LEHM OBERFLÄCHEN STROH KALK HOLZ 2
INHALT
U5 – OBERFLÄCHEN
U5 DAUER
SEITE 5
U5 Lernergebnisse U5 S1 : Stroh-Direktverputz (Theorie) ca. 4 Std. Info: Lehm & Kalk auf Stroh, Bsp. Strohballenhäuser, Bauphysik Info: Putzträger-Übersicht Tipps: Direktverputz auf Stroh - was zu beachten ist
7 8 11 12
001 -1 2 Lehm und Kalk auf Stroh, 002-1 3 luft- und winddichte Oberflächen, 003-1 4 Putzregel von hart zu weich - Armierung, 004-1 5 Putze als aussteifende Ebenen, 005-1 6 Diagonallattung mit Lehm, 005-1 7 Platten als aussteifende Ebenen
U5 S2: Vorbereitung der Wand Tipps: Vorbereitung der Wand
2 Tage
19 20
006-21 Glätten/Abscheren, 007-22 Löcher stopfen, 008-23 Putzträger montieren, 009-24 Fugen Abdichten, 010-25 Abkleben, 011 -26 Fensterrahmen isolieren, 01 2-27 Tropfleisten, 01 3-28 Heizungs- und Elektroinstallationen, 01 4-29 Fliesen/Tadelakt
U5 S3: Vorbereitung des Lehmputzes Tipps: Vorbereitung des Lehmputzes
1 Tag
31 33
U5 S4: Ausgleichsschicht und Lehmunterputz Tipps: Lehmgrobputz
1 Tag
37 38
U5 S5: Lehmfeinputz/Finish Tipps: Oberflächen - Finishes
1 Tag
43 44
U5 S6: Vorbereitung des Kalkputzes Info: Kalk und Kalkkreislauf
1 Tag
49 50
U5 S7: Kalkunterputzschicht(en) Info: Kalkgrobputz
1 Tag
53 54
U5 S8: Kalkfeinputz/Finish Info: Kalkfeinputz
1 Tag
57 58
01 5-34 Händisch mischen, 01 6-35 Zwangsmischer
01 8-39 Lehm-Mischung, 019-40 Spritzputz, 020-41 Werkzeuge
021 -45 Reib-/Glättputz, 022-46 Lehmfarben, 023-47 Sgraffito & Co
U5 S9: Fassadenverkleidungen (Theorie) ca. 2 Std. Tipps: Fassadenverkleidungen an Strohballenhäusern (Beispiele) Inspiration: Fassadenverkleidungen (Beispiele) U5 S10: Fassadenverkleidungen (Praxis)
Credits und Impressum
1 Tag
59 60 62 65
68
3
4
LERNERGEBNISSE
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN*)
U5 Level 3 (ECVET credit points: 1 5) / Level 4 (15)
Kenntnisse
Fähigkeiten
Die Teilnehmenden kennen … • die geltenden nationalen, Strohbau-relevanten Bauvorschriften. • die Werkzeuge und Maschinen, die auf Strohbaustellen fürs Verputzen und Verkleiden verwendet werden. • die möglichen Gefahren, die Unfallverhütungsvorschriften, die speziellen Sicherheitsprobleme auf Strohbaustellen und die entsprechenden Sicherheitsdatenblätter (Kalk). • die unterschiedlichen Putze und ihre Eigenschaften. • dieTechniken, fachgerecht Putzmischungen herzustellen und diese zu verarbeiten. • die unterschiedlichen Verkleidungen und ihre Befestigungen sowie ihre Vor- und Nachteile. • die fachgerechten Anschlüsse für Verkleidungen und ihre Dimensionierung (Fenster, Türen, Ecken, Sockel und Dach). • die Grundlagen des Wetterschutzes, der Luftund Winddichtigkeit, des Brandschutzes und der Wasserdampfdiffusionsfähigkeit für Putze bei Strohballengebäuden. • die Bedeutung und die Anwendung von Putzproben, um die richtige Mischung zu bestimmen. • die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen von Putz und deren Behandlungen und Eigenschaften. • die Maßnahmen, um den Untergrund für die verschiedenen Putzlagen oder eine Verschalung vorzubereiten.
Die Teilnehmenden können … • mit den Werkzeugen und Maschinen umgehen, die für verschiedene Oberflächen benutzt werden. • den Untergrund fachgerecht für die Bekleidungen vorbereiten. • die Mischung für Putze fachgerecht herstellen. • verschiedene Putzsysteme fachgerecht ausführen. • die Verschalung fachgerecht anbringen. • die Gefahren durch die Handhabung dieser Stoffe einschätzen und die damit verbundenen Risiken minimieren (Kalk). • die bewährten Details für die Wind- und Luftdichtigkeit sowie Schlagregendichtigkeit ausführen und für eine gute Ableitung des Regenwassers sorgen. • die Massen für den Putz sowie für die Verkleidung berechnen. • unterschiedliche Oberflächenstrukturen und Oberflächenbehandlungen sowie einen Schutzanstrich ausführen.
Kompetenz Die Teilnehmenden können … • die Bekleidungsarbeit aufeiner Strohballenbaustelle organisieren und in jeder Phase begleiten und passende Arbeitsabläufe, Werkzeuge undTechniken anwenden (Planung, Vorbereitung, Ausführung, Nebengewerke). • sich mit anderen Akteuren über die speziellen Anforderungen an die Bekleidung austauschen und abstimmen. • dieVor- und Nachteile der unterschiedlichen Bekleidungssysteme erklären und gegeneinander abwägen. *„Bekleidung“ ist der Oberbegriff, unterschieden wird hier zwischen Putzen und Verkleidungen.
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LERNEINHEIT S1
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5 Lerneinheit U5-S1 : Stroh-Direktverputz (Theorie) Lernziele:
Die Teilnehmenden … … können die grundlegenden Funktionen von Außen- und Innenputzen erklären. … können verschiedene Putztechniken erklären und deren jeweilige Vor- und Nachteile sowie Bedenkenswertes der Methoden ansprechen. … wissen über verschiedene Putze Bescheid.
Methoden:
Theorie
Vortrag / Gespräche Erläuterungen zu Lehm- und Kalkputzen Die grundlegenden Funktionen von Außen- und Innenputzen: Brandschutz Witterungsschutz Luftdichtigkeit (innen) & Winddichtigkeit (außen) Feuchteausgleich Diffusionsoffenheit Wärmespeicherfähigkeit Festigkeit und Haftung Schutz vor Insekten und Nagern Fassadengestaltung und Innenwandgestaltung Schallschutz Abschirmung von elektromagnetischen Wellen Planung des Außenputzes entsprechend den lokalen Klimabedingungen Funktion und bauphysikalische Eigenschaften unterschiedlicher Putzschichten Schichtaufbau (von hart zu weich) Putz als statisches Element im lasttragenden Strohballenbau (Sandwich) Grundlagen: die Eigenschaften von Lehmputz Grundlagen: die Eigenschaften von Luftkalkputz (Sumpfkalk) und hydraulischem Kalkputz (Trasskalk) Grundlagen: Anstriche und ihre Funktion für die Feuchteregulierung Organisation der Baustelle, Prüfung des Zustandes des Baugerüsts, der Baumaterialien und der Werkzeuge in Bezug auf den konkreten Einsatz Berechnung der benötigten Materialmengen
Trainer:
Ort:
Schulungsraum
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Beamer (Projektor) Flipchart und Schreibstifte Info Sheets Videos Putzproben oder Putzflächen
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Beispiele für Lehm- und Kalkputz-Oberflächen I2 Unterschiedliche Funktionen von Außenund Innenputzen I3 Putztechniken I4 Beispiele für gute und schlechte Baupraxis – Tamera-Spiel
Auswertung:
Fragespiel Multiple Choice
Organisation:
Kopien der Informationsunterlagen vorbereiten
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - INFO 1
U5 Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
8
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - INFO 2
U5 Beispiele verputzter Strohballenhäuser
CLAY/EARTH
LIME
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - INFO 3
U5 Oberflächen und Bauphysik
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - INFO 3
U5 PutzträgerÜbersicht
Strohballen Dichte mind. 100 kg, 36 cm dick Oberfläche geglättet und nachgestopft Preis: rund € 10,- bis 1 7,40/m2 (zert.) Schilfstukkatur in Rollenform, 1 Halm je cm drahtgebunden, wird geklammert Preis: € 2,00 bis 2,60/m2 Glasfasergewebe in Rollenform, Maschenweite 1 cm wird geklammert Preis: € 2,20/m2 Flachsgewebe, Jutegewebe in Rollenform, Maschenweite 5 mm wird geklammert Preis Flachs: € 3,50/m2, Jute: € 20,-/m2 Schilfdämmplatte (drahtgebunden) in Plattenform, 2 und 5 cm dick Befestigung: Tellerschrauben/-dübel Preis 2 cm: € 1 2,40/m2, 5 cm:1 4,60/m2 Heraklith Holzwollepl. magnesitgeb. in Plattenform, 8 und 35 mm dick Befestigung: T-Schrauben/Klammern M8: 10,08/m2, BM35: € 22,30/m2, Weichfaserplatte (Steico) in Plattenform, 8 mm bis 8 cm dick Befestigung: Klammern/T-Schrauben Preis 8 mm: € 3,26/m2, 4 cm:1 3,86/m2 Steico underfloor (Trittschalldämmpl.) in Plattenform, 3/4/5/7 mm dick Befestigung: klammern Preis 3 mm: € 1 ,1 4/m2 Lehmbauplatte in Plattenform, 1 6 und 22 mm dick Befestigung: Klammern/T-Schrauben 1 6 mm: € 23,25/m2, 22 mm: 25,08/m2 Fermacell Gipsfaserplatte auch Feuchtraumpl. , 10/1 2,5/1 5/1 8 mm Befestigung: Klammern/Schrauben 10 mm: € 8,50, 1 5 mm: € 1 5,25/m2
