Inride herbst 2015

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DAS MODERNE MAGAZIN FÜR AKTIVE REITER

IS T A R G

inRide WINTER 2015

www.inRide.de

Ist die klassische Reitlehre noch zu retten?

Die Sprache der Hunde: Was Reiter wissen müssen Giulia Giona, der neue Apassionata-Star

Jessica von Bredow-Werndl: Das Erfolgskonzept des Shooting-Stars

Reitweise mit Zukunft: Working Equitation

n e d r e f P t i Glück m nnen lässt. re b rt o p S n se ie d Was uns für



inRide

INTERN

Irina Ludewig, Chefredakteurin inRide, mit ihrem Padrino

MEINE

VOR

SCHAU

Informationen, Inspirationen, Ideen

Was lässt uns für den Reitsport brennen? Warum geben Reiter ihren letzten Cent für’s Pferd aus? Wieso verbringen sie ihre komplette Freizeit im Stall? Was treibt sie zu Unzeiten auch bei Nacht und Nebel, Eiseskälte und Bruthitze tagtäglich raus zum Pferd? Warum plagen sie sich mit Problemen, aufopferungsvollem Pflegen und verzichten für ihre alten und kranken Tiere sogar Jahre auf’s Reiten? Weil das Glück, das uns die Pferde bescheren, für die meisten einfach unvergleichlich ist! Nachdem das Ansehen des Reitsports in diesem Sommer durch reichlich Negativ-Schlagzeilen heftig ramponiert wurde, hatten wir bei inRide genauso wie viele Reiter die Nase voll (Seite 11). 99 Prozent aller Reiter quälen ihr Pferd nicht durch brutale Einwirkung oder fieses Equipment, hauen es nicht, reiten es nicht blutig in Maul oder Flanke. Sie wollen ihrem Pferd nur Gutes tun, denn sie lieben es und hüten es wie ihren Augapfel. Wie facettenreich das Glück ist, das Reiter empfinden und zurück bekommen, muss einfach auch mal wieder gesagt werden. Darum lesen Sie im inRide-Titelthema fünf völlig unterschiedliche Aspekte über das, was uns glücklich macht. Den ungewöhnlichen Ausbildungs-Weg und -Erfolg von Alexandra Datko mit Isi Giacomo (Seite 10). Weltweit übergreifende Freundschaften durch Pferde (Seite 14). Eine ans Herz gehende außergewöhnliche Liebeserklärung Gilbert Tillmanns als Dank an Hello Max (Seite 16). Und die Geschichten von zehn Finalistinnen des Wettbewerbs „Pferdemädchen 2015“ (ab Seite 18). Manch ein Reiter benutzt auch unbewusst Ausrüstung, die man immer schon hatte, die aber überdenkenswert ist. Warum Sporen mehr schaden als nützen (Seite 58) und die Wahrheit über die Wirkung des sogar in Prüfungen zugelassenen Gebisses namens Zungenstrecker (Seite 61) beleuchtet Gesundheits-Expertin Karin Kattwinkel für inRide. Giulia Giona (auf unserem Titelfoto) beherrscht die Kunst, ein Pferd in seiner natürlichen Schönheit, völlig frei und ohne Hilfsmittel auf zauberhafte Weise zu zeigen. Die atemberaubende Show der Italienerin sehen Sie bei der neuen APASSIONATATournee (Seite 22). Viel Spaß mit Ihren Pferden

Der heiße Draht zu Redaktion, Anzeigen und Vertrieb Tel. 02058-79773 • E-Mail ILLU-Medien@web.de www.inRide.de

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The Horse Loving Company www.euro-star.de


inRide Winter 2015 Shopping: Geschenke für Reiter

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Beim 3. Model Contest von Horsebrands – mit inRide als Medienpartner – beschrieben hunderte Reiterinnen, was für sie Glück mit Pferden bedeutet.

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Reitwesten mit Airbag sind im Trend. inRide testete für Sie das Spitzenmodell von Helite (schon 70.000 Mal verkauft).

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Animalprints, Akzente in Kupfer, viel Fell, praktische Details wie eingearbeitete Smartphone-Taschen – die WINTER-REITMODE ist edel, elegant und funktional wie noch nie. Die besten Looks und passenden Stiefel.

Nix verstehn? So erlernen Reiter mit Hunde- und Pferdetrainerin Nicole Brinkmann die Sprache der Hunde.

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Die neue Leichtigkeit: Jessica von Bredow-Werndl ist in der Dressur-Weltspitze angekommen. Ihr ganzheitliches Erfolgs-Konzept.

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German Friendships: Alle zwei Jahre trifft sich in Herford die Reiter-Jugend der Welt.


inRide INHALT

Kollektion WINTER BERRY made in EU

3 INTERN • 57 IMPRESSUM 6 VERLOSUNG

Preise im Gesamtwert von 4790 Euro zu gewinnen. Die Liebe zu den Pferden hat viele Facetten.

8 TITEL-THEMA Große Gefühle Wie die Ausbilderin Alexandra Datko einem 25jährigen Isländer wieder Spaß unterm Sattel vermittelt.

Fotos Horsebrands • PferdiaTV • Helite • Dana Thimel • euro-star • Petrie • German Friendships/Julia Koch

10 Auf Trab gebracht

Tolle Stimmung: Freundschaften über die Pferde überwinden Sprachbarrieren und Landesgrenzen.

14 German Friendships

Der Springreiter Gilbert Tillmann schreibt aus Dankbarkeit ein Buch über seinen Derby-Kracher Hello Max.

16 Liebeserklärung an ein Pferd

Besuch uns auf magicbrush.com

Was lässt uns für die Pferde brennen? Zehn Kandidatinnen des 3. Model Contest von Horsebrands erzählen.

18 Pferdemädchen 2015

REITLUST 24 Die neue Leichtigkeit

Jessica von Bredow-Werndl ist in der Dressur-Weltspitze angekommen. Ihr Konzept: Ganzheitlich zum Erfolg. Die Faszination der familiären, sportlich-akrobatischen Wettbewerbe zieht immer mehr Reiter in ihren Bann.

28 Working Equitation

32 MyDOG Nix verstehn?

So klappt die Kommunikation mit Ihrem Hund.

38 inRide business

Tierärztin Jasmin Ann Cascolan gewann bei inRide das Matrix Therapie-Gerät – ihr begeisterter Praxis-Bericht. • Die Airbag-Reitweste von Helite • Ergonomischer Sattelgurt Rainer von dt. saddlery

40 FÜR SIE GETESTET

• Stübben-Steeltec-Gebisse • Haas-Heunetz All you can eat • Fellschabracken mit Design von E.A. Mattes • Böckmanns Compakte • Neue pferdiathek.tv

44 EQUIPMENT

48 FASHION Winter-Träume

Die neue Reitmode: Streetware für den Stall. • Würmer: Hilfe aus dem Internet • Der international renommierte Osteopath Stefan Stammer analysierte die Reitlehre. • Husten ist Krankheit Nr. 1 • News

50 FIT & VITAL

• Warum man ohne Sporen besser reitet. • was der Zungenstrecker wirklich beim Pferd bewirkt.

58 BRENNPUNKT

Die schönsten Geschenke für Reiter

62 SHOPPING-SPECIAL

Scott Brash: Siege für die Ewigkeit • Wildpferde-Projekt im Donaudelta • Philippe Karl: Irrtümer bei der Versammlung.

66 inRide RADAR

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Zoetis bei. Titelfotos APASSIONATA • Treusinn • TV Vogel • Zeichnung Jeanette Klöpfer/FNverlag www.inRide.de

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Damen-Parka Kylie von EURO-STAR – topmodische OutdoorJacke, wind- und wasserdicht mit versiegelten Nähten, aufgesetzten Taschen, verstellbaren TaillenRiegeln, abnehmbarer Kapuze, abknöpfbarem Kragen mit Pelzimitat. In titanium, black, lipstick, navy – XS bis XL. Wert 229,95 Euro.

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ZEHN MAL ZU GEWINNEN Heunetz „All you can eat“ von HAAS – Die Lösung für artgerechte Heu-Fütterung: so viel und so oft das Pferd möchte, immer sauber, ohne Streuverluste, dosierbar, arbeitsparendes Befüllen. Ausführliche Vorstellung Seite 45. Wert je ca. 39,90 Euro.

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Kappzaum Cavecon Barock von Groskorth – Praktischer, prunkvoller SpezialZaum zum Longieren in Hellbraun, Rotbraun oder Schwarz – mit Einschnall-Riemen für ein Gebiss. Wert 101 Euro.

FÜNF MAL ZU GEWINNEN Husten-Kräuter von STIEFEL – Das Super-Paket zum Durchatmen: erlesene Hustenkräuter für Futter und Tees, Husten-Elexier Broncho-Plus und zur Immunstärkung getrocknete Hagebutten. Mehr Infos Seite 56. Wert je 50 Euro.

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Robuste Stiefelette Outlander von PETRIE – ein rustikaler Outdoor-Schuh aus Nubuk-Leder mit Leder-Futter, griffiger dicker Sohle und zwei Zughilfen für bequemen Einstieg. Wert 145 Euro.


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Ausbildung zum Pferde-Ergonom von SADDLE FIT 4 LIVE – Werden Sie Sattel-Experte. Gewinnen Sie eine tolle Fortbildung zum Start Ihres zweiten beruflichen Standbeins oder hauptberuflich als PFERDE-ERGONOM. inRide und Saddlefit 4 Live verlosen eine komplette Ausbildung! Vorstellung des neuen Berufs Seite 38. Wert der Pferde-Ergonom Ausbildung: 1.980 Euro.

Komfort-Sattelgurt Rainer von DT SADDLERY – ergonomischer Gurt mit großer extra weich gepolsterter Bauchauflage. Besonders gedacht für Gurtzwang-Pferde und zum Fixieren rutschender Sättel. inRide-Test Seite 43. Bitte Länge angeben. Wert 99,50 Euro.

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Weste Davos von MALOUK – Modisch top für Stall, Büro und Stadtbummel mit tollen Details (Kontrastpipings, badges, Dekoknöpfe), diversen Taschen, 2-Wege-Zip, integrierter Regenkapuze. XS–XXXL Wert 89,95 Euro.

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CAPA -Wetterschutzhaube – So ummantelt bleibt Ihr Pferdeanhänger trotz Wind und Wetter besser im Lack. Mit Deichselschutz! Wert rund 300 Euro.

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ZWEI MAL ZU GEWINNEN Blazer Elisabeth von EMMETT – Exklusives Design-Jacket – robust genug zum Reiten, aber auch Schmuckstück zum Ausgehen. In olive oder umbra. Wert 219 Euro.

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ZEHN MAL ZU GEWINNEN „Fascination“: Pferdekalender aus der EDITION BOISELLE – Ein Schmuckstück für die Wand jedes Pferdefreundes mit fantastischen Fotos von Gabriele Boiselle. Wert 29,50 Euro.

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DREI MAL ZU GEWINNEN

Cavaletti-Training mit Ingrid Klimke von PFERDIA TV – Tolle Trainings-DVD für gymnastizierende Basisarbeit – mit Taschenplan für Aufbau und Abstände. Wert 39,90 Euro.

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ÜBER DAS GLÜCK

Die Liebe zu Pferden hat viele Facetten Giacomos zweite Chance

Eigentlich war Giacomo bereit für seinen wohlverdienten Vorruhestand. Das er mit 25 Jahren noch einmal neu zum Leben erwecken würde, hätte niemand gedacht. Er galt immer als mürrischer Griesgram, der faul und uninteressiert daher kam. Obwohl er keine Reitpferde-Qualitäten zu haben schien verliebte sich Tanja dennoch in das Islandpferd – vielleicht, weil sie vorher keine Erfahrungen hatte. So dümpelten die beiden gemütlich durch den Wald, und dass der Isi mehr schlecht als recht traben konnte, nahm Tanja erst einmal so hin. Bis die Ausbilderin Alexandra Datko eine Idee hatte, den Rentner auf Trab zu bringen: Sie joggte so lange vor ihm her, bis er voller Freude selbstständig im Zweitakt daher schwebte. Nun sind alle Happy.

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SCHÖNE SEITEN Meldungen aus dem Reitsport schaffen es normalerweise nicht in die Tageszeitungen. Ausnahmen sind Skandale unter dem Stichwort „Pferde gequält“. Davon gab es in jüngster Zeit genug gruseliges. Allein die EM in Aachen brachte „Das Drama um Totilas“, „Blut im Maul von Glocks Undercover“ oder die Disqualifikation von Springreiter Daniel Deußer wegen zu starkem Sporeneinsatz. Auch der Wirbel um einen Offenen Brief der Tierärztin Kirsten Tönnies, die bei den Bundes-Championaten die Reiterei und Ausrüstung scharf kritisierte und zu der sich die FN von oben herab nach Gutsherrenart zu einer Rechtfertigung durchrang, waren keine Werbung für den Reitsport. Dabei gibt es so viele schöne Geschichten! Die inRide Titelstory bringt unter dem Motto „Große Gefühle“ Berichte über ganz besondere Ausbilder, Reiter und Pferdefreunde. Über ihre Philosophien, Erlebnisse und die Umsetzung in die Praxis. All das, was uns für diesen schönen Sport begeistert – mit vielen Ideen und Ansätzen zum Nachmachen für alle Pferdefreunde. Bitte blättern Sie um...

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Es gibt Ausbildungswege, die nicht im Lehrbuch stehen und trotzdem auf urklassischen Grundprinzipien basieren. Wie Alexandra Datko den 25-jährigen Isländer motivierte, wieder Spaß unterm Reiter zu haben und buchstäblich auf Trab brachte, ist ein Extremfall. Das Konzept kann jedoch vielen Reitern hilfreich sein. ALS ICH GIACOMO DAS ERSTE MAL UNTERM SATTEL SAH, BESTÄTIGTEN SICH DIE SCHILDERUNGEN SEINER BESITZERIN: ER WAR SEHR FAUL! Aber es wurde mir auch ganz schnell klar: Dieses Pferd kann gar nicht schneller und energischer gehen. Er bewegte sich im Schritt wie ein Krokodil, von hinten schiebend und nach vorne schwankend auf die Vorhand gestützt. Die Huf-Schmiedin bestätigte dieses ungewöhnliche Laufverhalten. Der starke Abrieb an den Außenkanten der beiden Vordereisen war deutlich.

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Hinzu kam, dass er sehr häufig über seine Vorderbeine stolperte. Traben ging fast gar nicht. Im Gelände auf gerader Strecke klappte es irgendwie, aber in der Halle oder auf dem Reitplatz scheiterten wir schon beim bloßen Versuch. Giacomo riss den Kopf hoch und stellte die Hinterhand nach hinten raus. Mir wurde bewusst: So kommen wir nie in den Zweitakt. Giacomos Besitzerin Tanja berichtete, dass auch Versuche scheiterten, dem Faulpelz mit Sporen und Gerte Beine zu machen – abgesehen davon, dass sie das auch nicht wirklich wollte. Der scheinbare Starrsinn und die Trägheit waren der Grund, warum außer ihr niemand den zotteligen Griesgram haben wollte. Aber Tanja hatte den Fuchs ins Herz geschlossen, und kaufte ihn. „Mein innigster Wunsch ist, dass mein Pony und ich Spaß und Freude miteinander teilen können, und dass Giacomo noch lange gesund bleibt“, beschrieb sie ihr Ziel, als sie bei mir ankam. Bis dahin hatten ihr schon viele von außen gute Ratschläge gegeben, aber der siebte Sinn sagte Tanja: „Das ist nicht der richtige Weg für uns beide, wir brauchen andere Lösungen.“ Der kleine Isi hatte für sich einen Weg gefunden, mit der Belastung Mensch oben drauf klar zu kommen. Wir mussten verstehen, dass Giacomo nicht faul ist, weil er uns ärgern wollte. Offensichtlich kann ein Therapiepferd, wenn es zu viel mit nicht gut ausbalancierten Reitern zu tun

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TRAB GEBRACHT hat, Probleme mit seinem eigenen Körpergefühl bekommen. Dem könnte man durch eine gute Gymnastizierung und einem abwechslungsreichen Programm entgegenwirken. Ein Therapiepferd wäre dann in der Lage, einen guten Job zu machen und trotzdem körperlich und seelisch gesund zu bleiben. Dies Prinzip kennt man auch in guten klassischen Schulställen, wo jedes Pferd immer wieder durch bessere Reiter oder den Ausbilder „korrigiert“ werden. GIACOMOS VERHALTEN LÄSST VERMUTEN, DASS ES IN SEINEM LEBEN ETWAS ANDERS GELAUFEN WAR. Er konnte nicht anders, als mit seinen eigenen körperlichen Voraussetzungen als vermeindlich fauler, schiebender und schwankender Isi schief daherzulaufen. So war es für uns zunächst das Wichtigste, Zugang zu diesem Pferd zu finden. Um sein Bewegungsmuster zu verändern, musste zunächst eine gewisse Aufnahmebereitschaft erreicht werden. Wir machten ihm also Vorschläge. Beispielsweise das innere Hinterbein etwas langsamer zum Boden zu senken und in dem Moment nicht mit dem Unterkiefer gegen die Hand zu drücken. Wenn der Reiter seinem Pferd Vorschläge machen möchte, muss er genau wissen und fühlen was er tun will und – ganz wichtig – es dem Pferd haargenau erklären. Das hört sich sehr kompliziert an. Ist es auch. Aber wenn wir eine Hilfe geben, sollten wir diese wie ein Gespräch betrachten, dessen Voraussetzung es ist, dass

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alle die Vokabeln kennen und ein Interesse haben zu kommunizieren. Nur so kann ein Dialog stattfinden. Bei Giacomo war das Interesse schnell geweckt. Ein hervorragendes Hilfsmittel dafür waren Lob und Leckerchen. Die Aussicht auf Kekse brachte den lustlosen Langweiler buchstäblich auf Trab. Gepaart mit dem Wort „Super“, einer Pause und dann „abfeiern was das Zeug hält“ wurde der Isi zunehmend motivierter. Wir sind zu Beginn auf der linken Hand auf dem Hufschlag gegangen. Ich habe von unten versucht, dem kleinen Kerl eine Form zu geben. Seine Besitzerin hat von oben mit dem Sitz unterstützt. Kleinste Erfolge wurden mit dem Besagten Super, Anhalten, Leckerli, Abfeiern und sich bis über beide Ohren freuen belohnt. Das war ganz nach Giacomos Geschmack. Es dauerte nicht lange, bis er von selber anfing, eine Runde in schöner Haltung anzubieten. Er wusste genau, dass die beiden Frauen das toll finden. Er wusste auch, wann er seinen Keks einfordern konnte. Also: Anhalten. Ich war toll. Keks her! Konditionierung wie sie im Buche steht. So hatten wir das Interesse des Isis geweckt und konnten anfangen, ihm neue Bewegungsabläufe zu vermitteln. Im Grund ganz nebenbei, ohne dass Giacomo da direkten Druck bekam und etwas bewusst für sich verändern musste. Soweit so gut: Der Schritt wurde auffallend besser und sicherer. Die Schmiedin war begeistert, weil der Abrieb

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Das innere Hinterbein blockiert die Vorwärtsbewegung schon im Schritt, die Hankengelenke sind steif. NACHHER Das Hinterbein lässt die Bewegung von hinten nach vorne durch den Pferdekörper federn.

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Steif gehaltene Gelenke im Trab mit hoch gestellter Kruppe. NACHHER Ein Isi, der mit 25 Jahren gelernt hat, durchlässig zu traben.

DER TRICK MIT DEM SITZ

Wir sind es als Reiter gewohnt, mit der Bewegung des Pferdes elastisch mitzugehen. Das ist bei einem voll ausgebildeten Pferd kein Problem. Möchten wir aber das Gleichgewicht des Pferdes verbessern, ist es nötig, dass unser Sitz nicht in die Schiefe und in die vorderlastige Richtung wirkt. In der klassischen Reitlehre ist oft die Rede von Kniedruck gepaart mit dem Bügeltritt. Mit dieser Hilfe ist es uns möglich, unsere Gesäßbewegung sowohl nach vorn als auch nach oben zu regulieren. Giacomo bewegte uns flach, niedrig und schiebend zum Widerrist hin. Hier mussten wir so sitzen, dass wir ihm anbieten konnten unserem Gesäß zu folgen – und zwar kürzer nach vorne dafür aber höher abfußsend. Ist so ein Schritt entstanden, sofort viel Loben, damit das Pferd lernt: „Aha, das wollt ihr von mir“. Nach und nach kamen so seine Hankengelenke in die Achse und die schiebende Last wich zeitgleich von der Vorhand. Als Giacomo merkte, dass nicht nur wir so besser sitzen konnten und Spaß an seinen Bewegungen hatten, sondern auch er besser vom Fleck kam, war sein Ehrgeiz geweckt.

