Baur et al., Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Page 1



Nationalpark-Forschung in der Schweiz

Band 107


Nationalpark-Forschung in der Schweiz Herausgegeben von der Forschungskommission des Schweizerischen Nationalparks – eine Kommission der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz SCNAT Recherches scientifiques au Parc National Suisse Publié par la Commission de recherche du Parc National Suisse – une Commission de l’Académie suisse des sciences naturelles SCNAT Ricerca scientifica sul Parco Nazionale Svizzero Pubblicato dalla Commissione di ricerca del Parco Nazionale Svizzero – una Commissione dell’Accademia svizzera di scienze naturali SCNAT Perscrutaziuns scientificas en il Parc Naziunal Svizzer Publitgà da la Cumissiun da perscrutaziun dal Parc Naziunal Svizzer – ina Cumissiun da l’Academia svizra da las scienzas natiralas SCNAT Scientific Research in the Swiss National Park Published by the Research Council of the Swiss National Park – A Council of the Swiss Academy of Sciences SCNAT

Früherer Titel der Reihe (bis Nr. 84): Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen im Schweizerischen Nationalpark (vgl. Verzeichnis der bisher erschienenen Arbeiten am Schluss des Buches)


Bruno Baur · Jürg Rohner · Thomas Scheurer (Redaktion)

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Haupt Verlag


Redaktion: Bruno Baur, Jürg Rohner, Thomas Scheurer

Herausgeberin:

Forschungskommission des Schweizerischen Nationalparks, eine Kommission der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT)

Lektorat:

Jürg Rohner

Übersetzungen:

Jürg Rohner (franz.), Margret Powell-Joss (engl.)

Layout und Satz:

Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen

Umschlaggestaltung: Daniela Vacas nach einem Konzept von pooldesign.ch Zitiervorschlag:

Baur, B., Rohner, J., Scheurer, T., (Red.) (2017). Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks. Nat.park-Forsch. Schweiz 107

Unterstützung:

Kiefer Hablitzel Stiftung, Biedermann-Mantel Stiftung

Umschlagbild:

Porträtierte Pioniere (Bildgestaltung: Fred Braune). Die Fotos der abgebildeten Personen stammen mit Ausnahme derjenigen von Eduard Handschin (zweite Reihe rechts) von Abbildungen im Buch.

Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016 – 2020 unterstützt.

1. Auflage 2017 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-08037-6 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2017 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Switzerland

PERFORM ANCE

neutral Drucksache

www.haupt.ch

No. 01-17-683041 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership


5

Inhaltsverzeichnis

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Bruno Baur, Jürg Rohner und Thomas Scheurer Steivan Brunies (1877–1953) René Salathé

............................................................................9

Arnold Pictet (1869–1948) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Auszug aus Papiers intimes 1947 Jules Favre (1882–1959) Jean-Jacques Roth

................................................................................

Josias Braun-Blanquet (1884–1980) Jürg Paul Müller Eduard Frey (1888–1974) Christoph Scheidegger

27

.................................................................

35

...............................................................................

41

Werner Lüdi (1888–1968) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Verena Hegg, Otto Hegg und Thomas Scheurer Eduard Handschin (1894–1962) Bruno Baur Hans Jenny (1899–1992) Stephan Zimmermann

.......................................................................

53

................................................................................

61

Jacques de Beaumont (1901–1985) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Pierre Goeldlin de Tiefenau und Yannick Chittaro Paul Müller-Schneider (1906–1993) Jürg Paul Müller

..................................................................

77

Hans Leibundgut (1909–1993) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Jean-François Matter und Thomas Scheurer Adolf Nadig jun. (1910–2003) Jürg Paul Müller Walter Trepp (1911–1992) Thomas Scheurer

.........................................................................

89

..............................................................................

95

Dieter Burckhardt (1922–2011) Jürg Rohner Heinrich Zoller (1923–2009) Andreas Erhardt

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109


6

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Erinnerungen des Oberaufsehers Jachen Könz an Pioniere im Schweizerischen Nationalpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Gianna Könz Rudolf Trümpy (1921–2009) Stefan M. Schmid

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Gerhard Furrer (1926–2013) Hans Elsasser

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

Robert Schloeth (1927–2012) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Hansjörg Blankenhorn und Jürg Rohner Willy Matthey (1929–2012) Pierre Galland

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Bruno Baur, Jürg Rohner und Thomas Scheurer Conclusions (français)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

Conclusions (english)

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Adressen der Autoren und Autorinnen Dank

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159


7

Einleitung Bruno Baur, Jürg Rohner und Thomas Scheurer Die Geburtsstunde für dieses Buch schlug an einem kühlen Augustabend im Jahre 2014 in Zernez. Zwei von uns besuchten die Aufführung des Freilichtspieles «LAINA VIVA», das aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums des Schweizerischen Nationalparks zur Aufführung gelangte. Unter den Zuschauern war auch René Salathé, Historiker und pensionierter Rektor des Gymnasiums Oberwil BL. Er meinte im Pausengespräch, Flurin Caviezel, der Schauspieler, der Steivan Brunies verkörperte, spiele seine Rolle gut. Er könne das beurteilen, denn Brunies sei sein Onkel gewesen und an ihn könne er sich noch gut erinnern. Aus dieser Bemerkung entstand die Idee, Erinnerungen an Pioniere des Nationalparks aufzeichnen zu lassen und so vor