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 -TIPP
U5 Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
001 Lehm und Kalk auf Stroh: Was ist zu beachten?
Strohoberflächen - richtig vorbereitet - sind exzellente Putzträger. Dazu müssen Strohballen aber gut gepresst (oder verdichtet) sein (Mindestdichte 100 kg/m3), die Oberflächen müssen mit der Heckenschere geglättet und Hohlräume so mit möglichst langhalmigem Stroh ausgestopft werden, dass das Gewicht der Putze diese nicht wieder herauszieht. Vom Ablagern der Strohballen (damit die glatte aber schützende Wachsschicht verschwindet) ist abzuraten, bei guter Glättung (die Halme werden mit der Heckenschere mit starkem Druck abgeschnitten) ist die Oberfläche so rauh, dass Lehm- und Kalkputze wunderbar auf diesem Putzträger halten. Exaltierte Holzteile, die breiter als 2 cm sind, müssen mit einem zusätzlichen Putzträger (Schilfstukkatur, Weichfaserplatte, Heraklith BM, Kork, Steico Unterboden) überdeckt (geklammert) oder stark aufgerauht (alle 3 cm eingeschnitten) werden. Da alle natürlichen Putze beim Trocknen mehr oder weniger stark schwinden (abhängig vom Sandanteil und der Feuchte), müssen Anschlüsse zu sichtbaren (Holz)Bauteilen (Fensterrahmen, Türen, Rundholzständer,...) luft- und winddicht ausgeführt werden (Tapes, Apu-Leisten, mehrmaliges Verputzen bzw. Verreiben mit Feinputzen). Da insbesondere Lehm- aber auch Kalkputze nicht rostfreie Metalle stark rosten lassen und Lehmputze durch ihre hygroskopen Eigenschaften diese (wie auch andere) "Farben" auch an der Oberfläche anzeigen, müssen Metalle im Kontkat zu Putzen dauerhaft rostfrei sein (Edelstahl, Zink, Alu).
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - TIPP
U5 Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
002 Wie wichtig sind luft- und winddichte Oberflächen (Putze)?
Werden keine luft- und winddichten Platten (OSB, Egger DHF, Agepan DWD und UDP, Feuchtraumplatten, Fermacell, Weichfaserplatten protect) oder PE-Membranen (Diagonalschalung mit luft- oder winddichter Membran darunter) zur Verplankung auf Strohoberflächen verwendet (zusätzlicher Aufwand, auch weil diese meist wieder mit einem Putzträger beplankt werden müssen aber doppelte Sicherheit), sind alleine die Putzoberflächen für die Luft- und Winddichtigkeit der Oberflächen verantwortlich. Natürlich werden Risse in der ersten Putzschicht verrieben oder spätestens mit der zweiten (oder dritten) Feinputzschicht geschlossen, sodass Putze im Normalfall diese Aufgaben auf durchgehenden Flächen bestens erfüllen können. Die Herausforderung besteht eher darin, Anschlussfugen zu anderen sichtbaren Bauteilen sowie alle Durchführungen (Kabel, Rohre, Holzbalken) und insbesondere Steckdosen luftdicht (und winddicht) auszuführen. Bläst nämlich der Wind auch nur durch kleinste Spalten an der Fassade, verringert das nicht nur den Dämmwert der Strohballen (Konvektion) sondern führt dort meist auch durch die kalte Luft im Winter zurTauwasserbildung (und das Problem sollte nicht unterschätzt werden) und kühlt letztlich auch - speziell bei undichten Steckdosen - die Innenraumluft ab. Der Heiz-Mehraufwand nimmt dabei exponentiell zu, da sowohl kühle oder kalte Oberflächentemperaturen der Außenwand als auch Konvektion im Innenraum die Wohnbehaglichkeit so stark reduzieren können, dass Raumtemperaturen um die 20° C nicht mehr ausreichen, um sich wohl zu fühlen.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 -TIPP
U5 Putzaufbau (Lehm und Kalk)
003 Putzregel von hart zu weich: Armierung ersetzt harten Grund
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Bei massiven, stabilen Untergründen gilt es, die alte Putzregel "von hart zu weich" zu beherzigen. Damit ist gemeint, dass ein Festigkeitsgefälle von der Wand zur Putzoberfläche hergestellt werden sollte, d.h. die oberen Putzlagen sollen stets weicher sein als ihr Untergrund, der Oberputz stets weicher als der Unterputz (oder genauso fest). Wird diese Regel nicht beachtet, kann es zu Spannungen zwischen den Putzlagen kommen, was die Haftung des Oberputzes am Unterputz gefährdet oder gar zum Abscheren des Putzes vom Untergrund führt. Ist jedoch der Putzgrund weicher und beweglicher als die Putzschicht, wie es bei wärmedämmendem Mauerwerk, Leichtlehm, Strohballen oder Wärmedämmstoffen der Fall ist, kann die alte Putzregel nicht mehr angewandt werden. Der Putz ist in diesem Fall sowohl den Bewegungen des wärmedämmenden Untergrunds, wenn auch in eingeschränktem Maße, als auch den Spannungen ausTemperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt. Er kann entstehende Spannungen nicht an den Untergrund abgeben, da dieser zu weich ist. Somit muss er die Spannungen in sich selbst aufnehmen können. Der Putz "schwimmt" dann gewissermaßen auf dem "weichen" Untergrund. Der Oberputz wird vom Untergrund durch eine bewegliche und verformbare Zwischenschicht entkoppelt [Künzel, 2003, S. 58]. Diese Aufgabe übernimmt nun der Unterputz. Er wird "armiert", um Bewegungen aufnehmen zu können. Dies geschieht entweder durch einen faserhaltigen Putzmörtel oder durch das vollflächige Einlegen eines Gewebes (Flachs, Glasfaser, Jute). Quelle/Tipp: Irmela Romme, Uta Herz: Lehm- und Kalkputze (Ökobuch-Verlag, 2012)
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - TIPP
U5
TEST CUT-WAND
Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
004 Putze als aussteifende Ebenen
Es ist an sich logisch, wird aber dennoch oft nicht akzeptiert oder bedacht: Natürlich sind Putzoberflächen aussteifende Ebenen, bieten also Windkräften und Dachlasten in ihrer Scheibenwirkung und Diagonalaussteifung Widerstand. Das Problem, warum dieserTatsache so oft widersprochen wird, ist eine Summe aus modernen Anforderungen an (nicht elastische) Oberflächen, fehlenden Ausbildungen und Erfahrungen und derTatsache, dass schlechte Putze (also etwa ohne guten Haftverbund) diesen Anforderungen eben nur teilweise gerecht werden. Das bedeutet nicht, dass eine beidseitig direkt verputzte Strohballenwand durch Windkräfte oder Lasten zusammen brechen würde (mir ist dazu selbst bei den abenteuerlichsten Konstruktionen kein einziger Fall bekannt). Das Problem sind Risse, und vor denen haben Handwerker nahezu panische Angst. Heute, wo der Konsumentenschutz Häuslbauer entmündigt hat (wir dürfen bezahlen, können aber auch auf Wunsch keine Verantwortung übernehmen), liegt die Verantwortung über Jahre oder Jahrzehnte bei den Handwerkern. Und diese schützen sich durch mehrfache Sicherheiten. Zudem hat der Zimmerer zu wenig Ahnung von (guten) Putzen, weil das auch nicht sein Fachgebiet ist, er ist aber für die (ausgesteifte) Konstruktion verantwortlich. Da hilft es nur, mitTests zu beweisen, was gute Putze können. Und natürlich gut verputzen. Denn Putze sind enormen Kräften und Temperaturunterschieden ausgesetzt. Das sollte beim Putzen bedacht werden, speziell wenn auf konstruktive Aussteifungen (lasttragender Strohballenbau) verzichtet wird. Oder die Aussteifung wird über Zwischenwände erreicht.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - TIPP
U5 Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
005 Diagonallattung mit Lehm als aussteifende Ebene
Wir empfehlen bei tragenden Wänden eine CUT-Konstruktion mit einseitiger Beplankung durch eine Diagonalschalung (Rauschalung). Dadurch ist auch das Einfüllen der Ballen leichter (einfach bis an die Diagonallattung schieben). Die Ballen werden mit 25 x 25 mm Leisten an der 4 x 1 8 cm-Konstruktion befestigt. Liegt die Lattung außen (empfehlenswert), montieren wir die Bretter im Abstand von 4–5 cm (weil Holz außen mit einem μ-Wert über 20 nicht diffusionsoffen genug ist) und füllen die Zwischenräume mit Lehm- oder Lehmstroh aus (das zieht die Feuchte aus derTauwasserebene und hält unsere Strohballen auf Dauer trocken, auch wenn der Taupunkt in der Strohballenebene liegt). Danach wird auf die Bretter eine Schilfstukkatur montiert (geklammert) und winddicht mit mind. 2 Lagen Sumpfkalk verputzt. Hier verzichten wir dann auf eine Hydrophobierung des Kalkputzes. Innen werden in dieser Konstruktion die Strohballen direkt mit Lehm verputzt - ohne störende Ständer an der Oberfläche. Aus vielen Gründen (Bauphysik, Nachhaltigkeit, Wohngesundheit, smarte Konstruktion, Selbstbaueignung, Ressourcenverbrauch) ist für uns diese außen diagonal verschalte CUT-Konstruktion die beste Konstruktion für Strohballenwände von ein- bis zweigeschoßigen Wohnbauten. Wird eine Holzfassade bevorzugt, müsste eine weitere Lehmputzschicht die Winddichtigkeit in der Hinterlüftungsebene garantieren. Dehalb beplanken wir hier außen lieber winddicht mit einer diffusionsoffenen 1 6-mm-DHF/DWD-Platte (μ-Wert ca. 8, ähnlich Kalk), dann folgt die Hinterlüftungsebene mit Lattung und Konterlattung (vertikal mindestens 5 cm) und die Holzfassade.
