Booklet Kozaric

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Ivan Kožarić

Freiheit ist ein seltener Vogel Freedom Is a Rare Bird Haus der Kunst Prinzregentenstraße 1 80538 München +49 89 21127 113 mail  @  hausderkunst.de www.hausderkunst.de S

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Raum 1 Einführung

Room 1 Introduction

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„Ich habe einen Fixpunkt im Weltall gefunden...!“

Ivan Kožarić. Freiheit ist ein seltener Vogel ist die bisher größte Ausstellung des kroatischen Künstlers (*1921 in Petrinja, lebt in Zagreb) außerhalb Kroatiens und die umfassendste Präsentation seines Schaffens überhaupt. Mit über 430 Werken aus 60 Jahren stellt sie ein Œuvre vor, das außerhalb von Kožarićs Heimatland weitgehend unbekannt ist, und das hiermit seine überfällige, internationale Würdigung erfährt. Die Werke stammen zu großen Teilen aus den Beständen des Atelijer Kožarić, das im Besitz der Stadt Zagreb ist und dem Museum für Zeitgenössische Kunst Zagreb überantwortet wurde. Ivan Kožarić gehört zu den wichtigsten Künstlern der Nachkriegs-Avantgarde im ehemaligen Jugoslawien. Sein immer noch wachsendes Werk hat bis heute nicht an Aktualität und Lebendigkeit eingebüßt. Der unabhängige Denker war immer auf der Suche nach der künstlerischen Freiheit. Er sah sich von allen Zwängen befreit und hat fernab von vorherrschenden Stilen und Richtungen ein vielschichtiges, überraschendes und nach wie vor unklassifizierbares Werk geschaffen. Gemäß seines Ausspruchs „man muss die Kontinuität des Widerspruchs mit sich selbst immer aufrechterhalten“, begegnen einem in der Ausstellung Skulpturen, Zeichnungen, Fotocollagen, Textilarbeiten und Malereien völlig unterschiedlicher Ausrichtung. Angesichts eines Werks, das sich jeder Idee von Linearität und Entwicklung verweigert, ist die Ausstellung keine klassisch chronologisch angelegte Retrospektive, sondern in thematische Räume gegliedert, die jeweils eigens mit einem Text eingeführt werden.

Ivan Kožarić. Freedom Is a Rare Bird is the largest exhibition of the Croatian artist (born in 1921 in Petrinja; lives in Zagreb) to date outside Croatia, and the most comprehensive presentation of his work ever shown anywhere. With more than 430 works from 60 years of production – the majority coming from the holdings of the Atelijer Kožarić, owned by the City of Zagreb and entrusted to the Museum of Contemporary Art in Zagreb – it introduces an œeuvre that is largely unknown outside Kožarić’s homeland and awards it long-overdue international recognition.

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Pogled iz apsolutne slobode, 1980 Blick aus der absoluten Freiheit /

Ivan Kožarić became one of the most influential artists of the postwar avant-garde in former Yugoslavia. His stillgrowing œuvre has not lost any of its relevance and liveliness. An independent thinker, he was always in search of artistic freedom; he saw himself as free from restraints. Independent of all prevailing artistic styles he has created a complex, astonishing, and still-unclassifiable body of work. According to the artist’s statement that “one must always maintain the continuity of disagreement with oneself,” the exhibition viewer encounters sculptures, drawings, photo collages, textile works, and paintings that testify to completely different artistic approaches. In light of a body of work that rejects all concepts of linearity or development, the exhibition is not a classical, chronologically organized retrospective, but is rather divided into thematic rooms, each introduced with a short text.

A View from Absolute Freedom 2

Im ersten Raum werden Arbeiten präsentiert, die sich der „Kosmologie“ des Künstlers widmen. Von Skulpturen und Zeichnungen aus den 1950er Jahren bis hin zur 2000 realisierten übergroßen Sfera [Sphäre], geht es hier um den Blick auf die Welt aus der Distanz – gar aus dem Weltall. Dieser Blick wird in den nachfolgenden Räumen auf der Erde landen und das Lebensumfeld in all seinen Facetten beleuchten. Im Zentrum steht dabei immer der Mensch. Die Ausstellung wurde vom Haus der Kunst in Kooperation mit dem Museum für Zeitgenössische Kunst Zagreb – MSU Zagreb organisiert.

“I’ve found a fixed point in Space ... !”

Ich habe einen Fixpunkt

In the first room, works are presented that are dedicated to the artist’s ‘cosmology’. From sculptures and drawings from the 1950s to the oversize Sfera [Sphere] realized in 2000, the subject here is viewing the world from a distance – even from outer space. In the following exhibition halls, the viewpoint will ultimately come back down to earth to focus on the living environment in all its facets. The central point is always the human being.

im Weltall gefunden ...! / I found a fixed point in Space...! Tekst, o. J. / n. d.

