SLIDE Nr. 3 - Hawa Magazin in deutsch

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slide Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk

Vertrauen Hunderttausend Mal erfahren

Dem Schönen vertraut man Die fliegende Kuh Vertrauen made in Switzerland


Inhalt

Vertrautheit und Vertrauen Ein Mensch, der in seinem Element ist, fühlt sich wohl und sicher. Er ist mit der Situation vertraut. Anders ist es, wenn jemand in eine unbekannte Welt eintaucht: Da fehlt jene wohltuende Vertrautheit. Da braucht es gute Vorbereitung – und Vertrauen.

Symphonie der Wahrnehmungen Schönes vermag zu bewegen

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E iner der faszinierendsten Tauchgründe ist das Rote Meer. Die Fische und die Korallen in ihren intensiven Farben sind oft atem­ beraubend, und man findet eindrückliche Schiffswracks. Wer sich hineingetraut, taucht nicht nur in eine andere Welt, sondern auch in eine andere Zeit ein. Wracktauchen ist nicht ungefährlich. In fast geschlossenen Räumen unter Wasser kann man sich keine Fehler leisten. Selbst wer die Routine von hundert Tauchgängen hat, wird doch stets Vertrauen brauchen. In sich selber, in den Buddy, in die Ausrüstung. Gerade bei der Ausrüstung verlässt man sich auf Vertrautes und Bewährtes. Oder auf Neuheiten jenes Herstellers, dem man ­vertraut, weil auf seine Produkte und Entwick­ lungen schon seit Jahrzehnten Verlass ist. Aber diese Erfahrung gilt ja auch an Land.

Thema Vom Vertrauen des Lokführers Die Retter sind schon unterwegs Eine Symphonie der Wahrnehmungen Wer Menschen vertraut, gewinnt sie Vertrauen in die Marke Schweiz Hawa Qualitätsstandards

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Projekte Mokka Beauty Lounge, Bruneck Warren ­Wixen Real Estate, Los Angeles The Yas Hotel, Abu Dhabi

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Know-how Gregor und Heinz Haab Geschäftsleiter Hawa AG Schiebebeschlagsysteme

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HAWA-Antea 50-80/VF: Wie eine Idee zum Beschlag wird Peter Wirz über gutes Industriedesign HAWA-Concepta 25/30/50: Drehen und einschieben Produkte-News Agenda, Persönlich

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Vertrauen

HAWA-Puro 100 –150 Im Einsatz in Bruneck, Abu Dhabi und Los Angeles

Vom Vertrauen des Lokführers Mit Naturgesetzen kann der Mensch nicht verhandeln

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Industriedesign Die Schönheit des Vereinfachens

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Vertrauen

Vom Vertrauen des Lokführers Mit Naturgesetzen kann der Mensch nicht verhandeln. Er kann sie auch nicht umgehen. Immerhin kann er sie sich zu Diensten machen – soweit er sie kennt. Doch weil diese Kenntnisse stets vorläufig sind, bleibt dem Menschen nichts anderes übrig, als den Naturgesetzen zu vertrauen.

Wer mit dem weltbekannten Glacier Express oder mit der Rhätischen Bahn vom schwei­ zerischen Chur nach St. Moritz reist, fährt über 144 Brücken. Eines der meistfotografierten ­Sujets der Strecke ist das Viadukt, das die Landwasserschlucht überquert und dabei in ­einer schwungvollen 100-Grad-Kurve zwei steile Felswände verbindet. Das 1902 eröffnete Landwasserviadukt gilt als architektonisches Meisterwerk. Seine drei ­Hauptpfeiler wurden aus Kostengründen und wegen allfälliger Hochwasser ohne Gerüst ­erbaut. Stattdessen arbeiteten die Brücken­ bauer mit zwei Brückenkränen, deren Eisentür­ me sie nach oben aufbauten und unten ­laufend in die Brückenpfeiler einmauerten.

meter Kalkdolomit – und sie solide verbaut ­haben. Doch muss der Lokführer auch dem Kalkdolomit vertrauen?

Vertrauen in die Materialien und Bauteile Kalkdolomit macht keine Fehler. Kalkdolomit besteht aus Elementen wie Calcium, Kohlen­ stoff, Sauerstoff. Elemente und ihre Verbindun­ gen gelten grundsätzlich als berechenbar. Ob Dichte, Aggregatszustände oder Kristalli­ sationsformen: Sind Eigenschaften und Verhal­ ten erforscht, dann vertraut der Mensch den ­Elementen. Der Lokführer wird sich kaum fürchten, dass die Brücke unter ihm schmilzt. Kalkdolomit und Eisen zersetzen sich erst bei mehreren hundert Grad C ­ elsius. Die Elemente tun nur, was sie tun müssen. Sie unterliegen den Naturgesetzen.

Vertrauen in die Architekten und Handwerker 22 000 Züge überqueren jedes Jahr das ­Landwasserviadukt. 22 000 Mal muss ein Lok­ führer darauf vertrauen, dass die Brücke das Gewicht seines Zuges zu tragen vermag. Er muss ­darauf vertrauen, dass der Architekt und die Baumannschaften damals vor 107 Jahren die richtigen Baumaterialien aus­ gewählt haben – in diesem Fall 9200 Kubik­

Vertrauen in die Naturgesetze und -kräfte Naturgesetze und -kräfte lassen sich ­formulieren und berechnen. Sie taugen als ­Anweisungen, wie der Mensch sich verhalten soll. Der Lokführer, der die Zentrifugalkraft kennt, fährt langsamer in die Kurve. Und er darf annehmen, dass die Erdanziehungskraft seinen Zug in die Tiefe reissen würde, stände

nicht die Brücke aus Kalkdolomit dazwischen, denn ­Lokomotiven fliegen nicht, erfahrungs­ gemäss. Jedenfalls hat man nie welche beob­ achtet. Vertrauen basiert auf Beobachtung und ­Erfahrung. Genau wie die Formulierung von Naturgesetzen.

Vertrauen trotz Vorläufigkeit Eine letzte Sicherheit gibt es aber nicht einmal bei den Materialien: Kalkdolomit besteht aus Elementen, Elemente bestehen aus Atomen, Atome aus Protonen und Neutronen und diese wiederum aus Quarks. Quarks sind das bis­ herige Endergebnis des Versuchs, die Grund­ bausteine der Materie zu finden. Dieser Vorläufigkeit vermag man zu trotzen, indem man die bestmöglichen Materialien bestmöglich kombiniert und einsetzt, während man gleichzeitig weiterforscht und sich ­verbessert. Das schafft am meisten Ver­ trauen. Beispielsweise bei den Lokführern, die jahrzehntelang Hunderttausende Male über das Landwasserviadukt fahren und sich dabei auf die Erfahrung verlassen ­können, dass ihr Zug zuverlässig und sicher über die Schienen gleitet.

Hinein in die graue Wand

Hinein in das rote Gewand

Das Landwasserviadukt im schweizerischen Kanton Graubünden ist das ­Wahrzeichen der «Rhätischen Bahn in der Landschaft Albula/Bernina», die letztes Jahr von der UNESCO als weltweit dritte Eisenbahnlinie zum ­Welterbe erklärt wurde.

107 Jahre lang tat die Brücke ihren Dienst. Für ihre Sanierung hat sie sich in ein feierliches Festtagsrot gehüllt, ­welches das Auge zweifellos mehr ­erfreut als das fragile nackte Baugerüst, das sich darunter verbirgt. Voraus­ sichtlich im November 2009 wird das Landwasserviadukt in alter Frische ­erstrahlen.

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22 000 Züge überqueren jedes Jahr das ­Landwasserviadukt.

9200 Kubik­meter Kalkdolomit sind seit 1902 solide verbaut.

Der Vorbehalt «Die Natur hat sich so viel Freiheit ­vorbehalten, dass wir mit Wissen und Wissenschaft ihr nicht durchgängig ­beikommen oder sie in die Enge treiben können.» Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, Jurist und Naturwissenschaftler (1749 – 1832)

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Vertrauen

Die Retter sind schon unterwegs Am häufigsten hört man es an sonnigen Wochenenden in den ­Schweizer Bergen, dieses dumpfe Wummern kraftvoller Rotorblätter. Der Wanderer blickt auf, sieht rot und weiss: Die Retter sind schon ­unterwegs.

