Roossinck, Viren

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VIREN

Die faszinierende Welt unserer heimlichen Mitbewohner

VIREN

Die faszinierende Welt unserer heimlichen Mitbewohner

Übersetzt von Coralie Wink und Monika Niehaus

Haupt Verlag

1.Auflage: 2025

ISBN 978-3-258-08407-7

Alle Rechte vorbehalten.

Copyright © 2025 für die deutschsprachige Ausgabe: Haupt Verlag, Bern

Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig.

Aus dem Englischen übersetzt von Coralie Wink, D-Dossenheim, und Monika Niehaus, D-Düsseldorf

Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, D-Göttingen

Umschlagabbildungen: Kateryna Kon/Shutterstock

Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel Viruses – A Natural History bei Princeton University Press, USA.

Copyright © 2023 UniPress Books Limited

Gedruckt in Malaysia

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Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.dnb.de.

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160

26

DIE VIELFALT VON VIREN

62

WIE VIREN SICH VERMEHREN

104

WIE VIREN SICH VERBREITEN

134

EVOLUTION

DER KAMPF ZWISCHEN VIREN UND IHREN WIRTEN

194

DIE FUNKTION VON VIREN IN ÖKOSYSTEMEN

220

DIE GUTEN VIREN

248

DIE PATHOGENE

278 Glossar

280 Quellen

282 Register

288 Bildnachweis

GRUNDLAGEN

Was sind Viren?

Viren sind seit dem Auftreten eines neuartigen Coronavirus Ende 2019/Anfang 2020 schlagartig ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Es handelte sich um das severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (Schweres-aktues-respiratorisches-SyndromCoronavirus-2, SARS-CoV-2). Plötzlich wurde uns bewusst, wie sehr Viren unser Leben beeinflussen können! Die Medien und selbst die virologische Fachwelt wurden von den detaillierten Informationen über dieses Virus – das die Coronavirus-Krankheit-2019 (coronavirus disease 2019, COVID-19) verursacht – überwältigt (oder überfordert). SARS-CoV-2 hatte und hat weltweit immense Auswirkungen, doch dies ist nur ein winziger Ausschnitt aus der Welt der Viren. Dieses Buch lädt Sie zu einer faszinierenden Reise ein, die weit über COVID-19 hinausgeht und ins Reich der vielfältigsten biologischen Einheiten unserer Erde führt.

Aufgrund der großen Vielfalt der Viren ist es gar nicht so einfach, eine Definition zu finden, die sämtlichen Virustypen gerecht wird.

Es gibt allerdings einige Merkmale, die allen Viren gemeinsam sind: Ihr Genom besteht aus RNA oder DNA, sie benötigen für all ihre Funktionen einen Wirt und sie besitzen das genetische Material für zahlreiche komplexe Funktionen, sind aber nicht in der Lage, ihre eigene Energie zu erzeugen.

Ob Viren lebendig sind oder nicht, wird nach wie vor kontrovers diskutiert: Als Viren entdeckt wurden, hielt man sie für lebendig; als man aber 1935 das Tabakmosaikvirus als Kristall darstellen konnte, waren Teile der Wissenschaft der Meinung, sie seien eher eine chemische Substanz als eine Lebensform. Manche Virolog:innen vertreten die Ansicht, dass Viren lebendig sind, wenn sie eine Wirtszelle infizieren, außerhalb einer Zelle aber eher mit Samen oder Sporen verglichen werden können..

Kurzum, es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, ob Viren lebendig sind. Für und wider gab und gibt es viele Argumente, die aber selten von Virolog:innen vorgebracht werden. Denn Virolog:innen finden die Objekte ihres Interesses generell faszinierend – da macht es wenig aus, ob lebendig oder nicht, denn Viren beeinflussen auf jeden Fall das Leben aller Organismen auf dieser Erde.

Hochauflösende Kryo-EMStruktur des Zikavirus.

Was sind Zellen?

Eine Zelle ist die Grundeinheit des Lebens. Es gibt zwei Gruppen von Zellen: prokaryotische und eukaryotische. Zu den Prokaryoten zählen Bakterien und Archaea, die meist aus Einzelzellen bestehen – einige können jedoch vielzellige Strukturen bilden. Alle anderen Organismen sind Eukaryoten.

Die Grundlagen des zellulären Lebens

Alles Leben besteht aus Zellen, die entweder prokaryotisch oder eukaryotisch sind. Die Zellen von Bakterien und Archaeen sind prokaryotisch. Sie haben keinen Zellkern und sind normalerweise von einer Zellwand umgeben. Tier- und Pflanzenzellen sind eukaryotisch: Sie haben einen Kern, der das Genom des Organismus beherbergt. Tierische Zellen besitzen keine Zellwand, die meisten anderen eukaryotischen Zellen hingegen schon. Die Strukturen innerhalb von eukaryotischen Zellen werden als Organellen bezeichnet und sind von ihrer eigenen Membran umgeben. Die Energie der Zellen wird in den meisten eukaryotischen Zellen von Mitochondrien, in den Pflanzenzellen ferner von Chloroplasten gewonnen; beide leiten sich ursprünglich von Bakterien ab. Mitochondrien und Chloroplasten haben ihr eigenes (DNA-)Genom, können außerhalb der Eukaryotenzelle aber nicht überleben. Zellen werden in der Durchschnittsgröße für den jeweiligen Zelltyp dargestellt, tatsächlich variiert die Größe enorm. Volumenmäßig ist die Eizelle eines Straußeneis die größte bekannte Zelle.

Künstlerische Darstellung eines kurzen Stücks einer DNA-Doppelhelix.

BAKTERIENZELLE (PROKARYOTISCH)

Ribosom

Nucleoid (DNA)

Cytoplasma

Zellmembran

Zellwand

Kapsel

Pilus

Flagellum

raues endoplasmatisches Retikulum

Nucleus (Kern)

Nucleolus (Kernkörperchen)

Lysosom

Golgi-Apparat

TIERZELLE (EUKARYOTISCH)

Mitochondrium

Zellmembran

Centriol

glattes endoplasmatisches Retikulum

Kernmembran

Cytoplasma

Ribosom

Vakuole

Vakuole

Zellwand

Kernmembran

Nucleolus (Kernkörperchen)

Nucleus (Kern)

Cytoplasma

PFLANZENZELLE (EUKARYOTISCH)

Mitochondrium

Centriol

Chloroplast

raues endoplasmatisches Retikulum

Zellmembran

Ribosom

glattes endoplasmatisches Retikulum

Golgi-Apparat

DIE VIELFALT VON VIREN

Turriviridae
Guttaviridae
OvaliviridaeAmpullaviridae
LipothrixviridaeRudiviridaeClavaviridae
Glubuloviridae
Portogloboviridae

Modell eines Querschnitts der Schwanzstruktur eines Sulfolobus-Spindle-Shaped-Virus 19, abgeleitet aus Kryo-EM-Daten.

