Muhar, Flüsse der Alpen

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Susanna Muhar, Andreas Muhar, Gregory Egger, Dominik Siegrist (Hrsg.)

FlĂźsse der Alpen



Susanna Muhar, Andreas Muhar, Gregory Egger, Dominik Siegrist (Hrsg.)

FlĂźsse der Alpen Vielfalt in Natur und Kultur

Haupt Verlag


Herausgeber: Susanna Muhar, Andreas Muhar Universität für Bodenkultur, Wien, Österreich Gregory Egger Karlsruher Institut für Technologie, Deutschland Dominik Siegrist Hochschule für Technik, Rapperswil, Schweiz

Projektmanagement: Kerstin Böck Gestaltung: Georg Bautz, Michelle Reischl Übersetzung und Lektorat: Nadežda Kinsky-Müngersdorff, Kim Meyer-Cech, Daniel S. Hayes, Christian Hlavac Mitarbeit: Astrid Schmidt-Kloiber, Kim Ressar, Olivia Wilfling, Lisa Reiss, Matthias Neumann, Nicole Trummer

Umschlagfoto vorne: Isel, Wolfgang Retter Umschlagfotos hinten: Freizeitnutzung, Susanna Muhar; Lech, Gregory Egger; Piave, Österreichisches Staatsarchiv; Äsche, Walter Reisinger

Mit freundlicher Unterstützung der Bristol-Stiftung

1. Auflage: 2019 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-08114-4 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2019 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser verantwortlich. Printed in Germany

www.haupt.ch


Vorwort und Dank der Herausgeber Flüsse sind die Lebensadern einer Landschaft, dies gilt ganz besonders für die Alpen. Entlang der Flussläufe haben die Menschen einstmals den Alpenraum besiedelt, und auch heute noch prägen die Flüsse unser Leben und Wirtschaften in den Alpen. Als dynamische Ökosysteme sind die vielgestaltigen Alpenflüsse Lebensraum für viele verschiedene Lebewesen und Artengemeinschaften. Wer gedanklich den Blick auf die Alpen richtet, schaut oftmals zuerst auf die Gipfel. So gibt es auch sehr viele Bücher über die Berge der Alpen, aber nur wenige über die Flüsse dieser Region inmitten Europas. Wir als Herausgeberteam haben nach einem langen Planungsprozess über 150 Autorinnen und Autoren aus allen Alpenländern gewinnen können, ihr Fachwissen und ihre persönliche Perspektive zu den Alpenflüssen einzubringen. In 34 Fachkapiteln werden natur-, kulturund sozialwissenschaftliche Aspekte der Flusslandschaften beleuchtet, anschließend werden 54 ausgewählte Alpenflüsse portraitiert. Besonders wichtig war es uns, dass sich dieses Buch, welches in einer deutschen und einer englischen Ausgabe erscheint, nicht nur als Referenzwerk für Fachleute eignet, sondern auch für eine breitere Öffentlichkeit interessant ist. Neben der sorgfältigen Aufbereitung der Texte durch unser Übersetzungs- und Lektoratsteam soll diesem Anliegen durch eine attraktive, reich illustrierte Buchgestaltung Rechnung getragen werden. Wir hoffen, dass wir mit diesem Werk die Lust und die Neugier unserer Leserschaft wecken und dadurch einen Beitrag leisten können, das Bewusstsein über die Einmaligkeit und den Wert der Alpenflüsse sowie deren Gefährdung zu stärken und Menschen dazu zu motivieren, für einen nachhaltigen Umgang und den Erhalt dieser einzigartigen Fließgewässer einzutreten. Wir danken allen, die zur Entstehung des vorliegenden Buches beigetragen haben: den Autorinnen und Autoren der Fachkapitel und Flussportraits, den Personen, die Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben, sowie unserem kompetenten Team für die Projektorganisation und die umfassenden Grafik-, Lektorats- und Übersetzungsarbeiten. Ohne finanzielle Unterstützung wäre dieses Buchprojekt nicht zu realisieren gewesen, daher wollen wir uns bei der Bristol Stiftung und ihrem Geschäftsführer Mario Broggi herzlich bedanken. Letztlich gilt ein besonderer Dank unserem Verleger Matthias Haupt für seine motivierende und geduldige Begleitung dieses Buchprojekts. Susanna Muhar, Andreas Muhar, Gregory Egger, Dominik Siegrist


Markus Reiterer Generalsekretär der Alpenkonvention

„Ein Fluss ist eine Persönlichkeit, mit seiner Wut und seinen Lieben, seiner Kraft, seinen Leiden und seinem Hunger nach Abenteuern.“ So beschrieb der bekannte französische Autor Jean Giono in seinem 1934 erschienenen Roman „Le chant du monde“ („Das Lied der Welt“) die vielgestaltige Natur von Flüssen. Wir dürfen annehmen, dass Jean Giono, der aus der kleinen Stadt Manosque in den französischen Alpen stammte, an einen Alpenfluss dachte, als er diese Worte schrieb. Tatsächlich hat das Wasser der Alpen, haben die alpinen Flüsse viele Gesichter. Wasser wird als Eis und Schnee der Berge gespeichert und während des Frühjahrs und Sommers in die Flüsse der Alpen entlassen. Diese sind Trinkund Nutzwasserquelle für Millionen Menschen, werden zur Bewässerung unserer Felder genutzt, sind Attraktion in Sport und Freizeit oder dienen der klimaverträglichen Energiegewinnung. Und wohl am wichtigsten: Sie sind Hotspots der Artenvielfalt und lebendige Ökosysteme. Kurz gesagt: Die Flüsse der Alpen sind die Lebensadern unserer Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund zielt die Alpenkonvention als der erste Vertrag für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung einer gesamten Bergregion darauf ab, „gesunde Wassersysteme zu erhalten oder wiederherzustellen, insbesondere durch die Reinhaltung der Gewässer, durch naturnahen Wasserbau und durch eine Nutzung der Wasserkraft, die die Interessen der ansässigen Bevölkerung und das Interesse an der Erhaltung der Umwelt gleichermaßen berücksichtigt“ (Artikel 2 der Alpenkonvention). Ich bin von der Bandbreite und der Präsentation der im vorliegenden Buch behandelten Themen beeindruckt und bin mir sicher, dass es seinen Lesern, Wissenschaftlern, Entscheidungsträgern, Interessensvertretern etc. neue Einsichten und Denkanstöße bringt. Dafür schulden wir den Autoren und Herausgebern dieses Bandes Dank und Anerkennung; auch dafür, dass sie sich der Herausforderung gestellt haben, ein solch umfassendes und attraktives Werk zu erarbeiten. Ich wünschen Ihnen allen eine gleichermaßen lehr- wie genussreiche Lektüre.