14 200 Mal rückte die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega im ­letzten Jahr aus, um zu retten. Bergsteiger am Matterhorn, ­Skitourengänger bei St. Moritz, Gleitschirmpiloten in Tannenwipfeln, Schweizer Buspassagiere in Ghana, Schweizer Motorradfahrer in ­Kroatien, Hochschwangere in eingeschneiten Bergdörfern.

Anruf genügt Was sie verbindet, ist der Rega-Gönnerausweis in ihrer Tasche. «1414» steht darauf und «0041 333 333 333». Anruf genügt. Piloten und Ärzte stehen bereit, ihre drei Ambulanzflugzeuge und 13 Hub­ schrauber sind eine Art fliegende Intensivstationen. 30 Franken kostet der Gönnerausweis pro Jahr für Einzelpersonen. 70 ­Franken für Familien und für Bauern mit Kühen. Von den 7,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz sind 2,14 Millionen Gönner der Rega. Schweizer suchen Sicherheit, weil sichere Menschen das Wesentliche intensiver geniessen können; die Skitour, die Weltreise. Sie suchen die Verlässlichkeit beim ­Engagement eines Versicherers oder eines andern Dienstleisters ­genauso sehr wie beim Kauf eines Qualitätsproduktes.

Ein gutes Jahr Worauf dann aber wirklich Verlass ist, zeigen erst die Zeit und die ­Erfahrung. Zum Beispiel die Erfahrung dieses seit der Kindheit ­vertrauten Wummerns kraftvoller Rotorblätter. Hört er es, dann blickt so mancher Schweizer auf, sieht rot und weiss: Die Retter sind schon u ­ nterwegs. 1965 ernannte die Schweizer Landesregierung in Bern die damalige «­Rettungsflugwacht» offiziell zur Hilfsorganisation des Schweizerischen Roten Kreuzes. Es war dasselbe Jahr, in dem die Brüder Karl und Otto Haab in Mettmenstetten die Geschicke einer kleinen F ­ irma namens Hawa AG in die Hand nahmen. Es sei, so sagt man, ein gutes Jahr ­gewesen.

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«Die Rega», heisst es in ihren Stiftungsgrundsätzen, «Die Rega bezweckt, in Not geratenen und hilfsbedürftigen Menschen zu helfen – ohne ­ nsehen der Person, der finanziellen Leistungsfähigkeit, der sozialen Stellung, der Nationalität, des Glaubens oder der politischen ÜberA zeugung. Die Rega hilft überall da, wo durch den Einsatz ihrer Mittel Leben oder Gesundheit von Mitmenschen erhalten, geschont oder geschützt werden kann.» Ausserdem fliegt die Rega traditionellerweise auch verletzte Kühe oder Kälber – sofern der Bauer ein Familiengönner ist.

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Vertrauen

Eine Symphonie der Wahrnehmungen

Ein Gewitter geht nieder, pausenlos und lebenslang. Milliarden ­elekt­romagnetischer Impulse prasseln in das Gehirn eines Menschen, ­erfasst von seinen Sinnesorganen und übermittelt vom Nerven­system. Das Gehirn sammelt und orchestriert sie.

oder zu Buchstaben geformt werden. Er hofft, dass er die Bilder zu ­interpretieren vermag und dass die Buchstaben einen Sinn ergeben. Er vertraut darauf, dass dieser Sinn ihm eine Grundlage gibt zu ­handeln.

In Sekundenbruchteilen entsteht eine Symphonie dessen, was der Mensch wahrnimmt, Licht und Schall, Geruch und Geschmack, ­Berührung und Druck, Wärme und Kälte, Gleichgewicht und ­Erdan­ziehung, Bewegung und Schmerz.

Wer vertraut, vermag zu handeln

Die Augen sind das Wichtigste Der Mensch geht davon aus, dass das Gehirn die Impulse der Augen unverfälscht in ein «Bildformat» konvertiert, das präzise darstellt, was er als Wirklichkeit bezeichnet. Er erwartet, dass sich ihm aus di eser Abbildung ein Sinn erschliesst. Dass die unterschiedlichen ­Helligkeiten auf dem Papier dieses Hawa Magazins zu Bildern

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Das Abbild der Wirklichkeit löst nicht nur Handlungen aus, sondern auch Empfindungen. Zuneigung, Abneigung, Freude, Wut, Liebe, ­Aufregung, Trauer, Neugierde, Erinnerungen. Und immer wieder, im Idealfall pausenlos und lebenslang: ein Eindruck von Schönheit. Von der Schönheit vieler Dinge, die ein Mensch mit seinen Augen sieht. Deshalb soll nicht nur die Funktionalität der Dinge ein stetiges ­Erlebnis sein, sondern auch ihr Design. Nicht zuletzt, weil der Mensch den schönen Dingen intuitiv vertraut. Schönes vermag zu bewegen.


Das Augenlicht lässt den Menschen sehen. Er vertraut darauf, dass 130 Millionen lichtempfindliche Zellen auf der Netzhaut alle Veränderungen der Lichtsituation ­zuverlässig erfassen. Und er vertraut darauf, dass das zentrale ­Nervensystem die entsprechenden Impulse ­vollständig ins Gehirn weiterleitet.

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Vertrauen

Wer Menschen vertraut, gewinnt sie Vertrauen besteht aus einer positiven Erwartung, die man hegt, obwohl man sich nicht sicher sein kann, dass sie auch erfüllt wird. Wer vertraut, macht sich verletzlich. Doch er gibt dem Gegenüber die Chance, sich des Vertrauens würdig zu erweisen. Und das bringt Menschen, Teams, Familien, Unternehmen, Partnerschaften und Kundenbeziehungen zum Blühen. Menschen brauchen Sicherheit Jeder Mensch sucht Sicherheitssignale. Ununterbrochen. Wenn er Anhaltspunkte ­findet, dass das Gegenüber verlässlich ist, dann ist er bereit, ihm zu vertrauen. Doch es achten nicht alle Menschen auf dieselben ­Signale. Und wie viele dieser Signale jemand braucht, bis er bereit ist, seinem Gegenüber Vertrauen zu schenken, hängt von seiner ­persönlichen Geschichte ab. Wer von schlechten Erfahrungen geprägt wurde, sieht wenige Sicherheitssignale, aber umso mehr Warnsignale. Die Kindheit bildet ein Vertrauenskapital, von dessen Zinsen der Erwachsene leben wird. Das gilt auch für das Vertrauen in sich selbst: Wer Selbstvertrauen hat, riskiert mehr und kann darum auch eher Vertrauen schenken. «Vertrauen ist das Öl im sozialen und seelischen Getriebe des Menschen», schrieb der Soziologe Anthony Giddens.

Das Firmenlogo als Sicherheitssignal In der Wirtschaft geschieht im Grunde ge­nommen dasselbe: Der Kunde sucht Sicherheitssignale. Wenn er Anhaltspunkte findet, dass ein Produkt, eine Dienstleistung verlässlich ist, dann ist er bereit, dem Anbieter zu vertrauen. Es muss das Ziel eines Anbieters sein, dass bereits sein Firmenlogo für den Kunden ein Sicherheitssignal darstellt. Wer

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mit einem Unternehmen, einer Marke, einem ­Mit­arbeiter seit zwanzig Jahren gute Erfahrung gemacht hat, schenkt leicht Vertrauen. Der d ­ eutsche Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer schrieb: «Vertrauen ist das grosse Betriebskapital für alle Unternehmungen.»

Am wichtigsten ist Offenheit Misstrauen erweckt, wer Dinge versteckt, doch wer seine Motive offenlegt, sich andern Menschen anvertraut, hat schon viel ge­­wonnen. ­ In einem Team oder in einer Partnerschaft, wo man sich vertraut, vermögen Einzelne oft über sich selber hinauszu­wachsen.

