treffpunkt campus 105 (Oktober 2021)

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Nr. 105 | Oktober 2021

treffpunkt campus

Anpacken statt abwarten Von Veränderungen, Krisen und Neuanfängen


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Endlich wieder Leben! Die Warteschlange in der Mensa, Ansammlungen vorm Audimax, besetzte Sportfelder – endlich tummeln sich wieder Menschen auf den Campus, endlich seid ihr zurück! Doch ganz still war es hier nicht – es summte und flatterte überall. Denn während eurer Abwesenheit boten die Wildblumenwiesen den Bienen, Schmetterlingen und weiteren liebenswürdigen Krabbeltierchen nicht nur einen Lebensraum auf dem Campus, sondern auch ein vielfältiges Angebot an Nektar und Pollen. Auch in Zukunft werden Wildblumenwiesen in den Sommermonaten unseren Campus beleben und verschönern. Entdeckt von Carolin Maier Foto: Matthias Piekacz

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Gemeinsam schaffen wir Veränderung Foto: Dawin Meckel, Agentur Ostkreuz

Prof. Dr. Anne Lequy Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal

ändern uns und unseren Blick auf die Zukunft. So stimme ich dem Bundespräsidenten ein weiteres Mal zu, wenn er sagt: „Die Spielregeln für diese Zukunft, die werden neu geschrieben, an den Hochschulen wie auch in der Gesellschaft. Und Sie schreiben diese Spielregeln mit!“ So sollten wir gemeinsam nach vorne blicken und neue Gelegenheiten ergreifen.

Liebe Studierende, liebe Leserinnen und Leser, „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Der antike Philosoph Heraklit macht es in diesem Zitat bereits deutlich: Veränderung gehört zum Leben. Tiefgreifende Veränderungen führen häufig zu einem Gefühl der Ohnmacht. Vor diesem Gefühl stand auch die Welt, als sich vor über einem Jahr das Coronavirus schlagartig verbreitete und alles zum Stillstand brachte. Eine Ausnahmesituation, vor der auch unsere Hochschule stand. Als Stätte für Bildung und Forschung sind wir es gewohnt, Veränderung zu gestalten und weniger, sie auszuhalten. Wir sind angehalten, Neues auf den Weg zu bringen und dafür auch Risiken einzugehen. Die vergangenen Monate haben bewiesen, dass wir auch das können und außergewöhnliche Krisen gemeinsam überstehen. Mit großem Einsatz, anfänglicher Improvisationsbereitschaft und Unsicherheitstoleranz haben wir diese Hürden erfolgreich gemeistert. Gemeinsam haben wir den Lehrbetrieb, die Forschungsaktivitäten und die Verwaltungsabläufe ins Digitale verlagert und uns auf die neuen Bedingungen eingestellt. Trotzdem ersetzt all das die Hochschule als Lebensraum nicht, denn ein Studium lebt von der Begegnung und vom Austausch, wie es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im April in seiner „Rede an die Studierenden in Deutschland“ auf den Punkt brachte. Vor allem Sie, liebe Studierende, wurden in einer Phase Ihres Lebens ausgebremst, die üblicherweise von Energie und Freiheit nur so strotzt. Sie haben unter Beweis gestellt, dass Sie die Stärke haben, solche Krisen zu überwinden. Krisen wie die aktuelle zeigen einmal mehr, wie verletzlich und resilient zugleich unsere Gesellschaft ist. Erfahrungen wie diese ver-

Ich freue mich umso mehr, Sie als neue Generation Studierender begrüßen zu dürfen. Wir als Hochschule streben danach, Ihnen das richtige Handwerkszeug und Wissen zu vermitteln, Sie in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung so zu unterstützen, dass Sie die Spielregeln der Zukunft werden aktiv gestalten können. Das gilt selbstverständlich für all unsere Studierenden. In einer sich ständig wandelnden Welt ist es eine wichtige Kompetenz, sich auf neue Gegebenheiten einlassen zu können. Gleichzeitig sollten all Ihre zukünftigen Entscheidungen aus einem stabilen Fundament aus Werten und Wissen heraus getroffen werden. Auch für diese Entwicklung ist Ihre Zeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal maßgeblich. Große Veränderungen führen oft dazu, dass man innehält, zurückblickt, bewertet und möglicherweise neue Entscheidungen trifft. Wenn ich zurückblicke, bin ich stolz auf all das, was wir in den vergangenen Monaten und Jahren gemeinsam erreicht haben. „Alles fließt“, das kennen Sie sicher, stammt ebenso von Heraklit. Aus Krise wird Veränderung – und ein Neuanfang. Diese Ausgabe der treffpunkt campus nimmt genau diese Wogen in den Blick. Ich lade Sie dazu ein, die interessanten, persönlichen Artikel sowie mutmachenden Worte jetzt zu lesen. Heben Sie diese treffpunkt campus vielleicht auch auf und lesen in ein paar Jahren nochmal, was uns in diesem Jahr so intensiv beschäftigte. Sie werden erkennen, wie viel gelungen ist und welche Stärken die Hochschule und Sie persönlich in Ihre Zukunft mitnehmen konnten. Bonne lecture wünscht Ihnen Anne Lequy Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal

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Editorial

Inhalt

PRINT UND PRÄSENZ Das Wintersemester beginnt und viele Studierende betreten den Campus zum ersten Mal. Ganz ähnlich geht es denjenigen, die 2020 ihr Studium begonnen haben. Nach kurzer Eingewöhnung folgte vor einem Jahr die schnelle und vollständige Umstellung auf Online-Lehre. Niemand von ihnen kennt das PrintProdukt, dessen Editorial hier steht. Leben und Trubel blieben viel zu lange vom Campus fern. Und so haben wir es wie das Leitthema dieses Magazins gehandhabt, haben angepackt statt abgewartet und uns mit studieren-im-grünen.de stärker in den digitalen Raum bewegt. Die Beiträge dort zeigen aber mindestens genauso eindrucksvoll, dass trotz monatelangem Ausnahmezustand weiter gelehrt, gegrübelt, getüftelt und gestaltet wurde. Wenn uns die aktuelle Situation eines gelehrt hat, dann wohl, dass es die ausgewogene Mischung aus online und offline ist, die zählt. Das eine ist nur komplett mit dem anderen. Nun, wo das Leben allmählich wieder in vertrautere Bahnen gerät, lebt auch die treffpunkt campus wieder auf. Ein Stück Normalität mehr, das zu einem bunten und belebten Campus gehört. Und vielleicht auch eine Art Neuanfang für uns alle. Diejenigen, die das Magazin zum ersten Mal in den Händen halten und die nächste Ausgabe nicht verpassen wollen: es liegt überall auf dem Campus aus, je eine Ausgabe pro Semester. Wem der Weg zu weit ist, kann über eine E-Mail an treffpunktcampus@h2.de auch den kostenlosen Postversand wählen. Wer lieber digital eintauchen möchte, findet die Texte unter h2.de/tc. Im Gegensatz zur 3G-Regel, die uns in Corona-Zeiten mehr als präsent ist, gilt für treffpunkt campus ausdrücklich nicht, dass ein G genügt. Wir wünschen uns, dass auf das Geschrieben und Gedruckt das Gelesen folgt. Allen ein gesundes und gutes Semester!

Norbert Doktor

6 Titelthema „Anpacken statt abwarten“

EINE GESELLSCHAFT IN DER KRISE? 10 Titelthema „Anpacken statt abwarten“

HOCHSCHULE IN DER PANDEMIE 14 Fünf Fragen an …

ANNE LEQUY 16 Titelthema „Anpacken statt abwarten“

ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN 19 Wir haben euch gefragt …

DINGE, DIE WIR IM LOCKDOWN MACHTEN 20 Kommentar

ROLLE DER MEDIEN IN KRISENZEITEN 22 Titelthema „Anpacken statt abwarten“

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR INKLUSIVEN HOCHSCHULE 4


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25 Wovon träumst du?

EINE BESSERE WELT FÜR UNS ALLE 26 Ideenschmiede

MASCHINELLE FREUNDE 30 Lehrende und ihre Studienanfänge Prof. Bernd Ettmers Berufswunsch:

FRÜHER WOLLTE ICH MOTORRADFAHRER WERDEN 32 Ferndurst

DÄNISCHE HYGGE UNTER EXTREMBEDINGUNGEN 36 In Bewegung

IN DIE GÄNGE KOMMEN! 38 Forschungsgeist

WAS SIND DEINE KINDHEITSERINNERUNGEN? 42 Und neben dem Studium?

IM EISWAGEN

44 Karrierewege

34 DER GEGENSTAND Mehr als nur ein Kalender

EINE GROSSE BÜHNE ZUM AUSPROBIEREN 46 Campusgeflüster

PROBLEME LÖSEN UND FEHLER BEHEBEN … 5


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Titelthema

Eine Gesellschaft in der Krise Die Covid-19-Pandemie hat unser Leben seit Monaten fest im Griff. Unser gewohnter Alltag veränderte sich schlagartig. Tiefgreifende Ereignisse wie diese können Einstellungen von Menschen verändern. Inwiefern aber beeinflussen sie eine Gesellschaft? Wir haben den Soziologen Prof. Dr. Matthias Quent dazu befragt.

Geschrieben von Carolin Maier Fotos: picture alliance / AA, Matthias Piekacz

Krisen – Wir sind mittendrin und selbst davon betroffen oder stille Zuschauer:innen. Sie kommen, werden überwunden oder bleiben auf unbestimmte Zeit. Während in der Psychologie die Krise einen Ausnahmezustand beschreibt, der zeitlich auf wenige Woche begrenzt ist, versteht die Soziologie eine Krise als „Zuspitzung, Steigerung oder auch Radikalisierung“, die einen ungewissen Ausgang hat und mitunter zeitlich entgrenzt ist. Innerhalb der Soziologie sind Krisen ein zentrales Thema. Die Disziplin versteht sich im Kern selbst als Krisenwissenschaft, erläutert Matthias Quent, Professor am Fach-

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bereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien der Hochschule MagdeburgStendal. Aktuell beschäftigt uns alle die Corona-Krise. Doch sie ist bei weitem nicht die einzige Krise, die es hierzulande zu bewältigen gilt. „Wenn wir von der westlichen Welt und Deutschland ausgehen, ist die Gesamtgesellschaft in den vergangenen 20 Jahre im Grunde krisengeschüttelt“, erläutert Quent. Die Finanzkrise im Jahr 2007, die damit einhergehende Griechenland- und Eurokrise und die damit verbundene Repräsenta-

tionskrise, „die sich im Erstarken von damals noch rechtspopulistischen, heute eher rechtsradikalen Parteien wie der AfD in Deutschland gezeigt hat“. Es folgte die sogenannte „Flüchtlingskrise“, wobei der Krisenbegriff in diesem Kontext hoch umstritten ist. Es sei nicht klar, was damit gemeint ist: Es habe eine Verwaltungskrise, Behördenkrisen und auch eine Rassismuskrise gegeben, möglicherweise auch eine Humanitäts- und Solidaritätskrise und natürlich auch epochale Lebenskrisen für die jeweils Betroffenen der Fluchtbewegungen, erläutert der Soziologe.


