BoGa Lausanne/Fribourg, Botanischer Schatz

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Botanischer Schatz Wie man bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben rettet

François Felber Vincent Guerra Sébastien Bétrisey Gregor Kozlowski



François Felber Vincent Guerra Sébastien Bétrisey Gregor Kozlowski

Botanischer Schatz Wie man bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben rettet

Haupt Verlag


PD Dr. François Felber ist Direktor des Museums und der Botanischen Gärten des Kantons Waadt (MJBC) und doziert an den Universitäten Lausanne und Neuenburg. Vincent Guerra ist Biologe und Forschungsmitarbeiter am MJBC. Sébastien Bétrisey ist kantonaler Experte für gefährdete Pflanzen im Kanton Freiburg. Prof. Dr. Gregor Kozlowski ist Direktor des Botanischen Gartens und Professor an der Universität Freiburg. Zeitgleich erscheint eine französischsprachige Ausgabe unter dem Titel Trésor végétal : Comment sauvegarder nos plantes menacées im Haupt Verlag (ISBN 978-3-258-08212-7). Umschlag / U2 : Alpen-Mannstreu / Eryngium alpinum (Illustration aus: Das Gemalte Herbarium von Rosalie de Constant) Gestaltung und Satz: Etc Advertising & Design Sàrl Aus dem Französischen übersetzt von Sibyl Rometsch und Sandra Reinhard Redaktion : François Felber, Vincent Guerra, Sébastien Bétrisey, Gregor Kozlowski, Christian Parisod, Nicolò Tartini, Edouard Di Maio, Christophe Randin und Franco Ciardo

Der Hauptverlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt. 1. Auflage: 2020 ISBN 978-3-258-08213-4 Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.de Alle Rechte vorbehalten. © 2020 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig. Gedruckt in der Schweiz www.haupt.ch

Fachlektorat : Joëlle Magnin-Gonze, Béatrice Valverde, Christophe Randin, Christian Purro, Sibyl Rometsch, Christian Parisod, Franco Ciardo und Catherine Strehler Perrin


Inhalt Einleitung – François Felber Beobachten – Vincent Guerra Krisenherde der Biodiversität Die biogeografischen Regionen der Schweiz Das Smaragd-Netz

4 6 8 12 13

Verstehen – François Felber und Vincent Guerra Die Gefährdungsursachen verstehen Der Einfluss der genetischen Faktoren Der Einfluss der Umweltbedingungen

46 48 49 53

Erhalten 60

Sébastien Bétrisey, Franco Ciardo und Gregor Kozlowski

Überwachen – Vincent Guerra Was bedeutet Biodiversität? Charakterisierung der Biodiversität als Grundlage für ihren Erhalt Info Flora Atlas der Flora des Kanton Waadt

16 18 20 24 25

Wie können wir unsere gefährdeten Pflanzenarten erhalten? In situ-Erhaltung Ex situ-Erhaltung und Wiederansiedlung gefährdeter Pflanzenarten

62 68

Vorhersagen Nicolò Tartini, Edouard Di Maio und Christophe Randin

80 82 86

Bewerten – Vincent Guerra und Christian Parisod Welche Arten verschwinden am ehesten? Welche Art soll vorrangig geschützt werden? Variation innerhalb von Arten und Erhalt der Biodiversität

26 28 36

Der Klimawandel und die Auswirkungen auf einige ausgewählte gefährdete Arten Die Zukunft seltener Pflanzenarten vorhersagen

39

Schlussfolgerung – François Felber

106

Gesetzgebung – François Felber Internationale Gesetze und Abkommen Die rechtlichen Grundlagen in der Schweiz

40 42 44

Verdankung und Mitarbeit

110

Bibliographie

112

INHALT 3


Das Naturschutzgebiet des Vallon de Nant (VD) wurde 1969 gegründet und gehört Pro Natura. Es liegt unmittelbar neben dem Alpengarten «La Thomasia», welcher zum Musée et Jardins botaniques cantonaux vaudois gehört. Foto: François Felber.