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DIE ANALYSE DER EXPERTIN

„Giacomo musste neue Bewegungsabläufe erlernen: So gut seine Hinterhand veranlagt war, so schlecht passte seine Vorhand dazu. Beim Versuch, ihn anzutraben, wurde sein Problem deutlich: Er schob sein Gewicht durch die Hinterbeine an und versteifte dabei seine Hankengelenke. Dieses Bewegungsmuster lässt sich bei vielen Pferden beobachten. Ursache ist die Vorlastigkeit, gepaart mit der natürlichen Schiefe. Bei Giacomo kam noch erschwerend hinzu, dass seine Vorderbeine im Verhältnis zu den Hinterbeinen zu kurz sind. Den Schub von hinten konnte die Vorhand nicht kompensieren. Er stolperte viel und beim Versuch anzutraben riss er den Kopf hoch, um seine Vorderbeine vermehrt anzuheben.“ Mehr über die Arbeit von Alexandra Datko erfahren Sie in Ihrem Buch Die Klassische Reitkunst im Fellsattel. Gebundene Ausgabe, 224 Seiten, ca. 300 Abbildungen, Piaff Verlag, 39,90 Euro. ISBN: 978-3-943299-00-7. Alexandra Datko verdankt ihrem Vater Wolfgang Herstein den Zugang zur klassischen Reitkunst. Dazu wurde sie von Fritz Hellmann unterrichtet – auch er ein Reitmeister alter Schule – und von Georg Wahl und Christine Stückelberger. Vor den Olympischen Spielen in Seoul (1988) arbeitete Alexandra ein Jahr im Gestüt Eschenbruch in Mülheim, damaliger Trainingsstützpunkt u. a. der Dressur Mannschaft aus den USA. Danach studierte sie Sozialwissenschaften in Duisburg. 1998 folgte die Selbstständigkeit als klassische Dressurausbilderin und Sport- und Fotojournalistin. Mehr Infos: www.piaff.de

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DER TRAB SCHIEN EIN UNÜBERWINDBARES PROBLEM. EINE LÖSUNG ZEICHNETE SICH AB, ALS ICH MIT DEM PFERD IM GELÄNDE WAR. Da zog Giacomo richtig an, und zwar mit einer sehr aktiv schiebenden Hinterhand, so dass ich das Gefühl hatte, dass er gleich über seine Vorderbeine fällt. Aha: Daher resultierte also auch das ewige Stolpern. Dieser Isi verfügt über eine fantastische Hinterhand, aber seine Vorderbeine kommen nicht mit. Sie sind zu kurz und die Schulter- und Ellenbogenwinkelung kann den Schub von hinten nicht kompensieren. Wir mussten also seine Stärke hervorheben und seine Schwächen einfach nicht beachten. Was übigens bei den meisten Problemen die beste Wahl ist. Dieses Pferd musste einfach nur lernen, die Vorzüge seiner Hinterhand zu nutzen. Dazu war es nötig, seine Hankengelenke in die lotrechte Achse zu bringen, damit er seine Kraft aus der Hinterhand nutzt, um sein Körpergewicht erst anzuheben und dann anzuschieben (siehe Praxistipp links). Die Idee dabei: Die Vorhand bekommt mehr Zeit, sich vom Boden zu heben. Klassisch ausgedrückt: Wir erreichen so die viel zitierte Schulterfreiheit des Pferdes. Der Plan war im Grunde nicht schlecht. Allerdings entwickelte Giacomo diesen Schub nur im Gelände, und auch nur dann, wenn er hinter einem anderen Pferd her laufen konnte. Dann war es auch relativ einfach, ihn über den Sitz, gepaart mit den reiterlichen Hilfen, zu veranlassen, hinten mehr Last aufzunehmen und weniger von hinten nach vorne auf die Vorhand zu schieben. Leider bemerkte er so nicht, dass der Reiter etwas bei ihm verändern wollte, sondern seine Motivation war, dem anderen Pferd zu folgen. Wir benötigten also ein anderes „Zugpferd“, das vorweg rannte. Also musste ich ran, als Ersatz für ein Führpferd. Hinter mir her zu rennen, schien dem Isi zu gefallen. Ich war nicht so wichtig wie ein Artgenosse, aber wichtig genug, um mir folgen zu wollen. Das übten wir zunächst in der Reitbahn. Dabei zeigte sich schnell, dass die langen Seiten zu kurz waren – nicht für mich, aber für Giacomo. Wir verlagerten das Training in den Wald. Der erste Plan war, dass ich mit ein Fahrrad vorweg fahre. Das hatte den praktischen Grund, nicht so viel laufen zu müssen. Giacomo, Tanja, mein Hund und ich fanden diese Aktion genial. Mit dem Hollandrad durch sandige Reitwege, das war auf jeden Fall ein Riesengaudi, aber als Trainingsmethode hat sich das nicht bewährt. Plan B verschaffte mir Bewegung satt. Denn ich jogge mit unserem Hund vorweg, Giacomo trabt hinter uns her und ich kann Tanja über die Schulter ein paar Korrekturen mit auf den Weg geben. Das Ergebnis ist die Mühe mehr als wert: Der Isi, der noch nie traben konnte, entwickelte mittlerweile einen Zweitakt, dem es weder an Schwung noch an Haltung fehlt. Der kleine Giacomo lebt nun in vollen Zügen und ist eine freundliche, positive Persönlichkeit. www.inRide.de

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der Eisen auf der Außenkante weniger wurde und das linke Hinterbein sich nun besser aufheben und halten ließ. Die anatomische Bestätigung. Unser „Krokodil“ schwankte nicht mehr. Giacomo setze die Beine schön gerade, ohne mit den Gelenken zu drehen und schob sein Gewicht nicht mehr wechselseitig von hinten nach vorn auf seine Schultern. Wir hatten also schon viel erreicht.

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Pferde sind wunderbare Gleichmacher: unpolitisch, ehrlich, unbestechlich. Das ist schön – und es ist schön zu sehen, wie „die Jugend der Welt“ damit klarkommt.

Das Turnier ist einmalig in der Welt. Alle zwei Jahre bringen für die German Friendships junge Deutsche zwei Pferde mit nach Herford und machen einen ausländischen Partner beritten. Als Team bestreiten sie dann das Turnier. Gäste aus 60 Ländern waren schon da – von Ägypten bis USA.

T F A H C S D N U E FR e d r e f P e i d r e b ü

Von PETRA SCHLEMM

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Fotos German Friendships/Julia Koch

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pricht hier einer Usbekisch? Das war eine Überraschung für Lasse Timmer aus Osnabrück, als er bei der Auslosung für die German Friendships Okilkon Sobirjonov begegnet ist: Sein Partner für die Turnierwoche in Herford kann kein Wort Englisch und er kaum Russisch. Stute Lucia, die Lasse für seinen Partner mitbrachte, hatte am wenigsten Probleme damit. Sie verstand beide. Und auch wenn manchmal gleich zwei Dolmetscher gebraucht wurden, am Ende kamen beide Reiter klar. Völkerverständigung über das Pferd: Freundschaft und Sport sind bei diesem Turnier wichtiger als Medaillen.Obwohl der Sport durchaus hochkarätig ist. Einhundert Kinder und Jugendliche aus 30 Ländern der Welt waren bei Familie Meyer zu Bexten zu Gast, Usbekistan zum ersten Mal und auch Iran. Aus der Islamischen Republik kamen zwei Mädchen, beide 16. Sie taten sich schwer mit den deutschen Pferden, „so groß und so eifrig.“ Aber sie waren auch mächtig stolz unter ihrem Kopftuch, mit dem sie die Haare unter dem Reithelm bedeckten. „Zum ersten Mal hat der Verband Reiterinnen ins Ausland geschickt. Wir bereiten hier den Weg für andere.“ Da hatte es Nicole Meyer aus Mexiko einfacher. Vierzehn – in Zahlen 14 – Verwandte begleiteten sie, auch die Urgroßmutter (81) war dabei. Laura Hetzel, Dritte bei der Junioren EM, und ihr Vater Holger, amtierender Deutscher Vize-Meister als Trainer, genossen Turnier und mulitkulturelle, bunte Atmosphäre. „Nur Spaß haben. Das ist auch mal schön,“ strahlte Laura. Sportlicher Knaller zum Auftakt: Deutsche Spitzenreiter und Top-Trainer gaben Tipps,

ein ganzer Tag Spring-Stunde. Neben Janne Meyer, Eva Bitter, Lars Nieberg, Markus Beerbaum, Lars Meyer zu Bexten war auch Oliver Lazarus dabei. Der Südafrikaner ist das „Musterkind“ der Friendships-Familie: 2005 als Team-Reiter von Ludger Beerbaum „entdeckt“, startete er bereits bei zwei Weltmeisterschaften. „Friendships, not Championships“ ist das Turnier-Motto. Sportlichen Ehrgeiz gibt es natürlich dennoch. Zwischen Mistkarre und Putzkiste menschelt es gewaltig: Toleranz, Solidarität, Fairness, gemeinsam siegen oder Niederlagen verkraften. Große Worte müssen in Taten umgesetzt werden, wenn unterschiedliche Reit- und Sichtweisen, Hautfarben, Religionen auf dem Turnierplatz in einem Springen antreten – und dann eine Stange fällt. Das ist nicht immer einfach. „Horsemanship ist uns wichtig“, betonen Ulrich und Lars Meyer zu Bexten. Nicht überall auf der Welt ist es üblich, dass Reiter ihre Pferde selber putzen, satteln, versorgen. „Unsere Argentinierin fliegt mit dem Flugzeug zu ihrem Stall“, ist die Mutter von Felix und Bastian Kollmorgen ganz fassungslos, als sie Viktoria Santacroce kennen gelernt hat. Zum ersten Mal dabei sind die KeppelhoffNiewerts aus Velen. Bei ihnen kommt alles zusammen: Josef (14) reitet seinen Schimmel und hat Mutters sichere Stute für den Team-Partner Azizov bekommen. In die Ferienwohnung, die die Eltern gemietet haben für das Turnier, nehmen sie den zweiten usbekischen Reiter gleich mit. Der Gegenbesuch bei ihm ist schon verabredet – neue Knoten im weltweiten Netzwerk der Friendships-Familie sind geknüpft. Schließlich wird überall „Pferd“ gesprochen. .

PROMIS BEGEISTERT Die Idee zu den German Friendships hatte der Parcours-Designer Frank Rothenberger aus Puerto Rico mitgebracht und mit Ulrich Meyer zu Bexten ausgefeilt. 1999 war Premiere. Daraus entstand ein weltweites Netzwerk. In der Mitte jetzt Lars Meyer zu Bexten, der die Turnierleitung vom Vater übernahm.

„Je länger ich dieses Turnier miterlebe, desto tiefer wird meine Bindung und die Bewunderung für diese Idee. Sportsgeist, Internationalität und Freundschaft. Hier kämpft keiner für sich allein.“

Dr. Ursula von der Leyen, Bundes-Verteidigungsministerin, zum 4. Mal Schirmherrin.

„Neben Freundschaften schließen und Kontakte knüpfen steht hier die Förderung von Reitsportnachwuchs und die Entwicklung von TeamSpirit im Vordergrund.“

Markus Beerbaum, Nationenpreis-Reiter, Trainer.

„Ich wäre mitgeritten, wenn es die German Friendships damals schon gegeben hätte.“

Eva Bitter, Nationen-Preis-Reiterin.

„Mein drittes Kind, Tony, ist jetzt sieben und wird hier auch demnächst an den Start gehen.“

Helena Stormanns, früher Weinberg, Nationenpreis-Reiterin und Trainerin.

„Die German Friendships sind sicher der Anfang für manche internationale Karriere.“ Die Kinder reiten drei Springen bis 1,15 Meter, die Juniors bis 1,25 Meter. Dazu das ganz große Kino: Einmarsch der Nationen, Hymnen, Abschlußparade, Empfang im Rathaus und Parties – alles auf Englisch oder mit Händen und Füßen.

Holger Hetzel, deutscher Vize-Meister Springen.

„Die German Friendships bieten bei optimalen Bedingungen und familiärer Atmosphäre Gelegenheit, erste internationale Erfahrungen zu sammeln. Das unterstütze ich und komme deshalb für den Trainingstag.“

Janne Friederike Meyer, Mannschafts-Welt- und Europameisterin Springen. www.inRide.de

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12.09.15 13:46 Seite 2

SPORT

inRide

AnTagen wie diesen...

Unter tosendem Beifall gewann der rheinische Hobbyreiter Gilbert Tillmann auf seinem 19-jährigen Hello Max das schwerste Springen der Welt. Hier die Helden des 84. Deutschen Spring-Derbys in Hamburg.

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as Deutsche Springderby in Hamburg hat schon viele Helden hervor gebracht. In diesem Jahr waren es zwei krasse Außenseiter: Gilbert Tillmann und sein Wallach Hello Max. Der 31-jährige Hobby-Reiter und Hufschmied aus dem Rheinland steht nun in einer Reihe mit den ganz Großen neben Fritz Thiedemann, Hans Günter Winkler, Alwin Schockemöhle, Hugo Simon, Nelson Pessoa, Ludger Beerbaum oder John Whitaker. Und was für Winkler seine Halla war, ist für Tillmann sein Hello Max. Selbst den 20-Uhr-Nachrichten der Tagesschau war der Sensationssieg eine dicke Nachricht wert: „Hello Max war in jungen Jahren unreitbar. Gilbert Tillmann hat immer an ihn geglaubt. Und jetzt mit 19 Jahren der größte Erfolg im schwersten Springen der Welt.“ Ohrenbetäubender Jubel brach gegen 17.15 Uhr auf dem Hamburger Derbyplatz aus – die Sensation war perfekt. Rings um den Platz gerieten die Zuschauer komplett aus dem „Häuschen“. Es mögen vier oder auch fünf Ehrenrunden gewesen sein, die Tillmann mit Hello Max drehte und es waren die letzten Ehrenrunden für das Pferd, denn Hello Max darf nach seinem größten Erfolg in Rente gehen. „Es ist ein Traum, ich weiß nicht, vielleicht werd ich auch gleich wach…“, freute sich Tillmann, der bereits mehrfach mit Hello Max im Deutschen Spring-Derby platziert war.

Ein dicker Kuss für Hello Max. Gilbert Tillmann: „Alles verdanke ich meinem Pferd. Es hat 200 Prozent gegeben. Ich bin einfach fertig vom Augenblick. Ich verstehe noch gar nicht, dass ich gewonnen habe.“

Foto EN GARDE Marketing GmbH/Karl-Heinz Frieler

Gilbert muss nun ein neues Eisen schmieden Schluchzend führte Minuten später Sonja Burow Hello Max auf den Abreiteplatz. Seit 13 Jahren betreut sie ihren vierbeinigen Liebling, nach dem Stechen brachen „alle Dämme“ bei der Pflegerin des 19 Jahre alten Derbypferdes und die Tränen flossen: „Ich kann nicht mehr, ich weiß nicht was ich sagen soll…“ Dafür wusste es Gilbert Tillmann, der seine Pferdepflegerin minutenlang umarmte: „Der Sonja haben wir viel zu verdanken. Sie tut und macht alles für die Pferde.“ Zurück in der heimischen Anlage in Grevenbroich erwarteten Familie und Freunde den Champion. Korken knallten – Beginn einer langen Party-Nacht, und Derby-Sieger Gilbert Tillmann ließ es krachen: Sieger-Party bis in den Morgen. Riesenfreude auch bei Gilberts Ehefrau Jessica, die im Juli eine Tochter zur Welt bringen wird. Hello Max hingegen hat fertig! Auf den Wallach wartet die Rentner-Wiese. Tillmann traurig: „Das ist schwer. Ich verliere einen Freund. 13 Jahre hatte ich ihn. Da wächst etwas zusammen.“ Für die Titelverteidigung 2014 muss sich Gilbert Tillmann nun ein neues heißes Eisen schmieden.

8 / SOMMER 2013

www.inRide.de

Das 2.800 D-Mark teure unbrauchbare Schulpferd Hello Max wurde zum Kracher. Nach 25 S-Siegen gewann der irische Wallach das Hamburger Derby (inRide berichtete). Gilbert Tillmann (33), hauptberuflich Hufschmied, beschreibt die spannende Geschichte im eigenen Buch (157 Seiten, 19.90 Euro). Zu bestellen im Internet unter www.hellomax.de

S U A H C U EIN B T I E K R A B DANK HELLO MAX – 14 Jahre aktiver Sport mit Gilbert Tillmann. 162 Platzierungen, davon 124 S-Platzierungen. Lebensgewinnsumme 81.689 Euro.

Am 12. Mai 2013 um 17.16 Uhr war die Sensation perfekt: Hello Max und Gilbert Tillmann siegten im Hamburger Derby, dem schwersten Springen der Welt. Nun gibt es „HELLO MAX – Die unglaubliche Geschichte“ als Buch. Natürlich bin ich traurig, dass unser sportlicher Weg zu Ende ist. Es überwiegt aber das Glück, einmal in meinem Leben ein Pferd wie dich besessen zu haben. Dir, Hello Max, wünsche und gönne ich noch viele wunderbare Jahr auf der Weide... Ich werde mich bis zum Ende deiner Tage bestens um dich kümmern, das hast du mehr als verdient. Versprochen – ein Mann, ein Wort!“ Mit diesen Zeilen im Schluss-Kapitel von „HELLO MAX“ beschert Gilbert Tillmann seinen Lesern einen letzten Gänsehaut-Moment.

16 / WINTER 2015

Auf 157 Seiten hält Tillmann seine Leser in Atem. Und immer wieder steigen einem – wenn man nicht gerade aus Holz ist – dabei Tränen der Rührung in die Augen. Mal, weil es einfach zu schön ist, um wahr zu sein – wie bei dem Derbysieg. Mal, weil es so authentisch traurig ist – zum Beispiel, als Hello Max eine lebensgefährliche Kolik erlitt und gerade noch gerettet werden konnte. Von Beruf Schmied und trotz aller Erfolge immer noch „nur“ Hobbyreiter aus Grevenbroich bei

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Fotos Wallrafen, Copyright Gilbert Tillmann

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Düsseldorf nimmt Gilbert Tillmann den Leser wortgewand mit in die Welt seiner Gefühle. Seine Offenheit und Betrachtungsweise ist spektakulär und spannend. „Die ganze Wahrheit über die unglaubliche Geschichte“ hatte sich der Springreiter in zwei dicken College-Ringbücher handschriftlich vom Herzen geschrieben. Danach feilte er mit seinem besten Freund Marc Schroers gut vier Monate an Formulierungen und Aufbau und ließ es von einem weiteren Freund lektorieren. Den Anstoß dazu hatte ihm sein Vater gegeben, als Gilbert lange nach der sportlichen Verabschiedung erzählte, dass Hello Max immer noch sein Tages-Highlight sei und er lieber mit ihm ausreite, als mit anderen über hohe Hindernisse zu springen. „Wenn dir dein Pferd in all den Jahren so ans Herz gewachsen ist, solltest du eure Geschichte aufschreiben, damit auch andere daran teilhaben können“, riet er. Wie nun am Ende das Buch, hatte Gilbert seinem Vater auch den Anfang zu verdanken. Denn der kaufte 2001 Hello Max für 2.800 DM. Gilbert hatte ihm nach einem Testritt abgeraten: der irische Wallach war abgemagert, verstört, unzähmbar – weder für den Schulbetrieb noch für den Kölner Karnevalszug geeignet. Nachdem er die Schulreiter reihenweise in den Dreck gesetzt hatte, sollte Gilbert das Pferd nur eben so reitbar machen, dass er verkauft werden konnte. Als Hello Max bei einer Jagd wie von Sinnen durchgegangen war, bekam selbst der routinierte Reiter erstmals Angst. Er trainierte ihn nur noch zu Hause auf dem Platz. Aber als „der störrische, unberechenbare Klepper“ dort zum ersten Mal zu einem etwas höheren Steilspring geritten wurde, kam für seinen Reiter das „Erweckungserlebnis“. Gilbert Tillmann: „Ich kann mich noch gut daran erinnern. Die Stangen waren rot und blau und eine blaue Kiste stand mitten unter dem Sprung. Ich ritt ihn an – und wurde vom Druck des Absprungs fast aus dem Sattel katapultiert. Es war unbegreiflich, mit welcher Kraft und Explosivität das Pferd über das Hindernis ging. Auch bei der Wiederholung – um sicher zu sein, dass es kein Sonntagssprung war – hob Hello Max ab, als wollte er die Erde für immer verlassen.“ Gilbert weiter: „Wir steigerten die Intensität. Das Pferd spielte mit den Hindernissen und ließ dabei echte Freude erkennen. Es nahm jede Hürde bis zum letzten Loch im Ständer“. Der Bann war gebrochen. Die nächste ebenfalls erfreuliche Überraschung kam bei der Beschaffung der richtigen Papiere für das erste Turnier:

Was wir beide erleben durften ist ein Geschenk des Himmels. Danke, dass es dich gibt.“ Für Gilbert Tillmann, Rheinischer Meister Junioren, Junge Reiter und Senioren, bedeutet Hello Max auch als Rentner mehr als jedes andere seiner Pferde.