Bicaudaviridae

Fuselloviridae

Spiraviridae

Tristromaviridae

Thaspiviridae

Bändermodell eines Sulfolobus-islandicus-Rod-Shaped-Virus, abgeleitet aus Kryo-EM-Daten. Der Wirt dieses Virus lebt in sehr saurem und heißem (80 °C) Wasser. Die DNA lässt sich in der Struktur als Helix erkennen, doch es handelt sich um eine andere DNAForm, die als A-Struktur bezeichnet wird. In extremen Habitaten ist diese Form der DNA stabiler als die gewöhnliche B-Struktur.

Strukturmodell des SulfolobusTurreted-Icoahedral-Virus, abgeleitet aus Kryo-EM-Daten.

Die enorme Variationsbreite von Formen bei Viren, die Archaeen infizieren.

Klassifikation von Viren

Das Genom von Viren besteht entweder aus DNA oder RNA, die entweder doppelsträngig (ds) oder einzelsträngig (ss) vorliegen (siehe Tabelle S. 38/39). Virale Genome können linear oder ringförmig sein und ein Segment oder mehrere Segmente umfassen –ähnlich wie unser eigenes Genom, das in mehrere Segmente unterteilt ist, die wir Chromosomen nennen (wir haben einen doppelten Chromosomensatz mit je 23 Chromosomen).

Die Genomtypen der Viren beschränken sich auf die Infektion bestimmter Organismenreiche, wobei ssDNA (single stranded desoxyribonucleic acid) Typ II der einzige Typ ist, der in allen Reichen nachgewiesen ist. Bei den Archaeen findet man keine RNA-Viren und in Pflanzen außer Algen keine dsDNA-Viren Typ I. Die Gründe dafür sind nicht immer bekannt, doch einige stehen möglicherweise mit der Biologie des Wirts in Zusammenhang. Beispielsweise sind die meisten dsDNA-Viren (double stranded desoxyribonucleic acid) groß, und benachbarte Pflanzenzellen weisen nur sehr kleine Öffnungen zwischen einander auf, die zu eng sind, als dass große Viren hindurchschlüpfen könnten. Allgemein gesagt, haben Pflanzen die größten Zellen unter allen Lebewesen und weisen den größten Teil der kleinsten Viren auf.

Wie viele Viren gibt es überhaupt? Die ersten großen Untersuchungen der viralen Biodiversität Anfang der 1990er-Jahre beschäftigten sich mit Viren im Meer. Dabei wurden einfach Viruspartikel im Meerwasser gezählt, die mittels Elektronenmikroskopie oder Fluoreszenzmethoden sichtbar gemacht wurden. Schätzungen anhand dieser Daten kamen zu dem Ergebnis, dass es rund 1030 (eine 1 mit 30 Nullen) Viruspartikel im Meer gibt – oder 10 Millionen Mal so viele wie die Anzahl der Sterne im ganzen Universum. Auch wenn ein einzelnes Virus sehr klein ist, besitzen Viren insgesamt dennoch eine riesige Biomasse – sie entspricht

etwa dem 15-Fachen der Biomasse aller Wale in unseren Meeren in den Zeiten vor Beginn des Walfangs. Wenn wir als durchschnittliche Größe eines marinen Virus 100 nm annehmen und man alle zu einer Kette zusammenfügen könnte, würde diese Kette bis weit über die Milchstraße hinausreichen. Über landbewohnende (terrestrische) Viren wissen wir weit weniger. Obgleich viele terrestrische Systeme ebenfalls auf Viren untersucht wurden, ist es technisch schwierig, sie zu studieren. Die oben angegebenen Zahlen für marine Viren beziehen sich auf die Anzahl von geschätzten individuellen Viruspartikeln, doch wie viele unterschiedliche Virenarten gibt es dort? Die Antwort ist: Wir wissen es nicht. Ständig werden neue Viren identifiziert, doch das International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV, Internationales Komitee für die Taxonomie von Viren) erkennt bislang nur wenig mehr als 9000 Arten (Spezies) an. Das ist höchstwahrscheinlich nur ein kleiner Bruchteil der Anzahl, die tatsächlich auf unserem Planeten existiert.

Abbildungen von Viren aus verschiedenen Quellen, einschließlich künstlerischer Interpretationen und elektronenmikroskopischer Darstellungen, die eine Reihe von Formen zeigen:

A: Influenzavirus (Grippevirus); B: Cytomegalovirus; C: Variolavirus (Pockenvirus); D: Tollwutvirus.

WIE VIREN SICH VERMEHREN

Retroviren und Pararetroviren

Einige Viren können ihr Genom zwischen RNA und DNA umwandeln. Ein Beispiel sind die Retroviren, die ein einzelsträngiges (+)-RNA-Genom aufweisen und zwei Kopien davon im Viruspartikel tragen. Zudem besitzen sie eine einzigartige Transkriptase, die als Reverse Transkriptase bezeichnet wird. Dieses Enzym kann RNA in DNA umkopieren – ein Vorgang, den frühe Molekularbiolog:innen für unmöglich hielten, bis er in den 1970er-Jahren entdeckt wurde.

RETROVIREN

Retroviren gelangen in die Zelle, indem ihre Hüllmembran mit der zellulären Plasmamembran fusioniert. Im Zellinneren kopiert die Reverse Transkriptase das RNA-Genom zu doppelsträngiger DNA um. Diese DNA wird dann in den Zellkern und dort in das Genom der Wirtszelle integriert, wo sie den Rest des Lebens dieser Zelle und auch in deren Nachkommen verbleibt. Wenn das in einer Keimbahnlinie (d. h. in Samen- oder Eizellen) geschieht, wird das Virus zu einem permanenten Teil des Wirtsgenoms. Darum findet man so viele retrovirale Sequenzen in Genomen (acht Prozent des menschlichen Genoms sind retroviral). In der Regel infizieren diese Viren aber keine Keimbahnzellen, daher wird das integrierte Virus nicht an die Nachkommen des Wirts weitergegeben.

