der รถffentlicHKeit Von den freunden
Donata Krings, Renate & Peter Küchler, Dr. Thomas Kuhmann, Silvia & Hubertus Langen, Andreas Langenscheidt, Dr. Karin Lehmann, Christiane Leicher, Carl Gerhard & Anneliese Lenz, Dr. Sigrid Löscher-Lorenz, Prof. Dr. Petra Morschheuser, Kent Nagano, Viktoria & Ernst Neumann, Olaf Nicolai, Marion Oberwelland, Prof. Dr. Bolko von besonderer dank / special thanks Oetinger, Dr. Gerd & Ingeborg Orthmann, Anjuta Aigner-Dünnwald, Allianz ag, Katharina Freifrau von Perfall, Marion Allude Andrea Karg, Dr. Sabine & Perraudin, Dr. Yvonne Petersen, Dr. Cletus Dr. Cornelius Baur, ikh Elisabeth Prinzessin von Pichler, Carola & Klaus Pinckernelle, von Bayern, Berenberg Bank München, Angela Popp, Elke Gräfin von Pückler, Dr. Gilda Bickert, bmw Group, Andrea & Quittenbaum Kunstauktionen, Dr. Wolfgang Dr. Fereydoun Bonakdar, Christoph & Rehmann, Friedrich-Carl & Ingrid Rein, Alexandra Böninger, Eckart Brandhoff, Horst Alexander Rittweger, Leena Saarnio-Kritzler, Brandhoff, Sylvia Braun, Dr. Gottfried & Sal. Oppenheim, Pierre Sarré, Dr. FriedrichSusanne Breuninger, Marika & Paul Buchner, Karl & Marion Schieferdecker, Dr. Jack Schiffer, Café Luitpold, Christie’s (Deutschland) GmbH, Inge Schifferer, Dr. Reiner Schmid, Dr. Nicole ClassiCon, Alexa Dahmen, Chris Dercon, Schneider-Deeg & Peter Deeg, Dr. Marita Dr. Martin Desmyttere, Esther Donatz, von Schoeler, Schörghuber Stiftung, sd Dr. Guidotto Graf Henckel Fürst Prof. Dr. Klaus Schrenk, Dr. Kirsten Schrick, Donnersmarck, Dr. Günther Engler & Sabina Charles Schumann, Dr. Jirina Schwaiger, Kraupa-Tuskany, Okwui Enwezor, Dr. Heiner Florian & Daniella Seidl, Ingrid Sele, & Marita von L’Estocq, Eva Felten, Michael slyrs Destillerie, Dr. Rainer–& Lotte Fontaine, Dr. Christian Fulda, Dr. Bertold accommodating the epic dispersion Splanemann, Dr. Jacqueline Stein-Kämpfe, Gaede, Peter & Christine Gain, Dr. Bernd on non-cathartic volume of dispersion Helga & Klaus Steinle, Dr. Martin Steinmeyer, & Ute Gans, Ingvild & Stefan Goetz, Dr. Ute Regine Scharpff-Thies & Michael Thiess, & Rupert Goetz, Dr. Alfred Gunzenhauser, Lucia Titgemeyer- Heck, Kilian Vedder, Dr. Annette Hahn, Hubertus Hamm, Franz Margarethe Wacker-Frankenberger, Familie Haniel, Andreas Heck, Dr. Kira & Bernhard Dr. Karl Wamsler, Andreas Wehlau, Gerd Heiss, Dagmar Helmig, Oliver Holy, Dr. Dirk & Roswitha Weithase, Swantje von Werz, Ippen, Sabine & Wolf Jaenecke, Gabriele Konstantin Wettig, Dr. Wilhelm & Adelhaid Jahn, Gudrun & Bernd Junkers, Ulli & Uwe Winterstein, Gerhard & Caroline Wöhrl, Kai Stiftung, Stefan & Sassi Karg, Regina Dr. Anna Wössner, Dr. Werner Zedelius, Kaufmann, Silke Kawohl, Dr. Rudolf C. King, Bettina Zech Annaliese Klein, Tatjana & Ottmar Knauer, Wir danken unseren Gesellschaftern für die jährliche Unterstützung des Programms / We would like to thank our shareholders for their annual support of the program: Freistaat Bayern, Josef Schörghuber Stiftung, Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst e.V.
