Oehler, Querschnitt

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QUER SCHNITT Felicitas Oehler



QUER SCHNITT Schweizer Scherenschnitte aus f端nf Jahrhunderten

Felicitas Oehler

Haupt Verlag


Zur Autorin: Felicitas Oehler, 1949 in Aarau geboren, studierte Volkskunde, Europäische Volksliteratur und Sozialgeschichte an den Universitäten Zürich und Tübingen. In ihrer Dissertation untersuchte sie Entwicklungen in der Schweizer Volkskunst, unter anderem beim Scherenschnitt. Als langjährige Präsidentin des Schweizerischen Vereins Freunde des Scherenschnitts und Redaktorin der Vereinszeitschrift schnittpunkt kennt sie die meisten heutigen Scherenschnittschaffenden persönlich. Sie arbeitet zusammen mit ihrem Mann Ruedi Weiss im eigenen grafik und text atelier in Aarau. Zusammen führen sie auch ihre Galerie ausschnitt – raum für schnittkunst.

Gestaltung und Satz: Ruedi Weiss, grafik und text atelier, Aarau 1. Auflage 2013 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07819-9 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2013 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Germany

www.haupt.ch


INHALT

Gruss Ein Querschnitt

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Einleitung

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Alles Spitze Beginn im 17. Jahrhundert Höhepunkt im 18. Jahrhundert Ende im 19. Jahrhundert Hingebungsvolle Klosterfrauen Handel mit Spitzenbildern Canivets aus Freiburg Ich liebe dich Galerie

14 16 19 20 22 24 26 30 34

Idylle und Harmonie Jean Huber Jacques-Laurent Agasse Diverse Künstler der Genfer Schule Landschaftsbilder aus anderen Regionen Landschaftsbilder Ende des 20. Jahrhunderts Galerie

46 48 51 54 56 58 66

Von Angesicht zu Angesicht Silhouettieren wird zum Gesellschaftsspiel Johann Caspar Lavater und die Physiognomie Studentensilhouetten Silhouettieren heute Die deutschen Silhouettenschneider Trautes Beisammensein Lebensfreude und Humor – Betroffenheit und Angst Galerie

94 96 100 101 102 104 106 108 116

Mit Schnitt erzählt Lust am Fabulieren Biblische Geschichten Die Lebensalter Weltliche Geschichten Galerie

128 130 131 136 138 146

Ich wünsche dir … … ein gutes, langes Leben … Glück in der Liebe … das ewige Leben … ein glückliches neues Jahr … die Liebe Gottes … geschichtliches Verstehen Galerie

166 168 172 180 182 186 188 192

Alpine Welten Johann Jakob Hauswirth Ein Johann Jakob Hauswirth oder zwei? Louis Saugy Die Scherenschneiderfamilie Regez Christian Schwizgebel Die vierte Generation Vom Oberland ins Unterland Vom Berner Oberland in die Ostschweiz In die weite Welt hinaus Galerie

198 200 204 206 210 212 214 218 224 226 230

Anhang Literaturverzeichnis Namenregister Bildnachweis Dank

252 252 253 254 255


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GRUSS

Spätestens im Kindergarten lernt jedes Schweizer Kind den gestalterischen Umgang mit Papier und Schere. Auch ich machte damals die erste Bekanntschaft mit dem Faltschnitt. Noch gut mag ich mich erinnern, dass ich einmal kurz vor Weihnachten eine ganze Serie Papiersterne als Schmuck für den Christbaum nach Hause brachte. Als ich später – in der Primarschule – von Mitschülerinnen zu einem Eintrag ins Poesiealbum gebeten wurde, klebte ich gerne Faltschnitte auf die zugewiesene Seite. Es waren auch die Jahre, in denen ich mich immer auf den Pestalozzikalender (mit dem Schatzkästlein) auf dem weihnachtlichen Gabentisch freute. Neben dem reichlichen Angebot an Wissenswertem und Spannendem fand sich darin stets auch die Ausschreibung des Scherenschnitt-Wettbewerbes. Ob ich je daran teilgenommen habe, weiss ich nicht mehr, jedoch erinnere ich mich, dass ich einmal unter den Preisträgern den Namen einer Schülerin unseres Schulhauses entdeckte, was meine Bewunderung weckte. Es sollten viele Jahre verstreichen, bis ich wieder mit der Kunst des Scherenschnittes in Kontakt kommen sollte. Möglich wurde er durch meine Arbeit als Kurator im Schweizerischen Museum für Volkskunde (heute: Museum der Kulturen Basel, Abteilung Europa). Hier liegt nämlich die wohl reichhaltigste Sammlung an alten Scherenschnitten, die sich hierzulande in öffentlichem Besitz befindet. Besonders wertvoll: Der Bestand beschränkt sich nicht nur auf Schweizer Belege sondern umfasst auch viele Stücke aus anderen Ländern und Kontinenten. Es freut mich, dass nun einige Beispiele, aus naheliegenden Gründen nur aus dem schweizerischen Bestand, Aufnahme in dieses Buch gefunden haben. Der ansprechend gestaltete Band begeistert durch eine durchwegs sorgfältige Objektauswahl und eine kluge Kapitelfolge, die durch die Geschichte und Gegenwart des schweizerischen Scherenschnittes führt und mit seinen Eigenheiten vertraut macht. Möge dieser willkommene QUERSCHNITT zum einen viele interessierte und dankbare Leser finden und zum andern den Kreis der Freunde dieser faszinierenden Kunst vergrössern. Dominik Wunderlin Vizedirektor Museum der Kulturen Basel / Kurator Abteilung Europa


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EIN QUERSCHNITT

Scherenschnitte faszinieren: Ihre Klarheit, ihre Feinheit, aber auch ihre Komplexität und Varietät ziehen Kinder und Erwachsene in ihren Bann, sei es beim Schneiden oder beim Betrachten. Trotzdem führt der Scherenschnitt ein Schattendasein zwischen Hobby, Volkskunst und Kunsthandwerk. Von der etablierten Kunst wird er erst zurückhaltend wahrgenommen. Mit dem Querschnitt durch die Geschichte des Schweizer Scherenschnitts will ich zeigen, dass unter dem Begriff Scherenschnitt weit mehr zu verstehen ist als kindliche Spielerei, Heile-WeltGeschichten und Souvenirkunst. Ich will den oft anonymen historischen und den zahlreichen heutigen Scherenschneiderinnen und Scherenschneidern die Anerkennung verschaffen, die ihnen gebührt. Zwar gibt es einige Literatur über den Scherenschnitt: Monografien, Abhandlungen über Teilgebiete und mit Scherenschnitten illustrierte Bücher. Was in der Schweiz bisher fehlte, ist ein Überblick über seine Entwicklung seit seinem Auftauchen in Europa gegen Ende des 17. Jahrhunderts bis heute. Diese Lücke will ich mit diesem Buch schliessen. Es gibt viele Möglichkeiten, die verschiedenen Arten von Scherenschnitten zu ordnen, nach Schnitttechnik, Themen, Motiven, Verwendung, Alter, Region … Obwohl mit dem Begriff Scherenschnitt die Technik in den Vordergrund gestellt wird, bedeuten mir Inhalt und Aussage ebenso viel. Deshalb habe ich mich für sechs thematische Kapitel entschieden und diese in je einen historischen und einen zeitgenössischen Teil – eine Art Galerie – gegliedert. Die illustrierenden Werke in den historischen Abhandlungen stammen aus Sammlungen diverser Museen, des «Schweizerischen Vereins Freunde des Scherenschnitts» und von Privatpersonen. Die Bilder in den «Galerien» haben mir ausgewählte heutige Scherenschneiderinnen und Scherenschneider zur Verfügung gestellt und sie auch persönlich kommentiert. Aus der riesigen Fülle an Scherenschnitten habe ich herausragende, aber auch einfache und dafür charakteristische Beispiele ausgewählt. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe ich nicht – was ich zeige, ist und bleibt ein Querschnitt. Felicitas Oehler


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EINLEITUNG

Wappen der Familie von Bonstetten 1696, 21,7 x 30 cm

Frederik Hendrik van Voorst, 1660–1737 Wappenschnitt, 1716, 28 x 34 cm

Ein Scherenschnitt, was ist das?

