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Theater-News
Neu auf den Bühnen im April Alles Theater!
© Jonas Radtke Kammeroper
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Mozarts legendäre Oper, einfach mal weitergedacht: Das hat tatsächlich Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe getan, Das Ergebnis: „Die Zauberflöte zweyter Teil“. Das Stück feiert am 22. April in der Kammeroper Premiere.
kammeroper.alleetheater.de
Max-Brauer-Allee 76 | 22765 Hamburg | T: 040-382959
Winterhuder Komödie
Autorin Lucie ist glücklich verheiratet – das ist ein Problem. Denn bisher bekam sie ihre Inspiration aus ihrem privaten Chaos. Was tun? Dieser Frage geht „Alles was sie wollen“ mit Herbert Herrmann nach.
www.komoedie-hamburg.de
© Franziska Strauss
Hudtwalckerstraße 13 | 22299 Hamburg | T: 040-48068080
© Sinje Hasheider Ohnsorg Theater
Drei Frauen, mit viel Witz und jeder Menge Gesang lassen sich im Nachkriegs-Hamburg weder von englischen Besatzern noch von ihren heimkehrenden Männern unterkriegen: „Dat Frollein Wunder“ sorgt ab 24. April für jede Menge gute Laune.
www.ohnsorg.de
Nay-Retrospektive in der Hamburger Kunsthalle Ein Fest der Farben
Von Petra Bassen
Bei Ernst Wilhem Nays kraftvollen und farbintensiven Bildern wird das Sehen zum Erlebnis. Wie ihm das gelingt, zeigt die Retrospektive in der Hamburger Kunsthalle. Mehr als 100 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen aus fünfzig Schaffensjahren veranschaulichen den Facettenreichtum und
© Ernst Wilhelm Nay Stiftung / VG Bild-Kunst, Bonn 2022 © Nationalgalerie, SMB / bpk Foto: Roman März © Ernst Wilhelm Nay Stiftung /VG Bild-Kunst, Bonn 2022 | Foto: Trevor Good
Fischer in der Brandung, 1937 Öl auf Leinwand, 105 × 130,3 cm Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
Paar mit Schmetterlingen, 1939 Öl auf Leinwand, 90 x 115 cm Sammlung Alexejew-Brandl
die Entwicklung des Werkes von Nay, einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit seiner Kunst tritt Nay in Kontakt. Selbst in den abstrakten Werken findet sich ein Bezug zum Menschen und seiner Körperlichkeit. In seinem Astralbild etwa blicken uns menschlich anmutende Augen an. Gleichzeitig
Ernst Wilhelm Nay (1902–1968) bei der Arbeit, 1964
fasziniert Nay durch Rätselhaftigkeit und Symbolik. Mehrere Zeitsprünge durchbrechen die chronologische Hängung und offenbaren, dass Formen, Motive, Kompositionen und Farbigkeit seiner späten Arbeiten bereits im Frühwerk angelegt sind, sein Werk ein in sich verwobenes komplexes Ganzes ist. Die Arbeiten Nays gelten als
Brücke zwischen der Kunst vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, zwischen Expressionismus, Abstraktion und einer freien gestischen Malerei nach 1945, zwischen deutscher und internationaler Moderne. Früh fand Nay Anerkennung, hatte jedoch während der Nazizeit zeitweilig Ausstellungsverbot, wurde in der Feme-Schau „Entartete Kunst“ ausgestellt und war Soldat in Frankreich. Nach dem Krieg wuchs sein Ruhm schnell, u. a. war er dreimal an der documenta in Kassel beteiligt. Mit Teilnahmen an den Biennalen in São Paulo und Venedig sowie Ausstellungen in New York etablierte er sich als feste Größe in der Kunst der Moderne, wurde zu einer Leitfigur für eine abstrakte Malerei, mit der Deutschland nach 1945 wieder
Astral, 1964 Öl auf Leinwand, 200 × 170 cm Ernst Wilhelm Nay Stiftung
04 | 2022
Frau mit Tieren, 1939 Öl auf Leinwand, 109 × 87 cm OL-art, Collection
in die internationale Kunstszene zurückkehrte. In den 1960er Jahren entsprach seine abstrakte Malerei nicht mehr dem Zeitgeschmack. Das hielt ihn zum Glück nicht davon ab, wunderbare großformatige abstrakte Bilder von einer intensiven Farbigkeit zu malen, die auch heute noch so gegenwärtig und modern wirken. Nay war Hamburg eng verbunden: Er hatte Ausstellungen im Kunstverein, die Kunsthalle erwarb Werke, 1955 erhielt er den Lichtwark-Preis der Stadt und 1953 hatte er eine Gastdozentur an der Landeskunstschule Hamburg. Diese absolut sehens- bzw. erlebenswerte Ausstellung wird bis zum 7. August in der Galerie der Gegenwart gezeigt. Mehr Informationen unter https://www.hamburger-kunsthalle.de/ausstellungen/ernstwilhelm-nay