The exhibition was organized by Haus der Kunst in cooperation with the Museum of Contemporary Art Zagreb – MSU Zagreb.


Raum 2 Raumformen und urbane Interventionen

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Room 2 Shapes of Space and Urban Interventions

DE „Man sollte ausnahmslos kollektiv von allen Schädelinnenräumen der Gorgona-Mitglieder Gipsabgüsse herstellen. Ebenfalls – und zwar heimlich – von den Innenräumen einiger wichtiger Autos, von Einzimmerwohnungen, Bäumen, dem Inneren von Parks etc., kurzum: von allen wichtigen Hohlräumen in unserer Stadt.“

EN “We must also collectively make casts of the inside of all the Gorgonians’ heads, no one may be left out. We must make, discretely, casts of the interior of several important cars, the interiors of bedsits, trees, the interior of a park, etc., in short, of all the more important hollows in our city.”

So lautet Kožarićs Antwort auf die 1963 unter den Mitgliedern der Gorgona-Gruppe (der Kožarić von 1960 - 66 angehörte) diskutierte Frage, ob es möglich sei, ein kollektives Kunstwerk zu schaffen. Seine Oblici prostora [Raumformen, 1962 — 1969] sind als Abformungen von innerstädtischen und privaten Zwischen- und Hohlräumen gedacht. Es gibt zum Beispiel eine Raumform, die das vergrößerte Innere eines Kühlschranks darstellt, Oblik prostora (Frižider) [Raumform (Kühlschrank), 1963]. In den Oblici prostora äußert sich Kožarićs Interesse am urbanen Raum – er deklariert sie zu verschiedenen Anlässen als Entwürfe für öffentliche Skulpturen.

This was Kožarić’s answer to the question of creating a collective artwork, discussed in 1963 by the Gorgona group, which Kožarić belonged to from 1960 to 1966. His Oblici prostora [Shapes of Space, 1962 - 1969] are conceived as impressions of urban and private interstitial and hollow spaces. There is, for example, a shape of space that represents the enlarged interior of a refrigerator: Oblik prostora (Frižider) [Shape of Space (Refrigerator), 1963]. In the Oblici prostora, Kožarić’s interest in urban space is already obvious – on different occasions he declares them as designs for public sculptures.

Kožarić entwickelt ab den frühen 1970er Jahren zahlreiche Vorschläge für Interventionen im Stadtraum, meist für konkrete Ausstellungsbeteiligungen oder Ausschreibungen. Für Kožarić ist der öffentliche Raum die Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem und ein Ort der Begegnung. So sollen die Raznobojne svijetle trake idu preko kuća [Helle bunte Bänder, die sich über Häuser erstrecken] Verbindungen zwischen Menschen und der Stadt herstellen und die Möglichkeit eröffnen, „sich von der Schwerkraft zu befreien, ohne Hilfe von Flugapparaten aufzusteigen.“ Daneben gibt es Entwurfe, die gezielt Vorstellungen von Monumentalität und Repräsentation unterwandern. Die abstrakte Skulptur Nazovi je kako hoćeš [Nenn sie, wie du willst] überragt eine ganze Straßenkreuzung. Auch andere Werke karikieren traditionelle Denkmäler, etwa Čekajući tramvaj ... [Auf die Bahn wartend ...]: Es besteht aus vier seiner Faličke figure [Phallische Figuren] mit übergroßen Penissen, die eine Tramhaltestelle von allen Seiten weithin sichtbar rahmen sollten.

Oblik prostora, 1965

Bez naziva, 1968

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Kožarić developed several suggestions for interventions in urban space in the 1970s, mostly for specific group exhibitions or competitions. For Kožarić, public space is the overlap between private and public, and a place of encounter. The Raznobojne svijetle trake idu preko kuća [Multicolored Light Ribbons Stretched Across Houses] were meant to establish connections between people and the city, and to help “shake off gravity, to lift myself up without the help of flying devices.” In addition to these are proposals that undermine ideas of monumentality and representation. The abstract sculpture Nazovi je kako hoćeš [Call It as You Like] towers over an entire intersection. Other works also caricature traditional monuments, like Čekajući tramvaj ... [Waiting For the Tramway ... ], which consists of four of the artist’s Faličke figure [Phallic Figures] with oversize penises. The design was meant to frame a tram station with a structure visible from afar, and from all sides.