Klement Tockner Präsident des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF

Die Alpen werden häufig als „Spielplatz“ oder „Wasserschloss“ Europas bezeichnet. Beide Begriffe verdeutlichen die zentrale Rolle der Alpen für das soziale und wirtschaftliche Wohl eines ganzen Kontinents. Die gesamte Gebirgsgruppe der Alpen nimmt ein Gebiet von 200.000 km² ein, in dem mehr als 13 Millionen Menschen leben. In einem Umkreis von nur 40 km wohnen darüber hinaus weitere 20 Millionen Menschen, und jedes Jahr werden die Berge und Täler der Alpen von 120 Millionen Touristen besucht. Als Lebensraum stellen die Alpen vielfältige Potenziale für den Menschen bereit und erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen. Gleichzeitig ist dieser einzigartige Lebensraum vermehrt bedroht. So sind etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpen drastischer als auf viele andere Regionen in Europa. Der durchschnittliche Temperaturanstieg des Alpenklimas übersteigt bereits den im Übereinkommen von Paris festgelegten Maximalwert von 2 °C. Deutlich sichtbarer ist der Rückgang der Gletscher. Im Jahr 1876 betrug das Gesamtausmaß der vergletscherten Flächen 1.800 km². Seither nahm die Gletscherfläche in Österreich um 40 % und in der Schweiz um 30 % ab, bis zum Ende des Jahrhunderts wird von einem gänzlichen Verlust der Gletscher ausgegangen. Große europäische Flüsse und deren Nebenflüsse entspringen in den Alpen. Sie verbinden die Gebirge mit dem Tiefland und schließlich mit den Meeren: Schwarzes Meer, Nordsee, Mittelmeer und Adria. Allerdings ist die Anzahl der Flüsse, die in ihrem Verlauf einen naturnahen Zustand aufweisen, gering. Selbst die Oberläufe sind durch den weiterhin forcierten Ausbau der Kleinwasserkraft bedroht, obwohl diese Kraftwerke nur einen kleinen Beitrag zur Gesamtenergieproduktion leisten. Die Flüsse der Alpen zeigen die nicht vorhersehbaren Gefahren und zukünftigen Unsicherheiten auf, die aufgrund von Klimawandel, Änderungen der Landnutzung und veränderten sozio-ökonomischen Verhältnissen erwartet werden können. Sie sind Frühwarnindikatoren dieser erheblichen, langfristigen Veränderungen. Daher ist es wichtig, Süßwassersysteme als grundlegende Ressource für die Nutzung durch den Menschen und gleichzeitig auch als höchst wertvolle, fragile Ökosysteme zu managen bzw. zu schützen. Aufgrund ihrer hohen Biodiversität und ihrer starken regionalen Identität waren und sind die Alpen das naturräumliche und kulturelle Rückgrat des europäischen Zentralraums. Für die Zukunft bedarf es mutiger Visionen, die tatsächlich umgesetzt werden, um die Alpen als vernetztes biokulturelles System zu erhalten. Dazu ist ein besseres Verständnis jener Faktoren nötig, welche die Wechselwirkungen zwischen kultureller Vielfalt und biologischer Diversität begünstigen oder hemmen. Nachhaltiges Management und politische Entscheidungen müssen wissenschaftlich abgesichert sein. Das vorliegende Buch fasst das kollektive Wissen von 150 Autorinnen und Autoren aus sechs Alpenländern und unterschiedlichen Disziplinen sowie Institutionen zusammen. Es stellt eine aktuelle, umfassende Grundlage dar, um gemeinsame nachhaltige Schutzmaßnahmen zu entwickeln sowie Prioritäten für das Management von Flussräumen und Ökosystemen zu setzen. Das Buch bildet die Basis, um die einzigartigen, biokulturellen Landschaften der Alpen zu erhalten. In diesem Sinne wird das Buch dazu beitragen, das Bewusstsein über das wertvolle Natur- und Kulturerbe der Alpen weiter zu erhöhen.


Mario F. Broggi Stiftungsrat Bristol Stiftung

Das Wasser bildet für Mensch, Tier und Pflanze das einzige flächendeckende und zusammenhängende natürliche Netzwerk im Alpenraum. Alle großen Flüsse Europas wie Rhein, Rhone, Drau, Durance, Inn oder Po entspringen im Alpenbogen. Das Bild der Alpen als „Wasserschloss“ Europas ist deren Alleinstellungsmerkmal. Und doch scheint es, dass den alpinen Fließgewässern wenig Augenmerk geschenkt wird – wegen des scheinbaren Überflusses? Dies ist umso erstaunlicher, als ein nachhaltiger Umgang mit Wasser global überlebenswichtig wird. Wir haben in unseren Sprachen Dutzende von Ausdrücken für das Geräusch des bewegten Wassers, vom Stieben, Rauschen, Sprudeln, Plätschern bis zum Murmeln. Die Strömungskraft des Wassers wurde vielerorts genommen, in Kraftwerken in Energie umgewandelt. Die Wasserkraftnutzung gilt als „sauber, einheimisch und erneuerbar“ und damit als umweltfreundlich. Ja, sie ist erneuerbar, aber die betroffene Landschaft ist es nicht. Die Kehrseite der Medaille, die Schädigung der Landschaft und der damit verbundenen Ökosysteme, wird verdrängt. Die Naturressource „Wasser“ wird verkonsumiert. Mit der Energiewende – weg von der fossilen Energie – besteht neuerlich die Gefahr der restlosen Ausbeutung der alpinen Fließgewässer. Auch weiter talabwärts kam es zu einem „Wasser-Exorzismus“: Durch die Kanalisierung von Flüssen, oftmals gar durch die Eindolung von Bächen, fand eine Reduktion dieser gestalterisch wichtigen Talelemente statt. Wir sind mit der Nutzung und Verbauung von Fließgewässern viel zu weit gegangen. Mit der Begradigung von Flüssen nahmen Fließkraft und Erosionswucht bei Starkniederschlägen zu, und im Zeichen des Klimawandels sind noch weitere Auswirkungen zu erwarten. Eine neue Wassernot zeichnet sich ab, da wir dem Wasser zu wenig Raum geben – Raum, den auch das vielseitige Leben braucht. Ein gewaltiges Werk der Wiederbelebung ist angesagt. Im vorliegenden Werk werden die naturräumlichen Grundlagen für die Alpenflüsse, ihre Bedeutung als Lebensraum, aber auch das Wirtschaften an diesen Lebensadern dargestellt. Die Beziehung des Menschen zum Fluss wird in ihren vielseitigen Facetten dargelegt. Jetzt geht es vorerst um den Erhalt der letzten noch wenig beeinträchtigten Fließgewässer. Die „Letzten ihrer Art“ dürfen wir nicht einer geringen Zunahme der Stromproduktion oder anderweitig opfern. Wir brauchen in unserer Zivilgesellschaft mehr Platz für nicht-kommerzielle Gedanken. Denn übertriebene kommerzielle Gedanken machen die ganze Welt käuflich und letztlich kaputt. Der Eigenwert der Natur ist mehr als ihr Nutzwert. Das Faszinosum des Lebensraumes „Fluss“ in seiner umfassenden Betrachtung und seine evidente Bedrohung sind für die Bristol Stiftung der Beweggrund, dieses Werk zu fördern. Die alpenweite Betrachtung ist zugleich eine Herausforderung und eine Bereicherung. Wir erhoffen uns mit diesem verständlich geschriebenen Werk eine erhöhte Sensibilität für das „Wasserschloss“ Alpen.