Einleitung Die Zunahme der Bürgerbewegungen zugunsten des Planeten Erde zeugen von einem wachsenden Umweltbewusstsein und der Erkenntnis, dass es unserer Umwelt nicht gut geht. Die Situation ist in der Tat besorgniserregend: Arten werden seltener, natürliche Lebensräume verschwinden und das Klima verändert sich. Wann werden Pflanzenarten als gefährdet eingestuft? Was sind die Ursachen? Welche Instrumente gibt es, um solche Arten zu identifizieren? Welche Massnahmen werden zu deren Schutz ergriffen? Welche Auswirkungen wird der Klimawandel auf diese gefährdeten Arten haben? In den einzelnen Kapiteln versucht das Buch, einige Antworten auf diese Fragen zu geben. 4 EINLEITUNG

Das Kapitel Beobachten beschreibt die Verteilung der Biodiversität weltweit und in der Schweiz und zeigt auf, wo sie sehr hoch, aber auch sehr stark gefährdet ist. Überwachen führt die Werkzeuge auf, die zur Überwachung und Bewertung der Biodiversität entwickelt wurden. Die Einteilung der Arten in einen Gefährdungsstatus wird im Kapitel Bewerten beschrieben. Das Kapitel Gesetzgebung listet die wichtigsten gesetzlichen Instrumente auf, die zur Erhaltung der Biodiversität eingeführt wurden. Verstehen beschreibt die genetischen Faktoren und die Umwelteinflüsse, die Pflanzen immer seltener und gefährdeter werden lassen. Schliesslich werden im Kapitel Vorher-


sagen Szenarien beschrieben, die infolge des Klimawandels die künftige Verteilung der Arten vorhersagen sollen. Die Situation wird vorerst weltweit beschrieben, gefolgt von den besonderen Gegebenheiten, die die Schweiz betreffen. Das Buch beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Musée et Jardins botaniques cantonaux vaudois, dem Botanischen Garten der Universität Freiburg und der Universität Bern. Die dazugehörende Ausstellung findet an drei Orten statt: im Botanischen Garten Lausanne (VD), im Alpengarten Pont-de-Nant (VD) und im Botanischen Garten der Universität Freiburg (FR). Fotos von Mario Del Curto sowie von anderen talentierten Fotografen begleiten

das Projekt. Zahlreiche weitere Partner haben mitgeholfen, das Projekt zu ermöglichen. Alle sind am Ende des Buches aufgeführt und an alle geht ein ganz herzlicher Dank. «Wir erben die Erde nicht von unseren Vorfahren, wir leihen sie unseren Kindern.» Dieses Zitat, welches Antoine de Saint-Exupéry zugeschrieben wird, zeigt sehr schön unsere Verantwortung, das lebende Erbe zu erhalten, um es an die künftigen Generationen weiterzugeben. Mit diesem Projekt möchten wir einen Beitrag leisten zum besseren Verständnis dieser grossen Herausforderung.

EINLEITUNG 5


Epiphyten, Minas Gerais, Brasilien. Foto: JoĂŤlle Magnin-Gonze. 6 CATALOGUE D'EXPOSITION


BEOBACHTEN

CATALOGUE D'EXPOSITION 7


Krisenherde der Biodiversität Fast überall auf der Welt unterliegen die verschiedenen Ökosysteme tiefgreifenden Veränderungen, die zu erheblichen Verlusten an biologischer Vielfalt führen. Deshalb war es noch nie so wichtig wie heute, Gebiete, in denen die Biodiversität bedroht ist, zu identifizieren. Die Hälfte aller Pflanzenarten ist auf weniger als 5 % der Erdoberfläche beschränkt. Diese, an Biodiversität besonders reichen Gebiete, werden Hotspots oder Krisenherde für die Biodiversität genannt. Weltweit zählen wir 36 Hotsposts (vgl. S. 10/11). Jeder einzelne zeichnet sich durch einen Verlust von mehr als 70 % der ursprünglichen Lebensräume aus und durch das Vorhandensein von mindestens 1 500 endemischen Arten von Gefässpflanzen (Arten, die nur in dieser Region vorkommen). Auch wenn die Hotspots ungleichmässig über die verschiedenen Kontinente verteilt sind, können Gemeinsamkeiten festgestellt werden. Die Biodiversität-Hotspots liegen meist in Gebieten, die durch menschliche Aktivitäten stark beeinflusst sind, und einige Biome sind dabei häufiger vertreten als andere. Ein Biom – auch Bioregion oder Ökoregion genannt – entspricht der Gesamtheit der Ökosysteme, die für eine geografisch abgegrenzte Region typisch sind, und die durch die Pflanzen und Tiere, die dort vorkommen, definiert werden. Weltweit gesehen gelten sämtliche Biome, die zum mediterranen Typus gezählt werden, als ein Hotspot. Dagegen gehören die Taiga und die Tundra zu keinem der 36 Hotspots. 8 BEOBACHTEN