Raznobojne svijetle trake idu preko kuća, 1971

Nazovi je kako hoćeš 1, 1971


Raum 3 Frühwerk

Room 3 Early Works

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DE Kožarićs Schaffen nach seinem Abschluss an der Zagreber Kunstakademie 1949 ist bestimmt von der Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur und inspiriert von den stilprägenden Positionen der Moderne. Kožarićs Skulpturen sind lebendige, frische Manifestationen bildhauerischer Sensibilität und außergewöhnlicher Feinfühligkeit; er nähert sich dem Menschen und dem Menschlichen in unterschiedlichsten Ausdrucksformen. Keine Skulptur findet außerdem in der vorherigen oder nachfolgenden unmittelbare Bestätigung, sondern Unterschiede dominieren das Werk. Schon früh zeigt Kožarić auch die Tendenz, sich auf das minimal Nötige zu reduzieren. Dies führt zu Werken wie Osjećaj cjeline [Gefühl von Ganzheit, 1953/54], die als eine der ersten abstrakten Skulpturen des ehemaligen Jugoslawiens gilt. Mit der Plastik Precizni mehanizam [Präziser Mechanismus, 1959] drückt Kožarić eine Faszination für den inneren, mechanisch verstandenen Aufbau des Menschen aus; er versucht, abstrakte Vorstellungen in skulpturale Formen zu übertragen.

Raum 4 Flora und Fauna DE In Kožarićs Schaffen tauchen von seiner Akademiezeit bis heute Pflanzen und Tiere auf. In Skulpturen, Papierarbeiten und Malereien zeigt er eine Welt voller Leben, die von seinem Sinn für Einfachheit, Bescheidenheit und seiner Bewunderung für alle Dinge der Erde erfüllt ist. Kožarić fasziniert unter anderem das Motiv des Stablo [Baum]; es gibt ihn in zahlreichen Variationen und Abstufungen der Realität, etwa in Zeichnungen, aber auch als bearbeitetes Fundstück. Kožarić reduziert die Naturformen auf ihre elementare Gestalt. Er bleibt zwar gegenständlich, arbeitet aber häufig mit nur wenigen Details. So erscheinen die Formen bisweilen wie archetypische Urbilder. Kožarić sucht dabei nicht nach Motiven, mit denen er symbolische oder philosophische Inhalte transportieren kann; er will seine Gestaltungsfreiheit ausleben, und Skulpturen und Zeichnungen schaffen, die offen in ihrer Bedeutung sind.

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EN Kožarić’s artistic production after finishing his studies at the art academy in Zagreb in 1949 was shaped by the engagement with the human figure and inspired by the aesthetically influential positions of the moderns. His sculptures are lively, fresh manifestations of sculptural sensibility and extraordinary sensitivity. Kožarić has approached people and the human condition in a wide range of forms of expression. Besides, no sculpture finds affirmation in its immediate successor or predecessor; differences dominate the work. Early on, Kožarić showed a tendency to reduce himself to the minimum and most necessary. As early as the 1950s, this led to works like Osjećaj cjeline [Feeling of the Whole, 1953/54], which is considered one of the first abstract sculptures in former Yugoslavia. With the sculpture Precizni mehanizam [Precise Mechanism, 1959] Kožarić expresses his fascination for the internal, mechanically-understood construction of a human being. He tries to transfer abstract concepts and conditions into sculptural forms.

Room 4 Flora and Fauna

Figura ( Kupač pod tušem ), 1956 Stablo, 1982 8

Osjećaj cjeline, 1953/54

EN Plants and animals have recurred in Kožarić’s work since he was student. In sculptures, works on paper, and paintings, he shows a world full of life imbued with a sense of simplicity, modesty, and his admiration for all things on earth. Kožarić is especially fascinated by the motif of the Stablo [Tree]. It exists in numerous variations and levels of reality – in, for example, drawings, but also as modified found object. Kožarić reduces natural forms to their elementary shapes; while he remains figurative, he works with a minimum of detail. The forms thus appear, at times, as archetypal. Kožarić is not looking for motifs that can carry symbolic or philosophical messages. He is rather expressing his artistic freedom and creating sculptures and drawings that are open in their meaning.


Raum 5 Die Schönheit des Alltäglichen

Room 5 The Beauty of the Everyday

DE „Wäre ich kein Bildhauer, wäre ich gern Küchenhilfe, oder ein Müllmann auf diesen schönen Müllwagen!“

EN “If I weren’t a sculptor, I would have liked to be a kitchen help, or be a garbage man on these beautiful garbage trucks!”

