Luke Hunter · Priscilla Barrett
Raubtiere der W elt
Haupt
NATUR
Luke Hunter · Priscilla Barrett
Raubtiere der W elt Ein Feldführer
Übersetzt von Monika Niehaus und Jorunn Wissmann
Haupt Verlag Bern · Stuttgart · Wien
Luke Hunter ist Präsident von Panthera, der weltweit größten Organisation zum Schutz der Wildkatzen. Zuvor war er an verschiedenen Universitäten in Australien und Südafrika tätig. Luke Hunter publizierte mehr als hundert wissenschaftliche Artikel und populäre Beiträge. Priscilla Barrett ist wissenschaftliche Zeichnerin und hat mehrere renommierte Feldführer illustriert. Sie ist Mitglied der Society of Wildlife Artists.
Für Sophie
1. Auflage 2012 Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07727-7 Copyright © 2011 New Holland Publishers (UK) Ltd. All rights reserved. First published in German in 2012 by Haupt Verlag AG, Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Farbillustrationen (S. 17–187) und Zeichnungen (S. 7 und 10): Priscilla Barrett Zeichnungen der Schädel und Fußabdrücke (S. 188–233): Sally McClarty Übersetzung: Monika Niehaus und Jorunn Wissmann www.haupt.ch
Inhalt Einleitung Die Familien der Ordnung Carnivora: Schlüsselmerkmale 7 Artenschutz für Carnivoren 12 Über die Organisation Panthera 14 Aufbau der Artbeschreibungen 14
Artbeschreibungen FELIDAE Katzen 16 HYAENIDAE Hyänen 50 HERPESTIDAE Mangusten 54 EUPLERIDAE Fossa und Verwandte 72 PRIONODONTIDAE Linsangs 76 VIVERRIDAE Schleichkatzen 76 NANDINIIDAE Pardelroller 94 CANIDAE Hundeartige 96 URSIDAE Bären 122 PROCYONIDAE Kleinbären 134 AILURIDAE Katzenbär 140 MEPHITIDAE Skunks 142 MUSTELIDAE Marder 150
SCHÄDEL 188 FUSSABDRÜCKE 218 Glossar 234 Literatur 236 Register 237 Danksagung 240
Einleitung Dieses Buch beschreibt sämtliche terrestrischen (landlebenden) Raubtiere der Welt, 245 Arten, die allesamt von Vorfahren abstammen, deren Ernährung vorwiegend auf Fleisch basierte. Auch viele andere Arten, darunter der Mensch, konsumieren Fleisch, doch das macht sie nach wissenschaftlicher Nomenklatur nicht zu Raubtieren. Diese Bezeichnung bezieht sich ausschließlich auf die Vertreter der Ordnung Carnivora, die trotz bemerkenswerter Variationen in Größe und Form alle von einem kleinen, zibetkatzenähnlichen fleischfressenden Vorfahren abstammen, der vor mehr als 60 Millionen Jahren lebte. Einige rezente (heute lebende) Carnivoren fressen nur wenig oder wie im Fall des Großen Pandas (auch Bambusbär genannt) gar kein Fleisch, doch sämtliche Vertreter der Carnivora lassen sich auf dieselben räuberischen (prädatorischen) Ursprünge zurückführen und haben viele der körperlichen, verhaltensbiologischen und ökologischen Anpassungen beibehalten, die ihren hypercarnivoren Vorfahren eigen waren. Die Raubtiere (Carnivora) bilden die fünftgrößte der 29 heutigen Säugerordnungen; sie kommen auf allen großen Landmassen einschließlich Antarctica vor und haben jeden wichtigen Lebensraum der Erde besiedelt, vom hyperariden Inneren der Sahara bis zu den Eisflächen der Arktis. Der kleinste Carnivore der Welt, das Mauswiesel (S. 182), kann durch einen Ehering schlüpfen
Paläozän
Eozän
Oligozän
Pliozän Pleistozän
Stammbaum der Carnivora Miozän
Mustelidae Procyonidae
Ailuridae Odobenidae Otariidae
Caniformia
Mephitidae
Phocidae Ursidae Canidae Herpestidae
Miacidae (gemeinsamer Vorfahr)
Hyaenidae Viverridae
Feliformia
Eupleridae
Prionodontidae Felidae Nandiniidae 55
34
24
5
1,8
Millionen Jahre vor heute Stammbaum der Carnivora Phylogenie der Carnivora, die die Einteilung auf Familienebene und die ungefähren Zeiträume zeigt, in denen enger verwandte Familien einen gemeinsamen Vorfahren teilten. Alle modernen Carnivoren stammen von den Miaciden ab, kleine, an Zibetkatzen erinnernde Raubtieren, die vor ungefähr 60 Millionen Jahren lebten.
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und wiegt 10 000-mal weniger als die größte landlebende Art, der Eisbär (S. 132). Zu den Carnivoren gehören einige der symbolträchtigsten, großartigsten und eindrucksvollsten Tierarten – und leider auch einige der am stärksten bedrohten. In diesem Buch werden die 13 landlebenden (terrestrischen) Carnivorenfamilien behandelt, nicht jedoch die drei marinen (meereslebenden) Carnivorenfamilien Ohrenrobben (Familie Otariidae, 16 Arten), Hundsrobben (Familie Phocidae, 19 Arten) und Walrosse (Familie Odobenidae, 1 Art). Zeitweise sind diese drei Familien in eine eigene Ordnung Pinnipedia gestellt worden, doch heute geht man allgemein davon aus, dass sie in die Ordnung Carnivora gehören. Die Pinnipedia sind hier nicht berücksichtigt, doch sie werden in vielen ausgezeichneten Feldführern über Meeressäuger ausführlich besprochen. Die Carnivoren werden in zwei große Unterordnungen eingeteilt, die die frühe Aufspaltung in der Evolution der Ordnung vor schätzungsweise 45–50 Mio. Jahren (angesichts des Mangels an fossilen Überresten vielleicht auch schon beträchtlich früher) widerspiegeln. Die Unterordnung Feliformia umfasst die „katzenartigen“ Familien Felidae, Hyaenidae, Herpestidae, Eupleridae, Prionodontidae, Viverridae und Nandiniidae. Die Unterordnung Caniformia enthält die „hundeartigen” Familien Canidae, Ursidae, Procyonidae, Ailuridae, Mephitidae und Mustelidae sowie die drei Pinnipedia-Familien.
Die Familien der Ordnung Carnivora: Schlüsselmerkmale Unterordnung Feliformia, 7 Familien, 120 Arten
Familie Felidae Katzen, 37 Arten Größenbereich Rostkatze und Schwarzfußkatze (1–2,5 kg) bis Tiger (75–325 kg) Die Familie der Katzen entwickelte sich vor schätzungsweise 30 Mio. Jahren im heutigen Eurasien und ist heute mit Ausnahme der Arktis, Antarctica und Australasien weltweit verbreitet. Die Katzen werden in zwei große Unterfamilien unterteilt: •G roßkatzen, Unterfamilie Pantherinae (7 Arten) mit der Gattung Panthera plus den Nebelpardern. •K leinkatzen, Unterfamilie Felinae (30 Arten), zu denen Gepard und Puma zählen; trotz ihrer Größe sind diese beiden Arten im Grunde übergroße Kleinkatzen, die einen größeren Körper entwickelt haben, um ähnliche Nischen wie die Großkatzen der Gattung Panthera zu besetzen. Gegenwärtig geht die Systematik von 37 Katzenarten aus, doch aufgrund von Molekularanalysen könnte es zu weiteren Revisionen kommen. Vorläufige genetische Daten sprechen dafür, dass die Grau- oder Gobikatze (S. 16) eher eine Unterart der Wildkatze ist als eine eigenständige Art, während andere genetische Untersuchungen erst kürzlich ergeben haben, dass sich die Nebelparder auf Borneo und Sumatra so stark von den Festlandtieren unterscheiden, dass sie als eigenständige Art reklassifiziert werden sollten (S. 40). Katzen sind Hypercarnivoren und ernähren sich fast ausschließlich von tierischer Beute, die sie durch einen erstickenden Biss in die Kehle (Großtiere) oder durch Zerquetschen des Schädels (Kleintiere) töten. Die meisten Katzen sind Einzelgänger, territorial und dämmerungs- bzw. nachtaktiv. Der Löwe (S. 44) ist die einzige Katze, die in großen und komplexen sozialen Gruppen lebt, auch wenn männliche Geparde (S. 38) kleine, dauerhafte Koalitionen und frei in Kolonien lebende Hauskatzen manchmal kleine, stabile soziale Gruppen bilden.
Hauskatze Die Hauskatze, Felis silvestris catus, stammt von der Wildkatze (S. 16) ab, mit der sie sich noch immer fruchtbar kreuzen kann. Beide werden als eine einzige Art angesehen, doch einigen Experten zufolge rechtfertigen die durch menschliche Zuchtbemühungen selektierten genetischen Unterschiede, um die Hauskatze in eine eigene Art, Felis catus, zu stellen. Weltweit übersteigt die Zahl der Hauskatzen, einschließlich verwilderter und halbwilder Populationen, inzwischen vermutlich die Milliardengrenze. einleitung 7
Familie Hyaenidae Hyänen, 4 Arten Größenbereich Erdwolf (7,7–14 kg) bis Tüpfelhyäne (49–86 kg) Die Hyänenfamilie entwickelte sich vor mindestens 23 Mio. Jahren in Eurasien und erreichte ihre evolutionäre Blütezeit vor 6–12 Mio. Jahren, als es 24 verschiedene Arten gab. Trotz ihres hundeähnlichen Aussehens gehören die Hyänen zu den Feliformia und sind daher mit Katzen und ihresgleichen enger verwandt als mit Hunden. Heute existieren noch 4 Arten, die sich allesamt in Afrika, dem Hauptlebensraum der rezenten Hyänen, entwickelt haben, wobei eine Art, die Streifenhyäne (S. 50), auch von Nahost bis Indien vorkommt. Die Familie ist in zwei große Unterfamilien unterteilt: • P rotelinae, eine Klade (systematische Einheit) relativ zierlicher, hundeähnlicher Hyänen mit einem einzigen rezenten Vertreter, dem Erdwolf, der sich vor rund 10,6 Mio. Jahren vom Rest der Familie abspaltete. • Hyaeninae, die Knochen zermalmenden Hyänen, die die drei anderen modernen Arten umfassen. Hyänen sind Hypercarnivoren mit einer erstaunlichen Verdauungsfähigkeit, die wahrscheinlich bereits früh in der Evolution der Familie entstand. So entwickelte der Erdwolf (S. 50) die Fähigkeit, mit den giftigen Terpenen fertig zu werden, die seine Hauptbeute, Termiten, zu ihrer Verteidigung sezerniert. Die Knochen zermalmenden Hyänen können sämtliche Teile ihrer Beute mit Ausnahme von Hufen, Haaren und den Keratinhüllen um die Hörner von Huftieren verdauen, und sie vertragen problemlos die extreme hohe Bakterienbelastung in verwesendem Aas. Alle Hyänenarten leben in dauerhaften sozialen Gruppen, deren einfachste Form die monogamen, kooperativen MännchenWeibchen-Paare beim Erdwolf darstellen. Streifenhyänen leben ebenfalls in monogamen Paaren, doch kürzlich sind kleine Gruppen aus einem Weibchen und mehreren Männchen dokumentiert worden; über die ganze Bandbreite ihres Sozialverhaltens ist noch wenig bekannt. Braune oder Schabrackenhyänen (S. 52) bilden kleine Familiengruppen, die sich ein Territorium teilen, aber sonst den größten Teil ihrer Zeit allein verbringen. Das komplexeste Sozialverhalten zeigt die Tüpfel- oder Fleckenhyäne (S. 52), die in großen Clans mit einer einzigartigen matrilinealen Sozialstruktur lebt. Die Weibchen sind größer und dominanter als die Männchen und verbringen gewöhnlich ihr ganzes Leben im selbem Clan; weibliche Nachkommen erben den Rang ihrer Mutter und stehen über zugewanderten Männchen, selbst wenn diese bereits erwachsen sind. Eine solche Lebensweise findet man bei keinem anderen Carnivoren; sie erinnert am ehesten an die Sozialstrukturen von Primaten wie den Pavianen.
Familie Herpestidae Mangusten, 34 Arten Größenbereich Südliche Zwergmanguste (210–340 g) bis Weißschwanzmanguste (1,8–5,2 kg) Mangusten wurden früher zu den Viverridae gezählt, werden aber inzwischen in eine eigene Familie, Herpestidae, gestellt. Innerhalb der Feliformia ist diese Familie am engsten mit den Eupleridae (die sich als Nebenzweig der Herpestidae entwickelte) und den Hyaenidae verwandt. Die Mangustenfamilie wird in zwei große Unterfamilien unterteilt: • Herpestinae (solitär lebende Mangusten, 23 Arten). • Mungotinae (sozial lebende Mangusten, 11 Arten). Diese Unterteilung spiegelt vermutlich eine frühe Aufspaltung in der Mangustenevolution wider, bei der die Öffnung von Waldhabitaten bei einer phylogenetisch alten gruppenlebenden Art eine Sozialstruktur begünstigte, aus der sich schließlich die modernen sozialen Arten entwickelten. Mangusten kommen in Afrika, in Nahost und in Südostasien vor; eine Art, der Ichneumon (S. 58), ist auch in Spanien und Portugal verbreitet. Vertreter dieser Familie sind primär carnivor und fressen vorwiegend kleine Wirbeltiere und Wirbellose; einige Arten verzehren in begrenztem Umfang auch Früchte und andere Pflanzenkost. Entsprechend der jeweiligen Unterfamilie sind Mangusten entweder weitgehend Einzelgänger (obgleich einige Herpestinae semi-soziale Tendenzen zeigen, beispielsweise denselben Bau bewohnen) oder sie leben in komplexen sozialen Gruppen. Das Sozialverhalten ist bei Zwergmangusten (S. 66), Zebramangusten (S. 68) und Erdmännchen (S. 64) am besten untersucht; man nimmt an, dass die übrigen Mungotinae ähnlich sozial leben, doch sind sie nicht annähernd so gut erforscht.
Familie Eupleridae Madagassische Raubtiere, 9 Arten Größenbereich Schmalstreifenmungo (450–740 g) bis Fossa (6,2–8,6 kg) Vertreter der Eupleridae sind in der Vergangenheit als Katzen, Mangusten oder Ginsterkatzen klassifiziert worden, doch inzwischen weiß man, dass sich die Familie aus einem einzigen, mangustenartigen Vorfahren entwickelt hat, der vor schätzungsweise 16,5–24 Mio. Jahren, vom afrikanischen Festland kommend, Madagaskar besiedelt hat. Die sich anschließende rasche adaptive Radiation auf der Insel mündete in 9 rezenten Arten, die man heute in zwei Unterfamilien einteilt. • Euplerinae („zibetkatzenähnliche“ Arten, Fanaloka, Fossa und Falanuk). • Galidiinae („mangustenähnliche“ Arten, Breitstreifenmungos/Vontsiras, Schmalstreifenmungo und Verwandte).
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Möglicherweise gibt es noch mehr unentdeckte Arten. Das Durrell-Vontsira (Salanoia durrelli) wurde Ende 2010 erstmals offiziell beschrieben. Wie genetische Analysen zeigen, ist diese Art eng mit dem Schlichtmungo (S. 74, auch Braunschwanz-Vontsira genannt) verwandt, unterscheidet sich aber von ihm durch einen robusteren Schädel und kräftigere Bezahnung, ein heller rötlichbraunes Fell sowie breite, wohlentwickelte Pfoten mit einem Saum steifer Haare an den Außenrändern (möglicherweise helfen sie dem Tier, auf treibenden Schilfmatten in Feuchtgebieten zu leben, dem einzigen Lebensraum, aus dem man es gegenwärtig kennt). Ebenfalls 2010 wurde der Falanuk (S. 72, auch als Ameisenschleichkatze bezeichnet) aufgrund von Unterschieden in der äußeren Morphologie und dem Bau von Schädel und Gebiss versuchsweise in zwei Arten unterteilt: den Kleinfalanuk Eupleres goudotii und den Großfalanuk E. major. Da nur fünf Exemplare des Großfalanuks bekannt sind und es noch keine genetische Analyse gibt, bleibt diese Klassifikation vorläufig. Eupleriden ernähren sich hauptsächlich von tierischer Beute; ihre Ernährungsgewohnheiten reichen von fast rein insektivor beim Falanuk bis zum säugerdominierten Speisezettel der Fossa (S. 72). Die meisten Arten sind vermutlich vorwiegend Einzelgänger, auch wenn bei fünf Arten sowohl zeitweiliges als auch andauerndes soziales Verhalten beobachtet wurde. Die Mehrheit der Eupleriden ist jedoch noch nicht näher untersucht.
Familie Prionodontidae Linsangs, 2 Arten Größenbereich Bänderlinsang (590–800 g) bis Fleckenlinsang (550 g–1,2 kg) Die Prionodontidae sind eine phylogenetisch alte Carnivorenfamilie, die ursprünglich zu den Viverridae gestellt wurde und früher als die engste Verwandtschaft der Pojonas galt (S. 94, früher auch Afrikanische Linsangs genannt), die ihnen morphologisch und ökologisch sehr ähnlich sind. Tatsächlich zeigen aktuelle genetische Analysen, dass die Linsangs eine frühe Schwesterngruppe der Felidae bilden und beide vor rund 42 Mio. Jahren einen gemeinsamen Vorfahren teilten. Linsangs sind mit Pojonas (Familie Viverridae) nur entfernt verwandt – ein bemerkenswerter Fall evolutionärer Konvergenz. Die Verbreitung der Linsangs beschränkt sich auf Südostasien, wo sie immergrüne und feuchte Waldhabitate bewohnen. Sie sind stark ans Baumleben angepasste (arboreale) und hypercarnivore nachtaktive Jäger, die auf kleine Beutetiere aus sind. Über die soziale Organisation und das räumliche Verhalten dieser Einzelgänger ist wenig bekannt.
Familie Viverridae Schleichkatzen, 33 Arten Größenbereich Westafrikanische Pojana (500–700 g) bis Binturong (9–20 kg) Die Viverridae sind eine phylogenetisch alte Stammlinie der Feliformia und haben sich vermutlich vor mindestens 34 Mio. Jahren in Eurasien entwickelt, gefolgt von einer späteren Besiedlung Afrikas. Sie werden in vier Unterfamilien unterteilt: • Viverinnae (große bodenlebende Zibetkatzen, 6 Arten). • Genettinae (Ginsterkatzen und Pojanas, 16 Arten). • Paradoxurinae (Musangs und Verwandte sowie Binturong, 7 Arten). • Hemigalinae (Otterzivetten und Verwandte, 4 Arten). Die Artgrenzen innerhalb der Viverridae sind meist gut definiert, auch wenn die vom Aussterben bedrohte Malabar-Zibetkatze (S. 84) möglicherweise eine Unterart der Großfleck-Zibetkatze (S. 84) ist, und auch die Klassifikation der Ginsterkatzen oder Genetten umstritten ist, wobei für die Gattung Genetta bis zu 17 Arten vorgeschlagen werden (in diesem Buch gehen wir von 14 Arten aus). Die Verbreitung der Viverriden beschränkt sich auf Afrika und Südasien; eine afrikanische Art, die Kleinfleck-Ginsterkatze (S. 90), kommt auch in Europa vor, ist aber möglicherweise vom Menschen eingeführt worden. Die Tiere sind weitgehend Einzelgänger und nachtaktiv. Viele Arten sind mäßig bis stark ans Baumleben angepasst und verfügen wie Katzen über einziehbare Krallen. Viverriden sind primär carnivor und erbeuten vor allem kleine Wirbeltiere und Wirbellose. Die Paradoxurinae sind vorwiegend Früchtefresser (frugivor).
