Müller, Die Mäuse und ihre Verwandten

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Jürg Paul Müller

Die Mäuse und ihre Verwandten Das verborgene Leben der Insektenfresser und Nagetiere



Jürg Paul Müller

Die Mäuse und ihre Verwandten Das verborgene Leben der Insektenfresser und Nagetiere Mit Illustrationen von Lea Gredig


1. Auflage : 2021 ISBN 978-3-258-08224-0 Gestaltung und Satz : pooldesign.ch Illustrationen : Lea Gredig, CH-Samedan Lektorat : Eva Ladurner, I-Marling Korrektorat : Monika Paff, D-Langenfeld Umschlagabbildungen : Vorne: Matt Binstead, British Wildlife Centre; hinten oben: Lea Gredig, unten: Giuliano Crameri

Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2021 Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig. Dieses Buch wurde auf FSC-Papier gedruckt. FSC sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Gedruckt in Deutschland Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http ://dnb.dnb.de.

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Inhalt Vorwort Einleitung

Mäuse – faszinierende kleine Säugetiere Säugetiere sind mehrheitlich klein

7 9

1

Insektenfresser und Nagetiere – seit Jahrmillionen getrennt

11

2

Den kleinen Säugetieren auf der Spur

17

3

Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

39

3.1

Die Insektenfresser – ursprünglich, aber nicht primitiv

41

3.2

Die Nagetiere – die weitaus häufigste Säugetiergruppe

57

4

Lebensräume und ihre Kleinsäugerfauna

89

5

Nahrung und Energiehaushalt – sind Kleinsäuger unersättlich ?

105

6

Fortpflanzung – Vermehrung ohne Ende ?

117

7

Wie Insektenfresser und Nagetiere kommunizieren und sich orientieren

125

8

Die Kleinsäuger im Naturhaushalt

133

9

Mäuse – Tiere zwischen Liebling, Schädling und bedrohter Art

143

10

Auch Kleinsäuger brauchen eine Lobby

157

11

Warum sind Kleinsäuger erfolgreich und bedeutungsvoll ?

161

Autoren Dank Literatur Links Bildnachweis Liste der besprochenen Arten Stichwortverzeichnis

169

Anhang 170 172 177 179 180 183


# Die Zwergspitzmaus ist das kleinste landlebende Säugetier Mitteleuropas. Die überragende Mehrzahl der Säugetiere ist ausgesprochen klein, besitzt aber dieselben grundsätzlichen Merkmale und Fähigkeiten wie die großen Verwandten.


Vorwort

Mäuse – faszinierende kleine Säugetiere

In der deutschen Umgangssprache gehen wir mit dem Begriff «Maus» nicht exakt um. Wir bezeichnen damit kleine, flinke, graubraune Säugetiere. Beim genauen Hinsehen entdeckt man, dass diese Mäuse sehr verschieden aussehen und zu Säugetiergruppen gehören, die gar nicht näher miteinander verwandt sind, so zum Beispiel zu den Insektenfressern mit den Spitzmäusen, Maulwürfen und Igeln und zu den Nagetieren mit den Langschwanzmäusen, den Wühlmäusen und den Schlafmäusen. Das einzige gemeinsame Merkmal ist die geringe Körpergröße, wie sie für die meisten Säugetierarten typisch ist. Zwei Drittel der rund 140 mitteleuropäischen Säugetierarten sind leichter als 200 Gramm. Obwohl große Arten wie Wolf, Rothirsch und Wisent das Bild von den Säugetieren prägen, sind sie eigentlich unter diesen die Ausnahmen.


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Die Mäuse und ihre Verwandten

Wie wir Menschen gehören die Insektenfresser und Nagetiere zoologisch gesehen in die Klasse der Säugetiere. Damit besitzen wir viele gemeinsame Merkmale. Säugetiere sind lebendgebärend und fast ausnahmslos nicht eierlegend, wie fast der ganze Rest der Tierwelt. Säugetiere ernähren die Jungen mit Muttermilch, was eine enge Beziehung zwischen Mutter und Jungtier schafft. Alle Säugetiere besitzen ein ausgeprägtes Großhirn und zeigen komplizierte Verhaltensweisen. So sind sie ausgesprochen lernfähig. Dass wir die Kleinsäuger dauernd unterschätzen, hängt wieder von der Größe ab. Direktbeobachtungen mit bloßem Auge oder mit dem Feldstecher sind bei den meist nachtaktiven und überaus flinken Kleinsäugern kaum möglich. Mit Lebendfallen, Spurentunneln und Fotofallen stellen ihnen die Forscher im Freiland nach. Die Bestimmung der Arten ist anhand von äußeren Merkmalen oft nicht möglich und erfordert genetische Analysen oder komplexe Messungen an den Schädeln. Viele weitere Forschungsmethoden werden eingesetzt, um zum Beispiel den Energiehaushalt oder den Nahrungsstoffwechsel zu untersuchen. In ihrer Vielfalt zeigen die kleinen Säugetiere eine große Zahl der verschiedensten Lebensstrategien. Die vielfältigen Anpassungen der kleinen Säugetiere an die Lebensräume Europas, insbesondere der Alpen, haben mich 50 Jahre lang, also mein ganzes Forscherleben, gefesselt. Mit diesem Buch möchte ich einige meiner Erfahrungen weitergeben, aber auch etwas von der Faszination, welche von den kleinen Säugetieren ausgeht. Jürg Paul Müller


3

Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?



