Hessen-Biotech NEWS 02/2008

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung www.hessen-biotech.de

Hessen-Biotech NEWS In-vitro-Diagnostik: Impulsgeber für den medizinischen Fortschritt FIZ - Richtfest zum zweiten Bauabschnitt LOEWE 3 – Forschungsförderung für den Mittelstand Innovative Forschung im GeorgSpeyer-Haus in Frankfurt Vorgestellt: BIT GmbH – Schwalbach Das neue Enterprise Europe Network – Unterstützung für KMU targos in der Endrunde des BioPharma Wettbewerbs

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Schlüssel für Prävention und Therapie Liebe Leserinnen und Leser, das Gesundheitssystem ist schon heute ein wichtiger Wirtschaftssektor. Mit der steigenden Lebenserwartung wird die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen in den nächsten Jahren weiter steigen. Die In-vitroDiagnostik wird dabei einen hohen Stellenwert einnehmen. Innovative Reagenzien, komplexe Testsysteme und Hightech-Analysegeräte sind der Schlüssel für Prävention und Therapie. Hessische Unternehmen haben diesen Trend längst erkannt. Die Chancen und Perspektiven der In-vitro-Diagnostik stehen deshalb im Mittelpunkt des diesjährigen InnovationsForum Hessen-Biotech am 29. Mai 2008. In spannenden Vorträgen und Podiumsdiskussionen werden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aktuelle Trends und Marktpotenziale dieser Zukunftsbranche beleuchten. Das Thema Diagnostik ist außerdem Gegenstand der Rubrik „Wirtschaft im Porträt“. Dieses Mal geht es um die Unternehmensgeschichte von BIT Analytical Instruments: Was vor rund 30 Jahren mit der Entwicklung einer Impfpistole in einer kleinen hessischen Hinterhofwerkstatt begann, ist heute ein Global Player in der Medizintechnik- und Diagnostik-Branche.

Doch nicht nur die moderne Diagnostik, auch die zielgerichtete Entwicklung neuer Medikamente und Therapien ist Kennzeichen des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Hessen. Während die targos molecular pathology GmbH aus Kassel mit der Entwicklung von prädiktiven Biomarkern zur Behandlung des Prostatakarzinoms in die Endrunde des BioPharma-Wettbewerbs des BMBF gekommen ist, beschreitet die international renommierte Frankfurter Forscherin Dorothée von Laer im Kampf gegen Krebs und AIDS neue Wege. Auch bei den Unternehmensgründungen im LifeScience-Sektor sind hessische Gründer und Jungunternehmer ganz vorne mit dabei. Mit 88 eingereichten Geschäftsideen endete im Februar die erste Phase des diesjährigen Science4Life Venture Cup – rund ein Viertel kam aus Hessen, das damit das größte Kontingent der Bundesländer stellte. Es gibt also viele gute Ideen in den Köpfen hessischer Gründer und Jungunternehmer. Nutzen wir sie!

Dr. Alois Rhiel Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

INHALT

1.

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2.

3.

Hessen-Biotech aktuell In-vitro-Diagnostik: Impulsgeber für den Medizinischen Fortschritt

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Frankfurter Cluster „Integrierte Bioindustrie“

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Pharma-Mittelstand und Biotech-KMU – gemeinsam stärker?

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Von Krankheitserregern und Leben in kochender Säure

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Hessen-Biotech hat Verstärkung

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Aktuelle Publikationen Hessen – Your Gateway to the Diagnostics Market in Europe

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6.

Aktuelle Ausschreibungen

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7.

Wissenschaft im Porträt Das Virus gar nicht erst reinlassen

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8.

Wirtschaft im Porträt „Das BIT-Logo werden Sie lange suchen“ 16

9.

Hessen International Das neue Enterprise Europe Network – Unterstützung für KMU

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Business Matching in Japan

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10. Bio-Future Einblicke in die Medizin der Zukunft

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11. Nachrichten aus der Wirtschaft

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12. Nachrichten aus der Wissenschaft

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Science4Life Venture Cup Gründerboom im Jubiläumsjahr

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Broschürenbestellung/Faxformular

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4.

Hessen Mix

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Termine/Impressum

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Förderinitiativen im Fokus LOEWE 3 – Forschungsförderung für den Mittelstand

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Hessen-Biotech aktuell

In-vitro-Diagnostik: Impulsgeber für den medizinischen Fortschritt InnovationsForum Hessen-Biotech am 29. Mai 2008 in Darmstadt Die moderne In-vitro-Diagnostik ist ein bedeutender Impulsgeber für den medizinischen Fortschritt. Als klassische Querschnittsdisziplin profitiert sie stark von den rasanten Fortschritten in Biotechnologie, Molekularbiologie, Medizin-, Mikrosystem- und Informationstechnik. In Hessen ist die In-vitro-Diagnostik fest verwurzelt. Größen wie Abbott und Siemens sind hier ebenso aktiv wie zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen. Nicht nur Arzt und Patient, sondern das gesamte Gesundheitssystem profitiert vom Einsatz der modernen Tools und Technologien. Denn der großen medizinischen Bedeutung steht ein vergleichsweise geringer Kostenanteil von rund 2,5 Prozent an den jährlichen Gesundheitsausgaben gegenüber, so der Branchenverband VDGH. Im Rahmen des InnovationsForum Hessen-Biotech treffen sich auch in diesem Jahr wieder Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum fachlichen Gedankenaustausch und diskutieren aktuelle Trends und Marktpotenziale dieser Zukunftsbranche. > Welche neuen Tools und Technologien geben den Ton an? > Welche Anforderungen stellen die Anwender an In-vitro-Diagnostika? > Wie lassen sich Effizienz und Produktivität in der Diagnostik steigern? > Welche Produktentwicklungen rechnen sich? > Welche gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflussen das Geschäft mit In-vitro-Diagnostika?

Programm 9:00 Uhr 9:30 Uhr

Eröffnung Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer IHK Darmstadt Dr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

9:50 Uhr

In-vitro-Diagnostik: Impulsgeber für medizinischen Fortschritt Prof. Dr. Kristian Rett, Stiftung Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH

10:15 Uhr

Moderne Tools und Technologien: Immer früher, effizienter und näher am Patienten Molekulare Diagnostik – Der Weg zur personalisierten Medizin? Hubertus Reuter, Abbott GmbH & Co KG Biomarker – Krankheitsindikatoren und Therapiekontrolleure Dr. Peter Winter, GenXPro GmbH Integration schafft Effizienz – Aufbau von Diagnostik-Plattformen Alfred Lang, BIT Analytical Instruments GmbH

11:15 Uhr

Kaffeepause

11:45 Uhr

Zentrilab: Mikrofluidische Plattform für die Point of Care-Diagnostik Dr. Hero Brahms, DRG Instruments GmbH Produktivität in der Diagnostik erhöhen: Das automatisierte Labor Prof. Dr. Reinhold Schäfer, FH Wiesbaden Die Zukunft des Krankenhauslabors Prof. Dr. Harald Renz, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH

12:45 Uhr

Mittagspause

13:45 Uhr

Rahmenbedingungen für das Geschäft mit In-vitro-Diagnostik Von der Idee ins Labor – Welche Kriterien In-vitro-Diagnostika erfüllen müssen Dr. Sigrid Nick, Paul-Ehrlich-Institut Chancen der In-vitro-Diagnostik für Früherkennung und Prävention Prof. Dr. med. Herbert Schuster, INFOGEN Institut für Gesundheitsforschung und Gesundheitsmanagement DNA-Diagnostik: Von der Prädiktion zur Prävention Dr. Anna Carina Eichhorn, humatrix AG Vergütung von labormedizinischen Leistungen – Stand und Perspektiven Dr. Bernhard Rochell, Kassenärztliche Bundesvereinigung

15:15 Uhr

Kaffeepause

15:45 Uhr

Podiumsdiskussion: „In-vitro-Diagnostik der Zukunft: Welche Innovationen rechnen sich?“

Veranstaltungshinweis: 29. Mai 2008 9.00 – 16.45 Uhr IHK Darmstadt Rheinstraße 89 64295 Darmstadt Teilnehmerbeitrag: 50 Euro Hochschulangehörige und Studenten: 20 Euro

Einlass, Registrierung

Moderation: Prof. Dr. Theo Dingermann, Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt, Hessischer Biotechnologiebeauftragter Dr. Volker Rosenbaum, DiagnostikNet BB e. V. Frank Vitzthum, Dade Behring Marburg GmbH, A Siemens Company Dr. Peter-Max Keppel, Projektträger Jülich Dr. Anna Carina Eichhorn, humatrix AG Matthias Borst, VDGH Dr. Wilfried Boroch, AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen

16:45 Uhr

Ende der Veranstaltung, Imbiss

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Frankfurter Cluster „Integrierte Bioindustrie“ Kick-Off am 3. Juni in Frankfurt Am Dienstag, den 3. Juni 2008 treffen sich Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zur ersten Clusterkonferenz „Integrierte Bioindustrie“ in den Räumen der Dechema in Frankfurt. Hier werden aktuelle Entwicklungen und Projekte aus der weißen Biotechnologie präsentiert und diskutiert. Schwerpunkte der Kick-Off-Veranstaltung bilden die Schlüsseltechnologien Biokatalyse, Fermentation und Aufreinigung in der Fein- und Spezialchemie. Oberstes Ziel des Clusters ist es, die Kompetenzen von Wissenschaft und Industrie zu vernetzen und Verbundprojekte zu initiieren, aus denen schließlich marktfähige Produkte und Dienstleistungen hervorgehen. Mit Hilfe der Projekt- und Partnerbörse sollen geeignete Kooperationspartner identifiziert und zusammen geführt werden. Der besondere Ansatz des hessischen Clusters ist die Einbindung der gesamten Wertschöpfungskette: von der Grundlagenforschung über die Methoden- und Verfahrensentwicklung bis hin zur großtechnischen Produktion und zielgerichteten Vermarktung. Die bisher eingebrachten Clusterprojekte umfassen u.a. die Gewinnung neuer Aromastoffe, neuer technischer Enzyme als Biokatalysatoren, sowie Biokraftstoffe und die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Technologien und Produktionsver-

fahren. Der Stichtag für die Einreichung von Projektskizzen zur Förderung aus Mitteln des BioIndustry2021-Programms ist der 30. Juni 2008 sowie der 30. September 2008. Die Registrierung zur Teilnahme sowie die Anmeldung von Vorträgen und Postern erfolgt online unter www.bioindustrie-frankfurt.de ■

Kontakt Dr. Detlef Terzenbach Hessen-Agentur GmbH Telefon: 0611 / 774 8613 Fax: 0611 / 774 58613 detlef.terzenbach@hessen-agentur.de Veranstaltungshinweis: Clusterkonferenz „Integrierte BioIndustrie“ 03. Juni 2008 9.00 – 18.00 Uhr DECHEMA e.V. Theodor-Heuss-Allee 25 Frankfurt am Main

Pharma-Mittelstand und Biotech-KMU – gemeinsam stärker? 13. Juni 2008 Industriepark Höchst

Frankfurt – Die aktuellen Umwälzungen der pharmazeutischen Märkte zwingen zur Neubewertung gewachsener Geschäftsmodelle und zum Handeln in vielen Bereichen. Eine der zahlreichen Optionen ist die Kooperation – gerade die letzten Monate haben Beispiele für neue Allianzen zwischen pharmazeutischem Mittelstand, Biotech-KMU und Investoren gezeigt. Sind dies Einzelfälle oder Vorreiter eines Trends? Dieser Frage geht das Symposium am 13. Juni 2008 im expressionistischen Peter-Behrens-Bau im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main nach. Die Veranstaltung wird von der BIOCOM AG in Kooperation mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. durchgeführt.

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Weitere Informationen und Anmeldung unter www.biocom.de/service/veranstaltungen ■

Kontakt Uta Holmer Telefon 030 / 264 921 53 E-Mail: events@biocom.de

Veranstaltungshinweis: 13. Juni 2008, 9.00 – 16.00 Uhr Peter-Behrens-Bau im Industriepark Höchst Frankfurt am Main


Von Krankheitserregern und Leben in kochender Säure Schülerkongress der VAAM in Frankfurt war großer Erfolg Wie entsteht Krebs? Warum sind Influenza Viren jedes Jahr von neuem gefährlich? Wie gelingt es manchen Mikroorganismen, in kochender Schwefelsäure zu überleben? Diese und zahlreiche weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Schülerkongresses „Faszination Mikrobiologie und Biotechnologie“, der erstmalig parallel zur Jahrestagung der Vereinigung für allgemeine und angewandte Mikrobiologie (VAAM) vom 10. bis zum 12. März am Campus Riedberg in Frankfurt stattfand. Insgesamt 360 Oberstufenschüler hatten die Gelegenheit an den Experimentierkursen zu den Themen „Plasmide und Vektoren“, „Proteine“ oder „Brennstoffzellen“ teilzunehmen. Die dreitägige Veranstaltung wurde unterstützt durch Sanofi Aventis, Merck, New England Biolabs und Hessen-Biotech. Die Anmeldungen überschritten die Zahl der Plätze bei Weitem. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv: „Die Praktika haben Spaß gemacht“ und „Die Versuche waren sehr anschaulich, interessant und gut zu meistern“, berichteten sie. In den Hörsälen berichteten vorwiegend junge Wissenschaftler über ihre Forschungen: Von der Krebsentstehung und Gentherapie über Viren und Bakterienvielfalt bis hin zu Medikamentenentwicklung und landwirtschaftlichen Anwendungen der Biotechnologie. Wie auf einem echten Kongress ergänzten Aussteller-Stände mit Mitmach-Angeboten und Postern die Veranstaltungen.