Vertrauen färbt ab Mitarbeiter, die sich gegenseitig vertrauen, arbeiten konzentrierter und entspannter. Das überträgt sich auch auf den Umgang mit ­Kunden oder Lieferanten. Unter Umständen strahlt es auch nach Feierabend noch aus, bis hinein in die Familien der Mitarbeiter. Vertrauen ist Lebensqualität, Vertrauensvorschuss ist Ansporn. Wer Menschen vertraut, gewinnt sie. Vertrauen gewinnt man, verliert man, verdient man: Der Wortschatz zeigt, dass Vertrauen eine ­Währung ist. Eine, die man weder handeln noch kaufen, nur schenken kann. Ein Ge­schenk, das erst noch verzinst zurück­ kommen wird.

Hawa Kunden über Vertrauen:

«Eine Firma muss Aufrichtigkeit und Kompetenz ­ausstrahlen und jeden Tag mit guter Arbeit die Wert­schätzung des Kunden bestätigen.» Günter Weidemann Schollglas GmbH/Glasfischer ­Glastechnik GmbH, Barsinghausen, Deutschland

«Der Ausgangspunkt für ­jegliches zwischen­ menschliche Vertrauen ist die Kommuni­kation.» Marian Nicula Import Departement­ Sugatsune Kogyo Co. Ltd., Tokio, Japan


«Vertrauen entsteht dann, wenn man ehrlich ­miteinander umgeht. Man muss auch kritisieren dürfen und Kritik annehmen können. Wenn bei der Arbeit ein Fehler passiert, muss man ihn direkt ansprechen und sich offen sagen können, was der Grund war und was nicht gut war. Wer auf diese Weise ­miteinander umgeht, kann aus allem ­lernen und immer b ­ esser werden.» Peter Nussbaumer, Jahrgang 1963, Mitarbeiter Stanzerei (links)

«Wenn ich die Stanzmaschine vorbereitet habe, muss ich darauf vertrauen können, dass mein Mitarbeiter seine Arbeit gut macht, die gestanzten Teile gut k­ ontrolliert und mich informiert, wenn er Abweichungen ­feststellt. Nicht zuletzt muss ich darauf zählen können, dass er sich an die Sicherheitsvorschriften hält. Gerade weil die Arbeit in der Stanzerei nicht ungefährlich ist, sind wir auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen.» Michael Gerber, Jahrgang 1985, Teamleiter Stanzerei (rechts)

«Ich vertraue meinem Ausbildner, weil er mir das meiste beigebracht hat, was ich ­bisher gelernt habe. Würde das, was er sagt, nicht ­stimmen, dann würde ich es in der praktischen Arbeit ja früher oder später ­merken. Aber das war noch nie der Fall.» Philipp Emmenegger, Jahrgang 1990, Lernender ­Informatiker Systemtechnik im 4. Lehrjahr (links)

«Ein vertrauenswürdiger Lehrling zeichnet sich aus durch Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen, die er mitbringen muss, damit wir als Team gemeinsam seine ­fachlichen Fähig­ keiten ­erarbeiten und sie entwickeln können.» Gianni Belotti, Jahrgang 1965, Lehrlingsausbildner/IT-Systemspezialist (rechts) slide Nr. 3  11


Vertrauen

Vertrauen in die Marke Schweiz Wilhelm Tell, so erzählt es die Schweizer Nationalsage, wurde vom Vogt gezwungen, mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schiessen. Es heisst, er habe mit dem ersten Schuss getroffen. Der Schuss in die Mitte als Symbol für Schweizer ­Genauigkeit? Dass die Marke Schweiz weltweit für Qualität, Präzision und Verlässlichkeit steht, wird auch von Studien bestätigt. Das Vertrauen in Schweizer Produkte hat Geschichte. Es ist Bonus, Ehre und Verpflichtung.

Die Herkunft Schweiz gilt weltweit als ein ­Synonym für Spitzenqualität. «Die Leistungsfähigkeit der Schweiz ist kein Mythos, sondern Realität», sagt Thomas Harder, Geschäfts­ führer der Zürcher Swiss Brand Experts AG. Sein Beratungsunternehmen fragte 170 grosse Schweizer Firmen, welche Rolle die Schweizer Herkunft ihrer Produkte spiele. Das Ergebnis: Für jede dritte Firma ist die Marke Schweiz «zentral», weitere fünfzig Prozent «profitieren» davon. Das Vertrauen in das Label «Swiss made» ist gross, betont ­Harder: «Die Schweizer stehen im Ruf, nur zu ver­sprechen, was sie auch halten können. Sie halten aber auch, was sie versprechen.»

Vertrauen auch in kleine Perlen Seitens der Konsumenten wird diese Einschätzung bestätigt. Die Universität St. Gallen befragte 2008 gemeinsam mit der international tätigen Werbeagentur McCann Erickson und der htp ­St. Gallen Managementberatung 8000 Kon­sumenten in 66 Ländern. Ergebnis: 73 % der Befragten attestierten S ­ chweizer ­Pro­dukten ein positives Image, mehr noch als Produkten aus Japan (72 %) oder Deutschland (71 %). Von der Swissness profitieren nicht nur Weltmarken wie Nescafé, Novartis oder Rolex, sondern auch kleine Unter­ nehmen aus allen möglichen Branchen.

Schweizer Design-Klassiker: Willy Guhls Stuhl aus Eternit.

Vertrauen ist Erfahrung Mit dem Vertrauen der Kunden ist auch die Hawa AG gewachsen.

1965/66: Kunststoff Startschuss für den Erfolg: Laufrollen mit Kunststoffummantelung für exzellente ­Gleitqualitäten. 12  slide Nr. 3

1970: Drehen und Einschieben Mit dem HAWA-Turnaway X1-X5 kommt der erste Dreh-/Einschiebe­ beschlag auf den Markt.

1982/83: Der Welterfolg Der erste HAWA-Junior verlässt die Werkstatt. Drei Millionen ­folgen, ein Ende ist nicht in Sicht.


«Vertrauen ist nie oberflächlich, es entsteht immer durch ­Inhalt und konkrete Leistung.» Thomas Harder, Swiss Brand Experts

Ob Computermaus oder Stahlseil, Olympia­ stadion oder Keramikarmatur, die Verbindung von Funktionalität und Schönheit scheint tief verankert. Dem Schönen vertraut man gerne, und das Land von Le Corbusier und Willy Guhl bringt immer wieder Perlen des Designs hervor. Viele dieser Klassiker stehen im Museum of Modern Art in New York, so das Taschenmesser von Victorinox, die Sigg Bottle oder das Möbelbausystem USM Haller, 1962 in Münsingen entwickelt und «made in Switzerland» bis heute, ein simples System aus Kugeln und Stahlrohren, aus denen sich jedes erdenkliche Möbel bauen lässt.

Premium passt zu Premium Es ist ein vielschichtiger Nährboden, auf dem diese Qualitätsprodukte gedeihen. Zu den Erfolgsfaktoren gehören die soziale Ruhe in der Arbeitswelt, ein hohes Bildungsniveau, die kulturelle Vielfalt mit vier Landessprachen, viel Traditionsbewusstsein und wohl auch eine gewisse gegenseitige Befruchtung – Premium passt zu Premium, so wie ein sturmfester RiRi-Reissverschluss zu einer Mammut-Bergsteigerjacke passt. Zum Erfolg mag auch der Sympathiebonus beitragen, den man dem Kleinen entgegenbringt. Die Schweiz ist das einzige Uno-Mitglied mit einer quadratischen Nationalflagge. Sie ist kleiner. Sie fällt auf.

Spitzenklasse für die Haute Couture: Forster-Rohner aus St. Gallen.

1991: Neue Kurven für das Glas Die Architekten freuen sich über die neue Kurventechnik bei ­Glasschiebewänden: HAWA-Variotec.