dem Vergessen zu bewahren. Dabei haben wir die Definition eines Pioniers bewusst sehr breit gefasst: Allen gemeinsam ist, dass diese Persönlichkeiten dem Nationalpark und vor allem dessen Erforschung wesentliche Impulse verliehen haben. Das gewählte Vorgehen ist von der sogenannten Oral history inspiriert, die Zeitzeugen frei und möglichst unbeeinflusst sprechen und ihre durchaus auch subjektiv gefärbten Erinnerungen wiedergeben lässt. In unserem Fall kommen verschiedene Methoden zur Anwendung: In den meisten Beiträgen erinnern sich Verwandte (wie zum Beispiel in den Beiträgen über Steivan Brunies oder Paul Müller-Schneider) oder Schüler und jüngere Kollegen (zum Bei-

Abbildung 1: Zernez (im Bildzentrum) war Ausgangspunkt und Hauptquartier für viele Forschungspioniere im Schweizerischen Nationalpark. Blick vom Murtaröl im Nationalpark ins Unterengadin. (Foto: Bruno Baur)


8

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

spiel in den Beiträgen über Jacques de Beaumont, Willy Matthey oder Heinrich Zoller) an Pioniere des Nationalparks. In einigen Fällen bildet ein Interview mit Zeitgenossen die Grundlage für die Aufzeichnung von Erinnerungen an Pioniere. In einem Fall kommt ein Zeitzeuge selber im hohen Alter zu Wort (Jachen Könz). In einem weiteren Fall konnten die in einem Archiv in Genf deponierten, von Hand geschriebenen persönlichen Aufzeichnungen aus den 1930er-Jahren übersetzt und für dieses Buch verwendet werden (Arnold Pictet). Es geht bei unserem Ansatz also nicht so sehr um eine quellengestützte und überprüfte Darstellung von Fakten, sondern vor allem um die subjektive Eigen- oder Fremdwahrnehmung der ausgewählten Personen. Für eine historische Darstellung der schweizerischen Naturschutzpioniere verweisen wir auf Bachmann (1999) und für die Geschichte des Schweizerischen Nationalparks auf Kupper (2012). Unser Buch will und kann in keiner Weise in irgendeiner Form den Anspruch auf Vollständigkeit stellen. Wir berücksichtigten nur Pioniere, die nicht mehr unter den Lebenden weilen. Natürlich gäbe es neben den im Buch vorgestellten Pionieren noch andere, die diese Bezeichnung ebenfalls verdienen! Wichtig war uns, dass wir Autoren oder Autorinnen wie auch Interviewpartner finden konnten, die einen eigenen direkten Bezug zu den von uns als Pioniere erachteten Personen hatten. Mehrere Personen haben uns neben Texten auch wertvolles, bisher unveröffentlichtes Bildmaterial zur Verfügung gestellt. Ihnen allen gilt unser grosser Dank. Wir hoffen, dass dieser Band dazu beitragen kann, den Schweizerischen Nationalpark als ein lebendiges Gemeinschaftswerk zu verstehen. Der Nationalpark hat seit seiner Gründung von Impulsen von Aussen gelebt und konnte sich durch solche weiterentwickeln. Hinter den Impulsen standen Persönlichkeiten, die sich ohne Eigennutzen für die Idee des Nationalparks einsetzten. Das Wissen über die Natur und das Umfeld des Nationalparks verdanken

wir nicht zuletzt zahlreichen Forschenden, denen das Gebiet ans Herz gewachsen ist und die über Jahre, oft Jahrzehnte, den Park regelmässig besucht haben, wie auch der Forschungskommission, welche solche Arbeiten unterstützte. Wir hoffen, dass sich auch in Zukunft immer wieder Forscherinnen und Forscher finden lassen, die sich im Nationalpark nach dem Vorbild der Pioniere engagieren, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, und dass sie dabei von allen Verantwortlichen tatkräftig unterstützt werden.

Literatur Bachmann S. 1999. Zwischen Patriotismus und Wissenschaft – Die schweizerischen Naturschutzpioniere (1900–1938). Chronos Verlag, Zürich. Kupper P. 2012. Wildnis schaffen – Eine transnationale Geschichte des Schweizerischen Nationalparks. Nationalpark-Forschung in der Schweiz, Band 97.


9

Steivan Brunies (1877–1953) René Salathé Steivan Brunies war Mitbegründer des Schweizerischen Nationalparks. Akademiker aus Basel und Zürich hatten anfangs des 20. Jahrhunderts die Idee, in den Alpen ein unberührtes Wildnisgebiet als Grossreservat festzulegen. Mit seiner Begeisterungsfähigkeit und mit grossem Einfühlungsvermögen vermochte Brunies die lokale Bevölkerung im Unterengadin von dieser Idee zu überzeugen. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Naturkundelehrer am Realgymnasium in Basel war Brunies von 1909 bis 1935 Sekretär des 1909 gegründeten Schweizerischen Bundes für Naturschutz (SBN, heute Pro Natura) sowie von 1914 bis 1941 erster Oberaufseher des Nationalparks. Diese Aufgabe nahm er vorwiegend während seiner Sommerferien wahr. René Salathé hielt die Erinnerungen an seinen Onkel im Dezember 2016 fest.