der öffentlicHkeit vo n d e n f r e u n d e n H au s d e r ku n s t
Haegue Yang
v e r l ag d e r B u c H H an d l u n g Walt H e r kö n i g , kö l n
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Geleitwort 6 / Preface 7 andreas langenscheidt
Vorwort 8 / Foreword 12 okwui enwezor
Accommodating the Epic Dispersion – On Non-cathartic Volume of Dispersion 17 bildtafeln / plates
Perspektivwechsel 35 / Shifting Perspectives 46 julienne lorz
Accommodating the Epic Dispersion 56 / 71 haegue yang im gespräch mit / in conversation with t. j. demos
Zur Geschichte der ehemaligen „Ehrenhalle” 84 / On the History of the Former ‘Ehrenhalle’ 86 sabine brantl
Biografie der Künstlerin 88 / Artist’s biography 89
Ausgewählte Publikationen / Selected publications 90
Biografien der Autoren / Authors’ biographies 91
Fotonachweis / Photo Credits 92
Impressum / Imprint 94
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okwui enwezor
Vorwort okwui enwezor
Das Jahr 2012 bot zwei Meilensteine in der Geschichte des Haus der Kunst: Das Museum, 1937 als Haus der Deutschen Kunst eröffnet, feierte sein 75-jähriges Bestehen und zugleich den 20. Jahrestag seiner Neustrukturierung als öffentlich und privat finanziertes Museum unter der Rechtsform Stiftung Haus der Kunst GmbH. Jede der unterschiedlichen Phasen der Museumsgeschichte hat den Anlass für eine Positionierung des Haus der Kunst gegeben, die seine Beziehung zur Öffentlichkeit, zu den Künstlern und zur Stadt München betrifft. Tatsächlich schienen die komplizierte Geschichte und die Architektur des Museums sich mitunter fast zuwiderzulaufen: Einerseits vertrat es, insbesondere in den dunklen Jahren nach seiner Gründung von 1937 bis 1945, einen dezidiert antimodernen Standpunkt; andererseits setzte es ab 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ganz auf die Zukunft, öffnete sich der kritischen Analyse und machte sich die gewaltige Kraft der zeitgenössischen Kunst zu eigen, die im Wesentlichen den Kern seines Auftrags und seiner Identität ausmacht. Im Rückblick auf diese Geschichte stellen wir fest, dass wir uns erneut inmitten einer Umbruchphase befinden, in der sich die Grenzen des Kunstschaffens dem globalen Raum öffnen und die zeitgenössische Kunst ihre Schnittstellen mit den unterschiedlichsten Disziplinen auslotet. Im Rahmen der Würdigung dieser beiden Meilensteine ist das Museum stolz, die Serie der öffentlichkeit – von den freunden haus der kunst vorzustellen, eine neue Reihe jährlicher künstlerischer Auftragsarbeiten, die eigens für die weitläufige Mittelhalle des Museums entwickelt und von der Vereinigung Freunde Haus der Kunst großzügig unterstützt werden. Diese Arbeiten verweisen auf das Engagement des Haus der Kunst, neue Werke zeitgenössischer Kunst entstehen zu lassen, bei denen das Museum im Brennpunkt der Diskussion steht. Sie sollen auch die unverzichtbare Beziehung der Institution zu Kunst und Künstlern, Politik und Geschichte hervorheben. Zudem sind diese Aufträge durch die Notwendigkeit veranlasst, die Aufmerksamkeit wieder auf den großen Raum der Mittelhalle als einen offenen und öffentlichen Platz zu lenken, als einen Ort des Zusammenkommens und Umherwanderns, als eine Plattform der bürgerlichen Vorstellungskraft und infolgedessen als Eckpfeiler des Engagements des Museums für die Kunst und die Künstler unserer Zeit im globalen öffentlichen Raum. Wir sind sehr erfreut, dass Haegue Yang, eine der innovativsten Stimmen in der heutigen Kunst, den Auftakt zur Reihe der öffentlichkeit – von den freunden haus der kunst macht. Haegue Yangs Werk Accommodating the