Familie Nandiniidae Pardelroller, 1 Art Größe Pardelroller (1,2–3 kg) Der Pardelroller (S. 94) ist eine primitive Art, die einige einzigartige urtümliche Merkmale (hauptsächlich im Bau von Schädel und Reißzähnen) beibehalten hat, wie sie bei keinem anderen modernen Carnivoren mehr auftreten. Er wurde als afrikanischer Vertreter der Paradoxurinae früher zu den Viverridae gestellt. Molekulare Daten bestätigen, dass der Pardelroller eine phylogenetisch alte Schwesternart aller anderen feliformen Carnivoren darstellt; vor schätzungsweise 36–54 Mio. Jahren teilte die Art einen gemeinsamen Vorfahren mit allen anderen Feliformia. Morphologisch und ökologisch weist der Pardelroller wahrscheinlich große Ähnlichkeit mit den ersten feliformen Carnivoren auf. Die Art, die in Äquatorialafrika endemisch ist, bewohnt Wälder und Baumsavannen. Sie ist vorwiegend frugivor, erbeutet aber auch kleine Wirbeltiere und Wirbellose. Pardelroller sind arboreal, nachtaktiv und leben überwiegend solitär; sie haben definierte Territorien, die sie verteidigen. einleitung 9
Unterordnung Caniformia, 9 Familien, 161 Arten (einschließlich 36 Arten der Pinnipedia)
Familie Canidae Hundeartige 35 Arten Größenbereich Fennek und Afghanfuchs (0,8–1,9 kg) bis Wolf (18–79,4 kg) Die Canidae gelten als die phylogenetisch älteste rezente caniforme Familie; sie hat ihren Ursprung vor mehr als 40 Mio. Jahren in Nordamerika. Dort blieb das Zentrum der Canidenevolution bis vor rund 6 Mio. Jahren, als es durch die Bildung der Beringstraße zu einer Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika kam, sodass die Caniden Eurasien besiedeln konnten. Mit dem Auftauchen der Landenge von Panama gelangten sie vor 3 Mio. Jahren auch nach Südamerika. Alle modernen Caniden gelten als Vertreter der Unterfamilie Caninae (es gibt zwei ausgestorbene Unterfamilien); diese wird weiter in zwei separate Stammlinien unterteilt, die sich vor 5–9 Mio. Jahren trennten: • Große wolfsartige Caniden (Wölfe, Schakale, Kojote, Rothund oder Dhole und Afrikanischer Wildhund, 9 Arten). • Kleine fuchsartige Caniden (alle anderen Arten, 26 Arten). Die Canidenarten sind größtenteils gut definiert, wenn auch umstritten ist, ob der Dingo (S. 98) eine Unterart des Wolfs (S. 100) ist oder eine völlig eigenständige Art darstellt. Zudem halten einige Experten die östlichen nordamerikanischen Populationen des Wolfs für eine eigene Art, Canis lycaon. Anfang 2011 zeigte eine genetische Analyse, dass gewisse Populationen des Goldschakals (S. 104) in einem Verbreitungsgebiet, das von Ägypten bis Äthiopien reicht, in Wirklichkeit eine phylogenetisch alte Wolfsunterart darstellen und als afrikanischer Wolf reklassifiziert werden sollten. Auf der anderen Seite werden Kitfuchs und Swiftfuchs (S. 108), die einander stark ähneln, manchmal zu ein und derselben Art gezählt. Die Canidae sind die am weitesten verbreitete Familie innerhalb der Carnivora; auf jedem Kontinent mit Ausnahme von Antarctica findet man mindestens eine Art (die Besiedlung Australiens durch den Dingo erfolgte vor 3500–4000 Jahren durch menschliches Zutun). Zudem bilden sie die sozialste Familie. Alle Caniden entwickeln dauerhafte soziale Beziehungen, die sich um ein monogames Männchen-Weibchen-Paar konzentrieren, das zur Aufzucht des Nachwuchses zusammenarbeitet; in einigen Fällen bleiben die Jungtiere des letzten Wurfs bei ihren Eltern und helfen ihnen bei der Aufzucht weiterer Geschwister. Bei den meisten Füchsen und Schakalen bleibt das sich fortpflanzende Paar (Zuchtpaar) die soziale Basiseinheit, während es bei vielen andere Caniden wie Wolf, Afrikanischem Wildhund (S. 96) und Rothund (S. 102) den Kern größerer, komplexerer sozialer Gruppen bildet. Innerhalb dieser Bandbreite ist das Sozialverhalten von Caniden außerordentlich flexibel, wobei einige Arten je nach Verfügbarkeit von Ressourcen einen gleitenden Übergang von monogamen Paaren bis zum Rudelleben zeigen. Caniden sind obligate Carnivoren, die sich vorwiegend von erbeuteten Tieren ernähren; einige Arten fressen zusätzlich Früchte und andere Pflanzenkost.
Haushund Der Haushund stammt vom Wolf ab, mit dem er sich noch immer fruchtbar kreuzen kann, und wird wissenschaftlich als Unterart des Wolfs, Canis lupus familiaris, bezeichnet. Die Zahl der Haushunde, einschließlich verwilderter und streunender Populationen, wird weltweit auf mehrere Hundert Millionen Individuen geschätzt. Allein in den USA, Brasilien und China gibt es zusammengerechnet mehr als 115 Millionen Haushunde.
Familie Ursidae Bären, 8 Arten Größenbereich Malaienbär (25–80 kg) bis Eisbär (150–800 kg) Die Bärenfamilie entwickelte sich früh in der Evolution der Carnivora und gilt zusammen mit den Canidae als eine der ältesten Familien innerhalb der Caniformia. Die frühesten mutmaßlichen Arten sind schätzungsweise 33–37 Mio. Jahre alt, obgleich ihre Ähnlichkeit mit frühen Caniden (mit denen Bären einen phylogenetisch alten, gemeinsamen Vorfahren teilen) eine prä-
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zise Datierung der Familienursprünge erschwert. Die rezenten acht Bärenarten werden in die folgenden drei Unterfamilien eingeordnet: • Ailuropodinae (Riesenpanda). • Tremarctinae (Brillenbär). • Ursinae („eigentliche Bären“, 6 Arten). Der Riesenpanda (S. 122) und der Brillenbär (S. 124) sind die ältesten und eigenständigsten Arten. Die Verwandtschaftsverhältnisse der anderen sechs Arten (der „eigentlichen Bären“) sind bisher kaum verstanden; klar ist lediglich, dass sich der Eisbär erst in jüngerer Zeit recht schnell aus einer Braunbärenpopulation entwickelt hat, die Mitte des Pleistozäns – vor vielleicht gerade einmal 200 000 Jahren – isoliert wurde. Bären kommen vorwiegend in Eurasien und Nordamerika vor; nur der Brillenbär, lebt im Norden von Südamerika. Die meisten Arten sind Allesfresser (omnivor) und passen ihren Speiseplan saisonal an die verfügbare Nahrung mit dem höchsten Energiegehalt an. Die Extreme der Familie repräsentieren der vollständig herbivore Riesenpanda auf der einen und der Eisbär auf der anderen Seite, der sich vorwiegend von Robben ernährt. Bären unterscheiden sich insofern von anderen Carnivoren, als sie strenge Winter mittels Winterruhe überdauern, eine Strategie, mit der sie die nährungsärmsten Zeiten des Jahres überstehen können. Während der Winterruhe trinken und fressen Bären nicht und setzen auch keinen Urin oder Kot ab, doch verbrennen sie täglich bis zu 4000 Kalorien an Fettreserven. Überwinternde amerikanische Schwarzbären (S. 128) reduzieren ihren Sauerstoffverbrauch und ihre Stoffwechselrate um die Hälfte, holen nur alle 45 Sekunden Luft und verringern ihre Herzfrequenz auf acht Schläge pro Minute. Passend zur Winterruhe kommt es bei trächtigen Weibchen zu einer verzögerten Einnistung oder „embryonalen Diapause“ (Keimruhe), in der die Entwicklung des Embryos kurz nach der Empfängnis unterbrochen wird, die meist im Nordfrühjahr/ -sommer erfolgt. Das erlaubt kurz zuvor befruchteten Weibchen, genügend Fettreserven für die Winterruhe anzulegen, ohne sich entwickelnde Embryonen ernähren zu müssen. Es verringert wahrscheinlich auch die Zeitspanne, in der überwinternde Weibchen Embryonen ernähren, obgleich die Geburt noch immer etwa in der Mitte der Fastenzeit in der Höhle stattfindet. Beide Merkmale haben sich wahrscheinlich früh in der Evolution der Ursiden entwickelt. Alle modernen Bären zeigen bis zu einem gewissen Grad eine verzögerte Einnistung, auch wenn nur Arten (oder Populationen) in Gebieten mit harten Wintern Winterruhe halten. Populationen, die Winterruhe halten, zeigen kurz zuvor eine Phase verstärkter Fresstätigkeit (Hyperphagie), während der die Tiere bis zu 20 Stunden pro Tag mit der Suche nach besonders energiereicher Nahrung (vor allem hartschalige Früchte wie Nüsse) verbringen, um Fettreserven anzulegen. Bären sind vorwiegend kathemeral und einzelgängerisch und besetzen stabile Streifgebiete, ohne deren Grenzen im Allgemeinen strikt zu verteidigen. Der Eisbär hat das größte Streifgebiet aller Carnivoren und gleichzeitig eines der größten Streifgebiete aller Säuger überhaupt.
Familie Procyonidae Kleinbären, 13 Arten Größenbereich Katzenfrett (0,8–1,1 kg) bis Waschbär (1,7–28 kg) Die Procyonidae spalteten sich vor schätzungsweise 27–30 Mio. Jahren von der Stammlinie ab, aus der sich die Mustelidae entwickelten; daher gelten beide Familien als die nächsten Verwandten innerhalb der Caniformia. Die frühesten Procyoniden entwickelten sich in Europa; von dort aus besiedelten sie Asien und Nordamerika. In Eurasien starb die Familie aus; sie tritt heute nur noch in Nord- und Südamerika auf. Unterteilungen innerhalb der Familie, wie die exakte Zahl der Arten, bleiben umstritten. Die Makibären-Gattung Bassaricyon (S. 138) wird gegenwärtig einer Revision unterzogen (dieses Buch verwendet die erwartete Klassifizierung von vier Arten), und hinter dem erst kürzlich beschriebenen Bergnasenbär (S. 136) könnten sich zwei getrennte Arten verbergen. Procyoniden gehören zu den am wenigsten auf Fleischverzehr fixierten Vertretern der Carnivoren; die meisten Arten sind Allesfresser. Der Waschbär (S. 134) gehört zu den am stärksten omnivor ausgerichteten Säugerarten weltweit, während sich der Wickelbär (S. 140) fast ausschließlich von Früchten ernährt. Procyoniden sind weitgehend nachtaktiv; ihr Sozialverhalten variiert zwischen einzelgängerisch und höchst gesellig; manche Arten sind boden-, andere fast ausschließlich baumlebend.
Familie Ailuridae Katzenbär, 1 Art Größe Katzenbär (3–3,6 kg) Der Katzenbär (S. 140) ist der einzige Vertreter der einzigartigen Familie, der Ailuridae, und seine phylogenetische Stellung ist unsicher. Er gehört zu den Caniformia und ist vermutlich am nächsten mit den Procyoniden verwandt, doch manches spricht dafür, ihn in die Nähe der Musteliden, Mephitiden und Ursiden zu stellen. Früher wurde der Katzenbär mit dem Riesenpanda in einer separaten Familie geführt, vorwiegend, weil er sich wie dieser von Bambus ernährt und ähnliche Anpassungen aufweist (daher auch der veraltete Name „Kleiner Panda“). Auch wenn diese Klassifizierung nicht länger gültig ist und der Riesenpanda unzweifelhaft ein Bär ist, bleibt unsicher, wer der nächste Verwandte des Katzenbären ist. Die Verbreitung des Katzenbären beschränkt sich auf Wälder im Südosten von China und in den angrenzenden Ländern. Die Tiere ernähren sich fast ausschließlich von Bambus. Sie sind kathemeral, einzelgängerisch und besitzen feste Reviere. einleitung 11
Familie Mephitidae Skunks, 12 Arten Größenbereich Zwerg-Fleckenskunk (130–230 g) bis Streifenskunk (0,6–5,5 kg) Die Skunks und Stinkdachse wurden früher in die Familie Mustelidae gestellt, werden aber inzwischen als frühe Ableger eines Zweigs der Carnivorenevolution, aus dem sich auch die Musteliden, Procyoniden und der Katzenbär entwickelten, als eigenständige Familie anerkannt. Man unterscheidet zwei Unterfamilien: • Mephitinae mit 10 Arten der eigentlichen Skunks. • Myadinae mit den beiden rezenten Stinkdachsarten. Viele Skunkarten sind unzureichend definiert, und wahrscheinlich werden genetische Analysen weitere unerkannte Arten zutage fördern oder Arten zu einer einzigen Art zusammenfassen, vor allem bei den Fleckenskunks (Gattung Spilogale) und den Weißrüsselskunks (Gattung Conepatus). Echte Skunks kommen nur in Nord- und Südamerika vor, Stinkdachse sind auf südostasiatischen Inseln endemisch. Alle Vertreter der Familie haben vergrößerte Analdrüsen, mit denen zur Verteidigung ein stinkendes Sekret verspritzt wird, und alle tragen eine schwarzweiße Warnfärbung. Mephitiden sind omnivor, wobei Wirbellose und kleine Wirbeltiere den Hauptteil ihrer Nahrung bilden. Sie sind überwiegend Einzelgänger, zeigen aber kaum Territorialverhalten; viele Arten können hohe Dichten erreichen, sammeln sich an Stellen mit reichem Nahrungsangebot und haben stark überlappende Streifgebiete.
Familie Mustelidae Marder, 56 Arten Größenbereich Mauswiesel (25–300 g) bis Seeotter (14,5–45 kg) Die Mustelidae bilden die größte Familie der Carnivoren und haben sich vor mindestens 24 Mio. Jahren in Eurasien entwickelt. Die Unterteilung dieser großen Familie ist schwierig und aufgrund neuer molekularer Befunde sowie fossiler Entdeckungen ständig im Fluss. Am klarsten lassen sich die Ottern (Unterfamilie Lutrinae) vom Rest der Familie abgrenzen, die in sieben weitere Unterfamilien eingeteilt wird. Selbst die Artenzahl steht nicht fest. Nach Jahrzehnten der Klassifikation als eine einzige Art, werden Schweinsdachse (S. 162) seit 2008 als drei eigenständige Arten geführt. Ähnliche wissenschaftliche Überprüfungen mit modernen molekularen Techniken bei anderen Zweigen der Familie könnten die Artenzahl weiter erhöhen, etwa bei den Grisons (S. 168). Von ihren eurasischen Herkunftsgebieten aus besiedelten die Musteliden wiederholt Nord- und Südamerika sowie Afrika. Heute ist die Familie weltweit verbreitet und weist Arten auf jedem Kontinent außer Antarctica und Australasien auf (obwohl Mauswiesel und Hermeline (S. 182), vom Menschen nach Neuseeland eingeführt wurden). Die meisten modernen Arten sind Abwandlungen der frühesten evolutionären Form der Familie, eines einzelgängerischen terrestrischen Jägers mit langgestrecktem Körper, der Kleinsäuger erbeutete. Doch wie es sich für eine so große und vielfältige Familie gehört, haben die Musteliden eine breite Palette von Lebensweisen entwickelt, von wasserlebend und sozial im Fall der Ottern bis semi-arboreal im Fall der eigentlichen Marder. Wie ihre engen Verwandten, die Mephitidae, haben die meisten Musteliden Analdrüsen, die stark riechende Sekrete produzieren. Diese Drüsen sind beim Weißnackenwiesel, beim Libyschen Streifenwiesel, beim Zorilla (S. 170) und beim Tigeriltis (S. 172) am besten entwickelt; diese Arten können ihre Analsekrete zur Verteidigung versprühen. Bei Musteliden ist eine verzögerte Implantation (Keimruhe) weit verbreitet; dabei wird die Entwicklung des Embryos im Uterus zeitweilig ausgesetzt, manchmal bis zu 11 Monaten. Diese Anpassung ermöglicht es, dass Paarung und Geburt im Sommer bzw. Frühjahr stattfinden können, was für das Finden von Geschlechtspartnern bzw. die Aufzucht der Jungen am günstigsten ist. So wird ein Silberdachsweibchen in der Regel im Sommer trächtig und wirft seine Jungen im darauf folgenden Frühjahr. Ungefähr ein Drittel aller Musteliden zeigt vermutlich ein gewisses Maß an verzögerter Implantation – im Vergleich dazu sind es bei Säugern allgemein weniger als 0,05 Prozent (dieses Phänomen ist aber auch bei Bären weit verbreitet).
