das Evangelium zu predigen hat, weil es die einzige Botſchaft iſt, die der Welt Nettung bringt. An dieſer Schrift, an der un3 ſo vieles gefallen hat und die auch in hohem Maße leſenswert iſt, gefällt uns nur eins nicht, nämlich daß der Verfaſſer nicht den Papſt direkt als den einen großen Antichriſten erkennt. Das iſt überaus nötig, wenn wir einen klaren Bli> bewahren wollen. Die Bolſchewiſten, Moderniſten und das ganze andere Geſchmeiß Satans ſind ja böſe Geſellen, aber ihre Feindſchaft gegen Chriſtum iſt ſo offenbar, daß man ſie gleich al8 Teufel5apoſtel erkennen kann. Aber der Papſt, der große Endechriſt der Leßtzeit, iſt ein pfiffiger Sohn des Teufel8, der ſich verſtellt als (Engel des Lichts. Um ſo nötiger iſt es, daß Lutheraner ihre Augen offenhalten und ihn bloßſtellen als den größten Feind Chriſti und ſeines Evangelium3. Man ſage es Luther nur wacker nach: Der Papſt iſt der große Endecriſt, und das Papſttum iſt vom Teufel geſtiftet. Die zweite Schrift enthält Predigten, die Kondirektor Widert als „Abſchied32gruß an unſere Miſſionsgemeinde“ gerichtet hat, ehe er nach Afrika reiſte. Es ſind kurze Miſſion5anſprachen, die

Widert hier liefert, die die <riſtliche Gemeinde zum Miſſion3-

eifer reizen ſollen. Und ſie alle haben Chriſtum im Zentrum, den Heiland der Welt, wie er im Evangelium uns entgegentritt. Wir haben dieſe Anſprachen mit großem Intereſſe geleſen. E3 iſt ganz merkwürdig, wie denen das Evangelium erhalten bleibt, die es in fremde Lande hinaustragen. Keiner hat von der Miſſion größeren Segen als der, der fleißig für die Miſſion arbeitet, betet und gibt. Das wollen wir uns 7238

Pflanzungsgeſchichte de3 Minneſota-Diſtrikt3 der Ev.-Luth. Synode von Miſſouri, Ohio und andern Staaten. Auftrag des Diſtrikts verfaßt von P. H. Meyer.

Im 141

Seiten. Preis: 50 Ct5. Zu beziehen von Rev.I.H. Deckman, 3236 34th Ave., S., Minneapolis, Minn. Über das Erſcheinen dieſer „Pflanzungsgeſchichte" muß ſich jedes Glied unſerer Synode von Herzen freuen; denn auf jeder Seite ſieht man, wie wunderbar der HErr in Gnaden die Arbeit Unſerer Väter in der Inneren Miſſion geſegnet hat. Der Autor iſt nicht nur äußerſt federgewandt, ſondern er hat auch mit allem Fleiß OQuellenſtudien getrieben und ſich von den jeht noch

lebenden Pionieren Aufzeichnungen über ihre Erfahrungen geben laſſen, die von größter Wichtigkeit für die Geſchichte unſerer Synode ſind. So iſt ein Buch entſtanden, das uns äußerſt ſpannend und lehrreich die Geſchichte der Miſſion in Minneſota und im Nordweſten (in North und South Dakota, Montana und Canada) vor Augen führt. Wegen Raum:mangels können wir hier nicht auf Einzelheiten eingehen, können unſere Leſer aber verſichern, daß ſie e8 nicht bereuen werden, wenn ſie ſich dieſe wichtige „Pflanzung3geſchichte“ kaufen. Dur das Leſen dieſes Buches werden ſie um ſo mehr Luſt und Liebe zur Miſſion gewinnen, und die Liebe zu JEſu, die in den Herzen unſerer erſten Miſſions5pioniere lebte, ſowie ihr Fleiß und ihre Ausdauer werden ſie um ſo mehr ermuntern, für das Reich

JEju viel zu wagen.

Dem Minneſota-Diſtrikt gratulieren wir

zu dem Unternehmen und hoffen, daß noch viele Diſtrikte ſeinem Beiſpiel folgen werden, damit die Geſchichte unſerer Synode einſt genau und vollſtändig geſchrieben werden kann. Noch iſt die Sammelzeit nicht vorüber; denn es leben noch immer ſolche unter uns, die an der großen Ausdehnung de8 Reiches JEſu in der damaligen Zeit tätigen Anteil genommen haben. Man gehe daher ans Werk! Die vorliegende „Pflanzungsgeſchichte“ iſt geradezu ein Muſter, wonach andere ſich richten können; denn ſie verfolgt genau die Spuren der Miſſion3pioniere und verſäumt nicht, alles zu berichten, was für die jetzige Zeit von Wichtigkeit iſt. Miſſion, die Gründung von Gemeinden, das Schulweſen, höhere Erziehung: alles, wa8 zum Bau des Zion2 Gottes dient, findet Beachtung. Cine engliſche Bearbeitung dieſes trefflichen Werkes wird bald erſcheinen, und zwar zu demſelben Preis wie das deutſche Exemplar = 50 Cents. I. T. M.

Contributions Per

Concordia

Received

April

by the Treasurer.

1--30,

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1933.

House,

from

N. N., ior Negro

Missions, 382.00. From Mrs. Louis Henze, Gillette, N.J., for China Relief, 1.00; for Chapel in Wanhsien, China, 1.00. From Mrs. Mary Berger, Buffalo, N. Y., for Building Yund of Negro Missions, 3.00. Per Clara M. Theiss, from Joint St. Martini-St. Jacobi School, Milwaukee, Wis., for Negro Missions, 9.81. From XN.N., Illinois, for Emergeney Collection, 40.00. TuEo. W. ECKHART, Treasurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in befriedigender Weiſe dienen zu können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Ausgaben haben ſich nun bedeutend vermehrt. Nach den jetzigen Po tamtavorſgriſien müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „Strafe“ zahlen; denn wir müſſen ſür jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter3, daß ein Palet oder eine Zeitſchrift nicht abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cents bezahlen. Das mag manchem geringfügig vorkommen; aber wenn man bedentlt, daß wir Abonnenten

haben, die drei und

noh

mehr Blätter von uns

beziehen,

und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht zieht, ſo iſt es nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen uns ein bedeutendes Stü> Geld koſten, zumal da der Poſtmeiſter uns

wegen

jedes

Blattes

eine

beſondere

Benachrichtigung

zuſ<i>t.

Un-

ſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt er-. weiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine Poſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle

Blätter, die “ danſbar.

man bezieht. CONCORDIA

Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo.

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen oden bald dp ve wird. June 33'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an un3, und zwar

prompt,

damit die Lieferung

nicht unterbrochen

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braucht.

Es dauert dur<ſ<nittlich zwei Wochen, bi8 der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<es Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſion8s-Taube““ erſcheint einmal monatli<h.

in Vorausbezahlung

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I

Der

-

Preis für ein Jahr 1

Ka Mem gon 60 Ct3. 10 Expl, an aufwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl.

60 BIET 708 „

folgender:

100

WE DEES ERZ RAUEN 7 WIG 37,C48:27% ZU

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia

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Alle die Redaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prof. I, T-

Hueller, Ph, D., Th. D., 801 De Mun

Ayenue, St. Louis, Mo.


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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Zynodalkonferenz von Nordamerika. Published payable

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55. Jahrgang.

Juli

vv" Hörſt du nicht des Heiland8 Flehen?

Hörſt „Eilt Seht

ſchweren

Halme

ſtehen;

Neif zur Ernte iſt die Welt. Laut und dringend ſchallt ſein Klagen, Reichen Gnadenlohn er beut; Willſt du ihm nicht fröhlich ſagen: „Sende mich; id) bin bereit“? Gehſt du aud nicht über Meere Zu der Heiden Gauen hin; Dienen darfſt du Gott zur Ehre Auch daheim nah JEſu Sinn; Sind gering auc<h deine Gaben, Wie der Witwe Scerflein gar, JIEſus will's gar gerne haben, Wenn du's dankbar bringeſt dar.

Kannſt du doh die Kindlein we>en

Und ſie führ'n zu JCſu Licht.

Laß nicht deine Lippen klagen: „IJ kann nicht3 für JCſum tun“; Stark im Glauben, ſollſt du's wagen, Denn ſein Werk darf nimmer ruhn. Wa3 er will, das muß geſchehen, Nichte aus, wa3 er gebeut, Sprich zu ſeinem Wort und Flehen:

ich bin bereit.“

“JTark!

Frei nac< dem Engliſchen the Volce

of Jesus

the

Subscription

Post

Oſlice at

price, 50 ets. per annum

St. Louis,

Mo.,

under

anywhere in the world,

the Act

of

March

3,

1879.

1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

1933.

Ur. 7.

Unſer

Miſſionsfiſchzug. 5, 1--11.

Da3 Evangelium für den fünften Sonntag nach Trinitatis enthält viele wichtige Wahrheiten für un3 Chriſten, uns Jünger JEſu. Zunächſt iſt es bezeichnend, daß unſer lieber Heiland jede Gelegenheit benußt, ſein teures, ſeligmachendes Wort zu verkündigen. Hier am See Genezareth muß ihm ein Scifflein zur Kanzel werden, damit er da3 Volk, das

zu ihm drang, „zu hören das Wort Gotte3“, geiſtlich

Haſt du au<h niht Engelzungen, Iſt dein Zeugen ſchwach und leis, Nicht umſonſt iſt es erklungen, Wenn du redeſt Gott zum Prei3; Kannſt du gleich niht Sünder ſchre>en, Mit Geſetz, Zorn und Gericht,

„Sende mich;

Mo.

Luk.

du nicht de3 Heiland3 Flehen: in3 reife Erntefeld1“?

die

at

for in Section

Crying".

I. T. M.

mit dem Brot de3 Leben3 verſorgen kann. So hat er e3 immer gehalten; wo er nur Gelegenheit fand, da3 Wort Gottes an den Mann zu bringen, da hat er es au< getan. Und das ſollen wir ihm nahtun; denn e3 iſt allen Menſc<en nicht3 nötiger, al38 da3 Wort Gotte3 zu hören, das ihre Seelen ſelig machen kann, Jak. 1,21. Aber au<h das im Evangelium beſchriebene Volk lehrt uns eine hohwidhtige Lektion. E3 „drang ſich zu ihm“, zu JEſu, wie St. Luka3 un3 mitteilt, „zu hören das Wort Gotte35“. Wollen wir wirklich Gotte3 Wort ſo re<ht von Herzen ſc<häken, ſo müſſen wir es immer wieder hören und bedenken. E3 iſt nicht genug, daß wir e3 hie und da hören, ſondern unſer ganzes Sinnen und Trachten muß darauf gerichtet ſein, e3 ganz in unſer Herz aufzunehmen, e3 tief zu erfaſſen und in unſerm ganzen Leben es un3 al3 Wegweiſer zur Seligkeit dienen zu laſſen. Mit Recht ſ<reibt unſer ſeliger D. Stökhardt in ſeinem herrlihen Werk „Die bibliſc<e Geſchichte des Neuen


98 Teſtament38“: für jede Zeit.

Die Miſſions-Taube. „Gotte3 Wort paßt an jeden Ort und Nichts iſt den Menſc<en nötiger, nichts

iſt dringlicher, als die Predigt de3 Wort3.“

ÜÄhnlich

ſ<hreibt Luther: „Das Wort Gottes iſt das Heiligtum über alle- Heiligtümer, ja, das einzige, das wir Chriſten wiſſen und haben. Derhalben ſage ic alle-

zeit, daß alle unſer Leben und Werke in dem Wort

Gotte3 gehen müſſen, ſollen ſie Gott gefällig oder heilig heißen.“ (Auslegung des dritten Gebots. Triglotta, S. 606.) Da3 dritte, was unſer Text uns vor Augen führt, iſt, daß Chriſtus ſieh in liebreicher Weiſe aud der zeitlichen Not ſeiner Jünger annimmt und ſie mit allem, wa3 ſie für da3 leiblihe Leben nötig haben, hinreichend verſorgt. In geiſtlichen Dingen ſpannen wir armen, irrigen Menſ<en gewöhnlich den Wagen vor da3 Pferd; ander3 ausgedrüct, unſer Herz geht zunächſt auf das JIrdiſc<he und läßt das Geiſtlihe dann folgen. Wir ſorgen uns um das tägliche Brot, vergeſſen aber nur zu leicht das Brot de5 Leben, das die Seele ſättigt. Nun lehrt un3 das Evangelium die hohe, herrlihe Wahrheit, daß, wenn wir zuerſt nach dem Reiche Gotte3 und ſeiner Gerechtigkeit traten, un3 das Srdiſche zufällt. Petrus und ſeine Genoſſen hatten die ganze Nacht umſonſt gearbeitet, hatten troß aller fleißigen Arbeit nichts gefangen. Da nimmt ſich der treue Heiland ihrer Not aufs herrlichſte an, - läßt ſie einen großen Fiſ<hzug tun, ſo daß alle irdiſche Not zu Ende iſt und ſie reihli< zum Leben haben. Da3 tut unſer allmächtiger Heiland noh heute, da er zur Redten ſeines Vater3 ſit. „Er ſorgt für uns, hüt't und wat; e3 ſteht alle5 in ſeiner Macht.“ Und: „Wa3 unſer Gott erſchaffen hat, da3 will er aud erhalten.“ Dieſe Schriftwahrheit ſollen wir fleißig bedenken, beſonder3 jekt, da allenthalben ſo große Not im Lande, ja in der ganzen Welt iſt. Wollen wir un3 ſicher in JEſu Hut wiſſen, ſo müſſen wir vor allem ſein Wort im Glauben recht erfaſſen und ihm treulich nahfolgen. Dann wird er un3 aud) das geben, wa3 wir für unſer armes, kurze3 Leben auf Erden nötig haben. Ia, oft füllt der treue Heiland dann unſere Sciffe ſo mit Fiſchen, daß wir mehr al38 genug haben; denn „die Gottſeligkeit iſt zu allen Dingen nüß und hat die Verheißung dieſe3 und de3 zukünftigen Leben3“, 1 Tim. 4, 8. Al3 letzte Lektion aus dem Evangelium von Petri

Fiſ<zug wollen wir uns merken, daß JEſu3 zu Betrus ſpricht: „Fürchte di nicht; denn von nun an wirſt du Menſc<en fahen.“ Dieſe Worte galten zunächſt den heiligen Apoſteln. Sie hatte der Heiland für einen andern und höheren Beruf beſtimmt. Sie jollten Menſc<enfiſher werden, ſollten mit dem Net

des Evangelium3

hinaus8gehen und Seelen für ihn

gewinnen. Aber dieſen hohen, trefflichen Beruf haben alle Chriſten noh heute. Wir ſind da3 „aus8erwählte Geſhle<ht, das königliche Prieſtertum, dasheilige Volk, das Volk de3 Eigentum3“, daß wir verkündigen ſollen die Tugenden de3, der uns berufen hat von der Finſternis zu ſeinem wunderbaren Licht, 1 Petr. 2,9. Wir ſind Menſc<enfiſcher und treiben im: Namen de3 Heilande3s ſeine Miſſion in allen Landen. Auf ſein Wort, ſeinen Befehl und ſeine Verheißung, werfen wir unſere Netze aus, wo

immer

Gott e3 von

uns haben will. Öffnet er uns eine Tür für die Miſſion, ſo gehen wir ein durd) dieſe Tür und wirken auf dem uns zugewieſenen Feld. In dieſer herrlichen Arbeit will es uns manchmal erſcheinen, als ginge e38 uns wie den Apoſteln, als ſie die ganze Nacht vergeblich arbeiteten. Wir ſehen keine Früchte; wir meinen, unſere Arbeit ſei vergeblih. Undank und Herzeleid iſt der Lohn, den wir von der Welt ernten. Aber da haben wir nun Gotte3 treue Verheißung, daß unſere Arbeit nicht vergeblich iſt in dem HErrn, 1 Kor. 15, 538. Sooft wir auf JEſu Wort unſer Miſſion3netßz auswerfen, ſo beſchließen wir eine Menge Fiſche, mögen wir das ſehen oder nicht. Manc<mal läßt uns Gott zur Stärkung unſers Glaubens viele Früchte unſerer Arbeit ſehen; da3 Volk drängt ſic. förmlich zu un38, zu hören das Wort Gottes. Aber aud) wo dies nicht in hohem Maße geſc<hieht, wo wir nur wenig Frucht ſehen dürfen, da iſt unſer hodgelobter Heiland doh in ſeinem Wort kräftig und jammelt ſich ſeine Auserwählten. WaZ er nad) Pfingſten dur ſeine Apoſtel getan hat, das tut er durdp un3: er baut ſich ſein geiſtliches, himmliſc<e3 Rei, da3 er einſt in Ewigkeit offenbar machen wird. Möge der treue Gott dieſe wichtige Miſſionswahrheit uns tief in3 Herz ſchreiben, damit wir niht müde werden, immer wieder im ſtarken Glauben unſer Miſſionöneß auszuwerfen! Unterlaſſen wir dies Werk, ſo unterlaſſen wir das, was Gott vor allem von un3 haben will, zu unſerm eigenen ewigen Schaden wie au< zum Schaden der Welt, in die unſer Heiland un3 geſeßt hat, daß wir ſeine Zeugen ſein ſollen, Apoſt. 1,8. Zu rechter Treue in unſerm herrlichen Chriſtenberuf wolle uns Gott allezeit ſeine Gnade geben! I. T. M. Von den 414 Millionen Juden in den Vereinigten Staaten haben zwiſchen 3 und 4 Millionen keine Berührung mit dem Evangelium.

In der Türkei iſt Neligionsunterricht in den

Sdhulen aufs ſtrengſte verboten. Der Verkauf Bibeln nimmt in dieſem Lande aber ſtet3 zu.

von


Etliche8 aus unſerer Negermiſſion in New Orleans.

geht

Auf

die

Trinity Chapel. Trinity Station in New

unſerer

Arbeit

unter

der

Leitung

des

Orleans

farbigen

Paſtor3 Luther Nobinſon ſchön voran. Die die3jährige Konfirmandenklaſſe, dreizehn an der Zahl, war die größte, die biöher hier konfirmiert worden iſt. In demſelben Gotte3dienſt wurden neun Perſonen getauft. Eine der Konfirmandinnen war eine Frau, die ſamt ihren zwei Kindern die heilige Taufe empfing.

DaS

bereitet unſern Miſſionaren

ſtet3 eine

beſondere Freude, wenn nicht nur einzelne Glieder aus dieſer oder jener Familie gewonnen werden, ſondern ganze Familien. Wir finden immer wieder, daß es viel leichter iſt, Familien bei der Kir<e zu behalten al3 einzelne Familienglieder. Bei dem gegenwärtigen Stand unſerer Miſſion, zumal in dieſer Großſtadt, iſt au< die Verehelichung ſo vieler unſerer jungen Leute mit Anders8gläubigen ein Grund mit, warum uns mande unſerer jungen Glieder verlorengehen. Vor einer Reihe von Jahren meinte man, Trinity würde nie feſten Fuß faſſen, da in der Umgegend ſi meiſtens Weiße anſiedelten; aber jekt weiſt dieſe Station ſ<öne3 Wadhstum auf. Paſtor Nobinſon ſteht auch zugleich der Schule vor. Seine Schweſter iſt ihm behilflich in den unteren Klaſſen. Bethlehem Chapel. Auf unſerer Bethlehemsſtation durften wir, begünſtig von dem herrlichſten Oſterwetter, drei ſchöne und gutbeſuchte Feſtgotte3dienſte abhalten. Der erſte Gotte3dienſt findet am erſten Oſtertag immer um fünf Uhr morgen3 ſtatt, da viele unſerer Glieder während de3 ganzen Tages als Dienſtboten in Fa- milien tätig ſind. Zu dieſem Gotte3dienſt ſtellen ſich auch immer viele Fremde ein; warum, das weiß ich nicht, aber wohl de38wegen, weil ihnen gerade dieſer Gotte3dienſt ganz beſonder3 gefällt. Seit einer Reihe von Jahren ſtellen ſich manche zu den Gottesdienſten in der Karwoche und zu dem frühen Oſtergottesdienſt ein und verſ<winden dann leider wieder. Aber aud ganz Fremde ſind immer in dieſem Frühgottesdienſt zugegen.

. Um

elf Uhr

fand

dann

der Vormittagsgottes-

dienſt ſtatt, den alle Kinder der Sonntagsſc<hule und eine Anzahl junger Leute beſuchen. Die Kir<e war

auch da wieder gedrängt voll. Im Abendgotte3dienſt, der

immer

noh

unſer

Hauptgottesdienſt

iſt, fand

dann die dieSjährige Konfirmation ſtatt. den konfirmiert,

fünf Erwadſene

und

Zwölf wur-

ſieben

Zwei Kinder und zwei Erwachſene wurden getauft.

Kinder.

erſt no<h

Gerade über dieſe Konfirmandenklaſſe wäre ſo mandes Intereſſante mitzuteilen. Zuerſt ein Beiſpiel, daß die Gebete einer frommen Mutter nicht umſonſt

ſind.

Zu

unſerer

Gemeinde

gehört

eine

Witwe mit drei Kindern, die ſie alle drei ſorgfältig erzogen und in unſere Schule geſ<hi>t hat. Ihre größte Freude

hatte

ſie daran,

daß

ihre Kinder

alle

lutheriſc<) waren. Die eine Tochter mate aber ſpäter der Mutter viel Sorge. Sie beſuchte die Baptiſtenkir<he, ließ ſi< dann umtaufen und heiratete ſc<ließlich einen Katholiken. Zwei Kinder, beides feine Mädchen, wurden

dem Ehepaar geboren.

ſtarb jedo<h früh, und die Großmutter

Die Mutter

nahm die bei-

2105

unſerer Uegermiſſion.

99

2iun 24

Aus

Hliſſions-Taube.

Ga

Die

Unſere

Trinity

Chapel

in New

Orleans,

La.

den Mädchen zu ſid) und erzog ſie. Der Vater der Kinder beſu<ht nad) wie vor die katholiſche Kir<e, ſchi>t au<h die Kinder nicht zu unſerer Schule, ſondern zur public school. Aber die Mädchen kamen zu uns in die Sonntagsſ<hule und beſuchten aud, ſoviel ſie konnten, unſere Gotte3sdienſte. Sie baten mich dann, ſie zu unterrichten, denn ſie wollten lutheriſch konfirmiert werden. J< habe ihnen denn au<h nah der Schule und an Samstagen im Hauſe der Großmutter Konfirmandenunterricht erteilt. Es waren wohl keine fröhliheren Herzen in der ganzen Konfirmandenklaſſe als dieſe beiden Mädchen. Aber die glücklichſte von allen war die Großmutter, deren Gebete nun erhört waren; Gott hatte Gnade gegeben, daß die Kinder ihrer Tochter Glieder ihrer lutheriſchen Kir<he wurden. Den katholiſchen Vater hatten die Mädchen au< mit zum Gottesdienſt gebra<t. E3 war wohl da3 erſte Mal, daß er in einer lutheriſchen Kir<he war, und er verſpra<ß den Mädchen wiederzukommen. .


Die

100

Wiſſions-Taube.

Ein andere3 Beiſpiel. ES iſt oft ſchwierig, eine Unterridtsklaſſe von Erwahſenen zuſammenzuhalten, weil ihre Beſchäftigungen ſic oft von der Unterrict3ſtunde abhalten: Wo immer es angeht, unterrichte ich ſie am liebſten im eigenen Hauſe. Da3 hat aud in mehr al3 einer Hinſicht ſeine Vorteile. Oft kommen dann Verwandte und Bekannte mit zum Unterricht und werden ſo mit unſerer Kir<he bekannt. Natürlid) erfordert dies viel Zeit und Arbeit; aber dazu ſind wir ja in der Welt. In dem Fall, von dem id jekt erzählen will, begann id den Unterricht wieder im Hauſe. In der Klaſſe war ein junges Mäd<en, das wohl ſeinen Liebhaber für den Abend eingeladen hatte. Er trat etwa3 ſ<hüdtern ein; der Unterricht ſchien ihm aber zu gefallen, und das Reſultat war, daß er wiederkam, ja ſogar keine einzige Unterrict3-

mir ein Lutherbud) erbeten für den Fall, daß er wieder von hier fort muß, ehe er konfirmiert werden kann. =- Aud eine Greiſin von fünfundachtzig Jahren, die vor vielen Jahren einmal die Neformation3geſchichte geleſen hat und über Luther Beſcheid weiß, trat der Klaſſe bei. Leider konnte ſie im KonfirmationSgotteSdienſt nicht anweſend ſein, da ſie gefallen war und zu Bette liegen mußte. Obwohl alſo der Konfirmandenunterricht mit manderlei Schwierigkeiten verbunden iſt, zumal der Unterricht Erwachſener, ſo iſt do<h gerade dieſe Arbeit oft hö<ſt intereſſant. Es werden wohl wenige Paſtoren eine ſol<he Ausleſe höhſt erfreulicher Beiſpiele in einer und derſelben Konfirmandenklaſſe haben. Da3 Erfreulichſte jedo<h iſt, daß gerade in dieſen ernſten Zeiten unſer Werk unter den Negern ſi immer mehr und mehr ausdehnt und unſere Gotte3dienſte überall gut beſucht werden. So nebenbei.

Konfirmandenklaſſe Ein junger

der Bethlehemsſtation.

Konfirmiert am Oſterſonntag, 16. April. Mann und eine hochbetagte Mutter fehlen auf dem

Bild.

ſtunde verſäumte und am Oſterſonntag getauft und konfirmiert wurde. I< mödte dies gern al3 ein ſ<höne3 Beiſpiel an unſere jungen Lutheraner weitergeben. So oft ſchämen ſie ſich ihrer Kir<he und zögern ſie, ihre jungen Freunde einzuladen, mit ihnen ihre Kirche zu beſuchen. Dieſes junge Negermädhen war Üüberglüdlich, daß ſie ihren Jugendfreund der Kir<he zuführen konnte. Sie wurden zuſammen getauft

und zuſammen

konfirmiert. =- In derſelben Klaſſe

befand ſich auc<h die Schweſter“ dieſe3 Mädden3, die ſi< vor kurzem verheiratet hatte und au<h ihren Mann bewog, ſi< der Konfirmandenklaſſe anzuſchließen. Leider wurde er bald von ſeinen Arbeitgebern in eine andere Stadt verſetzt und konnte ſo

den Unterricht nicht weiter beſu<en. wieder auf einen Monat

Jett

iſt er

hier angeſtellt und benußt

nun die Gelegenheit, zweimal in der Woche am Nachmittag zum Unterricht zu kommen. Er hat ſich von

Außer der Arbeit in Kir<he und Schule und im Konfirmandenunterricht gibt es für unſere Miſſionare aud) no<h ſo mande3 nebenbei zu tun, wodur< hier und dort eine einzelne Garbe in die himmliſche Sceuer eingeführt wird. An einem Sonntagabend nad) dem Gottesdienſt wurde ich an das Krankenbett eines mir fremden jungen Manne3 gerufen, der an der Au3zehrung litt. Wochenlang ſtand ich viel und oft an dieſem Krankenlager. J< unterrichtete den Kranken, ſo gut e3 ging. Er bekannte ſeinen Glauben an den Heiland der Sünder, begehrte die heilige Taufe und verſchied im fröhlichen Glauben an ſeinen Heiland. Vor ſeinem Ende ermahnte er nod ſeine junge Frau und alle Umſtehenden, do<H ja JEſum und ſein Licht zu ſuchen. Ganz in der Nähe unſerer Kirhe wohnt eine kinderreiche Familie. Die meiſten unter den Verwandten ſind katholiſ<. Die Kinder gehen bei un3 zur Sonntags3ſ<hule, etlihe au< zur Wodenſdule. Die Frau kommt, ſooft ſie kann, zur Kirche. Der Mann war wohl mit der katholiſchen Kirhe zerfallen

und meinte überhaupt, ohne Kir<e gut fertig werden zu können. Vor nun bald einem Jahr wurde er krank. Endlid ließ er mid bitten, ihn zu beſuchen. Während der letzten ſeHs Monate ſeine3 Krankſeins habe id ihn regelmäßig beſucht. Getauft war er, aber

JEſum kannte er nur dem Namen nad. Zuerſt hoffte er, wieder beſſer zu werden, großen Familie bleiben könne.

damit er bei ſeiner Aber der HErr geht

ja mit un3 armen Sündern gerade die Wege, die un3 immer näher zu ihm führen. Und ſo ergab ſich denn auh dieſer arme und reumütige Sünder ſc<ließlic<h getroſt in Gottes Willen. In feſtem Glauben an


Die Miſſions-Taube. ſeinen Heiland iſt er verſchieden. Er hatte ſich von mir ein lutheriſches Gebetbud) erbeten. So oft findet man, wenn die Angehörigen ſich zur katholiſchen Kirche neigen, den Noſenkranz in der Hand de3 Verſtorbenen. Zu meiner Freude ſah ic< hier unſer lutheriſches Gebetbuch, da3 er in ſeinen lezten Tagen viel gebraucht hat, aufgeſchlagen in den erſtarrten Händen des ſelig Entſ<lafenen. Ein kurzer Leichengotte5dienſt wurde hier abgehalten. Da die Beerdigung im Staate Miſſiſſippi, unweit der Stadt Ja>ſon, ſtattfand, ſo bat ic< unſern lieben Freund und Mitarbeiter P. Georg Sc<midt, die Leichenfeier auf dem dortigen Gotte3a>er zu übernehmen. Da3 mag in Gottes Hand das Mittel ſein, unſerer Miſſion noch weitere Türen im Staate Miſſiſſippi zu öffnen. G. M. Kramer.

Eine

Reiſe nach Piney

gelernt hat, Selbſtzuc<t zu üben

und

in

allem gute Ordnung zu halten. E38 kommt dem Leiter der Schule nicht im entfernteſten in den Sinn,

ſeine Pflegebefohlenen,

Verhältniſſen kommen,

wöhnen, im Gegenteil, ſie müſſen ſich mit dem Einfachſten begnügen. Selbſt Papier und Bindfaden wird zweimal gebrau<t. Und wenn ein Menſc< Genügſamkeit, Sparſamkeit und Ordnung in der Jugend lernt, dann hat er eine Lektion gelernt, die ihm ſein ganze3 Leben lang ſehr zuſtatten kommt. Die ſchlichten Anſtalt5gebäude ſind von den Jünglingen jelbſt errichtet worden; ſelbſt die Baſteine haben ſie mit ihren

eigenen

Händen

verfertigt.

Jeder vernünftige Menſch geſteht gerne zu, daß gute Zu<ht und Ordnung, geſchi>te Hände und ein ordentliches Wiſſen an ſich ſj<on begehren3wert ſind. Aber ſie ſind no< nicht das Beſte. Durc<h Gotte3

Woods.

Dr. 2. C. Jone3, der an der Spiße der Anſtalt für Negerknaben und -mädhen in Piney Wood3, Miſſiſſippi, ſteht, lud den Vorſizer der Kommiſſion für Negermiſſion ein, während der Woche der Abgang3feierlichkfeiten vor der Studentenſ<haft zu reden. Mit Freuden iſt er auf dieſe Einladung eingegangen, und mit Freuden berichtet er, daß die Eiſenbahn ihm große Gefälligkeiten erwieſen hat, damit er die Reiſe unternehmen könne. Die Abgangsfeierlichkeiten in Piney Wood53 dauern eine ganze Wo<he. Obwohl der Screiber dieſes nicht ſo lange blieb, ſo wurde ihm dod) Gelegenheit geboten, dreimal zu reden. Es waren angenehme Tage, die er inmitten jener Schwarzen verlebt hat. Abgeſehen von der Arbeit unſer35 Miſſionar3s G. A. Shmidt muß ein Beſucher dieſer Schule ſofort erkennen, daß Gott der HErr die ſelbſtverleugnende Arbeit Dr. Jone38', die er dort unter ſeinen Raſſengenoſſen betreibt, herrlich gelingen läßt. Dr. Jone3 gibt ihnen Anleitung, wie ſie ſich ſelbſt dur<3 Leben helfen können, ohne auf die Hilfe und Unterſtützung anderer angewieſen zu ſein, indem ſie ſich nicht bloß nüßliches Wiſſen aneignen, ſondern aud) lernen, auf dieſe oder jene Weiſe mit ihren Händen ihr täglihe3 Brot zu erwerben. Zudem herrſcht feine Disziplin in der Schule. Die Zöglinge ſind wohlanſtändig. Auf gute Ordnung und geziemendes Betragen wird ſtreng geſehen. Da3 allein iſt von großem Vorteil für einen Menſc<en, wenn er in der

Jugend

101

die vielfa<4 aus ärmlichen

zu verhätſcheln und zu ver-

Dr. L. Jones

und

ſein

Sohn

vor

der

Anſtalt8glo>e.

gnädige Fügung iſt es geſchehen, daß durd) den Dienſt unſers Miſſionars G. A. Shmidt die Schule in Piney Woods eine Segensſtätte erſten Ranges geworden iſt. P. Schmidt hat den Zöglingen da3 eine, da3 not iſt, gebra<t. Er hat ihnen den Weg des Friedens und der Seligkeit dur< den Glauben an SJEſum Chriſtum gezeigt. Wo vormal3 geiſtliche Finſternis herrſchte, da leuchtet jekt da3 himmliſche Licht der ſeligmahenden Wahrheit. Und weld herrliche Erfolge ſeiner Arbeit hat unſer Miſſionar bereits ſhauen dürfen! Die Sc<üler bekennen e3, daß ſie erſt dur<h ihn gelernt haben, wie ſie glauben, <riſtlich leben und ſelig ſterben ſollen; ſie wiſſen jetzt, daß ſie ewig verlorengegangen wären, wenn Gott nicht dur<h

die Sendung ſeine3 Boten ſich über ſie erbarmt hätte.


Die

102

Nliſſions-Taube.

