Husemann et al., Facettenreiche Insekten

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Martin Husemann, Lioba Thaut, Frithjof Leopold, Viktor Hartung, Volker Lohrmann, Christina Barilaro, Peter Michalik, Stefan Iglhaut



Martin Husemann, Lioba Thaut, Frithjof Leopold, Viktor Hartung, Volker Lohrmann, Christina Barilaro, Peter Michalik, Stefan Iglhaut

Haupt Verlag


1. Auflage: 2022 ISBN 978-3-258-08289-9 Umschlag, Gestaltung und Satz: pooldesign, Zürich Lektorat: Claudia Huber, D-Erfurt Umschlagabbildungen: Vorne: Kleinlibellen © Alberto Ghizzi Panizza Hinten: Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos), historische Illustration © iStock/Nastasic/907640100

Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2022 Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig. Wir verwenden FSC®-Papier. FSC® sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Gedruckt in Deutschland

Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter h p:// dnb.dnb.de. Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur für die Jahre 2021–2024 unterstützt. Wir verlegen mit Freude und großem Engagement unsere Bücher. Daher freuen wir uns immer über Anregungen zum Programm und schätzen Hinweise auf Fehler im Buch, sollten uns welche unterlaufen sein. Falls Sie regelmäßig Informationen über die aktuellen Titel im Bereich Natur & Garten erhalten möchten, folgen Sie uns über Social Media oder bleiben Sie via Newsle er auf dem neuesten Stand. www.haupt.ch

Das Buch und die gleichnamige Ausstellung wurden im Projekt «ProInsekt» entwickelt, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mi eln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie die Deutsche Bundessti ung Umwelt gefördert wird.


INHALT Grußwörter Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt «Face enreiche Insekten» Vorwort

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INSEKTEN | VIELFALT

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Was sind Insekten? Wie viele Insekten gibt es? Wo leben Insekten? Warum brauchen wir Insekten?

INSEKTEN | G E F Ä H R D U N G Vom Verschwinden der Arten und dem drohenden Ende der Evolution Insekten in Gefahr Insektenforschung mit Malaisefallen in Krefeld Sammlungsdaten zur Analyse des Insektensterbens Empirische Daten aus Museumssammlungen Viele kleine Schri e in den Tod

INSEKTEN | SCHUTZ

Die Rolle wissenscha sbasierter Politikberatung Projekte für die biologische Vielfalt Rote Listen informieren über 30 000 Arten Überblick Biodiversitätsmonitoring Biodiversitätsmonitoring durch DNA-Metabarcoding F.R.A.N.Z. BROMMI Animal-Aided Design Arten erkennen und beschreiben KennArt FörTax BienABest DigiTiB Citizen Science und Insektenschutz Die Insekten brauchen Sie!

ANHANG Wer summt denn da? Glossar Literaturverzeichnis Editorenteam Autorenteam Register

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GRUSSWORT Vor zehn Jahren hä e wohl kaum jemand gedacht, dass im Deutschen Bundestag ein eigenes Gesetz zum Schutz von Insekten verabschiedet wird. Inzwischen ist die Aufmerksamkeit für den dramatischen Rückgang der Insektenvielfalt und die Bedeutung der Insekten für viele Lebensbereiche ein zentrales Thema des Naturschutzes und weit über Wissenscha skreise hinaus in das Bewusstsein vieler Menschen gelangt. Nichtsdestotrotz waren viele wissenscha liche Hintergründe und ökologische Zusammenhänge bislang nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Das Zoologische Museum Hamburg im Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversi© Feisel Grombali tätswandels hat nun gemeinsam mit den norddeutschen naturkundlichen Museen und Sammlungen aus dem Museumsverbund der Nord- und Ostsee-Region (NORe e. V.) eine Wanderausstellung erstellt, die diese Lücke schließt und den Rückgang der Insekten in Deutschland allgemein verständlich au ereitet. Es freut mich, dass dieses Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mi eln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und gemeinsam mit der Deutschen Bundessti ung Umwelt gefördert wird. Insekten erbringen zahlreiche wichtige Leistungen für den Naturhaushalt und letztlich auch für den Menschen. Am bekanntesten dür e die Bestäubung von Pflanzen sein. Wesentliche Zweige der Landwirtscha , etwa der Obst- und Gemüseanbau, aber auch großflächig angebaute Ackerkulturpflanzen wie Raps, Sonnenblumen oder Ackerbohnen sind von der Blütenbestäubung durch Insekten abhängig. Der durchschni liche Gesamtwert der Ernte durch diese Bestäubungsleistung wird dabei laut aktueller Studien auf circa 1,1 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Weniger bekannt ist dagegen die zentrale Rolle von Insekten bei der Aufrechterhaltung von Nährsto reisläufen in Böden, der Reinigung von Gewässern und bei der Schädlingskontrolle. Umso besorgniserregender sind die alar-


mierenden wissenscha lichen Berichte der letzten Jahre, die einen deutlichen Rückgang der Insektenarten und ihrer Populationsgrößen belegen. Auch die vom Bundesamt für Naturschutz herausgegebenen bundesweiten Roten Listen bestätigen diesen Negativtrend. Die Strukturverarmung unserer Agrarlandscha und der Verlust beziehungsweise die Zerschneidung der Lebensräume gelten als Hauptursachen des allgemeinen Artenrückgangs. Diesem Trend soll das von der Bundesregierung im September 2021 beschlossene Gesetz zum Schutz der Insektenvielfalt in Deutschland entgegenwirken. So werden unter anderem Biotope wie Streuobstwiesen als Lebensraum für Insekten besser erhalten. Auch die beschlossene Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung schützt Insekten, indem darin unter anderem der Einsatz von Glyphosat stark eingeschränkt und mit Ablauf des Jahres 2023 ganz verboten wird. Die interaktive Ausstellung «Face enreiche Insekten» möchte das Interesse für Insekten wecken, ihre Gefährdung und die dafür verantwortlichen Faktoren benennen und gleichzeitig Lösungsvorschläge aufzeigen. Zusammen mit dem Begleitbuch sowie einem umfangreichen Vermi lungsprogramm spricht sie alle Bevölkerungs- und Altersgruppen an, Kinder ebenso wie Erwachsene. Es werden nicht nur einige Vorurteile gegenüber Insekten abgebaut. Besucherinnen und Besucher erhalten auch ganz praktische Tipps für den Insektenschutz beispielsweise im eigenen Garten. Ich wünsche der Ausstellung und dem Begleitbuch eine weite Verbreitung mit nachhaltigen «Aha»-Erlebnissen. Mögen die Lektüre und die Eindrücke in der Wanderausstellung das Verständnis und Interesse für die faszinierende Welt der Insekten erweitern und das eigene Engagement für den Insektenschutz anregen!

Sabine Riewenherm Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz


GRUSSWORT

© DBU

Die Wanderausstellung «Face enreiche Insekten – Vielfalt l Gefährdung l Schutz» beschä igt sich mit dem Biodiversitätsverlust und dem damit verbundenen Insektensterben. Sie vermi elt Wissen über Insekten für unterschiedliche Zielgruppen und ist ein a raktives Instrument der Umweltkommunikation, um Fragen auf wissenscha licher Grundlage zu beantworten, ohne die Interessierten zu überfordern. Möglichst viele Besucherinnen und Besucher sollen Insekten als wichtigen und interessanten Bestandteil der Umwelt kennen- und verstehen lernen, gleichzeitig aber auch auf deren Gefährdung aufmerksam gemacht und über mögliche Schutzmaßnahmen informiert werden. In den Naturkundemuseen und Universitäten sind es insbesondere deren Sammlungen, die Auskun über den früheren Reichtum an Insekten in unserer Kulturlandscha geben. Allein die Sammlungen der Partner des Museumsverbundes der Nord- und Ostsee-Region (NORe e. V.) umfassen circa 17 Millionen relevante Objekte. Naturkundemuseen hüten somit Belege für die ehemalige Vielfalt an Insekten in der Landscha . Die durch die Deutsche Bundessti ung Umwelt und das Bundesamt für Naturschutz geförderte Wanderausstellung und auch dieses Buch liefern Antworten unter anderem auf folgende Fragen : – Wie werden Insekten erforscht? – Welche Ökosystem-Funktionen erfüllen Insekten? – Welche Ursachen für den Rückgang an Arten konnten bisher gefunden werden? – Welche Auswirkungen hat der Insekten-Rückgang auf Ökosysteme und den Menschen? – Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Rückgang der Insekten zu stoppen? – Was kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen?