Fokus auf den Mittelmeerraum Der dritte Krisenherd bezüglich der Anzahl endemischer Pflanzenarten, ist das Mittelmeergebiet, welches schon seit mindestens 8 000 Jahren vom Menschen besiedelt wird. Fast die Hälfte der dort erfassten 25 000 Pflanzen sind endemisch. Dieser Endemismus lässt sich durch die grosse Anzahl Inseln erklären, die im Mittelmeer vorkommen. Die wesentlichsten Störungen, welche auf die Anwesenheit des Menschen zurückzuführen sind, sind Abholzung, intensive Beweidung, Brände und Zunahme der Infrastrukturen. Die ursprüngliche Flora verringerte sich deshalb auf 5 % des gesamten Gebietes, wodurch der Mittelmeerraum zu den vier am stärksten entwerteten Hotspots der Erde zählt. Die Weissliche Zistrose (Cistus albidus) ist ein typisch mediterraner Strauch, welcher die Garrigue besiedelt. Foto: Joëlle Magnin-Gonze.


Der Beginn des Konzepts zum Krisenherd der Biodiversität Seit 1988 entwickelte Norman Myers und sein Team, eine britische Forschergruppe der Universität Oxford, die sich auf die Zusammenhänge zwischen Ökologie und Wirtschaft spezialisiert hat, ein Konzept, welches Gebiete identifiziert, in denen der Zustand der Biodiversität besonders kritisch ist. Sämtlichen gefährdeten Arten zu helfen, ist aus zeitlichen und finanziellen Gründen leider unmöglich. Deshalb definiert Myers Gebiete, die eine auffallend hohe Anzahl Endemiten besitzen, um dann die Anstrengungen für deren Erhaltung auf eben diese Gebiete zu konzentrieren.

Die aussergewöhnliche Fauna und Flora Costa Ricas macht mehr als 5 % der weltweiten Biodiversität aus, nimmt aber lediglich 0,03 % der globalen Landmasse ein. Das biologische Reservat Monteverde ist im Hotspot Mesoamerika enthalten.

Biologisches Reservat Monteverde in Costa Rica. Foto: Vincent Guerra. CATALOGUE D'EXPOSITION 9


Verteilung der Hotspots nach Biomen

Der Prozentsatz des Endemismus entspricht der Anzahl der endemischen Pflanzenarten im Verhältnis zur Gesamtzahl der Pflanzenarten im entsprechenden Hotspot.

Tropische und subtropische Regenwälder

Nadelwälder gemässigter Breiten

Tropische und subtropische Trockenwälder

Taiga

Tropische und subtropische Nadelwälder

Grasland, Savannen und Strauchgesellschaften der Tropen und Subtropen

Laub- und Nadelmischwälder gemässigter Breiten

Grasland, Savannen und Strauchgesellschaften gemässigter Breiten

10 BEOBACHTEN


Überschwemmte Wiesen und Savannen

Wüsten und trockene Strauchgesellschaften

Gebirgswiesen- und Strauchgesellschaften

Mangroven

Tundra

Abiotische terrestrische Zonen

Mediterrane Wälder, Offenwald- und Strauchgesellschaften

Krisenherde für die Biodiversität BEOBACHTEN 11


Die biogeografischen Regionen der Schweiz Um den wachsenden Bedürfnissen des Naturschutzes gerecht zu werden, wurde die Schweiz in sechs biogeografische Regionen aufgeteilt, die sich auf deren floristische und faunistische Zusammensetzung stützen (vgl. S. 14/15). Diese Regionen dienen als Grundlage bei der Erarbeitung von Erhaltungsprojekten, die so an die Besonderheiten jeder Region angepasst sind. Sie widerspiegeln den grossen Reichtum an Lebensräumen, der durch die geologische Vielfalt, durch die unterschiedlichen Niederschlagsmengen und Höhenlagen in unserem Land entstanden ist. Das

Zusammenspiel aus artspezifischen ökologischen Anforderungen, Ausbreitungsstrategien und Konkurrenzkraft spielt ebenfalls eine Rolle bei der Artenzusammensetzung. Aufgrund der Verbindung zu den grossen europäischen Migrationsachsen (Rhone-, Rhein-, Donau- und Pobecken) und ihren typischen klimatischen und geologischen Bedingungen kommen beispielsweise im Genferseegebiet, Wallis und Tessin wesentlich mehr Arten hauptsächlich mediterranen Ursprungs vor, als an der Alpennordflanke, im Mittelland oder im Jura.