Hello Max, den Tillmanns zwischenzeitlich nach Rodrigo Pessoas Erfolgspferd „Tomboy“ getauft hatten, weil der auch so eine auffällige Hubschrauber-Springmanier hatte, erwies sich als zehn Jahre jünger als gedacht. Er war nicht 16 Jahre alt sondern erst sechs Jahre jung. Gilbert Tillmann: „Er stand also erst am Anfang seines Weges. Ich haderte mit mir, über so hohe Hindernisse mit ihm gesprungen zu sein und passte das tägliche Training an sein wahres Alter an“. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Mensch und Tier, die das Undenkbare erreichen lässt: 25 S-Siege, das Goldene Reitabzeichen, CHIO-Zulassung. Bei der sechsten Teilnahme am Hamburger Derby – als Höhepunkt – der Sieg im schwersten Springen der Welt. Da war Hello Max dann wirklich 19. Der Weg hatte viele Höhen und happige Tiefschläge. Zum Beipiel, als Hello Max 2002 direkt erfolgreich in M und S-Springen glänzte, aber bei den Rheinischen Meisterschaften in der Finalrunde vor dem letzten Sprung durchging. So unhaltbar, wie ganz am Anfang bei der Jagd. Gilbert Tillmann erinnert sich: „Eine Mischung aus Hilflosigkeit, Scham und Zorn überkam mich. Von Tränen der Enttäuschung übermannt, hätte ich mich am liebsten in einem dunklen Loch verkrochen. Wegen Umräumungsarbeiten für ein Turnier auf der väterlichen Anlage konnte er in der folgenden Woche nur feste Geländehindernisse trainieren: Hello Max sprang begeistert über Pulvermanns Grab, Trakehnergraben und Wall in Grevenbroich. Der Kindheitstraum, beim Derby in Hamburg mitzuspringen, kam wieder auf... IRINA LUDEWIG

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Caroline 16

Sie ist erst sweet little sixteen, liebt Pferde über alles. Caroline siegte im Wettbewerb PFERDEMÄDCHEN 2015 und war damit einen Tag Super-Star beim Fotoshooting (großes Foto).

Fotos horsebrands • Privat

SHOOTIN

18 / WINTER 2015

Szenen des FotoShooting-Tags im September. Caroline (16) präsentiert als „Pferdemädchen 2015“ souverän und strahlend neue Mode und Equipment vor der Kamera. Auch im Sport ist sie ein Shootingstar, bildet mit viel Verstand und Spaß – wie man auf dem Bewerbungsfoto oben links sieht – auch von anderen aufgegebene Pferde aus.


Pferdemädchen 2015: Beim 3. Model Contest von HORSEBRANDS – mit inRide als Medienpartner – bewarben sich hunderte Reiterinnen. Ihre Fotos und Liebeserklärungen an die Pferde zeigen beeindruckend, was diesen schönen Sport ausmacht.

Caroline unterschied sich schon mit der Bewerbung von allen anderen. Sie bewarb sich nämlich nicht selbst. Ihre Schwester Alexandra reichte alles ein. „Ich kenne kaum jemanden, der so ein großes Herz für Pferde hat. Mit ihren 16 Jahren hat sie bereits gelernt, dass ein Pferd mehr als nur ein Sportpartner ist, mit dem man dann möglichst viele Schleifen absahnt. Die Bereitschaft, immer alles für deine Pferde zu geben, dafür jedoch nichts außer Liebe zurückzuverlangen ist wohl die treffendste Beschreibung, die mir zu meiner Schwester einfällt“. Mit diesem Text gewann Caroline die Herzen der votenden Fans auf Facebook und die der Jury. Dazu gehörten Fabienne Lüttkemeier, die mit d’Agostino zur Dressur-Weltelite zählt (Mannschaftsgold bei EM und WM), Anna Den, an deren mittlerweile internationaler Dressurkarriere schon fasts 40.000 User via Instagram und Youtube teilnahmen sowie Irina Ludewig, Chefredakteurin von inRide. Neben der Schule kümmert sich Caroline um vier Pferde, darunter Racora, mit der sie in allen Sparten der Reiterei, besonders im Stilspringen, hocherfolgreich ist, und vor drei Jahren – also mit dreizehn – an den Westfälischen Voltigier-Meisterschaften teilnahm. Mit Flaschenaufzucht Lacora, Springpferd mit panischer Angst vor Sprüngen, reitet sie A-Dressur. Und Schoki und Philai, beide aus schlechter Haltung, machte sie zu tollen Voltigierpferden – so gut, dass sie nach einem Sieg beim Preis der Besten auf die Longlist für die WM kam. Alexandra über Caroline: „Sie behielt trotz teils sehr schwierigen Situationen immer die Nerven und konnte

NG-STAR

zeigen was in ihr steckt. Besonders zeichnet sie hierbei ihr unglaubliches Pferdegefühl aus, mit dem sie es immer schafft, ein nervöses Pferd im Laufe einer Prüfung zu beruhigen und ihm so ein positives Gefühl zu vermitteln.“ Zum Foto-Shoot auf dem idyllischen Hof Herdering in Metelen reiste Caroline mit zwei Pferden und ihrer Schwester an. Ein ganzer Tag vor der Kamera von Fotografin Laura Duchardt und gestylt von Visagistin Victoria Lerova in verschiedenen Top-Outfits. Horsebrands-Chef Jochen Haget, der 2013 mit Anna Große Holz den ersten Online-Shopping-Club speziell für Reiterinnen und Reiter gründete, begeistert: „Wir haben unsere Gewinnerin genau so kennengelernt, wie sie beschrieben wurde.“ Und er verspricht: „Die Aktion ist so erfolgreich, dass sie 2016 fortgesetzt wird.“ Nicht nur Caroline – auch viele ihrer „Konkurrentinnen“ waren so beeindruckend, dass inRide sie auf den nächsten Seiten vorstellt. Liebeserklärungen an den schönsten Sport der Welt. Beschreibungen, warum Pferde viel mehr sind als Reitpartner, zur Familie gehören. Und Einblicke, wieso Pferdefreunde mit Freude alle erdenklichen Mühen und Kosten für ihre vierbeinigen Partner auf sich nehmen. www.inRide.de

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TITEL-STORY • Große Gefühle •

Kir30sten Für mich ist ein „Pferdemädchen“ ein Mensch, der morgens aufsteht und als erstes an sein Pferd denkt, jemand, dem das Herz aufgeht, wenn sein Pferd an den Zaun gelaufen kommt. Ein Mensch, bei dem das Wohl des Pferdes an erster Stelle steht und der sein Pferd liebt und respektiert. Das kann man mit 14 Jahren sein, aber auch mit 30 oder 70 Jahren.

Sarah 23

Meinen achtjährigen Fjordwallach Syrano habe ich das erste Mal gesehen als er einige Stunden alt war. Wenig später nuckelte er an meinem Finger und es war um mich geschehen. Er ist mein Seelenpferd, lehrt mich Geduld, Verantwortungsbewusstsein oder auf mein Bauchgefühl zu hören. Ohne ihn wäre ich definitiv nicht der Mensch, der ich heute bin. Und dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Melina 18

Tan19 ita Dass ich nicht Heu frühstücke und wiehere ist auch wirklich alles: Mein erster und letzter Gedanke am Tag sind die Pferde, sowohl im Beruf als auch privat. Sie galoppieren durch meinen Kopf und mein Herz – jeden Tag aufs Neue.

Pferde sind der größte Bestandteil meines Lebens, sie sind einfach wundervoll anzusehen. Sie verkörpern Stärke und Freiheit. Ich verbringe am liebsten jede Sekunde im Stall mit meinem Pony. Pferde machen einfach Glücklich!

Hanna 25

Laura 19

Fotos horsebrands • Privat

Seit einer KolikOperation genieße ich erst recht jede freie Minute mit Quinnie. Pferde geben einem so viel wieder. Sie sind ganz besondere Tiere. Egal wie es mir geht: sobald ich bei meinem Pferd bin, geht es mir gut und ich fühle mich ihm verbunden.

20 / WINTER 2015

Mein Pferd und ich gehen durch dick und dünn. Die bedingungslose Liebe zwischen uns ist stärker als irge ndetwas vergleichbares. Egal ob wir freizeitmäßig das Gelände unsiche r machen oder unser Glück auf dem Turnier versuchen, sie gibt imm er alles für mich, und ich würde alles für sie tun.


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Bereit zum Aufsteigen

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Ich arbeite im Einsatzdienst der Polizei, habe täglich mit Dingen zu tun, die andere Mädels sicherlich abschrecken würden. Sobald ich jedoch die Uniform ausgezogen habe, geht es ab in den Stall zu meiner Stute Bella. Dort kann ich „Mädchen“ sein, vieles darf glitzern und es kann auch mal pink dabei sein. Bella ist nicht nur mein Pferd, sondern meine beste Freundin. Auch jetzt, wo sie leider nur noch bedingt reitbar ist, gebe ich sie nicht her. Sie bleibt für immer!

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Daike

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Auch nach mehr als zehn Jahren kann ich mir nichts schöneres vorstellen, als meine Freizeit und all mein Herzblut in mein Hobby und meine Sportpartnerin zu investieren. Meine Stute Carry ist nicht nur ein Pferd für mich – sie ist eine meiner größten Vertrauenspersonen.

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Es gibt nichts schöneres, als in der Box sein Pferd beim Heu kauen zu hören. Pferde haben in meinem Leben einen festen Platz, meine beiden gehören zur Familie. www.inRide.de

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Ab Oktober können Sie sich in 30 Städten Europas in den Bann von APASSIONATA ziehen lassen. Alex und Giulia Giona mit ihren Schimmeln sind Highlights der neuen Show.

Fotos APASSIONATA

F P R E D IM BANN W eite Felder, sanfte grüne Wälder – die Heimat der Familie Giona. Jeden Tag reitet Alex mit seinen wunderschönen Schimmeln raus und genießt die Freiheit, die er in der Natur und umgeben von seinen Pferden verspürt. Auf den ersten Blick sieht man, dass er selbst fester Teil der Gemeinschaft seiner Pferde ist, akzeptiert und von ihnen geliebt. Wie selbstverständlich folgen sie ihm frei und entspannt über die Felder und erkunden die malerische italienische Landschaft. Dieses tiefe Vertrauen präsentiert er auch in seiner unglaublichen Freiheitsnummer bei APASSIONATA und zeigt beeindruckend, wie stark das Band zwischen Mensch und Pferd sein kann. „Pferde sind mein Leben, schon immer. Ich bin mit ihnen aufgewachsen, habe mit ihnen trainiert und bin an einem Punkt angekommen, an dem ich erkannte, dass die Freiheitsdressur für mich die schönste und auch harmonischste Arbeitsweise ist“, sagt der Mann mit der tiefen, ruhigen Stimme. Vieles hat er ausprobiert: vom Trickreiten über klassische Dressur bis hin zu zirzensischen Lektionen. Doch die hohe Kunst, mit den Pferden völlig frei zu sein, sie ohne Hilfsmittel und Druck zu dirigieren, war seine größte Herausforderung. „Wenn ich in die Augen meiner Tiere blicke, ist unser gegenseitiges Vertrauen fast greifbar. Ich wollte das Pferd in seiner natürlichen Schönheit zeigen, es zu meinem Partner machen und mit ihm gemeinsam anderen Menschen ein zauberhaftes Erlebnis schenken. Wenn man so mit den Tieren arbeitet, geben sie einem unendlich viel zurück“, schwärmt er. Begleitet wird Alex von seiner Tochter Giulia: In der Show zeigt sie, zu welch schönen und artistischen Bewegungen der Mensch fähig ist, indem sie an langen Seidenschals von der Decke hinabgleitet, sich grazil in sie verwickelt und atemberaubende Figuren in Perfektion präsentiert. Die hübsche junge Italienerin tut das mit so viel Finesse und

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„IM BANN DES SPIEGELS" – MAGISCHE BEGEGNUNGEN UND ZAUBERHAFTE SZENEN. FREUEN SIE SICH AUF WUNDERSCHÖNE PFERDE UND SPEKTAKULÄRE SHOWHIGHLIGHTS.

Leichtigkeit im Einklang mit der Musik, dass man alles andere vergisst. Auch sie ist bei APASSIONATA hoch zu Ross zu bewundern. Neben den wunderschönen Showszenen mit den Gionas hat die neue Tournee „Im Bann des Spiegels“ natürlich noch mehr zu bieten: Das Programm steht ganz im Zeichen von Magie, dem Widerstreit mystischer Mächte und der Kraft des Guten. Im Wechsel von Szenen voll packender Spannung und berührender Poesie dreht sich die Geschichte um die Schwestern Amy und Tracy, die einander in einem bizarren Spiegelkabinett aus den Augen verlieren. In fremden Welten voller Wunder liegt das Rätsel hinter den Spiegeln selbst verborgen. So jagt eine wilde WesternAmazone durch die Arena, mit wehendem Haar und gespanntem Bogen! In einem Eispalast werden ästhetische Dressurlektionen von gläsernen Wächtern vollführt und dunkle Gesellen lassen mit ihrer unglaublichen Doma Vaquera, einer traditionellen Hirtenreitweise, allen den Atem stocken. Die Besucher erwartet ein einmaliges Zusammenspiel aus Reitkunst der Superlative, in Szene gesetzt durch wundervolle Kompositionen aus zauberhaften Lichtinstallationen, Bühneneffekten und emotionsgeladenen Rhythmen, Melodien und Tanzchoreografien.


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H C I E L E U E N E DI

Freundlich statt verbissen ist Jessica von Bredow-Werndl auf steilem Weg Wie die 29-J채hrige mit konsequent ganzheitlichem Konzept den 24 / WINTER 2015


essica von Bredow-Werndl ist ein Sunnygirl. Sie sieht fantastisch aus, wirkt natürlich, unbeschwert, fröhlich. Und sie ist im Sattel auch noch außergewöhnlich erfolgreich. Bei ihrem EM-Debüt in Aachen glänzte sie mit einem harmonischen Ritt und trug so als Kader-Küken mit ihrem 14-jährigen Hengst Unée, der wie Totilas von Gribaldi abstammt und auch in Holland gezogen wurde, zum Mannschaftsbronze bei. Fachbeobachter lobten einhellig: Das ist die neue Generation der die Zukunft gehört. „Sie strahlt so eine Leichtigkeit aus – und reitet auch so“, beschreibt Benjamin Werndl seine Schwester. Der zwei Jahre ältere Bruder ist genauso ein sympathischer Strahlemann, seit 2014 im B-Kader und international im Grand Prix erfolgreich. Die Geschwister aus Aubenhausen haben sich mit Haut und Haaren der Reitereit verschrieben. Die beiden lieben ihre Pferde und sie leben den Reitsport. Was das bedeutet, fing sehr authentisch Pferde-Filmemacher Thomas Vogel an sechs Dreh-Tagen ein. Die DVD Dressursport – ganzheitlich zum Erfolg mit Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl von pferdia tv erscheint Ende Oktober. inRide hatte die exklusive Gelegenheit, einen Preview vorab zu sehen und sprach mit dem Kamera-Team. Besonders beeindruckt war Thomas Vogel von der freundlichen Athmosphäre und dem guten Teamgeist auf Gut Aubenhausen, wo sich alles um das Wohl der Pferde dreht. „Immer pro Pferd“ ist darum auch die große Botschaft seines Films, die Kernaussage von Jessica. „Pferde wollen alles richtig machen. Ich versuche, mich in sie einzufühlen, als ob es mein Körper wäre, alles möglich zu machen, damit es ihnen gut geht und sie verstehen, was ich von ihnen will. Wir versuchen, den hochbegabten Schülern, also Pferden, ihre Fähigkeiten zu erklären – das macht es so spannend.“ Der DVD-Betrachter kann beim häuslichen Training über die Schulter schauen, hört jedes häufige, fast geflüstert lobende „Braaav“ der Reiterin bei der Galopparbeit

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g Fotos aus dem Trainings-Allta l rnd -We dow Bre von von Jessica Werndl in jam Ben der Bru m ihre und ern. auf Gut Aubenhausen in Bay n, ute ape her siot Phy te, Tier채rz d, Bodenarbeitsexperten, Schmie eng n eite arb r ine Sattler und Tra mit dem Betreuungsteam.

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und jedes kommentierende Wort von Benjamin Werndl dazu. Das ist ein sofortiges Lob, das ständige spiegeln des Pferdes („So ist die Haltung besser“) aber auch oft nur scheinbar minimale Korrekturen zum Sitz oder der Handhaltung. Jessicas Rat: „Wir sind ein gutes Team und trainieren immer zusammen. Die wichtigsten Trainer sind die Pferde, sie spiegeln wieder, was man richtig oder falsch macht. Man muss ständig an sich selbst arbeiten, psychisch und physisch in den Spiegel schauen. Wir empfehlen jedem, nicht allein zu reiten, sondern sich jemanden zu suchen, mit dem man sich offen austauscht, auf einer Wellenlänge ist. Ein Reitpartner aus dem Verein zum Beispiel. Über Tipps anderer sollte man nachdenken und checken, ob eine gute Message dabei ist.“ Eine unvergessene Lehrzeit für die Geschwister waren die fünf Jahre, in denen sie regelmäßig zu Isabell Werth zum Training nach Rheinberg fuhren. „Dass wir zusammen bei den Deutschen Meisterschaften und jetzt bei den EM auf dem Treppchen standen, ist die Erfüllung eines Traums. Mein größter Wunsch wäre, dass wir mal zu dritt da stehen – Isabell, Benjamin und ich“, gestand Jessica nach ihrem Erfolg in Aachen. Balance ist das zweite wichtige Leitmotiv der Werndls. Alles muss bei ihnen in Balance, im Gleichgewicht, sein – die Pferdegesundheit, die Haltung, die Ausbildung, die Freizeit der Pferde und das Training der Reiter – und als Resultat von allem zusammen das Pferd unterm Sattel. Gesundheitsmanagement beginnt in Aubenhausen jeden Morgen mit

dem Abtasten aller Pferdebeine. Es umfasst regelmäßige Vorsorge bei Tierarzt und Physiotherapeut, Ganganalysen mit dem Schmied, ständige Überprüfung und Anpassung der Sättel an die veränderte Muskulatur durch das Training. Alle Pferde gehen auf die Weide und genießen ein abwechslungsreiches Training mit Intervall-Galopp auf der Rennbahn, Ausritten, Spaziergängen. Auch Spitzenpferd Unée darf mal über Cavalettis springen. Und wie perfekt Jessica das Reiten ohne Sattel beherrscht, zeigte sie jetzt sogar bei einer Grand Prix-Kür auf Gut Ising mit dem Rappen – nur mit Schabracke und Wassertrense. Für die Bodenarbeit kommen zwei Experten – einer für Nerventraining mit Schirmen und Planen. Einer für klassische Versammlung – Erarbeiten von Piaffe, Passage. „Die naturgetreue Fütterung ist uns sehr wichtig“, erklärt Jessica. „Das Steppentier Pferd würde 18 Stunden in Freiheit fressen. Darum bekommen unsere Pferde drei mal Heu – abends doppelt, damit sie die ganze Nacht fressen können.“ Sie zeigt im Film, wie die Heurationen mit Tasche und Hängewaage immer wieder auf ihr Gewicht kontrolliert werden, damit trotz unterschiedlicher Beschaffenheit zwölf Kilo pro Tag gewährleistet sind. „Dazu gibt es Hafer, kaum mal Müsli, dafür vom Tierarzt berechnete Mineralien“, verrät sie. Auch in Sachen eigene Fitness sind Jessica und Benjamin sehr aktiv. „Es wird häufig unterschätzt, dass der Reiter auch ein Sportler ist,“ kommentiert Benjamin Werndl die vielseitigen Zusatzaktivitäten. Die Geschwister halten sich mit Joggen, Yoga und Krafttraining im Studio fit. Und zwei Stunden vor einer Prüfung beginnt Jessica mit Mentaltraining im Stall.

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Working Equitation findet in Deutschland immer mehr Fans. Die Faszination der sportlich-akrobatischen Wettbewerbe beschreibt TANJA MUNDT-KEMPEN.

Fotos Tanja Mundt-Kempen

Im Speed-Trail für Einsteiger wird direkt vom ersten Starter ein Krug zu Boden geworfen. Der ordentlichen Reiterin fliegen sogleich alle Sympathien zu, weil sie sich ohne Zögern ans Aufräumen macht. Der Tonkrug sollte eigentlich vom Sattel aus angehoben werden. Ja, solche Aufgaben kommen vor. Eine durchaus lebensnahe Übung, denn so mancher „echte“ berittene Worker wird seinen Durst vom Pferde aus stillen. Sozusagen im vorbeigehen, sorry, im vorbeireiten, während des Viehtriebs oder beim kurzen Plausch auf der Nachbarfarm.