Die Macher und Macherinnen der Ausstellung sowie die Autorinnen und Autoren dieses Buches stellen nicht nur einzelne Arten und Ga ungen in den Mi elpunkt. Sie beleuchten insbesondere auch die Ökosystemleistungen der Insekten wie Bestäubung, Entsorgung von Kot, Kadavern und Totholz und Erschließung der Grundstoffe für die Sto reisläufe sowie ihre Funktion als Nahrung für Vögel, Fledermäuse, Amphibien und Reptilien. Der Landwirtscha als größtem Flächennutzer widmen sie dabei besondere Aufmerksamkeit. Aber auch die kommunale und private Gestaltung von Freiflächen thematisieren die Ausstellungsmacherinnen und -macher, und sie unterbreiten praktische Vorschläge, wie auch in privaten Gärten die Insektenvielfalt gefördert werden kann. Ein umfangreiches Vermi lungsprogramm an den einzelnen Standorten der Wanderausstellung, und Stationen zur Demonstration von optimal eingesäten Blühwiesen und bestmöglicher Gestaltung von Insekten-Nisthilfen sowie auch dieses Begleitbuch ermöglichen eine Vertiefung der Thematik und geben praktische Hilfestellung, um selbst für den Biodiversitätsschutz tätig werden zu können. Mit der Ausstellung und den sie begleitenden Maßnahmen greifen die Projektmitarbeiter und -mitarbeiterinnen eines der zentralen Themen im Naturschutz auf und vermi eln die Bedeutung des Verlustes biologischer Vielfalt im Bereich der Insekten in seiner ganzen Komplexität. Hierbei realisieren sie ein innovatives ausstellungsdidaktisches Konzept auf Basis einer gelungenen Mischung aus Originalobjekten, Modellen, Mitmach- und Medienstationen. Die an dem Vorhaben beteiligten Naturkundemuseen des NORe e. V. leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Vermi lung von Wissen und Lösungsansätzen zum Thema Biodiversitätsschutz und unterstreichen ihre aktive Rolle für Wissenscha und Bildung. Wir hoffen, dass die vermi elten Inhalte auf großes Interesse stoßen und zu einem Engagement für die Insektenvielfalt führen.

Alexander Bi ner Leiter Referat Umweltbildung Deutsche Bundessti ung Umwelt


DAS AUSSTELLUNGS- UND FORSCHUNGSPROJEKT «FACETTENREICHE INSEKTEN» Entstehung und Chronologie Im Herbst 2017 sorgte die Veröffentlichung der «Krefeld Studie» mit der Meldung, dass selbst in deutschen Naturschutzgebieten Rückgänge von mehr als 75 Prozent Insektenbiomasse über 27 Jahre festgestellt wurden, für ein großes Medienecho und eine bis heute anhaltende Fokussierung von Forschungsaktivitäten auf dieses zuvor eher vernachlässigte Thema. NORe e. V., die Organisation der Naturkundemuseen der Nord- und OstseeRegion, beschloss darau in auf ihrer Sitzung im November 2017, eine gemeinsame Ausstellung der NORe-Museen zum Insektenrückgang vorzubereiten. Bis dato ha en sich NORe-Aktivitäten vornehmlich auf marine Themen fokussiert, mit der Ausnahme des von der DFG finanzierten Projektes «Vernetzung und Erschließung zoologischer Museumssammlungen – am Beispiel der paläarktischen Käfer» (VernetZoo; Laufzeit 2013 bis 2015). Vernetzoo ha e deutlich gemacht, welche Potenziale in den zum Teil jahrhundertealten Sammlungen der Naturkundemuseen schlummern. Mit ihnen als Grundlage sind Wissenscha ler und Wissenscha lerinnen in der Lage, konkrete Veränderungen in der Artenzusammensetzung der lokalen Faunen über lange Zeiträume hinweg zu belegen. Denn klar ist, dass die Problematik des «Insektensterbens» eine differenzierte Betrachtung erfordert; nicht für jede Art sind Bestandsrückgänge zu verzeichnen, manche Arten haben sich – unter anderem als Profiteure des Klimawandels oder durch verbesserte Gewässergüte – in den letzten Jahren auch ausgebreitet. Das gesetzte Ziel der NORe-Museen lautete dementsprechend, die geplante Ausstellung mit konkreten Daten aus den Museumssammlungen zu unterfü ern, um eine wissensbasierte und damit glaubwürdige museale Präsentation des komplexen Themas zu schaffen. Das Jahr 2018 verging mit Recherchen, Kontaktaufnahmen mit Kolleginnen und Kollegen und konkreten Vorplanungen zum Ausstellungs- und Forschungsprojekt. Die Nationale Akademie der Wissenscha en Leopoldina veröffentlichte eine Stellungnahme zum Artenrückgang in der Agrarlandscha , und auch eine am Naturkundemuseum in Stu gart durchgeführte Fachkonferenz hob in einem Neun-Punkte-Plan gegen das Insektensterben die Landwirtscha als primären Verursacher des Insektenrückgangs hervor. Gleichzeitig wurden eine Forschungs-

Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt «Facetten reiche Insekten»


und Bildungsoffensive sowie vermehrte Öffentlichkeitsarbeit gefordert. Hierauf konnten wir uns bei den späteren Förderanträgen beziehen. Gemeinsam können die acht beteiligten NORe-Museen mit der Expertise ihrer Wissenscha ler und Wissenscha lerinnen die wichtigsten Insektenordnungen abdecken. Entsprechend wurde die Bearbeitung der verschiedenen Insektengruppen arbeitsteilig verschiedenen Partnermuseen zugeordnet. Nachdem das Projekt auf der Herbs agung der Fachgruppe Naturwissenscha licher Museen des Deutschen Museumsbunds in Lübeck 2018 vorgestellt worden war, meldeten sich weitere an der Wanderausstellung interessierte Museen und ließen sich vormerken. Die Vielzahl der möglichen Standorte führte zu der Entscheidung, die Ausstellung in zweifacher Ausführung zu produzieren und parallel durch Deutschland wandern zu lassen. Anfang 2019 wurden bei der Deutschen Bundessti ung Umwelt, die bereits eigene Wanderausstellungen erstellt hat, und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt Förderanträge gestellt. Das Förderprogramm des Bundes wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) koordiniert, die Fördermi el werden vom Bundesumweltministerium bereitgestellt. Da die Förderrichtlinie die Förderung landeseigener Institutionen ausschließt, stellten die Landesmuseen im NORe-Verbund, unter Federführung des Staatlichen Naturhistorischen Museums (SNHM), einen Förderantrag bei der DBU, während die übrigen beteiligten Museen unter Federführung