Gar nicht so einfach: Was ist jetzt der „Überstand“ nach dem Zentrifugieren und wo muss er hinein?

Die Fachvorträge stießen auf großes Interesse. Auch vor Fragen scheuten die Schülerinnen und Schüler nicht zurück.

Hessen-Biotech hat Verstärkung Dr. Thomas Niemann

Hessen-Biotech hat einen neuen Mitarbeiter. Seit März 2008 kümmert sich Dr. Thomas Niemann um die Inhalte der Hessen Biotech NEWS und des Internetauftritts. Die Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Gemeinschaftsständen auf den Leitmessen der Branche gehören ebenso zu seinen Aufgaben, wie weite Teile der Öffentlichkeitsarbeit von Hessen-Biotech.

war er als Pressesprecher, Werbetexter und Konzeptioner, PR-Redakteur und -Berater im HealthcareSektor tätig. Nun steht er Ihnen jederzeit für Fragen und Anregungen zur Biotechnologie in Hessen zur Verfügung.

Thomas Niemann studierte Chemie und promovierte im Fachbereich Biotechnologie in Bielefeld. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Fachzeitschriftenredakteur und arbeitete mehrere Jahre als Freier Wissenschaftsjournalist. In den Folgejahren

Dr. Thomas Niemann Hessen-Biotech Telefon: 0611 / 774-8646 E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de

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Aktuelle Publikationen

Hessen – Your Gateway to the Diagnostics Market in Europe Die moderne In-vitro-Diagnostik (IvD) wird in den kommenden Jahren zu einer Leitbranche im Gesundheitswesen. Innovative Reagenzien, Testsysteme und Hightech-Analysegeräte ermöglichen die frühzeitige Diagnose von Krankheiten. Dies erhöht nicht nur die Heilungschancen für den Patienten, es hilft auch Kosten zu sparen. Nun erfolgte im Auftrag von Hessen-Biotech eine Analyse des In-vitro-Diagnostik-Marktes in Hessen. Wie viele Unternehmen in Hessen beschäftigen sich mit In-vitro-Diagnostik? Wie viele Arbeitsplätze werden durch dieses Geschäftsfeld in Hessen gesichert? Wie stellt sich die Diagnostik-Branche in Hessen im nationalen und im internationalen Vergleich dar? Diesen und weiteren Fragen wurde über gezielte Befragungen der betreffenden Unternehmen und weiterführende Datenbankrecherchen nachgegangen. Das gewonnene Gesamtbild zeigt Hessen als dynamischen Standort für die In-vitro-Diagnostik-Branche: Es wurden insgesamt 54 Diagnostik-Unternehmen in Hessen identifiziert. Diese beschäftigen am Standort derzeit rund 6.000 Mitarbeiter, von denen etwa 5.000 (83 %) direkt im Geschäftsbereich IvD tätig sind. Im vergangenen Jahr erzielten diese hessischen Unternehmen einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,2 Milliarden Euro (80 Prozent) unmittelbar auf die IvD. Die Bedeutung dieser Zahlen zeigt sich im internationalen Vergleich: Für 2006 schätzte der deutsche Verband der Diagnostika-Industrie (VDGH) den weltweiten Gesamtumsatz in der IvD auf 30 Milliarden Euro, die neuesten Zahlen des europäischen Dachverbandes (EDMA, 2006) beziffern 9,2 Milliarden für den europäischen Markt. Die hessischen Unternehmen generieren also über 10 % des europäischen IvD-Umsatzes. Hessen ist damit einer der weltweit wichtigsten IvD-Standorte.

In-vitro-Diagnostik-Unternehmen in Hessen nach jährlichem Gesamtumsatz

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Regionale Verteilung der IvD-Unternehmen innerhalb Hessens

Mix aus regionalen KMUs und internationalen Playern Die Basis der hessischen In-vitro-Diagnostik-Branche bilden 36 (62%) dynamische, innovationsstarke kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Diese sind in der Regel auf IvD spezialisiert, sodass sie mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes mit Produkten und Dienstleistungen rund um die In-vitro-Diagnostik erzielen. Hinzu kommen große und sehr große Unternehmen mit Hauptsitz in Hessen sowie die Global Player der Branche, die in Hessen eine Niederlassung haben. Mit 1.700 Mitarbeitern am Standort Wiesbaden ist die Abbott Diagnostics das größte IvDUnternehmen in Hessen. Von dort aus steuert Abbott das komplette Diagnostik-Geschäft für Europa, den mittleren Osten und Afrika. Auch Entwicklung und Produktion von Diagnostika erfolgen zu großen Teilen in Wiesbaden. Eine führende Rolle für den Standort spielt auch Siemens Healthcare Diagnostics, die durch den Zukauf von Dade Behring, DPC Biermann und der Bayer Vital Diagnostics neben Abbott, Roche Diagnostics und Beckman Coulter zu den wichtigsten Wettbewerbern am europäischen IvD-Markt gehört. Gemäß einer Studie von Frost & Sullivan 2005 teilen sich diese IvD-Unternehmen rund 60 Prozent des europäischen Marktes.


Hessen im Süd-Nord-Gefälle Wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen lässt sich auch für den IvD-Markt in Hessen ein deutliches SüdNord-Gefälle verzeichnen. Aktivste Region in diesem Geschäftsfeld ist Südhessen, wo mehr als 70 Prozent aller hessischen IvD-Unternehmen angesiedelt sind, darunter auch einige Global Player: Abbott Diagnostics in Wiesbaden, die Biotest in Dreieich und die Siemens Healthcare Diagnostics mit verschiedenen Standorten in Südhessen. In Mittelhessen befinden sich ca. 20 Prozent der IvD-Unternehmen. Neben der Siemens-Tochter Dade Behring in Marburg hauptsächlich kleine und mittelständische Unternehmen im Raum Gießen. Nur wenige IvD-Unternehmen haben ihren Firmensitz in Nordhessen.

Innovativ und interdisziplinär Ob Forschung & Entwicklung, Produktion oder Vertrieb – in Hessen ist die vollständige Wertschöpfungskette der IvD-Branche vertreten. Die Forschung nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. 87 Prozent der befragten Unternehmen betreiben Forschung und Entwicklung (F&E), 74 Prozent am Standort Hessen. Die meisten hessischen Unternehmen zeigen sich zudem interdisziplinär und mit breit gefächertem Portfolio. Neben innovativen Reagenzien und hochsensitiven Testsystemen (87%) bieten viele Unternehmen auch Analysegeräte (55 %), Software für deren Betrieb (29 %) und Verbrauchsmaterialien (42 %) an. Dabei zeigt sich: Je größer das Unternehmen, desto weiter erstreckt sich das Angebot über die Anwendungsbereiche und Tätigkeitsfelder.

Labordiagnostik im Fokus – Schwerpunkt Immundiagnostik Bei den Produktsegmenten liegt der Schwerpunkt klar in der Labordiagnostik: In diesem Feld arbeiten mehr als 90 Prozent der IvD-Unternehmen, knapp 40 Prozent beschäftigen sich mit den anwenderfreundlichen Point of Care- (POC-) und Schnelltests. Die Immundiagnostik hat dabei einen großen Stellenwert. Mehr als 60 Prozent der hessischen IvD-Unternehmen bieten Produkte und Dienstleistungen in diesem Segment an. Ebenso eine hessische Stärke ist die Molekulardiagnostik, wozu auch die Entwicklung von Biomarkern gehört. Rund 26 Prozent der befragten hessischen Unternehmen beschäftigen sich bereits in diesem noch jungen aber innovativen Geschäftsfeld. Damit hat die Molekulardiagnostik bei Unternehmen in Hesssen bereits heute den gleichen Stellenwert wie die etablierten Anwendungsbereiche – klinische Chemie, Mikrobiologie/Bakteriologie, Hämatologie/Histologie/Cytologie – in denen zwischen 25 und 29 Prozent der befragten IvD-Unternehmen aktiv sind.

Bestnoten für Infrastruktur und Fachkräfte Was macht den Standort Hessen so attraktiv für die Unternehmen? Dies war ebenfalls Gegenstand der Befragung. Demnach sind 80 Prozent der Unternehmen zufrieden und sehr zufrieden mit den Standortbedingungen in Hessen. Mit großem Abstand lobten die Befragten die hervorragende Verkehrsinfrastruktur, die auch im internationalen Kontext als sehr gut eingestuft wurde. An zweiter und dritter Stelle wurden die Nähe zu Kliniken und Forschungseinrichtungen sowie die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal genannt. Hier macht sich das in Hessen besonders dichte Netz an Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Bereich Life Sciences und die gute Anbindung über den Verkehrsknotenpunkt Frankfurt – der Drehscheibe Europas – bezahlt.

„Hessen – Your Gateway to the Diagnostics Market in Europe“

F&E-Standorte

> Zahlen, Daten und Fakten zu den IvD-Unternehmen in Hessen > Gastbeiträge zu aktuellen Markttrends und wegweisenden Technologien > Firmenprofile ansässiger IvD-Unternehmen Das Branchenprofil wird in Kürze als Broschüre erscheinen und steht dann zum Download unter www.hessen-biotech.de zur Verfügung.

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Science4Life Venture Cup

Gründerboom im Jubiläumsjahr Science4Life beendet Konzeptphase des bundesweiten Businessplan-Wettbewerbs mit höchster Teilnehmerzahl seit Bestehen Einen Teilnehmerrekord und zehn junge Unternehmen mit herausragenden Geschäftsideen präsentierte die bundesweite Gründerinitiative Science4Life auf der diesjährigen Zwischenprämierung am 13. März 2008 in der Hessischen Landesvertretung in Berlin. Ausgezeichnet wurden die zehn besten Geschäftsideen von den beiden Schirmherren des Wettbewerbs, dem hessischen Wirtschaftsstaatssekretär Klaus-Peter Güttler und dem Leiter der Forschungs- und Entwicklungsstandorte von Sanofi-Aventis in Europa, Dr. Alfons Enhsen sowie vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Andreas Storm. Mit 88 eingereichten Geschäftsideen endete im Februar die erste Phase des zum zehnten Mal ausgeschriebenen Science4Life Venture Cups. Damit hat Science4Life, die vom Land Hessen und dem Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis initiierte und geförderte Gründerinitiative, pünktlich zu ihrem 10-jährigen Jubiläum die höchste Teilnehmerquote seit der eigenen Gründung erreicht.

Die 10 Gewinner der Zwischenprämierung. Die meisten Ideen kamen dieses Jahr aus der Biotechnologie und aus der Medizintechnik

Der Hessische Wirtschaftsstaatssekretär Güttler war von der hohen Zahl eingereichter Konzepte aus Hessen, der Geburtsstätte von Science4Life, besonders angetan: Rund ein Viertel der Geschäftsideen kam in diesem Jahr aus Hessen. Diesen folgten Einreichungen aus Bayern, sowie in gleichem Verhältnis aus Berlin und Nordrhein-Westfalen. Im aktuellen Trend bei

Gründern aus den Bereichen Life Sciences und Chemie liegen vor allem Konzeptideen aus der Medizintechnik und der Biotechnologie. Bereits im Vorfeld zur Zwischenprämierung wurden 20 ausgewählte Unternehmerteams von den Veranstaltern zu einem Workshop nach Berlin eingeladen. Dort hatten sie Gelegenheit, mit Branchenkennern weiter an ihrem Businessplan zu arbeiten und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die 10 Gewinner der Zwischenprämierung erhielten ein Preisgeld von je 1.000 Euro. Im Wettbewerb ist damit noch nicht die letzte Entscheidung gefallen: Alle Teilnehmer haben noch die Chance, Sieger der Abschlussprämierung im Science4Life Jubiläumsjahr zu werden. Diese findet am 17. Juni 2008 in der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main statt. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld in Höhe von 30.000 €. ■

www.science4life.de

Auch für den inoffiziellen Teil bietet die hessische Landesvertretung in Berlin einen stilvollen Rahmen

Die Gewinner der Konzeptphase: 4HLab Plauen (Fasendorf/Sachsen) arthrospec AG (Jena/Thüringen) Bioregeneration GmbH (Garching/Bayern) EBS Technologies GmbH (Berlin/Berlin) EDELIO (München/Bayern) EpiRet GmbH (Gießen/Hessen) LCSphera (Freiberg/Sachsen) LIVC Technologies GmbH (Frankfurt/Hessen) Microstim GmbH (Lübeck/Schleswig-Holstein) SurgicEye (Garching/Bayern)

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Hessen Mix

Branchenprofil Chemische Industrie in Hessen in aktualisierter Auflage Das Branchenprofil „Chemische Industrie in Hessen“ ist nun in aktualisierter Auflage erschienen. Der Leser bekommt darin einen Überblick über die Bedeutung und die Entwicklung der Branche in Hessen (auch im Vergleich zu Deutschland insgesamt). Hierbei beschränken sich die Angaben keineswegs auf Beschäftigung, Umsatz und Zahl der Betriebe. Darüber hinaus wird die internationale Verflechtung anhand von Direktinvestitionen und Außenhandel aufgezeigt und die regionale Verteilung der chemischen Industrie dargestellt. Des Weiteren wird eine Übersicht über bedeutende Unternehmen bzw. Betriebe der chemischen Industrie in Hessen gegeben. Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung werden ebenfalls thematisiert. Ein Ausblick über die weiteren Entwicklungsperspektiven rundet die Branchenprofile ab. Die HA Hessen Agentur GmbH fertigt im Rahmen ihrer laufenden Branchenbeobachtung im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Branchenprofile für bedeutende hessische Industriezweige an. Neben dem Branchenprofil zur chemischen Industrie sind daher auch drei weitere Branchenprofile hessischer Schlüsselindustrien in aktualisierter Auflage erschienen: „Automobilindustrie in Hessen“, „Elektroindustrie in Hessen“ und „Maschinenbau in Hessen“. Alle genannten Veröffentlichungen stehen auch als kostenloser Download im Internetauftritt der Hessen Agentur zur Verfügung. ■

www.hessen-agentur.de (unter Veröffentlichungen/Gutachten/)

Gesundheitsregion der Zukunft: Wettbewerbsvorteil für Mittelhessen timm, das Kooperationsnetzwerk für die mittelhessische Medizinwirtschaft, schickt die Region ins Rennen um die deutsche „Gesundheitsregion der Zukunft“. Bei diesem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden die besten Konzepte zur regionalen Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich Gesundheit ausgezeichnet.