Material herausgeschnitten sind. Charakteris-

Den Scherenschnitt zu definieren, ist nicht

tisch ist demnach, dass das Bild – wie bei

einfach. Die meisten Leute verstehen unter

einer Skulptur – durch das Entfernen von

dem Begriff ein schwarz-weisses, symmetri-

Material entsteht. Eine Ausnahme bildet die

sches Bild mit lieblichen Sujets, die mit einer

Collage, die aus geschnittenen Papierteilchen

Schere aus einem Blatt Papier herausge-

zusammengesetzt wird – also im additiven

schnitten wurden. Oder sie denken an die

Verfahren.

mehrmals gefalteten Papiere, die sie im

Der Begriff Scherenschnitt charakterisiert also

Kindergarten bearbeitet haben.

die Technik und sagt nichts aus über Inhalte

Diese Charakterisierungen greifen zu kurz.

und Motive. Diese sind so verschieden wie

Betrachtet man historische und heutige Sche-

bei den meisten anderen gestalterischen

renschnitte, erkennt man sofort, dass die ge-

Methoden auch.

stalterischen Möglichkeiten mit Schere und Papier fast grenzenlos sind. Neben Schwarz

Der Ursprung des Scherenschnitts

und Weiss tauchen alle Farben auf; Silhouet-

Papier ist ein fragiles, vergängliches Material.

ten können äusserst lebhaft gestaltet sein;

Aus den Anfangszeiten ist kaum etwas erhal-

Motive werden nicht nur mit Umrissen,

ten, weshalb über den Ursprung des Scheren-

sondern auch mit Schnitten im Innern, soge-

schnitts viel spekuliert wird.

nannten Binnenschnitten, herausgearbeitet;

Als eines der Ursprungsgebiete gilt China, wo

die dritte Dimension wird mit unterschied-

der Scherenschnitt seit mindestens 2000

lichsten Mitteln vorgetäuscht; die Symmetrie

Jahren bekannt ist. Noch heute ist er dort als

ist nur eine von vielen möglichen Anordnun-

traditionelles Kunsthandwerk weitverbreitet.

gen. Und dass alle Scherenschnitte mit einer

Chinesische, indische, indonesische und ägyp-

Schere geschnitten sind, stimmt trotz ihres

tische Schattenspielfiguren werden ebenfalls

Namens auch nicht. Immer schon wurden

als Vorgänger der europäischen Scheren-

nebst verschiedensten Scheren auch Cutter

schnitte betrachtet. Die Spielfiguren wurden

und Skalpelle verwendet.

aus Tierhäuten geschnitten und warfen ihre

Als Scherenschnitte definiere ich Bilder, deren

Schatten auf eine gespannte Leinwand.

Motive mit einem Schneidewerkzeug aus

Die wichtigsten Vorformen sind wahrschein-

Papier, Pergament oder einem verwandten

lich die dekorativen Lederschnitte, die ab dem


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Holländischer Weissschnitt ca. 1740, 9,5 x 26,5 cm

Jesuskind 18. Jh., 15 x 23 cm

8. Jahrhundert orientalische Bucheinbände

Pflanzen religiöse und weltliche Geschichten.

aufzug mit ornamentaler Umrandung, aber

zierten. Die Ägypter und Perser entwickelten

Die Szenen setzten sie ganz unterschiedlich

weder ist er der einzige Vorläufer des heuti-

die anfänglich geometrischen Formen zu fili-

ins Blatt, und bereits damals gestalteten sie

gen Scherenschnitts noch gibt es das klar

granen vegetabilen Mustern. Ab dem 15. Jahr-

Bilder mit Tiefenwirkung. Oft ergänzten sie

definierte Motiv «Alpaufzug».

hundert kopierten die Venezianer solche

Muster und Szenen mit Texten; jeden einzel-

Die ältesten in der Schweiz erhaltenen

Schnitte und entwickelten sie weiter.

nen Buchstaben ziselierten sie fein säuberlich

Scherenschnitte stammen aus dem späten

Auch im Osmanischen Reich und sogar am

aus dem Blatt heraus.

17. Jahrhundert. Sie wurden in Klöstern ge-

Hof von Konstantinopel war die Schnitttechnik

Einen ersten Höhepunkt erlebte der Scheren-

schnitten – von Kühen und Sennen ist noch

bekannt. Hier entwickelte sich der Scheren-

schnitt im 17. Jahrhundert in den Niederlan-

weit und breit nichts zu sehen. Im Laufe der

schnitt von der Gebrauchskunst zur eigenstän-

den. Vorwiegend Frauen aus der gebildeten

Jahrzehnte gelangte die Technik des Scheren-

digen Schnittkunst. Die Osmanen verzierten

Oberschicht schnitten aufwendige Werke, die

schneidens in die Städte und schliesslich in

das Papier mit geschnittenen Ornamenten

bei reichen Zeitgenossen und an den Höfen

ländliche Gebiete. Es ist anzunehmen, dass

und Schriftbildern und sammelten die kunst-

Anklang fanden. Für sie schnitten sie oft reich

alle Scherenschneiderinnen gewisse Vorbilder

vollen Blätter in Alben. Schliesslich gelangten

verzierte Familienwappen.

hatten – Scherenschnitte, die ihnen da oder

solche Scherenschnitte dank des regen Orient-

1686 erschien in Amsterdam das erste Anlei-

dort in die Hände gekommen sind. Und

handels nach Europa.

tungsbuch für «Papiere Sny-Konst», was für

immer beruhte der Scherenschnitt auch auf

das Interesse weiter Kreise zeugt. Sicher hat

Vorläufern in anderen künstlerischen oder

Die ersten europäischen Scherenschnitte

diese Publikation auch dazu beigetragen, den

kunsthandwerklichen Techniken. Nie haben

Die ersten europäischen Scherenschnitte

Scherenschnitt zu verbreiten.

die Scherenschneider einfach kopiert, immer

entstanden wahrscheinlich unabhängig von-

Im nördlichen und mittleren Europa entstan-

haben sie auch Eigenes entwickelt und so

einander an verschiedenen Orten. Die ältes-

den im Laufe der folgenden Jahrhunderte

entstanden im 18. Jahrhundert an verschie-

ten Belege aus dem späten 15. und frühen

Scherenschnitte für unterschiedlichste Zwe-

denen Orten mehr oder weniger gleichzeitig

16. Jahrhundert wurden in Deutschland,

cke: religiöse Erbauungsbilder, Naturstudien,

verschiedene Arten von Scherenschnitten.