Inhalt 3.2

Fische

126

Bedrohte aquatische Biodiversität in den Alpen Günther Unfer, Andreas Meraner, Didier Pont

Vorworte

5

3.3

Flusskrebse

146

Nächtliche Einzelgänger Jürgen Petutschnig

1

Einführung

1.1

Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen

3.4

14

Begriffsbestimmung und räumliche Abgrenzung

Flussnamen und ihre Bedeutung

22

Ein sprachwissenschaftlicher Blick zurück

1.3

3.5

Spinnentiere und Insekten

Thomas Franz Schneider, Simon Kistler

Spezialisten im Grenzbereich von Wasser und Land

Geschichte menschlicher Nutzungen und Eingriffe 36

Christian Komposch, Gregor Degasperi, Werner E. Holzinger

Alpenflüsse als Ressource und Risiko Gertrud Haidvogl, Didier Pont, Žiga Zwitter

150

Wolfram Graf, Christian Moritz, Astrid Schmidt-Kloiber, Anne Hartmann, Florian Dossi, Patrick Leitner

Andreas Muhar, Georg Bautz 1.2

Makrozoobenthos Vielfalt von der Quelle bis zur Mündung – alles beginnt in den Alpen

3.6

Amphibien und Reptilien

162

170

Auenbewohner abseits der Strömung

2

Naturräumliche Grundlagen

2.1

Genese der Flusslandschaften

2.2

2.3

2.4

Christine Resch, Stefan Resch, Werner Krupitz

46

3.7

Säugetiere

Geologische Rahmenbedingungen im Alpenraum

Scheue Meister der Anpassung

Markus Fiebig, Severin Hohensinner, Andreas Muhar

Stefan Resch, Christine Resch, Irene Weinberger

Hydrologie

56

3.8

Vögel

Die Alpen als Wasserturm Europas

Gefiederte Grenzgänger alpiner Fließgewässer

Rolf Weingartner, Josef Fürst, Karsten Schulz

Christian Ragger, Hans Schmid, Matthias Gattermayr

Feststoffhaushalt der Alpenflüsse

74

3.9

Ufer- und Auenvegetation

Die Dynamik von Erosion und Sedimentation

Überlebenskünstler in bewegter Umwelt

Helmut Habersack, Johann Aigner, Marlene Haimann, Mario Klösch, Marcel Liedermann, Christoph Hauer, Hervé Piégay

Gregory Egger, Anton Drescher, Patrice Prunier, Lena Gräßer, Isabell Juszczyk, Helmut Kudrnovsky, Lukas Blasel, Rosa Schönle, Christian Roulier, Norbert Müller

Morphologie

3.10 Invasive Arten

3.1

Ökosystem Alpenfluss Konstant ist die Veränderung Gregory Egger, Lena Gräßer, Michael Reich, Christian Komposch, Emil Dister, Erika Schneider, Norbert Müller

182

202

Verbreitung und Strategien

Severin Hohensinner, Renate Becsi, Gregory Egger, Markus Fiebig, Friedrich Knopper, Susanna Muhar, Hervé Piégay

Alpine Flusslandschaften als Lebensräume

178

86

Die vielfältige Gestalt der Alpenflüsse

3

174

Gregory Egger, Alisa Zittel, Isabell Juszczyk, Christine Resch,Werner Krupitz, Stefan Resch, Lars Gerstner, Franz Essl

4

Siedeln und Wirtschaften an den Alpenflüssen

4.1

Flussläufe und Verkehrswege

114

Die Bedeutung von Flussübergängen für die Verkehrserschließung der Alpentäler Cornel Doswald

214


4.2

Landnutzung und Siedlungsentwicklung

226

5.10 Canyoning

Alpine Flusslandschaften als Siedlungsund Wirtschaftsräume

295

Vordringen in verborgene Welten Clémence Perrin-Malterre

Gertrud Haidvogl, Erich Tasser 5.11 Angeln 4.3

Hochwasser und Hochwasserschutz

238

Flusserlebnis mit Rute, Fliege und Köder

Historische Ereignisse und zukunftsorientierte Strategien

Philipp Sicher

Christoph Hauer, Beatrice Wagner, Bernhard Schober, Stefan Haun, Markus Noack, Gertrud Haidvogl, Fabio Luino, Guido Zolezzi, Francesco Comiti, Severin Hohensinner, Helmut Habersack 4.4

Wasserkraft im Wandel der Zeit

6

Schutz und Revitalisierung

6.1

Zustand und Schutz der Fließgewässer

248

Susanna Muhar, Carina Seliger, Rafaela Schinegger, Sigrid Scheikl, Julia Brändle, Daniel S. Hayes, Stefan Schmutz

Peter Matt, Otto Pirker, Martin Schletterer

Mensch und Natur

5.1

Flüsse in der Mythologie

6.2

Monika Kropej Telban

Wahrnehmung von Flusslandschaften

Robert Michor

5.5

Malen am Wasser

274

Adda

Hannelore Nenning

Ammer – Amper

Freizeit- und Tourismusnutzung

278

Wandern in Klammen und Schluchten

Die Flussfrau

285

Arve Avisio

288

Bléone Buëch

289

Ein neues Verkehrsnetz durchzieht die Alpen

364 366 368

Frédéric Liebault

Dora Baltea

370

Andrea Mammoliti Mochet

Lukas Stadtherr

Tino Reinecke

362

Guido Zolezzi, Francesco Comiti

Liliane Waldner

Sportliches Erleben des nassen Elements

358

Aude Zingraff-Hamed

Frédéric Liebault

Kanu und Rafting

356

Benoît Camenen

Das Flusswandern verleiht meiner Krankheit einen Sinn

Radwandern an Flüssen

354

Thomas C. Wagner

Arc-en-Maurienne

Helmut Tiefenthaler

5.9

350

Oscar del Barba

Kühne Wege und spektakuläre Einblicke

5.8

Aare

Gedanken zu einer ökologisch inspirierten Kunst

Andreas Muhar, Dominik Siegrist

5.7

346

Adrian Fahrni, Franziska Witschi

Alpenflüsse als Erlebnisräume

5.6

Vierundfünfzig Flüsse im Blickpunkt 272

Eine tiefenpsychologische Annäherung

5.4

Susanna Muhar, Fanny Arnaud, Hugo Aschwanden, Walter Binder, Mario F. Broggi, Franz Greimel, Friedrich Knopper, Klaus Michor, Bertrand Morandi, Hervé Piégay

