Eggenberg et al., Flora Helvetica - Exkursionsflora, 2.A.

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S. Eggenberg C. Bornand P. Juillerat M. Jutzi A. Möhl R. Nyffeler H. Santiago

Flora Helvetica Exkursionsflora

2. Auflage



Stefan Eggenberg Christophe Bornand Philippe Juillerat Michael Jutzi Adrian Möhl Reto Nyffeler Helder Santiago

Flora Helvetica Exkursionsflora 2., überarbeitete und ergänzte Auflage

Zeichnungen von Stefan Eggenberg und Adrian Möhl

Haupt Verlag


Der Exkursionsband der Flora Helvetica wurde mit Unterstützung der folgenden Institutionen realisiert:

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

2. Auflage: 2022 1. Auflage: 2018 ISBN 978-3-258-08282-0

Zeichnungen: Stefan Eggenberg und Adrian Möhl Verbreitungskarten: Info Flora (www.infoflora.ch) Gestaltung und Satz: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, D-Göttingen Umschlagabbildungen Vorne: Ranunculus glacialis (Foto: Michael Jutzi) Hinten: Dianthus superbus (Foto: Christophe Bornand) Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2022 Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Wir verwenden FSC®-Papier. FSC® sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Gedruckt in Deutschland

Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.dnb.de. Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur für die Jahre 2021–2024 unterstützt. www.haupt.ch


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Inhalt 1.

Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2. Autorenschaft und Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3. Anleitung zum Gebrauch der Exkursionsflora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 4. Familienschlüssel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 5. Pteridophyten (Gefässsporenpflanzen). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6. Gymnospermen (Nacktsamer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 7. Angiospermen I (Basale Bedecktsamer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 8. Angiospermen II (Einkeimblättrige Bedecktsamer) . . . . . . . . . . . . . . . . 81 9. Angiospermen III (Hornblattartige) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 10. Angiospermen IV (Dreifurchenpollige Bedecktsamer) . . . . . . . . . . . . 259 11. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 12. Verzeichnis der Arten für die Zertifikatsprüfungen . . . . . . . . . . . . . . 809 13. Register der deutschen Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 817 14. Register der wissenschaftlichen Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 832


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Tafelverzeichnis Tafel 1: Tafel 2: Tafel 3: Tafel 4: Tafel 5: Tafel 6: Tafel 7: Tafel 8: Tafel 9: Tafel 10: Tafel 11: Tafel 12: Tafel 13: Tafel 14: Tafel 15: Tafel 16: Tafel 17: Tafel 18: Tafel 19: Tafel 20: Tafel 21: Tafel 22:

Equisetaceae. Lycopodiaceae. Selaginellaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Aspleniaceae. Cystopteridaceae. Thelypteridaceae. Woodsiaceae. Pteridaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Athyriaceae. Dryopteridaceae. Dennstaedtiaceae. Thelypteridaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Ophioglossaceae. Cupressaceae. Pinaceae. Taxaceae . . . . . . . . . . . . . . 70 Cyperaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Cyperaceae, Gattung Carex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Potamogetonaceae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Typhaceae. Adoxaceae. Aquifoliaceae. Araliaceae. Berberidaceae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261 Betulaceae. Bignoniaceae. Buxaceae. Cannabaceae . . . . . . . . . . . . . . 382 Caprifoliaceae. Celastraceae. Cornaceae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453 Elaeagnaceae. Fabaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 519 Fagaceae. Garryaceae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 553 Geraniaceae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 564 Grossulariaceae. Hydrangaeaceae. Juglandaceae. Malvaceae . . . . . 575 Moraceae. Oleaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613 Paulowniaceae. Pittosporaceae. Platanaceae. Polygonaceae. Ranunculaceae. Rhamnaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 672 Rosaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .712 Rosaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 720 Salicaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762 Salicaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 763 Sapindaceae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 776 Scrophulariaceae. Simaroubaceae. Solanaceae. Staphyleaceae. Tamaricaceae. Thymeleaceae. Ulmaceae. Vitaceae . . . . . . . . . . . . . . . 784


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1. Vorworte Vorwort zur zweiten Auflage Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind vier Vegetationsperioden verflossen. Wie oft nach dem Erscheinen einer neuen Exkursionsflora, wurden zahlreiche Unklarheiten und Fehler in den Texten entdeckt, die sich erst bei der konkreten Anwendung manifestieren. Dank vielen Hinweisen können nun mit der zweiten Auflage wesentlich verbesserte Bestimmungsschlüssel präsentiert werden. Die zweite Auflage liefert aber auch 480 neue oder verbesserte Illustrationen, zusätzliche Arten, erweiterte

Vorwort zur ersten Auflage Die vielen in der Schweiz zur Verfügung stehenden Florenwerke könnten glauben machen, dass eine neue Exkursionsflora für die Bestimmung der Gefässpflanzen im Gelände überflüssig sei. Doch die Flora in der Schweiz ist einem ständigen Wandel unterworfen. Zu den über 2600 einheimischen Arten gesellen sich jedes Jahr weitere Neophyten, manchmal nur vorübergehend, oft aber heimisch werdend und nicht selten mit Ähnlichkeit zu den bereits ansässigen Arten. Auch zu den einheimischen Arten gibt es immer wieder neue Erkenntnisse zur Abgrenzung, und aus der Felderfahrung finden sich neue, hilfreiche Merkmale. Nicht zuletzt verändern die neuen Erkenntnisse aus der molekularsystematischen Forschung die Namen und Klassifikation unserer Flora. Insbesondere auf der Rangstufe der Familie wurden in jüngster Vergangenheit verschiedene

Bestimmungsschlüssel, ergänzte Beschreibungstexte und, zum ersten Mal in einer schweizerischen Exkursionsflora, einen Schlüssel zur Identifizierung von Rubus, der auf einer modernen Behandlung der Gattung basiert. Die aktualisierten Schlüssel liegen hier in Buchform vor und stehen gleichzeitig in einem Update der «Flora Helvetica App» zur Verfügung. Die Autoren