Sd< konnte aus dem Verhalten der Sdüler erkennen, daß ſie an ihrem geiſtlichen Freund und Berater mit Liebe hängen. Aud die Ärmſten unter den Armen, die blinden Schüler, ſind des Lobe3 voll über das "Licht, das er ihnen gebracht hat. Dr. Jone3 rühmt e3 ohne Rüdhalt, daß unſere Miſſion3arbeit von großem Segen für die Anſtalt geweſen iſt. Dahin haben wir aud) ſein jekt wiederholtes Angebot zu verſtehen, un35 die Anſtalt mit dem großen Fläcenraum, der ihr gehört, zu übergeben. Er ſieht die -große Umwandlung, die das unverfälſchte Wort Gotte3, das jetzt in der Anſtalt verkündigt und gelehrt wird, in den Schülern hervorgebracht hat. E35 kann ja nicht anders ſein: im Evangelium haben wir das Heilmittel für alle Schäden. „EZ heilete ſie * weder Kraut no< Pflaſter, ſondern dein Wort, HErr, weldes alle3 heilet.“ Wie ſchön iſt doh die Anſtalt gelegen! Inmitten

es Miſſionar Bate38 niht einmal gelungen, ein geeignete3 Lokal zur Abhaltung von Gotte3dienſten zu finden. Gott gebe, daß ſich bald Wege und Mittel finden laſſen, da uns der HErr eine Tür de3 Worte3 dort aufgetan hat, eine Stätte hat finden laſſen, wo ein Altar errichtet werden kann. Wie ſchön die Arbeit im Weinberge des HErrn vonſtatten gehen kann, das ſehen wir an der weißen Gemeinde in Jackſon, der P. A. H. Beſalſki vorſteht. ES iſt ihr gelungen,

ein paſſende3 Kir<lein

Mit

Miſſionar

um

armen

Rr--- |

(Pell

Verhältniſſen

'der lieblichſten Waldungen, ho< auf der Spiße eine3 Hügel3, von dem au3 man weit in die Ferne ſchauen kann, fünfundzwanzig Meilen von der Stadt Jaſon entfernt, alſo fern von dem Getriebe und den verderbenden Einflüſſen des Stadtleben, iſt ſie errichtet worden. Mag die Hißze zuzeiten während de38 Tage3 groß ſein, ſo ſind doh die Nächte kühl und erquikend, daher denn aud in den Sommermonaten dort Unterricht erteilt wird.

eine

S<hmidt

iſt der

Schreiber

dieſe3

im Auto auch nad) Sullivans Hollow gefahren. Das liegt im Hinterwald; aber aud hierhin hat der Miſſionar durd) Gottes Fügung ſeinen Weg gefunden, Sündern,

verkündigen, Menſchen,

Miſſionar H. Bates.

und

Pfarrwohnung zu errichten. Erſt vor wenigen Monaten, möchte man ſagen, iſt die Arbeit dort in Angriff genommen worden, und jeßt ſchon hat ſie ſold ſchöne Früchte gezeitigt.

befinden

Weißen,

das

Evangelium

zu

die ſich in ſehr kümmerlichen

und

mehr

oder

weniger

ver-

wildert aufgewachſen und daher verroht ſind. Wohl hat der Beſucher die Shar niht verſammelt geſehen, die bei gutem Wetter unter einem Baum der Verkündigung des göttlichen Worte3 lauſcht, aber aus einem Geſprä konnte er erkennen, daß da3 arme Volk dem Miſſionar dankbar iſt, daß er mit der Botſc<aft des Friedens zu ihnen kommt. Die Kommiſſion für Negermiſſion iſt ſicherlich nicht die einzige, die von trefflihen Miſſion3angelegenheiten berichten kann. Sie iſt auh nicht die einzige, die in dieſen Zeiten auf Einſchränkung ſehen muß. Gott gebe Gnade, daß alle Kommiſſionen bald ſehen dürfen, wie von neuem die Arbeit weiter ausgedehnt werden kann. Dazu gebe er un38 Mut, zu helfen mit Herzen, Mund und Händen! O. C. A. Böckler.

Wie St. Philip's ſelbſtändig geworden iſt.

Eine Reiſe nach Piney Woods kann man nicht gut Unternehmen, ohne dabei auf die Miſſion zu achten, die unter den Negern in Jaſon, Miſſiſſippi, von unſerm Miſſionar Bate3 betrieben wird. E3 iſt ein großes Miſſion38feld, da3 ſich ihm dort darbietet, da

Leitung unſere St. Philip's Church hier in St. Louis

tung einer Kapelle darzureichen.

ſtüht,

Der nachfolgende Artikel ſtammt au38 der Feder unſer3 rührigen Miſſionar38 A. Schulze, unter deſſen

ſelbſtändig geworden iſt. Weil e3 in unſerer Miſſion immer mehr dahin kommen muß, daß unſere. man in zwei Stadtvierteln leicht eine Miſſion unter Parodien ſelbſtändig werden, ſo werden unſere Leſer den zahlreihen Negern beginnen könnte. Aber der den Artikel gewiß mit doppeltem Intereſſe leſen, aber „Miſſionar fühlt ſich ſehr gehemmt in ſeiner Arbeit. - aud deswegen, weil er ſo manderlei wichtige Winke Und jeder kann e3 ihm na<fühlen; denn e8 iſt der für unſere Miſſion3arbeit enthält. Wir leſen: „Nun iſt St. Philip's als erſte der vielen MiſKommiſſion für Negermiſſion biöher unmöglich geweſen, auh nur eine beſcheidene Summe zur Errichſionsſtationen, die die Ehrw. Synodalkonferenz unter-

Bi3 zur Stunde iſt

ſelbſtändig

geworden.

Vor

ſechzig

Jahren


Die

Wiſſions-Taube.

103

wurde unſere Miſſion begonnen, und nun haben wir wirklich eine ſelbſtändige Gemeinde. Ja, e3 ſind nun ihrer zwei; denn die Gemeinde P. Carter3 in Chicago iſt dem guten Beiſpiel der hieſigen Gemeinde gefolgt. Wir halten dieſe beiden Ereigniſſe für ſehr wichtig, und darum wollen wir ein wenig über die hieſige Station an unſere Freunde berichten, die uns ſo lange und freigebig unterſtüßt haben. „Den Leſern der „Miſſionstaube“ iſt 8t. Philip's

Plätze war dazu angetan, Leute anzulo>ken und die Miſſion zu fördern. Dazu kam, daß wir die Miſſion in einem Stadtteil trieben, wo die Leute fort und fort

über dieſe und andere Stationen berichtet worden. Die dankens5werte Hilfe, die un3 jederzeit ſo freundlic dargerei<ht worden iſt, verdanken wir vor allem au unſern beiden tüchtigen Miſſion3blättern, dem Lutheran Pioneer und der „Miſſion3taube“, die das

Stadt.

ja

nicht

unbekannt;

denn

immer

wieder

iſt

darin

Intereſſe für unſere Miſſion ſtet3 wachgehalten haben.

Wir danken allen Leſern dieſer Blätter für ihre liebreiche Hilfe; wir danken ihnen nicht nur für die Geldgaben, mit denen ſie uns unterſtüßt haben, ſondern vor allem für ihre Gebete. „Daß eine Gemeinde ſelbſtändig wird, heißt nicht3 andere3, als daß ſie nun ihre Ausgadben ſelber beſtreitet. Da3 iſt un3 nun mit Gottes Hilfe gelungen. Wie da3 gekommen iſt, das wollen wir jekt ein wenig näher beſchreiben. „Daß St. Philip's ſelbſtändig geworden iſt, verdanken wir vielen Umſtänden, zum Beiſpiel unſerer ſchönen Kir<he, die im Jahre 1927 eingeweiht werden konnte; ferner der Tatſache, daß unſer Kirc<heneigentum ſehr günſtig gelegen iſt; der weiteren Tatſache, daß es mit andern Negergemeinden in der Umgegend ſo ſteht, daß ſich viele Neger von ihnen abgewendet haben; ſodann unſerer Sendeſtation KFYFVO, die das Wort Gotte3 ſo lauter gepredigt hat; der fleißigen Mitarbeit unſerer weißen Mitc<riſten; der erſten Liebe, die in unſerer Gemeinde herrſcht; endlich dem ernſten Beſtreben aller Glieder, worauf wir ſtet3 hingearbeitet haben, mit Gottes Hilfe bald ſelbſtändig zu werden. Das alle3 hat dazu "beigetragen, daß wir nun nicht mehr auf die Unterſtüßung ſeitens unſerer Mitc<hriſten angewieſen ſind. Aber nod ein38 wollen wir ja nicht vergeſſen: Im Grunde verdanken wir alles der freien Gnade Gottes in Chriſto JEſu. Ihm allein die Ehre! Die Miſſion, aus der St. Philip's hervorgegangen

iſt, hatte vierundzwanzig Jahre lang mit den allergrößten Schwierigkeiten zu kämpfen. Erſt wurden die Gotte3dienſte in einem alten, leeren Krämerladen abgehalten, dann im Erdgeſchoß der hieſigen Immanuelskir<e und ſpäter in einem Hauſe, da3 die Miſ-

ſionskommiſſion

gekauft

hatte.

Aber

keiner dieſer

umzogen, ſo daß wir ebenſo viele verloren, wie wir gewannen. r „Alles aber wurde ganz ander3, ſobald wir eine

eigene Kirde beſaßen, die nicht nur ſehr ſchön und geräumig iſt, ſondern auch in einem Stadtteil ſteht, wo die Leute

einigermaßen

ſeßhaft ſind.

Zudem

iſt die

Kirche ſehr gelegen für die Negerbevölkerung unſerer Ganz

in

der

Nähe

unſerer

Kirc<e

iſt

eine

Hochſ<hule für Neger, ein Waiſenhaus, zwei College3,

eine beſondere Schule für kranke und ſchwache Kinder und ein öffentlicher Spielplatz, und bald ſoll, eben-

falls

in

der

Nähe

unſers

Hoſpital errichtet werden.

Gotte3hauſe3,

auch

ein

Soll eine Miſſion wirklich

OD

Die St. Philip's-Kir<e.

gedeihen, jo muß das Gotte3dienſtlokal günſtig gelegen ſein, wa3 ganz mit Recht von unſerer Miſſion geſagt werden kann. : „Von den 823,000, die dazu nötig waren, unſere Kir<he zu errichten, bra<hte die Miſſion8gemeinde ſelbſt 82,400 auf. Die hieſige Lutheran Aid Society for Colored Misgions, die ſich übrigen3 aufs eifrigſte an unſerer Miſſion3arbeit beteiligt hat, ſchenkte un38 310,000. Das übrige hat un3 die Kommiſſion der Ehrw. Synodalkonferenz bewilligt. So konnte unſere ſchöne Kir<he zur Ehre Gotte3 errichtet werden. „Manchem mödte es ſcheinen, als wäre reichlich viel Geld für unſere Kapelle ausgegeben worden. Aber wer den Fortſc<hritt der Gemeinde in den letzten ſe<h3 Jahren aud nur flüchtig verfolgt hat, muß zugeſtehen, daß die Ausgaben niht zu groß geweſen ſind. Hier war wirklich eine reiche Ausſaat die größte

Sparſamkeit.

Wie wichtig e3 war, daß wir hier mit


Die

104

Wliſſions-Taube.

unſerer Miſſion anfingen, bezeugt die Tatſache, daß von den 251 Kommunizierenden, die wir jetzt haben, über fünfzig früher zur African Methodist Episcopal Church gehört haben. Da ging alles drunter und drüber; Gotte3 Wort wurde nicht mehr gepredigt, die

Die

„Kleinen“

in St. Philip's.

Kinder wurden nicht mehr ordentlich unterridtet, man gab ihnen Steine ſtatt Brot, und Streitigkeiten erhoben ſid, ſo daß die beſten Glieder die Kir<e verließen und ohne Zweifel für Gotte3 Reich verlorengegangen wären, hätten wir nicht hier angefangen. So weit ſind etwa fünfzig von ihnen zu un3 übergetreten, und vas ſind alles Leute, die e3 wirklich ernſt meinen, die für da3 gepredigte Wort herzlich dankbar ſind. Wir erwarten, daß in Zukunft no< mehr zu un3 kommen werden, da zur Zeit viele der ausgetretenen Glieder keiner Gemeinde angehören und unſere Gemeindeglieder ihnen aufs eifrigſte Gotte3 Wort bezeugen. Da3 müſſen wir überhaupt an unſern Gliedern loben, daß ſie, nachdem ſie ihren Heiland im Wort gefunden haben, aufs willigſte Zeit und Kräfte jeinem Dienſt widmen. ZJhre Liebe zu Chriſti Reich iſt warm und aufrichtig, und wo immer ſie beſchöftigt ſind oder wo immer ſie Gelegenheit haben, mit Leuten über Religion zu reden, da tun ſie die3 ohne Fur<t. „Allerdings dürfen wir hier KFVO nidt vergeſſen. Was eine lutheriſche Sendeſtation, die Gotte3 Wort predigt, alle3 ausricten kann, erkennen wir au38 dem Segen, der uns dur<g KFVO zugefloſſen iſt. Den meiſten Negern hier war bisher die lutheriſche Kir<he eine unbekannte Größe; aber durh KFVO haben ſie erfahren, daß die lutheriſche Kirche eine Gemeinſchaft iſt, die Gottes Wort liebt und ehrt. Immer wieder hören wir die Leute ſagen: „Auf die lutheriſche Kirche bin ich vor allem dur< KFVO aufmerkſam ge-

worden. Die Predigten, die ich über KFVUO gehört habe, haben mid) zu Chriſto geführt.“ Wir ſchreiben dies, weil e8 den Chriſten, die KFVO unterſtüßen, nicht immer geſagt wird, wie wichtig und ſegen3reich gerade dieſe Arbeit im Miſſion8garten Gottes iſt.

„Wie ſc<on geſagt, herrſcht in dieſer Gemeinde die erſte Liebe. EZ iſt da3 etwa3 Wunderbare3 und Erhebli<hes. Der erſten Liebe verdanken wir e3, daß unſere Glieder willig waren, jekt in dieſer Darbezeit die größere Laſt =- die Beſtreitung ſämtlicher Gemeindeunkoſten aus der eigenen Kaſſe -- auf ſich zu nehmen. Der erſten Liebe iſt es zuzuſchreiben, daß, durd) das Zeugnis der Glieder bewogen, ſich immer wieder erwachſene Katechumenen einſtellen, ja daß Eltern wie Kinder ſo große Liebe zu Gotte3 Wort haben, daß ſie ſi< dur< ni<t8 davon abhalten laſſen, es zu hören. Kürzlich wurden wieder ſec<hs Kinder konfirmiert ſowie eine Klaſſe von zwölf Erwachſenen, und zweiunddreißig Kinder wurden getauft, und zwar in einem Gottesdienſt. Jeßt ſtehen weitere fünfundzwanzig Erwachſene im Unterricht. Die Ausſichten auf Wads5tum in der Zukunft ſind überaus günſtig. Die Gemeindeverſammlungen werden gut beſucht; in den Vormittag3gotte3dienſten ſind die Kirchenräume gedrängt voll; die Sonntag3ſ<ule zählt nahezu zweihundert Kinder und Erwachſene. Wir beklagen e38, daß wir nod keine Gemeindeſ<hulen haben, benußen aber vorderhand alle Mittel,

um

klein

und

groß

aufs

gründlichſte

in

der

Heilslehre zu unterrichten. Außer der Sonntag3ſchule haben wir Konfirmandenklaſſen, die zwei Jahre lang unterrichtet werden. Gegenwärtig habe ich eine Klaſſe von ſiebzehn Knaben und Mäd<en. Wir haben aud) beſondere Vereine für die jüngere und reifere

P. Schulze

Jugend,

in

mit

denen

einer

aud

Konfirmandenklaſſe.

Religionsunterricht

erteilt

wird. Aud in unſerm Frauenverein, der ſehr fleißig für unſere Kir<e arbeitet, werden Religion3fragen

beſprochen, ſo daß die Glieder auch ſo im Geiſtlichen gefördert werden.

„Soli Deo Gloria!

Gott allein die Ehre!

Wir


Die

WMiſſions-Taube.

haben dies nicht aus Ehrgeiz geſc<hrieben, ſondern in herzliher Demut. Aber eine verkehrte Beſcheidenheit ſoll un3 aud) nicht davon abhalten, zu bekennen, wieviel Große3 Gott an un3 getan hat. Sein iſt da3

Werk, und e3 iſt wie ein Wunder vor unſern Augen.

„Nicht un3, HErr, nicht uns, ſondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnade und Wahrheit!“ Pf. 11512G

Vielleiht würde es unſere Leſer intereſſieren, aud) einiges über den Leben3slauf unſer35 Miſſionar3 A. Schulze zu hören. Geboren wurde Miſſionar Andreas Sulze in Cincinnati, Ohio, am 8. März 1898. Er beſuchte zuerſt die dortige Gemeindeſchule und dann zwei Jahre lang die Hohſchule, worauf er ſich Arbeit ſuchte und eine ſo gute Stelle erhielt, daß er ſic die nötigen Gelder für ſeine ſpäteren Studien in Springfield erſparen konnte. Al3 der Weltkrieg ausbrach, trat er in die Marine ein und hatte Gelegenheit, die Welt zu ſehen. Nicht ganz zwei Jahre verbrachte er im Dienſt

der Marine,

und

dann

predigen. So kam i<h mit Zuſtimmung der Kommiſſion nac Pa335 Chriſtian und predige dort nun allmonatli<. Die Arbeit auf dieſem Felde iſt aber überaus ſchwierig. Zu Weihnachten hatte ich einen Gotte5dienſt angeſagt. Al3 ich ankam, waren nur zwei Männer bei der Kirhe. Nachher kam no<h ein früheres Glied der St. Paulsgemeinde in New Orleans dazu, und etwa3 ſpäter geſellte ſich no<h ein anderer hinzu. So konnte id doh den Chriſtgotte3dienſt halten. Leider war aber kein Ofen im Lokal, und ich predigte in meinem Überro>. Doh waren wir alle fröhlich, und ich hatte andächtige Zuhörer. „3m Februar und März machte ich dann über 266 Hausbeſuc<he und fand im ganzen 56 Perſonen vor, die keiner Kirc<e angehörten. Die andern erklärten, ſie ſeien Glieder der römiſchen Kirc<he oder der verſchiedenen Sektengemeinſ<aften. Neger bilden die Hälfte der dreitauſend Einwohner de3 Städt<en3.

nahm

er das Studium für das Predigtamt in Springfield auf. Dreiundzwanzig Jahre alt, trat er im Herbſt 1919 in Springfield ein, und bald darauf diente er als AuShelfer der dortigen farbigen Gemeinde bi3 zum Ende ſeiner Studien. So wurde er denn nach Beendigung ſeiner theologiſchen Studien an dieſe Gemeinde berufen und diente ihr vier Jahre lang, bi3 ihn die Kommiſſion im Jahre 1924 in die St. Philips Mission in St. Louis berief. Unter ſeiner umſichtigen Leitung gedieh die Miſſion bald vortrefflich und iſt nun zur erſten ſelbſtändigen Gemeinde herangewachſen. Erwähnen müſſen wir- aber auch, daß P. S<hulzes Gattin ihm in ſeiner Arbeit treu zur Seite ſteht; denn nicht minder als ihr Gatte intereſſiert ſie ſich für die Miſſion3arbeit. Ihre Ehe iſt mit drei Kindern geſegnet. Zum Scluß mödten wir ſagen, daß e3 der St. Philip's-Gemeinde niht leiht fallen wird, in dieſer Notzeit die nötigen Gelder aufzubringen; es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß ihr Paſtor mand<he3 Opfer bringen muß. Z.T. M.

Schwierigkeiten in der Miſſionsarbeit. Miſſion3arbeit iſt nicht leichte Arbeit.

105

Das be-

weiſen einige Säße aus einem längeren Brief Miſ-

ſionar Wildgrube38, der von New Orlean3 au3 Pa338 Chriſtian, Miſſiſſippi, bedient. Miſſionar Wildgrube ſchreibt: „Bor reichlich zwei Jahren bat mich ein Glied

meiner Gemeinde, da38 nah Pa33 Chriſtian, Miſſiſſippi, verzogen iſt, auch dort da8 Wort Gottes zu

Das Innere unſerer Kapelle in Pa88 Chriſtian, Miſſ.

Die Leute wußten von meinen Gottesdienſten, ſagten mir aber, daß ſie ſchon kir<lich verſorgt ſeien, jo daß ſie nicht kommen mödten. Dod kommen einige von ihnen, wenn die Gelegenheit günſtig iſt. Aber ein Gotte3dienſt im Monat iſt wohl kaum genügend, wenn man hier eine Miſſion zu gründen gedenkt, die wirklich Beſtand haben ſoll. An einem Tag ſäen wir den Samen, aber an neunundzwanzig Tagen wird er zerſtört oder erſtit. Nur wenn hier öfter3 im Monat gepredigt wird, kann etwa3 Ordentliches ausgerichtet werden.“ Die Kommiſſion hat P. Wildgrube ermuntert, ſeine Arbeit in Pa338 Chriſtian fortzuſezen, weil der liebe Gott uns nun einmal den Weg dorthin gezeigdhat. Aud ander3wo haben wir ſo gering und unter ebenſo großen Schwierigkeiten beginnen müſſen, und es iſt uns dur< Gottes Gnade do gelungen, eine dauernde Miſſion zu gründen. Jedoch erfordert die Arbeit großen Mut und viel Geduld von ſeiten der Miſſionare.


Die

106 Aus

weiteren

Miſſions8ſegen

WMWijſſions-Taube.

Rreiſen.

in Hankow,

Heiland unausgeſetbt angerufen, die jungen Chriſten zu ſtärken und ſeinen Segen zu ihrem und unſerm Vorhaben zu verleihen.

China.

Im „Lutheraner“ teilt Miſſion5direktor D. Brand einen Brief von Miſſionar H. Klein aus Hankow, China, mit, deſſen Inhalt jeden Miſſionsfreund mit großer Freude erfüllen muß, eben weil er ſo klar zeigt,

wie

herrlich

Gott

das

Miſſion5werk

in

dem

armen, geplagten China ſegnet. Wir leſen unter anderm: „Der geſtrige Palmſonntag wird uns Miſſionaren und unſern Chriſten hier in Hankow lange in Erinnerung bleiben. Heute nod) klingt mein Herz beſtändig wider mit Lob und Dank gegen Gott, der uns einen jo herrlihen Tag beſchert hat. Darf ich Jhnen

Eine

lutheriſche

Familie

in China.

'davon erzählen?

I< weiß, unſere Freude iſt Ihre

mandenunterri<ht

hatte

Freude. . „Der Tag bra<h an mit einem ſehr ſchweren Regen. Son fürchtete ich, daß unſer Feſt dadurch geſtört werden möchte. Do e3 kam ganz ander83, al8 ich befürdtet hatte. „Wir hatten nämlich Tauf- und Konfirmation3tag. Son lange hatte ih mid, faſt mit Bangen, auf den Tag gefreut. Die ſchwere, aber au< ſo herrlie Vorbereitungs3arbeit im Tauf- und Konfir-

viele "Monate

in Anſpruch

genommen. Eine große Anzahl ſchien ernſtlich bereit au ſein, ſich öffentlich zu Chriſto, unſerm Heiland, zu

- bekennen. wel<e

Und do konnte man vorher nicht wiſſen,

Hinderniſſe

dur<h

den

Satan

und

die heid-

niſchen Verwandten dieſem Vorhaben in den Weg ge-'

legt werden würden. Wie oft hatten ich und unſere andern Miſſionare erlebt, daß unſere Täuflinge noh im letzten Augenbli> wankend gemacht wurden! Nun

fragte im mic<h: Wird das auch heute, am Palmſonntag, wieder geſchehen? Ernſtlih wurde unſer

„Und nun hören Sie: Siebenundvierzig Perſonen bekannten ſich öffentlich zu Chriſto, unſerm Heiland. Von dieſen wurden neunzehn konfirmiert. Achtundzwanzig wurden Chriſto dur< die heilige Taufe einverleibt. Unter dieſen Letgenannten waren ſe<3 erwachſene Frauen, ſe<3 Kinder unter elf Jahren und ſechzehn Jünglinge und Männer im Alter von ſechzehn bis fünfzig Jahren. Aus der Konfirmandenklaſſe konnte ein Knabe wegen Erkrankung nicht an der Feier teilnehmen. Se<h3 Knaben und Mädchen wurden dur< ihre heidniſchen Eltern noh in der elften Stunde zurückgehalten. Freilich ſuchen wir un35 vorher au mit heidniſchen Eltern in3 Einvernehmen zu ſeken; dod) iſt. erfahrung8gemäß auf ihr Jawort kein Verlaß. I< hoffe, daß dieſe Kinder bei ihren Eltern mit Bitten nicht nachlaſſen und ſo ſj<ließlich do< nod) die gewünſchte Einwilligung zur Taufe erlangen werden. Zwei der Täuflinge wohnten ſehr entlegen und wurden dur) die ſchweren Regengüſſe am Kommen verhindert. Ein Mann wurde durd) ſeine Arbeit ſo lange aufgehalten, daß ich um ſeinetwillen die ganze Konfirmation3handlung wiederholen mußte. Und endlich mußte ein Eiſenbahnangeſtellter, der bei der öffentlichen Prüfung ein ſ<önes Bekenntnis abgelegt hatte, vor der heiligen Handlung ganz unerwartet ſ<nell den Gotte3dienſt verlaſſen. Er wird nun zu anderer Zeit getauft werden. Dur die ſchwere Erkrankung einer Frau während des Gotte3dienſtes wurde der Gotte3dienſt ungebührlich verlängert. Jd< wartete, bi3 die Ärmſte ſi von ihrem Anfall etwa3 erholt hatte, und fuhr dann mit der heiligen Handlung fort. Gegen Ende kam dieſe Kranke ganz erſchöpft und gebrochen zur Taufe und bat: „Herr Paſtor, a<h, ich bin ein ſündhaftes Geſchöpf. Bitte, geben Sie mir Chriſti Vergebung der Sünden in der heiligen Taufe.“ Wie gern gab ich dieſer armen, dürſtenden Seele den Troſt der Vergebung der Sünden, den die heilige Taufe un8 darbietet! uns

„Aber nun hören Sie weiter, welh der gnädige

dieſes Jahres

Gott hier in Hankow

bis zum

Palmſonntag

und

in einem 'ernſten,

eine Ernte

ſeit Januar

geſchenkt hat.

Im ganzen wurden einundachtzig Perſonen getauft und ſiebenundzwanzig konfirmiert. Das iſt fürwahr ein reiher Segen! Wie ſollen wir dem HErrn vergelten alle ſeine Wohltat, die er an uns tut? Er erhalte alle Neugetauften und alle Konfirmierten im

rechten Glauben Leben!

gottſeligen |


Miſſions-Taube.

Chriſtentum

und Krieg

in China.

Einen Eindru> von dem Ernſt und der Kraft, aber aud) von der friedlihen Geſinnung des <ineſiſchen Chriſtentums gibt uns eine von dem weſt<hineſiſ<en Biſ<of Song während der Krieg3zeit im April lezten Jahres gehaltene Predigt, in der er, nach dem Chinese Recorder, unter anderm folgendes ausführte: ; „Eine Lage wie die gegenwärtige gibt un3 die beſte Gelegenheit, unſern <hriſtlihen Glauben zu prü« fen und zu bewähren. Der rohen Gewalt gegenüber ſollen wir zeigen, daß geiſtige und geiſtliche Mächte

ſtärker ſind.

Feig und dumm wäre e3, die zu haſſen,

die wir „Feinde“ nennen. Wir müſſen vielmehr fragen, was Gotte3 Wille in dem Geſc<ehen der Gegenwart iſt. Wenn wir glauben, daß Gott die menſ<liche Geſchichte leitet, ſo können wir au< glauben, daß er die Völker benußt, um die Welt zu belehren. Er hat Aſſyrien, Babylonien und Ägypten benutzt, um J5rael die Lehre zu geben, die e3 nötig hatte;

er brauc<t heute Japan

au3 demſelben

Grund.

Im Bli> auf Gott müſſen wir die Welt ſehen, wie er ſie ſieht: nicht zerſpalten in Juden und Griechen, Japaner und Chineſen, Angelſachſen und Europäer, ſondern in allen Völkern ſeine Kinder. . . . „Ohne Zweifel will Gott die <hineſiſche Regierung und das dineſiſ<e Volk zur Buße führen. Sünde und

Selbſtſucht

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Ein taoiſtiſcher Prieſter in China.

unſerm Volk, und wir brau<hen Vergebung und-8in neue38 Herz. Wenn nur unſere Regierung einmal ſehen würde, daß Selbſtſucht in der Politik und perſönliher Eigennuß ihr ſelbſt keinen Nuten und dem Volk nur Verderben bringen, dann könnten die Gewiſſen gerührt werden, und unſere Politiker würden ſich die Aufgabe der Hebung de3 Volke3 einmal wirklich zu Herzen nehmen. . . . „Wenn nur wir Chineſen na<h Gotte3 Willen verlangen würden ſtatt nah Rache, nad Liebe ſtatt nah Haß, na<h Frieden ſtatt na<h Krieg! Dann wäre der endliche Sieg unſer, und wir würden helfen, eine weltweite öffentlihe Meinung zu ſchaffen, daß Nec<ht Macht iſt. Da3 Beſte, was wir Chriſten tun können, iſt, uns ohne Rükhalt Gott und ſeinem Dienſt zu ergeben. Wenn wir uns aber aufregen, unſer Geſchick verfluchen und beklagen, ſo gleißen wir dem alten Weib, da3 keinen andern Weg ſieht, al3 ihr Leid der

ST. LOUIS, MO.

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„E3 ſteht noh immer eine Anzahl Perſonen im 'Tauf- und auc< im Konfirmandenunterricht. Aber vor Sommer werden dieſe kaum zum öffentlichen Bekenntnis Chriſti genügend vorbereitet ſein. Gott ſchenke allen in Gnaden die Gaben ſeines Heiligen Geiſtes! „Meinen Sie nicht auh, daß dieſer reiche Segen, den der HErr auf unſere geringe Arbeit gelegt hat, ein klarer Beweis iſt, daß er die HeidenmiſſionSarbeit in China kräftig weitergeführt haben will? Oft müſſen wir unſere Seele in Geduld faſſen, wenn keine ſichtbare Frucht zu erblicken iſt, obwohl wir gewiß ſind, daß unſere Arbeit des HErrn Arbeit iſt. Aber wenn uns ein ſo reicher Segen beſchert wird, werden wir unſerer Sache no< gewiſſer und erhalten neuen Mut zur ſ<weren Ausſaat in dieſem dunklen und abgöttiſc<hen Heidenland. „Und ſc<ließlich no<H eins. Sie erinnern ſich, daß wir im Jahre 1931 die ſ<were Flut hatten, dur die uns Gott die Tür zu Hunderten von Flüchtlingen aufgetan hat. Damals durfte ich nah langem Unterricht eine große Anzahl taufen. Einer der getauften Flüchtlinge iſt den Hanfluß hinauf gezogen; ic weiß nicht genau, ob in ſeine Heimat, oder um Arbeit zu ſuchen. Heute kam er hier mit einem Knaben ſeines Dorfes an, den er ſelbſt zum HErrn geführt hat, und bat, daß er getauft werden möchte. Gott ſegne den lieben Mann! Er legt überall, wohin er kommt, ganz unerſ<hro>en Zeugnis für Chriſtum ab. Leider können wir wegen Geldmangel3 keine Miſſionöarbeit in jener Gegend anfangen. „Darf ich nod einmal fragen, ob der HErr nicht wirklich kräftige und entſc<hiedene Weiterführung und Ausdehnung unſerer Arbeit in China haben will? Daß do<h unſere Mitdriſten in der Heimat ſich aufrafften! Wir rufen: Kommt herüber und helft uns ziehen!“ SEIDIG EA SERA MG

107

SERS

Die


Die

"4108

Wiſſions-Taube.

ganzen Welt zu klagen. Wir müſſen uns ſelbſt Gott weihen und alle3, wa3 wir haben, in ſeinen Dienſt ſtellen, mag e3 aud nod ſo wenig ſein: wenn e3 auch nur fünf Brote und zwei Fiſchlein ſind. Wenn nur jeder ſein Teil beim Aufbau de3 Reiches Gottes leiſten würde, würde man den Fortſchritt ſehen. Eine Geſchichte erzählt von einem kleinen Knaben, der auf ſeinem Spielſ<hubkarren zum Bau einer großen Kir<e jede3mal nur ſe<h35 Badſteine herbeiführte. Unſer Auge ſoll nicht haften bleiben an der Kleinheit unſerer Gaben, ſondern an der Größe der göttlichen Macht; ſo wird er auh un3 brauchen können, um da3 Reid) de3 JFriedensfürſten zu bauen.“ (Ev. Miſſ.-Mag.)

Zur

Miſſionschronik,

Doppelnummern. Von nun an (Juli) wird die „Miſſion5taube“ al5 Doppelnummer erſ<einen; das heißt, ſtatt monatlid) wird ſie nur alle zwei Monate gedru>t und verſandt werden, und zwar ſo: JuliAuguſt; September-Oktober; November-Dezember. Wir bitten unſere lieben Leſer, ſich mit dieſer Einrictung zufrieden zu geben, eben weil die Gelder niht da ſind, um.unſere Miſſion3blätter monatlich erſcheinen zu laſſen. Trotz der großen Reduzierung der Gehälter und der Einſtellung aller Bauten-ſo nötig au<h mande derſelben ſind =, iſt es unſerm Kaſſierer einfac unmöglid), ſein Budget zu balancieren. So müſſen denn au<h unſere Miſſionsblätter ſich dem Leiden der Zeit unterwerfen und ſich an dem großen Sparen beteiligen. Bei dem geringen Einkommen weiß die Kommiſſion ſchier nicht, wie ſie zuwege gehen ſol. Gott ſegne Land und Leute, damit unſere Chriſten wieder mehr für die Miſſion beitragen können! Unſere Miſſion in Eaſt Moline. In Eaſt Moline, Zlinoi3s, iſt dur< gemeinſame Arbeit unſerer Mit<hriſten in Davenport, No> Js8land und Eaſt Moline eine geſegnete Miſſion unter den dort wohnenden Negern angefangen worden. E3 wurde ſowohl Scule gehalten wie auc< gepredigt. Student Nagel von unſerm Concordia-Seminar leitete die Schule und half mit Predigen aus. Leider mußte er ſich einer Operation unterziehen, die ſeine Weiterarbeit

hier verhindert, ſo daß eine andere Kraft in dies Feld geſtellt werden muß. EZ iſt ganz im Sinne der Kommiſſion gehandelt, wenn unſere weißen Gemeinden

im Norden in ihren Gebieten vorangehen und, da die Miſſionsgelder

ſo

ſpärlih

einkommen,

die

Arbeit

unter den Negern vorläufig ſelbſt beginnen. Gott ſegne die neuen Miſſion8felder, die ſo eröffnet werden!

Katholiken und Miſſion. Aus den proteſtantiſchen Miſſion38gebieten erklingen immer wieder Klagen darüber, daß ſich römiſche Miſſionare in die Gebiete der Proteſtanten eindrängen und Verwirrung anrichten. Das ſtimmt ganz mit der großen Miſſion3bewegung, die in den römiſ<hen Kreiſen na<h dem Weltkrieg eingeſezt hat. Was da3 für die einzelne Miſſion3arbeit bedeutet, wird aus einigen Beiſpielen klar. Die in der ganzen Welt bekannte St. Vincent de Paul-Vereinigung, die ſich namentlich der Armennot annimmt, zählt an die zwanzigtauſend Glieder, die jährli< über drei Millionen Dollar3 für ihre Miſſion beitragen; denn die leibliche Unterſtüßung der Notleidenden iſt au<h immer mit geiſtlicher Verſorgung verbunden. Katholiſc<e Hoſpitäler gibt e3 hierzulande nahe ſe<h3shundert, und ebenſo viele Kinderheime werden jährlich) von den betreffenden

Vereinen unterſtüt.

ÜÄhnlid iſt die Beteiligung der

Römiſchen an der Miſſion im Auslande. Beſonders dies „Heilige Jahr“ ſoll für die Miſſion nutzbringend verwertet werden. Da3 Traurigſte dabei iſt, daß die Papſtkir<he der Welt und alſo au< den Heiden nicht3 andere3 al3 Werklehre bringt, dur die kein Menſch ſelig werden kann. Urlaub wegen Krankheit. Miſſionar John Alſton mußte kranfkheitShalber ſein Amt in Atlanta zeitweilig niederlegen. Er hat dieſer Miſſion achtzehn Jahre lang treu gedient. Prof. R. O.L. Lynn wird ſi der St. Markusgemeinde in Atlanta annehmen und ſie verſorgen, da er wegen der Scließung der Anſtalt in Selma, Alabama, zeitweilig außer Dienſt war. Die Negerbevölkerung unſer8 Landes. Für unſere Miſſion iſt es wichtig, daß wir auf dem laufenden bleiben in bezug auf die Verteilung der Negerbevölkerung in unſerm Land. Tatſächlich iſt die Negerbevölferung in vier Staaten des .Süden3 zurücgegangen; im ganzen hat ſie im Süden ſeit 1920 nur um fünf Prozent zugenommen. Dagegen hat ſie im Norden des Lande3 um 64 Prozent zugenommen und im Weſten um 53 Prozent. Man berechnet die ge-

ſamte Negerbevölkerung de3 Landes auf zwölf Mil-

lionen. Die größte Negerbevölkerung im Norden befindet ſich in den Städten New York, Chicago und Philadelphia; do< gibt e3 jezt im Norden ſechzehn

Städte mit einer Negerbevölkerung tauſend und darüber.

von je fünfzig-

Wie ganz ander38 iſt daher die

Lage heute als vor einem halben Jahrhundert,

als

wir unſere Miſſion unter den Negern begannen! Trotz der Depreſſion. Au3 Meherrin, Virginia, ſc<reibt P. Dorpat: „Trotz der Depreſſion haben un-

ſere Glieder doh 8175 für Kirhe und Miſſion gezeichnet, 840 mehr al3 lette3 Jahr.“


Die

Hliſſions-Taube.