Flussportraits

Andreas Muhar, Marylise Cottet, Matthias Buchecker, Berit Köhler, Kerstin Böck

Die Quelle fließt nach innen

320

268

Sinneserfahrungen und Wissen

5.3

Revitalisierung Neues Leben für die Alpenflüsse

262

Eine verborgene Welt geheimnisvoller Wesen

5.2

302

Ein alpenweiter Überblick

Energiewirtschaftliche Bedeutung der Alpenflüsse

5

297

292

Drac

372

Frédéric Liébault

Drau Birgit Mark-Stöhr, Michael Koschat, Michael Mark

374


Drôme

378

Durance

380

Piave

386

Reuss

388

Rhein

392

Rhone

Verena Lubini

Enns Karin Hochegger, Clemens Gumpinger, Kerstin Böck

Etsch / Adige Francesco Comiti, Guido Zolezzi

Gail

394

Wolfgang Honsig-Erlenburg

Großache – Tiroler Achen – Alz

396

Thomas C. Wagner

Gurk

498

Wolfgang Honsig-Erlenburg

Idrijca

400

Jurij Krajčič

Inn

404

Gregory Egger, Angelika Abderhalden, Thomas Herrmann, Andreas Muhar

Isar

416

Saane Salza

462

Andreas Muhar

Salzach

464

Kerstin Böck, Andreas Muhar, Susanna Muhar

Save

468

Mojca Hrovat, Marija Habinc, Nataša Smolar Žvanut

Savinja

472 474

Raffaella Zorza, Sašo Šantl

478

Stefan Schneiderbauer, Franz Überwimmer

Tessin / Ticino

420

Toce

480 484 486

Paolo Sala, Pietro Volta

422

Traun

488

Clemens Gumpinger

424

Var

426

Verdon

Gregory Egger, Michael Reich, Isabell Juszczyk

Linth

Roni Hunziker, Dirk Schroer, Georg Heim

Vispa 430

Dominik Siegrist

Ybbs 432

490

Margot Chapuis Margot Chapuis

Loisach

460

Pascal Mulattieri, Claudia Zaugg

Alma Sartoris

Verena Lubini

Lech

456

Jérémie Riquier, Marylise Cottet

Walter Bertoldi, Nicola Surian

Willy Mueller, Lukas Hunzinger

Kleine Emme

452

Sandra Hocevar, Irene Bühlmann, Verena Lubini

Tagliamento

Petra Repnik Mah

Kander

448

Peter Gisler, Stefan Flury, Barbara Leuthold

Steyr 412

Philippe Belleudy

Kamniška Bistrica

446

Bruno Boz

Soča / Isonzo 408

Walter Hopfgartner, Wolfgang Retter, Susanna Muhar

Isère

444

Saša Starec

Aude Zingraff-Hamed, Gregory Egger

Isel

Noce

384

Francesco Comiti, Guido Zolezzi

Emme

442

Guido Zolezzi, Francesco Comiti

Margot Chapuis

Eisack

Nadiža / Natisone Raffaella Zorza

Claire Eme, Chrystel Fermond

492 494 496

Stefan Guttmann

Thomas C. Wagner

Maggia

434

Roberto Buffi

Mur Clemens Ratschan

438

Weiterführende Quellen zu den Flussportraits Abbildungsverzeichnis Autorinnen und Autoren

498 501 505


12


1. Einführung 1.1

Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen: Begriffsbestimmung und räumliche Abgrenzung

1.2

Flussnamen und ihre Bedeutung: Ein sprachwissenschaftlicher Blick zurück

1.3

Geschichte menschlicher Nutzungen und Eingriffe: Alpenflüsse als Ressource und Risiko

Sesia, Piemont

~ Einführung

13


1.1

Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen Begriffsbestimmung und räumliche Abgrenzung Andreas Muhar, Georg Bautz

Innschlucht bei Finstermünz Innsbruck Innmündung in die Donau bei Passau

Was macht einen Fluss zum Alpenfluss? Die Alpen sind die höchste Gebirgskette in der Mitte Europas. Das Wasser der Alpenflüsse kommt aus den Bergen, die Flüsse aber fließen in den Tälern, welche von ihnen selbst oder auch von den Gletschern in das Gebirge eingegraben wurden. Generell unterscheiden sich Gebirgsflüsse in vielerlei Hinsicht von Flüssen im Tiefland, und bei Tieflandflüssen macht es wiederum einen großen Unterschied, ob ihr Ursprung im Gebirge liegt oder nicht. Der Inn ist mit insgesamt über 500 km Fließstrecke einer der längsten Alpenflüsse. Er entspringt im Schweizer Kanton Graubünden und mündet als Grenzfluss zwischen Deutschland und Österreich bei Passau in die Donau. Im breiten Hochtal des Engadins, aber auch weiter flussabwärts in den engen Innschluchten an der Grenze zu Österreich und später im Tiroler Inntal ist der alpine Charakter der Flusslandschaft eindeutig sichtbar. Zu beiden Seiten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck ragen hohe Berge auf, dazwischen fließt der Inn mit hoher Geschwindigkeit, sofern er noch nicht für Kraftwerke aufgestaut wurde. Der Unterlauf im deutschen Bundesland Bayern ist hingegen von sanften Hügeln umgeben; vom Landschaftscharakter her kann man kaum von einem Gebirgsfluss sprechen, aber das insbesondere im Sommer recht trübe Wasser zeigt deutlich seine Herkunft aus dem vergletscherten Einzugsgebiet der Zentralalpen. Also immer noch Alpenfluss? Beim Zusammenfluss von Inn und Donau in Passau kommt der größere Teil des Wassers vom Inn, folglich müsste dann auch die Donau in diesem Abschnitt als Alpenfluss gesehen werden. Es gibt somit unterschiedliche Zugänge zur Bestimmung des Begriffs „Alpenfluss“, entweder als Fluss, der in den Alpen fließt, oder als Fluss, der aus den Alpen kommt. Bei der ersten Variante ist es notwendig, die Grenzen der Alpen zu beschreiben; bei der zweiten geht es darum, zu untersuchen, wie weit der Einfluss des Alpinen auf den Unterlauf im Tiefland reicht.

14


Var oberhalb von Nizza, die Talsohle liegt auf ca. 300 m Seehöhe

Abgrenzung des Alpenraums

Alpenkonvention

In diesem Buch werden die Alpenflüsse aus vielen unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, und jede Fachdisziplin hat ihr eigenes Verständnis von den Begriffen „Alpenraum“ und „alpin“ (Bätzing, 2005). In der Geologie dienen Gesteinstypen und tektonische Linien zur Abgrenzung gegenüber den anschließenden Beckenlandschaften sowie benachbarten Gebirgszügen (Pfiffner, 2015). In der Vegetationskunde spricht man von alpiner Vegetation, wenn es sich um Bestände oberhalb der Baumgrenze handelt, also etwa ab 1.700 bis 2.300 m Seehöhe. Für die Charakterisierung eines Alpenflusses hat die Seehöhe nur geringe Bedeutung, so reichen beispielsweise die Flüsse im Bereich der französischen Seealpen bis auf Meeresniveau hinab. In den Kulturwissenschaften liegt heute der Schwerpunkt der Definition des Alpenraums in den Spannungsfeldern zwischen Tradition und Modernität, Beharren und Wandel sowie urbanem und ländlichem Raum (Leimgruber, 2003; Salsa, 2009; Mathieu, 2015), eine exakte Grenzziehung ist dabei nicht möglich. Seit den 1970er-Jahren gab es im Alpenraum mehrere Initiativen zur staatenübergreifenden Zusammenarbeit in Bereichen wie Regionalentwicklung, Naturschutz, Kultur, Tourismus und Verkehr. Politische Programme und gesetzliche Regelungen brauchen eine klare Festschreibung ihres Geltungsbereiches, somit waren diese Aktivitäten auch der Anlass, die Grenzen des Alpenraums administrativ zu definieren. Je nachdem, wie diese Grenzen gezogen werden, verändert sich dann auch die Anzahl und die Gesamtlänge der darin enthaltenen Fließgewässer.