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Epic Dispersion – On Non-cathartic Volume of Dispersion füllt den riesigen Raum der Mittelhalle aus, in einer Choreografie architektonischer und malerischer Modulationen, die machtvoll auf den Körper und zugleich subtil auf das Auge wirken. Die in die Höhe strebende, skulpturale Installation in vielen Farbtönen, die sich aus eigens angefertigten Aluminium-Jalousien zusammensetzt, erkundet die Beziehung zwischen der sich verändernden Körperlichkeit der vertikalen und horizontalen Bestandteile der Skulptur und den sich verändernden chromatischen Registern der optischen Komposition, welche die Subjektivität des jeweiligen Besuchers aktiviert. Mit seiner scheinbaren Durchlässigkeit und Strukturiertheit nimmt das Werk die vieldeutige Zone zwischen Beständigkeit und Unbeständigkeit ein. Yang, die in Südkorea geboren wurde und in Berlin und Seoul lebt, entwickelt ihre Kunstwerke wie auch diese monumentale Arbeit zwischen einer ganzen Anzahl von Welten, wie es viele heute aktive Künstler tun. Sie wählte die Gedanken der Zugehörigkeit und der Bürgerschaft – zwei der im Kontext der weltweiten Migration und Vertreibung umstrittensten Themen unserer Zeit – als Metaphern für das konzeptuelle Programm ihrer Installation. Das Ergebnis ist eine Arbeit, die den Raum ausfüllt, selbst aber von Leichtigkeit und Anmut erfüllt ist. Im ständigen Wechsel zwischen Bescheidenheit und Monumentalität behandelt Yangs Installation auf einfühlsame Weise zwei anspruchsvolle und miteinander zusammenhängende Themen, die der traditionellen Sprache der Skulptur angehören: Eine skulpturale Arbeit muss sich in ihrem Maßstab dem Raum anpassen, zugleich aber dem Körper des Betrachters entsprechen. Indem es Yang gelungen ist, diese beiden Aspekte miteinander zu versöhnen, schuf sie eine Mischform aus Skulptur und Architektur, die Umwege nach sich zieht, zugleich aber eine offene Ausrichtung beinhaltet, die zum Durchschreiten, Entdecken und Erkunden ermutigt und zum Bemühen, imaginäre Grenzen zu überwinden: zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen dem Bürger und dem Individuum. Es versteht sich also von selbst, dass die poetischen und politischen Untertöne in Yangs Auftragsarbeit wie auch die Metaphern von Begrenzung und Offenheit, Gefangenschaft und Freiheit, die dieses Werk aufscheinen lässt, eine angemessene Antwort auf die riesige und schwindelerregende ehemalige Ehrenhalle darstellen, einen Raum, der seine eigene Geschichte wirrer öffentlicher Identifikation und ideologischer Prioritäten hat. Man muss nicht wiederholen, dass die Ehrenhalle in ihrer Frühzeit von 1937 bis 1945 ein Schauplatz ungemein theatralischer politischer Inszenierungen war. Von dieser Geschichte aufgeladen und mit ihr beladen, ist das Haus der Kunst – trotz seiner soliden Architektur und seiner emporstrebenden Säulen aus Stein – immer einer eventuellen ideologischen Desorientiertheit ausgesetzt gewesen. Hieraus ist das kritische Bewusstsein entstanden, dass die Architektur des Museums
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haegue yang im gespräch mit t. j. demos
Accommodating the Epic Dispersion haegue yang im gespräch mit t. j. demos
T. J. Demos [TJD] Als Du 2012 Deine Auftragsarbeit für das Haus der Kunst vorbereitet hast – wie dachtest Du, Dich der schwierigen Geschichte der Architektur des Ortes anzunähern? Das neoklassizistische Gebäude wurde ja in den 1930er-Jahren nach Plänen des Architekten Paul Ludwig Troost errichtet und steht für die Monumentalarchitektur des Dritten Reichs. Haegue Yang [HY] Ausgangspunkt war mein Interesse dafür, wie uns die koloniale Geschichte betrifft und verändert. Wenn Kolonialisierung heute auch eine andere Form hat als in der Vergangenheit, ist sie in den Kraftströmen um uns herum doch ziemlich gegenwärtig, so wie die Luft, die wir atmen. Vom europäischen Faschismus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis hin zu den heutigen kolonialen Phänomenen, die sich als wirtschaftliche Errungenschaften tarnen – mir scheint es, als ob das Erbe des Kolonialismus nie wirklich seinen Einfluss auf uns aufgegeben hat. Die Folge davon ist, dass immerwährend Menschen auswandern und auseinandergehen statt sich in einer Gemeinschaft niederzulassen. Das geschieht um des reinen Überlebens willen oder auf der Flucht vor Gewalt und Gefahr oder auf der Suche nach einem besseren Leben. Die meisten positiven Ideen, die man mit dem Sich-Niederlassen oder dem Bilden einer Gemeinschaft verbindet, scheinen entweder nicht durchführbar oder