Ein prägendes Jagderlebnis Im Jahre 1943 erschien im Sammelband «Tiererlebnisse aus dem Engadin» die Erzählung «Meine letzte Gemse». Ihr Autor, der Bündner Steivan Brunies, war mein Onkel mütterlicherseits – ich präzisiere: Er war mein Lieblingsonkel, und so, wie er mich selbst in jungen Jahren als angehenden Gymnasiasten in guten Gesprächen nachhaltig geprägt hat, so verstand er es auch, mit seinen Radiovorträgen im Rahmen des damaligen Schulfunks die Jugend für sein grosses Anliegen, den Naturschutz, zu gewinnen. In diesem Sinne veröffentlichte er 1913 auch eine Broschüre «Zur Einführung des Naturschutzes in die Schule». In der Radio-Erzählung «Meine letzte Gemse» schilderte Brunies mit starken Bildern das Erlebnis des letzten Jagdausflugs, den er vor einem längeren Studienaufenthalt im Ausland unternommen hatte. «Unter mir, zwischen Felsklötzen, tritt scheu eine Gemse auf die Geröllhalde; sie steht still, schaut um sich, vorsichtig nach allen Seiten sichernd. Ich blicke gespannt nach ihr, verhalte mich still. Aber da ist keine Zeit zu verlieren, denn gar flink ist das Bergwild. Mit einigen hastigen Sprüngen entschwindet es wie ein Schatten leicht den Blicken und dem Geschoss des Jägers. Mit wenigen Sätzen hat sich jetzt das Tier mir genähert. Bemerkt hat es mich nicht.

Abbildung 1: Steivan Brunies als junger Student in Breslau. (Foto: Archiv Pro Natura)

Siehe, nun steht es fast senkrecht unter mir. Sachte lege ich den Kolben an die Schulter und presse die Wange ans Gewehr. Überm Korn des Stutzens hinweg sehe ich noch immer das schöne Tier. Der Zeigefinger der rechten Hand zieht vorsichtig am Abzug. Ein Schuss kracht durch die Stille und dröhnt mit mehrfachem Widerhall, wie der Donner nach dem Blitzschlag. Und die Gemse? Stumm sinkt sie nieder. Ums Himmelswillen; ins Kreuz habe ich sie getroffen! Sie bewegt sich noch; ich sehe, wie sie mit letzter Kraft sich erheben will.


10

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Abbildung 2: «Zwei grosse braune Augen schauen mich an ...». Ein Jagdereignis mit einer Gämse beeinflusste Brunies zukünftige Einstellung zur Natur. (Foto: Hans Lozza, Schweizerischer Nationalpark)

Vergeblich, der Hinterkörper ist gelähmt. In fiebernder Eile steige ich hinunter und rutsche zur Geröllhalde hinab, alle Gefahren missachtend. Wenige Schritte vor mir liegt das Opfer. Mit zitternden Knien nähere ich mich ihm. Was sehe ich? Das arme Tier lebt noch. Zwei grosse braune Augen schauen mich an in stummer Qual, vorwurfsvoll, als wollten sie sagen: ‹Warum hast du’s mir angetan, was tat ich dir bloss zuleide?› Starr vor Entsetzen und Grauen, wehes Leid im Herzen, ist mir, als sähe ich plötzlich die unendlich gütigen Augen meiner Mutter. Wirr jagen Gedanken und Erinnerungen aus meiner frühesten Kindheit durcheinander. Mutter, wie hast du mich strafend angeschaut, als ich stolz die erste Gemse heimtrug. ‹Chi vo a chatscha svanatscha – wer auf die Jagd geht, geht irre.› Jetzt nach Jahren, verstehe ich den Sinn ihrer Worte. Ich glaube sie in diesem Augenblick wieder zu hören. Verzweiflung kommt über mich. Ich suche nach Hilfe, schreie verstört nach meinem Kameraden. ‹Auf die Seite›,

ruft dieser barsch herüber. Und schon pfeift ein Schuss durch die Felsen. Der Kamerad hat gut gezielt. Der schöne Kopf des armen Tieres sank auf den steinigen Boden. Seine klugen, klaren Augen brachen und verglasten. Zu Ende war die Qual. Ich bat meinen Freund, die Beute heimzutragen. Wir verabschiedeten uns. Wie zerknirscht stieg ich auf dem kürzesten Wege zu Tal. Immer sahen mich die braunen, grossen Augen fragend an. Davon gepeinigt, schlich ich wie ein Verbrecher von dannen. Tag um Tag trug ich diese Last mit mir herum. Endlich nahte die Zeit meiner Abreise. Die Trennung von meinen Bergen erschien mir jetzt wie eine gerechte Strafe für meine Untat. Ich konnte sie nicht ungeschehen, kaum wieder gutmachen. Ich sann und sann, wie das begangene Unrecht mildern, wie mein Gewissen entlasten. Keine Möglichkeit!»