3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

In diesem Buch findet man keine Bestimmungsschlüssel. Die wichtigsten Gruppen und Arten werden aber vorgestellt, um einen Eindruck von der großen Vielfalt der Kleinsäuger hinsichtlich Körperbau und Lebensstrategien zu vermitteln. Besprochen werden auch offene Fragen, die diese Gruppen betreffen.

3.1 Die Insektenfresser – ursprünglich, aber nicht primitiv Viele urtümliche Merkmale kennzeichnen den Körperbau der Insektenfresser. Sie sind Halbsohlen- oder Sohlengänger und besitzen noch die für Säugetiere ursprüngliche Zahl von fünf Zehen und fünf Fingern. Der Schädel ist lang und flach. Das Gebiss besteht aus zahlreichen spitzhöckrigen Zähnen. Die Insektenfresser besitzen eine rüsselartige Schnauze, die dem Aufstöbern der Nahrung dient. Der Geruchs- und der Tastsinn sind hervorragend ausgebildet. Es wäre falsch, die Insektenfresser als eine primitive Gruppe der Säugetiere anzusehen. Verschiedene Gruppen und Arten haben hohe Spezialisierungen entwickelt. Der Maulwurf zum Beispiel ist mit seinem walzenförmigen Körperbau, den kräftigen Grabschaufeln und

! Insektenfresser wie diese Waldspitzmaus sind Raubtiere im Taschenformat.

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Die Mäuse und ihre Verwandten

dem dichten Fell ohne Strich perfekt an das Leben im Boden angepasst, wo er in seinen großen Gangsystemen Jagd auf Regenwürmer und andere bodenlebende Wirbellose macht. Die Wasserspitzmaus ist einer der wenigen Kleinsäuger, die im Wasser auf Nahrungssuche gehen. Sie jagt dort wirbellose Tiere und kleine Fische. Sie kann dies nur, weil dank eines Luftmantels im Fell das Wasser nicht bis zur Haut durchdringt und Borsten an den Hinterfüßen und am Ruderschwanz eine effiziente Fortbewegung im Wasser erlauben.

Maulwürfe – Leben im Untergrund Die meisten Menschen kennen den populären «Grabowski» zwar gut, haben aber noch nie einen lebenden Maulwurf gesehen. Die steife Gestalt von Maulwürfen, die mit Fallen gefangen wurden, vermittelt einen falschen Eindruck von der Beweglichkeit und Aktivität dieser Tiere. Könnte man einen Blick unter die Erde werfen, würde man ein äußerst geschicktes Tier erkennen, das rasch durch die selbst gegrabenen Gänge läuft, die es nach Regenwürmern und anderen Tieren absucht. Kein einheimisches Säugetier ist so gut an das Leben im Boden angepasst. Als typischer Insektenfresser besitzt der Maulwurf ein Gebiss mit 44 spitzen Zähnen, davon 4 sehr kräftige Eckzähne. Sein Körper ist kompakt und walzenförmig. Die Vorderextremitäten sind zu breiten Grabschaufeln umgestaltet und tragen scharfe Krallen. Beim Anlegen von Gängen kämpft sich der Maulwurf mit seinen Grabschaufeln wie ein Brustschwimmer durch die weiche Erde. Ist diese fester, gräbt er nur noch mit einer Schaufel, abwechselnd mit der rechten oder linken. Die Hügel entstehen, wenn der Maulwurf die Erde mit der Pfote und dem Kopf durch einen senkrechten Schacht nach oben stemmt. Die Hügel sehen wie kleine Vulkane aus und enthalten immer gröbere Schollen. Das Fell ist sehr dicht : Auf einen Quadratmillimeter kommen 200 und mehr Haare. Es lässt keine Erde und keinen Sand auf die Haut durch. Da das Fell keinen Strich, also keine auf eine Seite ausgerichtete Lage der Haare besitzt, kann der Maulwurf gleich schnell vorwärts und rückwärts durch die engen Gänge kriechen. Das Gehör, der Geruchssinn und der Tastsinn sind sehr gut ausgeprägt. Die Augen sind beim Europäischen Maulwurf sehr klein und meist von Haaren geschützt. Er kann kaum mehr als hell und dunkel unterscheiden, ist aber nicht blind.