trügerisch zu sein, während es der Realpolitik zum großen Teil nicht gelingt, die Gegen-Erzählung dieser Migrations- und Exilbewegungen zu berücksichtigen. Anders ausgedrückt, werden die von der Norm abweichenden Bewegungen, die die Grenze überschreiten und sich gegen den konventionellen Nationalstaat wenden, nur ausfindig gemacht, um kontrolliert und unterdrückt zu werden, nicht, um beachtet und verstanden zu werden. Ich kann nicht aufhören, die Zahlen und Ereignisse zu untersuchen, die für das Verständnis der nur schwer fassbaren Aspekte der kolonialen Umstände, unter denen wir heute leben, wichtig zu sein scheinen. Die Herausforderung, die sich mir im Haus der Kunst stellt, ist eine Antwort auf meinen Wunsch, die Einfachheit von Dichotomien zu überwinden, mich den noch nicht offengelegten Komplexitäten von kolonialer Dispersion oder Streuung und Migration anzunähern, von der rein physischen Abwanderung bis hin zum seelischen Zusammenbruch. Tatsächlich gibt es für mich zwei Ausgangspunkte: Der eine besteht darin, die Schwierigkeit zu erkennen, eine Beziehung zum Haus der Kunst und seiner traumatischen Geschichte herzustellen, der andere liegt in der Herausforderung, den gewaltigen Ausmaßen des Gebäudes gegenüberzutreten.
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TJD Deine Arbeit basiert häufig auf umfangreichen historischen Recherchen und stimmt insofern mit der neokonzeptuellen Kunst überein, die das Archivalische und Empfindungen der postkolonialen Zeit berücksichtigt. Hier fällt mir zum Beispiel Dein Theaterprojekt für die documenta (13) ein, das sich auf das Buch La Maladie de la mort bezieht und auf das Leben und Werk von Marguerite Duras anspielt (S. 57). Was Dein aktuelles Projekt betrifft, erwähntest Du, dass Du Dich ihm über die Schriften des koreanischen Autors Suh Kyungsik gedanklich genähert hast und insbesondere über dessen Beziehung zum italienischen Holocaust-Überlebenden Primo Levi. Levis Geschichte wies Suh einen Weg, sich mit der Unterdrückung im Südkorea der 1970erJahre zu befassen, als Suhs Brüder für ihre Rollen in der Demokratiebewegung gefoltert wurden. Es scheint, als ob das Herstellen von Beziehungen zwischen unterschiedlichen geopolitischen Kontexten und Geschichten Dir einen Weg aufgezeigt hat, die Gegenwart zu verstehen, sich Orten mit einer traumatischen Vergangenheit zu nähern, auch wenn dies eine Anzahl letztendlich unmöglicher Übertragungen beinhaltet. HY Dass ich auf Suh Kyungsik gestoßen bin, ist schon eine Weile her. Zuerst las ich Begegnung 1, eine Publikation aus dem Jahr 2007 über Suhs Gespräche mit dem koreanischen Philosophen Sang-Bong Kim. Was mich sehr beeindruckt hat, ist der freundliche und höfliche Gedankenaustausch über gegensätzliche Ansichten und die präzise Diskussion von Aspekten, die die Nation und den Staat, die Menschen und das Volk, die Diaspora,
The Malady of Death – Monodrama with Jeanne Balibar, 2012
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accommodating the epic dispersion
haegue yang in conversation with t. j. demos
TJD Your exploration of endless movement and translation, negation and reinvention reminds me of your 2012 project Dress Vehicles (p. 67, 81) for the Tate Modern. The piece occupied the newly rehabilitated oil tank spaces near the turbine hall and comprised large colorful and mobile constructions made with aluminum frames, blinds, and knotted textile macramé. These dazzling architectonic bodies were wheeled around by performers situated inside of them, moving to the soundtrack of a drum set played freely by members of the audience who had access to a live microphone and were accompanied by a flickering and mobile light display. In relation to this piece, you’ve mentioned being inspired by the sacred dances and movements of the Russian spiritualist, Georges I. Gurdjieff (1866–1949), who was of Greek and Armenian ancestry, and by the geometric costumes of avant-garde theatre, namely Oskar Schlemmer’s Triadic Ballet, which premiered in 1922 (as well as the dramatic costumes worn by drag queens). Does your Haus der Kunst project build on these precedents? Dress Vehicle – Zig Zag, 2012