Spanien und Belgien gefunden.

silhouettierte Porträts, Freundschaftszeichen,

Von Anfang an schnitten Frauen und Männer

Andenkenblätter …

Alles Spitze Ab Mitte des 17. Jahrhunderts schnitten

die unterschiedlichsten Motive. Sie überzogen ganze Blätter aus Pergament oder Papier mit

Schweizer Scherenschnitte

Klosterfrauen in der Deutschschweiz und in

geometrischen Mustern und feinsten orna-

D e n Schweizer Scherenschnitt gibt es nicht!

der Region Freiburg Spitzenbildchen in der Art

mentalen Verzierungen oder sie erzählten mit

Als traditionell und typisch schweizerisch gilt

der deutschen Heiligenbilder. Fast 200 Jahre

ausgeschnittenen Menschen, Tieren und

zwar der symmetrische, schwarz-weisse Alp-

dauerte die Tradition. Die Gläubigen legten die


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EINLEITUNG

Jacques-Laurent Agasse, 1767–1849 ca. 1800, 6,5 x 5,5 cm

Strickende Frau ca. 1830, 21 x 17,2 cm

Adam und Efa 1733, 7,1 x 11,3 cm

kleinen Andachtsbilder in ihre Bibel, die gros-

malen, auch schneller, günstiger und unter-

mentalen Schnitten verzierten sie Textbot-

sen dienten als Wandschmuck. Fast immer

haltsamer. Deshalb kam es nach dessen Er-

schaften und verwendeten dabei Motive, die

umrahmten mehr oder weniger filigrane

findung um die Mitte des 18. Jahrhunderts

ihnen aus der Volkskunst bekannt waren; am

Ornamente eine Heiligenfigur.

schnell in Mode. Nach den einfachen Porträts

liebsten Herzen und Blumen. Und sie brach-

Wie in Holland und Deutschland liebte auch

folgten Figuren mit Accessoires sowie ganze

ten Farbe in den Scherenschnitt, mit farbigem

das städtische Patriziat in der Schweiz Sche-

Familienszenen. Bis zur Entwicklung der Foto-

Papier und vor allem mit bunten Bemalungen.

renschnitte. Statt Heilige zu verehren, setzten

grafie blieb das Silhouettieren die verbreitetste

Neu war auch das mehrfache Falten des

sich die Familien mit ihrem Wappen selber

Art, ein Andenken an geliebte Menschen zu

Papiers, sodass auf einem Schnitt die Motive

ein Denkmal. Gut möglich, dass sie die Bilder

schaffen.

mehrmals erschienen.

Mit Schnitt erzählt

Alpine Welten

Um eine ganze Geschichte zu erzählen,

Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts tauchte

Idylle und Harmonie

braucht es mehr als Ornamente oder einzelne

der Scherenschnitt auf, der heute als typisch

Als Jean Huber gegen Mitte des 18. Jahrhun-

Figuren. Auch in diesem Bereich gab es erfin-

schweizerisch gilt: der Alpaufzug. Erste, noch

derts begann, Landschaften, Bäume und

derische Scherenschneider. Schon 1733 hat

kleine Szenen entstanden im Simmental.

Tiere aus weissem Papier auszuschneiden,

eine unbekannte Person die Vertreibung aus

Ab etwa 1850 schnitt der Taglöhner Johann

statt sie wie bis anhin zu malen, ernannte er

dem Paradies in ein kleines Blatt hinein-

Jakob Hauswirth im Saanenland und im Pays-

sich zum Erfinder einer neuen Kunstgattung,

geschnitten. Die späteren Scherenschneider

d’Enhaut grosse Bilder, auf denen Kühe auf

der «tableaux en découpures». In seiner

fanden weitere Möglichkeiten, einzelne Sze-

geschwungenen Wegen auf die Alp ziehen.

Heimatstadt Genf und weit darüber hinaus

nen zu einer Erzählung zu verbinden.

Neben den Scherenschnitten aus schwarzem

bei spezialisierten Klosterfrauen in Auftrag gaben.

Papier fertigte Hauswirth Collagen aus bunten

verkaufte er seine Schnitte. Zudem gab er sein Können weiter; noch jahrzehntelang

Ich wünsche dir …

Papieren an. In keiner anderen Region oder

schnitten seine Nachfolger – Kunststudenten

Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte der

Sparte hat sich eine Scherenschnitttradition

sowie Frauen und Männer aus der städti-

Scherenschnitt aufs Land. Bis anhin war er in

so lückenlos bis heute erhalten wie im Sim-

schen Oberschicht – Bilder «à la Huber».

den Klöstern und in den höheren sozialen

mental, Saanenland und im Pays-d’Enhaut.

Schichten der Stadtbevölkerung bekannt Von Angesicht zu Angesicht

gewesen. Die ländlichen Scherenschneider

Wie wird man Scherenschneider?

Auch das Silhouettieren lief parallel zu einer

spezialisierten sich auf das Gestalten von

Pädagogen versuchten immer wieder, Eltern

Kunstgattung: zur Porträtmalerei. Ein Gesicht

Freundschafts- und Liebesbriefen sowie

und Lehrkräfte auf den «erzieherischen Wert»

auszuschneiden war einfacher als es zu

Andenken an wichtige Ereignisse. Mit orna-

des Scherenschneidens aufmerksam zu


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Freundschaftsbrief St. Antönien, 1846, 27 x 30 cm

Louis Saugy, 1871–1953 Alpaufzug, ca. 1921, 40 x 54 cm

machen. Dazu einige Beispiele: Von 1919 bis

ein wichtiger Nebenerwerb und für ein paar

1960 schrieb der Pestalozzikalender jedes

Hundert eine mehr oder weniger intensive

Jahr einen Scherenschnitt-Wettbewerb aus.

Freizeitbeschäftigung.

Aus allen Regionen der Schweiz gingen Arbei-

Zum Scherenschnitt sind diese Menschen auf

ten ein – über 2000 Schülerarbeiten lagern in

verschiedenen Wegen gelangt. Viele kamen

einem Depot in Zürich. Einige Preisgewinner

bereits in ihrer Kindheit mit dem traditionellen

wurden später herausragende professionelle

Scherenschnitt in Berührung. Auffallend viele

Scherenschneider.

Scherenschnittschaffende sind Hausfrauen

Das Gewerbemuseum Basel wollte 1921 mit

und Lehrpersonen – Menschen, die das

der ersten grossen Scherenschnitt-Ausstel-

Musische lieben und sich kreativ mit Kindern

lung der Schweiz zum eigenen Gestalten ani-

beschäftigen. Eine weitere Gruppe bilden die

mieren. 1932 erschien im Schulzeichnen, dem

Frauen und Männer mit einer künstlerischen

Organ der schweizerischen Zeichenlehrer, ein

Ausbildung, die sich professionell mit dem

langer Beitrag über das Scherenschneiden in

Gestalten auseinandersetzen, zum Beispiel

der Schule. Im Heimatwerk, der Zeitschrift des

als Grafiker oder Textildesignerin.