Artenschutz für Carnivoren Raubtiere sind selten. Ihre Stellung an der Spitze komplexer Nahrungspyramiden bringt es mit sich, dass sie von Natur aus viel weniger zahlreich sind als die Beutearten, von denen sie sich ernähren. Jeder Tiger (S. 42) muss pro Jahr rund 50 mittelgroße bis große Huftiere töten, um zu überleben. In natürlich funktionierenden Ökosystemen stellt dies rund 10 Prozent der verfügbaren Beute dar, das heißt, eine Population von 500 Beutetieren ist nötig, um einen einzigen Tiger ein Jahr lang zu ernähren. Daher erfordert eine winzige Population von 10 Tigern 5000 Beutetiere (ohne Berücksichtigung des Bedarfs anderer dort lebender Carnivoren, wie Leoparden (S. 46) und Rothunden); diese wiederum brauchen viel Raum, um zu überleben. Das Ergebnis dieser Berechnungen wird als das „Problem großer Carnivoren“ bezeichnet: Prädatoren benötigen ausgedehnte Landstriche geeigneten Habitats mit großen Beutepopulationen. Das Problem ist für große und mittelgroße Raubtiere wie Großkatzen, Hyänen, Wölfe, Afrikanische Wildhunde, Bären, Fossas und Vielfraße (S. 166) besonders drängend, doch eine natürliche Anfälligkeit für das Aussterben ist ein inhärentes Merkmal der ganzen Ordnung. Die größte Bedrohung für die meisten Carnivoren ist das Zusammenkommen von Lebensraum- und Beuteverlust. Mehr als zwei Drittel der irdischen Landfläche dienen heutzutage dem Unterhalt des Menschen, während der verbleibende natür-
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liche Lebensraum mit einer Rate von schätzungsweise 1 Prozent pro Jahr verschwindet. Wo Menschen Wälder, Steppen und Savannen durch Städte, Äcker und Viehweiden ersetzen, geht der Bestand der meisten Raubtierarten zurück oder sie verschwinden völlig. Selbst der Erhalt ihres Lebensraums nützt den Raubtieren wenig, wenn sie dort keine Nahrung finden. Relativ intakte, aber „leere“ Wälder in Asien, Lateinamerika und Zentralafrika sind für Raubtiere wertlos, weil Menschen ihnen ihre Beute genommen haben. Zu der erbarmungslosen Erschöpfung der Ressourcen, von denen die Carnivoren abhängig sind – Naturschützer sprechen von indirekten Bedrohungen – kommt die direkte Bejagung durch den Menschen. Menschen jagen Raubtiere seit Jahrtausenden und aus vielen Gründen, doch die beiden wichtigsten Motive, die in unseren Tagen zum Rückgang von Carnivoren beitragen, sind das Töten von Raubtieren als vermeintliche oder reale Bedrohung für Nutztiere (und in geringerem Maße für Menschen) und die Jagd auf Raubtiere, weil ihre Körperteile als wertvoll angesehen werden. Ersteres betrifft große Raubtiere, wo immer sie in Kontakt mit Menschen und ihren Herden kommen; zentralasiatische Yakhirten, deren Herden ihren Lebensunterhalt sichern, stellen Schneeleoparden (S. 40) aus denselben Gründen nach wie kommerzielle Rinderfarmer im Westen der USA den dort wiedereingeführten Wölfen. Das Töten von Raubtieren wegen ihrer Körperteile ist ein globales Phänomen, doch es ist in Asien besonders problematisch, wo der Genuss und Gebrauch von Wildtieren im Rahmen der „traditionellen Medizin“ eine Jahrtausende alte Geschichte hat. Die Hauptbedrohung für Tiger ist heutzutage der starke Druck durch Wilderer, die diesen Handel beliefern, der exponentielle Zuwachsraten aufweist, da Tigerteile (und Teile anderer Arten) bei der aufblühenden chinesischen Mittelklasse sehr begehrt sind. Nicht überraschend sind diese beiden Beweggründe oft miteinander verflochten: Mongolische Hirten verdienen sich ein Zubrot, indem sie die Felle Schafe tötender Wölfe (oder einfach sämtlicher Wölfe, die sie vor die Flinte bekommen) verkaufen. Krallen, Fett und andere gesuchte Teile der von afrikanischen Viehhaltern vergifteten Löwen werden ebenfalls häufig zu Geld gemacht. Auch wenn bei weitem nicht so häufig, können zusätzliche, von Menschen ausgehende Gefahren Raubtierpopulationen lokal schädigen. Die Freizeitjagd – ob durch Großwildjäger, denen es um Trophäen geht, oder Fallensteller, die es auf das Fell von Raubtieren abgesehen haben – kann, wenn sie ungenügend reguliert ist oder mit anderen Faktoren wie natürlichen Schwankungen der Beutezahl zusammenkommt, zu gefährlichen Populationsrückgängen führen. Infektionskrankheiten sind bei Wildtierpopulationen ein natürlicher Teil des Lebens, können jedoch für Carnivoren besonders problematisch werden, wenn sie von Menschen und ihren Nutztieren eingeschleppt werden. Wilde Caniden sind besonders anfällig für Tollwut und Hundestaupe, die von Haushunden übertragen werden. Solche Ausbrüche haben Populationen von Äthiopischen Wölfen (S. 98) und Afrikanischen Wildhunden stark dezimiert. Und schließlich ist eine Handvoll Arten durch Hybridisierung mit domestizierten Carnivoren bedroht: Die Wildkatze und der Dingo werden wegen Kreuzungen mit verwilderten Hauskatzen bzw. Haushunden wahrscheinlich nicht mehr lange genetisch eigenständig bleiben. Vier moderne Carnivorenarten sind ausgestorben, alle als direktes Resultat menschlicher Einwirkungen, vor allem Bejagung (die letzte Sichtung ist in Klammern angegeben): • Falklandfuchs Dusicyon australis (1876). • Seenerz Neovison macrodon (1894). • Japanischer Seelöwe Zalophus japonicus (1951). • Karibische Mönchsrobbe Monachus tropicalis (1952). Acht Carnivorenarten (darunter zwei Robbenarten) sind akut vom Aussterben bedroht (critically endangered) und die Gefahr ist sehr groß, dass sie aus der freien Wildbahn verschwinden; 24 Arten (darunter vier Robbenarten) sind stark gefährdet (endangered) und das Risiko, dass sie aussterben, ist groß. Der Schlüssel zur Rettung der meisten Carnivoren basiert auf der Existenz ausgedehnter Flächen in freier Wildbahn, die relativ frei von menschlichem Einfluss sind. Die Grundlage jeder sinnvollen Bemühung zum Schutz von Carnivoren ist die Bereitstellung von großen Schutzgebieten, die diesen Namen wirklich verdienen; das erfordert nicht unbedingt den Ausschluss von Menschen, wohl aber eine strikte Eindämmung ihrer verhängnisvollsten Aktivitäten wie Rodung von Waldflächen, Jagd auf Wildtiere und Einschleppen von Krankheiten. Weltweit gibt es Hunderte von global bedeutenden Naturschutzparks, die Raubtiere schützen. Da die menschliche Bevölkerung jedoch immer weiter wächst, steigt auch der Druck auf diese Landflächen und ihre Ressourcen, während die Gelegenheit, Schutzgebiete auszudehnen oder neue Schutzgebiete zu schaffen, zunehmend schwindet. Daher werden solche Nationalparks allein nicht ausreichen, um das Überleben vieler Carnivorenarten zu sichern. Ebenso wichtig ist es, sich den von Menschen veränderten Landschaften zuzuwenden, die heute das Gesicht der Erde beherrschen und traditionell bei der Planung von Naturschutzmaßnahmen nicht berücksichtigt wurden. Trotz ihrer hohen ökologischen Ansprüche können viele Carnivoren in modifizierten Habitaten überleben – ein Habitat muss nicht unbedingt unberührt sein, damit Carnivoren weiterhin darin existieren können. Selbst die am schwersten zu schützenden Carnivoren, wie Wölfe, Bären und Großkatzen, können in Landschaften leben, die von Menschen und ihren Nutztieren dominiert werden, vorausgesetzt, die Raubtiere werden geduldet. Der Schlüssel liegt darin, Mechanismen für eine Koexistenz zu entwickeln; dies gelingt in der Regel durch Verringerung der Probleme, die Raubtiere hervorrufen (etwa durch eine verbesserte Viehhaltung, die die Anfälligkeit des Nutzviehs für Prädatoren reduziert), oder dadurch, dass man den Raubtieren einen pekuniären Wert verleiht, zum Beispiel durch Tourismus oder Jagd. Viele Gemeinden, die heute mit Carnivoren leben, versuchen es mit einer Kombination beider Ansätze. einleitung 13
Über die Organisation Panthera Panthera wurde 2006 gegründet, um sich auf den Schutz von wild lebenden Feliden in aller Welt zu konzentrieren. Heute ist die Organisation die größte Einzeleinrichtung, die sich dem Schutz von Katzen widmet (auch wenn sich zahlreiche andere Artenschutzorganisationen ebenfalls dafür einsetzen). Statt sich auf einzelne Standorte zu konzentrieren, basiert der Ansatz von Panthera auf gründlicher Forschung, um zu erfassen, wie man den Herausforderungen am besten gerecht wird, um Katzen in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zu schützen. Pantheras Biologen entwickeln Strategien, die darauf abzielen, Katzen in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zu erhalten, indem Kernpopulationen geschützt und die biologischen und genetischen Korridore erhalten werden, die diese Populationen verbinden. Diese Pläne versucht Panthera gemeinsam mit Regierungen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Einzelpersonen umzusetzen, um wichtige Habitate zu schützen, bei Konflikten zwischen Menschen und Katzen zu vermitteln und illegales oder nicht nachhaltiges Töten von Katzen und ihrer Beute zu reduzieren. Panthera konzentriert den größten Teil ihrer Bemühungen auf Großkatzen, die als „Flaggschiffarten” fungieren. Der erfolgreiche Schutz einer bedeutenden Population von Großkatzen bedingt den Schutz des gesamten Ökosystems, von dem diese Population abhängig ist und das Hunderttausenden oder gar Millionen anderer Arten einen Lebensraum bietet. Bis heute hat Panthera Schutzmaßnahmen für Tiger, Löwen, Jaguare und Schneeleoparden entwickelt, die das ganze Verbreitungsgebiet der Tiere umfassen. Die Organisation plant ähnliche Strategien für Leoparden, Geparde, Nebelparder und Pumas. Weitere Informationen finden Sie unter www.panthera.org
Aufbau der Artbeschreibungen Alle Artbeschreibungen im folgenden Abschnitt sind standardisiert; jede beginnt mit dem gängigsten deutschen Namen, gefolgt vom wissenschaftlichen Namen und ggf. weiteren deutschen Namen. Unter den Namen folgen die Standardmaße, wie unten erläutert. Jede Art wird mit einer kurzen Beschreibung eingeführt, die die zur Identifizierung wichtigen Merkmale einschließlich regionaler und saisonaler Variationen aufführt. Jede Art ist von einer Abbildung begleitet; bei variableren Arten können mehrere Formen dargestellt sein. Varianten werden gekennzeichnet, wenn sie eigenständige regionale oder morphologische Typen repräsentieren, beispielsweise der melanistische Jaguar (S. 48) oder die verschiedenen Formen des Polarfuchses (S. 106). Keine gesonderte Darstellung erfolgt, wenn die abgebildeten Formen unabhängig von Geographie, Jahreszeit oder Population einen Querschnitt der Variation innerhalb der Art zeigen, wie beim Luchs (S. 34), beim Afrikanischen Wildhund (S. 96) und beim Malaienbär (S. 126). Aufgrund der Platzbeschränkung und der sehr breiten geographischen Abdeckung sind in diesem Buch keine Verbreitungskarten abgebildet; aktuelle Verbreitungskarten für jede Art finden Sie unter www.panthera.org/carnivoreguide.
Schwanzlänge (SL)
Kopf-Rumpf-Länge (KR)
Schulterhöhe (SH)
Maßangaben Tiere werden gewöhnlich auf der Seite liegend, den Schwanz gerade nach hinten ausgestreckt, vermessen. Ermittelt werden Kopf-Rumpf-Länge (KR), Schwanzlänge (SL), Schulterhöhe (SH) und Gewicht (G). Wenn möglich, werden Messwerte für beide Geschlechter angegeben, vor allem bei Arten mit ausgeprägtem Geschlechtsdimorphismus.
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Die Artbeschreibungen fassen unser gegenwärtiges Wissen in den vier nachfolgend beschriebenen Hauptkategorien zusammen. Für viele Carnivoren fehlt ein Großteil dieser Informationen, was die Ungleichheit zwischen den wenigen gut untersuchten Arten und den vielen unterstreicht, die kaum erforscht oder praktisch unbekannt sind. Beobachtungen oder Merkmale, die für eine bestimmte Region oder Population typisch sind, werden, wo mehrere Zahlen vorliegen (zum Beispiel für die Reviergröße), zusammen mit dem Standortnamen in Klammern angegeben; Angaben zum Lebensraum umfassen die typischen Habitate einer Art oder die Bedingungen, unter denen sie vorkommt. Manche Standortnamen sind abgekürzt, so etwa Schutzgebietstypen wie NP (Nationalpark), NSG (Naturschutzgebiet) und WR (Wildreservat). Die vier Hauptkategorien in den Artbeschreibungen sind:
Ernährungsökologie Angaben zu Ernährung einschließlich der wichtigsten Beutearten, anderen Nahrungskomponenten und Erkenntnisse darüber, ob Menschen, Nutztiere oder Feldfrüchte verzehrt werden; zu Jagdstrategien und Verhalten, Zeitpunkt der Nahrungssuche und dazu, ob diese allein oder gemeinsam erfolgt; Schätzungen des Jagderfolgs und der Frage, ob die Art Aas frisst oder Nahrung versteckt.
Sozialverhalten und räumliche Aktivität Angaben zum Grad an Sozialität, Monogamie und Territorialität; zum Ausbreitungsverhalten; zu Schätzungen von Streifgebietsgröße und Dichte.
Fortpflanzung und Demographie Angaben zum Grad der Saisonalität, zu Trächtigkeitsdauer, Wurfgröße und Fortpflanzungsmuster, zum Abstand zwischen den Würfen, zur Entwicklung der Jungen und zum Alter bei Entwöhnung und Abwanderung, zum Alter bei Eintritt der Geschlechtsreife und dem ersten Wurf; zu Mortalität (bei Jung- und Adulttieren, soweit bekannt) und zu den wichtigsten natürlichen Todesursachen; zur Lebenserwartung in freier Wildbahn (wo bekannt) und/oder in Gefangenschaft.
Status und Bedrohungen Zusammenfassung des Artstatus und der Hauptbedrohungen. Wo vorhanden, werden CITES- und Rote-Liste-Kategorien (siehe unten) angegeben. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (engl. CITES, Convention on International Trade in Endangered Species) ist eine Übereinkunft zwischen Regierungen (gegenwärtig 176) zur Kontrolle des internationalen Handels mit Wildtieren und -pflanzen. Es regelt den Import und Export von Wildtieren und Pflanzen sowie ihren Teilen, einschließlich Fellen, Jagdtrophäen und Souvenirs. Die vom CITES erfassten Arten sind in drei Anhängen entsprechend dem Maß an Schutz aufgelistet, das sie benötigen. Viele Carnivoren sind in Anhang I oder II aufgelistet. Nicht aufgeführte Carnivoren gelten nicht als bedroht, oder der internationale Handel gilt nicht als mögliche Bedrohung. Die CITES-Einstufungen beziehen sich meist auf eine Art in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet, doch häufig werden lokal gefährdete Populationen oder Unterarten separat aufgeführt. • Anhang I listet Arten auf, die vom Aussterben bedroht sind. Handel mit diesen Arten ist nur in Ausnahmefällen zulässig. • Anhang II umfasst Arten, die nicht unbedingt vom Aussterben bedroht sind, deren Handel jedoch kontrolliert werden muss, um eine Nutzung zu verhindern, die das Überleben der Art bedrohen könnte. • Anhang III enthält Arten, die in mindestens einem Land geschützt sind, das andere CITES-Unterzeichner um Hilfe bei der Kontrolle des Handels gebeten hat. Weitere Informationen finden Sie unter www.cites.org Die Rote Liste der IUCN. Die Weltnaturschutzunion (IUCN, International Union for Conservation of Nature) ist die größte professionelle, weltweit arbeitende Naturschutzorganisation. Sie gibt die Rote Liste der bedrohten Arten heraus, eine umfassende, von Experten erstellte Übersicht zum Status wildlebender Arten, in der diese nach dem Grad ihrer Bedrohung und dem Risiko ihres Aussterbens klassifiziert sind. Eine solche Klassifizierung ist ein komplexer Prozess, der auf zahlreichen Kriterien basiert, darunter Populationsgröße, Zahl der Subpopulationen, Zahl der sich fortpflanzenden Individuen, Ausmaß verschiedener Bedrohungen und dergleichen. Jede Kategorie der Roten Liste ist genau definiert und weist präzise Kriterien auf (Details finden Sie unter www.iucnredlist.org). Von oben (Höchstmaß an Bedrohung) nach unten (ungefährdet) lauten die Kategorien Extinct (EX, ausgestorben), Extinct in the Wild (EW, in freier Wildbahn ausgestorben), Critically Endangered (CR, vom Aussterben bedroht), Endangered (EN, stark gefährdet), Vulnerable (VU, gefährdet), Near Threatened (NT, gering gefährdet, Vorwarnliste) und Least Concern (LC, nicht gefährdet). Wo nicht genügend Daten für eine umfassende Bewertung vorliegen, werden Arten in die Kategorie Data Deficient (DD, keine ausreichenden Daten) eingeordnet. Diejenigen Arten, deren Status von den Experten der Roten Liste noch nicht beurteilt wurde, werden unter Not Evaluated (NE, nicht bewertet) geführt. Die Bewertungen der Roten Liste beziehen sich gewöhnlich auf die Artenebene, doch stärker gefährdete Populationen oder Unterarten werden oft separat eingestuft. einleitung 15
Graukatze Felis bieti Tafel 1 Gobikatze KR 68,5–84 cm; SL 32–35 cm; G 6,5–9 kg Im Winter hell gelbgrau, im Sommer dunkler braun oder graubraun; abgesehen von einer dunklen Rückenlinie sehr schwache oder keine Zeichnung. Buschiger, auffällig geringelter Schwanz mit dunkler Spitze. Ohren mit Haarpinseln. Nach aktuellen genetischen Daten vermutlich eine Unterart der Wildkatze, doch ist die Klassifikation noch immer umstritten. Verbreitung und Lebensraum Nur aus den Provinzen Qinghai, Sichuan und Gansu in Z China bekannt. Berichte von Sichtungen anderswo in China und Tibet sind zweifelhaft. Bewohnt alpines Buschland, Wiesen und Waldränder in 2500–5000 m Höhe. Vorkommen in Bergwäldern, Halb- und Kaltwüsten möglich, aber unbestätigt. Ernährungsökologie In freier Wildbahn praktisch unerforscht. Eine einzige Ernährungsstudie ergab, dass kleine Nager wie Wühl- und Blindmäuse sowie Pfeifhasen bis zu 90 % der Nahrung ausmachen. Frisst auch Vögel, nach einem Bericht sogar einen Fasan.
Sozialverhalten und räumliche Aktivität Unbekannt. Wahrscheinlich einzelgängerisch; wohnt in Höhlen unter Felsen, Baumwurzeln und dichtem Gebüsch. Fortpflanzung und Demographie Einige wenige Berichte sprechen für eine saisonale Fortpflanzung, was angesichts der rauen Winter in ihrem Verbreitungsgebiet plausibel ist. Paare werden vorwiegend im Januar–März beobachtet, wahrscheinlich die Paarungszeit, wobei die Jungen um den Mai herum geboren werden. Mortalität und Lebenserwartung Unbekannt. Status und Bedrohung Sehr beschränktes Verbreitungsgebiet, vermutlich von Natur aus selten. Wird wegen ihres Pelzes getötet, der vorwiegend lokal genutzt wird, aber Bejagung ist verbreitet, und Felle tauchen häufig auf Pelzmärkten auf. Großflächige, von der Regierung sanktionierte Vergiftungen von Nagern und Hasentieren, wie sie in Z China häufig sind, stellen durch Verringerung der Beutepopulationen und sekundäre Vergiftung vermutlich eine ernste Bedrohung dar. CITESAnhang II, Rote Liste VU.