3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

Rotzahn- und Weißzahnspitzmäuse – als Gruppen leicht zu unterscheiden Eiseneinlagerungen im Schmelz der Zähne schützen diese vor starker Abnützung und sind ein untrügliches Merkmal zur Erkennung der Rotzahnspitzmäuse. Aber auch die Schwänze sind bei den beiden Gruppen anders ausgebildet. Bei den Weißzahnspitzmäusen stehen am Schwanz einzelne Härchen wie die Würzelchen an einer Rübe weit ab. Auffallend groß sind bei den Weißzahnspitzmäusen auch die Ohren. Schließlich haben die beiden Gruppen auf dieser Erde auch sehr verschiedene Verbreitungsschwerpunkte. Die Rotzahnspitzmäuse leben in Nordamerika, in Europa und im Norden Asiens, während die Weißzahnspitzmäuse meist in der südlichen Hemisphäre zu Hause sind. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen und ihre evolutionsgeschichtliche Entwicklung sind so groß, dass die Wissenschaft die Weißzahn- und die Rotzahnspitzmäuse in zwei verschiedene Unterfamilien einteilt.

# Eiseneinlagerungen in den Zahnspitzen gaben den Rotzahnspitzmäusen den Namen. Sie schützen die Zähne vor starker Abnützung.

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Die Mäuse und ihre Verwandten

Rotzahnspitzmäuse – mit sieben Arten vertreten Weltweit gibt es über 80 Arten von Rotzahnspitzmäusen, von denen sieben in diesem Buch besprochen werden. Sie gehören den Gattungen Neomys und Sorex an. Als Anpassung an das Leben in kalten Gebieten zeigen viele von ihnen das Dehnel’sche Phänomen, also eine Schrumpfung vieler Organe während der kalten Jahreszeit, wodurch ein geringerer Nahrungsund Energiebedarf entsteht. Das Dehnel’sche Phänomen wird in Kapitel 7, «Nahrung und Energiehaushalt», besprochen.

Zwergspitzmaus und Alpenspitzmaus – von Natur aus selten ?

1 Die Rotzahnspitzmäuse leben meist als Einzelgänger und drohen einander bei Begegnungen, besonders bei Auseinandersetzungen um Reviere recht intensiv.

In Mitteleuropa ist die Zwergspitzmaus (Sorex minutus) mit einem Gewicht von rund 4 bis 6 Gramm die kleinste Art der Rotzahnspitzmäuse. Sie ist weit verbreitet und kommt in den verschiedensten Lebensräumen vor, wird aber relativ selten gefangen. Eventuell liegt dies an den Fangmethoden, da sie aus den normalen Longworth-Fallen leicht entweichen kann. In Bodenfallen, die für Insekten ausgelegt werden, ist sie als Beifang viel häufiger. Selten nachgewiesen wird auch die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus), obwohl sie viel größer ist als die Zwergspitzmaus und erst noch leicht bestimmt werden kann, da sie am ganzen Körper mit Ausnahme der weißen Füße schwarz gefärbt ist und einen langen Schwanz trägt. Sie bevorzugt Lebensräume mit niedrigen Jahrestemperaturen, hohen Niederschlagsmengen und spaltenreichen Strukturen. Die Alpenspitzmaus kommt nur in Europa vor, nämlich in den Alpen, im Jura, im Balkan und in den Karpaten sowie in verschiedenen Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas. Man trifft sie dort meist in hohen Lagen, aber gelegentlich auch in Niederungen mit geeigneten Lebensraumbedingungen an. Die relative Seltenheit der Zwergspitzmaus kann mindestens teilweise mit einer ungeeigneten Fangmethodik erklärt werden. Die Situation der Alpenspitzmaus ist schwieriger zu beurteilen. In den deutschen Mittelgebirgen ist ihre Verbreitung jedoch stark aufgesplittert. Man nimmt an, dass sie an verschiedenen Orten ausgestorben ist. Die Feststellung der Häufigkeit respektive der Seltenheit ist eine wichtige Frage im Naturschutz, da ja Schutzmaßnahmen in erster Linie für seltene Arten geplant werden. Leider fehlt für die Kleinsäuger ein Monitoring des Vorkommens über große Gebiete mit vergleichbaren Nachweismethoden und während definierter Zeiträume weitgehend.


3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

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Die Mäuse und ihre Verwandten