1998: Die Punktbefestigung Der HAWA-Junior 40 -80 -120/GP erregt Aufsehen: Er braucht keine Klemmschuhe.

2004: Die Automatisierung Entwickelt in Eigenregie: erstes automatisiertes Beschlagsystem HAWA-Frontslide 60/matic. slide Nr. 3  13


Vertrauen

Aus Kontinuität entsteht Vertrauen.

Reicht ein Qualitätsprodukt, um Vertrauen zu gewinnen? Mit Bluff sei es jedenfalls nicht getan, betont Thomas Harder von Swiss Brand Experts AG: «Vertrauen ist nie oberflächlich, es entsteht immer durch Inhalt und konkrete Leistung». Marketing kann nur Erfolg haben, wenn sich die Qualität eines Produktes stetig bestätigt. Und dies ist ein Ergebnis langwieriger Arbeit. Es ist also kein Zufall, dass viele erfolgreiche Schweizer Unternehmen seit Langem bestehen. Das Qualitätsbewusststein ist über Jahrzehnte gewachsen und deshalb so beständig.

Das Vertrauen durch Jahrzehnte Auch im Bereich Business-to-Business wird Schweizer Zulieferern viel Vertrauen entgegengebracht. Beim Stickerei-Unternehmen Forster-Rohner entstehen Spitzenprodukte für die exklusiven Abendkleider und Dessous der berühmtesten Couturiers. Vielleicht wusste nicht einmal Michelle Obama selbst, dass die edlen Guipure-Spitzen ihres Kleides an der Amtseinsetzung ihres Mannes aus der Schweiz stammten. Als weltgrösste Herstellerin von Duftstoffen und ­Aromen beliefert die Givaudan SA die grossen Namen der Kosmetik- und Lebensmittel­branche. Chocolatiers und Confiseure in über vierzig Ländern kreieren ihre Delikatessen mit Couverturen und

Leicht, robust und hygienisch: Sigg Bottle.

2005: Die Deckenintegration Das erste HAWA-Adapto Ein­betonierprofil, das Aufhängung und Beschlag diskret in der Decke versteckt, gewinnt den interzum award 2005. 14  slide Nr. 3

2006: Automatik für Glas Die neue Beschlagsgeneration für automatische Glasschiebewände: HAWA-Motus 150/GV-matic.


Eine Marke ist stets so viel wert wie das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wird.

Backmassen der kleinen Fabrikation Felchlin in Schwyz, manche schon seit Jahrzehnten, und die Bauern auf den Kakaofeldern ­Süd­amerikas wissen seit eh und je, dass der Felchlin-Einkäufer nur die besten Flavours sucht, für die er die besten Preise bezahlt. Gross scheint das Vertrauen in die Schweiz auch im Bereich der Technologie zu sein. In den Mars-Rovern der Nasa arbeiten Schweizer Motoren. Weltweit werden zwei Drittel des Weizens von Mühlen der Bühler AG in Uzwil gemahlen. Und Millionen Menschen freuen sich über wegweisend funktionale Architektur oder feine Möbeldesigns, ohne zu wissen, wie viele der Türen, Trennwände oder Fassadenelemente sanft auf Hawa Schiebebeschlägen gleiten.

Das Vertrauen macht die Marke Die Schweiz ist dazu verurteilt, innovativ und ambitioniert zu bleiben, denn das Vertrauen in Schweizer Produkte ist eine Verpflichtung. «Die Kompromisslosigkeit bei der Qualität gilt als eines der Markenzeichen der Schweiz», sagt Marketingexperte Thomas Harder. Und bei dieser Erkenntnis treffen sich das Ricola-Bonbon und die Uhr von Breguet: Eine Marke ist stets so viel wert wie das ­Vertrauen, das ihr entgegengebracht wird.

Chocolatiers in 40 Ländern arbeiten mit Couverturen von Felchlin, manche seit Jahrzehnten.

2007: Einfache Höhenverstellung Zum Patent angemeldet: die neue Keilaufhängung für die einfache, rasche Höhenverstellung.

2009: Preissegen «High Product Quality»: Der HAWA-Puro 100 –150 gewinnt drei ­internationale Auszeichnungen.

2010: Forschung und Entwicklung Die Teams der Hawa AG arbeiten weiter an der Zukunft. slide Nr. 3  15


Vertrauen

«Unsere Qualitätsstandards sind viel strenger als jene unserer Industrie.» Vertrauen ist gut, Sicherheit ist zwingend: Bis ein Hawa Schiebebeschlag zum Verkauf freigegeben wird, durchläuft er eine Reihe anspruchsvoller Phasen der Optimierung. Entwicklungsingenieur Reto Beck über die spannende Entstehung des HAWA-Puro 100 – 150. Wie entsteht ein Hawa Beschlag? Nach einem normierten Entwicklungsablauf. Am Anfang müssen wir die Bedürfnisse des Marktes erkennen und erfassen. Daraus ergibt sich nachher ein eigentliches Pflichtenheft für eine Neuentwicklung: Was muss der ­mögliche neue Beschlag leisten, wer soll ihn wie und wo ­einsetzen? So entstehen erste Ideen und später erste Ansätze von Konzept­ lösungen.

Auf Papier? Als Skizzen auf Papier, dann als CAD-Modell und CAD-Zeichnungen. Für das beste ­Konzept fertigen wir die Bauteile. Die schauen wir zuerst einzeln an und bauen dann eine erste Grobkonstruktion, welcher im Idealfall eine erste Feinkonstruktion folgt.

Der HAWA-Puro 100 –150 lässt sich schnell und einfach in verschiedene Glastypen einsetzen.

Welche Veränderungen messen Sie?

Was heisst optimal?

Ja. Die Grundidee für dieses Beschlags­ konzept hatte Karl Haab entwickelt, die lag schon vor. Aber der Markt wartet nicht gern, und wir standen unter grossem­Zeitdruck. Das wiegt umso schwerer, als der Anspruch an höchste Qualität nicht ver­handelbar ist. Abkürzungen gibt es keine.

Beispielsweise Geräuschentwicklung, Roll­ widerstand und Betätigungskraft, also die Kraft, die ein Mensch braucht, um die Türe in Bewegung zu versetzen. Aus den Mess­resultaten leiten wir die nächsten ­Verbesserungen ab. Wir können dann Bauteile ­beispielsweise geometrisch oder ­ mechanisch anpassen, können andere Werkstoffe oder Werkstoffpaarungen einsetzen. Und dann beginnt der ganze Testzyklus ­wieder von vorne.

Das hängt davon ab, wie der Beschlag später eingesetzt werden soll. Eine weichere Rollen­ ummantelung arbeitet beispielsweise leiser, ein härterer Werkstoff weist dafür weniger Abrieb auf, was den Verschleiss senkt. Hier müssen wir das Optimum finden.

Wann beginnen die Produkttests?

Trial & error …

Sobald wir die ersten Bauteil-Prototypen zu einem Versuchsbeschlag zusammengebaut haben. Wir montieren dann alle Elemente wie Laufschienen, Laufwagen oder Aufhängung und starten die Testserien. Eine erste Serie für die Herausfallsicherheit und eine zweite für die Dauerhaltbarkeit, in welcher der Versuchsbeschlag mindestens 100 000 Bewegungszyklen bewältigen muss.

Durchaus. Im Grunde genommen ist die ­Entwicklungsphase ein Loop. Jeder Schritt soll uns näher an das Endprodukt führen.

Richtig. Europäische Normen EN, Deutsche Industrie-Normen DIN und das Produkte­ sicherheitsgesetz PrSG. Die ent­sprechenden Tests, beispielsweise bei der Landesge­ werbeanstalt Nürnberg, laufen oft parallel zu unseren internen Tests. Unsere eigenen ­Qualitätsstandards sind allerdings strenger und die Testbedingungen härter.

Wie viele Versuchsbeschläge bauten die Entwickler beim HAWA-Puro 100 –150?

Entscheiden Sie, welcher Versuchsbeschlag reif ist für die Serienproduktion?