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S1 - TIPP
U5 Die Aufgabe von Putzoberflächen (Lehm und Kalk)
006 luft- und winddichte Platten als aussteifende Ebenen
Ob die Ballen beidseitig oder einseitig direkt beputzt oder zusätzlich diagonal ausgesteift werden, hängt weniger vom geforderten Brandschutz (dieser liegt laut Norm für mineralische Putze für 1 ,5 cm Putzstärke bei F30, bei 3 cm F60 usw.) sondern vielmehr von den Anforderungen der BewohnerInnen an eine Wand: Montage von Küchenschränken, Installationsebenen (Elektrik, Wasser, Abwasser, Lüftung) und von den Windkräften ab. Während sich im ein- bis 2-geschossigen Bau direkt verputzte (lasttragende) Strohballenwände ohne zusätzliche Diagonalaussteifungen bewährt haben, können im mehrgeschossigen Wohnbau die Windkräfte, die auf Fassaden treffen, so stark sein, dass solche Beplankungen nicht ausreichen. Es hängt also vom Statiker ab, wo er die Gebäudeaussteifung plant: in der beputzten oder beplankten Strohballenwand, als innen vorgesetzte ausgesteifte Ebene (KLH, Ziegel) oder separat von den Wänden (Tragwerk, Plattenbau). Für Passivhäuser mit den hohen Anforderungen an Luft- und Winddichtigkeit als auch für vorgefertigte Module (Prefab) ist die vollflächige Beplankung mit OSB (innen) und einer diffusionsoffenen äußeren Platte (DWD, UDP, DHF) durchaus sinnvoll, weil hier Wärmeverluste nicht durch ein Heizsystem ausgeglichen werden können. In diesem Fall inkludiert die Vorbereitung der Oberflächen das Abkleben aller (stumpfen) Stöße der Nut- und Federplatten (vor allem in den Ecken). Danach muss mit einem Putzträger verplankt werden. Innen sind das meist Heraklith BM (Installationsebene) oder Lehmbauplatten im Trockenbau, außen lassen sich mit Weichfaserplatten (4-10 cm protect) auch gezielt höhere Dämmwerte einstellen.
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LERNEINHEIT S2
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Baumaterialien und Werkzeuge zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … sind in der Lage, die Strohwand-Oberfläche als Putzträger vorzubereiten, insbesondere auch bei Materialübergängen.
Methoden:
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie
U5
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Stroh zum Stopfen, Stopfer, Heckenschere, Schilfmatten, Putzgewebe (Jute, Flachs, Kunststoff), Tacker, persönliche Schutzausrüstung, Stromanschluss, Abdeckmaterialien (Folien, evtl. Platten, Klebeband), Bürste oder Kompressor (mit Werkzeugen)
spezifische Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf die Haustechnik (Elektrik, Heizen, Wasser/Abwasser)
Unterlagen:
Übungen zur Vorbereitung der Strohballenwand als Putzträger: Löcher stopfen, um durch eine homogene Wand deren Luftdichtigkeit sicherzustellen die Oberfläche des Strohs abscheren, damit eine ebene Fläche entsteht die Oberfläche abkehren oder wenn möglich mit Druckluft von losen Teilchen säubern Putzträger (Holzweichfaser oder Schilfrohr) auftackern Materialübergänge mit Gewebe überbrücken (Kunststoff, Jute, Flachs) für eine bessere Haftung auf einer glatten Oberfläche sorgen (Vorspritzen) Montage technischer Details wie Eckenschutz, Winkel, luftdichte Folien oder Klebeband usw. Bauteile abdecken, um sie vor Putzspritzern zu schützen)
Auswertung:
Info Sheets: I1 Vorbereitung: loses Material entfernen und erforderliche Ebenheit herstellen I2 Beispiele für das Verputzen von Wandinstallationen I3 Vorbereitung: Materialübergänge
Multiple Choice
Organisation:
passende Strohballenwand bereitstellen Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - INFO 1
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
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U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
U5
007 Vorbereitung der Strohballenwand Glätten und Abscheren Strohballen sind besonders gute Putzträger, wenn die Oberflächen dementsprechend vorbereitet werden (und nicht beplankt werden sollen). Um eine möglichst gute und dauerhafte Verbindung mit dem Putz zu erreichen, werden die Oberflächen der Ballen mit einer (scharfen) Heckenschere geschnitten. Da dies (besonders bei gut gepressten Ballen) einen beträchtlichen Kraftaufwand darstellen kann, eignen sich kurze Heckenscheren (ca. 60 cm Schwert) meist besser als lange. Damit lassen sich auch leichter gebogene Oberflächen (wie bei einem Rundhaus oder Gewölbe) schneiden. Es geht dabei nicht nur darum, die Oberflächen von abstehenden Halmen zu befreien sondern alle Unebenheiten zu glätten, sprich die gesamten Halme 1 – 2 cm zu kürzen. Auf diesen vielen Halm-Enden haftet der Putz wesentlich besser als auf den unbeschnittenen – mit einer Wachsschicht überzogenen – Halmen. Die Ballen deshalb ein Jahr lang zu lagern, damit die Wachsschicht durch Hitze verschwindet, ist nicht sinnvoll, da damit auch die Feuchteempfindlichkeit der Strohhalme erhöht wird.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
008 Vorbereitung Löcher nachstopfen
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Als Faustregel gilt, das lose Stroh bis zur Mitte der Ballen (also rund 1 8 cm tief) zu stopfen. Dazu nehmen wir möglichst lange Halme aus einer Strohballenlage (und zwar anfangs immer doppelt so viel, wie wir denken, dass in das Loch passt), legen dieses Büschel mittig über das Loch und formen ein Herz: mit dem kleinen Stopfer drücken wir die Halme in der Mitte so tief in das Loch, dass nur mehr etwa 5 bis 10 cm heraus stehen (1. Knick). Das sollte uns einiges an Kraft kosten, sonst habt Ihr zu wenig Stroh genommen. Und diese überstehenden Halme werden umgebogen und wieder in dasselbe Loch gestopft (2. und 3. Knick), diesmal mit dem größeren Stopfer. Machen wir das an beiden Seiten des Strohbüschels, entsteht also eine Herzform. Ganz wichtig ist, dass am Ende die dreifach geknickten Halme weder heraus stehen noch einen neuen Hohlraum bilden (weil wir das Stroh zu tief gestopft haben). Der sichtbare Knoten sollte genau an der Oberfläche liegen. Etwaige abstehende Halme können wir leicht mit der Hand in den Ballen drücken, schneiden wir den Knick auf, fallen die kurzen Strohenden wieder heraus. Dabei nutzen wir die Eigenkräfte des Materials (die starkeTendenz der Halme, nach einer Knickung oder Kompression wieder zu expandieren), um das Stroh gut zu verankern. Wers nicht glaubt, kann es gerne anders versuchen, sollte dann aber auch selbst an dieser Stelle putzen. Ich habe oft erlebt, dass plötzlich Fladen von Putz von der Wand fallen, weil das Stroh an diesen Stellen nicht gut gestopft war. Das klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber in Wirklichkeit ganz einfach – und ein Garant für eine perfekte Strohoberfläche, die eben auch bestens beputzbar ist.