Der Waldspitzmaus-Komplex – ein typisches Beispiel für kryptische Arten Es ist eine Tatsache, die man einfach akzeptieren muss : Auch erfahrene Kleinsäugerkenner können die Waldspitzmaus (Sorex araneus) und ihre nächsten Verwandten, die Walliser Spitzmaus (Sorex antinorii) und die Schabrackenspitzmaus (Sorex coronatus) am lebenden Tier nicht mit Sicherheit voneinander unterscheiden. Es gibt verschiedene Gebiete in Europa, wo zwei oder gar drei dieser Arten miteinander oder in unmittelbarer Nähe vorkommen können. Im Jahre 1758 beschrieb Carl von Linné die Waldspitzmaus. Ihre Verbreitung reicht vom Norden Spaniens über England bis nach Sibirien. Äußerlich schien die Art mit der typischen Dreifarbigkeit, nämlich der braunschwarzen Rückenfärbung, den helleren graubraunen Flanken und dem noch helleren grauweißen Bauch, recht homogen. Als man um die Mitte des 20. Jahrhunderts begann, die Chromosomen, also die Träger der Erbsubstanz, zu untersuchen, stellte man eine unglaubliche Variabilität hinsichtlich der Chromosomenzahlen und der Chromosomenanordnung fest. Erstaunlich ist auch, dass die Männchen nicht wie bei den meisten anderen Säugetieren ein X- und ein Y-Chromosom besitzen, sondern ein X- und zwei Y-Chromosomen. Schließlich konnte man im großen Verbreitungsgebiet nicht weniger als 68 Chromosomenrassen unterscheiden. Einige davon erwiesen sich später als eigene Arten. Im Jahre 1968 wurde mit der Schabrackenspitzmaus eine neue Art beschrieben, die später den lateinischen Namen Sorex coronatus erhielt. Aufgrund von äußerlichen Merkmalen kann sie von der Waldspitzmaus nicht unterschieden werden. Dazu sind genetische Methoden nötig. Die Bestimmung am etwa 2 cm langen Schädel erfordert exakte Messungen mit Mikroskop und Computer und komplizierte mathematische Verfahren. Mit der Walliser Spitzmaus (Sorex antinorii) wurde im Jahre 2002 eine weitere Rasse in den Artstatus erhoben. Auch diese Rasse, jetzt Art, besitzt ein eigenes Chromosomenbild.


3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

Kryptische Arten – Kryptospezies Eine Kryptospezies ist eine morphologisch, also aufgrund von äußeren Merkmalen, nicht unterscheidbare Gruppe (Population) von Lebewesen, bei der eine geschlechtliche Fortpflanzung mit anderen Individuen, die (bisher) zur selben Art gerechnet wurden, nicht mehr möglich ist oder zu unfruchtbaren Nachkommen führt. Bei den Kleinsäugern kommen kryptische Arten unter anderem bei den Gattungen Sorex (Waldspitzmäuse) und Apodemus (Waldmäuse) vor.

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Die Mäuse und ihre Verwandten

Wasserspitzmaus und Sumpfspitzmaus – ein Leben im und am Wasser «Eine nasse Maus ist eine tote Maus», sagte mir einmal ein Bauer. Er hat grundsätzlich recht. Wenn eine Maus durchnässt ist und abtrocknet, entsteht viel Verdunstungskälte. Das kann für ein Tier, das viel Energie für die Aufrechterhaltung seiner konstanten Körpertemperatur aufwenden muss, lebensgefährlich werden. Für die Wasser- und die Sumpfspitzmaus stimmt das nicht. Beide sind an das Leben am und im Wasser hervorragend angepasst, vor allem die Wasserspitzmaus (Neomys fodiens). Sie taucht geschickt selbst in reißenden Bergbächen nach Wasserinsekten, und kaum ist sie aufgetaucht, ist sie auch schon trocken. Doppel-T-förmige Härchen sorgen dafür, dass Luftblasen im Fell festgehalten werden und kein Wasser zur Haut durchdringt. Ein Saum harter Härchen an der Schwanzunterseite macht den Schwanz zu einem wirkungsvollen Antriebs- und Steuerruder. Ein Haarsaum an den Hinterfüßen bewirkt, dass diese wie Flossen eingesetzt werden können. Auch die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus) taucht gelegentlich, ist aber weniger stark an das Leben unter Wasser angepasst. So sind die Haarsäume am Schwanz und den Hinterfüßen weniger deutlich ausgeprägt. Diese Merkmale eignen sich nicht immer zur Unterscheidung der beiden Arten. Bei alten Wasserspitzmäusen sind die Haarsäume oft stark abgenutzt oder fehlen schon ganz.

1 Der Körper der Wasserspitzmaus wirkt vor dem Eintauchen ins Wasser kugelig, da viel Luft zwischen den Haaren verhindert, dass die Spitzmaus bis auf die Haut nass wird.


3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

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Die Mäuse und ihre Verwandten


3 bei Dieden Wasserspitzmaus 3 Wer ist wer Kleinsäugern ? ist 53 ein Lungenatmer und damit amphibisch. In den Ruhephasen und für die Fortpflanzung lebt sie an Land, die Nahrungssuche erfolgt zu einem großen Teil im Wasser. Dabei stöbert sie mit der Schnauze unter Steinen nach Larven von Insekten und Süßwasserkrebschen, fängt aber gelegentlich auch ein größeres Tier wie einen kleinen Fisch.