© Verband öffentlicher Versicherer


des Hamburger Centrum für Naturkunde (CeNak) einen Antrag beim BfN stellten. In der Folge koordinierten sich BfN und DBU untereinander, um eine gemeinsame Förderung des Projektes abzustimmen. Den Löwenanteil übernahm das BfN, weshalb das CeNak, seit Juli 2021 Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg, zum alleinigen Projektkoordinator gewählt wurde. Die Bewilligungen erfolgten im Juli und August 2020. Zusätzlich trug die Niedersächsische Bingo-Umweltsti ung den Braunschweiger Eigenanteil mit. Als Projektkoordinator wurde Frithjof Leopold ausgewählt. Für die praktische Umsetzung der Ausstellungsgestaltung erhielt das Büro Iglhaut (Berlin) den Zuschlag. Anfang 2021 begannen die konkreten Recherchen in den Sammlungen der beteiligten Museen, parallel zur gestalterischen Arbeit und der Arbeit an diesem Begleitbuch. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten der NORe-Museen für die höchst engagierte und wie immer teamorientierte Zusammenarbeit. Mein spezieller Dank gilt dem Projektleiter Martin Husemann und dem beteiligten Team in Hamburg, das letztendlich die Hauptarbeit an unserem Gemeinscha sprojekt auf sich genommen hat. Im Namen aller beteiligten Museen danke ich besonders den beiden fördernden Institutionen, die bereit waren, für dieses Projekt mit einer gemeinsamen Förderung Neuland zu betreten.

Ulrich Joger Leitender Museumsdirektor i. R.

Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt «Facetten reiche Insekten»


VORWORT Liebe Leserinnnen und Leser, Sie schauen sich gerne die farbenfrohen Tagschme erlinge an, aber ekeln sich vor den nachtaktiven Mo en? Sie essen gerne Honig zum Frühstück, aber Sie haben Angst, von Bienen gestochen zu werden? Sie wissen, dass Wespen andere Insekten jagen, aber möchten ihre Nester nicht in Ihrem Garten haben? Sie haben von Mücken, Be wanzen und Silberfischchen gehört und fragen sich, wozu diese Vielfalt von «Plagegeistern» eigentlich gut sein soll? Kurzum, Sie kennen Insekten, aber Sie betrachten diese mit gemischten Gefühlen und wissen nicht so recht, was Sie von ihnen halten sollen? Begeistert sollten Sie sein! Denn: Insekten sind die artenreichste Tiergruppe und nahezu überall auf der Erde zu finden. Sie spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme und erbringen auch für uns Menschen überaus wichtige Leistungen wie etwa die Bestäubung unserer Kulturpflanzen. Das Wohlergehen der Menschheit hängt damit wesentlich vom Wohlergehen der Insekten ab! Dennoch haben Insekten o einen schlechten Ruf. Lange Zeit galten sie als «nicht schützenswert». In den letzten Jahrzehnten nahm aber sowohl die Zahl ihrer Individuen als auch die der verschiedenen Arten immer stärker ab. Erst mit der Veröffentlichung der sogenannten «Krefeld Studie» im Jahre 2017 erlangte das Thema mehr Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit. In diesem Buch, das die Themen der gleichnamigen Wanderausstellung aufgrei und vertie , haben wir gemeinsam mit renommierten Wissenscha lerinnen und Wissenscha lern sowie am Insektenschutz Beteiligten eine Reihe von Beiträgen zusammengestellt. Diese beleuchten die Vielfalt, die Gefährdung und den Schutz der nicht nur für uns Menschen so bedeutenden Insekten. Ein herzlicher Dank geht an alle Autorinnen und Autoren sowie alle, die uns Informationen, Daten und Abbildungen für dieses Buch zur Verfügung gestellt haben. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Faszination sowie aufschlussreiche Erkenntnisse beim Lesen! Die Herausgeberinnen und Herausgeber Martin Husemann, Lioba Thaut, Frithjof Leopold, Viktor Hartung, Volker Lohrmann, Christina Barilaro, Peter Michalik & Stefan Iglhaut



I N S E K T E N | V I E L F A LT


INSEKTEN | VIELFALT Mit über einer Million beschriebenen und mehreren Millionen geschätzten Arten sind die Insekten die vielfältigste Tiergruppe auf der Erde. Ihr Erfolg geht auf ihren modularen Körperbau, die Entstehung der Flügel und die komple e Verwandlung der Larve zum erwachsenen Tier über ein Puppenstadium zurück. Auch die Evolution der Blütenpflanzen und die Anpassung der Insekten an diese hat ihre Evolutionsrate beschleunigt. Insekten haben es durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit gescha , fast alle Lebensräume, auch die mit extremen Bedingungen, zu besiedeln. So gibt es Insekten, die in großen Tiefen in Seen, in heißen Quellen, auf Gletschern oder auf dem offenen Ozean leben. Hierzu sind besondere Anpassungen des Körpers und speziell des Stoffwechsels notwendig. Darüber hinaus zeigen die Insekten Anpassungen zur Abwehr von Feinden oder zur Paarung. Hierzu haben sie besondere Sinnesleistungen, wie das Sehen anderer Wellenlängen, oder Organe zur Wahrnehmung von Du stoffen und anderen chemischen Reizen ausgebildet. Diese befinden sich häufig an anderen Körperstellen als bei uns Menschen. Die «Ohren» können zum Beispiel an den Vorderbeinen oder der Seite des Hinterleibs zu finden sein. Neben den besonderen Organen zur Wahrnehmung von Reizen haben viele Insekten auch besondere Strukturen, um Signale zu erzeugen und damit zu kommunizieren. So werden Geräusche durch das Aneinanderreiben der Flügel oder anderer Körperteile oder durch ganz eigene Strukturen wie den Tymbalorganen bei den Zikaden erzeugt. Auch bei der Verteidigung haben die Insekten vielfältige Strategien entwickelt. Harmlose Insekten tarnen sich häufig, indem sie aussehen wie ein Teil ihrer Umwelt, also wie Blä er, Stöckchen oder Rinde. Andere tragen Warnfarben wie Gelb und Schwarz, die sie wehrha erscheinen lassen sollen. Insekten sind aber nicht nur vielfältig, sondern auch von großer Bedeutung für die Ökosysteme und für uns Menschen. Als Bestäuber sorgen sie für gute Ernten und sie helfen beim Abbau von totem organischem Material. Zwar gibt es auch Insekten, die uns schädlich erscheinen, aber auch diese dienen vielen anderen Tieren als Fu er und helfen dabei, kranke Pflanzen und Tiere auszusortieren. Die hier beschriebenen sind nur einige der vielfältigen Anpassungen, die Insekten im Laufe ihrer Evolution so erfolgreich gemacht haben. Einige weitere werden in diesem Teil des Buches detaillierter beschrieben.