U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
U5
009 Vorbereitung der Strohballenwand Putzträger montieren
Der klassiche und günstigste Putzträger im Strohballenbau (abgesehen von den Strohballen selbst) ist die Schilfstukkatur. Im Unterschied zu Schilf-Sichtschutzmatten fehlt hier jeder zweite Halm (Abstand ca. 1 cm), sodass sich Putze rein mechanisch daran festklammern können. Alle 10 oder meistens 20 cm hält ein Draht die Halme zusammen, bei der Montage der Schilfstukkatur sollte dieser außen liegen. Die überstehenden Enden des Drahts biegen wir vor der Montage nach hinten, damit sich niemand verletzt. Zur Montage werden die Rollen oben an der Wand an jedem Draht (20 cm Abstand) einmal geklammert (idealerweise 1 4-1 6 mm tiefe Klammern), danach wird die Stukkatur gespannt und nach ca. 60 cm wieder an jedem Draht geklammert. Erst danach werden die Zwischenräume alle 5-10 cm nachgeklammert, wodurch sich der Draht spannt und die Schilfstukkatur zur Wand presst. Überlappt wird max. 5 cm, jedenfalls immer nur bis zum (nie über den) nächsten Draht. Zum Schneiden der Stukkatur verwenden wir starke Scheren, Blechscheren oder eine Flex. Ein Zusatzdraht (Gardena Pflanzendraht) hilft, Stellen bei Überlappungen oder bei fehlendem oder beschädigtem Draht zu befestigen. Einfach darüber legen und festtackern. Üblicherweise wird die Stukkatur auf Wänden entweder vollflächig horizontal oder, bei schmalen Holzständern, vertikal montiert. Andere Putzträger auf Holzbauteilen sind Heraklith BM (magnesitgebundene Grobspanplatten, mit Lochscheiben schrauben), Weichfaserplatten (die auch zusätzlich dämmen, klammern oder schrauben), Steico Unterboden und Glasfasergewebe (wird auch geklammert) sowie - bedingt - Fermacellplatten.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
010 Vorbereitung der Strohballenwand Abdichten von Fugen
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Wie schon in Tipp 002 erwähnt, schwinden alle natürlichen Putze beim Trocknen mehr oder weniger stark. Die dabei entstehenden Fugen zu sichtbaren (Holz-) Bauteilen (Fensterrahmen, Türen, Rundholzständer,...) müssen luft- und winddicht ausgeführt werden. Das kann (meist mit erheblichem Mehraufwand) nach dem Putzen passieren (mehrmaliges Verreiben mit Feinputzen), Garantie ist das keine. Viel leichter ist es, schon in der Vorbereitung an den Fenster-und Türrahmen Anputzleisten (Apu-Leisten, Bild oben rechts) zu befestigen (selbstklebend). Diese sind zwar aus Kunststoff und ein dünner Streifen bleibt auch nach dem Verputzen sichtbar (außer sie wird überstrichen), aber sie schließen solche Schwindfugen wirklich dicht ab. Zu den traditionellen Methoden gehören Seile, die an die Holzrahmen geleimt wurden, beim Überputzen schließt der Putz den Spalt zum Seil dicht ab. Oder Nägel (wie sie auch heute noch in der Greb-Technik verwendet werden), sie bilden eine Art Verankerung des Putzes mit dem Holz. Auch das Einschneiden der Holzrahmen (rauhe Oberfläche) war manchmal üblich. Eine weitere Methode stellt das Betackern der glatten Rahmen mit Glasfaseroder Flachsgewebe dar (Bild oben links). Und schließlich gibt es überputzbare Luftdichtigkeits- und Winddichtigkeitstapes (siehe Bild links und nächste Seite), die an einer oder zwei Seiten kleben und so die Fugen überbrücken (solcheTapes werden auch zur Abdichtung von Fensterdichtungen verwendet). Bitte darauf achten, dass winddichteTapes (diffusionsoffen) außen und luftdichteTapes (dampfbremsend) innen verwendet werden.
U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
U5
011 Vorbereitung der Strohballenwand Abkleben von Fenstern & Co
Auch wenn es viel Arbeit ist, Fenster- und Türrahmen exakt abzukleben, ist das sinnvoll, und zwar dort, wo der Putz enden soll (1 ,5-2,5 cm Putzstärke inkl. Feinputz): Lehm lässt sich ja auch noch nach dem Trocknen relativ leicht entfernen, bei Kalk ist das schon fast unmöglich. Zudem zerkratzen die Sande leicht empfindliche Oberflächen. Dazu gibt es Maler-Adeckbänder mit Kunststoff-Klebestreifen (kein Papier/Krepp verwenden, das wellt sich bei Feuchtigkeit) mit ausziehbarer Plastikfolie, die dann über das gesamte Fenster gespannt werden kann. Da speziell Lehmputze im Innenraum eine schnelleTrocknung vertragen, sollten nicht alle Fenster und Türen damit hermetisch abgeriegelt werden sondern für ausreichende Belüftungsmöglichkeit gesorgt werden. Auch wenn das bedeutet, dass nach dem Grobputz die Abdeckbänder entfernt und vor dem Feinputz neuerlich montiert werden. Im Strohballenbau arbeiten wir viel mit Naturmaterialien wie z.B. unbehandeltes oder geöltes Holz, das sich bei Feuchte ausdehnt. So kann es bei zuviel Feuchte während derTrocknungszeit bzw. bei zu wenig Querlüftung dazu führen, dass sich die Fenster oderTüren nicht mehr öffnen lassen. In dieser heiklen Phase (es fällt hoffentlich nie mehr so viel Wasser an) kann es bei zu wenig Lüftung auf organischen Oberflächen durchaus auch zu Schimmelbildung kommen. Ein Bisschen Regen auf eine Strohballenfassade ist dagegen harmlos. Wenn diese nicht mit einer Gewebeplane abgedeckt wird, trocknet sie schnell wieder aus. Weit mehr Schäden verursacht man mit nicht ausreichend durchlüfteten Planen und Folien.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
01 2 Vorbereitung der Strohballenwand Fensterrahmen isolieren
Bevor das Luftdichtigkeits-Tape innen montiert wird, müssen die Spalten (üblicherweise 1 ,5 cm rundum) von Fenster- und Türrahmen zur Konstruktion hin isoliert werden. Nein, wir reden hier nicht von PU-Schaum sondern von Hanf- und Flachswolle, es gibt auch spezielle Hanfstricke (Kalafaterbänder) dafür, die mit einem Holzstück oder großen Schraubenzieher/Meisel fest in die Hohlräume gedrückt werden (manche Handwerker verwenden dafür auch einen Bohrhammer). Da wir es bei Fensterrahmen um die dünnsten Dämmstoffdicken im gesamten Haus handelt, sollte hier genau gearbeitet und Hohlräume vermieden werden. Zudem solten Fensterrahmen zusätzlich außen überdämmt werden. Dafür eignen sich Dämmkeile aus Flachs/Hanf, Weichfaserplatten oder Kork. Auch mit zusammen gerollten Schilfmatten haben wir gute Erfahrungen gemacht, und das ist auch (neben Strohballen) das günstigste Naturmaterial.
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U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2 - TIPP
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
U5
01 3 Vorbereitung der Strohballenwand Tropfleisten montieren
Um einen Feuchtetransport vom Zementputz im Spritzwasserbereich (30 cm über Bodenniveau) in den Fassaden-Kalkputz zu unterbinden, müssen diese beiden Putze durch eine Horizontalsperregetrennt werden. DieseTropfleiste ist im Grunde eine Verlängerung der Horizontalsperre zwischen Streifenfundament und Fußschwelle der Konstruktion nach außen, und zwar derart, dass hier Wasser abtropfen kann (Bild links). DieTropfnase ist zugleich die Aussteifung dieses Metallstreifens. Idealerwise verwendet man dafür Zink, Alu oder Nirosta, verzinktes Blech ist zwar ein paar Euro günstiger aber nicht dauerhaft rostfrei, wenn es nicht lackiert wird. DieTropfnase kann außen an der Fußschwelle (mit Dachpappennägeln) befestigt werden oder unter der Fußschwelle liegen. Sie steht dann horizontal nach außen (Putzstärke + 5 mm Überstand) und biegt sich danach schräg nach unten zur eingeschlagenen Tropfnase. Jeder Spengler biegt so ein Blech in Kürze in der gewünschten Länge. Eine weitere Möglichkeit ist es, den gesamten Sockel im Spritzwasserbereich zu verblechen (Bild rechts oben), dieTropfnase ist dann knapp über Bodenniveau.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
01 4 Vorbereitung der Strohballenwand Heizungs- & Elektroinstallationen
U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S2
U5
TEST CUT-WAND
Lerneinheit U5-S2: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung der Wand
01 5 Vorbereitung der Strohballenwand Fliesen oder Tadelakt im Bad
Im Spritzwasserbereich dürfen keine Fliesen auf einen Lehmputz geklebt werden,da die Fugen nicht 100%ig wasserdicht sind. Ein vorhandener Lehmputz in diesem Bereich kann z.B. durch eine davor gesetzte Glasscheibe vor dem Spritzwasser geschützt werden. Fliesen können im Spritzwasserbereich eigentlich nur herkömmlich auf Feuchtraumplatten mit Fliesen- oder Flex-Kleber geklebt werden. Eine Alternative zu Fliesen ist derTadelakt, ein Glanzputz aus natürlichem hydraulischen Kalk, wie er seit über 1 500 Jahren in Marokko verarbeitet wird. Durch seine Zusammensetzung (Sumpfkalk, feine Quarzsande, Dolomitmehl, Marmorsande, Porzellanerde, Vulkanasche, Pigmente u.a., bei Fertigmischungen z.T. auch Zellulose und Methylzellulose zur Vermeidung der typisch marokkanischen Rissbildung) und die spezielle Bearbeitungstechnik (glätten, mit Olivenölseife polieren) ist er wasserabweisend und kann daher auch im Spritzwasserbereich oder für Waschbecken eingesetzt werden. Dennoch bleibt er diffusionsoffen und kann somit Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Tadelakte lassen sich auf Untergründen wie Kalkputz, kalkverputzeYtong-Steine, kalkverputzte Feuchtraumplatten (Fermacell) oder kalkverputzte Massivwände auftragen. Der Untergrund sollte nicht zu stark saugen damit die Bearbeitbarkeit von Tadelakt über längere Zeit erhalten bleibt. Tadelakt härtet wie Kalk durch das CO2 der Luft aus, wirklich hart (z.B. für Küchenarbeitsplatten) ist er oft erst nach 1 -2 Monaten. Dann wird er gewachst und später mit Olivenölseife gepflegt/geputzt, die Säuren herkömmlicher Putzmittel zerstören die Oberfläche.