Taxa neu gefasst, basierend auf immer verlässlicher und detaillierter rekonstruierten Verwandtschaftsbeziehungen. Aus diesen Gründen ergibt sich der Bedarf, Florenwerke immer wieder zu überarbeiten und zu erweitern. Die «Flora Helvetica» hat sich in den letzten zwanzig Jahren in der Schweiz zu einem Standardwerk für die Feldbotanik entwickelt. Mit der Kombination aus Bildern, Beschreibungen und dem Bestimmungsschlüssel in einer App hat sich die Produktepalette erweitert und ist noch anwendungsfreundlicher geworden. Damit ist aber auch die Bedeutung der Bestimmungsschlüssel gewachsen, und es hat sich aufgedrängt, diese auszubauen und zu überarbeiten. Von dieser Überarbeitung sollte aber nicht nur die App profitieren. Durch die digitale Verknüpfung einer Vielzahl von Informationen über die Arten


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bestand nun die Möglichkeit, den bisherigen Schlüsselband der «Flora Helvetica» zu einer eigenständigen Exkursionsflora auszubauen. Um die Verwendung der Bestimmungsschlüssel zu erleichtern, wurden unzählige Illustrationen und Verbreitungskarten beigefügt, da Bilder oft rascher und sicherer helfen als Worte und weil die bisher bekannte Verbreitung einer Art die Bestimmung plausibilisiert. Die meisten Schlüssel der Exkursionsflora sind neu geschrieben worden. Bei der hohen Zahl an behandelten Arten können sich daher auch Fehler und Unklarheiten eingeschlichen haben. Wir bitten die Nut-

zer dieses Buches, uns auf Mängel aufmerksam zu machen, damit sie in zukünftigen Auflagen eliminiert werden können. Die Autoren hoffen, damit der wachsenden Gemeinde der Feldbotanikerinnen und Feldbotaniker eine willkommene Hilfe in die Hand zu geben. Die Exkursionsflora hat dann ihren schönsten Zweck erfüllt, wenn sie nicht nur präzise Bestimmungen für alle wild wachsenden Pflanzen ermöglicht, sondern auch die Freude am Entdecken sowie am Erkennen und Benennen unserer Pflanzenwelt nährt. Die Autoren


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2. Autorenschaft und Danksagung Die Idee zum Ausbau des «Flora-Helvetica»-Schlüsselbandes ist vor vielen Jahren nach der Lancierung der «Flora HelveticaApp» entstanden. Gleichzeitig wurde klar, dass eine vollständige Neubearbeitung der Schlüssel in einem breit abgestützten Team erfolgen soll. Viele Vorbereitungen zur eigentlichen Schlüsselerstellung wurden von David Aeschimann (CJB: Conservatoire et Jardin Botaniques de la Ville de Genève) geleitet. Als Hauptautor des «Nouveau Binz» und der «Flora Alpina» konnte er seine langjährige Erfahrung bei den Vorarbeiten zur Verfügung stellen. Zudem konnte sich das Team vom Schlüsselbändchen der «Flora Helvetica» von Gerhart Wagner inspirieren lassen, das seinerseits auf vielen Schlüsselangaben von Hans Hess und Elias Landolt basierte (Hess et al. 1967/72). Bei diesen Vorarbeiten, aber auch in der darauffolgenden Koordination mit der Überarbeitung der App war Beat Bäumler (CJB) zuständig. Andreas Gygax hat gleichzeitig die Koordination mit dem Bildband sichergestellt. Diese hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Teilprodukten von «Flora Helvetica» war von unschätzbarem Wert. Das Team der Hauptautoren für die Neubearbeitung der Schlüssel hat die Arbeit wie folgt aufgeteilt: Reto Nyffeler (Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik, Universität Zürich) für die Familienschlüssel; Christophe Bornand (Info Flora) für alle Familien der Pteridophyta sowie die Familien Salicaceae, Oxalidaceae und Rosaceae; Adrian Möhl (Info Flora) für die Familien Apiaceae, Araliaceae, Asteraceae (Gattung Taraxacum), Campa-

nulaceae (2. Aufl.), Haloragaceae, Potamogetonaceae, Plantaginaceae p.p. und Primulaceae; Philippe Juillerat (Info Flora) für die Boraginaceae, Brassicaceae, Lentibulariaceae, Orobanchaceae (Gattung Orobanche) und Polygalaceae; Michael Jutzi (Info Flora) für die Familien Caprifoliaceae, Cistaceae, Crassulaceae, Droseraceae (2. Aufl.), Garryaceae, Grossulariaceae, Hypericaceae, Linaceae, Malvaceae, Orchidaceae, Pontederiaceae, Saxifragaceae, Thymelaeaceae, Violaceae und Vitaceae (2. Aufl.); Helder Santiago (Info Flora) für die Balsaminaceae (2. Aufl.), Cactaceae (2. Aufl.), Cabombaceae, Capparaceae, Celastraceae, Cornaceae, Ephedraceae, Euphorbiaceae, Hydrangeaceae, Iridaceae, Molluginaceae, Nelumbonaceae, Nyctaginaceae, Nymphaeaceae, Oleaceae, Oxalidaceae (2. Aufl.), Phrymaceae, Resedaceae, Taxaceae, Tropaeolaceae und Typhaceae (2. Aufl.). Die übrigen Familien wurden durch Stefan Eggenberg (Info Flora) bearbeitet. Neben den Hauptautoren haben weitere Expertinnen und Experten mitgeholfen, einzelne Familien und Gattungen zu bearbeiten: Ulrich Graf (WSL) die Cyperaceae und die Gattung Festuca; Sabine Joss die Familie Violaceae; Sandra Reinhard die Familien Cucurbitaceae, Lythraceae und Menyanthaceae. Yorick Ferrez stand bei der Überarbeitung der Gattungen Myosotis und Rubus zur Seite; Thomas Wilhalm bei der Überarbeitung der Gattung Festuca; Markus Peintinger bei der Bearbeitung der Gattung Deschampsia; Thomas Ulrich bei der Überarbeitung der Gattung Epipactis (2. Aufl.). Ste-