Sobald die retrovirale DNA in das WirtszellGenom integriert ist, agiert sie ganz ähnlich wie ein beliebiges anderes Gen. Die Wirtsenzyme stellen durch Ablesen des integrierten Virus Messenger-RNA her, die sie dann spleißen. Spleißen (splicing) ist ein sehr häufiger Vorgang bei der Prozessierung der Messenger-RNA. Zelluläre Messenger-RNA wird mit Teilen hergestellt: Introns werden entfernt, während Exons beibehalten werden. Die Introns werden von zellulären Enzymen herausgeschnitten, um die reife Messenger-RNA herzustellen. Selektives Spleißen sorgt dafür, dass die einzelne RNA in mehrere unterschiedliche

Messenger-RNAs umgewandelt werden kann, sodass sie sämtliche für das Virus notwendigen Proteine herstellen kann. Einige dieser Proteine sind Polyproteine, die von Proteasen in die erforderlichen funktionellen Einzelproteine zerschnitten werden. Diese speziellen Proteasen gibt es nur bei Retroviren, und sie sind Zielstrukturen für die Entwicklung antiretroviraler Medikamente. Auch das Virusgenom wird von der integrierten DNA hergestellt. Dieses Genom wird dann in neue Virenpartikel verpackt – jeweils zwei Genome pro Partikel. Die Core-Partikel des Virus knospen dann durch die Plasmamembran des Wirts und erhalten auf dem Weg aus der Zelle ihre neue Membranhülle. Retroviren dienen in der Forschung als Vektoren, um die Funktion von Genen zu untersuchen. Dazu wird ein Gen zunächst kloniert und im Labor in das Virusgenom eingebaut; danach werden Zellen infiziert, um die biologische Aktivität des Gens zu erkunden. Das Virus, das am häufigsten zu diesem Zweck benutzt wird, ist ein Mausvirus, das Murine Leukämievirus. Es ist auch vorgeschlagen worden, Retroviren in der Gentherapie einzusetzen, um eine gute Kopie eines Mutanten-Gens für Menschen mit Erbkrankheiten bereitzustellen. Mehr über den positiven Einsatz von Viren findet sich auf Seite 234.

Replikation von Retroviren

Retroviren gelangen in die Wirtszelle, indem sie ihre Membran mit derjenigen der Zelle verschmelzen und den inneren Core freisetzen, der zwei Kopien des Genoms enthält. Die einzelsträngige RNA wird durch das virale Enzym Reverse Transkriptase in doppelsträngige DNA umgewandelt. Die doppelsträngige DNA (rosa) wandert in den Zellkern und wird in das Wirtsgenom (blau) integriert. Dort werden die Messenger-RNAs und die neuen Genome genauso hergestellt wie die zellulären MessengerRNAs. Die Virusproteine werden im Cytoplasma synthetisiert und dienen dazu, neue Viruspartikel zusammenzubauen.

Bindung

Fusion und Eindringen

RNA-Spleißen

Wenn DNA in RNA übersetzt wird, enthält sie Teile, die für die Translation in Proteine benutzt werden (Exons), und Teile, die nicht dazu benutzt werden (Introns). Diese Introns tragen andere Informationen, die damit zusammenhängen, wie und wann ein Gen aktiviert wird. Sie müssen aus der RNA entfernt werden, bevor diese als reifer mRNA-Strang eingesetzt werden kann, ein Prozess, der von Ribonucleoproteinen durchgeführt wird, die teils aus kleinen snRNA-Molekülen, teils aus Proteinen bestehen. Die meisten eukaryotischen Gene haben Introns; einige Viren benutzen diese Strategie ebenfalls.

Zusammenbau

Knospung

Reifung Nucleus

DonorstelleVerzweigungsstelleAkzeptorstelle Intron Intron

Ribonucleoproteine (snRNPs) Spliceosom

(nur Exons)

Tollwutvirus

Eines der am meisten gefürchteten

Viren der

Welt

Das Tollwutvirus tritt in Nordamerika und Europa nur selten auf, findet sich aber häufiger in Teilen der Welt, in denen Heimtiere nicht geimpft werden. Das Virus wird durch Bisse übertragen, und die Krankheit, die es auslöst, führt zu geistiger Verwirrung und Tod.

Beim Menschen findet die initiale Infektion mit dem Tollwutvirus oft Monate vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome statt, sodass es sehr schwierig ist, die Quelle festzustellen. Zu den ersten Symptomen gehören in der Regel Fieber und Kopfschmerzen, doch sie schreiten zu einer Gehirnentzündung fort. Die Krankheit ist grundsätzlich immer tödlich. Es gibt einen dokumentierten Fall eines jungen Mädchens in Wisconsin, USA, das 2003 eine Tollwuterkrankung nach intensiver Behandlung – einschließlich eines induzierten Komas – überlebte, heute als MilwaukeeProtokoll bekannt. Aber auch wenn es inzwischen einige Berichte über weitere Fälle gibt, denen zufolge Menschen, bei denen dieses Protokoll angewandt wurde, überlebt haben, sind diese Fälle nicht gut dokumentiert, und im Allgemeinen ist dieses Protokoll als ineffektiv aufgegeben worden. Die Impfstoffe gegen Tollwut sind sehr wirksam, und in vielen Teilen der Welt werden die meisten Heimtiere geimpft. Menschen, die ihre Arbeit in Kontakt mit tollwütigen Tieren bringen kann, wie Veterinär:innen und Feldforscher:innen, können sich ebenfalls impfen lassen. Die Erkrankung schreitet anfangs so langsam fort, dass Menschen auch noch nach einem erfolgten Kontakt erfolgreich geimpft werden können.

GRUPPE

FAMILIE

GATTUNG

GENOM

VIRUSPARTIKEL

WIRTE

KRANKHEIT/SYMPTOME

ÜBERTRAGUNG IMPFSTOFF

V Rabdoviridae

Lyssavirus lineare, einzelsträngige RNA mit etwa 11000 Nucleotiden, die für 5 Proteine codiert, welche anschließend in funktionale Einheiten gespalten werden behüllte, projektilförmige Teilchen, rund 180 nm lang und 75 nm breit

Säuger, experimentell auch in Vögeln und Reptilien

Tollwut

Bisswunden inaktiviertes Virus

Früher bestand die einzige Behandlungsmöglichkeit nach einem Kontakt in der Verwendung von Immunsera (die aus Tieren wie Pferden und Schafen gewonnen wurden) und erforderte eine Reihe schmerzhafter Injektionen. Manchmal wird diese Behandlung noch zusammen mit dem Vakzin eingesetzt.

Das Hauptreservoir von Tollwutviren sind Wildtiere, einschließlich Fledermäusen, Waschbären, Stinktieren, wilden Hundeartigen (Füchsen) und verwilderten Haushunden. Vögel können ebenfalls infiziert sein, zeigen aber keinerlei Symptome. Humaninfektionen gehen häufig (aber nicht in Europa) auf Fledermäuse zurück, deren Bisse oft unbemerkt bleiben. Im Gegensatz zu vielen anderen Humanviren, die von Fledermäusen übertragen werden, erkranken auch Fledermäuse an Tollwut, doch gewöhnlich sterben sie nicht daran.

Kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Abbildung eines mit dem Tollwutvirus (rot) infizierten Gewebeabschnitts, der zelluläre Einschlüsse (blau) aufweist.

