Bergmann, Grundlagen des Gestaltens

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Roberta Bergmann

Die Grundlagen des Gestaltens

Plus:

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Haupt Verlag


Gestaltung und Satz: Roberta Bergmann, www.robertabergmann.de, www.tatendrangshop.de Lektorat: Claudia Huboi, D-Berlin Covergestaltung: Roberta Bergmann, unter Verwendung von Bildern folgender Personen: Rahul Narain (CC-BY-SA-2.0), Farina Hamann, Hannah Robold, anonymer Zeichner, Jennifer Kupschis, Matthias Froböse und Roberta Bergmann Vorsatzpapier: Mindmap-Motiv von Hannah Robold Haupttitel links: Fotografie von Simon Geistlinger Farbschnittgestaltung: Roberta Bergmann, unter Verwendung eines Musters von Hannah Robold 1. Auflage 2016 Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN: 978-3-258-60149-6 Gedruckt in der Tschechischen Republik. Wünschen Sie regelmäßig Informationen über unsere neuen Titel zum Gestalten? Möchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen für unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Neuerscheinungen und können unseren Newsletter abonnieren. Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2016 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags, der Autorin und der restlichen Bildurheber ist unzulässig. Wir haben uns bemüht, sämtliche Copyright-Inhaber ausfindig zu machen. Falls wir etwas übersehen haben, wenden Sie sich bitte an den Verlag. Anmerkung der Autorin: Zusammen mit dem Verlagslektorat habe ich mich entschieden, auf die Form «Gestalterinnen und Gestalter» bzw. Unterformen wie «GestalterInnen» oder «Gestalter*Innen» zugunsten der Lesbarkeit des Textes zu verzichten. Wenn ich von «Gestaltern», «Illustratoren», «Typografen», «Fotografen» etc. schreibe, meine ich immer die Funktion und nicht das Geschlecht. www.haupt.ch


Roberta Bergmann wurde 1979 in Nordhausen geboren. Nach dem Abitur studierte sie Grafikdesign mit den Schwerpunkten Illustration und Buchgestaltung und schloss 2005 ihr Diplom mit Auszeichnung ab. 2003 gründete Roberta Bergmann mit vier weiteren Gestalterinnen die Ateliergemeinschaft TatendrangDesign, mit der sie eigene illustrierte Produkte vertreibt. 2012 wurde sie mit Tatendrang zur Kultur- und Kreativpilotin Deutschlands durch eine Initiative der Bundesregierung ausgezeichnet. Die Tatendrang-Gruppe zeigt ihre Illustration und Malerei in Ausstellungen und kuratiert Positionen anderer Illustrationskünstler im eigenen Ladenatelier in Braunschweig. Einen weiteres Ladengeschäft hat die Gruppe in Hamburg. Roberta Bergmann lehrt im Bereich Grundlagen des Gestaltens und im DIY-Kontext. Nach einigen Jahren als Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie zwei Jahre als Gastprofessorin für Gestaltungsgrundlagen an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig beschäftigt. Neben ihrer Lehrtätigkeit ist Roberta Bergmann für verschiedene Verlage als freie Autorin, Illustratorin und Buchgestalterin tätig. Außerdem hält sie Vorträge über das freiberufliche Arbeiten als Kreative und bringt Nichtdesignern und Laien das Thema «Gestaltung» näher. Sie erhielt Preise und Auszeichnungen und war unter anderem Finalistin beim European Design Award 2015. Mehr über die Autorin erfährt man unter: www.robertabergmann.de.


I n h a lt

Vorwort

10

1.

Sehen lernen – Besonderheiten des Wahrnehmens als Gestalter

14 16

KOMPONIEREN Theorie #1 Grundlegendes zur Komposition – Die Grundelemente – Die Gestaltgesetze – Die Figur-Grund-Beziehungen – Proportionen Praxis

Aufgaben #1–3

Die Frottage Zwei Linien, eine Zahl Der Wortwurm

ZEICHNEN Theorie #2 Grundlegendes zum Zeichnen und druckgrafischen Arbeiten – Zeichnen, Malen und Drucken – Zeichenwerkzeuge – Malwerkzeuge und -techniken – Weitere bildgebende Techniken – Handgemachte Drucktechniken – Industrielle Drucktechniken – Zeichenhilfen – 15 einfache Zeichenübungen – Die Relevanz von Skizzen Praxis

Aufgaben #4–10

6

Das Skizzenbuch Die Ein-Strich-Zeichnung Die Blindzeichnung Im Spiegel – Selbstbildnis mit zwei Farben Die Aktzeichnung Das Stillleben: Umrisse, Negativ- und Weißraum Formalisieren einer Zeichnung

18 20 20 22 25 28 32 36 40

42 44 44 44 45 46 46 47 50 53 54 56 60 62 64 66 68 70


MUSTER Theorie #3 Grundlegendes zu Mustern – Das Muster und seine Anwendung – Muster und Psyche – Kleine Geschichte des Musters – Ableitungen aus der Natur – Muster in Architektur, zeitgenössischer Kunst, Gestaltung und Handarbeit – Musterwirkung und Musterwahrnehmung Praxis Praktische Musterrecherche Aufgaben #11–15 Parameter ändern (Teil 1): 1 × 7 Parameter ändern (Teil 2): 5 × 5 Übung zum Rapport Tapete aus eigenem Muster entwickeln

72 74 74 75 75 78 79 81 84 86 88 90 92

FOTOGRAFIEREN Theorie #4 Grundlegendes zur Fotografie – Analog und digital – Experimentelle Fototechniken Praxis Der Ausschnitt Aufgaben #16–20 Das urbane Alphabet (Teil 1) Licht- und Schattenspiele Das inszenierte Portrait Dokumentarisches

96 98 98 100

FORMFINDUNG Theorie #5 Grundlegendes zur Form – Formenvielfalt – Die dritte Dimension

116 118 118 120

Praxis

Aufgaben #21–30

Die Büroklammer Knete und Papier Die Holzstäbe-Figur Materialrecherche: Drei Würfel – Papier, Karton, Pappe Die Papierskulptur Die Abwicklung eines Buchstabens Das Pop-up Materialrecherche: Verbindungen Die Stuhlhusse als Hommage Das Fullbodypack als Hommage

104 106 108 110 112

124 126 130 132 134 136 140 144 146 148 7


I n h a lt

2.

Begreifen, anwenden, kombinieren

FARBE & BILD Theorie #6 Grundlegendes zur Farbe – Farbwahrnehmung – Farbmischung / Farbsysteme – Farbordnungen / Farbtheorien – Farbkontraste – Farbwirkungen Praxis

Aufgaben #31–34

Das Farbtheorie-Modell Die Farbkontrast-Malerei 50 Arten einer violetten Maus auf einem gelben, runden Kissen Die Fünf-Bilder-Geschichte

SCHRIFT Theorie #7 Grundlegendes zur Schrift – Was ist Typografie? – Kleine Schriftgeschichte – Maßsysteme – Schrift wahrnehmen und lesen – Kleines Typografie-Lexikon – Schriftklassifikationen 1.0 – Schriftfamilien und -sippen – Schriften erkennen 2.0 Praxis Das Typo-Ornament Aufgaben #35–40 Rhythmus und Form von Schrift Das urbane Alphabet (Teil 2) Handlettering (Teil 1): Adjektiv Handlettering (Teil 2): Zitat Text nach Genre setzen

ZEICHEN, LOGO, MARKE Theorie #8 Grundlegendes zu Zeichen & Corporate Identity – Zeichentheorie – Zeichendefinitionen und -arten – Corporate Identity – Corporate Behaviour – Corporate Communication – Corporate Design – Parameter einer Logogestaltung – Logos aus Grundelementen – Die Zukunft des CI 8

152

154 156 156 157 158 161 162 166 168 170 172

176 178 178 178 181 182 183 186 186 187 188 190 192 194 196 198

202 204 204 204 206 206 207 207 209 210 211


Praxis

Aufgaben #41–44

Bedienungsanleitung mit Piktogrammen Wortbilder erfinden Bildmarken–Ideen durch Kombinatorik Erscheinungsbild und Identität eines Unternehmens (Teil 1): Briefing und Wort-, Bild- und Wort-Bild-Marke Erscheinungsbild und Identität eines Unternehmens (Teil 2): Mediale Anwendung

TEXT & BILD Theorie #9 Grundlegendes zum Layout – Was ist ein Layout? – Der Layoutprozess – Formate, Raster und Satzspiegel – Anordnung von Text und Bild – Das Layoutkonzept anhand einer Publikation – Layout in Verbindung mit Herstellung und Ausstattung Praxis

212 214 216 218 220

222 224 224 224 225 228 229 231

Gestaltung einer Plakatserie Gestaltung einer Zeitungsseite Das Kurzgeschichtenheft

232 236 240

3.

Bewusstes Gestalten mit Methode

244

Aufgaben #45–47

Theorie #10

SICH STRUKTURIEREN Grundlegendes zu methodischer Arbeit – Besser arbeiten mit Methode – Lernen – Konzentrations- und Gedächtnisübungen – Kreativitätstechniken – Designprozess und -methoden – Wie präsentiere ich (mich)? – Rhetorik – Selbstmanagement und Projektplanung

246 248 248 248 249 250 254 255 260 261

Die Mindmap Aufgaben #48–50 Die Zeittorte und der Zeitplan Die Fünf-Finger-Methode

268 270 272

Praxis

Anhang 274 Weiterlesen-Tipps 276 Dank 278 Abbildungs- und Bildnachweis 280 Stichwortverzeichnis 284 9


KOMPONIEREN Dieses Kapitel erklärt im theoretischen Teil

In der Gruppenübung → Aufgabe #3 geht es um

→ #1 Grundlegendes zur Komposition die Grund-

die abstrahierte Visualisierung von Begriffen. Nur

elemente einer kompositorischen Gestaltung,

mit Hilfe von schwarzem Tonpapier sollen Adjek-

benennt einige Gestaltgesetze, Proportionslehren

tive dargestellt werden.

und -definitionen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können Sie anschließend beginnen, selbst

Wenn ich unterrichte, geht es mir bei der Kom-

Kompositionen zu entwickeln.

positionslehre immer darum, das Auge der Lernenden zu schulen und ihre Sicht zu erweitern,

Das Kapitel bietet drei leichte Beispielaufgaben,

ihre Gestaltungskompetenz herauszuarbeiten:

um angehende Gestalter an das Thema «eine

Durch tatsächliche, sinnlich erfahrene Vorgänge

Gestaltung bewusst komponieren» heranzuführen

im Alltag des Lernenden hat dieser sich einen

und das Sehen weiter zu schulen. Anhand von

Katalog an visuellen Reizen und Erfahrungen

→ Aufgabe #1 lernen Designstudierende im ers-

angelegt. Dieser Katalog wird nun beim Betrach-

ten Semester, was es bedeutet, eine Komposition

ten und Deuten von Bildkompositionen bewusst

bewusst zu beeinflussen, eine bestimmte Wir-

oder unbewusst auf das Gesehene angewendet.

kung in einem Bild zu erzeugen und diese ggf.

