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Serie ALPINIUM
Mit der Rangerin unterwegs – Spuren im Schnee
Hörnerdörfer. Das Alpinium (so heißt das ZNAlp seit Kurzem) bietet ab Januar an drei Orten Winterführungen an. Für alle Führungen gilt: Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte warme, dem Wetter angepasste Kleidung, warme, hohe Schuhe mit gutem Profil tragen und Abstandsregeln beachten. Anmeldung bis 16 Uhr am Vortag, mindestens 5 Teilnehmende.
Auf Fährtensuche zur Mittelalpe
Tierspuren im Winter sind wie die Bibliothek der Natur: Beim Stöbern, Schmökern und Lesen entwickeln sich die spannendsten Geschichten. Doch wie können diese Geschichten aus Pfoten-, Klauen- und Fußabdrücken gelesen werden? Und wie entdeckt man diese Bibliothek überhaupt? Bei unserer Winterwanderung zur Mittelalpe am Riedbergpass beschäftigen wir uns nicht nur mit den Spuren, sondern auch mit den Tieren die dahinterstecken.
Was machen diese Tiere im Winter? Wie finden sie Nahrung? Wo schlafen sie?
Gehen Sie mit uns zum Schmökern und finden Sie Antworten auf diese und viele andere spannende Fragen. • Termine: jeden Dienstag von 11. Januar bis 22. März 2022 • Treffpunkt: 9.50 Uhr Bushaltestelle/Parkplatz Mittelalpe (Riedbergpass) • Dauer: ca. 2 Stunden • Anmeldung: Gästeinformation Obermaiselstein unter Tel. 08326/277 oder Gästeinformation Balderschwang unter
Tel. 08328/1056 Wichtig: Wir sind auf einem gewalzten Winterwanderweg und auch etwas abseits unterwegs.
Das Ende unserer ca. 2-stündigen Wanderung ist auf der Mittelalpe, dort besteht die Möglichkeit zur Einkehr.
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Ein Gremium bekommt Gesicht und Stimme.
Neuer Tourismusbeirat der Hörnerdörfer hat sich konstituiert
Armin Kling Matthias Lenz Andrea Linkemann
Hörnerdörfer. Im vergangenen Jahr hat sich einiges geändert in der Tourismusaufstellung der Hörnerdörfer. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört der Tourismusbeirat. Dieser Fachbeirat ist ein Gremium, das maßgeblich die strategische Ausrichtung der Destination mitgestalten wird. Wie der Name schon sagt, soll damit vor allem die Fachkompetenz aus verschiedenen Disziplinen in die Tourismusleitung integriert werden. Alle Beiräte verfügen über langjährige Expertise und sind schon häufig als Verfechter*innen und Führsprecher*innen ihres Metiers in Erscheinung getreten – insofern müssen sich diese Damen und Herren mit dem neuen Amt keinen Namen mehr machen. Aber sie werden dem neuen Fachbeirat Gesicht und Stimme verleihen, mit nach vorn gerichtetem Blick und Nachdruck. Auf der konstituierenden Sitzung, die im November stattfand, waren sich beim Credo alle einig: Die Zukunft der Hörnerdörfer liegt in der „Gemeinschaft im Unterschied“. Soll heißen, so verschieden die Charaktere der Orte, die Größe der Betriebe oder die Bedürfnisse von Dienstleister*innen und Leistungsträger*innen auch sein mögen – und auch sein sollen! – so einig will man Ideen angehen und die Tourismusprojekte unterstützen. Bruno Sauter, Erster Bürgermeister von Fischen und Sprecher der Gesellschafterversammlung des zunächst für zwei Jahre berufenen Beirats, war hochzufrieden mit der ersten Sitzung. Nach dem Termin zeigte er sich motiviert und ausgesprochen zuversichtlich: „Die Installation eines Fachbeirats zwischen Politik und Tourismus GmbH war die richtige Entscheidung“ resümierte Sauter und ist sich sicher, „dass die Hörnerdörfer von diesen Köpfen viele kluge und wegweisende Impulse erhalten werden.“