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LERNEINHEIT S3
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LE U5-S3: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung des Lehmputzes Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Baumaterialien und Werkzeuge zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … können mit Lehm Probeflächen für die unterschiedlichen Putzschichten herstellen. … können aus diesen Proben den jeweils passenden Mix wählen. … können die Lehmputze für die einzelnen Putzschichten in der benötigten Menge und gleichmäßiger Konsistenz herstellen.
Methoden:
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie die unterschiedlichen Bestandteile einer Lehmputzmischung und wie diese aufeinander aufbauen
U5
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Lehm, Sande und Fertiglehmputze, kurze, knotenfreie Strohhalme, Werkzeuge und Ausrüstung für das Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Wasserund Stromanschluss
Unterlagen:
Theorie
Info Sheets: I1 Herkunft verschiedener Lehme und Testergebnisse I2 Mischverhältnisse für das Bereiten der Proben
Praxis
Auswertung: Handtests durchführen, um die Qualität des Lehms zu bestimmen Putzmischungen mit unterschiedlichen Verhältnissen von Ton, Zuschlagstoffen und Fasermaterial vorbereiten und auf einen Putzträger aufbringen Beurteilung der Putzproben auf Abrieb, Rissbildung und allgemeine Haltbarkeit
Multiple Choice
Organisation:
passende Oberflächen für die Lehmputzproben vorbereiten fertige, durchgetrocknete Putzproben aufTafeln vorbereiten (1 Woche vorher) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S3
U5 Lehmputz grundlegende Eigenschaften
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S3
U5 Lehmputz Aufbereitung
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S3 - TIPP
U5 Vorbereitung des Lehmputzes Handputz
01 6 Lehm-Handputz händisch anmischen
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Grubenlehm wird zuerst gesiebt, und am besten in einem Pool (Folie zwischen einem Strohballen-Ring ausgelegt) eingesumpft, bis die Konsistenz dickflüssig ist und, mit 1 Teil Sand (für Handputz 2mm, für Kellenauftrag bis 3-4mm Korngröße) sowie 1 /4 bis 1 /2 Volumsanteil Strohhäcksel (vom Abscheren der Wände) gemischt, einen verarbeitbaren Putz ergibt. Bereits trockenes Lehmpulver ist einfacher zu verarbeiten (aber auch teurer), es ist im BigBag erhältlich und wird für die erste Grobputzschicht auf einer Folie ebenso mit 1 Teil Quarzsand sowie 1 /4 bis 1 /2 Volumsanteil Strohhäcksel gemischt. Das Lehmpulver wird dazu am besten zuerst trocken mit dem Sand durchgemischt, erst danach werden Wasser und Strohhäcksel dazu gefügt. Ev. mit Putzproben prüfen, ob nicht mehr Sand dazu gemischt werden kann. Diese Mischung wird ungefähr 10 bis max. 1 5 min (mit Füßen, Händen oder einer Mörtel-Hacke) gut durchgemischt und zuletzt zu Bällen geformt. Diese sollten nicht zu feucht sein, sodass sie als Kugeln auf der Folie noch ihre Form halten. Mit diesen "Cob"-Bällen kann dann direkt verputzt werden, hält der Putz trotz anpressen oder verschmieren nicht am Stroh, etwas Wasser hinzufügen (Handputz kurz ins Wasser tauchen). Der Vorteil einer solchen relativ trockenen Mischung ist, dass gleich mit der ersten Schicht eine Dicke von 1 ,5 bis 2 cm aufgebracht werden kann (was am selben Tag auf der Wand bleibt, hält danach auch). Das erste Fleckchen kann etwas mehr Wasser vertragen, danach wird am Rand dieses Putzflecks immer weiter gebaut (möglichst ohne weitere Wasserzugabe). Je weniger Wasser hinzu gefügt wird, desto dicker die mögliche Auftragsschicht und desto weniger Risse werden auftreten.
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S3 - TIPP
U5 Grubenlehm Aufbereitung
017 Lehm-Handputz im Zwangsmischer anmischen
Das händische Mischen ist nur empfehlenswert,wenn genügend Helfer zur Stelle (Workshop) oder die die zu verputzenden Flächen klein sind (bis 100 oder 1 50 m2). Bei größeren Putzflächen lohnt es sich einen Zwangsmischer zu mieten. Zwangsmischer mit rund 300l Fassungsvermögen und 3 rotierenden Armen mischen den Grubenlehm mit Sand und Strohhäcksel ideal auf (Mischzeit ebenfalls 10 - 1 5 min). Praktisch ist dabei auch, dass die Öffnung unten ist und demnach der fertige Lehmputz direkt in eine Schubkarre gefüllt werden kann. Auch für diesen Putz gilt: je weniger Wasser hinzu gefügt wird, desto dicker kann die erste Putzschicht aufgetragen werden. Und auch hier kann mit Putzproben geprüft werden, wieviel Sand der Grubenlehm verträgt, um noch eine gute Haftung direkt am Stroh zu haben. Je mehr Sand, desto weniger Risse werden auftreten, auch wenn diese im Grobputz kaum eine Rolle spielen. Ist eine erste Schicht aufgetragen und diese hart (trocken), können weitere Schichten mit mehr Sand angemischt werden (2-3 Teile; Putzproben machen). Diese weiteren Putzlagen können dann auch angeworfen werden (händisch - Bild links oder mit der Kelle).
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LERNEINHEIT S4
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5
LE U5-S4: Stroh-Direktverputz – Ausgleichsschicht und Lehmunterputz Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Materialien und Werkzeuge fürs Verputzen zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … können den mehrschichtigen Aufbau eines Lehmputzes erklären. … können eine Ausgleichsschicht aufbringen. … können einen ebenen Unterputz aufbringen. … können ein Putzgewebe in den Unterputz einarbeiten.