Schweizer Heimatwerks, wurde über Jahr-

So verschieden der Hintergrund sein mag, für

zehnte hinweg immer wieder über Scheren-

alle gilt das Gleiche: Eine Ausbildung zum

schneiderinnen berichtet, zum Teil ergänzt mit

Scherenschneider gibt es nicht! Wer es zu

Anleitungen zum Selbergestalten.

etwas bringen will, muss Scherenschnitt-

Das Resultat all dieser Bemühungen ist ein-

kurse besuchen, Zeichenunterricht nehmen

deutig: Wer in der Schweiz aufwächst, kommt

oder autodidaktisch üben.

während der Kindergarten- und Schulzeit mit dem Scherenschnitt in Berührung. Die Freude

Papier und Werkzeug

am Gestalten mit Schere und Papier hält

Pergament und Papier

sich jedoch nur selten bis ins Erwachsenen-

Ts’ai Lun soll im Jahr 105 n. Chr. das erste Pa-

alter – bei den Frauen noch eher als bei den

pier an den chinesischen Kaiserhof gebracht

Männern.

haben. Noch heute wird er in seiner Heimat

Heute gibt es rund ein Dutzend Frauen und

als Erfinder des Papiers geehrt. Forschungen

Männer, die das Scherenschneiden zu ihrem

zeigen aber, dass Papier schon vor Ts’ai Lun

Hauptberuf gemacht haben. Für viele ist es

hergestellt worden ist.

Françoise Cuérel, *1930 Pestalozzikalender-Wettbewerb 1944, 20,7 x 29,2 cm

Das Kindergartenmädchen Asha schneidet mit Begeisterung und grosser Konzentration.


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EINLEITUNG

Welche Schere, welches Messer, welches Papier? Die persönliche Vorliebe bestimmt.

Präzisionsarbeit mit der Schere.

Scherenschnittmotive werden auf allem …

In der Schweiz schrieb man ab dem frühen

Eine Schere, die in einer Hand funktionierte,

14. Jahrhundert auf Papier, das aus Italien und

entwickelten die Römer etwa 500 Jahre vor

später auch aus Frankreich importiert wurde.

unserer Zeitrechnung: die Bügelschere. Noch

Ab 1430 entstanden die ersten Papiermühlen

heute ist sie in Gebrauch, zum Beispiel für

der Schweiz, zuerst in Freiburg, kurz darauf in

Gartenarbeiten oder die Schafschur.

Basel.

Die heute übliche Gelenkschere kam erst im

Die ersten Scherenschneider hatten nur un-

14. Jahrhundert auf. Dank der Verbindung der

gefärbtes, weisses Papier oder Pergament

beiden Klingen an einem Drehpunkt kann

zur Verfügung. Als im 18. Jahrhundert das

damit leichter und genauer gearbeitet werden

heute übliche Schwarz für Scherenschnitte in

als mit der Bügelschere. Im Laufe der Jahr-

Mode kam, musste man das Papier noch sel-

hunderte entstanden unzählige Spezialsche-

ber bemalen oder einfärben. Erst nach 1800

ren von der Docht- über die Rosen- bis zur

kam schwarzes Glanzpapier auf den Markt.

Scherenschnittschere.

Heute ist dünnes, durchgefärbtes oder einsei-

Die meisten Scherenschneider arbeiten mit

tig bedrucktes schwarzes Papier in vielen

den im Handel erhältlichen Scherenschnitt-

Qualitäten erhältlich. Es ist relativ lichtecht

scheren, einige schleifen die Klingen auf we-

und reissfest. Viele Scherenschnittschaffende

nige Millimeter zurück, um ganz exakt und

verwenden auch ganz andere Papiere – vom

fein schneiden zu können, die Dritten arbeiten

Seidenpapier über Seiten aus Illustrierten bis

lieber mit einem Cutter oder einem chirurgi-

zum selbst geschöpften Papier.

schen Instrument. Nur jemand mit einem geübten Auge sieht, mit welchem Werkzeug ein

Scheren und Messer

Scherenschnitt hergestellt worden ist.

Messer, das heisst Feuersteinsplitter in Holzgriffen, kannte schon der Steinzeitmensch.

Omnipräsenter Scherenschnitt

Die Entwicklung der Schere hingegen – die

Scherenschneiden ist zeitaufwendig, ein Ori-

Verbindung zweier Messer – gelang erst den

ginal entsprechend teuer. Schon seit den An-

Menschen der Bronzezeit. Allerdings musste

fängen des Scherenschnitts werden deshalb

man diese Endgelenkscheren mit beiden

immer wieder Möglichkeiten der Vervielfäl-

Händen bedienen; trotzdem eigneten sie sich

tigung gesucht. Schneiden durch mehrere

zum Schneiden von Stoffen und Blechen.

Schichten Papier ist wohl die naheliegendste,


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… angebracht, was man sich nur denken kann.

Ausstellungskataloge und Vereinsorgan «schnittpunkt» des Vereins Freunde des Scherenschnitts

die Anzahl Schichten ist aber beschränkt. Im-

www.scherenschnitt.ch

merhin entstehen dabei Originale.

1986 wurde der «Schweizerische Verein

Die ersten gedruckten Scherenschnitte findet

Freunde des Scherenschnitts» gegründet.

man im 19. Jahrhundert als Illustrationen von

Die heutigen rund 500 Mitglieder schneiden

Büchern und auf Postkarten. Bald kam auch

entweder selber, sind private Sammler oder

das Stanzen auf, eine Technik, mit der fast

Museen oder freuen sich ganz einfach an den

wie echt wirkende Scherenschnitte in gros-

filigranen Werken.

sen Mengen hergestellt wurden.

Dreimal jährlich gibt der Verein die Zeitschrift

Heute wird mit Scherenschnitten alles ver-

schnittpunkt heraus mit Porträts von Scheren-

ziert, was man sich nur vorstellen kann: Ge-

schnittschaffenden, mit Artikeln zu histori-

brauchsgegenstände wie Papierservietten,

schen und aktuellen Themen und weiteren

Gläser, Tassen, Vorhänge, Lampen, Handta-

Informationen.

schen, Autos …

Regelmässig führt der Verein in Zusammen-

Scherenschnittmotive sind aber auch beliebte

arbeit mit renommierten Museen jurierte Aus-

grafische Elemente auf Produkten und in der

stellungen durch.

Werbung, vor allem, aber nicht nur, im Ur-

Der Verein besitzt eine Sammlung von rund

sprungsgebiet des alpinen Scherenschnitts.

500 Scherenschnitten und 800 Büchern. Mit

Man findet sie in Logos von Touristenorten

Ankäufen und Schenkungen wird die Samm-

oder Hotels, auf Milch- und Käseverpackun-

lung laufend ergänzt.

gen, Portemonnaies, Biskuitdosen, Plakaten

Die Aktivitäten des Vereins haben wesentlich

und Lokomotiven …

zur heute lebhaften Scherenschnittszene bei-

Nicht immer handelt es sich bei den Vorlagen

getragen.

um Originalscherenschnitte; immer öfter setzen Grafiker im Computer gezeichnete silhouettenartige Motive zu wirkungsvollen Ornamenten und «Scherenschnitten» zusammen. Und vervielfältigt wird heute auch mit dem Laser; damit werden aus unterschiedlichsten Materialien wie Papier, Holz oder Metall grosse Auflagen produziert.