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fan Birrer und Thomas Stalling gaben uns wertvolle Hinweise zu verschiedenen Gattungen der Poaceae. Für die 2. Auflage hat Andreas Gygax bei der Überarbeitung der Familien Aizoaceae, Droseraceae, Fabaceae, Juncaginaceae, Mazaceae, Montiacaea, Phytolaccaceae, Plumbaginaceae, Portulacaceae, Scheuchzeriaceae und Tamaricaceae mitgeholfen. Die meisten Zeichnungen stammen von Stefan Eggenberg, viele auch von Adrian Möhl. Bei einigen Gattungen wurden sie unterstützt von Sascha Wettstein, Elisabeth Eggenberg und Osvaldo Alberto Serres Hänni. Bei der Erstellung des Werkes haben zahllose weitere Personen mitgearbeitet. In wichtigen Phasen der Tabellenbearbeitung unterstützten uns Jonas Duvoisin, Giotto Roberti, Deborah Schäfer, Carolina Senn, Osvaldo Alberto Serres Hänni und Louisa Wyss. Viel Dank gebührt der Übersetzerin, Anne-Laure Maire, und dem «relecteur» Christian Purro. Sie haben uns

während den Übersetzungsarbeiten immer wieder auf Fehler oder Unklarheiten hingewiesen. Bei der Übersetzung wurde Anne-Laure Maire unterstützt durch Christophe Bornand und Maiann Suhner sowie für die zweite Auflage durch Osvaldo Alberto Serres Hänni und Anne Berger. Einen besonderen Dank möchten wir an die zahlreichen aufmerksamen Nutzerinnen und Nutzer richten, welche uns auf Fehler in der ersten Auflage der Exkursionsflora aufmerksam machten oder Verbesserungsvorschläge einbrachten. Besonders viele Hinweise erhielten wir von Andrea Persico, Babette und Matthias Baltisberger, Giacomo Catenazzi, Jérémie Guénat, Jonas Brännhage, Markus Bichsel, Michèle Büttner, Rolf Holderegger, Muriel Bendel, Pascal Vittoz, Patrick Morier, Sandra Reinhard, Stefan Birrer und Ursi Tinner. Das Projekt wurde von einem ganzen Team beim Haupt Verlag begleitet und unterstützt. Wir bedanken uns für die sehr angenehme Zusammenarbeit mit Gabriela Bortot, Martin Lind und Patrizia Haupt.


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3. Anleitung zum Gebrauch der Exkursionsflora Angaben zur Flora Die Exkursionsflora von «Flora Helvetica» ist ein feldtauglicher Bestimmungsschlüssel. Darin werden insgesamt 3917 Taxa (Sippen) aufgeschlüsselt, darunter 164 Aggregate (Kleinartengruppen), 3335 Arten und 418 Unterarten. Mit Ausnahme einiger neu in der Schweiz aufgetauchten Taxa sind sämtliche behandelten Taxa in der «Flora Helvetica-Checklist 2017» enthalten und folgen damit dem taxonomischen und nomenklatorischen Standard von Info Flora. Grundsätzlich werden nur wild wachsende Pflanzen berücksichtigt. Es ist jedoch bei manchen Kulturpflanzen oft schwierig zu beurteilen, ob sie zeitweise verwildern, und so ist zu erwarten, dass selten oder bisher nicht dokumentierte verwilderte Taxa nicht in der Exkursionsflora enthalten sind. Abgrenzung des Gebietes Während die Checklist auch Taxa der grenznahen Gebiete auflistet, sind in der Exkursionsflora, wie auch im Bildband von «Flora Helvetica», nur die in der Schweiz wild wachsend beobachteten Taxa enthalten. Hingegen werden sämtliche Arten der «Roten Liste Gefässpflanzen» (Bornand et al., 2016) in der Exkursionsflora berücksichtigt. Alphabetische Abfolge der Familien und Gattungen Die Abfolge der Familien und Gattungen orientiert sich an der Praxis. Es hat sich bewährt, die grossen Verwandtschaftsgruppen zu unterscheiden: Die Exkursionsflora beginnt mit den Gefässsporenpflanzen

(Pteridophyten), gefolgt von den Nacktsamern (Gymnospermen), den basalen Bedecktsamern (basale Angiospermen), den einkeimblättrigen Bedecktsamern (Monocotyledonen), den hornblattartigen Bedecktsamern (Ceratophyllales) und schliesst mit der grossen Verwandtschaftsgruppe der dreifurchenpolligen Bedecktsamer (Eudicotyledonen). Diese Reihenfolge wiederspiegelt die aktuellen Kenntnisse über die stammesgeschichtlichen Verwandtschaftsverhältnisse der Gefässpflanzen. Innerhalb dieser grossen Verwandtschaftsgruppen sind die Familien alphabetisch angeordnet. Auch die Gattungen innerhalb der Pflanzenfamilien sind jeweils alphabetisch angeordnet. Bestimmungsschlüssel – eine Pflanzenart bestimmen Zum Bestimmen einer Pflanzenart wird zunächst mithilfe des Familienschlüssels (Kapitel 4) die Pflanzenfamilie bestimmt. Und dann wird bei der entsprechenden Familie mit der Bestimmung der Gattung und anschliessend der Art (und bei Bedarf der Unterart) fortgefahren. Oft wird eine Pflanze bereits im Familienschlüssel bis auf einzelne Gattungen aufgeschlüsselt. Die Bestimmung erfolgt durchgehend mit dichotomen Schlüsseln. Aus einem Paar von gegensätzlichen Aussagen zu Pflanzenmerkmalen muss derjenigen weiter gefolgt werden, welche für die zu bestimmende Pflanze (besser) zutrifft. Es ist sehr zu empfehlen, jeweils beide Aussagen des Paares sorgfältig und vollständig zu lesen. Oft werden Aussagen zu mehreren Merkmalen unterbreitet, und die Bestätigung


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aller dieser Eigenschaften macht eine Bestimmung zuverlässiger. Innerhalb der Artenschlüssel kann gelegentlich ein verschachtelter Unterschlüssel angetroffen werden. Mit solchen Unterschlüsseln werden die Kleinarten (Gruppe von sehr ähnlichen Arten) eines Aggregates oder die Unterarten einer Art ausgeschlüsselt. Mit dieser Verschachtelung wird angedeutet, dass eine Bestimmung nicht zwingend und oft schwierig ist. In vielen dieser Fälle wird vollständiges Material benötigt, und es braucht oft Erfahrung im Interpretieren der Merkmalsverhältnisse. Gegebenenfalls ist es daher ratsam und sicherer, die Bestimmung auf der Ebene des «normalen» Schlüssels abzuschliessen. Gelegentlich kommt es vor, dass eine Art an verschiedenen Orten eines Artenschlüssels identifiziert werden kann. Um Platz zu sparen, wird bei einer solchen «Zweit- oder Drittnennung» auf den Ort verwiesen, wo weitere Angaben zu Art (Wuchshöhe, Ökologie, Lebensraumtypen, Verbreitungskarte, Illustration) zu finden sind.

