Agroforstpraxis in der Schweiz Verwurzelt im Wandel
Christina den Hond-Vaccaro (Agroscope), Felix Herzog (Agroscope), Johanna Schoop (Agridea Lausanne), Lisa Nilles (Agridea Lindau), Mareike Jäger (ZHAW), Sonja Kay (Agroscope)
Agroforstpraxis in der Schweiz Verwurzelt
im Wandel
Haupt Verlag
3.2.5
5.2.1
5.2.3
5.2.4
5.2.7
7.2
8.2
9.3
Vorwort Agroforst
Hochstammobstbäume und Hecken haben meine Kindheit geprägt. Sie waren für mich als Bauernsohn der Inbegriff der landwirtschaftlichen Kulturlandschaft. Die landwirtschaftlichen Tätigkeiten prägten damals wie heute die Kulturlandschaft. Die Durchmischung von jährlichen Kulturen, Naturwiesen, Dauerkulturen und Bäumen war ein wichtiges Merkmal. Der Begriff Agroforst war mir damals nicht bekannt. Es war aber ein schleichender Transformationsprozess im Gange, der darin bestand, mit vielen Mitteln die Produktivität der Flächen, der Arbeit und des investierten Kapitals zu erhöhen. Dazu gehörten der vermehrte Einsatz von Hilfsstoffen wie Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln, die Mechanisierung, Strukturverbesserungen und die Züchtung. Im Obstbau entstanden mehr und mehr geschlossene Obstanlagen mit mittelhohen Stämmen oder Niederstammanlagen. Sie erfüllten die modernen Ziele wie Geschmack, Aussehen, Ertrag pro Hektare, hohe Arbeitsproduktivität. Die Sortenvielfalt war jedoch viel geringer. Die Früchte der Hochstammbäume wurden weniger als Tafelobst nachgefragt und zunehmend zu Mostobst verwertet.
Die meisten Hochstammobstbäume standen in den Naturwiesen, teilweise auch in den Ackerflächen. Als wir mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern an einem Wintertag nach der Schule auf dem Weg nach Hause waren, entdeckten wir völlig ver-
dutzt, dass fast alle Bäume samt Wurzelstöcken von grossen Traktoren ausgerissen worden waren. Ein Bild der Verwüstung. Die vertraute Landschaft war verschwunden. Die Eidgenossenschaft finanzierte diese über zwei Jahrzehnte dauernde Aktion; ein Zeitraum in welchem 11 Millionen Hochstammbäume ausgerissen wurden. Als wir dies in der Schule thematisierten, erklärte man uns, man müsse den Alkoholismus bekämpfen und neue Obstsorten für den Markt produzieren, die in Intensivanlagen wachsen. Hochstammbäume waren so betrachtet überflüssig und ein Problem für die öffentliche Gesundheit.
Was man damals nicht auf dem Radar hatte, war der Verlust an Biodiversität, im Obstbau selbst und im Zusammenhang mit der Existenz der Hochstammbäume und der Hecken. Diese Verarmung ist aus heutiger Sicht mit ein Grund, unter zahlreichen anderen, für die Defizite bei der Biodiversität im Landwirtschaftsbereich.
Es ist heutzutage unbestritten – das Ernährungssystem und damit auch die Landwirtschaft müssen sich neu ausrichten, die ökologischen Grundlagen dürfen sich nicht erschöpfen, sondern das Ernährungssystem muss den Ansprüchen der Regeneration, der Resilienz und damit der Nachhaltigkeit gerechter werden. Hierzu gibt es seit fast drei Jahrzehnten nationale und internationale wissenschaftliche Publikationen. Auf globaler Ebene haben Institutionen der Vereinten Nationen die Begrifflichkeit der Agrarökologie verbindlich verankert. Die Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, diese auf nationaler Ebene umzusetzen.
Vor diesem Hintergrund ist die Agroforestry eine moderne Restauration von Ökosystemen, die den Bäumen eine wichtige ökologische Funktion auf den Ackerbau- und den Grünlandflächen zurückgibt. Es geht nicht darum, die Landschaften von damals wiederherzustellen, sondern es gilt, Bäume als produktive Elemente in moderne Agrarsysteme zu integrieren und von ihren Umweltleistungen zu profitieren. Die Komplexität ist Teil der Herausforderung. Agroforst ist für mich die Kunst, die einzelnen Systemkomponenten im Sinne von nachhaltigen und resilienten lokalen Produktionssystemen zu kombinieren.
Prof. Dr. Bernard Lehmann
ehemaliger Direktor Bundesamt für Landwirtschaft 23. Juli 2024
1 Warum Agroforstsysteme?
Was genau versteht man unter einem «Agroforst», was «kann» der Agroforst und was kann er nicht? Diese und andere Fragen werden im vorliegenden Einführungskapitel näher erklärt.
1.1
Was sind Agroforstsysteme?
Bäume und Sträucher in landwirtschaftliche Systeme zu integrieren ist eine Form der Landnutzung, die als «Agroforstwirtschaft» bezeichnet wird. Agroforstsysteme vereinen damit den Anbau von Kulturpflanzen und/oder die Tierhaltung mit der Produktion von Früchten (Obst, Nüsse etc.), Holz, anderen Baumprodukten oder Hecken auf demselben Stück Land. Das erste Unterkapitel stellt die gängigste Unterteilung zwischen silvoarablen und silvopastoralen Agroforstsystemen vor. Die Vereinigung dieser beiden Typen von Agroforstsystemen, also die Kombination von Gehölzen, Ackerkulturen und Tierhaltung, wird als agrosilvopastorales System (Abbildung 1) bezeichnet. Eine detailliertere Unterteilung von Agroforstsystem-Typen findet sich in Kapitel 2.