Neun. Für die Ummantelung der Laufrollen beispielsweise testeten wir drei Werkstoffe. So tasten wir uns an das optimale Material heran.

Nein. Da sind selbstverständlich viel mehr Fachleute involviert. Wenn der Projektleiter mit einem Versuchsbeschlag zufrieden ist, ver­

Das ging auch beim HAWA-Puro 100 –150 so?

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Und das muss die Industriestandards erfüllen .


Neun Prototypen schickte Entwicklungsingenieur Reto Beck durch die internen Härtetests, bis er mit dem HAWA-Puro 100 – 150 zufrieden war.

Die Glasbefestigungsteile in der Bohrung fassen das Glas und werden ganz einfach in den Laufwagen geschoben: gut!

anlasst er den sogenannten Benutzertest durch ein grösseres Gremium aus Mitarbeitern, internen und externen Monteuren und Verarbeitern. Also Fachleute jener Berufsgruppen, die später Tag für Tag mit dem Beschlag arbeiten werden.

Was machen die Tester damit? Sie erhalten eine provisorische Montageanleitung, nach der sie den Versuchs­beschlag montieren. Dazu muss eine ­Test­anordnung vorhanden sein, also alle Bauteile, alle T ­ üren oder Wände, für die der Beschlag gedacht ist.

«Die Entwicklungsphase ist ein Loop. Jeder Schritt soll uns näher an das Endprodukt heranführen.» Was, wenn er das nicht kann? Dann wird mit dem neuen Wissen ein nächster Entwicklungs-Loop gestartet. Je erfahrener die Produktentwickler sind, desto weniger Änderungen wird es geben, und desto ­weniger Phasen des Entwicklungsprozesses müssen wir repetieren.

Und dann?

Und wenn solche Änderungen Ihren Zeit­ rahmen sprengen?

Dann prüfen die Tester den V ­ ersuchs­beschlag auf Stärken und Schwächen, suchen Vereinfachungen und Verbesserungs­möglichkeiten. Wir selber arbeiten ­parallel dazu ebenfalls weiter. Alle B ­ eteiligten sollen sämtliche Verbesserungspotenziale erkennen. In diesem Stadium muss ein Beschlag seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen.

Steigt unser Arbeitsdruck. Das ist unser Risiko. Der Qualitätsanspruch ist unverhan­ delbar, das sind wir dem Vertrauen der Kunden schuldig, und es liegt in unserem eigenen Interesse. Aber wir haben ja nicht nur in der Forschung und Entwicklung viele Jahrzehnte Erfahrung, sondern auch bei der Festlegung eines Zeitrahmens.

Wenn dann die Serienproduktion anläuft, ­öffnen Sie eine Flasche Champagner? Oh nein. Zuerst werden alle Bauteile in einer Nullserie in Serienqualität hergestellt und dann wird erneut getestet. Die Versuchsbeschläge haben nur den Zweck, uns so nahe wie ­möglich an die Serienqualität heranzuführen. Es geht ja um die Qualität des Serienpro­ duktes. Darum s­ tarten wir eine erste serielle ­Produktion erst, wenn alle Beteiligten restlos zufrieden sind.

Man darf annehmen, dass Sie mit dem HAWA-Puro 100 –150 zufrieden sind … Sehr. Andernfalls wäre der Beschlag nicht auf den Markt gekommen. Dass er bereits mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, freut mich natürlich besonders.

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Projekte

Projekt: Mokka Beauty Lounge Ort: Bruneck Land: Italien Architekt: brida moser architekten, Brixen Realisator: Seyr Glasbau GmbH, Bruneck Bauherr: Mokka GmbH, Bruneck/Brixen Fertigstellung: April 2008 Hawa System: HAWA-Puro 100 –150 Vorhaben: Ganzglasschiebetüren Stückzahl: 7 Anlagen mit 7 Türen Material: Floatglas, ESG 10 mm

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Mokka Beauty Lounge, Bruneck Raumhohe Transparenz, mehr Licht Wie gestaltet man eine knapp 270 m2 gros­se Beauty Lounge mit nur einer einzigen Fensterfront? Eine klare Artikulierung der Bereiche Sola­ rium, Fuss- und Nagelpflege, Massage, ­Gesichtspflege und Friseursalon und ein ­optisch ansprechendes Gesamtambiente: Das war der Wunsch des Kunden. Und dies bei einer nach hinten abfallenden Decke, ­vielen Stützen, Säulen und breiten Lüftungs­ kanälen. Der Südtiroler Architekt Christian Moser fand maxi­male Lichtdurchlässigkeit, indem er die hinter der Fensterfront liegenden Solarien und den ­Empfangsbereich voneinander mit ­einer durchgehenden Wand aus 10 mm ­starkem ESG Floatglas trennte. Diese versah er mit raumhohen, 1000 mm breiten, rahmen­losen Ganzglasschiebetüren, beschlagen mit dem puristischen HAWA-Puro 100 –150. Um trotz der Transparenz die nötige Intimität zu ­gewährleisten, sah das Gestaltungskon­ zept für die Glasfront eine transluzide Klebe­ folie vor. Bauherrschaft wie Besucher, heisst es, fänden die Lounge nun very beautiful.

Die schweren Glastüren gleiten sanft und leicht, von der Lauftechnik ist nichts zu sehen.

Nichts zu klappern Die Installateure von Seyr Glasbau montierten das Beschlagsystem bündig in die Decke, sodass von der Lauftechnik nichts zu sehen ist. Die schweren Glastüren gleiten sanft und leicht, und dank der ­zweiteiligen punktuellen und spielfreien Boden­führung des HAWA-Puro 100 –150 ­haben die Türen nichts zu klappern. Das ist Wellness.

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Projekte

Die inneren Werte eines Systems

Modern, hell, offen, makellos, einladend – so waren die neuen Büroräume, die dem Bauherrn Warren Wixen Real Estate vorschwebten. Das Architekturbüro HLW International LLP setzte auf Glas – und auf den Glasverarbeiter Pulp Studio in Los Angeles. Und dieser setzte auf den HAWA-Puro 100 –150. Das ­Ergebnis sei nicht nur extrem funktional, staunt Sharon Long von Pulp Studio, sondern «vom Visuellen her verblüffend: Glas von der Decke bis zum Boden». Menschen, Glas und Tageslicht: Die Räume leben. Das matte Glasdekor in seiner Naht­ losigkeit betont die Flucht des Ganges und unterbricht sie, sobald man die Türen öffnet.

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Die Gestaltung der Räume sei nicht ganz ein­ fach gewesen, sagt Projektleiterin Sue-Meng Lau von HLW International LLP: «Umriss und Böden des bestehenden Gebäudes waren ungleichmässig. Wir mussten die Wände, ­Decken, Böden und Einbauschränke ins Lot bringen, damit wir die Glaswände montieren konnten. Das Auge darf am Schluss nicht die geringste Abweichung zwischen Glasund anderen Wänden feststellen. Und der Vorschlag von Pulp Studio, den neuen HAWAPuro 100 –150 einzusetzen, half mit, unsere hohen Ansprüche perfekt umzusetzen.» Die International Interior Design Association ­IIDA verlieh den neuen Räumen von Warren Wixen Real Estate den 2009 Calibre Award.