Kniffliges Schneiden mit dem Messer.


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ALLES SPITZE


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Ranken und Voluten, Tulpen und Nelken, Zweige und Gitter, Sterne und Herzen Eine immense Vielfalt an Motiven ziert die Spitzenbilder. Aufwendig und filigran sind sie gearbeitet und überwuchern das ganze Bild, obwohl sie nur Nebensache sind. Ihre Aufgabe ist es, die gemalte heilige Figur in der zentralen Kartusche zu verherrlichen. Auf einem separaten Schriftband steht meist eine von Hand geschriebene Legende. Der Name Spitzenbild ist von textilen – geklöppelten, gehäkelten und gestickten – Spitzen abgeleitet, die als Vorlage für die Verzierungen dienten. Die Spitzenbilder werden aufgrund ihrer Verwendung zur Erbauung auch Heiligen- oder Andachtsbilder genannt. Frühe Bildchen sind aus Pergament, spätere aus Papier geschnitten, das noch feinere und delikatere Muster möglich machte. Tausende solcher Bildchen werden in Klöstern, Museen und privaten Sammlungen aufbewahrt. Die meisten wurden in Klöstern von unermüdlichen Klosterfrauen geschnitten. Nur ausnahmsweise sind die Bilder datiert, von wo genau sie stammen, ist selten bekannt, und noch weniger weiss man über die Klosterfrauen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauchten die ersten Spitzenbilder auf, während des ganzen 18. Jahrhunderts wurden sie geschnitten und bemalt, aber im 19. Jahrhundert nahm sich kaum jemand mehr Zeit für die anspruchsvolle Arbeit. Dafür kamen billige Imitationen auf den Markt. Heiligenbilder im ursprünglichen Sinn für die religiöse Erbauung gibt es nicht mehr. Aber einige heutige Scherenschneiderinnen und Scherenschneider orientieren sich noch an den luftigen Ornamenten der Spitzenbilder.


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ALLES SPITZE

«Gibst du mir eine Tulpenzwiebel, so gebe ich dir sechs Karrenladungen Getreide, vier Ochsen, zwei Fässer Wein, einen silbernen Kelch und …» Die in Holland aus der Türkei eingeführte Blume war eine begehrte Handelsware, mit der spekuliert wurde, bis 1637 ein Börsenskandal der «Tulpomanie» ein Ende bereitete. Nun wurden die Tulpen erschwinglich und eroberten die Gärten Europas – zuerst diejenigen der Reichen, später auch die Bauerngärten. Danach dauerte es nicht lange, bis die «Tulipa», deren Name von

Herz Jesu im Wolkenkranz Ende 17. Jh., 9,8 x7,7 cm Naturalistische Blumen umgeben die Kartusche, auf die das Herz Jesu mit Seitenwunde gemalt ist. Der einmalige Pergamentschnitt stammt vermutlich aus der Benediktinerinnenabtei Seedorf (Kt. Uri).

spitz auslaufenden türkischen Turbanen abgeleitet ist, auf allen möglichen Gegenständen als Motiv auftauchten: auf Bauernmöbeln, Keramiktellern, Trachten, in der religiösen Malerei … und auf den Spitzenbildern.

Beginn im 17. Jahrhundert In den Niederlanden waren Spitzenbilder schon im 17. Jahrhundert beliebt. Sogar ein Anleitungsheft mit dem Titel Künstlicher und angenehmer Zeitvertreib der Niederländischen Frauen, oder Unterricht in der Papierschneidekunst erschien bereits 1686 in Amsterdam. Warum das Heft an Damen gerichtet war, ist nicht verständlich, denn auch bürgerliche und adlige Herren schnitten kunstvolle Bilder, unter anderem mit üppigen Blumenmotiven verzierte Familienwappen für angesehene Familien. Einer von ihnen war der 1660 geborene Frederik Hendrik van Voorst, der neben weltlichen auch religiöse Motive liebte und im Gegensatz zu anderen Künstlern nicht nur weisse Pergamentschnitte anfertigte, sondern oft auch Farbe verwendete. Die Klosterfrauen haben schon immer verschiedenste kunstvolle Gegenstände geschaffen, von Wachsfiguren über gestickte und gewobene Wandteppiche bis zu liturgischen Gewändern. Die Spitzenbilder sind deshalb als eine von vielen klösterlichen Handarbeiten zu betrachten. Ihre Motive sind zwar von den andern Klosterarbeiten beeinflusst, technisch und im Gebrauch sind sie jedoch eigenständig. Die Spitzenbilder haben sich aus den Pergamentminiaturen entwickelt, die die Gläubigen Frederik Hendrik van Voorst, 1660–1737 Maria mit dem Jesuskind um 1720, 23 x16 cm Die ersten Spitzenbilder schnitten holländische Spezialisten. Die Vielfalt der Motive und die Schnitttechnik sind erstaunlich.

ab dem Spätmittelalter als Buchzeichen in ihre Gebetsbücher legten. Die ersten geschnittenen Verzierungen wurden nur an den Rändern der gemalten Bilder angebracht. Ab etwa 1680 nahmen die Ornamente überhand und liessen für das gemalte Bild und die Inschrift nur wenig Platz frei. Ein ornamentales Rankenwerk überzog das Blatt, darin eingestreut waren Blumen, Vögel und Herzen.


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Die zwei äusserst seltenen Pergamentbilder sind Vorläufer der eigentlichen Spitzenarbeiten. Zwar steht im Zentrum bereits ein Medaillon, doch ornamental geschnitten sind nur die Ränder; die kolorierten Blumen aus Stoff und Stroh sind aufgeklebt. Maria, Jesuskind und Johannes der Täufer Ende 17. Jh., 11,2 x 8,8 cm Auf dem kolorierten Kupferstich trägt Maria die für sie typischen Farben Blau und Rot. Johannes ist am Kreuzstab und am Lamm erkennbar. Heilige Agathe Ende 17. Jh., 8 x 5 cm Die Heilige Agathe wollte von ihrem Verehrer Quintianus nichts wissen, weil sie dem Himmel zuliebe Jungfräulichkeit gelobt hatte. Der Verschmähte liess ihr deshalb die Brüste abschneiden, doch sie überlebte die Folter. Danach legte man sie auf glühende Kohlen, wo sie als Märtyrerin starb.

S. Margaretha 1699, 12 x7,5 cm Typisch für das Ende des 17. Jahrhunderts sind der breite Rahmen, das ovale Medaillon mit den barocken Motiven, die Asparagusranken und die liegende Acht. Margaretha ist mit den Attributen Kreuz, Drachenkopf und Palmwedel als jungfräuliche Märtyrerin symbolisiert. Die Datierung 1699 auf der Rückseite wurde möglicherweise erst beim Verschenken beschriftet. Als es 2011 in eine private Sammlung kam, war es völlig zerknittert. Trotz der Restauration bleiben einige Stellen defekt. Jesus am Kreuz ca.1675, 8,8 x 6,5 cm Verglichen mit den Spitzen des 18. Jahrhunderts sind die Ornamente noch unbeholfen geschnitten. Auch die Illustration ist einfach.