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Demonstrationen und Protestmärsche sind ein gängiges Mittel, um auf Missstände hinzuweisen und seine Meinung kundzutun. In den vergangenen Monaten zog es die Menschen besonders häufig auf die Straßen, um gegen die Covid-19-Maßnahmen zu protestieren. Seit über eineinhalb Jahren begleitet uns die sogenannte Corona-Krise schon. Die Folgen dieser Pandemie für Mensch, Gesellschaft und die gesamte Welt sind noch ungewiss. Klar ist nur, dass sie ihre Spuren hinterlassen wird.

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Des einen Krise ist des anderen Normalität

und im eigenen Haus mit Garten ist ein Lockdown besser durchzuhalten als in einer kleinen Stadt- oder Asylwohnung.

Während die Finanzkrise oder auch die Migrationskrise den Alltag der meisten Deutschen nicht grundlegend beeinflusste, wirkt sich die Corona-Pandemie auf das Leben aller Menschen aus. Maskenpflicht, Ausgangssperren und Lockdown galten für alle und betrafen uns direkt, weshalb die aktuelle pandemische Situation für Quent historisch außergewöhnlich ist: „Wir sind alle von dem Virus infizierbar und dadurch in unserer Gesundheit, sogar in unserem Leben bedroht. Das ist ein Unterschied zu vorherigen Krisen, die für den Lebensalltag der meisten einen abstrakteren Charakter hatten“. Die direkte Betroffenheit der Menschen sei in der Theorie zwar unterschiedslos, doch praktisch sehe man schnell, dass bestimmte Menschengruppen durch soziale Ungleichheit und strukturellen Rassismus stärker von den Auswirkungen betroffen sind als andere. Während die einen geschützt im Homeoffice arbeiten konnten, hatten andere keine Wahl,

Wenn alles Gewohnte wegbricht

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Durch Krisen verändern sich unsere Gewohnheiten, weil sich unser Alltag ändert. In Situationen, in denen alles aus den Fugen zu geraten scheint oder tatsächlich gerät, beginnen wir Fragen zu stellen. Diese Fragen können produktiv sein und Gewohnheiten infrage stellen, erklärt Quent. Denn immer dann, wenn Menschen selbst betroffen sind, entsteht politisches Interesse, aus dem sich soziale Bewegungen bilden können. Mit Protesten reagiert eine Gesellschaft also auf Krisen und weist auf existierende Missstände hin. Im Zuge der Pandemie gab es viele solcher Proteste von Künstler:innen, Gastronom:innen oder aus der Tourismusbranche. Dass es auch antisolidarische Demonstrationen mit Antisemit:innen, Reichbürger:innen und Neonazis gab, sei auch als Chance zu verstehen, da sie

aus dem Schutz privater digitaler Gruppen getreten sind: „Jetzt sind sie sichtbar geworden, nun kann die Gesellschaft reagieren, kann diskutieren und kann diese antidemokratischen Narrative, die damit verbunden sind, auch ächten“, erläutert Quent, Gründungsdirektor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Gefährlich werde es dann, wenn die Gesellschaft und auch die Medien nicht mehr kritisch darauf reagieren, sondern Wissenschaftsleugnung, Verschwörungserzählungen oder antisemitische Vergleiche als eine Meinung neben anderen erscheinen lassen.“ Veränderungen und verlorene Gewohneiten führten aber zum Teil auch dazu, dass sich Menschen auf der Suche nach Rationalisierung und Selbstermächtigung in Verschwörungstheorien verlieren. Daher sind Krisen „politische Gelegenheitsfenster für antidemokratische Akteure aller Art“, die schon vorher da waren, aber Ausnahmesituationen ausnutzen, um an Macht zu gewinnen. Auch hierzulande machten sich rechtspopulistische Organisationen und


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Parteien wie die AfD die Krise zu Eigen und mobilisierten gegen die CoronaSchutzverordnung. Der Soziologe bewertet die Entwicklung in Deutschland jedoch vorsichtig optimistisch: „Es zeigte sich, dass ein großer Teil der Gesellschaft ein gewisses Grundmaß an Resilienz gegenüber solchen rechtsextremen Krisenantworten aufgebaut hat – allerdings im Westen stärker als im Osten.“