1.1.1 Gehölze mit Ackerkulturen
Silvoarable Systeme bezeichnen Landnutzungsformen, in denen eine mehrjährige Gehölzkultur mit dem Anbau einer (meist einjährigen) Ackerkultur auf derselben Fläche kombiniert wird (Abbildung 2). In vielen Ländern Europas und auch in der Schweiz gibt es eine Bandbreite dieser Kombinationen von Gehölzen und Kulturpflanzen, deren Vielfalt nicht in einer Liste vollständig angeführt werden kann. Eine erste Idee der unzähligen Möglichkeiten verschafft Abbildung 3. Unterschiedliche Gehölzsysteme können mit verschiedenen Kulturpflanzen verbunden werden.
Abbildung 1: Konzept von Agroforstsystem-Typen mit der einfachen Dreiteilung in silvoarable, silvopastorale und agrosilvopastorale Systeme (angelehnt an das AGROMIXKonzept). (Quelle: Agridea)
Abbildung 2: Beispiel für ein silvoarables System in der Schweiz. (Quelle: Lisa Nilles, Agridea)
Kernobst: Apfel, Birne, Quitte, Vogelbeere
Obstbäume Schalen obst: Walnuss, Edelkastanie, Haselnuss, Mandel
Walnuss, Eiche, Wildkirsche, Esche, Ahorn
Wertholz
Steinobst: Kirsche, Pflaume (Mirabelle, Zwetschge), Pfirsich (Nektarine), Aprikose
Getreide Gemüsebau
Hackfrüchte
Dinkel, Weizen, Roggen, Gerste
Energiegehölze Pappeln, Weiden
Körnerleguminosen
Spezialkulturen
Ölsaaten
Kartoffeln, Zuckerrübe
Rhabarber, Erdbeeren Raps, Sonnenblumen
Abbildung 3: Beispiele von Kombinationen von Gehölzsystemen (links) und Kulturpflanzen (rechts), die oft in Agroforstsystemen angebaut werden (Auswahl). (Quelle: IG Agroforst Schweiz)
Je nach Schwerpunkt (Fokus auf Gehölz- oder einjähriger Komponente), Geografie und kulturellem Kontext (Gebrauch von Maschinen etc.) ergeben sich völlig unterschiedliche silvoarable Systeme. Im vorliegenden Buch befassen sich Kapitel 6 «Agroforst im Ackerbau» und Kapitel 7 «Agroforst mit Spezialkulturen» mit silvoarablen Agroforstsystemen. Dort finden sich auch jeweils anschaulich beschriebene Praxisbeispiele.
1.1.2 Gehölze mit Tierhaltung
Silvopastorale Systeme bezeichnen Landnutzungsformen, in denen Futterpflanzen (Leguminosen oder Gräser) angebaut oder von Nutztieren beweidet werden (Abbildung 4). Am bekanntesten sind in der Schweiz wohl die traditionellen Hochstamm-Feldobstgärten, deren hochstämmige Obstbäume auf Grün- bzw. Weideland stehen. Im fliessenden Übergang zur Waldweide sind halboffene Weidelandschaften mit einzelnen Gehölzen oder kleinen Gruppen von Gehölzen auf der Weidefläche zu nennen.
Je nach Gehölz- bzw. Tierart können Bäume und Hecken auch direkt durch Ziegen, Rinder oder Schafe beweidet oder mit der Haltung von Geflügel kombiniert werden. Entsprechend divers sind auch die Formen der silvopastoralen Agroforstsysteme in der Schweiz. In Kapitel 8 «Tierhaltung im Agroforst» werden «klassische» silvopastorale Systeme mit Geflügel, Wiederkäuern und Schweinen vorgestellt und durch Praxisbeispiele von Schweizer Betrieben veranschaulicht.
1.2 Vorteile von Agroforstsystemen
Agroforstsysteme werden seit jeher aufgrund ihrer Multifunktionalität bzw. Funktionsvielfalt gepflanzt und geschätzt. So liefert eine Agroforstfläche neben Lebens- oder Futtermitteln auch Brenn- oder Wertholz. Die Fläche produziert mehr und vor allem diversere Erzeugnisse, als wenn sie in Monokultur bewirtschaftet werden würde. Die sogenannte Flächennutzungseffizienz bzw. das Land-Äquivalenz-Verhältnis wird durch das Agroforstsystem erhöht. Hierzu ein einfaches Beispiel: Ein Hektar Weizenacker in Monokultur liefert im Durchschnitt zwischen 6 und 8 t Weizen; ein silvoarables Agroforstsystem hingegen produziert durchschnittlich etwas weniger Weizen (5 bis 7 t ha-1), dafür aber zusätzlich Brennholz und Obst, wobei der Ertrag eines Hochstamm-Obstbaumes schwanken kann. Im Durchschnitt beträgt er z. B. für Hochstamm-Apfelbäume zwischen 180-250 kg pro Baum (Birne: 200-300 kg/Baum; Kirsche 30-100 kg/Baum; Zwetschge 30-100 kg/Baum). Gesamthaft liefert das Agroforstsystem also einen grösseren Warenkorb.