Aber wir befinden uns nicht in der staubigen Pampa oder auf einer portugiesischen Hazienda, sondern mitten im Parcours unter deutscher Sonne. Immerhin Sonne, also doch mehr Ähnlichkeit als gedacht. Das hier ist nicht Arbeit, es ist Sport. Für die meisten sogar Spiel. Sowohl Pferde als auch Reiter, Publikum und Richter haben ihren Spaß an Working Equitation. Nicola Danner improvisiert kurz mit einem Bestandteil des Nachbarhindernisses, um den zerbrochenen Krug zu ersetzen. Sie und ihre Richterkollegen werden die kommenden drei Tage in Bruthitze die Leistungen der

GLIEDER FÖRDERMITTEL FÜR MIT

Starter in den Prüfungen Stil-Trail, Speed-Trail, Dressur und Rinderarbeit bewerten. Rinderarbeit, Trail und Dressur sind die Bausteine der Wettbewerbe. Es fällt hier mehr als bei vielen anderen Turnieren auf, dass die Teilnehmerpferde absolut gelassen sind und das Geschehen auch in der Warteschleife vor dem eigenen Start geduldig beobachten. Was vor 40 Jahren auf jedem Dorfturnier normal war, hier ist es noch immer selbstverständlich und hoffentlich auch weiterhin: die Tiere sind nicht abgeschottet. Berührungsängste zum Fußvolk gibt es nicht.

Working Equitation Deutschland e. V. (WED e. V.) fördert seine Mitglieder bei Turnieren, Messen und Kursen. Wer also einsteigen möchte, einen Wettbewerb auf seiner Anlage organisieren oder im Verein einen Kurs abhalten möchte, bekommt Unterstützung. Mitglieder, die ein Turnier veranstalten möchten, erhalten eine pauschale Förderung in Höhe von 200 Euro. Jedes teilnehmende Mitglied erhält eine Startgeldunterstützung in Höhe von 10 Euro. Kurse, die in einer oder mehreren Teildisziplinen der Working Equitation unterrichten, werden ebenfalls gefördert. Der Veranstalter als Mitglied im WED e. V. erhält eine pauschale Förderung von 15 Euro pro teilnehmendes WED Mitglied. Die maximale Förderung liegt bei 150 Euro pro Kurs. Einen Förderantrag stellt man zum Beispiel online über einen Antrag direkt bei Working Equitation Deutschland e.V. Die Mitgliedschaft im WED e. V. kostet für Erwachsene als passives Mitglied 100 Euro, als förderndes Mitglied 50 Euro und für Jugendliche 50 Euro pro Jahr. Ob auch in Ihrer Nähe ein Wettbewerb oder ein Trainings-Kurs stattfindet, erfahren Sie auf der Homepage des Vereins: www.working-equitation-deutschlandev.de Weitere Infos: Working Equitation Deutschland e.V. • Am Kiefernschlag 14a • 91126 Schwabach.

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Rassenvielfalt und Toleranz machen den Geist von Working Equitation aus. Dazu Unterhaltung, gehorsame Pferde und kollegiale Unterstützung. Werte die auch im Wettkampf gezeigt werden.

Masterklasse, also E bis S) werden die vorwärts und rückwärts zu rangierenden Zonen in L- oder U-Form immer schmaler. Stangen oder Rohre begrenzen die erlaubte Zone. Diese Hindernisvariante ist vielen auch aus dem Western-Reitsport bekannt (vorwärts und rückwärts durch eine Gasse, ein L oder U richten).

Das Pferd ist nicht nur Sportgerät, die Partnerschaft ist auch während und nach den Prüfungen spürbar, sichtbar und gelebt. Viele Zuschauer wurden durch Präsentationen auf Messen auf diesen traditionsreichen Pferdesport aufmerksam und lassen sich auch immer öfter bei den Wettbewerben bestens unterhalten. Präziser Parcoursaufbau ist hier ebenso selbstverständlich wie im herkömmlichen Reitsport. Im L-Hindernis zum Beispiel sind die Seitenabstände exakt bemessen. Je nach Schwierigkeit (Einsteiger bis

Es geht um Präzision und Gehorsam. Der Schwierigkeitsgrad eines Slalom-Parcours bedingt sich nicht nur durch den Abstand der zu umrundenden Stangen, sondern gipfelt in der Anforderung, das ganze rückwärts zu bewältigen. Im Stil-Trail der Masterclass kann man – anders als im Springsport – manchen Fehler fast wieder gut machen. Zum Beispiel in der Prüfung absteigen und das verschobene Hindernis reparieren. Solange das Pferd nicht mit allen Vieren das Hindernis verlässt, bleibt das Paar in der Wertung. Es gibt lediglich Strafzeiten. Also wie im echten Worker-Leben: Wer Mist baut wird nicht gleich gefeuert. Geschätzt wird selbstständiges Arbeiten und der Wille, am Arbeitsplatz im Team das möglichst Beste zu leisten. Sind wir mal ehrlich: welches Springpferd würde seinen Reiter mitten im Parcours diszipliniert wieder ohne Hilfe aufsteigen lassen um dann auftragsgemäß weiterzupreschen? Still stehen ist und bleibt einer der anspruchsvollsten Aufträge für Pferde. Bei den hier gezeigten Prüfungen eine Übung, die jeder beherrscht. Wenn man allerdings den dritten Schritt vor dem zweiten macht, ist auch bei der Working Equitation

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Fotos Tanja Mundt-Kempen

m i y h p o r T n e l h 端 Szenen der Winterm

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m Sommer

Schluss. Die Reihenfolge der Aufgaben ist einzuhalten, sonst ist die Prüfung schnell zu Ende. Das gilt natürlich auch für für prominente Teilnehmer. Als Stefan Schneider, Allround-Horseman und Ehemann von Grand-Prix-Reiterin Uta Gräf, beim Trail gleich zweimal vom rechten Weg abkommt, nimmt er es mit Humor. Mitstarter und Publikum bedauern, dass die bis dahin präzise und harmonisch gerittenen Auftritte vorzeitig abgebrochen werden müssen. Mitja Hinzpeter, Veranstalter und Mitglied der deutschen Working Equitation-Mannschaft, sorgt beim Start mit seinem Nachwuchspferd für eine gute Portion Extra-Unterhaltung. Den eingezäunten Zirkel um den für viele Pferde bedrohlichen Ententeich verlässt das Team über den Zaun statt durch den Eingang. Ein Teilnehmer mit einem beeindruckend souveränen Camargue musste disqualifiziert werden. Weil er während des Rittes immer mal wieder eine zweite Hand am Zügel hatte, konnte sein Ritt nicht gewertet werden. Auch wenn die Zügelberührung der zweiten Hand nicht zur Hilfengebung eingesetzt wird: die Masterclass wird konsequent einhändig bestritten. Kein Wunder, dass dieser vielseitige Sport immer mehr Anhänger findet. Die Leistung der deutschen Starter ist europaweit zunehmend konkurrenzfähig. Die große Resonanz in allen Klassen beweist: Nachwuchssorgen gibt es nicht mehr. Die internationale Richterin Nicola Danner: „Die Einsteiger von heute sind die Master Class von morgen.“ Die ist durchaus vergleichbar mit der klassischen S-Dressur. In der WS zum Beispiel werden versammelter Schritt und Mittelschritt, ganze Schritt- und Galopp-Pirouetten, Trab- und Galopptraversalen, einzelne Fliegende Galoppwechsel und Dreierwechsel verlangt, Volten mit acht, zehn, fünfzehn und 20 Meter in verschiedenen Tempi oder aus sechs Tritten Rückwärtsrichten angaloppieren.

Einen tollen Turnier-Einstieg finden mit den Anforderungen der Working Equitation nicht nur die jungen Reiter oder erwachsenen Umsteiger. Immer mehr Reiter aus dem „konventionellen“ Lager der Dressur erkennen die Chancen dieser Disziplin – nicht nur für die Basisausbildung ihrer Zöglinge.

PFERDE-PROMI

Prominenter Mitstreiter bei Working Equitation-Turnieren ist der vierjährige Totilas-Sohn Tout le Monde, der dem Tierarzt und Ausbilder Stefan Schneider (Foto links) und seiner Frau, der bekannten Grand Prix-Reiterin Uta Gräf, anvertraut ist. Der (vermutlich) künftige Star am Dressurhimmel lernt hier Souveränität, Vertrauen und Gehorsam. Und seinem Ausbildungsbeauftragten macht es nichts aus, dass dieses hoffnungsvolle Pferd in den Prüfungen auf „weltliche“ Konkurrenz in Form von Fjordpferd, Iberer, Shetty oder Barockpinto trifft. Eine gute Grundschule ist eine verlässliche Basis und auch für genetisch begünstigte unverzichtbar. In der Master-Class oder bei der Rinderarbeit startet der anerkannte Dressurausbilder mit weiteren Pferden – und vielleicht trifft man den schwarzen Einsteiger Tout le Monde in einigen Jahren nicht nur beim CHIO, sondern auch unter den „Arbeitern“ bei der Working Equitation.

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So lernen Sie 2

e h c a r p S e i d n n a m mit Nicole Brink 4

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? N H E T S NIX VER ie einen reden mit ihrem Hund wie mit ihrem Partner, die anderen behandeln ihn wie ein Baby und manche kommunizieren mit dem Hund wie mit einem Ausländer. Die einen texten ihr Tier bei jeder Gelegenheit mit Wortschwällen zu, die anderen gestikulieren wie wildgewordene Hampelmänner vor ihm rum. Genau betrachtet versteht der Hund bei all diesen Varianten nur Bahnhof, also nichts.

D

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der Hunde 6

Und was macht der arme Hund? Er reimt sich im Laufe der Zeit zusammen, was der Mensch meinen könnte und reagiert – richtig oder falsch. Wie aber spricht man richtig mit ihm? Die Kommunikation ist recht wortarm, dafür aber mit sehr viel Ausstrahlung über Haltung und Spannung, feine Gesten und Mimik. In erster Linie sind Hunde nämlich Körpersprache-Redner und KontextLerner. Das heißt, ein Hund lernt in Zusammenhängen. Er merkt sich, in welcher Situation, mit welchem Gesprächspartner in welcher Körperhaltung und mit welchem Geruch verbunden was geschah oder bewirkt wurde. Zur Sprache trägt alles bei: Kopf, Beine, Arme, Oberkörper, die Stimme und auch die Stimmung. Der Hund erstellt sich daraus ein Gesamtbild. Genau darin aber liegt die Ursache vieler Missverständnisse zwischen Hund und Mensch. Kaum einer hat, bevor er zum Hund kam, gelernt, seinen Körper so bewusst einzusetzen und unter Kontrolle zu halten.

Schon die Tatsache, sich ausschließlich auf sein Tier zu konzentrieren, ist für viele ungewohnt. Das Bild von fröhlich plaudernden Hundebesitzern, deren Hunde auf sich selbst gestellt mitlaufen – oder auch nicht –, oder in Handygespräche verwickelte Gassigänger ist heute Alltag. Multitasking auf der Hundewiese. Eine typische Alltags-Situation, die bestimmt jeder schon einmal erlebt oder beobachtet hat, verdeutlicht, wie schnell man unbewusst eine ganze Latte von Ansätzen für Missverständnisse produziert. Frau Müller sagt freundlich: „Lucky, mach mal Sitz! Lucky steht und schaut in die Ferne. Daraufhin beugt sich Frau Müller über den Hund: „Lucky, SITZ, habe ICH!!! gesagt!!!!“. Lucky schaut sie wegen der veränderten Tonlage, des veränderten Geruchs und der Körperspannung irritiert an. Frau Müller sieht die Ratlosigkeit in seinem Gesicht und sagt sanfter: „Bärchen, setz Dich bitte“. Luckys Blick wird zwar entspannter, er hat aber immer noch nicht kapiert, was er eigentlich soll. Frau Müllers letzter Versuch: Sie greift in die Leckerchentasche, es knistert spannend. Die Fleischwurst in der rechten Hand wandert über den Hundekopf nach oben mit erhobenem Zeigefinger. Der Hund setzt sich. Endlich! Begeistert tätschelt Frau Müller ihrem sitzenden Lucky den Kopf, um ihn zu loben. Der Hund steht angewidert auf und entzieht sich zur Seite – weg von

Zur Sprache gehört: Haltung von Kopf, Beinen, Armen, Oberkörper Ziehende Hilfe, Hund einladen, Raum freigeben Optische Hilfe für das hochgestreckte Sitz Einsatz für die Raumkontrolle (Mein Bereich – Dein Bereich) Langsames Abstreichen und Nähe erzeugen „Lucky, Sitz! Habe ich gesagt, verdammt nochmal!“ Hund fühlt sich extrem unwohl und versteht nichts. www.inRide.de

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inRideMyDOG Frauchens drängendem Körper ohne Wurst in der Hand. Und so viel ist sicher: Sitz zu machen hat Lucky gerade bestimmt nicht gelernt. Hunde sind sehr detailgenaue Lerner. Darum sollte Mensch sich bewusst sein, mit welchen Signalen welche Reaktionen gewünscht werden. Ziel war es, dass Lucky sich auf das Kommando Sitz sofort da, wo er gerade geht oder steht setzt und auch so bleibt, bis er aufgefordert wird, weiterzugehen. Im Beispiel war das Signal Sitz nicht klar „formuliert“ und zwangsläufig auch nicht erfolgreich. Zu viel Gerede und falsche Körpersprache. Allein schon das drohende über den Hund beugen oder das nett gemeinte Kopfklopfen sind Dinge, die ein Hund hasst – wie man selbst früher die Tante, die mit Spucke die Schokolade vom Kindergesicht wischte. Aus Sicht des Hundes ist die Kopf-an-Kopf-Nähe sogar eine Bedrohung. „Unser Körper bietet ein breites Repertoire der Verständigung mit unserem Familienmitglied und Sozialpartner Hund. Machen wir eine kleine Reise in die Welt der Körpersprache und der wünschenswerten, fast lautlosen Kommunikation“, erklärt Hundetrainerin Nicole Brinkmann. „Nonverbale Kommandos ganz ohne Gerede haben nach meiner Erfahrung einen wunderbaren Effekt auf die Konzentration der Hunde. Bei zu viel Gerede schalten die meisten nämlich einfach ab und bei Gebrüll erst recht. Eine entspannte nonverbale Kommunikation wird – gut eingesetzt – von jedem Welpen blitzschnell verstanden. Die stumme Verständigung hat zudem immer einen stärkeren sozialen Aspekt als die akustische Signalgebung, weil ich immer als Mensch mit meiner gesamten Körperlichkeit involviert bin, also auch mit Stimmung und Geruch.“

Den Weg zum richtigen Sitz beschreibt Nicole Brinkmann so: • Ich rufe den Hund beim Namen „ziehe“ ihn mit einer leichter Rückwärtsbewegung zu mir. • Wenn der Hund in Gedanken bei mir ist, gebe ich das erste nonverbale Feedback: ich entspanne sichtbar (kurz in den Bauch atmen) und setze ein mimisches freundliches Signal wie zum Beispiel ein Lächeln auf. • Das Signal zum Nahebleiben mit einer leichten Höherführung der Hand sorgt dafür, dass schon jeder Welpe den Kopf nach oben nimmt und so

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Die Fotos für unsere Hundestory machte Dana Thimel. Infos: www.lichtphotographie.de

automatisch mit dem Popo nach unten kommt – und sitzt. • Der Oberkörper sollte gerade bleiben und für eine Verstärkung des Signals mit freundlicher Mimik leicht zurück gelehnt werden, also weiter vom Hund weg nach oben. Ein zugewandter Hund nimmt gerne die Einladung an. Sein Kopf folgt und kommt zum netten Frauchen höher – der Popo tiefer. Er sitzt! Nun folgt das Signal zur Entspannung und der richtige Zeitpunkt zum Sitz sagen. Gerne darf hier nach wenigen Augenblicken mit Futter und/oder sozialem oder gesprochenem Lob bestätigt werden. Aber Achtung: Nicht zum Hund herunter beugen. Wenn mein Gesicht anstarrend dem Hundekopf näher kommt, fühlt sich das für den Hund nicht gut an. Das ist ein Ur-Instinkt. Zum Loben nicht wild streicheln, sondern, wenn überhaupt, ein langsames Abstreichen in Fellrichtung. • Zum Verweilen kann wieder ganz effektiv mit Körpersprache gearbeitet werden. Das Kommando Bleib wird mit der absenkenden flachen Hand angezeigt. Grundsätzlich immer vorsichtig und in kleinen Trainingsschritten arbeiten. Der Hund soll

SEMINARE

Nicole Brinkmann bietet in ihrer Hundeschule Lieblingsviecher in Mettmann Seminare an. Hier die nächsten Termine: 15. November 2015: „Mehr Geist – weniger Bewegung“ 7. Februar 2016: „Objektsuche“ 14. Februar „Wie ist die Beziehung zwischen mir und meinem Hund wirklich?“ 10. – 13. März „Der Hundefachmann“ www.lieblingsviecher.de oder 0178-5455840

zuerst Nähe beim Menschen mit Sitz verstehen. Erst wenn das gefestigter ist, darf der Hund lernen, auf Kommando auch sitzend zu warten, während der Mensch sich bewegt. • Wenn der Hund aufsteht, schiebe ich ihn durch Körpersprache zurück, in dem ich mich groß mache, auf ihn zu geht und mit der Hand erneut die Sitzhilfe gebe. Der Hund weicht zurück und wird so wieder in die gewünschte Position zurück gearbeitet. • Falsch und richtig kann jeder Hund körpersprachlich einschätzen lernen: Will ich Veränderung, ist er angespannt (aber nicht gestresst und nie emotional). Will ich keine Veränderung, ist er entspannt und ich schaue vom Hund weg.

Auch der Rückruf funktioniert fast wortlos. Ich spreche meinen Hund mit Namen an (nicht zu häufig und schon gar nicht ohne Anlass!). Er reagiert, reißt sich von den Außenreizen los – ich entspanne mich und gehe lobend ein wenig zurück. Mein Körper wirkt so einladend und zieht wie ein Magnet. Ich bleibe zwar aufrecht, aber nicht statisch und fixiere den Hund nicht mit meinen Blicken. Wenn der Hund seine Gangart beschleunigt, gebe ich das Signalwort Hier. Durch die minimale Verzögerung, Name und Kommando, kann ich ausschließen, dass mein Hund weiter schnuppert. Eine verzögerte, langsame Ausführung liegt häufig daran, dass wir mit unserem Oberkörper zu viel Druck ausüben, bedrohlich wirken. Dass mangelnde Motivation und Missverständnisse oft ineinander übergehen, erfährt Nicole Brinkmann immer wieder bei ihrer Arbeit mit Menschen und Hunden. Ihr Tipp: „Beim jungen Hund, der am Anfang seiner Lehre steht, darf die Körpersprache anfangs ruhig drastisch, also deutlich sein, um sie später weiter zu verfeinern. Das sieht dann so aus: Der Hund reagiert prompt auf seine Ansprache, ich gehe einen kleinen Schritt zurück, er setzt sich in Bewegung, ich schnippse mit den Fingern. Ist der Hund angekommen, gebe ich ein soziales Feedback (entspannte Körpersprache) und lobe (überschwänglich). Erst dann kommt der Griff in die Tasche mit dem Futter, nicht vorher! Je häufiger ich diese Sequenz erfolgreich umsetze, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, in das gelernte reflexartige Verhalten zu kommen.“


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Fotos Irina Ludewig • Treusinn • Hersteller

Beschreibung gelesen, ausprobiert und für Lecker befunden – inRide-Hundereporter Charly beim Test.

pure trifft fresh: das neue exklusive Alleinfuttermittel High Premium pure fresh meat Huhn und Kartoffel von Meradog ist eine optimale Versorgung auch für ernährungssensible Hunde. Die Rezeptur konzentriert sich ausschließlich auf eine Fleischsorte (60 Prozent Gesamtfleischanteil, 40 Prozent Frischfleisch) und eine getreidefreie Kohlenhydratquelle und ist damit ideal bei vielen Futtermittelallergien. Durch den Einsatz von Colostrum – dem stärksten Immunschutz der Natur – wird das Immunsystems unterstützt. Mit Meradog Fein gemacht Soft Snacks gibt es die passenden Leckerchen für empfindliche oder zu Allergien neigende Hunde: Getreidefrei (mit glutenfreier Tapiokawurzel als Kohlenhydratquelle) und in drei puren Fleischsorten (entweder Lamm, Lachs oder Truthahn zu mindestens 50 Prozent). Der halbfeuchte Snack zeichnet sich durch höchste Akzeptanz und Bekömmlichkeit aus, ist einfach zu Kauen, leicht zu verdauen und damit besonders bei Aktivitäten mit dem Hund vorteilhaft. www.mera-tiernahrung.de

Neuer Komfort-Kragen

Der neue Leckschutzkragen aus der Tierheilpraxis von Diana Saar aus Mülheim an der Ruhr soll auch bei ängstlichen Tieren eine sichere und komfortable Wundheilung ohne Wundscheuern oder Behinderung ermöglichen. Hund und Katze können fast ungehindert fressen und trinken, ecken weniger an Möbel und Türrahmen an, weil der Kragen weich, flexibel und leicht ist, das Sichtfeld kaum einschränkt. Weiterer Vorteil: „Die Tiere hören ohne verstärkte Schallbildung, können unbelastet genesen“, so die Herstellerin. In S bis XXXL für 26,90 Euro bis 69,90 Euro bei www.leckschutzkragen.de

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Der leichte, waschbare und wiederverwendbare Kragen wird einfach mit dem Halsband befestigt.


