Rindorf, Bau dein eigenes Fahrrad

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BAU DEIN EIGENES FAHRRAD Christian Rindorf

DAS WERKSTATTBUCH

reparieren restaurieren warten



BAU DEIN EIGENES FAHRRAD Christian Rindor f

DAS WERKSTATTBUCH – reparieren, restaurieren, warten


INHALT TEILE DES FAHRRADS

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EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 WERKZEUG

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Innensechskantschlüssel . . . Gabelschlüssel . . . . . . . . . . Schraubenzieher . . . . . . . . . Wasserpumpenzange . . . . . . Seitenschneider . . . . . . . . . Kettennietdrücker . . . . . . . . Rollgabelschlüssel . . . . . . . . Gummihammer . . . . . . . . . . Rohrzange . . . . . . . . . . . . . Steckschlüssel-Satz . . . . . . . Speichenschlüssel . . . . . . . . Schieblehre . . . . . . . . . . . . Montageständer/Aufhängung

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WO FINDE ICH DAS NÖTIGE MATERIAL UND MEHR INFOS? . . 28 DIE WERKSTATT

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EIN FAHRRAD AUSWÄHLEN ERSATZTEILE

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Räder, Gangschaltung und Bremsen Pedale und Pedalarme . . . . . . . . . Kurbelsatz und Tretlager . . . . . . . . Sattelstütze . . . . . . . . . . . . . . . . Sattel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lenkervorbau . . . . . . . . . . . . . . . Lenker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Griffe und Lenkerband . . . . . . . . .

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Steuersatz . . . . . . . . . . . . Bremskabel und Bremszüge Bremse (Bremskörper) . . . . Bremsgriffe . . . . . . . . . . . Schutzblech . . . . . . . . . . . Kette . . . . . . . . . . . . . . . . Schloss . . . . . . . . . . . . . .

EINBAU NEUER TEILE Tretlager . . . . . . . . . Pedale . . . . . . . . . . . Kettenblatt . . . . . . . . Kurbelsatz . . . . . . . . Vorderrad . . . . . . . . . Hinterrad . . . . . . . . . Bremse . . . . . . . . . . Schutzblech . . . . . . . Sattel und Sattelstütze Steuersatz . . . . . . . . Lenkervorbau . . . . . . Lenker . . . . . . . . . . . Bremsgriffe . . . . . . . Bremskabel . . . . . . . Bremszug . . . . . . . . . Lenkerband . . . . . . . Handgriffe . . . . . . . .

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WARTUNG DES FAHRRADS

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INSPIRATION NACHWORT

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ÜBER DEN AUTOR

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Bremsgriff

Klingel

Lenker Lenkervorbau

Lenkerband

Steuersatz Bremszug

Steuerrohr Bremse/Bremskörper Kurbelsatz

Gabel

Tretlager

Reifen/Mantel

Felge 4


TEILE DES FAHRRADS

Sattel

Oberrohr Sattelstütze

Kette Sattelrohr

Ausfallenden

Speichen

Ventil Pedal

Pedalarm Hinterbremse (Rücktrittbremse)