Die Mitglieder des Fachbeirats und ihre Schwerpunkte im ersten Turnus sind: Kling, Armin, Urlaubshof Kling, für Kultur und Tradition; kling-ried@web.de, Tel. 08326 3857026 Lenz, Matthias, Allgäu Events, für Freizeitanbieter*innen; ml@allgaeu-events.com, Tel. 08321 800300 Linkemann, Andrea, Kuhstadl Design, für Marketing und Handel; andrea.linkemann@kuhstadl. com, Tel. 08326 3661366 Martin, Dietmar, Der Allgäuschreiner, für das Handwerk; info@allgaeuschreiner.de, Tel. 08321 87812 Mucha, Tobias, Landhaus Mucha, für Ferienwohnungen und Pensionen; kontakt@mucha-landhaus.de, Tel. 08326 36340 Schöll, Anton, Fischinger Gastro, für die Gastronomie; as@fischinger-gastro.de, Tel. 08326 25693-60 Traubel, Marc, Hotel Hubertus, für die Hotellerie; marc.traubel@hotel-hubertus.de, Tel. 08328 9200 Für Stephan Köhl, Geschäftsführer der Hörnerdörfer Tourismus GmbH, ist der Beirat in dieser Konstellation ebenfalls ein Gewinn: „Ich freue mich auf eine enge, konstruktive Zusammenarbeit für die Region.“
Tobias Mucha Anton Schöll Dietmar Martin
Marc Traubel
täglich frische Backwaren & Kuchen ·Lebensmittel ·Obst Gemüse ·Frischetheke ·Käse Milchprodukte ·GetränkeMilchprodukte · Getränke regionale Produkte Zeitschriften Geschenke u.v.m. SonntagVormittaggeöffnet
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Liebe Gäste, geschätzte Partner*innen, liebe Freundinnen und Freunde der Hörnerdörfer,
es sind wahrlich keine leichten Zeiten – sie waren es im vergangenen Jahr nicht und auch in den kommenden Monaten warten große Herausforderungen. Die Corona-Pandemie geht in das dritte Jahr, der Klima wandel ist längst nichts mehr, das man der Wissenschaft überlassen kann und speziell für uns im Tourismus werden die Themen Mobilität und Fachkräftemangel immer dringender. Aber resignieren gilt nicht! Das war noch nie die Art der Allgäuer, im Gegenteil. Man schaut, man denkt, man macht! Deshalb wollen wir das neue Jahr in diesem Sinne mit vorsichtigem, und vorausschauendem Optimismus angehen. Die Bereiche, für die wir als Naturraum, als Kulturlandschaft, als Destination und Dienstleister Lösungen finden müssen sind akut und eng verzahnt. Beispielsweise sind eine intakte Natur und die positive Wahrnehmung als Urlaubswunschziel quasi eineiige Zwillinge. Noch sind wir hier an der Nordseite der Allgäuer Hochalpen von vielem verschont geblieben, worunter unsere südlichen Nachbarn leiden, Stichwort Gletscherschmelze und Artenschwund. Noch können wir uns in den Hörnerdörfern umschauen und sehen eine Region von vitaler Schönheit, eine Natur, die ihresgleichen sucht und Menschen, für die Tradition gelebter Alltag ist. Das ist ein Segen, für den wir täglich dankbar sind. Aber damit das so bleibt, müssen wir hart arbeiten, wir können nicht auf einen Planeten „B“ ausweichen. Wir müssen hier und jetzt unsere Qualität und Regionalität fördern. Und wir müssen verstärkt nach denjenigen suchen, die als Gast, Besucher*in und Arbeitnehmer unsere Authentizität und Nachhaltigkeit schätzen und mittragen. Dafür wollen wir, wo immer sinnvoll, digitale Kommunikations- und Vertriebskanäle ausbauen und wo immer möglich den menschlichen Kontakt pflegen und uns von Angesicht zu Angesicht zulächeln. Hoffentlich bald wieder ohne Maske! So ein befreites, optimistisches Lächeln soll auch unser Weihnachtswunsch an Sie sein. Wir wünschen Ihnen vor allem anderen Gesundheit und dass Sie im Kreise Ihrer Lieben ein fröhliches Weihnachtsfest feiern können. Und wir wünschen Ihnen für das neue Jahr ein zuversichtliches Lächeln, eines voller Vorfreude, denn die Hörnerdörfer tun alles dafür, um Ihnen auch in schweren Zeiten großartige Allgäu-Glücksmomente zu schenken. Wir wollen mutig und vertrauensvoll die großen Herausforderungen von Pandemie, Klimawandel, Fachkräftemangel und Mobilität angehen. Lassen Sie uns diese Prüfungen gemeinsam meistern, lassen Sie uns gemeinsam hoffnungsfroh in das Jahr 2022 starten.