Die Region Mittelhessen rechnet dabei mit einem klaren Wettbewerbsvorteil: „Durch die von timm geförderte enge Vernetzung von Forschungseinrichtungen, Kliniken und Unternehmen ergeben sich zwei Effekte“, erklärt Dr. Christian Schulze, Geschäftsführer der TransMIT GmbH und verantwortlich für timm, „Zum einen verkürzt sich für Medizinprodukte und Medikamente der Weg von der Innovation in der Forschung zum Markt. Zum anderen verbessert sich durch eine engere Zusammenarbeit, beispielsweise der Kliniken, die Patientenversorgung. Durch die Weiterentwicklung und Verzahnung bestehender Netzwerke in Wissenschaft und Wirtschaft ergeben sich für die Medizinregion Mittelhessen gute Chancen, Gesundheitsregion der Zukunft zu werden.“ ■

www.timm-mittelhessen.de

Neue Clusterstudie zur Bioenergie in Hessen erschienen Die gerade erschienene „Clusterstudie Bioenergie Hessen“ gibt die gesamte Marktsituation der Bioenergie in Hessen wieder und ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg einer nachhaltigen Energiepolitik in Hessen. Mit der Clusterstudie werden die entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorhandenen Potenziale und Synergieeffekte bezüglich der ökonomischen, technologischen und regionalen Stärken in Hessen aufgezeigt. Zudem wird dargestellt, wie das Cluster Bioenergie weiter entwickelt werden kann. In diesem Zusammenhang soll durch die Verknüpfung von technologischer und wissenschaftlicher Innovationskraft der Bereich Bioenergie weiterentwickelt und durch die entsprechende Außenwirkung des Clusters das Image des Landes Hessen als High-Tech-Standort, hier im Bereich Bioenergie, gestärkt werden. Die Studie wurde von der Hessen Agentur, in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum HessenRohstoffe HeRo e. V., erstellt. Ziel dieser Studie ist es, das Cluster der Bioenergie in Hessen umfassend darzustellen, eine Zwischenbilanz zu ziehen, Informationen über die wirtschaftliche Bedeutung der Branche zu erhalten und Handlungsansätze zur weiteren Entwicklung dieses Wirtschaftsbereiches festzustellen. Die „Clusterstudie Bioenergie Hessen“ steht im Internet zum Download bereit. ■

„Clusterstudie zur Bioenergie in Hessen“

www.hmulv.hessen.de

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Neueste Forschungsprojekte aus Hessen auf der Hannover Messe

Hessen unterstützt Bosnien-Herzegowina beim Wirtschaftsaufbau

Staatssekretär Prof. Dr. Lorz besuchte Gemein-

Hessen hat der Föderation Bosnien-Herzegowina wirtschaftliche Unterstützung zugesichert. Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hessen Agentur soll das Balkanland bei der Privatisierung von Staatsvermögen, der Einwerbung internationaler Fördermittel, der Öffnung des Arbeitsmarkts und der Vergabe von Konzessionen beraten. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und der bosnischherzegowinische Premierminister Nedzad Brankovic Anfang März in Wiesbaden. Wirtschaftsaufbau sei ein Schlüssel zur dauerhaften Befriedung der Region und zur Erweiterung der EU, sagte Koch. Die EU macht den Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit Bosnien-Herzegowina von Fortschritten der Reformen abhängig. Nach der Unterzeichnung besuchte die Delegation verschiedene hessische Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen, die einen Beitrag zum Wiederaufbau leisten könnten.

schaftsstand der Hochschulen Sieben hessische Hochschulen präsentierten bei der Hannover Messe 2008 mehr als 17 Forschungsprojekte für konkrete Kooperationsmöglichkeiten mit Unternehmen auf dem neuen Messestand des TechnologieTransferNetzwerks Hessen (TTN-Hessen). „Die Exponate sind einerseits ein Beweis für das Spitzenniveau der Forschung an den hessischen Hochschulen“, so Professor Ralph Alexander Lorz, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, „andererseits bieten sich hiermit für Unternehmen im Bereich des Wissens- und Technologietransfers hervorragende Kooperationsmöglichkeiten, um gemeinsam neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln.“ Auf dem Gemeinschaftsstand waren neben der Technischen Universität Darmstadt (TUD), der JustusLiebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg, der Hochschule Darmstadt, der Fachhochschule Wiesbaden und der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main auch die GSI – Gesellschaft für Schwerionenforschung Darmstadt und die Hessische Intellectual Property Organisation (hipo) mit Exponaten vertreten. „Die Hessische Landesregierung unterstützt die hessischen Hochschulen und Forschungsorganisationen beispielhaft bei ihren Präsentationen auf den großen Leitmessen“, hob der Staatssekretär hervor. Das zeigte auch die Verwirklichung des neuen Messestands in diesem Jahr. ■

Frankfurt – 20 hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus Hessen haben vom 5. bis 11. Oktober 2008 die Möglichkeit, im Rahmen des Förderprojekts „Junior i-lab“ im Schülerlabor XLAB in Göttingen zu experimentieren. Die Ausschreibung dazu startet jetzt.

www.ttn-hessen.de

Hessische Hochtechnologie präsentierte sich auf der Hannover Messe

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Hochbegabte experimentieren im Junior-i-Lab

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Vom Gen zum Protein. Hier gibt es Biotechnologie zum anfassen


Die Teilnehmer im „Junior i-lab“ experimentieren in kleinen Gruppen. Sie lernen so im Team zu arbeiten. Göttinger Wissenschaftler und Pharmaforscher von sanofi-aventis vermitteln den ausgewählten Schülern zudem theoretisches Wissen, das über den regulären Schulstoff hinausgeht. Ihre Experimente präsentieren die Schüler schließlich einer Jury aus Wissenschaftlern des XLAB und von sanofi-aventis. Das XLAB in Göttingen (www.xlab-goettingen.de) ist eines der modernsten und größten Schülerlabors in Deutschland. Bis zum 31. Mai 2008 können Lehrer und Organisationen der Begabtenförderung besonders talentierte und überdurchschnittlich motivierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 zur Teilnahme vorschlagen. Eigenbewerbungen von Schülern sind nicht möglich. Das Hessische Kultusministerium ist Partner des Projekts „Junior i-lab“ und wählt die Teilnehmer aus. ■

v.l.n.r. Roland Koch, Petra Roth, Dr. Roland Mohr, Dr. Christian Garbe, Hans-Joachim Tonnellier

www.sanofi-aventis.de

Richtfest am FIZ Jahr der Mathematik und Naturwissenschaften an der Uni Kassel Kassel – Im akademischen Jahr 2008/09 widmet sich die Universität Kassel in zahlreichen Veranstaltungen dem Thema Mathematik und Naturwissenschaften. Die nordhessische Universität wählt jedes Jahr aus ihren Kompetenzfeldern Natur, Technik, Kultur und Gesellschaft ein Schwerpunktthema für ihre öffentlichen Veranstaltungen. Dadurch bietet sie Möglichkeiten, die Uni und ihre Forschung auch über die eigenen Grenzen hinweg, in Stadt und Region zu tragen. Der Tag der Mathematik am 15. Februar war bereits ein gut besuchter Start ins Schwerpunktthemen-Jahr der Universität. Die fünfte Staffel der Kasseler Kinderuniversität beschäftigt sich sowohl mit Themen der Mathematik als auch mit denen der Institute für Physik, Chemie und Biologie. In den 16 anschaulichen Vorlesungen erfahren Kinder, warum Schiffe schwimmen und Sterne leuchten können, ob der Pfifferling mit uns verwandt ist und wo die Farben herkommen. Jugendliche und Erwachsene lernen anhand von Experimentalvorträgen und Workshops, was Physik mit Fußball zu tun hat, wie laktosefreie Milch entsteht und was eigentlich Zeit ist. Viele weitere Veranstaltungen für interessierte Bürger, Kinder, Jugendliche, Schüler und Lehrer sind geplant, so kann man über einen „Jahrmarkt der Naturwissenschaften“ wandeln, in den Gewächshäusern der Universität auf Forschertour gehen, die Kunstausstellung „Art of Science“ besuchen und vieles andere mehr. ■

Der zweite Bauabschnitt geht in die letzte Runde Frankfurt – Am 30. April 2008 hat die Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie GmbH (FIZ) mit dem Richtfest zum zweiten Bauabschnitt eine weitere wichtige Etappe für den Ausbau des Innovationsstandorts Frankfurt erreicht. Dem Ereignis angemessen waren auch die Gäste, wie der Aufsichtsratsvorsitzende des FIZ, Ministerpräsident Roland Koch, Oberbürgermeisterin Petra Roth und der Präsident der IHK Frankfurt Hans-Joachim Tonnellier. Der Bauabschnitt wird Ende dieses Jahres fertig gestellt sein und die Forschungs- und Bürofläche des FIZ auf ca. 14.000 m² mehr als verdoppeln. Damit werden weitere 150 hochkarätige Arbeitsplätze entstehen. „Das FIZ hat sich für kleine und mittelständische Unternehmen als ein Identifikationsort und als eine zentrale Anlaufstelle entwickelt“, sagt Dr. Christian Garbe, Geschäftsführer der FIZ GmbH. „Innovation ist dabei längst keine Frage der Größe mehr, sondern schlicht eine Frage eines strukturierten und zielgerichteten Vorgehens. Eine Frage der Kommunikation und der Vernetzung.“ Ziel sei es, den befruchtenden Austausch zwischen den jungen und etablierten Unternehmen weiter zu intensivieren. So wird mit dem Ausbau des FIZ außerdem ein Konferenzzentrum für bis zu 150 Personen entstehen.

www.uni-kassel.de Hessen-Biotech NEWS 2/2008

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Förderinitiative im Fokus

LOEWE 3 – Forschungsförderung für den Mittelstand

Frank Syring

Hessen wird die angewandte Forschung in Zukunft massiv fördern. Mit der Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich ökonomischer Exzellenz – kurz LOEWE – werden in den nächsten drei Jahren rund 160 Millionen Euro zusätzlich zur Forschungsförderung vergeben. Allein 16 Millionen davon entfallen auf die so genannte Förderlinie 3 zur Förderung von Verbundprojekten. Welche Auswirkungen diese zusätzliche Förderung auf die hessische Wirtschaftslandschaft hat und welche Projekte mit diesen Geldern unterstützt werden sollen, fragten wir Frank Syring, Leiter „Innovationsförderung Modell- und Pilotprojekte“ der HessenAgentur.

Woher wissen Sie, welche Projekte dieses Marktpotenzial haben? Die wissenschaftliche Qualität der Maßnahmen wird durch einen hochkarätig besetzten Programmbeirat sichergestellt. Weitere fachliche Stellungnahmen liefern die Fachabteilungen in den Ministerien und der IHK. Wir bei der Hessen Agentur setzen außerdem auf die enge Zusammenarbeit mit den TechnologieAktionslinien. Mit ihrem Branchen-Know-How erhalten wir wertvolle Unterstützung in der Erstbewertung der Projektskizzen. Nach Abschluss der Projekte werden die Ergebnisse wiederum gemeinsam mit den Aktionslinien evaluiert.

Was bedeutet die Einführung von LOEWE 3 für die Forschungs- und Wirtschaftslandschaft in Hessen? LOEWE ist in erster Linie Mittelstandsförderung. Durch die Förderlinie 3 werden Verbundvorhaben zwischen kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen gestärkt. Während in den letzten drei Jahren im Rahmen der Innovationsförderung des hessischen Wirtschaftsministeriums bereits 57 solcher Projekte gefördert wurden, werden bis 2010 mehr als 150 Projekte unterstützt werden können.

Die Beantragung von Fördermitteln stellt für viele noch immer eine Hürde dar. Werden die Projektpartner von Ihnen dabei unterstützt? Selbstverständlich. Wir beraten die Projektpartner bereits im Vorfeld einer Antragstellung, ob und unter welchen Rahmenbedingungen ein Projektansatz Aussicht auf Förderung hat. Dabei geben wir außerdem Hilfestellung bei der Suche nach geeigneten Technologiepartnern, Forschungseinrichtungen oder alternativen Finanzierungsvarianten. Hat LOEWE einen Einfluss auf das bereits erfolgreich laufende Förderinstrument der F&E- Modell- und Pilotprojekte?