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EINLEITUNG Dieses Buch ist für alle diejenigen gedacht, die Lust haben, sich ihr eigenes Fahrrad zusammenzubauen, aber nicht genau wissen, wie das funktioniert. Alle Tipps, Tricks und Methoden, über die ich in diesem Buch berichte, habe ich viele Jahre lang selbst erprobt. Über Jahre hinweg habe ich mit zahlreichen Fahrradhändlern gefachsimpelt und mich überhaupt immer sehr für die Konstruktion des Fahrrads interessiert. Dabei hat es mir geholfen, möglichst neugierig zu sein und viele Fragen zu stellen. Geboren und aufgewachsen bin ich auf der kleinen dänischen Ostseeinsel Tåsinge im südlichen Fünen. Von klein auf interessierten mich Fahrräder und ihre Reparatur. Schon früh kaufte ich mir ein Fahrrad mit nur einem Gang – viele werden es mit einem „Fixie-Bike“ verwechseln, was es aber nicht ist. Aber das werden wir später im Buch klären. Als ich 2003 nach Kopenhagen zog, nahm das Interesse, alte Räder aufzuspüren und aufzumöbeln, noch einmal zu. Zu dieser Zeit kam es wieder in Mode, „Hollandräder“ (in Dänemark werden sie „Oma-Räder“ genannt) zu fahren. Diese Fahrräder sind ziemlich massiv und haben ihre ganz eigene Ästhetik. Man sitzt sehr bequem darauf und so passen Hollandräder gut zu Leuten, die gern gemütlich radeln. Erst 2009, als ich mir ein Motobecane-Rennrad zulegte, wuchsen meine Faszination und das Interesse für den Fahrradbau erst so richtig, denn Rennräder gehen häufiger kaputt (platte Reifen, Einstellung von Schaltung und Bremsen), was auf Dauer teuer wird. Ich fühlte mich daher gezwungen, mein Fahrrad selbst zu reparieren und begann, mich damit vertraut zu machen. Alles, was ich darüber weiß, habe ich durch Ausprobieren gelernt. Wenn etwas völlig schief lief, habe ich mit einem Fahrradhändler vor Ort gesprochen, der versuchte, mich auf die richtige Spur zu bringen. Manchmal ging es gut und manchmal ging es fürchterlich daneben. Aber so habe ich gelernt, bestimmte Fehler zu vermeiden, um ein befriedigendes Endergebnis zu erzielen. In diesem Buch werde ich versuchen, Sie von der Pike auf anzuleiten, bis Sie ein fertiges Fahrrad besitzen, das Sie selbst zusammengebaut haben! Sie müssen dazu weder einen Platten flicken noch etwas auseinanderschrauben können. Ich erkläre Ihnen das Fahrrad von A bis Z. Ich habe mich bemüht, in meinen Beschreibungen so detailliert und gründlich wie möglich zu sein und alles auch mit Fotos gut zu illustrieren. Sie erhalten so viele Informationen wie möglich zum passenden Werkzeug, zu möglichen Bezugsquellen und vielem mehr.

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Bei meinen Anleitungen kann ich nicht auf jeden möglichen Fall eingehen. Bei meinen Tipps handelt es sich um Empfehlungen aus meiner Praxis. Wenn Sie mehr Informationen benötigen, schauen Sie sich bitte im Internet (zum Beispiel auf YouTube) um, wo es für so ziemlich jeden Handgriff eine Anleitung gibt. Auf den Seiten 28 und 29 sind einige Hinweise dazu versammelt, wo Sie mehr Informationen rund um die Fahrradreparatur finden. Dieses Buch soll so etwas wie ein inspirierendes Kochbuch sein – nur eben für Fahrräder. Bevor Sie damit beginnen, Ihr Fahrrad zu reparieren, bitte ich Sie, das gesamte Buch zu lesen, damit Sie wissen, auf was Sie sich einlassen. Das eigene Rad zu reparieren kann ein teurer Spaß werden, wenn man sich nicht im Klaren darüber ist, was es alles

beinhaltet. Wenn Sie eher der abenteuerlustige Typ sind, können Sie natürlich auch einfach loslegen. Ich allerdings hätte mir so einen Ratgeber gewünscht, als ich damals angefangen habe. Dänemark ist eine stolze Fahrradnation. Wir haben zum Beispiel ein einzigartiges Rahmenmarkierungssystem. Es stellt sicher, dass man nicht die Katze im Sack kauft, denn man kann damit die Herkunft des Fahrrads überprüfen. Die Rahmennummer besteht aus drei Elementen: Die erste Markierung bezieht sich auf den Hersteller oder Impor-