DOG-Design

Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Umweltschutz und schönes, funktionales Design für Mensch und Tier – dafür steht das Münchner Label TREUSINN. Mit viel Liebe zum Detail beweist das junge Unternehmen ein Händchen für guten Geschmack und fertigt wunderschöne Produkte des Heimtierbedarfs sowie modische und nachhaltige Accessoires für Hund, Katze und Mensch. Die Produkte sehen gut aus und man kann sie auch guten Gewissens kaufen: Sie werden in Deutschland in Werkstätten für Menschen mit Behinderung hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen heimischer Lieferanten von Hand gefertigt. www.treusinn.com

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T N E V -E R O O D N I S A D

PROMOTION

AM 27. OKTOBER 2015 BEGINNT WIEDER DIE FASZINATION PFERD, BAYERNS MEGA-INDOOR-EVENT DES PFERDESPORTS MIT RUND 700 PFERDEN, SUPER SPITZENSPORT UND RASANTEN SHOWS AN DEN TOP GALA-ABENDEN.

Turnier gilt als die Meisterschaft junger Dressurpferde, bringt stets neue Talente hervor und lockt Weltmeister nach Nürnberg. HIGHLIGHTS der Faszination Pferd sind die TOP GALA-Shows am 30. und 31. Oktober jeweils ab 19:30 Uhr: RASANTE SHOWNUMMERN und elegante Schaubilder bieten ein abendfüllendes Programm. Nationale und internationale Stars aus der Welt der Pferdeshows garantieren Abende auf höchstem reitsportlichem Niveau. Tickets für die TOP GALA-Shows gibt es unter www.kvv.afag.de. Die Faszination Pferd findet parallel zu Bayerns führender Verbrauchermesse Consumenta (24. Oktober bis 1. November 2015) statt. Mit einer Tageskarte zur Faszination Pferd können die Besucher auch die Consumenta besuchen. Weitere Informationen unter www.faszination-pferd.de.

Schmankerl für die Zuschauer der TOP GALA-Abende: Die Freiheitsdressur vom Gestüt Feuerstein aus Steinegg in Italien...

...und die französischen Stars der Troupe Jehol, die mit Kaltblütern der Rasse Trait Comtoi arbeiten. www.inRide.de

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Fotos Othmar Seehauser • Rainer Dill

Das Programm der Faszination Pferd wird durch die angeschlossene Messe für Reitsportbedarf ergänzt, auf der Reiter und Pferdefans ein BREITES ANGEBOT finden. Darüber hinaus gibt es wieder ein TOLLES TURNIERPROGRAMM in der Nürnberger Frankenhalle mit Dressur, Springen, Fahren und Vielseitigkeit. Isabell Werth und Michael Jung haben sich bereits angekundigt. REITSPORTLICHER HÖHEPUNKT ist das Finale des Bayernchampionats der „Nürnberger Versicherungsgruppe“, das erstmals im Rahmen des Nürnberger Reitsport-Events stattfindet und Bayerns beste Springreiter in die Frankenhalle bringt. Die Turnierserie wird vom Springreiterclub Bayern organisiert, der das Finale erstmals im Rahmen der Faszination Pferd ausrichtet. Ein weiterer sportlicher Höhepunkt ist die QUALIFIKATIONSRUNDE zum NÜRNBERGER BURG-POKAL. Das


T E T S E T E G & N GEWONNE

inRide

business

inRide-LESERIN Jasmin Ann Cascolan

GEWANN DAS MATRIX THERAPIE-GERÄT. DIE TIERÄRZTIN BERICHTET BEGEISTERT VON IHREN PRAKTISCHEN ERFAHRUNGEN DAMIT.

Thomas Wenger, Extrazell-Inhaber und Patrizia Frölich (links), Pferdeosteopathin und Ausbilderin bei Extrazell, überreichen der glücklichen inRideGewinnerin Tierärztin Jasmin Ann Cascolan das Matrix-Therapiegerät.

Neuer Ausbildungsstart Oktober 2015

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„Das ist ja der absolute Wahnsinn! Sie ahnen nicht, wie sehr ich mich über Ihre Nachricht freue! Ich kann kaum fassen, dass ich diesen tollen Hauptgewinn bekommen soll!“ inRide-Leserin Jasmin Ann Cascolan war völlig aus dem Häuschen, als sie die e-Mail mit unserer Gewinnbenachrichtigung erhielt. Die Tierärztin und Kinesiologin aus Göppingen hatte unter mehr als 3.000 Einsendern den Hauptpreis aus der Frühjahrsverlosung gewonnen: Ein Matrix-Gerät von Extra-Zell im Wert von 2.690 Euro zur biomechanischen Therapie von Pferden. „Das BMS Profi-Gerät mit Akku wurde speziell für das Gesundheitsmanagement von Pferden entwickelt, zur Behandlung von kleinen und großen Muskelpartien, Sehnen, Faszien und Mechanorezeptoren“, erklärt ExtrazellInhaber Thomas Wenger, der es sich nicht nehmen ließ, der stolzen Gewinnerin persönlich den edlen Alu-Koffer mit dem wertvollen Matrix-Therapie-Gerät zu überreichen. Und er erklärte ihr natürlich auch Handhabung und Funktion: „Schwingungsfrequenzen zwischen 5–30 Hz sind frei wählbar. Mikrobewegungen der Muskulatur werden durch die externe Stimulation nachgeahmt und die Versorgung der Zellen mit wichtigen Nährstoffen wird verbessert, während ein intaktes Zell-Milieu-System aufgebaut wird.“ Für Jasmin Ann Cascolan ist der Gewinn eine ideale Erweiterung ihres Behandlungs-Angebots. Denn ab November wird sie mit ihrer mobilen Praxis selbständig unterwegs sein. Ihre Erfahrungen nach dem ersten Monat Einsatz sind durchweg positiv: „Das Extrazell®-Matrixtherapie-Gerät habe ich bei Pferden mit Verspannungen der Muskulatur aufgrund von schmerzhaften Veränderungen des Bewegungsapparates wie Arthrosen und bei Pferden mit Rittigkeitsproblemen sowie bei Hämatomen eingesetzt. Selbst Pferde, bei denen man es zunächst nicht vermutet hätte, bleiben nach anfänglicher großer Neugier ruhig stehen und genießen die Behandlung sichtlich: Sie senken Hals und Kopf, beginnen zu kauen und zeigen sich insgesamt überaus entspannt. Die behandelte Muskulatur ist bereits im Anschluss an die erste Matrix-TherapieAnwendung spürbar weicher und lockerer. Die Pferde lassen sich im weiteren Verlauf beim Reiten besser biegen und stellen. Bei der Behandlung von Hämatomen ist eine deutlich schnellere Abheilung der betroffenen Stellen festzustellen. Ich bin restlos begeistert vom Extrazell®-Matrixtherapie-Gerät und freue mich, meinen tollen Hauptgewinn bald bei Patienten in meiner eigenen mobilen Tierarztpraxis für Alternativmedizin einzusetzen. Mein Schwerpunkt wird dabei die WINGS®-Tierkinesiologie sein, die eine Zusatzausbildung nach Dr. Rosina Sonnenschmidt erfordert und die die Matrixtherapie wunderbar einbinden kann in eine ganzheitliche Behandlung.“ Wer die junge Tierärztin kontaktieren möchte: E-Mail: cascolan@t-online.de Internet www.tierarzt-alternativ.de


NEUE PERSPEKTIVEN ALS SATTEL-EXPERTE

Der beste Reitunterricht und das tollste Pferd der Welt nützen selbst dem talentiertesten Reiter nichts, wenn sein Sattel nicht optimal liegt. Das zu erkennen erfordert besondere Fachlichkeit. Die Sattlefit 4 Life Akademie in Köln bietet hier Ausbildungen an, mit denen Reiter ihr Wissen erweitern können, Berufsreiter, Trainer, Osteopathen lukrative zusätzliche Betätigungsfelder erlernen oder Sattler und Reitsportfachhändler mit dem neuen Beruf Sattel-Ergonom buchstäglich aufsatteln. Grundlage des Programms aus übersichtlichen Seminar-Modulen in verschiedenen Städten ist die Ausbildung zum Pferde-Ergonom. „Dieser kann Sättel auf ihre Passform hin beurteilen und sieht, was verändert werden muss. In den Kursen wird die erforderliche Vermessung von Reiter und Sattel intensiv geübt und über die Funktion verschiedenenr Sattelbäume, Kopfeisen, Kissen und deren Bedeutung für Pferd und Reiter aufgeklärt und über die anatomischen Voraussetzungen bei Mensch und Tier informiert“, beschreibt Angelika Schleese, die die Akademie für Deutschland aufbaute und managt. Ihr Bruder Jochen Schleese, Sattler, entwickelte das Konzept und die Saddlefit 4 Life-Philosophie. Er schult schon seit Jahren – unterstützt vom Deutschen Berufsreiterverband – Reitsportprofis. „Als zertifizierter Pferde-Ergonom wird man als Berater von der Kundschaft beauftragt, mögliche Verbesserungen an der Satteleinstellung zu ermitteln und zu dokumentieren. Auf Basis der Analysen dazu kann sich der Kunde den optimalen angepassten Sattel anschaffen“, beschreibt Schleese. Die Ausbildung umfasst einen Grundkus (2 Tage), Aufbaukurs (3 Tage) und Prüfungskurs. In der ein bis zwei Jahre dauernden Weiterbildung zum Sattelergonom werden theoretische Kenntnisse und handwerkliche Techniken geschult, mit denen man Satteleinstellungen direkt vor Ort selbst durchführen kann. „In diesem Seminar lernen Sie von erfahrenen Trainern, worauf es bei der Sattelanpassung ankommt und welche Anforderungen ein Sattel heute erfüllen muss, um Langzeitschäden bei Pferd und Reiter zu verhindern.“ Mehr unter saddlefit4life.com

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t u G ! a l p p Ho S

+ +++ Dank Helite Airbag Weste stand diese +++ Jedes Jahr Tausende Reitunfälle +++ So

Fotos und Zeichnungen Hersteller

o schön Reiten auch ist – bei Frauen steht es nicht nur in der Beliebtheit hoch im Kurs, sondern statistisch auch an sechster Stelle der gefährlichen Sportarten. Insgesamt schwanken die Zahlen zwischen 30.000 und 93.000 Unfallopfern pro Jahr. Ganz genau weiß es keiner. Sportunfälle sind nicht meldepflichtig. Fakt ist: Passieren kann jedem jeden Tag was. Pferde sind schreckhaft, schnell, wendig. Selbst die erfahrensten Reiter sind schon übel mit und vom Pferd gestürzt. Und wenn man sich verletzt, dann meistens schwer. Am häufigsten sind Prellungen und Brüche von Armen, Schultern, Händen, Rippen. Aber auch Wirbelverletzungen, Gehirnerschütterungen und schwerere Kopfverletzungen kommen oft vor. Der Reithelm gehört inzwischen für immer mehr Reiter dazu – selbstverständlich wie das Anschnallen im Auto und auch bei erwachsenen, erfahrenen Reitern nicht nur aus Vorbildfunktion für die Jugend, sondern aus Sorge um die eigene Gesundheit. Schutzwesten dagegen sieht man immer noch fast nur dort, wo sie Pflicht sind – im Gelände bei der Vielseitigkeit und bei den Fahrern. Einige Springreiter tragen sie auch, aber das Gros der rund zwei Millionen deutschen Reiter gibt sich Tag für Tag freiwillig ungeschützt in Gefahr. Das mag daran liegen, dass viele Westen wie klobige Schildkröten-Panzer wirken und die Beweglichkeit einschränken. Es gibt sogar Ausbilder, die das Abspreizen der Arme als kontraproduktiv für den Sitz ansehen. Bei Airbagwesten ist das anders. Sie sind relativ unauffällig am Körper und machen sich nur im Ernstfall dick. Weltweit führender Hersteller nach eigenen Aussagen ist der französische Hersteller HELITE, dessen Airbag-Jackets allein seit 2006 schon von 70.000 Reitern genutzt werden. Prominente Springreiter wie Joe und Louise Whitaker reiten in HELITE ebenso wie die Vielseitigkeitsasse Bettina Hoy oder Sandra Auffarth. „Ich trage die diese

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gegangen

Reiterin nach dem Sturz unversehrt auf!+++ gut schützen Reit-Airbags +++

Weste im Gelände sehr gern. Sie ist leicht und bequem und ich kann mich ungestört bewegen. Bei einem Sturz hatte ich das Gefühl, auf einer Luftmatratze zu landen. Ich fühle mich auf jeden Fall sicher und geschützt, wenn ich sie trage", berichtet Vielseitigkeits-Ass Peter Thomsen. Andere begeisterte Stimmen: „Nach zwei Stürzen von meiner jungen und sehr schreckhaften Stute habe ich mir eine Airbagweste gekauft. Funktionierte immer tadellos, bin zwei oder drei Mal sanft gelandet, Wirbelsäule und Hals waren dabei gut eingepackt.“ Oder „Die Weste stört beim Reiten überhaupt nicht.“ „Das Einsetzen einer neuen Kartusche ist einfach.“ „Würde die Weste sofort wieder kaufen. Wenn man nur eine schwerere Verletzung damit vermeiden kann." Karim Laghouah, internationaler Profisportreiter aus Frankreich, kommentiert seinen Sturz bei den Europameisterschaften in Fontainebleau an einem Hindernis, sein Pferd überschlug sich und fiel auf ihn. Der Reiter stand Minuten später fidel vor der Kamera und erzählte: „Meine Reitweste hat mich vor dem Schlimmsten bewahrt. Ich rate jedem, so eine Weste zu tragen, auch beim Training. Sie stellt eine wirkliche Revolution für ihre Sicherheit dar." (auf YouTube dramtischst zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=LnP9ag37-aQ „Unser Airbag wurde von vielen anerkannten Wissenschaftlern mit fantastischen Ergebnissen gestestet“, sagt HELITE-Chef Gérard Thevenot stolz. „Laut TRL (Transport Research Association) schützt unser Airbag schon, wenn man aus 75 Zentimeter Höhe flach auf den Rücken fällt 45 Prozent mehr, als ein BETA-zertifizierter Body Protector. Je größer die Fallhöhe, desto größer ist der Schutzunterschied zwischen Airbag und BETA Schaum Protektor“, fasst er die Studie zusammen. „Laut Universität Florenz ist man bei einem Sturz aus 1,5 Meter Höhe ohne Schutz in Todesgefahr, wenn man flach auf den Rücken fällt. Mit unserem Airbag gibt es bei drei Meter Höhe noch keine schweren Verletzungen.“

Futuristisch

Die technische Zeichnung zeigt das Innenleben der HELITE-Airbag-Weste. „Sie soll Stöße absorbieren und den Oberkörper versteifen, da er so bei einem Aufprall wesentlich resistenter gegen Brüche, der Verdrehung des Genicks und des Rückens ist“, so der Hersteller.

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inRide • EQUIPMENT •

Vorher Schmale Silhouette: Der HELITE Airbag mitsamt Patrone in eine Softshellweste eingezipt.

Nachher 0,1 Sekunden nach dem Zug an der Reißleine ist der Oberkörper rundum gepanzert. Die Weste wird mit 17 Litern Luft unter 250 mbar Druck aufgeblasen. Nach 2 Minuten ist die Luft wieder entwichen.

Airbag ausprobiert

inRide hat eine Airbag-Weste von HELITE für Sie genauer

Sandra Auffarth

Fotos Irina Ludewig • Helite

Claas Romeike

Peter Thomsen

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HELITE-Chef Gérard Thevenot (oben) entwickelte den Airbag vor 14 Jahren, seit 2006 speziell für Reiter. Bis 2013 firmierte er unter dem Namen Point Two. 70.000 seiner Airbags sind bereits weltweit auf dem Markt. Bei internationalen Events und Championaten gehören sie zum Bild.

Bettina Hoy

angeschaut und testweise getragen. Als erstes begeistert das geschmeidige, elegante SoftshellMaterial mit farbigen Akzenten (zum Beispiel schwarz-grau oder blau-rot). Komplett mit Kartusche wiegt die Weste nur 1.270 Gramm, davon bringt allein die Gas-Kapsel 184 Gramm auf die Waage. Trotz der Leichtigkeit und Eleganz ist alles Stall- und Sporttauglich – robust verarbeitet, mit „anständigen“ Reißverschlüssen, und waschbar (natürlich ohne die eingebaute Technik). Die Weste trägt sich im Prinzip wie ein normales Kleidungsstück. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die fast 14 Zentimeter lange Gaspatrone vorne am Bauch, die dafür sorgt, dass man wirklich gerade sitzt. Bei aller Eitelkeit sollte man darum die Weste nicht zu klein kaufen und berücksichtigen, was man darunter noch tragen möchte. Nach dem Aufsteigen klickt man ein 25 Zentimeter langes Gummiseil mit stabilem Gurtband drumherum per Karabiner in die mitgelieferte Y-Leine vorn am Sattel. Fertig zum Start. Beim Reiten zeigt sich der Tragekomfort. Man vergisst derartig, dass man die Weste an hat, dass man aufpassen muss, nicht ohne das Seil vorne am Sattel abzuklinken, einfach vom Pferd zu springen, wenn man fertig ist. Die Weste schränkt die Bewegungsfreiheit wirklich kaum mehr ein als normale modische Reitwesten. Betrachter realisieren wegen der schmalen Silhouette kaum, dass man einen Extra-Schutz trägt. Ein Riesenvorteil! Absolut pfiffig ist das patentierte und bereits 2013 auf der BETA preisgekrönte Helite-Zip’in. Wer einmal eine komplette Weste für 569 Euro gekauft hat, kann das Funktions-Innenteil auch in eine schicke Jacke (149 Euro) oder Reitsakko (219 Euro) per Reißverschluss „einbauen“ und spart damit gewaltig. Man kann die Westen und Jacken auch einfach beim Putzen oder nach dem Reiten ohne Technik tragen. Das Ein- und Auszippen geht razzfazz. Etwas Angst hatten wir vor dem Auslösen und haben das mit Augen zu und Luft anhalten am Boden geprobt. Aber es war halb so schlimm. Unser Eindruck: Beim Abflug wird man es kaum bemerken. inRide FAZIT: Mit HELITE gibt es keinen Grund, keine Weste mehr zu tragen. Im Gegenteil! IRINA LUDEWIG www.helite-equestrian.de


inRide • TEST •

WE LIKE IT Brandneu auf dem Markt: Sattelgurt „Rainer“ von dt saddlery. inRide hat ihn vorab in der Praxis getestet. VON IRINA LUDEWIG n ne ? ei nen e Si win 7 n e e e ht rt g eit c S u ö M elg he t e t Si Sa

Fotos und Zeichnungen Hersteller

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Gurt mit l h ü f e g h c Bau

as aus dem Hause dt saddlery kommt hat immer einen innovativen Kick. Nach dem butterfly Sattelsystem mit preisgekröntem Baumkonzept für extra Bewegungsfreiheit und der Trense mit eingearbeiteten chinesischen Kräutern für mehr Wohlbefinden gibt es nun den ergonomischen Sattelgurt Rainer. Hjalmar Conzet, Chef der design & technik saddlery (dt) aus Weyarn, präsentierte der Branche im Herbst stolz seine Neuheit auf der Spoga als „besonders tragekomfortabel und ideale Hilfe bei rutschenden Sätteln und Sattelzwang.“ inRide probierte das neue Ausrüstungsstück direkt für Sie aus. Der Look wirkt sehr edel: schwarzes oder wahlweise kastanienbraunes hübsch strukturiertes Gewebe, solide am Rand eingefasst. In der Mitte schmuckes Lemico (Kunstleder) mit weißen Kontrastnähten und ein D-Ring für die sichere Befestigung von Hilfszügeln. Die Silhouette von Rainer ist vor allem für Dressurreiter recht ungewohnt. Die tellerförmige Bauchauflage ist in der Mitte auf gut 23 cm Länge extrem breit – bis zu 20 cm (!) und gut 2,5 cm dick. Rechts und links davon verjüngt sich der Gurt auf 7 cm für die Bewegungsfreiheit. „Das Besondere ist die große Bauchauflage mit der extra-weichen Polsterung aus Synthetik-Kautschuk. Der Druck wird optimal großflächig verteilt und das Brustbein entlastet bei gleichzeitig hoher Ellbogenfreiheit“, erklärt der Hersteller. „Aus atmungsaktivem, semi-elastischem Menoform ®-Gewebe gefertigt, passt sich der Gurt perfekt an die Bewegung des Pferdes an.

