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Sogar die Luchse schauen vorbei

Hier zeigten sich die Eisvögel. Sie würden sich ausruhen, vielleicht gingen sie auf die Jagd. Man müsste sie beobachten, um das herauszufinden. Aber das könnten wir. Wir hätten die Zeit dafür. Maschinen und Algorithmen hätten die Zeit für uns gewonnen. Die Tiere wären gerne bei uns. Sie kämen von ausserhalb, würden vorbeiziehen, manchmal auch bleiben. Sie fänden Balzplätze, Futter, Schutz, oder einfach eine schöne Aussicht. Wir schätzten die Anwesenheit der Vögel, der Bienen, Frösche, Igel. Kürzlich hätte sogar ein Luchs durch das hohe Gras geblinzelt. Er wäre ein seltener Gast, den nur wenige bemerkten. Wir liessen einander leben und teilten unseren Raum.

Dieser Ort läge in der Stadt, umgeben von Häusern. Manche Leute behaupteten irrtümlicherweise, er befände sich am Waldrand. Er wäre so dicht bebaut und bewachsen, dass die Grenzen zwischen den Welten verflössen. Unsere Häuser schwämmen im üppigen Grün wie Inseln und würden von ihm verwurzelt.

Wir wären eine lose Gemeinschaft, aneinandergebunden nur durch unser Interesse an diesem Ort. Wir machten alle das, was wir zu tun vermochten. Wir wären uns einig, wir würden streiten, nicht mehr miteinander sprechen, wieder miteinander sprechen, die Köpfe zusammenstecken, in die Ferne blicken und wieder auf den Boden, tanzen, feiern, wahrscheinlich auch weinen und uns trösten. Es gäbe keinen Sonnenuntergang am Ende der Geschichte.

Es wäre niemals alles gut, es gäbe keine utopische Vorstellung dieses Ortes, es gäbe einfach diesen Ort. Wir würden unser Handeln daran messen, ob uns die Eisvögel noch immer besuchten und was wir dem Ort zumuten könnten. Es wäre jeden Tag etwas Anderes. Es wäre ein Seiltanz im Freien und wir auf der ständigen Suche nach Balance.

Wir wüssten, dass alles, was lebt, alles was wächst, niemals fertig sein kann. Perfektion gibt es erst mit dem Tod. Die Teiche, die Pflanzen, das Grün, sie wären nie perfekt. Unsere Häuser wüchsen in alle Richtungen. Wir wohnten darin, solange sie unfertig wären. Wir würden immer weiterbauen und die Stockwerke in die Lüfte stapeln oder in den Boden graben. Wir passten die Häuser unseren Bedürfnissen an und jenen des Ortes. Wir würden sie mit ihm verweben. Manchmal gönnten wir uns eine Pause, überliessen den Ort sich selbst, wenn wir zu viele Ideen in ihn hineingetragen und ihn zu sehr belastet hätten. Er würde durch uns atmen und wir durch ihn. Nicht nur unser Handeln, auch wir selbst, wären mit ihm verwoben. Wir schlügen Wurzeln.

Wir würden den Prozess perfektionieren, wir würden scheitern und aus den Scherben etwas Neues schaffen, vieles gelänge uns und würde trotzdem verworfen. Der Ort wäre nie fertig, er wäre unser Lebensprojekt – und das aller anderen. Die Leute von ausserhalb kämen gerne, würden vorbeiziehen, manchmal auch bleiben.

Sie fänden Ruhe, Inspiration, Gesellschaft oder einfach eine schöne Aussicht. Wir sprössen wie ein Rhizom und erreichten alle. Es entstünden weitere solcher Orte, unterschiedlich und gleichranging.

Die Luchse huschten zwischen den Häusern hindurch, die Eisvögel jagten in den vielen Teichen, wir badeten darin und bewohnten mit den Igeln das Unterholz.

1 hot plate

1 coffee pot coffee powder cups

Boil the water

Add 1 teaspoon of ground coffee per cup

Create a tornado in the coffee pot with a teaspoon

Bring to a boil

Turn the temperature down

Add a drop of cold water to let the coffee grounds sink to the bottom

Pour the coffee into the cups carefully

Serve

Drink coffee together

In 2033, I would like a world where there are more people of colour who teach us about the world, the different cultures that exist and the history beyond our textbooks. I would imagine a world where we can travel despite borders, and experience life that is equal. Where spring still exists, and there is no carbon emission. I imagine a world filled with love and beauty, where people can hold hands without fear and love freely.

I imagine a world where I am happy, and glad to be alive. I would like to imagine a world where I feel free to be who I want to be and can express myself fully without any fear. A world less prone to war and more open to collaboration where borders start to get blurred and opened for refugees in need.

Hereby I would like to commit myself to Utopia and pray to her one time each day.

Utopia has been my loving companion over the past few weeks. My optimistic girlfriend. A handbag I always carried with me. She reminded me that what is right now doesn’t necessarily have to be. That there are other possibilities. My glowing red little handbag. I discovered that she is useful in a world that pretends to be as it is.

Während das Finanzsystem taumelt, sind Literatur, Film und Theorie schon weiter: Warum wir endlich lernen müssen, die Katastrophe zu denken.

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