Steivan Brunies (1877–1953)

11

Abbildung 3: Steivan Brunies (rechts), Professor Carl Schröter (mit Hut) und Parkwächter Hermann Langen mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen vor der Cluozza-Hütte. Während der Sommerzeit bewohnte Langen mit seiner Familie die CluozzaHütte und bot Parkbesuchern diese auch zur Übernachtung an. (Foto: Archiv Pro Natura)

Abbildung 4: Steivan Brunies (zweiter von links) mit den drei Parkwächtern (Foto: Archiv Pro Natura)


12

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Der Ruf aus der Heimat

Steivan Brunies – sein Einsatz für die Schule, den Naturschutz und Während dieses langen Auslandaufenthaltes die Volksmusik kam aber die Wende: «Naturkundige, Tier- und Pflanzenfreunde hatten sich zusammengetan, all das vielgestaltig Naturleben ihres Landes zu hüten, selten gewordene Pflanzen- und Tierarten zu schützen und die Schönheit der Heimat zu erhalten. … Sie wussten, dass die dringlichste Aufgabe zunächst die war, ausgedehnte, noch im Urzustand befindliche Gebiete möglichst unberührt zu erhalten. … Es war der 1. März 1908. Vor Tag war ich aus einem schönen Traum erwacht. Wie von ferne hatte ich die Kuhschellen und Glocken des ‹Chalanda marz›, des Frühlingseinläutens der Engadiner Buben, und das uralte ‹Chalanda marz›-Lied vernommen. Im Traum hatte ich als Signum, als Senn, die festlich geschmückte Schar stolz durch den weiten Hausflur meines Vaterhauses geführt. War’s nicht eine gute Vorbedeutung? Zuversicht und eine stille Freude stiegen in mir auf und verscheuchten Unruhe und Leid. Wenige Stunden später hielt ich mit Tränen in den Augen ein Schreiben in den Händen. Meine Heimat bot mir eine Lebensstellung an. Mit dem Gelöbnis, ihr mit meiner ganzen Kraft und Liebe zu dienen, kehrte ich beglückt heim. Ich kam zur rechten Zeit, um teilzunehmen an jener grossen vaterländischen Bewegung, die ihr unter dem Namen des Natur- und Heimatschutzes bereits kennt. Fast wie eine göttliche Fügung und ein Zeichen erfolgter Sühne dünkte es mich, als ich sogar die Berge und Täler meiner engeren Heimat als Nationalpark in Vorschlag bringen und bei dessen Verwirklichung mithelfen durfte. Ich ging aber noch einen Schritt weiter, forderte und setzte mich mit anderen dafür ein, dass all die beglückenden Schätze der Heimat, ihre Schönheit, ihr mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben in erster Linie für die Schweizer Jugend erhalten bleibe. Ich wusste, dass die Jugend nur dann ihr Vaterland lieb gewinnen und es einst, wenn nötig, bis zum letzten verteidigen würde, wenn ihr irdisch Vaterland zur Heimat geadelt war. – So blieb das Blut meiner letzten Gemse nicht umsonst vergossen.»

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wirkte mein Onkel ab 1908 am Basler Realgymnasium als begeisterter und begeisternder Naturkundelehrer. Seine vielen Schüler haben ihn als gütigen, herzhaften, aber immer konsequenten Verfechter seiner Ideale und Ideen in Erinnerung behalten. Halbheiten duldete er nicht, er wusste zu überzeugen und war durchdrungen von seiner Lebensbestimmung, dem Einsatz für den Naturschutz. Und wie habe ich meinen Onkel erlebt? Ich sehe ihn vor mir in seinem Basler Studierzimmer am papierübersäten Schreibtisch, inmitten zimmerhoher und bunter Bücherwände und eingehüllt in die aromatisch duftenden Rauchschwaden seiner stets dampfenden Pfeife. Woran arbeitete er? Vielleicht an einer seiner vielen, dem Jugendnaturschutz gewidmeten Publikationen, vielleicht an einem seiner vielen Radiovorträge. Öfters erlebte ich ihn auch im anregenden Gespräch mit befreundeten Mitstreitern oder mit Adolf Portmann, dem bekannten Basler Zoologie-Professor, und anderen Naturwissenschaftlern. Regelmässiger Gast war auch der Illustrator des romanischen Unterrichtswerks «Nossas Plauntas e Bes-chas», denn Steivan Brunies war nicht nur Naturschützer, ihm war auch die Aufwertung und der Schutz des Rätoromanischen ein grosses Anliegen. Ohne einschlägige, in der Muttersprache abgefasste Schulbücher würde das Engadiner-Idiom verkommen, so seine Überzeugung. Identitätsstiftend war auch sein Einsatz für die Volksmusik, genauer für die Engadiner Fränzli-Kapelle. In Basel, fern der Heimat, gründete er ein Fränzli-Ensemble und verhalf so dieser Volksmusik zu einer eigentlichen Renaissance. Mit seinem virtuosen Klarinettenspiel gab er in einer kleinen, spielfreudigen Siebnergruppe den Ton an, und so kam es zu zahlreichen Plattenaufnahmen im Studio Basel. Ich erinnere mich, wie meine Familie jeweils stolz das Radio einschaltete, wenn wieder


Steivan Brunies (1877–1953)

Abbildung 5: Steivan Brunies als älterer Herr. (Foto: Archiv Pro Natura)

ein Brunies-Musikvortrag angesagt war. Während seiner Engadiner Ferien ging er immer auf Musikpirsch und lauschte alten Musikanten Volksweisen ab. Geübte Musiker, denen er diese Melodien dann aus dem Gedächtnis vortrug, setzten sie in Noten um. Seine Klarinette hat er übrigens mir vermacht, wie ich auch seine ganze Bibliothek hüte. Gerne erinnere ich mich auch an seine Vogelstimmen- und Blumen-Spaziergänge. Sie führten mich an schulfreien Mittwochnachmittagen in die Buchenwälder der Basler Umgebung, insbesondere in den nahen Allschwiler Wald. An ein Ausdauer-Jogging war da nicht zu denken, denn einmal gebot der Pirol einen Halt, ein andermal war es das weisse Waldvögelein, eine damals schon seltene Orchidee. So erlernte ich jedenfalls das Botanisieren; kleine gedruckte Etiketten «Flora Basiliensis», die mein Onkel mir bei jeder geglückten Festlegung eines Blumennamens für mein von Mal zu Mal wachsendes Herbarium überreichte, gaben diesen ersten