Den Erfahrungskatalog gilt es zu erweitern, zu

noch zu verstärken, sie auf die Spitze zu treiben.

verfeinern und zu strukturieren. Damit wird ein

Was kann ein Gestalter mit nur drei vorgegebe-

Gestalter im späteren beruflichen Leben tagtäg-

nen Elementen komponieren? Das veranschau-

lich arbeiten, denn dieser gehört nun zu seinem

licht → Aufgabe #2. Es wird Sie in Erstaunen

Handwerkszeug.

versetzen, wie viele Möglichkeiten existieren, wenn Sie es selbst einmal ausprobieren!

18


19


# 1 G r u n d l e g e n d e s z u r Ko m p o s i t i o n 20

Die Grundelemente

Kulturkreis), und natürlich umgekehrt. Das hat

Alles beginnt mit einem weißen Blatt Papier,

von links nach rechts, östlich: von rechts nach

einer weißen Fläche. Es gibt viele Gestalter, die

links), die sich auf unsere Sehgewohnheiten

Angst vor dem weißen Blatt Papier haben. Sie

übertragen.

können nur schwer etwas Neues anfangen. Ein

Alle drei Linien zusammen können kombiniert

ähnliches Phänomen gibt es in der Bildenden

ganz simpel Räumlichkeit vermitteln (Abb. 9).

Kunst: Dort nennt man die Abscheu vor der

Linien sind die vielseitigsten Elemente in Ge-

Leere «Horror Vacui». Wer diese besitzt, muss

staltungen: Sie können Dinge näher benennen

jede freie Fläche zumalen.

bei Schaubildern oder Grafiken, z. B. als Pfeil

Füllt man eine leere Fläche, ist das wenigste, was

(Abb. 10). Sie können Punkte miteinander ver-

man ihr hinzufügen kann, ein Punkt. Weniger

binden (Abb. 11), sich krümmen (Abb. 12) oder

geht nicht!

Kurven darstellen (Abb. 13). Sie können Formen

Man unterscheidet drei Grundelemente bei

umreißen als Umrisslinien (Abb. 14), durch Ver-

einer zweidimensionalen Gestaltung (Komposi-

dichtung Strukturen (Abb. 15), Texturen oder

tion): den Punkt, die Linie und die Fläche. Eine

Schraffuren (Abb. 16) bilden und damit Räum-

Komposition kann nur aus diesen drei Grund-

lichkeiten, z. B. Licht und Schatten visualisieren

elementen bestehen: Nicht mehr.

(Abb. 17). Dem entgegen steht der Strich (Abb.

Hier die wichtigsten Aspekte zu den Grundele-

18), er ist eine meist kurze, unregelmäßige Linie.

menten: Der Punkt (Abb. 1) ist ein nulldimensio-

Der Strich wird eher zeichnerisch eingesetzt

nales Objekt. Er hat keinerlei Ausdehnung. Wo

und ist so individuell, dass die Möglichkeiten,

exakt der Punkt in einer Komposition sitzt, ist

ihn zu erzeugen, schier unendlich sind.

etwas mit den Leserichtungen zu tun (westlich:

entscheidend für die Aussage des Bildes. Im

Das dritte Grundelement, die Fläche (Abb. 19),

Zentrum sitzend kann er Ruhe vermitteln

finden wir zum einen auf dem weißen Blatt

(Abb. 1), verschiebt man ihn, kann damit Span-

Papier, unserer Bühne (der leeren Gestaltungs-

nung erzeugt werden (Abb. 2). Wiederholt man

fläche), zum anderen ist sie eine geschlossene

den Punkt, können sich Texturen (Abb. 3) oder

geometrische, zweidimensionale Figur, die man

ein Raster (Abb. 4) ergeben. Mit Texturen sind

über zwei Koordinaten (im Koordinatensystem)

hier allgemein Gewebestrukturen von Oberflä-

definieren kann. Formen von Flächen sind:

chen gemeint, ein Raster ist z. B. ein regelmäßi-

Der Kreis (Abb. 20), die Ellipse (Abb. 21), das

ges Punktmuster. Unterschiedlich große Punkte

Quadrat (Abb. 22), das Dreieck (Abb. 23), das

in einer Komposition lassen diese räumlich

Rechteck (Abb. 24), das Vieleck (Abb. 25).

erscheinen (Abb. 5). Viele Punkte ganz dicht

Der Kreis hat keinen Anfangs- oder Endpunkt,

nebeneinander gereiht, ergeben das Grund-

daher steht er für Unendlichkeit und Ruhe. Er

element Linie (Abb. 6). Bei ihr unterscheidet

strebt keine Richtung an. Im Vergleich zum

man verschiedene Formen. Die Gerade ist die

Rechteck oder Dreieck vermittelt er daher weni-

einfachste Form der Linie. Ebenso wie beim

ger Spannung. Dies kann man sich in Komposi-

Punkt entscheidet auch bei der Geraden die

tionen zunutze machen! Für die Darstellung von

Positionierung auf der Fläche über die Aussage

Harmonie, Vollkommenheit oder Unendlichkeit

der Komposition: Eine waagerechte Linie wirkt

ist der Kreis besonders gut geeignet.

passiv, ausgeglichen und schwer (Abb. 7), eine

Die Ellipse wirkt dynamischer als der Kreis, da

senkrechte Linie dagegen aktiv, verändernd und

sie durch ihre gedrungene Kreisform weniger

leicht (Abb. 6). Eine diagonale Gerade (Abb. 8)

gleichförmig daherkommt. Stehend wirkt sie,

wirkt je nach Kulturkreis von links unten nach

ähnlich wie die Linie, aufstrebend, aber wa-

rechts oben positiv, da aufstrebend (westlicher

ckelig (Abb. 26). Es scheint, die Ellipse könnte

Kulturkreis) oder negativ und fallend (östlicher

das Gleichgewicht verlieren (auch etwas, dass


Abb. 1

Abb. 2

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Abb. 28

man sich in einer Komposition zunutze machen

schenkliges (zwei Seiten sind gleich lang) und

kann). Liegend wirkt sie passiv, schwerfällig und

unregelmäßiges (alle Seiten sind unterschiedlich

träge, wie ein Autoreifen, der auf der Seite liegt

lang) Dreieck. Bei einer Unterscheidung nach

(Abb. 21).

Winkeln gibt es spitzwinklige (alle Winkel

Das Quadrat ist absolut regelmäßig (ähnlich wie

kleiner als 90°), stumpfwinklige (ein Winkel hat

der Kreis), alle Seiten des Quadrats sind gleich

zwischen 90° und 180°) und rechtwinklige (ein

lang und rechtwinklig. Liegt es auf einer der vier

Winkel hat 90°) Dreiecke. Ein Dreieck ist immer

Seiten, wirkt es stabil, ruhig und statisch. Steht

ein richtungsweisendes Element in einer Kom-

es auf einer seiner vier Ecken und wird damit

position, es wirkt dynamisch und lenkt das Auge

zur Raute (Abb. 27), wirkt es aktiv, verspielt und

des Betrachters durch seine spitze Form. Richtig

ungewöhnlich. Es erregt Aufmerksamkeit.

eingesetzt, hat es weisenden Charakter, ähnlich

Das Dreieck hat drei Seiten und drei Ecken. Man

wie ein Pfeil.

unterscheidet nach Seitenlängen ein gleich-

Das Rechteck hat je zwei unterschiedlich lange

seitiges (alle Seiten sind gleich lang), gleich-

Seiten (vier insgesamt), ist rechtwinklig wie das

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# 1 G r u n d l e g e n d e s z u r Ko m p o s i t i o n

Quadrat, die beiden gleich langen Seiten liegen

Die Gedanken zur Gestalttheorie waren damals

sich gegenüber und sind parallel. Mit den langen

fern von Gestaltungslehre, es ging nicht um

Seiten in der Waagerechte macht es den Ein-

Designforschung, sondern um Lern-, Gedächt-

druck, als würde es liegen. Es wirkt stabil und

nis- und Denkforschung. Die Erkenntnisse

breit (Abb. 24, Seite 21). Mit den kurzen Seiten

Wertheimers hatten vor allem wichtige Folgen

in der Waagerechte macht es den Eindruck, als

für die Erziehungswissenschaft und Sozialpsy-

würde es stehen. Es wirkt aktiv, leicht und

chologie. Dennoch kann man diese Forschungs-

schmal (Abb. 28, Seite 21). Es kann natürlich

ergebnisse und Theorien auch auf das Design

ebenso auf einer der Ecken stehen, wie das

übertragen.

Quadrat.

Wertheimer leitete aus seinen Erkenntnissen

Dem Kreis, dem Dreieck und dem Quadrat wer-

verschiedene Gestaltgesetze ab, die auf jede

den außerdem affektive Eigenschaften zuge-

Gestaltung anwendbar sind.

ordnet, die bei bestimmten Entscheidungen in Kompositionen durchaus relevant sein können.