Stephan Köhl mit allen Mitarbeiter*innen der Tourismus Hörnerdörfer
Damit im Urlaub alles passt – Melanie Rothmayr übernimmt die Leitung des Gäste- und Anbieterservices
Hörnerdörfer. „Wir hatten so eine schöne Zeit in den Hörnerdörfern. Es hat einfach alles gepasst“. Mit genau diesem guten Gefühl sollten Gäste abreisen. Damit „einfach alles“ im Urlaub zusammenpasst, ist im Hintergrund ein gutes Stück Arbeit nötig. Buchung und Beratung, Qualitätsmanagement und Datensicherheit, ansprechende Angebote und kompetent-freundliche Hilfe in den Touristinfos sind nur einige der Bereiche, um die sich der Gäste- und Anbieterservice im Tourismus-Team der Hörnerdörfer kümmert – wie der Name schon sagt, sowohl für Gäste und Besucher als auch für die Leistungsträger der Destination. Seit Kurzem laufen die Fäden dieses Services bei Melanie Rothmayr zusammen. Die 38-Jährige zog es schon für ihre Ausbildung ins Allgäu, sie studierte Tourismus-Management in Kempten. Seither konnte sie ihre Allgäu-Erfahrung an mehreren Stationen in der Region ausbauen. Durch ihre Kompetenzen im Destinations- und Hotelmanagement sowie im Service- und Gastronomiemarketing weiß Melanie, welche Leistungen Gast und Gastgebender erwarten und sie weiß auch, dass sich Ansprüche verändern – müssen. Deshalb ist der zertifizierten Ausbilderin wichtig, für eine kontinuierliche Weiterbildung und für Qualifizierungsangebote zu sorgen. Die Hörnerdörfer und besonders ihre Abteilungskolleg*innen freuen sich sehr, dass der Gäste- und Anbieterservice nun in kompletter Stärke in die Wintersaison starten kann und hoffen, dass auch für Melanie bei ihrer neuen Aufgabe einfach „alles passt“!
Wandertipp: Hochwiesweg-Runde
Strecke: 1,8 km Dauer: ca. 0,45 Stunden Auf- und Abstieg: 72 hm
Diese Runde eignet sich für einen kleinen Spaziergang leicht oberhalb Ofterschwangs mit schönem Blick auf Ofterschwang. Man hat Blick auf den Grünten und den Allgäuer Hauptkamm.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz der Talstation Weltcup-Express laufen Sie kurz bergab bis über den Bach und folgen rechts dem kleinen Weg hinauf. Folgen Sie dem Weg noch ein kurzes Stück bergauf bis er links in Richtung Süden weiterführt. Nach ca. 500 m folgen Sie der Abzweigung links bergab wieder zurück zum Parkplatz an der Talstation.
Einkehrmöglichkeiten: An der Talstation warten gleich mehrere Einkehrmöglichkeiten. Perfekt, um sich im Winter mit Skifahrern oder anderen Wintersportlern zu treffen.