Wildkatze Felis silvestris KR ~ 40,6–64 cm, | 44–75 cm; SL 21,5–37,5 cm; G ~ 2–5,8 kg, | 2–7,7 kg Art identisch mit Hauskatze, Domestikation vor mehr als 9000 Jahren im Fruchtbaren Halbmond. Aussehen dem der Hauskatze sehr ähnlich, auch wenn sich wilde Individuen genetisch von Hauskatzen unterscheiden, allgemein größer und robuster sind und längere Beine haben. Wildpopulationen bilden Übergangsformen, gliedern sich aber in drei Hauptunterarten (manchmal als separate Arten betrachtet): Asiatische Wildkatze F. s. ornata, in der Regel auf zimtfarbenem Grund auffällig gefleckt, Afrikanische Wildkatze oder Falbkatze F. s. libyca, sandfarben-grau mit gestreiften Beinen und auf der Rückseite rötlichen Ohren, und Europäische Wildkatze F. s. silvestris, die wie eine stämmig gebaute, gestreifte Hauskatze mit buschigem Schwanz sowie weißem Kinn und Kehle aussieht. Aktuelle genetische Daten legen die weitere Aufteilung der Afrikanischen Wildkatze in zwei Unterarten in Subsahara-Afrika und in N Afrika/SW Asien nahe. Gescheckte, rötlich-braune und schwarze Varianten gehen meist auf Kreuzungen mit Hauskatzen zurück. Verbreitung und Lebensraum W Europa einschließlich Schottland, Afrika (außer Z Afrika und Sahara), Nahost und große Teile W und S Asiens bis Z China. Sehr breite Habitattoleranz. Kommt mit Ausnahme von dichtem Wald und offenen Wüstengebieten in praktisch allen Habitaten bis 3000 m mit genügend Deckung vor. Meidet sehr offene und Hochgebirgshabitate sowie Tiefschnee. Besiedelt problemlos Agrarflächen, Felder und Plantagen, meidet jedoch landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen mit wenig Deckung. Ernährungsökologie Ernährt sich fast im ganzen Verbreitungsgebiet vorwiegend von kleinen Nagern wie Mäusen, Ratten, Wühl-, Renn- und Wüstenspringmäusen; eine bemerkenswerte Ausnahme bildet Schottland, wo Hasen und Kaninchen bis zu 70 % der Beute ausmachen. Weitere wichtige Beutetiere sind Vögel, vor allem solche, die auf dem Boden nach Nahrung suchen, wie Tauben und Hühnervögel. Reptilien, einschließlich großer Giftschlangen, wie Puffottern und Kobras, Amphibien und Arthropoden werden ebenfalls verzehrt. Tötet häufig Geflügel und (selten) junge Zicklein und Lämmer. Trinkt täglich, wenn Wasser verfügbar ist, kommt aber auch weitab von Wasserstellen in der Kalahari, der Namib und der Sahara vor, daher vermutlich von Trinkwasser unabhängig. Jagt vorwiegend am Boden und ist hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv; bei genügend Deckung auch tagsüber aktiv, besonders in kalten Wintern. Frisst Aas und versteckt ihre Beute manchmal unter Geröll, Erde oder Laubstreu. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch und territorial. Zeigt typisches felines
16 felidae
Revierverhalten wie Markieren mit Urin und Kot, doch variiert das Ausmaß der Revierverteidigung vermutlich zwischen verschiedenen Habitaten beträchtlich. Auch die Größe des Streifgebiets ist sehr unterschiedlich; oftmals überschneiden sich die größeren Streifgebiete der || mit den Streifgebieten mehrerer ~~. Geschätzte Größe des Streifgebiets 1,7–2,75 km² (~~) bis 13,7 km² (1 |) in Portugal; 1,75 km² (Durchschnitt für beide Geschlechter) in O Schottland mit einer hohen Dichte an Hasentieren, 3,5 km² (~~, Durchschnitt) bis 7,7 km² (||, Durchschnitt) in der S Kalahari; 8–10 km² (beide Geschlechter) in W Schottland mit geringem Beuteangebot; 11,7 km² (Durchschnitt für beide Geschlechter) in Saudi-Arabien und 51,2 km² (1 |) in den VAE. Geschätzte Dichte 0,7–10 Katzen/km². Fortpflanzung und Demographie In Regionen mit stark ausgeprägten Jahreszeiten wie der Sahara und dem größten Teil Europas saisonale Fortpflanzung; Paarung im Winter/Anfang Frühjahr, Geburt im Frühjahr/Frühsommer. Anderswo können die Jungen das ganze Jahr hindurch geboren werden; die meisten Geburten erfolgen jedoch während und kurz nach der Regenzeit, wenn das Beuteangebot besonders groß ist; so etwa in O und S Afrika. Tragzeit 56–68 Tage. Wurfgröße in der Regel 2–4, selten bis zu 8. Entwöhnung mit 3–4 Monaten, selbständig mit 5–10 Monaten. Geschlechtsreif mit 9–12 Monaten, doch pflanzen sich wilde Individuen wahrscheinlich erstmals mit 18–22 Monaten fort. Mortalität Raten schlecht dokumentiert; die Mortalität in untersuchten Populationen geht größtenteils auf anthropogene Faktoren zurück. Bekannte Prädatoren sind u. a. Großkatzen, Steinadler, Honigdachs (von Jungtieren) und Haushunde. Verhungern von juvenilen und subadulten Tieren führt zu einer geringen Überlebensrate in harten Wintern. Lebenserwartung 11 Jahre in freier Wildbahn, 15 in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Weit verbreitet, passt sich auch an menschliche Aktivitäten wie Land- und Forstwirtschaft an, die häufig zu erhöhtem Nageraufkommen führen. Nicht bedroht im traditionellen Sinn, kreuzt sich aber im gesamten Verbreitungsgebiet – vor allem in W Europa – mit Hauskatzen (es entstehen fertile Hybriden); in Schottland könnten bis zu 88 % aller wildlebenden Katzen Hybriden sein. Nur Populationen in sehr abgelegenen Gebieten weisen vermutlich keine Hybriden auf; die Art könnte bald als genetisch eigenständige Form zu existieren aufhören. Weitere Bedrohungen sind von Hauskatzen übertragene Krankheiten, Verfolgung als Räuber von Geflügel und jagdbarem Kleinwild (Europa), Bejagung wegen ihres Fells (vorwiegend Z Asien) und Tod im Straßenverkehr. CITES-Anhang II, Rote Liste LC (Europäische Wildkatze VU).
Graukatze
Wildkatze
asiatische Unterart
afrikanische Unterart
europäische Unterart Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
SchwarzfuSSkatze Felis nigripes KR ~ 35,3–41,5 cm, | 36,7–52 cm; SL 12–20 cm; G ~ 1–1,6 kg, | 1,5–2,45 kg Eine der kleinsten Katzen. Hellbraun bis graugelb mit bräunlicher bis schwarzer Zeichnung. Nördliche Individuen sind generell heller; die dunkelsten, am stärksten gezeichneten Tiere findet man in der östlichen Kapregion, S Afrika, doch starke Variation innerhalb von Populationen. Verbreitung und Lebensraum Im südlichen Afrika endemisch, beschränkt auf offene Kurzgrashabitate, Trockensavannen und Halbwüsten wie die Karoo. Nicht auf Trinkwasser angewiesen, kommt aber im offenen, hyperariden Inneren von Wüsten nicht vor. Ernährungsökologie Spezialisiert auf Nager <100 g und am Boden schlafende Vögel bis zur Größe einer Gackeltrappe. Schwerste Beute ist der Kaphase; Angriffe auf neugeborene Springbocklämmer sind erfolglos. Gelegentlich stehen Reptilien, Amphibien, Eier und Wirbellose auf dem Speiseplan. Dämmerungs- und nachtaktiv, jagt bis zu 70 % der Nacht mit drei Strategien: rasches Hervorschießen aus der Deckung, um Vögel aufzuscheuchen, vorsichtiges Anschleichen an die Beute und Lauern vor Nagerbauen. Erfolgreich bei 60 % der Jagden (Benfontein, S Afrika); pro Nacht werden 10–14 Nager oder Vögel geschlagen, was einer Tötung alle 50 Minuten entspricht. Nahrungsreste werden in flach ausgehobenen Gruben oder hohlen Termitennes-
Tafel 2 tern versteckt; Aasfresser. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch und territorial, häufiges Markieren mit Urin und Rufen. Die Streifgebiete der || umfassen bis zu 4 Streifgebiete von ~~. || bewachen östrische ~~ und bekämpfen eindringende ||. Streifgebiet im Durchschnitt 8,6 km² (~~) bzw. 16,1 km² (||). Fortpflanzung und Demographie Saisonal (S Afrika). Geburtengipfel fällt mit den Regenfällen im Frühjahr/Sommer und dem größten Nahrungsangebot zusammen. Östrus 36 Stunden; Tragzeit 63–68 Tage. Wurfgröße 1–4, selten bis 6 (Gefangenschaft). Jungtiere werden mit 2 Monaten entwöhnt, mit 3–4 Monaten selbständig. Geschlechtsreife mit 7 Monaten (~~) bzw. 9 Monaten (||). Mortalität Kaum bekannt; Prädatoren sind Schabrackenschakal, Karakal, Haushunde und große Eulen. Lebenserwartung 6 Jahre in freier Wildbahn, 16 in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Wahrscheinlich eine natürlicherweise nicht häufige Art, bedroht durch Ausweitung der Landwirtschaft in semiaride Gebiete mit Überweidung, Feuer- und Insektizideinsatz, was Nager- und Insektenpopulationen dezimiert. Hunderte von Schwarzfußkatzen werden jedes Jahr in S Afrika bei Aktionen getötet, die eigentlich der Kontrolle von Schakalen dienen. CITES-Anhang I, Rote Liste VU.
Sandkatze Felis margarita Wüstenkatze KR ~ 39–52 cm, | 42–57 cm; SL 23,2–31 cm; G ~ 1,35–3,1 kg, | 2–3,4 kg Sehr kleine, auffällig helle Katze mit undeutlicher Rumpfzeichnung; dunkle Streifen an Beinen und Schwanz. Flacher breiter Kopf mit großen Ohren. Sohlen dicht behaart, was für Trittsicherheit und Wärmeisolierung auf lockerem heißem Sand sorgt. Verbreitung und Lebensraum N Afrika, Nahost und Z Asien. Eine Wüstenspezialistin, die reine Wüstengebiete mit Niederschlägen von nur 20 mm/Jahr besiedelt. Bewohnt eine Reihe von Stein- und Sandwüstenhabitaten mit genügend Deckung sowie aride buschbestandene Steppen. Fehlt in diesen Habitaten in Tälern mit starkem Pflanzenwuchs. Ernährungsökologie Frisst vorwiegend kleine Nager wie Renn- und Springmäuse; tötet gelegentlich junge Hasen, kleine Vögel, Reptilien (einschließlich Giftschlangen) und Wirbellose. Nicht auf Trinkwasser angewiesen, Nahrungssuche vorwiegend nachts. Kann sehr rasch graben und höhlenbewohnende Beute ausgraben;
bedeckt Nahrung manchmal mit Sand. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgänger. Unbekannt, ob territorial. Nach Beobachtungen in Israel überschneiden sich die Streifgebiete der ||, und ein | nutzte ein Gebiet von 16 km². Nachts legen die Tiere im Durchschnitt 5,4 km zurück. Fortpflanzung und Demographie In der Sahara offenbar saisonal. Paarung November–Februar; Geburten Januar–April. Östrus 5–6 Tage; Tragzeit 59–67 Tage. Wurfgröße 2– 8, in der Regel 3–4. Entwöhnung mit rund 5 Wochen, selbständig ab 4 Monaten. Geschlechtsreif mit 9–14 Monaten. Lebenserwartung 14 Jahre in Gefangenschaft. Mortalität Unbekannt. Status und Bedrohung Wahrscheinlich natürlicherweise selten, doch ist ihr Habitat so abgelegen, dass die Tiere (zumindest in Afrika) mit anthropogenen Aktivitäten selten in Kontakt kommen. Bedroht durch Ausbreitung der Landwirtschaft sowie verwilderte Hauskatzen und -hunde, die sie jagen, mit ihnen um Nahrung konkurrieren und unter Umständen Krankheiten übertragen. Gerät in der Nähe menschlicher Siedlungen in Fallen für Schakale und Füchse. CITES-Anhang II, Rote Liste NT.
Rohrkatze Felis chaus Sumpfluchs KR ~ 56–85 cm, | 65–94 cm; SL 20–31 cm; G ~ 2,6–9 kg, | 5–12,2 kg Langbeinige Katze, einfarbig mit schwacher Körperzeichnung, die an den Beinen deutlicher wird, kurzer Schwanz. Tiere in gemäßigten Breiten sind meist dunkler und stärker gezeichnet als Tropenbewohner. Melanismus aus Indien und Pakistan berichtet. Verbreitung und Lebensraum Temperates und tropisches S Asien, längs des Nildeltas auch in Ägypten. Bevorzugt dichtes Schilfröhricht und undurchdringliches Dickicht in Sümpfen, Feuchtgebieten und Küstenregionen, bewohnt aber auch Trocken- und immergrüne Wälder. Kommt auch in landwirtschaftlich kultivierten Gebieten wie Zuckerrohrplantagen und Reisfeldern vor. Ernährungsökologie Hauptbeute sind Kleinsäuger (<1 kg) wie kleine Nager, Bisamratten und Hörnchen, gelegentlich auch Hasen, Nutrias (5–9 kg) sowie neugeborene Gazellen und Geparde. Tötet Vögel, vor allem Wassergeflügel und Hühnervögel, ebenso kleine Reptilien und Amphibien; taucht im Flachwasser sogar nach Fischen. In Tadschikistan fressen die Tiere im Winter offenbar große Mengen an Früchten der Schmalblättrigen
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Ölweide. Macht Jagd auf Hausgeflügel; gelegentlich Aasfresser. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Kaum bekannt. Einzelgänger. Typische feline Geruchsmarkierung und Lautgebung spricht für die Verteidigung eines exklusiven Kerngebiets: Die größeren Streifgebiete der || überlappen in Israel mit mehreren kleineren Streifgebieten der ~~. Schätzungen der Populationsdichte gibt es nicht, doch die Rohrkatze ist dort, wo sie gefunden wird, oft die häufigste Katzenart. Fortpflanzung und Demographie Vermutlich schwach saisonal. Paarung meist November–Februar, Geburt der Jungen Dezember– Juni. Tragzeit 63–66 Tage. Wurfgröße durchschnittlich 2–3, selten bis 6. Junge, selbständig mit 8–9 Monaten. Geschlechtsreife mit 11 Monaten (~~) bzw. 12–18 Monaten (||). Lebenserwartung 20 Jahre in Gefangenschaft. Mortalität Unbekannt. Status und Bedrohung In vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes häufig; toleriert Agrarlandschaften mit genügend Deckung. In ariden Regionen wie Ägypten stellen die Zerstörung und Umwandlung von Feuchtgebieten eine Bedrohung dar. Verfolgung als Geflügelräuber und Schädling in Nutriafarmen (frühere Sowjetunion); im Norden des Verbreitungsgebiets Bejagung wegen ihres Fells. CITES-Anhang II, Rote Liste LC.
SchwarzfuSSkatze
dunkle Form helle Form
Sandkatze
dunkle Form
Rohrkatze
helle Form
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Bengalkatze Prionailurus bengalensis Tafel 3 Leopardenkatze KR ~ 38,8–65,5 cm, | 43–75 cm; SL 17,2–31,5 cm; G ~ 0,55–4,5 kg, | 0,74–7,1 kg Variiert in Größe und Aussehen sehr stark. Individuen im tropischen Asien sind deutlich gefleckt und wiegen unter Umständen nur ein Drittel so viel wie ihre Artgenossen im gemäßigt-warmen Russland und in NO China („Amurkatze“), die zudem hell zimtfarben mit schwacher Zeichnung sind. Die kleine dunkle Iriomote-Katze kommt auf der japanischen Insel Iriomote vor und ist eng verwandt mit Populationen auf der koreanischen Insel Tsushima. Melanismus ist nicht bekannt. Die Populationen am Amur, auf Iriomote, Tsushima und einigen anderen Inseln werden manchmal als eigene Arten behandelt, doch molekulare Daten sprechen dafür, dass alle zu ein und derselben Art gehören. Verbreitung und Lebensraum Größte Verbreitung aller asiatischen Kleinkatzen, kommt im tropischen und temperaten Asien von Russisch-Fernost bis nach S Indien, Indonesien, Borneo und auf den Philippinen vor. Bewohnt sämtliche Waldtypen von Meereshöhe bis 3000 m, von Tieflandregenwäldern bis zu kalten temperierten Wäldern mit Winterschneefall (Russland), wie auch Buschland und Feuchtgebiete. Kommt auch in von Menschen gestalteten Lebensräumen mit genügend Deckung vor, wie Palmölplantagen, Sekundärwäldern und Farmland. Meidet offenes Grasland und Steppengebiete. Ernährungsökologie Jagt kleine Beutetiere, vorwiegend kleine Nager (vor allem Mäuse, Ratten und Hörnchen), Vögel, Schlangen und Eidechsen. Keineswegs wasserscheu, sucht manchmal in seichtem Wasser nach Süßwasserkrabben, Amphibien und Wirbellosen. Für Huftiere harmlos, plündert jedoch Geflügelställe und lässt sich leicht mit Hühnern ködern. Jagdaktivität variabel, von strikt nachtaktiv an einigen Standorten bis kathemeral. Sozialver-
halten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch und gemäßigt territorial. Streifgebiete der || überlappen in der Regel mit mehreren kleineren Revieren der ~~ (auch wenn die Größe des Streifgebiets bei manchen Populationen, z. B. im Phu Khieo NSG, Thailand, bei beiden Geschlechtern fast gleich ist). An den Rändern überlappen die Streifgebiete von Adulttieren desselben Geschlechts beträchtlich, in den exklusiven Kernzonen (die sich in Phu Khieo stark überschneiden) hingegen kaum. Streifgebietsgröße 1,4–37,1 km² (~~) bzw. 2,8–28,9 km² (||). Geschätzte Dichte 34 Katzen/100 km² (Iriomote) bis 37,5/100 km² (Tabin WR, Sabah). Fortpflanzung und Demographie Variiert von stark saisonal in Russland bis asaisonal in den Tropen. In Gefangenschaft können die Katzen zweimal pro Jahr werfen, in freier Wildbahn ist wohl ein einziger Wurf die Regel. Tragzeit 60–70 Tage. Wurfgröße 1–4. Geschlechtsreife mit 8–12 Monaten (Gefangenschaft). Mortalität Die geschätzte jährliche Mortalität der Adulttiere variiert von 8 % (entlegenes Schutzgebiet, Phu Khieo) bis 47 % (zugängliches geschütztes Gebiet, Khai Yai NP, Thailand). Ein natürlicher Feind ist der Leopard; Bejagung und Verkehrsunfälle spielen in zugänglichen Gebieten eine Rolle. Lebenserwartung 13 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Häufig und anpassungsfähig; kann in Menschennähe überleben, wenn sie toleriert wird. Erreicht in geeigneten Habitaten hohe Dichten und ist im größten Teil ihres Verbreitungsgebiets die häufigste Katzenart. In gemäßigten Breiten, wo die Populationsdichten naturgemäß geringer sind als in den Tropen, wird sie jedoch wegen ihres Fells stark bejagt. Mindestens 150 000 Tiere werden pro Jahr in China für den Pelzhandel getötet. Die Auswirkungen einer derart starken Bejagung sind noch unbekannt. CITES-Anhang I (Bangladesch, Indien und Thailand), sonst Anhang II, Rote Liste LC.