Die Gesellschaft starkmachen Jeder Mensch durchlebt Krisen: individuelle Schicksalsschläge oder globale Krisen wie die Corona-Pandemie. Manche wirft es aus der Bahn, andere wachsen an den Herausforderungen. Aber wie ist das bei einer ganzen Gesellschaft? Quent sieht zwei besonders bedrohliche Entwicklungen in Krisenzeiten. Eine sei am Beispiel der Regionalwahlen in Frankreich Mitte des Jahres gut zu erkennen. Der Großteil der Bevölkerung ging in Folge großer Unzufriedenheit nicht wählen. Politische Resignation wie diese sei ein „Rückzug aus Unzufriedenheit, Komplexität und Überforderung“ und eine besorgniserregende Entwicklung in Krisenzeiten. Eine weitere Bedrohung sehe er in der Entsolidarisierung der Gesellschaft, in der schwächere Gesellschaftsgruppen vergessen werden. Doch ganz so drastisch muss es nicht kommen. Krisen eröffnen auch Chancen, „weil diese gemeinsame Betroffenheit einen neuen Zusammenhalt schaffen kann“, wodurch es auch zu Solidarisierungseffekten kommen könne. Die Gesellschaft kann daraus lernen – auch für die noch weniger begrenzte und weniger fassbare Klimakrise. Wie schafft es eine Gesellschaft, gestärkt durch Krisen zu gehen und daran nicht zu zerbrechen? Resilienz lautet die Antwort. Denn Resilienz sorgt dafür, dass auf Krisen reagiert wird und Gefahren ernstgenommen, Entscheidungen justiert sowie Veränderungen zugelassen werden. Eine zentrale Rolle spiele dabei die soziale Gleichheit. Quent erläutert: „Da, wo es weniger Armut gibt und sich Menschen weniger abgehängt fühlen, ist auch mehr Resilienz.“ Dane-

Matthias Quent, Professor für Soziologie für die Soziale Arbeit, beobachtete innerhalb seines Schwerpunktes der Rechtsextremismusforschung, welchen Einfluss die Corona-Krise auf die Mobilisierung von rechts außen hat. ben nimmt auch die politische Bildung mit einem „fundierten demokratischen Orientierungs- und Wertesystem“ eine Schlüsselfunktion beim Aufbau einer krisenresilienten Gesellschaft ein. Eine politische Kultur, die Menschen in Veränderungsprozessen mitnehme und sie befähige, diese zu gestalten oder mit Transformationen zumindest auf eine aufgeklärte und zivile Art und Weise umzugehen, fördere gleichzeitig auch die Widerstandskraft einer Gesellschaft.

Die Deep Story eines Landes Was aber bleibt von der Krise, wenn alles wieder in normalen Bahnen verläuft? Die Biografieforschung zeigt, dass Krisenerfahrungen Menschen prägen und verändern. Nicht unmittelbar im Alltag spürbar, doch in der Art, wie zukünftig mit gesellschaftlichen Umbrüchen umgegangen wird: „Für die Deep

Story, die Tiefengeschichte eines Landes, macht das einen großen Unterschied.“ Das zeige zum Beispiel die Geschichte Ostdeutschlands mit der Wendezeit oder friedlichen Revolution, auf die sich immer wieder berufen werde: „Solche Formen von Tiefengeschichten sind überall präsent, in der Politik, Kultur, Wissenschaft und in der Forschung.“ Es wird die Zeit kommen, in der das öffentliche Leben ohne Abstandsregeln und Maskenpflicht wieder möglich ist. Was uns dann von den letzten Monaten bleibt, sind die Erinnerungen. Doch „in der Tiefengeschichte der Gesellschaft, vielleicht sogar in der Tiefengeschichte der Weltgesellschaft, wird die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen. Welche Spuren das sind, liegt in unser aller Hand. Noch ist ihre Richtung ungewiss, da die Bewältigung und Folgen so massiv unterschiedlich sind – auch zwischen dem globalen Norden und Süden.“

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Titelthema

Hochschule in der Pandemie Die Arbeitssituation während der Corona-Pandemie stellte uns vor Fragen und Herausforderungen. Sie hatte auf jeden von uns Einfluss, jedoch auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Wir haben uns auf dem Campus umgehört und mit der JournalismusStudentin Jule, dem Professor für Wirtschaftsinformatik Jens-Martin Loebel und dem Verwaltungsangestellten André Thiede über ihre Erfahrungen gesprochen.

Aufgeschrieben von Leon Zorn Fotos: Matthias Piekacz

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Als Beauftragter für Arbeits-, Brand- und Umweltschutz hilft André Thiede bei der Bewertung von Gefährdungen und unterstützt bei der Festlegung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Wie die CoronaPandemie die Schwerpunkte seiner Arbeit veränderte, erzählt er auf Seite 13.

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Einen Hörsaal von Innen kennt die JournalismusStudentin Jule bisher nur aus Filmen. Auf ihr drittes Semester und somit ihr erstes in Präsenz freut sie sich daher umso mehr.

Ein anderes Studentenleben „Anfangs hatte ich schon die Befürchtung, dass ich niemanden kennenlerne. Ich kannte mich in Magdeburg überhaupt nicht aus“, erzählt Jule Prietzel. Vergangenen Oktober begann die gebürtige Bielefelderin ihr Studium im Fach Journalismus, hier an der Hochschule. Doch schon von Beginn an war klar: alle Lehrveranstaltungen sollten online stattfinden. Ohne Kontakte alleine in einer neuen Stadt – so hatte sich die 20-Jährige ihren neuen Lebensabschnitt nicht vorgestellt. Hilfe kam durch Studiengangsleiterin Prof. Claudia Nothelle, die eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe für alle Erstsemester des Studiengangs Journalismus erstellte. So gab es doch erste Anhaltspunkte, mit wem man denn so studiert – und Jule fiel es leicht, auch virtuell den ersten Kontakt mit ihren Kommiliton:innen herzustellen: „Wir sind ja die Generation, die mit den ganzen Sozialen Medien aufgewachsen ist. Das bekommen wir ganz gut hin“. Zufällig lernte sie dabei sogar eine Kommilitonin aus Bielefeld kennen, ihre erste Bezugsperson – und über das Semester fand sie dann durch Gruppenarbeiten doch noch einen neuen Freundeskreis. Die Online-Lehre war für Jule dennoch sehr ermüdend: „Ich bin mitten im zweiten Semester und habe keine Ahnung, wie sich das richtige Studentenleben anfühlt“, beklagt sie. Auf dem Campus war sie in den zwei Semestern nur etwa acht Mal. Vom stundenlangen Anstarren des Laptop-Bildschirms bekommt sie Kopf- und Rücken-

