Rittermann, Werkstatt Gießen - Auszug

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Stern

MATERIAL FORM • Milchkartonpapier, ca. 44 x 10 cm, oder 2–3 Getränkekartons • eventuell Gaffer-Tape • Knete • Unterlage MATERIAL Guss • Beton, 2–4 Gipsbecher Werkzeug • eventuell Tacker • Lineal und Bleistift • Schere • Spachtel • Gipsbecher

Sterre, 12 Jahre

Aus deinem Stern wird ein schöner Teelichthalter, wenn du die an der Außenseite eingefettete Hülle eines Teelichts mit Knete oder Kies füllst und in die Mitte deines Sterns stellst, bevor du den Beton einfüllst.

Du brauchst einen Milchkartonstreifen von etwa 44 cm Länge und 10 cm Breite. Eventuell kannst du auch viele Einzelstreifen aus leeren Getränkekartons ausschneiden und mit einem Tacker zusammentackern. Dann faltest du den Streifen zehnmal quer wie eine Ziehharmonika (siehe Zeichnung ). Der Abstand von Falz zu Falz beträgt ca. 4 cm. Lass deine Ziehharmonika zusammengefaltet und bilde in 1–2 cm Höhe einen weiteren Falz für den Teil der Schalung, der später auf der Unterlage festgeklebt wird. Wir nennen ihn den Fuß. Falte die Ziehharmonika auseinander und schneide am unteren Rand jeden Falz bis zur Falznaht des Fußes ein. Falte den Fuß um. Mit Knete klebst du den umgefalteten Fuß auf deine Unterlage. Wenn dein Stern stabil steht und gut mit Knete abgedichtet ist, mischst du den Beton an und gießt ihn langsam in den Stern hinein. Rüttle an der Unterlage, bis die Oberfläche schön glatt ist. Nach ein bis zwei Tagen ist der Beton ausgehärtet und du kannst die Schalung entfernen.


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Werkzeug

Zum Anrühren von Beton brauchst du ein Gefäß, in dem du Wasser und das Pulvergemisch miteinander verrühren kannst. Jedes saubere, wasserdichte Gefäß ist dafür geeignet. Gipsbecher oder Baueimer aus Gummi sind ideal, denn sie sind robust und unverwüstlich. Baueimer aus Kunststoff haben eine Tülle, die beim Ausgießen des Betons praktisch ist. Dein Gefäß sollte so groß sein, dass du die Betonmasse umrühren kannst, ohne dass sie überläuft. Es sollte aber auch nicht zu groß sein, damit du es noch anheben und deinen Beton ausgießen kannst. Gipsbecher, Baueimer und Plastikgefäße lassen sich gut reinigen, weil du angetrocknete Betonreste durch Zusammendrücken des Gefäßes leicht lösen kannst. Die Profis verwenden eine Maurerkelle* zum Umrühren, Auftragen, Glattziehen und Anklopfen des Betons. Für Ungeübte und kleine Kinderhände eignet sich nach unserer Erfahrung eine kleine Plastikschaufel oder ein kleiner Becher besser zum Schaufeln.

Wenn die Maurerkelle für dich zu unhandlich ist, kannst du zum Umrühren alles verwenden, was stabil und lang genug ist: einen Stock, einen alten Löffel oder einen Spachtel. Willst du nur kleine Mengen Beton in einem Gipsbecher aus Gummi anrühren, ist ein schmaler Spachtel mit gerundeten Ecken zum Umrühren perfekt. Als Unterlage ideal ist eine Platzmatte aus Kunststoff . Sie ist glatt, stabil und wasserfest. Eine Plastikfolie oder ein altes Stück Stoff darunter schont deinen Arbeitsplatz und erleichtert dir das Aufräumen. Nach Beendigung der Arbeit kannst du die Platzmatte mit dem Spachtel abziehen, feucht abwischen und anschließend wiederverwenden. Die Folie oder den Stoff kannst du zusammenlegen und mitsamt dem angefallenen Betonstaub und den Materialresten im Hausmüll entsorgen. Für Rundungen und Feinheiten, zum Modellieren und Glattziehen eignet sich ein Palettenmesser am besten. Schütze dich mit Staubmaske , Handschuhen und Schutzbrille

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TEchnik Zum Betongießen gehören sehr unterschiedliche Arbeitsschritte: 1. eine Schalung bauen Frischbeton, der nicht frei geformt wird, braucht eine Schalung. Vielleicht hast du schon einmal Betonschalungen auf einer Baustelle gesehen. Unsere Schalungen sind etwas kleiner …