REGISTER

AAbacavir 183

Acquired Immune Deficiency Syndrome (AIDS) 226

Adenoviren 33, 68, 71, 72, 73

Affenpockenvirus (Mpox-Virus) 73, 184

Afrikanisches Cassavamosaikvirus (ACMV) 267, 272–273

Afrikanisches Schweinepestvirus (ASFV) 276, 277

Ageratum-Yellow-Vein-Virus 213

Albatros, Laysan- 69

Algen,Viren von 52, 64

Algenblüte 203–204

Allele 158

Alphapapillomavirus 124, 125

Amerikanische (Ess-)Kastanie (Castanea dentata) 234, 235

Aminosäuren 12

Amphibien,Viren von 45

Amylase 222

Anpassung an verschiedene Umgebungen/Wirte 139, 140, 143, 152, 251

Antibiotika 182, 210

Antibiotikaresistenz 182, 236

Antikörper 163, 169, 170, 180, 190 therapeutische 182, 186 monoklonale 186

Aquakultur 41

Archaea, Archaeen (Reich) 30, 31, 36, 172

Aufbau der Zelle 108

Immunantwort 162, 172, 173

Argonautenprotein 171 Artgrenze, Überspringen der 148, 156, 214, 250, 268, 270 Arthropoden als Virusvektoren 117, 118, 119

Arzneimittel, antivirale 182–183

Ausbreitung von Viren siehe Übertragung

Ausrottung einer Krankheit 175 Autoimmunkrankheit 181

B

Baculoviren 44, 203, 218

Bakterien (Reich) 30, 31

Bakterien 139, 172

Aufbau der Zelle 10, 108

Immunantworten/

Verteidigungsstrategien 162, 172, 173, 192

Konkurrenten, KillerBakteriophagen 232, 233 Lyse durch marine Viren 196, 197, 198, 216

Bakterienviren siehe Bakteriophagen

Bakteriophage Q 158–159

Bakteriophagen 32, 33, 236

Einschleusen des Genoms in Bakterien 64, 111, 236 experimentelle Evolutionsstudien 142

Form/Aufbau 32, 33

Genomintegration 232, 233 im Boden 43

Killerphagen 232, 233

Lyse von Bakterien in Meeren 197, 198, 216

Lysogenie und lytische Infektionen 244, 245 mutualistische Beziehungen 227, 231

RNA, hochvariable Populationen 150

Therapie (bakterielle Infektionen) 236

Töten des Wirts, Plaque-Test 196, 236 und Gesundheit von Menschen/Tieren 227, 236

Baltimore, David 25

Baltimore-Klassifikation 14, 38–39

Banana-Bunchy-Top-Virus (BBTV) 274–275

Banana-Streak-Virus (BSV) 14, 42, 54–55

Bananen 54–55

Bananenblattlaus (Pentalonia nigronervosa) 274

Basen, in DNA und RNA 12, 66

Basenpaarung 12, 66, 67

Basstölpel 257

Bau von Viren 13, 16, 34–35 behüllte Viren 108, 109, 113

Beijerinck, Martinus 18, 20–21

Bell-Pepper-Alphaendornavirus (BPEV) 132–133

Benennung von Viren 14–15

Biodiversität 30–31, 36, 46

Biomasse sämtlicher Viren 36

Biotyp 212

Bitterorange, als Pfropfunterlage 265

Blattläuse 230, 238

Einfluss von Virusinfektion auf Flügelbildung 199, 230 Interaktionen Pflanzen-VirenBlattläuse 199, 230, 238 Übertragung von Pflanzenviren 117, 118, 119, 143, 147, 266, 274

Blumenkohlmosaikvirus 87 bodenbürtige Viren 43, 118

Bornaviren 205

Braune Zitrusblattlaus (Toxoptera citricida) 264, 265, 266

B-Zellen 163, 169, 170, 179

B-Gedächtniszellen 170, 178

C

Canines Morbillivirus 156

Canines Parvovirus (CPPV-2) 113–114, 268

Capsomer 32

Carnivore-Protoparvovirus 1 (CPPV-1) 268–269

Cassava/Maniok (Manihot esculenta) 272

Chenopodium quinoa 168

Chikungunyavirus (CHIKV) 130–131, 208

Cholera 227, 244

Chromosomen 36

Citrus, Gattung 265

Citrus-Tristeza-Virus 264–266

Codon 12

Concatemer 58, 70, 74

Coronaviren 8, 139 siehe auch SARS-CoV; SARSCoV-2

COVID-19 siehe SARS-CoV-2

CRESS-Viren (circular, Repencoding, single-stranded viruses) 50, 74

CRISPR 172, 173

Curvularia-Orthocurvulavirus 1 240–241

Curvularia-ThermotoleranceVirus (CThTV) 240–241

Cyanobakterien, marine 198, 216

Cytomegalovirus 37, 227, 242

D

d’Hérelle, Félix 192

Darmbakterien/Mikrobiom 166, 210, 227

Darwin, Charles 136, 137

Delbrück, Max 192

Deltavirus 46

Denguefieber (Knochenbrecherfieber) 190, 208

Denguevirus 179, 190, 191, 205

Densoviren 40, 41, 44

DICER 171

Diphtherie 227

DNA (virale) Integration ins Wirtsgenom 48, 111, 222, 224

Humanes Endogenes

Retrovirus K 56–57

Pararetroviren 86, 87

Retroviren 48, 84, 85, 87, 222, 224, 270

tiefe Evolution, virale «Fossilien» 151

DNA 10, 13

Sequenzierung 28, 29, 154

Struktur 10, 12, 13, 48, 66, 68

DNA-abhängige DNAPolymerase 50, 90, 154

DNA-abhängige RNAPolymerase 76

DNA-Genom 8, 10, 12, 13 virales siehe DNA-Viren

DNA-Ligase 68, 70

DNA-Polymerasen 50, 70, 73, 74, 90, 154

DNA-Viren 8, 13, 68–75, 154

dsDNA 13, 14, 36, 38–39, 65

ssDNA 13, 14, 36, 50, 74, 75

DNA-Viren-Replikation 50, 68–75

dsDNA-Viren 68–73, 90, 184

Nutzung von Wirtsenzymen 68, 73, 74

Rolling-Circle-Methode 50, 70, 74, 75

ssDNA-Viren 74–75, 92

Strand-Displacement-Methode 58, 72

Domänen des Lebens 30 Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) 202

EEbolavirus 29, 46, 141, 152

Eindringen/Verlassen des Wirts 106–111

Durchbrechen der Zellwände 110–111

Membranfusion, behüllte Viren 108, 109

SARS-CoV-2 262, 263 unbehüllte Viren 108, 109 «Eine RNA, ein Protein»Strategie 76, 78, 79, 81