Kožarićs Beziehung zur Welt, zu sich selbst und zu seinem eigenen Werk kann man folgendermaßen umschreiben: Nie ist etwas endgültig, und alles ist jederzeit verwendbar. 1971 malte er sein Atelier und alle Gegenstände darin mit Goldfarbe aus, wovon die goldene Ateliertür und der Schrank zeugen. Die goldene Farbe ist in vielerlei Hinsicht beispielhaft für sein Vorgehen: „Ich erkannte, dass sie nicht unbedingt nur die Farbe der königlichen Pracht sein muss. [...] Auf einmal habe ich diese Farbe in ihrem ganz gewöhnlichen Wert entdeckt.“ „Ich habe das Gefühl, dass ich durch sie einen weiteren Wert für meine Skulptur entdeckt habe, der ihr vielleicht fehlte. Ich habe das Gefühl, dass man alles mit Goldfarbe streichen sollte.“ Er behandelte Altes und Neues sowie Geschaffenes und Gefundenes gleich, denn alles wurde mit der einheitstiftenden Farbschicht überzogen; er hinterfragte damit sein eigenes Schaffen und den Wert der Werke.

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Dies gilt auch für die in den frühen 1970er Jahren entstandenen Pinkleci [Bündel], die Gegenstände aus dem Atelier, aber auch alte Skulpturen enthalten. Die Themen Aufbruch, Zurücklassen und Neubetrachtung setzen sich später etwa in den Assemblagen, für die Kožarić hauptsächlich Alltagsgegenstände verwendete, fort. Überresten verschafft er mit einfachen Gesten wie der Verwandlung in ein Bild den Status und Wert eines Kunstwerks.

Pinkleci, 1971 — 75

Pozlaćena vrata, 1971

Kožarić’s relationship to the world, to himself, and to his own work can be described as follows: Nothing is ever permanent, and everything can be used at any time. In 1971, he painted his studio and all the objects in it with golden paint, represented here by the golden studio door and cupboard. In many ways, the color gold exemplifies his approach: “I understood that it did not have to be just the color of royal glamor. [...] At a certain point I discovered this color in its down-to-earth value.” “I feel that through the gold I have discovered another value for my sculptural work, which it had maybe previously lacked. After I had discovered it, it was as if I had gold-tinted glasses. I have a feeling that everything should be painted in gold.” As he covered everything with the same coat of paint, the artist treated found and made objects, old and new pieces the same – creating unity. He thereby also questioned his own creations and the value of the works. The same can be said of the Pinkleci [Bundles], created in the early 1970s and containing everyday objects from the studio or old sculptures. Later on, the themes of departure, abandonment, and reconsideration continue in assemblages for which Kožarić used mostly everyday objects. He gives leftovers the status and value of artwork with simple gestures, like transforming them into images.


Raum 6 Zweifel DE „Ich bin kein Künstler, aber dafür ein schlechter Bildhauer. Ich bin durch Forschen dahin gelangt, sagen zu können, dass ich der Kunst auf der Spur bin, und das reicht mir.“

Room 6 Doubt 12

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Selbstporträts sind in Kožarićs Werk ein wiederkehrendes Motiv. Meist treten sie in Phasen der Selbstbefragung auf, wie anhand der Inschriften auf den Zeichnungen deutlich wird. Die Texte beschreiben seelische und schöpferische Stimmungen und weltanschauliche Eingebungen. In geistreichen und humorvollen Formulierungen kommen Zweifel und das Bewusstsein für den eigenen Wert und die eigene Mission zum Ausdruck. Sie erscheinen als Ergänzung des gezeichneten Selbstporträts oder als reines Textblatt; Kožarić macht mit ihnen die Beziehung zwischen Leben und Kunst und seine Selbsteinschätzung öffentlich.

EN “I’m not an artist but I am, nevertheless, a bad sculptor. Through my search, I came to the point where I can say that I am on the trail to discover art, and I am content with that.” Self-portraits are a recurring motif in Kožarić’s work. Mostly they arise during periods of self-questioning, which can be seen in the inscriptions on the drawings. The writings describe emotional and creative moods and inspirations. Doubt and awareness of his own value and mission are expressed in witty or humorous formulations. They appear in addition to the drawn self-portrait, or as a text-only page. With them, Kožarić makes public the relationship between life and art and self-assessment. The four plaster sculptures – Autoportreti [Selfportraits] – were created during the war in Croatia in 1991. Overly long and twisted noses lend the faces grotesque expressions. The artist sees them as a result of and an answer to the time of their creation.

Die vier Gipsskulpturen – Autoportreti [Selbstporträts] – sind 1991 während des Krieges in Kroatien entstanden. Die überlangen und verdrehten Nasen verleihen den Gesichtern einen grotesken Ausdruck. Der Künstler versteht sie als Folge von und als Antwort auf die Zeit ihrer Entstehung.

The drawings from the series Šok [Shock] can be viewed in a similar context. In 1990, a few drawings emerged in which Kožarić poured ink from a special measuring vessel onto a piece of paper attached to the wall. The drawings are a reaction to the drip and action painters of the 1950s, who had passionately highlighted the importance of their own actions. Kožarić casts a shadow of doubt onto this pathos – yet at the same time, the ink drawings can be read as an existential expression of deep insecurity, a condition of shock.