Das Gesetz der Prägnanz wird auch das Gesetz

So werden dem Kreis die Eigenschaften un-

der guten Gestalt genannt. Es werden bevor-

bestimmt, weiblich, weich und gefühlsbetont

zugt einzelne Teile einer Gesamtkomposition

zugeschrieben. Das Dreieck hat einen wandel-

wahrgenommen, die sich von anderen durch ein

baren, spannungsvollen, konstruktiven und

bestimmtes Merkmal abheben (Prägnanz), nach

problematischen Charakter und das Quadrat gilt

dem Motto «der Stärkere gewinnt». In Abb. 29

als verstandesbetont, männlich, hart, bestimmt.

sieht man eine Figur, die uns durch ihre Form und Größe prägnanter erscheint als der (Hinter-)

Die Gestaltgesetze

Grund. Das ändert sich auch nicht, invertiert

Anfang des 20. Jahrhunderts entstand die Theo-

Schwarz-Weiß-Färbung). Man nimmt trotzdem

rie der Gestaltpsychologie, auch Gestalttheorie

dieselbe Figur wahr. Wenn allerdings Figur

genannt, die von Wolfgang Köhler, Kurt

und Grund nicht klar zu unterscheiden sind,

Koffka und Max Wertheimer in Deutschland

weil kein Element Prägnanz hat, kommt es zu

begründet wurde und dann schnell internatio-

Fehlern in der Figur-Grund-Unterscheidung

nalen Raum eroberte. Unter dem Einfluss von

und zu Kippbildern in unserer Wahrnehmung.

Christian von Ehrenfels, einem Philosophen,

→ Seite 25

man das Bild wie in Abb. 30 (Umkehren der

der 1890 in einer Arbeit schrieb, dass die Wahrnehmung Qualitäten enthielte, die sich nicht aus

Dem Gesetz der Prägnanz lassen sich die folgen-

der Anordnung einfacher Sinnesqualitäten

den sieben Gesetze unterordnen:

ergäben, definierten Köhler, Koffka und Wert-

Das Gesetz der Nähe besagt, dass wenn mehrere

heimer die menschliche Wahrnehmung als

Elemente einer Komposition mit geringeren Ab-

Fähigkeit, Strukturen und Ordnungsprinzipien

ständen zueinander stehen als andere Elemente

in Sinneseindrücken auszumachen.

derselben Komposition, die enger stehenden als zusammengehörig wahrgenommen werden

Abb. 29

22

Abb. 30

Abb. 31

Abb. 32


Gesetz der Gleichheit auf dieselbe Komposition

wenn man einzelne Buchstaben aufgrund von

anwendet und eine Linie orange, die andere

Abständen zu Wörtern gruppiert und diese

schwarz einfärbt, sieht der Betrachter plötzlich

Wörter als Text wahrnimmt. So können Absätze

nicht mehr sich kreuzende, sondern abgeknickte

in Texten unterschieden oder Überschriften

Linien (Abb. 34).

optisch vom Fließtext getrennt werden. Das Gesetz der Geschlossenheit besagt, dass Das Gesetz der Ähnlichkeit, das auch das

Elemente in einer Komposition, die nicht oder

Gesetz der Gleichheit genannt wird, besagt,

nicht vollständig geschlossen sind, uns aber

dass einander ähnliche Elemente oder gleich-

prägnant und bekannt in ihrer Form vorkom-

artige Objekte in einer Komposition eher als

men, in der Wahrnehmung ergänzt, kom-

zusammengehörig erlebt werden als einander

plettiert, geschlossen und als vollständige

unähnliche. So können sie z. B. dieselbe Farbe,

Elemente wahrgenommen werden. Voraus-

Größe oder Form haben und werden dadurch

setzung ist, dass die Elemente eher geschlossen

vom Betrachter als eine Einheit wahrgenommen

als offen wirken. Diese geschlossene Wirkung

(Abb. 32). Die menschliche Wahrnehmung ist

kann durch tatsächlich vorhandene Linienzüge

bestrebt, viele einzelne Elemente zu gruppieren,

oder durch die Vorstellung von rein kognitiv

zu sortieren oder zu clustern, um sie schneller

vorhandenen Scheinkonturen erreicht werden.

verarbeiten zu können. Das Gesetz der Ähnlich-

Dies hat auch Gaetano Kanizsa, italienischer

keit ist so elementar, dass wenn es mit anderen

Psychologe und bedeutender Repäsentant der

Gesetzen kombiniert wird, die anderen Gesetze

Gestalttheorie, erkannt, der das nach ihm be-

sich diesem unterordnen müssen.

nannte Dreieck entwickelte (Abb. 35).

Das Gesetz der Kontinuität, auch der guten

Das Gesetz der guten Kurve oder des gemeinsa-

Fortsetzung, besagt, dass Elemente einer Kom-

men Schicksals besagt, dass diejenigen Elemente

position, die räumlich oder zeitlich fortlaufend

in einer Komposition, die eine gute Kurve bilden

miteinander verbunden sind, sich aneinan-

oder ein gemeinsames Schicksal durchlaufen,

derreihen, zusammengehörig erscheinen. Sie

sich gleichförmig verändern, als Einheit wahr-

werden vom Betrachter als Einheit wahrgenom-

genommen werden (Abb. 36).

men. Der Betrachter nimmt eine scheinbare

«(...) Als Beispiel kann man sich eine Horde

Fortsetzung an und führt diese im Kopf fort. Als

Fußballfans vorstellen, die in den Vereinsfar-

Beispiel sieht man zwei sich kreuzende Linien

ben gekleidet auf einer Tribüne eines Fuß-

(Abb. 33). Linien werden immer so gesehen, als

ballstadions steht. Jeder einzelne Fußballfan

folgten sie dem einfachsten Weg. Wenn sie sich

bewegt sich eigenständig und wird aufgrund

also kreuzen, so gehen wir nicht davon aus, dass

des Gesetzes des gemeinsamen Schicksals von

der Verlauf der Linien an dieser Stelle einen

unserem visuellen System trotz der Ähnlich-

Knick macht, sondern wir sehen zwei gerade

keit und Nähe zueinander als eigenständiges

Abb. 33

Abb. 34

Abb. 35

Abb. 36

Andreas Feininger

durchgehende Linien. Wenn man jetzt aber das

unsere Art zu lesen. Nichts anderes macht man,

«Komposition ist ein Werkzeug, um den Eindruck des Bildes zu steigern.» 9

(Abb. 31). Dieses Gesetz ist auch elementar für

23


# 1 G r u n d l e g e n d e s z u r Ko m p o s i t i o n

Objekt wahrgenommen. In dem Moment, in

der auf seine Sprache und Schriftzeichen be-

dem die Zuschauermenge die Laola-Welle

schränkt ist, wird er das X nicht erkennen, son-

vorführt, kann unser visuelles System die

dern eher die kantigen Einzellinien beschreiben.

einzelnen Fans nicht mehr allzu gut trennen:

Stephen Palmer ergänzte die Gesetze Werthei-

Man sieht die Welle als eigenständiges Objekt,

mers in den 1990er-Jahren um drei weitere:

nicht mehr die einzelnen Elemente, in diesem Fall die Fußballfans. Die Fußballfans bewegen

Das Gesetz der gemeinsamen Region besagt,

sich gemeinsam in eine Richtung und haben

dass Elemente in abgegrenzten Gebieten als

damit ein gemeinsames Schicksal. (...)» 10

zusammengehörig empfunden werden. Man könnte es vielleicht auch Abfärbe-Gesetz nen-

Das Gesetz der Symmetrie besagt, dass symme-

nen: Nur weil zwei eigentlich unterschiedliche

trisch angeordnete Elemente als zusammenge-

Elemente einen gemeinsamen Standort (z. B. die

hörig wahrgenommen werden, asymmetrisch

Platzierung) haben, geht der Betrachter davon

angeordnete Elemente dagegen nicht. Es können

aus, dass sie eine Gemeinsamkeit besitzen.

auch mehrere Gesetze gleichzeitig wirken. So

Betrachtet man dazu Abb. 39, erschließt sich

zeigt Abb. 37 das Gesetz der Symmetrie und das

das Gesetz: Das Dreieck und der orangene Punkt

Gesetz der Ähnlichkeit.

haben offensichtlich nichts gemeinsam: Sie sind nicht gleich groß, nur eins ist umrissen, nur eins

Das Gesetz der Erfahrung besagt, dass man

von beiden ist eingefärbt, beide haben nicht

durch das angeeignete Wissen und eigene

dieselbe Form oder Farbe. Dennoch haben sie

Erfahrung seine Wahrnehmung steuern und

eine Gemeinsamkeit, sie sind beide in dieser

Gesehenes für sich subjektiv deuten kann. Es ist

einen Abbildung!

Abb. 37

Abb. 38

Abb. 39

Abb. 40

dem Gesetz der Prägnanz nicht untergeordnet,

Das Gesetz der Gleichzeitigkeit bedeutet,

sondern steht für sich. Es hat Ähnlichkeit mit

dass Elemente, die sich in einer Komposition

dem Gesetz der Geschlossenheit, da es auch mit

gleichzeitig verändern, als zusammengehörig

rein kognitiv vorhandenen Scheinkonturen

empfunden werden (Abb. 40).

oder Formen in Verbindung gebracht wird. Ent-

Dieses Gesetz eignet sich z. B. gut für den Einsatz

scheidend ist hier aber das Wort «Erfahrung».

in zeitbasierten oder interaktiven Medien, also

Wie Johann Wolfgang von Goethe sagte: «Man

zur Anwendung in Animationen, Filmen oder

weiß nur, was man sieht, und man sieht nur,

auf Webseiten.

was man weiß.» 11

24

In Abb. 38 wird nur der Betrachter den lateini-

Das Gesetz der verbundenen Elemente besagt,

schen Buchstaben X erkennen, der die lateini-

dass verbundene Elemente in einer Komposition

schen Buchstaben beherrscht. Fragt man

als ein Objekt empfunden werden (Abb. 41).

aber z. B. einen asiatisch stämmigen Menschen,

Als ein praktisches Beispiel aus dem Arbeitsall-


tag eines Gestalters könnte man den Laptop nen-

und her, es kommt zu spontanen Wahrneh-

nen. Er besteht zumeist aus dem eigentlichen

mungswechseln. Diese unentschiedenen

Rechner, der Maus, vielleicht einem Mauspad,

Kompositionen werden als Inversions- oder

dem Akku, der Schnur und evtl. noch einer

Kippfiguren bezeichnet. Sie können bewusst

Schutzhülle oder einer Tasche für alle genann-

vom Gestalter hervorgerufen werden, um visu-

ten Utensilien. Der Besitzer empfindet diese

elle Irritationen und Illusionen zu provozieren.