Fokus auf die Alpen Die Alpen sind eine der wichtigsten floristischen Regionen Europas. Zur Flora der Alpen werden ungefähr 4 500 Pflanzenarten gezählt, davon sind mehr als 400 endemisch. Diese sehr grosse Vielfalt ist auf die extremen Höhenunterschiede zurückzuführen, auf das Vorhandensein von kleinräumigen klimatischen Bedingungen und von Mikrohabitaten sowie auf die geologischen Besonderheiten der Region. Darüber hinaus zwang die jüngste Kaltzeit des Quartärs viele Arten, in den Alpen Zuflucht zu suchen. In gewissen Regionen kommen diese heute noch vor. Alpen-Mannsschild (Androsace alpina). Foto: Vincent Guerra.

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Das Smaragd-Netz «Das grüne Herz Europas» Die Schweiz hat sich als Vertragsstaat der Berner Konvention verpflichtet, die europäisch besonders wertvollen Lebensräume und Arten zu schützen. Die verschiedenen Gebiete, in denen die Arten und Lebensräume besonders gefährdet sind, werden im Smaragd-Netzwerk aufgenommen. So zählen wir 37 Smaragd-Gebiete, die über die ganze Schweiz verteilt sind und in denen 43 Smaragd-Lebensräume und 140 Smaragd-Arten vorkommen (vgl. S. 14/15).

Pflanzen und Tiere kennen keine politischen Grenzen. Das Smaragd-Netzwerk erlaubt es, die Erhaltungsbemühungen auf internationaler Ebene zu koordinieren, und ist, zusammen mit dem europäischen Netzwerk Natura 2000, Teil der europäischen Biodiversitätsstrategie. Beide verfolgen das Ziel, nicht nur die Arten zu erhalten, sondern auch ihre natürlichen Lebensräume.

Fokus auf das Smaragd-Gebiet Vallée de Joux (CH05 Vallée de Joux) Das Smaragd-Gebiet vallée de Joux erstreckt sich über 881 Hektar, es reicht vom Südende des Lac de Joux bis zur französischen Grenze. Es zeichnet sich durch eine bemerkenswert hohe Dichte an Ufer- und Feuchtgebieten aus, welche eine einzigartige Vielfalt an spezialisierten Arten enthalten. Unter ihnen die Niederliegende Rauke (Sisymbrium supinum), typisch für wechselfeuchte Pionierfluren, und das Schwedische Wimper-Sandkraut (Arenaria gothica), typisch für Strandlingsgesellschaften. Beides sind Arten, die in der Schweiz nur am Lac de Joux vorkommen. Feuchtgebiet im Smaragd-Gebiet Vallée de Joux. Foto: Mario Del Curto.

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), eine Smaragd-Art im Gebiet Vallée de Joux, ist für seine Vermehrung auf den Grossen Wiesenknopf, eine typische Pflanzenart in Feuchtgebieten, angewiesen. Foto: David Guerra. BEOBACHTEN 13


Die biogeografischen Regionen der Schweiz und die Smaragd-Gebiete

Biogeografische Regionen Jura Mittelland Alpennordflanke Westliche Zentralalpen Östliche Zentralalpen Alpensüdseite Smaragd-Gebiet 14 CATALOGUE D'EXPOSITION


CATALOGUE D'EXPOSITION 15


Pflanzenbeobachtungen am Monts Chevreuils im Rahmen des Projekts des neuen Atlas der Flora des Kanton Waadt, das vom Cercle vaudois de botanique durchgeführt wird. Foto: Gwénolé Blanchet.


ÜBERWACHEN


Was bedeutet

Biodiversität?