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schmerzen. Auch die Kommunikation mit den Lehrpersonen wäre im persönlichen Gespräch sicher einfacher als per Mail. So kann Jule das nächste Semester mit Präsenzveranstaltungen kaum abwarten. Sie ist gespannt auf die Leute ihrer Matrikel, die sie bisher lediglich in kleinen Rechtecken auf Zoom gesehen hat und freut sich auf einen belebten Campus, sogar auf das Gedränge in den Hörsälen. „Dafür nehme ich sogar in Kauf, wieder früh aufzustehen“, merkt sie lachend an.

Von Sorgen und Chancen Einen neuen Job in einer weltweiten Pandemie zu beginnen, das hört sich nach einer großen Herausforderung an. Auch Jens-Martin Loebel begann in diesen unsicheren Zeiten seine Tätigkeit als Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule. Glücklicherweise konnten die ersten Wochen seines Arbeitsbeginns noch in Präsenz stattfinden – direkter Kontakt mit dem Kollegium und den Studierenden, Events und Leben auf dem Campus, Schokopudding aus der Mensa – „Ein reibungsloses Onboarding“, fasst es der 42-Jährige zusammen. Er wurde direkt in alle laufenden Projekte eingebunden und unterstützte die Planung des neuen Studiengangs „Nachhaltige BWL“ mit seinem Know-how. Dann stiegen die Fallzahlen an, auch in Sachsen-Anhalt. Loebel begann sich Sorgen um seine damals noch schwangere Frau und um seine Eltern zu machen, für die er zu die-


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Prof. Dr. Jens-Martin Loebel ist es gewohnt, in einem mit Student:innen gefüllten Hörsaal zu stehen. Der Professor für Wirtschaftsinformatik hat seinen Lehrstil der Online-Lehre angepasst und vor allem auf kollaborative digitale Werkzeuge gesetzt.

sem Zeitpunkt jeden Tag von Berlin nach Magdeburg oder Stendal pendelte. Als dann der Wechsel auf Online-Lehre unumgänglich war, wurde aus dem persönlichen Kontakt der ersten Wochen ein digitaler Austausch über Monate. Doch Loebel machte es sich zur Aufgabe, seine Studieninhalte so ansprechend wie möglich in ein digitales Format zu überführen. Das Wissen musste in kleinere, aktivierende Lehreinheiten verpackt werden, um gegen „Zoom-Müdigkeit“ vorzugehen. So nahm er beispielsweise seine Vorlesungen als Podcast auf. „Das war zwar sehr arbeitsintensiv, machte aber auch viel Spaß“, schildert es Loebel. Nach der Pandemie liege es ihm am Herzen, künftig eine Balance zwischen Präsenz- und Online-Lehre zu finden, die die Vorteile beider Methoden kombiniere. Sein Ziel ist eine ausgeglichenere WorkLife-Balance für alle Lehrende und Student:innen.

Fokuswechsel Seit knapp neun Jahren ist André Thiede an der Hochschule beschäftigt – als Beauftragter für Arbeits-, Brand- und Umweltschutz. Normalerweise organisiert er den Arbeitsschutz und bringt dabei Konzepte auf den Weg, um Gefahrenquellen auszuschließen und Belastungen für Studierende und Beschäftigte zu minimieren. Arbeitsmedizinische Vorsorge, Ergonomie oder Brandschutz sind da klassische Einsatzbereiche. Doch es war das „üblicherweise kleine Arbeitsfeld der Hygiene“, welches Thiedes Wirken seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie „komplett umkrempelte“.

„Als die ersten Meldungen über das Virus aus China kamen und dann der erste Fall in Deutschland bekannt wurde, war das Ausmaß bei weitem nicht vorstellbar“, schildert Thiede. Die Hochschule konnte zwar schnell auf einen allgemeinen Pandemieplan zurückgreifen – doch je stärker die Infektionen anstiegen, desto mehr Maßnahmen mussten angepasst und zusätzliche Aufgaben von André Thiede bearbeitet werden. „Die viele Arbeit konnte ich nicht wie üblich als Einzelkämpfer bearbeiten.“ Also kam der Krisenstab zum Einsatz, eine im Notfallmanagement der Hochschule festgeschriebene Maßnahme. Durch ihn konnten Entscheidungen schnell gemeinsam getroffen, Maßnahmen koordiniert und Aufgaben strukturiert bewerkstelligt werden. Für Thiede war die Zusammenarbeit sehr angenehm: „Auch wenn es im Normalfall nicht erforderlich ist, werde ich den regelmäßigen und produktiven Austausch im Interesse aller Hochschulangehörigen vermissen“, meint er. Rückblickend hatte die stressige Zeit auch positive Auswirkungen auf Thiedes Arbeit – besonders sein Wirken gewann an Ansehen unter den Mitarbeitenden, da erkannt wurde, dass der Gesundheitsschutz und die Sicherheit eines jeden Hochschulangehörigen stets das Ziel jeglicher Handlungen sind. „Vereinzelt wird der Arbeitsschutz sonst immer als notwendiges Übel gesehen, das nur mehr Arbeit verursacht“, erklärt er, „aber damit alle produktiver und leistungsfähiger sind, muss er gegeben sein.“ Nun, wo eine entspanntere Pandemielage in Aussicht steht, kann sich Thiede aber keinesfalls ausruhen. Durch den erhöhten Fokus auf das Arbeitsfeld der Hygiene gebe es nun einige andere Dinge, die etwas liegen geblieben seien. „Die gilt es jetzt wieder ins Rollen zu bringen“, so Thiede.