Frischbeton ist ein schwerer, nasser Brei. Erst die Schalung bringt ihn in Form. Stell dir vor, du backst einen Kuchen und der Teig ist dein Frischbeton. Dann ist die Kuchenform die Schalung. Sie wird auch Negativ oder Form genannt. Deine Schalung muss so stabil sein, dass sie dem Gewicht des Betons so lange standhält, bis er ausgehärtet ist. Der Kuchen ist die Positivform (auch Abguss genannt). Negativ- und Positivform sind nicht das Gleiche – so wie Fuß und Fußabdruck nicht das Gleiche sind –, passen aber perfekt ineinander. Querschnitt Rührkuchenform

Und noch etwas sollte dir auffallen, wenn du eine Kuchenform betrachtest. Sie ist so geformt, dass sie sich nach dem Backen leicht vom Kuchen abheben lässt. Das heißt, die Öffnung, durch die der gebackene Kuchen aus der Form kommt, ist weiter als der Rest der Form. Man sagt, die Form ist nicht untergriffig.

die gleiche Form, aber untergriffig

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Mehr zum Thema untergriffig* kannst du im Glossar nachlesen. Bei Schalungen aus weichem oder nachgiebigem Material wie Sand oder Knete ist Untergriffigkeit kein Thema. Welche Schalungen du verwenden und selber bauen kannst, erfährst du bei den nachfolgenden Projekten. Das Wichtigste ist, dass die Schalung einen sicheren Stand hat, vollständig dicht ist und dem Gewicht des Betons standhält. Wenn deine Schalung oder Form sicher steht, dicht ist, und, falls nötig, mit einem Trennmittel* eingeschmiert ist, kannst du deinen Beton anrühren. Eine untergelegte Platzmatte erleichtert dir später das Rütteln der Schalung und das Aufräumen.

2. den Beton anrühren Lege den Betonsack flach vor dich hin und schneide ein etwa DIN A4 großes Fenster in die Verpackung. So kann der Sack nicht umfallen und du kannst bequem und staubarm auch noch den letzten Rest des Beton-Pulvergemischs entnehmen. Eine untergelegte Folie erleichtert hier ebenfalls das Aufräumen und schützt beim Arbeiten im Freien den Betonsack vor Feuchtigkeit und Verunreinigung.

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nicht untergriffig

untergriffig


Halte dich an das auf der Packung angegebene Mischungsverhältnis. Zuerst lässt du das Betonpulver in einen Eimer rieseln.

Nimm etwas Frischbeton auf deine Hand im Handschuh. Drücke deine Hand zusammen und öffne sie wieder. Wenn der Frischbeton jetzt über die ganze Handfläche läuft, ist dein Gemisch zu wässrig. Wenn auf deiner Handfläche ein fester Klumpen liegt, ist deine Mischung gut.

Dann gibst du langsam das kalte, saubere Wasser hinzu. Die Mischung kannst du korrigieren, indem du Wasser oder Betonpulvergemisch hinzufügst. Aber wie jeder Leim verliert auch der Zementleim an Bindekraft, wenn er zu dünnflüssig angerührt wird. Dein Festbeton wird dann bröselig. Mit einem schmalen Spachtel oder einem alten Löffel mischst du die Masse, bis du einen gleichmäßig durchfeuchteten, geschmeidigen Brei hast.

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Wenn du deiner Betonmischung Wasser zugesetzt hast, beginnt eine chemische Reaktion. Kristalle wachsen und verkeilen sich ineinander. Diesen chemischen Prozess kannst du nicht stoppen oder rückgängig machen. Jetzt musst du deinen Beton verarbeiten.

3. den Beton giessen Nun füllst du den Frischbeton langsam in deine Form. Durch leichtes Rütteln an der Form lässt er sich gut verteilen. Bei fragilen Formen kannst du den Beton auch vorsichtig mit einem Hölzchen klopfen. Du sollst jedoch nicht im Beton rühren, sonst rührst du Luft hinein. Ziel des Klopfens oder Rüttelns ist es, die Hohlräume zu verdichten und Luftblasen aufsteigen zu lassen. Beton muss verdichtet werden. Mit Verdichten wird das Beseitigen von Lufteinschlüssen bezeichnet. Lufteinschlüsse bilden sonst im härtenden Beton große Poren, die die Festigkeit des Betons herabsetzen würden. Ist deine Form oder Schalung stabil genug, kannst du so lange kräftig rütteln und schütteln, bis die Betonoberfläche schön glatt geworden ist. Dein Beton sollte langsam trocknen, möglichst nicht in der prallen Sonne stehen und keinem Frost ausgesetzt sein, damit er keine Risse bekommt.

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Wenn du ein Arbeitsgerät länger nicht mehr brauchst, solltest du es entweder rasch mit Papierhandtüchern reinigen, die du dann über den Hausmüll entsorgen kannst, oder in einem bereitstehenden Eimer Wasser abwaschen.

Auf keinen Fall darfst du Frischbeton unter fließendem Wasser im Waschbecken abwaschen. Die Betonreste würden in den Abflussleitungen aushärten und diese verstopfen. Auch den Wassereimer nicht im Abfluss entleeren!


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