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Die Mäuse und ihre Verwandten

Die Weißzahnspitzmäuse – Tiere des Südens Die Weißzahnspitzmäuse kommen vor allem in südlichen Regionen der Erde vor. Die Gattung Crocidura zum Beispiel ist mit über 160 Arten in Afrika vertreten. Das Verbreitungsgebiet der Hausspitzmaus (Crocidura russula) umfasst sowohl Nordafrika als auch den Süd- und Nordwesten Europas. Die Hausspitzmaus kommt gerne im Bereich von Siedlungen vor und ist in den Tieflagen vergleichsweise häufig. Das Verbreitungsgebiet der nahe verwandten Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens) ist stark aufgesplittert. Lokal scheint die Art stark im Rückgang begriffen zu sein. Diese sehr kleine Spitzmaus ist von der großen Schwester nur schwer zu unterscheiden, mit Sicherheit oft nur mit genetischen Analysen. Die dritte europäische Crocidura-Art, die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon), ist im größten Teil ihres Verbreitungsgebietes deutlich zweifarbig mit einer dunklen Oberseite und einem weißlichen Bauch und ist damit gut zu erkennen. Im Süden und Südosten Europas kommen auch ganz dunkle Formen vor. Es scheint, dass zwischen den drei Arten eine starke Konkurrenz besteht. Die Klimaerwärmung begünstigt offenbar die Hausspitzmaus, die ihr Areal auf Kosten der Feldspitzmaus ausdehnt.

1 Weißzahnspitzmäuse der Gattung Crocidura können nicht nur an der Färbung der Zähne, sondern auch aufgrund von weiteren Merkmalen wie der Behaarung des Schwanzes leicht von Rotzahnspitzmäusen unterschieden werden. Die Unterscheidung der einzelnen Arten ist viel schwieriger.


3 Wer ist wer bei den Kleinsäugern ?

Die Etruskerspitzmaus – das kleinste Landsäugetier der Welt 1,8 Gramm ist das Durchschnittsgewicht erwachsener Tiere, schrieb Peter Vogel, der leider allzu früh verstorbene Zoologieprofessor der Universität Lausanne. Er musste es wissen, denn er stellte der Etruskerspitzmaus (Suncus etruscus) intensiv nach. Dazu baute er spezielle Fallen, denn aus den üblichen Fallen fanden die Winzlinge immer einen Ausweg. Im November 2011 gelang im Schweizer Kanton Tessin der erste gesicherte Nachweis dieser Art in der Schweiz. Um eine grundsätzlich seltene Art handelt es sich aber nicht, denn sie hat ein riesiges Verbreitungsgebiet und kommt in Südeuropa, Nordafrika, überhaupt an fast allen Mittelmeerküsten sowie in Asien bis China und Vietnam vor, jedoch nicht nördlich der Alpen.

# Die Etruskerspitzmaus, das kleinste Landsäugetier der Welt, hat ein riesiges Verbreitungsgebiet von Nordafrika bis nach China und Vietnam.

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Die Mäuse und ihre Verwandten

Die Igel – unbekannte Bekannte

# Igel sind scheinbar leicht zu bestimmen. Im deutschsprachigen Europa kommen allerdings zwei Arten vor, der Braunbrustigel und der Nördliche Weißbrustigel, die man nur an der Färbung der Brust einigermaßen sicher unterscheiden kann.

Jedes Kind kennt das sympathische Stacheltier, und doch ist vieles über die Igel noch unbekannt. So ist es noch nicht Allgemeinwissen, dass in Mitteleuropa zwei Arten leben, der Braunbrustigel oder Westigel (Erinaceus europaeus) und der Nördliche Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus). In der Schweiz und in Deutschland lebt der Westigel. Vom österreichischen Salzburgerland gegen Osten kommt der Weißbrustigel vor. Die beiden Arten sind gut zu unterscheiden, wenn die typischen braunen oder eben weißen Brustflecken vorhanden sind. Sind diese nicht gut ausgeprägt, so können lebende Tiere nur mithilfe genetischer Methoden bestimmt werden. Beide Arten leben in den tieferen Lagen ihres Verbreitungsgebietes. Gelegentlich trifft man sie in höheren Lagen und weiß dann nicht, ob sie diese dauernd besiedeln oder nur auf großen Streifzügen erreichen. Igel erscheinen uns mit ihrem Stachelkleid als wehrhafte Tiere. Sie scheinen vor allem in Siedlungsgebieten mit naturnahen Elementen wie Komposthaufen und reich gegliederten Gärten gut zu gedeihen. In der Zivilisationslandschaft lauern auf die etwas urtümlichen Sohlengänger große Gefahren von baulichen Hindernissen über den Verkehr bis zu schädlichen Umweltgiften. Übrigens sind Igel die einzigen Insektenfresser, die einen Winterschlaf halten.