einzellige Organismen,Viren von 39, 52

Eiserne Lunge 206, 207

Elysia chlorotica (marine Nacktschnecke) 203

Emiliania huxleyi (marine Phytoplanktonart) 203–204

Endocytose 108

endogene Viren 48, 54, 56, 57, 222

Endornaviren 132

Entdeckung der Viren 28, 29

Enteroviren 78

Enterovirus C (Poliovirus) 78, 206, 210–211

Entzündung 166, 180

Epstein-Barr-Virus 88

Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum) 107, 231

Erkältung,Viren als Ursache 78, 128, 186

Erworbenes

Immunschwächesyndrom (AIDS) 226

Escherichia coli 192, 196, 227

Escherichia-Virus T7 (T7-Phage) 192–193

Eukaryoten (Domäne) 30, 31, 158

Viren von 38–39

Zellen von 10, 11, 13, 30

Evolution 136–139, 151, 201, 223 experimentelle 142–145

Evolution von Viren 138, 141, 151, 156, 214

Bakteriophagen 142

Geschwindigkeit 138–139, 142, 144, 178, 182

Rekombination und 144 von Varianten 148–150

Wirt-Virus-Interaktionen 147

Pflanzenviren 143

Exogenisierung 54

Exons 84, 85

F

fäkal-orale Viren, Übertragung 113, 114, 115, 116, 122

Felines Panleukopenievirus (FPLV) 268–269

Felines Parvovirus (FPV) 268–269

Feuerbrand 237

Fieber 166, 180

Fischviren 41

Fitness, biologische 140–141

Flaschenhals, Population 141, 145, 150

Flechten 222

Fledermäuse, als Virusvektoren 29, 46, 47, 98, 114, 261

Flug-Hafer (Avena fatua) 209

Formen von Viren 32, 33, 34–35, 37

«Fossilien»,Virus- 151

F-Pili 158

Franklin, Rosalind 18, 22–23

Frosch, Paul 18

Froschvirus 3 44

G

Gain-of-Function-Genetik 82

Galleria-mellonella-Densovirus 44

Gelbfieber 208

Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) 130, 190

Gemeiner Samtfußrübling (Flammulina velutipes) 200, 201

Geminiviren 74, 152, 212, 272

Gendrift 256

Gene 13, 28, 32, 138

Übertragung/Transfer 96, 188, 197

genetischer Code 12, 18, 28–29

Genitalwarzen 124

Genom (viral) 8, 14, 32, 36, 38–39, 139

Baltimore-Klassifikation 14, 38–39

Größe 32, 50, 52–53

Komplementierung 150 Kopieren und Proofreading 67, 74, 76, 152

siehe auch DNA-Genom; RNA-Genom

Typen nach Wirtstypen 38–39

Genom, Definition und Aufbau 12

Genshift 256

Gentechnik 96, 188

Gentherapie 84, 237

Geschichte der Virologie 18 Glomerulonephritis 180 Grippe siehe Influenza

Größe von Viren 32, 33, 50, 52, 184

Große Wachsmotte (Galleria mellonella) 44

Gurkenmosaikvirus (CMV) 15, 49, 74, 78, 179, 214–215 experimentelle Evolution 143, 145 Impfung von Tabakpflanzen mit 179

Übertragung 118, 143

«gute» Viren 18, 222–247 Bekämpfung von Kastanienrindenkrebs 234 Einfluss auf Gesundheit von Mensch und Tier 226–227, 244 in Meeren 197, 198, 216 Kontrolle/Bekämpfung von Pathogenen 227, 234–237, 242

Schutz des Wirts vor Blattläusen 230, 238 Schutz des Wirts vor Stress 228–231, 240 Symbiogenese 222–224

H

Hämagglutinin (H), Influenzavirus 256, 257 hämorrhagisches Fieber 190

Hefen, «Killerviren» durch Toxin 232, 246

Helfervirus 49, 58, 246 helikale Viren 32, 33 Helikase 68, 70

Heparin 276

Hepatitis A 122, 182

Hepatitis-A-Virus (HAV) 114, 122–123

Hepatitis-B-Virus (HBV) 58, 180

Hepatitis-C-Virus (HCV) 122, 182

Hepatitis-D-Virus (HDV) 3, 58–59

Hepatitis-G-Virus (Pegavirus C) 226

Hepatovirus A (HAV) 114, 122–123

Herdenimmunität 255

Herpes-Simplex-Virus 1 (HSV-1) 154–155

Herpesviren 33, 71, 242

Histone 86

Hitzetoleranz bei Pflanzen 228, 240

horizontale Übertragung 112, 115, 203, 218, 274, 276 horizontaler Gentransfer 147

Hot Springs Panic Grass (Dicanthelium lanuginosum) 228, 240, 241

Hülle 32, 33, 64, 106, 108

Hüllprotein 32, 49

Humanes Adenovirus 3 71

Humanes Cytomegalovirus (HCMV) 37, 227, 242

Humanes Endogenes Retrovirus K (HERV-K) 56–57, 222

Humanes Endogenes Retrovirus W (HERV-W) 56–57

Humanes Herpesvirus 71

Humanes Herpesvirus 1 154–155

Humanes Immunschwächevirus (HIV) 182–183, 226, 270

Humanes Orthopneumovirus (RSV) 186–187

Humanes Papillomavirus 124–125

Humanes Respirator isches

Synzytial-Virus (RSV) 186–187

Hundestaupe 156

I

ikosaederförmige Viren 32, 33, 100, 101

Immungedächtnis 162, 170, 178

Immunität 162–165 nach Impfung 178–179

Immunreaktion/-antwort 162–163, 166–167, 178, 180–181, 186

adaptive/erworbene 172–173, 181 angeborene 166–168, 186 humorale 169, 170 Priming 168 überaktive 180

Unterdrückung durch parasitoide Wespen 224 Viren vermeiden/bekämpfen Abwehrreaktion des Wirts 148, 178, 186 Immunseren 182

Immunsystem 166–173, 180–181 adaptives (erworbenes) 162, 163, 169–173, 188 angeborenes 162, 163, 166–168, 180

Immuntoleranz 180–181 Impfung und Impfstoffe 174–179 Alphapapillomavirus 124 attenuierte VirusLebendimpfstoffe 177, 210

DNA-Impfstoffe 190 Pocken 175, 184

Impfstoffe auf RNA-Basis 178 Influenza (Grippe) 179 Polio (Kinderlähmung) 177, 210

Rinderpest 156

SARS-CoV-2 (COVID-19) 178, 179 Tollwut 98, 175, 176 T-Zell-Impfstoffe 179 Virus-Totimpfstoffe 176 von Pflanzen 179 Indiana-Vesiculovirus 152–153 indigene Bevölkerung 209, 232 Infektionen bakterielle (Mensch) 236 latente 242 Infektionszyklus/prozess 64–67, 108, 109

SARS-CoV-2 262, 263 siehe auch Eindringen/Verlassen des Wirts; Replikation von Viren

Verpackung des viralen Genoms 74, 80, 81 Influenza (Grippe) 252–258 bei Vögeln 257, 258 Impfstoffe 179 Pandemien 250, 252–255, 256, 257, 261

Influenzavirus/-viren 33, 37, 256, 257 bei Vögeln 45, 256, 258 bei Meeressäugern 40, 41 Genetik und Stämme 178, 256, 257

Genomstruktur, Replikation 78, 79, 256

Immunreaktion auf 178, 257 Segmente 78, 79, 256, 257 Übertragung und Ausbreitung 116, 252–253, 254 ursprünglicher und Zwischenwirt 258 Varianten 178, 256, 257