HY Honestly, I am not able to make a good connection between my other Venetian blinds pieces and Dress Vehicles. The only thing I would mention is how the blinds work in both Accommodating the Epic Dispersion – On Non-cathartic Volume of Dispersion and in Dress Vehicles. The material functions to cast certain forms, volumes, and shapes, yet not thoroughly enclose or articulate the space as an autonomous section. Blinds only frame space and articulate it half way, providing a way to guide movements around the space without completely blocking one’s visual access or other senses. In the case of Dress Vehicles, the blinds articulate the inside and the outside, a skin that you can see through to the outer world. Also the blinds interact indirectly with us by continually changing the nature of their impact, blocking or opening visual access according to our position in relation to them. Even if from one perspective a blind seems completely open, when we move and change our distance and angle, it suddenly appears completely closed. This element of variable perspective and changing spatial location brings a certain permeability to perception, a permeability that viewers have a power to influence, which is common to both projects. Another similarity is the spatial isolation of both pieces at the Tanks and at Haus der Kunst. It’s less about the fabrication of a piece than my approach to the space, defined by a certain isolation from history and politics. I wish to overwrite the site of fascist and totalitarian history with the context of postcolonial diaspora, in other words, to emancipate the space from its historical belonging and let it drift and be exiled to other times and places. The space needs to be in a state of quasi-exile, thereby losing its belongingness to gain a new mode of existence in the here and now. Then it might eventually be able to accommodate new languages of speaking about the here and now.
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Detaching it from its totalitarian narrative also means avoiding any sense of a glorious conclusion, a rejection of the master-narrative, this also being a rather feminist effort. It’s more of a non-cathartic narrative, not far, but also different from a counter-narrative, which acknowledges something to oppose.
TJD That sounds very compelling. How do you consider the relationship between the stylistic cohesion of your sculptural forms (the fact that your work uses repeated forms, materials, and approaches, and bears your own stylistic signature) and the very different histories that inform them? Is there a potential loss of geopolitical and historical specificity when you transform and translate those stories into your work? HY Here I can offer some associations and citations from other texts that seem to address these issues: I find that the aesthetic abstraction of an artwork does not preclude the audience’s engagement with the historically specific events and narratives informing that work. In his essay “Recovering loss: the ‘Durassian’ condition within Conceptual ethics,” Bart van der Heide takes issue with how Conceptual Art today is often so abstract that it leaves the artist and subject’s discursive position invisible; but at the same time he acknowledges that clear political referencing is not the only form of ethical artistic engagement. 6 I believe that the artist’s aesthetic tools can provide distinctive forms of experience, making historical narratives comprehensible in linguistically unexplainable ways. Being a ‘contemporary’ artist is about understanding