An welche Projekte richtet sich die LOEWE-Initiative? Oberstes Ziel dieser Förderinitiative ist es, neue Technologien möglichst schnell in marktfähige Produkte oder Verfahren umzusetzen. Daher sind wir angehalten, Projekte mit hohem Marktpotenzial zu identifizieren und zu fördern. Unser besonderes Augenmerk liegt derzeit auf Innovationen aus den Bereichen Biotechnologie, Nanotechnologie, Medizinund Umwelttechnik sowie den umfassenden Bereich der Produktionstechnologien.

Keineswegs – als Projektträger des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) unterstützt die Hessen-Agentur nach wie vor die F&E- Modell- und Pilotprojekte mit Vorrang in Nord- und Mittelhessen sowie der Odenwald Region. Darüber hinaus sind im Rahmen dieser Maßnahmen auch einzelbetriebliche Förderungen möglich. ■

Kontakt LOEWE Förderlinie 3: Frank Syring HA Hessen Agentur GmbH Telefon: 0611 / 774 - 86 15 E-Mail: frank.syring@hessen-agentur.de Das Gespräch führte Dr. Thomas Niemann

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Hessen-Biotech NEWS 2/2008


Kriterien für Förderung durch LOEWE 3 Verbundprojekte •

KMU am Standort Hessen und Hochschulpartner (mindestens 2 Partner)

KMU (EU-Definition): 250 Mitarbeiter, 50 Millionen € Jahresumsatz

Weitere Partner erwünscht (Existenzgründer, regionale Gebietskörperschaften, nicht KMU etc.)

Projektmerkmale: •

Produkt- und Prozessinnovationen mit hohem Forschungsanteil

Forschungsvorhaben mit hohem technologischem Risiko

Erkennbare Markt- und Kundennähe

Förderung •

30 – 49 % der Gesamtausgaben

Nicht förderfähig: Investitionen und kalkulatorische Kosten

Maximale Förderungsdauer: 3 Jahre

Maximale Projekt-Fördersumme:

(Personalausgaben, Mieten, Leasingraten, Abschreibung und Betriebsmittelausgaben)

500.000 € für KMU 200.000 € für nicht-KMU (de minimis-Regelung) Antragsverfahren: 1.

Projektskizze + Letter of Intent der Partner (3 Seiten)

2.

Antrag inkl. Kooperations- bzw. F&E-Vertrag der Partner

3.

Zuwendungsvertrag mit dem Projektträger Hessen Agentur

Aktuelle Ausschreibungen 6 KMU-Innovativ: Fördermittel für junge Unternehmen Die KMU-Förderung des Bundes in der Biotechnologie erfolgt künftig unter dem Dach von „KMU-innovativ“. Mit „KMU-innovativ“ verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Ziel, das Innovationspotenzial kleiner und mittlerer Unternehmen in der Spitzenforschung zu stärken sowie die Forschungsförderung insbesondere für erstantragstellende KMU noch attraktiver zu gestalten. Projektskizzen können jederzeit eingereicht werden. Der zweite Bewertungsstichtag ist erreicht, der nächste ist der 15. Oktober 2008. Wichtige Kriterien für eine positive Förderentscheidung sind Exzellenz, Innovationsgrad und der Beitrag des Vorhabens zur Lösung aktueller gesellschaftlich relevanter Fragestellungen. Die Förderrichtlinien zu „KMU-innovativ Biotechnologie – BioChance“ sehen keine thematische Einschränkung innerhalb der Biotechnologie vor – es kann also für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben aus allen Zweigen der Biotechnologie eine Förderung beantragt werden. Für das Einreichen Ihrer Skizzen steht ein komfortables und schlankes Online-Werkzeug zur Verfügung. Der „Lotsendienst“ hilft bei grundsätzlichen Fragen zur Förderung. ■

www.kmu-innovativ.de

6 Hessischer Innovationspreis 2008 Preisgelder in Höhe von 36.000 Euro für innovativen hessischen Mittelstand Zum 12. Mal starten die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Hessen (MBG H) und das Hessische Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) unter der Mitwirkung von Hessen Kapital den Hessischen Innovationspreis. Noch bis zum 15.August 2008 haben kleine und mittelständische Unternehmen mit Standort in Hessen die Gelegenheit, sich mit ihren Produkten oder Verfahren zu bewerben, die sich unmittelbar vor oder gerade in der Markteinführungsphase befinden. Bei der Bewertung der Beiträge durch ein unabhängiges Kuratorium werden Kriterien wie Innovationsgrad, Markttauglichkeit, Marktpotenzial und Umweltwirkung bewertet. Die Preisverleihung des mit insgesamt 36.000 € dotierten Hessischen Innovationspreises erfolgt durch den Hessischen Wirtschaftsminister am 27. November im MAIN TOWER der Landesbank Hessen-Thüringen in Frankfurt. Die Bewerbungsunterlagen stehen zum Download bereit unter ■

www.innovationspreis-hessen.de

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Wissenschaft im Porträt

Das Virus gar nicht erst reinlassen Professorin Dorothee von Laer geht neue Wege im Kampf gegen AIDS und Hirntumore „Innovative Forschung – Wege beschreiten, die so noch nicht gegangen wurden“, so könnte das Leitmotiv der Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Professorin Dorothee von Laer heißen. In völlig unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten entwickelt die Gruppenleiterin und Koordinatorin der Abteilung „Angewandte Virologie und Gentherapie“ im Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main viel versprechende und hoch-innovative Therapieansätze.

Dorothee von Laer

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Gentherapie bisher kaum heilbarer Hirntumoren, die Erforschung der Vorgänge, die zur Entstehung von Leukämien führen und die Bekämpfung von HIV und AIDS. Allerdings stecken viele international anerkannte AIDS-Forscher gerade in einer tiefen Krise, nachdem kürzlich eine große klinische Studie mit einem potenziellen AIDS-Vakzin abgebrochen werden musste. Der bekannte AIDS-Forscher Robert Gallo verglich den Studienabbruch sogar mit der Challenger Space Shuttle-Katastrophe. Doch von Laer ist überhaupt nicht entmutigt: „Dieser Fehlschlag ist nicht wirklich überraschend. Alle potenziellen Impfstoffe, die nacheinander geprüft wurden, hatten die klassische Strategie, im Patienten eine Immunantwort auszulösen und den Patienten so zu schützen. Wir wissen aber, dass sich bei der Breite dieser verschiedenen HIV-Stämme keine zuverlässige Immunantwort erzeugen lässt.“ Von Laers Arbeitsgruppe geht daher einen völlig anderen Weg. „Wir versuchen kleine Eiweißfragmente über ein Gen im Menschen produzieren zu lassen, die das Virus direkt hemmen. Wir versuchen also nicht, die eigenen Antikörper zu induzieren, sondern wollen das Virus über diese kleinen Proteinfragmente, sogenannte Peptide, direkt hemmen.“ Während andere Arbeitsgruppen daran arbeiten, das Virus in der Zelle selbst zu unterdrücken, konzentriert sich von Laer vollständig auf Eintrittsinhibitoren, die verhindern, dass das Virus überhaupt erst in die Zelle eindringen kann. „Ist das Virus nämlich erst einmal in der Zelle, dann ist es auch in allen Nachkommen dieser Zelle, dann ist es integriert in die Erbmasse der Zelle. Unserer Meinung nach ist es dann eigentlich zu spät.“

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Das Virus muss draußen bleiben Damit das Virus überhaupt in die Wirtszelle eindringen kann, muss sein Hüllprotein an einen Rezeptor an der Zielzelle andocken und die Virushülle mit der Zellmembran fusionieren. Erst dann wird das Erbmaterial des Virus in die Zelle eingeschleust. Das Peptid, mit dem die Arbeitsgruppe arbeitet, hemmt genau diesen Fusionsprozess. Über einen sicherheitsmodifizierten lentiviralen Virus wird das Gen für dieses insgesamt 109 Aminosäuren große Peptid in das Genom menschlicher Zellen eingeschleust, so dass die Zellen selbst das Peptid bilden und sich so vor dem Eindringen des HI-Virus schützen – das Virus muss draußen bleiben. Das Virus wird dann außen vermutlich abgebaut, denn „wir wissen, dass auch unter Normalbedingungen rund neun von zehn Viren, die an der Zelle andocken, es nie reinschaffen, sondern irgendwie inaktiviert werden.“ Die durch das Peptid geschützten Zellen haben im Falle einer HIInfektion einen Selektionsvorteil: „Wenn wir eine HIV-infizierte Zellkultur haben, in der nur eine einzige von 10 000 Zellen geschützt ist, dann dauert es drei Wochen und diese eine einzige Zelle hat sich durchgesetzt und macht nachher 100 Prozent der Kultur aus und die Kultur ist geheilt. Wir stützen uns auf diesen Selektionsvorteil, weil man nicht alle Immunzellen auf einmal schützen kann.“

In-vitro bereits erfolgreich – in-vivo noch nicht hinreichend getestet In der Zellkultur funktioniert es fantastisch“, berichtet von Laer begeistert, „aber der Mensch ist natürlich ein bisschen komplizierter“, räumt sie ein. Bei den ersten zehn Patienten – Patienten, bei denen bereits alle Therapien versagt hatten und die nur noch wenige T-Helferzellen hatten – ließen sich kaum Zellen für die Gentherapie isolieren und genetisch schützen. Die Therapie konnte den Patienten nicht mehr helfen, weil sich die Zellen in diesen Patienten nicht mehr richtig regenerieren konnten. In einer in Kürze beginnenden Studie sollen nicht mehr die Immunzellen selbst, sondern Vorläuferzellen aus dem Knochenmark des Patienten gentherapeutisch behandelt werden. So sollen sich frische geschützte Immunzellen bilden können, die dann für die ent-


sprechende therapeutische Antwort sorgen. Auch sollen die Patienten weniger schwer krank sein, um das Ansprechen auf die Therapie zu ermöglichen. Von Laer ist optimistisch: „Es sieht sehr gut aus. Die Richtung, die wir verfolgen, ist vielleicht ein bisschen verrückt und innovativ, aber was heute verrückt ist, ist morgen Standard – hoffen wir.“

zellen, in die sie dann eindringen können. So wird das Gen für ein Protein in die Tumorzellen eingebracht, das in der Lage ist, den Wirkstoff Ganzyklovir so zu verändern (phosphorylieren), das es wirksam wird und den Zelltod verursacht – und zwar eben ganz spezifisch ausschließlich in den Tumorzellen. „Das funktioniert im Tiermodell einmalig“, berichtet von Laer. „Wir führen bereits Gespräche mit einer Firma, die für uns die Genfähren produzieren wird und haben einen Kliniker gefunden, der eine erste Studie bei Patienten durchführen möchte. Wir denken, dass mit den noch anstehenden Sicherheitsuntersuchungen die Studie in ein bis zwei Jahren beginnen kann.“ Bei Tierversuchen ließ sich mit dieser Behandlung sogar bei aggressivsten Hirntumoren, die auf herkömmliche Therapien überhaupt nicht ansprechen, eine vollständige Rückbildung des Tumors erreichen. „Unser Therapieansatz ist vielversprechend, aber bei einigen Hirntumoren hat die Forschung in 20 Jahren nur zu einer Verlängerung der Lebenserwartung um bis zu drei Monaten geführt, daher sollte man vorsichtig sein. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass es funktioniert.“

Nervenzellen Krebszellen Genfähren (virale Vektoren)

Mit ihrem 17-köpfigen Team beschreitet von Laer Wege die keiner vor ihr beschritten hat.

Selbstmordgene in Hirntumoren – im Tiermodell vollständige Heilung schwerster Tumoren aktivierbares Toxin

Ein bisschen Glück gehört auch dazu. Und das hatten die Wissenschaftler um von Laer, als sie eigentlich mehr zufällig auf ein Virushüllprotein stießen, das im Gehirn den Eintritt von Viren in Tumorzellen ermöglicht, nicht aber in gesunde Nervenzellen. Damit ist es eine ideale „Genfähre“, um gezielt Gene in Hirntumorzellen einzubringen. Um diese Genfähren in die Nähe der Tumorzellen zu bringen, verwenden die Forscher adulte Stammzellen, die überall dort hinwandern, wo etwas nicht in Ordnung ist, eben auch zu Tumorzellen. Diese adulten Stammzellen wurden genetisch so verändert, dass sie diese Genfähren produzieren, die zuvor mit einem Selbstmordgen bestückt wurden. Während sie den Tumor durchdringen, bringen die Stammzellen wie ein trojanisches Pferd die Genfähren in die Nähe der Tumor-

Mehr als hundert Jahre ist es her, dass 1906 in Frankfurt am Main das Georg-Speyer-Haus als Stiftung des privaten Rechts gegründet wurde – ursprünglich um eine Forschungsstätte für Paul Ehrlich zu schaffen. Nun arbeitet dort die Professorin Dorothee von Laer mit ihrem 17-köpfigen Team Tag für Tag an ihren großen Zielen. Corinna Volz-Zang ■

Das Prinzip der Therapie mit Selbstmordgenen

Prof. Dr. med. Dorothee von Laer Georg-Speyer-Haus Paul-Ehrlich-Straße 42-44 D-60596 Frankfurt am Main E-Mail: laer@em.uni-frankfurt.de Internet: www.georg-speyer-haus.de

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Wirtschaft im Porträt

„Das BIT-Logo werden Sie lange suchen“ Immer bescheiden – vom hessischen Hersteller von Impfpistolen zum Global Player für High-End-Geräte in Medizintechnik und Diagnostik Für nachhaltigen Geschäftserfolg braucht es meist eine Initialzündung. So auch vor 30 Jahren bei der Messer Griesheim GmbH: Die Behringwerke benötigten eine Impfpistole für Massenimpfungen. In einer Baracke im hinteren Bereich der Fertigungshallen der Messer Griesheim GmbH fingen vier Männer an zu tüfteln – und sie waren erfolgreich. Einige Jahre später war die Impfpistole auf dem Markt. Doch die Was in einer kleinen Hinterhofwerkstatt begann, ist jetzt der Entdeckung von AIDS und des HI-Virus erforderte weltgrößte internationale Aufein Umdenken. Instrumente für Massenimpfungen tragsentwickler und Fertiger für komplexe medizinische Geräte. waren nicht mehr erwünscht. Das junge Unternehmen hatte inzwischen allerdings ausreichend medizintechnischen Hintergrund, um auch weiterhin Ansprechpartner für die Behringwerke in Marburg zu sein, die einen Gerätehersteller brauchten. „In den 80er Jahren hat sich das Unternehmen zum Spezialisten im Bereich von High-EndGeräten in Medizintechnik und Diagnostik entwickelt“, berichtet Diplomingenieur Marius Balger, seit 2004 Geschäftsführer des Unternehmens. Inzwischen hat sich der kleine Gerätehersteller als BIT Analytical Instruments einen Namen gemacht und ist der weltgrößte internationale Auftragsentwickler und Fertiger für komMarius Balger, plexe medizinische Geräte. Das Geschäftsführer/CEO Unternehmen beschäftigt 140 Mitarbeiter in seinem Hauptsitz in Schwalbach im Taunus und weitere 40 Mitarbeiter in den USA. Der Umsatz des Unternehmens, das Teil der international aufgestellten Messer- und MEC-Gruppe ist, beläuft sich inzwischen auf 60 Millionen US-Dollar.