13

Bestimmungsübungen einen quasi wissenschaftlichen Anstrich. Mein Onkel wusste zu begeistern, nie verlor er die Geduld. Auch hatte er mich zur Motivation für diese Entdecker-Unternehmungen mit Lupe, Botanisierbüchse und einfachen Press-Utensilien ausgestattet. Und noch eine Erinnerung an Steivan Brunies, die für alle seine ehemaligen Schüler am Realgymnasium Basel unvergesslich blieb. Der Heimwehbündner pflegte nämlich seine Geographie- und Naturkunde-Lektionen im Zeichen der Bedrohung zur Zeit des Zweiten Weltkrieges mit dem im Chor auf Romanisch gesprochenen Rütlischwur einzuleiten. Das war mein Onkel, so wie ich ihn als kleiner, noch in der Schulpflicht stehender Neffe erlebte. Erst sehr viel später wurde mir klar, welch wichtige Rolle er für den Schweizer Naturschutz gespielt hat. Rückblickend kann ich nur staunen, wie sehr mein Onkel es verstanden hat, von seinem Studierzimmer an der Oberalpstrasse in Basel aus all seine weit gespannten Aktivitäten neben einem vollen Unterrichtspensum unter einen Hut zu bringen. Gewiss half ihm dabei zeitweilig eine Sekretärin, meine Tante. Im übrigen war aber wohl die Führung eines solchen Unternehmens vor hundert Jahren in einer nicht digitalisierten Welt wesentlich einfacher als heute. Das Bild des Bündner Naturschützers wäre unvollständig, würde man nicht darauf hinweisen, dass seit 1908 seine Feriendestination immer die gleiche war: das Unterengadin und der Nationalpark. Zahlreiche Fotos, die mein Onkel heimbrachte – sie wurden teilweise auch veröffentlicht –, erzählen von diesen erfüllten Wochen.


14

Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks

Literatur Brunies S. 1913. Zur Einführung des Naturschutzes in die Schule. Birkhäuser Verlag, Basel. Brunies S. 1914. Der Schweizerische Nationalpark. Schwabe Verlag, Basel. Brunies S. 1943. Tiererlebnisse aus dem Engadin. Burg Verlag, Basel. Salathé R. 2014. «Bärenmilch» – eine Erzählung von Steivan Brunies. Bündner Monatsblatt: Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur 2014/2: 150–163.

Steivan Brunies Geboren am 18. Februar 1877 in Chinuos-chel (Engadin) Lehrerseminar in Chur, anschliessend Lehrer an den Kantonsschulen in Trogen und Zürich sowie am Gymnasium in Winterthur 1900–1906 Studium in Botanik und Zoologie an der Universität Breslau und am Polytechnikum Zürich, Doktorarbeit unter der Leitung von Prof. Schröter 1906 Dissertation «Die Flora des Ofengebietes (Südost-Graubünden) / Ein floristischer und pflanzengeographischer Beitrag zur Erforschung Graubündens» 1908–1941 Lehrer für Naturkunde und Geographie am Realgymnasium Basel 1908 Gutachten mit dem Vorschlag, die Val Cluozza als Naturreservat auszuscheiden 1909/1914 Mitbegründer des Schweizerischen Nationalparks 1909–1935 Sekretär des Schweizerischen Bundes für Naturschutz (SBN, heute Pro Natura) 1913 Herausgabe der Broschüre «Zur Einführung des Naturschutzes in die Schule» 1914–1941 Erster Oberaufseher des Schweizerischen Nationalparks und Mitglied der Eidgenössischen Nationalparkkommission 1914 Herausgabe des Buches «Der Schweizerische Nationalpark», mehrere Auflagen in den folgenden 34 Jahren Während des ganzen Lebens: Sammler und Förderer von Engadiner Volksmusik Gestorben am 12. März 1953 in Basel

Ehrungen: Steivan Brunies zu Ehren wurde je eine Zugskomposition der SBB (Typ SBB RABDe500; ICN) sowie der Rhätischen Bahn (Typ RhB Abe8/12; Allegra) nach ihm benannt.



160

Nationalpark-Forschung in der Schweiz Bisher erschienene Arbeiten Nrn. 1–4 sind in den Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, Bde. LV (1920)–LXIII (1926) erschienen. Ab Nr. 5 wurden die Arbeiten als eigene Reihe herausgegeben unter dem Serientitel «Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen im Schweizerischen Nationalpark»; Nrn. 7–84 sind in Bände zusammengefasst und bilden die «Neue Folge» (N.F.). Ab Nr. 85 erscheinen die Beiträge unter dem neuen Serientitel «Nationalpark-Forschung in der Schweiz» und werden nicht mehr zu Bänden zusammengefasst. In der folgenden Liste sind die Titel der meisten Arbeiten gekürzt aufgeführt.

Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 1

2 3 4

SCHRÖTER, C., Der Werdegang des Schweizerischen Nationalparks als Total-Reservation und die Organisation seiner wissenschaftlichen Untersuchung; BÜTIKOFER, E., Die Molluskenfauna. Denkschr. Schweiz. Naturforsch. Ges. Bd. LV, Abh. 1. 1920. HOFMÄNNER, B., Die Hemipterenfauna (Heteropteren und Cicadinen). Denkschr. Schweiz. Naturforsch. Ges. Bd. LX, Abh. 1. 1924. HANDSCHIN, E., Die Collembolenfauna. Denkschr. Schweiz. Naturforsch. Ges. Bd. LX, Abh. 2. 1924. BRAUN-BLANQUET, J., unter Mitwirkung von JENNY, H., Vegetations-Entwicklung und Bodenbildung in der alpinen Stufe der Zentralalpen. Denkschr. Schweiz. Naturforsch. Ges. Bd. LXIII, Abh. 2. 1926.

Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen im Schweizerischen Nationalpark 5 6

BIGLER, W., Die Diplopodenfauna. 1928. BARBEY, A., Les Insectes forestiers. 1932.

Bd. 1 (N.F.) (enthält Nrn. 7–13) 7 MEYLAN, C., Les Muscinées. 1940. 8 PICTET, A., Les Macrolépidoptères. 1942. 9 NADIG, A., Hydrobiologische Untersuchungen in Quellen. 1942. 10 PALLMANN, H., FREI, E., Lokalklimate einiger Waldgesellschaften. 1943. 11–13 FAVRE, J., Etudes mycologiques; VISCHER, W., Heterokonten aus alpinen Böden; HEINIS, F., Mikrobiocoenose der Sphagnumpolster. 1945. Bd. 2 (N.F.) (enthält Nrn. 14–21) 14 BLUMER, S., Parasitische Pilze. 1946. 15–17 FERRIÈRE, C., Hyménoptères térébrants; CARL, J., DE BEAUMONT, J., Liste préliminaire des Hyménoptères aculéates; GISIN, H., Insectes aptérygotes. 1947. 18 KEISER, F., Die Fliegen 1. Teil: Brachycera, Orthorhapha. 1947. 19/20 MÜLLER-SCHNEIDER, P., Endozoochore Samenverbreitung durch Weidetiere; SCHWEIZER, J., Landmilben. 1948. 21 SCHWEIZER, J., Die Landmilben 1. Teil: Parasitiformes. 1949. Bd. 3 (N.F.) (enthält Nrn. 22–27) 22 ALTHERR, E., Les Nématodes (Nématodes libres du sol, 1ère partie). 1950. 23 SCHWEIZER, J., Die Landmilben 2. Teil: Trombidiformes. 1951. 24 DOMARADZKI, J., Blockströme im Kanton Graubünden. 1951.


Nationalpark-Forschung in der Schweiz

25 26 27

161

HOFMÄNNER, B., Die Geradflügler (Dermaptera und Orthoptera). 1951. ALTHERR, E., Les Nématodes (Nématodes libres du sol, 2e partie). 1952. FREY, E., Die Flechtenflora und -vegetation 1. Teil: Die diskokarpen Blatt- und Strauchflechten. 1952.

Bd. 4 (N.F.) (enthält Nrn. 28–32) 28 BRAUN-BLANQUET, J., PALLMANN, H., BACH, R., Pflanzensoziologische und bodenkundliche Untersuchungen: Vegetation und Böden der Wald- und Zwergstrauchgesellschaften (VaccinioPiceetalia). 1954. 29 FURRER, G., Solifluktionsformen. 1954. 30 LÜDI, W., Die Neubildung des Waldes im Lavinar der Alp la Schera. 1954. 31 NOLD, H., SCHMASSMANN, H., Chemische Untersuchungen in der Ova da Val Ftur. 1955. 32 ALTHERR, E., Les Nématodes (Nématodes libres du sol, 3e partie). 1955. Bd. 5 (N.F.) (enthält Nrn. 33–36) 33 FAVRE, J., Les Champignons supérieurs. 1955. 34 SCHWEIZER, J., Die Landmilben 3. Teil: Sarcoptiformes. 1956. 35 THOMANN, H., Die Psychiden und Mikrolepidopteren. 1956. 36 TJEDER, B., A new European Hemerobius (Neuroptera). 1957. Bd. 6 (N.F.) (enthält Nrn. 37–42) 37 SCHWEIZER, J., Die Landmilben 4. Teil: Lebensraum, Vergesellschaftung, Lebensweise. 1957. 38 GISIN, H., Collembolen einiger Waldböden des Fuorngebietes. 1957. 39 BRAUN-BLANQUET, J., Über die obersten Grenzen pflanzlichen Lebens. 1958. 40 DE BEAUMONT, J., Les Hyménoptères aculéates. 1958. 41 FREY, E., Die Flechtenflora und -vegetation 2. Teil: Flechtenvegetation auf Dauerflächen. 1959. 42 FAVRE, J., Catalogue descriptif des Champignons supérieurs. 1960. Bd. 7 (N.F.) (enthält Nrn. 43–48) 43 SCHLÄPFER, D., Der Bergbau am Ofenpass. 1960. 44 BENSON, R.B., The Sawflies (Hymenoptera, Symphyta). 1961. 45 SCHLOETH, R., Markierung von Rotwild. 1961. 46 DOTTRENS, E., Microtus nivalis et Microtus arvalis. 1962. 47 SOMM, A., Schneider, B., Paläontologische und stratigraphische Beobachtungen in der Obertrias. 1962. 48 KARAGOUNIS, K., Zur Geologie der Berge zwischen Ofenpass, Spöltal und Val del Gallo. 1962. Bd. 8 (N.F.) (enthält Nrn. 49–50) 49 HANDSCHIN, E., Die Coleopteren. 1963. 50 BODER, R., Die Thysanopteren. 1963. Beiheft KURTH, A., WEIDMANN, A., THOMMEN, F., Beitrag zur Kenntnis der Waldverhältnisse. 1961. Bd. 9 (N.F.) (enthält Nr. 51) 51 ZOLLER, H., BRAUN-BLANQUET, J., MÜLLER-SCHNEIDER, P., Flora des Schweizerischen Nationalparks und seiner Umgebung. 1964. Bd. 10 (N.F.) (enthält Nrn. 52–56) 52 SOMM, A., Zur Geologie der westlichen Quattervals-Gruppe. 1965. 53/54 OHM, P., Beiträge zur Kenntnis der Gattung Helicoconis (Neuroptera, Coniopterygidae); ASPÖCK, H. und U., Boriomyia helvetica nov. spec. (Neuroptera, Hemerobiidae). 1965. 55 AUBERT, J., Les Plécoptères. 1965. 56 LÜDI, W., Lokalklimatische Untersuchungen am Fuornbach und am Spöl. 1966. Bd. 11 (N.F.) (enthält Nrn. 57–60 und 62–70) 57 KLINGLER, K., Sektionsbefunde von Rotwild. 1966. 58 CAMPELL, E., TREPP, W., Vegetationskarte des Schweizerischen Nationalparks mit einer Beschreibung der Pflanzengesellschaften. 1968. 59 SCHLOETH, R., Analyse des Fegens und des Schlagens von Rothirschen. 1968. 60 ZUBER, E., Untersuchungen an Strukturrasen. 1968.