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Fünf Fragen an …

Anne Lequy Mit Blick auf die weltweite Epidemie, die Klimakrise und die verschiedensten Umweltkatastrophen allein der letzten Zeit scheinen wir in einer krisenbesetzten Zeit zu leben. Der Umgang mit großen Ausnahmesituationen wie diesen oder kleinen persönlichen Veränderungen ist ganz individuell. Im Interview mit der Rektorin Anne Lequy erhalten wir einen persönlichen Eindruck davon, wie die gebürtige Französin mit Veränderungen und Krisen im privaten wie auch beruflichen Leben umgeht.

Interviewt und redaktionell gekürzt von Carolin Maier

Max Frisch sagte einst: „Eine Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen." Was war eine Ihrer großen produktiven Krise? Man kann das Zitat von Max Frisch ja übersetzen in „In jeder Krise steckt eine Chance, wenn man sich nicht von Ängsten überwältigen lässt.“ Ich verstehe Krise als Veränderung. Ohne Veränderung kein Leben. Denn Leben zeichnet sich dadurch aus, dass man wächst und sich verändert, dass man verliert und gewinnt. Manche Veränderungen kommen früher, schneller und intensiver als man sich wünscht, andere passieren im Subtilen und werden erst wahrgenommen, wenn sie wirklich akut werden. Mit Blick auf beruflich-biografische Krisen denke ich an die Zeit meiner Doktorarbeit, das waren sehr intensive fünf Jahre. Ich war an der Université Metz und Universität Leipzig immatrikuliert und habe Ende der 90er-Jahre ein Semester in Minneapolis, Minnesota verbracht. Zu dieser Zeit war meine Doktorarbeit schon sehr vorangeschritten: Ich wusste, wo ich hinwill, hatte meine Hypothese formuliert, die Gliederung und die Textanalyse fertiggestellt. An der University of Minnesota hatte ich die Möglichkeit, Vorlesungen und Seminare als Gasthörerin zu besuchen. Dabei ging es vor allem um Gender Studies. Ich entdeckte eine neue Sichtweise, die Intersektionalität: Wie Gender, Age, Class oder Race unseren Blick prägen. Das, was ich dort hörte und las, hat mich erschüttert. Denn das Thema war bis dato noch nicht in voller Breite in Deutschland angekommen. Aber ich wusste, dass es kommen würde. Ich wusste, dass ich diese Sichtweise in meiner Doktorarbeit berücksichtigen musste. Meine bisherigen Grundsätze gerieten ins Wanken. Ich hatte eine

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Schaffenskrise, und das kurz vor Schluss. Am Ende habe ich das produktiv gelöst, indem ich genau diesen Krisenprozess in meiner Arbeit thematisiert habe. So gesehen war das Infragestellen von Pseudowahrheiten die größte produktive Krise in meinem Schaffen. Aber das ist eben das Schöne: In jeder Krise findet man plötzlich ungeahnte Kräfte.

gibt. Die Kinder haben auch eine Stimme. Ich würde sagen, auch da läuft es in Ansätzen ähnlich wie in dem komplexen System „Hochschule“. Eine Veränderung, die man für sich selbst beschließt und die man allein verwirklicht, die gibt es eigentlich nicht. Das wäre komisch. Man lebt in Netzwerken, man hat Verantwortung für andere.

Fremde Umgebung, neue Menschen, andere Kultur. Auch beruflich gab es in Ihrer Vergangenheit immer wieder große Veränderungen. Wie gehen Sie mit Veränderungen um?

Was gibt Ihnen Kraft?

Immer entspannter, immer gelassener. Denn die Veränderungen, die in meinem Leben bisher stattgefunden haben, waren auch immer Gelegenheiten. Ich suche nicht aktiv nach Veränderungen. Ich ergreife eher Gelegenheiten, wenn sie sich ergeben. Da steckte nie ein Plan dahinter. Ich bin über eine binationale Betreuung, doctorat en cotutelle, nach Deutschland gekommen. Dann habe ich verschiedene Stationen gehabt, die alle irgendwie ihre Vorteile hatten und mich zur nächsten brachten. 2006 kam ich an die Hochschule und wurde gleich zur Studiendekanin katapultiert, es folgte 2010 das Amt der Prorektorin. Ich wusste nicht, worauf ich mich da genau einlasse. Es war nie so, dass ich das Jahre vorher geplant hatte, auch nicht, Rektorin zu sein. So etwas kann man nicht berechnen. Da sind so viele Kräfte am Werk. Jetzt kommt der nächste Wechsel für mich, keine dritte Amtszeit. Ich werde nicht noch einmal als Rektorin antreten, sondern ein neues berufliches Kapitel in meinem Leben beginnen. Frankreich 25 Jahre, Deutschland 25 Jahre und jetzt kommen die nächsten 25 Jahre, in einem internationaleren Kontext. Lassen wir uns überraschen, wo das nächste Kapitel geschrieben wird. Eines ist sicher: Ich bin jetzt noch bis Ende März 2022 im Amt. Ich freue mich auf das nächste Semester mit dem tollen Team, das im Rektorat über die Jahre zusammengewachsen ist. Ich halte der Hochschule bis zum Ende meines Mandats die Treue, schließlich hat sie mir auch immer die Treue ausgesprochen.