WA S S I N D I N S E K T E N ? Vik tor Har tung



Was macht die vier artenreichsten Insektenordnungen so erfolgreich? Die in ihrer Artenzahl alles dominierende Insektenordnung ist die der Käfer (Coleoptera), von denen wir bislang circa 390 000 Arten kennen. Ihr Erfolg beziehungsweise Artenreichtum ist insbesondere vor dem Hintergrund der kompakten Gestalt und der Ausprägung von verstei en Flügeldecken als Anpassungen an ihre verborgene Lebensweise zu verstehen. Dabei bilden die verstei en Flügeldecken einen sehr wirksamen Rückenpanzer, der die darunter einfaltbaren Hinterflügel schützt und zugleich den Wasserverlust über die Atemlöcher reduziert. Zu den über 150 000 Arten umfassenden Hautflüglern (Hymenoptera) gehören neben den Ameisen, den Faltenwespen und den Bienen unter anderem unzählige unscheinbare kleine Wespen. Ihr Artenreichtum, der sogar größer als der der Käfer geschätzt wird, lässt sich in erster Linie auf den innerhalb der Hautflügler vollzogenen Wechsel hin zu einer parasitoiden Lebensweise und auf zwei später folgende morphologische Änderungen zurückführen. Da wäre zunächst die Herausbildung der Wespentaille, die eine größere Beweglichkeit des Hinterleibs und damit auch des Eilegeapparates ermöglichte und die der über 140 000 Arten umfassenden Gruppe der Taillenwespen zu ihrem Namen verhalf. Erst in einem weiteren Schri wurde dann bei den sogenannten Stechimmen der Eilegeapparat in einen Beute- und Wehrstachel umgebaut, der den evolutionären Erfolg der Bienen, echten Wespen und Ameisen ermöglichte. Der Artenreichtum der jeweils knapp 160 000 Arten umfassenden Zweiflügler (Diptera), das sind die Fliegen und Mücken, und der Schme erlinge (Lepidoptera) wird o mit den, jeweils unabhängig voneinander umgebildeten, Mundwerkzeugen erklärt. Der Saugrüssel ermöglicht es beiden Gruppen, sehr effizient flüssige Nahrung zu sich zu nehmen. Schme erlinge ernähren sich hierbei ausschließlich von pflanzlichem Nektar. Ihr langer Rüssel erreicht selbst sehr tief in der Blüte sitzende Nektarien. Innerhalb der Zweiflügler hingegen, die sich o mals ebenfalls von Nektar ernähren, hat sich zudem mehrfach die Fähigkeit herausgebildet, sich erfolgreich vom Blut einiger Wirbeltiere zu ernähren.

Abb. 2 — Vielfalt der Insekten. Kleinere Insektenordnungen sind nicht einzeln aufgeschlüsselt und wurden zu größeren Einheiten zusammengefasst. © ÜberseeMuseum, Fotos : Volker Beinhorn, Datenquelle : Tab. 1


Jedoch ist der Artenreichtum der Insekten nicht nur auf die genannten morphologischen Anpassungen zurückzuführen, sondern er muss immer auch vor dem Hintergrund der sie umgebenden Umwelt betrachtet werden. Denn all diesen Gruppen ist gemein, dass sich ihre größte Vielfalt in der frühen Kreidezeit, parallel zur Entwicklung der Vielfalt der Blütenpflanzen, herausgebildet hat. Denn ohne die Vielfalt der Blütenpflanzen gäbe es die heutige Vielfalt der Insekten nicht.

Vielfalt der Insekten Deutschlands In Deutschland wurden bislang mehr als 33 000 Insektenarten nachgewiesen, was etwa 75 Prozent der in Deutschland vorkommenden Tierarten entspricht. Interessanterweise unterscheidet sich die hiesige Insektenvielfalt in der Zusammensetzung von der globalen. Während die Käfer hinsichtlich der bekannten Artenvielfalt weltweit die alles dominierende Insektenordnung sind, konkurrieren in Deutschland die Zweiflügler und die Hautflügler mit jeweils circa 9000 nachgewiesenen Arten um den ersten Rang (Tab. 1). Unter den Hautflüglern stellen die Bienen, zu denen auch die Hummeln gehören, mit circa 580 in Deutschland nachgewiesenen Arten wohl neben den rund 100 Arten umfassenden Ameisen die bekannteste Gruppe dar. Die artenreichsten Gruppen sind die Schlupfwespen mit 3644, die Erzwespen mit knapp 2000 und die Brackwespen mit 1485 nachgewiesenen Arten. Erst auf dem dri en Rang folgen die Käfer mit circa 6500 Arten. Während zum Beispiel Marienkäfer, Maikäfer oder auch Hirschkäfer in Deutschland zu den bekanntesten Käfern gehören, sind es die eher unscheinbaren und deutlich weniger bekannten Kurzflügelkäfer, die mit etwa 1550 Arten die artenreichste Familie stellen. Von den rund 3600 in Deutschland vorkommenden Schme erlingsarten gehören nur circa 180 Arten zu den Tagfaltern, darunter das Tagpfauenauge, der Zitronenfalter und der Große Kohlweißling. Die breite Masse der heimischen Schmetterlinge gehört also zu den Nachtfaltern, die im allgemeinen Sprachgebrauch o als «Mo en» bezeichnet werden, auch wenn nur die wenigsten von ihnen echte Mo en sind. Zu den namentlich bekannteren Nachtfaltern gehören das Blaue und Rote Ordensband, das Kleine Nachtpfauenauge oder auch das Taubenschwänzchen. Die Wanzen, Zikaden und Bla läuse bringen es in Deutschland auf circa 2500 Arten. Als weitere artenärmere Gruppierungen seien die Libellen (etwa 80 Arten),

Wie viele Insekten gibt es?


Tab. 1 — Artenvielfalt der Insekten in Deutschland und der Welt, aufgeteilt nach Insektenordnungen. Nach verschiedenen Quellen

Flügellose Insekten

Fluginsekten

Beintastler (Protura) Springschwänze (Collembola) Doppelschwänze (Diplura) Felsenspringer (Archaeognatha) Fischchen (Zygentoma) Palaeoptera Eintagsfliegen (Ephemeroptera) Libellen (Odonata) Polyneoptera Grillenschaben (Notoptera) Gladiatoren (Mantophasmatodea) Stabschrecken (Phasmatodea) Heuschrecken (Orthoptera) Ohrwürmer (Dermaptera) Tarsenspinner (Embiodea) Steinfliegen (Plecoptera) Bodenläuse (Zoraptera) Schaben (Bla odea) Go esanbeterinnen (Mantodea) Termiten (Isoptera) Paraneoptera Staubläuse (Psocoptera) Tierläuse (Phthiraptera) Fransenflügler (Thysanoptera) Schnabelkerfe (Hemiptera) Holometabola Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) Schlammfliegen (Megaloptera) Netzflügler (Neuroptera) Käfer (Coleoptera) Fächerflügler (Strepsiptera) Schnabelfliegen (Mecoptera) Flöhe (Siphonaptera) Zweiflügler (Diptera) Hautflügler (Hymenoptera) Köcherfliegen (Trichoptera) Schme erlinge (Lepidoptera)

Anzahl der Arten weltweit

Anzahl der Arten in Deutschland

680 8130 850 504 527

41 416 21 8 4

3046 5952

112 80

39

0

17 3029 23 855 1967 458 3497 34 4622 2384 2692

0 0 85 8 0 123 0 6 1 0

5574 5024 5749 108 000

95 641 214 2497

225 337 5704 386 500 603 681 2048 159 294 152 677 14 291 157 424 1 065 910

10 4 101 6492 15 9 72 9183 9318 313 3602 33 471


die Eintagsfliegen (circa 110 Arten), die Heuschrecken (rund 85 Arten), Steinfliegen (123 Arten), die Köcherfliegen (circa 310 Arten) und auch die Netzflügler (circa 100 Arten) genannt. Bekannteste Vertreter letztgenannter Gruppe sind die Florfliegen und die Ameisenjungfern.