Warren ­Wixen Real Estate, Los Angeles

«Glas von der Decke bis zum Boden. Verblüffend.» Sharon Long, Pulp Studio, Inc., Los Angeles

Projekt: Warren Wixen Real Estate Ort: Los Angeles Land: USA Architekt: HLW International LLP, Santa Monica Realisator: Pulp Studio, Inc., Los Angeles Bauherr: Warren Wixen Real Estate, Los Angeles Fertigstellung: Januar 2008 Hawa System: HAWA-Puro 100 –150 Vorhaben: Ganzglasschiebetüren Stückzahl: 6 Material: Glas

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Projekte

Projekt: Ort: Land: Architekt: Realisator: Bauherr: Fertigstellung: Hawa Systeme: Vorhaben: Stückzahl: Material:

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The Yas Hotel Yas Island, Abu Dhabi Vereinigte Arabische Emirate Asymptote Architecture, New York/Dubai Glass Technic F.Z.C., Sharjah Aldar Properties PJSC, Abu Dhabi Oktober 2009 HAWA-Puro 100 –150, HAWA-Junior 80/GP Ganzglasschiebetüren 1328 Verbundsicherheitsglas 12 mm


The Yas Hotel, Abu Dhabi Nur Glas, sonst nichts. 1328 Mal. Der Yas Marina Circuit ist die einzige Auto­ rennstrecke, die durch ein Hotel führt: The Yas Hotel auf Yas Island in Abu Dhabi. Das Design des spektakulären Gebäudes ­wurde vom Wurf eines Fischernetzes inspiriert. Und obwohl das Design massgebend ist, ­setzte Aldar Properties PJSC als Bauherr kon­ sequent auf höchste Qualität. Für die schweren Glasschiebetüren in den ­Badezimmern der 499 Schlafgemächer wähl­ ten die Verantwortlichen das Beschlagsystem HAWA-Puro 100 –150, weil höchstmög­liche Transparenz und Leichtigkeit gefragt ­waren. Es durften weder Rahmen noch Beschlags­ elemente sichtbar sein. Nur Glas, sonst nichts. Will heissen: HAWA-Puro 100 –150, bündig in den Decken versteckt. Gemäss dem Realisator Glass Technik F.Z.C. kam die Hawa AG nicht nur wegen der ­technischen Raffinesse und der gestalterischen Möglichkeiten ihrer Beschläge zum Z ­ uge: Das Unternehmen habe auf die Anfrage prompt und professionell reagiert und trotz des hohen Zeitdrucks exzellente Unterstützung geboten.

Der grosse Preis von Abu Dhabi Für November 2009 ist auf dem neuen Yas Marina Circuit das erste Formel-1-Rennen von Abu Dhabi geplant. Der 5,52 km lange Kurs führt wie in Monaco über öffentliche Strassen. Auf der 25 km2 grossen Insel Yas entstehen innerhalb der ersten Bauphase s­ ieben Hotels, Themenparks wie ­Ferrari World Abu Dhabi, Einkaufszentren, Golfplätze und vieles mehr. Das Rennen soll jeweils zum ­Ereignis des Jahres werden.

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Know-how

«Die Gestaltung eines Produktes muss seine Qualität sichtbar machen.» Peter Michael Weber, weber hinrichs design

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HAWA-Antea 50-80/VF

Wie eine Idee zum Beschlag wird Eine der interessantesten Hawa Innovationen dieses Herbstes ist der HAWA-Antea 50-80/VF für vor dem Schrank laufende Schiebetüren und raumbreite Schrankwände. Das neue Beschlagsystem erzählt eine Geschichte über Industriedesign. Lesen kann man sie an dieser Stelle. ­Erfahren kann man sie, wenn man den HAWA-Antea 50-80/VF im Einsatz erlebt.

Normalerweise gestaltet das Team von weber hinrichs design im schweizerischen Hochdorf Industrieprodukte und Möbel, für die sie bestehende Beschläge einsetzen. Dieses Mal aber war es bereits an der Entstehung der Schiebebeschläge beteiligt. Die Hawa AG entschied von Anfang an, Industrie­designer mit an Bord zu nehmen. Christiane ­Hinrichs: «Die Konstrukteure der Hawa AG denken in Beschlägen. Wir denken in fertigen Möbeln.» Peter Michael Weber: «Die Teams der Hawa wissen, was das ­System können muss, und wir erarbeiten, wie das System auftreten könnte.»

Vom Benutzer aus angedacht Die vermeintlichen Sachzwänge beider Seiten kommen sich während der Entwicklung eines Produktes natürlich öfter in die Quere. ­Gesucht sind Lösungen, die Ästhetik und Funktionalität vereinen und möglichst ­viele Ansprüche erfüllen. Und über allem steht das Wichtigste: Das Produkt muss vom ­Benutzer aus angedacht ­werden. Die Ansprüche der Verwender an Hawa Produkte sind sehr unterschiedlich. Der Handwerker will es praktisch, der Innendesigner

schön, der Händler multifunk­tional und alle zusammen wirtschaftlich. Die Wünsche klug gewichten und das technisch machbare ­Optimum realisieren – das ist Indus­triedesign.

statt, ­welche Kräfte und Gewichte wirken? Soll man ein Teil kleben oder klemmen und welche ­Folgen hat das wiederum für die ­Montage? Ist ein modulares System denkbar?

Christiane Hinrichs hat die Zusammenarbeit mit der Hawa AG als sehr inspirierend erlebt. «Man erarbeitet sich alle möglichen ­Varianten und spielt sie mit allen möglichen Elementen durch, sucht Kompromisse und Verbesse­rungen in Brainstormings, an Werkstattgesprächen und Zwischenpräsentationen, mit Skizzen und Modellen.»

So wenig wie möglich

Tausend Fragen stellen sich Im Fall der aktuellen Entwicklung stellte die Vorstudie von process design (siehe Interview auf Seite 27) für weber hinrichs design die Basis und Gestaltungsgrundlage dar. Bei der Vertiefung in die Materie kamen tausend Fragen dazu: In w ­ elchen Schritten baut der Holzfachmann ein Möbel eigentlich auf? Wie ­ermöglicht man ihm eine schnelle Montage und einen ein­fachen Zugang zum Beschlagsystem? ­Welche Materialien sind technisch, ­welche sind ­optisch ideal? Auf welche Minimalgrösse lässt sich der Beschlag reduzieren, ohne die darin verpackte Technik einzuschränken? Welche Bewegungsabläufe finden

Die Prämisse bei der Produktoptimierung ­lautet: so wenig wie möglich. Wenige und ­einfache Einzelteile, wenige und einfache ­Arbeitsschritte in der Montage. Und darüber hinaus muss das Produkt schlicht schön sein. Gutes Design spreche das Schönheits­ empfinden jedes Menschen an, ist Peter ­Michael Weber überzeugt. «Wenn das Design schlicht gehalten, gut gestaltet und mit den nötigen Differenzierungsmerkmalen ausgestattet ist, dann wird man das Produkt sehen und ihm vertrauen.»

Entwerfen und verwerfen Während des Projekts haben die Teams von Hawa und weber hinrichs design vieles entworfen und v­ erworfen, verbessert, gefeilt und ­justiert. Als Beispiel nennt Christiane Hinrichs die ­Höhe des Beschlags: «Die Konstrukteure der H ­ awa rechneten mit 100 mm. Das Wunschmass von uns Designern lag bei 55 mm. Wir haben die Konstrukteure ordentlich gefordert: Wo könnt ihr Masse, wo

Punktbefestigung, vertikale Profile, horizontale Abdeckung oder Rahmenoptik: Mit dem ­Schiebebeschlag HAWA-Antea 50-80/VF lässt sich gestalten. slide Nr. 3  25


Know-how

«Bei allen Beteiligten spürte man die ­Begeisterung.» Christiane Hinrichs, weber hinrichs design

Konstruk­tionsmaterial r­ eduzieren? Zusammen trimmten wir das S ­ ystem auf ein Profil von 65 mm. Die Konstrukteure haben aktiv mit­ gedacht und viele Impulse geliefert.»

Herausgekommen ist … … ein modulares Ganzglas-Schiebesystem mit dem Namen HAWA-Antea 50-80/VF zum Einsatz für vor dem Schrank laufende Türen aus Glas, Holz oder Holz/Glas-Kombina­ tionen. Der Beschlag ermöglicht Glaspunktbefestigung, vertikale Profile, horizontale ­Abdeckungen oder Rahmenoptik wie auch die Integration von Griffen am ­vertikalen Profil. Die formschlüssige, absolut sichere Glas­ befestigung mit ­optional integrierbarem Ausrichtbeschlag verhindert weitgehend das Durchbiegen der vorgehängten Glasfronten selbst bei gros­sen Ganzglas-Schiebeschranktüren bis 4 m² und 80 kg. Die Lauf- und Führungsschienen werden von ­vorne auf dem Korpus angebracht, die Türen lassen sich werkzeuglos einhängen, die ­Höheneinstellung erfolgt komfortabel s­ eitlich am Laufwerk. Die Einzugsdämpfung wird leicht zugänglich im Korpus oder ­unsichtbar auf dem Schrank a ­ ngebracht. Ein Quantensprung im Bereich der komfortablen Montage.