Morphologische Beschreibung der Arten und Unterarten Eine ausführliche morphologische Beschreibung der Arten und Unterarten ist hilfreich, um eine Bestimmung abzusichern, und wäre damit auch für eine Exkursionsflora wünschenswert. Leider würden diese Beschreibungen aber den Umfang des Buches allzu sehr aufblähen. Daher wurden nur dann zusätzliche Merkmale aufgeführt, wenn die Bestimmungen schwierig sind oder entscheidende Merkmale oft fehlen. Diese Zusatzbeschreibungen folgen jeweils direkt auf die Schlüsselfrage und sind daher vor der Namensnennung eines Taxons zu suchen. Für weitere Merkmale sei jeweils auf die Beschreibungen im Bildband (Lauber, Wagner & Gygax, 2018) verwiesen. Bilder sind oft viel aussagekräftiger als umständliche Beschreibungen, und in der vorliegenden Exkursionsflora wurden daher in grosszügiger Weise Illustrationen beigefügt. Sie finden sich entweder direkt neben dem Text (der im Schlüsseltext eingefügte Pfeil hilft, die Illustration zu interpretieren) oder auf Übersichtstafeln.

26 Blatt vollständig stielrund, röhrig, 1–6 mm dick, Oberfläche glatt, ohne Rillen, frischgrün 17 ´ Allium schoenoprasum –

Blatt oberseits mit schmaler oder breiter Rinne (zumindest über einen Teil des Blattes) 27

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Abb. 1. Bei der «Zweitnennung einer Art» im gleichen Schlüssel wird mit der Ziffer (hier: 17) auf den Ort des Schlüssels verwiesen, an dem die Art (hier: Allium schoenoprasum) ausführlicher beschrieben wird.


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Verbreitungskarte Wissenschaftlicher Name der Pflanze

Deutscher Name der Pflanze Autor des Pflanzennamens Synonym des Pflanzennamens

Dryopteris expansa (C. Presl) Fraser-Jenk. & Jermy, (D. assimilis), Alpen-

Wurmfarn: H, 30–150 cm, VII–IX, montan-alpin, schuttige, luftfeuchte Bergwälder, (Vacc-Pice, Abie-Pice), LC. Pflanze diploid (2n=82), in kühleren Gebieten (montan bis alpin) Beschreibung Lebensraum

Höhenstufe Lebensform (hier H = Hemikryptophyt)

Gefährdungscode Zusatzkommentare

Wuchshöhe Blütezeit

Lebensraumtypen (Klassifikation TypoCH)

Abb. 2. Elemente einer Artbeschreibung

Wissenschaftlicher Name der Pflanze Der verwendete wissenschaftliche Name entspricht den Vorgaben der «Flora Helvetica-Checklist» von 2017. Autor des Pflanzennamens An den wissenschaftlichen Namen der Pflanze schliesst sich Autorennamen (bzw. deren nach IPNI standardisierten Abkürzungen) an, die sogenannten Autorenzitate. Mit den Autorenzitaten kann eine Verwechslung bei gleichlautenden wissenschaftlichen Namen vermieden werden. Allerdings gibt das Autorenzitat keine Auskunft über den morphologischen Umfang einer Sippe.

Synonym des Pflanzennamens Viele wissenschaftliche Artnamen besitzen Synonyme, und selbst innerhalb der jüngeren Floren in der Schweiz wurde für das gleiche Taxon nicht immer derselbe Name verwendet. Allerdings werden hier nur die wichtigsten Synonymisierungen angegeben. Für umfassende Verweise zu Synonymen sei auf den Synonymie-Index von Info Flora verwiesen. Deutscher Name der Pflanze Mit wenigen Ausnahmen wird jeweils der vom Bildband (Wagner, Lauber & Gygax, 2018) und von Info Flora verwendete deutsche Artname in analoger Schreibweise


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auch hier verwendet. Bei Differenzen oder Zweifelsfällen empfehlen wir jeweils den ersterwähnten deutschen Artnamen auf der Webseite von Info Flora (www.infoflora.ch) zu verwenden. Lebensform Die Lebensform der Art wird mit einem Code ausgewiesen. Die Information stammt zu einem grossen Teil aus der «Flora Indicativa« (Landolt et al., 2010). Die Legende zu den Codes findet sich auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels. Wuchshöhe Angegeben wird jeweils der Wuchshöhebereich, in dem eine ausgewachsene Pflanze üblicherweise anzutreffen ist. Die Angabe «(10–)30–50 cm» ist wie folgt zu lesen: Die Pflanze wächst normalerweise 30–50 cm hoch, es gibt aber immer wieder Individuen, die lediglich 10–30 cm gross werden. Für horizontal wachsende Pflanzen wird die Wuchslänge angegeben. Ist die Länge anstelle der Höhe gemeint, wird dies entsprechend erwähnt. Blütezeit Angegeben wird jeweils die übliche Blütezeit der Pflanze. Damit können Frühblüher, Frühlingsblüher, Sommer- und Herbstblüher unterschieden werden. Es gilt zu beachten, dass einzelne Individuen an Sonderstandorten auch ausserhalb der angegebenen üblichen Blütezeit blühend angetroffen werden können. Höhenstufen Mit dieser Angabe wird die Höhenverbreitung der Pflanze charakterisiert. Eine Angabe «(kollin-) montan-subalpin (-alpin)» ist wie folgt zu lesen: Die Pflanze wächst

üblicherweise von der montanen bis zur subalpinen Stufe, ist vereinzelt aber auch in der kollinen oder alpinen Stufe anzutreffen. Die Höhenstufen erstrecken sich in den verschiedenen Bioregionen über unterschiedliche Meereshöhen. Die Zonengrenze kollin zu montan liegt zwischen 500 m (Mittelland) und 900 m (Südalpen). Die Zonengrenze montan zu subalpin liegt auf der Alpennordseite bei 1200 m, in den Inneralpen und in den Südalpen bei 1500 m. Die Zonengrenze subalpin zu alpin entspricht der natürlichen Waldgrenze und liegt in den Nordalpen bei 1900 m, in den Zentralalpen bei 2200 m und in den Südalpen bei 2000 m. Eine Karte zur Verteilung der Höhenstufen in der Schweiz findet sich auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels. Lebensraum Es werden die Lebensräume aufgezählt, in denen eine Pflanze typischerweise vorkommt. Auf eine Umschreibung in deutscher Sprache folgt die Angabe der TypoCH-Lebensraumtypen mit der Abkürzung ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung. Beispiel: «schuttige, luftfeuchte Bergwälder, (Vacc-Pice, Abie-Pice)». Die Abkürzungen stehen für Vaccinio-Picenion (TypoCH: 6.6.2 Heidelbeer-Fichtenwald) und Abieti-Picenion (TypoCH 6.6.1 Tannen-Fichtenwald). Die Abkürzungen der TypoCH-Einheiten sind auf der hinteren Umschlag-Innenseite aufgeführt. Für weitergehende Information sei auf das Referenzwerk (Delarze et al., 2015) verwiesen.