Mit der Selbständigkeit in die Mehrkundenstrategie „Mit Gründung der eigenständigen GmbH 1995 in Schwalbach tat sich auch etwas auf der Kundenseite“, berichtet Balger. Aus den Behringwerken wurde Dade Behring, das inzwischen zu Siemens Medical Solutions Diagnostics gehört. Bis in die späten 90er Jahre waren die Behringwerke der einzige Kunde des Unternehmens. Mit der Jahrtausendwende wurde auch die Wende hin zur Mehrkundenstrategie be-

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schlossen sowie in 2001 Kaizen-Fertigungsprozesse eingeführt. Um im US-amerikanischen Markt – immerhin der größte Medizingerätemarkt der Welt – Fuß zu fassen, wurde im Jahr 2003 in Boston, Massachusetts, die eigenständige Gesellschaft BIT Analytical Instruments Inc. gegründet. Erst im letzten Jahr wurde durch den Kauf des kalifornischen Wettbewerbers Source Scientific die Präsenz in den USA verstärkt. „In den USA sind wir stärker medizingetrieben.“ So hat das Unternehmen beispielsweise ein Gerät entwickelt, mit dem erstmalig nicht invasiv, allein durch die Untersuchung geringer Mengen Brustsekrets, das Brustkrebsrisiko eingeschätzt werden bzw. in einem frühen Stadium veränderte Zellen identifiziert werden können.

Ein Blick in die Fertigungshalle von BIT

„Unser Logo werden Sie lange suchen“ „Wir sind der weltgrößte Auftragsentwickler und Fertiger für technologisch hoch entwickelte medizinische Geräte. Und trotzdem werden Sie nie ein BITGerät am Markt finden“, erzählt Balger. Das zeichnet das Unternehmen aus und ist wohl auch zu einem guten Teil für den großen Erfolg verantwortlich: „Wir treten nicht in Wettbewerb zu unseren Kunden, sondern agieren als Dienstleister. Wir entwickeln Geräte für unsere Kunden, wir fertigen sie und bieten Service an den verschiedenen Standorten. Dadurch, dass wir als eigenständige Gesellschaft zur MesserGruppe gehören, die in mehr als 100 Ländern vertreten ist, ist es uns möglich, in fast jedem Land Service anzubieten.“ Die Art der Zusammenarbeit kann dabei sehr unterschiedlich sein. So gibt es Kunden, die an das Unternehmen herantreten, weil sie zwar


eine Gerätelösung haben, aber jemanden suchen, der ihnen das Gerät entwickelt oder fertigt. Andere Unternehmen haben zwar eigene Fertigungsstätten, entscheiden sich aber aufgrund von Kapazitätsengpässen oder ganz grundsätzlich für bestimmte Kompetenzbereiche dazu, Outsourcing zu betreiben. „Es gibt zwar ganz verschiedene Formen der Zusammenarbeit, doch ist es in den meisten Fällen so, dass der Kunde zu uns kommt, mit uns gemeinsam ein Gerät entwickelt und wir fertigen es, während der Kunde es vertreibt und weltweit für das System verantwortlich ist.“

Von ganz klein bis ganz groß – gemeinsam ist die komplexe Technologie Von kleinen Geräten, die dazu dienen DNA aufzuspalten, über große Bench-top-Analyzer, in denen mit hohem Durchsatz Blutproben beispielsweise auf HIViren geprüft werden, bis hin zu hoch-komplexen optischen Einheiten wie Video-Imaging – „wir verfügen über ein sehr breites, hoch-komplexes und technologisch sehr anspruchsvolles Spektrum“, betont Balger. Dementsprechend sind von den weltweit 180 Beschäftigten allein knapp 50 Mitarbeiter Ingenieure. Unter den übrigen Mitarbeitern finden sich viele Techniker, Mechatroniker, aber auch Physiker, Chemiker und Biochemiker, denn „wir müssen die Systeme unserer Kunden verstehen. Wir müssen nicht nur die Technik überschauen, wir müssen Spezialisten haben, die beispielsweise die biochemischen Vorgänge, die einzelnen Messmethoden zugrunde liegen, verstehen, um sie technisch umsetzen zu können. Ein Maschinenbauer alleine kann so ein Gerät nicht verstehen und entwickeln“, erläutert Balger das Expertengemisch in seinem Unternehmen. Mittelfristig wird BIT weiter global wachsen und die Wertschöpfungstiefe erhöhen und damit die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich ausbauen. Corinna Volz-Zang ■

BIT Analytical Instruments GmbH Am Kronberger Hang 3 65824 Schwalbach Telefon: 06196 / 806 190 Fax: 06196 / 806 111 Marius.Balger@BIT-Instruments.com

Montage eines IVD-Analyzers für einen internationalen OEM

Zeitschiene von BIT Analytical Instruments GmbH

1976

1980-1990

1995-2000

2001

2003-2004

2007

Startschuss in Richtung Medizintechnik: Vier Mitarbeiter von Messer Griesheim beginnen mit der Herstellung einer Impfpistole für die Behringwerke AG in Frankfurt

Spezialisierung auf Invitro-Diagnosegeräte: Das Unternehmen wird zum führenden europäischen Hersteller von In-vitro-Diagnostikgeräten

Schritte in die Selbständigkeit: Umzug nach Schwalbach (1995), Umfirmierung in Messer Biomedical Instruments GmbH (2000), ab 2002 BIT Analytical Instruments GmbH. Konzentration auf Herstellung von medizinischen und diagnostischen HighEnd-Geräten

Kaizen-Verfahren in der Produktion: Übergang zur Fließfertigung, Verringerung der Durchlaufzeiten, Optimierung des Materialmanagements, ablaufgerechte Arbeitsplatzgestaltung

Etablierung der One Stop Solution mit Partnern weltweit: Von der Entwicklung über Fertigung bis zum After Sales Service werden alle Leistungen von BIT Analytical geliefert. Gründung der BIT Analytical Instruments Inc. mit Sitz in Boston

Übernahme des USamerikanischen Wettbewerbers Source Scientific in Kalifornien und Ausbau des USamerikanischen Marktes

Erstes Gerät des Unternehmens: Impfpistole für Massenimpfungen

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Hessen International

Das neue Enterprise Europe Network – Unterstützung für KMU Bündelung der Beratungskompetenzen bei der Hessen Agentur Zu Beginn des Jahres 2008 hat ein neues Netzwerk seine Arbeit aufgenommen, das die bisherigen Beratungsdienstleistungen rund um die Europäische Union in einer einzigen kompetenten Anlaufstelle bündelt: Das „Enterprise Europe Netwok“ (EEN). In diesem Netzwerk werden die bisherigen Dienstleistungen von Euro Info Centre, Innovation Relay Centre und EU-Programmberatung unter einem Dach zusammengefasst mit dem Ziel, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung ihres Innovationspotenzials zu helfen und ihnen die Politik der Europäischen Kommission näher zu bringen. „Mit mehr als 500 Trägerorganisationen und fast 4000 erfahrenen Mitarbeitern ist das EEN das größte Unterstützungsnetzwerk in Europa“, erläutert Helmut Unger, der wie schon im IRC auch im EEN Ansprechpartner für hessische Biotechnologie-Unternehmen ist. Jedes Jahr wird das Netzwerk europaweit 50.000 intensive Beratungsgespräche durchführen und 4.000 lokale Veranstaltungen und Workshops organisieren, die für KMU relevante Fragestellungen behan-

deln. „Wir informieren alle hessischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Technologiezentren über EU-Maßnahmen, Programme und Finanzierungsmöglichkeiten und helfen ihnen dabei, Zugang dazu zu finden,“ verspricht Unger. Nach wie vor steht die Vermittlung innovativer Technologien im Fokus des EEN. „Auch in dieser Ausgabe haben wir daher wieder einige interessante Technologie-Angebote und Gesuche aus ganz Europa zusammengestellt. Dabei handelt es sich aber nur um einen kleinen Auszug aus unserer Technologiedatenbank. Wer eine spezielle Technologie anbietet oder sucht, sollte sich an das Enterprise Network Europe wenden,“ empfiehlt Unger.

Helmut Unger Enterprise Europe Network Telefon: 0611 774-8650 E-Mail: helmut.unger@hessen-agentur.de

Business Matching in Japan Kobe empfängt hessische Delegation zu Gesprächen über mögliche Kooperationen

Am 13. Oktober 2008 findet das alljährliche Business Matching für Unternehmen aus dem Life Science Bereich im Kobe Translational Research Center (TRI) in Japan statt. Zu diesem Anlass wird der Kobe Life Science Cluster eine Delegation aus Hessen empfangen, um die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zu intensivieren. Im Rahmen dessen sollen fünf ausgewählte hessische Biotech-Unternehmen die Gelegenheit haben, die Delegation zu begleiten und gezielt Geschäftskontakte zu den japanischen Unternehmen der Branche anzubahnen. „So möchten wir eine Brücke zu internationalen Life Science Regionen mit ihren biomedizinischen Clustern und Unternehmen schlagen“, sagt Gregory Rall, International Life Science Coordinator aus Kobe. Der Termin für die Delegation wird pünktlich zur Bio in Yokohama stattfinden. „So haben die Unterneh-

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men außerdem die Gelegenheit, die Leitmesse der Biotechnologiebranche in Japan zu Besuchen und weitere viel versprechende Kontakte zu knüpfen“, so Rall. Für Unternehmen, bei denen schon im Vorfeld eine deutsch-japanische Kooperation sehr wahrscheinlich ist, werden vom Veranstalter Möglichkeiten der Teilfinanzierung angeboten. Interessierte Unternehmen bewerben sich bitte bis zum 27. Juni 2008 mit einem Letter of Intent bei ■

Helmut Unger Enterprise Europe Network Hessen HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Straße. 38-42 65189 Wiesbaden, Germany Telefon: 0611 / 774-8650 E-Mail: helmut.unger@hessen-agentur.de


Technologie-Angebote Nr.

Land

Projekt

Stand

Gesucht

08 FR SOAA 0JX8

FR

A new method to obtain molecules for pharmaceutical uses from olive by-products An Italian research group has developed a new chemical-catalytic method for the derivation (acylation) of oleuropein by using an environment-friendly process and olive by-products. The obtained molecules have tested bio-pharmacological effects, potentially active in the treatment of extremely diffuse diseases (neuro degenerative disorders, neoplasic degenerations, inflammatory processes, pain therapy, etc).

Available for demonstration – field tested

License agreement as well as technical collaboration is sought with companies and research partners for further development and/or technology transfer ...

08 SI SIJS 0JMA

SI

Gene for enhancing primary metabolism A Slovenian research institute has developed a gene for modified 6-phosphofructo-1-kinase, which increases productivity and yields by various commercial microorganisms. The technology is applicable with various bacterial, fungal and yeast strains used for large-scale bio-manufacturing, using both chemically defined and nutritionally complex media. The enzyme encoded by mt-pfkA gene deregulates glycolytic flux, enhancing the formation of precursors for the synthesis of various bio-products.

Available for demonstration

Partners are sought in microbial fermentation industry or bio-fuel production for further technical cooperation or licensing.

08 ES CACI 0JP4

ES

In vivo models suitable for preclinical validation of new therapies against human pancreatic cancer. A biological research group from a Science University in Catalonia recently developed and characterised a panel of orthotopic xenografts by direct implantation of surgical fragments suitable for testing new therapies in human pancreatic cancer. One of the main advantages is that accurate preclinical validation of therapies may economise the drug approval by minimising the number of clinical trials.

Available for demonstration

The group is looking for partners (academy or industry) from the pharmaceutical sector, related to health issues or similar for a technical cooperation and/or commercial agreement.

08 CZ CZTC 0K23

CZ

Non-antibiotic extermination of Staphylococcus aureus and Streptococcus pyogenes A Czech company has developed an immunostimulator with antibacterial and antiviral effects. The substance is created by way of controlled blood enzymolysis and proprietary stabilisation of peptides, thus the inventor is able to prepare the exact quantity of each component. The substance showed good initial lab results regarding extermination of purposely chosen Staphylococcus aureus and Streptococcus pyogenes.