Berlin, wir kommen! Die Hörnerdörfer auf dem Deutschen Tourismustag
Hörnerdörfer. Berlin, wir kommen. Wir, das waren meine Kolleginnen Lucia Wucherer, Jacqueline Peters und ich, Franziska Haas, Auszubildende bei der Tourismus Hörnerdörfer GmbH (THG). Nach Berlin fuhren wir Mitte Oktober, denn der Deutsche Tourismustag stand an. Die Teilnahme und einen Platz in der DTV-Next Generation hatte ich bei einem Nachwuchswettbewerb der Branche gewonnen. Mit dem Zug ging es von den Hörnerdörfern aus in die Hauptstadt. Wir erwarteten spannende Tage voller Impulse, neuer Erfahrungen und interessanter Gespräche auf der größten Fachtagung des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und wir wurden nicht enttäuscht. Nach der Ankunft im Hotel ging es direkt zum ersten Programmpunkt: der Exkursion ins Europäische Haus Berlin. Danach blieb nicht viel Zeit für eine Verschnaufpause, am Abend trafen sich alle zum Get-Together. Dort lernte ich neben den anderen Mitgliedern der DTV-Next Generation meine Mentorin, Constanze Höfinghoff, Tourismusdirektorin in Oberstaufen, kennen – ein perfekter Abend mit vielen guten Gesprächen und den Austausch mit inspirierenden Menschen im Tourismus. Der Dienstag ging ebenso spannend weiter, wie der Montag endete. Auf großer Bühne wurde die Idee der DTV-Next Generation erläutert und alle Gewinner:innen vorgestellt – ein großartiger Moment und ich habe mich sehr gefreut, dass ich für meinen Clip über Nachhaltigkeit im Tourismus diesen Preis bekommen habe. Mein Thema war auch auf dem Programm der anschließenden Vorträge sehr prominent: Es ging um Fragen zur Zukunft im Tourismus und speziell, wie uns Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Der Tag wurde durch ein nettes Abendessen mit Touristiker:innen aus ganz Deutschland abgerundet.
Was habe ich vom Tourismustag mitgenommen? Sicher viele Impulse aus den Fachvorträgen, aber vielleicht noch mehr durch den Austausch mit anderen Menschen der Tourismusbranche. Das Mentor:innen-Programm und die DTV-Next Generation sehe ich als Chance, diese Gespräche weiterzuführen, Erfahrungen auszutauschen meine Ideen und Vorschläge mit einzubringen. Mein Fazit: Der Deutsche Tourismustag hat meine Neugier nur gesteigert. Ich bin wahnsinnig gespannt, welche Aufgaben der Tourismus künftig bereit hält und wie ich sie in meinen Hörnerdörfern umsetzen kann.
Die ersten 100 Tage
Ein Interview mit dem neuen Tourismuschef Stephan Köhl
Hörnerdörfer. Stephan Köhl, neuer Geschäftsführer der Tourismus Hörnerdörfer GmbH ist am 9. Dezember genau 100 Tage im Amt. Höchste Zeit zu prüfen, wie es mit der Eingewöhnung bei den Allgäuern unter den Hörnern so läuft. Unser Magazin hat nachgefragt und festgestellt: Hier hat sich einer viel vorgenommen!
■ Hörnerdörfer Magazin:
Die Sömmerung der Rinder auf den Alpweiden dauert 100 Tage, dann geht es zurück ins Tal – Für Sie,
Herr Köhl, fängt es nach 100 Tagen eigentlich erst an.
Stephan Köhl: Das stimmt. Ich freue mich darauf, in dieser Wintersaison richtig loszulegen. Aber wir haben ja in den vergangenen Monaten auch schon eine Menge vorbereitet – wir planen Kampagnen in der Schweiz, in Augsburg sowie Aktionstage in unseren Skigebieten und verstärken unsere Präsenz in der regionalen und überregionalen Presse. Und ich bin nach wie vor unterwegs, um noch weitere unserer Partner kennenzulernen, denn die Kennenlern-Zeit hat sich ja auf fünf Hörnerdörfer verteilt, ich habe also erst einen Teil unserer Betriebe und Leistungsträger persönlich gesehen – übrigens alles großartige Begegnungen. Von Hotels über Gastro, Bergbahnen und Freizeitanbietern bis zu den Kulturpflegern und nachhaltigen Produzenten, waren das lauter ausgesprochen engagierte Menschen und beeindruckende Betriebe.