Es gibt auch Beispiele aus der Praxis, in denen auf derselben Fläche im Agroforst mehr Ertrag eingefahren wird als auf einer Monokulturfläche. In einer belgischen Feldstudie lag der Winterweizen-Ertrag in einem jungen Agroforstsystem beispielsweise 6 % höher als in Monokultur. Und in einem Feldexperiment in Deutschland lag der Winterweizen-Ertrag in einer Kurzumtriebsplantage mit Pappeln um sogar 16 % höher als in Monokultur. Andere Ertragsvergleiche aus Feldstudien ergaben hingegen sehr ähnliche und statistisch nicht signifikante Unterschiede im Ertrag, bezogen auf die reine Agroforst-Unterkultur- bzw. Monokulturfläche. Wird der Ertrag aus dem Gehölzstreifen miteinberechnet, fällt, wie eingangs beschrieben, die Flächennutzungseffizienz höher aus.
Mit der Diversifizierung der Produktpalette durch etwa Obst und Holz geht auch eine höhere Resilienz der landwirtschaftlichen Betriebe einher. Sollte beispielsweise aufgrund hoher Trockenheit oder partieller Dürre ein Jahr für den Weizenanbau sehr schlecht und daher hohe Ernteausfälle zu verzeichnen sein, muss der Monokultur-Betrieb auf einen Grossteil seiner Ernte und damit seines Einkommens verzichten. Der Agroforstbetrieb verzeichnet in dieser Zeit zwar ebenfalls Einbussen in der Weizenernte, kann jedoch weiterhin Obst und Holz ernten und damit partiell die Verluste aus dem Ackerbau auffangen bzw. weiterhin Erlöse erwirtschaften. Mitunter könnten die Verluste bei der Weizenernte durch ein verbessertes Mikroklima und weniger verheerende Trockenheit vergleichsweise auch geringer ausfallen.
Neben diesen wirtschaftlichen Vorteilen wurden und werden Agroforstsysteme aufgrund ihrer positiven Wirkungen auf die Umwelt und die Ressourcen – den Boden, das Wasser, das (Mikro)Klima, die Luft und die Biodiversität – geschätzt.
Der Schutz des Bodens und seiner physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften steht dabei häufig an oberster Stelle in der Landwirtschaft. Bäume und
Betrieb NaturGut
Katzhof
Claudia Meierhans & Markus Schwegler
Meierhans, Richenthal (LU)
Keylines und Wasserretention
1 Entstehung
Mit zunehmender Trockenheit und unregelmässiger Niederschlagsverteilung rückten vermehrt Fragen zur zukünftigen Wasserversorgung der Gemüsekulturen auf den sandigen Lehmböden in den Vordergrund. Der Katzhof bewirtschaftet traditionell Gemüse und Ackerkulturen und liegt relativ windexponiert auf einer Hügelkuppe mit 900 mm Niederschlag im Jahr. Durch Zufall stiess Markus Schwegler auf ein Webinar zum Thema Keyline-Design.
Erst hatte er bereits selbst begonnen, auf den Gemüsebauflächen Agroforst zu planen und dabei die vorhandene Topografie zu nutzen. Ein Grundgedanke des Webinars war es, nebst den wasserbaulichen Aspekten ästhetische Gesichtspunkte in der Planung ebenfalls mit einzubeziehen. Wie kann das Schöne mit dem Nützlichen kombiniert werden?
Das Integrieren von Gehölzstrukturen ist im Keyline-Design dabei eine logische Ergänzung zu den Wassergräben, die angelegt werden. Entlang dieser Struktur bildet sich ein Muster, das in die Landschaft passt und die Ästhetik mit einbezieht.
Die Kombination von Gehölzen und Wassergräben soll für eine erhöhte Resilienz gegenüber Trockenheit sorgen. Die Bäume sollen Austrocknung durch den Wind vorbeugen und der Schattenwurf kann die Flächen zusätzlich abkühlen und so das Mikroklima in heissen Phasen positiv beeinflussen.
Daneben galt es, den Betrieb auch wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Durch die Integration von verschiedenen Gehölzarten soll, neben der Resilienz gegenüber Extremwetterbedingungen, einer positiven Umweltwirkung und Förderung der Biodiversität, die Lebensmittelvielfalt erhöht werden.
Abbildung 2: In den Ackerflächen wurden die Kastanien 70 cm hinter die Grabenoberkante des Keyline gepflanzt. Allgemein sind die Baumstreifen auf den Ackerflächen weiter auseinander als in den Gemüseparzellen, die Baumabstände zwischen den Kastanien betragen 16 m. (Quelle: Thomas Aföldi, FiBL; Philipp Gerhardt, Baumfeldwirtschaft)
2 Umsetzung
Keylines geben Grundstruktur vor
Die absolute Planungsgrundlage war der Boden und die Wasserversorgung. Es wurde vom Wasser und Boden her geplant, statt von den Gehölzen aus. Nach Gesprächen mit Beratern wurde das Design auf die gesamte Betriebsfläche ausgedehnt. Es machte Sinn, das Wasser auf den höheren Flächen, auf denen Ackerbau betrieben wird, zu sammeln, um es den tieferliegenden Flächen mit dem Gemüsebau zur Verfügung zu stellen. Dazu kommen zwei Wasserbecken mit 300 m3 und 200 m3 als Zwischenspeicher zum Einsatz.
Mehrere Planungsrunden
Die ersten Ideen und Pläne wurden immer weiter angepasst und verfeinert, insgesamt sind während über einem Jahr 11 Planungsrunden durchlaufen worden. Es wurde mit dem Verlauf der Linien und den Abständen experimentiert. Wie viele Linien letztendlich definiert und gepflanzt wurden, ergab sich durch die Struktur der jeweiligen Flächen, die Maschinenbreiten und das Wassereinzugsgebiet.