Already on the market

The product is available for acquisition by a company having solid market presence. It is possible to patent the invention by the technology acquirer.

08 DK DKEC 0JTV

DK

New prophylactic/therapeutic treatment of influenza and parainfluenza A Danish SME has produced a recombinant protein that inhibits/blocks influenza and parainfluenza virus infections. Unlike vaccines, the antiviral effect of the protein is not restricted to a certain variant or serotype of influenza viruses. It has been shown to inhibit a wide spectrum of different virus strains including both influenza A and B virus and parainflueza viruses.

Development phase – Laboratory tested

The company is looking for industrial partners (biotech or pharmaceutical company) interested in further development of the technology and its applications.

Technologie-Gesuche Nr.

Land

Projekt

Gesucht

08 GB LDLT 0JXS

GB

New technologies for kidney failure A London-based SME with a large international experience and expertise in more than one therapeutic area is interested in finding new and/or disruptive technologies in the area of kidney failure. Peritoneal Dialysis (PD) and Haemodialysis (HD) are the two currently employed techniques. The London company is interested in technologies that may come from a different discipline but that may improve the well-being of patients and reduce their need for constant trips to the hospital.

The company is looking for either companies or academic groups that may be at the early stages of development of their technology but think that it may have applications to patients with kidney failure.

08 CH RAEP 0JWU

CH

Drug-Delivery Patch Device for Intradermal Injections A Swiss company has developed a new technology to create a direct flow path across the stratum corneum, enabling a simple delivery of therapeutic substances through the skin, and allowing accurate and reproducible intradermal delivery to be performed. Unlike standard patch it would enable precise delivery of macromolecular drugs such as insulin and vaccines, and provide an efficient mean for controlled, accurate and repeatable drug injection intradermally.

The company is looking for a patch-like structure that could integrate this technology. The patch should be able to actively deliver the drug over at least 24hours, with a system of release control.

08 SE NSCE 0K25

SE

Technology for analysis and process scale extraction of anthocyanins and antioxidants from blueberries Northern Sweden is famous for the quality of wild berries, and especially blueberries from certain regions have been found to contain larger amounts of antioxidants, especially anthocyanin, than what is common. Facilities are planned for the extraction and production of these biochemical components. A regional company wants to find state-of-the-art technology for QC analysis (Quality Control) and new effective methods for production and extraction.

Specifically companies specialised in HPLC and spectroscopy analysis are sought, as well as companies working with extraction of biochemical components or companies developing and producing analysis equipment. Partners that could be part of a value-chain for antioxidants would also be of interest.

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Bio Future

Einblicke in die Medizin der Zukunft targos aus Kassel in der Endrunde des BioPharma-Wettbewerbs des BMBF „Mit prädiktiven Biomarkern zu zielgenauer Therapie des Prostatakarzinoms“ – so lautet der Titel des vom Kasseler Unternehmen targos molecular pathology GmbH geführten Konsortialantrags, der erfolgreich die erste Runde des BioPharma-Wettbewerbs passiert hat und in die entscheidende zweite Runde gekommen ist. Das Konsortium aus elf Forschungseinrichtungen und insgesamt fünf Unternehmen ist nun aufgefordert, bis Ende Juli das Konzept weiter auszuarbeiten. Von 37 Bewerbungen sind jetzt noch zehn Konsortien im Rennen. Bis zu fünf Konsortien werden schließlich vom Bundesforschungsministerium über einen Zeitraum von fünf Jahren und einem Gesamtbudget von 100 Millionen Euro gefördert.

Dr. Thomas Henkel

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem Strategiewettbewerb BioPharma dazu aufgefordert, Ideen für neuartige strategische Konzepte vorzulegen, die die zielgerichtete Entwicklung neuer Medikamente und Therapien in Deutschland vorantreiben. Es wundert nicht, dass es das Verbundprojekt um die targos GmbH in die zweite Runde geschafft hat. „Das Besondere an unserem Konzept ist die biomarkergeleitete Entwicklung von Arzneimitteln, die sowohl eine effizientere Entwicklung als auch eine gezieltere und sicherere Anwendung von neuen Therapien ermöglichen soll“, sagt Dr. Thomas Henkel, Geschäftsführer von targos. Prädiktive Biomarker können Auskunft darüber geben, ob und wie gut ein Patient auf eine bestimmte Art von Medikamenten anspricht. „Idealerweise beginnt man mit der Marker- und der Arzneimittelentwicklung gleichzeitig“, weiß Henkel, „die Arzneimittelentwicklung wird erfahrungsgemäß allerdings viel zu spät in Angriff genommen.“ Von den Zulassungsbehörden werden immer häufiger Biomarkerdaten gefordert. Das hat drei Gründe: Zum einen ist es Patienten ethisch nicht zumutbar, unter Nebenwirkungen eines Medikaments zu leiden, wenn von vorneherein durch Biomarker eine Wirkung ausgeschlossen werden könnte. Zudem macht es auch ökonomisch keinen Sinn, hoch-innovative und damit teure Medikamente unselektiv allen Patienten zu geben, wenn nur ein Teil von ihnen von der Therapie profitiert. Und schließlich, und dies ist ein zentraler Punkt im Forschungsprojekt von targos, sollte durch die parallele Entwicklung von Biomarkern mit der Wirkstoffentwicklung eine effizientere und damit kostengünstigere Pharmaentwicklung möglich sein.

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Das Konzept von targos und seinen Partnern beinhaltet Forschungsprojekte in verschiedenen Entwicklungsstadien mit unterschiedlich hohem Erfolgsrisiko. Zwei völlig neue Therapieansätze für das Prostatakarzinoms, die von beteiligten Forschungseinrichtungen in Bonn und Freiburg entwickelt wurden, befinden sich noch in der Präklinik, wurden also bisher noch nicht an Menschen geprüft. Ein weiteres Teilprojekt ist die biomarkerbegleitete Wirkstoffentwicklung in Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen und der dritte Schwerpunkt ist die Beteiligung an bereits laufenden klinischen Studien und die Entwicklung und Validierung geeigneter Biomarker. „Unser Minimalziel besteht darin, für mindestens einen der Therapieansätze nach Ablauf der fünf Jahre einen validierten Biomarker für eine Therapie mit Zulassung entwickelt zu haben. Wenn es sehr gut läuft, dann begleiten wir bereits eines der neuen Therapiekonzepte mit Biomarkern in Phase-II-Studien.“ Derzeit arbeiten targos und seine Partner intensiv daran, den Antrag zu konkretisieren und weitere Konsortialpartner einzubinden. Corinna Volz-Zang ■

Kontakt: targos molecular pathology gmbh Dr. Thomas Henkel Mönchebergstraße 41-43 D-34125 Kassel E-Mail: thomas.henkel@targos-gmbh.de www.targos-gmbh.de

targos-Mitarbeiter präparieren Gewebeproben von Patienten aus aller Welt


Nachrichten aus der Wirtschaft 6

Merck startet mit WHO Bilharziose-Bekämpfung in Nigeria, Benin und Madagaskar Darmstadt – Mit der Auslieferung von ca. 6 Millionen Tabletten Cesol®600 (Praziquantel) an die WHO hat Merck sein Bilharziose-Hilfsprogramm für afrikanische Schulkinder in Nigeria, Benin und Madagaskar erfolgreich gestartet. Das auf zehn Jahre angelegte Merck-Praziquantel-Spendenprogramm wurde im April 2007 mit der WHO vereinbart und umfasst die Lieferung von 200 Millionen Tabletten Cesol®600 im Wert von ca. 80 Mio. US-Dollar. Schwerpunkt der Hilfsaktion zur Bekämpfung tropischer Armutskrankheiten sind Länder in Subsahara-Afrika, wo ein Großteil der ca. 200 Millionen an Bilharziose Erkrankten lebt. Insbesondere Kinder reagieren unter dieser Wurmerkrankung mit schwerwiegenden Entwicklungsstörungen oder leiden an deren Spätfolgen. Mit der Arzneimittelspende von Merck können ca. 27 Millionen Kinder über den Zeitraum von zehn Jahren nachhaltig behandelt werden. ■

www.merck.de

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Botox: Indikationserweiterung beantragt Frankfurt – Merz Pharmaceuticals hat bei den Arzneimittelbehörden in Europa die Zulassung des komplexproteinfreien Botulinum Neurotoxins Typ A für eine weitere neurologische Indikation beantragt: Spastik der oberen Extremität nach Schlaganfall. Die Studiendaten bestätigen die Wirksamkeit von Botulinum bei dieser Indikation. Der Wirkstoff ist bereits in den Indikationen Blepharospasmus und zervikale Dystonie (mit überwiegend rotatorischer Komponente) zugelassen. Es hat sich weltweit bei über 29.000 Patienten in der klinischen Praxis bewährt. Durch ein innovatives Herstellungsverfahren gelang es Merz erstmals, ein reines, komplexproteinfreies und ein bei Raumtemperatur (25 °C) stabiles Botulinum Neurotoxin Typ A herzustellen. Bei herkömmlichen Botulinumtoxinpräparaten ist das paralytisch aktive Neurotoxin Typ A mit clostridialen Begleitproteinen, den sogenannten Komplexproteinen assoziiert. Diese haben keine pharmakologische Wirkung, sie tragen nicht zur muskelrelaxierenden Wirkung des Neurotoxins bei. ■

www.merz.de

Zellmodelle für menschliche Herzen gesucht Frankfurt/Köln/Lübeck/Reutlingen – In Kooperation mit Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland begibt sich sanofi aventis auf die Suche nach neuartigen zellulären Modellen des menschlichen Herzens − das Ziel: verbesserte Methoden für Arzneimitteltests. Der anatomische Aufbau des Herzens ist heute im Detail bekannt. Was biochemisch in und zwischen den Herzzellen vorgeht, ist dagegen in weiten Teilen immer noch unerforscht. Der Verbund aus fünf Forschergruppen aus Wissenschaft und Wirtschaft startet nun ein gemeinsames Projekt mit dem Ziel, künstliche, aus menschlichen Herzzellen bestehende Gewebekulturen zu erzeugen und näher zu untersuchen. Bislang existieren solche Labor-Kulturen nicht, könnten nach Ansicht der Wissenschaftler aber als Modelle des Herzens überaus hilfreich sein: Neue Wirkstoffe zur Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ließen sich schneller finden sowie deren Wirksamkeit und Verträglichkeit früher und genauer einschätzen. ■

www.sanofi-aventis.de

Infraserv-Know-how für russische Chemiestandorte Frankfurt Höchst – Mit einem Letter-of-Intent unterzeichneten Oleg I. Betin, der russische Gouverneur der Bezirksregierung der Region Tambov, und Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr im Industriepark Höchst eine Absichtserklärung zur Kooperation bei der Weiterentwicklung von Chemiestandorten in der Region Tambov südöstlich von Moskau. Der Betreiber des Industrieparks Höchst in Frankfurt am Main, Infraserv Höchst, soll als Berater für die lokale Regierung fungieren, um in der Region Tambov neue und bereits vorhandene chemische Produktionsstätten in moderne Chemieparks nach dem Modell des Industrieparks Höchst weiterzuentwickeln – so der Inhalt der Absichtserklärung, die zum Ende des Jahres in einen verbindlichen Beratungsauftrag für Infraserv Höchst münden soll. Ziel der russischen Vertragspartner ist es, im internationalen Wettbewerb mit anderen europäischen Industriestandorten besonders hinsichtlich der infrastrukturellen Versorgung aufzuholen. ■

www.infraserv.com

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Spin Off Unternehmen der Uni Frankfurt findet Investor

Strategische Kooperation von BRAIN und BioSilta

Frankfurt – Ein an der Universität Frankfurt entwickeltes Verfahren, das Treibstoff aus Pflanzenabfällen und gentechnisch veränderten Hefen erzeugt, hat jetzt den ersten Investor gefunden. Gemeinsam werden das Spin-Off Unternehmen Butalco GmbH und der niedersächsische Investor Volkswind GmbH das Verfahren zur Industrie-Reife entwickeln. Entsprechende Patente sind bereits eingereicht. Ziel sei es, die Technologie für künftige Biosprit-Hersteller zu lizensieren, erläutert Professor Eckhard Boles von der Universität Frankfurt, der Butalco im August 2007 mit dem Chemiker und Ökonomen Dr. Gunter Festel gründete. Der Prozess beruht auf der Fermentation von Lignozellulose, einer mit Ligninresten verunreinigten Zellulose aus Holz, Jute, Stroh oder Bambus, durch gentechnisch veränderte Hefen. In der Natur vorkommende Hefen können nur hochwertige Pflanzenzucker verarbeiten, etwa aus Mais oder Getreide. Damit auch die in Pflanzenabfällen vorkommenden minderwertigen Zucker zu Biosprit verdaut werden können, hat Eckhard Boles die Hefen mit zusätzlichen Genen ausgestattet. Das jetzt zur Patentreife geführte Verfahren eignet sich sowohl für die Herstellung von Bioethanol als auch des höherwertigen Alkohols Butanol. Für die Produktion von Butanol sollen die Butalco-Hefen mit den Mitteln des Investors weiter aufgerüstet werden.

