Inhalt EDITORIAL NEUES AUS HEILIGENFELD
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GESUNDHEIT AKTUELL
Liebe Leserin, lieber Leser, heute halten Sie die siebte Ausgabe des Heiligenfeld Journals in Ihren Händen. In diesem Exemplar widmen wir uns dem Thema „Wir“. Warum? Weil wir glauben, dass die Fähigkeit, tragfähige Beziehungen zu knüpfen und zu erhalten, DIE Kernkompetenz der Zukunft für ein glückliches und erfülltes Leben ist. Aus diesem Grund geht es in dieser Ausgabe um das Thema Beziehungen. Mit sich selbst, dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit, den Tieren, den Mitarbeitern in einer Klinik, in Familien etc.
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THERAPIE FÜR MENSCH UND TIER
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MEIN TIER IST WICHTIG FÜR MICH
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ÜBERGEWICHT - EINE VOLKSKRANKHEIT?
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ABNEHMEN DURCH BEWEGUNG
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GESUNDE ERNÄHRUNG IM ALLTAG
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CHRONISCHE RÜCKENSCHMERZEN
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DEPRESSION - LIEBER KÖRPERLICH KRANK ALS VERRÜCKT? WIE VIEL VERANTWORTUNG (VER)TRÄGT MEIN KIND?
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HEILIGENFELD EXTRA
Außerdem würden wir uns freuen, wenn Sie uns auch noch etwas besser kennenlernen möchten. Deshalb stellen wir Ihnen unsere Unternehmensphilosophie vor und beschreiben, nach welchen Werten die Heiligenfeld Kliniken arbeiten.
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WER IST HEILIGENFELD ÜBERHAUPT?
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HEILIGENFELD IST AUSGEZEICHNET
Im Serviceteil unseres Journals können Sie wieder etwas gewinnen und wir laden Sie ein, eine Meditation zu üben.
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WERTE SIND UNSERE GRUNDLAGE
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KONGRESS „WIR“
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VERTRAUEN SCHENKEN
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen, dass wir mit den ausgewählten Themen Ihren Geschmack getroffen haben. Mit den besten Wünschen aus Heiligenfeld
Dr. Joachim Galuska Geschäftsführer
Ralf Heimbach Geschäftsführer
Gefällt Ihnen das Heiligenfeld Journal? Haben Sie Lob, Kritik oder Anregungen auf dem Herzen? Bitte schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen an presse@heiligenfeld.de. IMPRESSUM Das HEILIGENFELD JOURNAL ist die hauseigene Publikation der Heiligenfeld GmbH. Es erscheint ein Mal jährlich. REDAKTIONSANSCHRIFT Heiligenfeld Journal Altenbergweg 6 97688 Bad Kissingen Website: www.heiligenfeld.de HERAUSGEBER Dr. Joachim Galuska, Ralf Heimbach CHEFREDAKTION UND PRODUKTION Kathrin Schmitt, Pressesprecherin
MITARBEITER DIESER AUSGABE: Dr. Frank Doht-Rügemer, Leiter der internistischen Abteilung der Luitpoldklinik Marina Prieb, Öffentlichkeitsarbeit Corinna Schumm, Gesundheitsreferentin Thorsten Stüwe, Leiter der Physikalischen Abteilung der Luitpoldklinik Bianca Wesemann, Leitung Aufnahmemanagement Jutta Wittmann, Psychologin im Marketing Christophe Witz, Psychologe Waldmünchen Dr. Jörg Ziegler, Chefarzt der Luitpoldklinik LEKTORAT Iris Vollert, Leitung Marketing Jutta Wittmann, Psychologin im Marketing
SERVICE 18
HEILIGENFELD-KREUZWORTRÄTSEL
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ENTSPANNUNG PUR
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HEILIGENFELD UNTERWEGS
Die Heiligenfeld Kliniken finden Sie auch auf Facebook, Twitter, YouTube und google+.
E-MAIL presse@heiligenfeld.de DRUCK bonitasprint GmbH Max-von-Laue-Straße 31,97080 Würzburg KOSTENLOSES ABONNEMENT Bitte fordern Sie Ihr kostenloses Abonnement unter Angabe Ihrer Adresse postalisch oder per E-Mail an. FOTOS Titelseite, Seiten 4, 11: www.fotolia.de, alle anderen Fotos: Heiligenfeld GmbH
UMWELTINFO Das HEILIGENFELD JOURNAL wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
NEUES AUS HEILIGENFELD
Prof. Dr. Rüdiger Höll ist neuer Chefarzt Seit 1. Juli 2014 hat die Parkklinik Nord in Bad Kissingen einen neuen Chefarzt. Prof. Dr. Rüdiger Höll folgte auf Erwin Schmitt, der die Parkklinik Nord seit 2007 leitete und bereits seit zwanzig Jahren bei den Heiligenfeld Kliniken arbeitete. Erwin Schmitt hat sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und bleibt den Heiligenfeld Kliniken als freier Mitarbeiter erhalten. Zudem wurde Höll zum stellv. Ärztlichen Direktor der gesamten Heiligenfeld Kliniken ernannt. Prof. Dr. Rüdiger Höll war seit 2007 als Ärztlicher Direktor der HeinrichHeine-Klinik mit 320 Betten in Berlin tätig. Höll ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie. Zudem ist er Professor am Lehrstuhl für Psychologie und Psychosomatik an der staatlichen Universität Dubna/Moskau. Der gebürtige Hofheimer hat sich sehr auf die Rückkehr in seine alte Heimat Unterfranken und auf seine Prof. Dr. Rüdiger Höll (links) folgte auf Erwin Schmitt. neue Aufgabe gefreut. „In den Heiligenfeld Kliniken wird ganzheitlich gearbeitet. Das entspricht auch meiner Philosophie. Deshalb bin ich gerne nach Bad Kissingen gekommen. Außerdem hoffe ich, dass ich meine Fähigkeiten, die ich in den letzten Jahren in den Bereichen Organisation und Management sowie in der Teamorganisation erworben habe, auch in Heiligenfeld einbringen kann“, so Prof. Dr. Rüdiger Höll.
Eröffnung der Heiligenfeld Klinik Uffenheim Nach neunmonatiger Renovierungs- und Umbauphase ist die Heiligenfeld Klinik Uffenheim am 29. April 2014 im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung eröffnet worden. Die Heiligenfeld Klinik Uffenheim ist eine Klinik für psychosomatische Krankenhausbehandlung. Mit insgesamt 84 Betten füllt die Klinik eine Versorgungslücke in Mittelfranken und bietet über achtzig Menschen einen sicheren Arbeitsplatz. Aufgenommen werden gesetzlich versicherte Patienten, die von ihrem Arzt eine Krankenhauseinweisung für einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik erhalten haben. Menschen mit Angststörungen, Depression, Burnout, Essstörungen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen finden in der Heiligenfeld Klinik Uffenheim eine Zuhause auf Zeit für ihre Therapie. Chefarzt Michael Koch, der zuvor viele Jahre die Fachklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen geleitet hat, ist von der neuen Klinik begeistert: „Dem Team ist es gelungen, aus einem Akutkrankenhaus eine psychosomatische Klinik mit Gruppentherapieräumen, Meditationsräumen und heimeligen Doppelund Einzelzimmern zu gestalten. Nach nun fünf Monaten Klinikbetrieb sind wir schon ein eingespieltes Team. Hierfür möchte ich mich bei allen Mitarbeitern ganz herzlich bedanken.“ Weitere Informationen zur Klinik erhalten Sie unter www.uffenheim.heiligenfeld.de
Literaturtipp: Resilienz Im Vorfeld des Kongresses „Burnout und Resilienz“, der im Mai 2014 von der Akademie Heiligenfeld veranstaltet wurde, ist ein Buch zum selben Thema entstanden. Das Buch „Resilienz - Kompetenz der Zukunft“ wurde von Dr. Joachim Galuska, Ärztlicher Direktor und Mitbegründer der Heiligenfeld Kliniken, und Sylvia Kéré Wellensiek geschrieben. Die Autoren zeigen auf, welchen Wert Resilienz für den einzelnen Menschen sowie für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektive hat. Sie liefern eine detaillierte Zustandsbeschreibung sowie einen differenzierten, praxisorientierten Blick nach vorne. Das Buch ist im Heiligenfeld-Shop bestellbar unter folgendem Link: http://www.shop-heiligenfeld.de/Joachim-Galuska-Bewusstsein.htm Heiligenfeld Journal
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Therapie für Mensch und Tier
Seit Anfang 2014 gibt es in der Parkklinik Heiligenfeld die Möglichkeit, mit dem eigenen Hund stationär aufgenommen zu werden und diesen im Rahmen einer tierbegleiteten Therapie in die Therapie zu integrieren. Aufnahmeleiterin und selbst dreifache Hundebesitzerin Bianca Wesemann erklärt im Interview, was es damit auf sich hat.