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fotonachweis / photo credits S. / p. 48 Series of Vulnerable Arrangements – Version Utrecht, 2006 Aluminium-Jalousien, Objekte für unterschiedliche sinnliche Wahrnehmungen, Kabel / Aluminum Venetian blinds, sensory devices, cable Relational Irrelevance Standkugelleuchte, Scheinwerfer, Zeitschaltuhr / Globe floor lamp, spotlight, timer Handful of Obscurity Luftbefeuchter, Metallkette, Zeitschaltuhr / Humidifier, metal chain, timer Possible Synonym of Squandering 2 Infrarotstrahler, Zeitschaltuhr / 2 infrared heaters, timer Anonymous Movement Industrieller Standventilator, Zeitschaltuhr / Industrial floor fan, timer Almost Exhausted, Becoming Intro Time Machine 2 Geruchsmaschinen (verbranntes Holz, frisch gewaschenes Leinen) / 2 scent emitters (Wood Fire and Fresh Linen) Größe variabel / Dimensions variable Installationsansicht / Installation view Unevenly, bak, basis voor actuele Kunst, Utrecht, 2006 Foto / Photo: Ernst Moritz
Umschlag / Cover, S. / pp. 19–32 Accommodating the Epic Dispersion – On Non-cathartic Volume of Dispersion, 2012 Aluminium-Jalousien, Hängestruktur / Aluminum Venetian blinds, hanging structure Größe variabel / Dimensions variable In der Reihe / In the series der öffentlichkeit – von den freunden haus der kunst, 2012/2013 In Auftrag gegeben vom Haus der Kunst mit der großzügigen Unterstützung der Freunde Haus der Kunst / Commissioned by Haus der Kunst with the generous sponsorship of Freunde Haus der Kunst Installationsansichten / Installation views Haus der Kunst, München / Munich Fotos / Photos: Jens Weber, Nozomi Tomoeda S. / p. 36 Tilting on a Plane, 2002 16 aufeinandergestapelte Getränkekisten auf einer Holzrampe / 16 plastic beverage crates stacked on a wooden ramp 230 × 120 × 90 cm. Installationsansicht / Installation view New Tendencies in Korean Art: Paradise Among Us, Marronnier Art Center (jetzt / currently Arco Art Center), Seoul, 2002 Foto / Photo: Haegue Yang Sammlung / Collection Haubrok (Teil von / Part of Storage Piece), Berlin
S. / p. 51 Yearning Melancholy Red, 2008 Aluminium-Jalousien, Spiegel, bewegliche Scheinwerfer, Infrarotstrahler, Zeitschaltuhr, Ventilator, Schlagzeug, Trigger, midiUmschalter, Kabel / Aluminum Venetian blinds, mirror, moving spotlight, infrared heater, timer, fan, drum kit, trigger, midi converter, cable Größe variabel / Dimensions variable Installationsansicht / Installation view Integrity of the Insider, Walker Art Center, Minneapolis, 2009 Foto / Photo: Gene Pittman, Courtesy Walker Art Center
S. / p. 42 Mountains of Encounter, 2008 Aluminium-Jalousien, Hängestruktur, bewegliche Scheinwerfer, Flutlichtstrahler, Stehleiter, Kabel / Aluminum Venetian blinds, hanging structure, moving spotlight, floodlight, platform ladder, cable Größe variabel / Dimensions variable Installationsansicht / Installation view Wessen Geschichte (Whose History), Der Kunstverein, seit 1817, Hamburg, 2008. Foto / Photo: Fred Dott
fotonachweis / photo credits S. / p. 57 The Malady of Death – Monodrama with Jeanne Balibar, 7. Juni / June 7, 2012 Staatstheater Kassel Adaption der Novelle Die Krankheit Tod (La Maladie de la mort, 1982) von Marguerite Duras / Adapted from Marguerite Duras’ novella The Malady of Death (La Maladie de la mort, 1982) ca. 70 min In Auftrag gegeben / Commissioned by documenta (13) und co-produziert von / and co-produced by documenta (13) und / and the artist. Unterstützt von / Supported by Galerie Chantal Crousel, Paris, Greene Naftali, New York, Kukje Gallery, Seoul, und / and Galerie Wien Lukatsch, Berlin Foto / Photo: Krzysztof Zielin´ ski
S. / p. 72 Approaching: Choreography Engineered in Never-Past Tense, 2012 Motorisierte Aluminium-Jalousien, Hängestruktur, Kabel, Modulbox, dmx-Rekorder / Motorized aluminum Venetian blinds, hanging structure, cable, module box, dmx recorder Größe variabel / Dimensions variable In Auftrag gegeben und produziert von / Commissioned and produced by documenta (13) mit der Unterstützung von / with the support of Galerie Chantal Crousel, Paris, Greene Naftali, New York, Kukje Gallery, Seoul, und / and Galerie Wien Lukatsch, Berlin Installationsansicht / Installation view documenta (13), Kassel, 2012 Foto / Photo: Nils Klinger
S. / p. 60 Standbild aus / Film still from Kôshikei (Tod durch Erhängen / Death by Hanging), 1968 Regisseur / Director: Nagisa Oshima S/W / b/w, 117 min Sammlung Österreichisches Filmmuseum Courtesy of Oshima Productions, Inc.