Die Biodiversität beschreibt die Vielfalt der Lebensformen. Man unterscheidet dabei drei Ebenen: 1) Die Ökosystemvielfalt umfasst ebenso alle natürlichen Lebensräume wie auch das Zusammenspiel zwischen den Lebensgemeinschaften verschiedener Organismen und ihrer Umwelt, die hierbei eine funktionelle Einheit bilden. 2) Die Artenvielfalt ist die bekannteste Komponente, weil sie am einfachsten messbar ist. Sie beschreibt die Anzahl der Arten, ihre Eigenschaften und ihr Vorkommen innerhalb eines bestimmten Gebiets. Sie wird oft als Artenreichtum bezeichnet. 1- Ökosystemvielfalt

3) Die Vielfalt der Gene entspricht der genetischen Variabilität innerhalb einer Art. Sie ist für das Überleben der Art unverzichtbar, weil sie es den Individuen dieser Art mithilfe der sexuellen Fortpflanzung ermöglicht, Variation zu erzeugen, welche eine Grundvoraussetzung für ihre Anpassung an Schwankungen der Umweltbedingungen ist. Diese drei Ebenen der Vielfalt sind eng miteinander verknüpft und sollten, insbesondere im Zusammenhang mit Naturschutzprojekten, als Einheit betrachtet werden.

2- Artenvielfalt

3- Genetische Vielfalt (Vielfalt der Gene)

Gemässigter Laubwald See Wüste

Meise

Regenwurm

Schmetterling

Tropischer Regenwald Ozean Reh

Farn 18 ÜBERWACHEN

Schnecke

Blütenpflanze

Ameise


Das reibungslose Funktionieren von Ökosystemen ist von der Biodiversität abhängig und ist für alle Lebensformen, so auch für den Menschen, von wesentlicher Bedeutung. Die Biodiversität erbringt viele wertvolle Dienstleistungen für unsere Gesellschaft: Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen, Erhalt fruchtbarer Böden für die Nahrungsmittelproduktion, Umwandlung von Abfällen und Schadstoffen, Angebot von Rohstoffen für die Industrie oder z. B. auch für die Herstellung von Medikamenten. Diese Ökosystemleistungen verschlechtern sich durch den Rückgang der Biodiversität. Die Europäische Union schätzt, dass die wirtschaftlichen Verluste durch den Rückgang der Biodiversität bis im Jahr 2050 auf etwa 4 % des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ansteigen werden. Auch für die Schweiz lässt sich daraus ableiten, dass es teurer käme, nichts zu unternehmen, als von jetzt an in einen wirksamen Schutz und in eine effiziente Förderung der Biodiversität zu investieren.

Das Mädesüss (Filipendula ulmaria) ist eine in der Schweiz weit verbreitete Pflanze, die am Ufer von Wasserläufen und in Feuchtwiesen vorkommt. Ihr verdanken wir den Namen des Medikaments Aspirin, da sie früher den Namen Spiraea trug. Wie die Silber-Weide (Salix alba) ist diese Art reich an Salicyl-Verbindungen, die zur Herstellung von Aspirin verwendet werden. Foto: François Felber. ÜBERWACHEN 19


Charakterisierung und Beobachtung der Biodiversität

als Grundlage für ihren Erhalt «Nur Bekanntes kann man erhalten» Weltweit wurden beinahe zwei Millionen Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen erfasst, diese Zahl wird jedoch wahrscheinlich unterschätzt. Tatsächlich zeigen die jüngsten Schätzungen, dass mehr als 80 % der lebenden Organismen noch nicht einmal beschrieben oder gar entdeckt sind.

80 % der Gesamtartenzahl

Anteil Arten in den verschiedenen Organismengruppen. Der Kreis auf der linken Seite stellt die geschätzten zehn Millionen Arten der Erde dar, von denen etwa zwei Millionen beschrieben wurden. Der Kreis auf der rechten Seite zeigt den Anteil Arten in den grossen taxonomischen Gruppen. Nach Chapman A. D. et al., 2009. Numbers of Living Species in Australia and the World.

beschriebene Arten 20 %

Wirbeltiere 3,5 % Insekten 53 % Spinnentiere 5 % Krebstiere 2,5 % Pflanzen 16 % Pilze 5 % Andere Artengruppen 15 %

Allein zu den Käfern (eine Artengruppe der Insekten) zählen mehr als 350 000 beschriebene Arten. Die Abbildung zeigt einen Juwel-Skarabäen (Chrysina sp.) aus Costa Rica. Foto: Vincent Guerra.


ÜBERWACHUNG DER BIODIVERSITÄT IN DER SCHWEIZ In der Schweiz gibt es, alle Artengruppen zusammengenommen, über 50 000 Arten, die nicht alle einzeln überwacht werden können. Darum hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Jahr 2001 das Biodiversitätsmonitoring Schweiz (BDM) eingeführt und hierfür Gruppen von Indikatororganismen ausgewählt: Gefässpflanzen, Moose, Brutvögel, Tagfalter und Schnecken. Dieses Instrument ermöglicht es den betroffenen Akteuren, die Entwicklung der Biodiversität in der Schweiz zu verfolgen und die wichtigsten Trends zu erkennen.