Klagen aus dem Miſſionsfeld. Ein Miſſionar ſchreibt: „Die Zahl der Beſucher unſerer Sonntag3gotte3dienſte hat abgenommen; dod) kommen um ſo mehr zu den Mittwocabendgottes5dienſten. Unſere Leute haben eben keine anſtändigen Kleider mehr. Sie ſchämen ſich daher und kommen nicht zur Kirche. Selbſt S<uhe haben die Kinder nicht mehr. Die Leute verdienen eben ni<ht35; nur einige der Glieder arbeiten,

und

die

werden

nur

ſelten

ausbezahlt.

Sonſt aber geht die Arbeit voran.“ Eine köſtliche Gabe des Franuenvereins. Von Juli an wird die St. Philip's Church hier in St. Louis einen Aſſiſtenten gewinnen, der ſich ganz der MiſſionSarbeit in dem Gebiet der Gemeinde widmen wird. E53 ſoll ein Kandidat berufen werden, entweder aus St. Louis oder Springfield. Da3 Gehalt werden die Glieder des Frauenvereins für Negermiſſion vorderhand aufbringen. Nicht wahr, lieber Leſer, das iſt eine köſtliche Gabe? Unſere jährlichen Unkoſten. Na einer ſehr mäßigen Abſchätzung unſers Kaſſierer3, Herrn Theo. EXharts, können wir unſere Miſſion nicht gut führen, wenn un3 nicht wenigſtens 8109,564.39 zur Verfügung ſtehen. Dazu kommen aber no<h etwa ac<httauſend Dollar38 für unſere debenture bonds und die Intereſſen, die wegen der notwendigen Bauten erforderlid) waren. An Gehältern kann jetzt nur nod wenig geſpart werden; ja viele Miſſionare klagen, daß ſie kaum mit dem jetzigen Gehalt auskommen können. Wir ſc<hreiben dies nicht, um unſere Leſer zu entmutigen, ſondern um ſie zu ermutigen, dod) ja da3 Werk JEju nicht zu vergeſſen. Unſere Negermiſſion iſt nicht etwa ein „Miſſiön<hen“, das heißt, eine kleine, unwichtige Miſſion, ſondern eine überaus wichtige, die ſich über das ganze Land erſtre>t. Wollten wir jekt die Negermiſſion ſo fortführen, wie e3 angeſichts der vielen offenen Miſſionsfelder getan werden könnte, ſo würden wir etwa zweihunderttauſend Dollar3 im Jahr nötig haben, ſelbſt wenn wir unſere Arbeiter nur mit einem „Brot-und-Käſe-Gehalt“ verſorgten. Dieſe Tatſachen ſollten unſere Miſſion3freunde wiſſen. Lutheriſche Vertretung auf der World's Fair in Chicago. Auf der Century of Progress-Weltausſtellung in Chicago wird auc die lutheriſche Kirche dur<h paſſende AusSſtellungen vertreten ſein. Etwaige Be-

ſucher wollen ſich beſonder3 nah unſerer Ausſtellung

von Scul- und Miſſion8gegenſtänden umſc<hauen.

E3

liegt aud hierin ein Zeugni38 für das Evangelium und deſſen Gotte8kraft. Aud andere Miſſionsſachen werden dort zu ſehen ſein, die in dem Beſucher das

Intereſſe für Miſſion neu erweden und ſtärken ſollen.

109

Bei Betrachtung der Gegenſtände, die in der Abteilung für Miſſion zu ſehen ſind, bete man die MiſſionSbitte und bedenke dabei, daß, während hierzulande auf je ſe<3hundert Perſonen ein Paſtor kommt, es in den nichtdriſtlihen Ländern ganz ander3 ſteht. Dort nämlich kommt ein <riſtlicher Miſſionar auf je dreihunderttauſend Perſonen. Vierhundert Perſonen werden etwa täglich in den Heidenländern für die <riſtlihe Kirhe gewonnen. In unſerer Synodalkonferenz haben wir etwa 270,000 Schüler in unſern Sonntagsſ<ulen; würden die jeden Sonntag einen Extrapfennig für die Miſſion beiſteuern,

ſo

käme

jährlich

die

große

Summe

von

5130,000 für dieſen geſegneten Zwe ein. Mitteilungen aus Afrika. Die Negerſtämme in Afrika, die gebeten haben, dort eine Miſſion in Angriff zu nehmen, fahren mit ihren Bitten fort. EZ iſt ihnen begreiflich, daß wegen der Depreſſion, die auch

Die

Jbeſikpo-Konferenz in Nigeria, die uns um Miſſionare bittet.

dort herrſcht, jezt nicht viel von un3 erwartet werden kann. Neulid hat ihnen aber die Kommiſſion allerlei Bücher zugeſchi>t: Katehiösmen, Bibliſche Geſchichten, Bücer, in denen unſere S<hriftlehre dargelegt wird, Andadt3- und Geſangbücher uſw., die von ihnen fleißig gebrau<t werden, ja ſhon in die Sprache der betreffenden Stämme überſetzt worden ſind. Dieſe Stämme haben ſich von allen andern Miſſionen lo8geſagt, bringen das Geld für die eigene Miſſion3arbeit auf und nennen ſich Truth Lutheran Church, womit ſie bekennen wollen, daß ſie in der lutheriſchen Kir<e die Wahrheit gefunden haben. Die Hoc<hſ<<hule: der Stämme befindet ſich in JIbeſikpo und führt den? Namen Ibesikpo United School. Acht Lehrer ſtehen" dieſer S<hule vor. Die Gemeinde hat ferner 18 Dorfſchulen mit 30 Lehrern. Zum Beweis dafür, daß die verſchiedenen Dörfer ſich zur lutheriſchen Lehre beXennen, gebrauchen ſie auch den Namen United Iutheran Church. Sie zählen tauſend Glieder. Die -

Zahl

der

Million.

Heiden

beläuft ſi<h

aber

auf

faſt

eine * %


110

Die

===

Hliſſions-Taube.,

-=

Aus einem Brief von Afrika. Zum Bewei3 dafür,

daß die Leute in Jbeſikpo wirkli verſuchen, das Engliſche zu lernen, bringen wir einige Säte aus einem Brief, den ſie an die Kommiſſion gerichtet haben:

“We have much pleasure to acknowledge the receipt of tbe many parcels of Seriptural text-books and Catechisms Sent to Ibesikpo Church. The arrival of

these books arouses the interests of all the members of the committee concerned in this work. The surTounding peoples rushed in to have Some tracts and

pamphlets

from

us,

especially

Teack,

which

we

have

friends. theran

in

We are Church,

given

What all

Lutherans

we

have

to

now carried on the Truth Luteaching throughout I1besikpo

churches from the great help this mission rendered

to Ibesikpo. In addition to this we ask for the daily prayer of our Lord's holy men to encourage our field workers. Before closing this letter, we beg to refer you to our greatest need in the application of 16th November, 1930. We do not rest content until we See your representatives Setting their feet

in Ibesikpo to approve what we often written to you

regarding our Gospel condition. We shall be very grateful to hear from you as many times as you can.

We beg to assure you again of our devoted interest

and most cordial. We are, Yours respectfully, United Lutheran Chürch Committee. (Signed) N. EB. Udo, Manager.? Mit der hieſigen United Lutheran Church hat dieſe Miſſion natürlich nicht3 zu tun. In Perſien hat die Regierung im September 1932 eine folgenſ<hwere Entſ<eidung über da3 Sculweſen getroffen. Perſiſc<en Untertanen, au<h Armeniern und Juden, iſt der Beſu<h. von Elementarſchulen, die unter der Leitung von Ausländern ſtehen,

verboten worden.

E3.gibt einige fünfzig ausländiſc<e

Sculen in Perſien; die meiſten ſtehen unter der Leitung engliſcher, amerikaniſcher und franzöſiſcher Miſſionare und einige ſind von der Sowjetregierung für Kinder von ruſſiſc<en Staat5angehörigen eingerichtet. Dieſe Privatſ<hulen haben einige Vorrechte, zum Beiſpiel Sonntag35ruhe und Befreiung von der Verpflichtung, Unterricht im Koran und mohammedaniſc<en Recht zu geben. Die Mittelſchulen werden von dieſem Verbot nicht betroffen, nur werden ihnen die biöher eingerichteten Vorſchulklaſſen, die die Vorausſetzung für eine fruchtbare Arbeit ſchaffen ſollten, genommen.

Auch

Miſſion3ſ<hulen

unter

perſiſcher Leitung

ſind

nicht betroffen, aber ſie müſſen, troßdem ſie <riſtli<he „Ethik lehren und Sonntag3ruhe halten dürfen, Unterricht im Koran und mohammedaniſchen Recht geben.

Man iſt ſich nicht klar, ob die Maßnahme ſic<h nur

gegen

den

bolſhewiſtiſ<en

Einfluß

richtet

oder

ob

Berſien nad) dem Vorantritt der Türkei die Säkulari-

ſierung des Schulweſen3 betreibt und den miſſionariſchen Einfluß unterbinden will. (Allg. Miſſ.-Nachr.)

Eine Überraſchung aus Jndien. Unter Glo>engeläut und Kanonendonner wird alljährlih am 11. November in den indiſchen Großſtädten der FriedenSſ<luß de35 Weltkriege3 gefeiert. Dabei werden in den Straßen aus dunkelrotem Papier gefertigte Blumen zum Beſten der engliſchen Krieg3beſchädigten verkauft. Als die indiſche Hauptlehrerin, die der Mäddenſc<hule der Leipziger Miſſion in Madra3 vorſteht, in ihre Klaſſe kam, fand ſie ihren Tiſch über und über bede>t mit einer Fülle roter Papierblumen. Sie fragte, was das zu bedeuten hätte. Darauf die Antwort der Kinder: „Wir haben dieſe Blumen gemadt und wollen ſie verkaufen. Da3 Geld ſammeln wir für die deutſchen Soldatenkinder, die ihren Vater im Krieg verloren haben.“ Niemand hatte au< nur die leiſeſte Anregung dazu gegeben, auc< die Hauptlehrerin niht. E3 war au für ſie eine völlige Überraſhung. Nun werden mit großem Eifer von dem Erl53 der Blumen allerlei Handarbeiten hergeſtellt, die dann gelegentlich nach Deutſchland geſchi>t werden ſollen. (Allg. Miſſ.-Nachr.) Der Jslam in Borneo iſt ein Hauptgegner der Miſſion. Er imponiert den Leuten und ermögli<t ihnen einen ſozialen Aufſtieg. . Dabei läßt er ihren heidniſ<en Aberglauben unberührt. Auch da3 beliebte Schweinefleiſch, ſonſt vom J3lam verpönt, wird. dem Dajak weiterhin geſtattet. Was gefordert wird, beſchränkt ſic auf das Glauben3bekenntni38 zu Allah und ſeinem Propheten Mohammed. Dadurd iſt man aufgenommen in die große Bruderſ<haft der 230 Millionen Moslem und zugleich abgeriegelt gegen europäiſche Beeinfluſſung. Südborneo wird außerdem bearbeitet von dem Verein „Mohammedie“, der in Java ſeinen Sit und beſonder3 die Shulung mohammedaniſc<er Kinder zum 'Ziel hat. Der Geiſt dieſer Bewegung iſt modern, und ſie findet in konſervativen Kreiſen de3 J8lamS3 viel Widerſpruch. Die erſte mohammedaniſ<he Miſſionsſ<hule de8 Verein38 wurde in Tumbang Sanamang mit zwei javaniſchen Lehrern und ſiebzig Schülern eröffnet, eine zweite in Samba Kalagan, die fünfzig Sc<hüler zählt. Der Jslam wird hier modern erklärt. Die evangeliſchen

Miſſionsſ<hulen

litten

eine

Zeitlang

ſ<wer

unter

dieſem Wettbewerb, hielten aber ſtand. Dabei iſt die Arbeit unter Mohammedanern, wie die Erfahrung zeigt, nicht hoffnungslo3. (Allg. Miſſ.-Nachr.)

Man vergeſſe es nicht! Die nächſte Nummer der „Miſſionstaube“ erſcheint Anfang September.


Die

Dein

Miſſions-Taube.

Reich komme!

111

unſichtbare Kraft drang in meine Seele, in mein Herz, ins Mark meiner Gebeine. Von kommender Hoffnung wie auf Flügeln getragen, hob ſi< mein Geiſt. „Vielleicht ſtreſt du die Arme na<h mir au3. Ja, ich habe geſündigt“, ſprach ich, „ch bin nicht wert, daß ich dein Sohn heiße. Ad, vielleicht erbarmſt du dich meiner!“ „Ströme von Tränen floſſen aus meinen Augen und näßten die Bibel. Nad langem Weinen breitete ſich das Licht der Gnade Gotte3 in meiner Seele aus, und ih ſtand in göttlihem Frieden von meinem Kerkerboden auf. J< hatte Heil in Chriſto gefunden.

Troſtgebet in unſerer letzten Stunde. (1534.)

Joh. 20, 13 f.

Gerettet im

Gefängnis.

Der Dichter Sc<hubert (geſtorben 1791) war im Jahre 1777 von Herzog Karl von Württemberg wegen Majeſtät3beleidigung auf der Feſtung Hohenaſperg gefangen geſett worden. Im dunklen Kerker kam er zur Erkenntnis ſeiner Sünden, nicht etwa nur über ſein Vergehen gegen ſeinen Lande3herrn, nein, die Sünden ſeines ganzen Leben3 traten ihm vor die Seele, und heftige Gewiſſensqualen befielen ihn. Er hat ſelbſt davon berichtet: „Die Hölle ſchien in meinem Herzen zu ſein; denn ich fühlte ihre ſengende Flamme und flehte mehr al3 einmal Gott, meinen Nicter, um. einen Tropfen Waſſer -- einen armſeligen Tropfen Troſt = an. Nicht um Abwendung, nur um Erleidterung meiner Qualen bat ich. . . . So iin der größten Verzweiflung, nahe dem Tode, griff id) einmal nach der Bibel, ſ<lug ſie auf, legte mein glühendes Haupt auf die aufgeſ<lagene Stelle, und ohne ſie zu leſen, ſchrie ich: „O laß mid ſterben, Weltenrichter, 'mit dem Feuergeſeß unter meinen Schläfen!“ Als ich mit vorgepreßten Augen die Stelle anſtarrte, da war'3 die lieblihe Stelle vom verlornen Sohn (Zuk. 15), die dem reumütig umkehrenden Sünder ſo

herrlih eine volle, freie Gnade verheißt. J< las ſie Gottes" mit verſhlingendem Hunger de38 Herzens.

Allmädhtiger, ewiger, barmherziger HErr und Gott, der du biſt ein Vater unſer3 lieben HErrn JEſu Chriſti, ich weiß gewiß, daß alle3, wa3 du zugeſagt haſt, aud) alle3 halten willſt und kannſt; denn du kannſt nicht lügen, dein Wort iſt wahrhaftig. Du haſt mir im Anfang deinen lieben einigen Sohn JEſum Chriſtum zugeſagt; derſelbe iſt gekommen und hat mid) von Teufel, Tod, Hölle und Sünden erlöſt; danach zu mehrerer Sicherheit, aus gnädigem Willen mir die Sakramente der Taufe und de3 Altar3 geſchenkt, darinnen mir angeboten Vergebung der Sünden, ewiges Leben und alle himmliſchen Güter. Auf ſolhe3 ſein Anerbieten habe ich derſelben gebraucht und im Glauben auf ſein Wort mid feſt verlaſſen und ſie empfangen. Derhalben i<h gar nicht zweifle, daß ich wohl, ſiher und zufrieden bin vor Teufel, Tod, Hölle und Sünde. JIſt die3 meine Stunde und dein göttliher Wille, ſo will ich friedlich mit Freuden auf dein Wort gerne von hinnen ſcheiden. Amen. (Luther, St. L. Au38g. x, 1420 f.)

Glauben. Ein Miſſionar machte den <riſtlihen Heil3glauben einem Heiden auf folgende Weiſe anſchaulich: „Denke dir, du befändeſt dich oben in einem brennenden Hauſe. Nirgends ſiehſt du eine Rettung mehr. Wollteſt du die Treppe hinunter, ſo würdeſt du verbrennen; ſtürzteſt du dich auf die Straße hinab, ſo zerſc<metterſte du. Da erſcheint unten vor dem Haus ein ftarker Mann, breitet nad dir die Arme aus und ruft dir zu: „Spring mir in die Arme!“ Du wagſt es und biſt gerettet. Dieſer Mann, der nad dir die Arme ausſtre>t, iſt JEſu8 am Kreuze. (Luth. Herold.)


Die

112

Miſſtons-Taube.

Bücherbeſprechungen. St. Paul's

College,

Concordia,

78 Seiten 8X10%. piereinband 75 Ct8.

Missouri.

1883--1933.

Prei8: Leinwandband 81.00; PaZu beziehen vom St. Paul's Col-

lege, Concordia, IMo., oder vom Concordia Publishing

House, St. Louis, Mo. Dies iſt ein prächtiges Jubiläums8buch, das unſere Fakultät in Concordia, Mo., der lutheriſchen Leſerwelt darbietet. Es enthält die Geſchichte der Anſtalt von Anfang an nebſt vielen

Bildern

ſolcher,

die der Anſtalt

gedient

haben,

ſowie

Bilder

der Anſtalts8gebäude, der abgehenden Klaſſe und gewiſſer Schülergruppen. Die Schilderung iſt höchſt intereſſant und geſchichtlich wertvoll. Dem Ganzen iſt ein ſchönes Gedicht von Prof. W. Schaller, einem gottbegnadeten Dichter der Synode, vorangeſtellt. Die Schlußſchilderung, die viele JlUluſtrationen bietet, zeigt in kurzen Zügen, wo einzelne Abiturienten der Anſtalt jezt im Reich Gottes dienen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Abiturienten unſer3 St. Paul's College dieſes treffliche Ju= biläumsheft anſchaffen; doch verdient das Buch auch weitere Verbreitung in der Synode. Es8 iſt beſonders dazu angetan, das Intereſſe für unſere Lehranſtalten wachzuhalten. m The

Education of My Children. Tract 121. By 4.0. Stellhorn. 7 pages. Price, 5 cts.; dozen, 15 cts.; 100,75 ets. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Dieſer Traktat, der auf Veranlaſſung des Board of Christian Education der Miſſouriſynode erſcheint, beſchäftigt ſich mit der Frage, wie <riſtliche Eltern ihre Pflicht gegen DE Kinder erfüllen ſollen. Die Gedanken, die darin ausgeführt werden, ſind kurz die, daß Eltern für die <riſtliche Erziehung verantwortlich ſind und daß ſie darum ihre Kinder in eine <riſtlihe Sc<hule ſchi>en ſollten. Das wird in ganz einfachen Worten geſagt, und zwar ſo, daß das Gewiſſen durch die Er-

mahnung

getroffen

Verbreitung

Unſer

Kampf

finden!

um

wird.

das

Das

Schrift<hen

Chriſtentum

ordnungen.

Ehe und Obrigkeit,

Verlag

Scriftenvereins

und

ſollte eine

weite

I. T. M.

dic Schöpfungs8-

Arbeit

und

Eigentum,

Klärner),

Zwidau,

Krieg und Frieden im Lichte des Evangeliums. Von Pfarrer Otto Gerß. 4.=6. Tauſend. 30 Seiten. des

(E.

Sachſen. Preis: 40 Pf.; 50 Stüc je 35 Pf.; 100 Stü> je 30 Pf. Wir haben vor kurzem eine andere Arbeit P. Gerß' hier zur Anzeige gebracht, nämlich ſeine treffliche Schrift „Die Bot-

Von dieſen neuen Muſikſtü>en gehört das leßte zu der hier ſchon oft angezeigten Concordia Collection, die in unſern Kreiſen rühmlich bekannt geworden iſt. Obwohl für etwas geübtere Chöre beſtimmt, ſind ſie doch nicht ſo ſchwer, daß ſie nicht auch von weniger geübten Chören geſungen werden lkönnen. Die Trebalto Collection iſt auch zumeiſt für gotte8dienſtliche Verſammlungen beſtimmt, erlaubt aber größere Gebraud8freiheit, da die Stücke von Kinder-, Frauen= und Männerchören geſungen werden können, wie dies der Titel Trebalto (von treble und alto) anzeigt. Die Stücke ſollten von zwei oder drei Stimmen geſungen werden, womöglich a cappella. Es iſt dies ein intereſſantes Wagni8, und der Gedanke ſollte bei vielen Anklang ſinden. I.T.M.

Contributions For

Xegro

Rezeived

by the Treasurer.

May

1--31,

Misgions:

From

1933. C.

V.

Brommer,

Seward,

Nebr., 385.00; Alf. Fuehler, Hoyleton, 111., 12.50; R. J. Smukal, Detroit, JMich., 25.00; per H. Meibohm, from VYaculty of 1.1. C., Greensboro (memorial wreath in memory of Charles Beck, Milwaukee, Wis.), 10.00; Ladies' Aid, Gibbon, AMinn., 10.00. For Piney Woods, Miss.: VYrom Anna L., Zion Congre-

gation,

Cleveland,

O.,

81.00.

Mrs.

Hannah

McCuller,

St.

Ansgar, Iowa, 2.00. Mrs. L. Kaestner, Hastings on HudSon, N. Y., 2.00. Mrs. J. W. Zschoche, St. Louis, Mo., 2.00. Mrs. A. Hasse, Arcadia, Mich., 2.00. Louis Brockmann, West Point, Xebr., 3.00. J. H., Pekin, I1., 3.00. Wm. FX. SchaeſMler, Hillsboro, Kans., 10.00. N. N., Albany, N.Y., 3.00. “A Reader of JAlissgionstaube," Sanborn, Minn., 1.00. Mrs. C. D. Hoener, Ursa, 111., 1.00. Louis H. J. Bode, Yairmont, Okla., 1.00. “A Friend of Missions," Holyoke, Mass., 5.00. J. Y., Bay City, Mich., 1.00. Renata M. Eggert, Seward, Nebr., 1.00. Ed. A. Hagelaff, Vernon, Tex., 4.00. M. XK. K., Saginaw, Mich., 5.00. W. E. Heidorn, Blue Earth, Minn., 5.00. '"THE0. W. KCKHART, Treasurer. An

unſere

Abonnenten.

Um den Beziehern unſerer Blätter in beſriedigender Weiſe dienen zu können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die durch die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Ausgaben haben ſich nun bedeutend vermehrt. Na<h den jebigen Poſtamtsvorſchriften müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine

„Strafe“ ſeiten

zahlen;

eines

denn

Poſtmeiſter3,

wir

daß

müſſen ein

für jede Benachrichtigung

Paket

oder

eine

Zeitſchrift

von

nicht

ſchaft des Chriſtentums an die Menſchen unſerer Zeit“. War jene mehr theologiſch, ſo iſt dieſe durchaus praktiſch; ſie beantwortet lauter Tagesfragen, die im Vordergrunde des Intereſſes

abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte Adreſſe nicht eingereicht hat, 2 Cent5 bezahlen. Da3 mag

leſen können,

das Nötige

zieht, ſo iſt es nicht ſchwer, zu erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen

do< ſo vertrefflich geſagt, daß wir wahrlich wünſchen, dieſe zeitgemäße Flugſchrift fände in unſern Chriſtenhäuſern Aufnahme. Bedenken wir, daß auch das Gotte8 Gnade iſt, wenn er uns Männer beſchert, die die nötigen Chriſtenfragen aus

wegen jedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſ<i>t. Unſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt er-

Für ſolche unſerer Chriſten, die no die deutſche Sprache wird

aus Gottes Wort

hier in höchſt lehrreicher

Weiſe

über die obengenannten Dinge einfach, aber

Gottes Wort recht beleuchten. Möchten unſere Paſtoren dieſe Schrift ihren Gemeinden doch recht anpreiſen! I. T. M. Wake, Awake! T'rebalto Collection, No.101. Three-part female chorus. Words and tune by Ph. Nicolai. Ar-

ranged by AL. N. Lundquist. Price, 15 cts. Psalm 100. Trebalto Collection, No. 102. Two-part song, to be sung at commencement exercises or other festive occasions, with piano or organ accompaniment.

By Edw. Carstenn.

Lift

Price, 20 cts.

Thine Eyes to the Mountains. Trebalto QColleotion, No. 103. Two-part 80ng, to be sung at comwencement exercises, etc. By Zdw. Carstenn. Price,

ets.

O0 That Men Would Fraise the Lord! Concordia CQollection of Sacred Choruses and Anthems, No. 32. Words from the Psalms. Mugsic by F. Lestlie Calver. For mixed chorus, 8010, and EEE Price, 35 ets. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

mandem geringfügig vorkommen; aber wenn man bedenlt, daß wir Abonnenten haben, die drei und no< mehr Blätter von uns bezishen,

und die ganz bedeutende Länge

unſerer Abonnentenliſte in Betracht

uns ein bedeutendes Stü> Geld koſten, zumal da der Poſtmeiſter uns weiſen,

wenn ſie

uns

ihre

Adreßveränderung

mitteilten.

Eine

Mitteilung (eine Poſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle Blätter, die man bezieht. Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr - dankbar. CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “July 33" bedeutet, daß da8 Abonnement jeht abgelaufen iſt. Man

bezahle

prompt,

E3

dem

gütigſt damit

dauert

an

ſeinen

Agenten

die Lieferung

dur<ſc<nittlich

nicht

zwei

oder

direkt

unterbro<hen

Wochen,

an

bi3 der

zu

uns,

werden

und

zwar

braucht.

Adreßſtreifen

auf

Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnements erwähne man gütigſt immer, wel<e3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. -

ſtehen.

Die „„Miſſions-Taube““ erſcheint alle

zwei Monate.

D;

is für

in Vorausbezahlung mit Porto iſt Folgen bs Erei fn Legempla ENTE INIHEEGEINN .-. 50 Ct, Von 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. „»„ b0 „ „" H N.00 „ 37 Cts. „,

SWALOO HOE

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Jahr

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Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

IRIS BIER SSELE Alle

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te

Publishing JHlouse, St. Louis. Mo.

betreſſenden Einſendungen

Nueller, Ph, D., Th, D., 801 De Mun

Avenue,

ſind zu richten

an

St. Louis, Mo.

1,5

Proſl.

3.

8+


Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Publisbhed bi-month1y by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscription price, 50 cts. per annum anywhere in the world, payable strictly in advance. Entered as Second-class matter at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance for mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

September

55. Jahrgang.

Vater

der BarmherzigFeit.

Vater der Barmherzigkeit, Laß in Liebe allezeit Leuchten uns dein Angeſicht, Schenk un3 deine3 Worte35 Licht; Auf dem ganzen Erdenkreis Mehr dein Reid) zu deinem Preis! Kommt, ihr Völker, dient dem HErrn, Dient ihm alle, nah und fern; Nühmt ihn hoh mit heil'gem Mund, Madet ſeine Chre kund! [" Er allein iſt Gott fürwahr; % Bringt ihm eure Opfer dar! Laß dein So wirſt Segen

Volk, HErr, preiſen du auc<h mildiglich

geben

dich,

jederzeit

Dir zum Ruhm und un3 zur Freud", Bi3 in ſel'ger Cwigkeit E3 dich ſ<aut in Herrlichkeit. “God

Frei nah dem engliſchen of Mercy, God of Grace".

JI. T. M.

Hephata! Da3 Evangelium für den zwölften Sonntag nach Trinitatis, da3 ja von der Heilung de3 Taubſtummen handelt, hat eine tiefe Bedeutung für unſere MiſſionSarbeit. Zunächſt ſehen wir da, wie der Heiland im jüdi-

ſ<en Lande umhergegangen iſt, um da3 Verlorne zu

ſuchen, ja wie er ſelbſt in die Grenzen der Städte Tyrus und Sidon ging, um den dortigen Heiden Hilfe und Rettung zu bringen. Unſer hoc<hgelobter

1933.

Ur. 8.

Heiland hat ſich immer in der Miſſion betätigt, hat ſeine ganze Zeit uns armen, verlornen Sündern gewidmet und ſich dabei nicht geſchont, ſondern ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Menſc<hen geſtellt. Hierin ſollen wir ihm im Glauben na<hwandeln; wir ſollen aus Liebe und Dankbarkeit gegen ihn da3 tun, wa3 er ſelber während ſeines Erdenleben3 in der Wortverkündigung ſo herrlich getan hat. Darin bezeugt ſich unſere Chriſtenliebe. In den „Grenzen der zehn Städte“ fand JEſu3 einen Tauben, der ſtumm war. Der arme Mann war gewiß in großer Not; denn es3 iſt doh fürwahr ein Elend, wenn man nicht hören und nicht reden kann. Sclimm iſt es ſ<on, wenn man die -freundlichen Troſtesworte unſerer Lieben entbehren muß; aber nod) tauſendfad ſc<limmer iſt es, wenn man da3 Wort Gotte3, das un3 ſelig ma<ht, nicht hören kann. Da iſt gleihſam die Tür zum geiſtlihen Verſtändni3 verſc<loſſen; da wohnt die Seele gleichſam in einem Ker- ' ker, wo ſie ganz abgeſchloſſen ein einſame3 Leben führen muß. Jeder taubſtumme Menſc< iſt wahrlich zu bedauern. Aber unſer Evangelium zeigt un3 ſehr fein, wie der Heiland aud den Taubſtummen helfen will. Und da3 iſt uns zum Exempel geſ<rieben. Al3 die Freunde de3 Taubſtummen den HErrn baten, er mödte ſeine Hand auf ihn legen, da hat er ſich nicht geweigert, ſondern den armen Leidenden von dem Volk beſonder38 genommen. Das tun aud wir in *' unſerer Taubſtummenmiſſion. Da ſenden wir Miſſionare aus, die mit den einzelnen Taubſtummen be-


Die MWiſſions-Taube.

114 ſonders

verhandeln

oder

aud)

ganze

Gruppen

unter-

richten, namentlich in den Staat5anſtalten für Taubſtumme over in unſerer eigenen Anſtalt und in den Gemeinden. Aber

iſt ni<t

menmiſſion2? taub;

er

Von

kann

jede

Miſſion

Natur

Gottes

ſc<ließlic<

iſt jeder

Wort

nicht

Taubſtum-

Menſd)

re<t

geiſtlich

hören,

nicht

geiſtlic) vernehmen, nicht im Glauben auf- und annehmen. Ja, die ungezählten Heiden haben überhaupt Gotes Wort nicht, und ſo können ſie nicht zum Glauben

kommen,

ſondern

bleiben

in ihrem

Sünden-

elend taub und ſiumm, bis ſie endlid) in die ewige Höllenpein fahren. Das iſt ein entſetzliches Elend, das uns tief zu Herzen gehen und uns bewegen muß, ihnen dur) Miſſionare das lebendige, erwedende, ſeligmachende Wort Gotte3 zu bringen. Dieſes

Wort

iſt den

Heiden

ſo

ſehr

nötig,

eben

weil ſie ohne die Gnadenmittel niht zum Glauben kommen und ſelig werden können. Selbſt unſer Heiland hat ſid) bei der Heilung jenes Taubſtummen gewiſſer Mittel bedient. Er „legte ihm die Finger in die Ohren und ſpüßtete und rührete ſeine Zunge und ſah auf gen Himmel, ſeufzete und ſpra< zu ihm: Hephata! das iſt: Tu dich auf!“ Warum berichtet uns dies alles der heilige Evangeliſt ſo ausführlid)? Gewiß dod) dazu, damit wir recht auf das Mittel achthaben, vas der Heiland gebrau<ht, wenn er ſeine Gnadvdenwunder an den Menſc<en verrichtet. Daß JEſjus den Taubſtummen vom Volk beſonders nahm, ihm vie Finger in die Ohren legte, ſpüßte und ſeine Zunge rührte, ſollte ihn auf das Wort aufmerkſam maden, wodurd) er ihn heilte. Dieſes Wort Gottes madte den Taubſtummen heil, nic<t3 anderes. Al3 * Chriſtus das Wort geredet hatte „Hephata!“ da taten jich alsbald- ſeine Ohren auf, und da3 Band ſeiner Zunge ward lo8, und er redete re<t. So muß bis auf den heutigen Tag das Wort Gotte3, vor allem das teure Evangelium, in Anwendung gebracht werden, wenn Sünder zum Glauben an Chriſtum gebracht und ſo von ihrer Taubheit und Stummheit geheilt werden ſollen. Da3 Evangelium iſt ein mädtiges Hephata, das nod) heute das Wunder der Bekehrung in den Menſ<enherzen wirkt. Allerdings, nicht alle werden heutzutage geheilt, denen wir das Hephata de38 Evangelium3 zurufen. Da3 göttliche Hephata kann eben abgewieſen und ver-

achtet werden.

Aber an den Herzen Tauſender er-

weiſt ſic Chriſti Gnadenhephata

do<

ebenſo kräftig

wie leibliherweiſe an dem Taubſtummen. Ihre Ohren tun ſich auf und da38 Band ihrer Zunge wird

103, wenn ſie das Wort Gotte3 hören, ſo daß ſie dann mit uns die herrlihe Gnade Gottes preiſen, die ſich

an ihnen ſo kräftig erwieſen hat, und ſagen: „Er hat alles wohl gemacht: die Tauben macht er hörend und die Sprachloſen

redend.“

FS mag befremden, daß JEſus es den Leuten verbot, es niemand zu ſagen. Für dieſes Verbot hatte unſer Heiland ſeine Gründe. WesShalb er e3 tat, ſagt uns der Evangeliſt nicht. Aber uns hat es der Heiland nicht verboten, von ſeinem Gnadenwirken im Cvangelium zu reden, ſondern er hat un3 geradezu geboten: „Prediget das Evangelium aller Kreatur!“ Von dem Volk im Evangelium leſen wir: „Je mehr er aber verbot, je mehr ſie es ausbreiteten.“ Sollte es nicht von uns heißen: „Je mehr er aber gebot, je mehr ſie es ausbreiteten“? Wir haben keinen Grund, von Chriſto und ſeinem Wort zu ſchweigen,

ſondern allen Grund, von ihm zu reden und zu zeugen. Darum wollen wir dies in ſeinem Namen auch gerne weiter tun, ſelbſt jezt, da ſo mancherlei Not herrſ<t und der Miſſion ſo viel im Wege liegt. Wer kein Chriſt iſt, der kann das Evangelium vom Taubſtummen nicht verſtehen; dem iſt es nur eine Torheit. Aber wir, die wir dur< unſern gnädi-

gen Heiland von unſerer Taubheit und Stummlheit geheilt worden ſind, erkennen darin ſowohl Chriſti

heiße Liebe gegen göttlichen Willen, ſollen, vas er einſt gebe er uns ſeine

aus Wa3

uns arme Sünder als aud ſeinen daß wir das ſelige Werk ausrichten ſelber auf Erden getan hat. Dazu reihe Gnade! ZZ. T.M.

unſerer

Negermiſſion.

wird aus unſern Miſſionsblättern?