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ie sieht das Konzept der tierbegleiteten Therapie aus? In der Parkklinik Heiligenfeld ist seit 2010 für Patienten die Aufnahme mit ihren Haustieren möglich. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre mit diesen Patienten ist nun ein völlig neues Therapiekonzept entstanden. Dieses Konzept beinhaltet drei Bausteine: Zunächst erfolgt die Behandlung der Patienten nach dem bekannten und bewährten Klinikkonzept. Darüber hinaus kann das mitgebrachte Tier optional in die Therapie mit einbezogen werden. Somit finden zum Beispiel Einzelgespräche statt, bei denen auch die Tiere dabei sind. Eine weitere Möglichkeit, um die Haustiere in die Behandlung einzubinden, ist der Besuch einer speziellen Indikationsgruppe. Dort soll durch Reflexion eine Verbesserung der Mensch-Tier Beziehung erwirkt werden, mit dem Ziel der Gesundung und Unterstützung des Menschen aber auch des Tieres. Letztlich möchten wir mit Verständnis für die Tierpsychologie und gegebenenfalls speziellem Training auch zu einer Verbesserung des Tierlebens beitragen. Es werden vornehmlich Hunde, aber auch Katzen und Kleintiere wie z. B. Hasen aufgenommen. Wie profitiert der Mensch davon? Tiere geben eine unmittelbare und vor allem eine sehr authentische Rückmeldung auf die Stimmung des Menschen. Wenn der Mensch besser auf sein Tier achtet und es besser kennenlernt, kann er anhand der Reaktionen des Tieres sein eigenes Verhalten besser deuten. Au4
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ßerdem kann ein Mensch lernen, durch sein Tier besser zu entspannen, Trost zu finden oder auch gemeinsam aktiver zu werden. Profitiert auch das Tier? Unbedingt! Besonders psychisch erkrankte Menschen neigen dazu, ihre momentane Befindlichkeit über das Tier zu kanalisieren. Das kann für das Tier zu stressbesetzten Situationen führen, die gestörte Interaktionen zwischen Tier und Mensch bewirken können, bis hin zu schweren Verhaltensauffälligkeiten des Tieres wie zum Beispiel starker Hyperaktivität. In der Therapie möchten wir zu einer gesunden Mensch-Tier-Beziehung hinführen, auch zur Entlastung des Tieres und zur Erhaltung seiner Würde. Wie lange dauert eine solche Therapie? Das ist abhängig vom Erkrankungsbild des Patienten und orientiert sich in etwa an der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer bei einem stationären psychosomatischen Krankenhausaufenthalt. Diese liegt bei ca. sechs Wochen. Seit wann wird das tierbegleitete Therapieverfahren in den Heiligenfeld Kliniken angeboten? Das tierbegleitete Therapiemodell wurde grundlegend neu konzipiert. Neben dem therapeutischen Konzept musste auch die Infrastruktur überdacht werden. Wir leisten hier für die Tierbesitzer einen besonderen Service, wie z. B. eine Hundedusche im Haus oder eine sepa-
rate Küche, in der Futter bei speziellen Nahrungsgewohnheiten der Tiere zubereitet und gelagert werden kann. Zum anderen kooperieren wir mit Hundeschulen und Tierärzten vor Ort. Leistungen, wie z. B. der Termin im Hundesalon, können von uns organisiert werden. Für die Patienten mit Tier wurde ein eigener abgetrennter Bereich in der Parkklinik Heiligenfeld umgebaut, sodass die anderen Patienten nicht gestört werden. Warum wurde das Konzept neu aufgenommen? In unserer heutigen Gesellschaft stellt das Tier häufig einen oder manchmal den einzigen und wichtigsten Sozialpartner dar. Sich von diesem zu trennen, um eine stationäre Therapie zu machen, kommt daher für viele Menschen nicht in Frage. Wir haben vor nunmehr drei Jahren mit zwei Tierzimmern angefangen und haben mittlerweile 27 Zimmer, die immer gut belegt sind. Die Nachfrage ist da, und die Menschen und Tiere sind gleichermaßen dankbar für diese Chance. Da Mensch und Tier sich auch nach Beendigung der Therapie wieder gemeinsam in den Alltag begeben, möchten wir beide gleichermaßen unterstützen, damit letztendlich beide im weiteren Zusammenleben profitieren können. Das Gespräch führte Kathrin Schmitt.
TIPP: Weitere Informationen zum einzigartigen Konzept finden Sie unter www.parkklinik-heiligenfeld.de
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„Mein Tier ist sehr wichtig für mich“ Erfahrungsbericht einer Patientin
Bianca Wesemann hat sich mit einer Patientin der Parkklinik Heiligenfeld gesprochen, die ihren Hund Becki mit in die Klinik genommen hat. Sie hat ihr erzählt, warum ihr Hund so wichtig für sie und ihre Genesung ist.
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as bedeutet Becki für Sie? Becki bedeutet für mich ein klein bisschen Kindersatz. Meine Kinder sind aus dem Haus. Sie ist ein liebes Wesen, das auch Liebe braucht und dafür auch Zuwendung schenkt. Sie ist ein ganz sanftes Wesen. Dadurch, dass sie so scheu ist, ist man noch mehr dazu geneigt, dem Hund Liebe zu geben. Deshalb war es für mich auch Voraussetzung, dass ich den Hund mitnehmen kann, wenn ich mich in Therapie begebe. Ich hätte eher auf Therapie verzichtet, als den Hund alleine zu lassen. Meine Kinder sind beide berufstätig. Sie hätten also auch nicht genügend Zeit. Bei meinem Mann ist die Situation ähnlich mit dem Beruf. Da hätte Becki den ganzen Tag allein sein müssen, und das wollte ich der alten Dame nicht zumuten. Deshalb hätte ich ohne Hund „Nein“ zu einer Therapie gesagt. Wie empfinden Sie den Aufenthalt mit Ihrem Hund bei uns? Ich empfinde es als entspannend. Der Hund gibt mir Zeit zum Nachdenken. Ich kann mit Becki durch den Park oder über den Altenberg gehen und meine Gedanken kreisen lassen. Ich kann die Wege wählen, aber ich kann auch die Gedankengänge wählen, die ich gehen möchte. Und das hilft mir sehr. Schön ist es auch, wenn ich sehe, wie der Hund nicht nur mich spiegelt, mit vielen meiner Verhaltensweisen, sondern auch, wie er anderen Gruppenmitgliedern hilft. Zum Beispiel denen, die auch eine Sozialphobie haben, in diesem Moment Kontakte zu knüpfen, auch wenn es nur über einen Hund ist. Schön war zudem auch, als ein Mitpatient sagte, dass Becki ein sehr guter Therapeut sei. Sie ist also nicht nur für mich Teil der Therapie, sondern auch für Mitpatienten ist sie ein ruhender Pol. Sie gehört zur Gruppe dazu.
Auch wenn Sie nicht aktiv an unserem tierbegleiteten Therapieprogramm teilnehmen, was halten Sie davon? Ich bin nun so weit, dass ich mir überlegt habe, ein bis zwei Stunden in dieser Hinsicht zu nehmen. Es fiel einigen Mitpatienten auf, dass sich mein Hund so verhält wie ich mich fühle. Hier möchte ich nun lernen, inwieweit das Tier mir etwas sagen kann und zeigen will. Oder auch wie es mir Hilfestellung geben will. Mir ist auch an einem Tag aufgefallen, als es mir wirklich schlecht ging, dass Becki sich vor mich gestellt hat und mich nicht aus dem Zimmer lassen wollte. Der Hund war also auch ein Indikator. Vielleicht lerne ich durch die Therapie, noch mehr auf den Indikator einzugehen. Wie unterstützt Sie Becki auch zuhause? Wenn ich nach Hause komme, nehme ich die Leine und gehe mit ihr in den Wald. Das ist Entspannung pur. Ich genieße das Grün, fahre runter und schöpfe Kraft für den nächsten Tag. Doch leider hat es in der letzten Zeit nicht mehr gereicht. Sonst wäre ich nicht hier. Ich habe aber nicht nur den Hund, sondern auch zwei Katzen. Eigentlich ist das auch eine Tiertherapie, die sie manchmal mit mir vollziehen. Tiere spüren oft sehr genau, was den Menschen fehlt. Wenn es einem schlecht geht, dann ist eines der Tiere da, das einen wärmt und kuschelt. Würden Sie Heiligenfeld generell als Klinik weiterempfehlen? Was den Hund betrifft, habe ich sogar schon meinen Kollegen Mails geschickt, wenn es ihnen schlecht geht, sollen sie hierher kommen. Generell aber kann ich Heiligenfeld nur weiterempfehlen. Ich war bereits vor zwei Jahren in einer anderen Klinik zur Therapie. Dort war alles sehr verkopft und hat mir nicht sehr viel gebracht. Hier jedoch ist das anders.
Aufnahmeleiterin Bianca Wesemann (links) spricht im Interview mit der Patientin der Parkklinik Heiligenfeld. Vorallem emotional. Ich wusste gar nicht, was da alles unter der „Betondecke“ steckt. Wenn es auch weh tut, wenn der Beton bricht, es ist gut so. Das Gespräch führte Bianca Wesemann.
KONTAKT: Parkklinik Heiligenfeld Bismarckstraße 36 - 44 97688 Bad Kissingen Tel: 0971 84-0 Fax: 0971 84-4195 info@heiligenfeld.de www.parkklinik-heiligenfeld.de Heiligenfeld Journal
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Übergewicht - Eine Volkskrankheit? Übergewicht und Adipositas haben sich in den letzten Jahren zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts ist über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig, fast ein Viertel sogar adipös. Von Adipositas spricht man, wenn der Body-Mass-Index (BMI) über dem Wert 30 liegt.
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ie Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen für Privatversicherte und Beihilfeberechtigte ist wie die Rosengarten Klinik Heiligenfeld für psychosomatische Rehabilitation auf die Behandlung von Adipositas spezialisiert. Birgit Winzek, Pflegedirektorin der Heiligenfeld Kliniken, und Diätassistentin Katharina Pravlovsky erklären im Interview das Behandlungskonzept.
mit den Patienten in unserer Lehrküche. Dort zeigen wir ihnen, wie man in kurzer Zeit ein Zwei-Gänge-Menü kochen kann, das schmeckt und dazu auch noch gesund ist. So erleben die Patienten, dass man in der Zeit, in der man zuhause vielleicht auf den Pizza-Lieferservice wartet, auch schnell etwas Gesundes kochen kann. Oft denken adipöse Menschen, dass gesundes Kochen sehr aufwändig ist. Und das ist es definitiv nicht!