Abbildung 3: Die Keylines in den Gemüseparzellen sind enger, sie orientieren sich an den Höhenlinien. Das Gemüse wird in fest stehenden Streifen von 75 cm Breite angebaut. Das System entwickelt sich beständig weiter.
(Quellen: Thomas Aföldi, FiBL; NaturGut Katzhof)
Teilweise wurden in der Planung auch wieder Linien entnommen, um die Wasserspeicherung besser integrieren zu können oder um sich an bereits bestehenden Baumlinien zu orientieren. In der Planung spielten so die oberirdische und die unterirdische Infrastruktur eine Rolle, weniger aber die zukünftigen Bäume. Trotzdem konnte man sich, auch aufgrund des langen Planungsprozesses, schon über die ersten Pflanzenarten Gedanken machen. Final ergaben sich im Ackerbau Abstände von 42 m zwischen den einzelnen Linien. Im Gemüsebau, wo mit 75 cm breiten, permanenten Streifen gearbeitet wird, ist das Keyline-Raster kleinteiliger. Dort wird, wie im angrenzenden Grasland, mit 24 m breiten Abständen zwischen den Linien gearbeitet.
Auf der Ackerfläche wird eher auf hohe Bäume gesetzt, sowohl beim Stamm als auch in der Endhöhe. Hier werden Kastanien mit Kultur-Holunder (diese mit jeweils 4 m Abstand) zwischen den Kastanien ergänzt. Eine noch nicht umgesetzte Idee ist es, zwischen diese Holunder noch Ölweiden als Stickstoffsammler zu pflanzen. Auf den Ostflächen, wo sich die Gemüseparzellen befinden und alles beengter ist, musste die Endhöhe der Gehölze tiefer ausfallen. Da diese Linien in Ost-West-Richtung verlaufen, wurden die Gehölze bezüglich der Höhe von der Linie Süd (tiefer, z. B. Beeren) nach Nord (höher, z. B. Haselnuss) angepasst.
Als die Keylines standen, konnte der Rest organisch wachsen Erst als die Grundstruktur klar war, wurde überlegt, welche Gehölze auf welcher Linie gepflanzt werden können und Sinn machen. Dabei stellte sich der Betrieb folgende Fragen:
▷ Welche Arten kommen vom Standort her in Frage?
▷ An welchen Arten habe ich Freude? Was möchte ich ausprobieren?
▷ Was ergänzt das bestehende Gemüseabo?
▷ Wie ergänzen sich die Kulturen, auch von der Erntestaffelung her, zu den bisherigen Kulturen?
▷ Wie möchte ich den zukünftigen Ertrag vermarkten, da einige Arten erst in Jahren einen nennenswerten Ertrag abwerfen?
▷ Wie integriere ich den Hauptfokus auf Direktvermarktung?
▷ Wie kann ich das Arbeitsaufkommen (Pflege, Ernte) über das Jahr verteilen?
Durch das Keyline-Design ist auf den Flächen eine komplett neue Struktur entstanden, die Einfluss auf die Bearbeitung hat. Daher wurde auf ein intelligentes Design Wert gelegt, dass eine optimale Bewirtschaftung erlaubt. So fallen die Baumstreifen mit den Keyline-Gräben mit 6 m entsprechend breit aus. Die Keyline-Gräben befinden sich fast in der Mitte des Streifens, mit einer 40 cm hohen Grabenkante. Die Bäume werden jeweils 70 cm von der Grabenkante entfernt gepflanzt. Durch die breiten Pufferstreifen ist ein Zugang zu den Gehölzen jederzeit möglich, ohne durch die im Acker angebauten Kulturen fahren zu müssen. Dasselbe spiegelt sich auch in den grösseren Baumabständen wider, als allgemein von der Literatur empfohlen wird (beispielsweise 16 m bei den Esskastanien).
«Der
heute übliche, kurzfristige zeitliche Faktor löst sich mit den Gehölzen auf. Ich denke in der Wertschöpfung langfristiger, es geht nicht mehr nur um den Jahresrhythmus wie im Ackerbau, sondern ich plane im 5 bis sogar im 50 Jahresrhythmus. Andere zeitliche Dimensionen werden plötzlich wichtig.»
Auf den Gemüseparzellen werden im nördlichsten Teil Haselnüsse und Johannisbeeren mit Grasland kombiniert, im Verlauf zum Süden an die Gemüseflächen angrenzend Niederstamm-Obstbäume. In den Keylines der Gemüseparzellen selbst werden intensivere und kleinere Beerenobst- und Wildobstkulturen zur Direktvermarktung gepflanzt. Diese ergänzen das Gemüse gut, denn sie brauchen ebenso wie das Gemüse eine intensivere Aufmerksamkeit, die mit den Arbeiten im Gemüsebau ergänzt werden. Diese Planungsgrundlage ist dem Sektorendenken der Permakultur entnommen. So sind die Gehölze auf den Ostflächen in den Keylines einerseits im Verlauf von Nord nach Süd nach abnehmender Höhe angelegt, jedoch mit steigender Intensität der Bewirtschaftung. In der Abfolge wurde wie folgt gepflanzt: Hasel, Mandeln als Experiment, Niederstammobst (Apfel, Birne, Kirsche, Pflaumen), Wildobst und Beeren (z. B. Stachelbeeren, Maibeeren, Johannisbeeren, Sanddorn).
Der Umsetzungsprozess ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Der Betrieb wird einige Linien erst noch bepflanzen. Mit den gemachten Erfahrungen entwickeln sich immer weitere Ideen, die nach und nach in die Umsetzung einfliessen können. Ziel ist es, das System flexibel zu halten, da die Entwicklungen in den nächsten 30 Jahren nicht absehbar sind. Die Edelkastanien im Ackerbau sind die konstantesten Gehölze, alle anderen Arten und Sorten können angepasst und relativ schnell umgestaltet werden.