Er verhindert ein Verrutschen des Sattels und eignet sich auch besonders gut für Pferde, die unter Gurtzwang leiden“. Beim ersten Nachgurten fallen einem die schön leicht laufenden Rollenschnallen aus rostfreiem Edelstahl an beiden Seiten angenehm auf. Angezogen wirkt der Gurt überhaupt nicht auffällig. Die Sattelgurtstrippen passen gut mit unter die Klettverschlüsse. Der Sattel wirkt fester verbunden mit dem Pferd, dessen Wohlbefinden man aus dem lockeren und eifrigen Arbeitsbeginn und dem frühen, zufriedenem Abschnauben schließen kann. Unter dem Gurt ist nach dem Reiten kaum ein Haar feucht – auch nicht unter der breiten Auflage. Beim Aufsteigen sitzt der Sattel – selbst noch nicht komplett angezogen – fester, als mit einem herkömmlichen Gurt. Ein Testpferd, dass immer extrem nach hinten auskeilt beim Satteln, machte dies beim dritten Mal reiten mit Rainer schon nur noch halb so wüst. Ein anderer Testkandidat, bei dem sich beim Reiten der Sattel schon mal zur Seite senkt, behielt ihn mittig, was auch das Antirutsch-Versprechen (in diesem Fall jedenfalls) bestätigt. Mit 99,50 Euro ist das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Funktions-Gurten sehr gut. Maschinenwaschbar bei 30 Grad ist er zudem sehr pflegeleicht. inRide-Fazit: Der erste Eindruck in der Praxis ist sehr gut – und bestätigt die Versprechen des Herstellers. Wir probieren ihn weiter. Der Sattelgurt Rainer ist ab Mitte Oktober im Handel. Mehr infos www.dt-saddlery.de www.inRide.de

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lter, Größe, Maulbreite, Reitsparte – mit diesen Basis-Infos ist es beim Gebisse-Kauf noch lange nicht getan. Sich mal mit Funktionen, Formen, Farben, Materialien und Legierungen zu befassen lohnt sich für jeden Reiter – nicht nur, wenn er ein „mauliges“ Problempferd hat. Ob Anfänger oder Profi, jung oder alt, faul oder fetzig – allein von Stübben STEELtec gibt es für fast jeden Bedarf gleich mehrere Lösungen. 45 Trensengebisse, 5 Pelhams, 8 Kandaren und 2 Hackamores gibt es im StübbenSTEELtec Programm. Ob Olivenkopf, Schenkel oder Dreiring, doppelt und einfach gebrochen, Scharnier oder zusätzlich gebogen, für Pony, Isi, Spring-, Dressur-, Vielseitigkeits- oder Fahrpferd: Die Auswahl ist riesig. „Ein Großteil der Gebisse wird aus der speziell entwickelten Legierung Sweet Kupfer hergestellt – ein nickelfreier Werkstoff aus 90 Prozent Kupfer, 7 Prozent Eisen und Aluminium mit hoher Festigkeit, der vom Pferd gern angenommen wird, Speichelfluss und Kautätigkeit anregt. Wir entwickeln sichere und haltbare Produkte in Spitzenqualität mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis“, erklärt Stübben STEELtec Geschäftsführer Christoph Augsten. Einige neuere Kollektions-Highlights: Golden Wings Gebisse mit flügelförmigen Gebiss-Seiten, besonders maul- und lefzenschonend. „Sie verhindern unangenehmes Klemmen durch Gebissringe, wodurch gerade junge Pferde leichter an den äußeren Zügel herantreten und ermöglichen insgesamt eine feinere, direktere Kommunikation über den Zügel“, so der Hersteller. Ab 83,50 Euro „2 in 1“ Gebiss mit zwei Wirksamkeitsstufen durch Umschnallen. Verschnallt man die eckigere Seite des Gebisses Richtung Pferdezunge, wirkt der Gebissdruck punktueller (erkennbar durch ein + links am Gebiss).

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Die Traditios-Sattlerei Stübben entwickelt unter dem Label STEELtec innovative Gebisse. VON IRINA LUDEWIG

S E N FEI

G N I L E E F Verschnallt man die runde Seite Richtung Pferdezunge, erreicht man eine sanftere Einwirkung. 67,50 Euro Quick Contact – die neuste Entwicklung von Stübben STEELtec – verspricht „Maulfreundlichkeit mit schneller und gezielter Effektivität. Das Gebiss aus Sweetkupfer ist als ideale Ergänzung für den ambitionierten Reiter gedacht. Speziell nach außen geschwungene Gebiss-Teile sollen die seitliche Hilfengebung verbessern. 64,50 Euro. Generell empfiehlt Stübben STEELtec gelegentliche Wechsel der Verschnallung, um einem Gewöhnungseffekt und Abstumpfen des Pferdemauls vorzubeugen. Mehr Infos www.stuebben.com

est Tipp zum Selbst-T

„Legen Sie einfach mal verschiedene Gebisse ums Knie und ziehen Sie an den Zügeln. Dann bekommen Sie eine Vorstellung davon, wie sie wirken, wo die Unterschiede sind“, rät Christoph Augsten, Geschäftsführer der Stübben STEELtec GmbH. Den Trick hat er aus England. „Dort machen das die Kinder so im Ponyclub, bevor sie das erste Mal auf’s Pferd steigen.“


T Z T E N R E V T GU

Pferde naturgerecht zu ernähren, heißt auch, ihnen rund um die Uhr genug gutes Heu anzubieten. „Wir wissen, dass Pferde in der Natur nur vier Stunden am Tag schlafen, die meiste Zeit verbringen sie mit mühsamer Nahrungssuche“, so Guido Haas. Der Chef von HAAS Pferdesport weiter: „Die meisten domestizierten Pferde fressen mit zu großen zeitlichen Abständen. Immer mehr Studien zeigen, dass Fresspausen von nur zwei bis vier Stunden die Ursache von Magengeschwüren, Koliken und Darm-Problemen sein können.“ Die neuen Futtersparnetze „All you can eat“ von HAAS Pferdesport bieten

vielseitige Lösungen, in Stall, Paddock oder unterwegs Heu satt anzubieten. Über besondere Maschenweiten und ein raffiniertes Kammersystem kann das Heu für Diät-Ponys, Freizeit- oder Sportpferd dosiert werden. Die Netze können für einen ganzen Tagesbedarf gefüllt werden, was Arbeitszeit spart. Ein weiterer Vorteil: Die Pferde schlingen ihre Mahlzeit nicht zu festen Zeiten herunter, sondern sind über den ganzen Tag damit beschäftigt, ihr Futter langsam und in kleinen Portionen zu sich zu nehmen. Haas-Neuheit: Flachnetze aus 2 bis 4 Lagen mit 1 bis 3 Heufächern in Maschenweiten von 3, 3,5 und 4 cm in

vielen Größen. Praktisch auch große einlagige Netze für Rundballen (140 und 180 cm Durchmesser) und ein Futtersparnetz-Dreieck für die Boxenecke. Alle Netze sind sehr robust und bis 60 Grad waschbar. Für weitere Informationen fordern Sie einfach den neue HAAS PferdesportKatalog 2015/2016 an bei HAAS Pferdesport, Drinsahl 31, 51588 Nümbrecht, Tel. 02291-909470, Fax 02291-909479 und per email info@haas-pferdesport.de und unter www.haas-pferdesport.de

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AUSRÜSTUNG

L L E F N I T L A F L E VOLLE VI

atives Design Peter Mattes: Innov em Lammfell. mit traditionsreich

Was man mit Fell alles machen kann: Hersteller E. A. Mattes überrascht immer auf ‘s Neue. Allein die Vielfalt der Sattelunterlagen und Schabracken ist überwältigend. Aus 22 fertigen Farb- und Stilkombinationen kann man in der Fashion Line Kombis aus Schabracke und Ohrenhaube wählen – ob modisch leuchtende Farben oder dezente Töne. „Darüber hinaus kann der Kunde aus 30 Farben, 26 Einfassbändern und 28 Kordeln sein Equipment frei verzieren und in verschiedenen Formen – von Barock bis Dressur – erhalten“, beschreibt Geschäftsführer Peter Mattes. Individualität ist Mattes genauso wichtig wie die hohe Qualität seiner Lammfell-Produkte. Voller Stolz päsentierte er auf der Herbst-Spoga seine neueste GestaltungsIdee: personalisierte Schabracken. „Wir entwickeln aus dem gewünschten Pferde- oder Firmen-Namen ein Layout und sticken es über die gesamte Decke.“ Eine der ersten, die so eine Schabracke erhielt, war übrigens Anabel Balkenhol, die das edle Stück unter den Sattel ihres Spitzenpferds Dablino legt. www.mattes-equestrian.de

ONLINE LERNEN INTERNET

Olympiasiegerin Ingrid Klimke bei der Cavalettiarbeit zuschauen, den richtigen Sitz von Eckart Meyners lernen, bei Uta Gräf direkt am Viereck die Leichtigkeit einer guten Pirouette erfahren – die pferdiathek ermöglicht Einblicke in Reitalltag und Arbeit der besten Ausbilder. Von zu Hause aus oder mobil direkt auf dem Reitplatz bietet die neue Onlineplattform ein umfassendes und vielseitiges Spektrum an Erfahrungen, Wissen und Facetten der Reitkunst, festgehalten in hochwertigen Lehrvideos. Unter www.pferdiathek.tv findet man schnell und zielgenau seine individuell zugeschnittenen Inhalte, ob alle Filme eines bestimmten Ausbilders, spezielle Themen oder Lektionen. Die Suchfunktion filtert alle Videos entsprechend in eine Übersicht. Die Sammlung der Videos über unterschiedliche Autoren, Reitweisen und Trainingseinheiten ermöglicht den Vergleich zwischen Lösungsansätzen und Ausbildungswegen. Die Flexibilität der pferdiathek fördert neue Erkenntnisse und Sichtweisen sowie das Reinschnuppen in bisher unbekannte Themen: Man sieht vielleicht gezielt ein Video über Seitengänge an, stößt anschließend auf Beiträge zum Thema Pferdegesundheit und vertieft sich plötzlich in den Bereich der Hufpflege. Jede Woche kommen neue Videos hinzu, die beitragen, das Pferdewissen zu erweitern und selber zum Experten zu werden. Die Preise: 15 Euro im Monat im Rahmen des Jahresabos, 30 Euro für einen einzelnen Monat. Für den Einstieg können auch einzelne Videos sieben Tage lang ab 3,50 Euro angesehen werden.

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Eine neue Dimension des Lernens mit der OnlineVideothek pferdiathek.tv. inRide-Leser profitieren von einer tollen Rabattaktion, können bis zu 40 Euro sparen!


TRANSPORT DIE NEUEN

COMPAKT-MODELLE Mit dem neuen Compact hat Böckmann Fahrgefühl und Komfort eines PKW in sein bewährtes Raumwunder übertragen. Das neue Design, die großzügige Raumaufteilung und die funktionelle Ausstattung bereiten Pferd und Reiter jeden Tag Freude. Mit weiteren Extras wird der Compact exakt auf eigene Anforderungen zugeschnitten. Die drei Grundmodelle Basic, Stall und Sport können Dank eines verlängerten Fahrgestells mit einem extra Raumangebot zwischen Fahrerhaus und Pferdestandbereich erweitert werden. Der gewonnene Raum kann mit zusätzlichen Sitzen (Option Team) oder einem Wohnraum (Option Tour) bestückt werden. Bei der Profivariante fällt das Raumangebot zwischen Fahrerhaus und Pferdebereich zwar weg, dadurch vergrößert sich aber der hintere Sattelraum und bietet viel Platz zum Umkleiden und reichlich Verstaumöglichkeiten. Sperrige Radkästen im Pferdestandbereich gehören bei den Profimodellen von Böckmann der Vergangenheit an.

DAS FREUT REITER

Alle inRide-Leser, die bis Ende Dezember eine CAPA Allwetterschutzhaube für den Pferdeanhänger bestellen, bekommen vom Hersteller ein Weihnachtsgeschenk gratis: wahlweise ein süsses Steckenpferdchen (Foto) oder einen passenden Deichselschutz. Die Allwetterschutzhaube ist jetzt noch perfekter mit zusätzlicher Verstärkung an der Ladeklappe. Sie ist in vielen Farben für alle gängigen Anhänger und Transporter erhältlich. Infos im Internet www.capa-shop.de oder telefonisch 02564-3961777.

DAS FREUT PFERDE

Tolle Aktion bei Eggersmann: vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2015 gibt es bei teilnehmenden Händlern zu jedem gekauften Sack Eggersmann EMH Kräuter Müsli und jeder Dose bzw. jedem Eimer Eggersmann PROFI Kräuter Pellets einen Beutel mit einem Kilogramm Eggersmann Lecker Bricks Kräuter GRATIS dazu! www.eggersmann.info

Für die Aluminiumboden-Konstruktion und den Aluminiumwandaufbau gibt Böckmann eine 7 Jahre Dauerhaftigkeitsgarantie. Mehr Infos unter www.compact-fahren.de

DAS FREUT ALLE!

Schlammkruste abkratzen und Grand Prix Reiten – den Slogan von Uta Gräf scheinen viele zu kennen. Wer sein „paniertes“ Pferd von Paddock oder Winterweide reitfertig machen möchte, sieht es beim Abbürsten oft vor lauter Staub nicht mehr. Und stand man eben noch vorm Kleiderschrank und überlegte, wie man mal in der vollen Reithalle mit seinem tollen Reitsport-Outfit richtig glänzen kann, sieht man nach dem Putzen aus wie zuvor das Pferd. Die Altvorderen wussten schon, warum sie mit diesen unsäglich hässlichen grauen Kitteln in den Stall kamen. Für modische Reiterinnen von heute gibt es dafür Clever Henry. Die pfiffige Schürze in rose-lila oder grün ist robust, leicht und schnell umzubinden und hält den Dreck effektiv vom Reitdress. Sehr praktisch sind auch die großen Taschen, in die fast alles für die Pferdepflege rein passt. Da sind übrigens die entsprechenden Bürsten von Magic Brush ein weiterer toller Tipp. Sie holen den noch so verkrusteten Sand ganz locker aus dem Fell. inRide-Fazit: Ein tolles Geschenk für Reiterinnen, das man sich ruhig auch selbst gönnen darf. www.magicbrush.com www.inRide.de

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inRideFASHION

ESX ALLWETTERCOAT VON EURO-STAR MIT EXTRA LANGEM REITSCHLITZ. ALS FUTTER KANN MAN NOCH WESTEN UND JACKEN REINZIPPEN.

Die neue WINTER-REITMODE ist edel, elegant und funktional wie noch nie. Angesagt sind die gleichen Looks wie bei der Streetware aus den Boutiquen: Animalprints, Akzente in Kupfer, viel Fell und praktische Taschen. Von IRINA LUDEWIG

TOLLE NEUE HOSEN VON EURO-STAR (159,95 EURO BIS 189,95 EURO): MIT SMART PHONETASCHEN AN OBERSCHENKEL (MODELL JOURNEY, MITTE) UND IN DER HINTERPASSE (MILEY, LINKS) UND PRAKTISCHEN GÜRTELTASCHEN. CRAZY HINGUCKER: SILIKON-PRINTS IN KNALLFARBEN UND MIT GLITZER FÜR BESSERE HAFTUNG IM SATTEL. TOPMODISCH: HOSE MALOU IN ALL-OVER-MARMOR-DRUCK MIT SCHRÄGER KNOPFLEISTE UND BESATZ IN NOISETTE.

TOLLE OPTIK MIT VIEL FUNKTION: JACKE VON MALOUK MIT KESSEM RIESENKRAGEN, ZIERSTREIFEN IN ANGESAGTER LEDEROPTIK AUS WASSERABWEISENDEM GEWEBE, MIT INTEGRIERTER KAPUZE, ARMBÜNDCHEN MIT DAUMENLOCH UND VIELEN TASCHEN, 139,95 EURO.

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ELEGANT UND TROTZDEM KEINE KALTEN FÜSSE! AUF WUNSCH FÜTTERT KÖNIGS ALLE STIEFEL, CHAPS ODER STIEFELETTEN MIT KUSCHELIG WARMEM LAMMFELL.

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Winter-Träume SUPER-LOOK ZUM SPITZENPREIS VON HARRY’S HORSE: WINTER-JACKE ALLENDALE MIT VIELEN FASHIONFEATURES UND NÜTZLICHEN DETAILS WIE RIESENTASCHEN UND RIESEN-FELLKAPUZE 109,95 EURO. DEZENT GEMUSTERTE HOSE MIT STRASS UND SILIKON-KNIEBESATZ 79,95 EURO.

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M I S O F N I M R U W E NEU Ein Parasitenbefall beim Pferd birgt weitreichende Risiken und sogar tödliche Konsequenzen, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Gut informiert die neue Webseite www.pferdeentwurmung.de

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esonders Fohlen, Senioren und Pferde mit schwachem Immunsystem sind empfänglich für massiven Wurmbefall. Es gibt viele Wurmarten, die sich in unterschiedlichen Organen ihres Wirtes – dem Pferd – ansiedeln können. Doch welche Würmer gibt es überhaupt, welche Symptome verursachen sie genau und was können Pferdehalter und Tierärzte tun? Alle diese Fragen beantwortet nun die neue Webseite www.pferde-entwurmung.de Auf einen Blick bietet sie als erste dieser Art einen umfassenden Überblick über alle Parasiten, Behandlungsmöglichkeiten und Wirkstoffe sowie Irrtümer rund um das Thema „Entwurmung“. Halter bekommen konkrete Hinweise für den eigenen Beitrag zum Behandlungserfolg. Der Schnelltest „Entwurme ich richtig?“ führt direkt von der Startseite aus mit drei Fragen und jeweils drei Antwortmöglichkeiten zu einer auf den Anwender zugeschnittenen Risiko-Einschätzung. Informationen im Überblick bietet die Grafik eines Pferdes mit Hot-Spots an markanten Stellen des Körpers, die beim Darüberfahren mit der Maus kompaktes Wissen zu den dort lauernden Parasiten in einer rechten Spalte öffnet. Wer ein spezielles Thema vertiefen möchte, gelangt von dort aus direkt über einen Link zu „Mehr Informationen“ oder verwandten Wurmarten. Dazu gehören Informationen zu allen relevanten Magen-Darm-Parasiten und deren/ihren Entwicklungsstadien, die ein Pferd erkranken lassen: große Strongyliden, kleine Strongyliden, Spulwürmer, Bandwürmer, Magendasseln, Lungenwürmer, Haarwürmer, Onchocerose/Mikorfilarien, Pfriemenschwänze sowie Zwergfadenwürmer. Ein Hinweis auf die „unsichtbare Gefahr“ der

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INTERNET

Neben vielen Experten-Tipps bietet www.pferdeentwurmung.de einen Schnelltest mit Risikoeinschätzung. Die Pferdegrafik mit Hot-Spots zeigt Ihnen, wo welche Würmer ihr Unwesen treiben und beschreibt ausführlich, was die Parasiten bewirken und wie Sie Ihr Pferd davor schützen können. Ein JahreszeitenPoster zeigt, wann welche Würmer aktiv sind und welcher Wirkstoff zur Entwurmung empfohlen wird.

larvalen Cyathostominose, die durch die eingekapselten Larven der kleinen Strongyliden ausgelöst wird, darf nicht fehlen: 40 bis 70 Prozent der an larvaler Cyathostominose erkrankten Pferde sterben trotz Intensivtherapie – ein Blick auf diese Ausführungen lohnt also umso mehr. Wie ein Pferd von Würmern befallen werden kann und welche Symptome ein Wurmbefall auslöst, wird ebenso erläutert wie konkrete Diagnose- und Prophylaxemöglichkeiten. Kurze Empfehlungen gibt der Experte Dr. Wieland Beck, Facharzt für Parasitologie. Fotos veranschaulichen zum einen den „Blick ins Pferd“ mit Bildern von Parasiten, wie sie zum Beispiel im Darm oder im Magen vorkommen oder mittels einer mikroskopischen Darstellung der Darmschleimhaut. Zum anderen machen Fotos beispielsweise von Würmern, die bei starkem Befall mit dem Kot ausgeschieden werden, das oft verdeckt ablaufende Geschehen sichtbar. Ein Wirkstoffposter bietet einen Überblick über das unterschiedlich breite Wirkspektrum der Wirkstoffe gegen alle Wurmarten und ihre Entwicklungsstadien. Aufgeteilt in die Häufigkeit des Vorkommens der Lästlinge, Gefährlichkeit des Befalls und mögliche gesundheitlichen Probleme ist die Tabelle eine übersichtliche Zusammenfassung. Der Menüpunkt „Irrtümer“ räumt auf mit gefährlichen und trotzdem so häufigen Annahmen wie: „Mein Pferd ist gesund und sieht gut aus, also hat es keine Würmer.“ Bei solchen Aussagen ist Achtung geboten: Denn reine Außenbeschau und einmalige Kotproben können falsch-negative Ergebnisse liefern. Wahrscheinlich findet sich so mancher Pferdehalter in den Aussagen wieder und bekommt einen Denkanstoß. Jedes Pferd ist mehr oder weniger stark mit Würmern befallen. Zur Vermeidung schädlicher Gesundheitsfolgen sind effektive Parasitenkontrolle und richtiges Entwurmen grundlegend für die Gesundheit der Tiere.