Methoden:
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie
Warum braucht es eine Ausgleichsschicht und wie stellt man sie her? Struktur und Zusammensetzung von Lehmputz aus mehreren, unterschiedlich dicken Schichten Trocknungszeiten der Schichten und Belüftungsmaßnahmen zur Sicherstellung desTrocknens Haftung zwischen den Schichten: Gewebe anbringen und befeuchten Schutz der trocknenden Putzschichten vor Witterungseinflüssen
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Lehm, Sande und Fertiglehmputze, kurze, knotenfreie Strohhalme, Werkzeuge und Ausrüstung für das Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Wasserund Stromanschluss, trockener Arbeitsplatz
Unterlagen: Info Sheets: I1
Auswertung:
Multiple Choice Beurteilung der Übungsergebnisse
händisches Verputzen oder maschinelles Aufspritzen Unterputz aus Lehm und Stroh so aufbringen, dass eine plane Oberfläche entsteht Einarbeiten von Putzgewebe Stärke der Putzschichten kontrollieren, um ihre Funktion als Aussteifung im lasttragenden Strohbau sicherzustellen Kontrolle der fachgerechten Ausführung, um sicherzustellen, dass der Putz die Minimalstärke zur Gewährleistung des Brandschutzes, der Luftdichtigkeit und des Schallschutzes aufweist, wasserfest ist und einen Befall durch Nager oder Insekten verhindert
Organisation:
passende Oberflächen für die Lehmputzproben vorbereiten fertige, durchgetrocknete Putzproben aufTafeln vorbereiten (1 Woche vorher) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S4 - INFO
U5
LE U5-S4: Stroh-Direktverputz – Ausgleichsschicht und Lehmunterputz
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S4
U5
LE U5-S4: Stroh-Direktverputz – Ausgleichsschicht und Lehmunterputz
018 Lehm - auf die Mischung kommts an
Damit Lehmputze beim Trocknen nicht so stark reißen und auf der (flexiblen) Strohoberfläche eine stabile Schicht bilden, werden bei maschinengängigen Fertigputzen (1 T. Lehm, 2-3 T. Sand) auch Fasern (meist: Hanf, Flachs) dazu gemischt. Der Unterputz kann mit einer Handmörtelspritze oder (effizienter) mit einer Lehmputz-Maschine aufgetragen werden. An der Oberfläche wird meist ein Glasfasergewebe eingebettet. Wird händisch verputzt, können kurze Strohhäcksel (etwa vom Abscheren der Wände) beigemengt werden (nicht maschinengängig). Volumsmäßig kann hier für den Unterputz eine Mischung von 1 Teil Lehm, 1 T. Sand und 1 /4 - 1 /2 T. Strohfasern (max. 3 cm) aufbereitet werden (Zwangsmischer). Zur einfacheren Verarbeitung werden die Strohfasern (mind. 1 Std.) vorgewässert. Die Mischung wird immer vom Lehm und dem verwendeten Sand abhängen (Körnung 2 bis 4 mm). Deshalb empfiehlt es sich, vorher Putzproben zu machen. Mit diesem Unterputz können schnell recht dicke Lagen (10 bis 20 mm) direkt auf gut abgeschorene und verdichtete Strohballenwände aufgebracht und diese damit begradigt werden (Ausgleichsschicht). Ein Putzgitter ist bei homogenem Untergrund (ohne Holzanteile) nicht unbedingt nötig, empfiehlt sich aber zumindest um Fenster. Sind die Strohballen schlecht gepresst und die Oberfläche lässt sich (stellenweise) leicht eindrücken (und nur dann!), empfiehlt es sich, eine Lehmschlämme einzumassieren oder besser aufzuspritzen (Hand-Mörtelspritze), die die Strohoberfläche für das Auftragen des Grobputzes stabilisiert (Bild oben rechts). Achtung: Ist sie zu dickflüssig, wirkt sie alsTrennschicht! Sie muss trocken sein, bevor der Unterputz aufgetragen werden kann.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S4
U5
LE U5-S4: Stroh-Direktverputz – Ausgleichsschicht und Lehmunterputz
019 Spritzputz Maschinen und Geräte
Während professionelle Lehmputzmaschinen (oben rechts) üblicherweise nicht zu mieten sind (nur mit Lehmputzer-Fachkraft), gibt es kleinere Mörtelspritzen, die auch für Lehmputze geeignet sind. Damit können natürlich auch weit weniger Quadratmeter/Zeit gespritzt werden und das Material muss extra aufbereitet (Zwangsmischer) und mit der Schubkarre vor Ort gebracht werden. Die Druckluft-Trichterpistole (links unten, ab rund € 24,-) mit 6l Fassungsvermögen ist an sich nur für Lehmschlämmen (Vorspritzer) und Farben (Kalkfarbe) geeignet. Mit dem manuellen Putzwerfer (links Mitte) können schon etwas gröbere (Fein-)Putze aufgebracht werden, allerdings erfordert sie auch mehr Kraft (Preise zw. € 40,- und 70,-). Letztlich ist auch dieses Gerät eher für Lehmschlämmen geeignet. Mit der Druckluft Mörtelspritze (links oben) kann hingegen auch ein Lehm-Unterputz (ebenso ein Kalkputz) aufgebracht werden, auch hier ist das Fassungsvermögen auf 6-7l beschränkt und das Material muss extra gemischt werden. Mit einem Preis um die € 270,- ist dieser Putzwerfer aber ein sehr hilfreiches Einsteigergerät, mit dem sich weit mehr (30-40) m2/Tag machen lassen als mit einem Handputz (1 5-20 m2). Professionelle Lehmputzmaschinen kosten zwischen € 7.500 und 1 3.000,-, sie mischen aber das Material selbst an und transportieren es über den Schlauch auch über weitere Distanzen (10-20 m). Ein professioneller Lehmputzer mit Helfer kann damit zwischen 100 und 1 50 m2 Lehmputz (einlagig ca. 1 cm) pro Tag spritzen. Einziger Wermutstropfen: das Gerät verträgt nur speziell abgestimmte Fertigmischungen und keine groben Fasern.
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S4
U5
LE U5-S4: Stroh-Direktverputz – Ausgleichsschicht und Lehmunterputz
020 Lehmputz Werkzeuge
Diese Werkzeuge sind für Lehmputze geeignet: Dreiecks- oder Vierecks-Maurerkellen (2,3l), Spitzkellen (4l), Venezianerkellen (5,6r), Glätter (1 r, 6l), Reibbrett, Filzbrett und Schwammbrett (9,10r), Flächensactel (8l, 2r). Lehmputzoberflachen können mit der Kelle geglättet, mit dem Holz- (9l) oder Kunststoffbrett (10l) gerieben, geschwammt oder gefilzt (1 2l) werden. Ideal geeignetes Putzwerkzeug (speziell für Feinputze) sind die Japankellen (3,4r). Diese Werkzeuge sind durch die jahrhundertelange Erfahrung in Japan hoch entwickelt und optimiert. Sie sind gut austariert und zeichnen sich durch beste Stahlqualitat sowie eine ausgeklügelte Übertragung des Druckes vom Stiel auf das Blatt aus. Dies ermöglicht kraftsparendes Arbeiten.
Unterputz- (links) und Feinputzwerkzeuge (re.) aus: Lehm- und Kalkputze (Ökobuch-Verlag)
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LERNEINHEIT S5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5
LE U5-S5: Stroh-Direktverputz – Lehmfeinputz/Finish Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Materialien und Werkzeuge fürs Verputzen zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … können den mehrschichtigen Aufbau eines Lehmputzes erklären. … können den Oberputz eines mehrschichtigen Lehmputzes aufbringen.
Methoden:
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie
die unterschiedlichen Funktionen der obersten Lehmputzschicht innen und außen Erhöhung der Witterungsbeständigkeit der obersten Schicht von Lehm-Außenputzen die Zuschläge zur Erhöhung der Witterungsbeständigkeit und wie sie sich auf die Dampfdiffusionsoffenheit auswirken können Möglichkeiten dekorativer Gestaltung Aufbringen einer obersten Lehmputzschicht innen Aufbringen einer obersten Lehmputzschicht außen Herstellen von Putzproben mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit Kontrolle der fachgerechten (= witterungsbeständigen) Ausführung Ausprobieren verschiedener Zuschläge
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Lehm, Sande und Fertiglehmputze, kurze, knotenfreie Strohhalme, Werkzeuge und Ausrüstung für das Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Wasserund Stromanschluss, trockener Arbeitsplatz sowie Abdeckmaterialien (Folien, evtl. Platten, Klebeband)
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Gestaltungsmöglichkeiten I2 Stabilisation, Zuschläge, Rezepturen
Auswertung:
Multiple Choice Beurteilung der Übungsergebnisse
Organisation:
Bereitstellung einer Strohballenwand mit fertigem Unterputz (in den zwei Wochen zuvor vorbereiten) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
Verschiedene Oberflächen von Lehm-Feinputzen
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LERNEINHEIT S5
U5
Feinputz-Oberflächen können nicht nur als Reib- oder Glättputze (siehe rechts) ausgeführt werden, es gibt Lehmedelputze mit besonders feiner Körnung, mehrfarbige Lehmfeinputze in Spachteltechnik, Kalk-Lehm-Glanzputze, Oberflächen in Stuccolustro-Technik (frescale Glanzglättetechnik),... und schließlich können Oberflächen auf verschiedenste Art noch weiter bearbeitet werden (Sgraffito, Modellieren, Lehmstuck, Schablonieren, Putzintarsien), Details dazu in dem sehr empfehlenswerten Buch (aus dem auch obige Bildtafel stammt) Lehm- und Kalkputze (Ökobuch-Verlag) von Irmela Fromme und Uta Herz.
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S5
Lehmfeinputz/Finish
U5
021 Lehm Reib- oder Glättputz
Für Reibputze muss der Feinputz so weit angetrocknet sein, dass er keine Schlieren mehr zieht. Das Verreiben (mit dem Schwamm- oder Holzbrett) ist die Standardtechnik bei Feinputzen. Die Oberflächenstruktur hängt dabei stark von der Körnung des Oberputzes ab, je größer die Sande, desto mehr Reibspuren sind sichtbar. Auch die Reibbretter machen rauhere Oberflächen als Plastikglätter, die auch zum Reiben verwendet werden können. Das Glätten - bei dem im Wesentlichen die feinen Sande, die nach dem Reiben an der Oberfläche liegen, wieder unter die Oberfläche gepresst werden - müssen die Oberflächen wesentlich ebener sein. Mit Venezianer- oder japanischen Kellen wird zuerst mit leichtem Druck, später (mit Plastikkellen) mit stärkerem Druck geglättet. Durch die zunehmende Verdichtung werden Bindemittel und Wasser an die Oberfläche gedrückt, die dadurch fest geschlossen wird. Dabei entsteht die Gefahr der Schwindrissbildung oder sogar des Ablösens der obersten Schichten. Das braucht neben Zeit auch Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Deshalb ist der Glättputz auch fast doppelt so teuer wie ein Reibputz.