Diätassistentin Katharina Pravlovsky (links) und Pflegedirektorin Birgit Winzek (rechts) stehen den Patienten für alle Fragen rund um das Therapiekonzept für adipöse Patienten zur Verfügung. Wie sieht die Therapie in den Heiligenfeld Kliniken genau aus? B. Winzek: Die Therapie von adipösen Patienten richtet sich nach einem ganzheitlichen Konzept. Die Patienten nehmen an den therapeutischen Angeboten wie z. B. der Gruppentherapie in der Kerngruppe teil. Darüber hinaus beschäftigen sie sich viel mit ihrem Körper in der Körpertherapie. Dort lernen sie z. B., sich richtig wahrzunehmen. Außerdem ist ein wichtiger Bestandteil des Adipositas-Konzeptes die Sporttherapie. K. Pravlovsky: Zusätzlich zu den therapeutischen Angeboten arbeiten wir 6
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Welche Inhalte werden noch in der Therapie angeboten? B. Winzek: Wir versuchen in der Therapie herauszufinden, warum der Einzelne so viel isst. Die Ursachen sind meistens in der Psyche der Patienten zu finden. Ist man erschöpft und depressiv, will man etwas mit Essen kompensieren oder ist man einfach nur gelangweilt, weil man keinen Kontakt hat? Die Ursache muss erkannt und bearbeitet werden, sonst fällt man nach dem Klinikaufenthalt wieder in alte Muster. Wir helfen den Patienten dabei, sich besser kennenzulernen, sich ernst zu nehmen und auch selbst wieder aktiv zu werden.
K. Pravlovsky: Das erste Wochenende ist immer ein Entschlackungswochenende, um sich zu reinigen. Außerdem werden ein Mal pro Woche das Gewicht kontrolliert und die Körpermaße abgenommen. Viele Patienten haben davor Angst, aber in der Praxis ist das wirklich gut, denn die Erfolge machen Mut und motivieren, dabei zu bleiben. Außerdem bieten wir eine Esstischbegleitung an und arbeiten viel mit Bewegung. Jeder Adipositas-Patient nimmt an einem individuellen Sportprogramm teil, je nachdem, was für den Einzelnen das Richtige ist. Das reicht von sanftem Walken bis hin zu Wassergymnastik und Entspannungsübungen. Auch nach dem Klinikaufenthalt bleiben wir in Kontakt mit unseren Patienten. Sie können sich jederzeit an uns wenden, wenn Fragen oder Probleme auftreten. Die persönliche Betreuung unserer Patienten ist uns besonders wichtig. Wer kommt zu Ihnen in die Parkklinik Heiligenfeld, um sich wegen Adipositas behandeln zu lassen? B. Winzek: In der Regel ist Adipositas die Zweitdiagnose. Die Patienten kommen z. B. mit einer Depression oder Angsterkrankung, deren Folge das Übergewicht ist. Hierbei gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Der eine Mensch mit Depressionen hat keinen Appetit und nimmt Gewicht ab, der Andere isst aus Frust, bewegt sich wenig und nimmt stark zu. Hier geht es dann darum, das Körpergefühl zu stärken, wieder ein Sättigungsgefühl zu entwickeln und eine gesunde Einstellung zum Essen zu bekommen. Wir sehen das Übergewicht ganzheitlich und nicht losgelöst von der psychischen Erkrankung, denn diese bedingen sich gegenseitig. Das Gespräch führte Kathrin Schmitt.
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Abnehmen durch Bewegung Rund 55 Prozent der Frauen und sogar 68 Prozent der Männer in Deutschland sind übergewichtig. Der Weg zum Idealgewicht führt bei Vielen allein über eine Diät. So nimmt man wochenlang Apfelessig zu sich, isst Ananas ohne Ende oder von allem nur noch die Hälfte. Wenn dann tatsächlich die Pfunde schwinden, ist der Erfolg meist nur von kurzer Dauer, weil das entscheidende Element fehlt: die Bewegung. Von Thorsten Stüwe In vielen Blitzdiäten spielt Sport zum einen überhaupt keine Rolle, zum anderen fehlt eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen: das Bewusstsein, dass man aktiv etwas tun muss, um die Situation nachhaltig zu verändern. Und das bedeutet, dass man den inneren Schweinehund überwinden und sich bewegen müsste. Durch regelmäßigen Sport lernt der Organismus, effektiver auf Zucker- und Fettdepots zurückzugreifen und gleichzeitig neue Muskelfasern aufzubauen. Wie schnell der Körper sich neu organisiert, ist bei jedem Menschen anders und hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wie oft und wie intensiv er trainiert wird und wie leistungsfähig der gesamte Organismus ist. Oft sind erst nach zwölf Wochen nennenswerte Veränderungen festzustellen: Die ersten Fettpolster verschwinden, der Körper wird straffer. Für viele irritierend ist, dass die Schwere der neuen Muskelzellen anfangs jene der abgebauten Fettpolster ausgleicht, so dass das Körpergewicht zunächst unverändert bleibt und auf der Waage keine Veränderungen erkennbar sind. Aber das Mehr an Muskeln hat zwei positive Folgen: Einerseits wird der Körper definierter, ausdauernder und der tägliche Grund-
umsatz steigt: D. h., das Mehr an Muskelmasse verbraucht auch im Ruhezustand mehr Kalorien – also sogar auf der Couch. Andererseits verändert sich auch das seelische Befinden. Sport macht ausgeglichener und zufriedener. Bei Bewegung schüttet der Körper Glückshormone aus, die die Laune heben. Man ist aktiver, kann morgens leichter aufstehen und fühlt sich einfach besser. Die Kunst besteht also nicht ausschließlich darin, den Körper zu trainieren - sondern auch den Geist. Denn der Kopf braucht mitunter viele Monate, bis er den ungewohnten Lebenswandel als Routine akzeptiert. Ist das Bewegungsprogramm jedoch erst einmal im Gehirn verankert, ist die Aussicht günstig, sich von ein paar überflüssigen Kilos trennen zu können. Der Abschied wird nicht schmerzen. Eine allgemein verbindliche Empfehlung, wie stark oder wie oft sich ein Mensch im Laufe der Zeit bewegen und belasten sollte, gibt es nicht. Jeder entwickelt sich unterschiedlich. Wer nicht professionell beraten wird, verlässt sich am besten auf sein Körpergefühl. Man sollte sich gerade so verausgaben, dass man am liebsten beim nächsten Mal da weitermachen möchte, wo man aufgehört hat. Treten nach dem Sport wiederkehrend Schmerzen in Gelenken oder Muskeln auf, so ist es besser, lieber einen Gang herunterzuschalten. Wer aber das Gefühl hat,
er könnte eigentlich noch zulegen, sollte das auch tun. Bleibt die Frage, welche Sportart es sein soll. Grundsätzlich ist jeder Sport gut, der Spaß macht. Freude an der Bewegung ist wichtiger als stupide verbrannte Kalorien zu zählen. Deshalb können auch Sportarten, die weniger intensiv sind, geeignet sein. Allerdings sind Ausdauertrainings wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen die effektivsten Kilo-Killer. Bei diesen lassen sich die Belastung und die Bewegungsdauer besonders gut individuell festlegen. Für Sporteinsteiger oder Menschen mit Gelenkproblemen eignen sich eher Nordic Walking oder auch ein angepasstes Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio. Über die Frage, zu welcher Tageszeit Sport am effizientesten Fett verbrennt, sind sich die Experten uneinig. Eine derzeit populäre Theorie geht davon aus, dass Bewegung vor dem Frühstück ideal sei. So werde der Stoffwechsel schon früh aktiviert und die nachfolgend zugeführten "Frühstückskalorien" optimal verwendet. Andere Theorien halten Aktivität am Abend für besser. Entscheidend ist hierbei eher der individuelle Biorhythmus bzw. Bewegungsdrang. Deshalb sind pauschale Empfehlungen kaum sinnvoll. Wichtig ist, dass man Freude an der Bewegung hat und sich nicht quält – getreu dem Motto : "Lächeln statt Hecheln".
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Gesunde Ernährung im Alltag Eine gesunde Ernährung ist einfacher als man denkt. Man benötigt nur wenig Basiswissen und die Beachtung einiger Grundregeln bei der Speisenauswahl und deren Zubereitung. Dann ist es auch bei einem stressigen Alltag möglich, gesund zu essen. Portionen pro Tag Obst, Gemüse oder Salat (ca. 400g) zu essen. Sie bekommen Eine gesunde Ernährung benötigt gesun- damit ausreichend Vitamine und Mineralde, frische und unverarbeitete Ausgangs- stoffe. produkte! Kaufen Sie frische Lebensmittel wie z. B. Vermeiden Sie Weißmehlprodukte! DieObst, Gemüse, Salat, Vollkornprodukte, se sind z. B. normale Semmeln, Brot, Nüsse, frischen Fisch, frisches Fleisch Nudeln, weißer Reis, stark mit Zucker etc.. Denn mit jedem Verarbeitungs- gesüßte Lebensmittel (Limonade, reiner schritt in der Industrie geht ein Teil der Fruchtsaft, Cola, Tomatenketchup). Der gesunden Inhaltsstoffe wie Vitamine und Blutzuckerspiegel steigt rasch an und fällt Mineralstoffe verloren. unter der Insulinwirkung schnell wieder Von Dr. Frank Doht-Rügemer
zur Hormonausschüttung, die zum Sättigungsgefühl führt. Vermeiden Sie Nahrungsmittel mit viel Fett (oft als „versteckte“ Fette in Wurstsorten)! Wählen Sie z. B. fettreduzierte Lebensmittel und schneiden Sie sichtbares Fett weg.