Manul Otocolobus manul Pallaskatze KR ~ 46–53 cm, | 54–57 cm; SL 23–29 cm; G ~ 2,5–5 kg, | 3,3–5,3 kg Stämmige, dicht behaarte kleine Katze, silber- bis rötlichgrau mit schwachen Streifen am Rumpf. Langes helles, wie bereift aussehendes Winterfell; im Frühjahr/Sommer ist das Fell dunkler und stärker gestreift und weist oft einen Rotschimmer auf. Gesicht dunkel gestreift, auf dem Kopf mit deutlichen kleinen Flecken. Geringelter buschiger Schwanz mit schwarzer Spitze. Durch seine Färbung ist der Manul in offenen Felsregionen sehr gut getarnt: Er ist ein schlechter Läufer; bei Gefahr erstarrt er und drückt sich auf den Boden, wo er nur schwer zu entdecken ist. Verbreitung und Lebensraum Z Asien, vom Kaspischen Meer über N Iran, Afghanistan, Pakistan und N Indien bis Z China, Mongolei und S Russland. Kommt in kalten ariden Habitaten mit genügend Deckung bis in 4800 m Höhe vor, vor allem in Steppen und steinigen Halbwüsten. Bevorzugt Täler und Felsfluren und meidet völlig offene Lebensräume. Zwar ist der Manul gut an extreme Kälte angepasst, meidet jedoch gewöhnlich Regionen mit Tiefschnee. Ernährungsökologie Jagt vorwiegend kleine Nager und Hasenartige. Pfeifhasen (Pikas) sind eine besonders wichtige Beute und machen in der Regel mehr als 50 % seiner Nahrung aus, daneben frisst er Wühlmäuse, Mäuse, Hamster, Rennmäuse und Erdhörnchen, gelegentlich auch Hasen, Igel, kleine Vögel, Eidechsen und Wirbellose. Drei verschiedene Jagdtechniken: Anschleichen, Hervorstürzen und Aufscheuchen in hohem Sommerunterwuchs, sowie Nagern vor ihren Bauen auflauern. Tötet offenbar weder Hausgeflügel noch andere Nutztiere. Aasfresser. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch. Beide Geschlechter haben dauerhafte
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Streifgebiete, wobei die großen Streifgebiete der || mit mehreren kleineren Streifgebieten der ~~ überlappen; untereinander überlappen Letztere kaum. Wahrscheinlich territorial, zumindest in der Fortpflanzungszeit; in der Paarungszeit weisen Männchen oft Verletzungen auf, die vermutlich aus Kämpfen mit Rivalen stammen. Territorien 7,4–125,2 km², im Mittel 23,1 km² (~~) bzw. 21–207 km², im Mittel 98,8 km² (||, Hustain Nuruu NP, Mongolei). Geschätzte Dichte 4–8 Katzen/100 km². Fortpflanzung und Demographie Stark saisonal. Paarung Dezember–März; Geburten Ende März–Mai. Östrus mit 24–48 Stunden sehr kurz; Tragzeit 66–75 Tage. Wurfgröße im Durchschnitt 3–4, selten bis zu 8 (Gefangenschaft). Junge selbständig mit 4–5 Monaten. Geschlechtsreife mit 9–10 Monaten (beide Geschlechter). Mortalität 68 % überleben nicht bis zur Abwanderung (Hustain Nuruu NP). Geschätzte Adultmortalität um 50 %. Höchste Mortalitätsrate im Winter von Oktober–April. Zu den Raubfeinden gehören große Adler, Rotfuchs und Haushunde. Lebenserwartung 11,5 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Lebt in abgelegenen Regionen, Populationsdichte jedoch gering. Schlecht an das Meiden von Prädatoren angepasst, stellt recht spezifische Habitatanforderungen, was ihn von Natur aus anfällig macht. Wird in einem Großteil seines Verbreitungsgebiets wegen seines Fells gejagt. Haushunde gehören oft zu den wichtigsten Feinden; anthropogene Faktoren (einschließlich Hunde) sind für 56 % der Todesfälle in der Z Mongolei verantwortlich. Vom Staat sanktionierte Kampagnen zur Vergiftung von Nagern in China, der Mongolei und Russland stellen für die Beute des Manul eine ernste Bedrohung dar. CITES-Anhang II, Rote Liste NT.
Bengalkatze
Amurform
IriomoteForm
gefleckte Form defensives Verbergen
Manul
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Flachkopfkatze Prionailurus planiceps Tafel 4 KR ~ 44,6–52,1 cm, | 41–61 cm; SL 12,8–16,9 cm; G ~ 1,5–1,9 kg, | 1,5–2,2 kg Sehr kleine, ungewöhnliche Katze mit kurzem, walzenförmigem Körper, relativ kurzem Schwanz, kompaktem, flachem Gesicht mit platter Stirn, großen, eng stehenden Augen und kleinen Ohren. Zehen teilweise mit Zwischenzehenhäuten. Krallen teils aus den Krallenscheiden herausragend. Dunkelbraun, am Kopf rostbraun mit kontrastierender Gesichtsstreifung. Körper abgesehen von leichter Fleckung und Streifung an den unteren Partien weitgehend einfarbig. Verbreitung und Lebensraum Malaiische Halbinsel (möglicherweise kaum bis über die Grenze nach S Thailand hinaus), Borneo und Sumatra. Bewohnt feuchte, bewaldete Habitate; alle Beobachtungen stammen von Flussufern und anderen Wasserquellen in Primär- und Sekundärwäldern, Sumpf- und Mangrovenwäldern. Gelegentlich in Gummi- und Palmenplantagen gesichtet, was für eine gewisse Toleranz für Habitatmodifikationen spricht. Ernährungsökologie Kaum bekannt, aber die einzigartige Morphologie, das Verhalten und die
Habitatpräferenzen deuten darauf hin, dass die Art an das Erbeuten von Wassertieren angepasst ist. Tiere in Gefangenschaft werden von Wasser angezogen, tauchen regelmäßig unter und suchen in Teichen ähnlich wie Waschbären mit gespreizten Pfoten nach Nahrung. Der Magen toter wilder Tiere enthielt Fische und Krebstiere; wahrscheinlich frisst die Katze auch kleine Säuger; manchmal werden Exemplare in Fallen rund um Hühnerfarmen gefangen. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Unbekannt. Fortpflanzung und Demographie Kaum bekannt, Tragzeit 56 Tage (Gefangenschaft), Wurfgröße 1–2 (basierend auf 3 Geburten in Gefangenschaft). Mortalität Unbekannt. Lebenserwartung 14 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Nur aus einer Handvoll Spuren und Beobachtungen bekannt, doch ist unklar, ob die Art rar oder einfach sehr scheu ist. Ihre relativ beschränkte Verbreitung und enge Verbindung mit feuchten Waldhabitaten ist angesichts des starken Drucks in SO Asien, diese Gebiete trockenzulegen und zu entwickeln, sehr beunruhigend. CITES-Anhang I, Rote Liste EN.
Rostkatze Prionailurus rubiginosus KR 35–48 cm; SL 15–29,8 cm; G ~ 1–1,1 kg, | 1,5–1,6 kg Eine der kleinsten Katzen, von der Größe einer sehr schmächtigen Hauskatze. Rost- oder graubraun mit Reihen rötlicher Flecken, die im Nacken- und Schulterbereich sowie an den Flanken manchmal zu Streifen verschmelzen. Schwanz rostbraun, manchmal schwach gebändert. Verbreitung und Lebensraum In Indien und Sri Lanka endemisch. Galt früher als auf Feuchtwälder spezialisiert, doch aktuelle Berichte zeigen, dass sie auch in Trocken- und Bambuswäldern, in baumbestandenem Grasland, trockenem Buschland und auf felsigen Hängen vorkommt, ebenso in modifizierten Habitaten in der Nähe menschlicher Siedlungen, wie Ackerland, Teeplantagen und verlassenen Gebäuden in Dörfern. Ernährungsökologie Kaum bekannt. Hat den Ruf, besonders wild zu sein und große Beute zu überwältigen, doch ihre Nahrung besteht wahrscheinlich vorwiegend aus kleinen Nagern, Vögeln, Reptilien, Fröschen und Wirbellosen. Wird recht häufig beim Plündern von Hausgeflügel getötet. Wird meist am
Boden beobachtet, ist jedoch ein sehr guter Kletterer und jagt vermutlich am Boden wie im Geäst. Vorwiegend nachtaktiv. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Unbekannt. Fortpflanzung und Demographie In freier Wildbahn unbekannt. In Gefangenschaft erfolgt die Fortpflanzung asaisonal; zwei wilde Würfe, einer in Indien, der andere in Sri Lanka, erfolgten im Februar. Tragzeit 66–79 Tage. Wurfgröße 1–2. Mortalität Unbekannt. Lebenserwartung 12 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Gilt als selten, doch aktuelle Beobachtungen sprechen dafür, dass die Art weiter verbreitet und häufiger ist als früher angenommen. Ist recht oft in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen; angesichts ihrer geringen Größe und potenziellen Nützlichkeit bei der Kontrolle von Nagern kann sie gedeihen, wenn sie von Menschen toleriert wird. Dennoch wird sie häufig wegen ihres Fells und Fleischs getötet, zudem von Haushunden und als Geflügelräuber gejagt; in Sri Lanka irrtümlich als Leopardenjunges verfolgt. CITES-Anhang I (Indien), Anhang II (Sri Lanka), Rote Liste VU.
Fischkatze Prionailurus viverrinus KR ~ 57–74,3 cm, | 66–115 cm; SL 24–40 cm; G ~ 5,1–6,8 kg, | 8,5–16 kg Stämmige Katze mit kräftigem, kantigem Kopf und kurzem dickem Schwanz. Fell olivgrau mit dunklen Flecken, die an Nacken, Schultern und Rücken oft zu Streifen verschmelzen. Pfoten mit Zwischenzehenhäuten und großen Krallen, die teilweise aus der Krallenscheide hervorstehen. Verbreitung und Lebensraum SO Asien von NO Bangladesch und NO Indien bis S Thailand; isolierte Populationen in Nepal und ganz im SO von Pakistan (möglicherweise ausgestorben), SW Indien, Sri Lanka und Java; Sichtungen auf Sumatra sind zweifelhaft. Stark auf Feuchtgebiete als Lebensraum angewiesen, darunter Sümpfe, Waldgebiete in Flussnähe, dichtes Terai-Grasland (Nepal) und Mangrovensümpfe. Manchmal in degradierten Habitaten um Aquakulturteiche und Reisfelder anzutreffen, doch generell intolerant gegenüber Modifikationen von Feuchtgebieten. Ernährungsökologie Pfoten und Krallen sind an die Nahrungssuche im Wasser und an das Erbeuten von Fischen angepasst. Gute Schwimmerin, die bei der Verfolgung von Beute taucht; geht am Rand des Gewässers oder in seichten Abschnitten auf Jagd, wo sie Fische mit ihren Pfoten aus dem Wasser holt. Trotz ihrer Anpassungen ans Wasserleben ist die Bezahnung nicht besonders stark spezialisiert, was für eine brei-
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tere Ernährungsbasis spricht. Erbeutet auch kleine Säuger, (Wasser-) Vögel, Reptilien, Amphibien und Wirbellose, gelegentlich auch Tiere von der Größe eines Axishirschkalbs. Tötet manchmal Nutztiere, vorwiegend junge Zicklein und Geflügel, und es gibt glaubwürdige Berichte über die Tötung sehr junger Kälber. Berichte über die Tötung von Kindern ließen sich nicht bestätigen. Aasfresser. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Kaum bekannt. Einzelgängerisch. Einzig dokumentierte Streifgebiete 4–6 km² (2 ~~) bzw. 22 km² (1 |) im Terai-Grasland, Chitwan NP, Nepal. Fortpflanzung und Demographie In freier Wildbahn unbekannt. In Gefangenschaft Tragzeit 63–70 Tage, Wurfgröße 1–4. Geschlechtsreife trat bei einem gefangenen Weibchen mit 15 Monaten ein. Mortalität Unbekannt. Lebenserwartung 12 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Galt bis vor kurzem als weit verbreitet und relativ häufig, doch die immer schnellere Erschließung von Feucht- und Überschwemmungsgebieten in ganz Asien hat zusammen mit illegaler Bejagung zu einem raschen Rückgang geführt. Inzwischen in Java, Laos und Vietnam selten, in Indien und Thailand starker Rückgang der Verbreitung. In Pakistan möglicherweise ausgestorben. Verbreitungsschwerpunkte sind offenbar S Thailand, Sri Lanka und isolierte Regionen in Bangladesch, NO Indien und Nepal. CITES-Anhang II, Rote Liste EN.
Flachkopfkatze
Rostkatze
Fischen
Fischkatze
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Marmorkatze Pardofelis marmorata Tafel 5 KR 45–62 cm; SL 35,6–53,5 cm; G 2,5–5 kg Ähnelt einem kleinen Nebelparder mit dickem grau- bis rotbraunem Fell, gemustert mit großen, dunkel gerandeten Flecken, die auf den Extremitäten zu kleinen Tupfen werden. Sehr langer zylinderförmiger buschiger Schwanz, der manchmal die Kopf-Rumpf-Länge übertrifft und in freier Wildbahn sehr auffällig ist. Beim entspannten Schreiten wird der Schwanz gerade gehalten und waagerecht vom Körper abgespreizt. Verbreitung und Lebensraum SO Asien, südlich des Himalaja in Nepal und Bhutan bis SW China sowie in Indochina, auf Borneo und Sumatra. Auf Waldhabitate beschränkt, vorwiegend in ungestörten immergrünen, sommergrünen und tropischen Wäldern. Kommt in Sekundärwäldern und Wäldern mit Holzeinschlag vor, doch ist unbekannt, ob solche modifizierten Habitate suboptimal sind. Ernährungsökologie Abgesehen von einem mit TelemetrieSender (Funkhalsband) ausgestatteten ~, das einen Monat lang in Thailand verfolgt wurde, ist die Art in freier Wildbahn nicht untersucht. Ernährt sich vermutlich von kleinen Wirbeltieren. Sehr guter Kletterer; jagt auch im Geäst, wahrscheinlich nach baumlebenden
Säugern wie Hörnchen sowie nach Vögeln. Bildern aus Kamerafallen in Schutzgebieten zufolge ist die Art überwiegend tagaktiv. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Praktisch unbekannt. Gelegentliche Sichtungen adulter Paare haben zu Spekulationen über die Bildung langfristiger Paarbindungen geführt, doch wahrscheinlicher ist, dass die Art einzelgängerisch ist. Ein thailändisches ~ mit einem Funkhalsband durchstreifte in einem Monat ein Gebiet von 5,3 km². Gerät selten in Kamerafallen und ist auf asiatischen Wildtiermärkten rar, was möglicherweise eine geringe natürliche Dichte widerspiegelt. Fortpflanzung und Demographie Kaum bekannt. Tragzeit 66–82 Tage (Gefangenschaft). Wurfgröße im Durchschnitt 2 Junge (basierend auf nur 2 Würfen in Gefangenschaft). Weibchen geschlechtsreif mit 21–22 Monate (Gefangenschaft). Mortalität Unbekannt. Lebenserwartung 12 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Offenbar natürlicherweise selten und auf Waldhabitate angewiesen, was für eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Habitatverlust und Bejagung spricht, die im ganzen Verbreitungsgebiet der Art sehr intensiv ist. CITES-Anhang I, Rote Liste VU.
Borneo-Goldkatze Pardofelis badia KR 53,3–67 cm; SL 32–39,1 cm; G (abgemagertes ~) 2 kg Ähnelt einer kleinen, schlanken Asiatischen Goldkatze mit proportional kleinerem, rundem Kopf und kurzen abgerundeten Ohren. Tritt in zwei Morphen auf: in kräftigem Rostrot und in Grau mit variablen rötlichen Untertönen, vor allem beim Übergang von der Körperoberseite zur helleren Unterseite. Ungezeichnet mit Ausnahme von Streifen im Stirn- und Wangenbereich und einer schwachen Fleckung im Übergangsbereich zwischen Körperober- und -unterseite. Leuchtend weiße Unterseite bis zum Schwanz, der in einer auffälligen schwarzen Spitze endet. Verbreitung und Lebensraum Auf Borneo endemisch. Spezialisiert auf dicht bewaldete Habitate; die meisten historischen Beobachtungen stammen aus Primär- und Auenwäldern, Sümpfen und Mangrovenwäldern. Toleriert feuchte Plantagenwälder mit dichtem Unterholz. Es gibt Aufnahmen aus Kamerafallen in Sekundärwäldern mit kürzlich erfolgtem Holzeinschlag, was für eine gewisse Toleranz für Habitatmodifikationen spricht. Ernäh-
rungsökologie Unbekannt, aber vermutlich bilden kleine Wirbeltiere den größten Teil der Nahrung. Zwei Borneo-Goldkatzen wurden 2003 beim Einbruch in die Fasanerie eines Tierhändlers ertappt, was dafür spricht, dass die Art Hausgeflügel attackiert. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Unbekannt. Selten gelingen Aufnahmen mit Kamerafallen, was für eine sehr geringe Dichte spricht. So wurden Borneo-Goldkatzen im Lauf von 4 Jahren an 4 Standorten im östlichen Sabah 25-mal fotografiert; im Vergleich dazu gab es 259 Aufnahmen von Nebelpardern und mehr als 1000 von Bengalkatzen. Fortpflanzung und Demographie Unbekannt. Status und Bedrohung Offenbar sehr selten und zudem abhängig von Waldhabitaten; das lässt um die Überlebenschancen der Art fürchten. Die Umwandlung von Wald vor allem in Palmölplantagen gilt als Hauptbedrohung. Seltenheit und Wert sind auch Tierhändlern bekannt, was den Druck durch illegale Fallenstellerei erhöht. CITES-Anhang II, Rote Liste EN.
Asiatische Goldkatze Pardofelis temminckii KR ~ 66–94 cm, | 75–105 cm; SL 42,5–58 cm; G ~ 8, kg, | 12–15,8 kg Gewöhnlich kräftig rostbraun, variiert jedoch von hellbraun bis dunkel graubraun. Weitgehend ungezeichnet bis auf das Gesicht sowie schwache Flecken im Brust- und Bauchbereich. Reich gefleckte „Ozelot“-Morphe in Bhutan, China und Burma. Melanismus kommt vor. Außer bei Schwärzlingen ist die Schwanzunterseite stets leuchtend weiß, die Spitze oben schwarz. Verbreitung und Lebensraum Subhimalaja-Nepal, NO Indien und Bhutan bis S China, SO Asien und Sumatra. Bewohnt Feucht- und Trockenwälder, gewöhnlich unterhalb von 3000 m, aber bis zu 3738 m in offenem Grasland mit lockerem Buschbestand in Bhutan. Ist in der Nähe von Siedlungen gesichtet oder getötet worden, auch in offenen, landwirtschaftlich genutzten Regionen; scheint offenes Gelände weniger zu meiden als Nebelparder, Borneo-Goldkatze und Marmorkatze, begibt sich jedoch nie weit aus der Deckung. Ernährungsökologie Kaum bekannt. Zur Beute gehören Mäuse, Ratten, Hörnchen, Hirschferkel, Südlicher Brillenlangur, Schlangen, Eidechsen und Vögel. Kräftig gebaut; reißt
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angeblich mittelgroße Huftiere, darunter Muntjaks und Vieh bis zu Größe sehr junger Rinder- und Büffelkälber. Berichte von gerissenem Vieh stammen meist von Jägern, die die Katze an Kadavern abschießen; offen ist, ob es sich dabei um selbst erlegte Tiere oder um Aas handelt, an dem sich die Katze lediglich bedient. Reißt manchmal Nutzgeflügel. Dämmerungs- und nachtaktiv, in Schutzgebieten auch tagaktiv. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Kaum bekannt. Einzelgängerisch. Einzig bekannte Streifgebietsgröße 32,6 km² (1 ~) bzw. 47,7 km² (1 |) im Phu Khieo NSG, Thailand. Fortpflanzung und Demographie In freier Wildbahn unbekannt. In Gefangenschaft asaisonal, Tragzeit 78–80 Tage, Wurfgröße 1–3 (in der Regel 1). Geschlechtsreife bei gefangenen Tieren mit 18–24 Monaten. Mortalität Unbekannt. Lebenserwartung 17 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Bedroht durch Verlust ihres Waldhabitats und Wilderei (im ganzen Verbreitungsgebiet häufig), doch Status und Ausmaß der Bedrohung sind weitgehend unbekannt. Mit den Fellen Asiatischer Goldkatzen wird in China und Burma, wo der Jagddruck hoch ist, lebhaft Handel getrieben. CITES-Anhang I, Rote Liste NT.