S. / p. 75 Cover der Publikation / of the publication Suh Kyungsik, Eine Reise zu / A Journey to Primo Levi, Paju: Changbi 2006, koreanische Übersetzung des japanischen originals / Korean translation of the Japanese original PRIMO LEVI HE NO TABI, Tokio / Tokyo: Asahi Shimbun Company 1999
S. / p. 67 Dress Vehicle – Yin Yang, 2012 Aluminium-Jalousien, Pulverbeschichtung, Aluminium-Rahmen, Magnete, Strickwolle, Glocken, Gummiseile, Lenkrollen / Aluminum Venetian blinds, powder coating, aluminum frame, magnets, knitting yarn, bells, rubber cords, casters Höhe / Height 318 cm, Durchmesser / Diameter 310 cm Installationsansicht / Installation view The Tanks: Art in Action, Tate Modern, London, 2012 Foto / Photo: Taro Furukata und / and Kuo-Wei Lin
S. / p. 81 Dress Vehicle – Zig Zag, 2012 Aluminium-Jalousien, Pulverbeschichtung, Aluminium-Rahmen, Magnete, Strickwolle, Glocken, Gummiseile, Lenkrollen / Aluminum Venetian blinds, powder coating, aluminum frame, magnets, knitting yarn, bells, rubber cords, casters Höhe / Height 278 cm, Durchmesser / Diameter 343 cm Installationsansicht / Installation view The Tanks: Art in Action, Tate Modern, London, 2012 Foto / Photo: Taro Furukata und / and Kuo-Wei Lin Alle Werke von / All works by Haegue Yang courtesy of the artist und / and Galerie Chantal Crousel, Paris, Greene Naftali, New York, Kukje Gallery, Seoul und / and Galerie Wien Lukatsch, Berlin
S. / p. 47 Verstellte Schiefe / Shifted Tilt, 2001 Wandmalerei, 5 schwarze Rechtecke auf eingezogenen Wänden / Wall painting, 5 black rectangles on built-in walls 200 × 447 cm; 200 × 447 cm; 200 × 447 cm; 200 × 897 cm; 200 × 897 cm. Installationsansicht / Installation view 1 Site–2 Places, Galerie der Stadt Sindelfingen, 2001 Foto / Photo: Haegue Yang
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impressum / imprint
herausgeber / editor Julienne Lorz
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung / This catalog is published on the occasion of the exhibition
lektorat / copyediting Julia Frohnhoff (Deutsch / German), Uta Hoffmann (Englisch / English), Katharina Schwerendt, Ulrich Wilmes
Haegue Yang. Accommodating the Epic Dispersion – On Non-cathartic Volume of Dispersion
korrektorat / proofreading Julia Frohnhoff (Deutsch / German), Sylee Gore (Englisch / English), Katharina Schwerendt
In der Reihe / In the series: der öffentlichkeit – von den freunden haus der kunst Haus der Kunst, München / Munich 09.11.2012 – 22.09.2013
übersetzung / translation Uta Hasekamp (Englisch – Deutsch / English – German), Karl Hoffmann und / and Fiona Elliott (Deutsch – Englisch / German – English)
© 2013 Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH, die Künstlerin / the artist, die Autoren / the authors, die Fotografen / the photographers, und / and Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln / Cologne
gestaltung / design Sara De Bondt studio
Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH Prinzregentenstr. 1 d-80538 München Tel. +49(0)89 21127 113 www.hausderkunst.de
produktion / production
erschienen im / published by Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln Ehrenstraße 4, d-50672 Köln Tel. +49 (0) 22120 59 6-53 Fax +49 (0) 22120 59 6-60 verlag@buchhandlungwalther-koenig.de