REZEPT: Grüner Smoothie Ein grüner Smoothie besteht zur Hälfte aus Pflanzengrün und zur Hälfte aus Wasser. Das alles zusammen "vermixt" nennt sich Smoothie (engl.: smooth = fein, gleichmäßig, cremig). Smoothie-Rezept für Einsteiger: Für ca. 1,5 Liter grünen Smoothie benötigen Sie folgende Zutaten: 1 reife Banane, 1 Apfel, 1 getrocknete Feige, 2 Handvoll Spinat, 4 Kohlrabiblätter, Grün von 1 Möhre und ½ Liter Wasser. Alles zusammen in den Mixer geben, gut durchmischen und genießen!
Unser Ernährungsteam ist für Sie da! V. l. Dr. Frank Doht-Rügemer (Leiter der Internistischen Abteilung der Luitpoldklinik) und Martina Edelmann (Diätassistentin), Sabine Mahlmeister (Diplom-Ökotrophologin),. Achten Sie auf Qualität beim Lebensmittelkauf! Kaufen und essen Sie selten Fleisch. Wenn Sie Fleisch essen, dann qualitativ hochwertiges Fleisch z. B. vom Bauernhof. Wenn Sie zertifizierte Bioware kaufen, erhalten Sie langsam gewachsene Produkte ohne Hormone, Antibiotika, Pestizide und Wachstumsbeschleuniger. Essen Sie die Lebensmittel möglichst naturbelassen (also als Rohkost oder kurz gegart)! Die Empfehlung für den Alltag lautet fünf 8
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ab. Dies führt zu erneutem Hungergefühl nach kurzer Zeit. Kaufen und essen Sie deshalb Vollkornprodukte. Diese Lebensmittel werden nur langsam vom Körper aufgenommen, der Blutzucker steigt langsam an, das Sättigungsgefühl hält länger an. Essen Sie nicht mehr als Sie Hunger haben! Essen Sie langsam, um dem Sättigungsgefühl Zeit zu geben sich zu entwickeln. Der Dehnungsreiz im Magen ist wie eine Signalweg über das Gehirn, es kommt
Weitere geeignete Lebensmittel sind: • Blattgemüse (Feldsalat, Gurkenblätter, Rote-Beete, Mangold), • Gartenkräuter (Zitronenmelisse, Gartenampfer, Lavendel, Minze), • frisch gekeimte Sprossen (Mungobohnen, Linsen, Bockshornklee), • Wildkräuter (Löwenzahn, Frauenmantel, Brennessel, Giersch), • Obst (Ananans, Apfel, Banane, Kiwi, Orange, Mango, Heidelbeere), • Blumen (Veilchen, Ringelblume, Gänseblümchen, Stiefmütterchen), • Blätter (Ahorn, Birke, Buche, Apfel, Brombeere, Johannisbeere) etc.
Chronische Rückenschmerzen Dysbalancen finden und therapieren Rückenschmerzen, die länger als zwölf Wochen bestehen, werden als chronisch bezeichnet. Immer mehr Menschen, insbesondere Frauen leiden darunter. In der Altersgruppe von 50 bis 70 sind es über vierzig Prozent. In vielen Fällen haben radiologisch sichtbare Veränderungen an der Wirbelsäule keine oder nur eine untergeordnete Bedeutung für die Beschwerden. Von Dr. Jörg Ziegler In den diagnostischen Maßnahmen und in der Therapieausrichtung wird häufig verkannt, dass für die Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Rückenschmerzen psychosoziale Faktoren wie Hilflosigkeit, Depressivität, Angst, Rückzug und Krankheitsgewinn eine wichtige Rolle spielen, wenn nicht sogar den Prozess der Schmerzchronifizierung ursächlich beeinflussen. In der Folge werden oft langwierige, rein körperlich ausgerichtete Behandlungen durchgeführt, ohne dass dadurch eine richtungsweisende Besserung der Schmerzsymptomatik erreicht wird. Ganzheitliches Therapiekonzept Ein ganzheitliches Therapiekonzept bei chronischen Rückenschmerzen basiert auf einem biopsychosozialen Modell, das Gesundheit und Krankheit als Ergebnis des Ineinandergreifens physischer, psychischer und sozialer Vorgänge beschreibt und dabei den gesamten Lebenshintergrund des Betroffenen in die Behandlung einbindet. Dieser Therapieansatz erfordert ein komplexes Zusammenspiel von ärztlichen, pflegerischen, physiotherapeutischen, ergotherapeutischen, diätetischen und vor allem auch psychosozialen Behandlungsangeboten. Im Rahmen des Therapieprozesses werden den Patienten Wege aufgezeigt, Krankheitsfolgen zu überwinden und Risikofaktoren zu beseitigen.
Selbststeuerung als Basis In der Luitpoldklinik Heiligenfeld werden Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in einem komplexen Therapiefeld rehabilitiert. Zum einen werden körperorientierte Behandlungsformen wie Bewegungstherapie, Rückenschule und Entspannungstraining durchgeführt, zum anderen werden Therapieelemente aus der Psychotherapie wie Selbststeuerung, Lebensführung und Achtsamkeitstraining angeboten. Die Fähigkeit zur eigenaktiven Selbststeuerung ist als elementare Basis für eine erfolgreiche Überwindung einer Schmerzchronifizierung anzusehen. In der Gruppentherapie „Lebensführung“ bekommen die Rehabilitanden auf sehr konkrete Weise vermittelt, wie sie sich im privaten und beruflichen Alltag selbst führen können: • wie stecke ich mir geeignete Ziele? • wie kann ich mit Schwierigkeiten z. B. Stress, Zeitdruck oder auch Krankheitssymptomen umgehen? • wie führe ich ein gesundes Leben? Das Achtsamkeitstraining adressiert die Körperwahrnehmung, Sinneswahrnehmung und Lenkung der Aufmerksamkeit, um eine anhaltende Verminderung von körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen, eine erhöhte Entspannungsfähigkeit, ein wachsendes Selbstvertrauen und mehr Lebensfreude zu erreichen. „Chronischer Schmerz zeigt, dass sich ein Mensch im Schmerz verloren hat und
aus diesem Schmerz nicht mehr herauskommt. Der chronische Schmerz drückt aus, dass der Betroffene nicht mehr nur Schmerzen hat, [...] sondern sich insgesamt in einer Dysbalance befindet. Er findet nicht mehr ins innere und äußere Gleichgewicht. [...] Chronischer Schmerz ist immer eine Herausforderung, auf allen Ebenen der Person oder der PersonUmwelt-Beziehung nach Dysbalancen zu suchen“ (Prof. Johannes Wiedemann, zkm 2013; 6: 55-57).
KONTAKT: Luitpoldklinik Heiligenfeld Bismarckstraße 24 97688 Bad Kissingen Tel: 0971 84-4145 Fax: 0971 84-4195 info@heiligenfeld.de www.luitpoldklinik.heiligenfeld.de Heiligenfeld Journal
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Depression lieber körperlich krank als verrückt? In Deutschland leiden rund zwanzig Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal in ihrem Leben an einer Depression. Obwohl Depressionen heute sehr gut behandelbar sind, erhalten laut Weltgesundheitsorganisation WHO weniger als 25 Prozent aller Betroffenen eine adäquate Behandlung. Von Jutta Wittmann Bei Depressionen können zahlreiche Beschwerden bestehen, die zunächst auf eine körperliche Ursache oder Erkrankung hinzuweisen scheinen. Hierzu gehören Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust, Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und Appetitverlust. Häufig fallen depressive Störungen zunächst mehr durch Veränderungen der normalen körperlichen Vorgänge als durch die typischen Veränderungen der Stimmung und emotionalen Erlebnisfähigkeit auf. Treten starke begleitende körperliche Störungen oder auch Schmerzzustände auf, können diese Beschwerden einen eigenen erheblichen Krankheitswert haben. Es kann daher zunächst schwierig für Arzt und Patient sein, herauszufinden, ob eine körperliche Ursache oder aber eine Depression vorliegt. Der veraltete Begriff der „larvierten“ Depression, der heute in einschlägigen Veröffentlichungen eher als „somatisierte“ Depression zu finden ist, beinhaltet ein unbewusstes Verbergen der typischen psychischen Symptome einer Depression hinter den begleitenden somatischen (körperlichen) Symptomen. Im Bewusstsein der Patienten kann eine körperliche Krankheit oft besser akzeptiert werden als eine seelische (im Sinne: „So etwas habe ich nicht!“ oder „Ich bin doch nicht verrückt!“). Die damit verbundene Stigmatisierung hält viele an Depression erkrankte Menschen davon ab, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Depressionen werden häufig unterschätzt und irgendwo zwischen Willensschwäche und Einbildung eingeordnet. Grundsätzlich ist der Umgang 10
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mit psychischen Erkrankungen durch Vorurteile, mangelnde Kenntnisse und falsche Informationen stark belastet, was bei den Patienten oft zu Scham und sozialer Isolation führt. Stigmatisierung hält an Eine 2013 im British Journal of Psychiatry veröffentlichte Studie der Universität Greifswald zeigt, dass die Stigmatisierung psychisch Kranker trotz vieler neuer Forschungserkenntnisse im Bereich psychischer Störungen, der Fortschritte in der Versorgung und der allgemein höheren Akzeptanz für psychotherapeutische und psychiatrische Behandlungen in den vergangenen 20 Jahren nicht wie erhofft zurückgegangen ist. Da es für viele Menschen inakzeptabel ist, psychisch krank zu sein, werden häufig körperliche Symptome als Ersatz für psychische Beschwerden geschildert - gerade bei eher milderen Formen von Stimmungsbeeinträchtigungen. Etwa sieben von zehn depressiven Patienten leiden unter begleitenden oder vordergründigen somatischen Beschwerden und stellen sich beim ersten Arztbesuch ausschließlich mit körperlichen Beschwerden vor. Patienten, welche die Diagnose „Depression“ nicht akzeptieren, profitieren zunächst davon, dass der behandelnde Arzt die somatische Präsentationsform ihrer Beschwerden in den Mittelpunkt stellt. Leider wird sehr häufig dann nur nach einer körperlichen Ursache der Beschwerden gesucht und nicht an eine zugrunde liegende depressive Störung gedacht. Gute Behandlungsmöglichkeiten Dabei sind die Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen durchaus gut.