Die Alpenkonvention ist ein im Jahr 1991 unterzeichneter völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Alpen, abgeschlossen zwischen der EU (damals EWG) und den sieben Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich sowie Slowenien. Der Anwendungsbereich orientiert sich an administrativen Grenzen unterer Verwaltungsebenen (Gemeinden, Landkreise etc.). Diese Definition des Alpenraumes ist relativ eng, das heißt, es sind vor allem tatsächlich gebirgige Bereiche sowie die eingebetteten Täler erfasst. Somit stimmen diese Grenzen auch gut mit Abgrenzungen überein, welche allein auf Basis der Morphologie (Höhenunterschiede etc.) ermittelt wurden, wie beispielsweise im Gebirgsinventar des Global Mountain Biodiversity Assessment (Körner et al., 2017). Die großen Stadtregionen am Rande der Alpen (Mailand, Zürich, München, Wien etc.) sind im Anwendungsgebiet der Alpenkonvention nicht enthalten; im Falle von Wien endet das Alpenkonventionsgebiet tatsächlich exakt an der Stadtgrenze. Alle nachfolgenden Bilanzierungen beziehen sich auf die in der europaweiten Fließgewässerdatenbank CCM (Catchment Characterisation and Modelling) enthaltenen Flüsse (Vogt et al., 2007), wobei nur jene Flüsse berücksichtigt werden, deren Einzugsgebiet mindestens 100 km² groß ist. Auf Basis dieses Gewässernetzes ergibt sich im Alpenkonventionsgebiet eine Gesamtlänge von etwa 13.000 Kilometern. Flüsse bilden ein durchgängiges System von der Quelle bis zur Mündung. Am Beispiel der Rhone zeigt sich die

~ Einführung: 1.1 Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen

15


16


Vergleich der Bevölkerungszahlen und der Gesamtlänge von Flüssen mit mehr als 100 km2 Einzugsgebiet in den Alpen

Datenquellen: EUSTAT, Alpenkonvention

~ Themenbereich: Kapitel

17


Schwierigkeit der Bestimmung des Begriffs „Alpenfluss“ nach administrativen Grenzen sehr deutlich: Von ihrem Ursprung bis zur Einmündung in den Genfer See verläuft die Rhone im Anwendungsbereich der Alpenkonvention, ab Genf dann über etwa 100 km abwechselnd knapp außerhalb oder an der Grenze dieses Gebietes, schließlich bis zur Mündung in etwa 40 km Abstand von dieser Grenze. Entsprechend der Grenzen der Alpenkonvention ist übrigens auch die Donau auf einem ganz kurzen Abschnitt oberhalb von Wien ein „echter Alpenfluss“. Die meisten Flüsse der Alpensüdseite entwässern zum Po, dieser selbst hat aber nur einen sehr kurzen Abschnitt seines Oberlaufs innerhalb des Alpenkonventionsgebietes.

Alpenraumprogramm Das Alpenraumprogramm der EU fördert grenzübergreifende Kooperationen in Bereichen wie nachhaltige Regionalentwicklung, Innovation, Kultur, Bildung und Naturschutz. Der Geltungsbereich dieses Programms ist deutlich größer als jener der Alpenkonvention und richtet sich nach höheren Verwaltungsebenen (Bundesländer, Kantone etc.). Rhone und Po sind demnach in ihrer gesamten Länge „Alpenflüsse“. Allerdings gibt es auch einige Diskrepanzen zu naturräumlichen Abgrenzungen: So ist beispielsweise das gesamte Staatsgebiet von Österreich als Teil des Alpenraums ausgewiesen, obwohl der Norden des Landes geologisch gesehen zur Böhmischen Masse gehört und nicht zu den Alpen. Der Anwendungsbereich des Alpenraumprogramms umfasst insbesondere auch die großen Stadtregionen. Somit gibt

es bei dieser Abgrenzung nicht nur mehr Flüsse (30.000 km Länge) im Vergleich zum Alpenkonventionsgebiet, sondern auch sehr viel mehr Einwohner und daher auch höhere Ansprüche an die vielfältigen Funktionen der Gewässer.

Makroregion Alpen Die EU Strategie für den Alpenraum (EUSALP) definiert die Alpenregion noch umfangreicher als das Alpenraumprogramm und dehnt die Region vor allem weiter in Richtung Norden aus, wodurch die deutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg zur Gänze Teil des Alpenraums werden. Damit wird auch die Donau von der Quelle bis zur Grenze zwischen Österreich und der Slowakei zum Alpenfluss, ebenso der Rhein bis hinab nach Mannheim. Für unser Buch erscheint diese Abgrenzung wenig relevant; in der Praxis könnte sie Bedeutung erlangen, wenn beispielsweise fließgewässerbezogene Förderprogramme für die EUSALP-Region entwickelt werden.

Wirkungsbereich der Flüsse jenseits des Alpenraums Die meisten bedeutenden Flüsse Mitteleuropas beziehen einen großen Teil ihres Wassers aus den Alpen, wie die Beispiele Rhein, Rhone und Po zeigen. Die Donau kommt zwar aus dem Schwarzwald, nimmt aber in ihrem Verlauf immer mehr Zubringer aus den Alpen auf, sodass auf der Höhe von Wien der größte Teil des Donauwassers Alpenwasser ist. Was macht den Einfluss des „Alpinen“ auf den Unterlauf eines Flusses aus? In vielen Kapiteln dieses Buchs wird auf die einzelnen Aspekte vertieft eingegangen, daher werden an dieser Stelle nur einige Punkte hervorgehoben.

Gebirgsfluss meist hohes Gefälle grobes Geschiebe ^ĐŚǁĞďƐƚŽīĞ ĂƵƐ 'ůĞƚƐĐŚĞƌŶ ƺďĞƌǁŝĞŐĞŶĚ ĞŶŐĞ dĂůƉƌŽĮůĞ ŵĞŚƌ ƌŽƐŝŽŶ ĂůƐ ^ĞĚŝŵĞŶƚĂƟŽŶ ǁĞŶŝŐ EćŚƌƐƚŽīĞ ŶŝĞĚƌŝŐĞ dĞŵƉĞƌĂƚƵƌ ŚŽŚĞƌ ^ĂƵĞƌƐƚŽīŐĞŚĂůƚ ŐĞƌŝŶŐĞ ďŝŽůŽŐŝƐĐŚĞ ŬƟǀŝƚćƚ ŬůĞŝŶĞƌ 'ƌƵŶĚǁĂƐƐĞƌŬƂƌƉĞƌ

18

Tieflandfluss tĂƐƐĞƌŵĞŶŐĞ :ĂŚƌĞƐnjĞŝƚůŝĐŚĞ ^ĐŚǁĂŶŬƵŶŐĞŶ &ĞƐƚƐƚŽīĞ EćŚƌƐƚŽīĞ ƵƐďƌĞŝƚƵŶŐƐŽƌŐĂŶĞ &ŝƐĐŚͲ ƵŶĚ ĞŶƚŚŽƐĚƌŝŌ

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Beziehung zwischen Oberlauf und Unterlauf eines Gebirgsflusses


EUSALP Alpenraumprogramm ůƉĞŶŬŽŶǀĞŶƟŽŶ 3000

Einfluss der Alpen auf die Wasserführung des Rheins (Datenquelle: Belz et al., 2007)

2500

MŝƩĞůǁĂƐƐĞƌ [m³/s]

AbŇuß [m³/s]

2000

EŝĞĚĞƌǁĂƐƐĞƌ [m³/s]