So hat ſich mancher Leſer des Lutheran Pioneer und der „MiſſionsStaube“ gefragt, wie wir dies aus an uns gerichteten Briefen wiſſen. Wir freuen uns von Herzen, daß wir ſo viele treue Leſer und Leſerinnen haben, die ſic< ſo ſehr für die Negermiſſion wie auch für andere Miſſionen intereſſieren, daß ſie nicht nur unſere Miſjionsbläter gerne leſen, ſondern auch beſondere Gaben für die Miſſion einſenden. Nun mußten ſchon ſeit langen Jahren unſere Miſſion3blätter jedes Jahr mit einem Defizit ſchließen, und daB iſt ja nicht gut, beſonder3 weil die Miſſion3kaſſe jetzt ſo leer iſt. So beſchloß die Kommiſſion die8 Jahr, daß unſere beiden Blätter bis zum Ende de3 Jahres 1933' nur alle zwei Monate erſcheinen ſollen. Dieſer Bej<luß wird dur<geführt werden. Auf. die September-Oktober-Nummer folgt die November-DezemberNummer. Wenn irgend mögli, ſollen aber unſere lieben

Miſſionsblätter, die der Kirche nun ſo lange gedient


Die haben,

nicht

werden.

aufhören,

Die Kommiſſion

fondern

Wiſſtons-Taube.

weitergeführt

befaßt ſich jezt mit

einem

Plan, wie dies etwa geſchehen kann. Der Plan iſt der, die Blätter auf acht Seiten zu reduzieren, etwas billigeres Papier zu gebrauchen, die Druck- und Verſandkoſten möglichſt zu verringern und etwas weniger Bilder zu bringen. Wenn ſo die beiden Blätter ohne Defizit gedruckt werden können, werden ſie weiterbeſtehen zur Freude unſerer Leſer, die darum ſo drin-

115

den Beratungen, und als Vertreter unſer3 College in Greensboro hatte die dortige Fakultät Dr. H. Nau, den Präſes der Anſtalt, geſchickt, um die beſonderen Fragen, die mit der Führung der dortigen Anſtalt zuſjammenhängen, mit der Kommiſſion zu erwägen.

Auch

war

Miſſionar

G. Shmidt

anweſend

und

be-

Bis zur nächſten Nummer wird

richtete über ſeine Arbeit in Piney Wood3. Zwei volle Tage beſchäftigte ſich nun dieſe reichlich große Verſammlung mit den vorliegenden geſchäftlichen Angelegenheiten. Sie alle auh nur zu nennen,

abgelehnt ſein, ſo daß wir genau darüber berichten können. Mittlerweile erbitten wir uns die Gebete und die Mitarbeit unſerer lieben Leſer. J. T. M.

Zunächſt beſchäftigte ſich die Kommiſſion mit der Geldfrage; denn ohne Geld kann eine Miſſion nicht

gend gebeten haben. der Plan

beſprochen

und entweder

angenommen

oder

-------------=->>----------

Zur geſegneten Fortführung unſers Miſſion5werks hat ja die Ehrw. Synodalkonferenz, die hierzulande die Negermiſſion betreibt, eine Lokalkommiſſion erwählt, die in St. Louis ihren Siß hat. beſteht

gegenwärtig

ſehen

werden

müſſen,

aus

ſieben

Männern,

geführt werden.

wendet,

Unſere Plenarſitzung in River Foreſt.

Dieſe

würde zu viel Raum erfordern. Die Sachen wollen wir jedoch herausgreifen.

beſonder35

wichtigſten

Viele Stunden wurden hierauf verda ſich uns

nun

ſo viele Miſſion3-

gelegenheiten in Norden darbieten, die nicht außer acht gelaſſen werden dürfen. E35 fand ſich nun zunächſt, daß die MiſſionsSgelder ſehr gewiſſenhaft von unſerm Kaſſierer, Herrn Theo. E>hart, verwaltet

von

denen die meiſten ſchon lange Jahre dienen und aufs beſte mit allen Fragen und Schwierigkeiten der Miſſion vertraut ſind. Weil aber in unſerer Miſſion immer neue Fragen auftauchen, die beſonders beſo hat

die Ehrw. Synodalkon-

ferenz nod) weitere Glieder als ſogenannte „auswärtige Vertreter und Glieder der Kommiſſion“ erwählt. ES ſind dies die Paſtoren Hönec>e, Moldſtad, Albrecht und Daniel, die die Ehrw. Wisconſinſynode, die Norwegiſche und die Slowakiſc<he Synode vertreten. Dieſe größere Kommiſſion verſammelte ſich biSher zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbſt. Dies Jahr aber beſ<loß die vollſtändige Kommiſſion, ſich nur einmal zu verſammeln, und zwar in der Mitte des Jahres, zur ſelben Zeit, wenn ſich die Behörden verſammeln, die das Budget für da3 folgende Jahr feſtſeen. So fiel die Verſammlung der Allgemeinen Kommiſſion für Negermiſſion auf den 18. und 19. Juli. In unſerm geräumigen Teachers? College zu River Foreſt, JUlinoi8s, wurde die Kommiſſion billig und fein beköſtigt und beherbergt, und da fand ſie aud) einen vortrefflichen Verſammlungs5raum. Sooft ſich die Allgemeine Kommiſſion für Negermiſſion verſammelt, nehmen aud die Superintendenten unſerer Miſſion3felder an den Beratungen teil, die Paſtoren Kramer, Weſtcott und Gehrke, ferner P. Lankenau, der treffliche Redakteur des Lutheran Pioneer. Leider konnten dies Jahr nicht alle Ver-

treter zugegen ſein; Präſes

doh beteiligte ſich der Ehrw.

der Synodalkonferenz,

D. L. Fürbringer,

an

Links Community Wohnung; re<ts8

werden,

ſo daß

unſer

HXTouse; dahinter Prof. Jones" Lehrgebäude nebſt Auditorium.

Kaſſenreviſor

(auditor),

Herr

A. W. Huge, in ſeinem Bericht ſagen konnte: „Alle3 ſtimmt bis aufs Haar. Die Miſſion3kaſſe wird vortrefflich verwaltet.“ Da die Miſſouriſynode auch für das kommende Jahr ihr ſ<on vorher bewilligtes Budget beſtehen laſſen wird und die drei andern Synoden ſich anſtrengen wollen, möglichſt viel für die Miſſion aufzubringen, ſo werden wir mit einer Summe von 8104,000 re<hnen dürfen. Dieſe Mitteilung erfüllte die Kommiſſion mit großer Freude; denn ſo kann ſie dur<kommen, wenigſtens mit einiger Einſ<ränkung und bei weiſem HauShalten. Wir bitten unſere lieben Leſer, auch im kommenden Jahr die Miſſionen der Kir<e reichlich mit ihren Gaben zu bedenken. Um da3 Sparſamkeit3programm gründlich durdführen zu können, beriet die Kommiſſion de3 längeren darüber, ob nicht unſere Miſſionsblätter, die jedes Jahr mit einem Defizit ſc<ließen, eingehen ſollten. Weil jedoch die beiden Blätter ſo viele treue Leſer haben, ſo wurde ein anderer Plan an die Lokalkommiſſion verwieſen, wonadh die beiden Blätter viel-


Die Miſſions-Taube.

- 216

leiht weitergeführt werden können. haben wir der Wichtigkeit wegen in Artikel

kurz

dargelegt.

Sollten

die

Dieſen Plan einem andern

Blätter

ſo

ge-

führt werden können, daß ſie nicht jedes Jahr mit Sulden ſ<ließen, ſo werden ſie fortbeſtehen. Sollte der Plan angenommen werden, ſo bitten wir unſere

lieben Leſer, dod) ja die beiden Blätter weiter zu beſtelſen. Um die AuSbezahlung größerer Summen

(für das Jahr 1933 die Summe von 83,000 und für das Jahr 1934 die Summe von 813,100) zu ver-

hüten,

wird

allen

Freunden,

die debenture

bonds

übernommen haben, Gelegenheit gegeben, dieſe bonds zu erneuern, und zwar zu derſelben Zin3rate wie bi3her, nämlich zu 5 Prozent. Es wurde bei der Beratung beridtet, daß die Inhaber dieſer Aktien dies . felbſt als ihren Wunj< ausgeſpro<hen hätten, und 3war hätten einige der Kommiſſion geſagt, ſie wollten wegen der Not in der Miſſionskaſſe auf ihre Zinſen verzichten.

Gott

ſegne dieſe lieben

Geber!

Jmmer-

hin, wer ſein Geld nötig hat, wird .e3 nebſt den Jntereſſen bekommen. Die Synodalkonferenz iſt nicht banfrott,

ſondern da3 ſicherſte „Geſchäft“,

Erden gibt, weil e3 eben von Chriſten Gotte3 geführt wird und der treue Vater darüber wacht. Über Afrika lauten die Berichte no<h günſtig. Die dortigen Negerſtämme, die haben,

nad) Afrika

zu kommen,

verſtehen

das e3 auf

im Namen im Himmel

immer ſehr un3 gebeten e3, warum

wir bei der wirtſ<aftlichen Notlage jetzt nicht hinüber können. Sie gebrauchen aber unſere Bücher, überſeßen fleißig unſere Schriften ins Afrikaniſche und nennen ſich lutheriſ<. Mit andern Miſſionen haben ſie nicht3 zu tun, ſondern bezahlen ſelbſt ihre Unkoſten. E3 handelt ſih um etwa tauſend Chriſten und

dazu kommt

nod) einz Million

Heiden

in zwanzig

Dörfern, die ac<htzehn Schulen und ein College aufzuweiſen haben. Die Führer ſchreiben und reden die engliſche Sprade, ſo daß die Korreſpondenz nichts zu wünſc<hen übrigläßt. Zhr Vertreter, Herr Jonathan, Ekong, ein Sohn des Häuptling3 oder Königs, ſtudiert jekt in Green3boro und macht gute Fortſchritte. 'Seine Lehrer geben ihm das beſte Zeugni38. Nur ein Beiſpiel. Weil die Geldſendungen von Afrika ſo ziemlich aufgehört haben -- die wirtſchaftliche Not iſt dort noh größer al3 hier --, ſo ſchämt ſid dieſer Königsſohn, der in ſeiner Heimat doh ein großer ' Mann iſt, nicht, während der Ferien im Sommer Zeitungen zu verkaufen, um ſid da38 nötige Geld zu verdienen. Das nenne man einen Mann! "Weil wir im Norden immer mehr Gelegenheiten

bekommen, neue Stationen zu gründen, ſo werden in der Zukunft

im

Süden

ſolhe

Schulen,

die wenig

Frucht zeitigen, geſchloſſen werden. Das ſo erübrigte Geld wird für die Miſſion im Norden verwendet werden. Dod ſoll keiner Parochie eine Schule genommen werden, die wirklich Fortſchritte zeigt und wo man auf Frucht rechnen darf. Wo möglid, ſollen im Süden au< Parodien verbunden werden, und unſere farbigen Paſtoren übernehmen in vielen

Fällen ſelbſt die Schule. Im Prinzip erkennt die Miſſion die <riſtlihe S<ule als das beſte Miſſion3mittel an; wenn möglid), ſollen daher au< im Norden Miſſionsöſhulen gegründet werden. Unſere

Loſung lautet: „Überall Schulen, wo dur

ſie Kinder

für die Miſſion und Kirde gewonnen werden können; keine Schule aber für ſolc<e, die nur weltliche Bildung

begehren.“ Die Frage wurde erwogen, ob nicht au< in Green3boro nur lutheriſ<e Schüler aufgenommen werden ſollten. Ein Komitee hatte ſich ſehr eingehend

mit das tont, den, richt

der Sache beſchäftigt und legte der Kommiſſion Ergebnis ihrer Beratungen vor. Es wurde bedaß keine Schüler in Greensboro geduldet werdie nicht mit willigem Herzen den Religionsunterbeſuchen, und ferner, daß wir nod nicht ſo viele

Iutheriſc<e Schüler in Green3boro haben, daß die An-

ſtalt vom Staat al3 accredited anerkannt wird. Fehlt aber die ſtaatliche acereditation, ſo werden weder un-

ſere

PBaſtoren

noh

unſere

Lehrer

Schule

halten

dürfen. In Anbetracht dieſer Tatſache wurden Beſchlüſſe an das Komitee zurückverwieſen, und Lage bleibt in Green3boro vorläufig wie biöSher.

wurde

darauf

hingewieſen,

lutheriſ<e

S<üler

berichten.

Herrn

ſi<

in

daß

der

nur

wenige

boarding-school

die die E3

nicht-

be-

finden, daß die allermeiſten von ihnen in Green3boro wohnen, de38 Abend3 nach Hauſe gehen und gar mande von ihnen für die Kir<he gewonnen werden. Wichtig war aud die Beſprehung der vorgelegten neuen Konſtitution. für eine etwaige Afro-American Lutheran Church. Die Gründung einer lutheriſchen Negerſynode kann nichl länger hinausgeſ<hoben werden, eben weil wir nun ſelbſtändige Negergemeinden haben, die Anſc<hluß an eine kir<lihe Körperſchaft juchen. Eine re<t brau<hbare Konſtitution lag vor, die nad) längerer Beratung an ein Komitee verwieſen wurde, da3 aus D. Fürbringer, D. Fritz und P. Wisler beſteht. Die neue Konſtitution wird ſamt den Beſchlüſſen de3 Komitees der nächſten Synodalkonferenz vorgelegt werden. Groß war die Freude der Kommiſſion über die Ausdehnung der Miſſion im Norden. P. Weber von Omaha war zugegen, um über die dortige Arbeit zu

Sorſt wurde

aufs herzlichſte ge-

dankt für ſeine reihe Unterſtüßung der Arbeit in Eaſt. !


- Die WMiſſions-Taube. Moline, JUinoi8, die von den dortigen Gemeinden betrieben wird. Indem die Kommiſſion dieſen Gemeinden aufs herzlichſte dankte, ſprad ſie ſogleich ihre Freude

darüber

aus,

gerufen haben, die keinen Cent gekoſtet

zeitigt.

P. Wisler

daß ſie eine Miſſion

in3 Leben

biSher der Synodalkonferenz hat, aber do< ſ<öne Früchte

betonte,

daß

wir

jetzt

fünfund-

zwanzig Kandidaten ins Miſſionsfeld rufen könnten, wenn die Geldnot nicht ſo groß wäre. Zur herzlichen Freude gereichte es der Kommiſſion ferner, daß man jekt aud) in Milwaukee unter den dortigen Negern die Arbeit in Angriff zu nehmen gedenkt. Andere Städte im Norden

werden

dem guten Beiſpiel folgen.

Über Miſſionar.Shmidt3 Arbeit in Piney Wood3, Miſſiſſippi, erſcheint in dieſer Nummer ein beſonderer Artikel, ſo daß wir hier nicht weiter darauf einzugehen brau<hen. EZ iſt fürwahr ein geſegnetes Werk, das P. Schmidt dort treibt. E35 könnte nod) ſo mandes

berichtet werden,

und

lernen

können,

andere

fünfundzwanzig,

andere zwanzig und nod) andere fünfzehn. EinZ iſt ſicher: Dieſe Prüfungsjahre, die uns Gott geſchi>t hat, ſind nicht vergeblid) geweſen, ſondern haben un3 alle veranlaßt, uns auf unſern Glauben und unſere Liebe hin zu prüfen. Gott hat uns im Feuerofen geläutert, und dafür ſei ihm Lob, Ehre und Prei3! Mögen wir um ſo treuer und eifriger arbeiten!

Unſere Sc<lußfeier in Selma. Am 2. Juni wurde unſere Hohſ<hule in Alabama geſ<loſſen. Die Feier war einfa<h und ſ<li<ht. P.A. Domini> ſprach ein Gebet, P. W. ZJ. Tervalon hielt eine Anſprache, und Superintendent Weſtcott teilte die Diplome aus. Auf dem Bild ſieht der Leſer die Abiturienten der Hochſchule und der Volksſchule. Ganz zur Rechten ſtehen die Lehrerinnen der Hochſchule und zur Linken die der Schule. War die Schar der Anweſenden auc klein, ſo wurde do fleißig gearbeitet, und das Betragen wie auc< der Fleiß der Schüler war muſterhaft. E3 iſt ſhade, daß wir die Kräfte, die uns Gott gibt, nicht verwerten können. Doh werden die in der Schule und Hochſchule aus8gebildeten Schüler in den Gemeinden und Kreiſen, wo ſie verkehren, durh ihr perſönlihe8 Zeugnis Segen ſtiften. Ganz beſonder3 die Anſtalt in Selma,

Alabama, wo ja unſere Kir<e nicht ſo gut bekannt

war, konnte hier ſo mande3 tun, was der Miſſion zum Segen gereichte.

unſerer Anſtalt

in Selma.

dienten im vergangenen Jahr -Fräulein H. Lynn und Frau K.L. Grace. Der Superintendent war Prinzipal und Leiter der Anſtalt. Z.T. M.

dod)

wir müſſen abbrehen. Das Jahr 1933 iſt JubiläumSjahr für viele unſerer Stationen. Manche haben nun fünfzig Jahre lang Gottes lautere3s Wort hören

Die Abiturienten

An unſerer Anſtalt in Selma

Ein Privatbericht über Piney Woods. Piney

Wood3,

Miſſiſſippi,

wo

unſer

Miſſionar -

Schmidt ſo fleißig und in reichem Segen arbeitet, ſteht

gegenwärtig im Zentrum unſer3 MiſſionSintereſſe3. Obwohl über die dortige Anſtalt ſchon viel geſchrieben worden 1ſt, ſo werden unſere Leſer wohl au< no< den folgenden Bericht des Studenten IJ. H. Niſche, de3 Schwager3 Miſſionar Sc<hmidt3, mit Intereſſe leſen. Student Riſche mußte, wie dies von allen St. Louiſer Studenten verlangt wird, ein Jahr au3ſeen. Da er ſonſt keine Gelegenheit fand, ſich in der Arbeit der Kir<e zu betätigen, half er P. Shmidt in Piney Wood3, und zwar unentgeltlih. Er hat ſich beſonder3 der dortigen Schulklaſſen angenommen ſowie der vielen Blinden, die ſich in Piney Wood3 weiter ausbilden laſſen. : In ſeinen Mitteilungen ſ<reibt nun Student Riſche: „Piney Wood3 könnte man ſehr paſſend bezeichnen als ein Aſyl, wo hungrige Seelen das Brot de3 Leben3 finden. DaZ iſt die Anſtalt geworden durd unſere Predigt an dieſem einzigartigen College. Über die Gründung dieſer Schule brauche ich wohl nicht viel zu ſagen. Jeder weiß, daß Laurence Jone3, der erſte farbige Abiturient der high school in Mar-

ſhalltown, Jowa- (1903), ſowie der Iowa State Uni-

versity (1907), im Jahre 1909 nad) dem Süden kam, um hier eine Schule zu gründen, in der arme Negerſtudenten lernen könnten, wie ſie ſich auf praktiſde Weiſe ihr Fortkommen ſichern könnten. Der

Anfang war ſehr gering.

Das beiliegende Bild zeigt

die kleine Blo>hütte, vie jezt dur< einen Shußbau geſichert iſt. Eigentlich aber fing die Anſtalt unter


Die

118

Miſſions-Taube. wolle ihren Untergang. Dod ließ Prof. Jones den Mut nicht ſinken, und auc jekt wieder, nachdem das Hauptgebäude aufs neue niedergebrannt iſt, wird eifrig geſammelt, damit das Werk fortgeführt werden kann.

.

- „Doh der eigentlihe Segen kam nac< Piney Woods3, als im Jahre 1928 ein lutheriſcher Mitcriſt, Herr Johann von Collin3ville, ZUinois, der eine Zeitlang in Piney Woods aushalf, ſic an die Ehrw. Kommiſſion für Negermiſſion wandte und ſie auf die große Miſſionsgelegenheit wies, die ſich uns hier in

Links

dice Urſtätte der Pincy WoodZ - Anſtalt; re<t8 die Elementarſchule.

der Zeder an, die bei der Blo>hütte ſteht; hier hat Jone3 zuerſt Unterricht erteilt. Wie aus dem kleinen Anfang etwa3 wirlic< Großes geworden iſt, zeigt der Bau auf der Anhöhe, das Gebäude, in dem unſere Mäd<<hen ſ<lafen und au< ihre Mahlzeiten einnehmen. „E3 war natürli nicht leicht, hier inmitten des ſto>blinden Negervolk3 Fuß zu faſſen. Aber nad) und nad) erkannten die Neger dod) die edlen Abſichten de3 jungen Lehrer35. Ein farbiger Farmer gab die erſte Gabe, nämlid) vierzig Aker Land und fünfzig Dollar3. Eine arme Witwe, die eine Reihe von Kindern zu verſorgen hatte, folgte dem Beiſpiel de3 guten JFarmer3 und brachte ihre Gabe mit den Worten: “Fessor [Herr Profeſſor], ich kann nicht mehr geben al35 dies wenige, aber id) will dieſe Schule unterſtüßen, damit meine Kinder etwa3 lernen.“ Seitdem ſind faſt fünfundzwanzig Jahre dahingeeilt, und nun ſteht hier auf einer lieblichen Anhöhe, inmitten eines dichten Fichtenwaldes, die herrlihe Schule, die im ganzen Lande rühmlicſt bekannt geworden iſt. Allerding3, an Schwierigkeiten hat e3 nicht gefehlt. Zweimal brannte das Hauptgebäude ab, und e3 war nicht verſihert. GSturmwinde haben ebenfalls großen Schaden angerichtet; kurz, es ſchien, al3 habe ſid ſelbſt die Natur gegen die neue Anſtalt verbündet und

P. G. A. Sc<hmidt und Familie.

Piney Wood3 biete. Herr Johann war ein tüchtiger Landſc<haftsgärtner, auf den Prof. Jones große Stücke hielt, und daher hatte er einen ſo großen Einfluß auf dieſen, daß auc er unſere Kommiſſion bat,

hier Miſſion zu treiben. „So

kam

denn

Superintendent

Eine Die

Klaſſe

wird

im

Miſſionar

unſers

Klaſſe

G. A. Shmidt,

Miſſionsfeldes

damal3

in Alabama,

blinder Schüler.

Kate<hi5mus und in der unterrichtet.

Bibliſc<en

Geſchichte

nad) Piney Wood3, und hier entfaltete ſich nun eine geſegnete Tätigkeit wie ſelten ander3wo in der Negermiſſion.

Al35 Neſultat ſeiner Miſſion unter den Stu-

denten ſteht nun da die Gewinnung von hundert Seelen für Chriſtum dur< Taufe, Unterricht und Konfirmation. Übrigen3 bringen wir ohne Wiſſen Miſſionar S<midt3 ein Bild, da3 ich in einer glücklihen Stunde abgenommen habe. So kann der Leſer ſehen, wie der Mann mit ſeiner Familie im Privatleben ausſieht. „Wie geſtaltet ſich nun die Arbeit unſer38 Miſſionar3? Vergeſſen wir nicht, daß alle Schüler und Studenten in Piney Wood3 mit Au3nahme derer, die für die lutheriſche Kir<he gewonnen worden ſind, nicht der lutheriſchen Kir<e angehören, ſondern Sektenmitglieder oder kir<los ſind. BiSher ſtand nun Reli-gionzunterricht nicht auf dem Schulprogramm; aber jeßt unterrichtet Miſſionar Schmidt jeden Tag, von

Dienstag bis Freitag, die Klaſſen in Religion.

Die


EI EEE IIE

Rlijſſions-Taube.

Die

Studenten ſind nicht gehalten, dieſen Religionsſtunden beizuwohnen, aber in Wirklichkeit nehmen alle

daran teil. Nur ſelten entzieht ſich jemand der Religionsſtunde. So werden jährlich an die dreihundert

junge Leute in Gottes Wort unterwieſen, und ſo auf

die lutheriſchen Lehren aufmerkſam gemacht; denn es iſt den Studenten zur Gewohnheit geworden, zu fragen: „Was lehrt hier die lutheriſche Kir<he be-

ſonder3?“

„Allerdings

reicht

die

Kraft

eines

Manne3

nicht hin, täglich in allen Klaſſen Neligion5unterricht

zu erteilen. Von morgen3 neun bis nachmittags fünf iſt Miſſionar Schmidt mit ſeinem ReligionöSunterricht beſchäftigt, und dazu unterrichtet er nod Klaſſen, die er auf die Konfirmation vorbereitet. So habe ich ihm

denn namentlich) in den Schulklaſſen ausgeholfen und unter den Blinden. „DaS beigegebene Bild zeigt eine Klaſſe von Blin-

den. Die dritte Frau von re<hts, im Zentrum de3 Bildes, iſt die eigentliche Blindenlehrerin. Die dritte Frau von links in derſelben Reihe iſt die Muſiklehrerin. Der erſte, zweite und vierte Jüngling von recht5 in der letzten Reihe ſind bereits konfirmiert.

Aber die ganze Klaſſe erhält Unterricht im Katei3-

mus

und

in der

Vibliſchen

Geſchichte.

Da

ſie leſen

und ſc<reiben können, ſo

wird dadurc<h der Unterricht erleichtert. E3 hat mir viel Freude gemacht, dieſen Unterricht zu leiten, beſonders da die Klaſſe ſo intereſſiert und andächtig iſt. Einer ſagte zu mir: „J< bin nun Lutheraner geworden

und werde es bleiben, bis ich ſterbe. Dieſe Kirche hat mich Chri-

Eine kleine ſüdliche Lutheranerin.

ſtum gelehrt und wie ich ſelig werden kann, und

das war

die Kirc<he, der ich mid) immer

anſ<ließen

wollte.“

„In dem kleinen Städt<hen Piney Woods gibt es einen einzigartigen Mann, der mich an den Kämmerer aus dem Mohrenland erinnert. Er hat zwölf Kinder, die nun alle Lutheraner geworden ſind. Oft ſehe ich ihn mit der Bibel in der Hand auf ſeinem Wagen ſitzen, während or aufs Land fährt. Sonntags geht er oft zu den naheliegenden Sektenkir<hen und bezeugt ihnen, er ſei Lutheraner. Dann legt er ihnen den lutheriſchen Katechi5mus aus und fordert ſie auf, von ihren falſchen Lehren abzulaſſen und ſich der lutheriſchen Kirche anzuſchließen. Er ſagte mir einſt: „Früher kam es einem Neger bei ſeiner Arbeit oder ſeinem Faulenzen in den Sinn, daß der HErr ihn zur Predigt riefe. Dann ſtand er auf, und ohne leſen und ſ<reiben zu können, fing er troß ſeiner Un-

wiſſenheit an zu predigen.

E35 war traurig.“

„Zd könnte nod viel, viel mehr ſchreiben, aber ich will hier abbrechen.

IJ

lege nod

ein Bild bei von

einer kleinen Lutheranerin, die Miſſionar Schmidt getauft hat und die jekt zum Unterricht geht. Sie iſt ein ſo allerliebſtes Kinv, daß jedermann an ihr G2fallen findet. Wenn ſic von Chriſto redet, ſo wird e3

einem ſeltſam zumute.

Sie weiß mehr von dem Hei-

land al3 alle Sektenprediger zuſammen. Gott ſegne den Tag, da er unſern Miſſionar nah Piney Wood3 bradhjte!“ I. T. M.

Wo

Fräulein

die Hausmutter

Ella Gant, in Piney

WoodZ2.

3

Gottes Wort ſich verherrlicht.

Vor einiger Zeit ſ<hi>te uns unſer rühriger Superintendent E. A. Weſtcott eine Anzahl Erzählungen zu, die er von ſeinen Miſſionaren aus ihren Miſſion3berichten geſammelt hatte. Wir laſſen hier einige folgen, die gewiß unſere Leſer intereſſieren.


Die Miſſions-Taube.

120

Ein perſönlicher Miſſionsbeitrag. Ein Miſſionar ſ<reibt: „In unſerer Sonntags3ſchule „Jernen wir aud) den KatedhisSmus8, und wir ſagen ihn nicht nur auf, ſondern prägen ihn aud) dem Gedächtnis ein. Nun benußen aud wir den ſogenannten penny-KatedjiSmus, den man ja um einen Cent bekommt. JedesSmal nun, wenn id) meinen Unterricht beginne, ermahne id) alle, dod) ja den Kated<hiSmuS zu kaufen und zu leſen. DieSmal war meine Freude doppelt groß, denn nad dem Gottesdienſt kam ein Mann zu mir und bat mid, das nächſte Mal fünfundzwanzig Katechiömen mitzubringen. J<I wunderte mid)

darüber,

aber er ſagte mir,

er wolle einen

Kate<hiS5musSs in jedes Haus bringen, wo man ihn nod

verdienen. „Aber am Mittag“, erzählte mir da3 treue Glied, „kommen wir alle zuſammen, und während wir

unter

einem

großen,

Was

Negerſc<üler

in Mobile,

Ala.

nicht habe. Dies ſolle ſein beſonderer perſönlicher Miſſion3beitrag ſein.“ Der Miſſionar fügt hinzu: „I< weiß, daß der Mann nict viele quarters hat; um ſo herrlicher war ſein Werk, wenn es vor Menſchen auch nod) ſo gering erſcheint.“ Luſt und Liebe zu Gottes Wort.

Ein

anderer

Miſſionar

berichtet:

„Die meiſten

Leute, die von andern Kirchen zu uns herüberkommen, haben feine Bibel, ja die meiſten unter ihnen haben nod nie in ihrem Leben die Bibel geleſen. So ermuntere id ſie, ſich eine Bibel anzuſchaffen und ſie mit den Gliedern der Familie zu leſen. Nun iſt unter

den Gliedern meiner Kirhe ein Mann, der ten head 0 ebildren hat, wie er mir ſagte. Da müſſen jeden Morgen in aller Frühe alle, die arbeiten können, ins

Feld der weißen Nachbarn und ſich dort einige Cent8

ſ<hattigen

Baum

unſer

Butter-

brot eſſen, leſe ic eine halbe Stunde lang aus8 der Bibel und betrachte mit ihnen Gottes Wort.“ Gewiß ein herrliches Beiſpiel, wie Gott ſic) auc unter den Negern ſeine lieben Kinder ſammelt.“ Allerdings tragen nicht alle Erzählungen dieſen freudigen Ton. Als neulich ein Miſſionar in einem großen Soldatenhoſpital das Evangelium predigte, antwortete einer: „Sagen Sie mir nicht, daß ich durd) den Glauben ſelig werde! Jd will aud nicht getauft werden. Jd) bin mein ganzes Leben lang ein großer Sünder geweſen. Soll ich ſelig werden, ſo muß ich aus dem Bett heraus, auf meine Knie fallen und etwas für meine Seligkeit tun.“ Der Phariſäer ſteXt daher in den Negern niht minder als in den Weißen. Im Menſc<enherzen findet der Papſt mit ſeiner Werklehre ſicheren Widerhall. I. T. M.

<riſtliche Frauen tun.

Im Juni waren e3 fünf Jahre her, ſeitdem P. A. Sculze an die hieſige St. Philip*s-Gemeinde berufen wurde. Glei nah ſeiner Ankunft gründete er auch einen Frauenverein mit den wenigen Gliedern, die zur Miſſion gehörten. Jett zählt dieſer Verein nahezu fünfzig Glieder. Wie dieſer Verein der Gemeinde -- von andern Segnungen abgeſehen =- mit Geldunterſtüßung gedient hat, zeigen die folgenden Summen, die al3 Beiträge für die Gemeinde gegeben worden ſind: für das neue Pfarrhaus 8100; für S<hmüdung der Kir<e 850; für einen Chorro> 830; für ein Kirc<enſiegel 37.50; für Verbreitung des AMisSionary Lutheran 3836; für Kohlen 825; für Umbau der Grace Chapel 325; für Möbel in der Kirche 834.84 uſw. Zählt man dieſe Summen zuſammen, ſo ergibt ſic) darau3 ein ſchöner Segen, der der Gemeinde dur den Frauenverein zugefloſſen iſt. Dod diente der Verein aud ſonſt der Kir<he. Die Gewinnung vieler neuen Glieder iſt zum Beiſpiel zum 'großen Teil auf den MiſſionSeifer der Frauen zurüczuführen. Auch ſind viele der Frauen al3 Lehrerinnen in der Sonntagsſc<hule tätig. Gewiß, unſern <hriſtlihen Frauen verdanken unſere Gemeinden ſehr viel. Das fünfte Jahresfeſt der Einführung des

Baſtor3 wurde feierlich begangen, und eine ſo große

Menge füllte die Kirche, daß nicht alle Platz fanden. Gott ſegne nod) weiter zu ſeiner Ehre Prediger

wie Gemeinde!

Al3 an dem Feſtſonntag die mission

barrels geöffnet wurden, fam die Summe von nahezu

380 zuſammen.

I. T. M.


Die Aus Annahme

weiteren

Miſſions-Taube.,

Rreiſen.

einer Gemeindekonſtitution in Shihnan.

Im Jahre 1919 madten Miſſionar Riedel und der Unterzeihnete eine Explorationsreiſe nac< Shihnan. Da3 war nun nod) lange nicht eine abenteuerliche Exploration, ſondern eigentlich nur eine Unterſuchung der Miſſion35möglichkeiten dieſer Gegend. Das Reſultat war, daß unſere Miſſion hier eine Miſſionöſtation eröffnete. E35 war im Frühjahr des Jahres 1920, als die Miſſionare Niedel, Gihring und der Unterzeihnete ſic hierherbegaben und regelre<hte Miſſion3arbeit anfingen. Zunächſt war es Miſſionar Erhard Niedel, der die Arbeit des Miſſionierens tun mußte. Er war eben ſhon mehrere Jahre in China, war viel beſſer in der <hineſiſ<en Sprache bewandert, und ſo verſtand es ſich denn von ſelber, daß er den Anfang machen mußte. Seit jener Anfangszeit ſind ſchon mehrere Miſſionare hier geweſen; und die Miſſion hat ſich FeineSwegs als vergeblid) erwieſen. Man hätte wohl ſchnelleren Erfolg gewünſ<t; aber man darf den Segen, den Gott uns beſchert hat, nicht verachten. Scon ſeit geraumer Zeit haben wir un3 hier mit der Frage einer Gemeindekonſtitution befaßt; aber es galt, verſchiedene Schwierigkeiten zu überwinden. Endlich, am 14. Mai dieſes Jahres, waren wir ſo weit,

daß

unſere

Gemeindeordnung

angenommen

werden konnte. Vierzehn ſtimmberedtigte Glieder unterzeichneten ſie, und in einer zweiten Verſammlung, die am 21. Mai abgehalten wurde, folgten dieſen nod) zehn andere Glieder. Obwohl die Gemeinde vorher keine Gemeindeverfaſſung hatte, ſo hat ſie doh ſc<on ſeit mehreren Sahren viele Gemeindeangelegenheiten beraten und

die nötigen Beſchlüſſe gefaßt.

Die allgemeine Kaſſe der Gemeinde ſoll in Zukunft keine direkte Unterſtüßung aus der Miſſion3kaſſe erhalten. Wohl aber mödte die Gemeinde zum Kauf eines Kirdheneigentum8, von einem gewiſſen Leihfond38, der unſerer Miſſion zu Gebote ſteht, Gebrauch maden. Die Gemeinde hat ſich no<h nicht entſchloſſen, ihren eigenen dineſiſchen Paſtor zu berufen;

do< wird ſie hoffentlich, ſo Gott will, ſich bald allen Ernſtes au<h mit dieſer wichtigen Frage befaſſen.

Schwierigkeiten

121 und

wunderbare

Errettungen

in der Miſſionöarbeit in Jndien.*)

Die letzten Worte, die unſer Heiland JEſu3 Chriſtus hier auf Erden geſprochen hat, ſind die, welche wir beim Evangeliſten Matthäus im 28. Kapitel finden, wo es heißt: „Gehet hin und lehret alle Völker und

taufet ſie im Namen

des Vater und

de3 Sohne3

und des Heiligen Geiſtes. Und lehret ſie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und ſiehe, i< bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ Dieſe Worte enthalten zwei Stü>ke: zum erſten den eigentlichen Miſſion3befehl, alle Völker zu lehren und zu taufen; zum zweiten eine Verheißung für diejenigen, die diejem Befehl Folge leiſten, daß der HErr ſelbſt mit ihnen

ſein werde

bis an3

Ende

der Welt.