■ HM: Wie steht es mit der
Verständigung? Lassen wir mal Ihre Stationen in Portugal und Irland ebenso wie die Zeiten in
Wien und Berlin außer
Acht. Aber als gebürtiger
Oberbayer, der beruflich vom Berchtesgadener
Land über Tirol, den
Schwarzwald und das
Salzkammergut viel in „südlichen“ Gefilden unterwegs war, verstehen
Sie die Allgäuer?
SK: Für die Feinheiten des Allgäuer Dialekts bräuchte man viele Leben und würde sie in Gänze nicht begreifen. Viel wichtiger für mich ist es, die Wünsche und Bedürfnisse unserer Leistungspartner zu verstehen. Da sprechen wir aber ganz klar eine gemeinsame Sprache. Klimawandel und Nachhaltigkeit, Mobilität und Besucherlenkung, Fachkräftemangel – das sind Themen, die hier jeder kennt, die niemanden unberührt lassen. Genau da müssen wir auch als Tourismusorganisation ansetzen: Zukunftsfähige, wertige Produkte, damit sind auch Freizeitangebote gemeint, entwickeln und für die Qualitätsarbeit der regionalen Produzenten sensibilisieren. Die Angebote sind ja auch schon zum Großteil vorhanden – nehmen wir nur die Senn- und Alpkäsereien – da ist kein Filter und kein Greenwashing. Ist gar nicht nötig, da muss mit Ausdauer und Marketinggespür die richtige Nachfrage generiert werden. Deshalb wollen wir mit verstärkter Pressearbeit die besten Multiplikatoren für die Vorzüge der Hörnerdörfer aktivieren. Für die Vorzüge des Naturraums genauso wie für die Vorteile der potentiellen Arbeitnehmer – nicht umsonst heißt es, „Arbeiten, wo andere Urlaub machen.“ Ich kann das nur bestätigen und unsere Hörnerdörfer-Betriebe als Arbeitgeber sehr empfehlen!
■ HM: Den Allgäuern wird
nachgesagt, sie blieben am liebsten unter sich und kümmerten sich herzlich wenig um neue Trends und Moden. Geht so eine
Unnahbarkeit, um nicht zu sagen Eigenbrötlerei, eigentlich mit modernem
Tourismus zusammen?
SK: Das geht nicht nur gut, das ist die beste Voraussetzung für das Tourismusverständnis von heute. Dass nämlich Land und Leute ihren individuellen Charakter bewahren. Den Erfolg einer Destination misst man zwar gern in Übernachtungszahlen, aber genauso wichtig ist die Frage, ob Gastgeber und Gäste zufrieden sind, ob die Wertschöpfung lokal bleibt und die Region sich optimal positionieren kann. Darauf konzentrieren sich alle unsere Anstrengungen: Angefangen bei unserer Dienstkleidung, die nicht nur regional ausschauen, sondern auch vor Ort bezogen wird über die ständige Verbesserung der Servicequalität; online, am Schalter und als Hilfestellung direkt beim Gastgeber und das geht bis zu den Überlegungen, was wir auch übergreifend zu einem tragfähigen Mobilitätskonzept beisteuern können. Unser Ziel muss es sein, dass die Lebensqualität der Menschen hier bestmöglich ist – egal ob seit Generationen oder seit dem Check-in. Ich habe die Allgäuer auch nicht eigenbrötlerisch erlebt, im Gegenteil. Die sind weltoffen und interessiert. Aber speziell die Hörnerdörfler wissen halt, was sie an ihrer Region haben und das wollen sie erhalten. Das müssen wir doch alle bewahren wollen! Das ist nicht „Eigenbrötlerei“ sondern Charakter. Und Charakter ist im touristischen Wettbewerb wunderbar!
■ HM: Besteht dann aber
nicht die Gefahr, dass nach der Devise „Lass nu gong, s’ hot’s no allat dong.“ gehandelt wird – also alles wie gehabt, bloß nichts und nix ändern?