1500

1000

500

150

200

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Neckar Worms

-50

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Vorderrhein Alpenrhein

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Rhein Delta

Wassermengen und jahreszeitliche Verteilung Die Gebirge werden gerne als Wassertürme für die tiefer gelegenen Regionen bezeichnet; bei den Alpen trifft das auf jeden Fall zu. Weil in höheren Lagen die Niederschlagsmengen größer ausfallen, ergeben sich in den gebirgigen Oberläufen der Flüsse weitaus höhere Abflussspenden im Vergleich zu den Unterläufen. Bei der Mündung des Rheins in die Nordsee stammt immerhin noch fast die Hälfte seines Wassers aus den Alpen. Auch die jahreszeitliche Verteilung der Wassermengen wird durch die Verhältnisse im Gebirge beeinflusst: Im Winter fällt der Niederschlag meist in Form von Schnee, der erst im Frühling oder im Sommer über das Schmelzwasser in die Flüsse gelangt. Besonders auffällig ist die sommerliche Abflussspitze bei vergletscherten Einzugsgebieten. An langen Flüssen, wie dem Rhein oder der Donau, lässt sich die Abnahme dieser Spitzen mit zunehmender Entfernung von den Alpen gut beobachten.

Feststoffe Flüsse bringen nicht nur Wasser (manchmal in Form von Hochwässern) in die tieferen Lagen, sondern auch Feststoffe aller Größenklassen: ganz feine Schwebstoffe, wie sie beispielsweise aus dem Gletscherabrieb stammen und die dann die typisch graue Färbung eines Gletscherflusses bewirken, oder auch größere Sortierungen wie Sand oder Kies. Was im Gebirge weggespült wird, lagert sich weiter unten ab, wenn das Gefälle abnimmt.

Relative jahreszeitliche Schwankung der Abflüsse an Alpenrhein (Pegel Ilanz, CH), Oberrhein (Basel, CH), Mittelrhein (Worms, DE) und Niederrhein (Lobith, NL); Datenreihe 1951–2000 (Datenquelle Belz et al., 2007)

~ Einführung: 1.1 Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen

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Flusslandschaft ohne Fluss: Schottersteppe der Crau, Südfrankreich

Ein Extrembeispiel für die Geschiebeablagerung im Unterlauf eines Flusses ist die Schottersteppe der Crau bei Arles in Südfrankreich. Hier hat die Durance über viele Zehntausend Jahre hinweg in einem breiten Schwemmfächer Material aus den Alpen abgelagert und sich selbst den Weg zur Mündung verbaut, sodass die Durance heute weiter westlich in die Rhone mündet. Der grobe Schotter der Crau bietet sehr schlechte Bodenverhältnisse für die Landwirtschaft, daher konnte dort über viele Jahrhunderte hinweg nur eine extensive Weidewirtschaft betrieben werden. Die Crau ist heute ein Refugium für viele trockenheitsangepasste Tier- und Pflanzenarten.

Flora und Fauna Nicht nur totes Material kommt mit dem Wasser nach unten, sondern auch keimfähige Samen von Alpenpflanzen oder ausschlagfähige Zweige von Bäumen und Sträuchern. Als sogenannte Alpenschwemmlinge können manche Gebirgsarten Standorte in tiefen Lagen besiedeln, wo sie unter normalen Konkurrenzbedingungen wenig Chance auf dauerhaftes Überleben hätten. Viele Fischarten des Alpenraumes haben ihre Laichareale in den Oberläufen der Flüsse. Die geschlechtsreifen Fische wandern zur Eiablage flussaufwärts, Fischlarven und Jungfische

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kehren mit der Strömung zurück in die Unterläufe. Die größte Fischart der Alpenregion, der Huchen (Hucho hucho), ist auf eine Vernetzung innerhalb eines größeren Fließgewässersystems angewiesen. Nur ausreichende Migrationsmöglichkeiten zwischen den Bächen und Flüssen der Alpen und jenen des Alpenvorlandes sichern langfristig den Gesamtbestand dieser gefährdeten Art. Die hier vorgestellten Beispiele machen deutlich, dass es nicht möglich ist, eine klare Grenze zu ziehen, bis zu der ein Fluss noch als Alpenfluss bezeichnet werden kann. Für jeden dieser Aspekte gibt es unterschiedliche Wirkungsbereiche, die je nach Fachdisziplin auch unterschiedlich festgelegt werden.

Begriffsbestimmung innerhalb dieses Buchs Aus dem bisher Dargelegten wird klar, dass der Begriff Alpenfluss nicht so leicht in allgemein gültiger Weise definiert werden kann. Die beiden unterschiedlichen Zugänge „Flüsse in den Alpen“ sowie „Flüsse aus den Alpen“ ergeben jeweils eigene Herausforderungen. Dennoch ist es notwendig, für dieses Buch eine Festlegung vorzunehmen. Es wurde seitens der Herausgeber entschieden, für alle umfassenden Kartendarstellungen, Bilanzen etc. die Grenze der Alpenkonvention heranzuziehen. Dies hat einen sehr pragmatischen Grund: Viele


Die hochalpine Art Silberwurz (Dryas octopetala) als Schwemmling am Tiroler Lech in 900 m Seehöhe

Datensätze, die im Rahmen internationaler Kooperationsprojekte erarbeitet wurden und auch die Basis für unsere Darstellungen bilden, beziehen sich auf eben diese Abgrenzung, selbst wenn sie ihre Schwachstellen hat. Eine einzige Abweichung wurde vorgenommen: Obwohl die Donau für ein paar Kilometer die Grenze des Alpenkonventionsgebietes bildet, erscheint es nicht sinnvoll, diesen schon von der Größe her aus dem Rahmen fallenden Fluss nur wegen dieser einen kurzen Strecke in die Bilanzen etc. aufzunehmen. Diese Festlegung auf die Grenzen der Alpenkonvention bezieht sich nur auf flächendeckende Darstellungen und Bilanzierungen. Bei einzelnen Flussporträts und konkreten Beschreibungen von Sachverhalten wird sehr wohl immer wieder auch auf Situationen in den Unterläufen außerhalb des Alpenkonventionsgebietes eingegangen.

Quellen: Bätzing, W., 2005. Die Alpen: Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft. Verlag C. H. Beck. München. Belz, J. et al. 2007. Das Abflussregime des Rheins und seiner Nebenflüsse im 20. Jahrhundert. https://www.chr-khr.org/sites/default/files/chrpublications/ rapport_i_-_22.pdf Körner, C., Jetz, W., Paulsen, J., Payne, D., Rudmann-Maurer, K., Spehn, E., 2017. A global inventory of mountains for bio-geographical applications. Alpine Botany 127(1), 1–15. Leimgruber, W., 2003. Alpine Kultur: Konstanz und Wandel eines Begriffs. Kulturelle Diversität im Alpenraum. Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Bern, 53–67. Mathieu, J., 2015. Die Alpen: Raum – Kultur – Geschichte. Verlag Philipp Reclam jun. Stuttgart. Pfiffner, O.A., 2015. Geologie der Alpen. Haupt Verlag. Bern. Salsa, A., 2009. Il tramonto delle identità tradizionali spaesamento e disagio esistenziale nelle Alpi. Priuli & Verlucca. Scarmagno, Torino. Vogt, J. et al., 2007. A pan-Eutropean River and Catchment Database. Office for Official Publications of the European Communities. Luxemburg.