Werden sie frühzeitig erkannt, können siebzig bis achtzig Prozent der Betroffenen erfolgreich behandelt werden. In den Heiligenfeld Kliniken werden Patienten mit Depressionen nach einem ganzheitlichen Therapiekonzept behandelt. Das therapeutische Handeln bezieht alle Ebenen der Person mit ein: die erkrankte Seele, den Körper, die geistig-spirituelle Ebene, die sozialen Beziehungen und die berufliche Situation. Indem die Patienten als ganze Personen wahrgenommen, ihr Erleben und ihre individuelle Lebenssituation gesehen werden, können ihre Bedürfnisse erkannt und ernst genommen werden. Die Frage nach dem Sinn unseres Daseins und unseres Handelns findet ausdrücklich Beachtung. Zur störungsspezifischen Behandlung nehmen unsere Patienten einmal wöchentlich an einer speziellen Gruppe für depressive Störungen teil. In dieser Indikationsgruppe lernen sie viel über ihre depressive Erkrankung, deren Entstehung, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten. Wir erläutern ausführlich unser Behandlungskonzept, FrühwarnSymptome oder auch mögliche Komplikationen. Zur Vertiefung werden Übungen zum Selbstmanagement, zur Selbststeuerung und zum Symptom-Management durchgeführt.
CHECKLISTE DEPRESSION: Ob Sie depressionsgefährdet sind, können Sie mit unserer Checkliste „Depression“ im Internet unter www.depression.heiligenfeld.de herausfinden. Dort finden Sie außerdem weitere Informationen zur Behandlung von Depressionen in den Heiligenfeld Kliniken.
GESUNDHEIT AKTUELL
Wie viel Verantwortung (ver)trägt mein Kind? Das Beziehungsgeflecht ist in jeder Familie anders. Die Rollen unter den Familienmitgliedern sind oft klar verteilt. Wird das Familienleben durch eine Krise erschüttert, kommt es häufig zu einer Veränderung in den Beziehungen. Manchmal nehmen die Kinder dann sogar die Eltern-Rolle ein, wenn diese sie nicht mehr ausfüllen können. Von Christophe Witz Unser Wissen um Ursachen und Schutzfaktoren von psychosomatischen Erkrankungen wie Burnout, Depression und Angststörungen ist mittlerweile sehr ausgereift. Wir verfügen über gute Möglichkeiten der stationären Behandlung und Prävention. Wir wissen, dass diese psychischen Erkrankungen Symptome von erhöhter Stressbelastung im Alltag darstellen und dass immer mehr Menschen aller Bevölkerungsschichten davon betroffen sind. Aber wie wirkt sich eine psychische Erkrankung auf die Familie der Betroffenen aus? Was bedeutet sie für den Ehepartner? Welche Auswirkungen hat sie auf die Kinder? Eine Beobachtung, die ich in den letzten Jahren als Bezugstherapeut in der Heiligenfeld Familienklinik Waldmünchen machen konnte, ist die, dass psychische Erkrankungen von Eltern sehr häufig typische Symptome und ausgleichende Verhaltensweisen von Kindern hervorrufen. Diese sind nur im familiären Zusammenhang zu verstehen. Ich konnte feststellen, dass Kinder nur zu bereit sind, sich dem erkrankten Elternteil tröstend zuzuwenden. Sie wollen etwas von der liebevollen Aufmerksamkeit zurückschenken, welche sie im Normalfall zu empfangen gewohnt sind. Dies ist zunächst auch nicht weiter problematisch. Eine schöne Geste
der engen Verbundenheit zwischen Kind und Eltern, könnte man denken. Problematisch wird es erst, wenn dieser Zustand der Umkehrung des Gewohnten über eine längere Zeit anhält und beginnt, zur Dauereinrichtung zu werden. Wenn dann noch gewisse Risikofaktoren (Trennung/Scheidung, Alkohol, Verlust des Arbeitsplatzes) hinzukommen, besteht die Gefahr der Chronifizierung. Man spricht vom „parentifizierten“ Kind, also von der Rollenumkehr zwischen Eltern und Kind. Im Extremfall findet sich das Kind in der Lage wieder, sich um den elterlichen Haushalt (kochen, putzen usw.) sowie um den emotionalen Zustand des erkrankten Elternteils sorgen zu müssen. Langfristig führt dies dazu, dass eigene Bedürfnisse vernachlässigt werden. Solche Kinder wirken sehr ernsthaft, wie kleine Erwachsene. Verloren gehen die typischen Merkmale der Kindheit, das Unbeschwerte, Spielerische, VerträumtFantasievolle. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter selbst Burnout und Depression zu entwickeln. Wie kann einer solchen Entwicklung entgegengewirkt werden? Im Rahmen des stationären Settings der Heiligenfeld Familienklinik Waldmünchen haben wir Erfahrungen mit therapeutischen Methoden sammeln können, mit denen die beschriebene Symptomspi-
rale der Parentifizierung gestoppt und umgekehrt werden kann. Diese Methoden basieren auf Erkenntnissen der strukturellen Familientherapie und der tiefenpsychologisch orientierten Bindungstherapie. Dabei werden die Eltern angeleitet, sich mit ihren Bedürfnissen an andere Erwachsene, Therapeuten und Mitpatienten zu wenden. Die Kinder hingegen werden in ihrer Stützfunktion begrenzt und zur Kontaktaufnahme mit Gleichaltrigen hingeführt. Die Generationsgrenzen zwischen Eltern und Kindern werden dadurch verstärkt. Das verschobene Rollenverständnis kann somit beginnen sich zu verändern. Ein typischer Wendepunkt eines Therapieverlaufs tritt dann ein, wenn die Eltern wieder stark genug sind, sich den Bedürfnissen der Kinder zuzuwenden. Im besten Fall kann das Kind in den Armen des Elternteils „loslassen“ und den Tränen und der Überforderung der zurückliegenden Krisenzeit Ausdruck verleihen. Es darf wieder „nur“ Kind sein.
KONTAKT: Heiligenfeld Klinik Waldmünchen Krankenhausstraße 3 93449 Waldmünchen Tel: 09972 308-0 Fax: 09972 308-115 waldmuenchen@heiligenfeld.de www.waldmuenchen.heiligenfeld.de Heiligenfeld Journal
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HEILIGENFELD EXTRA
Wer ist Heiligenfeld überhaupt? Wir, die Heiligenfeld Kliniken, sind ein modernes Gesundheitsunternehmen, das vor 24 Jahren von zwei Familien gegründet wurde. Der Bad Kissinger Hotelier Fritz Lang und der Arzt Dr. Joachim Galuska gründeten die Heiligenfeld Kliniken als Ort der ganzheitlichen Medizin. Seitdem finden Menschen mit psychosomatischen und somatischen Erkrankungen bei uns kompetente Ansprechpartner für ihre Genesung in den Heiligenfeld Kliniken. Neben den sechs Kliniken gehören noch die Akademie Heiligenfeld und Unternehmensberatung Heiligenfeld & Pietzko dazu.
Fachklinik Heiligenfeld
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ie Fachklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen ist eine Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und für Psychiatrische Rehabilitation. Sie ist das Mutterhaus und wurde 1990 gegründet. Behandelt werden dort gesetzlich versicherte Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Borderline etc.
Luitipoldklinik Heiligenfeld
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ie Luitpoldklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen ist spezialisiert auf die Rehabilitationsbehandlung von Patienten mit orthopädisch-unfallchirurgischen, internistischen, onkologischen und urologischen Erkrankungen. Die Rehabilitationsmaßnahmen umfassen stationäre und ambulante Vorsorgemaßnahmen, Heilverfahren und Anschlussheilbehandlungen.
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Parkklinik Heiligenfeld
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ie Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen ist ein Privatkrankenhaus für psychische und psychosomatische Erkrankungen für Privatversicherte und Selbstzahler. Hier gibt es auch Behandlungskonzepte für spezielle Berufsgruppen wie Lehrer, Führungskräfte und Selbstständige, Ärzte und Therapeuten, Verwaltungsbeamte oder Beamte im Vollzugsdienst.
Heiligenfeld Klinik Waldmünchen
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ie Heiligenfeld Klinik Waldmünchen ist eine Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie für die psychosomatische Behandlungen von Erwachsenen, Eltern, Kindern und Jugendliche. Es können auch ganze Familien aufgenommen werden. In der Heiligenfeld Klinik Waldmünchen werden die Patienten nach dem selben ganzheitlichen Therapiekonzept wie in Bad Kissingen behandelt.
Rosengarten Klinik Heiligenfeld
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ie Rosengarten Klinik Heiligenfeld ist eine Fachklinik für psychosomatische Rehabilitation in Bad Kissingen. Sie ist ein Vertragshaus der Deutschen Rentenversicherung Bund, weshalb die berufliche Rehabilitation der Patienten im Vordergrund steht. Auch hier gibt es spezielle Behandlungskonzepte, z. B. für Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) und Studenten.
Heiligenfeld Klinik Uffenheim
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ie Heiligenfeld Klinik Uffenheim ist eine Klinik für psychosomatische Krankenhausbehandlung. Wie in der Fachklinik Heiligenfeld finden dort gesetzlich versicherte Patienten mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen etc. ein „Zuhause auf Zeit“.