Einzelteile dennoch alle als seinem Rechner zugehörig.

Die Künstler der Op-Art (engl. für optical art:

Die Figur-Grund-Beziehungen

lente Wirkung in ihren Bildern zunutze. Victor

Im Zusammenhang mit den Gestaltgesetzen

(Abb. 44).

«optische Kunst») machten sich diese ambivaVasarely nannte dies den «kinetischen Effekt»

ist die bereits erwähnte Figur–Grund–Unter-

Eine der bekanntesten, weil auch einfachsten

scheidung näher zu definieren. Wie schon am

Kippfiguren, ist der Necker-Würfel, benannt

Gesetz der Prägnanz erläutert, haben wir es bei

nach dem Schweizer Geologen Louis Albert

grafischen Kompositionen immer auch mit der

Necker. Der Würfel ist gitterförmig aufgezeich-

Einteilung in Figur und Grund zu tun. Dabei

net und scheint im Raum zu schweben. Die

entscheidet zum einen die Prägnanz der Form

Wahrnehmung wechselt zwischen Auf- und

und Größe darüber, ob wir ein Element als Figur

Untersicht, d. h. man schaut einmal auf die

(Vordergrund) oder als Grund (Hintergrund)

waagerechte obere Fläche, dann schaut man

wahrnehmen. Zum anderen spielt aber auch die

unter die untere waagerechte Fläche. Man kann

Ton- beziehungsweise Farbgebung eine nicht

also die Vorder- und Rückseite jeweils als Vor-

Abb. 41

Abb. 42

Abb. 43

Abb. 44

immer untergeordnete Rolle. In Abb. 42 haben

der- oder als Rückseite wahrnehmen (Abb. 45,

wir eine klare Unterscheidung in Figur und

Seite 26) . Man hat demnach zwei einnehmbare

Grund durch die Größe der Form, während in

Perspektiven zur Auswahl, welche die Augen

Abb. 43 die Unterscheidung in Figur und Grund,

ziemlich beanspruchen. Der Würfel ist ein

also in Vorder- und Hintergrund sehr unent-

Beispiel für die perspektivische Ambivalenz und

schieden beziehungsweise ganz ausgesetzt ist.

multistabile Wahrnehmung. Dabei bestimmt

Hier gibt es weder Vorder- noch Hintergrund.

die Erfahrung die Lage, in welcher der Würfel

Des Weiteren gibt es Kompositionen, bei denen

vorzugsweise wahrgenommen wird.

unsere Wahrnehmung nicht entscheiden kann,

Doch Kippbilder machen sich auch heute noch

ob sie ein Element als Figur oder Grund ein-

Bildgestalter zunutze: So veröffentlichte der Bra-

ordnet. Beide Interpretationen sind gleichzeitig

silianer Baika BK 2014 ein Foto im Internet, das

möglich. So wechselt das Auge beim Betrachten

durch Photoshop zu einem raffinierten Doppel-

immer wieder zwischen Figur und Grund hin

portrait eines Mannes zusammengefügt wurde

25


P r a x i s : KO M P O N I E R E N

Die Frottage

Aufgabenstellung: Übertragen Sie durch Abreiben (franz. frotter: «reiben»; von Max Ernst ab 1925 als bildnerisches Mittel wiederentdeckt und weiterentwickelt) mit einem Blei- oder Graphitstift Oberflächen und Strukturen aus Architektur, Natur, von Objekten, Fußböden, Wänden etc. auf weißes DIN-A3-Papier. Sie können mehrere Papiere vollreiben. Sammeln Sie so verschiedene Oberflächen (Materialsammlung). Sie brauchen dabei noch nicht auf die Anordnung zu achten. Sie können auch mit dem Übereinanderreiben mehrerer Strukturen experimentieren. Ordnen Sie im zweiten Schritt mit dem Kopierer oder Scanner einzelne oder mehrere Strukturen so auf einem neuen DIN-A3-Blatt an, dass eine (nicht-figürliche) Komposition entsteht. Denken Sie bei der Erstellung der Komposition an die → Gestaltgesetze, Seite 22 ff. und behalten Sie den Weiß- bzw. beim Invertieren den Schwarzraum im Auge. Vergrößern, verkleinern, invertieren (d. h. negativ kopieren) oder duplizieren Sie im letzten Schritt das Motiv s/w am Kopierer/Scanner. Verdecken Sie nicht gewünschte Teile mit Tipp-Ex oder weißem Papier, kopieren Sie erneut – bis Sie interessante und gelungene Kompositionen und Varianten entwickelt haben.

#1 Frottage Lernziele: Abstraktionsvermögen, Kompositionsgefühl Schwierigkeitsgrad: leicht Materialliste: Bleistift/Graphitstift, Papier, Kopierer, Tipp-Ex/Deckweiß, Kleber, Kopierer Dauer: 3–6 Stunden 32

oben: Mit dem Kopierer invertierte Kompositionen rechts: Frottierte und dann kopierte Bindfäden


Diese drei Bildbeispiele zeigen sehr schön den Umgang mit den verschiedenen → Grundelementen, Seite 20 ff. Rechteck, Dreieck und Linie wie auch die Anwendung der → Gestaltgesetze, Seite 22 ff. Prägnanz, Ähnlichkeit, Kontinuität, Geschlossenheit, Symmetrie und Gleichzeitigkeit. Die FigurGrund-Unterscheidung kommt ebenfalls gut heraus und die Bilder wirken dreidimensional, auch wegen der Größenunterschiede der Elemente und des Hell-Dunkel-Kontrastes.

33


ZEICHNEN

42

Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem

grafischen Arbeiten werden Zeichen- und Mal-

Zeichnen und Malen. Im theoretischen Teil

werkzeuge sowie -techniken vorgestellt.

→ #2 Grundlegendes zum Zeichnen und druck-

Dazu gibt es Hilfen, Skizzen und Kurzübungen.


Die darauffolgenden sieben → Aufgaben #4 bis

Strich (oder lassen ihn erst einmal finden!) und

#10 sind Methoden, um sich der Zeichnung locker

bieten unendlich viele Variationsmöglichkeiten.

zu nähern. Die Aufgaben schulen den eigenen

→ Aufgabe #33

43


# 2 G r u n d l e ge n d e s z u m Ze i c h n e n u n d d r u c k g r a f i s c h e n A r b e i t e n 44

Zeichnen, Malen und Drucken

Ausführungen und mit der Zeit und wach-

Nicht jeder gute Gestalter muss ein guter

passendste Variante heraus.

Zeichner sein. Dennoch gehört das Zeichnen,

Klassischerweise skizziert man mit dem Blei-

Malen und Drucken zur Gestaltung und

stift und kann ihn mit einem Radiergummi

umgekehrt. Viele Gestalter denken zuerst mit

korrigieren, weshalb er gerade bei Anfängern

dem Stift, skizzieren ihre Idee, bevor sie mit

sehr beliebt ist. Durch Druck und Härtegrad

der Ausarbeitung beginnen. Aktzeichnen und

hat man mit ihm eine große Bandbreite an

zeichnerische Darstellung gehören zu Recht in

Möglichkeiten, den Strich zu setzen (harte,

vielen gestalterischen Studiengängen zu den

leichten Linien). Mir wurde im Grundlagen-

Grundlagen.

Zeichenunterricht meines Studiums verboten

sender Erfahrung findet man die für sich

Das Thema «Zeichnen, Malen, Drucken» füllt

zu radieren. Ich sollte mich nicht vorab auf

ganze Bücher. Ich möchte an dieser Stelle nur

eine Korrektur verlassen können, sondern von

kurz die Möglichkeiten des Schaffens von

Anfang an richtig hinschauen. Ein Ansatz, den

Bildern mit den Mitteln der Zeichnung und

ich heute gut nachvollziehen kann, der mich

der verschiedenen Drucktechniken vorstellen.

damals aber sehr verunsichert hat.

Welche Zeichen-, Malwerkzeuge und Drucktechniken gibt es? Mit welchen Zeichenhilfen

Auch Buntstifte eignen sich zum Zeichnen.

kann man als Einsteiger schnell einen Zugang

Neben den klassischen, trockenen Buntstiften

zur bildnerischen Gestaltung finden? Nicht

gibt es auch Aquarell-Buntstifte, die man mit

zuletzt führe ich damit auch in die nächsten

Wasser und ggf. Pinsel vermalen kann.

praktischen → Aufgaben #4 bis #10 ein, die sich alle mit dem Zeichnen beschäftigen.

Kohle, Rötel, Öl-, oder Pastellkreide sind weitere, aus der Tradition der Bildenden Kunst

Zeichenwerkzeuge

kommende Zeichenwerkzeuge. Jedes für sich produziert einen sehr charakteristischen

Der Bleistift oder auch Graphitstift ist das

Strich. Man kann sie gut durch Wischen und

grundlegende Zeichengerät. Es gibt den

Reiben nachbearbeiten. Mit ihnen wird es

Bleistift in verschiedenen Härtegraden und

schnell expressiv und malerisch, doch es


erfordert eine gewisse Übung, virtuos mit

Tablet. Durch die Verwendung von digitalen

diesen Materialien umzugehen.