Dieſe Verheißung des S<hußke3 des HErrn wirft ein Licht auf die Art und Weiſe, wie das Lehren und Taufen aller Völker zuſtande kommen wird. E3 wird unter großen Schwierigkeiten geſ<Hehen, ſo daß die, wel<he die Arbeit vornehmen, auch den Schuß de3 HErrn benötigen werden. E35 iſt daher ganz richtig, wenn wir von einem Miſſionar erwarten, daß er von Beſchwerden und Strapazen in ſeiner Arbeit erzählen kann. Ja, da3 Wort Gotte35 ſelbſt bietet uns in der Apoſtelgeſhi<te zum großen Teil nicht3 al3 eine hiſtoriſche Darſtellung der Schwierigkeiten und wunderbaren Errettungen der erſten Miſſionare. Denn wird un3 da nicht erzählt, wie Petrus und Johannes wegen ihre38 Zeugniſſes geſtäupt, in den Kerker geworfen und bedroht wurden, nicht mehr im Namen JEſu zu reden? Und wer könnte nicht einige der Gefahren Pauli, de35 größten aller Miſſionare, aufzählen? Man ſtelle ſich nur die Begebenheit vor, wie er zum Beiſpiel in der Stadt Epheſus von einer wütenden Volk5menge, die ſich in die Tauſende belief, geſucht wurde, wie er einſt in einem Korbe von der Mauer der Stadt Dama3ku3 heruntergelaſſen, ſo ſeinen Feinden entrann, wie ſein und ſeiner Gefährten Leben in jenem Sciffbruch bei Malta auf dem Spiele ſtand. Zugleich können wir aber gerade an ſold< ſc<wierigen Lagen erkennen, wie der HErr den Seinen hilft. Die Verheißungen beſonderen S<huße3 für ſolhe, die das Wort verkündigen oder verkündigen helfen, ſind *)

ſonder8.

Dieſen Artikel empfehlen wir unſern Leſern ganz beWie

P.

Lankenau

im

Pioneer

berichtete,

meinten

Der Name, den ſich dieſe Gemeinde in der Stadt Shihnan erkoren hat, iſt „Wahre3 Licht“, ein Name,

neulich Gemeindeglieder, ſolange die Gemeinde ſekbſt Schwierig

Gott wolle in ſeiner Gnade dieſe Gemeinde reih-

früheren Miſſionar8 P. Edert lieſt, kann ſicherlich nicht ſo ſtehen, daß er gegen die Miſſion im Ausland, ja gegen irgendeine Miſſion, ſein Herz verſchließt. I. T. M.

der auf <ineſiſch ſehr ſchön lautet.

lich ſegnen!

Arnold

H. Gebhardt.

keiten habe,

die nötigen

Gelder zu ſammeln,

Cent für die Miſſion geben.

wollten ſie keinen

Wer dieſen ſchönen Artikel unſers


Die Wiſſions-Taube,

122

Xeine leeren Verſprechungen. Die Worte, die wir in Verbindung mit dem Miſſion3befehl leſen, daß ſole, die da glauben, in Chriſti Namen Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden und Sdlangen vertreiben würden, daß, ſo ſie etwas Tödliches trinken würden, es ihnen nidht ſchaden ſolle, und daß, wenn ſie auf die Kranken die Hände legen würden, es beſſer mit ihnen werden ſolle, ſind Verheißungen beſonderen Shußes und beſonderer Hilfe; und id bin überzeugt, daß jeder Verkündiger de3 göttlichen Wortes, ſelbſt dann, wenn e3 ihm nicht deutlich vor Augen trat, gerade dann die wunderbare Hilfe ſeine3 Heilandes erfahren hat, als die Lage am ſchwierigſten war. E3

iſt

für

den

Heidenmiſſionar

dur<aus

nicht

leicht, die Leute zu erreichen. Die meiſten Stationen, die ih zum Beiſpiel bedienen mußte, lagen abſeits von der Hauptſtraße, ſo daß ic mit dem Auto nicht hinkommen konnte. Dieſe Stre&en mußten daher zu Fuß zurückgelegt werden. In einem Falle mußte ich ſehzehn Meilen zurücklegen, um die Leute zu bedienen. Obwohl nun unter normalen Verhältniſſen da3 Wandern eine ganz geſunde Körperübung iſt, ſo ſteht e3 damit do<h ganz ander3, wenn es unter der tropiſchen Sonne, in der Nähe des Aquator3, geſ<hehen muß. Nad einem jol<hen Gang iſt der ganze Körper überhißt, man iſt in Schweiß gebadet, und die Gliedmaßen, beſonder3 die Finger und die Hände, ſind zum Platzen aufgeſ<hwollen und ſ<wer. Dazu kommt nod), daß dieſer Marſ< auch während der Regenzeit, wenn der Regen nur ſo in Strömen herunterkfommt und Flüſſe und Bäche zum Überfließen füllt, auc< Straßen und Wege ſchier bodenlo3 geworden ſind, gemacht werden muß. Um zu einer jſolhen Miſſionsſtation zu kommen, geht man bergauf, bergab, über ſpitze Steine und dur< di>es Gebüſch, in welchem die verſc<hiedenartigſten Reptilien hauſen, über Baumſtämme, die über Bäche gefällt wurden, über Felsſtü>e, die, in den Fluß gelegt, als Brüde dienen, dann wieder auf den engen, ſ<lüpfrigen Lehmpfaden, die ſich auf den Dämmen befinden, die die Neisfelder abgrenzen. I< erinnere mid) zweier Flußübergänge, die ganz beſonder3 ſ<wierig waren. Der eine wurde im Auto, der andere zu Fuß bewerkſtelligt. . Die Regenzeit war hereingebro<hen. Die ganze Nacht hatte es geregnet. Gewöhnlich hielt e3 nicht ſ<wer, den Fluß, der die Straße durchquerte, zu Freuzen. Aber dieſes Mal ſchien er no<h höher al3 ſonſt angeſchwollen zu ſein. Doh beſchloß ich, die

da erkannte ich aud ſ<hon meinen Fehler. Jm Nu waren das Auto und der Motor mit Waſſer gefüllt und das Auto zum Stillſtand gebrac<t. Und ſo ſtand ih denn inmitten de3 Fluſſes und konnte weder vornod) rüdwärts5. Das Schlimmſte ſollte aber noh kommen. Die Strömung des Fluſſe3 fand in meinem Auto einen Widerſtand, und ſo ſuchte ſie ſich einen andern Weg um da3 Auto herum. Dabei wuſch ſie aber Sand und Geröll ſtetig von der einen Seite hinweg, ſo daß das Auto tiefer und tiefer ſank und ſich auf eine Seite zu legen drohte. Da meine Füße dod) ſhon im Auto im Waſſer ſtanden, ſo entſc<lofß ich mid), ſchnell auszuſteigen und um Hilfe zu rufen.

Leute

kamen

denn

au<,

und

mit

ihrer

Hilfe

wurde

das Auto auf die Uferbank zurückgeſchoben und ſo ge-

ſtellt, daß das Waſſer aud) aus der Maſc<hine herau3-

fließen konnte. J< ſelbſt ſezte meine Neiſe zu Fuß fort, naß, beinahe bis unter die Ärmel, und kam gerade zur re<hten Zeit an, um in dieſem Aufzug den armen Leuten das Evangelium zu predigen. Ein

anderes

Mal

mußte

ich

den

Bad)

an

einer

andern Stelle kreuzen, und dieſes Mal zu Fuß. Denn es war ganz unmöglich geweſen, das Auto mitzunehmen. Die ganze Gegend war überſc<wemmt. Ein dünner

Baumſtamm

war

alles,

was

den

Leuten

an

dieſer Stelle, die etwas erhöht lag, als Brücke diente. Und dieſer war, da man die Ninde abgezogen hatte, vom Regen ſehr ſc<lüpfrig geworden. Aber mit der Zuverſicht im Herzen, daß der HErr ſeine Engel ſendet, un35 auf unſern Wegen zu behüten, und mit einem kurzen Gebet auf den Lippen wurde der Stamm ſc<nell überſchritten, indem auc< der Sonnenſchirm beim Balancieren mir gute Dienſte leiſtete. Unter mir brauſte die Strömung. Wie man es ſich leicht vorſtellen kann, iſt der Miſſionar ganz ermattet, wenn er nad) ſol<hen Strapazen auf der Station ankommt, und e8 dauert manc<hmal zehn bis fünfzehn Minuten, bis wieder normales Atemholen eintritt. Damit aber, daß er an Ort und Stelle angekommen iſt, ſind die Schwierigkeiten, die mit dem Austragen des Evangeliums verbunden ſind, nod) nicht alle beſeitigt. Sci>t e3 ſich ſo, daß der Miſſionar zum erſtenmal auf dem Plate erſcheint, ſo ergreifen die Leute die Flucht. Wo immer ſeine Schritte einem Lehmhäusdjen ſic nähern, ſieht er, wie Erwachſene und Kinder entweder mit einem lauten Schrei oder ver-

dußt und ſprachlos im Gebüſch verſchwinden.

Zſt

Überfahrt zu wagen, weil ih mir dadurd viel Zeit

dies mil<weiße Weſen eine überirdiſche Kreatur, ein Dämon oder ein gewöhnlicher Menſ<h? Dieſe Fragen

hoffte.

haben.

und ein großes Stüc des Weges zu Fuß zu erſparen

I< ſette an;

do) kaum war ich im Waſſer,

ſcheint die Fur<t auf ihren Geſichtern geſchrieben zu Dem

Miſſionar fällt dann

die ſchwere Auf-


Die

Miſjſions-Taube.

123

gabe zu, das Vertrauen dieſer Leute zu gewinnen, ihnen zu zeigen, daß er gekommen ſei, ihnen nicht Schaden zuzufügen, ſondern ihnen zu helfen. Dieſe

nieder und befreit mit einem groben Meſſer die Ko-

oft nod durd) einen andern Umſtand bedeutend verſ<limmert. Unter dem gemeinen Volk in Jndien --

Wie

Arbeit iſt an ſich ſchwierig, weil der Miſſionar in einer neuen Sprache reden muß. Dod wird die Lage

und es iſt einerlei, ob ſie ſich zur Verda- oder Corova-,

zur Paria- oder Puliahkaſte zählen -- ſind die meiſten

Aufgabe, dungen

unter

und

den

ſind, machen

unteren

Sc<hmähungen

e3 ſich nun

Kaſtenleuten

über

den

die viele

Tauſende

von

Meilen

beträgt,

zurüc-

gelegt hat, nur um eud) zu helfen, ohne einen Gewinn für ſic; daraus

zu ziehen.

Seid

dod) niht ſo dumm

und einfältig! Dieſe Weißen haben in. Afrika große Plantagen, auf denen ſie Sklaven gebrauchen. Wartet

nur

ab;

ſ<önen

Tages

meinde

entſteht,

der Miſſionar

wird

eud

ſchon eure

Kinder mit ſchönen Worten zu fangen wiſſen. Er wird ihnen gar nod) eine Schule bauen. Aber eines werden

alle

eure

Kinder

fort

ſein.“

Mit ſol<hen oder ähnlichen Verleumdungen verſucht der Teufel, die Arbeit des Miſſionar3 gleich von Anfang an unmöglid) zu maden. ; Und wenn dann dezungeadchtet unter Gotte3 Segen es do< dahin kommt, daß der Same de3 Wortes Gottes geſtreut wird und vielleicht eine Geſo hören

damit

kommt

er vor-

aber,

wenn

der Miſſionar

gemerkt

hat, daß

die

Hand des Mannes, der die Nuß behandelte, mit ſyphi-

litiſ<en, offenen Geſchwüren bede>t war, oder wenn er geſehen hat, daß die Handfläche vom AuSsſaß oder

ken, daß er und ſein Geſchenk dem Miſſionar nicht gut genug ſei. Und ſo muß der Miſſionar um des Evan-

verbreiten. „Warum, denkt ihr wohl, iſt dieſer Weiße in unſer Gebiet gekommen? Stellt eu<h do<h nicht vor, daß er die ganze Stre>e von Amerika bi3 hierher,

Dann

zu

Verleum-

Miſſionar

Hülſe.

zur

Dieſe Kaſtenherren, die in gewiſſer

Hinſicht gebildete Leute

ihrer faſerigen

einer ähnlichen Krankheit ſich ſhälte? Den Trunk zurüdzuweiſen, würde al5 eine große Verletzung angeſehen werden. Den armen Mann würde ſold eine Handlung tief ins Herz ſ<hneiden, und er würde den-

Diener und Sklaven der höheren Kaſtenleute, die ſie oft ſ<limmer als ihr Vieh behandeln und ſie als Ka-

ſtenloſe bezeihnen.

koSnuß

wärts und bietet mit freundliher Miene dem Miſſionar den erfriſhenden Trank an. Soll der nun die Gabe nehmen? Ja natürlich, ſo denkt wohl ein jeder.

die Schwierigkeiten

nod) nicht auf. Laßt mid) eu< ganz kurz das Zuſammenkommen einer unſerer Gemeinden am Sonntagmorgen vor Augen führen. Die Leuthen haben ſid) unter einem auf Pfählen geſtüßten Gra3- oder Palmdace verſammelt. Mit Ausnahme de3 Scemel3, auf dem der Miſſionar ſien ſoll und der auc oft fehlt oder ſehr wackelig iſt, gibt e3 keine Möbel in einem ſol<en Lokal. Die Leute ſien auf dem feſtgeklopften Lehmboden, der mit verdünntem Kuhdünger beſtrichen iſt. Sobald der Miſſionar ankommt, geht eine freudige Bewegung durd die Verſammlung, und er wird mit herzlichen Salam3 begrüßt. Kaum haben die lieben Eingebornen bemerkt, daß der Miſſionar ermattet iſt

und ſehr ſchwißt, ſo haben ſie auh ſc<hon einen aus

ihrer Mitte weggeſchi>t, um dem Miſſionar zur Erfriſchung eine Koko3nuß zu holen. Der Mann kehrt eilend3 zurü>, ho>t ſich in der Mitte der Kapelle

gelium35 willen lieber

ungegeſſen

oft etwas und

eſſen und trinken, wa3

ungetrunken

ließe.

Um

er

den

Leuten zu gefallen, um die einen oder andern zu gewinnen,

muß

er

lernen,

ſeine

eigenen

Wünſche

zu

unterdrücken. Und der HErr beſchützt ihn au<h gegen die vielen anſtekenden Krankheiten, die e3 im Orient gibt, und labt ihn in mannigfaltiger Weiſe. Nad) dem Gottesdienſt wird der Miſſionar gar mandjes Mal von folhen Siehen um Hilfe angeſprochen. Hier iſt zum Beiſpiel einer, deſſen Körper mit eiternden Wunden bedekt iſt. Und wie da3 mit Geſc<hledht5kranfkheiten meiſtens der Fall iſt, leiden die unteren Gliedmaßen, die Beine und Füße, am meiſten. Er kann ſid daher kaum vorwärt3 bewegen. Und doh mödte er zum Hoſpital gehen, das viele Meilen entfernt liegt. Der Miſſionar wird gefragt, ob er den Armen nicht in ſeinem Auto mitnehmen wolle. Der Miſſionar iſt aber au< menſ<<lich, und ſo denkt er an ſid ſelbſt und an ſeine Familie, die doh nod) viele Male in demſelben Auto, wohl au<h an demſelben Platze ſiken werden, die dieſer Siehe einzunehmen hofft. Aber wer will denn dieſem Elende und dieſen Bitten Augen und Ohren verſ<ließen? Soll der Menſ< gar umkommen, während ihm ein biß<hen Hilfe vielleicht viel helfen würde? Und ſo wird der Mann mitgenommen. Und gerade wie dieſer, ſo ſind ſchon alle möglichen Kranken, wie Ausſäßige, Syphilitiſc<e, Typhuskranke uſw., mit dem Miſſionar gefahren. Ja, einſt kam es ſogar ſo, daß ih veranlaßt wurde, den Leichnam einer Frau auf dem Trittbrett des Auto3 mitzunehmen. Da3 kam ſo. Dieſe Frau war die jungvermählte Gattin eine3 unſerer begeiſterWeil er nun allzugerne für ten Chriſten geweſen. unſere Miſſion gearbeitet hätte und wir "gerade zu jener Zeit von den Mohammedanern ſc<hwer"beläſtigt wurden, ſo hielten es die andern Miſſionare, die de3-


124

Die Miſſions-Taube.

wegen eine Konferenz abgehalten hatten, für das beſte, dieſen Mann =- Shanku iſt ſein Name -- der jungen Gemeinde, die nod) keinen Lehrer oder Katedeten hatte, al8 eine Stüße zuzuerteilen, damit er unſer Eigentum und aud die Leute vor den Übergriffen der Mohammedaner, ſo gut er e8 vermodte, beſhüße. Nachdem er zunächſt eine Zeitlang wie ein Einſiedler allein in einem kleinen Hüttlein gelebt hatte, zog er eines Tages wieder in ſeine Heimat, verheiratete ſi<h dort und kam zur Freude aller mit einer lieben Frau zurü>k. Den größten Teil ſeiner Zeit, die ihm zur Verfügung ſtand, verwandte 'er dazu, den Kindern und Erwacdſenen den Text der Zehn

Gebote,

- de3 Glauben38 und des Vaterunſer3, den er ſelbſt gelernt hatte, einzupauken. Er verſtand ſich aud) etwa3 auf Medizin und Heilkräuter und konnte daher den armen Leuten in manderlei Nöten behilflich ſein. Den Kindern brachte er auc< die erſten Begriffe im Leſen und Screiben bei. Nur drei Monate war er verheiratet, als die heimtückiſche Typhuskrankheit die geliebte Gattin befiel. Sie wurde in3 Miſſion3hoſpital gebrac<ht. Doch ſc<on einige Tage darauf ſtarb ſie. Am frühen Morgen ihres Tode3tage3 wurde ich gerufen. Ihr tiefbetrübter Mann und id) kauften nun einige leichte Bretter, Nägel und weißes Papier. Ein Screiner, der ſ<nell gerufen wurde, half un3 die Bohlen richtig zerſ<hneiden. Sie wurden zuſammengenagelt, und mit Reisſchleim wurde da3 weiße Papier von außen auf die rauhen Bretter geklebt. Mit einigen Streifen blauen Papier3 verzierten wir den Ded>el und die beiden Seiten de3 Sarge3 mit Kreuzen. Ein neue3 Tu) wurde für die Tote gekauft. Sie wurde darein gewidelt und in den Sarg gelegt. Die wollene Dee, in der die arme Kranke vor ihrem Tode gelegen hatte, wurde um den Sarg gelegt, um Aufſehen. zu vermeiden. Da3 ganze wurde dann mit dünnen Koko3ſeilen an da3 Trittbrett meines Auto3 befeſtigt. Nachdem der Screiner, der Holz- und der Tuchhändler bezahlt worden waren (die ganze Redhnung belief ſich auf kaum zwei Dollar3), ging e3 no< am ſelben Vormittag an die 40 Meilen zum Heimats38ort der Verſtorbenen. In Indien nämlich müſſen die Leichen no<h am Tode3tage beſtattet werden, da die Verweſung des heißen Klimas wegen ſehr ſchnell voranſchreitet. So ſollte au< dieſe Tote noh am Nachmittag beerdigt werden. Wohl erinnere ich mich, wie während der ganzen Fahrt der peſtartige Geruch von der Dede zu mir in da38 offene Auto ſtieg. N Bei Erwähnung der verſchiedenen orientaliſchen Krankheiten ſ<webt mir gewöhnlich vor das Bild einer Frau, die vielleicht unter allen Seelen, die ich

je bedient habe, meinem Herzen am nädſten ſtand. E3 war da3 die ausſäßige Lois von Arivarikuri. Sie hatte in ihrem Leben ſehr viel dur<hzumacen gehabt. Scon in ihren Jugendjahren wurde ſie mit dem Au3ſatz behaftet. Und wie da3 ſo mit dieſer Krankheit iſt, erſchienen zuerſt nur einige lichte Stellen auf ihrer dunklen Haut. Dann aber wurden dieſe Stellen weiß, und ſchließlich ſc<hälte ſi< die Haut ab. Ja, bald begannen au< die Spitzen und Enden ihrer Gliedmaßen zu faulen, dann zu vertro>nen und abzufallen, wodur< ſie ſc<hre>lich entſtellt wurde. Ihr Geſicht und ihre Finger waren ſehr verſtümmelt; aud ihre Brüſte wurden von der Fäulnis dieſer entſetzlichen Krankheit nicht verſ<ont. Aber no< mehr. Vor kurzem ſtarb au< ihr Mann und ließ ſie nun 'mit ihren vier Kindern in größter Armut zurüc. Da3 einzige, wa3 ſie hier auf Erden beſißt, iſt ein kleines Stü><hen Land, kaum dreiviertel Aer groß, auf wel<em ſie einige Pfefferpflanzen und Tapiokawurzeln zieht, dur< deren Erls83 ſie ſich und ihre Kinder kümmerlidh) ernährt. Aber, o meine lieben Leſer, könntet ihr do dieſe Frau in den Gottes8dienſten ſehen, wie andächtig ſie den Worten de38 Prediger3 lauſ<ht! Ja, jede3mal wenn da3 ſüße Evangelium an ihr Ohr dringt, fangen ihre Augen an zu leuchten, wie man das ja bei Kindern oft wahrnimmt, und ſpiegeln die Freude ihrer Seele ab. Und -- Wunder über Wunder! -- hört, wa3s Gott an dieſer Frau getan, ſeit ſie ſich unſerer Kir<e angeſchloſſen hat: die Seuche hat an ihrem Körper nicht. weiter gefreſſen. Sie ſcheint nicht mehr unter dem Einfluß des AuSſaßes zu ſein. Wie ſollen wir un3 eine ſolh außergewöhnliche Heilung einer unheilbaren Krankheit erklären? I< zweifle nicht daran, daß dieſe Veränderung durd) die Heil3botſ<aft verurſa<ht wurde, die ihr Herz ja freudiger pochen madte und ſo neue38 Blut und neue Energie in die toten Teile des Körper35 pumpte. IJa, da3 Evangelium, die Botſchaft, daß wir nicht, wie unſer Gewiſſen un3 anklagt, verworfene und von Gott verdammte Sünder, ſondern dur< unſer3 Heilande3 Erlöſung38werk Gottes liebe Kinder ſind, belebt Leib und Seele. Eine der am meiſten gefürd<teten Krankheiten iſt die Cholera. Vor vier Jahren hatten wir eine Choleraepidemie, die das ganze Land heimſuchte. Tauſende ſtarben. Wer von der Cholera befallen wird, bri<t und purgiert beſtändig, bis alle Feuchtigkeit aus dem Körper gezogen iſt und er, meiſten3 innerhalb zwölf Stunden, erſchöpft zuſammenbricht. E38 iſt eine hö<hſt anſteXende Krankheit.

. Mit Hilfe unſerer Krankenſchweſter hatten wir


Die

Hiſjſrions-Taube.

beinahe alle unſere Glieder der Gemeinden Serum,

da3 von der Regierung

mit dem

zu dieſem Zwe

frei

verteilt wurde, eingeimpft. Troßdem kam eine3 Morgen3 ein Mann in ſehr großer Aufregung zum Miſſion3hauſe und bat den Miſſionar do< gleich zu kommen;

ein Mann

liege an

der

Cholera

danieder.

125

Die Waſltherliga und Piney Wood8. Der Segen, den Gott auf P. Shmidt3 Arbeit in Piney Wood3 legt, iſt ſo groß, daß die Kommiſſion der Waltherliga die Unterſtüzung dieſer beſonderen Miſſion ans Herz gelegt hat.

Die Leiter der Liga werden ſich nun wei-

ter mit der Sache befaſſen, wofür ſie ein großes In-

Nachdem ich ſ<nell vom Medizinſchränk<en ein Fläſch<hen Öl und aud) etwas Potaſſium Permanganat ge-

tereſſe zeigen.

es gerne?

neue Kapelle bekommen, ſobald der gütige Geber im Norden, der ſich dieſes Feldes beſonder3 annehmen

nommen

hatte, machte ih mich auf den Weg.

Tat ic

Ja, aber trotdem nicht ganz ohne Furt.

Anſtatt daß die Leute die Krankheitsſtelle verlaſſen hatten, hatten ſie ſich in Scharen eingefunden, um das

erſte Opfer der Cholera ſehen. Jc< hieß ſie nac) ich den kleinen, dunklen de3 Hauſe3, und konnte entdeden, der auf dem

in ihrer Gegend ſterben zu Hauſe gehen. Dann betrat Raum, da3 einzige Zimmer auc die Geſtalt de3 Kranken Lehmboden völlig ermattet

kauerte.

Der arme Mann war ſo dünn geworden, be-

verlaſſen

werde,

ſonder3 in der Magengegend, daß ich meine Hände um ſeine Hüften hätte zuſammenſc<lagen können. I< gab ihm da3 Öl, ſagte ihm aber, daß er ſich jekt weder auf dieſes Öl no auf irgend etwas andere3 hier in dieſer Welt verlaſſen, ſondern ſic) allein an JEſum, ſeinen Heiland, klammern ſolle, der ihn nicht wenn

es

aud

dur<

da3

Tal

de3

Tode3 gehen ſollte. Dann verließ ich die Hütte, nahdem ich noh den Verwandten Anordnung gegeben hatte, den Brunnen, das Geſchirr und die Wände des Hauſe3 mit dem mitgebrachten Potaſſium zu deSinfizieren. (Schluß folgt.)

Zur

Miſſionschronik.

Unſere Miſſion in Eaſt Moline. EZ iſt ſehr erfreulich, daß unſere Brüder die Arbeit in Eaſt Moline, ZUinois, auc< während des Sommer3 betreiben. Student Würfel von unſerm Seminar in St. Louis wird dort für Student Nagel einſpringen, der wegen einer Operation aus der Arbeit zurüktreten mußte.

Ein ſchönes Beiſpiel wahrer Miſſionslicbe.

Un-

ſere Gemeinde in Evanzston, JUinoi3, die ſich rege für die Negermiſſion intereſſiert, hat beſchloſſen, unſerm Paſtor Carter in Chicago einen Gehilfen zu geben und ihn monatlih mit 330 zu unterſtüßen. Wel ein heiliger Eifer für des HErrn Werk! Kannapolis, North Carolina. Hier helfen beſonder3 unſere Vereine die Gemeindekaſſe füllen. Im April belief ſich die Summe, die ſie beiſteuerten, auf

320.67.

Neulich überraſchten ſie den Paſtor zu ſei-

nem ſec<hsundvierzigſten Geburt8tag und Haufen den Tiſch ho<h mit Gaben an.

da3

Hickory Hill, Louiſiana. P. Thompſon

Dies neue Miſſionsfeld,

von Lutherville bedient,

will, ſich in der Lage

befindet,

wird

eine

der Miſſionsgemeinde

jowohl den Bauplatz zu kaufen wie da3 einfa<he Ge-

bäude zu errichten.

Miſſionsſegen durd) das Leſen unſerer Miſſion3zeitſchriften. Sehr häufig darf es der Herausgeber einer

Miſſion3zeitſ<rift

erfahren,

wie

gerade

durc<

ſeine Arbeit Perſonen zum Geben und Arbeiten für die Miſſion willig gema<ht werden. So erhielt neulig P. Lankenau einen Brief von einem ihm perſönlic unbekannten Chriſten, der ihm ſ<hrieb, er fühle ſich durd) die Not der Miſſion, wie ſie in dem von ihm redigierten Pioneer dargelegt wird, bewogen, eine größere Gabe einzuſchifen, und daher um Auskunft bittet, wie die beſondere Miſſion3gabe aufs beſte verwertet werden könne. Sole Briefe erhalten auc< wir von den Leſern der „Miſſion3taube“, und e8 hat uns immer Freude bereitet, daß wir ein wenig dazu beitragen können, die Herzen willig zu machen, Gaben für die Miſſion darzureihen. Wer dem HErrn gibt, der leiht ihm nur; einſt in der ſeligen Ewigkeit, oft au< ſ<on. in der Zeit, wird er e3 ihm aus Gnaden wiedergeben. Aus Waſhington, D. C. Hier ſc<hreitet die Arbeit ſchön voran. Konfirmiert wurde eine Frau, und ein biSher zu einer Gemeinde im Süden gehöriges Glied, das aber nah Waſhington verzogen iſt, wurde gliedli< aufgenommen. Da eine andere lutheriſche Gemeinde in Waſhington den Namen Grace Church führt, ſo nennt ſic jebt unſere farbige Gemeinde Mount

Olive Church.

Aus Baltimore. „Wir danken Gott für den Segen, den er auf unſere Sonntags8ſ<ule gelegt hat“, ſchreibt der dortige Miſſionar. „Sie wird jezt von 50 Kindern beſu<ht. Au<h der Kir<henbeſuh hat ſich gebeſſert.“ ;

Aus St. Ptzilip's in St. Louis.

In der Sam3-

tag3ſ<ule dieſer Parochie ſind jezt 60 Kinder eingeſchrieben. Der Miſſionar unterrichtet ſie im Katechi8mus8, in der Bibliſc<hen Geſchichte, und in der Bibel ſelbſt, läßt ſie Kir<henlieder lernen und bringt ihnen da38 Wichtigſte aus der Kirhengeſhichte bei.


Miſſions-Taube.

Aus Grace in St. Louis. „Im April hatten wir elf Gotte3dienſte, die von 732 Perſonen beſucht wurden, nämlich von 231 Erwadſenen und 501 Kindern“,

ſ<reibt

P. Fey.

„Getauft

wurden

drei

und

konfirmiert a<ht. Seit Januar dieſe38 Jahres haben wir auch ein cradle-roll department, in dem jeßt zweiundzwanzig Kindlein eingeſchrieben ſind.“ Aus Los Angeles. Hier hat der HErr beſonder3 die Anſtaltenmiſſion reich geſegnet, .die Miſſionar McDavid ſc<hon ſeit längerer Zeit betreibt. Jm April

konnte er im Stadthoſpital 140 Beſuche an Krankenbetten machen und zwei Gotte3dienſte halten. Auf

der County Farm beſudt er regelmäßig die 14 wards und hält dort Gottesdienſte vor hundert Perſonen. In einer andern Krankenanſtalt machte er 49 Beſuche und gab 45 Inſaſſen Privatkommunion. 'Fünfzig Jahre in der lutheriſchen Kir<he. Ihr goldenes Jubiläum werden dies Jahr feiern können die St. Matthew's-Gemeinde in Meherrin, Virginia, und die Grace-Gemeinde in Concord, North Carolina.

Vor vierzig Jahren

wurden

die Gemeinden

in

Mount Pleaſant, Ro>well, Gold Hill, Green3boro und High Point, alle in North Carolina, gegründet, vor dreißig Jahren die Grace Church in St. Louis, vor zwanzig Jahren die Gemeinden in WinſtonSalem, in Spartanburg, South Carolina, und in Atlanta, Georgia, und vor fünfzehn Jahren die St. Philip's Church in Philadelphia. Hier in St. Louis feierte die St. Philips Church das fünfjährige Amtsjubiläum ihres Paſtor3, mit deſſen Amtswirkſamkeit die Gemeinde eigentlich ihren Anfang nahm. Kinderarbeit in Jndien. In den regiſtrierten Fabriken Britiſc<h-JIndien3, das heißt, in denen, die

Maſchinenbetriebe

haben

und

mindeſtens

zwanzig

Berſonen beſchäftigen, iſt in den letzten Jahren die Verwendung von Kindern zur Arbeit erheblid zurücgegangen. Nod) 1928 hatte beiſpiel3weiſe in Bengalen faſt jede Jutefabrik Kinder beſchäftigt; heute ſind e5 von dreiundneunzig Fabriken nur nod) einundzwanzig. ZJns8geſamt iſt die Anſtellung von Kindern um 10,000, da3 heißt, um ein Sechſtel, zurücgegangen. Der Grund dafür liegt nicht in der Wirtſchaftskriſe, ſondern geſeßliche Vorſchriften haben die Einſtellung von Erwachſenen rationeller gemacht. Die kleineren Betriebe werden von dieſen geſetzlichen Vorſchriften nicht erfaßt, ſo daß nod viele Mißbräuche möglich ſind. Jett verſucht die indiſche Regierung, wenigſtens der weitverbreiteten Verpfändung der Kinderarbeit zu begegnen. E3 kommt vor, daß ſogar fünfjährige Kinder ohne genügende Pauſen für die Mahlzeiten oder wöchentlihe Ruhetage oft zehn bi8

zwölf Stunden täglid) arbeiten, und zwar bei einem Verdienſt von niht mehr als 20 Pfennig täglich. Da3 Geſetz, das alle Abkommen über Verpfändung von Kinderarbeit in ganz Britiſch-Indien für ungültig erklären ſoll, wird wahrſ<einlich in nädſter Zeit von der geſetzgebenden Verſammlung angenommen. (Allg. Miſſ.-Nachr.) Von der Bekehrung eines mohammedaniſchen Miſſionars

in Südafrika

berichtet Dr. Zwemer:

„Er

iſt Türke, verheiratet mit einer arabiſchen Frau und über fünfzig Jahre alt. Er hat in Johanne3burg fleißige Arbeit für den Jslam

intelligent und ho<gebildet.

geleiſtet.

Er

iſt ſehr

Er ſpricht, ich weiß nicht

wieviel Sprachen und beherrſcht die engliſche Sprache

vollkommen. Vor ein paar Monaten machte er ſich an einen jungen Eingebornen heran, der äußerlich zum Chriſtentum bekehrt war, und überredete ihn,

Mohammedaner zu werden. Der Jüngling brachte ſeine Bibel ſeinem neuen Lehrer und wollte ſie gerade

zerreißen, als, getrieben dur einen lebhaften Impuls, ſein Lehrer ſagte: „Nein, gib ſie mir.“ Er dachte, ſie könnte ihm nüßlih ſein in mandhen Streitfragen. Er verſc<hloß ſie ſorgfältig, und einen Tag ſpäter j<lug er die Geſchichte der Geburt Chriſti nach. Faſt ſofort packte Gott ihn an, und er ſetzte das heimliche Leſen der Heiligen Schrift bei ſorgfältig verſchloſſenen Türen fort, aus Furcht, daß ſeine Frau erführe, womit er ſid) beſchäftigte. Al3 er eines Tages eilig au3gehen mußte, vergaß er, die Bibel einzuſchließen, und ſein Weib, das wiſſen wollte, was er immer ſo im geheimen tat, fand nun die Bibel und begann ebenſo heimlid) darin zu leſen. Er wußte nicht3 davon und wußte au< nicht, womit ſich ſeine Frau beſchäftigte. Al3 er ſpäter merkte, daß er nicht länger ſ<weigen könne, erzählte er ihr von ſeinem neugefundenen Glauben und fragte ſie, ob ſie ihn nun verlaſſen würde. Zu ſeiner Freude bekannte ſein Weib ſich au<h als eine Glaubende und erklärte, ſie würde überall mit ihm hinziehen. Dieſer Mann iſt nun getauft und hat ſich den Namen John Hope gewählt.“ (Allg. Miſſ.-Nachr.) Findet das Chriſtentum Verbreitung? Man bere<hnet die Zahl der Chriſten heutzutage im allgemeinen auf etwa ac<thundert Millionen. Da3 bedeutet einen Zuwa<h3 von etwa ſieben Millionen in vier Jahrhunderten. Vor fünfzig Jahren zählte man in der Welt etwa hundert Millionen Proteſtanten; jekt beläuft ſich ihre Zahl auf etwa zweihundert Millionen. Anhaltendes Bezeugen der Wahrheit bringt immer Segen; denn Gotte3 Wort kommt nie leer zurüt. An dieſe Verheißung müſſen wir uns halten.

|

Die

126


Reich Unſer

komme!