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S5
Lehmfeinputz/Finish
022 Lehmfarben, Kalkfarben, farbige Lehmputze
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Naturton Lehmfarben (oben links, große Felder) von Sand & Lehm (lehmputze.at) wurden speziell für das Streichen von Lehmputzoberflächen entwickelt. Sie sind eine streichfähige Mischung von Ton, Lehm und Sand. In diesen biologischen Farben sind keinerlei Lösungsmittel oder ähnliche Mittel enthalten. Die natürliche Färbung der verwendeten Ton- und Lehmsorten wirkt als Farbpigment. Eine Abtönung mit Farbpigmenten ist möglich. Naturton Lehmfarbe härtet nur durch Trocknung aus. Daher muss eine ausreichende Belüftung während derTrockenzeit gewährleistet sein. Bei guter Wasseraufnahme des Untergrundes ist die Naturton Lehmfarbe besonders gut verarbeitbar. Für feuchte Oberflächen sind diese Lehmfarben nicht geeignet! Zum Abtönen der Naturton Lehmfarben und Lehmcreme bietet Sand & Lehm natürliche Pigmente an (oben, kleine Felder). Weitere natürliche Pigmente und Farben bietet Kreidezeit (DE) an. Lehmputze lassen sich also diffusionsoffen mit natürlichen Farben und Pigmenten streichen, es gibt farbige Lehmedelputze und schließlich kann mit Sumpfkalkfarbe auch einfach weiß gestrichen werden. Wichtig ist dabei, dass die feuchteausgleichenden, gesundheitsfördernden Eigenschaften des Lehms erhalten bleiben. Deshalb sollte im Innenraum auf Farben aus dem Baumarkt verzichtet werden, die enthalten meist Methylzellulose, Silikone oder Kunstharze für schnelleresTrocknen, das aber die Diffusionsoffenheit der Wände mehr oder weniger stark reduziert.
U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S5
Lehmfeinputz/Finish
U5
023 Lehm kreativ Sgraffito & Co
Werden farbige Feinputze (oder mehrere verschiedenfarbige Feinputze) als letzte Schicht auf den Grobputz aufgebracht, lassen sich diese 2-3 mm dicken Schichten mit Schablonen auch wieder auskratzen, es entsteht ein Sgraffito. Mit Lehm lassen sich auch leicht Ornamente an den Wänden gestalten (beliebte Motive sind Sonnen und Spiralen), die auf die noch feuchte (raue oder aufgeraute) Grobputzoberfläche aufmodelliert werden können. Und schließlich lassen sich Kanten abrunden oder Hohlkellen gestalten, gemauerte Öfen und Sitzbänke können damit organisch oder kreativ verputzt werden. Aber selbstverständlich lassen sich Lehmputze auch glatt und ohne Verzierungen auftragen und streichen. Je kantiger unsere Ecken sein sollen, desto wichtiger wird allerdings der Kantenschutz. Das kann eine in den Grobputz verankerte Metallleiste (Kantenschutzleiste) sein oder mittels eines Jutestreifens (10-1 5 cm breit), der flach mit einer Kelle in die Grobputzoberfläche gedrückt wird, bewerkstelligt werden. Letzteren verwenden wir auch bei leicht abgerundeten Kanten. Und für Hohlkellen verwenden wir Bierflaschen (ohne Etikett) aber auch Schablonen aus EPS (Styropor).
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LERNEINHEIT S6
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5
LE U5-S6: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung des Kalkputzes Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Baumaterialien und Werkzeuge zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … verstehen den Unterschied zwischen Luftkalkputz (Sumpfkalk) und hydraulischem Kalkputz (Trasskalk). können Proben der Kalkputze für die unterschiedlichen Putzschichten herstellen. können aus diesen Proben den jeweils passenden Mix wählen. können die Kalkputze für die einzelnen Putzschichten in der benötigten Menge und gleichmäßiger Konsistenz herstellen.
Methoden:
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie
Praxis
Theorie
die unterschiedlichen Bestandteile einer Kalkputzmischung und wie diese aufeinander aufbauen
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Luft- & hydraulischer Kalkputz, Sand und/oder Fertigputzmischungen, kurze Fasern, Werkzeug und Ausrüstung fürs Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Wasser- und Stromanschluss, trockener Arbeitsplatz sowie Abdeckmaterialien (Folien, evtl. Platten, Klebeband)
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Mischverhältnisse von Kalkputzen und Farben
Auswertung: verschiedene Kalkputzmischungen herstellen Putzmischungen mit unterschiedlichen Verhältnissen von Kalkputz, Zuschlagstoffen und Fasermaterial vorbereiten und auf Putzträger aufbringen Beurteilung der Kalkputzproben auf Abrieb, Rissbildung und allgemeine Haltbarkeit
Multiple Choice Beurteilung der Übungsergebnisse
Organisation:
passende Oberflächen für die Kalkputzproben bereithalten fertige, durchgetrocknete Putzprobenplatte vorbereiten (1 Woche vorher) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S6
LE U5-S6: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung des Kalkputzes
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U5
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S6
LE U5-S6: Stroh-Direktverputz – Vorbereitung des Kalkputzes
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LERNEINHEIT S7
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5 LE U5-S7: Stroh-Direktverputz – Kalkunterputzschicht(en) Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Materialien und Werkzeuge fürs Verputzen zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … können den mehrschichtigen Aufbau eines Kalkputzes erklären. … können die erste Schicht (Ausgleichsschicht) eines mehrschichtigen Kalkputzes aufbringen. … können den Unterputz eines mehrschichtigen Kalkputzes aufbringen. … können ein Armierungsgewebe (Putzgewebe) nach den nationalen Vorschriften zur Verstärkung des Putzes anbringen.
Methoden:
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie Warum braucht es eine Ausgleichsschicht und wie stellt man sie her? Struktur und Zusammensetzung von Kalkputz aus mehreren, unterschiedlich dicken Schichten Trockenzeiten der Schichten und Maßnahmen zur Optimierung des Durchtrocknens / der Karbonatisierung Schutz trocknender Putzschichten vor Witterungseinflüssen die Notwendigkeit, die Wand während derTrocknungsphase feucht zu halten Haftung zwischen den Schichten: Entfernung der Sinterschicht, Strukturieren und Befeuchten der Oberflächen händisches Verputzen oder maschinelles Aufspritzen Unterputz mit oder ohne Fasermaterial aufbringen und eine plane Oberfläche herstellen Einarbeiten eines Putzgewebes Stärke der Putzschichten kontrollieren, um ihre Funktion als Aussteifung im lasttragenden Strohbau sicherzustellen Kontrolle der fachgerechten Ausführung, um sicherzustellen, dass der Putz die Minimalstärke zur Gewährleistung des Brandschutzes, der Luftdichtigkeit und des Schallschutzes aufweist, wasserfest ist und einen Befall durch Nager oder Insekten verhindert
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Luft- & hydraulischer Kalkputz, Sande und/oder Fertigputzmischungen, kurze Fasern, Werkzeug und Ausrüstung fürs Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Putzgewebe, Wasserund Stromanschluss, trockener Arbeitsplatz sowie Abdeckmaterialien (Folien, evtl. Platten, Klebeband)
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Kalkputz im Einsatz auf der Baustelle
Auswertung:
Multiple Choice Beurteilung der Übungsergebnisse
Organisation:
Strohballenwand mit unterschiedlichen Schichten Kalkputz bereitstellen, sodass jeweils die folgende Schicht aufgebracht werden kann (in den zwei Wochen zuvor vorbereiten) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S7
U5 LE U5-S7: Stroh-Direktverputz – Kalkunterputzschicht(en)
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S7
U5 LE U5-S7: Stroh-Direktverputz – Kalkunterputzschicht(en)
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LERNEINHEIT S8
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LE U5-S8: Stroh-Direktverputz – Kalkfeinputz/Finish Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Materialien und Werkzeuge fürs Verputzen zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … können den mehrschichtigen Aufbau eines Kalkputzes erklären. … können die oberste, finale Schicht eines mehrschichtigen Kalkputzes aufbringen.