Vielfalt ist mehr als die Zahl der Arten Es ist aber nicht nur die Zahl von mehr als einer Million bekannter Arten – oder die unvorstellbare Anzahl der bislang unentdeckten Arten –, die für die Vielfalt der Insekten spricht. Vielmehr ist es die schier unendliche Zahl an unterschiedlichen äußeren Ausprägungsformen, Fortpflanzungsstrategien und Verhaltensmustern, die die Insekten hervorgebracht haben, sowie die ihnen zugrunde liegende genetische Vielfalt. Die äußere Erscheinungsform ist lediglich das für uns offensichtlichste Spiegelbild ihrer genetischen Vielfalt. Nicht nur die Arten unterscheiden sich, die Vielfalt drückt sich auch in der Einzigartigkeit jedes einzelnen Insekts aus : Kein Insekt ist wie das andere – auch nicht innerhalb einer Art. Gute Beispiele hierfür sind die Marienkäfer, das Landkärtchen, ein Tagschme erling, oder auch die Ameisenwespen, eine Gruppe von Hautflüglern. Während es innerhalb der Marienkäfer o mals zahlreiche farbliche Ausprägungsformen bei einzelnen Arten gibt (Abb. 3), bildet das Landkärtchen zwei jahreszeitliche Generationen mit sich drastisch unterscheidenden Färbungsmustern aus (Abb. 4). Bei den Ameisenwespen hingegen unterscheiden sich Männchen und Weibchen im Körperbau und Färbungsmuster derart stark voneinander, dass man vom Äußeren her nie vermuten würde, dass sie derselben Art angehören (Abb. 5). Diese Vielfalt der Insekten gilt es zu erhalten!

Wie viele Insekten gibt es?


Abb. 3 — Farbliche Vielfalt des Harlekin-Marienkäfers (Harmonia axyridis), der mi lerweile wohl häufigsten Marienkäferart in Deutschland. © Claus-Peter Troch



ANHANG



EDITORENTEAM

AUTORENTEAM

Dr. habil. Martin Husemann studierte organismische Biologie und promovierte über die Evolution der Buntbarsche. Seit 2016 arbeitet er im Zoologischen Museum Hamburg und leitet die Sektion Hemimetabole und Hymenoptera des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg. Dr. Lioba Thaut studierte Kultur- und Museumswissenscha en und promovierte zu musealen Strategien des Deutschen Hygiene-Museums Dresden und des Museums für Naturkunde Berlin nach 1989/90. Seit 2016 arbeitet sie im Zoologischen Museum Hamburg und leitet die Ausstellung des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Hamburg. Frithjof Leopold studierte Geowissenscha en mit dem Schwerpunkt Paläontologie. Er hat die Projektkoordination des Ausstellungsprojekts «Face enreiche Insekten» am Zoologischen Museum Hamburg übernommen. Dr. Viktor Hartung studierte Biologie und promovierte zur integrativen Systematik der Hemipterengruppe Peloridiidae. Er koordiniert seit Mi e 2021 das Monitoringprojekt «Hessische Naturwaldreservate» am Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main. Dr. Volker Lohrmann studierte Biologie und promovierte zur Diversität der rezenten und fossilen Rhopalosomatidae – einer kleinen Gruppe überwiegend tropisch verbreiteter Wespen. Seit 2013 ist er Sachgebietsleiter Entomologie am Übersee-Museum Bremen. Dr. Christina Barilaro studierte Biologie und promovierte im Bereich Didaktik der Biologie. Sie ist seit Mai 2014 am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg (Oldb.) als Stellvertretende Direktorin tätig und u. a. für Dri mi elakquise und Ausstellungsplanung zuständig. PD Dr. Peter Michalik studierte Biologie und promovierte im Fach Zoologie über die Evolution der Reproduktionssysteme von Spinnen (Araneae). Er ist seit 2007 verantwortlich für das Zoologische Museum der Universität Greifswald. Stefan Iglhaut studierte Germanistik, Philosophie und Linguistik und arbeitet seitdem als Ausstellungsmacher und Kulturmanager. Sein Büro hat die Gestaltung der Wanderausstellung «Face enreiche Insekten» übernommen.

Prof. Dr. Manfred Ayasse studierte Biologie und promovierte über die chemische Kommunikation von Furchenbienen. Seit 2002 leitet er die Arbeitsgruppe für Chemische Ökologie am Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik an der Universität Ulm. Franziska Baden-Böhm studierte Naturschutz und Landscha sökologie und beschä igt sich im Rahmen ihrer Promotion am Thünen-Institut für Biodiversität mit dem Thema Wildbienenmodellierung im F.R.A.N.Z.Projekt. Dr. habil. Andreas Bick studierte Meeres- und Fischereibiologie und promovierte über die Systematik, Verbreitung und Biologie der Meeresborstenwürmer der Ostsee. Seit 1991 ist er Kustos der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock. Holger Bischoff ist Produktionsleiter in der Industrieelektronik im Ruhestand und seit 1965 in seiner Freizeit mit Schme erlingen beschä igt. 1980 trat er in den Arbeitskreis Schme erlinge des Naturwissenscha lichen Vereins zu Bremen ein und leitet diesen seit 2016. Dr. Alexander Bi ner studierte Forstwissenscha en mit Schwerpunkt Waldökologie und Sozialwissenscha en. Seine Promotion beschä igte sich mit Umweltbildung und Umweltkommunikation in deutschen Nationalparks. Seit 2006 leitet er das Referat Umweltbildung der Deutschen Bundessti ung Umwelt (DBU). Dr. Anna Bobrowski ist promovierte Agrarwissenscha lerin und Projektleiterin im F.R.A.N.Z.-Projekt beim Deutschen Bauernverband. Dr. Sarah J. Bourlat promovierte in Genetik. Seit 2019 leitet sie die Sektion Metabarcoding am LeibnizInstitut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn. Dr. Hannah Burger studierte Biologie und promovierte über die Wirtspflanzenerkennung oligolektischer Bienen. Sie arbeitet als wissenscha liche Mitarbeiterin im BienABest-Projekt an der Universität Ulm und untersucht das Vorkommen von Wildbienen in Agrarlandscha en und Maßnahmen zu deren Förderung. Dr. Steffen Caspari studierte Geografie und Biologie und promovierte über Moose an Gesteinsstandorten im Saar-Nahe-Bergland. Er ist Mitautor zahlreicher Roter Listen in Deutschland und in Europa und seit Mai 2021 Leiter des Rote-Liste-Zentrums.