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Indigenat Die Angabe zum Indigenat einer Pflanze ist der «Checklist 2017» entnommen (Juillerat et al., 2018). Wir unterscheiden drei Hauptkategorien: 1. Urwüchsige; indigene Pflanzen, 2. Archäophyten; durch menschliche Tätigkeiten eingewandert und bereits vor 1500 n. Chr. verwildert, 3. Neophyten; durch menschliche Tätigkeiten eingewandert und erst nach 1500 n. Chr. in unserer Flora als Wildpflanze beobachtet. Die Kategorien 1 und 2 werden als «einheimisch» betrachtet. Manche Archäophyten oder Neophyten bleiben vom Sameneintrag aus kultivierten Beständen abhängig und sind somit nicht vollständig eingebürgert. Sie werden im Text als «kultivierter Archäophyt» bzw. «kultivierter Neophyt» bezeichnet. Fehlt im Beschreibungstext einer Pflanze die Angabe über das Indigenat, dann handelt es sich um ein indigenes, also urwüchsiges Taxon. Gefährdung Die Angabe zur Gefährdung stammt aus der «Roten Liste für Gefässpflanzen» (Bornand et al., 2016). Gezeigt wird der Gefährdungscode nach der IUCN-Skala: LC (ungefährdet), NT (potenziell gefährdet), VU (verletzlich), EN (stark gefährdet), CR (vom Aussterben bedroht), RE (in der Schweiz ausgestorben). Zusatzkommentare Bei etlichen Arten werden Zusatzinformationen hinzugefügt, die bei der Artbestimmung hilfreich sein könnten.

Illustrationen Bei vielen Taxa wird ein Bild hinzugefügt, um im Schlüsseltext erwähnte Merkmale zu illustrieren. Ein im Text eingefügter Pfeil (´) verknüpft das illustrierte Merkmal mit dem Text. Für solche randlichen Illustrationen steht nur wenig Platz zur Verfügung. Die Darstellungen erfolgen in sehr unterschiedlichen Massstäben, damit der jeweils zur Verfügung stehende Platz optimal ausgenutzt werden kann. Innerhalb einer Gattung wird trotzdem versucht, die Grössenunterschiede anzudeuten, indem die einander gegenübergestellten Illustrationen unterschiedlich gross dargestellt werden. Die Grössenunterschiede sind relativ und nicht absolut zu interpretieren. Sind die absoluten Grössenunterschiede wichtig, dann sind sie im Bestimmungstext angegeben. Wenn Illustrationen grösser dargestellt werden oder viele Illustrationen einender gegenübergestellt werden, dann sind sie in Tafeln zusammengefasst.

Abb. 3. Relative Grössenunterschiede: Die Blüte von Stellaria palustris (links) wird grösser dargestellt als die Blüte von Stellaria graminea (rechts).


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Verbreitungskarte Die in den Karten dargestellte Verbreitung eines Taxons innerhalb der Schweiz stammt aus der Funddatenbank von Info Flora. Das dargestellte Fundraster basiert auf den Kartierflächen von Welten & Sutter (1982). Alte Funde (vor der Publikation des Verbreitungsatlasses von 1982), die bisher in einer Kartierfläche nicht bestätigt wurden, sind in der Karte mit einem schwarzen Punkt markiert.


Teilschlüssel I

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Teilschlüssel I 1

Pflanze untergetaucht flutend oder an der Oberfläche schwimmend oder im Boden wurzelnd und dann mit Blättern an der Wasseroberfläche, nur Blütenstände und grundständige Blätter aus dem Wasser ragend, falls Sprosse über der Wasseroberfläche liegen, dann Sprossachsen kriechend, niederliegend oder gelegentlich an der Spitze aufsteigend Teilschlüssel II – Wasserpflanzen (S. 22)

Pflanze an Land oder im Wasser im Boden wurzelnd, selten auf einer anderen Pflanze wachsend, falls im Wasser stehend, dann zumindest ein Teil der Sprosse über der Wasseroberfläche deutlich aufsteigend oder aufrecht (nur bei Hochwasser eventuell vollständig untergetaucht)

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Baum, Strauch oder Halbstrauch, gelegentlich Zwerg- und Spalierstrauch, oder Liane oder ausdauernder Epiphyt. Sprossachsen zumindest am Grund über dem Boden verholzt und ausdauernd, höchstens diesjährige Stängel noch krautig Teilschlüssel III – Holzpflanzen (S. 25)

Kraut oder ausdauernde Staude, gelegentlich krautige Polsterpflanze oder Sukkulente mit Wasserspeichergewebe. Sprossachsen an der Basis nicht oder nur sehr wenig verholzt, kurzlebig oder ausdauernd

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Pflanze bildet Sporangien und vermehrt sich durch Sporen Teilschlüssel IV – Gefässsporenpflanzen (S. 32)

Pflanze bildet Blüten mit Staub- und/oder Fruchtblättern und vermehrt sich mit Samen

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Krautpflanze zur Blütezeit oder ganzjährig ohne grüne Blätter oder weitgehend blattlose Stammsukkulente Teilschlüssel V – Blattlose Krautpflanzen (S. 34)

Krautpflanze zur Blütezeit mit grünen Blättern

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Pflanze mit parallelnervigen (streifen-, bogennervig) Blättern. Blüten vorwiegend 3-, selten 2-zählig (Maianthemum) oder mehrzählig. Blütenhülle gleichartig, nur selten ungleichartig in kelch- und kronähnliche Blütenhülle differenziert, oder reduziert. Blätter einfach und ungeteilt, manchmal stielrund (Allium, Juncus), Blattrand ganzrandig Teilschlüssel VI – Parallelnervige Krautpflanzen (S. 35)