3 Herausforderungen
Langwieriger Planungsprozess
Der Planungsprozess hat sich über einen längeren Zeitraum hingezogen, was sich im Nachhinein aber als sehr wertvoll erwiesen hat. So konnte von der Grobstruktur Stück für Stück in immer feinere Details vertieft werden.
Auch die Wissensbeschaffung war eine grosse Aufgabe. Es wurde mit verschiedenen Experten zusammengearbeitet und verschiedenste Informationsmaterialien zusammengetragen. Mit jedem neuen Austausch ergaben sich neue Perspektiven und Ideen, die in angepasste Planungsmodelle einflossen. Nach 11 Planungsrunden war dann der Startschuss für die ersten Pflanzungen gegeben. Die Betriebsleiter sind sehr froh, dass sie dem Planungsprozess die nötige Zeit eingeräumt haben. Sie sind mit dem nun stehenden Konzept sehr zufrieden.
Pflanzgutbeschaffung
Im Biolandbau sind die Vorgaben für Pflanzgut teilweise sehr einschränkend. Viele weitere Arten und Sorten wären interessant gewesen, was aber mit hohen Aufwänden in der Beschaffung verbunden gewesen wäre. Daher mussten hier Kompromisse eingegangen werden. Dazu kommt, dass manche Arten und Sorten eine lange Vorlaufzeit benötigen und man darum frühzeitig mit den Baumschulen sprechen sollte.
Abbildung 4: Die Gräben sollten idealerweise auf einer Höhe verlaufen, da sich das Wasser sonst unterschiedlich aufstaut. Die Anlage erfolgt mit Bagger und GPS. (Quelle: NaturGut Katzhof)
Die Pflanzgutbeschaffung lief für den Betrieb bisher sehr gut, da die oben genannten Aspekte früh in die Planung mit einbezogen wurden.
Etablierung der Pflanzen
Gepflanzt sind die Gehölze dann schnell, jedoch fehlen die Erfahrungen auch langfristig, wie diese sich wirklich auf den Flächen etablieren und welche Krankheiten auftreten können. Dies ist ein Risiko, welches sich erst mit der Zeit klärt. Die Pflanzen werden konsequent mit Wurzelschutz gepflanzt, es kommen TopCat-Fallen und auch natürliche Mäusejäger zum Einsatz.
4 Besonderheiten des Agroforsts
Erst Keylines, dann Gehölze
Die Baumreihen wurden konsequent entlang des Keylines angelegt. Das Wasser und dessen Lauf gab den Grundton an. Alles andere folgte daraufhin.
Einteilung in Zonen und klare Trennung der Bereiche
Die gesamten Flächen wurden agroforsttechnisch in verschiedene Zonen unterteilt, ähnlich dem Permakulturgedanken. So sind auf den eher Hof-ferneren Ackerflächen extensivere Kastanienbäume als Hochstamm, lediglich ergänzt mit Holunder, zu fin-
den. Je näher die Keylines sich dem Hof nähern, desto mehr nimmt einerseits die Höhe der Gehölze ab, dafür aber die Intensität der Bewirtschaftung zu. So wurden auf den Gemüseflächen auf der Nordseite Haselnuss und Niederstammobst angelegt, in den Gemüsebauflächen intensivere Beeren- und Wildobstkulturen.
Klare Trennung der Einheiten
Ursprünglich wurde noch überlegt, angrenzend an die Haselnusskulturen eine Futterhecke von 30 m Länge anzulegen. Dies wäre jedoch ein Kompromiss gewesen, der weder der Beweidung und Nutzung der Futterhecken noch der Ernte und Pflege der Haselnuss gerecht geworden wäre. Daher wurde konsequent auf Haselnuss gesetzt.
Dieses konsequente Design und die klare Funktion ziehen sich über das gesamte System. Daher wurden auch die Keyline-Streifen sehr breit (6 m) angelegt, um jeweils ein Arbeiten an den Bäumen oder zwischen den Bäumen zu ermöglichen, egal, was auf dem Acker rechts und links passiert. So ist jederzeit ein Zugang zu den Gehölzen gewährleistet. Auch bei der Bewässerung der Bäume muss nicht durch die Kulturen gefahren werden und auch Arbeiten mit grösseren Maschinen, wie z. B. beim Mähdrusch, sollten die Bäume nicht stören. Jeder Agroforstteil soll ein für sich unabhängig funktionierendes Element darstellen.
Orientierung an der Direktvermarktung
Die Arten und Sorten, die angebaut werden, orientierten sich vorwiegend an der Direktvermarktung. Da schon bisher viel über die Direktvermarktung läuft, war dies ein wesentlicher Aspekt bei der Planung und Auswahl der Gehölzkulturen. Einzig der Holunder und die Kastanien sind über die Direktvermarktung hinaus für den externen Verkauf geplant.
TIPPS
‒Höre auf dein Bauchgefühl: Finde heraus, welche Kulturen dir Freude machen, dann kümmere dich um die Standortbedingungen. Dies hilft auch schon mal, die Auswahl einzuschränken. Die Freude an einer Kultur ist wichtig, weil du bei einigen Gehölzarten während der nächsten 50 Jahre damit arbeiten musst.
‒Sei dir klar darüber, was du willst, und setze es erstmal konsequent um:
‒Willst du ein klares Pflanzdesign und für deinen Betrieb optimierte Arbeitsabläufe oder darf es spontan und dynamisch entstehen?