Die Zeichnungen aus der Serie Šok [Schock] lassen sich in einem ähnlichen Zusammenhang betrachten. 1990 entstehen einige Zeichnungen, bei denen Kožarić aus einem speziellen Messgefäß Tusche auf ein an der Wand befestigtes Papier schüttete. Die Zeichnungen sind eine Reaktion auf die Drip- und Action-Painting-Künstler der 1950er Jahre, welche die Bedeutung ihres eigenen Tuns pathetisch hervorgehoben hatten. Kožarić zieht diesen Pathos in Zweifel – gleichzeitig lassen sich die Tuschen als existenzieller Ausdruck einer tiefen Verunsicherung, eines Schockzustandes lesen.

Autoportret (Tekst), 1987

Ich sehe, dass ich, würde ich mehr arbeiten, Šok, 1990

etwas Gutes, Richtiges erschaffen könnte. Das macht mir Angst! / I see that I might be able to make something truly good if I worked more. That frightens me!


Raum 8 Die Straße

Room 8 The Street

DE „Als Bildhauer lebe ich heute praktisch auschließlich auf der Straße.“

EN “As a sculptor, today I live almost entirely in the streets.”

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Der Ausspruch von Ivan Kožarić findet in den Arbeiten dieses Raums seine wörtliche Entsprechung. Ausgangspunkt ist die „Ikonographie“ der Straße: Autos, Hausfassaden, Straßenschilder, Holzgerüste, Mülleimer oder Straßenbahnschienen sind die Motive seiner selbst gefertigten Skulpturen und objets trouvés sowie der Zeichnungen. Im Gegensatz zum Auftakt der Ausstellung im Raum 1, der mit Globen und Sphären den Blick des Künstlers aus der Distanz präsentiert, schaut Kožarić nun „geerdet“, aus der Perspektive der Passanten auf die Stadt. Er zeigt das, was das Leben regelt, aber üblicherweise wenig Beachtung findet.

This statement by Ivan Kožarić finds its literal translation in the works in this room. The starting point is the ‘iconography’ of the street: cars, house façades, traffic signs, wooden trestles, trash cans, or tram tracks are the motifs of his handmade sculptures and objets trouvés as well as his drawings. In contrast to the beginning of the exhibition in Room 1, with its globes and spheres presenting the artist’s view as distant, Kožarić now sees things in a ‘grounded’ way, from the perspective of a passerby in the city. He shows the things that regulate our life, but are normally ignored.

Kožarić eignet sich existierende Formen und Gegenstände an und löst sie aus dem Ursprungskontext heraus. Es scheint, als wollte er damit das Fremde im Vertrauten entdecken und damit sein Erstaunen über das Bekannte ausdrücken. Gleichzeitig stellt er damit eine fruchtbare Beziehung zwischen Leben und Kunst her. Die Straße dringt mit all ihrer Lebenskraft in die Sphäre der Kunst vor. Dabei kommt es durchaus auch zu komischen Situationen. Die überdimensionierten Holzböcke der Pronađena skulptura [Gefundene Skulptur] von 2009 verkehren die Gebrauchsgegenstände in die Begegnung zweier Körper, die ungelenk, wie Hunde oder Pferde, miteinander zu interagieren scheinen.

Podzemna željeznica, o. J. / n. d.

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Kožarić adopts existing forms and objects and removes them from their original contexts. It seems as if he wants to discover the strange in the familiar, and express his astonishment at the well-known. At the same time he creates a fertile relationship between life and art. With all its life force, the street penetrates into art’s sphere, which may result in comical situations. The oversize Pronađena skulptura [Found Sculpture] from 2009 transforms trestles, everyday utilitarian objects, into an encounter between two bodies that seem to interact with each other, like dogs or horses. Trash cans and other equipment used for street sanitation are a recurring motif in Kožarićs work. “The waste dump is something that can create new values,” he has said. For him, the things that others discard contain vast potential for ever-new creations.

Mülleimer und andere Gerätschaften der Straßenreinigung sind ein wiederkehrendes Motiv in Kožarićs Werk, denn: „Die Müllkippe ist etwas, was neue Wertigkeiten schaffen kann.“ Das, was andere entsorgen, ist für ihn ergiebiges Potenzial für immer neue Schöpfungen.