Ab November 2009 erhältlich: Das Schiebesystem HAWA-Antea 50-80/VF für vorliegende Fronten aus Glas, Holz oder Holz/Glas. 26  slide Nr. 3


«Bis zum Exzess perfektioniert.» Gutes Industriedesign ist nichts anderes als die Vereinfachung und Perfektionierung eines Produktes, seiner Elemente und deren Z­ usammen­wirken. Im Zentrum steht dabei nie das Produkt, sondern der künftige Benutzer. Und: Die formale Gestaltung soll die Qualität des Produktes aufblitzen lassen. Beispiele dafür gibt es auch bei der Hawa AG.

Mit welchem Anliegen kam Hawa zu process?

Kann man diese Aufgabe delegieren?

Bei der Hawa AG wuchs die Überzeugung, dass ein Unternehmen nur Erfolg haben kann, wenn es das Design pflegt. Design wurde in den letzten Jahren ja immer wichtiger. Das betrifft auch die Hawa Produkte, die ja von ­Innen- und Aussenarchitekten eingesetzt ­werden und deshalb einem bestimmten ­Architekturdogma genügen müssen.

Nein, die kann man nur gemeinsam angehen. Darum haben process design und die Hawa AG intensiv ­zusammengearbeitet. Vor allem die Forschung und Entwicklung der ­Hawa war stark in den Entwicklungs- und Entstehungsprozess involviert.

Wie unterschiedlich sind die Welt des Funk­ tionalen und die Welt des Schönen? Die sind keineswegs unterschiedlich. Auch bei process design arbeiten Ingenieure. Gestalten kann man nicht losgelöst von der Realität. Man muss stets die spätere Industrialisierung eines Produktes vor Augen haben.

Aber geht es nicht primär um die formale ­Gestaltung eines funktionalen Produkts? Das wäre zu kurz gegriffen. Es geht nicht ­einfach darum, Schrauben zu verstecken. Der architektonische Grundsatz soll durchaus die Funktion sichtbar machen. Es geht darum, das Gesamte zu erfassen, das Umfeld eines Produktes, seine künftigen Einsatzgebiete, und sich dabei zu fragen, was funktional ist, was machbar und was nicht. Da sind intelligente Detaillösungen gefragt.

Was ist gutes Design? Am besten lässt sich das am Beispiel von Apple illustrieren: Der Mac unterscheidet sich von andern Computern durch seinen DesignCharakter. Das heisst, dass er eine lange ­Entwicklungsgeschichte hat, in welcher jedes Detail bis zum Exzess perfektioniert wurde, und in welcher nicht das Produkt, ­sondern der Benutzer im Zentrum stand. ­E xzessiv ­perfektioniert wurde dabei stets auch die formale Gestaltung und die Marke.

Ist das nicht eine Frage des Marketings?

Schiebesysteme müssen reifen

Bei process design haben wir die Erfahrung gemacht, dass Marke und Produkte eng ­zusammenhängen. Ist die Marke eines Unternehmens auf der B ­ asis ihrer Werte sauber entwickelt, dann muss dies in den Produkten erkennbar sein. Andersherum: Das Produkt muss Rückschlüsse auf die Marke zulassen. Beides muss so perfekt wie möglich sein.

Am Anfang eine neue Idee, am Schluss ein neues Hawa Schiebebeschlagsystem. Und ­dazwischen tausend Skizzen und Modelle, tausend ­Verbesserungen und Perfektionierungen. Nur so entsteht ein langlebiges und ­zeitloses Schiebesystem.

«Ein Produkt muss Rückschlüsse auf die Marke zulassen.» Peter Wirz, process design slide Nr. 3  27


Know-how

HAWA-Concepta 25/30/50

Drehen und einschieben Bauherren und Architekten suchen das Wandelbare, und sie finden die Schiebebeschlagsysteme, die es ermöglichen. Zum Beispiel den neuen HAWA-Concepta 25/30/50. Er ist multifunktional einsetzbar, am Möbel genauso wie am Bau: Erstens lässt er flächenbündige Fronten in Home Office, Bad, Wohnzimmer oder Wohnküche verschwinden. Und zweitens eignet er sich hervorragend zum Schliessen von Mauernischen.

Schiebetüren sparen überall Platz. Entdeckt wird diese Stärke derzeit vor allem im Küchenbau. Gerade die Designer renommierter Küchenhersteller von allmilmö über Leicht bis Poggenpohl haben die Schiebetür-Idee in ­aktuellen Studien aufgegriffen. Sie inspirieren zum Weiterdenken. Klar ist: Was nicht be­ nötigt wird, soll sich verstauen lassen. Bis hin zu ganzen Armaturen oder Korpussen.

Raumhoch und flächenbündig Ob als Möbel oder am Bau integrierte Türe, genau auf diese Bedürfnisse ist der HAWAConcepta 25/30/50 ausgerichtet. Mit dem neuen Dreheinschiebesystem lassen sich ­flächenbündige Türen aus Holz oder Glas aus ESG bis 50 kg mit ­einer D ­ rehbewegung um 90 Grad öffnen und dann seitlich in ­eine ­Nische schieben. Die raffinierte Scheren­

technik schliesst das Verkanten der Türen beim Drehen und Einschieben aus. Der Beschlag trägt Möbelfronten und raumtrennende Türen aus Holz (19 bis 50 mm) und Glas (8 mm). Die Türen können bis 900 mm breit und bis 2850 mm hoch sein, der HAWAConcepta 25/30/50 ­bietet sich darum als ­idealer Beschlag für raumhohe Schränke an. Auch in der Breite benötigt eine bis 30 mm ­dicke Tür nur eine Seitennische von gerade mal 55 mm Breite.

Ausgesprochen einfache Montage Die Entwickler des HAWA-Concepta 25/30/50 achteten auf eine höchstmögliche Vereinfachung der Montage. Sämtliche Komponenten werden auf der Zwischenseite aufgeschraubt. Eingestellt und justiert wird von vorne, und

bei der Entwicklung der Topfscharniere wurde auf g ­ ute Funktion für hohe Türgewichte und vielseitige Einstellmöglich­keiten Wert ­gelegt.

Glas: eine Lösung mit 4 Gestaltungsvarianten Handwerker und Innenausbauer können ­ihren Kunden vier Gestaltungsvarianten anbieten: Die formschlüssige, flächenbündige Glaspunkt­befestigung und drei Varianten mit vertikalen Profilen. Die Bandbreite an Dimensionen, ­Gewichten und Materialstärken ist gross, ebenso wie die Einsatzmöglich­keiten: Der H ­ AWA-Concepta 25/30/50 für Holz ist seit Kurzem erhältlich, die Ganzglas­lösung wird im November erwartet. Grosse Dinge so einfach verstauen zu k­ önnen, wird noch Fragen aufwerfen: «Schatz, hast du zufällig irgendwo die ­Küche gesehen?»