‒Welche Ziele hast du wo? Was ist wirklich wichtig?
‒Es kommen im Lauf der Umsetzung noch etliche Fragen, die dir vorher nicht klar waren. Daher ist es hilfreich, so viele eigene Bedürfnisse wie möglich klar zu kennen. Damit kannst du später ohne zu viele schlechte Kompromisse den Plan umsetzen.
BETRIEBSSPIEGEL
GEMÜSE UND OBST IN DIREKTVERMARKTUNG, ACKERBAU UND MUTTERKUHHALTUNG
GESAMTFLÄCHE: 15 ha arrondiert
Permakultur 1,2 ha (Gemüse, Beeren und Niederstammobst)
Acker: 6 ha in 6-jähriger Fruchtfolge mit Agroforst-Pufferstreifen
▷ Teilweise über Direktvermarktung: Dinkel, Einkorn, Speisehafer, Hirse, Lein und Linsen
GRASLAND: Weide, Futternutzung
TIERHALTUNG 9 GVE Rätisches Grauvieh, Mutterkühe
6 Bienenvölker
BAUMARTEN/SORTEN Ackerfläche
GEPFLANZT: Esskastanien: Brunella, Bouche de Betizac (16/17 Stück)
Holunder: Haschberg als Stamm
GEMÜSE UND
GRASLANDFLÄCHE Grünland
Haselnuss 50 Stück: Niederstamm
▷ Hallsche Riesen, Corabel, Ennis, EMOA 1, Buttler
Mandeln: Experiment 8 Mandeln: Ferrastar, Ferragnes, Ferraduel
GEMÜSEFLÄCHE Niederstamm-Obst: 27 Bäume
▷ Apfelsorte Milena aus biodynamischer Züchtung PomaCulta/ weitere Apfelsorten: Ariwa, Cox Orange, Remo, Bonita, Goldparmäne
▷ Birne: Kaiser Akexander, Giffart’s, Gellert’s, Frühe von Trevoux
▷ Kirsche: Kordia, Regina
▷ Zwetschge/Pflaume: Fellenberg, Mirabelle de Nancy
▷ Arten und Sorten gewählt, damit eine gestaffelte Ernte möglich ist
GEPLANT: Teichanlage mit Birken, Ulmen, Erlen, Weiden Evtl. Futterhecken auf Weideflächen
Abschlusskapitel O-Töne der Autor:Innen
Name Warum Agroforst? Persönliches Statement
Felix Herzog (Agroscope)
Schon als Kind habe ich gerne Kirschen gepflückt auf den grossen Bäumen meines Onkels im Leimental. Agroforst verbindet Produktion, Ressourcenschutz und –für viele Menschen – persönliches Wohlbefinden.
Welche Fehler vermeiden?
Wir dürfen Agroforst nicht als Wundermittel predigen. Bäume machen Arbeit. Es sollen das nur Landwirt:innen tun, denen diese Arbeit Freude macht. Einige meiner Cousins und Cousinen pflücken überhaupt nicht gerne Kirschen!
Wildcard
Ich bin ambivalent. Einerseits muss Agroforst aus der Nische heraus, wenn wir z. B. substanziell Kohlenstoff speichern wollen. Andererseits sollte man niemanden dazu überreden und es sollte auch nicht nur wegen Direktzahlungen gemacht werden.
Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb an der luxemburgischen Grenze aufgewachsen, der zu Spitzenzeiten über 700 Streuobstbäume bewirtschaftete. Heute sind es vielleicht noch 150, obwohl die Betriebsfläche insgesamt deutlich gewachsen ist. In der gesamten Region gibt es nur noch wenige landschaftsprägende Baumgruppen, oft nur Einzelbestände und diese mit massivem Mistelbefall. Ich gehe davon aus, dass in 10–15 Jahren die Bäume vollends fehlen, da auch die Nachpflanzungen schon früh mit Misteln befallen sind und man mit dem Schneiden kaum hinterher kommt. Gleichzeitig ist die Landschaft deutlich stiller geworden, es fehlen Insekten oder Vögel. Ohne Schatten wird es auch für weidende Rinder im Sommer deutlich unangenehmer. Die Geschwindigkeit der Entwicklung und die spürbaren Auswirkungen f inde ich alarmierend.
Schützen durch Nützen ist mir lange im Kopf geblieben. Wenn eine Sache nicht mehr nützlich ist, sinkt der Wert. Wenn ich kein Einkommen generieren kann, wird es ein teures «Hobby». Daher muss sich Agroforst lohnen, sei es beim einzelbetrieblichen Ergebnis und auch gesellschaftlich. Dazu müssen die Systeme selbst weiterentwickelt werden, und Baumarten und -erziehungen möglich sein, die rationeller sind. Oder neue Formen der Zusammenarbeit, z. B. Vergabe/Übernahme der Pflege im BetriebsVerbund. Es braucht auch viel Wissen, bisher müssen sich die Betriebsleiter noch viel zu sehr selbst Informationen zusammen suchen.
Es hatte historisch Gründe, warum die traditionellen Systeme stark abgenommen haben. Und es gibt Gründe, warum Betriebe nun wieder vermehrt auf Agroforstsysteme setzen, trotz dem Mehr an Arbeit und Weniger an Geld. Wie kann man die (Umwelt-) Leistungen von Bäumen besser kommunizieren und «einpreisen»?