Insekten als Überträger von Pflanzenviren 117, 118, 147, 199

Pflanze–Insekt–VirusInteraktionen 199, 230, 238

Populationsregulation durch Viren 44, 202–204, 218

Stechmücken 29, 90, 107, 117, 120, 130, 205

Verhalten, Einfluss von Viren auf 199, 205, 218, 230, 238

Virusübertragung auf Tiere 29, 90, 107, 117, 118

Insektenviren 44, 94, 108 Pflanzen als Vektoren 118 Übertragung 118, 203, 218 Interferone 167, 180, 242

International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV; Internationales Komitee für die Taxonomie von Viren) 14, 15, 36

Introns 84, 85 invasive Arten 209 Iridoviren 16, 205

Iwanowski, Dmitri 18

J Jenner, Edward 175, 184

K

Kältestress 228

Kaninchen, Populationskontrolle 209

Kastanienr indenkrebs 234, 235 Katzenseuche, Katzenstaupe 268, 269

Killer-Bakteriophage (Killerphage) 232, 233 «Killerviren», bei Hefe 232 Kinderlähmung siehe Poliomyelitis

Klassifikation von Viren 14–15, 30, 38–39

Kleine Braune Fledermaus (Myotis lucifugus) 46 Klimawandel 266

Klonierung von Viren 210

Kohlenstoffkreislauf, globaler 197, 198, 203, 204

Krebs 46, 88, 237 mit Viren assoziiert 56, 87, 100

Kryo-EM (Kryo-Elektronenmikroskopie) 16

kryptische Viren 238

Kuhpocken, Kuhpockenvirus 75, 184

L

La-Crosse-Virus (LACV) 205 Läsionen, nekrotische 96, 168 Lebendimpfstoffe, attenuierte 177, 210

Loeffler, Friedrich 18

Lymantria-dispar-MultipleNucleopolyhedrosis-Virus (LdMNPV) 218–219

Lyse 196, 197, 198, 216 Lysogenie 244

M

Maize-Streak-Virus 267

Mallon, Mary 164, 165 Marek-Krankheit 65 marine Viren 36, 40–41, 52, 196–198, 216 Masern 156 Masernvirus 156 Masken, medizinische 116, 128, 262

Maus-Herpesvirus 226, 227

Meer,Viren im 36, 40–41, 52, 196–198, 216

Meeressäugerviren 40, 41 Mehlige Apfelblattlaus (Dysaphis plantaginea) 230

Menschen und Viren 14, 46 Messenger-RNA (mRNA) 64, 65, 68, 74, 76

Bildung durch DNA-Viren 65, 74

Bildung durch Pararetroviren 87

Bildung durch Retroviren 84, 85, 86

Bildung durch RNA-Viren 76, 78, 79, 80, 81, 82, 96

Caps und Poly-A-Schwanz 76, 77

Meyer-Zitrone 264, 265

Middle East Respiratory Syndrome (MERS) 29, 46, 148, 261

Mikrobiota/Mikrobiom 166, 210, 227

«Mikrochromosom» 86

Mitochondrien 10, 11, 30, 201, 222

Monokultur 146, 147, 266

Morbilliviren 156–157

Morus bassanus 257

Mottenschildlaus/«Weiße Fliege» (Bemisia tabaci) 212, 272

Mouse-Gammaherpesvirus-68 (MHV-68) 242–243

Murid-Gammaherpesvirus 4 (MHV) 242

Murines Leukämievirus 84

Mutationen 67, 76, 136, 139 «neutral» oder positive/negativ 136

Anhäufung während der Replikation 136, 138, 139, 154

Keimbahn 136

Nucleotid-Analoga und 182 RNA-Viren 67, 76, 136, 138, 139, 152 und Komplementierung 150

Mutualismus/mutualistische Beziehung 212, 222, 224, 230

Bakteriophagen 227, 231

Blattläuse, mit Viren 230, 231

fakultativ, bei Pflanzen-VirusSymbiose 229

Pflanzen und Pilze, Hitzetoleranz 228, 240

Myxomavirus und Myxomatose 209

Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs oder MAMPs) 167

N

Nanoviren 274

Narnaviridae 201

Nematoden, als Vektoren 118

Neuraminidase (N), Influenzavirus 256, 257

Niesen 113

Norovirus 227

Nucleotid-Analoga 182

Nucleotide 12, 13, 66, 67

Nucleus (Zellkern) 68, 73

Nutz-/Kulturpflanzen

«Spillover» von Viren aus Wildpflanzen auf 43, 250 Beziehung von Pilzen,Viren und 200, 201

Infektion mit Geminiviren 272

Pandemien 264, 265, 266 und Viren 43, 208, 251 Virusresistenz 164

O

Okazaki-Fragmente 70, 71

Ökosysteme, Funktion von Viren in 196–219

Onkogene 87, 88, 100

Orfvirus 33

Organellen 10, 30

P

Pandemie 250, 251 COVID-19 siehe COVID-19 (Pandemie)

Influenza siehe Influenza (Grippe)

Pflanzenvirus 264–266

Pandoravirus dulce 52

Pandoravirus salinus 52–53

Panicum-Mosaic-Virus (PMV) 118, 126–127

Paprika 132–133, 238

Paramecium 108

Paramyxovirus 33

Pararetroviren, Replikation 86–88, 102

Parvoviren 74

Pasteur, Louis 176

Pathogene (virale) 250–277 Kampf zwischen Virus und Wirt 180–181, 183 Rolle von Bakteriophagen 227, 236

Viren zur Kontrolle von 234–237, 242

Pegavirus C (Hepatitis-G-Virus) 226

Penton-Partikel 71

Pepper-Cryptic-Virus 1 (PCV-1)

238–239

Pest, Beulenpest 226, 227, 242 Pflanzen

Abwehrmoleküle, Schäden durch 180–181

adaptive Immunreaktion 170, 171, 188 als Vektor für Insektenviren 118 angeborene Immunreaktion 162, 167, 168

Bau der Zelle 10, 11, 108

Bekämpfung von Pathogenen durch Phagen 236

Beziehungen zu Pilzen 200, 201, 228, 240

Gentechnik, Experimente 96, 188

Impfung 179

Insekt-Virus-PflanzeInteraktionen 118, 199, 230, 238

nekrotische Läsionen 96, 168 systemisch erworbene Resistenz 168

Pflanzenviren 38–39, 43, 200–201

Bedeutung 264 bei Nutzpflanzen 43, 208, 251 Benennung 14

Eintritt/Austritt und Bewegung in Pflanzen 110, 111

Epidemien 208, 214, 264–266

Genomtypen 36 globale Ausbreitung 208 Hitzebehandlung 212 Infektion von Insekten 94, 108, 110, 199 Infektion von Pilzen 200 Pandemien 264–266 Pflanze-Insekt-VirusInteraktionen 199, 230, 238

Replikation 88, 94 Resistenz gegen 164

RNA-Silencing und 178, 180 Schutz von Pflanzen vor Blattläusen 230, 238

Schutz von Pflanzen vor Stress 228, 229

Überspringen der Artgrenze 250, 251

Übertragung 110, 112, 117, 118, 126, 132, 147, 199 Untersuchung der Evolution 143