Anhang



Anhang

Stichwortverzeichnis A

Asthaufen 91, 154

Abwanderung 141

Äußere Merkmale 31

Ährenmaus 67, 114

Aussterben 150, 152

Aktionsraum 104

Auwald 93

Aktivität 107 Aktivitätsphasen (Erfassung) 27

B

Allesfresser 107

Bach 93

Alpen-Kleinwühlmaus 72

Balg 36

Alpenmurmeltier 57, 80, 109, 116

Bau 24

Alpenspitzmaus 31, 46, 94, 97, 99

Bausysteme, unterirdische 68

Alpenwaldmaus 59, 97

Baumschläfer 78, 94, 111, 115, 122,

Balg 37

150

Altholz 91

Bekämpfung 149

Apodemus 32, 94

Bewegung 164

Apodemus agrarius 62

Bewegungssinn 131

Apodemus alpicola 59

Biber, Eurasischer 24, 84, 85, 93,

Apodemus flavicollis 59 Apodemus sylvaticus 59 Anpassungen auf genetischer Grundlage 153 Art 35 bedrohte 150 Artbestimmung 21, 31 genetische 19, 29, 32

94, 115 Nagespuren 25 Bibergeil 127 Bilche 76, 150 Binäre Nomenklatur 32 Biodiversität 164 Biotop 104 Biozönose 142