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Die Webseite www.pferde-entwurmung.de als Gesundheitsinitiative von Zoetis sensibilisiert für einen noch bewussteren Umgang mit dem Thema Wurmbefall und seine Folgen. Es bleiben keine Fragen offen, sowohl für die, die auf die Schnelle einen medizinisch fundierten Überblick suchen als auch für jene, die sich tiefer in das wichtige Thema Parasitenbefall und seine Bekämpfung einarbeiten wollen.

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Der Reitsport Spannende Frage: Ist die klassische Reitlehre mit dem heutigen Wissen über biomechanische Zusammenhänge der Pferdebewegung noch vertretbar? inRide sprach mit dem Experten Stefan Stammer, der ein Buch darüber schrieb.

Stefan Stammer (48), international aktiver Osteopath, behandelt regelmäßig Pferde in ganz Europa und in den USA. Der Physiotherapeut und staatlich geprüfte Sport- und Gymnastiklehrer ist beim Thema Reisport auch praktisch sattelfest. Er bildete viele junge Pferde aus, machte zwei Jahre eine Bereiterlehre. Sein selbst entwickeltes Pferde-Reha-Programm STAMMER KINETICS wird u. a. an der Uni Zürich angeboten. Stefan Stammers Buch „Das Pferd in positiver Spannung – Biomechanik und Reitlehre in Bewegung“ erschien im Herbst vom FNverlag. 184 Seiten, mit Illustrationen von Jeanne Kloepfer, 27,90 Euro. ISBN 978-3-88542-787-2

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Gefragter Referent


am Scheideweg er Reitsport ist mehr denn je in den Schlagzeilen und in der Kritik: Viele Reiter sind verunsichert, fragen sich, wo sie zwischen holländischer Rollkur, amerikanischer Pferdeflüsterei und der explosionsartig wachsenden Bodenarbeits-Fraktion eigentlich noch stehen, was richtig ist. „In den Köpfen vieler Reiter, Fachleute und Profis haben sich Bilder und Begriffe verfestigt, die mehr dem Reitgefühl als den biomechanischen und physikalischen Tatsachen entsprechen“, beobachtete Stefan Stammer in 15 Jahren Tätigkeit als international anerkannter Pferde-Osteopath und wissenschaftlicher Referent. Er stellte die Deutsche Reitlehre mit der Skala der Ausbildung als deren Herzstück kritisch auf den Prüfstand der aktuellsten Erkenntnisse der Bewegungslehre. Und er kam dabei zu der Überzeugung: „Die deutsche Reitlehre ist nach wie vor die beste Grundlage, die es gibt.“ Mit einem dicken ABER: „Sie muss nur richtig umgesetzt werden.“ Genau das „aber“ ist der Knackpunkt. Fehlendes theoretisches Wissen, Vorurteile oder Missverständnisse führen manchen Experten – und natürlich erst recht Amateure – auf falsche Pfade. Der Grund, warum Stammer sein Buch schrieb: „Das Pferd in positiver Spannung, Biomechanik und Reitlehre in Bewegung“. Er will aufklären, die Dinge mal aus einer neuen Perspektive verständlich machen und mit erfrischend spannendem Hintergrundwissen jeden Pferde-Interessierten neugierig auf mehr machen. Ein Projekt, das fünf Jahre brauchte. „Allein zwei Jahre tüftelten wir daran, die dreidimensionalen wichtigen Sichtweisen mit Grafiken darzustellen“, erzählt der Autor. Sein selbst entwickeltes Pferde-Reha-Programm – STAMMER KINETICS – kommt unter anderem an der Uni Zürich zum Einsatz. Schon mit der Wahl des Titels nimmt Stammer bewusst eins der weit verbreitetsten Vorurteile auf: „Spannung ist total negativ belegt. Locker, losgelassen, entspannt sind bei vielen die Kriterien für gutes Reiten. Die Basis dafür ist aber der Aufbau von positiver Körperspannung. Und jeder Reiter sollte wissen, wie man sie aufbaut.“ Stammer sieht die Welt des Reitsports mit anderen Augen, mit denen des innovativ agierenden, kritisch analysierenden

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Osteopathen und Querdenkers. „Reiter wollen immer die Hinterhand trainieren. Wenn sie das Pferd jedoch zu extrem setzen, nimmt es Schaden, geht breit, bekommt Fesselträgerprobleme. Die Hinterhand ist der Motor mit dem sie geboren werden. Darum kann ein nur wenige Stunden altes Fohlen mit dem gleichen Grundtempo galoppieren wie seine Mutter. Darum kann ein vierjähriges talentiertes Springpferd 1.80 Meter hoch springen – wo selbst olympische Stangen nur 1.65 Meter hoch liegen,“ erklärt Stammer und weiter: „Was die meisten viel zu wenig berücksichtigen ist die Wichtigkeit der Vorhand. Sie ist das Getriebe, die Kupplung. Sie ist elementar für die Steuerung der Bewegungsenergie. Ich behandele zum Beispiel selten das ISG, das Iliosakralgelenk selbst, sondern hebe den Brustkorb, mache das Pferd vorne beweglicher, groß und kräftig. Das ist viel nachhaltiger.“ Und damit ist Stammer wieder bei den falschen Bildern angelangt. „Das Reitgefühl sagt einem, der galoppiert auf der Hinterhand – wenn es gut ist. Physikalisch galoppiert das Pferd aber aus der Vorhand. Das ist nicht neu, aber nicht bewusst. Schon die alten Meister schrieben, dass einem der Widerrist entgegenkommen müsse, man die Pferde vorne groß machen soll.“ Kraftentwicklung, Kraftübertragung und das Katapultsystem: dem Experten ist es ein besonderes Anliegen, das Grundkonzept der Übertragung von Bewegungsenergie zu vermitteln. „Einer der größten Fehler ist, bei Problemen Ursachen und Folgen zu verwechseln. Wenn ein Pferd sich nicht biegen lässt, versuchen die meisten es durch noch mehr Biegen beweglicher zu machen. Dabei braucht das Pferd einfach nur mehr Kraft, mehr Athletik, mehr Koordination. Es macht sich oft nur fest, weil es schwach ist, und gerade auf gebogenen Linien verdreifacht sich durch das Drehmoment die Belastung und damit die Kraftanstrengung.“, weiß Stammer. Und auch diese Erkenntnis ist nicht neueste Biomechanik, sondern älteste Reitlehre. „Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade“ predigte schon Gustav Steinbrecht (1808-1885). „Der bekannteste, aber auch am meisten missverstandene Satz“, so Stefan Stammer. IRINA LUDEWIG


Krankheit

Nummer 1: Husten Was ist bei unseren Pferden die Zivilisationskrankheit Nummer Eins? Nicht Lahmheiten oder blockierte Wirbel, nicht Magen-Darm-Probleme sondern CHRONISCHE BRONCHITIS. Ursachen, Behandlung, Heilungs-Chancen.

Text ILLU-Medien • Foto Irina Ludewig • Dokumentation Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

„Jedes vierte Pferd in Deutschland leidet Jahr für Jahr an einer Atemwegserkrankung. Bei mehr als jedem zehnten Pferd ist die Krankheit sogar chronisch“, informiert Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH. Alarmierende Zahlen. Sie zeigen aber auch, wie wichtig der Trend zu mehr Luft und Licht in der Pferdehaltung, Aktivstall, Paddockboxen und nicht staubenden Reitböden ist und sich noch stärker durchsetzen muss. Denn die dauernde Belastung eines Pferdes mit der schlechten Luft in geschlossenen Ställen ist eine der beiden Hauptursachen für chronische Atemwegserkrankungen. Die andere: Nicht konsequent behandelte, akute Hustenerkrankungen, die über eine Allergie gegen pilzsporenhaltigen Staub oder durch eine unspezifische Überempfindlichkeit chronisch werden. Typische Symptome: • Husten unterschiedlicher Intensität. Oft verstärkt am Morgen, zu Beginn der Arbeit oder bei zusätzlicher Reizung durch Staub. • Atemfrequenz in der Ruhe erhöht (Normalwert erwachsener Pferde: acht bis 16 Atemzüge pro Minute). • Atmung erschwert. • Ausatmung mit Hilfe der Bauchmuskeln. • Leistungsminderung. Schwitzen bei geringer Belastung, rasche Ermüdung, mangelnder Leistungswille, verzögerte Normalisierung der Atemfrequenz nach Belastung. Typische auffällige „Erkältungszeichen“ gibt es in der Regel nicht, was das Erkennen chronischer Beschwerden nicht gerade erleichtert. Nasenausfluss z. B. ist häufig nicht vorhanden – wenn doch, dann ist er zähflüssig und verfärbt. Außerdem sind die Pferde meist fieberfrei. Der Tierarzt entscheidet, welche Therapie angesagt ist. Dies hängt vom Stadium und Grad der Erkrankung ab, ob „nur“ die größeren Bronchien oder die Lunge schon in der Tiefe betroffen ist. In den meisten Fällen müssen die Medikamente kombiniert und über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Ziel der konsequenten Behandlung: Den für die Atemluft notwendigen Hohlraum der Bronchien wieder herzustellen und so die Atmung wieder zu normalisieren. Wenn so wieder mehr Sauerstoff in die Lunge gelangt, wird der Bronchitis-Patient wieder leistungsfähiger und vitaler. Hierfür gibt es drei Medikamente-Typen: Bronchialkrampflöser (erweitert die verkrampften Bronchien), Schleimlöser (sorgt für den Abtransport des Schleims, zum Beispiel Sputolysin*) und Entzündungshemmer (Kortikoide wie Prednisolon* – für das Abschwellen der Schleimhaut, mit antiallergischer Wirkung). „Vor allem bei chronischen Lungenerkrankungen oder Pferden mit entzündlichen, Asthma artigen Zuständen hilft nur die gezielte Behandlung mit Kortikoiden, also dem körpereigenen Hormon Kortison nachempfundene Medikamente. Bei konsequenter Therapie werden die meisten Patienten wieder weitgehend symptomfrei und schwerwiegende, nicht mehr heilbare Schäden können verhindert werden. Die wichtigste Voraussetzung und damit wichtigste Maßnahme für eine dauerhaft erfolgreiche Therapie ist jedoch eine möglichst staubarme Fütterung und Haltung“, mahnt Tierarzt Dr. Albrecht Fenner von Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH. „Zur Optimierung der Haltung gehören tägliche Bewegung, eine gut ventilierte Box, staubarme Einstreu, nasses Heu oder Heulage und viel frische Luft.“

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* Sputolysin über den Tierarzt oder die Apotheke, Bronchialkrampflöser und Prednisolon nur über den Tierarzt.


Gut gemeint. Aber brandgefährlich! Zwei Beispiele, bei denen der Schuss nach hinten losgehen kann. Gesundheits-Expertin KARIN KATTWINKEL gibt für inRide wertvolle VERBRAUCHER-TIPPS.

Gefahr durch Entgiftungs-Kuren? Weil immer mehr Pferde unter Übergewicht und Stoffwechselkrankheiten infolge falscher Ernährung leiden, tummeln sich auf dem Markt der Zusatzfuttermittel und pflanzlichen Heilmittel auch zunehmend mehr Hersteller „wirksamer“ Entschlackungs- und Entgiftungskuren. Doch das, was vom Besitzer gut gemeint ist, bringt oft neue Probleme mit sich. So können entgiftende Kräuter, Kräutermischungen oder Fertigpräparate, aber auch alte Hausmittel wie Tees, Zeolith oder Bentonith unter Umständen zu Huflederhautentzündung oder gar Hufrehe führen. Dies wird vor allem dann passieren, wenn Nieren und Leber des Pferdes bereits über längere Zeit mit der Entgiftung überfordert waren bzw. sind, beispielsweise, wenn das Pferd zusätzlich unter chronischer Herpesinfektion oder Borreliose leidet, was oft nicht erkannt wird. Oder wenn entgiftende Mittel überdosiert werden und die Entgiftungs-

organe plötzlich überfordert sind. Werden durch Entschlackungskuren Giftstoffe im Körper freigesetzt, fungieren die Hufe – wie bei uns Menschen die Fußsohlen – als „Ersatznieren“. In leichten Fällen macht sich das eventuell durch plötzlich auftretende Mauke und/oder Strahlfäule bemerkbar. In schwereren Fällen kann sich eine Huflederhautentzündung entwickeln. Die betroffenen Pferde laufen dann deutlich klamm, obwohl die Hufe nicht warm sind und oft auch keine vermehrte Pulsation zu fühlen ist. Nicht selten steigert sich dieser Zustand dann zu einer Rehe, die in ihrem Verlauf untypisch und daher schwer therapierbar ist. Betroffene Pferde kommen aus dem akuten Schub oft gar nicht wieder heraus. Daher Vorsicht beim Einsatz von Tees und Kräutern. Infos und Hilfe bei der Therapie unter www.pferdegesundheitsberatung.de oder info@pferdeinbalance.de

Husten durch Schimmel-Schutz Seit dem vergangenen Jahr werben große Heulieferanten immer häufiger mit „garantiert schimmelfreiem Heu‘“. Was sich für Pferdehalter auf den ersten Blick wie der lang erhoffte Segen bei der Sicherung guter Raufutterqualität anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein kommendes Desaster für die Pferdegesundheit. Garant für die versprochene Top-Qualität ist das Besprühen mit Propionsäure vor dem Pressen der Ballen. Propionsäure ist eine sehr stechend riechende Carbonsäure, die als Zusatzstoff in diversen Arzneimitteln, Kunststoffen, Herbiziden und Farbstoffen enthalten ist – aber auch als Konservierungsstoff in Lebensmitteln und Kosmetika. Besonders praktisch und preisgünstig: Propionsäure entsteht bei der Gewinnung von Biogas aus organischen

Substraten. Eine aufwendige chemische Synthese erübrigt sich daher. Die organische Säure besitzt eine leicht ätzende und die Schleimhaut reizende Wirkung. Viele Menschen reagieren allergisch darauf oder bekommen zumindest Magenschmerzen, wenn sie Speisen zu sich nehmen, die mit Propionsäure konserviert wurden. Den Pferden wird es kaum anders gehen. Bereits im vergangenen Winter wunderen sich Tierärzte und Therapeuten zudem über ungewohnt häufige Fälle von hustenden Pferden – oft im ganzen Bestand. Der Husten war trocken, fast bellend – vor allem während des Heufressens. Weder Schleimlöser noch Cortison oder Antihistaminika brachten Linderung. An die beschriebene Methode der Futterkonservierung hatte keiner gedacht.

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FÜR FREIE ATEMWEGE

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Neu: exklusives Pferde-Pflegeprogramm von EquiXTREME. HairPolish 740 ml, 24,50 Euro, VitalShampoo 473 ml, 18,50 Euro, Conditioner 473 ml, 19,50 Euro, Detangler 237 ml. 19,50 Euro. sen“, erklärt Uta Gräf, Dressurreiterin, mehrfache Grand Prix-Siegerin und Werbepartnerin von EquiXTREME. Die Haarpflege wird einfach einmassiert. „Schweif und Mähne sind danach Schmutzabweisend, leicht kämmbar, erhalten edlen Glanz und Volumen und die Hände werden gleich mitgepflegt“, so Andreas Klotz, Entwickler der Produkte, Firmengründer und Geschäftsführer. „Unsere Produkte sind sehr sparsam im Gebrauch, garantiert dopingfrei und durch möglichst wenig verschiedene Bestandteile besonders hautverträglich und arm an Allergenen.“ Mehr Infos: www.EquiXTREME.com

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IMPRESSUM

9. Jahrgang • WINTER 2015

inRide erscheint vierteljährlich im ILLU-Medien-Verlag Irina Ludewig, Obschwarzbach 15, 40822 Mettmann Tel. 02058-79773, Fax 02058-79770 Mobil 0170-6340123 email Illu-medien@web.de Homepage www.inride.de CHEFREDAKTEURIN Irina Ludewig (verantwortlich) HERAUSGEBER Heinz-R. Scheika VERLAGSLEITER Norbert Meyer ANZEIGENLEITUNG/PROMOTION Heinz-R. Scheika, Tel. 02058-79773 LAYOUT ILLU-Medien-Verlag Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 vom 1. Januar 2015. Alle Rechte vorbehalten. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge/Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme gesetzlich zugelassener Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung von ILLU-Medien-Verlag strafbar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird nicht gehaftet. Die im redaktionellen Teil genannten Termine und Preise sind ohne Gewähr. Teilnahmebedingungen Gewinnspiele: Ab 18 Jahre, ausgenommen inRide-Mitarbeiter und Gewinnspiel-Unternehmen. Barauszahlung oder Umtausch nicht möglich. Rechtsweg und Produkthaftung ausgeschlossen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für inRide und REITLUST in allen Schreibweisen und Darstellungsformen.

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n e n e i d r e Pferde v N E R O P S keine

inRideBRENNPUNKT

Bei der Reit-EM in Aachen wurde der deutsche Springstar Daniel Deußer wegen zu starkem Sporeneinsatz disqualifiziert. Beim World Cup Finale in Las Vegas im Frühjahr flog US-Dressurreiter Steffen Peters für das gleiche Vergehen aus dem Turnier. Der Beweis, dass selbst bei erfahrensten Reitern Sporen immer ein Verletzungsrisiko für das Pferd bedeuten. inRideAutorin Karin Kattwinkel erklärt, warum Sporen heute – wo Pferde und Reitansprüche immer sensibler wurden – nicht mehr zeitgemäß sind, und wie man ohne Sporen sogar zu einer viel feineren Hilfengebung kommt.

„KANN PASSIEREN“ Beim World Cup Finale Dressur im Frühjahr in Las Vegas führte ein Blutstropfen an Legolas’ Seite, verursacht durch einen Sporn, zum Ausschluss von Steffen Peters. Der Grund für den Sporeneinsatz lag in einem Erschrecken von Legolas, als das Publikum zu Beginn der Prüfung jubelnd aufsprang. Offenbar hat Peters seine Kür gleich zu Beginn um die Worte „I’m Legolas” ergänzt. Dies begeisterte das Publikum im Thomas & Mack Centre derart, dass die Menge aufsprang und jubelnd applaudierte. Für das geräuschempfindliche Pferd der Horror – da wollte er doch

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Feine Hilfen mit den Sporen sehen anders aus. Eine Stelle ist schon verletzt, an einer weiteren wird kräftig gearbeitet. Ins Auge gestochen ist dies dem niederländischen Fotografen Arnd Bronkhorst bei einem internationalen Springen.

lieber stehenbleiben. In diesem Augenblick gab Peters eine deutliche Sporenhilfe – offenbar zu deutlich für das Fell des Wallachs. Peters bedauerte den Vorfall auf Facebook und gab an, dass es für FEI-Steward Dr. Mike Tomlinson und Chefrichterin Lilo Fore natürlich aufgrund der „blood rule” keine andere Wahl gab als seine Disqualifikation. Die Kommentare zu diesem Post waren alle positiv. US-Dressurreiterin Katherine Bateson-Chandler meinte zum Beispiel: „Das hätte jedem von uns jederzeit passieren können.” Eben. Und genau das ist das Problem.


Karin Kattwinkel ist Pferdefachtherapeu tin Biomechanik-Spezial und istin.

Sinn oder Unsinn – Was bewirkt der Sporeneinsatz wirklich?

Wie die Gerte können Sporen zur Unterstützung der Schenkelhilfen eingesetzt werden. Wobei nur die Gerte für „mehr Vorwärts“ sorgt. Der Sporn ist ursprünglich dazu erdacht worden, ein starkes Aufwölben des Pferderückens durch ein plötzlich provoziertes Heben des Brustkorbs und damit auch vermehrtes Untertreten der Hinterhand zu erzeugen. Laut François Baucher bringt der Sporn „die Hinterfüße unter die Mitte des Leibes“. Deshalb gehören Sporen auch erst dann zur Ausrüstung, wenn der Reiter so weit fortgeschritten ist, dass er absolut ausbalanciert sitzen und im richtigen Moment treiben kann. Leider gelten gerade bei jugendlichen Reitanfängern Sporen als „schick“, viele Westernreiter tragen sie standardmäßig – manche sogar beim Autofahren – und Richter dulden sie heutzutage selbst in der Führzügelklasse und bei Jugendreiterwettbewerben. Oft werden Schulpferde, die nicht mehr freiwillig frisch vorwärts gehen, stets mit Sporen geritten – unabhängig davon, wie unerfahren ihr jeweiliger Reiter ist. Auch im falschen Rhythmus treibende oder mit dem Sitz schiebende Reiter, deren Pferde einzig und allein aus diesem Grund nicht vorwärts gehen, werden von ihren Trainern gerne zum Tragen von Sporen angehalten, nach dem Motto: „Der Gaul geht sonst ja überhaupt nicht mehr vorwärts.“ Wären Sporen jedoch zur Beschleunigung des Tempos geeignet, würden alle Jockeys Sporen anstelle der Reitpeitsche tragen, um ihre Pferde als erste durchs Ziel zu bringen. In der Fachliteratur finden sich zahlreiche Hinweise auf den Gebrauch

des Sporns: bei einigen Autoren ausdrücklich gleichzeitig als Strafe/ Züchtigung wie auch als abgestufte Hilfengebung. Manche schrieben gar, das Pferd müsse den Sporn fürchten lernen (auch Seunig, Steinbrecht, Seeger, also gerade die deutschen Vertreter). Hier steht der Sporn als Mittel, den unbedingten Gehorsam des Pferdes und seine Unterordnung zu erzwingen und seine Untugenden zu korrigieren, weit vorn. In der Kavallerie war der unbedingte Gehorsam um jeden Preis Pflicht. So hat man das lange gelehrt. Der Reiter ging bewaffnet für den Fall des Falles. Das vereinbart sich natürlich nicht mit der Idee des feinen Reitens und der Verfeinerung der Hilfen. Diese Konzepte kommen offenbar eher aus der französischen Schule.