Vektoren siehe Vektoren

Phage siehe Bakteriophage

Phagentherapie 236 phiX174 ( X174) 33

Phoebastria immutabilis 69 Phylogenetik 142

Phytoplankton 198, 203–204 Picornavirus 33 Pilze 108, 200

Besiedlung von Wildpflanzen 200, 228, 240 Beziehungen zu Pflanzen 200, 201, 228, 240

Immunreaktionen bei 162, 170, 171 Infektion durch Pflanzenviren 214

Virusübertragung bei 111

Pilzviren 14–15, 43, 200–201, 228 Hitzetoleranz bei Pflanzen und 228, 240

Überleben der Edelkastanie und 234

Übertragung 111, 112 Pithovirus sibericum 33, 52

Plaque-Test 196, 236 Plasmamembran 108 Plasmodesmen 110, 111 Plazenta, Entwicklung 222, 223

Pocken, Echte 174, 175, 209, 232

Ausrottungsprogramm 175, 184

Impfung 175, 184

Poliomyelitis («Kinderlähmung», Polio) 78, 206–207, 210

Impfstoff 177, 210 Poliovirus (Enterovirus C) 78, 206, 210–211 Polydnaviren 224

Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) 102 Polyomavirus 33

Polyprotein 78, 79, 84, 188

Population, Flaschenhals 141, 145, 150

Populationsregulation durch Viren 202–204, 218

Porcines Circovirus 1 (PCV-1) 33, 50–51

Porcines Circovirus 2 (PCV-2) 50

Potato-Spindle-Tuber-Viroid (PSTVd) 49, 60–61

Poxviren 68, 73

Prägenom 80, 81, 87

Präimmunisierung 126

Primer 68, 74, 75

Prokaryoten 10, 31

Zellen von 10

Proofreading, Kopieren des Genoms 67, 74, 76, 152

Protease 84, 188

Hemmer 182

Proteine 12, 13, 32

Synthese 12, 13, 76, 78, 79

Protisten 30, 31, 38–39, 52, 113

Immunantworten 162, 170, 171

Provirus 56

Q

Quasispecies 158

Qubevirus durum (Bakteriophage Q ) 158, 159

Quinoa 168

R

Ranavirus 45

Raspberry-Latent-Virus 81

Reassortment (Neuverteilung) 256

genetisches 144

Reed,Walter 18

Reich (Taxonomie) 30

Reis,Virenbefall 94, 95, 102, 132, 265

Rekombination 144, 154

Reoviren 94

Replikation von Viren 15, 50, 68–88

Anhäufung von Mutationen 138

DNA-Viren siehe DNA-VirenReplikation

Pararetroviren 86–88, 102 Retroviren 64, 84–85, 86, 100

RNA-Viren siehe RNAViren-Replikation

Replikation von Viroiden 89

Rep-Protein 50, 74, 75

Resistenz 164, 168

Restriktions-Modifikationssystem (R-M) 192

Retroviren 48, 100, 222 als Genvektoren 84

DNA-Integration ins Wirtsgenom 56, 57, 84, 85, 87, 222, 224, 270

endogene (humane) 48, 56, 57, 222 im Vogelpockenvirus 90

Infektionsprozess 84, 85, 86

Replikation 64, 84–85, 86, 100

Symbiogenese 222

Reverse Genetik 82

Reverse Transkriptase 25, 38–39, 100

Hemmer 182

reverse Transkription 14, 38–39

Rhabdoviren 33, 79

Rhinoviren 78, 178

Rhinovirus C 128–129

Ribozyme 58, 60, 89

Rice-Ragged-Stunt-Virus (RRSV) 94, 95

Rice-Tungro-Bacilliform-Virus (RTBV) 102, 103

Rice-Tungro-Spherical-Virus 102

Rinderpest 156

RNA Pol II 89

RNA 13, 18

Aufbau 13, 66, 76, 77

Impfstoffe auf RNA-Basis 178, 179

Satelliten- 49, 246

Spleißen 84, 85 subgenomische 78, 79, 96

RNA-Genom siehe RNA-Viren

RNA-Interferenz 170, 171, 178, 180

RNA-Polymerase 65, 76, 201 RNA-abhängige 76, 80, 132, 152, 158

RNA-Primer 68

RNAs, small interfering (siRNAs, kleine Interferenz-RNAs) 170, 171

RNA-Silencing 162, 170, 171, 178, 180, 188

RNA-Viren 8, 13, 14

angeborene Immunität gegen 186

Anzahl der Gene 68

dsRNA 14, 64, 80–81, 94, 178, 246

hochvariable Populationen 150

mRNA-Bildung,Translation 76, 78, 79, 80, 81, 82, 96

Mutationen 67, 76, 136, 138, 139, 152

natürliche Selektion 138

Partikelgröße und Anzahl 81

Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs) 167

Proteinsynthesestrategien 79 Quasispecies 158

Rekombination 144

Retroviren 14, 38–39, 48

ssRNA(-) 13, 14, 38–39, 58, 82, 152

ssRNA(+) 13, 14, 38–39, 48, 82

Vermeiden der WirtsImmunantwort 178, 246

RNA-Viren-Replikation 76–88, 171

dsRNA-Viren 64, 80–81, 94, 178, 246 in Viroplasmen 78, 80, 83 intermediäre dsRNA 83

Retroviren 14, 64, 84–85, 86, 100

ssRNA(-)-Viren 78, 79, 83

ssRNA(+)-Viren 82, 96

Verpackung des Genoms 80, 81

Rolling-Circle-Replikation 50, 58, 60, 74, 75, 89

Rolling-Hairpin-Replikation 74, 75

Röntgenkristallografie 16, 18, 22

Rous, Peyton 100

Rous-Sarkom-Virus (RSV) 100–101

S

Saccharomyces-cerevisiae-VirusL-A (ScV-L-A) 15, 246–247

SARS-CoV (Schweres-AkutesRespiratorisches-SyndromCoronavirus) 259, 260

SARS-CoV-2 18, 28–29, 261–263

Impfstoff auf RNA-Basis 178, 179

Krankheitsmechanismus 262, 263

Mutationen 67, 262

Pandemie 18, 210, 261–263

Spike-Protein 67, 261–262, 263

Übertragung 106, 116

Ursprung (möglicher) 46, 261

Wellen und Namen der Varianten 262

Satelliten-RNA 49, 246

Satellitenviren 49, 58, 59, 126

Schädlingsbekämpfung, biologische 218

Scharka-Virus (Plum-Pox-Virus) 79, 251, 267

Schwammspinner (Lymantria dispar) 202, 218

Schweinepest, Afrikanische (ASF) 276

Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS) 259–263

Schweres-AkutesRespiratorisches-SyndromCoronavirus (SARS-CoV) 259, 260

Schweres-AkutesRespiratorisches-SyndromCoronavirus-2 siehe SARSCoV-2

Simianes Immunschwächevirus (SIV) 205, 270–271

Selektion, natürliche 136, 138, 142 small interfering RNAs (siRNAs, kleine Interferenz-RNAs) 170, 171