Werkzeugspitzen in der passenden Zeichen-

Mit Tinten und Tuschen lässt sich vielfältig

Photoshop oder Illustrator) können fast alle

arbeiten. Abhängig vom Zeichengerät erhält

analogen Zeichenwerkzeuge nachgeahmt wer-

man, z. B. bei Feder oder Füller, sehr feine

den, sei es der Pinselstrich, Kreide, Kohle oder

Linien. Man kann sich Zeichenfedern und

die Rohrfeder. Jeder Strich lässt sich zudem

einen Federhalter kaufen oder Rohrfedern

spurlos rückgängig machen.

oder Bildbearbeitungssoftware (z. B. Adobe

oder Gänsefedern nutzen (und auch selbst zuschnitzen), damit erreicht man herrlich

Mit einem Tablet (z. B. Ipad) kann man auch

kratzige, widerspenstige Striche. Nimmt man

wunderbar zeichnen (und malen): Auch hier

als Zeichen-/Malgerät stattdessen einen Pin-

braucht man die entsprechende Software –

sel, lassen sich die Tinte oder Tusche auch mit

in dem Fall Zeichen-Apps (z. B. Adobe Ideas,

dickem, (un)regelmäßigem Strich und sogar

Art Studio) – und einen, meist geräteunab-

flächig verwenden.

hängigen, Tablet-Pen, einen Stift mit spezieller Gummispitze (mit dem Finger geht es auch,

Fineliner, Kugelschreiber, Marker und

ist aber nicht so genau). Es gibt sogar ganze

Filzstifte sind universell einsetzbar. Sie lassen

Skizzenbuch-Apps, die man mit seinen Zeich-

sich ebenfalls nicht korrigieren, erfordern

nungen füllen kann (z. B. Sketchbook Pro).

also Übung! Und Achtung: Wer lange etwas von seiner Zeichnung haben will, der benutzt lichtechte Stifte.

Malwerkzeuge und -techniken In der Malerei verwendet man Farben, die mit-

Mit einem Grafiktablett/Tablet (z. B. Wacom

tels Pinsel, Spachtel oder anderer Werkzeuge

Cintiq) und dem geräteabhängigen Stift,

auf einen Malgrund aufgebracht werden.

der mitgeliefert wird und unterschiedliche

Farben, je nach Vorliebe des Malers, können

Werkzeugspitzen haben kann, zeichnet (und

sein: Gouache, Tempera, Öl-, Aquarell- (Abb.

malt) man mit etwas Übung ganz wunder-

74, Seite 48) oder Acrylfarben (Abb. 75, Seite

bar digital am Rechner oder direkt auf dem

48). Gouache ist deckend aufgetragen pastös

45


Praxis: ZEICHNEN

Das Skizzenbuch

Aufgabenstellung: Ausgangspunkt ist ein DIN-A5-Skizzenheft mit 40 Seiten. In diesem halten Sie alles fest, was Sie in der kommenden Woche erleben. Schauen Sie mit den Augen eines Fremden, eines Touristen auf Ihren Tag. Versuchen Sie nur zu dokumentieren, vorerst nicht zu werten. Zeichnen Sie beispielsweise im Wartezimmer beim Arzt oder im Bus. Sie können auch in Ausstellungen, ins Theater, in den Park, ins Museum oder an Orte gehen, an denen Sie zuvor noch nicht waren. Es geht ums Entdecken, darum, Unbekanntes neu zu sehen. Erkunden Sie mit dem Heft Ihre Orte, Ihre eigenen Gedanken, Begegnungen mit anderen etc. Bitte füllen Sie das Heft komplett (keine leeren Seiten). Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um das Festhalten von Eindrücken. Sie können zeichnen, malen, collagieren, (nitro-) frottieren, stempeln, reißen, brennen, Ideen reinschreiben, texten, mit verschiedenen Darstellungsformen experimentieren, es als Sammelheft nutzen, Dinge einkleben, sich ausprobieren. Sie können dem Heft auch einen Titel geben oder nach einem selbstgesteckten Thema arbeiten.

#4 Skizzenbuch Lernziele: Spontanzeichnen, Situation erkennen, dokumentieren, sammeln, locker werden Schwierigkeitsgrad: mittel (erfordert etwas Übung) Materialliste: alles zum Skizzieren und Kleben, Materialsammlung Dauer: 1 Woche kontinuierlich, anschließend Ausstellung 56


30 SkizzenbĂźcher, 30 Studierende und Lehrende auf Exkursion nach Breslau (Polen) 57


Praxis: ZEICHNEN

Im ersten Semester rate ich allen Grundlagen-

gen, mit denen sie in Berührung kommen, die sie

Studierenden, sich ein Skizzenbuch zu kaufen

beschäftigen und faszinieren oder sich einfach

(sofern sie noch keins haben), dieses immer mit

nur Notizen machen. Sie üben, ihren Blick zu

sich zu führen und alles, was ihnen begegnet und

schulen, ihren Strich zu verbessern. Studierende

sie spannend finden, festzuhalten. Wenn ihnen

und Gestalter wissen meist selbst ganz genau, wo

mal langweilig sein sollte (im Wartezimmer, im

ihre Schwächen liegen. Im Skizzenbuch kann man

Bus, in der Kneipe), können sie sich mit etwas

unbeobachtet wunderbar üben, es motiviert und

Sinnvollem beschäftigen: dem Beobachten und

erinnert einen, in jeder Situation kreativ sein

Visualisieren. Sie können Ideen für Bilder oder

zu können. Das Buch wird zum Begleiter und Mit-

Produkte festhalten, Studien von Dingen anferti-

wisser, zur Dokumentation des Erlebten.

Vier verschiedene Hefte, vier verschiedene Doppelseiten, Breslau (Polen)

58


Wenn ich mit Studierenden auf Exkursion fahre,

So erfährt man Dinge, die man nicht mitbekom-

teile ich an alle je ein Skizzenheft aus, das sie wäh-

men hat, obwohl man selbst mit vor Ort war.

rend der Reise füllen und das wir dann gemein-

Betrachter der Hefte, die nicht mit auf Exkursion

sam nach der Exkursion ausstellen können. Es ist

waren, bekommen einen ziemlich guten Eindruck,

spannend zu sehen, was jeder daraus macht und

was die Reisenden erlebt haben.

wie unterschiedlich die Herangehensweisen und Ergebnisse sind. Dennoch verbindet diese Hefte gemeinsam Erlebtes; prägnante Orte, Ereignisse doppeln sich in den unterschiedlichen Heften, werden aus einer anderen Perspektive erzählt.

Vier verschiedene Hefte, vier verschiedene Doppelseiten, Enschede (Niederlande)

59


Praxis: ZEICHNEN

Formalisieren einer Zeichnung

Papiercollage. Verwenden Sie zur Darstellung von

Aufgabenstellung*:

liche Farbtöne einer Farbe. Arbeiten Sie maximal

1) Zeichnen Sie eine beliebige Schnittblume

mit zwei bis drei Farben (in je zwei Tönungen).

hellen und dunklen Bereichen zwei unterschied-

inklusive Stiel naturalistisch mit Bleistift auf einem DIN-A4–Format ab.

5) Übertragen Sie danach eine der vorherigen Zeichungen freihand in ein geometrisches Gitter

2) Entwickeln Sie durch Abzeichnen der ersten

(dreieckig, kariert, rautenförmig, wie Sie wollen!

Zeichnung einen Schattenriss/eine Silhouette in

→ z. B. Millimeterpapier oder kariertes Papier)

Schwarz im gleichen Format.

und passen Sie die Formen dem Gitter an.

3) Entwickeln Sie daraus eine Umrissdarstellung

6) Machen Sie von der entstandenen formalen

im gleichen Format.

Struktur im Gitter eine Reinzeichnung auf dasselbe Format (ggf. auch digital) und optimieren

4) Diese Teilaufgabe ist optional, da sie recht

Sie dabei nicht stimmige oder zu komplizierte

zeitaufwendig und anspruchsvoller ist: Über-

Formen.

tragen Sie die Originalzeichnung in eine farbige

*«Leichtere» Variante der Aufgabe: Statt sich den Schritten 2)–5) über das Abzeichnen zu nähern, können diese auch mit der Abpaus-Methode (z. B. mit einem Leuchttisch) erzielt werden. Dadurch tritt das «Hinschauen– und–Formen–finden» und damit auch das «Sehen lernen/Beobachten» mehr in den Hintergrund als bei der ursprünglichen Aufgabe.

#10 Formalisieren

Lernziele: Methode zur Formenvereinfachung und -stilisierung

Schwierigkeitsgrad: leicht 70

Materialliste: Bleistift, Papier, Edding, farbiges Tonpapier (optional), Schere (optional) Dauer: 2 Stunden (mit optionalem Teil 4 Stunden insgesamt), anschließend Präsentation

zu 1)


zu 2)

zu 3)

zu 4)

Mit dem letzen Schritt haben Sie ein stilisiertes Icon/eine Bildmarke → Seite 204 f. fßr Ihre zu 5)

zu 6)

Blume entwickelt.

71


P r a x i s : F O TO G R A F I E R E N

Das urbane Alphabet (Teil 1)

Strukturen die lateinischen Buchstaben von

Gehen Sie mit einer Digitalkamera aufmerksam

Sie können auch mehrere Alphabete sammeln.

durch die Stadt. Finden Sie aus einem Teilbereich

Wieder zu Hause angekommen, spielen Sie die

A bis Z.

Aufgabenstellung:

(z. B. Fassaden, Geländern, Gehwegplattenrissen,

Bilder auf den Rechner und ordnen Sie Ihr

Autos, Straßenlaternen, Bäumen etc.) ein urbanes

Alphabet auf einem DIN-A3-Poster in einem

Alphabet: Fotografieren Sie in den gefundenen

Raster nachvollziehbar an.

Fahrradständer als Alphabet – erstaunlich, wie viele verschiedene Formen es gibt! Bei manchen

#17 Urbanes Alphabet (1) Lernziele: selektive Wahrnehmung, Fotopraxis, Formgefühl, Abstraktionsvermögen, Fantasie Schwierigkeitsgrad: mittel Materialliste: Fotokamera, Computer, Drucker Dauer: 3–6 Stunden 106

Buchstaben musste mit der Richtung getrickst werden und die Fotos wurden gedreht. Auf → Seite 192 geht es mit diesen Fotos weiter!


Schönes Beispiel für ein gefundenes Alphabet innerhalb eines urbanen Teilbereichs. In dem Fall wurden schmiedeeiserne Tore, Zäune und Geländer gesucht und kombiniert. Auf → Seite 193 geht es mit diesen Fotos weiter!

107


Praxis: SCHRIFT

Das urbane Alphabet (Teil 2) Aufgabenstellung:

Ordnen Sie Ihr Alphabet auf einem DIN-A3-Poster in einem Raster sinnvoll an. Sie können das Raster aus Aufgabe #15 dafür beibehalten.