Artenvielfalt 164

Bisamratte 74, 75, 94

Artkonzept

Blinddarm 109

biologisches 35

verlängerter 76

morphologisches 35

Blindmaulwurf 44, 129

phylogenetisches 35

Bodenbrüter 136

Arvicola 74

Brachfläche 96

Arvicola amphibius 74

Brandmaus 62

Arvicola italicus 74

Braunbrustigel 56, 111

Arvicola sapidus 74

Bürgerforschung 159

183


184

Anhang

C

Erinaceus roumanicus 56

Castor fiber 84

Ernährungsbasis 136

Chionomys nivalis 71

Ernährungsweise 135

Chip 29

Erstbeschreibung 32

Chromosomen 48

Etruskerspitzmaus 44, 55

Citizen Science 159

Eulipotyphla 13

Cricetus cricetus 76 Crocidura 109

F Farbmäuse 146

D

Farbratten 146

Datenbank 159

Färbung 31, 76

Dehnel’sches Phänomen 46, 112

Farmtier 83

Diastema (Gebiss) 109

Fatio-Kleinwühlmaus 72

DNA/DNS 33

Feindvermeidung 127

Probe 34

Feldhamster 76, 115, 151

Datenbank 33

Feldspitzmaus 96, 107, 140

Dryomys nitedula 78

Fett (Ernährung) 136

Duftdrüse 44

Feuchtgebiet 93 Flankendrüsen (Spitzmäuse) 127

E

Fleischfresser 107

Eichhörnchen, Eurasisches 24, 81, 115, 129

Förderung von Feinden 149 Forschung 159

Eimersches Organ 131

Forschungsprojekt, Bewilligung 33

Eiseneinlagerung (Zähne) 45

Fortpflanzung 117

Eiszeitrelikt 86, 151

Fotofalle 19, 27, 86

Eiweiß (Ernährung) 136

Fotosynthese 136

Eliomys quercinus 78

Fragmentierung (Lebensraum) 156

Energie 107

Fraßschaden 148

sparen 112

Fraßspuren 24

Aufwand 163

Fressen 135

Environmental DNA (eDNA) 34

Fressfeind 163

Erdhaufen 148 Erdmagnetfeld 132

G

Erdmaus 69, 150

Gänge, unterirdische 68

Erfolgskontrolle 159 Erinaceus europaeus 56

anlegen 42


Anhang

Gartenschläfer 22, 78, 79, 97, 110, 116, 122, 151

Haselmaus 24, 25, 78, 80, 94, 115, 150 Hausmaus 58, 66, 92, 107, 121, 140, 147

Gartenspitzmaus 150, 151 gefangene Tiere (Kontrolle) 30

Hausratte 66, 92, 121, 140, 147

Gebiss

Hausspitzmaus 92, 96, 152

Insektenfresser 106

Haustier 146

Nagetiere 109

Hecke 91, 94, 96

Gelbhalsmaus 59, 94, 97, 141 Balg 37

Helligkeitssehen 131 Hippie-Ratte 145

Generationenfolge 153

Homothermie 116

Genetische Studie Arvicola 74

Hörnchen 81

Genetischer Code 33

Humboldt, Alexander von 135

Geruchssinn 127

Hygienemaßnahmen 30

Geschlechtsreife 122 Gesichtssinn 129

I

Gewebeentnahme 34

Igel 13, 109, 116

Gewebeprobe 62

Illyrische Kleinwühlmaus 72

Gewölle 24, 25, 36

Infraschallbereich 129

Gifteinsatz 149

Insectivora 13

Giftige Substanzen 140, 153

Insektenfresser 13, 31, 114, 131, 140

Giftköder 149

Gebiss 15

Glis glis 78

Nasenpartie 14

Graben 138 Grabtätigkeit 138, 139

J

Grasnarbe 148

Junge 121

Grauhörnchen 81 Graureiher 135

K

Greifvögel 135

Karawane 121

Größenunterschied, Säugetiere 163

Katze 20

Grundhaushalt 107

Kinästhetischer Sinn 131

Grünland, offenes 58

Klappfalle 149 Kleine Körpergestalt

H

Vorteile

Haarprobe 22

Nachteile 163

Habitat 104 Halbsohlengänger 41

163

185


186

Anhang

Kleinsäuger 9

Lebendfalle Longworth 19, 28

Falle 154

Sherman 28

Schutz 153 Vorkommen 20

Lebendfang 19

Kleinstes europäisches Nagetier 63

Lebensdauer 112, 164

Kleinstes Landsäugetier der Welt 55

Lebensgemeinschaft 104, 142

Kleinstrukturen 91, 154

Lebensraum 91, 104

Kleinwühlmäuse 72, 99

Links 159

Klima, ausgeglichenes 163

Lockstoffe 28

Klimawandel 152

Lokale Seltenheit 151

Komikfigur 145

Longworth-Lebendfalle 28, 29

Kommunikation akustische 129

M

geruchliche 126

Magnetsinn 131

visuelle 131

Marmotta marmotta 80

Konkurrenz 136 Konservieren 21

Massenvermehrung 140 zyklische 141

Koprophagie 109

Matriarchale Organisation 124

Körpermaße 31

Maulwurf, Europäischer 13, 24, 32,

Körpertemperatur 110

42, 43, 44, 68, 96, 114, 127,

Krankheiten 30

129, 131, 140

Kryptische Arten 32, 48, 49

Haufen 25

Kryptospezies 31, 48, 49

Maus, Begriff 7

Kulturfolger 66

Mäuseplage 119, 140

Kulturlandschaft 141, 153, 156

Mauswiesel 136

Kurzohrwühlmaus 72

Micromys minutus 62 Microtus agrestis 69

L

Microtus arvalis 68, 69

Labormaus 147

Microtus lavernedii 69

Laborratte 147

Microtus liechtensteini 72

Landschaftsgestaltung 154

Microtus multiplex 72

Langschwanzmäuse 58, 115, 121, 130

Microtus oeconomus 69

Lateinische Artnamen 32

Microtus subterraneus 72

Laubwald 86, 94

Mictorus savii 72

Laufgang, oberirdisch halboffen 68

Molekulargenetik 33

Laute 129

Mus domesticus 66, 67


Anhang

Mus musculus 66, 67

O

Mus spicilegus 67

Ökologische Nische 153

Muscardinus avellanarius 78

Ökosystem 142, 164

Museumssammlung 36

Ökotyp 73, 74

Myocastor coypus 83

Ondatra zibethicus 74

Myodes glareolus 59

Orientierung 131 Orientierungssinn, absoluter 131

N

Östliche Hausmaus 66, 67

Nadelstreu 97

Ostschermaus 24, 68, 73, 74,

Nadelwald 97

96, 141

Nagetiere 13, 57, 109, 127, 131

Haufen 25