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teur des Rahmens, dann folgt die Fabrikations- oder Seriennummer und eine Jahreszahl, die meist zusammen in dieser Reihenfolge angebracht sind. Sie beginnen mit „W“, danach folgen Zahlen und Buchstaben. Diese Markierung findet sich auf allen Fahrrädern, die seit 1942 in Dänemark produziert worden sind. Einige Zeit davor begann die Produktion von Marken wie La Danoise (das Fahrrad ohne Kette) und den klassischen und unsterblichen Lastenrädern „Long John & Short John“, die 1929 vom Mechaniker Morten Rasmussen Mortensen erfunden wurden und noch bis heute herumfahren und sehr begehrt sind. Schrøder startete 1920 in Nørrebro und baute hauptsächlich Rennrad-Rahmen. Vor ein paar Jahren hatte ich sogar ein Schrøder – das beste Fahrrad, das ich je gefahren bin. Ein schönes altes Stahlross, das leider am selben Tag gestohlen wurde, an dem ich es fertig zusammengebaut hatte. Ich bin immer noch traurig darüber und schaue mir jedes rote Rad in der Hoffnung an, dass es wieder nach Hause zurückfindet. Wenn Sie also jemals an einen Schrøder-Rahmen kommen, können Sie sich glücklich schätzen. Für mich sind es die schönsten Räder überhaupt. Jetzt fahre ich ein Banani, eine alte Kopenhagener Marke von Bent A. Nielsen, der in seiner aktiven Zeit „die Banane“ genannt wurde. Viele große Radsportler sind wegen einiger absolut erstaunlicher Stahlrahmen von dieser Marke damit gefahren. Darüber hinaus ist Dänemark mit Marken wie Centurion, Kildemoes, Ritter, Winther, Saxil und nicht zuletzt den Christiania-Lastenrädern gesegnet. Allen Firmen, die ich erwähnt habe, ist gemeinsam, dass sie irgendwann Stahlrahmen hergestellt haben. Es sind die Stahlrahmen, über die ich mich immer am meisten freue, weil sie einfach ästhetisch schön sind, unübertroffen in ihrer Langlebigkeit und ihren Fahreigenschaften. Stahlrahmen sind inzwischen nicht mehr so populär. Stattdessen kamen Räder aus Aluminium und Carbon in Mode. Es erschien wohl als nicht wirtschaftlich, etwas herzustellen, das für immer hält, denn dann würden sich die Kunden nicht nach drei Jahren ein neues Fahrrad kaufen. Nicht, dass irgendetwas mit Carbon- oder Aluminiumrädern nicht stimmen würde, aber es ist mit dem alten Stahlrahmen wahrscheinlich wie mit der alten Liebe: Er rostet nie. Viel Spaß beim Fahrradbau!

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Bremskabel Werkzeug: Seitenschneider, Säge oder Zange Bremskabel werden auch Bremszugaußenhüllen genannt. Diese Ummantelung schützt den innen liegenden Bremszug, aber sie haben eine weitere praktische Bedeutung, denn sie sitzen in einer Art Muffe an Griff und Bremskörper. Auf diese Weise fixieren sie den Bremszug, dennoch liegt dieser innen frei und sorgt dafür, dass man bremsen kann. Beim Neukauf haben Sie die Gelegenheit, Ihr Fahrrad damit etwas aufzupeppen und ihm eine unverwechselbare Optik zu geben. Wenn ich meine Bremszugaußenhüllen aussuche, nehme ich die bereits am Rad vorhandenen Farben als Grundlage. Meistens passt ein Schwarz, da mir nichts daran liegt, dass die Bremskabel sehr ins Auge fallen. Außerdem sieht man den Schmutz nicht so daran, aber die Farbe bestimmen Sie selbstverständlich ganz allein! Wenn Sie neue Bremskabel kaufen, bestellen Sie am besten auch die kleinen Metallenden mit, die an den Kabelenden sitzen. Sie schützen das Kabel und erleichtern das Montieren.

Messen Sie – mit dem Bremszug – von der Muffe am Griff bis zum Kabelende unten am Bremskörper. Der Bremszug soll dabei nicht stramm gezogen werden, aber auch nicht zu locker durchhängen. Am besten liegt er in einem schönen kleinen Bogen. Nun werden die kleinen Metallstücke angebracht. Kontrollieren Sie, ob am Bremsgriff und Bremskörper Platz für beide Teile ist, wenn nicht, kann man sie auch weglassen. Soweit ich weiß, sind sie nicht lebensnotwendig.