gische Evolutionsbiologie an der Paris-Lodron-UniProf. Dr. Jens Dauber leitet das Thünen-Institut für Bioversität Salzburg. diversität und ist Professor für Biodiversität von Agrarlandscha en an der Technischen Universität Alexander Harpke studierte Bioinformatik und ist seit 2007 als wissenscha licher Mitarbeiter am HelmBraunschweig. holtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) tätig, wo Dr. Anne e Doerpinghaus studierte Biologie und promoer für die Konzeption und Implementierung von vierte zu Zustand, Schutz und Entwicklung von QuelDaten- und Analyse-Infrastrukturen zahlreicher Biolen, Sümpfen und Mooren in der Eifel. Sie leitet im diversitätsprojekte verantwortlich ist. Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Stabsstelle, in der auch die Koordination der Fördertitel des BfN Prof. Dr. Thomas E. Hauck ist gelernter Gärtner und promovierter Landscha s- und Freiraumplaner. 2020 angesiedelt ist. gründete er zusammen mit Wolfgang W. Weisser das Sibylle Duncker leitet als studierte Biologin das F.R.A.N.Z.Projekt bei der Umweltsti ung Michael O o. Studio Animal-Aided Design. Seit 2021 ist er Professor Dr. Reinart Feldmann arbeitet als studierter Biologe am für Landscha sarchitektur und Landscha splanung Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) als an der Technischen Universität Wien. wissenscha licher Referent und koordiniert die Prof. Dr. Michael Heethoff studierte Biologie und promoZusammenarbeit mit dem Deutschen Biodiversitätsvierte über die Evolution parthenogenetischer forschungszentrum iDiv. Seit 2005 begleitet er das Bodentiere. Seit 2021 ist er als Außerplanmäßiger Tagfalter-Monitoring Deutschland. Professor mit dem Forschungsschwerpunkt EvoluDr. Susanne Füting ist Biologin und promovierte in Münstionsökologie an der Technischen Universität Darmter über entwicklungsbiologische und -genetische stadt tätig. Fragestellungen zur Chromosomen-Evolution von Marc Hoffmann studiert Biologie und beschä igt sich auch in seiner Freizeit mit Ökologie und Faunistik verFliegen. Seit 2014 leitet sie das Museum für Natur und schiedener Insektengruppen. Im Jahr 2021 arbeitete Umwelt Lübeck und arbeitet aktuell an dessen er als studentischer Mitarbeiter an Projekten des zukün iger Neugestaltung. Julius Kühn-Instituts für Bienenschutz mit. Thomas Frase studierte Biologie mit dem Schwerpunkt evolutionäre Morphologie der Arthropoden. Nach Jonas Höfling studiert Biologie in Braunschweig und ist als wissenscha liche Hilfskra am Staatlichen Naturmehrjähriger Tätigkeit als wissenscha licher Mitarhistorischen Museum in Braunschweig tätig. beiter ist er heute als Biologe selbstständig. Svenja Ganteför ist Biologin und Leiterin der Presse- und Dr. Herbert Hohmann studierte Biologie, Psychologie Öffentlichkeitsarbeit im F.R.A.N.Z-Projekt bei der und Germanistik. Der ehemalige Leiter der Abteilung Umweltsti ung Michael O o. Biologie/Naturkunde im Übersee-Museum Bremen Dr. Phillip Gienapp ist promovierter Biologe und beim gründete die Arbeitsgemeinscha Insektenkunde im Michael-O o-Institut im NABU für das Monitoring Naturwissenscha lichen Verein zu Bremen. der Schwebfliegen und Lau äfer im F.R.A.N.Z.-Projekt Sebastian Hopfenmüller studierte Geoökologie sowie Biodiversität und Ökologie. Seit 2019 ist er wissenzuständig. scha licher Mitarbeiter im BienABest-Projekt an der Prof. Dr. Ma hias Glaubrecht ist Professor für BiodiverUniversität Ulm. sität der Tiere an der Universität Hamburg und war Gründungsdirektor des Centrum für Naturkunde Thomas Hörren studierte Biologie an der Universität (CeNak). Er ist nun für den Wiederau au des HamDuisburg-Essen im Anschluss an eine Ausbildung zum burger Naturkundemuseums verantwortlich. biologisch-technischen Assistenten. Er koordiniert die Forschungs- und Untersuchungsprojekte beim Henri Greil leitet am Julius Kühn-Institut für Bienenschutz das über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt Entomologischen Verein Krefeld. Als Entomologe und geförderte Verbundprojekt «BeesUp». Seine ForAutor arbeitet er zudem im Bereich Wissenscha sschungsschwerpunkte sind die Förderung und das kommunikation rund um die Biodiversitätsforschung. Monitoring von Wildbienen. Dr. Philip Hunke leitet als promovierter Geoökologe das Prof. Dr. Jan Christian Habel studierte UmweltwissenMichael-O o-Institut im NABU. scha en und promovierte und habilitierte anschlie- Prof. Dr. Ulrich Joger war bis Ende 2021 leitender Direkßend über die Populationsgenetik und Biogeografie tor des Staatlichen Naturhistorischen Museums in von Tagfaltern. Seit 2018 ist er Professor für ZooloBraunschweig. Er lehrt auch im Ruhestand an der

Autorenteam


Technischen Universität Braunschweig Zoologie sowie Paläontologie und koordiniert mehrere internationale Forschungsprojekte. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des NORe e. V. Lena Kath studierte Biologie an der Universität Hamburg und hat im Oktober 2021 ihre Masterarbeit über die Biodiversität der Hamburger Heuschrecken abgegeben. Marina Klimke studierte Biologie und absolvierte anschließend einen interdisziplinären Master in Umweltwissenscha en. Seit 2018 ist sie studentische Mitarbeiterin im Projekt BienABest am VDI Technologiezentrum. Claudia Knau -Pieper studierte Kultur- und Kommunikationswissenscha en und ist seit 2016 als wissenscha liche Mitarbeiterin an der NABU-Naturschutzstation Münsterland tätig, wo sie seit 2020 das Projekt KennArt leitet. Dr. Martin Kubiak studierte Biologie und promovierte über die Evolution der Köcherfliegen. Seit Juli 2021 arbeitet er im Biosphärenreservatsamt SchaalseeElbe in Mecklenburg-Vorpommern. Elisabeth Kühn studierte Biologie. Seit 2005 koordiniert sie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) das bundesweite Citizen-Science-Projekt Tagfalter-Monitoring Deutschland. Josephine Kulow ist studierte Biologin und im Rahmen ihrer Promotion am Thünen-Institut für Biodiversität für das Wildbienen-Monitoring im F.R.A.N.Z.-Projekt verantwortlich. Dr. Mathias Küster studierte Geografie und promovierte zur holozänen Landscha sentwicklung der Mecklenburgischen Seenpla e. Seit 2016 arbeitet er in der Müritzeum gGmbH in Waren als Leiter des Bereiches Ausstellung und Naturhistorische Landessammlungen. Von 2016 bis 2021 übernahm er die Funktion des Prokuristen sowie 2021 die des Geschä sführers. Prof. Dr. Christoph Leuschner leitet die Abteilung Pflanzenökologie und Ökosystemforschung im Albrechtvon-Haller-Institut für Pflanzenwissenscha en der biologischen Fakultät an der Georg-August-Universität Gö ingen. Adrian Lorberth studierte Gesellscha s- und Wirtscha skommunikation und arbeitet als Projektmanager für Kommunikation und Politik beim WWF. Dr. Antonia Mayr studierte Biologie und promovierte über Artenvielfalt und funktionelle Diversität von Hymenopteren. Neben der Arbeit als Postdoc an der Universität Würzburg ist sie als wissenscha liche

Mitarbeiterin an der Universität Ulm im BienABestProjekt tätig. Dr. Andreas Müller ist promovierter Biologe und derzeit Vorsitzender des Entomologischen Vereins Krefeld (EVK). Er ist beteiligt an der Koordination der Forschungs- und Untersuchungsprojekte sowie dem Fortbildungsprogramm des EVK. Dr. Martin Musche ist studierter Biologe und arbeitet seit 2002 am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle, wo er an verschiedenen Projekten zur Auswertung von Biodiversitätsdaten beteiligt ist, u. a. an den Trendanalysen für das Tagfalter-Monitoring Deutschland. Sebastian Nennecke arbeitet als studierter Psychologe in der Kinder- und Jugendhilfe. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Schme erlinge des Naturwissenscha lichen Vereins zu Bremen und führt seit über dreißig Jahren faunistische Untersuchungen zur Erfassung von Tag- und Nachtfaltern in Bremen und Niedersachsen durch. Ulrich Neumüller studierte Agrarwissenscha en und Ökologie. Seit 2017 ist er an der wissenscha lichen Begleitung von BienABest beteiligt und promovierte im Rahmen des Projekts. Niklas Willem Noll studierte Angewandte Biogeographie und anschließend Evolutionsbiologie mit Schwerpunkt Bioinformatik. 2019 begann er mit seiner Doktorarbeit am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn. Im Rahmen des Projekts INPEDIV entwickelt er neue MetabarcodingMethoden und wendet diese auf Malaisefallenproben an. Dr. Nicole Nöske studierte Biologie an der Universität Gö ingen, promovierte zur Biodiversität von Flechten und Moosen in Südecuador. Seit 2020 arbeitet sie als wissenscha liche Mitarbeiterin im FörTaxProjekt des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn. Steffen Pingen ist studierter Agrarwissenscha ler und leitet beim Deutschen Bauernverband den Fachbereich Umwelt und ländlicher Raum. Helmut Riemann arbeitete von 1974 bis 2012 als Entomologischer Präparator am Übersee-Museum Bremen. Von 2007 bis 2015 leitete er den Arbeitskreis Hautflügler des Naturwissenscha lichen Vereins zu Bremen. Sabine Riewenherm ist seit September 2021 Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. Vorher leitete die studierte Biologin das Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz.