Die intelligente Scherentechnik garantiert auch bei grossen Schrank­fronten und raumhohen Türen eine ­ein­wandfreie Funktion, die das Verkanten beim Drehen und Einschieben ausschliesst. 28  slide Nr. 3


Drehen und einschieben: Das Schiebe­beschlagsystem HAWA-Concepta 25/30/50 zaubert weg, was nicht benötigt wird. In Küche und Bad, Wohnzimmer und Büro. slide Nr. 3  29


Know-how

Produkte-News

www.hawa.ch

HAWA-Dorado 40/MF

RoHS-Standard

Awards für HAWA-Puro 100 –150

Finden statt suchen

Schienen einzeln erhältlich

Gut für die Umwelt

Internationale Auszeichnungen

Mit dem HAWA-Productfinder, dem HAWA-Systemplanner und dem umfangreichen News-Bereich bietet die Website der Hawa gleich drei Highlights. Im HAWAProductfinder findet sich alles über Beschlagsysteme für Schiebetüren und Trennwände, Möbellösungen und Schiebeläden aus Holz, Glas oder Metall. Das übersichtliche Menu führt den Benutzer Klick für Klick zu Produktbeschreibungen, Planungs- und Montageanleitungen, Fotos, Anwendungs­beispielen, Referenzen usw.

Für den robusten Schrankschiebetürenbeschlag HAWA-Dorado 40/MF für Türdicken von 19, 22 und 25 mm und einem Türgewicht bis 40 kg waren die Doppellaufschiene und Doppelführungsschiene bisher einzeln sowie als Set bestellbar.

Umweltgerechte, gesundheitsverträgliche Produkte und deren Produktion rücken immer mehr in den Fokus. 2003 trat in der EU die RoHS-­Direktive in Kraft, ­welche die Verwendung gefährlicher Stoffe beschränkt. Zwar betrifft der RoHS-Standard primär die Elektronik- und Elektroindustrie, doch die Hawa AG erfüllt den Standard freiwillig ebenfalls.

Das Schiebebeschlagsystem ­HAWA-Puro 100 –150 heimst Preis um Preis ein: Bereits 2008 nahm die Häfele America Co. für den Einsatz des HAWA-Puro 100 –150 einen Award für ­«pro­fessional design excellence» in Empfang, verliehen von der ­Society of American Registered Architects/New York Council.

Mit dem HAWA-Systemplanner stellt sich der Kunde aus dem ­Sortiment jene Schiebe­lösung online zusammen, die zu seinem aktuellen Projekt passt. Im virtuellen Showroom baut sich dann seine Anlage auf – dreidimensional und animiert. Die Produktdokumentationen, alle ­Mate­riallisten, CAD-Zeichnungen, ­Montageanleitungen usw. stehen zum Download bereit.

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Im Zuge einer Sortimentsberei­ nigung wurde das Set aus dem Programm genommen. Es handelt sich dabei um die Schienen über 2000 mm und 2500 mm Länge. Die beiden Schienen aus dem Set können wie bisher einzeln bestellt werden: Die farblos ­eloxierte und gebohrte Leicht­ metall-Doppel­laufschiene ist in den Längen 2500 mm, 3500 mm, 6000 mm und nach Mass erhältlich. Die Doppelführungsschiene ist in derselben Ausführung und denselben Längen bestellbar.

Bereits seit Ende 2007 wurden deshalb keine Artikel mehr ­bestellt, produziert oder an Lager genommen, die nicht der RoHS-Richtlinie entsprechen. Das bedeutet, dass alle Hawa Produkte ohne die folgenden Substanzen auskommen: sechswertiges Chrom, Cadmium und Cadmiumverbindungen ­sowie ­polybrombierte Biphenyle. Zum Beispiel ist die gelb ver­zinkte Zweiwegaufhängung von ­HAWAJunior 80/Z (linke Bild­hälfte) neu blau verzinkt und deshalb RoHSkonform.

Mit einem Calibre Award 2009 für exzellentes Design zeichnete die International Interior Design Association (IIDA) in Chicago die neuen Büroräume von Warren Wixen Real Estate in Los Angeles aus, deren Glastrennwände mit dem HAWA-­Puro 100 –150 realisiert wurden. An der interzum im deutschen Köln im Mai 2009 schliesslich ­erhielt das p ­ uristische Hawa Schiebebeschlagsystem von der interna­tional besetzten Jury den interzum award für «hohe Produktqualität» ­zugesprochen.


Agenda

Persönlich

Batimat 09 Weltgrösste Messe für alle Sparten der ­Bauindustrie mit umfassendem Themenspektrum. www.batimat.com

2. – 7.11.09 Hawa

Paris Expo, Porte de Versailles Frankreich Halle 7.1, Stand C8

Prowood 09 Dritte nationale belgische Fachmesse für die Holzverarbeitungsindustrie. www.prowood-fair.be

10. – 14.11.09 Hawa

Flanders Expo, Gent Belgien Halle 4, Stand 4403

Andreas Deimböck Swissbau 10 Zweijährlich stattfindende, wichtigste ­Fachmesse der Bau- und Immobilienbranche in der Schweiz mit den Fachbereichen Konzept & Planung, Rohbau & Gebäude­ hülle, Technik & Baustelle, Innenausbau. www.swissbau.ch

12. – 16.1.10 Hawa

Messe Basel Schweiz Halle 1.1, Stand C23

Seit November 2008 betreut der 34-jährige Wiener Andreas Deimböck für Hawa den österreichischen Markt im Bereich Projekte. Er fokussiert dabei auf die Betreuung der Architekten und Investoren. «Hawa ist ein Unternehmen mit Zukunft», sagt der Vater einer dreijährigen Tochter.

Impressum Fabrice Tallone

Magazin für Architektur, Design, Handel, Handwerk SLIDE, Nr. 3, September 2009, erscheint zweimal jährlich Herausgeber/Copyright Hawa AG Schiebebeschlagsysteme, CH-8932 Mettmenstetten, slide@hawa.ch, technische Änderungen vor­behalten Projektverantwortung Rolf Arnold, Anke Deutschenbaur, Doris Hug Konzept/Redaktion/Gestaltung Basel West, CH-4012 Basel; Redaktion: Willi Näf, ­Claudio Zemp; Gestaltung: Thomas Aerni, Tamara Wittmer Lithografie Burki & Scherer AG, CH-4665 Oftringen Druck ea Druck + Verlag AG, CH-8840 Einsiedeln Sprachen/Auflagen deutsch 5500, französisch 2000, englisch 2500 Bildnachweis Seite 1: Image Source/Corbis; Seiten 2, 11, 16, 17: Frédéric Giger; Seiten 3, 20, 21: Michael Schmidt Photography; Seiten 3 – 5: Rhätische Bahn, Andrea Badrutt, Tibert Keller, Peter ­Donatsch; Seiten 6/7: Schweizerische Rettungsflugwacht Rega; Seiten 8/9: ­istockphoto, Seb Chandler; ­Seite 12: Eternit (Schweiz) AG; Seite 13: Forster Rohner AG; Seite 14: SIGG Switzerland AG; Seite 15: Max Felchlin AG; Seiten 14, 30: Marc Eggimann; Seiten 18/19: brida moser architekten; Seite 19: Seyr Glasbau GmbH; Seiten 22/23: Aldar Properties PJSC; Seiten 24, 26, 27: weber hinrichs design; Seite 27: process design Artikel-Nr. 22042

PREISTRÄGER

«Ich möchte, dass Architekten und Designer beim Stichwort Schiebebeschläge zuerst an die Qualitäten und das Know-how der Hawa AG denken», sagt Fabrice Tallone. Seit Februar 2009 berät der frühere Küchenspezialist in Frankreich Architekten beim Entwerfen von Lebensräumen mit Schiebelösungen der Hawa AG.

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Hawa Schiebebeschläge: offen für mehr Diskretion.

Die besten Beschlaglösungen sind die, die man gar nicht bemerkt. Deshalb sind Hawa Schiebebeschläge von der Konzeption bis zur Konstruktion darauf ausgerichtet, die Ästhetik von Materialien wie Glas oder Holz voll zum Tragen zu bringen. Und verrichten dank hervorragenden Laufeigenschaften ihre Dienste akustisch so diskret wie optisch. Mit ein Grund, weshalb sie mittlerweile in aller Welt anzutreffen sind. Auch wenn man dies oft nicht realisiert. Hawa AG, CH-8932 Mettmenstetten, Schweiz, Tel. +41 44 767 91 91, Fax +41 44 767 91 78, www.hawa.ch


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