SK: Das glaube ich nicht, dafür sind die Leute zu kreativ. Handfest kreativ muss man es nennen. Denn von kreativen Gedanken allein passiert ja nicht viel? Wenn hier eine neue Idee erst mal für gut befunden wird, packt man sie an. Und man hilft sich.
■ HM: Was meinen Sie mit
anpacken?
SK: Der neue Podcast ist ein schönes Beispiel. Die Idee hatte unsere Auszubildende Franzi Haas. Das war Ende September. Fanden alle gut. Dann kamen Kostenaufstellung, Technik, Redaktionsplan Schlag auf Schlag und mittlerweile wird schon fleißig produziert. Das ist ein schöner Vorteil der Hörnerdörfer: Erfahrung, Expertise und tatkräftige
Hände sind immer fünfmal so viel vorhanden. Die Vorfreude ist also nur noch kurz, Franzis Hörnerdörfer-Podcast geht demnächst online! Damit bin ich jetzt bei einem meiner Lieblingsthemen: Wie geht digital mit menschlich zusammen? Zum Beispiel indem digital echte Menschen zu Wort kommen, echte Geschichten erzählt werden, die Erlebnisse und Erfahrungen von echten Einheimischen präsentiert werden. Mir war es ein wichtiges Anliegen einen neuen Hörnerdörfer-Blog zu starten. Als Plattform und Bühne für Kultur und Tradition, aber nochmal: ohne Filter, ohne Zensur oder Korrektur. Ich will, dass in unserem Blog Menschen reden und schreiben, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, und zwar über das, was ihnen am Herzen liegt. Wir konnten schon einige hochinteressante Autoren gewinnen – die Spannung darf also doch noch etwas länger andauern, bis der erste Artikel im Hörnerdörfer-Blog freigeschaltet wird. Aber man weiß ja, Vorfreude ist die schönste Freude …
■ HM: Eine Frage können wir
zum Abschluss natürlich nicht auslassen, denn sie ist im Allgäu eine Art
Gretchenfrage. Also:
Stephan Köhl, nun sag, wie hast du’s mit den
Kässpatzen?
SK: Frei nach Goethe antworte ich dann: „Geschmack ist alles!“. Ganz ehrlich, Kässpatzen mit richtig würzigem Bergkäse sind super und ich finde es toll, dass bei offiziellen Einladungen oder PresseBewirtungen noch immer Spätzle serviert werden. Aber die Hörnerdörfer haben kulinarisch mehr zu bieten. Das Kräuterwissen, die vielen Bio-Produzenten und das Know-how, mit dem die Küchen regionale Produkte verfeinern ist fantastisch. „Gutes vom Dorf“ in Ofterschwang, der Allgäuer Alpgenuss e.V., die blauen Rauten der „Ausgezeichneten Bayerischen Küche“ oder der Schriftzug der „BioSpitzenköche“ sind Siegel hinter denen echter Genuss steckt. Dazu kommt noch das hochwertige Angebot auf den Hütten und die Event-Gastronomie – grade auch jetzt im Winter. Perfekt für den optimalen Einkehrschwung, ich nenne mal nur die Eis-Bars oder das Winterzauber-Tipi. Das ist ein kulinarischer Schatz, der gleichzeitig für Nachhaltigkeit steht. Und für Authentizität. Genau das wollen wir unterstützen und in Zukunft verstärken und überregional vermarkten. Kulinarische Erlebnisse können hervorragend transportieren, für welche Werte die Hörnerdörfer stehen und den authentischen Heimatbezug betonen. Ich durfte schon so manches Schmankerl probieren und kann nur bestätigen: Geschmack ist alles. Und den findet man auch jenseits vom Kässpatzen-Tellerrand.
■ HM: Herr Köhl, danke für
das Gespräch. Und für die Zukunft wünschen wir
Ihnen und uns, dass Sie
Ihre Begeisterung, Ihre
Pläne und Ihr rasantes
Tempo beibehalten – dann werden wir künftig von vielen schönen Projekten berichten können.
SK: Danke, wir haben es vor.
Der Mann mit den eisernen Daumen
Bene Einsle war über zwei Jahrzehnte der Plakatierer in Fischen
Fischen. Nehmen wir mal an, es gab im Schnitt fast jede zweite Woche eine Ankündigung zu machen.