Ich glaube, ich habe ein gutes Fundament, ein gutes Wurzelwerk. In Frankreich sagt man Lebenshygiene, hygiène de vie, im Deutschen klingt das etwas seltsam. Ich achte darauf, dass es mir gut geht. Wichtig ist mir ein gutes, gesundes familiäres Umfeld und das Wissen, Rückhalt zu haben. Das gibt mir viel Kraft. Dann brauche ich ausreichend Schlaf, gute Nahrung – das brauche ich wirklich, ich könnte jetzt nicht tagelang fasten, dann ginge es mir ganz schlecht. Ich brauche auch regelmäßig Bewegung – auf dem Rad oder beim Yoga. Und auch positive Freundschaften. Ich habe meine zwei, drei Freundinnen, von denen ich weiß: egal wo ich mich auf dem Erdball befinde, egal wie gut oder schlecht es mir geht, sie sind für mich da. Wenn ich das habe, kann mich gar nichts mehr umhauen. Natürlich bin auch ich manchmal verärgert und werde auch emotional, aber dann innerlich. Und damit belüge ich mich nicht selbst, da ich diese Emotion sehr deutlich wahrnehme. Aber ich muss mein Publikum nicht an dieser innerlichen Verärgerung teilhaben lassen, denn es trägt ja nicht zur Lösung bei. Außerdem blicke ich immer nach vorne, das ist meine Natur. Und ich bin auch ein dankbarer Typ. Also ich bin sehr dankbar für das Glück, das ich habe. Ich glaube, ich bin der Welt etwas schuldig – das ist zu viel Glück für einen, ich muss etwas davon zurückgeben, oder weitergeben. Diese privilegierte Situation wird einem auch dann klar, wenn man andere Welten kennenlernt. Denn Reisen bildet. Ich meine nicht unbedingt ins Ausland reisen, sondern auch innerhalb der Gesellschaft. Wenn ich meinen Horizont eröffne und mich auf Begegnungen mit Menschen einlasse, die nicht so sind wie ich.

Wie treffen Sie Entscheidungen – hören Sie eher auf Ihr Bauchgefühl oder Ihren Kopf? Wo sehen Sie sich in 20 Jahren? Ach, da macht es die Mischung. Ich denke aber, es überwiegt der Bauch. Veränderungen gelingen an der Hochschule nur, wenn sie strukturiert ablaufen. Die Hochschule ist eine lernende Organisation, die aus mehreren heterogenen Welten besteht. Ich kann hier nicht am Schreibtisch sitzen, die Veränderung aufschreiben und „los“ sagen. Meistens gibt es eine grobe Idee, die sich im Austausch mit anderen verfeinert. Das heißt in erster Linie in der Hochschulleitung mit den Prorektor:innen und der Kanzlerin. Dann geht es in die Dekanerunde, Kommissionen und AGs, in Vorbereitung auf den akademischen Senat und auch inoffiziell auf der bilateralen Schiene mit Vertrauenspersonen innerhalb und außerhalb der Hochschule. Wenn es gut werden soll, muss das so sein. In der Familie muss ich natürlich weniger Gremien überzeugen (lacht). Obwohl es den Familienrat

Dann ist es 2041, puh. Also ich hoffe, dass ich in 20 Jahren eine neue Fremdsprache richtig gut beherrsche. Welche, hängt davon ab, in welchem Land ich wohnen werde. Und ich hoffe, dass ich dann auf diesen Campus zurückkommen und der Hochschule einen Besuch abstatten kann. Vielleicht ist dann unser blaues h2-Zeichen von hohen Bäumen umgeben, vielleicht von tropischen Palmen (lacht). Überall sind begrünte Fassaden – also praktisch ein Campus, der so grün ist, dass man die Gebäude gar nicht mehr sieht. Vielleicht haben wir dann auch eine ganz neue Infrastruktur in den Laboren mit futuristischen Themen und alle laufen mit einer Google-Brille auf der Nase umher (lacht). Aber in jedem Fall wünsche ich mir, dass ich 2041 nochmal zu Besuch hier bin.

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Titelthema

Zusammen ist man weniger

allein

Im Leben läuft es nicht immer rund. Ob im Studium, im Job oder im privaten Bereich: Stress, Motivationsschwierigkeiten, familiäre Konflikte. All das kann schon mal überfordern. Oder eben eine Pandemie. Unangenehme Gefühle haben genauso ihre Daseinsberechtigung wie Freude und Zuversicht, solange sie nicht dauerhaft sind oder Überhand nehmen. Manchmal hilft ein objektiver Blick oder ein offenes Ohr, um die Gedanken neu zu ordnen. Zum Beispiel von der PsychoSoziale StudierendenBeratung des Studentenwerks Magdeburg.