Fortsetzung der → Aufgabe #17, Seite 106 f. Nehmen Sie Ihr urbanes Alphabet von Aufgabe

Probieren Sie Ihre Schrift abschließend aus, indem

#15 als Grundlage für die weitere Arbeit: Digitali-

Sie diese als Pangramm (griech.: «jeder Buch-

sieren Sie Ihre Fotos durch Einscannen, stellen Sie

stabe», auch: holoalphabetischer Satz genannt;

die einzelnen Buchstaben Ihres Alphabetes frei

ein Satz, der alle Buchstaben des Alphabetes

und vektorisieren Sie diese anschließend mit Hilfe

enthält) setzen, z. B.: «The quick brown fox jumps

eines Vektorprogrammes.

over the lazy dog.» Oder: «Welcher fieser Katzentyp quält da süße Vögel bloß zum Jux?»

#37 Urbanes Alphabet (2)

Lernziele: Digitalisieren und Vektorisieren, Schriftentwicklung

Schwierigkeitsgrad: mittel (erfordert Kenntnisse in einem vektorbasierten Programm) Materialliste: vektorbasierte Zeichensoft- ware, ggf. Programm zur Schriftentwicklung 192

Dauer: 3–4 Stunden

linke Seite: Das Fahrradständer-Alphabet abschließend als vektorisierte Schrift und als Pangramm gesetzt

rechte Seite: Das Alphabet der geschmiedeten Zäune vektorisiert


193


SICH STRUKTURIEREN

246

Im letzten Kapitel dieses Buches geht es um effek-

Arbeit und Leistung optimieren. Jeder kennt das:

tives und effizientes Arbeiten im gestalterischen

Black Out, Angst vor dem weißen Blatt, nicht

Alltag. Mit verschiedenen Methoden aus den

anfangen können oder ein Projekt nicht zu Ende

Bereichen der Kreativitätstechniken, der Prä-

bringen, mitten im Prozess stecken bleiben trotz

sentationstechnik, Rhetorik und des Selbst- und

Deadline, nicht gut vor anderen reden und seine

Zeitmanagements kann man seine gestalterische

Arbeit vorstellen können. Dazu kommen die


ewige Ablenkung und Prokrastination durch ver-

Mit einer Mindmap → Aufgabe #48 kann man

meintlich wichtigere Dinge wie den Schreibtisch

sich zu Beginn eines Projektes strukturieren.

aufräumen.

Die nächste → Aufgabe #49 zeigt, wie man mit Hilfe einer Zeittorte und einer Zeitplantabelle

Das Kapitel→ #10 Grundlegendes zu methodi-

seinen Status quo analysiert, sich Ziele setzt und

scher Arbeit beschreibt, mit welchen Methoden

in einem vorgegebenen Zeitschema realisiert.

man aus solchen Fallen wieder herauskommt und

In → Aufgabe #50 reflektiert und bewertet man

im praktischen Teil → Seite 268 ff. gibt es dazu

die geleistete Arbeit mit einer schnellen evaluie-

drei methodische Übungen zum Ausprobieren:

renden Methode.

247


# 1 0 G r u n d l e ge n d e s z u m e t h o d i s c h e r A r b e i t

Besser arbeiten mit Methode

Es gibt verschiedene Arten zu lernen, soge-

Als Methode (altgriech. «Nachgehen», «Verfol-

nannte Lernmodelle.70 Der Lernprozess kann

gen») bezeichnet man ein planmäßiges Vorgehen

in Lehrstufen) eingeordnet werden: Am Anfang

zur Erreichung eines Zieles. Egal, ob man sich

gibt es eine Orientierungsphase: bei einem

in alltäglichen, privaten oder fachspezifischen,

spezifischen Thema ankommen, Recherche/

beruflichen Situationen befindet: Es gibt immer

eintauchen, sich ggf. in einer (Lern-)Gruppe

(mindestens) zwei Möglichkeiten, sich zu verhal-

orientieren, sich auf ein Ziel ausrichten, eine

ten: 1) spontan, situativ, intuitiv, chaotisch oder

Vorstellung erarbeiten, was bis dahin zu tun

2) planmäßig, strukturiert, geordnet. Beide Wege

ist. Die nächste Stufe ist die Erarbeitungs- und

führen am Ende immer zu einem positiven oder

Aneignungsphase: geistige, praktische, kreative

negativen Erkenntnisgewinn. Diesen kann

Arbeit am Thema, Austausch mit anderen, sich

man wiederum als «Lernen aus einer gemachten

korrigieren. Die letzte Stufe ist die Ergebnis-

Erfahrung» (= learning by doing) bezeichnen.

sicherungsphase: Ziel ist erreicht, Rückblick,

Es ist also anzunehmen, dass man, je öfter man

Bilanz, Zusammenfassen, Abspeichern in

ähnliche Situationen durchlebt, lernt, diese für

Kurz- und Langzeitgedächtnis. Die Ergebnis-

sich zu optimieren. «(...) Geistiges Arbeiten setzt

sicherungsphase dient auch zum Abrufen von

neben einem hohen Maß an Selbstorganisation

gelerntem Wissen.

allgemein in drei Lernstufen (und damit auch

intensivstes Training bzw. Üben voraus, um sinnvoller lernen, besser behalten und

Am besten lernt man, wenn es eine Verknüp-

produktiver denken zu können. (...)» 69

fung der «Kopf – Herz – Hand»-Ebene gibt: Der Kopf steht für die kognitive und rationale Seite

Solche «gemachten Erfahrungen» lassen sich

des Lernens, das Herz steht für die subjektive

zum einen evtl. schon methodisch einordnen,

und emotionale Seite – dazu gehören auch die

zum anderen können sie auch durch gezielt ein-

Entwicklung sozialer Kompetenzen – und die

gesetzte Methoden positiv gesteuert (= verbes-

Hand für die handlungsorientierte Seite, d. h. das

sert) werden. Im Folgenden stelle ich eine Reihe

praktische Ausprobieren, Erfahren und Erleben

von Methoden vor, die (nicht nur angehende)

im Lernprozess.

Kreative und Gestalter wie auch Lehrende für sich und ihre Arbeit nutzen können, um «höher,

Des Weiteren gibt es unterschiedliche Lern-

schneller und weiter» zum Ziel zu kommen:

typen, einige Beispiele sind: visueller (Sehen),

effektiv und effizient!

auditiver (Hören), audio-visueller (Sehen und Hören), einsichtanstrebender (Beweis), kontakt-

Lernen

bzw. personenorientierter (mit Bezugsperson

Das Lernen wird allgemein als absichtlicher

vs. allein), motorischer (Aufschreiben, Unter-

oder beiläufiger, individueller oder kollektiver

medienorientierter Lerntyp (Computer, Tablet

Wissenserwerb von geistigen, körperlichen und

etc.). Eine Kombination aus diesen Lerntypen

sozialen Kenntnissen, Fähig- und Fertigkeiten

steigert bewiesenermaßen die Lernfähigkeit

bezeichnet. Aus pädagogisch-psychologischer

(Abb. 237). 71 Wenn man sich an die Schulzeit

Sicht ist das Lernen z. B. eine Verhaltensände-

zurückerinnert, fällt einem bestimmt wieder ein,

rung, ein Wissenszuwachs oder auch ein biogra-

mit welchen Mitteln und Tricks man am besten

fischer Prozess.

für eine Klausur lernen konnte. Daraus lässt sich

streichen, Auf- und Abgehen beim Lernen) oder

vielleicht schon der eigene Lerntyp ableiten.

248


ßend den Klappentext. Oder: Lesen Sie eine Überschrift und assoziieren Sie, was Sie im Text erwarten könnte. Lesen Sie anschließend den Text: Sie werden interessierter, konzentrierter

Konzentrations- und Gedächtnisübungen

lesen und haben sich ggf. schon reflexiv eine

Eine Möglichkeit, seine Lernfähigkeiten zu ver-

5) Einfachheit ist guter Stil: Versuchen Sie, beim

bessern, sind Konzentrations- und Gedächtnis-

schriftlichen und mündlichen Formulieren von

übungen. Hier folgen acht beispielhafte Hand-

Gedanken kurze, verständliche Sätze zu bilden.

Meinung zum Thema gebildet.

lungsanweisungen.72 6) Selbstdisziplinierung: Aktivieren und inten1) Erinnern eines Bildes: Betrachten Sie drei

sivieren Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit durch

Minuten lang intensiv eine Abbildung aus einer

Vermeidung von typischen Ablenkungsmus-

Fachpublikation. Schließen Sie anschließend

tern. Versuchen Sie, sich zu disziplinieren und

die Augen und versuchen Sie, sich das Bild mög-

mit kleinen Zielen zu motivieren (Wenn ich jetzt

lichst genau vorzustellen. Öffnen Sie dann wie-

noch 45 Minuten durchhalte und weitermache,

der die Augen und vergleichen Sie Vorstellung

kann ich anschließend 15 Minuten E-Mails lesen,

und tatsächliche Abbildung (öfter wiederholen).

Kaffeetrinken etc.). Probieren Sie auch mal für Sie untypische Arbeitszeiten aus! Ein neuer

2) Texte aus dem Gedächtnis zusammenfassen:

Rhythmus bewirkt oft frischen Wind und das

Lesen Sie einen Text. Wenn Sie glauben, ihn

bedeutet neue Energie.

erfasst zu haben, schließen Sie das Buch und schreiben Sie eine inhaltliche Zusammenfas-

7) Ausgleich suchen & auf die Gesundheit

sung. Vergleichen Sie anschließend beide Texte.

achten: Sie steigern Ihre Leistungen, wenn Sie

Haben Sie alle Inhalte rekonstruieren können?

ausgeglichen, gesund und munter sind. D. h. Sie

Thomas Fuller

«Methode ist die Mutter des Gedächtnisses.» 73

Abb. 237

müssen dafür sorgen, dass das Arbeiten zum 3) Erinnern von Text und Bild: Schauen Sie sich

einen so angenehm wie möglich ist (Atem-

ein (Online-)Nachrichtenvideo an. Versuchen

übungen, genügend Sauerstoff, (Sitz-)Haltung,

Sie, sich alle Meldungen inhaltlich (inkl. Bilder)

regelmäßige Pausen) und zum anderen, dass es

zu merken und schreiben Sie anschließend ein

einen Ausgleich zur geistigen, praktischen und

Gedächtnisprotokoll. Überprüfen Sie anschlie-

kreativen Arbeit gibt (z. B. Sport, Ernährung,

ßend durch abermaliges Ansehen Ihre Leistung.