Bez naziva, 1994 Punk, 1981


Raum 9 Spiritualität

Room 9 Spirituality

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„Ich fühle mich als Teil des Universums!“

Dieser Raum besteht im Wesentlichen aus der großen Installation 5 skulptura [5 Skulpturen] von 1996, die zahlreiche von Kožarićs Arbeitsansätzen seit den 1980er Jahren zusammen führt: die Spontaneität seiner Schöpfungen, das Wissen um die Vergänglichkeit der Dinge und die Wertschätzung vorgefundener Situationen als kunstwürdig. Die schmal aufragende Ulična skulptura [Straßenskulptur] aus Metallrohr und Holzstangen beispielsweise bezieht sich auf ein Arrangement, das Kožarić auf der Straße vorgefunden hat. Der Privremena skulptura [Temporäre Skulptur] aus Metallfolie ist ihre Veränderlichkeit bereits im Titel eingeschrieben; auf eine poetische Weise interpretiert sie die Relativität der Werte. Gleichzeitig ist die gesamte Installation von einer Beschäftigung mit dem Spirituellen durchzogen, wie an den beiden Kreuzen ersichtlich ist.

Raum Energie

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This room primarily consists of the large installation 5 skulptura [5 Sculptures] from 1996, which bring together many of Kožarić’s work approaches since the 1980s: the spontaneity of his creations, his acknowledgement of the ephemerality of things, and his appraisal of encountered situations as worthy of being art. The narrow, towering Ulična skulptura [Street Sculpture] of metal pipes and wooden poles, for example, refers to an arrangement that Kožarić found on the street. The Privremena skulptura [Temporary Sculpture] in metal foil indicates its mutability even in its title, and it poetically interprets its value’s relativity. At the same time, the entire installation is pervaded by an engagement with the spiritual, which is visible in both crosses.

Room Energy

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DE Ab Anfang der 1970er Jahre hat Ivan Kožarić eine Reihe von Textilarbeiten gefertigt. Hier werden mehrere Exemplare der Serie Ispuhivanje energije [Auspusten von Energie] gezeigt. Die Farbe ist von Kožarić durch einen Halm auf die Leinentücher ausgepustet worden – so erklärt sich die stellenweise verdichtete, stellenweise dünn versprühte Farbschicht. Die Komposition ist nicht nur hinsichtlich des Farbauftrags wenig kontrollierbar, auch das weiche und unebenmäßige Leinen ist flexibel. Die Arbeiten dieser Reihe sind als Ausdruck von Kožarićs Energie und Vitalität lesbar. Gleichzeitig spielen Ideen von Abwesenheit und Transzendenz in die Werke hinein. Deutlich wird dies beispielsweise in Veronikin rubac [Schweißtuch der Veronika], einer freien Interpretation des Schweißtuchs der Heiligen Veronika.

“I feel like a part of the Universe!”

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EN Starting in the early 1970s, Ivan Kožarić completed a series of textile works. On display here are several examples from the Ispuhivanje energije [Blowing out Energy] series. Kožarić blew paint through a straw onto the linen sheets – which explains the inconsistently sprayed layer of paint, both thick and thin. The composition is not quite controllable not only due to the paint application method, but also due to the soft and irregular linen. The works in this series can be read as an expression of Kožarić’s energy and vitality. At the same time, ideas of absence and transcendence infuse the work. This is obvious in Veronikin rubac [Veronica’s Veil], a loose interpretation of the veil of Saint Veronica.

Veronikin rubac, 1973

5 skulptura, 1996


Raum 11 Von Weiß zu Gold DE

Room 11 From White to Gold

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EN

„Ich habe die goldene Farbe entdeckt!“

1971 beschloss Kožarić, sein gesamtes Atelier mit Gold zu übermalen: die Tür und den Fußboden, Schuhe, eine Streichholzschachtel, den Schrank und zahlreiche Skulpturen aus unterschiedlichen Schaffensperioden. Diese Aktion bestreitet die Unveränderlichkeit eines Kunstwerks und zeigt, dass sich bisher Wertloses jederzeit in Kunst verwandeln und der Wert der Kunst jederzeit infrage gestellt werden kann. Kožarić verspürte das Bedürfnis, Farbe in die Welt seiner Skulpturen einzubeziehen; die goldene Farbe war für ihn eine Offenbarung, ein Element innerhalb eines komplexen Ganzen und Bestandteil einer im Aufbau begriffenen Einheit. Wie schon bei der weißen Farbe gelingt es ihm, durch das Gold die Bezüge zwischen noch so verschiedenen Arbeiten zu verstärken.

In 1971, Kožarić decided to paint his entire studio in gold: the door and floor, shoes, a matchbox, the cabinet, and many sculptures from a variety of creative periods. This act negates the immutability of an artwork; it shows that any ‘worthless’ object can be transformed into art at any time, and that the value of an artwork can always be called into question. Kožarić felt the need to include color in the world of his sculptures. For him, the golden color was an epiphany – an element within a complex whole and a means of emerging unity. As he had done with white, he managed to intensify the connections between different works by using gold.