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ALLES SPITZE

S. Maria 18. Jh., 25 x15 cm Rosen und Tulpen liegen verstreut zwischen den Ornamenten auf dem t端llartigen Gitternetz.


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Die übliche Kartusche mit einem gemalten Heiligenbild fehlt bei den Kreuzigungsbildern oft. Das Kreuz mit Jesus wurde wie die Ornamente ausgeschnitten und koloriert. Consummatum est Frühes 18. Jh., 9 x 6 cm

Amor meus Crucifixus est Zweite Hälfte 18. Jh., 10,3 x 6 cm

S. Philippus um 1800, 12 x7,5 cm Der Heilige thront in einem Altar.

Höhepunkt im 18. Jahrhundert Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts bildeten sich in den Spitzenbildern vielfältige Motive heraus. Im Sinne des Spätbarock verzierten die Klosterfrauen die Andachtsbilder mit arabeskartigen Spiralranken. Verschlingungen und Schnörkel, wie sie Kalligrafen in Urkunden schrieben, belebten den Hintergrund. Eines der häufigsten Motive zum Füllen der Flächen bildeten längliche Ästchen mit angedeuteten Blättchen (Asparagusmotiv), an deren Ende oft ein kleines Blümchen prangte. Ebenso oft wurde eine liegende Acht eingesetzt, auch Zauberknoten genannt. Weil dieses Motiv weder Anfang noch Ende hat, wurde es als Symbol der Unendlichkeit verstanden. Weiter umgaben architektonische Formen wie gedrehte Säulen, Altare und Baldachine sowie Muster aus Strahlen, Bogen und Sternchen die gemalte Heiligenfigur im zentralen Oval. Statt des Ovals wurde auch gern eine Blüte auf einem beblätterten Stängel gemalt. Charakteristisch für diese Zeit war auch die streng symmetrisch Anordnung der Motive. Jedes Kloster wollte noch schönere Spitzenbilder hervorbringen als die anderen. Anstelle von Pergament verwendeten die Spitzenschneiderinnen nun Papier, in das sie noch feinere und exaktere Motive schneiden konnten. Dies entsprach den Ansprüchen des Rokoko, das gegen die Jahrhundertmitte in Mode kam. In allerfeinste, tüllartige Gitter- und Netzwerke streuten die Spitzenschneiderinnen muschelförmige Motive, sogenannte Rocaillen, zierliche Rankenspiralen und Blümchen ein. Den hart wirkenden rechteckigen Rand lösten sie auf und formten stattdessen gewellte und geschwungene Einfassungen, zum Beispiel in Form eines Herzens, Eichenblattes oder gar eines Fächers. Weitverbreitet war der Tropfen, der mit seiner Form die Wunde Christi am Kreuz symbolisierte. Bilder ohne Datierung sind zeitlich schwierig einzuordnen, denn die stilistische Entwicklung verlief nicht überall gleichzeitig, und oft wurden beliebte Motive während Jahrzehnten immer wieder geschnitten.


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ALLES SPITZE

S. Margaretha ca. 1800, 19,5 x13,5 cm Einfache Nadelstiche und gemalte Ränder ersetzen die aufwendige Arbeit mit dem Messer.

Ende im 19. Jahrhundert Gegen Ende des 18. Jahrhunderts schien den Spitzenschneiderinnen die Geduld am «Ziselieren» ausgegangen zu sein. Statt tagelang zu schneiden, stichelten sie nun mit einer Nadel einfache Muster ins Papier oder liessen gar Kinder diese schematische Arbeit ausführen. Dies ging zwar viel schneller, aber die Feinheit und der Reiz der Miniaturen gingen dabei verloren. Auch einfache, grob geschnittene «Bauernbildchen» ersetzten die mühsame klösterliche Arbeit. Andere Ersatztechniken, die möglichst wenig Aufwand bereiteten, brachten auch keine befriedigenden Lösungen hervor. Durchgepauste Bilder wirkten nicht mehr lebendig, so wenig wie lithografierte Spitzenbilder. Als im 19. Jahrhundert gar geschäftstüchtige Verleger in Prag und Paris begannen, Spitzenbilder maschinell zu stanzen und damit den deutschen Raum zu Psalmen Anfang 19. Jh., 7,3 x 5,8 cm Ein Andachtsbild ohne Medaillon, dafür mit Psalmtexten. Die geometrischen Muster zwischen den Textfeldern ergeben ein Kreuz.

überschwemmen, verkamen die Andachtsbilder zu lieblosen, unpersönlichen Objekten. Mehr noch als die neuen Techniken führte aber wohl die Aufklärung zum Ende der Ära des Spitzenbildes. Die Menschen hatten ihre «naive» Frömmigkeit verloren und die Industrialisierung forderte ein schnelles Lebenstempo, das die nötige Musse nicht zuliess.


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S. Christina 18./19. Jh., 8,4 x 3,8 cm Einfach geschnittenes und bemaltes Bildchen, sogenannte Krämerware.

Spickelbild Prag, 18./19. Jh., 12,5 x 8,3 cm Mit Seidenstückchen dekorierter Kupferstich, auf der falschen Seite des genadelten Papiers aufgeklebt (IHS steht verkehrt!).

Leidenswerkzeuge Christi Mitte 19. Jh., 9,6 x 6,9 cm Herz Jesu, Kreuz und Leidenswerkzeuge auf weissem Tüll, der als Spitzenersatz dient.

Ora pro nobis 19. Jh., 10,4 x7,4 cm Gestanztes Andenken an die Wallfahrt nach Einsiedeln.

S. Dorotea 18./19. Jh., 12,1 x 6,4 cm Nadelstichbild mit schlecht geratener Symmetrie.

Jesus am Kreuz Augsburg Ende 18. Jh., 13 x7,5 cm Kolorierter Kupferstich, der eine Spitze imitiert.

Schutzengel mit Kind 19. Jh., 17,5 x11,2 cm Lichtpausverfahren zum Vervielfältigen eines geschnittenen Spitzenbildes.

Röschen Ende 19. Jh., 11,3 x7,6 cm Stanzbild aus Halbkarton mit Blumenmalerei.


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ALLES SPITZE

Herz Jesu und Herz Mariae 1. Viertel 18. Jh., 18,2 x12,6 cm Feinster Pergamentschnitt mit Miniatur in zarten Farben. Zu Füssen des Kreuzes sind die flammenden Herzen von Jesus und Maria dargestellt. Seines mit blutender Wunde und Dornenkrone, ihres von einem Schwert durchbohrt und mit Lilienblütenkranz. Auf das Victime d’amour, das Opfer der Liebe, weist der Pelikan hin, der seine Jungen mit seinem Blut nährt – ein Symbol für Christus. Über dem Strahlenkranz die Taube des Heiligen Geistes. S. Leontius Anfang 18. Jh., 22 x15 cm Dank der Übertragung der Reliquien des römischen Märtyrers Leontius 1647 ins Kloster Muri wurde dieses zu einem beliebten Wallfahrtsort. Das Kloster ist hinter dem Heiligen dargestellt. Der Doppeladler stammt noch aus der Zeit des Heiligen Römischen Reichs beziehungsweise der Habsburger, die das Kloster Muri 1027 gründeten. Weisses Spitzenbild ca. 1775, 12,7 x 8,2 cm, Graubünden Ein Rohling, der nie bemalt wurde.