~ Einführung: 1.1 Flüsse in den Alpen – Flüsse aus den Alpen

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Autorinnen und Autoren

Angelika Abderhalden-Raba Fundaziun Pro Terra Engiadina Zernez, Schweiz

Julia Brändle WWF Schweiz Zürich, Schweiz

Johann Aigner Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Mario F. Broggi Bristol Stiftung Triesen, Liechtenstein

Fanny Arnaud Universität Lyon École Normale Supérieure de Lyon CNRS / Environnement, Ville, Société Lyon, Frankreich

Matthias Buchecker Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung Birmensdorf, Schweiz

Hugo Aschwanden Vormals: Bundesamt für Umwelt (BAFU) Bern, Schweiz

Roberto Buffi Beratungsbüro Silvaforum Contra, Schweiz

Renate Becsi Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Irene Bühlmann H2Ocevar GmbH Bauma, Schweiz

Philippe Belleudy Universität Grenoble Alpes Institut für Umweltgeowissenschaften Grenoble, Frankreich

Benoît Camenen IRSTEA Forschungseinheit RiverLy Villeurbanne, Frankreich

Walter Bertoldi Universität Trient, Institut für Bauwesen, Umwelt und Maschinenbau Trient, Italien

Margot Chapuis Universität Côte d’Azur CNRS, ESPACE Nizza, Frankreich

Walter Binder Vormals: Bayerisches Landesamt für Umwelt Augsburg Augsburg, Deutschland

Francesco Comiti Freie Universität Bozen Fakultät für Naturwissenschaften und Technik Bozen-Bolzano, Italien

Lukas Blasel Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Karlsruhe, Deutschland

Marylise Cottet Universität Lyon École Normale Supérieure de Lyon CNRS / Environnement, Ville, Société Lyon, Frankreich

Bruno Boz Centro Italiano per la Riqualificazione Fluviale Venedig, Italien

Gregor Degasperi Freiberuflicher Biologe Innsbruck, Österreich

~ Autorinnen & Autoren

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Oscar del Barba Architekt und Stadtplaner Morbegno, Italien

Matthias Gattermayr REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Nußdorf-Debant, Österreich

Emil Dister Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Abteilung Aueninstitut Raststatt, Deutschland

Lars Gerstner Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Abteilung Aueninstitut Rastatt, Deutschland

Florian Dossi Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Peter Gisler Baudirektion Uri Amt für Tiefbau Altdorf, Schweiz

Cornel Doswald Fachexperte für historische Verkehrswege Bremgarten AG, Schweiz

Wolfram Graf Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Anton Drescher Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Biologie Graz, Österreich

Lena Gräßer Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Karlsruhe, Deutschland

Franz Essl Universität Wien, Department für Botanik und Biodiversitätsforschung Wien, Österreich

Franz Greimel Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Adrian Fahrni Tiefbauamt Kanton Bern Bern, Schweiz

Clemens Gumpinger blattfisch e.U. Wels, Österreich

Chrystel Fermond Syndicat mixte de la rivière Drôme et ses affluents Saillans, Frankreich

Stefan Guttmann Verein „Rettet die Ybbs-Äsche“ Opponitz, Österreich

Markus Fiebig Universität für Bodenkultur Wien Institut für Angewandte Geologie Wien, Österreich

Helmut Habersack Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Stefan Flury Vormals: Baudirektion Uri Amt für Tiefbau Altdorf, Schweiz

Marija Habinc Ministerium für Umwelt und Raumordnung Slowenische Wasserbehörde Abteilung für nachhaltigen Flussbau Ljubljana, Slowenien

Josef Fürst Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft Wien, Österreich

Gertrud Haidvogl Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich


Marlene Haimann Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Walter Hopfgartner Amt der Tiroler Landesregierung Baubezirksamt Lienz Fachbereich Wasserwirtschaft Lienz, Österreich

Anne Hartmann Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Mojca Hrovat Ministerium für Umwelt und Raumordnung Slowenische Wasserbehörde Abteilung für Wasserschutz und Wassernutzung Ljubljana, Slowenien

Christoph Hauer Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Roni Hunziker Hunziker, Zarn & Partner Aarau, Schweiz

Stefan Haun Universität Stuttgart Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung Stuttgart, Deutschland

Lukas Hunzinger Flussbau AG SAH Bern, Schweiz

Georg Heim GEOTEST Zollikofen, Schweiz

Isabell Juszczyk Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Abteilung Aueninstitut Rastatt, Deutschland

Thomas Herrmann Landschaft + Plan Passau Neuburg a. Inn, Deutschland

Simon Kistler Universität Bern, Institut für Germanistik Forschungsstelle für Namenkunde Bern, Schweiz

Sandra Hocevar H2Ocevar GmbH Bauma, Schweiz

Mario Klösch Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Karin Hochegger Europaschutzgebietsbetreuung Land Steiermark Baubezirksleitung Liezen Liezen, Österreich

Friedrich Knopper Universität für Bodenkultur Wien Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungsund Naturschutzplanung Wien, Österreich

Severin Hohensinner Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Berit Köhler Norwegisches Institut für Naturforschung (NINA) Lillehammer, Norwegen

Werner E. Holzinger ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung / Karl-Franzens Universität Graz, Institut für Biologie Graz, Österreich

Christian Komposch ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung / Karl-Franzens Universität Graz, Institut für Biologie Graz, Österreich

Wolfgang Honsig-Erlenburg Amt der Kärntner Landesregierung Abteilung Umwelt, Energie und Naturschutz Klagenfurt, Österreich

Michael Koschat AHS-Lehrer am BORG Spittal / Historiker Spittal a.d. Drau / St. Jakob i. Rosental, Österreich

~ Autorinnen & Autoren

507


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Jurij Krajčič Ministerium für Umwelt und Raumordnung Slowenische Wasserbehörde Ljubljana, Slowenien

Michael Mark AHS-Lehrer am BORG Spittal Gründer der „Bürgeraktion Drautal“ Spittal/Drau, Österreich

Monika Kropej Telban Wissenschaftliches Forschungszentrum der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Institut für Slowenische Ethnologie Ljubljana, Slowenien

Birgit Mark-Stöhr Selbstständige Naturpädagogin und Landschaftsökologin Spittal/Drau, Österreich

Werner Krupitz ARTENreich OG Hallein, Österreich

Peter Matt Vorarlberger Illwerke AG / Österreichs Energie WFD-group / ÖWAV Fachgruppe Wasserbau, Ingenieurbiologie und Ökologie Bregenz, Österreich

Helmut Kudrnovsky Ökologe Wien / Tirol, Österreich

Andreas Meraner Autonome Provinz Bozen – Südtirol Südtiroler Landesverwaltung, Abteilung Forstwirtschaft, Amt für Jagd und Fischerei Bozen, Italien

Patrick Leitner Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Klaus Michor REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Nußdorf-Debant, Österreich

Barbara Leuthold Hasler BERG & NATUR, Illnau, Schweiz Im Auftrag des Amts für Raumentwicklung des Kantons Uri Altdorf, Schweiz

Robert Michor Religionspädagoge Psychotherapeut Güssing, Österreich

Frédéric Liebault Universität Grenoble Alpes IRSTEA, Forschungseinheit ETNA Grenoble, Frankreich