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Heiligenfeld ist „ausgezeichnet“ Die Heiligenfeld Kliniken haben im Jahr 2014 verschiedene Auszeichnungen erhalten. Dazu gehören der 1. Platz im Wettbewerb „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales, Kategorie Kliniken“ sowie der erste Platz im Wettbewerb „Deutschlands Kundenchampions“. Außerdem erhielt ein Projekt des Unternehmens den Innovationspreis des Bildungspreises Deutschland.
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ie Heiligenfeld Kliniken sind beim Great Place to Work® Wettbewerb „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2014“ für ihre Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Kliniken“ erreichten sie nach 2007 und 2011 erneut den 1. Platz des Wettbewerbs. Außerdem erhielt das Unternehmen einen Sonderpreis für herausragende Gesundheitsförderung der Mitarbeiter. Verliehen wurde die Auszeichnung in Berlin vom Great Place to Work® Institut Deutschland. Unterstützt wird der Wettbewerb vom Zeitverlag, dem Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT. Ausgezeichnet wurden Einrichtungen aus der Gesundheits- und Sozialbranche, die aus Sicht ihrer Beschäftigten eine besonders vertrauenswürdige, wertschätzende und attraktive Arbeitsplatzkultur haben. „Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Mitarbeiter Ihr Vertrauen in uns in dieser Befragung zum dritten Mal bestätigt haben. Denn in lebenswerte Arbeitsplätze und eine kooperative Unternehmenskultur zu investieren, ist bei uns seit der Gründung selbstverständlich. Nur Mitarbeiter, die primär als Menschen und nicht als Kostenfaktor betrachtet werden, strahlen eine menschliche Atmosphäre aus, in der Patienten einen guten Rahmen für ihre Heilung finden“, sagt Dr. Joachim Galuska, Mitbegründer und Geschäftsführer der Heiligenfeld Kliniken.
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ußerdem sind die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen im Wettbewerb „Deutschlands Kundenchampions 2014“ mit dem ersten Platz für „herausragende Kundenbeziehungen“ ausgezeichnet worden. Verliehen wurde die Auszeichnung von forum! Marktforschung und der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ). Die Grundlage des Wettbewerbs ist eine Rundum-Kundenbeziehungs-Analyse auf Basis einer repräsentativen Kundenbefragung. Die Heiligenfeld Kliniken schafften es in ihrer Größenklasse (500 bis 4999 Mitarbeiter) vor Firmen wie z. B. DocMorris, HSE24, Edeka, Ikea und Otto. Die Orientierung an den Patientenbedürfnissen gehört in den Heiligenfeld Kliniken fest zum verankerten Wertesystem, in dem humanistische und kooperative Werte eine besondere Rolle spielen. Das Grundverständnis im Umgang mit den „Kunden“ basiert auf Mitmenschlichkeit, Mitgefühl und Respekt. Patienten werden in den Heiligenfeld Kliniken in erster Linie als Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen betrachtet. Aus diesem Grund wurden in den Heiligenfeld Kliniken verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Bedürfnisse der Patienten in den Vordergrund zu stellen. Selbstverständlich erfolgt dies auch beim „Kundenchampion“ immer im Spannungsfeld zwischen Werteorientierung und Wirtschaftlichkeit.
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ls dritte Auszeichnung erhielten die Heiligenfeld Kliniken den Innovationspreis des Bildungspreises Deutschland für das unternehmensübergreifende Projekt „Selbstmanagement für Auszubildende“. Der Preis wurde unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der TÜV Süd Akademie und EuPD Research Sustainable Management vergeben. Die Initiatoren Dr. Joachim Galuska, Ärztlicher Direktor der Heiligenfeld GmbH, und Christine Seger, Geschäftsführerin der Seger Transporte GmbH & Co KG, sowie Projektleiterin Corinna Schumm nahmen den Preis auch im Namen der weiteren beteiligten Unternehmen tegut, Höchemer Bürotechnik, Elektro Fischer, Sparkasse, Hotel Sonnenhügel im Künstlerhaus in München entgegen. „Die Besonderheit an dem Projekt ist, dass der Fokus auf die psychosozialen Kompetenzen der Jugendlichen gelegt wird“, sagte Vivi Dimitriadou, Vorstandsvorsitzende Deutscher Verband für Coaching und Training e.V. in ihrer Laudatio. Bei der Fortbildungsreihe „Selbstmanagement für Auszubildende“ handelt es sich um eine unternehmens- und somit auch ausbildungsberufsübergreifende Fortbildung in 12 Modulen, die an zwölf Nachmittagen innerhalb von drei Jahren durchgeführt werden. Heiligenfeld Journal
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„Werte sind unsere Grundlage“ Die Heiligenfeld Kliniken arbeiten nach einem ganzheitlichen Konzept, das auf einer werteorientierten Unternehmensphilosophie basiert. Als Familienunternehmer ist Dr. Joachim Galuska die Orientierung an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und Patienten besonders wichtig, um erfolgreich zu sein. Im Interview erklärt er seine Beweggründe, das Unternehmen so zu führen.
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as zeichnet Ihr Haus aus? Unsere Unternehmenskultur, die auf Werten basiert, die wir zusammen mit unseren Mitarbeitern entwickelt haben, ist für uns etwas ganz Besonderes. In einem Essenzprozess, in dem alle Mitarbeiter über ein halbes Jahr jeden Dienstag für eineinviertel Stunden zusammen kamen, wurden diese ausgearbeitet. Das führt dazu, dass die Mitarbeiter die Werte auch leben, da sie ihre eigenen Werte einbringen konnten und wir sie nicht von oben diktiert haben. Und das spüren auch unsere Patienten. In Befragungen wird das immer wieder deutlich. So nennen unsere Patienten vor allem die Werte Achtsamkeit, Ganzheitlichkeit, Menschlichkeit und Gemeinschaft, die sie während ihres Aufenthalts wahrnehmen. Wie findet die Behandlung statt? Wir wollten immer eine Medizin gestalten, die den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit betrachtet, also als Einheit von Körper, Seele und Geist. Zudem beziehen wir auch das Umfeld mit ein, in dem sich unsere Patienten befinden. Menschen mit z. B. Depressionen, Angststörungen oder Burnout, die in unsere Kliniken kommen, erfahren eine ganzheitliche Behandlung, in der die verschiedenen Verfahren der Schulmedizin wie Tiefenpsychologische Psychotherapie, Verhaltenstherapie, humanistische und systemische Therapie mit Körper-, Kreativ- und Soziotherapien verbunden werden. Ein wesentliches Element der Behandlung sind die Gruppentherapien, die unseren Patienten einen heilsamen Rahmen bieten, in dem sie mitmenschliche Unterstützung finden und von den anderen Patienten lernen können. In Heiligenfeld nennen wir das die therapeutische Gemeinschaft. Sind Patienten denn wirklich Kunden? Der Patient wird in den Heiligenfeld Kli14
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niken in erster Linie als Mensch betrachtet. Der klassische Kundenbegriff im wirtschaftlichen Austausch meint ja eher die Erbringung einer qualitativ guten Dienstleistung und einen verständnisvollen und freundlichen Umgang miteinander. Patienten benötigen darüber hinaus aber auch eine liebevolle Behandlung. Letztlich geht es um Achtsamkeit und Einfühlsamkeit in der besonderen Situation unserer Patienten, ihre Not, ihr Leiden, ihre Angst, ihre Hoffnung, ihre Bedürfnisse und natürlich auch ihre Rechte und Ansprüche. Und das kann geübt und gelernt werden, vor allem kann es Teil der „Klinikkultur“ werden, der dann auch wahrgenommen wird. Welche Bedeutung hat das für das gesamte Gesundheitswesen? Wir müssen verstehen, dass unsere Kunden unsere Patienten sind, und uns wirklich auf sie einstellen. Das heißt nicht, dass ein Patient lediglich ein Kunde mit Anspruch auf eine gute Erbringung einer Dienstleistung ist. Natürlich ist er mehr und komplexer. Aber umgekehrt stimmt es in jedem Fall: Unsere Kunden sind primär unsere Patienten. Sie geben unserer Arbeit Sinn. Für sie sind wir da. Das ist eigentlich selbstverständlich. Im Gesundheitswesen muss man das aber leider gelegentlich aussprechen, und wenn man sich ernsthaft um sie bemüht, kann man auch mit branchenübergreifenden Untersuchungsinstrumenten der Kundenorientierung gute Ergebnisse nachweisen. Dass auch Krankenhäuser sogar solche Wettbewerbe gewinnen können, zeigen die Heiligenfeld Kliniken und zwar konstant über Jahre hinweg. Wie haben Ihre Patienten Sie bewertet? Die Bewertung durch unsere Patienten ist insgesamt sehr positiv ausgefallen, was uns wirklich sehr gefreut hat. Das bestätigt uns in unserem Weg, die Kliniken zu
führen. Außerdem zeigt es uns, dass es in unserem heutigen Gesundheitssystem, das eher von Negativ-Schlagzeilen als von positiven Meldungen dominiert wird, möglich ist, patienten- und mitarbeiterorientiert zu sein. Die Heiligenfeld Kliniken lagen in der Befragung mit 87 Prozent positiver Bewertungen deutlich über dem Durchschnitt der teilnehmenden Firmen. Bei der Bewertung der Zufriedenheit der Patienten mit den Mitarbeitern gaben 90 Prozent der Befragten an, sehr zufrieden zu sein. Besonders hervorgehoben wurde die Freundlichkeit der Mitarbeiter. Außerdem wurde die Kundenorientierung mit 84 Punkten auf einer Skala von 0 bis 100 hervorgehoben. Das Gesamtimage des Unternehmens wurde hinsichtlich Seriosität, Sympathie, Zuverlässigkeit und Professionalität überdurchschnittlich gut mit über 80 Prozent beurteilt. Die Weiterempfehlungsbereitschaft der Patienten lag bei 93 Prozent. Besonders auffällig in der Befragung war auch die hohe Anzahl der „Fans“ des Unternehmens. „Fans“ sind diejenigen Kunden, die neben einer hohen Zufriedenheit eine hohe emotionale Bindung zum Unternehmen haben. Über 60 Prozent wurden als „Fans“ der Heiligenfeld Kliniken eingeschätzt, der Befragungsdurchschnitt lag lediglich bei 30 Prozent. Insgesamt erreichten wir bei der Qualität unserer Dienstleistungsangebote einen Spitzenwert von 88 Prozent im gesamten Wettbewerb.