Methoden:
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie
die unterschiedlichen Funktionen der obersten Kalkputzschicht innen wie außen Erhöhung der Witterungsbeständigkeit von Kalk-Außenputzen Zuschläge und Anstriche zur Erhöhung der Witterungsbeständigkeit und wie sie sich auf die Dampfdiffusionsoffenheit auswirken können Möglichkeiten dekorativer Gestaltung
U5
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Luft- & hydraulischer Kalkputz, Sande und/oder Fertigputzmischungen, kurze Fasern, Werkzeug und Ausrüstung fürs Verputzen, persönliche Schutzausrüstung, Putzgewebe, Wasserund Stromanschluss, trockener Arbeitsplatz sowie Abdeckmaterialien (Folien, evtl. Platten, Klebeband)
Unterlagen: Info Sheets: I1 Kalkfarbe
Auswertung:
Multiple Choice Beurteilung der Übungsergebnisse
Aufbringen des Oberputzes innen Aufbringen des Oberputzes außen Übungen mit unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit Kontrolle der fachgerechten (witterungsbeständigen) Ausführung Ausprobieren verschiedener Zuschläge
Organisation:
Strohballenwand mit fertigem Unterputz bereitstellen (rechtzeitig vorbereiten unter Beachtung der Trocknungszeiten) Bereitstellung trockener Arbeitsplätze für jede Arbeitsgruppe, vorzugsweise unter Dach
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LERNEINHEIT S9
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5 Lerneinheit U5-S9: Fassadenverkleidungen (Theorie) Lernziele:
Die Teilnehmenden … … können die grundlegende Funktion und den Aufbau einer Fassadenverkleidung erklären. … kennen verschiedene Methoden und Materialien für Fassadenverkleidungen und deren Vor- und Nachteile und können kritische Aspekte jeder Methode ansprechen. … können verschiedeneTypen von Fassadenverkleidungen erklären.
Methoden:
Theorie
Vortrag und Gespräch Erläuterung Gruppenarbeit an den vorbereiteten Probewerkstücken (in der Werkstatt) Präsentation der Ergebnisse der Gruppenarbeiten Funktionen von Fassadenverkleidungen: Brandschutz Witterungsschutz, Schutz vor Schlagregen Winddichtigkeit, Hinterlüftung Feuchteregulation, Diffusionsoffenheit Statik Schutz vor Nagern und Insekten Gestaltung und Dekoration Schallschutz, Dämpfung von elektromagnetischen Wellen die strukturelle Funktion und die bauphysikalischen Grundlagen verschiedener Unterkonstruktionen, Sperren und Beplankungen und deren fachgerechte Montage unterschiedliche Materialien für Fassadenverkleidungen und die Auswahlkriterien entsprechend den Erfordernissen die effizientesten und bewährtesten Methoden für die Montage, den Schutz und die Wartung von Gebäudeverkleidungen Gewährleistung, dass die winddichten Schichten nicht durch Übergänge, Befestigungen oder Auslässe der Haustechnik beeinträchtigt werden Lesen und Verstehen von Zeichnungen und Anleitungen, die die Montage von Verkleidungen darstellen und erläutern Organisation der Baustelle, Prüfung des Zustandes des Baugerüstes, der Baumaterialien und der Werkzeuge in Bezug auf den konkreten Einsatz Kalkulation der benötigten Materialmengen
Trainer:
Ort:
Schulungsraum
Dauer: 1 Tag
Ausrüstung:
Beamer (Projektor) Flipchart und Schreibstifte Kopien der schriftlichen Unterlagen Praxisbeispiele
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Beispiele für Fassadenverkleidungen
Auswertung:
Multiple Choice
Organisation:
Kopien der schriftlichen Unterlagen, Modelle und Pläne für das Anfertigen von Entwurfszeichnungen
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S9
U5 Lerneinheit U5-S9: Fassadenverkleidungen (Theorie)
S-House mit Lärchenholzfassade vor hinterlüfteter lehmverputzter Strohballenwand.
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S-House Böheimkirchen (GrAT): Die Lärchenholzbretter wurden geölt (AURO) und mit Holzdübeln befestgt, damit die Baurestmassen sortenrein getrennt werden können.
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S9
U5 Lerneinheit U5-S9: Fassadenverkleidungen (Theorie)
Passivhauskindergarten Ziersdorf: natürlich vergraute Holzfassade (horizontal verlegt)
Weingut Dross (Bauatelier Schmelz): Fassade aus gestrichenen Sperrholzplatten und aufgeschnittenen Wein-Fässern
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S9
U5 Fassadenverkleidungen Inspirationen
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Reihe A) Bretterfassade mit verkohltem Holz (1 : NRJA, Latvia; 2/3/4: House in Divcibare / EXE studio) B) Holzfassade mit Durchblick (5: wespi de meuron romeo architekten; 7: IPT Architects, Howe Farm) C) Organische Fassade (8: Deubzer König + Rimmel / Audimax München; 9/10: Strohboid/TU Graz)
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S9
U5 Fassadenverkleidungen Inspirationen
Reihe D) Holzschindelfassade (1 2: Andrew Maynards Arch; 1 3: Studenten der ETH Zürich, Pavillon) E) Holzfassade zum Öffnen (1 4/1 5: Tekapo Bach | NOTT Architects, 1 6: FAM Arch. + Feilden+Mawson; 1 7: Stroh hinter Plexifassade (Sarah Wigglesworth); F) 19: Stroh hinter Ziegelfassade (Jules Ferry Residence); 20: Vertikaler Garten by Patrick Blanc (Quai Branly Museum)
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LERNEINHEIT S10
U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
U5 Lerneinheit U5-S10: Fassadenverkleidungen (Praxis) Lernziele:
Die Teilnehmenden … … sind in der Lage, die Baustelle zu organisieren sowie die benötigten Materialien und Werkzeuge für das Verkleiden zu besorgen. … sind sich der Gesundheits- und Sicherheitsthematik im Hinblick auf MitarbeiterInnen, die Baustelle, Maschinen, Ausrüstung und persönliche Schutzausrüstung bewusst. … verwenden verschiedene Verschalungsmaterialien mit den jeweils passenden Unterkonstruktionen. … verwenden Werkzeug und Ausrüstung für eine rasche und sichere Montage. … montieren Fassadenverkleidungs-Unterkonstruktionen, ohne die Integrität der Wand zu beeinträchtigen. … montieren Fassadenverkleidungen entsprechend der gewünschten Funktion (Hinterlüftung, Insektenschutz, Witterungsschutz usw.). … koordinieren MitarbeiterInnen auf der Baustelle. … wählen die effizientesten und bewährtesten Methoden der Montage der Verkleidung.
Trainer:
Ort:
Werkstatt
Dauer: ?
Ausrüstung:
Übungs-Arbeitsplatz, Werkzeuge, Akkuschrauber, Bausätze für Beplankungen und Regenschutz, Klebebänder, Füllmaterial, Schrauben, Nägel, Klammern, Kompressor, Nagler, Stromanschluss, persönliche Schutzausrüstung, Flipchart
Methoden:
Unterlagen:
Info Sheets: I1 Befestigungssysteme I2 Belüftungsbestimmungen I3 Massivholz-Verschalung
Auswertung:
Multiple Choice
Praxis
Theorie
praktische Übungen in der Werkstatt oder auf der Baustelle, unterstützt von begleitenderTheorie verschiedene technische Lösungen für: Hinterlüftung und Entwässerung, Witterungsschutz, Unterkonstruktion, Brandschutz (in der Hinterlüftungsebene), Winddichtigkeit, Schutz vorTieren/Insekten, Design strukturelle Funktion und bauphysikalische Grundlagen verschiedener Unterkonstruktionen, Sperren und Beplankungen und deren fachgerechte Montage Vorbereitung der Wand für die Montage unterschiedlicher Verkleidungsmaterialien geeignete Methoden für den Schutz von unterschiedlichen Verkleidungsmaterialien Kontrolle der Unterkonstruktion Montage verschiedener Regenschutzmaterialien und Beplankungen Kontrolle der fachgerechten Ausführung, um Brandschutz, Winddichtigkeit, Wasserfestigkeit und den Schutz vor Nagern und Insekten zu gewährleisten Gruppendiskussion zum Vergleich der verschiedenen Lösungen für die effizientesten und bewährtesten Methoden
Organisation:
Vorbereitung einer Strohballenwand (inkl. Verbindungen mit unterschiedlichen Materialien, z.B. Fundament, Wand, Dach …); Vorbereitung von Werkzeug und Bausätzen für unterschiedliche Fassadenverkleidungen (Beplankung, Dampfbremsen …)
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U5 – OBERFLÄCHEN (BEKLEIDUNGEN)
LERNEINHEIT S10
U5 Lerneinheit U5-S10: Fassadenverkleidungen (Praxis)
Montage Rhombusleisten auf Ziegellatten Material: Lärche Oberflächenbehandlung: Roh Qualitätsmerkmal: Astig Stärke: 21 mm Breite: 68 mm Länge: 1.980 mm
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STEP – Straw Bale Training for European Professionals UNIT 5 – Oberflächen (201 7) Herausgeber/Redaktion/Tipps: Herbert Gruber (ASBN) Mitarbeit: Helmuth Santler, Anton Auer, Isabelle Melchior, BuildStrawPro-Team (Erasmus+ Projekt), mit 2 Texten von Irmela Fromme und Uta Herz (aus Lehm- und Kalkputze). Design & Fotos: Herbert Gruber; weitere Fotos: Minoeco, Ökobuchverlag, von Architekten zur Verfügung gestellt. Illustrationen/Icons: Michael Howlett (SBUK) Dieses Handbuch basiert auf dem Handbuch der LeonardoGruppe STEP (201 5)
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