Zwingenberg, Oulu – Das weiße Biotechnologie-Unternehmen BRAIN AG in Zwingenberg und das Biotechnologie Start-Up Unternehmen BioSilta Oy in Oulu, Finnland geben den Abschluss einer strategischen Kooperation bekannt. Das Ziel dieser Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung und Optimierung von Technologien, welche die Mikrotiterplatten-basierte Hochzelldichte-Expression von Proteinen und die Identifikation von Enzymen in hohen Durchsätzen durch die Anwendung der fortgeschrittenen Zellkultur Technologieplattform EnBase ermöglichen. Im Verlauf der Zusammenarbeit soll die EnBase Technologie für anwendungsorientierte Prozesse implementiert werden, um einerseits die Enzymfindung zu beschleunigen und andererseits die heterologe Expression industrieller Enzyme zu verbessern. Im Rahmen der Kooperation erhält BRAIN Zugang zur EnBase Technologie, die die Substratversorgung von Kultivierungsmedien durch einen enzymbasierten Abbau einer Biopolymerschicht ermöglicht. Dieser Ansatz kann zum Hochdurchsatz-Screening von Expressionsbanken und kommerziell bedeutsamen mikrobiellen Wirtsstämmen genutzt werden. BioSilta erlangt Zugang zu anwendungsorientierten Prozessentwicklungen auf dem Gebiet der Hochdurchsatz Enzymfindung und Proteinexpression. So könnten Ausbeute und Qualität einfacher Bakterienkulturen verbessert und Entwicklungszyklen für industrielle Enzyme und Biokatalysatoren stark beschleunigt werden.

www.butalco.com

IonGate startet SURFE2R-Vermarktung in Asien Frankfurt – Die IonGate Biosciences GmbH dehnt die Vertriebsaktivitäten für die SURFE2R (SURFace Electrogenic Event Reader) Technologie auf den japanischen Markt aus. Gemeinsam mit der BRC – Bio Research Center Co. Ltd., Nagoya, Japan, stellt IonGate erstmals diese proprietäre Technologie zur automatisierten Messung von Transportproteinen im hohen Durchsatz auf Konferenzen in Japan vor und macht sie für den asiatischen Markt zugänglich. IonGate hat die SURFE2R Technologie bereits erfolgreich in den europäischen und nordamerikanischen Markt eingeführt und erwartet für beide Märkte eine steigende Nachfrage. Da Japans Wissenschaftler im Bereich Membranproteine und speziell bei den Transportproteinen hoch qualifizierte Forschung betreiben, wird die Einführung der SURFE2R Technologie mit großem Interesse erwartet. Dies ist der erste Schritt, um in 2008 eine höhere Präsenz in Asien, einem der am stärksten wachsenden Biotech-Märkte weltweit, zu erzielen. ■

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www.iongate.net

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www.brain.de

Biocon wird neuer Partner bei AxiCorp Friedrichsdorf – Biocon, eines der weltweit führenden Biotechnologie-Unternehmen wird neuer Partner der hessischen AxiCorp. Gemeinsam mit dem strategischen Investor aus Bengaluru, Indien wird in Friedrichsdorf das Portfolio des Vertriebsunternehmens erweitert: Nach Generika und EU-Arzneimitteln werden in naher Zukunft auch Biosimilars und innovative Arzneimittel zum Portfolio von AxiCorp gehören. Hier werden die kostengünstige Forschung und Entwicklung von Biocon mit dem preiswerten Marketing- und Vertriebskonzept von AxiCorp vereint. AxiCorp ist seit der Gründung 2002 sehr dynamisch gewachsen und hat sich innerhalb weniger Jahre international einen Namen als Anbieter preiswerter Arzneimittel gemacht. ■

www.axicorp.de


Leica Microsystems ermöglicht Einblicke in lebende Zellen in ungekannter Schärfe

Aventis stiftet zwei Professuren für chemische Biologie

Wetzlar – Ein Forschungsverbund aus Wirtschaft und Wissenschaft will die von Professor Stefan Hell erfundene „Lichtmikroskopie in ungekannter Schärfe“ in eine biomedizinische Routinemethode überführen. Die Anwendungsmöglichkeiten der ultrascharfen Fluoreszenzmikroskopie lebender Zellen sind enorm: Sie soll zu einem besseren Verständnis der biologischen Prozesse in lebenden Zellen führen und damit neue Wege zur Bekämpfung von Krankheiten eröffnen. Hell hat Wege gefunden, um diese Auflösungsgrenze von ca. 200 nm fundamental zu überwinden. Eine technische Umsetzung der Erkenntnisse ist die STED-Mikroskopie (Stimulated Emission Depletion), die Auflösungen von unter 50 nm ermöglicht. Diese Technologie hat Hell gemeinsam mit Leica Microsystems bis zur Marktreife entwickelt. Sie erlaubt allerdings bisher nur die Untersuchung fixierter, d.h. toter Zellen. Nun soll die Methode auf die Untersuchung lebender Zellen übertragen werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, haben das Göttinger Max-PlanckInstitut für Biophysikalische Chemie und Leica Microsystems das Verbundforschungsprojekt „Nanolive“ ins Leben gerufen. Die hohe wissenschaftliche Relevanz lässt sich auch in wirtschaftlicher Dimension erfassen. So wird das Marktpotenzial für höchstauflösende Mikroskope auf ca. 70 Millionen US-Dollar geschätzt. Darüber hinaus gilt STED als eine Schlüsseltechnologie, die ganz neue Anwendungsfelder in der Biotechnologie und Medizin eröffnen wird.

Frankfurt – Die Universität Frankfurt freut sich, die Einrichtung zweier neuer Stiftungsprofessuren aus dem Bereich der chemischen Biologie bekannt geben zu dürfen: Im Fachbereich Biowissenschaften wird künftig Professorin Beatrix Süß den Bereich der RNA-Biochemie vertreten, Professor Jens Wöhnert den der RNA-Strukturbiologie. Die neuen Professuren gründen auf der Zusammenarbeit der Goethe-Universität und der Aventis Foundation, die für die Professuren 1 Million Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren bereitstellt. Mit der Einrichtung der Stiftungsprofessuren soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit vorangetrieben werden. Dabei verspreche der für Deutschland neue Brückenschlag zwischen Biologie und Chemie aufregende und nützliche Erkenntnisse, beispielsweise für die Medizin. Mittels der Erforschung biologischer Funktionen und deren Beeinflussung durch kleine Moleküle könnten beispielsweise Wirkstoffe gegen Krankheitserreger entwickelt und somit neue Wege der Therapie eingeschlagen werden. Die Aventis Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt und dient der Förderung von Projekten im gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Sie wurde 1996 als Hoechst Foundation gegründet und mit einem Stiftungskapital von 50 Millionen Euro ausgestattet. Im Jahr 2000 wurde die Stiftung in Aventis Foundation umbenannt. ■

www.aventis-foundation.org

www.leica-microsystems.de

Merz Pharma zeigt sich zum 100jährigen Jubiläum spendabel Frankfurt – Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums von Merz und als Zeichen der Verbundenheit mit dem Wissenschaftsstandort Frankfurt setzt das Unternehmen die seit 1985 bestehende Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität um weitere fünf Jahre fort. Darüber hinaus spendet Merz in den nächsten fünf Jahren jedes Jahr 50.000 Euro für zwei naturwissenschaftlich-medizinische Doktorandenstipendien und bedankt sich bei seinen Mitarbeitern mit einem Jubiläumsbonus. Bereits Firmengründer Friedrich Merz war mit der Frankfurter Universität sehr verbunden. Als einer der ersten Mitglieder der Senckenbergischen Gesellschaft förderte er aktiv die Wissenschaft. Die Gastprofessur wurde 1985 anlässlich des 100. Geburtstags von Friedrich Merz gestiftet. Ziel ist es, jedes Jahr einen besonders angesehenen Wissenschaftler aus den Bereichen der Pharmazie oder Humanmedizin an die Universität Frankfurt zu berufen. ■

www.merz.de

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Nachrichten aus der Wissenschaft

Mit High Tech den Ursachen Herz-Kreislauferkrankungen auf der Spur Bad Nauheim – Am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung (MPI) in Bad Nauheim setzt man künftig auf modernste Analysetechnik, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Mit einem Massenspektrometer will das Team um den Chemiker und Biologen Dr. Marcus Krüger Proteine identifizieren, die bei der Entstehung von Herz- und Lungenerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Das Massenspektrometer gehört zur derzeit modernsten auf dem Markt befindlichen Gerätegeneration. Rund 700.000 Euro haben die Anschaffung und notwendige Umbauten gekostet. Das Gerät ist in der Lage, kleinste Unterschiede in der Masse der zu untersuchenden Proteine zu erkennen. So lassen sich Aussagen darüber treffen, wie die Eiweiße im Verlauf einer Erkrankung im Vergleich zum Gesunden verändert werden. Das Verfahren sei eine ideale Ergänzung des Methoden-Portfolios am Institut, wo unter anderem Genchip-Analysen und moderne Mikroskopiertechniken bereits etabliert sind. ■

Wie Antibiotika die Proteinsynthese lahm legen Frankfurt – Wissenschaftlern des Exzellenzclusters Makromolekulare Komplexe an der Goethe Universität Frankfurt ist es nun erstmals gelungen, das Andocken von Antibiotika an einem neuen Ort am Ribosom sichtbar zu machen. Dabei gewannen sie zusätzlich neue Erkenntnisse über den Prozess der ProteinBiosynthese, wie sie in der aktuellen Ausgabe im Titelbeitrag der Fachzeitschrift Molecular Cell berichten. Strukturelle Erkenntnisse über Bindungsstellen und Funktion von Antibiotika an der großen Untereinheit bezogen sich bisher alle auf den Ort, an dem das neu entstehende Protein zusammengestellt wird, dem Peptidyl-Transferase-Zentrum. Die Wissenschaftler um Professor Paola Fucini konnten mittels Röntgenstrukturanalyse die Störung einer weiteren wichtigen Funktionsregion, der GTPase Associated Region, durch die Einwirkung von drei Thiopeptid-Antibiotika auf struktureller Ebene darstellen. Dabei ergaben sich nicht nur wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer, wirksamer Antibiotika, sondern es wurde auch ein weiteres Puzzleteil zur genauen Kenntnis des Ablaufs der Proteinsynthese gefunden.

www.mpi-bn.mpg.de ■

EPIRET 3 – Hoffnung für Blinde durch neuartige Sehprothese Marburg – Zwölf Jahre dauerte die Entwicklung: Nun hat ein interdisziplinäres Team von Netzhautchirurgen, Ingenieuren und Neurophysikern die weltweit erste vollständig in das menschliche Auge implantierbare Sehprothese EPIRET 3 erfolgreich bei sechs blinden Patienten eingesetzt. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) hat die Entwicklung dieser Technik initiiert und seit 1995 mit mehreren Millionen Euro maßgeblich gefördert. Zugute kommen wird die Sehhilfe vor allem Menschen, die unter „Retinitis pigmentosa“ leiden. Bei dieser Augenkrankheit schwindet die Sehfähigkeit aufgrund des Absterbens von Netzhautzellen stetig – bis zur völligen Erblindung. Weltweit sind davon rund drei Millionen Menschen – in Deutschland etwa 15000 Personen – betroffen. Das jüngst gegründete Medizintechnik-Unternehmen EpiRet GmbH aus Gießen ist maßgeblich an der Entwicklung dieser Sehprothese beteiligt und wird später auch die Produktion und Vermarktung übernehmen. ■

www.physik.uni-marburg.de

Infektionen als Ursache für Unfruchtbarkeit des Mannes Gießen – Marburg – Rennes – Etwa 15 Prozent aller Fälle von Unfruchtbarkeit des Mannes können auf Entzündungen und Infekte der Geschlechtsorgane zurückgeführt werden. Nach welchem Mechanismus das geschieht konnte ein Team von Wissenschaftlern der Universitäten Gießen und Rennes, Frankreich nun zeigen: Pathogene Bakterien des Urogenitalbereiches, die in den Hoden gelangen, können dort die gegen sie gerichtete Immunantwort der Hodenzellen abmildern oder gänzlich unterbinden, so dass sie sich weitgehend ungehindert vermehren können. Die jetzt im „Journal of Immunology“ publizierte Arbeit gehört zu den ersten Veröffentlichungen der neuen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichteten Klinischen Forschergruppe „Männliche Infertilität durch Spermatogenesestörungen“, die damit gut gestartet ist. In weiteren Untersuchungen soll jetzt in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg geklärt werden, wie die Bakterien in den Hoden gelangen und welche Störungen sie dort auslösen, die letztlich Ursache der Infertilität sind. ■

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www.uni-frankfurt.de

www.med.uni-giessen.de/reprobio/


Komplexe Kehrtwende: Molekularbiologen klären Mechanismus der Genkontrolle auf

Theodor-Frerichs-Preis geht an Frankfurter Forscherin

Marburg – Molekularbiologen der Philipps-Universität Marburg haben den molekularen Mechanismus zum Abschalten von nicht benötigten Genen durch die so genannten Transkriptionsfaktoren weitgehend aufgeklärt. Die Forscher identifizierten in einer genomweiten Analyse 120 Erbanlagen, die dazu beitragen, dass keine unerwünschten Genprodukte entstehen. Die Eigenschaften einiger Transkriptionsfaktoren können durch die Verknüpfung mit einem kleinen Protein namens SUMO verändert werden: Sie werden vom Aktivator zum Repressor. Warum das Anhängen des SUMO-Proteins zu dieser funktionellen Kehrtwende führt, war bisher nicht bekannt. Mit Unterstützung der kooperierenden Arbeitsgruppe von Dr. Michael Boutros am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg wurden über zwanzigtausend Gene in einem Hochdurchsatzverfahren untersucht. Es stellte sich heraus, dass der Prozess weitaus komplexer ist, als ursprünglich angenommen. Die SUMO-Modifikation führt offensichtlich zu einer dichten Verpackung der Gene, die dadurch nicht mehr abgelesen werden können. Ein Teil der Ergebnisse erschien in der April-Ausgabe des Fachjournals „Molecular Cell“.

