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Präsent sein für die Schwächsten
Dorothea Christ, Prof. Dr., Präsidentin Hochschulrat, Chefin Hochschulamt des Kantons Zürich
Die Coronapandemie hat den Präsenzunterricht an den Schulen auf den Kopf gestellt. Über längere Zeit wurde er sogar aus den Schulzimmern verbannt. Durch den Lockdown hat die Digitalisierung an den Schulen einen wahren Boom erlebt. Es sind aber auch Grenzen des digitalen Fernunterrichts zutage getreten: Nicht alle Schülerinnen und Schüler konnten erreicht werden. Viele konnten den Anweisungen ihrer Lehrpersonen nicht folgen. Oft fehlte es zu Hause an geeigneter IT-Infrastruktur. Die Schulschliessung hat Familien, die sich bereits vor Ausbruch der Pandemie in schwierigen Situationen befanden, zusätzlich unter Druck gesetzt. Viele Kinder und Jugendliche waren zu Hause sich selbst überlassen und erhielten keine Instruktion und keine Hilfe. Im Verlauf des Jahres nahmen existenzielle Ängste und Sorgen in manchen Familien weiter zu. Kinder und Jugendliche brauchen für ihre Entwicklung unbedingt Erfolgserlebnisse. Nur so können sie ihre Motivation behalten und Selbstvertrauen gewinnen. Vor allem die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler gerieten während der Coronapandemie beim Lernfortschritt ins Hintertreffen. Die grossen Verlierer der Coronapandemie sind Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Damit droht sich die Bildungsschere weiter zu öffnen. Während der Coronapandemie standen die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Aspekte im Vordergrund. Weniger Beachtung fand der Umstand, dass die Pandemie für die Kinder «Die Absolventinnen und Absolventen der HfH wer‑ und Jugendlichen eine grosse Belastung war und ist: Die sozialen Beziehungen sind beeinträchtigt und die Lebensfreude hat gelitten. den mehr denn je dringend Auf die Heilpädagogik wartet also viel Arbeit. Die gebraucht.» Absolventinnen und Absolventen der HfH werden mehr denn je dringend gebraucht. Mit ihrem vertieften Wissen tragen sie entscheidend dazu bei, Kinder und Jugendliche mit Lerndefiziten zu fördern. Zusammen mit den Lehrpersonen erfahren die Kinder und Jugendlichen dadurch wertvolle Unterstützung in ihrer Entwicklung. Für den ausserordentlichen Einsatz, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HfH geleistet haben, danke ich herzlich!