Vorzug.

Vor einer Reihe von Jahren, ſchreibt L. von der Deen (in „Das Wort ſie ſollen laſſen ſtahn“) , ſuchte

ic in einem böhmiſchen Kurorte Erholung nach ſc<werer Krankheit. Neben mir wohnte eine jüdiſche

Familie.

Abend

für Abend ließ die treue Mutter ihr

Kind, nachdem es zu Bette gebracht war, beten, und jede3mal konnte ic das Gebet Wort für Wort verſtehen.

E35 waren

die beiden

Henſel3 Liede „Müde

freilich der zweite Vers

J5raeliten paßte, und lautete: Hab' ich Sieh es, Nimmer Laß in

erſten Verſe

von Luiſe

bin ich, geh' zur Ruh“. war

ſo geändert,

daß

Aber

er für

unre<t heut' getan, lieber Gott, nicht an. will ich's wieder tun; deiner Huld mich ruhn.

Aufrichtigkeit, die e3 verſchmäht, irgend etwas vor ſich ſelbſt zu beſchönigen. E35 wird jedem Aufrichtigen

ähnlid) gehen wie Luther, der im Kloſter auf ſol<e Weiſe den Himmel erringen wollte und in ſeinem Liede „Nun freut euch, liebe Chriſten g'mein“ von jener Zeit ſagt: Die Angſt mich zu verzweifeln trieb, Daß nicht8 denn Sterben bei mir blieb, Zur Hölle mußt' ich ſinken.

(Kir<enblatt.)

Ein

Paſtor

hatte zwei

Frau zärtlich liebten. Beruf den Vater auf In ſeiner Abweſenheit böſen Seuche ergriffen Die Mutter legte ſie,

Schäßtze. Knaben,

Da führte längere Zeit wurden die und auch in die im Leben

ſchlafen.“

„SO,

ich

mödte

ſie

heute

no<h

ſehen!“

„Lieber Mann, ehe wir in die Kammer gehen, beantworte mir eine Frage.“ „Und dieſe wäre2“ „Siehe, vor einigen Jahren gab mir ein Freund zwei föſtliche Kleinode zur Aufbewahrung; weil er aber jo lange nicht kam, habe ic ſie faſt wie mein Eigentum angeſehen. Nun iſt er aber während deiner Abweſenheit gekommen und hat ſie zurückgefordert.

Sage, muß ic ſie ihm zurückgeben?“ „Liebe Mutter, weld) ſonderbare Frage! Weißt du nicht, daß ein

auf,

unter

der

die beiden

Toten

glei

ſ<lafenden

Kindern ruhten. Mit zitternder Stimme ſprac ſie: „Bater, hier ſind die anvertrauten Kleinode!“ Der

Paſtor neigte ſein Haupt und weinte, aber er gab willig zurü>, was ihm der HErr gegeben hatte. Ja, Kinder ſind „eine Gabe des HErrn“, worüber wir ihn müſſen verfügen laſſen.

Wer e3 recht

ernſt und gewiſſenhaft nimmt, der gelangt nicht weiter al3 bis zu dem Bekenntnis de3 Paulus: „Wollen habe ich wohl, aber Vollbringen das Gute finde im niHt. I< elender Menſc<, wer wird mich erlöſen von dem Leibe dieſe3 Tode3?“ Man leſe nur die Bergpredigt ſorgfältig dur, verſuche es, danach zu handeln, und prüfe ſich ſelbſt mit der rü>khaltloſen

Anvertraute

den waren, au< im Sterbekleide brüderlich nebeneinander. Doh mit welcher Sorge und Angſt harrte ſie der Rückkehr ihres Gatten! Al35 er nod) in ſpäter Stunde in ſeine ſtille Behauſung eintrat, war ſeine erſte Frage: „Wo ſind meine Söhne?“ „Sie

anvertrautes Gut nimmer unſer Eigentum ſein kann? Zeige mir die Juwelen!“ Da führte ihn ſeine Frau in die ſtille Ruhekammer und hob leiſe die weiße De>e

Sooft ich dieſe Worte hörte, fuhr mir der Gedanke dur<38 Herz: Welchen Vorzug haben wir Chriſten dod) vor den Juden, daß wir ſprechen dürfen: „Deine Gnad' und Chriſti Blut macht ja allen Schaden gut“! Und nun ſoll unſer altes Evangelium eine Ausgeburt jüdiſcher Fabeln ſein? Ad, meine geliebten Freunde, wenn wir nicht3 haben als JEſu Sittenlehren und ſein Vorbild, wohin kommen wir dann?

127

TE EEE

Dein

Miſjſions-Taube.

DE

Die

die er und

ſeine

eines Tages der vom Hauſe weg. Knaben von einer Kürze hingerafft. ſo innig verbun-

Koſtbares

Gut.

Ein Forſc<hungsreiſender traf am Meeresſtrande einen Farbigen, der aus einem Käſtchen, das er gefunven haben modte, etwas wie kleine Steine nahm, einen nad) dem andern, und ſich damit vergnügte, die kleinen Dinger auf das Waſſer zu werfen, um zu ſehen, wie weit ſeine Armkraft reihe. „Was ſc<leuderſt du da ins Meer? Zeig mal!“ „Du Narr, das ſind ja Perlen, koſtbare Perlen! Die kennt ihr hier wohl nicht. Du haſt ſchon ein großes Vermögen weggeworfen!“

?

Es iſt nicht nötig, zu ſagen, daß der Eingeborne, als er das hörte, vor Sc<hre>en ſich die Haare ausraufen wollte und daß er mit der Perle, die ihm noch übrigblieb, anders verfuhr. 4 Und wir? Wie viele Jahre deines Lebens ſind ſhon dahin, du Menſc<enkind? Zit nicht viel gute, koſtbare Zeit vertan und verſchleudert, mandher Tag und mande gute Stunde ungenußt vergeudet worden? Gott wolle uns vergeben und un3 helfen, daß wir, wa3 nod) übrig iſt, um ſo beſſer au8kaufen, um ſo treuer verwenden, damit wir in dieſer vergänglihen Zeit etwa3 wirken und erwerben, wa3 ewigen Wert hat!


128

Die

Miſſtions-Taube.

Bücherbeſprechungen.

geordnete Laienbewegung“. Das ſind alles Themata, die für unſere Zeit von höchſter Wichtigkeit ſind, die daher auch ſtudiert

Die Herrlichkeit dieſer und jener Welt. Referat, gehalten auf der Synodalverſammlung des Oklahoma-Diſtrikts.

Mitchriſten darbietet. Leider wird dieſes Gold aber vielfach nicht als ſolches erkannt. Die heutigen Selten ſind ſo vom Modernismus, das heißt, Unglauben unter <riſtlichem Schein, angeſte>t, daß ihnen die Evangeliums8botſchaft von Chriſto, dem Heiland der Welt, eine Torheit iſt. Andere Selten laſſen die <riſtlice Lehre wohl in ihrem Hauptbeſtandteil ſtehen, verfälſchen aber dieſe oder jene Lehre und rauben ſo allen Gläubigen den Troſt, den Gott ihnen in ſeinem Wort zugedacht hat. Nun hat Gott uns allerding8 das lautere Evangelium erhalten. Unſere Profeſſoren an den Lehranſtalten, unſere Paſtoren in den Gemeinden und unſere Miſſionare auf den Miſſionsfeldern wie auch unſere Lehrer in den Schulen gehen, Gott Lob, noh immer in den Bahnen Luthers, Walthers und Pieper3 einher. Aber es geht doch auch durch unſere Kreiſe ein Zug der Undankbarkeit und der Vernachläſſigung des Evangeliums. Es iſt leider wahr, daß uns die Lehre des Wortes Gottes nicht mehr ſo lieb iſt wie unſern Vätern. Da38 beweiſen die oft leeren Kirchen und auch die oft ſo leeren Pfarrbibliotheken. Und was wird das Ende ſein? Daß uns Gott ſein Wort nimmt. Hüten wir uns davor! Gott hat uns Großes beſchert, aber wehe uns, wenn wir ſeines Mannas3 ſatt werden! Hier iſt nun Gelegenheit, das himmliſche Manna des Wortes in ſeiner ganzen Süßigkeit zu ſchme>en. Man kaufe ſich daher das Buch und leſe es mit allem Fleiß! I. T. M.

56 Seiten.

vom

Preis:

Verfaſſer,

20 Cts.

portofrei.

P. E. Edhardt,

3558

Nur

zu beziehen

S. Jefkferson Ave.,

St. Louis, Mo. Wer die einzigartige Weiſe kennt, in der P. E&Xhardt Neferate verabfaßt und lieſt, wird gerne zu dieſer ganz allerliebſten Abhandlung über das wunderbare Chriſtenthema „Die Herrlichkeit dieſer und jener Welt“ greifen und die 20 Cents auch bei dieſen teuren Zeiten dranwagen. P. E>hardt ſchreibt un8: „Da der kleine Oklahoma-Diſtrilt das Referat nicht dru>en laſſen konnte, ſo habe ich es gewagt. J< habe ſechöhundert Exemplare drucken laſſen und wünſche nur, daß ich auf meine Koſten kommen kann.“ Es iſt dies eine feine Schrift, beſonders auch für unſere lieben Laienchriſten. JI. T. M. Bow

unto God. Mixed voices a cappella. (Concordia Collection, No. 33.) By AJ. N. Lundquist. Price, 15 cts. Concordia Publighing House, St. Louis, Mo. Specify Concordia Collection and order by number. The Male Church-Choir. Series B. ByJ.C. Wohlfeil. Price, 25 cts. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Dieſe beiden Chorſtü>ke ſeien hiermit unſern Chören warm empfohlen. Zu dem erſteren brauchen wir nichts hinzuzufügen, da dieſe Serie unſern Leſern bekannt iſt. Da3 letztere Stü aber verdient etwas nähere Beſchreibung. Das Büchlein enthält zwölf Lieder in engliſcher Sprache, die unter uns bekannt und allgemein beliebt ſind, zum Beiſpiel “Brightest and Best

of the Sons of the Morning", “Glory Be to Jesus", “O Bleeding Head and Wounded", “The Lord's Prayer", alles Lieder,

die auch unſere Männer<öre gerne ſingen. Der muſikaliſche Satz iſt einfach, aber ſehr j<hön. Wir ſind überzeugt, daß unſere Männerc<höre dem Verlag dafür Dank wiſſen werden,

daß er ihnen dieſe trefflihe Sammlung

geliefert hat. I. T. M. Concordia Comet. Fortieth Anniversary Number. To commemorate the birth and development of Con-

The

cordia College, St. Paul, Minn. Price, 50 cts. Order from Prof. L. Blankenbuehler, 1239 Carroll Ave., St. Paul, Minn. Dieſe Jubiläumsnummer des Collegeblattes, das unſere Anſtalt in St. Paul, Minn., herausgibt, bringen wir hier gerne zur Anzeige, da ſie in intereſſanter Darſtellung die Ge-

ſchichte unſers dortigen Concordia-College bringt und ſie daher

wichtigen geſchichtlichen Wert hat. Namentlich ſind. die Bilder aus alter Zeit für unſere ſynodale Nachwelt von Bedeutung. Wer einen Dollar einſchi>t, erhält das Collegeblatt auf ein Jahr. I. T. M.

What

Is Christianity? And Other Essays. By the Rev. Prof. F. Pieper, D. D. June 3, 1931, to June 3,

1933. Pregented in English by Prof. J. T. Mueller. Cloth binding; VIII and 290 pages. Concordia Pub-

liShing House,

St. Louis, Mo.

List price, 381.75.

Unſere Leſer werden e8 uns gewiß verzeihen, wenn wir ein von un53 überſetztes Buch ſelbſt zur Anzeige bringen. Wir tun es

um

der

Sache

willen;

ſind

es

hier

doh

nicht

unſere

eigenen

Erzeugniſſe, ſondern D. Pieper3 herrliche Referate, die hier dem Leſer in engliſcher Sprache dargeboten werden. Nun iſt aber D. Pieper über “ein halbes Jahrhundert lang der Lehrer der

Dogmatik an unſerm Concordia-Seminar geweſen und hat ſo einen bedeutenden Einfluß auf Tauſende von Paſtoren und in-

direkt auf unzählige Gemeindeglieder ausgeübt. hat er auf Synodalverſammlungen

Ganz beſonders

ſeine Stimme

im Intereſſe

Chriſti und ſeines Reiches hören jenen Seine Referate ſind alle geradezu eee era Sie behandeln zudem zum großen Teil die Grundlehren der Heiligen Schrift. So hat die Synode ganz mit Recht beſchloſſen, daß dieſe deutſchen Neferate in8 Engliſche überſeßt und ſo weiteren Kreiſen zugänglich gemacht werden ſollen. Der Anfang iſt mit dieſer Sammlung gemacht. Die Auswahl betrifft beſonders ſolche Referate, die der heutigen Zeit von Nuten ſind, wie „Das Weſen des Chriſtentums", „Die

Ver-

ſöhnung des Menſchen mit Gott", „Die Heilige Schrift“, „Die rechte Weltanſchauung“, „Der offene Himmel“, „Die von Gott

werden ſollten.

(Es iſt lauteres Gold, das hier D. Pieper ſeinen

Contributions

Received

by the Treasurer.

June 1-30, 1933. John Y. Fuhrmann, St. Paul, Minn., for Negro MisSions, 3825.00. Zion Young Lutherans' Club, Bensenville, 111., for Piney Woods, Miss., 3.00. Wm. FX. Moeller and

Charlotte

5:00.

Moeller, La Fayette,

Ind., for Negro

Missions,

July 1--31, 1933.

Mrs. Emil Guhlke, Winnetoon, Nebr., for Mission Work, 31.00. Mrs. M. Berger, Buffalo, N.Y., Negro Missions, 2.00. N. N., S. California District of the Walther League, for Colored Missions, 20.00. N.N., Illinois, for Emergency Collection, 40.00. THE0. W. HCKILART, Treagurer. An unſere Abonnenten. Um den Beziehern unſerer Blätter in befriedigender Weiſe dienen zu können, müſſen wir eine richtige Verſandliſte haben. Die dur

die Führung einer ſolchen Liſte entſtehenden Aus8gaben haben ſt nun bedeutend vermehrt. Nac< den jetbigen Po at V Orr en müſſen wir für jede Poſtſendung, die falſch adreſſiert iſt, eine „GStrafe“ zahlen; denn wir müſſen für jede Benachrichtigung von ſeiten eines Poſtmeiſter3, daß ein Paket oder eine Zeitſchrift nicht

abgeliefert werden kann, weil der Adreſſat verzogen iſt oder ſeine veränderte preſſe nicht eingereicht hat, 2 Cents bezahlen. Da3 mag manchem

geringjügig

vorkommen;

aber wenn

man

bedentt,

daß

wir

zieht, ſo

iſt es nicht ſc<wer, jan erkennen, daß dieſe Benachrichtigungen

Abonnenten haben, die drei und noh mehr Blätter von uns beziehen, und die ganz bedeutende Länge unſerer Abonnentenliſte in Betracht uns ein bedeutendes Stü>

Geld koſten, zumal da der Poſtmeiſter uns

wegen jedes Blattes eine beſondere Benachrichtigung zuſ<i>t. Unſere Abonnenten könnten uns alſo einen nicht geringen Dienſt erweiſen, wenn ſie uns ihre Adreßveränderung mitteilten. Eine Mitteilung (eine Poſtkarte, die nur 1 Cent koſtet) genügt für alle Blätter, die man bezieht. Wir ſind Ihnen für Ihre Mithilfe ſehr dantfbar. CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Sept 33'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle ütigſt an- ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohgen zu werden braucht. Es dauert dur<ſc<nittlih zwei Wochen, bi38 der .Adreßſtreifen auf dem Blatt die DLCeH Veran erung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, wel<he3 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis, Mo. Die „„Miſſion3-Tanbe“ erſcheint alle zwei Monate.

in Voransbezahlung mit Porto iſt folgender: Leema EEN

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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſje 40 Cts. pro Expl.

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder ujw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia Publishinzg onze, St. Louis, Io. Alle die Redaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prof. I- TMueller, Ph, D,, Th. D., 801 De Mun Avenue, St. Louis, Mo.


.LZ287

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EIE SIDES 8 Ep EE BEDERIRRIGSIES GE:

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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published bi-montlhly by Concordia Publishing House, payable strictly in advance. Entered as gecond-class

Acceptance

for mailing at sSpeclal rate of postage

55. Jahrgang.

HErr,

St. Louls, matter at

provided

Mo. SubSsecriptlon the Post Ofice at

for in Section

November

price, 50 cts. per annum anywhere in the world, St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879.

1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

1933.

Ur. 9.

bleibe bei uns!

HExrr, bleibe bei uns5, denn der Tag will enden; Bewahre un5 zur Nadt mit ſtarken Händen. Wehr allen Feinden, die ſich um uns legen; Erqui>e uns mit deinem Schuß und Segen. Sei du mit un3 wie in der Väter Tagen; Hilf uns5 die auferlegten Laſten tragen. Laß Gib

un3 dein wertes Wort mit Luſt erfaſſen; treue Herzen, die von dir nicht laſſen.

Dein heil'ges Werk laß allzeit un3 beraten; Gib deinen Geiſt zu allen unſern Taten. Begnade uns mit frohem Gottvertrauen; Dein Friedensreich laß uns mit Eifer bauen. Dieweil dein Werk wir wirken hier auf Erden, Laß vielen Seelen uns zum Segen werden, Vi3 endlich wir dich ſchaun Und dich mit allen Sel'gen

im Himmel ewig loben.

droben

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Wa3 du befiehlſt, das muß fürwahr geſ<hehen; So höre, lieber Heiland, unſer Flehen! J.T. M.

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Die Wiſſrons-Taube.

130 -Das8

Gebet zum

Abend.

„Bleibe bei un3; denn es will Abend werden, und So baten der Tag hat ſi< geneiget“, Luk. 24,29. einſt die gläubigen EmmausSjünger, und ſo bittet die Chriſtenheit je und je. Der Abend zwingt immer zum Gebet: der Tage3abend, der Jahre3abend, der - Lebenz3abend, der Zeitabend. Neigt ſich der Tag, will e3 Abend werden, ſo faltet der Chriſt ſeine Hände Wir machen hier die Anwendung bezum Gebet. ſonder3 auf den Jahre3abend und auf den Zeitabend. Da3 Jahr treibt jeht zum Ende hin, und das Ende Aud im Weltjahr iſt immer eine ernſte Stunde. „ES iſt nahe kommen das Ende neigt ſich der Tag. Und aud in dieſer Bealler Dinge“, 1 Petr. 4,7. ziehung iſt eine ernſte Stunde gekommen. „Bleibe bei un3!“ ſo bittet der Chriſt, wenn es Am Abend und namentlid) in Abend werden will. den Stunden der Nacht fühlt ſich ein Chriſtenmenſch der Hilfe Gottes beſonder3 bedürftig, eben weil ihn da gleichſam die Natur ſelber lehrt, wie armſelig, ſ<wad und hilflo8 er in ſich ſelbſt iſt. Am Abend ſchreit das Kind na< der Mutter; am Abend ſc<reit da3 Gotte3kind na<h Gott. Mag e3 der Tage3abend ſein oder der Leben3abend, der Jahre3abend oder der Zeitabend, immer betet der Chriſt: „Bleibe bei uns!“ Die Und wer iſt der, der bei ihm bleiben ſol? 'Emmauzjünger richteten ihr Gebet an den auferſtandenen Heiland, und den will jeder Chriſt am Abend bei ſi haben. Er begehrt alſo Gott; denn Chriſtus iſt ja wahrer Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er will den menſc<gewordenen Gott, von dem Paulus ſagt: „Gott war in Chriſto und verſöhnete die Welt mit ihm ſelber“, 2 Kor. 5,19. Mit ihm will er das ganze Heil, das JEſu3s Chriſtus dur< ſeinen tätigen und leidenden Gehorſam erworben hat; mit ihm will er Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Bittet er: „Bleibe bei un3!“ ſo bedeutet da3 ſo viel

wie: Lieber Heiland, bleibe bei un3 mit deiner Gnade, deiner Liebe, deiner

ganzen

Huld

und Gunſt!

Hat

der Chriſt dieſe herrlichen Güter, ſo iſt er glülich,

auc<h wenn der Tag ſich neigt und die Nacht hereinbricht. Aber die Bitte an Chriſtum, den auferſtandenen Heiland, bedeutet no) mehr. Chriſtus legte den EmmauSjüngern ſein Wort au3, und zwar vor allem ſein Heiland3wort, das Evangelium. Und darum iſt es jedem wahren Chriſten zu tun. Außer dem Evangelium kennt er kein Heil; ohne Evangelium hat er keinen gnädigen Gott; ohne Evangelium gibt e38 ) keinen offenen Himmel. Chriſtus iſt für un38 arme Sünder auf Erden nur im Evangelium, nirgend8

Foxe

ERTE

ZEN

ander3s./

Finden wir ihn da nicht, ſo finden wir ihn

nimmer; finden wir ihn da, ſo finden wir ihn überall ; denn wo das Wort iſt, da iſt Chriſtus zu jeder Zeit, ſelbſt im Tal de38 Tode3, ſelbſt in der Stunde der größten Angſt. Bleibe bei uns mit deinem Evangelium! das iſt die ſtetige Bitte der ChriſtusSjünger. Und ſc<ließlich bedeutet das EmmausSgebet auch: Bleibe bei uns mit deinem Heilandsſieg über alle Feinde! E53 war ja der verherrli<hte Chriſtus, der mit den Emmausjüngern wandelte, der Sieger über Tod, Teufel und Hölle, dem die Feinde nichts mehr antun konnten und dem der Vater alles zum Schemel ſeiner Füße gelegt hatte. Und die Gnadengegenwart dieſes ſiegreichen, verherrlichten, allmächtigen Heilande3, der zur Redten ſeine3 Vaters ſit und da auf ewig herrlich regiert, erbittet ſich der Chriſt, wenn e3 Abend werden will und der Tag ſich neigt; denn gerade dann gebraucht er die ganze allmächtige Kraft des auferſtandenen Siege3shelden, dur die er alle3 überwindet. „Bleibe bei un3!“ heißt daher ſo viel wie: Bleibe bei un3, lieber HErr JEſu, mit deinenr ewigen Sieg und mae un3 zu Überwindern! E35 iſt alſo viel, ſehr viel, was in dieſem gläubigen Gebet der Emmauzjünger ſte>t, und zwar gerade aud) für die Miſſion. Wir treiben Miſſion in unſerer Zeit, dem Zeitabend der Welt, wo ſich Satan beſonder3 rührt, um dem Reiche Chriſti zu ſchaden und ſein hölliſc<e3 Reid) zu bauen, wo aber auc die erſte Liebe ſchwindet und in der äußeren Chriſtenheit ſich Gleichgültigkeit, Kälte und ſogar Feindſchaft gegen JEſum und die hohe Sade ſeines Reiche3 mehrt. Aber ſollen wir, die wir unſern Heiland wirklich liebhaben, darum verzagen? Sind wir wegen de3 Anſturm3 von außen und der Shwäcde von innen dem Verderben ausgeſezt? Gott Lob, nein! Immer no< läßt ſich der göttliche, ſiegreihe, allmädhtige Heiland erbitten, bei un3 zu bleiben, wenn ſid) der Tag neigt. Immer nod kehrt er bei den Seinen ein mit ſeiner gnädigen Vergebung aller ihrer Sünden, mit ſeinem Segen3gruß ewiger Liebe, mit ſeiner hehren Kraft und hohen Macht, um ſie zum Abend recht ſtark zu machen. Und darin finden wir die rechte Ermutigung voranzugehen, auc< wenn da3 Herz zittert, auch wenn die Knie beben und wanken, au< wenn die Augen im Dunkel nicht mehr redht ſehen können. Jſt Chriſtus bei uns, ſo iſt alles gut; dann muß alles lauter Segen werden. Und no< ein8. Nicht nur da38 „du“, ſondern auch das „un3“ müſſen wir betrachten. Im Text ſind es

die EmmauSjünger, auf die ſih das

uns bezieht.

Zhre Glauben3ſ<wäce iſt für uns eine Warnung; ſie flüchteten aus Jeruſalem, weil ſie nicht glaubten, daß der HErr auferſtanden ſei. Nicht glauben wollen bringt immer Flucht, und zwar vom Heile weg.


Die

Miſjſtons-Taube.

Laſſen wir un3 do< warnen! Unſere Bitte „Bleibe bei un3!“ muß eine GlaubensSbitte ſein, ſonſt iſt es nicht3 damit. Aber die EmmauSjünger ließen ſich gerne ſtrafen, und darin ſind ſie für un3 ein Vorbild, daß wir uns immer von JEſu zurechtweiſen laſſen, wenn wir ſtraucheln. Unſere Bitte „Bleibe bei un3!“ muß daher auc eine DemutsSbitte ſein, ſo daß wir dabei auf unſern Knien liegen und ſagen: So nimm denn meine Hände und führe mich nach deinem gnädigen Willen! Und ſc<ließli< war e35 ja aud) die Liebe, die ſi in der EmmausSbitte zeigte; ſie hatten den Heiland lieb, darum baten ſie: „Bleibe bei uns!“ Und will ſic nicht au< deine Liebe in dieſer Bitte äußern, lieber Leſer? Darüber denke recht nah! I. T.M. =< === -

Unſern Miſſionsblättern zum

131

Da unſere Miſſion8zeitſchriften nun nicht mehr erſcheinen, ſo werden die Hauptorgane der verſchiedenen: Synoden, die die Synodalkonferenz bilden, es übernehmen, den Miſſionsfreunden regelmäßige Nac<hrichten. auc

über

raner“

die Negermiſſion

ſowie

fernerhin

der

beſondere

zu

Lutheran

bringen.

Witness

Miſſionsſpalten

Der

„Luthe-

wird

enthalten,

auund-

3war ganz regelmäßig, ſo daß unſere Leſer do<h viel über die verſchiedenen Miſſionen hören werden. AndereSynodalblätter werden wohl in ähnlicher Weiſe ihren Leſern

führen.

das

ES

hohe,

herrliche Werk

iſt dies

Gemeindeglieder

unbedingt

der Miſſion

nötig.

Miſſionsfreunde

vor Augen

Sollen

bleiben,

ſo

ſie regelmäßig über die Miſſion hören und leſen.

unſere

müſſen

Wer-

Abſchied.

Mit dieſer Nummer wird unſere liebe „Miſſion38taube“ ihr Erſcheinen einſtellen. Der gegenwärtigen Notzeit, die auch unter andern Blättern ſchr aufgeräumt hat, muſi ebenfalls dieſe in der ganzen Welt vielen Leſern liebgewordene Miſſion8zeitſchrift zum Opfer fallen, und mit der „Miſſion8taube“ ſc<hwindet

gleichfalls der Pioneer. Wir ſchreiben dies mit ſchwerem

Herzen;

denn

uns

ſelber

war

die

„Miſſions8taube“

P. C. F. Drewes.

ſich nicht über die Miſſionen informiert hält, wird auch kein MiſſionZsintereſſe bewahren können. Und ſo kommen wir denn vor unſere lieben Leſer

mit der Bitte, doh ja die Synodalblätter zu beſtellen

P. Fr. Lochner.

ſchon ſeit vielen, vielen Jahren

um

den

Pioneer

tut e8 uns

P. C. F. W. Sapper.

ein liebe3 Blatt.

ſchr

leid.

Auch

P. Lankenau

hat ihn ſo vortrefflich redigiert; er brac<hte immer ſo herrliche Artikel und ſo aufmunternde Miſſionsberichte, daß wir mit dem Schwinden dieſes Blattes viel verlieren.

Leid hat es un8 auch getan, daß P. Lankenau ſc<on ſeit

längerer Zeit krank iſt, ſo daß er ſchr viel von ſeiner Arbeit einſtellen mußte. Den Leſern de3 Pioneer hat P. Lankenau mit ſeinem trefflichen Blatt viel Segen geſpendet, und das wollen wir ihm nicht vergeſſen. Möge der treue Gott mit ſeiner Gnade, beſonder3 jelzt in ſeiner Krankheit, bei ihm bleiben, ihm Geſundheit

und Kraft ſchenken und ihn bald wieder Kräften in ſein Arbeitsfeld einweiſen!

mit

vollen

und zu leſen. Weil wir ſelber zur Miſſouriſynode gehören, ſo legen wir es allen Gliedern dieſer Synode nahe, doh ja den „Lutheraner“ und den LDukheran Witness ſogleich zu beſtellen, e8 ſei denn, ſie haben dieſe Zeitſchriften ſchon jezt. Der „Lutheraner“ wie aud) der Lutheran Witness koſtet 81.25 das Jahr, frei in3 Haus geſchi>kt. Beide Blätter ſind ſo trefflich, daß niemand es bereuen wird, ſie beſtellt zu haben. Unſere beiden Miſſions8blätter fallen zunächſt der Not der Zeit zum Opfer. Aber die Not allein iſt nicht verantwortlich für ihr Eingehen. Schon längſt nämlich hat man in allen Synoden der Synodalkonferenz beraten, ob e8 nicht weiſe wäre, dic verſchiedenen Blätter

ſo zu vereinigen, daß in einem

Hauptblatt für jung

und alt das gebra<t wird, was ein Kirc<henblatt bringen ſoll. Wir haben ja alle ſo viele, viele Blätter, und da man einfach nicht alles leſen kann, ſo bleibt oft das Wichtigſte ungeleſen. EZ iſt daher ſchr weiſe, daß man


Y

Wiſſions-Taube.

Die

132

Nur ſollten dann dice vergrößerdie Blätter vereinigt. ten Blätter um ſo mehr geleſen werden. Das Eingehen der Miſſionsblätter iſt mit der Zuſtimmung

der

ganzen

Miſſion8behörde

geſchehen.

Ehe

die Kommiſſion in St. Louis ſich zu dieſem Schritt entſc<loß, hat ſie erſt die Zuſtimmung der answärtigen Glieder ſowie de38 Präſes der Synodalkonferenz, D.L. Fürbringers8, eingeholt. Der Gedanke, die Blätter eingehen zu laſſen, kam auc micht von heute und geſtern, ſondern

iſt ſchon

ſeit zehn

beraten

Jahren

worden,

be-

die Konferenz die zugemeſſene Zeit auf die vorliegende Arbeit; waren do<h die3mal nicht nur alle Arbeiter zugegen, ſondern außerdem no die Paſtoren Paul Lehman und J. Hunt von North Carolina und John Alſton, früher Paſtor in Atlanta, Ga., der aber geſundheit3halber reſignieren mußte und nun in Chicago wohnt, ſowie die Kandidaten Wm. Sdiebel und Leſter L. Charles, die alle von unſerm Vorſißer willkommen geheißen wurden. Zur ſelben Zeit ver-

ſammelte ſich auch die Kommiſſion für Negermiſſion in Niver Foreſt, und unſere Konferenz hatte die Freude, ſie begrüßen zu dürfen. Die Nachmittag3ſikungen wurden an dem Tage in Niver Foreſt abgehalten.

Wie die vorliegenden Berichte zeigen, geht e3 mit unſerer Miſſion in den nördlichen Staaten ſc<ön voran. Beſonder3 freute ſic< die Konferenz darüber, daß die Gemeinden der Brüder Schulze und Carter in St. Louis und Chicago ſelbſtändig geworden ſind, und ſie beglü>dwünſc<te ſie dazu. Daß dies in einem Jahr geſchehen konnte, wo doh ſonſt großer Mangel

D. J. T. Müller. fonder8 na< P. Drewe8' Tod. Die Sache iſt daher nicht Hal8 über Kopf geſchehen, ſondern nah vielem

Beten und Beraten.

Direkte Veranlaſſung dafür war,

daß wir jedes Jahr mit Schulden ſchließen mußten; und beſonder83 jetzt ſind Schulden eine böſe Kreide. Von unſern Leſern ſind uns in den vergangenen Jahren viele liebe Briefe zugegangen. Die „Miſſion3taube“ hatte wirklich warme Freunde, und ihnen ſind wir für alle Liebe und Freundlichkeit bleibend dankbar. Gott ſegne alle, die ſein Reich bauen helfen, hier zeitlich und dort ewiglic<h! Amen. I.T.M.

Aus

unſerer

Verſammlung

Negermiſſion.

der Nördlichen Konferenz.*)

Die Nördliche Konferenz verſammelte ſich am 18. und 19. Juli in der gaſtfreien Gemeinde P. M.

N. Carter3 in Chicago.

Troß

ſonſtiger Sehenswürdigkeiten *)

Wegen Mangel38 an Raum lezte Mal zurückgeſtellt werden.

der World's

in Chicago mußte

dieſer

Yair und

verwandte Bericht

das

herrſcht, zeigt deutlich, daß Gotte3 Segen

auf unſerer

des

die3

Arbeit ruht. Gebe Gott, daß bald noh mehr unſerer Gemeinden in die Fußtapfen ihrer Brüder treten! Laßt uns fleißig um Gotte3 Gnadenbeiſtand bitten! Neben den gewöhnlichen Berichten aus der Miſſion, die die3 Jahr ganz beſonder3 eingehend beſpro<hen wurden, lag no< eine ganze Anzahl intereſſanter Arbeiten vor. P. Nau von Cincinnati verlas ein Referat über “Unionism as It Affects Our Work among the Colored". Dies Thema iſt jezt beſonders wichtig und wurde gründlich beſpro<hen. E3 wurde vor allem gezeigt, wie Gottes Wort allein die Schäden Unioni3mu3

beſeitigen

könne,

wie

daher

immer inehr getrieben werden müſſe, damit unſere Chriſten lernen, wa3 redte bibliſche und daher lutheriſche Praxi3 iſt. P. Bohm von Springfield referierte über “Slavery according to the Bible". Dies Thema iſt ja nicht eigentlid) zeitgemäß, doc<h regt e3 andere wichtige Fragen an, die der Beſprechung wert ſind. Der Referent zeigte vor allem, daß das Chriſtentum nicht die zu Recht beſtehenden bürgerlihen Ordnun' gen abſcafft, eben weil Chriſti Reid) ein geiſtliches iſt, da3 durd<) das Evangelium die Menſchen zu Himmel3bürgern madchen will. P. Carter von Chicago lieferte

eine Arbeit über “When, if at All, Is Rebellion

against the Government Justified?? Dies iſt ein überaus wichtiges Thema, beſonder3 weil jett ſo viele Völker ſich gegen Gotte3 Ordnung auflehnen. Man

muß der Obrigkeit untertan ſein; ein Chriſt darf nie ein Rebell ſein, das waren

danken

des Referenten.

An

die grundlegenden

der Verſammlung

Ge-

am


Die Hiſſions-Taube. Diens8tagabend nahm aud die Gemeinde teil.

P. Fey

von St. Loui8 übernahm die Leitung der Beſpred<hungen. Das Thema für den Abend war “How to Make the Most of Christianity*. Die Beſprechung war ſehr anregend; betont wurde, daß wir Chriſten un3 beſonder3 in Treue gegen Gotte3 Wort wie auch im Eifer, in der Geduld, im re<ten Chriſtenmut und in der Ausdauer beim Betreiben des Werkes JEſu üben müßten. Es war ein ſegenSreicher Abend, den

die Paſtoren mit der Gemeinde zubrachten. Am Mittwochabend hatten wir den eigentlichen Abendmahl3- und Paſtoralgotte3dienſt. P. Bohm predigte. Die Beteiligung war ſehr gut. Die

Vorſizer:

neuerwählten

P. Carter,

Beamten

der

der

Konferenz

wiedererwählt

ſind:

wurde;

133

Meilen von Kannapoli3, N. C., entfernt. Scule ſind in

einem

Kirche und

Gebäude untergebra<ht.