Nasenpartie 14 Gebiss 15, 57 Nahrungsangebot 109, 141

P Pelztierzucht 75

-depot 114

Pestbazillus 66

-engpass 109

Pestfloh 66

-grundlage 69

Pflanzenfresser 107, 136

-kette 140, 142

Pflanzennahrung 108, 138

-netze 140, 142

Pflanzenwachstum 138

-quelle 163

Pflanzenwelt 138

-versteck 127

Population 142 lokale 164

Naturhaushalt 142 Naturlandschaft 156

Post-Partum-Östrus 119, 121

Natürliche Feinde 149

Prädatoren, Häufigkeit 141

Naturnaher Wald 154

Präparieren 21

Naturschutz 33, 46, 151, 159 Neomys anomalus 50

R

Neomys fodiens 44, 50

Rabenvögel 135

Neozoen 84

Rattus norvegicus 66

Nest 64

Rattus rattus 66

Niederschlagsverhältnisse 152

Raumplanung 154

Nordische Wühlmaus 69

Reduktion von Organen 109

Nördliche Erdmaus 94

Rehkitz 136

Nördlicher Weißbrustigel 56

Reiher 135

Nutria 83, 94

Reviermarkierung 127 Rodentia 13

187


188

Anhang

Rötelmaus 59, 92, 94, 96, 97, 141, 150

Sicista betulina 86

Rotfuchs 136

Siebenschläfer 78, 92, 110, 115, 122, 129, 147, 148, 150

Rotzahnspitzmaus 45, 46,113, 119, 121

Siedlung 92 Skelett 36

S

Sminthidae 86

Samenverbreitung 115

Sohlengänger 41, 56

Säugetier 163

Sorex alpinus 46

Gebiss 36

Sorex antinorii 48

Merkmale 13

Sorex araneus 48

Säugetierarten weltweit 9

Sorex araneus aggr. 31

Savi-Kleinwühlmaus 72

Sorex coronatus 48

Schabrackenspitzmaus 48, 152

Sorex minutus 46

Schädel 36

Sozialverhalten 141

Vermessung 38

Spermophilus citellus 82

Schädelhöhe (Veränderung) 113

Spezialisierung 41

Schaden 75

Springmäuse 86

an Kulturen 147

Spurenblatt 22

im Feld 147

Spurentunnel 19, 21, 22

im Haus 147

Steinhaufen 91, 96

im Wald 147

Storch 135

Schermaus

Südliche Erdmaus 14, 69, 94

Italienische 74

Sumpfspitzmaus 14, 50, 93, 150

West- 74

Suncus etruscus 44, 55

Ost- (siehe dort) Schlafmäuse 76, 79, 94, 109, 110, 115, 116, 150

T Talpa caeca 44

Schneedecke 103, 152

Talpa europaea 32, 44

Schneemaus 71, 92, 99, 115, 121, 122,

Tasthaare 131

131, 150, 152,

Tastsinn 131

Schrumpfen von Organen 112

Temperaturerhöhung 152

Sciuridae 81

Territorium 104

Sciurus carolinensis 81

Tierschutzgesetz 33

Sciurus vulgaris 81

Tierversuch 147

Seltenheit 46

Torpor 116

Sichtbeobachtung 19

Kurzzeit- 109


Anhang

Tages- 110

Waldmaus 59, 60, 61, 94, 97, 115, 129,

Tote Tiere 19, 21

130, 141, 147

Tragzeit 119

Balg 37

Transponder 29

Komplex 32, 48

Trittsiegel 22

Waldspitzmaus 31, 41, 97, 99, 127, 129

Trockenheit 152

Walliser Spitzmaus 48, 97, 99

Trockenmauer 91, 154, 155

Wanderratte 66, 116, 121, 140, 147 Wärmehaushalt 116 Wasserspitzmaus 44, 50, 53, 93, 99,

U

107, 108, 114, 131, 140, 150, 152

Überlebensrate 152 Überlebenswahrscheinlichkeit 141

Wechsel 24

Ultraschallbereich 129

Weiden 142

Umwelt, Veränderung 163

Weißbrustigel, Nördlicher 56, 111

Umwelt-DNA 34

Weißzahnspitzmaus 45, 54, 109, 116,

V

Westigel 56

119, 121 Verbreitung 104 von Samen 138

Westliche Hausmaus 66, 67 Wiesen 142

Verbreitungsareal 152

Wildtierkamera 27

Vermehrung 163

Winterruhe 109

Vernetzung 156

Winterruher 116

Versuchstier 147

Winterschlaf 56, 86, 109, 110, 116

Verwandtschaftsverhältnis 34

Wühlmaus 68, 115, 121, 135, 136, 138, 139

Vibrissen 131 Vielfalt, genetische 164

Wurfgeschwister 124

Vorrat 109, 115

Wurfgröße 119

Vorratshaltung 114

Würger 135

W

Z

Wachstum 107

Ziesel, Europäischer 82, 115

Wahrnehmung 127

Zoonosen 30

Waldbirkenmaus 27, 86, 109, 114,

Zuchtformen 146

116, 151

Zuchtratten 145

Waldgrenze 96, 97, 98

Zwergmaus 62, 64, 94, 151

Waldlaubsänger 136

Zwergspitzmaus 46, 99, 121, 127

189


Mäuse – faszinierende kleine Säugetiere Umgangssprachlich bezeichnen wir mit dem Begriff «Mäuse» ganz allgemein kleine, flinke, graubraune Säugetiere – doch beim genauen Hinsehen entdeckt man, dass Mäuse sehr verschieden aussehen. Das einzige gemeinsame Merkmal ist die geringe Körpergröße. Tatsächlich gehören Mäuse zu Säugetiergruppen, die gar nicht näher miteinander verwandt sind, beispielsweise zu den Insektenfressern mit den Spitzmäusen, Maulwürfen und Igeln oder zu den Nagetieren mit den Langschwanz-, Wühlund Schlafmäusen. Weil sie so klein sind, aber auch weil Beobachtungen mit bloßem Auge bei den meist nachtaktiven Tieren kaum möglich sind, werden diese Kleinsäuger dauernd unterschätzt. Der renommierte Autor mit seinem großen Erfahrungsschatz in den Bereichen Säugetierökologie und Wissensvermittlung gibt mit diesem leicht verständlichen Buch einen faszinierenden Einblick in die vielfältigen Lebensstrategien und Lebensräume der Mäuse und ihrer Verwandten. Das reiche, zum Teil seltene Fotomaterial wird von der Illustratorin Lea Gredig durch detailgenaue wissenschaftliche Zeichnungen zu Biologie und Verhalten ergänzt.

ISBN 978-3-258-08224-0


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