SOVEREIGN HIGH RIDER

Schenkelhilfen – Die Kunst des richtigen Augenblicks und der richtigen Dosierung.

Entscheidend für die Effektivität des treibenden Schenkels (und damit auch des Sporns) ist der richtige Moment, also das „Wann“, aber auch „Wie“, „Wie stark“, „Wie lange“. Sinnvoll umsetzen kann ein Pferd den Impuls durch den treibenden Schenkel nur, wenn dieser genau im Moment des Abfußens des gleichseitigen Hinterbeines erfolgt. Mit anderen Worten: Der Impuls des rechten Schenkels animiert das rechte Hinterbein, der linke Schenkel das linke Hinterbein – und zwar unabhängig von der Gangart. Kommt die Schenkelhilfe zu früh (wenn das Hinterbein noch in der Luft ist oder gerade auffußt), kann das Pferd mit dem Impuls nichts anfangen, denn es kann weder das noch in der Luft befindliche Bein noch das gerade zum Stützen aufgesetzte in seiner Bewegungskurve verändern. Infolge dessen wird es lernen, die Reiterhilfe als „sinnlos“ zu betrachten und folglich zu ignorieren. Kommt die Schenkelhilfe zu spät, kann das Pferd auch nicht mehr mit einer Änderung des Bewegungsbogens des Hinterbeines reagieren, denn das befindet sich schon wieder www.inRide.de

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VENEZIA HIGH RIDER

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inRideBRENNPUNKT in der Luft. Seine Bewegungskurve ist also bereits festgelegt.

Phlegmatische Pferde ignorieren den Reiterschenkel.

Fleißige Pferde kann man mit ständigem Impuls im falschen Moment unter Umständen sogar zum Durchgehen „erziehen“. Wer dagegen genau den richtigen Moment für das Treiben findet, wird mit minimalem Kraftaufwand und für den Zuschauer nahezu unsichtbar den größten Erfolg erzielen. Dazu muss der Reiter fühlen lernen, welches Hinterbein jeweils gerade abfußt. Das funktioniert am besten zunächst im Schritt. Lassen Sie jemanden zu Fuß neben Ihrem Pferd hergehen, der Ihnen die Fußfolge der Hinterbeine ansagt: „Rechts, links, rechts, links“ Zwingen Sie sich dazu, nicht auf das Pferd herabzublicken. So gelingt es Ihnen noch besser, wirklich Ihr Gefühl zu schulen. Schauen Sie geradeaus oder schließen Sie die Augen. Sitzen Sie locker, aber aufrecht. Noch besser funktioniert es mit dem inneren Bild, man ginge selbst mit den Hinterbeinen des Pferdes als gehörten sie zu einem. Sehr schnell werden Sie merken, dass sich Ihr Pferd den Schenkel sozusagen von selbst wechselseitig abholt: Ihre Unterschenkel fallen abwechselnd an den im Schritt leicht von einer zur anderen Seite pendelnden Bauch des Pferdes. Jetzt geben Sie mit der Wade einen leicht von hinten nach vorne „rollenden“ Impuls, als wollten Sie den Bauch des Pferdes beim Zurückpendeln zur anderen Seite ein wenig unterstützen und ihn dabei gleichzeitig nicht nur zur Seite, sondern auch (in Bewegungsrichtung des Pferdes) nach vorne beschleunigen. Ganz wichtig: Der korrekte, rollende Impuls der lang gestreckten Wade funktioniert nur mit leicht nach außen zeigender Fußspitze! Denn nur dann kommt die Wade automatisch näher ans Pferd. Das haben viele Reiter anders gelernt, denn in der Heeresdienstvorschrift (HDV XXII) hieß es, dass die Fußspitzen einwärts gedreht werden sollten. Logisch, denn die

Sporen gehörten fest zur Ausrüstung – auch bei den Reitanfängern. Und mit dem vorgeschriebenen Eindrehen der Fußspitzen sollte ein ständiges unbeabsichtigtes Spornieren des Pferdes vermieden werden. Erst wenn Sie das Treiben beherrschen wie einen Reflex, der auf jedem Pferd automatisch funktioniert, ohne dass Sie darüber nachdenken müssen, können Sie es wirklich. Und erst dann können Sie Ihre Schenkeleinwirkung auch gezielt über einen Sporn unterstützen. Aber nicht bei jedem Schritt! Sobald Sie den Reflex zum richtigen Treiben perfekt beherrschen, müssen Sie ihn sich wieder abgewöhnen. Denn wenn Sie Ihren Schenkel bei jedem Schritt des Pferdes treibend einsetzen, also auch, wenn es weder beschleunigen, noch erhabener abfußen noch zur Seite treten soll, sondern einfach nur im gleichen Tempo wie bisher weiterlaufen soll, wird Ihre Schenkelhilfe (und auch die des Sporns) schon bald „im Nichts verpuffen“. Das Pferd beginnt die ständig monoton wiederkehrende Schenkelhilfe zu ignorieren. Setzen Sie das Heranrollen der Wade jedoch gezielt und wohldosiert ein, wird Ihr Pferd immer feiner reagieren und der Gebrauch des Sporns kann bald überflüssig werden.

Was tun, wenn ein Pferd nicht mehr auf das beschriebene leichte Schenkelsignal reagiert?

Wenn das Pferd durch Treiben im falschen Moment oder hartes Pressen mit den Schenkeln, Mitschieben im Sitz triebig und abgestumpft ist bleibt nichts anderes übrig, als es wieder

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Häufiger Fehler: Gleichzeitiges Treiben mit beiden Schenkeln.

Dazu müssen Sie sich nur eines merken, egal, was Sie in welcher Reitlehre lesen oder was jemand erzählt: Das Pferd ist kein Känguru! Und deshalb wäre es auch völlig unsinnig, ihm einen Impuls für beide Hinterbeine gleichzeitig zu geben. Das gilt auch für das Anreiten aus dem Halten, das Einleiten des Rückwärtsrichtens, das Antraben aus dem Stand oder aus dem Schritt oder das Zulegen innerhalb einer Gangart. Es gibt keinen Bewegungsablauf beim Pferd – auch nicht bei Gangpferden – in dem beide Hinterbeine gleichzeitig vorschwingen. Eine gleichzeitige Stemmphase der Hinterbeine gibt es beim Absprung vor einem Hindernis, beim Steigen oder in der Pesade, Levade und in der Courbette. Dann agieren ausnahmsweise beide Reiterschenkel gleichzeitig. Beim Steigen und in der Levade aber zurück liegend und in verwahrender Funktion.

PROBIEREN SIE MAL „MENTALE“ SPOREN Pferde, die sensibel am Schenkel sind, reagieren auch, wenn Sie an die Sporenhilfe nur „denken“. Probieren Sie mal: Wenn Sie bemerken, dass Ihr Pferd Ihrer treibenden Hilfe nur zögerlich nachkommt, stellen Sie sich beim nächsten Schenkeleinsatz einen Sporn in der Mitte der Wade vor. Richtig angewendet funktioniert das auf jeden Fall und macht Ihre Kommunikation mit dem Pferd noch feiner. Sie sollten dabei einen ausbalancierten Sitz haben und immer im richtigen Moment treiben!

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umzutrainieren. Dazu brauchen Sie eine Reitgerte (bitte zunächst keine Sporen), die wieder die nötige Antriebsenergie ins System bringt. Setzen Sie die Gerte so sanft wie irgend möglich, aber gezielt ein. Am besten geben Sie solch sauer gerittenen Pferden den Spaß an der Bewegung unter dem Reiter über flotte Geländeritte, Cavalettiarbeit und kleine Sprünge wieder. Aber das erfordert natürlich bereits fortgeschrittenes reiterliches Können im locker ausbalancierten Sitz mit korrekt treibendem Schenkeleinsatz.

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Zeichnung FN

ZUNGENSTRECKER Klingt gruselig. Ist es auch! Die FN erlaubt: schädliche Zungenstrecker.

EIN OFFENER BRIEF DER TIERÄRZTIN KIRSTEN TÖNNIES KRITISIERTE DIE BENUTZUNG EINES „ZUNGENSTRECKERS“ BEI DEN BUNDESCHAMPIONATEN IN WARENDORF. DIE FN KONTERTE: „ERLAUBTES GEBISS“. SCHLIMM. inRide-AUTORIN KARIN KATTWINKEL ERKLÄRT DIE FATALEN AUSWIRKUNGEN DES „HILFSMITTELS“ AUF DAS GESAMTE PFERD.

Heftige Kritik am Zungenstrecker kommt auch von Biomechanikern und Therapeuten, die ein großes Risiko in dessen Einsatz sehen. Denn wenn ein Pferd die Zunge hochzieht, ist das keine „dumme Angewohnheit“, sondern weil es dazu veranlasst wird. Meistens ein schmerzhafter Druck auf die Zunge. Schlaue Pferde versuchen dann, die Zunge über das Gebiss zu bekommen, um sie nicht dauerhaft hochziehen zu müssen. Wer dies als Mensch (gegen einen Widerstand) mal versuchen möchte, erkennt, dass auch der Zungenmuskel schnell ermüdet und ein dauerhaftes Hochziehen der Zunge kaum eine dreiviertel Stunde lang durchzuhalten ist. Aber auch eine ganz simple Tatsache kann dazu führen, dass ein Pferd die Zunge hoch- oder über das Gebiss zieht. Die Zunge des Pferdes hat im vorderen Drittel eine Art „Querrille“. Hier ändert sich der Muskelfaserverlauf in der Zunge, so dass das Pferd in der Lage ist, Futterbestandteile, die es ausspucken möchte, schnell nach vorne und aus dem Maul zu transportieren, während weiter hinten die Nahrung bereits in Richtung Speiseröhre befördert wird. Das Trensengebiss liegt für das Pferd nur dann angenehm im Maul, wenn es sich genau in dieser Rinne befindet. Aber welcher Reiter weiß das und kümmert sich auch darum? Vielmehr sind die Gebisse oft zu hoch oder zu tief

verschnallt – selbst auf Werbefotos der FN. Wenn diese Anwendungsfehler dann auch noch mit „Spezialausrüstung“ kaschiert werden, ist dies durchaus tierschutzrelevant. Seit ich als Pferdefachtherapeutin bei einer ganzheitlichen Untersuchung immer auch das Maul und die Zunge inspiziere weiß ich, wie unterschiedlich das Organ Zunge sein kann: dünn, dick, breit oder schmal, schlaff, kräftig oder hart wie ein Stahlträger bei Pferden, die täglich „Zungen-Bodybuilding“ machen müssen, um einer schmerzhaften Gebisseinwirkung zu entgehen. Es kommt auch vor, dass die Zunge einfach zu lang oder zu breit ist für die Maulgröße des Pferdes. Dann schaut sie seitlich immer ein wenig heraus sobald ein Gebiss im Maul liegt und das Organ platt drückt. Einen solchen Fall hatte ich kürzlich bei einem Patienten, dessen jugendlicher Reiterin die Trainerin auch einen Zungenstrecker empfohlen hatte. Zusätzlich zu einer breiten, fleischigen Zunge hatte der Wallach auch noch ungewöhnlich lange, spitze und leicht nach innen zeigende Hengstzähne, die dazu noch ungewöhnlich weit in der Mitte des zahnfreien Raumes lagen. Ohne Zungenstrecker hatte er durch das Hochziehen eine Verletzung der Zunge vermeiden können. Bei meiner Untersuchung war die Zunge vom Hengstzahn nahezu vollständig gelocht worden. Mutter und Tochter waren mit ihrem Pferd gekommen, weil es nicht nur „gar nicht mehr durchs Genick gehen wollte“, sondern seit kurzem „das Aufsitzen verweigerte“. Biomechanisch bildet die Zunge über das in ihr liegende Zungenbein und den Zungenbeinmuskel eine Funktionseinheit bis in die Vorderbeine. So ist das Zungenbein ähnlich wie ein Schlitten gebaut, der als vorderster Teil des Stoßfedermechanismus der Vorhand im Maul frei beweglich sein muss, damit die Stoßfederung funktionieren kann. Mit anderen Worten: Das Pferd sollte die Zunge im Maul bewegen können. Der Zungenbeinmuskel läuft am Unterhals entlang bis zum Brustbein und hat auch eine Verbindung zum Schulterblatt. Nur wenn er locker ist, kann die Vorhand ihre volle Bewegungsamplitude ausführen. Ein verspannter Zungenbeinmuskel führt immer zu einem verringerten Vortritt und auf Dauer zu einer Schonhaltung der gesamten Vorhand. Wird nun ein Pferd, dessen Zungenbeinmuskulatur bereits längere Zeit verspannt und damit verkürzt ist, mittels Zungenstrecker zum Strecken der Zunge gezwungen, so zieht der verspannte Zungenbeinmuskel vermehrt auf der anderen Seite, nämlich am Brustbein. Dadurch wird ein „sich selbst Tragen des Pferdes“ verhindert, weil das Brustbein nach vorne unten gezogen und damit ein Aufwölben des Widerristes verhindert wird. Auf Dauer wird dieses Pferd immer vorhandlastiger werden, mit allen vorzeitigen Verschleißerscheinungen, die damit einhergehen. Fazit: Mit der blödsinnigen Einstellung „die Zunge bleibt da wo sie hingehört“ kann viel Schaden angerichtet werden.

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Welche Hilfen zum Stellen und Biegen gegeben werden, wie sie wirken, was sie bewirken, welche Reiterfehler passieren können und wie man diese am besten abstellt, zeigt der dritte Film der Serie „Reiten gut erklärt“ mit Dr. Britta Schöffmann, Fachbuchautorin, Richterin, ehemalige Grand Prix-Reiterin und Ausbilderin.

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Reiner Klimke – Erinnerungen an einen großen Reiter und Menschen 1. Auflage 2015. 160 Seiten mit über 140 Bildern (tlw. historisches Bildmaterial). 26,90 Euro.

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ÜBERRASCHUNG! Endlich ein wirklich ausgefallenes und nützliches Weihnachtsgeschenk!

Barefoot Fell-Sattel mit „Physio“Unterseite Der Barefoot® Fell-Sattel aus echter Schafwolle bietet Komfort und Sicherheit und dennoch das Feeling, fast ohne Sattel ganz nah auf dem Pferd zu sitzen. Die großen Pauschen begrenzen das Reiterbein sicher nach vorn, die weiche, hohe Sitzbegrenzung gibt Halt nach hinten. Die Unterseite aus Sympanova verhindert das Rutschen auf dem Pferderücken. An der Unterseite wird zusätzlich ein Kissen mit Klett befestigt. Zwei Paar variable und zuschneidbare Polstereinlagen aus Zellkautschuk und aus weichem PU Schaum werden mitgeliefert. Der Barefoot® Fell-Sattel hat keine Steigbügelaufhängung, um punktuellen Druck auf den Pferderücken zu vermeiden. Die Gurtstrippen sind verdeckt mittig des Sattelblatts angebracht, verteilen den Druck über die ganze Fläche. Weitere Informationen und Bestelladresse: www.barefoot-saddle.de

Die CAPA Allwetterschutzhaube für den Pferdeanhänger Ihrer/s Liebsten. Jetzt noch perfekter mit zusätzlicher Verstärkung an der Ladeklappe und in vielen Farben und Größen für alle gängigen Anhänger und Transporter erhältlich. Für Bestellungen von inride Lesern gibt`s zu Weihnachten gratis wahlweise noch ein süßes Steckenpferdchen oder einen passenden Deichselschutz dazu. Weitere Infos finden Sie unter www.capa-shop.de oder telefonisch 02564-3961-777

PLUS


PROMOTION

Tolle Decken von Back on Track Ein neuer Mantel für’s Pferd: Mit diesen drei Funktions-Decken von Back on Track ist Ihr Pferd immer richtig angezogen. Als Geschenk erfreuen sie jeden Reiter. Die Decken im Edel-Look haben anspruchsvolles Design und praktische Details. Der keramische Wohlfühlstoff Welltex® kann durch reflektierende Körperwärme Muskelverspannungen verringern, die Blutzirkulation erhöhen und die Regeneration beschleunigen.

Wasserfester Winterschutz Die Decke Frost 1680D mit einer Innenseite aus dem Welltex®-Material und einer 330 Gramm Füllung ist mit Gehfalten, Kreuzgurten und einem doppelten, verstellbaren Frontverschluss ausgestattet. Das Außenmaterial ist mit 1680 Denier besonders strapazierfähig. Wie wasserdicht ein Stoff ist, wird anhand einer Wassersäule dargestellt. Normal sind Werte zwischen 1500 mm und 2000 mm. Diese Decke hingegen hat einen Wert von 3000 mm und ist daher ideal für regnerisches Wetter geeignet. Erhältlich in den Größen 135–165 cm. 290 Euro.

Super für den Stall Eine Decke mit einer 160 Gramm Füllung und einer Innenseite aus dem Welltex®-Material. Eine tolle Stalldecke, die leicht sauber zu halten ist. Der Schmutz kann einfach von der glatten Außenseite aus Polyester abgebürstet werden. Der “Mia”-Verschluss sorgt für optimale Passform im Halsbereich. Erhältlich in den Größen 135–165 cm. 249 Euro.

Für Weidespaß bei Wind und Wetter Die Regendecke 1680D mit dem bewährten Back on Track-Effekt ist mit Gehfalten, Kreuzgurten und einem doppelten, verstellbaren Frontverschluss ausgestattet. Das Außenmaterial ist mit 1680 Denier besonders strapazierfähig. Die Decke hat einen Wert von 3000 mm und ist daher ideal für regnerisches Wetter geeignet. Erhältlich in den Größen 135–165 cm. 249 Euro.

www.backontrack.de


Auf dem Radar

SCOTT BRASH

inRide

SIEGE FÜR DIE EWIGKEIT

WILDPFERDE AN DER DONAU Partnerschaftsabkommen: Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN und das Donaudelta Biosphärenreservat Institut wollen gemeinsam die rund 500 Wildpferde in Letea schützen – das Wohl der Tiere garantieren und das natürliche Ökosystem des Letea Waldes (Teil des UNESCO-Welterbes „Donaudelta“) erhalten. Die nächsten zehn Jahre wird die Pferdepopulation kontrolliert, vor Misshandlung, Gefangennahme oder Tötung geschützt und eine Aufklärungskampagne für Touristen entwickelt. www.vier-pfoten.de

TIERSCHUTZ

Foto FOUR PAWS 2015

Foto Rolex Grand Slam of Show Jumping/Andreas Steindl

1988 gewann Steffi Graf alle vier Grand-SlamTurniere. Neben den Australian Open, US Open, French Open und Wimbledon packte das deutsche Tennis-Wunder 1988 in Seoul auch noch olympisches Gold oben drauf – ein bis heute unerreichter Erfolg, der als „Golden Slam“ in die Geschichte des Tennissports einging. 2008 gewann FC Barcelona-Trainer Pep Guardiola die spanische Meisterschaft, den spanischen Pokal und die UEFA Champions League. Nach drei weiteren Titeln im selben Jahr war Guardiola der erste Trainer, der sechs Titel in einem Jahr gewann. 7. September 2015: Und nun Springen! Nach Siegen in Genf und Aachen konnte der Schotte Scott Brash mit seinem Sieg im Major des Spruce Meadows Masters in Calgary den Rolex Grand Slam of Show Jumping gewinnen, sich insgesamt 1 Mio. Euro Preisgeld sichern und Reitsportgeschichte schreiben. Seine Facebookseite hat fast 40.000 Likes....

PHILIPPE KARL

VERSAMMLUNG IM NEUEN LICHT

Foto pferdia tv

Versammlung: Wunsch und Wirklichkeit: Philippe Karl, ehemaliger Bereiter des berühmten Cadre Noir in Saumur/ Frankreich, ist bekannt für messerscharfe Analysen und unverblümte Kritik am modernen Dressursport. Thomas Vogel verfilmte einen TheorieVortrag des französischen Reitmeisters, in dem er den genauen Bewegungsablauf des Pferdes im Licht neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse analysiert, weitverbreitete Irrtümer und Trugschlüsse aufzeigt und deren Konsequenzen für die gesamte Pferdeausbildung drastisch ausmalt. inRide-Tipp: Für Insider mega-interessant! www.pferdia.de

66 / WINTER 2015


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