Tagfalter als Indikator für die Entwicklung der Ökosysteme Aufgrund ihrer ökologischen Spezialisierung und der guten Kenntnis dieser Artengruppe stellen die Tagfalter einen guten Indikator für die Entwicklung der Biodiversität in der Schweiz dar.

Zu den Gefässpflanzen gehören im weitesten Sinne die Farne sowie die Gymnospermen (diese umfassen hauptsächlich die Nadelgehölze) und die Blütenpflanzen. Untenstehend ein einheimischer Schweizer Farn, der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum). Foto: Mario Del Curto.

Viele Arten sind aufgrund von Veränderungen ihres natürlichen Lebensraums in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. Der Weissdolch-Bläuling (Polyommatus damon) links gehört zum Beispiel zu diesen Verlierern. Dieser Tagfalter verschwand im Mittelland und im Jura im Laufe des 20. Jahrhunderts als Folge des Rückgangs der grossen Esparsetten-Bestände (Onobrychis spp.), seiner Futterpflanze. Weissdolch-Bläuling. Foto: Vincent Guerra. Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) Foto: Joëlle Magin-Gonze. ÜBERWACHEN 21


METHODE DES BIODIVERSITÄTSMONITORINGS SCHWEIZ

Netz der Untersuchungsflächen zur Messung der Artenvielfalt in Landschaften. Quelle: BAFU/BDM.

Um langfristige Trends in der Biodiversität zu erkennen, fokussiert sich das Biodiversitätsmonitoring auf die Bestandsaufnahme häufiger und weit verbreiteter Arten mithilfe eines systematischen Stichprobennetzes. Dieses System ist einfach umzusetzen und für die Allgemeinheit leicht verständlich. Zur Überwachung der Artenvielfalt wurden zwei Erhebungsnetze eingerichtet, eines für Landschaften und eines für natürliche Lebensräume. Das erste Netz dient zur Messung der Artenvielfalt in Landschaften. Es besteht aus 450 Untersuchungsflächen von je einem Quadratkilometer Grösse. Jedes Jahr wird ein Fünftel der Flächen beprobt und dabei die Gefässpflanzen, Tagfalter und Brutvögel erfasst.

Strukturen wie zum Beispiel alte Trockenmauern sind wahre Mikrohabitate für viele Arten. Früher waren sie ein fester Bestandteil unserer Landschaften; leider sind sie durch die Meliorationen der Schweizer Landwirtschaftsgebiete nach und nach selten geworden. Foto: Mario Del Curto. 22 CATALOGUE D'EXPOSITION


Das zweite Netz befasst sich mit den natürlichen Lebensräumen und besteht aus 1 450 Messpunkten von jeweils etwa zehn Quadratmetern Grösse sowie 570 Fliessgewässerabschnitten. Dabei werden die folgenden Lebensräume berücksichtigt: Wälder, Wiesen und Weiden, Wohngebiete, Ackerflächen, Alpwiesen und -weiden und Berggebiete. Es werden hier die

Gefässpflanzen, Moose und Mollusken (Gehäuseschnecken) erfasst. Bei den Fliessgewässern variiert die Länge des Untersuchungsgebiets von 5–100 m. Es werden dabei die Larven der Wasserinsekten aus den Familien der Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen erfasst, die als gute Indikatoren für die Qualität von Fliessgewässern gelten.

Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz (WBS) Parallel zum Biodiversitätsmonitoring Schweiz, das sich auf die nicht geschützten Gebiete der Schweiz bezieht, hat das BAFU gemeinsam mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Jahr 2011 die Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz (WBS) eingeführt. Ihr Ziel ist es, den Zustand und die Entwicklung der natürlichen Lebensräume von nationaler Bedeutung zu bestimmen. Zu diesen wertvollen Lebensräumen zählen Hoch- und Flachmoore, Trockenwiesen und -weiden sowie Auenlandschaften. Hierbei soll beurteilt werden, ob sich diese in den nationalen Inventaren verzeichneten Landschaften günstig für einen langfristigen Erhalt entwickeln. Biotope Auen Flachmoore Hochmoore Trockenwiesen und -weiden

Untersuchungsflächen der Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz. Quelle: BAFU/WBS.