Die

Gemeinde hat kürzlich ein neue3 Pfarrhaus errichtet.

In unſern weißen

gewiß

als

Gemeinden

ein re<ht

dod) in ſeiner Umgebung

liches Wohnhaus.

Fichtenwalde3,

würde

beſcheidenes

da3 Pfarrhaus

betrahtet

werden;

gilt e3 al3 ein ſehr anſehn-

Die Kirche ſteht am Saume eine3

in deſſen Schatten der Gemeindefried-

hof liegt, auf wel<em etwa fünfzig im lutheriſ<en Glauben entſ<lafene Neger<hriſten in meiſt ſhmue-

lofen, aber von Unkraut ſäuberlic<hſt reingehaltenen Gräbern der Auferſtehung zum ewigen Leben harren.

Vor

hinter

felder,

der

Kir<e,

der Kirche,

über

die Landſtraße

in einem

die zur Zeit

Tale,

der Konferenz

lagen

hinau3,

und

Baumwoll-

in einem

52

weiß-

= EDE

EOE =

=

zB

I. 86

BOE

SEEN

DOR

ZOE

7 BOR

8 ZOE

zZ

D=

=

=

Puritaner

auf dem

Weg

Sekretär: P. Fey. Nächſtes Jahr wird ſich die Konferenz in Cleveland verſammeln. Der St. Philips Church wie ihrem Paſtor wurde der herzliche Dank der Konferenz votiert. Beſondere Beachtung ſoll in Zukunft der Gründung einer farbigen Synode geſchenkt werden,

eben weil nun

Negergemeinden

ſelb-

ſtändig werden und dieſe nicht re<ht wiſſen, welchem Synodalkörper ſie angehören ſollen. E. G. Müller.

Immanuelsfkonferenz. Die Immanuels8konferenz, die den größten Teil unſer3 öſtlichen Miſſion5gebietes umfaßt, verſammelte ſich vom 4. bis zum 6. Auguſt. Die Gemeinde P. John Thompſon3 war dieſes Mal die Gaſtgeberin. Das Kir<eneigentum liegt auf dem Lande, etwa zwei

zum

Danktagögottes5dienſt.

roten Blütenkleide prangten. DaZ Land in der Nähe der Kir<he wird größtenteils von Gliedern der Gemeinde bebaut; dod) der liebe Leſer der „Miſſion3taube“ darf hier nicht an die großen, fein eingerihteten Landgüter

unſerer Lutheraner

im Norden

und

Weſten denken; nein, einige wenige, zum Teil gepachtete Aker Lande3 müſſen hinreichen, der Familie ein notdürftiges Auskommen zu gewähren. Die mißlihe wirtſchaftliche und ſoziale Lage der Neger im Süden madt e38 den Gemeinden in unſerer Miſſion unmöglich, in abſehbarer Zeit ſelbſtändig zu werden. Das3 ſieht man allerort3 in der Stadt und auf dem Lande. Sämtliche Sißungen der Konferenz wurden mit einer kurzen gottesdienſtlihen Feier eröffnet, in der Dr. Nau, Präſident unſerer Lehranſtalt in Green3-

boro, den Kaplandienſt verſah. von P. P. D. Lehman

Der Vorſik wurde

von Green3boro

geführt, wäh-


Die

1434

Miſſtrons-Taube.

rend P. M. Holſten von Concord, N. C., als Sekretär diente und Lehrer JZ. McDowell, ebenfal3 von Concord, al3 Hilfsſekretär. Im Gotte3dienſt am Freitag-

P. F. Vorice von Sali38bury, N. C., verlas ein Referat über das praktiſche Thema „Der Paſtor al3 Miſſionar“. Er zeigte, daß der Paſtor als Miſ-

Am Sonntagmorgen hielt der Ort3paſtor, P. John Thompſon, die Beihtrede und P. M. Holſten die 'Paſtoralpredigt. Am Sonntagnachmittag feierte die Ort8gemeinde ihr jährliches Miſſion3sfeſt. Prof. Kampſ<hmidt von unſerer Anſtalt in Green3boro er'wärmte in einer Miſſion3predigt die Herzen der Zuhörer zu größerem Miſſionzeifer. Die Feſtſtimmung in den Gotte3dienſten am Sonntag wurde durd Chor-, Quartet- und Sologeſänge erhöht. Was3

pflicht iſt und bleibt freilich die Predigt von Chriſto, dem Heiland der Welt. Damit aber dieſe Predigt an den Mann gebracht werde, muß; der Miſſionar hinausgehen und auf jeglihe legitime Weiſe die Leute willens machen, ſeine Botſchaft von der Erlöſung aller Menſchen dur< Chriſtum anzuhören. DaS erfordert vielſeitige Gaben und die rechte Anwendung dieſer Gaben. P. C. Malloy von Charlotte, N. C., legte der Konferenz eine Arbeit vor über den ſechſten Artikel der Augs3burgiſchen Konfeſſion, „Vom neuen Gehorſam“. Der Menſch iſt von Natur geiſtlich blind und unfähig, gottwohlgefällige Werke zu tun. Dur< die Wiedergeburt gibt Gott ihm die Kräfte, im neuen Gehorſam zu wandeln. Dod) muß der Chriſt auf der Hut ſein gegen falſche Lehrer, die einerſeits behaupten, daß gute Werke nötig ſeien zur Erwerbung der Soligkeit, andererſeit3, daß gute Werke der Erlangung der Seligkeit im Wege ſtünden. Die Seligkeit

abend

Zhrem

predigte

P. W. Hart

Beridterſtatter

in

von

dieſen

Spartanburg,

Gottesdienſten,

S.C.

die

ſionar

viel

Arbeit

zu

verrichten

erlangen wir nur aus Gnaden,

hat.

Die

Haupt-

durd) den Glauben

an

den Heiland. Jedod fordert Gott von den Gläubigen den neuen Gehorſam al3 eine gute Frucht de3 Glaubens. Wo dieſe Frucht nicht iſt, da iſt auch der ſeligmachende

P. IJ. Thompſon.

«alle .die “die für

ſehr gut beſucht waren, beſonder3 auffiel, war anſehnliche Zahl von Kindern und jungen Leuten, ſich eingeſtellt hatte. Das iſt gewiß löblich und die Zukunft der Gemeinde vielverſprechend. Im Anſc<luß an den Gotte3dienſt am Freitag-.aübend wurde vor der ganzen Gemeinde nah einem KLeitfaden, von Superintendent Gehrke aus8gearbeitet,

'die Frage erörtert:

Why do We Imtherans Practise

:Close Communion? Die Sektengemeinden, aud unter den Negern, laſſen jedermann zum Tiſch de3 HErrn treten, einerlei ob er mit ihrem kir<hlichen Bekenntni38 Übereinſtimmt oder niht. Das macht auch unſern farbigen Lutheranern mandhmal zu ſchaffen. Die [öffentliche Beſprechung dieſer Frage war de8halb an-

N

TU

BI 971

gebracht und zeitgemäß und für die Laiendriſten Höchſt intereſſant und lehrreid.

Glaube

nicht.

In früheren Jahren war es in dieſem KonferenzFreiſe Brauch, in Verbindung mit der Sommerkonferenz am SamsStagnac<hmittag eine Sunday-school convention abzuhalten. Da wiederholt der Wunſch ausgeſpro<hen wurde, dieſe Sonntag3ſ<ulverſammlung wieder in3 Leben zu rufen, wurde ein Komitee erwählt, das dieſe Sache beraten und, falls die Mehrzahl der Sonntag3ſchulen ſol<h eine: Verſammlung wünſchen, Vorkehrungen treffen ſoll, daß ſie nächſten

Sommer zuſtande kommt.

|

Superintendent Gehrke legte der Konferenz etliche Sachen ans Herz. Er ermunterte die Brüder, kirloſe Kinder, die die Sommerſ<hule beſuchen, einzuladen an den regelmäßigen wödentlihen Katedi8muzsSſtunden teilzunehmen. Jeder Paſtor ſoll darauf ſehen, daß niemand in der Sonntag3ſchule unterrichtet, der nicht in der lutheriſchen Kir<e konfirmiert worden iſt. Die Liebe zur Chormuſik in unſern Gemeinden nimmt immer mehr zu; da ſoll dann der Paſtor darauf achten, daß die Geſänge gediegenen - Snhalt3 ſind. Da3 Konfirmationsalter der Kinder ſoll nicht zu niedrig geſeßt werden. =- Ferner be-

richtete der Superintendent,

daß einige Gemeinden

im öſtlichen Miſſion8gebiet in der erſten Hälfte dieſes

Jahres troß ſchwerer Zeiten mehr zu den Gemeinde-


Die

Miſſrons-Taube.

Xaſſen beigetragen haben als in der erſten Hälfte de3 vorigen Jahres. In

der

letzten

Sißung

legten

die Paſtoren

und

'Laiendelegaten Bericht ab über ihre Gemeinden. Im großen und ganzen bekam man von dieſen Berichten den Eindruck, daß es mit der Miſſion3arbeit vorwärtsgeht. Dr. Nau

berichtete

über

unſere

Lehranſtalt

in

Greensboro. Die Anſtalt iſt im vergangenen Frühjahr vom Staate North Carolina als ein standard Junior college akfreditiert worden. Die Abiturienten unſers normal department bekommen in Zukunft :vom Staat ein teacher's certificate. Eine der die3jährigen Abiturientinnen, die in der gaſtgebenden 'Gemeinde zu Hauſe iſt, teilte Dr. Nau mit, daß ſie Turz vor Tagung der Konferenz ihr Lehrerzertifikat 'von den zuſtändigen Staat3beamten erhalten habe. Die Bewirtung der Konferenz ließ nicht3 zu wünjſc<hen übrig. Da die meiſten Glieder der Gemeinde "etwas Gemüſezuht treiben und die Frauen in der Koch- und Backkunſt zu Hauſe ſind, konnte der Tiſch mit ſehr geringem Koſtenaufwand reichlich geded>t werden. Ja, der Unterzeichnete glaubt ſich nicht zu irren, wenn

er behauptet,

er habe nod) nie zuvor

weiteren Rreiſen.

Ein Gotte3dienſt in Shihnan,

Zeit, die dann um zwölf Uhr mittags dur< zwei oder drei Schüſſe bekanntgemacht wird. Somit haben wir jekt eine amtlich richtige Zeit, nach der unſere Ka-

pellen und Schulen ſich richten können. Ehe die neue Einrichtung getroffen wurde, hatten wir nur eine

Sonnenuhr. Unſere Sonntag3gotte3dienſte

in Shihnan

wer-

den ganz ähnlich gehalten wie in vielen unſerer Gemeinden in den Vereinigten Staaten. Die Sonn-

tagsſ<ule beginnt ein Viertel vor a<t und iſt ein Viertel vor neun Uhr aus. Nad der Sonntag3ſ<ule werden die Tiſche, die bibliſchen Geſchicht3rollen und alles

ſonſtige

Sonntagsſ<hulmaterial

weggeräumt,

und der Raum wird für den Gotte35dienſt hergerichtet. Die Sonntags5ſ<hule wird nämlich in demſelben Raum

gehalten, wo der regelmäßige Gottezdienſt ſtattfindet. Auf der einen Seite der Kapelle ſitzen die Männer

an

einem Tiſch geſeſſen, auf welchem ſo viele Gemüſearten, auf ſo viele verſchiedene Weiſen zubereitet, aufgetiſcht waren. Die nächſte Verſammlung der Jmmanuel3konferenz ſoll im kommenden Winter in P. W. Hart3 Gemeinde in Spartanburg, S. C., abgehalten werden. Mögen unſere Konferenzen immer zum Segen de3 Weinberges Gottes gereihen und zu größerem MiſſionS5eifer anſpornen! Arnold Pennekamp.

Aus

135

China.

„Wie ſpät iſt es denn?“ „I< habe halb neun; wa3 haben Sie2“ „Id habe ſhon gegen neun Uhr.“ ZIn Shihnan wußte man früher nie die rechte Tagez3zeit. Die meiſten Leute hatten keine Uhr, und wer eine hatte, fand nirgend3 eine Normaluhr, nad der er ſie ſtellen konnte. Dieſem Durdeinander iſt in den lezten Jahren ein Ende gemad<t worden. In unſerer Miſſion erlangen wir von auswärts die re<hte Zeit dur< unſern kleinen drahtloſen Telegraphen. Und der Stadt und Umgegend meldet der große drahtloſe Telegraph von Nanking, der Lande3shauptſtadt, oder von Shanghai, der großen Hafenſtadt an der Küſte, täglich die rechte

Altar, Kanzel und Taufſtein in unſerer Kapelle zu Shihnan.

und Knaben, auf der andern die Frauen und Mädden. Ganz vorn ſiken die Kinder, auf Bänken ohne Lehnen; weiter nad hinten ſißen dann die älteren Leute, zumeiſt auf Bänken mit Lehnen. Do<h müſſen ab und zu bei gutbeſuhten Gotte35dienſten manche unter dieſen auch mit einer Bank ohne Rüdenlehne vorliebnehmen. Der Gotte3dienſt beginnt um neun Uhr und wird natürlich in <ineſiſ<er Sprache gehalten. Nah einem Vorſpiel folgt häufig ein wohlbekannte3 Lied wie „HErr JEſu Chriſt, dich zu uns wend“. EZ iſt erhebend, dem Geſang zuzuhören. Man könnte meinen, man wäre in einem lutheriſchen Gottesdienſt in der Heimat. Der Geſang gewinnt viel an Stärke durd< die große Shar Kinder aus unſerm Waijſenheim, da8 ja jetßt gegen 90 Pfleglinge birgt. Bei den Morgen- und Abendandachten im Waiſenhaus wie au in unſerer <hriſtlichen Wo<henſc<hule werden ja die Choräle gut eingeprägt, und wenn die Kinder die Melodie einmal gefaßt haben, ſingen ſie aus voller


Die

136

Miſſions-Taube.

Bruſt. Aber aud die Alten ſingen gern und ſo gut, wie ſie können. Wenn die letzte Strophe de3 Liede3 geſungen worden iſt, tritt der Miſſionar vor den Altar, und alle Leute erheben ſih. Die Liturgie iſt genau wie in vielen unſerer alten Gemeinden in den Vereinigten Staaten. Der Paſtor ſingt: „Ehre ſei Gott in der Höhe!“ und die Gemeinde antwortet mit der erſten Strophe d23 Liedes „Allein Gott in der S8h' ſei Ehr'“. Dann folgen Antiphone, Gebet und Verleſung der Epiſtel. Nad) dem Hauptlied wird das Evangelium verleſen, und in der Regel folgt dann der „Glaube“ und dann die Predigt. Auf der Kanzel haben wir eine ſchöne, große dineſiſ<he Bibel. Während der Predigt haben wir jett hier in Shihnan in der Regel eine ruhige, andähtige Gemeinde.

Auf neugegründeten Stationen kommt wäh-

rend der Predigt oft viel Störung durd) Plauderei oder Au3- und Eingehen vor. Dod hier haben unſere Leute bereits gelernt, ſi im Gotte3dienſt ziemlich ruhig und würdig zu verhalten. Jmmerhin helfen aud) unſere Vorſteher gut mit, Ordnung zu halten, indem ſie gelegentlich ſogar Neulingen bedeuten müſſen, ihre Pfeifen auszulöſc<hen oder ihre Zigaretten wegzuwerfen. Auf die Predigt folgt gewöhnlich das allgemeine Kir<hengebet und da3 Vaterunſer. Dieſe3 wird von der ganzen Gemeinde geſprohen. Nach den Bekanntmadjungen und dem Abſc<ied3gruß des Paſtor3 tritt dieſer von der Kanzel, und e3 folgt ein Offertorium, während deſſen die üblihe Sonntagskollekte geſammelt wird. Wir haben hier das Kuvertſyſtem eingeführt und haben damit guten Erfolg. Mit Lied, Antiphone, Gebet, Segen und Sc<lußver3 wird dann der Gotte3dienſt beendet. Auf den Segen antwortet die Gemeinde mit einem dreimaligen Amen. Die lieben Miſſionsfreunde ſehen aus dem Vorſtehenden, daß unſere Gotte3dienſte denen, die an vielen Orten in Amerika in deutſher Sprache gehalten werden, ziemlidh genau entſprehen. Würden fie un3 einmal beſuhen und unſern Gottes3dienſten beiwohnen, ſo würden ſie ſi< ganz heimiſch fühlen, ſelbſt wenn ſie keine andern dineſiſ<en Wörter als vielleiht JEſus und Jehovah verſtehen könnten, weil die Gottesdienſtordnung und ſonderlid unſere ChoralMelodien ihnen ganz bekannt ſein würden. Der liebe Gott wolle geben, daß unſere Gotte3dienſte, in denen ihnen da8 Wort Gotte3 rein und lauter verkündigt wird, den Chineſen recht lieb werden, damit Gotte3 Reich hier im großen Heidenlande immer mehr gebaut und gefördert werde! Shihnan,

Hupeh, China.

R. IJ. Müller.

Schwierigkeiten und wunderbare Errettungen in der Miſſions3arbeit in Indien. (S<luß.) Dies ſind einige der Gefahren, die der Miſſionar von außen her erfährt. Die Shwierigkeiten aber, die von innen kommen, ſind nod) größere. Unter den alten Kaſtenregeln war e8 zum Beiſpiel erlaubt, Blutsverwandte zu heiraten, eine Ehe mit Mädchen einzugehen, die kaum zehn Jahre alt waren, nach einem gewiſſen Zeitabſchnitt die Frau mit einer des Nachbarn zu wedſeln und zwei oder no< mehr Weiber zu haben. Um eben da3 Familiengut mehr in der Familie

zu behalten, ziehen e3 die Leute vor, ein nahes

Glied

der Familie zu heiraten. Der Miſſionar muß ihnen daher die Sündhaftigkeit einer ſol<en Ehe vorhalten und ſid) in a<t nehmen, daß er kein Paar traut, das eine ſolche Ehe eingehen will. Das iſt aber gar nicht lei<t. Brüder, Vettern, S<hwäger, ja Onkel und Neffen und nod andere Verwandte werden von den gewöhnlichen Leuten oft mit dem einen Namen „Bruder“ bezeichnet. Bei ſeiner geringen Kenntnis der orientaliſchen Sprache braucht der Miſſionar oft ganz. geraume Zeit, bis er ausfindig gemacht hat, ob der Mann ein „heiratbarer“ Bruder iſt oder ein ſol<her Bruder, der ſo nahe verwandt iſt, daß die Ehe nicht geſtattet werden darf. In

Indien

erhalten

Mädchen,

die

erſt

ac<htzehn

oder neunzehn Jahre alt ſind, ſchon den Titel „alte Sungfer“. Unter gewöhnlichen Umſtänden hat ein Mädchen in dieſem Alter wenig Ausſicht, noch einen Mann zu bekommen. Kein Wunder daher, daß Mädhen ſehr danad ſtreben, ſich früh -- oft zu früh -zu verheiraten, und daß daher die Miſſionare immer

und immer

wieder Trauungen

Sterberate

der kleinen

abweiſen

müſſen, weil

ſie ausfindig gemacht haben, daß die Braut viel zu jung iſt. Die Miſſionare ſind nämlich darin übereingekommen, unter normalen Umſtänden kein Mäd<hen zu trauen, das nicht wenigſtens fünfzehn Jahre alt iſt. Die Scrift ſagt zwar nicht, wie alt die Frau ſein muß, um heiraten zu können; dod iſt e3 klar, daß Gott ſie am Anfang nicht als Mann und „Kind“, ſondern als Mann und „Weib“ erſchuf. Wieviel Überredungskunſt der Miſſionar dem Vater des Mädchen und dem Freier gegenüber anwenden muß, um ſie von ihrem Vorhaben abzubringen, läßt ſich kaum beſchreiben. Um ſie auf da38 Verderbliche einer Ehe mit einem ſo jungen Mädchen aufmerkſam zu maden, muß er unter anderm auf die ganz entſeßli<h hohe 80 Prozent) hinweiſen;

Kinder

(manderort8

etwa

er muß ihnen zeigen, daß ein


Die

Miſſtions-Taube.

ſol<he3 Vorgehen, da3 die Laſten des Mutterſtande3 ſchon auf ein zartes Kind legen will, von wenig Liebe zeugt und de3halb gegen da3 fünfte Gebot verſtößt. Aber wie, wenn aud das Mädden darauf dringt zu heiraten, wohl weil ſie fürd<tet, ledig zu bleiben, oder gar, weil ſie den jungen Mann

liebgewonnen hat, der

ihr Süßigkeiten oder vielleicht ein neues Stü> Tuch gekauft hat? ,

Der Miſſionar kann da kaum verbieten; er iſt dod) kein römiſ<er Prieſter oder Papſt. Da ſucht er die Betreffenden zu bewegen, einige Monate, oder lieber noch ein Jahr oder zwei zu warten. Aber wa3 geſchieht?

Kaum

ſind

einige

Woden

verflogen,

ſo

ſind aud) die alten Bittſteller wieder da und behaupten allen Ernſte3, daß die Jahre um ſeien. Und dann muß nod) einmal Geduld die Siegerin werden. Vielleicht no<h ſ<wieriger iſt der Fall eines Manne3, der in Vielweiberei gelebt hat und ſich der <riſtlichen Kird<e anſchließen will. Die Regel, nach der die Miſſionare handeln, iſt, daß alle Eheſchließungen mit Ausnahme der erſten ungültig und als Ehebruch anzuſehen ſind. Die Regel aber in der Praxis dur<zuführen, iſt ſehr ſchwierig. IJ< hatte einen ſol<hen

Mann. Joſeph

Kalyan war ſein Name. Er wollte aber genannt werden. Er hatte zwei Weiber, die

ziemlich regelmäßig zum Gotte3dienſt kamen. Die erſte Frau war aud) ganz damit zufrieden, daß nod eine andere da war, da dieſe ihr im HauShalt half. Soviel ih ſehen konnte, liebte der Mann die beiden Frauen und wurde aud) von beiden geliebt. Von beiden hatte er Kinder. A13 ich ihm klarmadte, daß er unmöglich getauft werden und ſich unſerer Kir<he anſchließen könne, ſolange er in der Sünde der Bigamie lebe, da gab er mir deutlich zu verſtehen, daß er nicht daran denken könne, ſich von der zweiten Frau zu ſcheiden. Jhre Eltern würden das al3 eine ungeheure Beleidigung anſehen und ihn im Zorn töten. Und was ſollte auch au3 den Kindern aus dieſer Ehe werden? Al3 ich ihm riet, die Frau in einem Hüttlein allein wohnen zu laſſen und ihr den nötigen Unterhalt zu geben, ſchüttelte er den Kopf und ſagte, daß ich die Sitten de3 Lande3 nicht kennte. Von den heidniſchen Nachbarn würde ſie beläſtigt werden. Über Naht würden dieſe ſie ſhänden. Er könnte ſie nicht ihren Gemeinheiten ausſezen. Zu allem konnte der Miſſionar nur ſagen, daß Chriſtus deutlich ſage, daß ein Mann nur ein Weib haben ſolle, wa3 do< klar aus den Worten hervorgehe: „Habt ihr nicht geleſen, daß, der im Anfang den Menſc<en gemadt hat, der machte, daß ein Mann und ein Weib ſein ſollte, und ſpra<h: Darum wird ein Menſc< Vater und Mutter verlaſſen und an

137

ſeinem Weibe [nic<ht: an ſeinen Weibern] hangen, und werden die zwei ein Fleiſch ſein?“ Wer da glaube, daß Chriſtus für ihn gelitten habe und geſtorben ſei, werde auh gern ſeinen Willen tun. Und der HErr zeigte Kalyan au<h,-daß eine ſolc<e Ehe ihm nicht angenehm ſei -und wie er ſich ſeiner zweiten Frau in anſtändiger Weiſe entledigen könne. Während nämlich die Kinder der erſten Frau geſund waren, wurden die Kinder der zweiten Frau mit allerlei Seuchen heimgeſucht, ſo daß er ſich dur< ſeine zweite Heirat ſelbſt viel Elend ins Haus gebracht hatte. Wie hätte er ſich aber der Frau entledigen können? Jn ZIndien iſt es dur<aus3 gute Sitte, den Bräutigam, den man ſich ausgeſu<ht hat, dur< eine reihe Mitgift zur Brautwerbung zu veranlaſſen. Unter ſeinen Kaſtenleulen war nun Kalyan zweifello5 der reichſte in jener 'Wegend. Er beſaß vierzehn Acker Landes, das zum größten Teil mit Pfefferpflanzen, Tapioka, Bananen und Koko35palmen bepflanzt war. für die Frau

Er hätte alſo leicht einen guten Mann erhalten können, wenn er dieſem einen

Teil ſeines Gutes angeboten hätte. Er konnte es jedo) nicht verſtehen, daß er erſtlich die Frau und obendrein nod einen Teil ſeines Gutes einem andern Manne geben ſollte. Und ſo konnte er no<h niht zur Taufe

zugelaſſen werden.

Doch

hoffen wir,

daß

das

Evangelium ihm eines Tage3 da3 Herz erweicht, ſo daß er JEſum mehr liebt als ſein Gut und die widerrechtlich geheiratete Frau. Die größte Schwierigkeit jedo<h, mit der der Miſſionar zu kämpfen hat, iſt wohl dies, daß die Eingebornen e3 ſich in den Kopf ſetzen, der Miſſionar ſei dazu da, ihnen in allen irdiſchen Angelegenheiten zu helfen, ihnen Unterricht zu erteilen, der Armut zu ſteuern, die leiblihe Not der Kranken zu lindern, die Kaſtenloſen vor den Angriffen der Kaſtenleute zu beſhükßen und ihren Beſchwerden vor dem weltlichen Gerichte Gehör zu verſchaffen. E38 iſt ja wahr, ein Chriſt darf ſein Herz der irdiſchen und leiblihen Not ſeiner Mitmenſ<en nicht verſ<hließen. Er muß immer wieder, und beſonder3 au<h mit Rat und Tat, ſeinem Nädſten aus der Not helfen. Aber das iſt doh niht die Hauptaufgabe de3 Miſſionars. Sowenig Chriſtus ein Brotkönig ſein wollte (Joh. 6,15), ſo wenig kann der Bote des Frieden3 ſich nur al3 „ſozialen Helfer“ anſehen. Seine Arbeit beſteht vielmehr darin, alles zu lehren, wa3 Chriſtus ihm in der Schrift befohlen hal. Immer und immer wieder, wenn die Leute mit irdiſchen Angelegenheiten kommen, muß er ſie hierauf aufmerkſam maden. Wenn e3 nun dem Miſſionar unter Gotte38 Segen ſc<ließlich gelungen iſt, ein Gemeindlein zu gründen,


Die

138

Hliſſions-Taube.

und er einen eingebornen Katedeten anſtellen oder dem Häuflein zu einem eigenen Seelſorger verhelfen kann, ſo ſind dod) nod) nicht alle Shwierigkeiten aus dem Wege geräumt. Kann der Teufel dem Chriſtenhäuflein nicht von innen ſchaden, ſo verſucht er es wiederum von außen, und zwar mit Verfolgungen. Er bleibt der reißende Löwe, der umhergeht und ſucht, weldjen er verſchlinge. Sold<e Verfolgungen werden hauptſählih dur<4 Mohammedaner, Katholiken und höhere Kaſtenleute ins Werk geſeßt. ES ſei hier kurz eine Begebenheit erzählt. Unſere Gemeinde in Modayil hatte ſich entſc<loſſen, den Weihnact5abend inmitten der Shweſtergemeinde in Karekardu zuzubringen. Jung und alt zog aus, um dem Chriſtkindlein Dank und Lob darzubringen. Aber das war gerade die Stunde, da der alte Feind ſein Treiben beginnen konnte. Die Mohammedaner rotteten ſich zuſammen und ſte>ten das Palmdad) des Gotte3hauſes unſerer Gemeindeglieder an und verbrannten ſo das ganze Lokal. Al3 die Leut<hen ſpät in der Nac<t vom Weihnachtsfeſt zurükkehrten, ſahen ſie nur no< Trümmer und verbrannte Balken. Am folgenden Morgen, am Weihnadt3tage, begrüßte den Miſſionar daher eine niedergedrückte Gemeinde. Weiber und Kinder weinten und ſ<lu<hzten. Die Männer waren voll Furt der Dinge, die da kommen mödten. Der Gotte3dienſt wurde unter freiem Himmel abgehalten, und die Leute wurden ermuntert, getroſt zu jein. Der Heiland ſei ja in die Welt gekommen, den Menſchen auf Erden zu helfen; und obwohl er nur die geringe Geſtalt eines Knäblein8 gehabt habe, jo ſei er dod) der allmächtige Gott, der alle ihre Not kenne und ſie zu ſhüßen wiſſe. Da nun dod) einmal die Mohammedaner erwähnt worden ſind, will ich no< bemerken, daß ſie in der Tat ſehr bittere Feinde de3 Chriſtentums ſind. Auch in meinem Arbeitsfeld haben ſie mehrere Male GotteShäuſer niedergebrannt und unſere Leute verfolgt, indem ſie deren Hütten einäſc<herten und die Männer mit Stöcken prügelten und mit Steinen beſchmiſſen,

wenn ſie zur Kir<e gehen wollten.

Kurz, ſie haben

ſie in mannigfaltiger Weiſe vom Hören de3 Evangeliums abſc<hre>en wollen. In einigen Fällen iſt Ihnen dies aud leider gelungen. Oft habe id au< befürd<tet, daß ſie mich in ihrem Saß angreifen oder niederſhießen würden. Beſonder3 hatte ih mandjmal Angſt, ſie würden mitten in der Nac<t kommen und unſere Gebäude anſted>en, „ während wir ſchliefen. Aber nicht3 iſt paſſiert. Beſonders bin ich dem HErrn dafür zu großem Dank verpflichtet, daß er meine liebe Frau, die während

meiner Abweſenheit

auf Konferenzen

oft drei oder

vier Tage lang ganz allein mitten unter dieſen Heiden zubradte, vor allem Unfall beſchüßt hat. Ja, der Verheißung, die der HErr ſeinen erſten Miſſionaren gab, daß er mit ihnen ſein werde bis an3 Ende der Welt, dürfen wir uns no< immer tröſten. Gar mancher Miſſionar erfährt die helfende Hand ſeines Heilande3. Laßt mid) daher in dieſem Zuſammenhang nod) einige augenſ<einliche Rettungen erzählen. Am Tage nad der Geburt meine3 Söhn<en3 -=es war der 23. Februar 1928 -- fuhr ich mit den glücdſeligſten Gefühlen von dem Hoſpital, wo meine Frau de3 Kindlein3 entbunden worden war, zu meinen Stationen. 73 war ein Sonntag. Meine Gedanken beſchäftigten ſi< natürlih mit meinem Söhn<hen. E3 war unſer erſtes Kind. J< machte Zukunftspläne für ihn. Aber das geht nun einmal nicht, beſonder5 wenn man auf einem Motorrad ſitt und obendrein krumme Straßen fahren muß. Und ſo kam denn ein Unglü>. Gerade hatte ich wieder eine Straßenbiegung vor mir, die durc; Palmbäume etwa3 verdeckt war, als ein Motoromnibus

ganz plöß-

lich vor mir auftauchte. J< war auf der Mitte der Straße gefahren anſtatt zur Linken, wie das in England und in den engliſchen Beſizungen Vorſchrift iſt. Ohne zu wiſſen, was id) tat oder ſprach, kamen flugs die Worte aus meinem Munde „Links -- re<ht3 -link5!“ und fuhr ſchließlich links. Der Leiter de3 Kraftwagens3 hatte aber mein Zaudern geſehen, und um mir au3szuweichen, fuhr er auf die andere Seite, die falſche, ſo daß wir mit aller- Wucht zuſammenprallten. Der Kühler (radiator) und die Lichter des Omnibus wurden zerdrü>t, und da3 Vorderrad und der Seitenwagen meines Motorrades wurden völlig zertrümmert. Die Lenkſtange wurde abgeriſſen. Und ich, wo war ich? Der ſc<hre&liche Anprall hatte mich über die Lenkſtange auf den Vorderteil des Kraftwagen3 geworfen. Da lag id) nun mit den Beinen eingeklemmt zwiſchen den beiden Fahrzeugen. J<h wagte mich nicht zu rühren. Erſt nachdem die Leute die Trümmer des Motorrades beſeitigt hatten, wagte ich mich herabzulaſſen und auf meinen Füßen zu ſtehen, und ich verſuchte zu gehen, wie es etwa ein kleine3 Kind tut. Aber nicht3, gar nichts war meinem Körper zuge-

ſtoßen.

Mit Ausnahme

einer ganz leichten Schür-

fung am Daumen war id) unverletzt davongekommen. Wie war es denn möglich, daß mir nichts geſchah? Liebe Leſer, es war ganz einfac<h Engelſchuß. Ein Engel hatte in ſeiner übernatürlichen Kraft auf un-

ſer3 Heilandes Befehl hin mich zu ſchüßen gewußt. Und der HErr hat ſo die vielen Gebete, die die lieben


Die

WMiſſions-Taube.

Seelen in unſern Gemeinden für unſere Miſſionare emporſc<hiden, aufs wunderbarſte erhört. Nod eine wunderbare Errettung ereignete ſich nur einige Monate darauf. Die Miſſionare waren von den verſchiedenen Miſſionsfeldern zu einer Konferenz zuſammengekommen. Man beſc<loß, gegen Abend einen Gotte3dienſt mit Abendmahl zu feiern. Meine Brüder gaben mir Erlaubnis, nachmittags nad Hauſe zu gehen, um meine Frau zu holen, damit aud) ſie an dem gemeinſc<haftlichen Segen teilhaben könne. Jd) hatte eine Fahrt von ungefähr ſechzig Meilen vor mir, und ſo war e3 ganz natürli, daß ich etwa3 ſc<neller fuhr als ſonſt. J< kam zu einer Biegung, die gerade am Rande eine3 vierzig bi3 ſehzig Fuß tiefen Abgrunde3 vorbeiführte. J< wollte einbiegen, aber anſtati zu drehen, kam der Seitenwagen de3 Motorrade3 in die Höhe und warf mich zuerſt und dann die Maſchine über den Rand. Unten waren die Lehmhütten der Leute. I< rollte nicht lange, ſondern blieb im Geſtrüpp hängen. Dadsſelbe paſſierte auc dem Motorrad, da3 umgekehrt mit der Lenkſtange in einem niederen Gebüſch hing. Da3 Gaſolin lief heraus. Wieder war es des HErrn gnädiger Schuß, der dur ſeinen Engel das ſchwere Motorrad über mir in dieſer Stellung hielt, ſo daß ich nicht davon verbrannt oder erdrü>t wurde. Mit der Hilfe einiger Männer wurde da3 Nad wieder auf die Straße gebracht. : Ein andere3 Mal, als ich mid) auf dem Heimweg befand und durd einen di>den Urwald fuhr -- es war nod) zu Anfang meiner Wirkſamkeit --, platte der Schlau de3 Hinterrades, als wir ſo ziemlid) in der Mitte des Urwaldes waren. Man kann ſi ganz leicht vorſtellen, mit welhen Gefühlen ich die beſchädigte Stelle zu reparieren verſuchte. Jede Minute erwartete ich, daß ein Panther oder ſonſt ein

wilde3 Tier

über

die Straße

hinwegſezen

würde.

Und ſo ging es mir denn, wie es gewöhnlich geht, wenn man in der Eile iſt. Der Fli> wollte nicht ſiken. Die Zeit verrann ſchnell, und es wurde dunkel. Kaum hatte ich wieder angefangen zu fahren, da war au<h der Himmel ſc<on mit ganz ſchwarzen Wolken behangen. Es fing an zu blißen, zu donnern und zu regnen. ZIn der Dunkelheit, auf einem Wege, der nur von den Blißen und von Tauſenden von Glüh-

käfern erleuchtet wurde, fuhr i< weiter.