Ruhezeiten, genügend Schlaf).

4) Erwartungshaltung formulieren: Lesen Sie

8) Sich strukturieren: Machen Sie sich Zeit- und

einen Buchtitel und fragen Sie sich, worum es

Projektpläne und halten Sie sich daran! → Zeit-

in dem Buch gehen könnte. Lesen Sie anschlie-

und Selbstmanagement, Seite 261 ff.

249


Praxis: SICH STRUKTURIEREN

Die Zeittorte und der Zeitplan Aufgabenstellung:

3) Erstellen Sie für eine Arbeitswoche Ihrer Wahl

1) Erstellen Sie eine 24-Stunden-Zeittorte zu Selbstmanagement

dieser Woche an den Plan zu halten. Analysieren

Ihrem Tagesablauf als Ist-Zustand. Geben Sie

Sie im Anschluss Ihr eigenes Verhalten (Fragen

dabei Ihre einzelnen Tätigkeiten in Prozent an bla

dazu siehe 2).

vorab einen Wochenplan. Versuchen Sie, sich in

(ausgehend von 24 Stunden = 100 %). Erstellen Sie anschließend eine zweite Zeittorte mit einem

4) Erstellen Sie für eine Arbeitsmonat Ihrer Wahl

Wunsch-Zustand (Soll). Überlegen Sie, wie Sie

vorab einen Monatsplan. Versuchen Sie, sich in

Ihren Wunsch-Zustand realisieren können.

diesem Monat an den Plan zu halten. Analysieren Sie im Anschluss Ihr eigenes Verhalten (Fragen

2) Erstellen Sie für einen Arbeitstag Ihrer Wahl

dazu siehe 2).

vorab einen Tagesplan. Versuchen Sie, sich an diesem Tag an den Plan zu halten. Analysieren Sie

5) Erstellen Sie für ein Jahr Ihrer Wahl (muss

im Anschluss Ihr eigenes Verhalten (Konnten Sie

kein Kalenderjahr sein) vorab einen Jahresplan.

den Tagesplan umsetzen? Wo hat es nicht funkti-

Versuchen Sie, sich in diesem Jahr an den Plan zu

oniert und warum? Hat sich mit dem Plan grund-

halten. Analysieren Sie im Anschluss Ihr eigenes

sätzlich etwas an Ihrem Verhalten geändert? Was

Verhalten (Fragen dazu siehe 2).

nehmen Sie aus der Planung mit?)

Bei dieser Aufgabe wird absichtlich auf eine inhaltliche Veranschaulichung verzichtet. Das Thema ist sehr persönlich und individuell. Die hier abgebildeten Grafiken können als Vorlagen für eigene Überlegungen genutzt werden.

Ihr 24-Stunden-Tag

#49 Zeittorte und Zeitplan

Lernziele: Zeit- und Selbstmanagement, Prioritätensetzung, sich strukturieren, planen, verbessern

Schwierigkeitsgrad: leicht Materialliste: Papier, Stift, ggf. Computer Dauer: je nach Zeitraum der Planung (Tag bis Jahr) ca. 30 Minuten– 2 Stunden 270

Es ist jeweils ein Kreis für den Ist-Zustand und einer für den Soll-Zustand zu verwenden. Die Einteilung kann (zuerst) mit Bleistift vorgenommen werden.


Tagesplan Uhrzeit

Datum: Tätigkeit / Aktivität / Termin

Zeitaufwand

Bemerkungen

7:00 8:00 9:00 10:00

...

Wochenplan Tag

KW: Aufgabe / Termin

Priorität A–B–C

Wer?

Zeitaufwand

fertig bis

erledigt ja/nein

Zeitaufwand

fertig bis

erledigt ja/nein

Zeitaufwand

fertig bis

erledigt ja/nein

Mo

Di ...

Monatsplan

Monat:

Aufgabe / Projekt

Priorität A–B–C

Jahresplan

Wer?

Zeitraum/Jahr:

Aufgabe / Projekt

Priorität A–B–C

Wer?

Das Aussehen der Tabellen ist völlig frei, es können auch Spalten individuell ergänzt oder gelöscht werden. Der Monats- und Jahresplan muss nicht zwingend tabellarisch erarbeitet werden.

271


ANHANG

274


275


Bildmarke, 205, 216 ff.

Dickte, 182, 183

Bildergeschichte, 172 f., 240 ff.

Didot-Punkt, 181

ABC-Analyse, 264

Bionik, 78 f.

Didot, François-Ambroise, 181

Abklatschtechniken, 47 ff.

Black, Roger, 263

Digitaldruck, 47 ff.

Abriebtechniken, 47 ff.

Bleisatz, 179

DIN-Formate, 29 f., 225, 227

Absichtserklärung, 265

Blindzeichnung, 62 f.

DISG-Persönlichkeitsmodell,

Abstrich, 183, 186

Blocksatz, 183

263

Abwicklung, 136 ff.

Briefing, 218, 224

Divis, 183, 186

Aceton, 47 ff., 101

Brinckmann, Albert Erich,

Dokumentarfotografie, 112 ff.

Acrylfarbe, 45 ff.

121 f.

Doppelbelichtung, 102

Adams, Ansel, 99

Bronzezeit, 76

Dramaturgie, 256

Adobe, 160, 180, 258

Bund, 183

Dreieck, 20 f., 118

Aerodynamik, 78

Bündigkeit, 178, 183

Druckerpresse, 179

Aktzeichnen, 66 f.

Büroklammer, 124 f.

Druckvorstufe, 224 f.

Stichwortverzeichnis

DTP, 180

Akzidenzen, 183 Albers, Reinhard, 185

CAD/CAM, 121

DTP-Punkt, 181

Alberti, Leon Battista, 75

Camera Obscura, 100 f.

Dunkelkammer, 98, 108 f.,

Alinea, 183

Capitalis Monumentalis, 179

112 f.

ALPEN-Methode, 265

Capitalis Quadrata, 179

Durchschuss, 178, 183, 186

Alphabet, 106 f., 178 f., 192 f.

Capitalis Rustica, 179

Dynastische Zeit, 76

Anatomie der Schrift, 182

Chanel, Coco, 241

Anatomie des Buchstabens,

CIE-System, 160 f.

Egyptienne, 180

182

Collage, 46 ff.

Ehrenfels, Christian von, 22

Anstrich, 183, 186

Collective Notebook, 56 ff., 251

Ein-Strich-Zeichnung, 60 f.

Antiqua, 180 ff.

Corporate Behaviour, 206 f..

Einzug, 183

Aquarellfarbe, 45 ff.

Corporate Communication,

Eisenhower-Prinzip, 264 f.

Arbeitsrhythmus, 264

206 f.

Eisenzeit, 76

Aristoteles, 158, 260

Corporate Design, 206 ff.

Elektro Hafiz, 78

Arts and Crafts, 77

Corporate Identity, 206 ff.

Ellipse, 20 f., 118

Assemblage, 46 ff.

Craik-O’Brien-Cornsweet-

Ernst, Max, 32

Aufstrich, 183, 186

Täuschung, 27

Evaluation, 260

Augenmaß, 16 f.

CMYK-Modell, 158

Ausgleichen, 183

Cyanotypie, 101 f.

Auslauf, 183, 186

284

Facebook, 170 f. Farbe-an-sich-Kontrast, 161

Ausschnitt, 104 f.

Da Vinci, Leonardo, 29

Farbharmonien, 162

Auszeichnung, 183

Designmethoden, 254 f.

Farbkontraste, 161 f., 168 ff.

Designprozess, 54, 254 f.

Farbmischung, 157 ff.

BANJO-Methode, 263

Deutsche Fraktur, 179

Farbordnungen, 158 ff., 166 f.

Barcamp, 253 f.

Deutscher Werkbund, 78

Farbspektrum, 156

Bauhaus, 78

Deutsches Institut für Nor-

Farbwahrnehmung, 156 ff.

Berry, John D., 179

mung, 30, 186

Farbwirkung, 82, 162 ff.

Betriebssystem, 180

Deutsches Patent- und

Feininger, Andreas, 23

Beyrow, Matthias, 207

Markenamt, 206

Fibonacci, Leonardo, 30

Bezold-Effekt, 27, 162 f.

Diagramme, 259

Fibonacci-Reihe, 30


Figur-Grund-Beziehungen, 25 ff.

Gesetz der verbundenen

Icon, 204

Fischgrät-Diagramm, siehe

Elemente, 24 f.

Ikon, 204

Ishikawa-Diagramm

Gestaltgesetze, 22 ff.

Illustration, 259

Fixierung, Grad der, 81 f.

Gestaltungsraster, 225

Image, siehe Marke

Fläche, 20 f.

Geviert, 184

Imperial- Format, 225

Flattersatz, 183

Gleichgewicht, visuelles, 31

Index, 205

Flatterzone, 183

Globalisierung, 211

Initial, 184

Fleisch, 182, 183

Glyphe, 184

Internet, 180

Fließtextschrift, 182

Goethe, Johann Wolfgang von,

Inversionsfiguren, 25 f.

Formalisieren, 70 f.

24, 159, 163

Irradiation, 27 f.

Format, 29 f., 225 ff.

Goldener Schnitt, 28 ff.

Ishikawa-Diagramm, 252 f.

Formbeziehungen, 28 f., 119 f.

Goldenes Rechteck, Spirale, 29

Ishikawa, Kaoru, 252

Formdynamik, 120

Gotik, 76

Ist-Soll-Vergleich, 266

Formenrhythmus, 120

Große, Karl der, 179

Itten, Johannes, 159 ff.

Formenvielfalt, 118 ff.