Um die Biodiversität zu fördern, wurden an der Venoge (VD) zahlreiche Renaturierungsmassnahmen durchgeführt, mit dem Ziel, eine natürliche Dynamik der Auenlandschaft wiederherzustellen. Foto: Mario Del Curto. CATALOGUE D'EXPOSITION 23


Info Flora, das nationale Daten- und

Informationszentrum der Schweizer Flora Die floristische Erfassung wird in der Schweiz von Info Flora, einer gemeinnützigen, privatrechtlichen Stiftung mit Sitz in Genf und Büros in Genf, Bern und Lugano, umgesetzt. Zu den Hauptaufgaben der Stiftung zählt es, durch die Unterstützung von Floreninventaren den Stellenwert der Wildpflanzen zu fördern. Diese Arbeit wird durch ein Netzwerk von Fachleuten und Freiwilligen ermöglicht, dem über 400 Botaniker angehören, die zur Kartierung und Überwachung der Schweizer Flora beitragen. Zusätzlich erhält Info Flora floristische Fundmeldungen, erstellt daraus für jede Art Verbreitungskarten und gewährleistet so den Nachweis des Status und der Entwicklung der Wildpflanzen in der Schweiz. Der Schutzstatus des Giftheil-Eisenhuts (Aconitum anthora), einer hochgiftigen Pflanze aus unseren Bergen, hat sich in der Schweiz allein dank verbesserter Datengrundlage von «stark gefährdet» zu «verletzlich» geändert. Foto: Vincent Guerra.

Machen Sie mit bei der Überwachung der Biodiversität! Tragen Sie zur Überwachung der Arten bei, indem Sie Ihre Beobachtungen den Schweizer Datenzentren für die Fauna (cscf.ch), die Flora (infoflora.ch), die Pilze (swissfungi.wsl. ch/de/index.html) und die Moose (swissbryophytes.ch) übermitteln. Diese Informationen tragen zur Überwachung

Das Erfassen von Beobachtungen war noch nie so einfach wie mit dem Smartphone! Durch die Übermittlung Ihrer Fundmeldungen tragen Sie dazu bei, die Verteilung der Arten in Zeit und Raum zu dokumentieren. Verschiedene verfügbare Smartphone-Apps ermöglichen es Ihnen, Ihre Beobachtungen einzugeben, die dann an die verschiedenen entsprechenden Schweizer Informations- und Datenzentren übermittelt werden. Info Flora bietet hierzu die kostenlose App FlorApp an, mit der die Beobachtungen aller Pflanzen-, Moos-, Flechten- und Pilzarten in der Schweiz erfasst werden können. Quelle: Info Flora. 24 ÜBERWACHEN

der Entwicklung der Biodiversität und zu ihrem Schutz in der Schweiz bei, da hierdurch der Rückgang von Arten oder die Bedrohung von Lebensräumen festgestellt werden kann. Alle Daten- und Informationszentren sowie die Koordinationszentren Artenförderung stehen unter der Schirmherrschaft von Info Species (infospecies.ch).


Atlas der Flora des Kanton Waadt Keinerlei Neuerungen seit 1882! In diesem Jahr wurde nämlich der Catalogue de la flore vaudoise von Théophile Durand und Henri Pittier veröffentlicht. Der Cercle vaudois de botanique will in einem ehrgeizigen Projekt, das 2013 begann und 2022 in der Veröffentlichung eines Atlas seinen Höhepunkt findet, diesen alten Katalog aktualisieren. Hierbei werden alle im Kanton Waadt vorkommenden Pflanzenarten, sowohl seltene, als auch häufige Arten und Neophyten, erfasst und kartiert. Eine Auswertung der Ergebnisse wird die Beurteilung der Entwicklung der Flora als Folge der grundlegenden Veränderungen, die das Gebiet in den letzten 140 Jahren erfahren hat, ermöglichen.

Der Zarte Gauchheil (Anagallis tenella) ist in der Schweiz eine vom Aussterben bedrohte Art. Im Rahmen des für diesen Atlas realisierten Floreninventars wurden in der Region von Montreux mehrere Bestände dieser seltenen und bedrohten Pflanze entdeckt. Foto: Françoise Hoffer-Massard.

Layout des im Aufbau befindlichen Atlas der Flora des Waadtlands.