Marmorkatze
BorneoGoldkatze rote Form
graue Form
„Ozelot“-Form
Asiatische Goldkatze typische Form
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Serval Leptailurus serval Tafel 6 KR ~ 63–82 cm, | 59–92 cm; SL 20–38 cm; G ~ 6–12,5 kg, | 7,9–18 kg Normalerweise mit kräftigen Flecken, die an den Beinen und im Nackenbereich zu Streifen verschmelzen können. Eine braungelbe, feiner getüpfelte „servaline“ Morphe kommt in W und Z Afrika vor. Melanismus tritt im ostafrikanischen Hochland auf. Verbreitung und Lebensraum Afrika. Bewohnt vorwiegend Baumsavannen, Grasland, lockere Wälder und Moorgebiete bis zu 3850 m, wobei Zugang zu Wasser wichtig ist. Fehlt in Regenwäldern und Wüsten. Toleriert Agrarflächen, solange es genügend Deckung gibt. Ernährungsökologie Spezialisiert auf die Jagd von Kleinsäugern in hohem Gras oder Gebüsch, wobei Nager und Spitzmäuse 80–93,5 % der Beute ausmachen, gefolgt von kleinen, im Grasland lebenden Vögeln; manchmal werden größere Vögel wie Flamingos und Störche gejagt, gelegentlich auch Ginsterkatzen, Mangusten, Hasen, junge Antilopen, kleine Reptilien und Arthropoden. Nutzvieh wird selten attackiert, gelegentlich jedoch Geflügel und junge Ziegen. Dämmerungsjäger; in Menschennähe nachtaktiv; frisst selten Aas. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch und territorial, auch wenn Adulttiere vom selben Geschlecht einander gegenüber relativ tole-
rant erscheinen. Streifgebiete überlappen beträchtlich, aggressive Konfrontationen sind selten. Streifgebiet 15,8–19,8 km² (~~) bzw. 31,5 km² (1 |) in KwaZulu-Natal, Südafrika. Geschätzte Dichte 41 Servale/100 km² unter optimalen Bedingungen (Ngorongoro-Krater, Tansania). Fortpflanzung und Demographie Offenbar schwach saisonal; Geburtengipfel November–März (südliches Afrika) und August–November (Ngorongoro-Krater). Tragzeit 65–75 Tage. Wurfgröße im Durchschnitt 2–3, selten bis 6. Jungtiere selbständig mit 6–8 Monaten. Mortalität Prädatoren sind Löwe, Leopard, Nilkrokodil und Haushunde. Kampfadler attackieren Jungtiere. Lebenserwartung 11 Jahre (~~) in freier Wildbahn, 20 in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Toleriert dort, wo er geduldet wird, Agrarflächen mit genügend Deckung und Wasser, doch die Degradierung von Feuchtgebieten und Graslandschaften durch Entwässerung, Brandrodung und Überweidung stellt eine ernste Bedrohung dar. In NO Afrika und in der westafrikanischen Sahelzone im lokalen Fellhandel, in S Afrika als Fetisch und für die traditionelle Medizin gesucht. Wird in Tansania und im südlichen Afrika von Sportjägern abgeschossen; Restriktionen dieser Jagd gibt es kaum. CITES-Anhang I, Rote Liste LC.
Karakal Caracal caracal Wüstenluchs KR ~ 61–103 cm, | 62.1–108 cm; SL 18–34 cm; G ~ 6,2–15,9 kg, | 7,2–26 kg Einheitlich hell sandbraun bis ziegelrot gefärbt, von einigen blassen Flecken auf der Unterseite abgesehen ohne Zeichnung. Ohren mit auffällig silbrig-schwarzer Rückseite und langen schwarzen Haarpinseln an der Spitze. Melanistische Individuen sind eher dunkel schokoladenbraun als wirklich schwarz. Obwohl früher als Luchs klassifiziert, besteht keine enge Verwandschaft. Verbreitung und Lebensraum Im größten Teil von Afrika (ausgenommen Sandwüsten und Regenwälder), Nahost und SW Asien. Bevorzugt trockene Steppen, Halbwüsten und Trockenwälder; kommt gelegentlich auch in immergrünen Wäldern und selten in Bergwäldern bis 3300 m vor. Toleriert Agrar- und Weideland mit Deckung. Ernährungsökologie Sehr guter Jäger, der adulte Springböcke und Impalaweibchen überwältigen kann, aber meist Beute mit einem Gewicht <5 kg jagt: kleine Nager, Klippschliefer, Hasen, Springhasen und Vögel stellen den Hauptteil, Reptilien 12–17 % der Nahrung (West Coast NP, S Afrika); Amphibien, Fische und Wirbellose werden gelegentlich verzehrt. Reißt kleine, unbewachte Nutztiere, die in Farmgebieten im südlichen Afrika bis zu 55 % seiner Nahrung ausmachen. Verbirgt gelegent-
lich Beute in Bäumen; Aasfresser. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch. Adulttiere haben dauerhafte Territorien mit exklusiven Kerngebieten und überlappenden Rändern. Territorien der ~~ von 3,9–26,7 km² (Südafrika) bis zu einem Durchschnitt von 57 km² (Israel), Territorien der || von 5,1–65 km² bis zu einem Durchschnitt von 220 km² (Israel); ein erwachsener Kater in der Kalahari hatte ein Revier von 308 km² mit einem Kerngebiet von 93 km². Fortpflanzung und Demographie Schwach saisonal; Fortpflanzung das ganze Jahr hindurch, jedoch Geburtengipfel im Oktober–Februar (S Afrika), und November–Mai (O Afrika). Tragzeit 68–81 Tage. Wurfgröße im Durchschnitt 2–3, selten bis 6. Jungtiere selbständig mit 9–10 Monate. Mortalität Weitgehend unbekannt, zum größten Teil anthropogen bedingt. Gelegentlich Todesfälle durch größere Carnivoren, einschließlich Haushunden in ländlichen Gebieten. Lebenserwartung 19 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Habitatdegradation, Mangel an Beutetieren und Bejagung stellen in Z, W und N Afrika und Asien, wo Karakals selten sind, ernste Bedrohungen dar. In O und S Afrika starke Verfolgung in Weidegebieten, aber widerstandsfähig und schwer auszurotten; dort auch kaum eingeschränkte Freizeitjagd. CITES-Anhang I (Asien), Anhang II (Afrika). Rote Liste LC.
Afrikanische Goldkatze Profelis aurata KR 61,6–101 cm; SL 16,3–37 cm; G ~ 5,3–8,2 kg, | 8–16 kg Zwei deutlich unterscheidbare Farbphasen, rotbraun und grau, die jeweils zwischen stark gefleckt und weitgehend einfarbig variieren können; Übergangsformen zwischen beiden kommen vor, ebenso Melanismus. Anders als oft behauptet, ändert sie ihre Färbung nicht. Verbreitung und Lebensraum In Äquatorialafrika endemisch. Bevorzugt ungestörte feuchte Bergwälder bis zu 3600 m, wie alpine Bambuswälder, dichte Küstenwälder und Uferwaldstreifen, die sich in die Savanne erstrecken. Kommt auf Bananenplantagen in Wäldern und in verlassenen gerodeten Regionen mit sekundärem Unterholz vor. Meidet offene und trockene Habitate. Ernährungsökologie Jagt verschiedenste kleine Beutetiere, die in der Regel 1,5–3,6 kg wiegen; vor allem Vögel, Spitzmäuse, Nager und kleine waldlebende Antilopen (Ducker). Frisst auch waldbewohnende Affen, jagt jedoch vorwiegend am Boden; ein Großteil der Primatenüberreste im Kot stammt vermutlich aus dem Verzehr von Tieren, die von Adlern erlegt wurden
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(Aasfresser). Plündert auch Geflügelställe und Drahtschlingen. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Nicht erforscht und kaum bekannt. Einzelgängerisch. Adulttiere markieren mit Urin und lassen Kot exponiert auf ihren Wechseln liegen, was für Territorialverhalten spricht. Fortpflanzung und Demographie Tragzeit 75 Tage. Wurfgröße 1–2. Entwöhnung mit rund 6 Wochen (Gefangenschaft). Geschlechtsreife bei Tieren in Gefangenschaft mit 11 Monaten (~~) bzw. 18 Monaten (||). Mortalität Kaum bekannt; werden nachweislich vom Leopard gejagt. Lebenserwartung 12 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Vermutlich von Natur aus selten. Abhängig vom Wald und vor allem durch Entwaldung bedroht; viele Feuchtwälder in W und O Afrika sind inzwischen stark degradiert und in Savanne umgewandelt. Die Jagd auf „Bushmeat“ in W und Z Afrika dezimiert Beutearten stark, und Afrikanische Goldkatzen werden in manchen Regionen häufig für den Bushmeat- und Fetischmarkt getötet. CITES-Anhang II, Rote Liste NT.
Serval typische Form
servaline Form
Karakal
Afrikanische Goldkatze rote Form
graue Form
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Kleinfleckkatze Leopardus geoffroyi Tafel 7 Salzkatze, Geoffroy-Katze KR ~ 43–74 cm, | 44–88 cm; SL 23–40 cm; G ~ 2,6–4,9 kg, | 3,2–7,8 kg Gelbbraun bis silbergrau mit kleinen, geschlossenen Tupfen; im Süden in gemäßigtem Klima lebende Tiere sind in der Regel heller und größer. Melanismus ist in Uruguay, SO Brasilien und O Argentinien häufig, anderswo selten. Kreuzung mit Tigerkatzen in S Brasilien. Verbreitung und Lebensraum Z Bolivien bis Uruguay, S Brasilien und im größten Teil von Argentinien. Bewohnt subtropisches und temperates sowie semiarides Buschland, Wald, Pampas und Feuchtgebiete von Meereshöhe bis 3300 m. Ernährungsökologie Frisst kleine Nager wie Mäuse, Reisratten und Meerschweinchen sowie Vögel und Reptilien, gelegentlich auch Gürteltiere, Baumstachler und kleine Opossums. In Patagonien wird bevorzugt der eingeführte Feldhase gejagt. Vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv sowie terrestrisch, jedoch eine gute Schwimmerin, die am Uferrand auch Nutrias,
Sumpfratten, Frösche und Fische erbeutet. Plündert Geflügelställe; Berichte über das Reißen von Schafen beziehen sich wahrscheinlich auf Aasverzehr. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch. Deponiert Kot auf Bäumen und legt dort Kotplätze an. Streifgebiete im Durchschnitt 1,5–5,1 km² (~~) bzw. 2,2–9,2 km² (||). Geschätzte Dichte: 0,4 Katzen/10 km² (argentinische Pampa bei Beutemangel) bis 13,9/10 km² (geschütztes argentinisches Buschland). Fortpflanzung und Demographie Saisonal im temperaten südlichen Verbreitungsgebiet (möglicherweise auch anderswo); Geburtengipfel im Sommer. Tragzeit 62–78 Tage. Wurfgröße 1–3. Mortalität In Dürreperioden wegen Hungertod und gesteigerter Parasitenlast erhöht; der Puma ist ein bekannter Prädator. Lebenserwartung 14 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung In geeigneten Habitaten weit verbreitet und häufig, fällt jedoch oft Autos und Haushunden zum Opfer oder wird wegen Geflügelraub getötet. CITES-Anhang I, Rote Liste NT.
Tigerkatze Leopardus tigrinus Ozelotkatze KR ~ 43–51,4 cm, | 38–59,1 cm; SL 20,4–42 cm; W ~ 1,5–3,2 kg, | 1,8–3,5 kg Sehr kleine schlanke Katze mit dichtem weichem Fell, das kleine Rosetten oder Tupfen aufweist. Melanismus kommt vor. Kreuzt sich in Brasilien mit Kleinfleckkatze und Pampaskatze. Verbreitung und Lebensraum N Venezuela bis N Argentinien; eine isolierte Population in den Zentralkordilleren von Costa Rica–N Panama. Bewohnt Baumsavannen, dichtes Buschland und Wälder bis 3200 m (im Kolumbien vereinzelt bis 4800 m ). Toleriert modifizierte Habitate in Menschennähe, solange es genügend Deckung gibt. Ernährungsökologie Beute wiegt in der Regel <1 kg, vorwiegend Nager, Spitzmäuse, kleine
Opossums, Vögel, Eier, Reptilien und Wirbellose. Hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, verschiebt sich aber mit der Beuteaktivität, z. B. tagaktiv in Caatinga. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch. Streifgebiete 0,9–25 km² (~~) bzw. 4,8–17,1 km² (||). Geschätzte Dichte 0,01 Tigerkatzen/100 km² (AmazonasTieflandwald) bis 1–5/100 km². Fortpflanzung und Demographie In freier Wildbahn unbekannt. Tragzeit 62–76 Tage. Wurfgröße 1–2. Lebenspanne 17 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Offenbar von Natur aus selten und somit anfällig, doch über den Status ist wenig bekannt. Früher wegen ihres Fells stark bejagt. CITES-Anhang I, Rote Liste VU.
Langschwanzkatze Leopardus wiedii Peludo, Margay, Bergozelot, Baumozelot KR ~ 47,7–62 cm, | 49–79,2 cm; SL 30–52 cm; G ~ 2,3–3,5 kg, | 2,3–4,9 kg Leicht gebaut, ähnelt sie einem kleinen, schlanken Ozelot, doch mit einem proportional viel längeren Schwanz, rundem Kopf und auffällig großen Augen. Verbreitung und Lebensraum N Mexiko bis Uruguay; ein Exemplar wurde 1850 in S Texas nachgewiesen. Spezialisiert auf dichte Tieflandwälder, gewöhnlich bis zu 1500 m. Meidet umgewandelte Landschaften mit Ausnahme von dichten Plantagen, z. B. Kaffee-, Kakao-, Eukalyptus- und Kiefernplantagen. Ernährungsökologie Ernährt sich vorwiegend von Mäusen, Ratten, Hörnchen, Meerschweinchen, Opossums, Agutis, Pakas und Brasilien-Wildkaninchen sowie Vögeln, Reptilien, Wirbellosen und kleinen Mengen Früchten.
Jagt am Boden und im Geäst, hervorragender Kletterer; fängt selbst so agile Beute wie kleine Primaten. Reißt gelegentlich Nutzgeflügel. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch. Streifgebiet im Durchschnitt 0,9–20 km² (~~) bzw. 4–15,9 km² (||). Aufgrund von Kamerafallenaufnahmen nimmt man an, dass ihre Dichte geringer ist als die des Ozelots. Fortpflanzung und Demographie Asaisonal (Gefangenschaft). Tragzeit 76–84 Tage. Wurfgröße gewöhnlich 1, selten 2. Mortalität Kaum bekannt. Lebenserwartung 20 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Stark von Waldhabitat abhängig, meidet umgewandelte Waldgebiete; Habitatverlust ist die Hauptbedrohung. Wird lokal illegal bejagt und zudem als Geflügeldieb getötet. CITES-Anhang I, Rote Liste NT.
Ozelot Leopardus pardalis KR ~ 69–90,9 cm, | 67,5–101,5 cm; SL 25,5–44,5 cm; G ~ 6,6–11,3 kg, | 7–18,6 kg Lateinamerikas drittgrößte Katze, stämmig gebaut mit recht kurzem Schwanz. Kräftig gezeichnet mit offenen Flecken, Streifen und Rosetten mit rostbraunem Zentrum. Verbreitung und Lebensraum N Mexiko bis N Argentinien, mit zwei Reliktpopulationen in S Texas, USA (60– 100 Individuen). Bewohnt arides Buschland und Tieflandregenwälder bis zu 1200 m, bevorzugt dichte Habitate. Ernährungsökologie Reißt zwar auch Brüllaffen, Nasenbären, Faultiere, Tamanduas sowie junge Pekaris und Hirsche, doch ein Großteil der Beute wiegt 1,5–8 kg, z. B. Agutis, Pakas, Opossums und Gürteltiere. Frisst auch Vögel, Reptilien, Frösche, Fische, Landkrabben und Insekten; plündert gelegentlich Geflügelställe. Vorwiegend nachtaktiv und terrestrisch. Frisst Aas und versteckt große Kadaver manchmal unter Laub und Erde. Sozialverhalten und räumliche Aktivität Einzelgängerisch und territorial.
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Streifgebiete der || (Durchschnitt 4–90,5 km²) überlappen mit den Streifgebieten mehrerer ~~ (Durchschnitt 1,3–75 km²). Streifgebiete am kleinsten im brasilianischen Pantanal, am größten im Cerrado (Emas NP, Brasilien). Geschätzte Dichte 2,3–3,8 Ozelots/100 km² (Kiefernwald, Belize) bis 11–12/100 km² (Regenwald, Belize). Fortpflanzung und Demographie Asaisonal. Tragzeit 79–82 Tage. Wurfgröße 1–2, selten 3. Jungtiere selbständig mit 17–22 Monaten. Mortalität Jährliche Mortalität in Texas zwischen 8 % (ansässige Adulttiere) und 47 % (Abwanderer). Raubfeinde sind Großkatzen, Kojoten und Haushunde. Lebenserwartung 20 Jahre in Gefangenschaft. Status und Bedrohung Weit verbreitet, jedoch abhängig von Habitaten mit dichter Vegetation; zudem geringe Vermehrung. Gefährdet durch Habitatverlust, illegale Jagd und Verfolgung als Geflügeldieb. Texanische Ozelots sterben vorwiegend aufgrund anthropogener Faktoren, vor allem im Straßenverkehr. CITES-Anhang I, Rote Liste LC.