162

62–64

65 66 67/68 69/70

Nationalpark-Forschung in der Schweiz

SONDEREGGER, P., Das Genus Erebia (Lep.); GOTTWALD, J., Arten aus der Verwandtschaft von Ernobius explanatus (Coleoptera, Anobiidae); KIAUTA, B., The chromosome conditions in the spermatogenesis of the caddis-fly Goera pilosa. 1971. FURRER, G., BACHMANN, F., FITZE, P., Erdströme als Formelemente von Solifluktionsdecken im Raum Munt Chavagl/Munt Buffalora. 1971. LATTMANN, P., Oekologie und Verhalten des Alpenmurmeltiers. 1973. DOTTRENS, E., Observations sur les Batraciens et Reptiles; EUGSTER, H., Bericht über die Untersuchungen des Blockstroms in der Val Sassa 1917–1971. 1973. SCHLOETH, R., Variabilität und Abhängigkeit des Röhrens beim Rothirsch; HARTMANN-BRENNER, D.-C., Ein Beitrag zum Problem der Schutthaldenentwicklung. 1974.

Bd. 12 (N.F.) Oekologische Untersuchungen im Unterengadin. Lfg. 1 BAER, J.G., Avant-propos; NADIG, A., Einleitung; BRUNNER, H., Landschaftsbild; UTTINGER, H., Klima; WALSER, E., Hydrographie. 1968. Lfg. 2 TRÜMPY, R., Geologie; TRÜMPY, R., SCHLUSCHE, P., Erläuterungen zur geologischen Karte der Plattamala; JAAG, O., MÄRKI, E., BOSLI-PAVONI, M., Leben im Wasser. 1972. Lfg. 3 HELLER, H., Lebensbedingungen auf den Untersuchungsflächen. 1978. Lfg. 4 ZOLLER, H., Flora und Vegetation der Innalluvionen. 1974. Lfg. 5 OCHSNER, F., Die Moosflora; FREY, E., Flechtenflora und -vegetation. 1975. Lfg. 6 HORAK, E., Die Pilzflora (Macromyceten). 1985. Lfg. 7 CAMPELL, E., Pflanzengesellschaften Ramosch; TREPP, W., Pflanzengesellschaften San Niclà–Strada. 1979. Lfg. 8 FORCART, L., Weichtiere (Mollusca); LIENHARD, C., Psocopteren (Insecta: Psocoptera); KUTTER, H., Ameisen (Hymenoptera, Formicidae). 1980. Lfg. 9 BADER, C., Wassermilben (Hydracarina); VOELLMY, H., SAUTER, W., Wanzen (Heteroptera). 1983. Lfg. 10 NADIG, A., Heuschrecken (Orthoptera). 1986. Lfg. 11 EGLIN-DEDERDING, W., Netzflügler und Schnabelfliegen (Neuropteroidea, Mecoptera). 1986. Lfg. 12 GÜNTHART, H., Zikaden (Auchenorrhyncha). 1987. Lfg. 13 LAMPEL, G., Blattläuse (Sternorrhyncha, Aphidina). 1988. Lfg. 14 SAUTER, W., Schmetterlinge (Lepidoptera). 1993. Lfg. 15 THALER, K., Spinnen (Araneida) und Weberknechte (Opiliones). 1995. Lfg. 16 NADIG, A., SAUTER, W., ZOLLER, H., Versuch einer Synthese. 1999. Bd. 13 (N.F.) (enthält Nr. 61) 61 STÜSSI, B., Naturbedingte Entwicklung subalpiner Weiderasen auf Alp la Schera 1939–1965. 1970. Bd. 14 (N.F.) (enthält Nrn. 71–75) 71 BADER, C., Die Wassermilben. 1. Systematisch-faunistischer Teil. 1975. 72 WUTHRICH, M., Les Diatomées. 1975. 73/74 BADER, C., Die Wassermilben. 2. Nachtrag; KUTTER, H., Die Ameisen (Hymenoptera, Formicidae). 1975. 75 LIENHARD, C., Die Psocopteren (Insecta: Psocoptera). 1977. Bd. 15 (N.F.) (enthält Nrn. 76–79) 76 BADER, C., Die Wassermilben. 3. Populationsdynamische Untersuchung zweier Quellen. 1977. 77 BEELER, F., Geomorphologische Untersuchungen am Spät- und Postglazial im Schweizerischen Nationalpark und im Berninapassgebiet. 1977. 78 EGLIN-DEDERDING, W., Die Netzflügler (Insecta: Neuropteroidea). 1980. 79 GAMPER, M., Heutige Solifluktionsbeträge von Erdströmen. 1981. Bd. 16 (N.F.) (enthält Nrn. 80–84) 80 WELTEN, M., Pollenanalytische Untersuchungen zur Vegetationsgeschichte. 1982. 81 SCHANZ, F., Zur Ökologie der Algen in Quellbächen. 1983. 82 VOSER, P., Einflüsse hoher Rothirschbestände auf die Vegetation im Unterengadin und im Münstertal. 1987. 83 BADER, C., Die Wassermilben. 4. Zweiter Nachtrag. 1994. 84 BOVEY, P., Les Scolytides (Coleoptera: Scolytidae). 1994.