Bestandesaufnahmen beim Floreninventar, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Atlas der Flora des Kanton Waadt am Mont Tendre durchgeführt wurden. Foto: Jean-Michel Bornand. ÜBERWACHEN 25


Verdankung und Mitarbeit Das Buch wurde im Rahmen der Ausstellung Botanischer Schatz: Wie man bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben rettet realisiert. Es ist ein gemeinsames Werk des Musée et Jardins botaniques cantonaux in Lausanne und Pont-de-Nant, des Botanischen Gartens der Universität Freiburg und der Universität Bern. Es erscheint auf Französisch und Deutsch anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in den Gärten von Fribourg, Lausanne und Pont-de-Nant. Allen Unterstützerinnen und Unterstützern möchten wir hier ganz herzlich danken.

110 VERDANKUNG UND MITARBEIT


KOORDINATION

GESTALTUNG

François Felber, Vincent Guerra, Sébastien Bétrisey und Gregor Kozlowski

Etc Advertising & Design Sàrl

DRUCK REDAKTION François Felber, Vincent Guerra, Sébastien Bétrisey, Gregor Kozlowski, Christian Parisod, Nicolò Tartini, Edouard Di Maio, Christophe Randin und Franco Ciardo

ÜBERSETZUNG Die Texte wurden von Sibyl Rometsch und Sandra Reinhard vom Französischen ins Deutsche übersetzt.

LEKTORAT UND KORREKTORAT Joëlle Magnin-Gonze, Béatrice Valverde, Christophe Randin, Sibyl Rometsch, Christian Parisod, Christian Purro, Franco Ciardo und Catherine Strehler Perrin Korrektorat Haupt Verlag: Johanna Schnell, Koordination durch Patrizia Haupt

FOTOS Mario Del Curto, Vincent Guerra, Joëlle Magnin-Gonze, Jérémie Guenat, David Guerra, François Felber, Gregor Kozlowski, Sébastien Bétrisey, Christian Parisod, Julien Leuenberger, Christophe Randin, Yi-Gang Song, André Moura, Jean-Michel Bornand, Françoise Hoffer-Massard und Gwénolé Blanchet

Stämpfli AG, Bern

FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG Service des affaires culturelles de l’Etat de Vaud Universität Freiburg Division Biodiversité et paysage – Direction générale de l’environnement du Canton de Vaud Loterie Romande Bundesamt für Umwelt, BAFU Amt für Wald und Natur des Kanton Freiburg Paul Schiller Stiftung Fondation Philanthropique Famille Sandoz Association des Amis des Musée et Jardin botaniques de Lausanne Stiftung Ernst Göhner Réseau romand Science et Cité Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) Schweizerische Botanische Gesellschaft Stadt Freiburg Pro Natura Freiburg Verein der Freunde des Botanischen Gartens Freiburg Fondation pour le Jardin alpin de Pont-de-Nant

VERDANKUNG UND MITARBEIT 111


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WEBSITES • Bundesamt für Umwelt (BAFU). Stand 2014. Smaragd-Gebiete. https://www.bafu.admin.ch/bafu/ de/home/themen/biodiversitaet/fachinformationen/ massnahmen-zur-erhaltung-und-foerderung-der-biodiversitaet/oekologische-infrastruktur/smaragd-gebiete. html, im März 2020 konsultiert. • Biodiversitäts-Monitoring Schweiz, http://www.biodiversitymonitoring.ch/de/home.html, im Januar 2020 konsultiert. • Critical Ecosystem Partnership Fund (CEPF), https:// www.cepfnet/our-work/biodiversity-hotspots, im Dezember 2019 konsultiert. • Info Flora – Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora, https://www.infoflora. ch/de/, im Januar 2020 konsultiert.



Botanischer Schatz Wie man bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben rettet Fast ein Drittel der Arten der Schweizer Flora ist heute gefährdet. Warum sind gewisse Pflanzen bedroht? Was können wir tun, um sie zu fördern und zu erhalten? Die Autoren gehen anhand von sieben Stichwörtern – beobachten, überwachen, bewerten, gesetzlich festlegen, verstehen, erhalten und vorhersagen – umfassend auf diese Fragen ein und illustrieren sie mit zahlreichen Beispielen. Dieses reich bebilderte Buch präsentiert ausserdem einfach verständliche Ansätze, die Antworten geben auf die grosse Herausforderung, das wertvolle, aber gefährdete Erbe zu erhalten.

ISBN 978-3-258-08213-4


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