Pflanze mit netznervigen Blättern, selten parallelnervig, dann aber mit quer verlaufenden, feinen zusätzlichen Nerven. Blüten meist 4- oder 5-zählig, selten 3- oder 6-zählig (Aristolochia, Asarum, Pulsatilla, Rumex, Tamus) oder mehrzählig. Blütenhülle doppelt und ungleichartig in kelch- und kronartige Blütenhülle differenziert oder einfach oder reduziert. Blätter einfach, gelappt oder zusammengesetzt, Blattrand gezähnt oder ganzrandig

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Blütenhülle fehlend oder einfach und entweder kelch- oder kronartig oder doppelt, aber nicht nach Form oder Färbung deutlich in zwei Kreise differenziert (für Vertreter mit blumenähnlichen Körbchen- oder Köpfchen-Blütenständen siehe Alternative) Teilschlüssel VII – Netznervige Krautpflanzen ohne oder mit einfacher Blütenhülle (S. 37)

Blütenhülle doppelt, deutlich in Kelch und Krone differenziert (auch wenn schuppenähnlich, z. B. bei Plantago), teilweise der äussere Kreis stark modifiziert und dann schuppen- oder borstenförmig. Blüten teilweise dicht gepackt und von Hüllblättern eingefasst in blumenähnlichen Blütenständen Teilschlüssel VIII – Netznervige Krautpflanzen mit doppelter Blütenhülle (S. 40)

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Teilschlüssel II – Wasserpflanzen

Teilschlüssel II – Wasserpflanzen 1

Pflanze nicht in Stängel und Blätter gegliedert, oval bis eiförmig, kleiner als 10 mm, entweder einzeln, auf dem Wasser schwimmend oder lang gestielt, kreuzweise verbunden und untergetaucht im Wasser treibend (Gattungen: Lemna, Spirodela, Wolffia) Araceae (S. 90)

Pflanze mit Stängel und Blättern, deutlich grösser als 10 mm

2

2

Sprossachse im Boden wurzelnd, gestaucht und Blätter rosettig angeordnet, oder unterirdisch verzweigt und Blätter in Büscheln

3

Sprossachse gestreckt, mit deutlich ausgebildeten Internodien, im Wasser flutend oder frei an der Wasseroberfläche schwimmend

15

3

Blätter mit deutlich ausgebildetem Blattstiel oder Blattspreite in Blattstiel verschmälert

4

Blätter lang, bandförmig oder rundlich, ohne erkennbaren Blattstiel

11

4

Blattspreite schmal löffelartig, meist kürzer als 3 cm (Gattung: Limosella) Scrophulariaceae (S. 783)

Blattspreite breit, rundlich bis rautenförmig, deutlich länger als 3 cm

5

Blattspreite rautenförmig, Blattrand vorne gezähnt (Gattung: Trapa)

5 Lythraceae (S. 603)

Blattspreite ganz oder geteilt, Blattrand glatt

6

Blütenhülle 4- bis vielzählig (wenn 3-zählig, dann Unterwasserblätter mehrfach gabelig geteilt, Gattung: Cabomba). Blattspreite gabel- oder netznervig (Gattungen: Nuphar, Nymphaea, Nelumbo)

6

7

Blütenhülle 3-zählig. Blattspreite parallel- oder bogennervig, teils mit Querverbindungen

9

7

Blütenhülle 3-zählig

Blütenhülle 4- bis vielzählig

Cabombaceae (S. 78)

8

Blätter kreisrund, ohne Einschnitt bis zum Blattstiel (peltat)

Blätter rund oder oval, bis zum Blattstiel eingeschnitten

9

Pflanze frei auf dem Wasser schwimmend, Rosetten durch Stängel verbunden und Blätter nierenförmig, auf der Wasseroberfläche schwimmend. Blüten eingeschlechtig (Gattung: Hydrocharis) Hydrocharitaceae (S. 138)

Pflanze im Boden wurzelnd, einzeln, Blätter grundständig, meist über die Wasseroberfläche ragend. Blüten zwittrig 10

8 Nelumbonaceae (S. 610) Nymphaeaceae (S. 79)

10 Blütenhülle doppelt, äusserer Kreis kelchartig

Alismataceae (S. 81)

Blütenhülle einfach, beide Kreise kronartig

Butomaceae (S. 100)

11

Blattrand stachelig gezähnt (Gattung: Stratiotes)

Blattrand glatt

Hydrocharitaceae (S. 138)

12

Pflanze mit Ausläufern (Gattung: Litorella)

Pflanze ohne Ausläufer

13

Blätter bandförmig, 20–50 cm lang. Blüten unscheinbar, unter Wasser ausgebildet (Gattung: Vallisneria) Hydrocharitaceae (S. 138)

Blätter lineal, bis 10 cm lang. Blüten über der Wasseroberfläche ausgebildet

14

Blüte disymmetrisch, Kronblätter weiss (Gattung: Subularia)

Brassicaceae (S. 396)

Blüte monosymmetrisch, Kronblätter blau (Gattung: Lobelia)

Campanulaceae (S. 438)

15

Blätter an der Wasseroberfläche oberseits rau mit Haaren oder Papillen (Gattungen: Azolla, Salvinia) Salviniaceae (S. 66)

Blätter an der Wasseroberfläche kahl und glatt, oder nur untergetauchte Blätter vorhanden

12 Plantaginaceae (S. 644) 13

14

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Nymphaeaceae

Nymphaeaceae

79

Seerosengewächse

Verwechslungsgefahr: Es sei darauf hingewiesen, dass die Gattung Nymphoides (Menyanthaceae) Schwimmblätter aufweist, die den Blättern von Nuphar sehr ähnlich sind.