Room 12 Gorgona

Raum 12 Gorgona DE

EN 20

„Aber wo würde man das ausstellen?“ Oblici prostora, 1962 — 79

1960 wurde Ivan Kožarić in die kroatische AvantgardeGruppe Gorgona eingeladen. Gorgona war ein von 1959 bis 1966 aktiver Zusammenschluss von Malern, Architekten und Kunsthistorikern auf der Suche nach künstlerischer und intellektueller Freiheit. Kožarićs Auseinandersetzung mit Aspekten der Innerlichkeit und der Leere in seinen frühen Werken (Unutarnje oči [Innere Augen], 1959 und Isječak rijeke [Ausschnitt eines Flusses], ca. 1959/1960) mag die Aufmerksamkeit der Gruppe ebenso geweckt haben wie sein Desinteresse am politischen und künstlerischen System, in dem er keinerlei Positionierung anstrebte. Kožarić nutzte die Zeit bei Gorgona, um Ideen und Projekte zu entwickeln, die konzeptuell und utopisch angelegt waren. In Neobični projekt – Rezanje Sljemena [Ungewöhnliches Projekt – Abschneiden des Sljeme] schlägt Kožarić 1960 vor, einen Teil eines Berges nahe Zagreb zu kappen. Dieses frühe Beispiel von Land Art existiert als Fotocollagen und als Skulptur im Modellmaßstab.

“I have discovered the color gold!”

Unutarnje oči, 1959

“But where would it be exhibited?”

In 1960, Ivan Kožarić was invited to join the Croatian avantgarde group Gorgona. From 1959 to 1966, Gorgona was an active consortium of painters, architects and art historians in search of artistic and intellectual freedom. Kožarić’s examination of aspects of inwardness and emptiness in his early works (Unutarnje oči [Inner Eyes], 1959 and Isječak rijeke [Segment of a River], ca. 1959/1960) may have awakened the group’s attention as much as his disinterest in the political and artistic system in which he avoided any positioning. Kožarić used the time at Gorgona to develop ideas and projects that had a conceptual and utopian orientation. In 1960, in Neobični projekt – Rezanje Sljemena [Unusual Project – Cutting Sljeme Mountain] Kožarić suggested cutting off a part of a mountain near Zagreb. This early example of Land Art exists as photo collages and as a model-size sculpture.


13 Autoportret (Tekst), 1987

20 Unutarnje oči, 1959

Figur (Badender unter der Dusche) / Figure

Selbstporträt (Text) / Self-portrait (Text)

Innere Augen / Inner Eyes

(Bather Under a Shower)

Gouache auf Papier / gouache on paper

Gips / plaster

Gips, Farbe / paint on plaster

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Absolute Freedom

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Photo: Filip Zima, Courtesy Stadt Zagreb /

Photo: Branko Balić, Courtesy Muzej suvremene

Tusche auf Papier / ink on paper

Photo: Darko Bavoljak

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

umjetnosti Zagreb

14 Bez naziva, 1994

21 Neobični projekt – Rezanje Sljemena 2, 1960

Bildnachweis / Credits

1

Pogled iz apsolutne slobode, 1980

Blick aus der absoluten Freiheit / A View from

7

Figura (Kupač pod tušem), 1956

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić 8

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Gefühl von Ganzheit / Feeling of the Whole

ohne Titel / Untitled

Ungewöhnliches Projekt – Abschneiden des

Gips, Eisen / plaster, iron

Mülleimer, Metall / trash can, metal

Sljeme 2 / Unusual Project – Cutting Sljeme

Sammlung Goran Prkačin, Wien / Zagreb

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Mountain 2

2

21

Osjećaj cjeline, 1953/54

Photo: Tomislav Šmider, Courtesy Stadt Zagreb /

Tekst, o. J. / n. d.

Text

Photo: Lisa Rastl, Courtesy Sammlung Goran

Photo: Boris Cvjetanović, Courtesy Stadt Zagreb /

Farbe auf s/w-Fotografie / paint on b/w

Kohle auf Papier / charcoal on paper

Prkačin, Wien / Zagreb

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

photograph, MSU Zagreb

Photo: Tomislav Šmider, Courtesy Stadt Zagreb /

9

15 Podzemna željeznica, o. J. / n. d.

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Baum / Tree

U-Bahn / Underground

Gouache auf Papier / gouache on paper

Tusche auf Papier / ink on paper

3 Oblik prostora, 1965

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Raumform / Shape of Space

Photo: Filip Zima, Courtesy Stadt Zagreb /

Photo: Filip Zima, Courtesy Stadt Zagreb /

Fiberglas / fiberglass

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

10 Pozlaćena vrata, 1971

16 Punk, 1981

Vergoldete Tür / Gilded Door

Filzstift, Gouache und Tusche auf Papier /

diverse Materialien, Tür, Schuhe, Goldfarbe /

felt-tip pen, gouache and ink on paper

1971

mixed media, door, shoes, gold paint

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Helle bunte Bänder, die sich über Häuser