Dr. Livia Schäffler ist promovierte Biologin. Seit 2021 leitet sie die Sektion Naturschutzökologie am LeibnizInstitut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn. Prof. Dr. Christoph Scherber promovierte über den Zusammenhang zwischen Herbivorie und Biodiversität und habilitierte im Fach Ökologie. Seit Herbst 2020 hat er die Professur für Biodiversitätsmonitoring an der Universität Bonn inne und leitet das Zentrum für Biodiversitätsmonitoring und Naturschutzforschung am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Prof. Dr. Thomas Schmi ist promovierter Biologe. Seit 2021 ist er Professor für Entomologie und Biogeographie der Universität Potsdam sowie Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg. Liesa Schnee ist Biologin und im Rahmen ihrer Promotion in der Abteilung Pflanzenökologie und Ökosystemforschung an der Ernst-August-Universität Gö ingen für das Tagfalter-Monitoring sowie die Koordinierung der F.R.A.N.Z-Maßnahmen im Projekt zuständig. Hans Richard Schwenninger ist diplomierter Biologe und seit 1983 freiberuflich als Wildbienenexperte tätig. Er ist Ideengeber beim Projekt BienABest. Dr. Heike Seitz ist promovierte Biologin. Seit 2014 ist sie Beraterin für die VDI Technologiezentrum GmbH. Im Rahmen des Verbundprojektes «BienABest» übernimmt sie die Aufgaben der Standardisierung. Prof. Dr. Josef Se ele ist Professor für Ökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wi enberg und leitet am Helmholz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) das Department «Naturschutzforschung». Er ist CoChair des Globalen Assessments von IPBES und Leiter des Tagfalter-Monitorings Deutschland. Zum 1. Juli 2020 wurde er von der deutschen Bundesregierung in den Sachverständigenrat für Umweltfragen berufen. Dr. Martin Sorg studierte Biologie, Paläontologie und Chemie und promovierte mit einem entomologischen Thema. Er koordiniert Forschungs- und Untersuchungsprojekte beim Entomologischen Verein Krefeld und ist derzeit Kurator der musealen Sammlungen sowie des Archivs «Entomologica» in Krefeld. Dr. Henning Steinicke studierte Biologie mit Schwerpunkt Ökologie und promovierte über Effekte der Habitatfragmentierung auf Amphibien im brasilianischen Küstenregenwald. Seit 2011 berät er Poliltik und Gesellscha als wissenscha licher Referent an der Nationalen Akademie der Wissenscha en Leopoldina.

Autorenteam

Prof. (apl.) Dr. Frank Suhling studierte Biologie und promovierte zur Ökologie von Fließgewässerlibellen. Er lehrt organismische Ökologie, Biodiversität und Naturschutz an der Technischen Universität Braunschweig und forscht insbesondere zur Ökologie und Biodiversität von Libellen. Lars Sund studierte International Forest Ecosystem Management, Biodiversität und Ökologie sowie Biowissenscha en. Seit 2019 arbeitet er in der Müritzeum gGmbH in Waren (Müritz) als wissenscha licher Mitarbeiter im Bereich Ausstellung und Naturhistorische Landessammlungen. Dr. Volker Thiele ist Geschä sführer des Institutes biota in Bützow und arbeitet vornehmlich im Bereich des Gewässer- und Moorschutzes. Er ist von der IHK Rostock öffentlich als Sachverständiger für Naturschutz und Landscha spflege sowie Gewässerschutz bestellt und vereidigt. Dr. Katja Waskow studierte Geologie und promovierte zum Thema Knochenhistologie von Wirbeltieren. Sie ist Koordinatorin im FörTax-Projekt am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn. Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser studierte Biologie und Mathematik und promovierte über die Ökologie und Evolution von Nahrungssuch- und Lebenszyklusstrategien von Bla läusen und Schlupfwespen. Seit 2011 leitet er den Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie an der Technischen Universität München. Dr. Peter Weißhuhn studierte Geoökologie und promovierte zur Vulnerabilität von Biotopen. Er leitet beim WWF das BROMMI-Projekt. Helfried Wölkerling studierte Biologie mit Schwerpunkt Entomologie. Seit 2000 bearbeitet er die Käfersammlung des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig. Dr. Ljuba Woppowa ist promovierte Chemikerin. Seit 2012 ist sie Geschä sführerin der VDI-Gesellscha Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen und seit 2017 koordiniert sie das Verbundprojekt «BienABest». Dr. Vera Zizka studierte Ökologie und Evolution und promovierte über molekulare Methoden zur Biodiversitätserfassung von aquatischen Ökosystemen. Seit 2020 ist sie wissenscha liche Mitarbeiterin im LeibnizInstitut zur Analyse des Biodiversitätswandels, Standort Bonn, und arbeitet im Rahmen des Projekts DINA an der Diversitätserfassung von Insekten über DNAMetabarcoding sowie der Optimierung der Methode.


REGISTER Agrarlandscha [-fläche] 7, 10, 102, 120, 130–133, 138, 166, 174–175, 180, 214, 218, 234 Agrarpolitik 132, 134 Anthropozän 56, 58, 125 Artengemeinscha en 57, 62, 67, 73, 75, 86, 90, 96, 128, 160 Artenkenntnis 128, 138, 161, 192, 194, 199, 202, 204, 206, 208, 210–211, 220–222 Artenkennerinnen und -kenner 190, 194–195, 199– 200, 202, 209–210, 220 Artenschutz siehe Naturschutz Artenschwund [-sterben, -verlust, -rückgang] 7, 10, 56–59, 61–62, 64, 66, 93–95, 106, 113, 116, 124, 130, 157, 200, 202, 214, 227, 234 Artenzusammensetzung 10, 54, 86, 93, 96, 106 Aussterben 56–58, 66–67, 78, 83, 89, 110, 115, 145–147, 190, 199 Bestandsentwicklung [-trend] 88, 93, 100, 103, 109, 116, 145–146, 151, 153, 218 Bestäuber siehe Bestäubung Bestäubung 16, 24, 44–46, 49, 62–63, 67, 83, 102, 104, 106, 121, 128, 136, 138, 166, 170–171, 214, 239, 247 Bestimmungskurse 140, 222 Bienen 29–30, 45, 49, 67, 103, 106, 142, 183, 192, 246 Honigbienen 45–46, 49, 124, 138 Wildbienen 45–46, 49, 67, 83, 93, 102–105, 107, 121, 138–139, 147, 151, 155, 166–167, 169, 182, 185, 211, 214–218, 238 Bienenhotel siehe Nisthilfen Biodiversitätswandel [-rückgang, -verlust] 8, 24, 64, 72, 76–80, 92–93, 96, 118, 130, 133, 156, 200 Biomasse [Insekten-] 10, 36, 62, 66, 69–70, 75–76, 86, 106, 167 Blühstreifen [-fläche] 167, 169–170, 172, 175, 178, 236– 237, 254 Blütenpflanzen 16, 24, 30, 45, 67, 145, 188 Bodenfallen 155, 161–162 Bürgerwissenscha en [-wissenscha lerinnen und -wissenscha ler] 93, 128, 138, 144, 163, 223, 254 Bundesamt für Naturschutz 6–8, 11, 76, 137, 144, 147, 190, 202, 212, 214 Bundesministerium 79, 132, 174, 182 Bundesprogramm Biologische Vielfalt 136–138, 140, 174, 202, 212, 214