Dann packte Bene Einsle die Hörnerdörfer-VeranstaltungsAnkündigungs-Plakate in sein Auto und fuhr von Anschlagstafel zu Anschlagstafel in seinem Fischinger Radius. Nehmen wir mal an, es gab jeweils eine Tafel in Fischen, in Au-Thalhofen, in FischenBerg, in Langenwang, in Maderhalm und in Weiler. Nehmen wir des Weiteren an, ein gewöhnliches Plakat hat vier Ecken. Dann kommt man auf 12.600 Reißzwecken. In Worten: Zwölftausendsechshundert! So viele Reißzwecken hat Bene Einsle im Laufe der Zeit in die harten Fasern der Plakatpinnwände gedrückt – mit den Daumen hat er 21 Jahre lang jeden einzelnen Reißnagel hineingedrückt und auch wieder herausgepult. Denn Bene hat, wenn’s nur ging, die Zwecken wiederverwendet – das war schon Recycling vom Feinsten, als Deutschland noch nicht mal das Dosenpfand kannte. Mit dem Plakatieren angefangen hat Bene im November 2000 eigentlich nur, um in seinem Rentneralltag ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Scheint geklappt zu haben, denn er ist geblieben. Über zwei Jahrzehnte lang hat Bene Plakate gepinnt: zuverlässig, pünktlich und immer mit der Muße für einen lustigen Plausch. Das hat ihm über die Zeit nicht nur stahlharte Daumen beschert, sondern die Freundschaft und den Respekt vieler „Generationen“ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Gästeinformation Fischen. Ganz zu schweigen von der Dankbarkeit vieler, vieler Gäste, die durch die angezweckten Plakate auf schöne Erlebnisse aufmerksam wurden. Wenn wir also die Rechnung machen, kommt Bene Einsle zwar auf stolze 12.600 Heftzwecken, aber die Zahl der Lächeln, die er dabei auf unsere Gesichter heftete, übersteigt dieses Quantum um ein Vielfaches. Danke, Bene!
Im November übergab Bene seine Tätigkeit an seinen Nachfolger Hans Schreier. Hans ist ebenfalls Rentner und gern für einen Scherz zu haben. Deshalb drücken wir uns die Daumen, dass er die seinen viele Jahre eisenhart trainieren mag – Griaß di, Hans, die Plakate liegen schon bereit.
Wenn die Spatzen spitze sind
Balderschwang. Auf der Arbeitsplatte einer Restaurantküche liegen Zutaten bereit. Man sieht Mehl, Eier und Bergkäse, man entdeckt ein Glas Miso, diese japanische Würzpaste aus fermentierten Sojabohnen. Was daraus wohl entsteht? Auf den ersten Blick passt Bergkäse und Miso nicht zusammen. Auf den zweiten Blick, dem Blick auf die Köchin, ahnt man, dass es vielleicht doch geht. Denn hier kocht Nina Meyer, die Küchenchefin des Bio-Berghotel Ifenblick in Balderschwang und Nina Meyer ist sicher vieles, nur konventionell ist sie nicht: Die Haare fallen in eleganten, blauen Locken auf die Schultern, ihre Arme zieren filigrane Tattoos von Schmetterlingen und Blüten, das Lächeln noch strahlender als die akkurat gekrempelte Kochjacke, ein klitzekleines goldenes Ringlein in der Nase und ein Messer mit 30-ZentimeterKlinge in der Hand – man sieht Nina Meyer an, dass sie gerne ungewöhnlich kombiniert und man merkt sofort, dass sie das kann. Deshalb ist es kein bisschen verwunderlich, dass ihre Antwort auf den dritten, den fragenden Blick, was denn nun aus Mehl und Miso werde, lautet: Kässpatzen! „Meine Wurzeln sind klar alpin“ sagt Nina Meyer über ihre Küche, jedoch verschafft sie ihrer regionalen Verbundenheit den internationalen Weitblick.