Nationalpark-Forschung in der Schweiz

163

Nationalpark-Forschung in der Schweiz 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99/I 99/II 100/I 100/II 101 102 103 104 105/I 105/II 106 107

ZOLLER, H., Vegetationskarte: Erläuterungen. 1995. ZOLLER, H., ERNY-RODMANN, C., PUNCHAKUNNEL, P., The history of vegetation and land use: pollen record. 1996. TRÜMPY, R., SCHMID, S.M., CONTI, P., FROITZHEIM, N., Erläuterungen zur Geologischen Karte 1:50 000. 1997. GÜNTHART, H., Die Zikaden (Insecta: Auchenorrhyncha). 1997. SCHÜTZ, M., KRÜSI, B.O., EDWARDS, P.J. (Eds. / Hrsg.), Succession research/Sukzessionsforschung. 2000. KÜPFER, I., Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Nationalparktourismus. 2000. HALLER, H., Der Rothirsch im Schweizerischen Nationalpark und dessen Umgebung. 2002. ABDERHALDEN, W., Raumnutzung und sexuelle Segregation beim Alpensteinbock. 2005. FILLI, F., SUTER, W. (Hrsg./Eds.), Huftierforschung/Ungulate Research. 2006. CHERIX, D., GONSETH, Y., PASCHE, A. (Éds.), Faunistique et écologie des invertébrés. 2007. HALLER, R., Integratives Geoinformationsmanagement in der Schutzgebietsforschung. 2011. PAROLINI, J.D., Vom Kahlschlag zum Naturreservat. Geschichte der Waldnutzung. 2012. KUPPER, P., Wildnis schaffen. Geschichte des Schweizerischen Nationalparks. 2012. SCHANZ, F., SCHEURER, T., STEINER, B. (Hrsg.), Gewässerforschung. 2012. HALLER, H., EISENHUT, A., HALLER, R. (Hrsg.), Atlas des Schweizerischen Nationalparks. 2013. HALLER, H., EISENHUT, A., HALLER, R. (Éds.), Atlas du Parc National Suisse. 2013. BAUR, B., SCHEURER, T. (Red.), Wissen schaffen. 100 Jahre Forschung im Schweizerischen Nationalpark. 2014. BAUR, B., SCHEURER, T. (Réd.), Au cœur de la nature. Cent ans de recherches au Parc national suisse. 2015. SCHLÄPFER, D., Die Eisenberge am Ofenpass. 2013. BAUR, B., MEIER, T., SCHMERA, D., BAUR, M., BAUR, A., Die Vielfalt der Landschnecken in der Val Müstair. 2014. BACKHAUS, N., CHERIX, D., SCHEURER, T., WALLNER, A. (Réd. / Red.), Jusqu’où doit-on protéger la nature?/Wie viel Schutz(gebiete) braucht die Natur? 2015. RUPF, R., Planungsinstrumente für Wandern und Mountainbiking in Berggebieten unter besonderer Berücksichtigung der Biosfera Val Müstair. 2015. HALLER, H., Wilderei im rätischen Dreiländereck. 2016. HALLER, H., Bracconaggio nel triangolo retico. 2017. WARTMANN, B., WARTMANN, C., Die Orchideen des Schweizerischen Nationalparks, der Val Müstair und angrenzender Gebiete. 2017. BAUR, B., ROHNER, J., SCHEURER, T. (Red.), Erinnerungen an Pioniere des Schweizerischen Nationalparks. 2017.



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.