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gedruckt in deutschland / printed in germany
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Donata Krings, Renate & Peter Küchler, Dr. Thomas Kuhmann, Silvia & Hubertus Langen, Andreas Langenscheidt, Dr. Karin Lehmann, Christiane Leicher, Carl Gerhard & Anneliese Lenz, Dr. Sigrid Löscher-Lorenz, Prof. Dr. Petra Morschheuser, Kent Nagano, Viktoria & Ernst Neumann, Olaf Nicolai, Marion Oberwelland, Prof. Dr. Bolko von Oetinger, Dr. Gerd & Ingeborg Orthmann, Katharina Freifrau von Perfall, Marion Perraudin, Dr. Yvonne Petersen, Dr. Cletus von Pichler, Carola & Klaus Pinckernelle, Angela Popp, Elke Gräfin von Pückler, Quittenbaum Kunstauktionen, Dr. Wolfgang Rehmann, Friedrich-Carl & Ingrid Rein, Alexander Rittweger, Leena Saarnio-Kritzler, Sal. Oppenheim, Pierre Sarré, Dr. FriedrichKarl & Marion Schieferdecker, Dr. Jack Schiffer, Inge Schifferer, Dr. Reiner Schmid, Dr. Nicole Schneider-Deeg & Peter Deeg, Dr. Marita von Schoeler, Schörghuber Stiftung, Prof. Dr. Klaus Schrenk, Dr. Kirsten Schrick, Charles Schumann, Dr. Jirina Schwaiger, Florian & Daniella Seidl, Ingrid Sele, slyrs Destillerie, Dr. Rainer & Lotte Splanemann, Dr. Jacqueline Stein-Kämpfe, Helga & Klaus Steinle, Dr. Martin Steinmeyer, Regine Scharpff-Thies & Michael Thiess, Lucia Titgemeyer- Heck, Kilian Vedder, Margarethe Wacker-Frankenberger, Familie Dr. Karl Wamsler, Andreas Wehlau, Gerd & Roswitha Weithase, Swantje von Werz, Konstantin Wettig, Dr. Wilhelm & Adelhaid Winterstein, Gerhard & Caroline Wöhrl, Dr. Anna Wössner, Dr. Werner Zedelius, Bettina Zech
Wir danken unseren Gesellschaftern für die jährliche Unterstützung des Programms / We would like to thank our shareholders for their annual support of the program: Freistaat Bayern, Josef Schörghuber Stiftung, Gesellschaft der Freunde Haus der Kunst e.V. besonderer dank / special thanks Anjuta Aigner-Dünnwald, Allianz ag, Allude Andrea Karg, Dr. Sabine & Dr. Cornelius Baur, ikh Elisabeth Prinzessin von Bayern, Berenberg Bank München, Dr. Gilda Bickert, bmw Group, Andrea & Dr. Fereydoun Bonakdar, Christoph & Alexandra Böninger, Eckart Brandhoff, Horst Brandhoff, Sylvia Braun, Dr. Gottfried & Susanne Breuninger, Marika & Paul Buchner, Café Luitpold, Christie’s (Deutschland) GmbH, ClassiCon, Alexa Dahmen, Chris Dercon, Dr. Martin Desmyttere, Esther Donatz, sd Dr. Guidotto Graf Henckel Fürst Donnersmarck, Dr. Günther Engler & Sabina Kraupa-Tuskany, Okwui Enwezor, Dr. Heiner & Marita von L’Estocq, Eva Felten, Michael Fontaine, Dr. Christian Fulda, Dr. Bertold Gaede, Peter & Christine Gain, Dr. Bernd & Ute Gans, Ingvild & Stefan Goetz, Dr. Ute & Rupert Goetz, Dr. Alfred Gunzenhauser, Dr. Annette Hahn, Hubertus Hamm, Franz Haniel, Andreas Heck, Dr. Kira & Bernhard Heiss, Dagmar Helmig, Oliver Holy, Dr. Dirk Ippen, Sabine & Wolf Jaenecke, Gabriele Jahn, Gudrun & Bernd Junkers, Ulli & Uwe Kai Stiftung, Stefan & Sassi Karg, Regina Kaufmann, Silke Kawohl, Dr. Rudolf C. King, Annaliese Klein, Tatjana & Ottmar Knauer,
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isbn 978-3-86335-241-7
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