Sojabohnen 146

Spanische Grippe 252–255

Spleißen (Splicing) 84, 85

St. Augustine Decline 118, 126

Stabilität von Viren 113 Stammbaum des Lebens 151 Stechmücken,Virusübertragung durch 29, 90, 107, 117, 121, 130, 205

Strand-Displacement-Replication 68, 72

Stress,Viren schützen Wirte vor 228–231, 240 subgenomische RNA 78, 79, 96

subvirale Einheiten 49, 89

Suszeptibilität für Infektionen 165 Symbiogenese 222–225

Symbionten,Viren als 222 Symbiose 222–225, 229

Syncytin 56, 223

Synechococcus-Virus Syn5 (SVSyn5) 216, 217

TT4-Bakteriophage 111

T7-Phage 192, 193

Tabak-Etch-Virus (TEV) 188–189

Tabakmosaikvirus (TMV) 8, 15, 18, 19, 32, 78, 96–97, 113, 143

Temlin, Howard Martin 23

Temperaturtoleranz 166, 228, 240 terrestrische Viren 42–47

T-even-Coliphage 33

T-Gedächtniszellen 170

Thripse 199

Tiere,Wirbeltiere 30, 45 adaptive Immunreaktion 162, 163, 169–170 angeborene Immunreaktion 162, 163, 166–167 Bau der Zelle 11, 108 Tierreich 30

Tierviren 38–39, 46

Stechmücken als Vektoren 29, 90, 107, 117, 130, 205

Übertragungswege 114, 115, 117

Toleranz, gegenüber Infektionen 164, 165

Tollwut 98, 176, 182

Impfstoff 98, 175, 176

Tollwutvirus 37, 98–99, 114, 205

Tomate (Solanum lycopersicum) 49, 60, 208, 212

Tomato-Spotted-Wilt-Virus 76

Tomato-Yellow-Leaf-Curl-Virus 43, 212–213

Topoisomerase 68, 70

Torque-Teno-Virus 1 (TTV1) 92, 93

Transfer-RNA (tRNA) 76–77

transgene Pflanzen 188

Transkription 13, 14

Translation 13, 80, 81

Transmission siehe Übertragung

Trinkwasser 210

Trockenstress 228, 229

Tubulovirus 33

Tulpen und Tulip-Breaking-Virus (TBV) 16, 17

Tungro-Krankheit 102

T-Zellen 163, 169, 179, 180, 190

T-Zell-Impfstoffe 179

U

Übertragung (Transmission) von Viren 29, 46, 54, 90, 113–116 durch Blattläuse siehe Blattläuse durch Lebensmittel/Wasser 113, 114, 115, 116, 122 durch Luft 114, 115, 116, 128 durch Tröpfchen 115, 116 durch Vektoren siehe Vektoren Flaschenhals 145 horizontal 112, 115, 203, 218, 274, 276 in Körperflüssigkeiten 114, 115, 116

Insektenviren 118, 203, 218

Pflanzenviren 110, 112, 117, 118, 126, 132, 147, 199 sexuell 114, 124 vertikal 112, 132, 203, 218, 238 Wirt-zu-Wirt-Kontakt 113–114, 115, 116

Übertragung von Viroiden 49 unbehüllte Viren 108, 109 «Uncoating» von Viren 64, 90

V

Vacciniavirus 33, 175, 184–185 «Vakzinverabreichungssystem», VSV als 152

Varianten, Evolution von 148–150, 154, 158 Variolation 174

Variolavirus 37

Vektoren 107, 117–119, 276 Blattläuse siehe Blattläuse Mottenschildlaus/«Weiße Fliege» 212, 272

Stechmücken 29, 90, 107, 117, 120, 130, 205

Verhalten des Wirts, Einfluss von Viren auf 199, 205, 218, 230, 238

Vesicular-Stomatitis-Virus (VSV) 152–153

Vesikel (Bläschen) 109

Vibrio cholerae 227, 244

Vibrio-Virus CTXphi (CTX ) 244–245

«Viral Shunt» des Meeres 197, 198

Viren, die Archaeen infizieren 32, 38–39, 111

Virenarten/Virentypen 36

Viroide 49, 60, 89

Virologie 18–19, 28–29

Virom 42 des Menschen 227

Viroplasma 78, 80, 82

Virulenz 165

Virushülle 108, 109, 113

Viruspopulationen 148, 149, 150

Vögel,Viren 45, 90, 256, 258

Vogelgrippe 257, 258

Vogelpockenvirus 69, 90–91

W

Warzen 124 wasserlebende Viren 113, 114, 115

«Weiße Fliege» 212, 272

Wespen 205, 224, 225, 231

Westliche Honigbiene (Apis mellifera),Viren der 44

West-Nil-Virus 45, 107

Wheat-Streak-Mosaic-Virus 267

Wirbellose Tiere, Immunreaktionen 162, 170, 171

Wirt/Wirte

Enzyme 67, 68, 73, 74, 158

Evolution, Einfluss von Viren 147, 148

Integration der viralen DNA siehe DNA (virale)

Integration Immunreaktion siehe Immunreaktion; Immunsystem; Immunität Schutz vor Stress 228–231, 240 veränderte Wirtsökologie 206–208

Verhalten siehe Verhalten verschiedene

Viruspopulationen in 148, 149

Verteidigung, physische Barrieren 106, 166

Virus-Fähigkeit zur Infektion verschiedener 94, 108, 152, 199, 200, 214 Wirtsspektrum von Viren 147 Wirt-zu-Wirt-Kontakt 113–114

Y Yellowstone-Nationalpark 228, 240

Z

Zellen, Bau 10, 11, 108 Zellmembran 108 Zellwände 10, 106, 108 Durchbruch von Viren 110–111

Zikavirus 9, 179, 190 Zwischenwirte 46

Sie sind mikroskopisch klein, vermehren sich rasend schnell, sind überaus anpassungsfähig und bemerkenswert effizient. Viren kommen praktisch überall vor, bewegen sich in uns und um uns herum und haben die Macht, innerhalb kürzester Zeit ganze Systeme lahmzulegen. Doch Viren sind keineswegs nur unheilbringende Krankheitserreger, im Gegenteil: Sie können sogar dazu beitragen, Krankheiten zu heilen, sei dies bei Pflanzen, Tieren oder bei uns Menschen.

In diesem reich bebilderten Buch nimmt Sie Marilyn Roossinck mit in die vielfältige Welt der Viren. Sie zeigt auf, was Viren sind und woher sie kommen, wie sie sich verbreiten und welch großen Einfluss sie auf uns und unsere Umwelt, auf Tiere, Pflanzen und das Gleichgewicht der Ökosysteme, haben –im negativen, aber auch im positiven Sinn. Sie sind mikroskopis nzen aben –n Sinn. mehren sich rase un

ISBN 978-3-258-08407-7

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