Kleinfleckkatze
Tigerkatze
Langschwanzkatze
Ozelot
Verbreitungskarten: siehe www.panthera.org /carnivoreguide
Sovada, M.A., Ludwig, N. & Carbyn, L.N. (2003) The Swift Fox: Ecology and Conservation of Swift Foxes in a Changing World. Canadian Plains Research Center. Sunquist, M. & Sunquist, F. (2002) Wild Cats of the World. University of Chicago Press. Tilson, R. & Nyhus, P. (2010) Tigers of the World: The Science, Politics and Conservation of Panthera tigris. Academic Press. Turner, A. & Anton, M. (1997) The Big Cats and Their Fossil Relatives: an Illustrated Guide to Their Evolution and Natural History. Columbia University Press. Wang, X. & Tedford, R.H. (2008) Dogs: Their Fossil Relatives and Evolutionary History. Columbia University Press. Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. (2009) Handbook of the Mammals of the World, Bd. 1: Carnivores. Lynx Edicions. Zeveloff, S.I. (2002) Raccoons: A Natural History. Smithsonian Institution Press.
Weitere Quellen IUCN/SSC (Weltnaturschutzunion/Species Survival Commission), Fachgruppen Für alle Raubtierfamilien gibt es Fachgruppen, die hervorragende Aktionspläne, Newsletter und Berichte verfassen. www.iucn.org/about/ work/programmes/species/about_ssc/specialist_groups/ Ökologie und Schutz von Carnivoren Eine exzellente Sammlung von Informationen über Raubtiere, zusammengestellt vom Biologen und Carnivorenspezialist Guillaume Chapron. www.carnivoreconservation.org Säugetierarten Eine schon lange bestehende Reihe, die einzelne Arten in umfangreichen biologischen Porträts vorstellt; etliche Raubtierarten werden hier dargestellt. www.science.smith.edu/departments/Biology/VHAYSSEN/msi/
REGISTER Fett gedruckte Zahlen verweisen auf Tafeln, normal gedruckte sind Seitenzahlen. Acinonyx jubatus 12, 38, 192, 221 Afghanfuchs 48, 110, 206 Afrikan. Goldkatze 6, 26, 190 Afrikan. Wildhund 41, 10, 13, 14, 96, 204, 218, 225 afrikan. Wolf 10, 100, 104 Afrikan. Zibetkatze 36, 86, 202, 225 Ägyptisches Wiesel, siehe Mauswiesel Ailuridae 6, 11, 140, 141, 210, 229 Ailuropoda melanoleuca 54, 122, 208, 227 Ailurus fulgens 63, 140, 210, 229 Alopex lagopus 46, 106, 205, 226 Altaiwiesel 84, 182, 217 Amazonas-Skunk 64, 142, 210 Ameisenschleichkatze, siehe Falanuk Amerikan. Dachs, siehe Silberdachs Amerikan. Nerz 83, 180, 216, 233 Amerikan. Schwarzbär 57, 11, 128, 208, 228 Andenbär, siehe Brillenbär Andenfuchs, siehe Andenschakal Andenkatze, siehe Bergkatze Anden-Makibär 62, 138 Andenschakal 51, 116, 207 Andenskunk 64, 142, 210 Angola-Ginsterkatze 38, 90, 202 Angola-Kusimanse 28, 70, 198 Aonyx capensis 72, 158, 213, 230 Aonyx cinereus 71, 156, 212, 230 Aonyx congicus 72, 158, 213 Arctictis binturong 33, 80, 200, 224 Arctitis whitei, siehe Binturong Arctogalidia trivirgata 31, 76, 199, 224 Arctonyx albogularis 74, 162, 213 Arctonyx collaris 74, 162, 213, 230 Arctonyx hoevenii 74, 162, 213 Argent. Kampfuchs 51, 116, 207 Asiat. Goldkatze 5, 24, 190, 219 Asiat. Schwarzbär, siehe Kragenbär Asiat. Wildhund, siehe Rothund Asiat. Zibetkatze, siehe Ind. Zibetkatze Atelocynus microtis 52, 118, 207 Äthiop. Ginsterkatze 37, 88, 202 Äthiop. Schakal, siehe Äthiop. Wolf Äthiop. Wolf 42, 13, 98, 204 Atilax paludinosus 23, 60, 195, 223 Bahama-Waschbär, siehe Cozumel-Waschbär Bambusbär, siehe Großer Panda Bänderlinsang 31, 76, 199, 224
Bänderroller 34, 82, 201, 225 Bandiltis, siehe Zorilla Barbados-Waschbär, siehe Cozumel-Waschbär Bärenmarder, siehe Vielfraß Baribal, siehe Amerikan. Schwarzbär Bassaricyon alleni 62, 138 Bassaricyon gabbii 62, 138, 209 Bassaricyon medius 62, 138 Bassariscus astutus 62, 138, 209, 229 Bassariscus sumichrasti 62, 138, 209 Baummarder 80, 174, 215, 232 Baumozelot, siehe Langschwanzkatze Bdeogale crassicauda 24, 62, 196 Bdeogale jacksoni 24, 62, 196 Bdeogale nigripes 24, 62, 196 Bdeogale omnivora, siehe Buschschwanzmanguste Bengalfuchs 47, 108, 205 Bengalkatze 3, 20, 189, 219 Bergkatze 8, 30, 191 Berglöwe, siehe Puma Bergnasenbär 61, 11, 136, 209 Bergozelot, siehe Langschwanzkatze Binturong 33, 80, 200, 224 Blassfuchs 48, 110, 206 Borneo-Goldkatze 5, 24, 190 Borneo-Sonnendachs 73, 160, 230 Bourlon-Genette 39, 92, 203 Brasilian. Kampfuchs 52, 118, 207 Braunbär 58, 11, 130, 208, 228 Braune Hyäne, siehe Schabrackenhyäne Braunschwanz-Vontsira, siehe Schlichtmungo Breitstreifenmungo 30, 74, 199 Brillenbär 55, 11, 124, 208 Buntmarder 79, 172, 215, 232 Burma-Sonnendachs 73, 160, 213 Buschschwanzmanguste 24, 62, 196 Canidae 6, 10, 96–121, 204–207, 226–227 Canis adustus 45, 104, 205, 226 Canis aureus 45, 104, 205, 226 Canis latrans 44, 102, 204, 226 Canis lupus 43, 100, 204, 225 Canis lupus dingo 42, 98, 204 Canis lupus familiaris 10 Canis lycaon 10 Canis mesomelas 45, 104, 205, 226 Canis rufus 44, 102, 204, 226 Canis simensis 42, 98, 204 Caracal caracal 6, 26, 190, 220 Caribbean Monk Seal 13 Celebes-Roller, siehe Sulawesi-Roller
Cerdocyon thous 52, 118, 207 Chilen. Fischotter, siehe Küstenotter Chilen. Waldkatze 8, 30, 191 Chines. Schweinsdachs 74, 162, 213 Chines. Sonnendachs 73, 160, 213 Chrotogale owstoni 34, 82, 201, 225 Chrysocyon brachyurus 53, 120, 207 Chungungo, siehe Küstenotter Civettictis civetta 36, 86, 202, 225 Conepatus chinga 64, 142, 210 Conepatus humboldtii 64, 142, 210 Conepatus leuconotus 65, 144, 210, 229 Conepatus mesoleucus, siehe Ferkelskunk Conepatus semistriatus 64, 142, 210 Cozumel-Waschbär 60, 134 Crocuta crocuta 19, 52, 193, 222 Crossarchus alexandri 28, 70, 198 Crossarchus ansorgei 28, 70, 198 Crossarchus obscurus 28, 70, 198 Crossarchus platycephalus 28, 70, 198 Cryptoprocta ferox 29, 72, 198, 223 Culpeo, siehe Andenschakal Cuon alpinus 44, 102, 204, 226 Cynictis penicillata 25, 64, 196, 223 Cynogale bennettii 34, 82, 201, 225 Cynogale lowei, siehe Otterzivette Darwin-Fuchs 51, 116 Dickschwänzige Hundemanguste, siehe Buschschwanzmanguste Dingo 42, 10, 98, 204 Diplogale hosei 34, 82, 201 Dologale dybowskii 26, 66, 197 Dunkelkusimanse 28, 70, 198 Durrell-Vontsira 9, 74 Dusicyon australis 13 Dybowskis Manguste, siehe Listige Manguste Edelmarder, siehe Baummarder Eigentl. Fingerotter, siehe Kapotter Eira barbara 77, 168, 214, 231 Eisbär 59, 6, 11, 132, 208, 228 Eisfuchs, siehe Polarfuchs Enhydra lutris 68, 150, 211 Enok, siehe Marderhund Erdmännchen 25, 8, 64, 196 Erdwolf 18, 8, 50, 193, 222 Eupleres goudotii 29, 9, 72, 198, 223 Eupleres major 9, 72 Eupleridae 6, 8–9, 72–75, 198–199, 223–224 Euras. Luchs 9, 32, 191, 220
literatur & register 237
Europ. Dachs 75, 164, 214, 231 Europ. Ginsterkatze, siehe Kleinfleck-Ginsterkatze Europ. Iltis 83, 180, 216, 233 Europ. Nerz 83, 180, 216, 233 Falanuk 29, 9, 72, 198, 223 Falklandfuchs 13 Fanaloka 29, 72, 198, 223 Felidae 6, 7, 16–49, 189–193, 219–221 Felis bieti 1, 16, 189 Felis catus 7 Felis chaus 2, 18, 189, 219 Felis margarita 2, 18, 189 Felis nigripes 2, 18, 189 Felis silvestris 1, 16, 189, 219 Felis silvestris cafra, siehe Wildkatze Felis silvestris catus 7, 16 Felis silvestris libyca, siehe Wildkatze Felis silvestris ornata, siehe Wildkatze Felis silvestris silvestris, siehe Wildkatze Fennek 49, 112, 206 Ferkelskunk 65, 144, 210, 229 Festland-Graufuchs, siehe Graufuchs Feuerlandfuchs, siehe Andenschakal Feuerwiesel 82, 178, 216 Fichtenmarder 81, 176, 216, 232 Fingerotter, siehe Kapotter Fischermarder 81, 176, 216, 232 Fischkatze 4, 22, 190, 219 Fischotter 70, 154, 212, 230 Flachkopfkatze 4, 22, 190, 219 Flachkopf-Kusimanse 28, 70, 198 Fleckenhalsotter 72, 158, 213 Fleckenhyäne, siehe Tüpfelhyäne Fleckenlinsang 31, 76, 199, 224 Fleckenmusang 33, 80, 200, 224 Fleckenroller 34, 82, 201, 225 Fossa 29, 13, 72, 198, 223 Fossa fossana 29, 72, 198, 223 Frettchen, siehe Europ. Iltis Frettkatze, siehe Fossa Fuchsmanguste 25, 64, 196, 223 Galictis cuja 77, 168, 214 Galictis vittata 77, 168, 214, 231 Galidia elegans 30, 74, 199, 224 Galidictis fasciata 30, 74, 199 Galidictis grandidieri 30, 74, 199 Gambia-Kusimanse, siehe Gambia-Manguste Gambia-Manguste 27, 68, 197 Gelbbauchwiesel 86, 186, 217 Genetta abyssinica 37, 88, 202 Genetta angolensis 38, 90, 202 Genetta bourloni 39, 92, 203 Genetta cristata 37, 88 Genetta felina, siehe Kleinfleck-Ginsterkatze Genetta genetta 38, 90, 202 Genetta johnstoni 38, 90, 202 Genetta maculata 39, 92, 203 Genetta pardina 39, 92, 203 Genetta piscivora 38, 90, 202 Genetta poensis 39, 92, 203 Genetta servalina 37, 88, 202 Genetta thierryi 37, 88, 202 Genetta tigrina 39, 92, 203, 225 Genetta victoriae 37, 88, 202 Geoffroy-Katze, siehe Kleinfleckkatze Gepard 12, 38, 192, 221 Gobikatze, siehe Graukatze Goldmusang 32, 78, 200 Goldschakal 45, 10, 104, 205, 226 Goldstaubmanguste 20, 54, 194, 222 Goldstaubmungo, siehe Goldstaubmanguste Graufuchs 50, 114, 206, 227 Graukatze 1, 7, 16, 189
238 register
Gräving, siehe Europ. Dachs Großer Breitstreifenmungo 30, 74, 199 Großer Panda 54, 11, 122, 208, 227 Großes Wiesel, siehe Hermelin Großfalanuk 9, 72 Großfleck-Ginsterkatze 39, 92, 203, 225 Großfleck-Zibetkatze 35, 9, 84, 201 Großgrison 77, 168, 214, 231 Großohr-Kitfuchs 47, 108, 205 Guadeloupe-Waschbär, siehe Cozumel-Waschbär Gulo gulo 76, 166, 214, 231 Haarnasenotter 71, 156, 212, 230 Halsbandmanguste 21, 56, 194 Halsstreifenmanguste 21, 56, 194 Hauben-Ginsterkatze 37, 88 Haubenskunk 65, 144, 210, 229 Haushund 10, 100 Hauskatze 7, 16 Haussa-Ginsterkatze 37, 88, 202 Helarctos malayanus 56, 126, 208, 228 Helogale hirtula 26, 66, 197 Helogale parvula 26, 66, 197, 223 Hemigalus derbyanus 34, 82, 201, 225 Hermelin 84, 12, 182, 217, 233 Herpestes auropunctatus 20, 54, 194, 222 Herpestes brachyurus 20, 54, 194 Herpestes edwardsii 20, 54, 194 Herpestes flavescens 22, 58 Herpestes fuscus 21, 56 Herpestes hosei, siehe Kurzschwanzmanguste Herpestes ichneumon 22, 58, 195, 222 Herpestes javanicus 20, 54, 194 Herpestes naso 23, 60, 195 Herpestes nigrata, siehe Schwarze Schlankmanguste Herpestes ochraceus 22, 58 Herpestes pulverulentus 22, 58, 195, 222 Herpestes sanguineus 22, 58, 195, 222 Herpestes semitorquatus 21, 56, 194 Herpestes smithii 21, 56, 194 Herpestes urva 21, 56, 194, 222 Herpestes vitticollis 21, 56, 194 Herpestidae 6, 8, 54–71, 194–198, 222–223 Honigbär, siehe Wickelbär Honigdachs 76, 166, 214, 231 Hyaena hyaena 18, 50, 193 Hyaenidae 6, 8, 50–53, 193, 222 Hyänenhund, siehe Afrikan. Wildhund Hyrare, siehe Tayra Iber. Luchs, siehe Pardelluchs Ichneumia albicauda 23, 60, 195, 223 Ichneumon 22, 8, 58, 195, 222 Ictonyx libyca 78, 170, 215 Ictonyx striatus 78, 170, 215 Ind. Charsa, siehe Südind. Buntmarder Ind. Fischotter 71, 156, 212, 230 Ind. Kurzschwanzmanguste 21, 56 Ind. Mungo 20, 54, 194 Ind. Rotmanguste 21, 56, 194 Ind. Zibetkatze 35, 84, 201, 225 Indien-Zibetkatze, siehe Ind. Zibetkatze Indochines. Nebelparder 13, 40, 192, 221 Indones. Bergwiesel 86, 186, 217 Insel-Graufuchs 50, 114, 206 Irbis, siehe Schneeleopard Jackson-Manguste 24, 62, 196 Jaguar 17, 14, 48, 193, 221 Jaguarundi 11, 36, 192 Japan. Marder 80, 174, 215 Japan. Seelöwe 13 Japan-Wiesel, siehe Feuerwiesel Järv, siehe Vielfraß
Java-Sonnendachs 73, 160, 213 Java-Stinkdachs, siehe Sunda-Stinkdachs Jerdon-Musang 32, 78, 200 Johnston-Ginsterkatze 38, 90, 202 Kalan, siehe Seeotter Kaliforn. Insel-Graufuchs, siehe Insel-Graufuchs Kamerun-Kusimanse, siehe Flachkopf-Kusimanse Kanad. Luchs 10, 34, 192, 220 Kapfuchs 49, 112, 206, 227 Kapmanguste, siehe Kleinichneumon Kapotter 72, 158, 213, 230 Karakal 6, 26, 190, 220 Katzenbär, siehe Kleiner Panda Kitfuchs 47, 108, 205, 226 Kleine Ind. Zibetkatze 36, 86, 202, 225 Kleiner Mungo 20, 54, 194 Kleiner Panda 63, 11, 140, 210, 229 Kleinfalanuk 9, 72 Kleinfleck-Ginsterkatze 38, 9, 90, 202 Kleinfleckkatze 7, 28, 191 Kleinfleck-Zibetkatze, siehe Malaiische Zibetkatze Kleingrison 77, 168, 214 Kleinichneumon 22, 58, 195, 222 Kleinkrallenotter 72, 158, 213 Kleinwiesel, siehe Mauswiesel Kodkod, siehe Chilen. Waldkatze Kojote 44, 102, 204, 226 Kolumbian. Wiesel 85, 184, 217 Kongo-Fingerotter, siehe Kleinkrallenotter Kongo-Kusimanse 28, 70, 198 Königsgenette 39, 92, 203 Korsak, siehe Steppenfuchs Krabbenmanguste 21, 56, 194, 222 Krabbenwaschbär 60, 134, 209, 228 Kragenbär 55, 124, 208, 227 Kuguar, siehe Puma Kurzkrallenotter, siehe Zwergotter Kurzohrfuchs 52, 118, 207 Kurzschwanzmanguste 20, 54, 194 Kurzschwanzwiesel, siehe Hermelin Küstenotter 69, 152, 212 Langnasenmanguste 23, 60, 195 Langschnauzenmanguste, siehe Meller-Manguste Langschwanzkatze 7, 28, 191, 220 Langschwanzskunk, siehe Haubenskunk Langschwanzwiesel 85, 184, 217, 233 Larvenroller 33, 80, 200, 224 Leopard 16, 12, 40, 46, 193, 221 Leopardenkatze, siehe Bengalkatze Leopardus colocolo 8, 30, 191 Leopardus geoffroyi 7, 28, 191 Leopardus guigna 8, 30, 191 Leopardus jacobita 8, 30, 191 Leopardus pardalis 7, 28, 191, 220 Leopardus tigrinus 7, 28, 191 Leopardus wiedii 7, 28, 191, 220 Leptailurus serval 6, 26, 190, 220 Lib. Streifenwiesel 78, 12, 170, 215 Liberia-Kusimanse, siehe Liberia-Manguste Liberia-Manguste 27, 68, 197 Liberiictis kuhni 27, 68, 197 Lippenbär 56, 126, 208, 228 Listige Manguste 26, 66, 197 Löffelfuchs, siehe Löffelhund Löffelhund 49, 112, 206, 227 Lontra canadensis 68, 150, 211, 230 Lontra felina 69, 152, 212 Lontra longicaudis 69, 152, 212, 230 Lontra provocax 69, 152, 212 Löwe 15, 7, 44, 193, 221 Lutra lutra 70, 154, 212, 230 Lutra maculicollis 72, 158, 213 Lutra nippon, siehe Fischotter