Bio schmeckt! Kässpatzen mit Misozwiebeln – 100 Prozent BIO, 100 Prozent lecker
Das beste BIORezept: regional rund um die Welt
Kässpatzen mit Misozwiebeln also. In diesem Gericht steckt die Küchenphilosophie von Nina Meyer, die zwar Geschmacksharmonien rund um den Globus sucht, Zutaten aber direkt vor Ort bezieht. Nina Meyer kocht regional, saisonal und nachhaltig, sie setzt Fleisch „nose-to-tail“, also komplett verwertet, auf die Karte, aber gleichberechtigt neben vegetarischen und veganen Kreationen.
Sie verarbeitet das, was Wetter und Natur gerade anbieten, das was ganzheitlich und fair produziert wurde – oder kurz, sie kocht BIO. BIO – genau in dieser Schreibweise, soll deutlich machen, dass es hier nicht mit irgendwelchen „selbstgebastelten“ BioSiegeln getan ist und dass „Jahreszeitenküche“ sich nicht auf ein Kürbissüppchen im Herbst beschränkt. BIO meint weder Greenwashing noch Askese. Es meint echten Genuss. Wenn Nina Meyer ihre Gäste mit Alpen-Klassikern wie Spatzen, Schmarrn und Knödel verwöhnt, tut sie das immer mit einem interessanten Dreh, einer frischen, überraschenden Facette und mit Bioprodukten von vertrauenswürdigen Produzenten und möglichst direkt aus dem Allgäu. Das hat auch die Jury von BÖLN überzeugt, der Initiative vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, und sie haben Nina Meyer in den Kreis der „BIOSpitzenköche“ aufgenommen. Neben allerhöchster Kochkunst erwartet BÖLN ein überzeugendes gastronomische Gesamtkonzept. Das erfülle Nina Meyer auf außergewöhnliche Weise, gab die Jury bekannt, weil sie mit ihrem Team sowohl die ökologische und wirtschaftliche Wertschöpfung im Allgäu fördere als auch die Attraktivität von nachhaltiger Bio-Gastronomie zeige. Die neue „BIOSpitzenköchin“ darf sich geehrt fühlen, schließlich haben, mit ihr selbst, erst 25 Köchinnen und Köche die Auszeichnung erhalten. Und Gourmets und Allgäu-Genießer dürfen sich freuen – denn Nina Meyer behält ihr Originalrezept für Allgäuer Kässpatzen mit mit Misozwiebeln nicht für sich.
Unter www.biospitzenkoecheblog.de findet man die genaue Anleitung und viele weitere Tipps.
Bio macht Spaß! Nina Meyer, neue BIOSpitzenköchin, und ihr Team vom Bio Berghotel Ifenblick
Das hat gerade noch gefehlt!
Freude machen mit herzhaften Mitbringsel von der Bergbauern-Sennerei Hüttenberg
Hüttenberg / Ofter-
schwang. Süß geht es zu, im Advent und der Weihnachtszeit – Glühwein, selbstgebackene Laible und Lebkuchen. Da kommt ein appetitliches Geschenkpaket von der Bergbauern-Sennerei Hüttenberg gerade recht. Da wäre zum Beispiel unser FrühstückPäckle. Das ist Winterzucker vom Kräuterhof Bächle-Waibel für den Tee, ein Stück Käse und dazu unsere originelle Tasse, geziert mit dem Sennerei-Logo, der zufriedenen Hüttenberger Kuh. Oder das Brotzeit-Päckle, ein Brotzeitbrettle aus Holz mit zwei verschiedenen Käsespezialitäten und einem Paar Landjäger. Und dann gibt es noch unser Gut verpackt-Päckle mit den praktischen Bienenwachstüchern von Wabenwerk zum Aufbewahren, einem unserer feinen selbstgemachten Käse und einem kleinen Glas Allgäuer Honig. Weil es vor Weihnachten gerne mal pressiert, am besten vorbestellen! Dann machen wir die Mitbringsel wunschgenau zum Mitnehmen parat. Natürlich bereiten wir auch gerne ganz individuelle Päckles-Wünsche auf Bestellung vor. So ein Geschenk macht Freude!