Groteskschrift, 180, 184

formgebende Linien, 50

Grundelemente, 20 ff., 210

James, William, 17

Formgliederung, 122

Gruppenaufgabe, 40 f., 110 f.,

Jastrow, Joseph, 26

Formkontraste, 119 f.

130 f., 134 f., 146 ff., 148 ff.,

Formsatz, 183

220 f., 236 f., 240 f., 268 f.

Kalt-Warm-Kontrast, 161

fotografieren, analog und

Guilford, Joy Paul, 250

Kant, Immanuel, 17

digital, 98 f.

Gutenberg, Johannes, 179

Kapitälchen, 184 Karolingische Minuskel, 179

Fotogramme, 101 Fototechniken, experimentel-

Handlettering, 196 ff.

Kegel, 182, 184

le, 100 ff.

Haslam, Andrew, 225

Keilschrift, 178

Fraktalisierung, 211

HBK Braunschweig, 12, 66, 278

Kelvin, 157

Frottage, 32 ff.

Headlineschrift, 182

Kerning, 184

Frutiger, Adrian, 186 f.

Heft, 56 ff., 240 ff.

Key Visual, 208 f.

Fuller, Thomas, 249

Hell-Dunkel-Kontrast, 161

Kippfiguren, siehe Inversions-

Fünf-Finger-Methode, 272 f.

Helmbold, Ute, 52 f.

figuren

Hering, Karl E. K., 167

KISS-Formel, 258

Gedächtnisübungen, 249 f.

Herrmann, Ludimar, 27 f.

Klassizistische Antiqua, 180

Gemeine, 184

Herrmann’sches Gitter, 27 f.

Koffka, Kurt, 22

Generative Gestaltung, 80, 83

HfG Schwäbisch Gmünd, 254

Köhler, Wolfgang, 22

Gesetz der Ähnlichkeit, 23

Hieroglyphen, 178

Kolumne, 184

Gesetz der Erfahrung, 24

Hilfslinien, 50

Kolumnentitel, 184

Gesetz der gemeinsamen

Hippo, Augustinus von, 16

Kombination/Kombinatorik,

Region, 24

Historismus, 77

210, 216 f.

Gesetz der Geschlossenheit, 23

HKS, 160

Komplementärkontrast, 159, 161

Gesetz der Gleichzeitigkeit, 24

Hochdrucktechnik, 47 ff.

Konsultationsgröße, 182

Gesetz der guten Kurve, 23

Holzschnitt, 47 ff.

Konzentrationsübungen, 249 f.

Gesetz der Kontinuität, 23

Hommage, 146 ff., 148 ff.

Kopieren, 47 ff.

Gesetz der Nähe, 22 f.

Honnecourt, Villard de, 227

Körper, geometrische 118 ff.

Gesetz der Prägnanz, 22, 81

Hurenkind, 184

Krämer, Prof., 254

Gesetz der Symmetrie, 24

Kreativität, 250

285


Kreativitätstechniken, 250 ff.

Methode, 248 ff.

Perspektive, 52, 120, 128 f.

Kreis, 20 f., 118

Methode 6-3-5, 250 ff.

Pessoa, Fernando, 17

Küppers, Harald, 159 f.

Mikrotypografie, 178

Pfeil, 20 f.

Kurven, 20 f.

Mindmap, 268 f.

phönizische Lautschrift, 178

Kusama, Yayoi, 80

Ming-Dynastie, 76 f.

Pica, 181

Minuskel, 184

Piktogramm, 204 f., 212 f.

Laufweite, 184

Mitte, mathem. und opt., 30 f.

Plakat, 232 ff.

Layout, 224 ff.

Modellieren, 126 f.

Planungsregeln, 266

Layoutkonzept, 224 ff.

Moderne, 78

Pop-up, 140 ff.

Le Corbusier, 29

Modulor, 29

Portraitfotografie, 110 f.

Leistungskurve, 264 f.

Monotypie, 47 ff.

Postmoderne, 78

Lernen, 248 ff.

Möwchen, 184

Potch, 101

Lesbarkeit, 178

Müller-Lyer, F. C., 27

Pragmatik, 204

Lesegröße, 182

Müller-Lyer’sche Täuschung,

Präsentation, 255 ff.

Lettern, 179

27

Projektion, 102 f.

Licht und Schatten, 51, 108 f.

Munsell, Albert Henry, 166

Projektplanung, 261 ff.

Lichttemperatur, 157

Muster, 72 ff.

Proportionen, 28 ff., 209, 225

Ligatur, 184

Necker, Louis Albert, 25

Punkt, typografischer, 181

Linear-Antiqua, serifen-

Negativräume, 51, 68 f., 126 ff.

Punze, 184, 186

betonte, 180, 186

Newton, Isaac, 158

Linolschnitt, 47 ff.

Nitrofrottage, 47 ff.

Quadrat, 20 f., 118

Linotype, 186

Nutzfläche, 226

Qualitätskontrast, 161

Punkt, Linie, Fläche, 20 ff., 204

Lichtwirkung, 120

Quantitätskontrast, 161 f.

Lithografie, 46 ff. Locke, John, 17

Oberlänge, 184

Logo, 205

Objekt-Raum-Beziehungen,

Radierung, 46 ff.

Logogestaltung, 209 ff.

52 f.

RAL, 160

Loos, Adolf, 77

Offsetdruck, 47 ff.

Randausgleich, 184

Lotus-Effekt, 78

Ohr, 184

Rapport, 90 ff.

Ludwig, Prof. Dr. Johannes,

Ölfarbe, 46

Raum, 51 f.

256

Op-Art, 25, 79 f.

Rausatz, 185

Lumi-Transfer, 101

O’Reilly, Tim, 253

Rechteck, 20 f., 118

Ornament, 74 f.

Rede, 260 f.

Ornamentierungsgrad, 81 f.

Registerhaltigkeit, 185

Mac OS, 180 Majuskel, 184

286

Reinzeichnung, 224 f.

Makrotypografie, 178

Pagina, 184

Renaissance, 76

Malwerkzeuge und -tech-

Palmer, Stephen, 24

Renaissance-Antiqua, 180

niken, 45 ff.

Pangramm, 192

RGB-Modell, 157 ff.

Marginalien, 184, 228

Pantone, 160

Rhetorik, 260 ff.

Marke, 205 ff., 218 ff.

Parenthese, 184

Rhythmisierungsgrad, 81

Maßsysteme, 181

Pareto-Prinzip, 264

Richtungen, 51

Materialität, 122 f.

Pareto, Vilfredo, 264

Risodruck, 47 ff.

Mediävalziffer, 184

Periodika, 184

Rohrbach, Bernd, 252

Mengentext, 187

Permutation, 210, 216 f.

Rokoko, 77


Römische Kursive, 179

Strukturen, 20 f., 32, 72

Waisenkind, 185

Römisches Reich, 76

Strukturplan, 230 f.

Walden, Raymond, 157

Rorschach, Hermann, 75

Sukzessivkontrast, 161 f., 167

Wedgwood, Josiah, 77

Rorschachtest, 75

Symbol, 205

Wertheimer, Max, 22

Symmetrie, 51

Willberg, Hans Peter, 181

Sans Serif, siehe Grotesk

Synästhesie der Farben, 164 f.

Windows, 180

Satzspiegel, 185, 226 f.

Syntax, 204

Witwe, 184 Work-Life-Balance, 261

Schabekarton, 46 ff. Schaugröße, 182

Tangram, 210, 216 f.

Wortbilder, 214 f.

Schraffuren, 20 f., 51

Tapete, 82 f., 92 ff.

Wort-Bild-Marke, 205, 218 ff. Wortmarke, 205, 218 ff.

Schriftfamilien, 185 ff.

Textgenre, 198 ff.

Schriftgeschichte, 178 ff.

Texturen, 20 f., 204

Schriftgrad, 185

Tiefdrucktechnik, 46 ff.

Zeichen, 204 f.

Schriftgröße, 182

Tilde, 185

Zeichenhilfen, 50 ff.

Schriftklassifikationen, 186

Totale, 104

Zeichensatz, 185

Schriftrhythmus, 190 f.

Transfertechnik, 101

Zeichentheorie, 204 ff.

Schriftschnitt, 185

Tropfen, 185

Zeichenübungen, 53

Schriftsippen, 185 ff.

Tschichold, Jan, 225

Zeichenwerkzeuge, 44 f.

Schulter, 185

Twain, Mark, 259

Zeilenabstand, 178, 185

Schusterjunge, 185

Typografie, 178 ff.

Zeilenfall, 185

Schwarmintelligenz, 78, 250

Typometer, 181

Zeitinventur, 263

Selbstbildnis, 64 f.

Typo-Ornament, 188 f.

Zeitmanagement, 262 ff.

Selbsterkenntnis, 262

Zeitplan, 270 f.

Selbstmanagement, 261 ff.

Übergangsantiqua, 180

Zeittorte, 270 f.

Selbstwirksamkeit, 262

Uecker, Günther, 79 f.

Zeitung, 236 ff.

Semantik, 204

Umbruch, 178

Zeitverlustanalyse, 263

Semiotik, 204

Umrisslinien, 20 f.

Zielsetzung, 264

Seneca, 263

Umsetzungskompetenz, 262

Zoll, 181

Sequenzen, 259

Unterlänge, 185

Zuffo, Dario, 121

Serif, 180

Ursache-Wirkungsdiagramm,

Zurichtung, 185

Serife, 185

252 f.

Shakespeare, William, 251

US Letter, 225

Siebdruck, 47 ff. Signet, 205

Varianten, 170 f.

Simultankontrast, 162

Variation, 210

Skizzen, 54 ff.

Vasarely, Victor, 25

Skizzenbuch, 56 ff.

Verbindungen, 144 f.

SMART-Formel, 265

Versalie, 185

Soft Skills, 255

Versalziffer, 185

Spationierung, 178, 185

Vexierbilder, 26

Sperrsatz, 185

Vieleck, 20 f.

Stege, 185, 226

Virgel, 185

stempeln, 47 ff.

visuelle Illusionen, 26 f.

Stillleben, 68 f.

Vorzeichnungen, 55

287



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