Frankfurt – Dr. Birgit Aßmus von der Goethe-Universität Frankfurt erhielt dieses Jahr den von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) verliehenen Theodor-Frerichs-Preis. Die Kardiologin der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie erforschte wie sich geschädigtes Gewebe nach einem Herzinfarkt wieder erholt. Dazu führte sie klinische Studien an Patienten durch, die mindestens drei Monate zuvor einen Infarkt der linken Herzkammer erlitten hatten. Den Betroffenen spritzten die Forscher Vorläuferzellen aus dem Knochenmark in die vom Infarkt geschädigten Blutgefäße (Progenitorzelltherapie). Diese noch nicht abschließend entwickelten Zellen reparieren die geschädigten Adern und bilden sich teilweise zu Herzmuskelzellen aus. Die Preisträgerin zeigte, dass sich durch diese Transplantation in den Herzmuskel verstärkt neue Blutgefäße bilden und sich das durch den Infarkt vernarbte Gewebe langsam erholt. Mit ihren Untersuchungen bestätigt Aßmus für Patienten mit Herzinfarkt und Herzschwäche, dass ihnen eine Zelltherapie nutzt. Die Erkenntnisse erhöhen schließlich das Potenzial, die Progenitorzelltherapie in die klinische Routine zu überführen. ■

Projekte des HIV CENTERS erhalten Fördermittel und Forschungspreis Frankfurt – Gleich drei Projekte des HIV-Schwerpunktes am Klinikum der J.W. Goethe-Universität unter der Leitung von Professor Schlomo Staszewski sind im 1. Quartal 2008 mit größeren Förderungssummen ausgezeichnet worden: Die Afrika-Initiative des HIV CENTERS erhielt im Rahmen des Ärzteprogramms des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) 100.000 Euro sowie eine Förderung über 200.000 Euro durch die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Frau Dr. Tessa Lennemann, Ärztin am HIV CENTER, hat zudem für ihr Engagement in der Forschung zur HIV-Therapie in Entwicklungsländern auf den Münchner AIDS-Tagen 2008 in Berlin den mit 30.000 Euro dotierten „Gilead HIV Clinical Cooperation Grant 2008“ erhalten. Die Fördermittel sollen nun dafür verwendet werden, die Kooperation des HIV CENTERS mit den Partnern in Afrika zu intensivieren und prospektive, klinische Studien durchzuführen. ■

www.uni-frankfurt.de

www.imt.uni-marburg.de

www.hivcenter.de

Else Kröner-Fresenius-Preis für Marburger Humanbiologin Marburg – Die Marburger Humanbiologin Dr. Aparna Renigunta hat Mitte März in Jena den Else Kröner-Fresenius-Preis entgegen genommen, der alljährlich von der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Nephrologie verliehen wird. Die Wissenschaftlerin von der Philipps-Universität Marburg wurde für ihre Forschungsarbeit ausgezeichnet, mit der sie zum Verständnis seltener angeborener Nierenerkrankungen beigetragen hat. Die Ehrung war mit einem Preisgeld von 3.000 Euro verbunden. Frau Dr. Renigunta hat sich in der Arbeitsgruppe von Professor Siegfried Waldegger am Zentrum für Kinderheilkunde mit der Rückgewinnung von Mineralstoffen in der Niere beschäftigt. In der preisgekrönten Arbeit ging es um zwei Gene, die eine Rolle bei der seltenen Krankheit FHHNC spielen; sie führt zu Magnesiummangel und einer vermehrten Kalciumausscheidung. Das Team um die junge Wissenschaftlerin konnte nachweisen, dass die Genprodukte miteinander interagieren, so dass die Verbindungen zwischen den Zellen in der Niere für bestimmte Substanzen undurchlässig werden. Die Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht. ■

www.uni-marburg.de

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Indisch-deutsches Forschungskonsortium mit 350.000 Euro gefördert

Funktion neu entdeckter Zellorganellen aufgeklärt

Gießen – Das indisch-deutsche Forschungskonsortium für Epidemiologie und vergleichende Genomik von Listerien (InGeLis) wird für die nächsten drei Jahre mit Fördermitteln in Höhe von 350.000 € unterstützt. Das InGeLis-Projekt wird sich erstmalig mit der molekularen Epidemiologie von Listeriose in Indien befassen. Hierzu werden die Ausbreitung verschiedener Varianten von Listeria monocytogenes untersucht, die Genomsequenzen der Hauptvarianten ermittelt und diese mit Methoden der vergleichenden Bioinformatik analysiert. Ziel des Projektes ist die Entwicklung schneller und zuverlässiger neuer Diagnoseverfahren bei Listerieninfektionen. Die Gelder werden anteilig vom Bundesforschungsministerium und dem Department of Biotechnology (DBT) des indischen Forschungsministeriums in Neu Delhi im Rahmen einer indisch-deutschen Kooperation in der Biotechnologie eingebracht.

Marburg – Lebewesen mit echtem Zellkern können wichtige Aufgaben der Mitochondrien auch dann erfüllen, wenn diese Zellorganellen im Laufe der Evolution durch eine stark vereinfachte Version ersetzt worden sind, die sogenannten Mitosomen. Das haben Wissenschaftler um den Zellbiologen Professor Roland Lill von der Philipps-Universität Marburg herausgefunden. Die Forscher konnten die einzig bekannte Funktion der Mitosomen nachweisen, nämlich die Herstellung von Eisen-SchwefelProteinen, die unter anderem für Synthese und Reparatur der Erbsubstanz DNA sowie zur Biosynthese von Proteinen benötigt werden. Die Ergebnisse sind in der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Nature“ vom 2. März 2008 erschienen.

Marburger Emil von Behring-Preis an Professor Klaus Rajewsky Marburg – Professor Klaus Rajewsky von der Philipps-Universität Marburg hat am 28. Mai 2008 den Emil von Behring-Preis erhalten – einen der höchst dotierten deutschen Medizinpreise. Rajewsky wird für seine überragenden Verdienste um die Erforschung der molekularen Mechanismen des Immunsystems, insbesondere die Reaktionen und Differenzierung von B-Zellen, geehrt. Seine Arbeiten haben eine tiefgreifende Bedeutung für das Verständnis der B-Zell-Entwicklung und von Krebs. Durch seine Forschungsarbeiten eröffnen sich neue Zugänge zur Analyse der Keimzellentwicklung und zur Tumorgenese. Den Emil von Behring-Preis Preis vergibt die Philipps-Universität Marburg im Andenken an den ersten Nobelpreisträger für Medizin, der bis zu seinem Tode 1917 in Marburg wirkte. Der Impfstoffhersteller Novartis Behring, eines der Nachfolgeunternehmen der Behringwerke, sponsert das Preisgeld in Höhe von insgesamt 25.000 Euro. ■

www.uni-marburg.de

Neues Verfahren der TU Darmstadt bringt Kosteneinsparungen durch Recycling Darmstadt – Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt haben ein Verfahren entwickelt, mit dem die Suche nach medizinisch wirksamen Substanzen nicht nur wesentlich beschleunigt, sondern auch deutlich kostengünstiger durchgeführt werden könnte. Das neue Verfahren wurde in der Arbeitsgruppe von Professor Wolf-Dieter Fessner vom Institut für Organische Chemie und Biochemie der TU Darmstadt erarbeitet. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung der für den Aufbau von Substanz-Bibliotheken sonst üblichen Festphasen-Synthese. Im Gegensatz zur Synthese mit Hilfe löslicher Stoffe ist diese Herstellungsart mit einem hohen Verbrauch von Chemikalien verbunden, hat allerdings den Vorteil, dass der einmal produzierte Stoff sehr viel einfacher und kostengünstiger isoliert werden kann. Fessner hat nun herausgefunden, wie sich die jeweiligen Vorteile der beiden Verfahren miteinander verbinden lassen. Der Darmstädter Chemiker bindet hierfür den zu produzierenden Stoff nicht direkt an einen unlöslichen Festkörper, sondern an eine Wasser abweisende so genannte Ankersubstanz, die wiederum an der Matrix hängt. Nach der Synthese kann die Substanz durch Waschen mit Wasser sehr einfach isoliert werden. ■

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www.uni-marburg.de

www.tu-darmstadt.de


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HA Hessen Agentur GmbH Aktionslinie Hessen-Biotech Dr. Detlef Terzenbach

Hessen-Biotech NEWS: Bitte schicken Sie mir die zukünftigen Ausgaben der Hessen-Biotech NEWS (kostenlos). per Post per E-Mail (pdf-Datei)

Kompetenzatlas Hessen-Biotech: Unser Unternehmen ist noch nicht im Kompetenzatlas Hessen-Biotech vertreten. Bitte schicken Sie uns ein Zugangspasswort und nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Bitte schicken Sie mir den aktuellen Kompetenzatlas Hessen-Biotech in gedruckter Form (kostenlos).

Broschüren (kostenlos): Bitte senden Sie mir die Broschüre „Hessen – Gateway to the Diagnostics Market in Europe“ (wenn verfügbar) Bitte senden Sie mir die Broschüre „Nanomedizin – Innovationspotenziale in Hessen“ Bitte senden Sie mir die Broschüre „Werkzeuge der Natur. Weiße Biotechnologie in Hessen” Bitte senden Sie mir die Broschüre „Medizintechnik in Hessen – Strukturen und Potenziale” Bitte senden Sie mir die Broschüre „Förderoptionen“

Veranstaltungen: Ich interessiere mich für Veranstaltungen der Aktionslinie Hessen-Biotech. Bitte informieren Sie mich vor dem nächsten Termin.

Technologie-Angebote und Gesuche des IRC: Ich interessiere mich für folgende Technologie-Angebote und -Gesuche (Bitte die Nummer angeben):

Firma Abteilung Name Position Straße PLZ/Ort Telefon Fax E-Mail Datum

Unterschrift

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Veranstaltungen/Termine 05. – 06. Juni 2008

Frankfurt

DECHEMA-Statusworkshop „Microbial Genome Research in the Age of Ultrafast Sequencing Technologies“ ■ www.dechema.de 06. Juni 2008

Mainz

Jahrestagung mst-Netzwerk Rhein-Main e.V. www.mst-netzwerk.de

11. – 12. Juni 2008

Frankfurt

FNR-Fachtagung: Industrielle Biotechnologie mit nachwachsenden Rohstoffen ■ www.fnr.de 13. Juni 2008

Frankfurt/Höchst

Fachtagung BPI/BIOCOM Pharma-Mittelstand und Biotech-KMU – gemeinsam stärker ■ www.biocom.de 16. Juni 2008

Frankfurt

NanoSilber – Einsatzmöglichkeiten, Nutzen und Wirkmechanismen antimikrobieller Anwendungen ■ www.dechema.de/nanosilber 17. Juni 2008

Frankfurt

Abschlussprämierung 10. Science4Life Venture Cup 2008 www.science4life.de

17. – 20. Juni 2008

San Diego, USA

BIO 2008 Conference & Exhibition ■ www.bio2008.org 18. – 19. Juni 2008

Marburg

11th German Meeting on Th1/Th2 research www.immunologie.de

26. Juni 2008

Frankfurt

Seed4Money – Investitionsforum für Life Sciences und Chemie www.science4life.de

18. – 21. September 2008

Kassel

Treffen der GBM Studiengruppe „RNA Biochemie“ Workshop: „RNA Biochemistry 2008 & single molecule techniques“ ■ www.rna-biochemistry.de 07. – 09. Oktober 2008

Hannover

BIOTECHNICA 2008 Gemeinschaftsstand Hessen mit Rahmenprogramm ■ www.hessen-biotech.de 11. November 2008

Saarbrücken

PharmaForum 2008-04-24 ■ www.hessen-biotech.de 19. – 22. November 2008

Düsseldorf

MEDICA 40. Weltforum für Medizin. Hessische Beteiligung mit Gemeinschaftsstand ■ www.hessen-biotech.de

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Die Aktionslinie Hessen-Biotech ist eine Maßnahme des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Jens Krüger Kaiser-Friedrich-Ring 75 D-65189 Wiesbaden Telefon: 0611 815-2493, Fax: 0611 815-492471 E-Mail: jens.krueger@hmwvl.hessen.de Internet: www.wirtschaft.hessen.de Projektträger HA Hessen Agentur GmbH www.hessen-agentur.de Impressum Herausgeber Aktionslinie Hessen-Biotech Dr. Detlef Terzenbach (V.i.S.d.P.) HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Straße. 38-42 D-65189 Wiesbaden Telefon: 0611 774-8613, Fax: 0611 774-8620 E-Mail: detlef.terzenbach@hessen-agentur.de www.hessen-biotech.de Redaktion Dr. Thomas Niemann HA Hessen Agentur GmbH Telefon: 0611 774-8646, Fax: 0611 774-8620 E-Mail: thomas.niemann@hessen-agentur.de Gestaltung Piva & Piva, Studio für visuelles Design, Darmstadt Druck W.B.Druckerei GmbH, Hochheim Erscheinungsweise 4-mal pro Jahr (kostenlos) Auflage 2.800 Exemplare Newsletter-Abonnement www.hessen-biotech.de Titelbild amgen Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und die Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die in der Veröffentlichung geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen.


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