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Kongress Die Akademie Heiligenfeld veranstaltet auch im Jahr 2015 wieder einen großen Jahreskongress. Vom 11. bis 14. Juni findet der Kongress unter dem Titel „Wir - Bewusstsein, Kommunikation und Kultur“ statt. Bereits über 600 Menschen haben sich zur Teilnahme angemeldet. Von Marina Prieb
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ie heutige Gesellschaft strebt nach unbegrenzter Flexibilität und Verfügbarkeit. Eine flexible Gesellschaft fordert zwangsläufig, dass die Menschen keine Beziehungen eingehen sollten, denn diese könnten der Flexibilität schaden. Selbstverwirklichung und persönliche Freiheit gehören zu den obersten Werten unserer Gesellschaft. Das soziale Klima wird dadurch kälter und rauer. Wenn diese Entwicklung weiter an Dynamik zunimmt, wird die Gesellschaft von Egozentrik, Narzissmus, persönlichen Macht- und Selbstdarstellungsbedürfnissen und der Gier nach Geld und
schen und ihre Freiheiten, Möglichkeiten und Abhängigkeiten erkennen und sich aus der Ich-Bezogenheit befreien, können sie sich zu einem Wir-Bewusstsein entwickeln. Aus dem „Wir“ kann ungeheure Kreativität entstehen, die sich aus Kommunikation und Kooperation ergibt, dem Sinn, den man im Leben empfindet, weil man sich aufgehoben fühlt. Das „WIR“ bedeutet nicht nur die soziale Verantwortung, die Mitmenschlichkeit, die Solidarität und die Fürsorge füreinander, sondern meint mehr noch eine Kultur des Dialogs, der Bereitschaft zu Beziehung und Bindung, die Seelenverbindungen. „WIR“ bedeutet sowohl die
das „Wir“-Bewusstsein, Möglichkeiten zur Überwindung von Egozentrik und Narzissmus, Gemeinschaftserfahrungen in Kunst und Musik und vielen mehr. In Vorträgen, Workshops, Symposien und dem gegenseitigen Austausch in der Großgruppenarbeit oder in Gesprächen werden sowohl Grundlagen als auch Praxisbeispiele betrachtet, um eine Inspiration für ein friedvolles Miteinander zu gewinnen. Diskutieren Sie mit über 60 Referenten! Namhafte Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft werden die Konferenz mit ihren Vorträgen und Diskussionen bereichern. Diese sind u. a. Dr. Heiner Geißler (Bundesminister a. D., Schlichter in Tarifkonflikten und Stuttgart 21), Prof. Dr. Claus Eurich (Professor für Kommunikationswissenschaften und Ethik), Prof. Dr. Giovanni Maio (Arzt und Philosoph, Lehrstuhlinhaber für Medizinethik an der Universität Freiburg), Stéphano Sabetti (Doktor der Counseling Psychology), Bärbel Wardetzki (Psychotherapeutin, Autorin zu den Themen Narzissmus und Kränkungen), Dr. Joachim Galuska (Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Heiligenfeld GmbH) und viele mehr.
KONTAKT: Macht beherrscht. Das „Wir“-Gefühl geht verloren und man isoliert sich oder funktionalisiert seine Beziehungen nur noch für die eigenen Zwecke. „Wenn wir uns einlassen auf die Felder des WIRs, unsere Partnerschaften, Freundschaften, unsere Familie, unser Arbeitsfeld, unsere Nachbarschaften, unsere Gesellschaft - ja unsere Menschheit, dann profitieren wir von der schöpferischen Kraft, die darin liegt“, so Dr. Joachim Galuska, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der Heiligenfeld GmbH. Wenn die Menschen sich selbst erfor-
Kompetenz, unsere Gesellschaft sozial verantwortlich und verträglich zu gestalten, als auch die Fähigkeit, Gemeinschaft in allen Formen der Beziehung zu erleben und zu entfalten. „WIR“ kann eine Antwort in der Krise des Bewusstseins sein, die sich in den verschiedenen gesellschaftlichen Feldern gegenwärtig ausdrückt. Abwechslungsreiche Themen Die Themen am Kongress erstecken sich von der Wirkung moderner Kommunikationsformen und sozialer Medien bis hin zum Gespräch und Dialog über
Akademie Heiligenfeld Altenbergweg 6 97688 Bad Kissingen Tel: 0971 84-4600 Fax: 0971 84-4220 www.akademie-heiligenfeld.de www.kongress-heiligenfeld.de Die Akademie Heiligenfeld finden Sie auch auf Facebook. www.facebook.com/akademie.heiligenfeld
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Vertrauen schenken Seit über 24 Jahren entwickeln sich die Heiligenfeld Kliniken kontinuierlich weiter und mit ihnen die zahlreichen Partnerschaften mit regional ansässigen Unternehmen. Einige der Geschäftspartner der Heiligenfeld Kliniken stellen sich Ihnen im Folgenden vor. Vielleicht ist ja für Ihren Auftrag genau der richtige Partner dabei!
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eit über 24 Jahren pflegt die Heiligenfeld GmbH partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen mit zahlreichen Unternehmen in der Region. Dabei ist dem Unternehmen ein vertrauensvoller Umgang besonders wichtig. Gerade in Zeiten der unternehmerischen Erweiterung sind ausgezeichnete Firmen als Partner unverzichtbar. Der regionale Bezug steht für die Heiligenfeld Kliniken bei der Auswahl der Geschäftspartner genauso im Vordergrund wie eine langfristige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Deshalb werden die meisten Aufträge auch in der Region in und um Bad Kissingen vergeben. Damit bringen sich die Heiligenfeld Kliniken als einer der größten privaten Arbeitgeber in die Region ein und fördern aktiv das Wirtschaftswachstum in der Region.
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HEILIGENFELD EXTRA 16. KISSINGER WINTERZAUBER 1 9 .
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Till Brönner Quintett • Tai Murray Singer Pur • Berliner Symphoniker Andreas Martin Hofmeir • Eklipse Power!Percussion • Bananafishbones
Lily Dahab • Mahalia • Intergalactic Lovers Berlin Comedian Harmonists • Tingvall Trio • quattrocelli
TICKETS UND INFO UNTER: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH · Am Kurgarten 1 0971 8048-444 Mo - Fr: 8:30 - 20:00 Uhr, Sa/So 10:00 - 14:00 Uhr kissingen-ticket@badkissingen.de • www.kissingerwinterzauber.de Veranstalter: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH im Zusammenwirken mit der Stadt Bad Kissingen
Weil die Seele zum Auftanken auch intakte Natur braucht, liegt uns Umweltschutz besonders am Herzen.
G ra tis ho tli ne u ll ta ri f, di e N m zu e ic ng en Se rv ke Ba d K is si Ih re r St ad tw er
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SERVICE
Machen Sie mit - und gewinnen Sie! H
aben Sie das Heiligenfeld Journal aufmerksam gelesen? Dann dürfte unser Heiligenfeld-Kreuzworträtsel zum Thema „Burnout und Resilienz“ für Sie ja kein Problem sein! Rätseln Sie mit und gewinnen Sie!