Name Warum Agroforst? Persönliches Statement
Sonja Kay (Agroscope)
In meinem Forststudium habe ich gelernt, dass man zunächst mehrere Tausend Bäume pro Hektar pflanzen muss, um nach etwa 100 Jahren 80 wertvolle Bäume ernten zu können. Ich fragte mich, warum man nicht einfach nur 80 Bäume pflanzt, sie gut pflegt und die «gewonnene» Fläche anderweitig und jährlich nutzt. Ich bin fündig geworden – bei traditionellen Agroforstsystemen wie Waldweiden und Streuobstwiesen.
Was mich in Bezug auf Bäume im Kulturland wirklich antreibt, ist die Beschäftigung mit etwas Lebendigem – das ist wohl ein ganz urmenschliches Bedürfnis und in unserer durchdigitalisierten Welt ein immer selteneres Gut. Die Auseinandersetzung mit lebendigen Prozessen, zum Beispiel bei der Baumpflege, ist auch eine Aufforderung, eine klare Entscheidung zu treffen und den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Von daher ist Baumerziehung immer auch Selbsterziehung.
Welche Fehler vermeiden?
«Fehler» wirds immer geben, sind sie die Quelle für Innovationen und coole Lösungen. Stillstand finde ich eher kritisch.
Ich mag Bäume und finde, es hat noch viel Platz für mehr grosse Bäume in unserer Landschaft.
Die ersten modernen Agroforstsysteme wurden vor ca. 15 Jahren in der Schweiz gepflanzt. Wenn ich den Wissensstand von damals mit heute vergleiche, muss ich schon sagen – wir haben einiges gelernt.
Agroforst – das ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die Verantwortung hierfür darf sich auch auf viele Schultern verteilen. Es ist kaum nachvollziehbar, dass eine Handvoll engagierter Bäuerinnen und Bauern die volle finanzielle und arbeitswirtschaftliche Verantwortung für eine so wichtige generationsübergreifende Klimaschutzmassnahme tragen müssen, von der letztlich die ganze Gesellschaft profitiert.
Name
Johanna Schoop (Agridea)
Warum Agroforst? Persönliches Statement
Schon als Kind waren für mich Bäume etwas Besonderes und das ist auch heute noch so. Mit ihrer Präsenz und all ihren Funktionen sind sie zentrale Elemente in unserer Landschaft.
Agroforst sehe ich als guten Weg, um Produktion und Natur- bzw. Umweltschutz einander wieder ein Stück näher zu bringen. Wir brauchen die Biodiversität genauso wie die landwirtschaftliche Produktion, wenn wir langfristig Nahrungsmittel produzieren wollen, und zudem leisten Bäume und Sträucher einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.
Während meiner Masterarbeit in Bolivien lernte ich erstmals Agroforstsysteme kennen – und war fasziniert. Als ich zurückkam, sah ich die weiten baum- und strauchlosen Flächen bei uns mit anderen, mit kritischen Augen. Agroforst ist eine viel ganzheitlichere Form der landwirtschaftlichen Praxis und dringend notwendig.
Welche Fehler vermeiden?
Aus Fehlern lernen wir bekanntlich und wo innovative Betriebe ihre Agroforstsysteme umsetzen, werden auch künftig Fehler passieren und wir werden daraus lernen. Wichtig ist, dass Pflanzungen freiwillig erfolgen und die Agroforstprojekte gut in die jeweiligen Betriebskonzepte passen, was die Bereitschaft erhöht, den zusätzlichen Arbeitsaufwand auf sich zu nehmen. Dazu ist auch eine gewisse Flexibilität im politischen Rahmen wichtig.
Ein Anfang ist schnell gemacht. Die grosse Herausforderung beim Agroforst liegt in seiner Langfristigkeit, welche eine umfassende Planung, Vorausschau und eine gewisse Toleranz für «Fehler» erfordert.
Agroforst ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
«Wer Bäume pflanzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen».
(Rabindranath Tagore)
Landwirte pflanzen nicht zum Spass Bäume. Sollen sie auch nicht. Unterstützen wir als Konsument:innen auch jene, die der Natur ein Stück von sich zurückgeben.