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Schneiden Sie die Enden des Bremszugs ab. Hierzu ist Kraft erforderlich. Im Zug sitzt ein gewundener Metalldraht, der den Zug steifhält. Dieser kleine Draht wird jetzt herausschauen und kann sehr scharf sein, wenn Sie ihn abgeschnitten haben. Es mag eine gute Idee sein, die Enden abzufeilen, aber achten Sie darauf, nicht zu viel wegzunehmen, da der Zug frei beweglich in der Ummantelung liegen muss!

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Bremszug Werkzeug: Innensechskantschlüssel, Flachzange und Seitenschneider Am Ende des Bremszugs befindet sich ein kleines Stück Metall, das Nippel genannt wird. Kontrollieren Sie, dass es sich um den richtigen Nippel und damit um den richtigen Bremszug handelt, den Sie gekauft haben. Nun führen Sie das Drahtseil mit dem dünnen Ende durch die Bremse, durch das Bremskabel und dann hinunter zum Bremskörper.

An zwei Stellen muss der Zug am Bremskörper festgemacht werden: am BremskabelStutzen (Wortschöpfung von mir) und an der Klemme mit Innensechskantgewinde.

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Nun ziehen Sie den Bremszug stramm an und schauen, dass er nirgendwo stört oder klemmt. Drücken Sie jetzt mit Ihren Fingern auf den Bremskörper, sodass die Bremsklötze (die Sie bereits eingestellt haben) die Felge berühren. Mit der anderen Hand ziehen Sie den Bremszug so fest an, dass er nicht weiter nach unten nachrutschen kann. Dann ziehen Sie die Schraube fest. 98


Ziehen Sie an Ihrem Bremsgriff, um zu testen, ob der Bremszug fest sitzt. Es ist ganz normal, wenn alles etwas nachgibt. Das Ergebnis ist gut, wenn die Bremsklötze ca. 2 mm Spiel haben. Drehen Sie das Rad an. Wenn die Bremsbeläge an den Felgen schleifen, stimmt etwas nicht. Entweder sind es die Bremsklötze, die nicht richtig an der Gabel befestigt sind oder das Rad hat eine Acht. Versuchen Sie, die Ursache zu ermitteln. Sind es die Bremsklötze, müssen diese nochmals gelöst, senkrecht eingesetzt und neu verschraubt werden.

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Wenn alles rund läuft, schneiden Sie den Bremszug mit einem Seitenschneider oder einer Kneifzange 3–4 cm hinter der Verschraubung ab. Dann nehmen Sie den Verschluss, setzen ihn auf den Bremszug und klemmen ihn mit einer flachen Zange so ab, dass er auf dem Zug selbst klemmt. Man macht das, weil der Bremszug aus vielen Metalldrähten besteht, die ineinander verdreht sind und sich so nicht aufdrehen können, wenn man den Bremszug abgeklemmt hat.

Wenn Sie eine weitere Felgenbremse am Hinterrad haben, ist die Montage die gleiche. Hierbei kann es sein, dass sich möglicherweise kleine Führungsrillen für den Bremszug über oder unter dem Oberrohr, selten auch im Oberrohr, befinden.

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NACHWORTT Es war wirklich ein verrücktes Erlebnis und eine Herausforderung, dieses Buch zu schreiben. Ich hoffe aufrichtig, dass es Sie dazu inspirieren konnte, sich ein eigenes Fahrrad zu bauen. Auf dem Wissen und der Erfahrung, die ich in den letzten fünf Jahren auf dem Gebiet des Fahrradbaus gesammelt habe, konnte ich mich nicht ausruhen. Und auch Sie müssen damit rechnen, dass Sie bei Ihren Bauvorhaben auf Herausforderungen und Hindernisse stoßen, auf die das Buch nicht die exakt passende Antwort hat, Sie aber dann hoffentlich in die richtige Richtung führt. Aber das ist auch der Spaß am Fahrradbau: Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden. Schauen Sie im Buch nach, fragen Sie Freunde, in einem Fahrradladen, einer Werkstatt oder recherchieren Sie im Internet. Denken Sie daran, wieviel Freude es macht, während Sie bauen, auch wenn es mal schief geht! Stöbern Sie schöne alte Rahmen auf und informieren Sie sich gut vor dem Kauf. Und zu guter Letzt: Viel Spaß und PASSEN SIE GUT AUF IHR FAHRRAD AUF! – Christian Rindorf

Janne und Carl gewidmet. Danke an Janne, Carl, meine Familie, Freunde und an alle Mitarbeitenden des Muusmann Verlags.