J< wagte

nicht, nod) einmal abzuſteigen, um die große Carbidlampe vorne anzuſte>en, weil ich befürdtete, von

einem Raubtier angefallen zu werden.

Da, plötlich,

'ganz in meiner Nähe, hörte ich einen dur<hdringenden Ton wie von einer Trompete. Ein wilder Elefant!

So ſc<nell wie nur möglich zu entkommen, war alles,

139

woran ih denken konnte. J< weiß nicht, ob damal3 meine Haare zu Berge ſtanden oder nicht, aber eins weiß ich wohl: ich öffnete die Ga3kontrolle völlig und ſtob nur ſo in die Naht hinein. E3 hätte auch gar nicht lange gedauert, dann wäre ich beſtimmt in der Dunkelheit gegen einen Baum gerannt oder in einen Abgrund geſtürzt, hätte nicht der HErr ſelbſt durch ſeinen Engel mir in dieſer wilden Fahrt ein Halt zuUnd diesmal kam mein Shußengel in der gerufen. Geſtalt meines Katecheten Jeſudaſon (verdolmetſcht: Diener JEſu, ein Name, den er ſich bei der Taufe erbat), der im Seitenwagen ſaß und den ic ganz vergeſſen hatte. Er hatte ſeine Hand auf meinen Arm JEſu3 gelegt und ſagte: „Warum ſich ſo fürhten? Beſc<hämt dur< den einfältigen iſt ja mit uns.“ Glauben meine3 eigenen Helfer3, den ich ſonſt geI< wöhnlich unterrichtete, kam ic< zur Beſinnung. fuhr nun langſam weiter. Obwohl ganz dur<näßt, kamen wir dod), ohne daß un3 etwa3 paſſiert wäre, zu Hauſe an. Aber nicht nur bei ſolchen Begebenheiten, ſondern aud) ſonſt zeigt der HErr in mannigfa<her Weiſe, daß er ſeine Verheißung, bis ans Ende der Welt mit un3 zu ſein, treulich hält. Mit einem eingebornen Freunde, einem Regierungsförſter, war ich in der Stadt geweſen, hatte dem Gotte35dienſt beigewohnt, Geſchäfte beſorgt und den nötigen Vorrat für die Woche eingekauft und war nun ' auf dem Nückweg. Auf einmal verſagte der Motor völlig. ZJ< verſuchte e8, den Anlaßbügel mit aller Wucht zu treten, aber e3 war vergebens. Auch das Fahrzeug ſtoßen half nicht3. Wir waren entſchloſſen, ' unſer Heim bald zu erreichen, weil die Gegend dur<aus unfreundlich war. So verſuchten wir no<h einmal alle38, das Fahrzeug in Bewegung zu ſeken. Teile de3 Motor3 wurden herausgenommen, beſichtigt, gereinigt und wieder zurüsgelegt. Immer wieder macdten wir den Verſuch, dur< Treten und Schieben den Motor in Gang zu bringen, aber ohne jeglichen Erfolg. Die Maſdine ſc<ien ganz tot zu ſein. So ſ<oben wir denn da8 Rad zum nädſten LehmhäusS<hen. Obwohl es ſ<on nahezu Mitterna<ht war, erklärte ſid) der Beſitzer der Hütte doh bereit, einige Koko3nüſſe zu holen, um mit der Mil<h unſern Durſt zu ſtillen. Einen andern Mann, der hilfsbereit war, baten wir ein Paar Ochſen im nächſten Dorf zu holen, die 'das Motorrad na< dem Miſſion8gehöft ziehen ſollten. Wir waren ungefähr a<t Meilen davon entfernt. GA Ganz erſc<höpft ließen wir uns auf dem Boden nieder, warteten und ſprachen kein Wort. Plößzlich erhob ſich da der Regierungsförſter und ſagte zu mir:


Die

140

Miſſtions-Taube.

„Du ſagſt, daß euer Gott der wahre Gott ſei; warum bitteſt du ihn denn nict, dir zu helfen?“ Das machte mid zuerſt ganz verdußt. J< merkte wohl, daß dies eine Herausforderung ſei, und ſc<i>dte daher einen Seufzer zum HErrn, daß er mir do< helfen möge, damit dieſer Heide keine Veranlaſſung finde, die <riſtlihe Religion zu verſpotten. Unwillkürlih, ohne * eigentlic) zu wiſſen, wa3 id) tat, ging ich zum Motorrad hin, und kaum hatte ih den Anlaßbügel angefaßt, da fing der Motor an, friſ< zu ſchnurren, al3 ob nie etwas

mit

ihm

in Unordnung

geweſen

wäre.

Nun

dauerte e3 nur kurze Zeit, dann waren wir zu Hauſe. Wahrlich, unſer HErrgott lebt nod und iſt uns ſehr nahe, „nahe allen, die ihn anrufen“. Wir leben in ret böſen Zeiten. Nod immer iſt viel Not zu ſehen. Aud mit unſern Kirc<henkaſſen ſteht e3 nicht ſo, wie e3 ſtehen ſolte. Weil da3 nötige Geld fehlt, können keine neuen Miſſionare na< Jndien und China berufen werden. Wa3 wird die Zukunft bringen?

Der Bolſchewi3mus8, die dunkelſte aller Wolken,

nimmt eine immer drohendere Geſtalt an. Gepeitſcht dur) da3 Unglüc>, an ſid) ſelbſt verzweifelnd und auh daran zweifelnd, daß Gott ihnen helfen werde, fallen mehr und mehr Menſen dieſer Teufel3macht anheim, die offene Feindſc<haft gegen den Allmächtigen an den Tag legt und Gotte3 ganze Weltordnung auf den Kopf ſtellen will, indem ſie Familie, Kir<he und Staat für null und nidhtig erklärt. Da mag es einem wohl bange werden für die Zukunft. Was wird ſie mit ſich bringen? Wir wiſſen es niht. E3 ſcheint, daß die lezten Tage gekommen ſind und des Menſ<en Sohn bald Fommen wird, um über die böſe Welt Gericht zu halten und die Seinigen in die himmliſche Heimat einzuführen. Aber nicht3deſtoweniger ſollen wir bi8 dahin freudig und getroſt ſein und un3 nicht für<hten. Der HErr wird mit uns ſein bi3 an3 Ende-der Welt. Er wird die Seinen beſchüßen und bewahren. Seine Kraft wird in uns Schwaden mädtig ſein. In ſeiner großen Siebe wird er un3 die nötige Kraft geben, alle3 Elend zu ertragen, und uns in allen Gefahren und Nöten beiſtehen. Mit Gotte3 Hilfe ſollen wir aber aud fortfahren, das Werk zu treiben, das er un3 anbefohlen, das er uns ſo ernſtlich an3 Herz gelegt hat. Laßt uns dieſe3 Werk de3 HErrn treiben, ſolange e3 Tag iſt, ehe die Nacht kommt, da wir niht mehr wirken können. Paul Ed>ert. zmn

mme

In der Kirche gilt nicht: DaS ſage ih, das ſagſt du,

das ſagt jener, ſondern: DaB ſagt der HErr.

(Auguſtin.)

Zur Miſſionshronik. Herzlihe Glü>wünſche. P. L. G. Dorpat von Meherrin, Va., konnte dies Jahr ſein fünfzigjährige3 Amtsjubiläum feiern. Seine Gemeinde veranſtaltete mit Beihilfe Superintendent Gehrkes dem teuren Zubilar eine ſchöne Feier. Nachträglich gratulieren auch wir P. Dorpat recht herzlich und wünſchen ihm Gottes weiteren Segen in reiher Fülle. Im Sommer konnte Lehrer Seeberry von New Orlean3 ſein fünfundzwanzigjähriges Amts3jubiläum feiern. Beiden Jubilaren überwies die Kommiſſion im Namen der Synodalkonferenz paſſende Ehrengaben. Lehrer Huber berufen.

Lehrer Huber, der früher

der Schule in Cincinnati vorſtand, dann aber wegen Scluſſe3 der dortigen Schule eine Zeitlang außer

Amt war, iſt jeht an die hieſige Grace School als Lehrer berufen worden. BiSher unterrichtete Herr HSed&enberg in dieſer Miſſionsſc<hule. Seinem Heiland treu.

Ein junger Mann von der

hieſigen St. Philip's-Gemeinde, den Miſſionar Schulze

für den Heiland gewonnen und konfirmiert hatte, fand in einem der vielen heutigen reforestation camps Arbeit. Darüber hat er aber ſeine Kir<he nicht vergeſſen,

ſondern

ſchreibt ſeinem

Paſtor

regel-

denke

daher

mäßig, um ſid von ihm beraten zu laſſen. In einem Brief ſagt er: „Ja, ic will mit Gottes Hilfe mein Konfirmationsgelübde

treulic<)

halten,

auc<h immer wieder daran. .Von Anfang September an werde ich au) meine Beiträge regelmäßig einſhi>en. J< will ſo viel geben, wie ich nur kann. Für Ihre Blätthen ſage ich Ihnen herzlih Dank; ich ſchäße ſie hoH. Ermutigen Sie, bitte, die Glieder de3 Jugendverein3, an mich zu ſchreiben.“ ES iſt in der Tat ſehr nötig, daß Gemeindeglieder, die zeitweilig wegen ihres Broterwerb3 in die Fremde ziehen müſſen, mit ihrem Paſtor und ihrer Gemeinde in Berührung bleiben.

Ein Gehilfe für Miſſionar Schulze.

Kandidat

Sciebel, der ein Jahr lang in Waſhington, D. C., vikariert hat, iſt vorläufig Miſſionar Schulze al38 Gehilfe beigegeben. Seine Hauptarbeit beſteht darin, unter den kir<loſen Negern in der Umgebung von St. Philip's zu miſſionieren. Aus3 ſeiner früheren Miſſionstätigkeit berichtet Kandidat Siebel: „Ein junges lIutheriſ<es Mäd<hen wurde von ihrem Vater gezwungen, einen wohlhabenden, aber ungläubigen Mann zu heiraten. Die ebenſo ungläubige Shwiegermutter warf ihr alle möglichen Hinderniſſe in den Weg, mit ihrer Kir<e in Verbindung zu bleiben. Da fügte e8 Gott ſo, daß die junge Frau krank wurde.


Die

Aber ihr Krankenbett wurde zu einer Art Kanzel. Sie bezeugte die KatechiSmu35wahrheiten ſo ernſtlich, daß ihr Vater veranlaßt wurde, die Bibel zu leſen und ſich für den Konfirmandenunterricht zu melden. Nach ihrem Tode ſchloſſen ſich auch zwei junge Männer, die ihr Zeugnis gehört hatten, der Konfirmandenklaſſe an. Selbſt der ungläubige Arzt, der die Kranke behandelt hatte, bekannte, daß das Chriſtentum doch von hohem Wert ſei und daß dem Worte Gottes eine merkwürdig mädtige Kraft innewohne. ſionar bemerkt hierzu: „So ſegnet Gott

Treue unſerer lutheriſchen Chriſten. Miſſionar,

beſonders

indem

haſt, andern vorlebſt.“ Die Bibel im Hoſpital.

du

Der Miſoftmals die

Sei aud) du ein

da3, was

du

gelernt

Miſſionar Domini> be-

richtet, daß die zehn Bibeln, die ihm für ſeine Arbeit unter den farbigen Veteranen im United States

Veterans? Hospital in Tuskegee, Ala., geſchenkt worden ſind, innerhalb zweier Monate von vierhundert Inſaſſen gebraucht worden ſeien. Aud) ſonſt findet P. Domini, wie er uns mitteilt, viele willige Zuhörer. Unſere Alabama Lutheran Academy. Am 2. Oktober iſt unſere Alabama Lutheran Academy in Selma,

Ala., wieder eröffnet worden.

141

Miſſions-Taube.

Den Schülern

werden dort zwei Jahrgänge der gewöhnlichen Hohſ<ule geboten. Eine hohe Zahl von Schülern hatte ſich zur Aufnahme gemeldet. Aus unſerer Arbeit in Buffalo. RNeges3 Intereſſe erwedte hier die Ferien-Bibelſ<hule, in der über achtzig Sc<hüler eingeſ<hrieben waren. Von dieſen kamen etwa ſiebzig täglich. Aud ſonſt wird über guten Beſuch unſerer Sommerſ<ulen berichtet. In High Point, N.C., ließen ſich vierundahtzig einſ<reiben, von dieſen kamen regelmäßig über fünfzig. Geben oder bezahlen. In einem längeren Rundſ<reiben an die Gemeinden ſeines Bezirk8 macht Superintendent Weſtcott darauf aufmerkſam, daß man da3 Wort „geben“ niht mißverſtehen dürfe. Die Beiträge unſerer Chriſten für Gotte3 Reich ſind allerding3 Gaben, aber Gaben, die wir aus Liebe zu Gott und aus Dankbarkeit für die Wohltaten, die er uns täglich reichlich beſchert, zu geben ſc<huldig ſind. Der Chriſt, der ſeine Gelder für Kir<he und Miſſion dem HErrn darbringt, tut damit nur ſeine Pfli<ht und Schuldigkeit. Er bezahlt damit Schulden. E3 tut allerdings ſehr not, daß wir unſerm alten Adam die Pflicht reihen Geben3 klarmachen. Auf der andern Seite iſt es freilih wahr, daß der Chriſt nah dem

neuen Menſc<en alle8, wa38 er für JEſu Reid tut, willig und gerne tut, wie ja der Pſalmiſt von dem neuteſtamentlichen Gotte3volk ſagt: „Nac deinem

Sieg wird dir dein Volk willigli<h opfern in heiligem Shmud“, Pſ. 110, 3. Zum rechten Chriſtengeben

madht nur

da3

teure am

Kreuze

für un3

ver-

goſjene Blut Chriſti uns Chriſten willig und geſchickt. Die Botſchaft der Miſſion. Nad einer Mitteilung in der „Neuen Allgemeinen Miſſion3zeitſchrift“ hat Hugo Thomſon Kerr die Botſchaft der <riſtlihen Miſſion

rec<t paſſend

ſo zuſammengefaßt:

„Wir

ſind

geſandt, nicht Lebensweisheit, ſondern Erlöſung zu predigen, nicht Wirtſchaft5kunde, ſondern Evangelium, nicht Neform, ſondern Bekehrung,

ſondern Befreiung, nicht Kultur, nicht Fortſchritt, ſondern Verge-

bung, nicht ſoziale Neuordnung, ſondern eine neue Geburt, nicht Revolution, ſondern Wiedergeburt, . . . nicht Demokratie, ſondern frohe Botſchaft, nicht Ziviliſation,

ſondern

Chriſtum.

Wir

ſind Geſandte,

nicht

Diplomaten.“ E3 iſt dies fürwahr ein wichtiges Kapitel. Die MiſſionSarbeit eines Laien. Von einem <riſtlichen RechtSanwalt namens Gong in Futſ<hau in Südina berichtet die „Neue Allgemeine Miſſion3zeitſchrift“, daß er bereit3 zweiundvierzig Freunde der dortigen Chriſtengemeinde al5 neue Glieder zugeführt hat. Wir leſen: „Während einer „Evangeliſation5wo<he“ in Futſchau, in der täglich rund viertauſend Zuhörer den Gotte3dienſten beiwohnten, gab der Redht3anwalt mit Zuſtimmung der Richter und der andern Anwälte alle ſeine Fälle vor Gericht auf, um ſeine ganze Zeit für die Miſſion frei zu haben. In einer einzigen Verſammlung brachte er fünfzig Ne<ht3anwälte mit. Im Verlauf der Woche führte er dreihundert verſchiedene Freunde und Bekannte den Verſammlungen zu. Außerdem organiſierte er einen Kreis von ac<thundert Chriſten, die perſönlich Männer einluden, die Verſammlungen zu beſuchen und ihnen zu erklären ſuchten, wa3 da3 Chriſtentum ſei. Von den fünfzig Anwälten, die er zu den Verſammlungen bradte, ſtehen zehn jekt im Taufunterriht.“ Wie ganz anders ſtünde e3 doh um den Erfolg der Miſſion, wenn jeder Chriſt perſönlich fleißig andere für Chriſtum zu gewinnen ſuchte! Hinderung proteſtantiſcher Miſſionsarbeit. In Franzöſiſc<-Indohina iſt die proteſtantiſ<e Miſſion j<on des öfteren verboten worden, und nur ſeit 1922

iſt es der Christian and

Missionary Alliance

ge-

lungen, dort die Arbeit wieder aufzunehmen. Ihre Miſſionare mußten aber do< viel Verfolgung erleiden, und ihre Wirkſamkeit wurde ſehr gehemmt. Vor zwei Jahren beſtimmte die Regierung, daß alle Miſſionare von der Regierung ſich eine beſondere Erlaubnis8 einholen müßten, irgendwo eine Miſſion zu

gründen.

Daraufhin

beſchwerte

ſich die Alliance,


Die Miſſions-Taube.

142

erhielt aber zur Antwort, daß da3 franzöſiſche Protektorat die Arbeit wohl dulden wolle, daß aber „jede Aus8dehnung, jede Neuſc<haffung von Kapellen und alles wirklihe Proſelytenmachen unter der BevölXerung verboten wäre“. Trotz der Unduldſamkeit der Regierung madt die proteſtantiſche Miſſion jedo ſchöne Fortſ<ritte. Sie zählt 23 Hauptſtationen, die unter der Führung einheimiſcher Paſtoren ſtehen, ſowie 113 Kapellen, 18 Predigtpläte und 6,647 Glieder. Die einheimiſchen Chriſten treiben fleißig Miſſion und haben jett ſogar vor, den Urbewohnern von Indocdina einen eigenen Miſſionar zuzuſchi>en. Auch unterſtüßen ſie eine weit ausgedehnte Bootmiſſion auf den Flüſſen im Nordweſten von Jndo<hina.

Dein

Reich

„I<

komme!

kann nicht.“

„SY kann niht“, war die gewöhnliche Antwort eine3 Kaufmann3, wenn er zu einem Beitrag für kir<lihe Zwede aufgefordert wurde. Er bekannte ſich al3 einen gläubigen Chriſten und war ein tüdtiger Geſhäft5mann, der gute Einnahmen hatte. Für das Reich Gotte3 gab er wenig. Eine3 Tage3 wurde er von einem Kollektanten beſucht, der um einen Beitrag bat. „Jd kann nit“, war ſeine Antwort. Der Kollektant hatte mit einem flüchtigen Bli> bemerkt, mit welhem Luxu8 die Zimmer aus8geſtattet waren, und erwiderte in ruhigem Ton: „Jd) ſehe wirklich, mein Herr, daß Sie nicht3 geben können. Wer ſo viel Auslagen für ſeinen eigenen Bedarf hat, der hat

nicht3 übrig für Gott. : I< werde Sie nicht mehr be-

läſtigen.“ Die bündige Rede hatte ihren geſegneten Erfolg. Der Kaufmann fühlte die S<hmad eine38 Leben3, da3 alles für ſich ſelbſt gebrau<t und nicht3 für Gott tun kann, und fing an, al3 ein treuer Hau3halter ſeines Gotte3 zu leben." Wie man<hmal mögen au wir geſagt haben: „Jd< kann nicht“, und e3 hätte do ehrli<herweiſe heißen müſſen: „I< will nicht.“ Ob'3 nun wohl aud bei uns ander3 wird?

(Freikir<he.)

Warum hat Luther im Katechi3mu3 die Zehn Gebote als erſtes Hauptſtü> geſetzt?

|

Kuther ſagt ſelbſt davon an einer Stelle: „Drei Dinge ſind not einem Menſen zu wiſſen, ſo er ſelig werden

möge:

und laſſen ſol;

das8 erſte, daß

zum

er wiſſe, wa3

andern, wenn

er tun

er nun ſiehet,

daß er es nicht tun nod laſſen kann aus ſeinen Kräf-

ten, daß er wiſſe, wo er's nehmen, ſuchen und finden

ſoll, damit er dasſelbe tun und laſſen möge; zum dritten, daß er wiſſe, wie er e8 ſuchen und holen ſoll. Gleich als einem Kranken iſt zum erſten not, daß er wiſſe, was ſeine Krankheit iſt, wa38 er mag oder nicht mag tun oder laſſen. Danad) iſt not, daß er wiſſe, wo die Arznei ſei, die ihm helfe dazu, daß er tun und laſſen möge, wa3 ein geſunder Menſ<. Zum dritten muß er ſein begehren, das ſuc<en und holen oder bringen laſſen. „Alſo lehren die Gebote den Menſ<en ſeine Krankheit erkennen, daß er ſiehet und empfindet, wa3 er tun und nidht tun, laſſen und nicht laſſen kann, und erkennet ſich einen Sünder und böſen Menſchen. „Dana hält ihm der Glaube vor und lehret ihn, wo er die Arznei, die Gnade, finden ſoll, die ihm helfe fromm werden, daß er die Gebote halte, und zeiget ihm Gott und ſeine Barmherzigkeit, in Chriſto erzeiget und angeboten. „Zum dritten lehret ihn das Vaterunſer, wie er denſelben begehren, holen und zu ſid) bringen ſoll, nämliHh mit ordentlihem, demütigem, tröſtlihem Gebet; ſo wird's ihm gegeben und wird alſo dur<h die Erfüllung der Gebote Gotte3 ſelig. DaB ſind die drei Dinge in der ganzen Scrift. „Darum heben wir am erſten an den Geboten an zu lehren und erkennen unſere Sünde und Bozheit, das iſt, geiſtliche Krankheit, dadur<h wir nicht tun nod) laſſen, wie wir wohl ſ<huldig ſind.“ (St. L. xX, 150.)

Chriſten

unter

dem

Kreuz.

Die Arbeit der Baſler Miſſion in Kamerun hat ein erfreuliches Wac<hs3tum aufzuweiſen. Seit 1927 hat ſich die Zahl der Chriſten beinahe verdoppelt; ſie beträgt jetzt über 15,000. Do bleiben Kriſen und Rücſc<läge nicht aus. Beſonder3 mehren ſich die Beri<hte vom Wiedererſtarken de3 Heidentum3. Stellenweiſe erwac<t das Loſango-Weſen -- die heidniſchen Geheimbünde -- neu. Zum erſtenmal ſeit fünfzehn Jahren wurde wieder die Stimme de38 „Mungi“ gehört; da3 iſt nach heidniſcher Vorſtellung ein reißendes Tier, das Menſc<enopfer fordert. Die Angſt vor dieſem Tier wird von den Loſango-Leuten kräftig ausgenußt. Einige Häuptlinge arbeiten zielbewußt gegen das Chriſtentum; von dem einen wurde ein eingeborner Lehrer mit dem Tode bedroht. Aud

unter den heidniſchen Gericht3höfen haben die Chriſten zu leiden. Sie werden häufig aus geringfügigen Anläſſen

vor

die Gerichte

zitiert und

ſind

immer

im

Nachteil, weil die lezte Entſcheidung für das Urteil beim Fetiſch, einem rohen Gößenbild, liegt.

Bei ihm


Die

Miſſions-Taube.

143

Ein Aufgeklärter, ſein Kutſcher und der Teufel.

Im

Kreuz

allein

iſt Nettung

und

Heil.

Ein Aufgeklärter, der den Gedanken an einen Teufel für Aberglauben hielt, fuhr einſt mit ſeinem <riſtlichen Kutſcher über Land. Unterwegs ſagte er ſpöttiſch zu ſeinem Diener: „Jh weiß niht, warum du, wie du ſagſt, ſo viel vom Teufel angefochten wirſt. I< merke gar nichts von ihm.“ Der Diener ſc<wieg. Aber als der Wagen an einen Weiher kam, in weld<hem wilde Enten waren, ſtieg der Herr aus und madte auf die Tiere Jagd. Die zu Tode getroffenen ließ er vorläufig liegen, aber den verwundeten eilte er nad), um aud ſie zu erhaſchen. Zuletzt holte er die toten und trug ſie alle in ſeinen Wagen. Nun gab der Diener ſeinem Herrn die Antwort auf ſeine vorhin geſtellte Frage und ſagte: „Als ich Sie auf die Enten Jagd machen ſah, mußte ich an unſer Geſpräch denken. Wie Sie es mit den Vögeln machten, ſo verfährt der Teufel mit den Menſchen. Die toten läßt er liegen, ohne ſich weiter mit ihnen abzugeben, denn ſie ſind ihm ohnehin gewiß; zuleßt holt er ſie ſhon. Aber die lebendigen verfolgt er, um ſie au<h zu bekommen.“ Auf dieſe Antwort wußte der-aufgeklärte Herr nicht3 zu erwidern. (Freikir<e.)

muß der Angeklagte ſchwören, um ſeine Unſ<huld zu bezeugen. Die Chriſten verweigern den Schwur, und Sc<langenfult in Weſtafrika. das wird als Beweis ihrer Schuld aufgefaßt. Dazu kommt der plößlich notwendige ſtarke Abbau de3 BeiIn der Landſc<aft Kpedze an der Goldküſte wird trages der Miſſion an die Eingebornenkirde, der die die Nieſenſ<hlange als Göttin verehrt. Man glaubt, eingebornen Gehilfen in Not bringt. Trotz aller daß ſie Geſundheit verleiht und die Kinder ſchenkt; dieſer Erſchwerungen hat keiner ſeinen Dienſt verde3halb wird ſie „Mia no“, das heißt, unſere Mutter, laſſen. genannt. Niemand darf ſie töten oder ihr au<h nur Der Präſe3 des Gebietes berichtet von größeren einen S<merz zufügen. Die Sclange darf nicht Tauffeiern, bei denen er aus Zeitmangel mehrere einmal geſtört werden, wenn ſie ein Huhn, ein Stü> Gemeinden zuſammenlegte: „Da kamen ſie in Sc<haVieh oder ſogar ein Kind verſchlingt. Die Menſc<<en, ren, die Täuflinge, geleitet von den Chören ihre3 die dazukommen, haben vielmehr die Pflicht, ihr „Mii Orte3, ſingend und dankend. Zum Teil mußte die dododo“, das heißt: Wohl bekomm'3! zuzurufen. Wer Feier im Freien abgehalten werden unter mächtigen dieſes Geſetz übertritt und die Schlange ſc<lägt oder Palmhallen, weil die Kapellen die Menge niht zu tötet, der wird von den Prieſtern beſtraft. In den faſſen vermohten. Es war für die Heiden eine mäcalten Zeiten hatte er ſe<hzig StüX Kaurimuſcheln zu tige Kundgebung, und ſie ſahen etwa3 von der Macht zahlen, heutzutage ſtatt deſſen zwölf Mark; außerdem des Chriſtentums. Ergreifend war es für mid, zu hat er dem Prieſter einen Meter weiße Leinwand und ſehen, wie die Gemeinde die jeweils Getauften nach zwei Hühner, nämlich ein weißes und ein ſ<warze3, dem Feſt heimbegleitete in ihre Orte und Hütten. zu geben. Dann begeben ſid der Prieſter und ſeine Die ganze Gemeinde tat da mit, die Täuflinge in der Leute an einen beſtimmten Ort, wo die Shlange beMitte, ein Sieges8geſang dur<3 ganze Dorf, Palmengraben wird; dort werden die Hühner als Opfer gezweige in den Händen. Vor jeder Hütte, die von ſc<ladjtet, gefo<ht und gegeſſen. Zwei Gewehrſchüſſe einem Täufling bewohnt iſt, wird haltgemac<ht, und ſehen die Umgebung in Kenntnis, daß die Sühne vollzogen iſt. Jemand, der ſid) dieſer Pflicht entzieht, die Hütte ſelbſt iſt zur Feier des Tages bekränzt. erleidet das gleihe Siſal wie die Schlange: er Stehend wird mit ernſter Feierlichkeit geſungen; dann gibt man dem neuen Gemeindeglied die Hand, “wird von ihren Verehrern erſchlagen. Der jekige Prieſter der Schlange heißt Timpo in Todze. und e3 zieht ſich zurück in die Stille.“ (Allgem. Miſſ.-Zeitſchr.) (Nachr. a. d. Heidenwelt.)


Die

144

Miſſions-Taube. Lord Jesus, Who Dost Love Me. As sung by the Hartwick College A-cappella Choir. Aal. N. Lundquist,

Bücherbeſprec<hungen. Luther, the Gift of God. A Children's Service in Commemoration of the Four-hundred-fiftieth Anniversary of Dr. Martin Luther's Birthday, November 10, 1483. By Zerman Voigt. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price: Single copies, 8 ets.; dozen, 72 ets., plus postage; 100, 84.50, plus postage. -Am 10. November 1483 wurde Luther geboren, alſo vor 450 Jahren. Dieſe Tatſache ſollte auch unſern Schulkindern vor Augen geführt werden mitſamt den Segnungen, die Luther3 Reformation der Welt gebracht hat. Gerade das will dieſe Liturgie bezwec>en. Keine unſerer vielen Schulen ſollte es unterlaſſen, ſich dieſe Lutherfeſtliturgie zu beſtellen. I. T. M. Martin Luther, the Reformer. A Children's Vesper Service. In Commemoration of the YFour-hundredfiftieth Anniversary of Luther's Birth. Prepared by W.

G&G. Polack.

Concordia

Publishing

House,

St.

Louis, Mo. Price: 50 cts. per dozen, plus postage ; 83.50 per hundred, plus postage. Wie die obige, ſo- iſt auch dieſe Gottesdienſtordnung für eine würdige Reformationsfeſtfeier beſtimmt. Nur hat der Verfaſſer mehr die Bedürfniſſe der Sonntagsſchule berücſichtigt, obwohl ſic ſich auch für Kinder der Gemeindeſchule eignet. Sie iſt ebenſo ſchlicht wie würdevoll; wir möchten ſie geradezu klaſſiſch nennen. Der geſchichtliche Stoff wird in Vorträgen gegeben, wozu no< Gedichte kommen. Obwohl dieſe Liturgie namentlich Luthers Geburt vor 450 Jahren im Auge hat, ſo läßt ſie fich do< auch für .Reformationsfeſte im allgemeinen gut verwerten. Wir hoffen, daß allen unſern Gemeinden dies Jubiläumsjahr auch dur< Kinderfeiern unvergeßlich gemacht

wird.

Brief

I. T. M.

Statement

of

the

Doctrinal

Pogition

of

the

Missouri Synod. 22 Seiten. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 8 Ct8. das Stüc; 72 Cts. das Dußkend und Porto; zu Hunderten einzelne Nummer 5 Ct3, Porto extra.

liſche Ausgabe koſtet 10 Ct8. das Stü.

beſtellt, koſtet die Die deutſch-eng-

Dies iſt die engliſche Ausgabe der von der Miſſouriſynode aufgeſtellten Lehrtheſen, die ihre Stellung in der Lehre allen älteren und neueren JIrrlehren gegenüber zum Aus8drut bringt. E3 iſt dies ein äußerſt wichtiges Scriftſtü>, das in allen unſern Gemeinden verbreitet werden ſollte. Man bringe die Sache daher vor die Gemeinden und beſtelle dies wichtige Brief Statement. I3.T.M. ' Proceedings of the Fourteenth Convention of the English District. River Forest, I11., June 20--23, 1933. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price, 18 ets.

*» (E83 iſt ſehr erfreulich, daß der Engliſche Diſtrikt der Miſſouri-

ſynode ſeinen. Synodalbericht wieder in alter Größe (83 Seiten) druckt. Noch erfreulicher iſt e8, daß auch das Neferat hier wieder zu ſeinem Recht kommt. Für unſere Zeit iſt das von Prof.

E. JI. Friedrich behandelte Thema, “The Ancient Creeds", firwahr wichtig. I. T. M.

Proceedings of the Fifty-Seventh Convention of the Eastern District, Lockport, N. Y., June 26--30. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Price, 23 ets. E -

In dieſem Bericht weiſen wir vor allem hin auf das zeit-

gemäße

Referat

“The

Present-day

Economic

Depression

in

the Light of God's Word". Wir empfehlen es beſonder8 auch für das Studium ſeitens unſerer Gemeinden. Hier iſt herrlicher Stoff für Anſprachen in Gemeindeverſammlungen und Vereinen. 3.T.M.

ILus. D., Director.

No. 34 of Concordia Collection of

Sacred OQhoruses and Anthems for More Ambitious Choral Organizations. Arrangement for mixed choir. Price, Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 15 cts. Man laſſe ſich dieſe ſchöne, neue Umſetzung de3 alten, ehrSie würdigen Gerhardtſchen Liedes kommen und ſie ſingen. . viele Zwe>e brauchbar, und man wird ſeine Freude iſt für I. T. M. daran haben. The

Messgiah of the Old Testament. By G. Kroening, D.D. 57 pages. Brochure. Augsburg Publishing HYouse, Minneapolis, Minn. Price, 25 ets.

Der Zwed dieſes Traltats iſt, zu zeigen, daß JEſus8 Chriſtus

wirklich der verheißene Meſſias iſt. Einem Miſſionar, Paſtor oder auch Laien, dem es um Gewinnung von Juden für Chriſtum zu tun iſt, wird dieſer einfach gehaltene, aber doh klar und trefflich geſchriebene Traltat gute Dienſte tun. Wertvolle Information enthält auch der Anhang. I. T. M. Concordia Christmas-Cards. Series 1933. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Per package of ten folders and ten envelopes, 25 cts. per set. Können nur von unſern Schul- und Sonntagsſchulkindern bezogen

werden.

Schon viele Jahre haben wir unſere Concordia Christmascards in Blättern zur Anzeige gebracht, aber no< nie ſo gerne wie dies Jahr. Die diesjährigen Feſtkarten ſind wirklich “high grade", ja allerliebſt und dabei doch ſo billig. Die kleinen Bilder ſind geradezu prachtvoll und die Verſe herrlich. Unſer Verlag hat unſere Beſtellungen nötig und bietet uns zu gleicher Zeit etwa38, wa3 ungemein gediegen iſt. I. T. M.

Convention Price,

Year-Book.

81.00.

Order

1933.

from

By

Erwin

the Walther

Umbach.

League,

6538

Eggleston Ave., Chicago, I11. In dieſem Convention Year-book werden ſämtliche Verhandlungen der Yorty-first International Convention unſerer Waltherliga dem Leſer in feſſelnder Weiſe vor Augen geführt. Klar und ſauber, auf gutem Papier und in der goldenen Farbe der Liga gedrut, machen die vielen Predigten, Anſprachen, Beſchlüſſe, Berichte uſw., die vielfa) mit JUuſtrationen verſehen ſind, einen äußerſt feinen EindruFf. Auf Einzelheiten können wir hier nicht eingehen; aber dies ſei bemerkt, daß kein Waltherliga-Verein dies feine Jahrbuch unbeſtellt und ungeleſen laſſen ſollte. I. T. M.

Contributions Received by the Treasurer. August 1--31, 1933.

Mrs. Ida Engelhardt, Webster Groves, Mo., for Colored Missions, 31.00. Miss Ida Scheve, St. Paul, Minn., for Negro Missions, 5.00. DB. H. Buerger and Children, Milwaukee, Wis. (Memory of Mrs. I. H. Buerger), for Negro Missions, 25.00. “A Friend," Osawatomie, Kans., for Negro Missions, 1.00. September 1--30, 1933. Mrs. M. Berger, Buffalo, N.Y., for Negro Mission Building Fund, 32.00. N.N., Alton, II11, for Negro Missions, 30.00. THE0. W. ECKHART, Treasurer. „Die „„Miſſions-Tanbe““ erſcheint alle zwei Monate. Der Preis für ein Jahr in Voransbezahlnng mit Porto iſt folgender: MOB Oopnppeggwmegegegege 50 Ct3.

Von „

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10 Expl. an auſwärts an eine Adreſje 40 Cts. pro Expl.

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia Publizhing onze, St. Lonis. I0. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Prok. I- T-

Nueller,

Ph, D., Th. D,, 801

De

Mun

Avenue,

St. Louis,

Mo.


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