Christian Moritz ARGE Limnologie GmbH Innsbruck, Österreich

Marcel Liedermann Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Willy Mueller Amt für Landwirtschaft und Natur Fischereiinspektorat, Renaturierungsfonds Münsingen, Schweiz

Verena Lubini Büro für Gewässerökologie Zürich, Schweiz

Pascal Mulattieri Biol’Eau Sàrl Bernex, Schweiz

Fabio Luino Consiglio Nazionale delle Ricerche Istituto di Ricerca per Protezione e Idrogeologica Turin, Italien

Norbert Müller Fachhochschule Erfurt, Fachgebiet Landschaftspflege & Biotopentwicklung Erfurt, Deutschland

Andrea Mammoliti Mochet ARPA Valle d‘Aosta St. Christophe, Italien

Hannelore Nenning Akademische Malerin und Grafikerin Atelier Nenning Nussdorf, Österreich


Markus Noack Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft Fakultät Architektur und Bauwesen Versuchsanstalt für Wasserbau Karlsruhe, Deutschland

Tino Reinecke Schweizerischer Kanu-Verband Zürich, Schweiz

Clémence Perrin-Malterre Universität Savoie Mont Blanc EDYTEM Lab Chambéry, Frankreich

Petra Repnik Mah Ministerium für Umwelt und Raumordnung Slowenische Wasserbehörde Abteilung für Entwicklung und Planung Ljubljana, Slowenien

Claire Petitjean Syndicat mixte de la rivière Drôme et ses affluents Saillans, Frankreich

Christine Resch apodemus – Privates Institut für Wildtierbiologie Haus i. Ennstal, Österreich

Jürgen Petutschnig eb&p Umweltbüro GmbH Klagenfurt, Österreich

Stefan Resch apodemus – Privates Institut für Wildtierbiologie Haus i. Ennstal, Österreich

Hervé Piégay Universität Lyon École Normale Supérieure de Lyon CNRS / Environnement, Ville, Société Lyon, Frankreich

Wolfgang Retter Verein Erholungslandschaft Osttirol Lienz, Österreich

Otto Pirker VERBUND AG Wien, Österreich

Jérémie Riquier Universität Lyon Universität Jean Monnet Saint-Étienne Saint-Etienne, Frankreich

Didier Pont Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Christian Roulier CSD Ingenieure SA Yverdon-les-Bains, Schweiz

Patrice Prunier HES-SO Fachhochschule Westschweiz Hochschule für Landschaft, Technik und Architektur Genf Jussy, Schweiz

Paolo Sala Wasserforschungsinstitut IRSA – CNR Verbania, Italien

Christian Ragger REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Nußdorf-Debant, Österreich

Sašo Šantl Inštitut za vode Republike Slovenije Ljubljana, Slowenien

Clemens Ratschan ezb / TB Zauner GmbH Technisches Büro für Angewandte Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft Engelhartszell, Österreich

Alma Sartoris Parco del Piano di Magadino Gudo, Schweiz

Michael Reich Leibniz Universität Hannover Institut für Umweltplanung Hannover, Deutschland

Sigrid Scheikl Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

~ Autorinnen & Autoren

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Rafaela Schinegger Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Carina Seliger Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Martin Schletterer TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Innsbruck, Österreich

Philipp Sicher Schweizerischer Fischerei-Verband Bern, Schweiz

Hans Schmid Schweizerische Vogelwarte Sempach, Schweiz

Nataša Smolar Žvanut Ministerium für Umwelt und Raumordnung Slowenische Wasserbehörde Abteilung für Entwicklung und Planung Ljubljana, Slowenien

Stefan Schmutz Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Lukas Stadtherr Stiftung SchweizMobil / EuroVelo Council Bern, Schweiz / Brüssel, Belgien

Erika Schneider Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Abteilung Aueninstitut Rastatt, Deutschland

Saša Starec Ljubljana, Slowenien

Thomas Franz Schneider Universität Bern, Institut für Germanistik Forschungsstelle für Namenkunde Bern, Schweiz

Nicola Surian Universität Padua Abteilung Geowissenschaften Padua, Italien

Stefan Schneiderbauer Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Abteilung Wasserwirtschaft Wasserwirtschaftliche Planung Linz, Österreich

Erich Tasser Eurac Research Institut für Alpine Umwelt Bozen, Italien

Bernhard Schober Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Helmut Tiefenthaler Bregenz, Österreich

Rosa Schönle Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Karlsruhe, Deutschland

Franz Überwimmer Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Abteilung Wasserwirtschaft Wasserwirtschaftliche Planung Linz, Österreich

Dirk Schroer Hunziker, Zarn & Partner Aarau, Schweiz

Günther Unfer Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Karsten Schulz Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft Wien, Österreich

Pietro Volta Wasserforschungsinstitut IRSA – CNR Verbania, Italien


Beatrice Wagner Universität für Bodenkultur Wien Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung Wien, Österreich

Claudia Zaugg AQUARIUS Fischerei- und Umweltbiologie GmbH Schnottwil, Schweiz

Thomas Wagner Technische Universität München Lehrstuhl für Renaturierungsökologie Freising, Deutschland

Aude Zingraff-Hamed Technische Universität München Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung Freising, Deutschland

Liliane Waldner Alt-Kantonsrätin www.fluss-frau.ch Zürich, Schweiz

Alisa Zittel Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Karlsruhe, Deutschland

Irene Weinberger Quadrapoda Bern, Schweiz

Guido Zolezzi Universität Trient Abteilung für Bauwesen, Umwelt und Maschinenbau Trient, Italien

Rolf Weingartner Universität Bern Geographisches Institut Bern, Schweiz

Raffaella Zorza Regionale Umweltschutzbehörde von Friaul-Julisch Venetien Palmanova, Italien

Franziska Witschi naturaqua PBK AG Bern, Schweiz

Žiga Zwitter Universität Ljubljana Philosophische Fakultät, Fachbereich Geschichte Ljubljana, Slowenien

~ Autorinnen & Autoren

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Projektteam Einige Mitglieder des Projektteams haben auch als Autorinnen bzw. Autoren zu diesem Buch beigetragen. Herausgeber: Susanna Muhar Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Andreas Muhar Universität für Bodenkultur Wien Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung Wien, Österreich

Gregory Egger Karlsruher Institut für Technologie Institut für Geographie und Geoökologie Abteilung Aueninstitut Raststatt, Deutschland

Dominik Siegrist Hochschule für Technik Rapperswil Abteilung Landschaftsarchitektur Rapperswil, Schweiz

Projektteam an der Universität für Bodenkultur Wien, Österreich: Kerstin Böck Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Georg Bautz Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Michelle Reischl Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung

Kim Ressar Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung

Astrid Schmidt-Kloiber Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Lisa Reiss Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Olivia Wilfling Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Nicole Trummer Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung

Übersetzung und Lektorat: Nadežda Kinsky Müngersdorff www.wordsmithery.at Wien, Österreich

Daniel S. Hayes Universität für Bodenkultur Wien Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement Wien, Österreich

Kim Meyer-Cech www.englischtrainerin.at Gumpoldskirchen, Österreich

Christian Hlavac GALATOUR – Zentrum für Garten, Landschaft und Tourismus Wien, Österreich

Bildbearbeitung: Matthias Neumann studio.vonMatthias.de Berlin, Deutschland

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