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ÜBER DEN AUTOR Christian Rindorf ist Musiker, Lehrer und autodidaktischer Fahrradbauer. Derzeit macht er eine Ausbildung zum Schreiner. Er hat viele Jahre an Fahrrädern geschraubt und auf diesem Gebiet als absoluter Autodidakt gearbeitet, weshalb sich dieses Buch auch für Anfängerinnen und Anfänger so gut eignet. Christian hat mit den Jahren viele gute Ratschläge und Anleitungen von verschiedenen Fahrradmechanikern erhalten und teilt sein Wissen großzügig in diesem Buch. Die Fotos in diesem Buch stammen von Aleksander Thuesen. Er hat viele Jahre als Profi-Fotograf gearbeitet.

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1. Auflage: 2021 ISBN 978-3-258-60240-0 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2021 für die deutschsprachige Ausgabe: Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Aus dem Dänischen übersetzt von Marie-Luise Schwarz, D-Ratingen Lektorat der deutschsprachigen Ausgabe: Uta Koßmagk, D-Wiesbaden Satz der deutschsprachigen Ausgabe: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, D-Göttingen Umschlaggestaltung der deutschsprachigen Ausgabe: Tanja Frey, Haupt Verlag Fotografien von Aleksander Thuesen Layout: Adco Design Die dänische Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel Byg din egen cykel beim Muusman Forlag, Kopenhagen, Dänemark Copyright © 2016 Muusman Forlag, Kopenhagen, Dänemark

Gedruckt in Deutschland Wir verwenden FSC®-Papier. FSC® sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.dnb.de. Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur für die Jahre 2021–2024 unterstützt. Wir verlegen mit Freude und großem Engagement unsere Bücher. Daher freuen wir uns immer über Anregungen zum Programm und schätzen Hinweise auf Fehler im Buch, sollten uns welche unterlaufen sein. Falls Sie regelmäßig Informationen über die aktuellen Titel im Bereich Gestalten erhalten möchten, folgen Sie uns über Social Media oder bleiben Sie via Newsletter auf dem neuesten Stand! www.haupt.ch Der Bau eines eigenen Fahrrads kann gefährlich sein. Lassen Sie stets Sorgfalt walten, und beachten Sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Alle Informationen in diesem Buch wurden nach bestem Wissen zusammengestellt. Dennoch können weder der Autor, noch die Übersetzerin, die Lektorin oder der Verlag die Verantwortung für Unfälle oder Schäden jeglicher Art übernehmen.



Haben Sie ein schönes altes Fahrrad im Keller, das Sie wieder straßentauglich machen möchten? Würden Sie Ihr Rad gern selbst reparieren und warten? Dieses Buch inspiriert dazu, das Werkzeug selbst in die Hand zu nehmen! Ob Sie sich ein neues Fahrrad aus bestehenden Teilen zusammenbauen wollen oder wissen möchten, wie Sie die passenden Ersatzteile auswählen: Christian Rindorf bietet einen leichten Einstieg ins Thema. Er teilt sein Wissen und die Tipps, Tricks und Methoden, die er seit vielen Jahren selbst anwendet. Dazu muss man weder einen Platten flicken noch etwas auseinanderschrauben können oder über eine große Werkstatt verfügen. Die Einzelteile, aus denen ein Fahrrad besteht, werden von A bis Z erklärt und mit Fotos illustriert. Der Autor stellt das benötigte Werkzeug vor, erklärt, wie man sich eine kleine Werkstatt einrichtet, was beim Kauf der einzelnen Elemente zu beachten ist und natürlich wie die verschiedenen Teile richtig zusammengesetzt und eingebaut werden. Das Ergebnis ist ein ganz individuelles Fahrrad, das Ihnen lange Freude bereiten wird!

ISBN 978-3-258-60240-0


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