1. Preis: Verwöhnwochenende für zwei Personen in der Luitpoldklinik Heiligenfeld. Lassen Sie sich von Freitag bis Sonntag mit einer Moorpackung inklusive Rückenmassage und einer Eintrittskarte für die KissSalisTherme (2 Stunden) verwöhnen. Darüber hinaus erhalten Sie Vollpension und können das hauseigene Schwimmbad und die Sauna kostenfrei benutzen. 2. Preis: Gutschein im Wert von 200 € für die Akademie Heiligenfeld. Mit diesem Gutschein können Sie ein Seminar Ihrer Wahl buchen (Restbeträge können aufgezahlt werden, eine Auszahlung ist nicht möglich). 3. Preis: Yogamatte Lösungswort: 1
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Waagerecht: 4 Auf einem guten solchen möchte man sein 5 Jeder möchte gern netten Menschen ... 10 Manchmal ertönen sie glücklicherweise nur zur Probe 12 Für Viele und für Einzelne ein Fürwort 13 Wer das kann, ist glücklich zu schätzen 14 Lebenselixier 15 Krankmachende Entwicklung 16 Darum zu bitten, darf man nie zu stolz sein 18 Die setzen zu können, ist eine Kunst 20 Klein, aber geladen 21 Für Vieles gibt es einen solchen 22 Der wird manchem verliehen 24 ein halber Ton unter dem A 26 ... oder "Aus"? 28 Heiße Angelegenheit in der Ich-Form 30 Wird einem manchmal auch zuteil, wenn man nicht darum gefleht hat 31 Kein guter Zustand beim Akku 32 Gegenpol zum Start 33 ... sollte man ergreifen 34 Die begegnen einem manchmal nicht nur zur Weihnachtszeit Senkrecht: 1 Jeder hat seine eigene 2 Stempel auf Schriftstücken, die diskret behandelt werden sollen 3 Damit kommt man gut durchs Leben 4 Gute Frage 5 Nicht alle in ihm heißen Maja 6 So zu bleiben, wünscht man sich und Anderen 7 Auch als Einzelnes mit durchschlagendem Effekt 8 Sollte man angeblich nie sagen 9 So ist es eben, das ... 10 Sehr höfliche Anrede im englischsprachigen Ausland 11 Darin findet man heutzutage nicht nur Fische 14 Laubbaum 15 Anstrebenswerter, wenn auch schwer zu erreichender Zustand 16 Männliche Anredeform 17 Kurz: Wichtiger Kommunikationskanal 18 Einheit so mancher Skala 19 Damit verständigten sich unsere Vorfahren 22 Nicht unten 23 Kaum fassbar, aber wesentlich 25 Er/Sie kam, ... und siegte 27 Wird woanders häufiger getrunken 29 siehe 8 senkrecht: in diesem Rätsel immerhin ein zweites Mal
Die Gewinnhotline ist von Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr und am Freitag von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer 0971 84-4183 zu erreichen. Oder schicken Sie eine Postkarte oder E-Mail mit Ihrer Adresse, Telefonnummer und dem Betreff „Heiligenfeld Journal“ sowie dem Lösungswort an folgende Adresse: Heiligenfeld GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Altenbergweg 6, 97688 Bad Kissingen oder presse@heiligenfeld.de. Gewinnspielbedingungen:
Einsendeschluss ist der 19. Dezember 2014. Dieses Gewinnspiel wird von der Heiligenfeld GmbH, Altenbergweg 6, 97688 Bad Kissingen durchgeführt. Die Gewinner-Ziehung erfolgt per Los im Anschluss an das Gewinnspiel. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Jeder Teilnehmer kann nur ein Mal teilnehmen. Eine Barauszahlung des Gewinnwertes und ein Umtausch des Gewinns sind ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer kommt nur ein Mal in die Auswertung. Mehrfachnennungen werden nicht berücksichtigt. Die Teilnahme ist nur durch persönliche Eintragung des Teilnehmers zulässig. Der Gewinn ist nicht übertragbar. Die Heiligenfeld GmbH behält sich vor, den Namen des Gewinners öffentlich bekannt zu geben. Der Gewinner erklärt sich hiermit einverstanden, es sei denn, er widerspricht einer solchen Bekanntgabe bei der Teilnahme. Die Daten, die Sie angeben, sind freiwillig und werden von uns zur Durchführung des Gewinnspiels erhoben. Es dürfen nur Personen teilnehmen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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SERVICE
Entspannung pur
ÜBUNG: Meditation des Mitgefühls
Ständig online, ständig erreichbar, ständig Neuigkeiten – totale Reizüberflutung. Das Tempo unserer globalisierten und mobilen Welt ist sehr hoch und es kann uns sogar schwindelig machen. Zwar bietet uns dieser Lebensstil sehr viel - aber gleichzeitig fordert uns das moderne Leben auch extrem. Von Corinna Schumm
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tress ist eine automatische Reaktion auf eine herausfordernde, belastende oder bedrohliche Situation. Der Körper stellt sich binnen kürzester Zeit darauf ein, höchste Leistung zu erbringen und setzt Energie frei. Man spricht von der Stressantwort – die Antwort des Körpers auf eine besondere Situation. Körperlich bedeutet das: der Blutdruck und der Puls steigen, das Herz schlägt schneller und das Gehirn wird aktiver, die Konzentration steigt. Wir sind jetzt hochleistungsfähig. Ausgelöst wird dieser Mechanismus von sogenannten Stressoren – also die Situationen, Reize oder Bedrohungen, die diese Leistungsbereitschaft von uns erfordern. Das Gehirn muss alle Sinneseindrücke und ständig wechselnden Situationen verarbeiten und sortieren und ist somit permanent in Höchstleistung. Es ist kaum mehr möglich, auf diese Stresssituationen die notwendigen Entspannungsphasen der Ruhe und Regeneration folgen zu lassen und damit dem biologischen Rhythmus zu folgen. Nach der einen bewältigten Herausforderung wartet auch schon die nächste und danach die nächste. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, selbst gestaltend einzugreifen und sich vor permanenter Reizüberflutung und Anforderung zu schützen bzw. gekonnt zu dosieren. Hilfreich ist es hierbei, kleine Pausen des Rückzugs einzulegen, klare Strukturen für den Tag zu definieren, sich auf das zu konzentrieren, was man gerade tut, und vor allem innere Ordnung zu schaffen. Auf die Stressantwort gibt es den „Gegenspieler“ die Entspannungsantwort. Durch Entspannung oder Meditation können physiologische Veränderungen wie z. B. das Senken von Blutdruck und Herzschlag herbeigeführt werden. Durch die Entspannung werden die Gefäße geweitet, sodass der Blutdruck sinkt; der Muskeltonus und die Hirnaktivität werden herunter reguliert. Es wird ein inneres Gleichgewicht wiederhergestellt und es kann Klarheit und Ordnung entstehen. Wir alle verfügen über diese Fähigkeit zur Entspannung, haben es aber im Laufe der Zeit, weil wir mit so vielen anderen Dingen beschäftigt sind, verlernt. Daher müssen wir es erst wieder durch aktives Training lernen und es für unsere Gesundheit nutzen. Zu Beginn werden viele Menschen bei dem Erlernen von Entspannungstechniken vielleicht einschlafen. Das ist kein Versagen, sondern kann ein Zeichen dafür sein, dass der Übende einen Nachholbedarf an Ruhe und Schlaf hat. Das wird sich im Laufe der Zeit ändern. Legen Sie einen für Sie passenden Zeitpunkt fest, an dem Sie täglich üben möchten und machen Sie daraus ein Ritual. Das kann am Morgen, während der Mittagspause oder am Abend vor dem Zubettgehen sein. Wichtig ist, diese Zeit nur für sich zu nutzen und den Menschen in ihrem Umfeld Bescheid zu geben, dass Sie jetzt für ca. zwanzig bis dreißig Minuten nicht gestört werden möchten.
Suchen Sie sich eine bequeme Sitzposition. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Legen Sie die Hände auf den Bauch und spüren Sie, wie er sich bei der Einatmung hebt und bei der Ausatmung senkt. Sie können die Hände auch auf die Oberschenkel ablegen, wenn Sie das lieber möchten. Achten Sie darauf, wie Sie ein- und ausatmen. Nun lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Sitzposition. Nehmen Sie wahr, wie Sie sitzen, wie der Untergrund Sie trägt. Schließen Sie die Augen, wenn Sie möchten. Lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit kurz durch den Raum gleiten. Genießen Sie die Stille. Nun kehren Sie wieder zu Ihrer Atmung zurück. Atmen Sie in Ruhe und in Ihrem eigenen Rhythmus ein und aus. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit dafür. Nachfolgend werden Sie angeleitet für ca. fünf bis sieben Atemzüge der Reihe nach erst an sich und dann an verschiede Menschen zu denken. Während Sie an sich und die Anderen denken, wünschen und senden Sie ihnen Glück, liebevolle Güte und Wohlergehen. Diese Botschaften können lauten: Möge ich glücklich sein, möge ich gesund bleiben, möge ich von lieben Menschen umgeben sein. Für die Menschen an die Sie denken: Ich wünsche dir Glück, ich wünsche dir Zufriedenheit, ich wünsche dir Gesundheit. Nun denken Sie fünf Atemzüge lang der Reihe nach an: sich selbst, an einen lieben Angehörigen (Vater, Mutter, Geschwister ...), einen lieben Freund, einen Fremden oder eine neutrale Person (die/der Ihnen zufällig über den Weg gelaufen ist und keine Emotionen bei Ihnen auslöst), eine schwierige Person (mit der Sie vielleicht gerade Streit haben) und zuletzt an die Welt als Ganzes mit allen Menschen und Wesen. Am Ende der Übung verweilen Sie in dieser Position und in der Stille. Nehmen Sie wahr, wie Sie sich fühlen. Nach einigen Atemzügen lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder in den Raum zurück. Heiligenfeld Journal
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SERVICE
Heiligenfeld unterwegs Im April 2013 haben die Heiligenfeld Kliniken unter dem Slogan eine Aufklärungskampagne zum Thema Burnout gestartet. Mit einem Oldtimer-Feuerwehrauto, unserem „Burnout-Mobil“, fahren unsere Mitarbeiter verschiedene Veranstaltungen an, um die Bevölkerung über das Thema Burnout zu informieren. Ziel dieser Kampagne ist es, über die medizinische Bedeutung von Burnout, seine Definition, die Ursachen sowie Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären und Berührungsängste mit psychosomatischen und psychischen Erkrankungen abzubauen. Kommen Sie doch auch zu einer unserer Veranstaltungen und informieren Sie sich umfassend über das Thema Burnout. Unsere Tourdaten finden Sie unter anderem auch auf unserer Internetseite unter www.burnout-alarm.heiligenfeld.de. Außerdem können Sie unser Burnout-Mobil auch für Ihre Veranstaltung buchen. Bitte richten Sie Ihre Anfrage per E-Mail an burnout-mobil@heiligenfeld.de oder rufen Sie unter der Telefonnummer 0971 84-4111 an.
Unser Geschenk für Sie - ein 5-Euro-Gutschein* für Ihren Einkauf! Geben Sie bei Ihrer Bestellung unter www.shop-heiligenfeld.de im Bezahlvorgang den Gutscheincode „HF-JOURNAL„ im Gutschein-Feld ein. Der Betrag von 5 Euro wird Ihnen dann automatisch an der Kasse abgezogen. * Der Gutschein ist ab einem Mindesbestellwert von 20 Euro und bis zum 30.06.2015 einlösbar.
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HF-JOURNAL