Family Pernar, Private Collection

Photo: Filip Zima, Courtesy Stadt Zagreb /

erstrecken / Multicolored Light Ribbons

Photo: Mio Vesović, Courtesy Muzej suvremene

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Stretched Across Houses

umjetnosti Zagreb

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Photo: Courtesy Muzej suvremene umjetnosti Zagreb Stablo, 1982

Gliptoteka HAZU, Zagreb Photo: Darko Bavoljak

4

Raznobojne svijetle trake idu preko kuća,

Farbe auf s/w-Fotografie / paint on b/w

Neobični projekt – Rezanje Sljemena 2, 1960

17 Veronikin rubac, 1973

photograph

11 Pinkleci, 1971 - 75

Schweißtuch der Veronika / Veronica’s Veil

MSU Zagreb

Bündel / Bundle

Acryl auf Leinen / acrylic on linen

Photo: Courtesy Muzej suvremene umjetnosti

diverse Materialien, Textil / mixed media,

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Zagreb

textile

Photo: Boris Cvjetanović, Courtesy Stadt Zagreb /

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

5

Bez naziva, 1968

ohne Titel / Untitled

Photo: Boris Cvjetanović, Courtesy Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Tusche auf Papier / ink on paper

18 5 skulptura, 1996 5 Skulpturen / 5 Sculptures

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

12 Šok, 1990

Moderna galerija, Ljubljana

Photo: Tomislav Šmider, Courtesy Stadt Zagreb /

Schock / Shock

Photo: Dejan Habicht, Courtesy Moderna

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Tusche auf plastifiziertem Fotopapier / ink on

galerija, Ljubljana

plastified photo-paper Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

19 Oblici prostora, 1962 - 79

Nenn sie, wie du willst 1 / Call It as You Like 1

Photo: Tomislav Šmider, Courtesy Stadt Zagreb /

Raumformen / Shapes of Space

Farbe auf s/w-Fotografie / paint on b/w

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Stadt Zagreb / City of Zagreb, Atelijer Kožarić

6

Nazovi je kako hoćeš 1, 1971

photograph, MSU Zagreb

Photo: Boris Cvjetanović, Courtesy Stadt Zagreb /

Photo: Courtesy Muzej suvremene umjetnosti

City of Zagreb, Atelijer Kožarić

Zagreb

Impressum / Imprint Dieses Begleitheft erscheint anlässlich der Ausstellung / This booklet has been published for the exhibition: Ivan Kožarić. Freiheit ist ein seltener Vogel / Ivan Kožarić. Freedom Is a Rare Bird 21.06 - 22.09.13 Herausgeber / Publisher: Haus der Kunst München Kuratorin / Curator: Patrizia Dander Redaktion / Editing: Martina Schmid Übersetzung / Translation: Kimberly Bradley, Jenifer Evans Visuelles Konzept / Visual concept: BaseDesign Grafik / Graphic design: Funny Paper © 2013 Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH Die Ausstellung wird organisiert vom Haus der Kunst in Kooperation mit dem Museum für Zeitgenössische Kunst Zagreb – MSU Zagreb. / The exhibition is organized by Haus der Kunst in cooperation with the Museum of Contemporary Art Zagreb – MSU Zagreb. Für die Unterstützung bei den Vorbereitungen der Ausstellung danken wir der Stadt Zagreb, dem Städtischen Amt für Erziehung, Kultur und Sport der Stadt Zagreb sowie dem Kulturministerium der Republik Kroatien. / For their support in the preparation of the exhibition we thank the City of Zagreb, the City Office for Education, Culture and Sports of the City of Zagreb, and the Ministry for Culture of the Republic of Croatia. Wir danken unseren Gesellschaftern für die jährliche Unterstützung des Programms / We would like to thank our shareholders for their annual support of the program: Freistaat Bayern, Josef Schörghuber Stiftung, Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst e.V.


3 Frühwerk/ Early Works

1 Einführung/ Introduction

4 Flora und Fauna/ Flora and Fauna

5 Die Schönheit des Alltäglichen/ The Beauty of the Everyday

8 Die Straße/ The Street

2 Raumformen und urbane Interventionen/ Shapes of Space and Urban Interventions

12 Gorgona

6 Zweifel/ Doubt

11 Von Weiß zu Gold/ From White to Gold

10 Energie/Energy

9 Spiritualität/ Spirituality

(7)


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