Lutra sumatrana 71, 156, 212, 230 Lutrogale perspicillata 71, 156, 212, 230 Lycaon pictus 41, 96, 204, 225 Lyncodon patagonicus 77, 168, 214 Lynx canadensis 10, 34, 192, 220 Lynx lynx 9, 32, 191, 220 Lynx pardinus 9, 32, 191 Lynx rufus 10, 34, 192, 220 Macrogalidia musschenbroekii 32, 78, 200 Magellanfuchs, siehe Andenschakal Mähnenwolf 53, 120, 207 Maikong 52, 118, 207 Makibären 62, 138, 209 Malabar-Zibetkatze 35, 9, 84, 201 Malaienbär 56, 14, 126, 208, 228 Malaiische Zibetkatze 35, 84, 201 Malaiischer Palmenroller, siehe Fleckenmusang Malaiischer Stinkdachs, siehe Sunda-Stinkdachs Mampalon, siehe Otterzivette Manul 3, 20, 189 Marderbär, siehe Binturong Marderhund 50, 114, 206, 227 Margay, siehe Langschwanzkatze Marmorkatze 5, 24, 190, 219 Martes americana 81, 176, 216, 232 Martes flavigula 79, 172, 215, 232 Martes foina 80, 174, 215, 232 Martes gwatkinsii 79, 172 Martes martes 80, 174, 215, 232 Martes melampus 80, 174, 215 Martes pennanti 81, 176, 216, 232 Martes zibellina 81, 176, 216 Maushund, siehe Meller-Manguste Mauswiesel 84, 6, 182, 217, 233 Meerotter, siehe Seeotter Meles anakuma, siehe Europ. Dachs Meles leucurus, siehe Europ. Dachs Meles meles 75, 164, 214, 231 Meller-Manguste 25, 64, 196 Mellivora capensis 76, 166, 214, 231 Melogale everetti 73, 160, 230 Melogale moschata 73, 160, 213 Melogale orientalis 73, 160, 213 Melogale personata 73, 160, 213 Melursus ursinus 56, 126, 208, 228 Mentawai-Musang, siehe Fleckenmusang Mephitidae 6, 12, 142–149, 211, 229 Mephitis macroura 65, 144, 210, 229 Mephitis mephitis 65, 144, 210, 229 Mink, siehe Amerikan. Nerz Mittelamerikan. Katzenfrett 62, 138, 209 Monarchus tropicalis 13 Mondbär, siehe Kragenbär Mungos gambianus 27, 68, 197 Mungos mungo 27, 68, 197, 223 Mungotictis decemlineata 30, 74, 199, 224 Mustela africana 85, 184, 217 Mustela altaica 84, 182, 217 Mustela erminea 84, 182, 217, 233 Mustela eversmannii 82, 178, 216 Mustela felipei 85, 184, 217 Mustela frenata 85, 184, 217, 233 Mustela itatsi, siehe Feuerwiesel Mustela kathiah 86, 186, 217 Mustela lutreola 83, 180, 216, 233 Mustela lutreolina 86, 186, 217 Mustela nigripes 82, 178, 216, 232 Mustela nivalis 84, 182, 217, 233 Mustela nudipes 86, 186, 217, 233 Mustela putorius 83, 180, 216, 233 Mustela sibirica 82, 178, 216 Mustela strigidorsa 86, 186, 217 Mustela subpalmata, siehe Mauswiesel Mustelidae 6, 12, 150–187, 211–217, 230–233
Mydaus javanensis 67, 148, 211, 229 Mydaus marchei 67, 148, 211 Nachtkatze, siehe Chilen. Waldkatze Nacktfußwiesel 86, 186, 217, 233 Nandinia binotata 40, 94, 203 Nandiniidae 6, 9, 94, 203 Nasua narica 61, 136, 209, 228 Nasua nasua 61, 136, 209 Nasua nelsoni, siehe Weißrüssel-Nasenbär Nasuella meridensis, siehe Bergnasenbär Nasuella olivacea 61, 136, 209 Nelson-Nasenbär, siehe Weißrüssel-Nasenbär Neofelis diardi 13, 40, 192, 221 Neofelis nebulosa 13, 40, 192, 221 Neovison macrodon 180 Neovison vison 83, 180, 216, 233 Niger-Genette, siehe Hauben-Ginsterkatze Nordamerikan. Fischotter 68, 150, 211, 230 Nordamerikan. Katzenfrett 62, 138, 209, 229 Nordamerikan. Präriewolf, siehe Kojote Nordamerikan. Waschbär 60, 11, 134, 209, 228 Nördl. Makibär 62, 138, 209 Nordluchs, siehe Euras. Luchs Nyctereutes procyonoides 50, 114, 206, 227 Östl. Bergnasenbär, siehe Bergnasenbär Östl. Ferkelskunk, siehe Ferkelskunk Östl. Fleckenskunk 66, 146, 211, 229 Östl. Tiefland-Makibär 62, 138 Östl. Zwergmanguste 26, 66, 197 Otocolobus manul 3, 20, 189 Otocyon megalotis 49, 112, 206, 227 Otterzivette 34, 82, 201, 225 Ozelot 7, 28, 191, 220 Ozelotkatze, siehe Tigerkatze Paguma larvata 33, 80, 200, 224 Palawan-Stinkdachs 67, 148, 211 Pallaskatze, siehe Manul Pampasfuchs 52, 118, 207 Pampaskatze 8, 30, 191 Panama-Makibär, siehe Westl. Tiefland-Makibär Panther (Florida) siehe Puma Panther siehe Leopard Panther, siehe Leopard Panthera leo 15, 44, 193, 221 Panthera onca 17, 48, 193, 221 Panthera pardus 16, 46, 193, 221 Panthera tigris 14, 42, 193, 221 Panthera uncia 13, 40, 192, 221 Panther-Ginsterkatze 39, 92, 203 Paracynictis selousi 25, 64, 196 Paradoxurus hermaphroditus 33, 80, 200, 224 Paradoxurus jerdoni 32, 78, 200 Paradoxurus lignicolor, siehe Fleckenmusang Paradoxurus zeylonensis 32, 78, 200 Parahyaena brunnea 19, 52, 193, 222 Pardelgenette 39, 92, 203 Pardelluchs 9, 32, 191 Pardelroller 40, 9, 94, 203 Pardofelis badia 5, 24, 190 Pardofelis marmorata 5, 24, 190, 219 Pardofelis temminckii 5, 24, 190, 219 Patagon. Fuchs, siehe Argent. Kampfuchs Patagon. Skunk 64, 142, 210 Patagon. Wiesel 77, 168, 214 Pekan, siehe Fischermarder Peludo, siehe Langschwanzkatze Philippinen-Stinkdachs, siehe Palawan-Stinkdachs Poecilogale albinucha 78, 170, 215 Poiana leightoni 40, 94 Poiana richardsonii 40, 94, 203 Polarbär, siehe Eisbär Polarfuchs 46, 14, 106, 205, 226
Potos flavus 63, 140, 210, 229 Prionailurus bengalensis 3, 20, 189, 219 Prionailurus planiceps 4, 22, 190, 219 Prionailurus rubiginosus 4, 22, 190 Prionailurus viverrinus 4, 22, 190, 219 Prionodon linsang 31, 76, 199, 224 Prionodon pardicolor 31, 76, 199, 224 Prionodontidae 6, 9, 76–77, 199, 224 Procyon cancrivorus 60, 134, 209, 228 Procyon gloveralleni, siehe Cozumel-Waschbär Procyon lotor 60, 134, 209, 228 Procyon maynardi, siehe Cozumel-Waschbär Procyon minor, siehe Cozumel-Waschbär Procyon pygmaeus 60, 134 Procyonidae 11, 134–141, 209–210, 228–229 Profelis aurata 6, 26, 190 Proteles cristata 18, 50, 193, 222 Pseudalopex culpaeus 51, 116, 207 Pseudalopex fulvipes 51, 116 Pseudalopex griseus 51, 116, 207 Pseudalopex gymnocercus 52, 118, 207 Pseudalopex sechurae 51, 116, 207 Pseudalopex vetulus 52, 118, 207 Pteronura brasiliensis 70, 154, 212 Puma 11, 36, 192, 220 Puma concolor 11, 36, 192, 220 Puma yagouaroundi 11, 36, 192 Ratel, siehe Honigdachs Rhynchogale melleri 25, 64, 196 Riesendachs, siehe Schweinsdachs Riesenfalanuk, siehe Großfalanuk Riesenginsterkatze 37, 88, 202 Riesenotter 70, 154, 212 Ringelschwanzmungo 30, 74, 199, 224 Rohrkatze 2, 18, 189, 219 Rostkatze 4, 22, 190 Roter Panda, siehe Kleiner Panda Rotfuchs 46, 106, 205, 226 Rothund 44, 10, 12, 102, 204, 226 Rotluchs 10, 14, 34, 192, 220 Rotwolf 44, 102, 204, 226 Rückenstreifenwiesel 86, 186, 217 Rüppellfuchs, siehe Sandfuchs Salanoia concolor 30, 74, 199 Salanoia durrelli 9, 74 Salzkatze, siehe Kleinfleckkatze Sandfuchs 48, 110, 206 Sandkatze 2, 18, 189 Schabrackenhyäne 19, 8, 52, 193, 222 Schabrackenschakal 45, 104, 205, 226 Schlankmanguste 22, 58, 195, 222 Schlichtmungo 30, 74, 199 Schlichtroller 34, 82, 201 Schmalstreifenmungo 30, 74, 199, 224 Schneeleopard 13, 13, 40, 192, 221 Schwarze Schlankmanguste 22, 58 Schwarzfüßige Hundemanguste, siehe Schwarzfußmanguste Schwarzfußiltis 82, 178, 216, 232 Schwarzfußkatze 2, 18, 189 Schwarzfußmanguste 24, 62, 196 Schweinsdachs 74, 162, 213, 230 Sechura-Fuchs 51, 116, 207 Seenerz 180 Seeotter 68, 150, 211 Selous-Manguste, siehe Trugmanguste Sennar-Ginsterkatze, siehe Äthiop. Ginsterkatze Serval 6, 26, 190, 220 Serval-Ginsterkatze 37, 88, 202 Sibir. Nerz, siehe Feuerwiesel Sibir. Wiesel, siehe Feuerwiesel Silberdachs 75, 164, 214, 231 Silberlöwe, siehe Puma
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Somalia-Zwergmanguste, siehe Östl. Zwergmanguste Somali-Manguste 22, 58 Sonnenbär, siehe Malaienbär Speothos venaticus 53, 120, 207, 227 Spilogale angustifrons 66, 146 Spilogale gracilis 66, 146, 211, 229 Spilogale putorius 66, 146, 211, 229 Spilogale pygmaea 67, 148, 211 Steinmarder 80, 174, 215, 232 Steppenfuchs 47, 108, 205 Steppeniltis 82, 178, 216 Strandwolf, siehe Schabrackenhyäne Streifenhyäne 18, 8, 50, 193 Streifenroller 31, 76, 199, 224 Streifenschakal 45, 104, 205, 226 Streifenskunk 65, 144, 210, 229 Südamerikan. Fischotter 69, 152, 212, 230 Südamerikan. Nasenbär 61, 136, 209 Südind. Buntmarder 79, 172 Südl. Fleckenskunk 66, 146 Südl. Flussotter 69, 152, 212 Südl. Großfleckgenette, siehe Großfleck-Ginsterkatze Südl. Zwergmanguste 26, 66, 197, 223 Sulawesi-Roller 32, 78, 200 Sumatra-Schweinsdachs 74, 162, 213 Sumpfichneumon, siehe Sumpfmanguste Sumpfluchs, siehe Rohrkatze Sumpfmanguste 23, 60, 195, 223 Sunda-Nebelparder 13, 40, 192, 221 Sunda-Stinkdachs 67, 148, 211, 229 Suricata suricatta 25, 64, 196 Surikate, siehe Erdmännchen Tangalung, siehe Malaiische Zibetkatze Taxidea taxus 75, 164, 214, 231
Tayra 77, 168, 214, 231 Teledu, siehe Sunda-Stinkdachs Tibetfuchs 48, 110, 206 Tiger 14, 12, 13, 42, 193, 221 Tigeriltis 79, 172, 215, 232 Tigerkatze 7, 28, 191 Tremarctos ornatus 55, 124, 208 Trop. Wiesel 85, 184, 217 Trugmanguste 25, 64, 196 Tüpfelhyäne 19, 8, 52, 193, 222 Urocyon cinereoargenteus 50, 114, 206, 227 Urocyon littoralis 50, 114, 206 Ursidae 6, 10–11, 122–133, 208, 227–228 Ursus americanus 57, 128, 208, 228 Ursus arctos 58, 130, 208, 228 Ursus maritimus 59, 132, 208, 228 Ursus thibetanus 55, 124, 208, 227 Vielfraß 76, 13, 166, 214, 231 Viverra civettina 35, 84, 201 Viverra megaspila 35, 84, 201 Viverra tainguensis, siehe Ind. Zibetkatze Viverra tangalunga 35, 84, 201 Viverra zibetha 35, 84, 201, 225 Viverricula indica 36, 86, 202, 225 Viverridae 6, 9, 76–95, 200–203, 225 Vormela peregusna 79, 172, 215, 232 Vulpes bengalensis 47, 108, 205 Vulpes cana 48, 110, 206 Vulpes chama 49, 112, 206, 227 Vulpes corsac 47, 108, 205 Vulpes ferrilata 48, 110, 206 Vulpes macrotis 47, 108, 205 Vulpes pallida 48, 110, 206 Vulpes ruepellii 48, 110, 206 Vulpes velox 47, 108, 205, 226
Vulpes vulpes 46, 106, 205, 226 Vulpes zerda 49, 112, 206 Waldhund 53, 120, 207, 227 Waldiltis, siehe Europ. Iltis Waschbär, siehe Nordamerikan. Waschbär Wassermanguste, siehe Sumpfmanguste Wasserzivette 38, 90, 202 Weichfellotter, siehe Ind. Fischotter Weißnackenwiesel 78, 12, 170, 215 Weißrüsselnasenbär 61, 136, 209, 228 Weißschwanzichneumon, siehe Weißschwanzmanguste Weißschwanzmanguste 23, 60, 195, 223 Westafrikan. Pojana 40, 94 Westl. Bergnasenbär, siehe Bergnasenbär Westl. Ferkelskunk, siehe Ferkelskunk Westl. Fleckenskunk 66, 146, 211, 229 Westl. Tiefland-Makibär 62, 138 Westlicher Falanuk, siehe Großfalanuk Wickelbär 63, 11, 140, 210, 229 Wieselkatze, siehe Jaguarundi Wildkatze 1, 7, 16, 189, 219 Wolf 43, 10, 13, 100, 204, 225 Wüstenkatze, siehe Sandkatze Wüstenluchs, siehe Karakal Zalophus japonicus 13 Zebramanguste 27, 8, 68, 197, 223 Zentralafrikan. Pojana 40, 94, 203 Zibete, siehe Ind. Zibetkatze Zobel 81, 176, 216 Zorilla 78, 12, 170, 215 Zwerg-Fleckenskunk 67, 148, 211 Zwerggrison, siehe Patagon. Wiesel Zwergotter 71, 156, 212, 230 Zwergwiesel, siehe Mauswiesel
Dank Da dies Buch ein so breites Gebiet – die 245 Arten terrestrischer Carnivoren – abdeckt, war ich auf viele Menschen und ihre Kommentare, Daten, Publikationen und Quellen angewiesen. Viele steuerten Bilder bei oder halfen bei der Suche nach Vorlagen für die Tafeln; manchmal entstanden so Porträts von Arten, die noch nie exakt dargestellt worden waren. Dafür gilt mein besonderer Dank Francesco Angelici, Sixto Angulo, Rosario Arispe, Jane Ashley-Edmonds, Christos Astaras, Guy Balme, Eyal Bartov, Jerry Belant, Abelardo Rodriguez Bolaños, Jeffrey P. Bonner, Adam Britt, Milo Burcham, Duncan Butchart, Marcelo Carrera, Erika Cuellar, Rogerio Cunha de Paula, Daniela DeLuca, James Eaton, Mohammad Farhadinia, Charles Foley, Nick Garbutt, Oscar E. Murillo García, Arash Ghoddousi, Varad B. Giri, Helle Goldman und Jon Winther-Hansen, Lon Grassman, Andy Hearn und Jo Ross, Philipp Henschel, Bob und Kris Inman, Andy Jennings, Jaime Jimenez, Arlyne Johnson, Calvin Jones, Roland Kays, Marcella Kelly, Barney Long, Leo Maffei, Sean Matthews, Divya Mudappa, Andy Noss, Andres Novaro, Stephane Ostrowski, Antonio Rossano Mendes Pontes, Ingrid Porton, Shankar Raman, Justina Ray, Scott Roberton, SOMASPA (Panama), Chris Roche, Brian Rode, Carlos A. Saavedra Rodríguez, Fabio Rohe, Steve Ross, Ricardo Sampaio, Jim Sanderson, Kevin Schafer, Alex Sliwa, Rob Steinmetz, Simon Stobbs, Chris and Tilde Stuart, Narong Suannarong, Tim Tetzlaff, Sara Tromp und Joe Walston. Ich danke Darrin Lunde und Eileen Westwig (American Museum of Natural History, New York) und Bill Stanley (Field Museum, Chicago), die mir ihre Schädelpräparate zur Verfügung stellten, und Sarah Arnoff, Joanna Cagan sowie Graeme Patterson, die diese fotografierten. Sarah trug zudem weiteres Quellenmaterial über Schädel und Fußspuren zusammen. Mein besonderer Dank gilt Sally McClarty für die wunderbaren Illustrationen dieser Abschnitte. Folgenden Kol-
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legen bin ich zu Dank verpflichtet, weil sie Teile des Textes Korrektur lasen und Tafeln kommentierten: Arturo Caso, Andrew Derocher, Philippe Gaubert, John Goodrich, Andy Hearn und Jo Ross, Kris Helgen, Marna Herbst, Jan Kamler, David MacDonald, Tom McCarthy, Dale Miquelle, Divya Mudappa, Tadeu de Oliveira, Alan Rabinowitz, Alan Root und Howard Quigley. Dafür, dass sie sich spezifischen Fragen widmeten sowie Publikationen, unveröffentlichte Daten und weitere Kommentare beisteuerten, danke ich Nick Brickle, Vincent Burke, Sasha Carvaja, Armando X. Castellanos, Jerry Dragoo, Colin Groves, Frank Hawkins, Erin McCloskey, Kate McFadden, Javier Pereira, Miguel Pinto, Pamela Racobs und Steve Ross. Mein besonderer Dank gilt Philippe Gaubert, der Fotografien, Publikationen, unveröffentlichte Daten und unschätzbar wertvolle Kommentare zu wenig bekannten Ginsterkatzen beisteuerte, sowie Geraldine Veron, die dasselbe bei den Schleichkatzen und Mangusten tat. Kris Helgen machte mir freundlicherweise die noch unveröffentlichte, von seinem Team revidierte Klassifikation der Schweinsdachse zugänglich und half mir mit Roland Kays in gleicher Weise mit seiner aktuellen Arbeit zur Revision der Olingo-Taxonomie. Will Duckworth kommentierte die Nomenklatur und Taxonomie aller Arten. Mike Hoffmann versorgte mich beständig mit neuen Informationen, Publikationen und Kontakten aus seinem ausgedehnten Netzwerk. Bei Panthera danke ich David Katz dafür, dass er Maße und das Glossar zusammenstellte, und ganz besonders Erin Archuleta, die bei der Arbeit an diesem Buch viele Einzelheiten penibel überprüfte. Vor allem aber wäre dies Buch ohne die Unterstützung und Ermutigung durch Thomas Kaplan und Daphne Recanati Kaplan nie veröffentlicht worden. Es repräsentiert nur einen Bruchteil ihres außergewöhnlichen Engagements für den Schutz der Raubtiere der Welt.