Jesus sanguinem sudans Anfang 18. Jh., 20 x13,3 cm Die Asparagusblättchen rund um den Blut schwitzenden Jesus wirken wie Dornen.

Hingebungsvolle Klosterfrauen Die meisten Spitzenschneiderinnen waren Klosterfrauen, vereinzelt haben aber auch Mönche und Menschen ausserhalb der Klöster Heiligenbilder geschnitten. Mit Geduld und Feingefühl bearbeiteten sie das Pergament oder Papier, und mit dem meditativen Schaffen konnten sie dem Herrgott ihre aufopfernde Liebe und Frömmigkeit bezeugen. Als Werkzeug dienten den Klosterfrauen scharfe Federmesser zum Schneiden, verschiedene Punzen zum Schlagen sowie Nadeln zum Stechen von feinen Löchern. Oft wendeten sie die verschiedenen Techniken auf ein und demselben Bild an. Erstaunlicherweise sieht man höchst selten Spuren von Vorzeichnungen. Hingegen arbeiteten die Nonnen mit Vorlagen, die sie nach Belieben variierten und mit eigenen Ideen ergänzten. Offensichtlich verwendeten sie auch Schablonen, die sie auf mehrere Schichten Papier legten. Mit feinen Stichen brachten sie durch alle Schichten hindurch Markierungen für die Komposition an. So kann man sich die «Zwillingsbilder» erklären: identische Spitzenbilder mit verschiedenen Heiligen im Medaillon. Die Kartuschen wurden nach dem Schneiden mit Aquarellfarbe bemalt; dies kann aus unbemalt gebliebenen Exemplaren geschlossen werden. Schneiden und Malen erforderte verschiedene Fertigkeiten, sodass zwei Personen an einem Bild arbeiteten. Die Malerinnen benützten oft Holz- und Kupferstiche als Vorlage, manchmal klebten sie diese auf das Blatt und kolorierten sie. Zuletzt wurde das Bild mit Marmor- oder Brokatpapier hinterlegt. Damit wurde der Wert des Bildes erhöht, besonders, wenn es sich um Silber- und Goldpapier handelte.


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NAMENREGISTER

Aeschlimann Ursula 223 Agasse Jacques-Laurent 10, 51, 52, 53 Astner Sepp 37 Astner Ursula 42, 162, 196, 221 Badertscher Ines 35 Baier Heinz 142 Baumann Anna 74 Baur-Meder Christine 85, 158, 159, 220 Berger Klaus 116, 117, 163, 218 Betschen Emanuel 200 Bieler Lucrezia 83, 125, 227 Biffi Kathrin 90 Boillat Monique 216 Bottesi Elisabeth 43, 146, 217 Brändle Jolanda 225 Brenner Eva 40, 41, 160 Brüngger Claudia 112 Bühler F. 140 Bühlmann Ruth 78, 79 Clavel Auguste 200 Cuérel Françoise 11 Dayen Schütz Nicole 243 Dubuis Marianne 240 Duttenhofer Luise 104 Eichenberger Martine 80 Ellès Christine 73 Enderli Lisa 92 Fäsi Antoinette Lisette 56 Fässler Annelore 108 Fauquex Estrellita 197 Favereau Réhane 156 Feiner Julia 137, 220 Flückiger Christian 36, 222 Flütsch Monika 249 Fröhlich Karl Hermann 104, 105 Frutiger Samuel 60 Glatz Hans-Jürgen 147, 154, 232, 233 Good Norma 63 Graf Ruth 244 Grisch Imelda 122, 123 Grischott Annamarie 71 Guigon-Favre Marie Sophie 200 Gunterswiler Werner 82, 126, 127, 150, 151 Gurtner Martin 214 Häfeli Werner 224 Hartmann Henriette 75 Hauswirth Johann Jakob 10, 171, 199 –206, 210, 212, 214, 218, 220, 231 Hauswirth Ueli 103, 230

Henchoz Doris 193, 234 Hochuli Rita 70 Hofer Ueli 34, 76, 152, 153, 195, 247 Hohl Elsi 225 Howald Marianne 142 Huber Jean 10, 47– 51, 54 Joho Vera 108 Karpiczenko Irene 245 Käufeler Vera 59 Keel Adam 116, 117 Konewka Paul 104, 105 Kull Johannes 184 Lavater Johann Caspar 100 Maag Annemarie 113 Mächler Martin 111 Marquis Henri 87 Martin Regina 235 Mauch Peter 110 Mercier-de Trey Marie Louise 55 Müller Johannes 224 Müller Wilhelm 57, 104 Naef Nelli 222 Oppliger Ernst 91, 102, 120, 135, 222, 248, 250 Perren Wendy 238 Pfeiffer Bruno 81 Pfister Heinz 118, 119 Raaflaub Käthi 237 Regez David jun. 210, 214, 218 Regez David sen. 210 Regez Jürg 211 Regez Ursula 211 Riess Wilfried 44 Rink Helen 110 Risler Edi 219 Rohr Marlys 132, 221 Rosat Anne 215 Sachse-Schubert Marta 105 Saugy Christiane und Jacqueline 236 Saugy Louis 11, 206 –209, 218 Schenk Ursula 58, 62, 141, 223 Schlaepfer-von Salis Silvia 219 Schläpfer Susanne 84, 103 Schmalz Fritz 192 Schmidt Catherine 244 Schneider Lisbeth 69 Schneider Maria 148 Schönenberger Marianne 194, 225 Schwaninger Olga 143 Schwizgebel Christian 212 –214, 217, 218, 224

Schwyn Barbara Anna Margaretha 132 Seeberger Raphaela 124 Seigneux Georges-Hyde de 98 Seiler Barbara 241 Silhouette Etienne de 96 Straubhaar Beatrice 239 Suvée Joseph Benoît 97 van Voorst Frederik Hendrik 8, 16 Villiger Michael 242 von May-Im Hoff Sophie 107 von Meyenburg Katharina 157 von Schwind Moritz 105 Wälchli Rosmarie 72 Walter M. 138 Wasem Bernhard 111 Weber Bruno 61, 86, 121, 164, 165, 246 Weber Renate 38, 39, 88, 89 Wiedemeier Edith 68 Winkler Rayroud Catherine 226 Wyss Gertrud 219 Züblin Sonja 66 Zumstein Elisabeth 60