1

Blattspreite fast kreisrund. Blattnerven → weit stehend, am Blattrand mit grossem Winkel öffnend und netzartig miteinander verbunden. Blüten weiss. Kelchblätter 4, grün

Blattspreite länger als breit. Blattnerven → eng stehend, am Blattrand mit kleinem Winkel öffnend, nicht netzartig miteinander verbunden. Blüten gelb. Kelchblätter 5, gelb, kronblattartig

Nuphar 1

Teichrose

Blütendurchmesser 3–5 cm. Narbenscheibe in der Mitte vertieft, mit 15–20 nicht bis zum Rand reichenden, radiären Streifen. Blattspreite 30–40 cm gross, mit 23–28 Seitennerven auf jeder Seite des Mittelnervs Nuphar lutea (L.) Sm., Grosse Teichrose: Ah, VI–VIII, kollin-montan, Seen, Teiche, (Nymp), LC

Blütendurchmesser 2–3 cm. Narbenscheibe flach, mit 8–10 bis zum Rand reichenden, radiären Streifen. Blattspreite bis 13 cm gross, mit 11–18 Seitennerven auf jeder Seite des Mittelnervs. Am Ansatzpunkt des Blattstiels ein gelblicher Punkt Nuphar pumila (Timm) DC., Kleine Teichrose: Ah, VII–VIII, (kollin-) montan (-subalpin), nährstoffarme Seen, Teiche, (Nymp), EN. Der Hybride N. lutea × N. pumila hat intermediäre Merkmale zwischen beiden Eltern und scheint N. pumila allmählich zu verdrängen

Nymphaea 1

Seerose

Blattgrund ± gerade. Blüten weiss. Innere Staubgefässe linear. Narbenscheibe in der Regel mit mehr als 14 Strahlen Nymphaea alba L., Weisse Seerose: Ah, V–IX, kollin (-montan), Seen, Teiche, (Nymp), NT. Die zahlreichen Hybrid-Seerosen, die sich in natürlichen Gewässern etabliert haben, können in der Regel anhand ihrer grossen, meist rosa oder gelben Blüten erkannt werden

Blattgrund mit gebogenem Hauptnerv, auf der Blattunterseite hervorstehend. Blüten weiss. Innere Staubgefässe in der Mitte bauchig verbreitert. Narbenscheibe in der Regel mit weniger als 14 Strahlen Nymphaea candida C. Presl, Kleine Seerose: Ah, VII–IX, kollin, Seen, Teiche, (Nymp), Neophyt

Nymphaea

Nuphar



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13. Register der deutschen Namen

Abbisskraut 456 Ackerfrauenmantel 711 Ackerkohl 418 Ackerlöwenmaul 652 Ackernüsschen 430 Ackerröte 761 Ackersalat 458 f. Adlerfarn 58 Adlerfarngewächse 58 Adonis 686 f. Affodill 99 Affodillgewächse 99 Agave 94 Ahorn 775 Ährenhafer 219 Akanthus 259 Akanthusgewächse 259 Akazie 520 Akebie 599 Akelei 688 Alant 352 f. Algenfarn 66 Allermannsharnisch 85 Alpenazalee 506 Alpendost 312 f. Alpenglöckchen 682 Alpenhelm 624 Alpenlattich 352 Alpenlinse 522 Alpenmargerite 358 Alpenmasslieb 319 Alpenrachen 635 Alpenrose 508 Alpenscharte 362 Alpenveilchen 679 Amarant 263 ff. Amaranthgewächse 262 ff. Amaryllisgewächse 83 ff. Ambrosie 313 Ampfer 671 ff. − Alpen- 673 − Bastard- 675 − Blut- 675 − Garten- 675 − Knäuelblütiger 675 − Krauser 675

− Langblättriger 673 − Riesen- 674 − Schildblättriger 671 − Schnee- 671 − Schöner 674 − Strand- 674 − Stumpfblättriger 674 − Sumpf- 674 − Wasser- 673 Andorn 586 Anemone (Anemone) 687 f. Anemone (Pulsatilla) 692 f. Apfelbaum 719 Aprikosenbaum 728 Aralie 300 Aremonie 711 Arnika 315 Aronstab 90 Aronstabgewächse 90 ff. Arve 74 Aschenkraut 374 f. Aster 318 ff. Aubergine 791 Aubrietie 409 Augentrost 624 ff. Augenwurz 282 Aukube 555 Backenklee 526 Baldrian 456 ff. Balsaminengewächse 378 Balsamkraut 371 Bambus 188 − Japanischer 239 Bärenklau 288 f. − Wahrer 259 Bärentraube 504 Bärlapp 46 Bärlappgewächse 45 f. Bärlauch 85 Bartgras (Bothriochloa) 188 Bartgras (Chrysopogon) 198 Bartgras (Heteropogon) 221 Bärwurz 290 Bastardindigo 520 Bauernsenf (Iberis) 426

Becherkätzchengewächse 555 Becherpflanze 367 Beifuss 316 ff. Berberitze 378 f. Berberitzengewächse 378 f. Bergenie 777 Bergfarn 66 Bergfenchel 296 f. Bergflachs 773 f. Bergminze 580 f. Bergscharte 370 Berufkraut (Conyza) 333 Berufkraut (Erigeron) 340 ff. Besenginster 526 Besenheide 505 Betonie 593 f. Bibernelle 294 f. Bilsenkraut 790 Bingelkraut 514 Binse 143 ff. − Alpen- 147 − Arktische 145 − Blaugrüne 144 − Dreiblatt- 145 − Dreiblütige 144 − Einblütige 145 − Faden- 145 − Flatter- 144 − Frosch- 146 − Glieder- 147 − Jacquins 144 − Kastanien- 147 − Knäuel- 145 − Knollen- 146 − Knötchen- 147 − Kopf- 143 − Kröten- 146 − Kugelfrüchtige 146 − Schlamm- 145 − Sparrige 144 − Spitzblütige 147 − Styx- 147 − Zarte 146 − Zusammengedrückte 146 Binsengewächse 143 ff.


