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Das Medienspektrum erweitern
Florian Martens leitet den Bereich Global Media Relations und Executive Communications bei Siemens. Im Interview berichtet er, welche Journalisten für den Technologiekonzern wichtig sind, welche Themen Siemens besetzen will und wofür sich US-Medien interessieren.
Herr Martens, Sie leiten die internationalen Media Relations von Siemens und werden gerne als „Pressechef“ tituliert. Inwieweit wird Ihnen diese Bezeichnung gerecht?
Martens: Traditionell war diese Funktion bei Siemens so angelegt. Sie hat sich in den vergangenen drei Jahren allerdings stark weiterentwickelt: Die Vorstandskommunikation wurde mit der Pressestelle verschmolzen. Vor einem Jahr kam dann Thought Leadership als weiteres Element hinzu. Ziel ist die Fokussierung der Inhalte, des Agenda Settings und der kontinuierlichen Bespielung der Business-relevanten Themen –bestmöglich vernetzt mit der Medienarbeit und Vorstandspositionierung. Es geht darum, die integrierte Kommunikation und inhaltliche Arbeit zu verstärken. Die Medienarbeit ist dabei weiterhin ein wichtiges Element im Mix.
Siemens hatte als eines der ersten Unternehmen in Deutschland einen Newsroom. Dieser ist also weiterhin im Einsatz?
Martens: Der Newsroom ist für uns noch immer hoch relevant. Er ist weit mehr als nur ein physischer Raum, er ist ein Mindset. Es geht um die integrierte und vernetzte Zusammenarbeit entlang der Themen und über alle Kanäle hinweg. Unsere Arbeit im Newsroom hat sich deutlich weiterentwickelt: Durch die Pandemie ist sie überwiegend virtuell geworden. Hinzu kommt: Das Kommunikationsteam ist inzwischen auf sehr viele Standorte verteilt. Allein unser Team mit knapp 50 Per- sonen ist an sechs Standorten tätig. Den Newsroom als Raum gibt es natürlich weiterhin. Von hier aus findet beispielsweise jeden Morgen unser „Hub“ statt, die internationale Lagebesprechung der globalen Kommunikation. Der Newsroom ist damit ein wesentliches Mittel, um Austausch und Kollaboration zu fördern.
Welche Journalisten sind für Siemens besonders wichtig?
Florian Martens
kam 2020 von Daimler zu Siemens. Dass der 45-Jährige der Pressechef des Münchner Technologieunternehmens ist, unterstreichen zahlreiche Zeitungsartikel, die Martens in seinem Büro aufgehängt hat.
Martens: Das sind viele verschiedene und das wandelt sich gerade, weil sich unser Unternehmen ja auch sehr stark verändert hat. Wir haben immer noch einen sehr „klassischen“ und wichtigen Stamm an Berichterstattern, der von deutschen und globalen Wirtschafts- und Tagesmedien geprägt ist. Aber nicht nur. Der Kreis erweitert sich um neue Journalistinnen und Journalisten mit Schwerpunkten wie Technologie und Nachhaltigkeit sowie Fachexperten, die frei arbeiten oder sich auf ein Thema konzentrieren. Darunter können auch Podcast-Betreiberinnen und -Betreiber, Blogger oder Influencer sein. Die Influencer Relations sind Teil von Thought Leadership in meinem Team. Hier sind wir natürlich B2B-fokussiert.
Siemens ist eines der führenden deutschen Unternehmen. Ein Traditionskonzern. Wie wichtig ist für die Öffentlichkeitsarbeit der deutsche Markt im Verhältnis zum internationalen Geschäft?
Martens: Wir sehen uns als international agierendes Team. Das heißt nicht, dass der deutsche Markt