Sachregister
Abschottung (von Bäumen) 55, 56
Ackerkulturen 13
Agrarökologie 37
Agroforst, Geflügelhaltung im 206
Schweinehaltung im 212
Spezialkulturen im 179
Tierhaltung im 197
Agroforstsystem, agrosilvopastorales 13, 34
silvoarables 13, 14, 34
silvopastorales 13, 15, 34
syntropisches 34
Agroforstsystemen, Definition von 13
Agroforstsystemen, Förderung von 251
Herausforderungen der 20
Leistung von 215
Planung von 91
Planungsfehler von 95
Umsetzung von 91
Vorteile von 16
Agroforstwirtschaft in der Schweiz 253
agrosilvopastorales Agroforstsystem 13, 34
alley-cropping 35
Anbindung von Bäumen 42, 99
Ansitzstange 52
Anti-Knapp 50
Aufastung 103
B
Baumabstand 43
Bäumen, Pflegemassnahmen von 140
Baumkrankheiten 24, 68
Baumschädlinge 24, 68
Baumscheibe 43
Baumschnitt 101
Baumschutz 49, 100
Baumstreifen 85, 86
Bewirtschaftung der 89
Bereitstellung von Umweltleistungen 224
Beschattung 139
Betriebskosten von Agroforstsystemen 216
Bewässerung (frischgepflanzter Bäume) 49
Bewässerung 97
Bewirtschaftung der Baumstreifen 89
Biodiversität 20, 77, 234, 243
Bodenschutz durch Agroforst 228
Bodenverdichtung 231
C
carbon farming 241
D
Drainage 24
Düngung der Bäume 143
E
Energieholz, Produktion von 222
Erhaltungsschnitt (bei Obstbaumarten) 57, 65
Erosionsschutz durch Agroforst 229
Ertragsschnitt (bei Obstbaumarten) 64
Erziehungsschnitt (bei Obstbaumarten) 63, 65
Eschentriebsterben 73
F
Feuerbrand 68
Flachwurzler 46
Förderung von Agroforstsystemen 251
Forschung zur Agroforstwirtschaft 254
Forstpflanzen 45
Fruchtnutzung (bei Hecken) 83
Futterbäume 199
Futtersträucher 199
G
Geflügelhaltung im Agroforst 206
Gehölze in Agroforstsystemen 133 in Ackerkulturen 13 und Tierhaltung 15
Gründigkeit des Bodens 24
H
Hecken 27, 30, 74
Standorte von 76
Heister 46
Herzwurzler 46
Hochstamm mit Ballen 46
Hochstammbäume 38
Hochstamm-Feldobstgärten 15, 27, 28, 48
Hochstamm-Spindel 66 hydraulic lift 21, 227
I
Investitionskosten in Agroforstsysteme 216
J
juristische Rahmenbedingungen 247
K
Kappung 57
Kastanienbäume 48
Kernobst-Arten 48
keyline design 36
Kirschessigfliege 70
Kohlenstoffspeicher 19
Konkurrenz (zwischen Pflanzen) 21
Kopfbäume 203
kulturelle Leistungen von Agroforstsystemen 239
Kurzumtriebsplantagen 35
L
Landschaftsleistungen 239
Landwirtschaft, regenerative 37
Laubbaum-Arten, trockenheitsverträgliche 47
Leistungen von Agroforstsystemen 215 kulturelle (von Agroforstsystemen) 239
Licht (im Agroforst) 18
Luftreinhaltung 20
M
Marssonina-Blattfallkrankheit 71
Mäusebefall 98
Mausschutz 51
Mehrnutzungshecken 82
Mikroklima 18
Mikrowald 35
Misteln 72
Mitteltriebschutz 102
Monokultur 16
N
Nährstoff-Kreislauf 17
Nussbäume 48
O
Obstbaum-Arten, Schnitt bei 63
Oeschbergkrone 65
P
Permakultur 37
Pfahlwurzler 46
Pflanzabstand von Bäumen 43
Pflanzendesigns bei Agroforstsystemen 131
Pflanzenschutz 23, 142
Pflanzschnitt bei Obstbaumarten 63
Pflanzung von Bäumen 39 von Hecken 77
Pflege von Bäumen 55, 140 von Hecken 80
Planung von Agroforstsystemen 91
Planungsfehler bei Agroforstsystemen 95 politische Rahmenbedingungen 247
R
Rahmenbedingungen, juristische 250 politische 247 raumplanerische 250 raumplanerische Rahmenbedingungen 250 regenerative Landwirtschaft 37
S
Schattenvermeidung 22
Schnitt auf Astkragen 56 von Hecken 80 bei Obstbaum-Arten 63
Schnitttechnik (bei Bäumen) 55
Schutz des Mitteltriebs von Bäumen 52
Schweinehaltung im Agroforst 212
Selven 27, 29
silvoarables Agroforstsystem 13, 14, 34
silvopastorales Agroforstsystem 13, 15, 34
Sortenvielfalt 141
Stammholz, Produktion von 219
Steinobstarten 48
Streifenanbau 35
syntropischer Agroforst 34
T
Tiefwurzler 46
Tierhaltung im Agroforst 197 tiny forest 35
trockenheitsverträgliche Laubbaumarten 47
Trüffelanbau 175
U
Überwallung 55, 59
Umsetzung von Agroforstsystemen 91
Umweltleistungen 241
Bereitstellung von 224
Unterkultur 137
Verbissschutz 49, 50
vite maritata 31
Vitiforst 171
W
Waldgarten 35
Waldweide 27, 28
Weidelandschaft 15
Weide 202
Weideschutz 49, 50
Wertastung 62
Wertschöpfung der Holzproduktion 219 im Obstbau 217
Wiederkäuer 197
Wildobstbäume 38
Wunden (bei Astschnitt) 60
Wundverschluss 59
Wurzelschnitt 67, 143
Wurzelschutz 51
Wytweiden 28
1. Auflage: 2025
ISBN 978-3-258-08366-7
Umschlaggestaltung, Gestaltung und Satz: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen
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Wir drucken mit mineralölfreien Farben und verwenden FSC® Papier. FSC® sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Gedruckt in der Tschechischen Republik
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Agroforst in der Schweiz kombiniert traditionell Grasland, Ackerbau oder Tierhaltung mit Gehölzen. Moderne Agroforstsysteme, die seit einigen Jahren Einzug halten, bringen neben den bisherigen Obstarten vermehrt auch andere Baum- und Straucharten zum Einsatz. Neue Pflanzdesigns passen sich besser an die moderne Landwirtschaftstechnik an.
Dieses Buch zeigt Vorteile und Herausforderungen von verschiedenen Agroforstsystemen auf. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Anlage und Pflege sowie auf Umsetzungsbeispielen, die die vielfältigen Möglichkeiten der Integration in die Praxisbetriebe skizzieren.
Die Autor:innen schaffen damit ein Grundlagenwerk zum Thema «Agroforst in der Schweiz» und geben einen Ausblick darauf, welche Rolle Agroforstsysteme als Teil einer nachhaltigen Landwirtschaft haben können.
ISBN 978-3-258-08366-7