832

14. Register der wissenschaftlichen Namen Synonyme kursiv Abies 73 Abutilon 604 Acacia 520 Acalypha 510 Acanthaceae 259 Acanthus 259 Acer 775 Aceras 158 Achillea 309 ff. − ageratum 309 − atrata 310 − clavenae 310 − collina 312 − crithmifolia 311 − distans 311 − erba-rotta subsp. moschata 310 − filipendulina 310 − macrophylla 310 − millefolium 311, 312 − moschata 310 − nana 310 − nobilis 311 − pratensis 312 − ptarmica 310 − roseoalba 312 − setacea 311 − stricta 311 − tomentosa 309 Achnatherum 181 Acinos 579 Aconitum 684 ff. Aconogonon alpinum 667 Acoraceae 81 Acorus 81 Actaea 686 Actinidia 259 Actinidiaceae 259 Adenophora 439 Adenostyles 312 f. Adiantum 65 Adonis 686 f. Adoxa 259 Adoxaceae 259 ff. Aegilops 181 Aegopodium 279

Aesculus 777 Aethionema 404 Aethusa 279 Agave 94 Agrimonia 707 Agropyron 182 − caninum 202 − intermedium 203 − pungens 203 − repens 202 Agrostemma 462 Agrostis 182 f. − verticillata 238 Ailanthus 788 Aira 183 f. Aizoaceae 262 Ajuga 579 f. Akebia 599 Albizia 520 Alcea 605 Alchemilla 708 ff. − alpina 708 − conjuncta 709 − coriacea 710 − decumbens 710 − demissa 710 − fissa 709 − glabra 709 − grossidens 709 − helvetica 710 − heteropoda 710 − hoppeana 709 − hybrida 710 − mollis 711 − pentaphyllea 708 − pentaphylloides 708 − plicatula 709 − sect. Pentaphylleae 708 − speciosa 711 − splendens 709 − subsericea 708 − vulgaris 710 Aldrovanda 501 Alisma 81 f. Alismataceae 81 ff. Alliaria 404

Allium 83 ff. − angulosum 85 − carinatum 86 − cepa 84 − fistulosum 84 − lineare 86 − lusitanicum 85 − montanum 85 − nigrum 85 − oleraceum 84 − paradoxum 83 − porrum 84 − rotundum 86 − sativum 83 − schoenoprasum 85 − scorodoprasum 84 − sphaerocephalon 86 − strictum 86 − suaveolens 86 − ursinum 85 − victorialis 85 − vineale 84 Alnus 380 f. Alopecurus 184 f. Althaea 605 Alyssoides 405 Alyssum 405 − maritimum 428 − saxatile 409 Amaranthaceae 262 ff. Amaranthus 263 ff. Amaryllidaceae 83 ff. Ambrosia 313 Amelanchier 711 Ammi 279 Amorpha 520 Amsinckia 385 Amygdalus communis 728 Anacamptis 158 − coriophora 168 − laxiflora 170 − morio 168 − palustris 170 − papilionacea 168 Anacardiaceae 272 f. Anagallis 677


833 Anaphalis 313 Anchusa 386 Andromeda 504 Andropogon − contortus 221 − gryllus 198 − ischaemum 188 Androsace 677 ff. Anemonastrum narcissiflorum 687 Anemone 687 f. Anethum 280 Angelica 280 Anisantha − diandra 192 − madritensis 191 − rigida 192 − rubens 191 − sterilis 191 − tectorum 191 Anogramma 65 Antennaria 313 Anthemis 314 Anthericum 94 Anthoxanthum 185 Anthriscus 280 f. Anthyllis 520 f. Antirrhinum 646 Apera 186 Aphanes 711 Apiaceae 273 ff. Apios 521 Apium 281 Apocynaceae 299 f. Aposeris 314 Aquifoliaceae 300 Aquilegia 688 Arabidopsis 406 − arenosa 417 − halleri 417 Arabis 406 ff. − alpina 406 − auriculata 407 − bellidifolia 408 − caerulea 408 − ciliata 409 − collina 408 − hirsuta 406, 407 − nemorensis 407 − nova 407 − pauciflora 424 − planisiliqua 407 − procurrens 407

− − − − − −

pumila 408 rosea 408 sagittata 407 scabra 409 serpillifolia 408 soyeri subsp. subcoriacea 408 − subcoriace 408 − turrita 406 Araceae 90 ff. Aralia 300 Araliaceae 300 f. Arctium 315 Arctostaphylos 504 Arecaceae 93 Aremonia 711 Arenaria 462 f. Aristolochia 77 Aristolochiaceae 77 Armeniaca − persica 728 − vulgaris 728 Armeria 662 Armoracia 409 Arnica 315 Arnoseris 316 Arrhenatherum 186 Artemisia 316 ff. − abrotanum 316 − absinthium 316 − annua 318 − biennis 317 − borealis 317 − campestris 317, 318 − dracunculus 316 − genipi 317 − glacialis 316 − nivalis 316 − pontica 318 − umbelliformis 317 − vallesiaca 318 − verlotiorum 317 − vulgaris 317 Arum 90 Aruncus 713 Arundinaria japonica 239 Arundo 186 Asarina 646 Asarum 77 Asclepias 299 Asparagaceae 93 ff. Asparagus 94 Asperugo 386

Asperula 752 f. Asphodelaceae 99 Asphodelus 99 Aspleniaceae 51 ff. Asplenium 51 ff. − adiantum-nigrum 55 − adulterinum 54 − ×alternifolium 54 − billotii 55 − ceterach 51 − cuneifolium 55 − fissum 56 − fontanum 54 − foreziense 54 − lepidum 53 − ×murbeckii 56 − onopteris 55 − petrarchae 53 − ruta-muraria 55 − scolopendrium 56 − seelosii 53 − septentrionale 53 − trichomanes 53 f. − viride 54 Aster 318 ff. Asteraceae 302 ff. Astragalus 522 ff. Astrantia 281 Athamanta 282 Athyriaceae 56 Athyrium 56 Atocion − armeria 480 − rupestre 481 Atriplex 266 f. Atropa 789 Aubrieta 409 Aucuba 555 Aurinia 409 Avena 187 f. Avenella 188 Avenula − praeustum 221 − pratense 221 − pubescens 220 − versicolor 220 Azolla 66 Baldellia 82 Ballota 580 Balsaminaceae 378 Bambusa 188 Barbarea 409 f.


Mit der Exkursionsflora können alle in der Schweiz vorkommenden Gefäßpflanzen mit ausführlichen und leicht verständlichen Bestimmungsschlüsseln identifiziert werden, wobei großer Wert auf gut erkennbare, feldtaugliche Merkmale gelegt wurde. Bei vielen Arten erleichtern Detailzeichnungen die Bestimmung. Mit den Angaben zu Lebensraum, Blühzeitpunkt und Verbreitung, veranschaulicht durch über 3000 Verbreitungskarten, erhält man in kompakter Weise die wichtigsten Zusatzinformationen. Die Exkursionsflora behandelt sämtliche 4000 in der Schweiz wild vorkommenden Arten der offiziellen Checkliste von Info Flora. Für die 2. Auflage wurde das Werk von Info Flora überarbeitet, erweitert und aktualisiert.

ISBN 978-3-258-08282-0


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