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ANHANG

BILDNACHWEIS

Die Bilder haben freundlicherweise folgende Museen und Privatpersonen aus ihren Sammlungen zur Verfügung gestellt. Viele Hinweise im Text stammen von den Karteikarten. Alle nicht aufgeführten Scherenschnitte befinden sich in Privatbesitz. Archiv des Domkapitels Sitten (ADS) Archiv der Kinder- und Jugendzeichnung / Stiftung Pestalozzianum, Zürich (AKJ) Bernisches Historisches Museum, Bern (BHM) Dorfmuseum Postchäller, St. Antönien (DPA) Haus zum Dolder, Beromünster (HDB) Musée gruérien, Bulle (MGB) Musée historique de Lausanne (MHL) Museum der Kulturen, Basel (MKB) Museum im Kornhaus, Wiedlisbach (MKW) Obersimmentaler Heimatmuseum, Zweisimmen (OHZ) Regionalmuseum Chüechlihus, Langnau (RCL) Sammlung Franziska Haldi, Saanen (FHS) Sammlung Frei, Luzern (SFL) Sammlung Hans-Jürgen Glatz, Blankenburg (HJG) Sammlung des Schweizerischen Vereins Freunde des Scherenschnitts (SVFS) Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich (SNM) Stadtmuseum im Gelben Haus, D-Esslingen am Neckar (SGHE) Stadtmuseum Schlössli Aarau (SSA) Stiftung für appenzellische Volkskunde, Herisau (SAV)

8 links: BHM (7256); rechts: HJG 9 links: HJG; rechts: SSA 10 links: HJG; rechts: SNM (BS-1935. 1866; DIG-18211) 11 links: DPA; rechts: AKJ 16 oben: SSA; unten: HJG 17 oben links: HDB; oben rechts: SSA; unten links: HJG; unten rechts: MKB (VI 19332) 18 HJG 19 oben links: HDB; oben rechts: MKB (VI 4701); unten: HJG 20 oben: HJG; unten: SSA 21 oben rechts: HDB; alle andern: SSA; 22 oben links: MKB (VI 18553); oben rechts: HJG; unten: MKB (VI 7270) 23 SFL 24 links: MKB (VI 1806); Mitte: SSA; oben rechts: HDB 25 oben links: SSA; oben Mitte: SSA; oben rechts: SSA; unten: MKB (VI 7269) 26 HJG 27 HJG 28 oben: MGB (IG7351); unten: HJG 29 ADS 30 SSA 31 oben links: MKB (VI 2155); alle andern SSA 36 HJG 37 SVFS 48 rechts: HJG 49 HJG 50 HJG 51 HJG 52 oben rechts und unten: HJG 53 HJG 54 oben links: SVFS; alle andern: HJG 55 oben: HJG; 56 HJG 57 oben: HJG; unten: MKB (VI 43582) 58 HJG 59 SVFS 96 oben links: MKB: (VI 54253); oben rechts: MKB (VI 54252) 97 HJG 98 von oben links nach unten rechts: MHL (140972,I.51.A.9), (140952,I.51.A.6), (140951,I.51.A.5), (140878,I.51.A.2), (140883_s_001,I.51.A.3) 99 links: HJG; rechts: MHL (140886,I.51.A.4) 100 Johann Caspar Lavater: «Physiognomische Fragmente», links: Vol. III, S. 337, rechts: Vol. III, S. 36 101 HDB 104 unten: HJG 105 alle ausser Mitte links: HJG 106 HJG 107 links: HJG; rechts unten: SNM (SH-107) 108 oben links: SVFS; oben rechts und unten: SVFS 109 oben: HJG; unten: SVFS 110 SVFS 111 rechts: SVFS 112 SVFS 130 HJG 131 HJG 132 oben: SNM (BS-1935.1866; DIG-18211) 134 oben: SVFS; Mitte links: HJG; Mitte rechts: MKB (VI 4011); unten links: SNM (LM-40777); unten rechts: SGHE 136 HJG 137 oben: MKB (VI 45389); unten MKB (VI 45388) 138 oben von links nach rechts: SNM (LM-68399.1– 5; DIG-18213 –18217; unten: HJG 139 oben: SNM (LM-12372.1–2; DIG-7595) 140 SVFS 141 HJG 142 oben: SVFS 143 SVFS 168 RCL 169 oben links: SSA; oben Mitte: HDB; oben rechts: FHS; unten: MKW 170 FHS 171 FHS 172 oben: MKB (VI 6673) 172 unten: MKB (VI 7050) 173 rechts: MKB (VI 17531); alle andern SSA 174 SSA 175 oben: MKB (VI 70661); unten: SSA 176 MKW (1290) 177 SSA 178 MKB (VI 28174) 179 SSA 180 links oben und unten: HJG; oben rechts: SSA; 181 oben links: MKB (VI 27887; oben rechts: MKB

(VI 30202); unten links: MKB (VI 51178); unten rechts: MKB (VI 20425) 182 oben: SSA; unten: MKB (VI 8358) 183 oben: HJG; unten: MKB (VI 28519) 185 oben: MKB (VI 23325; unten: HJG 187 oben links: MKB (VI 17596); oben rechts: SSA; unten links: MKB (VI 17537); unten rechts: MKB (38021) 188 MKB (VI 1852) 189 MKB (VI 51875) 194 SVFS 200 oben links: OHZ; unten: MGB (IG-6198) 201 FHS 202 MGB (IG-3862) 206 oben: HJG; unten: FHS 210 oben: HJG; unten: SVFS 212 HJG 213 HJG 214 HJG 215 SVFS 216 SVFS 218 SVFS 219 oben und unten: SVFS 221 oben: SVFS 222 unten: SVFS 223 SVFS 224 SAV


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D A NK

Zahlreiche Scherenschneiderinnen und Scherenschneider diskutierten mit mir über den Scherenschnitt im Allgemeinen und ihre Arbeit im Besonderen. Verschiedenste Privatpersonen und Museumsverantwortliche zeigten mir ihre Scherenschnittsammlungen. Hans-Jürgen Glatz öffnete mir die Türen seiner umfangreichen Sammlung mit historischen Scherenschnitten und beantwortete meine Fragen zu den alten Werken. Urs-Beat Frei gab mir wertvolle Hinweise zu den Spitzenbildern. Viele Privatpersonen und Museen stellten ihre Bilder für das Buch zur Verfügung. Frau Dr. phil. Ruth Ghisler warf einen kunsthistorischen Blick auf das Manuskript und Ueli Hauswirth begutachtete es aus Sicht des Scherenschneiders. Dominik Wunderlin schrieb das Grusswort. Henriette Hartmann schuf den Kontakt zum Verlag «Ides et Calendes», der das Buch auf Französisch herausgibt. Mein Mann Ruedi Weiss begleitete mich beim Recherchieren, fotografierte einen Grossteil der Scherenschnitte und war für die grafische Gestaltung und die Herstellung der Druckvorlagen verantwortlich. Finanzielle Unterstützung erhielt ich von vielen Scherenschneiderinnen und Scherenschneidern, Sammlerinnen und Sammlern, namentlich von: Ursula Astner, Heinz Baier, Heidrun Gustincic, André Dinbergs, Nicole Dayen Schütz, Corinna und David Silich-von Schulthess, Annemarie und Eugen Hotz-Stiftung, Galerie im Chalet, Galerie Restaurant Hüsy, Marie-Christine Jaeger, Barbara Seiler, Seminar für Kunst-, Mal- und Gestaltungstherapie Eva Brenner, Gabi und Bruno Weber und dem Schweizerischen Verein Freunde des Scherenschnitts. Ihnen allen danke ich von Herzen für die Begleitung, Beratung und Unterstützung.



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