Citizen Science siehe Bürgerwissenscha en Digitalisierung 94 DNA-Metabarcoding 80, 160–163 Düngemi el 50, 122, 166, 174 Entomologischer Verein Krefeld (EVK) siehe «Krefeld Studie» Eintagsfliegen (Ephemeroptera) 30–31, 203 Europäische Union 130, 134, 153 Fliegen siehe Zweiflügler Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie 105, 153 Fluginsekten 31, 54, 57, 66, 86, 100, 162–163 Fragmentierung [der Lebensräume] 7, 67, 89, 54, 120, 234–235 Gebietsfremde Arten 93, 115, 118, 124, 144, 157 Gefährdungsanalyse [-kategorie] 144–148 Generalisten 86, 88 Genetische Vielfalt 32, 67, 137 Gewässer 6, 96, 100–101, 107, 110–112, 156, 175, 190 Gründächer 188, 240 Hautflügler (Hymenoptera) 27–32, 74, 106–107, 202–204, 246 Heide 94–95, 98, 109, 175 Heuschrecken (Orthoptera) 27–28, 30–31, 93–94, 152, 160, 185, 191, 203 Indikatoren 77, 94, 96, 99, 108, 110, 120, 166, 224 Insektizide siehe Pestizide Invasive Arten 54, 124 Insektenschutz siehe Naturschutz Insektensterben [-schwund] 8, 10, 54, 66, 69, 84, 118–119, 121, 124–125, 140, 157, 246–247 Käfer (Coleoptera) 24, 27–31, 49, 93, 110, 185, 191, 202–204, 220 Klimawandel 10, 54, 62, 64, 66–68, 79, 86, 93–94, 101, 103, 109, 116, 118, 124, 130, 150, 157, 195, 243, 246 Köcherfliegen (Trichoptera) 27, 30–31, 69, 93, 96 Krankheiten 45, 50–51, 118 Krankheitserreger 42, 46, 124 «Krefeld Studie» 10, 13, 54, 66, 72, 75, 86, 118, 130, 210–211, 231


Landnutzung 62, 64, 86, 90, 98, 103, 108, 118–119, 128, 130, 150, 162–163, 214, 254 Landwirtscha 6, 9–10, 45, 51, 54, 56–57, 61–62, 86, 98, 118–121, 130, 132, 138, 153–154, 156, 162–163, 166, 174–175, 178–179, 216, 218, 234, 243, 254 Langzeitmonitoring [-studien, -daten] 54, 69, 76, 83, 86–87, 90, 152, 157, 160, 216 Lau äfer (Carabidae) 88–89, 98–99, 120, 160, 162, 166, 169–172 Lebensgemeinscha 50, 66, 76, 100, 118, 122 Leopoldina siehe Nationale Akademie der Wissenscha en Leopoldina Libellen (Odonata) 19, 24, 30–31, 59, 93, 97, 100–101, 202–204 Lichtverschmutzung 54, 123, 154, 185 Malaisefallen 72–76, 79–80, 86, 161–163 Massen[aus]sterben 56–59, 66 Monitoring [Biodiversitäts-, Insekten-] 90, 94, 118, 128, 142, 150, 152–158, 160, 162, 184–185, 218, 224–225, 227, 230–232 Monokulturen 51, 119–120 Moor 96–100, 139, 156 Nahrungspflanzen siehe Wirtspflanzen Nationale Akademie der Wissenscha en Leopoldina 10, 128, 133–134, 200 Naturkundemuseen 6, 8, 10–11, 54, 73, 92–93, 100, 102, 104, 144, 147, 204, 249 Naturschutz 7–9, 11, 64, 103, 110, 112, 128, 130, 136–140, 142, 147, 156, 158, 163, 166, 174, 180, 182, 188, 202, 208, 220, 243, 255 Naturschutzgebiete 10, 62, 66–73, 75–76, 83, 105, 156, 162–163, 175, 182, 214, 230, 241 Neobiota siehe gebietsfremde Arten Neonicotinoide 121–122 Nisthilfen 103, 155, 183, 238, 240 Ökosystem[dienst]leistungen 102, 136–137, 208

9, 42, 44–45, 49, 51, 63,

Parasiten 36, 42, 50–51, 124 Parasitoide 29, 42, 51, 82 Pestizide 51, 54, 89, 121, 138, 156, 162–163, 166, 174, 239 Politik [-beratung] 128, 130, 132–134, 144, 163, 174, 180, 208, 235

Register

Regenwald 36, 70, 157 Renaturierung 89, 109, 136, 139, 156 Rote Liste 59, 78, 104–105, 113, 116, 128, 141–148, 153, 214, 216–217 Rückzugsgebiet [-lebensraum] 108, 167, 170, 236 Sammlungen 6, 8, 10, 12, 54, 72, 81, 83, 87–88, 92–94, 96, 98, 100, 102–104, 108, 111, 113, 116, 145, 150, 195, 200, 220, 249 Schädlinge 44, 51, 98, 119, 166, 174 Schme erlinge (Lepitoptera) 27–32, 36, 49, 67–68, 82–83, 85, 87–88, 90, 93, 108–109, 113–116, 121, 123, 138, 140, 150–152, 160, 166–167, 169, 172, 185, 191, 202–203, 224–231 Schnabelkerfe (Hemiptera) siehe Wanzen Schwebfliegen (Syrphidae) 49, 67, 121, 166–167, 170–171, 239 Spezialisierung 36, 42, 49, 67, 86, 88, 93, 96–99, 187–188, 190, 230, 236 Spezialisten siehe Spezialisierung Stadtnatur 136–137, 140, 182 Tagfalter siehe Schme erlinge Taxonomie 161, 192–196, 199–200, 207–210 Taxonominnen und Taxonomen siehe Artenkennerinnen und Artenkenner Taxonomische Kenntnis siehe Artenkenntnis Trockenrasen 88, 105, 162, 175 Totholz [-insekten] 9, 50, 67, 69, 96, 188, 239–240 Umweltbildung 136, 138, 247 Umweltveränderungen 86–90, 94 Vögel 9, 24, 42, 44, 57, 59–60, 70, 75, 77, 138, 152, 161, 182 Wälder 40, 61–62, 67, 98–99, 108–109, 111–112, 119, 153, 175, 179 Wanzen (Hepteroptera) 24, 27–28, 30–31, 37, 203–204, 191, 220 Wirtspflanzen 36, 105, 187 Zeiger-Arten siehe Indikatoren Zweiflügler (Diptera) 27, 29–31, 36–37, 49–50, 191, 203



Insekten sind die artenreichste Tiergruppe und nahezu überall auf der Erde zu finden. Sie spielen eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme und erbringen auch für uns Menschen überaus wichtige Leistungen wie etwa die Bestäubung unserer Kulturpflanzen. Trotz ihrer enormen Bedeutung haben Insekten o einen schlechten Ruf und galten lange Zeit als «nicht schützenswert». In den letzten Jahrzehnten hat jedoch sowohl die Zahl der Individuen als auch die der verschiedenen Arten auf dramatische Weise abgenommen. An diesem Buch, das als vertiefendes Begleitbuch zur gleichnamigen Wanderausstellung dient, haben renommierte Wissenscha lerinnen und Wissenscha ler sowie am Insektenschutz Beteiligte zusammengearbeitet. Gemeinsam beleuchten sie die Vielfalt, die Gefährdung sowie Möglichkeiten für den Schutz dieser bedeutenden Tiergruppe.

ISBN 978-3-258-08289-9


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