Aufgeschrieben von Carolin Maier Fotos: Matthias Piekacz

Für Beratung ist es nie zu früh Statt zur Vorlesung zu fahren, sitzt man zu Hause und klappt wenige Minuten vor Vorlesungsbeginn den Laptop auf. Das gemeinsame Mittagessen in der Mensa fällt aus, Messenger ersetzen die Gespräche auf dem Campus und anstatt sich am Wochenende in einer Bar zu treffen, verabredet man sich zum Online-Spieleabend. Für Studierende war das in den vergangenen Monaten Alltag. Die veränderte Lebenssituation, gepaart mit Social Distancing

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und Online-Studium, schlägt vielen Studentinnen und Studenten auf die Psyche. Das bestätigt auch Mareen Eisenblätter, die genau um die Belastungen Studierender weiß. Die Diplompsychologin ist mit vielen von ihnen innerhalb der PsychoSozialen StudierendenBeratung (PSB) im Gespräch. „Es gibt nichts, womit man nicht zu uns kommen kann.“ Die Themen, mit denen die Beratungsstelle aufgesucht wird, gleichen einem „bunten Blumenstrauß“.


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Corona als Katalysator Das Angebot, das pandemiebedingt von Januar bis Mai komplett online stattfand, wird sehr gut angenommen. Während des knapp anderthalbstündigen Interviews für diesen Artikel erreichen die Psychologin mehrere Chatnachrichten mit Terminanfragen für ein Erstgespräch; auch das Telefon steht nicht still. „Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Katalysator, der die bereits vorhandenen Probleme verstärkt“, erklärt die Diplompsychologin. „Man setzt sich zwangsläufig mehr mit sich selbst auseinander, hinzu kommen „Corona-Symptome“ wie fehlender Freizeitausgleich und Isolation“. In den ersten Monaten der Pandemie kamen besonders viele Anfragen von Studierenden der ersten zwei Semester. Viele plagte das Gefühl, alles Mühselige des Hochschullebens ohne „den Mehrwert des Campuslebens“ erdulden zu müssen. Keine Erstsemester-Partys, keine Projekte in Präsenz, kein lockeres Kennenlernen. Hinzu kommt die fehlende Struktur im Alltag, wodurch sie nicht mehr nur Studentin oder Student sind, sondern „Eventmanager“, führt Mareen Eisenblätter weiter aus. Verpflichtungen durch einen festen

Keine Therapiesitzung, sondern schnelle und unkomplizierte Beratung bietet die PsychoSoziale StudierendenBeratung. Die Diplompsychologin Mareen Eisenblätter hat ein offenes Ohr für jede:n und legt dabei besonders großen Wert auf eine gute Vertrauensbasis. Dabei stehen immer die Bedürfnisse der Ratsuchenden im Mittelpunkt.

Stundenplan entfielen oftmals. Daher raten Eisenblätter und ihr vierköpfiges Team, sich selbst Verbindlichkeiten zu schaffen, beispielsweise durch die Simulation asynchroner Vorlesungen an einem festen Tag, mit fester Uhrzeit und gemeinsam mit weiteren Mitstudierenden. Menschen aller Semester und Fachbereiche suchen Hilfe bei der Beratungsstelle. Dabei sei der Zulauf internationaler Studierender enorm, erzählt die Psychologin. Neu in einem fremden Land und ohne vorhandenes Netzwerk, habe es diese Studierenden besonders hart getroffen. Um der Einsamkeit entgegenzuwirken, gründete die PSB daher eine Selbsthilfegruppe.

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Selbstfürsorge: Schlüssel zum Glück

Radikale Akzeptanz des Ist-Zustands

Die vielen Monate im Lockdown und die damit verbundenen Unsicherheiten haben sich auf das Leben aller ausgewirkt. Entsprechend beobachtet Eisenblätter, wie sich die Anfragen im Verlaufe der Pandemie verändern. Vermehrt kommen nun diejenigen zur PSB, die die Ausnahmesituation bisher gut gemanagt haben. Doch inzwischen sind auch sie erschöpft, denn „die Selbstfürsorge kam bei ihnen über Monate zu kurz, ihnen geht schlichtweg die Luft aus“. Das gleiche Problem sei auch bei den Beschäftigten zu beobachten. Die Psychologin greift zu einem simplen Beispiel: Ein Handy mit zwei Prozent Akku wird auch keine Videokonferenzschaltung durchhalten und so sei es auch bei uns Menschen. Wir alle müssen regelmäßig unseren Akku aufladen; das geht am besten über Tätigkeiten und Menschen, die uns Kraft geben. Doch dafür muss jede Person selbst sorgen. In herausfordernden Zeiten tendieren wir dazu, all das, was uns Kraft gibt, nach hinten zu schieben. Homeoffice befeuere dieses Verhalten, denn die Arbeit sei allgegenwärtig. Viele würden sich Druck machen und hätten ein schlechtes Gewissen, Arbeit liegen zu lassen. Mareen Eisenblätter verbildlicht das anhand des Ampelsystems, zu dem sie auch ihren Klientinnen und Klienten rät: „Ich muss den Tag unter Maßgabe der drei Farben Rot, Gelb und Grün gestalten. Aufgaben, die auf Rot stehen, fordern viel Kraft von mir ab, bei Gelb ist die Bilanz gleich null und alles auf Grün gibt mir Kraft. Das muss ausgeglichen sein.“ Die Psychologin rät auch von To-Do-Listen ab, diese hätten den Hang zur Selbstsabotage. Oftmals würden man sich zu viel vornehmen und sei frustriert, wenn Punkte offenblieben. Sie empfiehlt sogenannte All-To-DoList, also großen Übersichtslisten mit allen Aufgaben und dazu eine Have-Done-List für Erfolgserlebnisse, wenn etwas abgearbeitet ist.

Eisenblätter kommt aufs Wetter zu sprechen: Darüber schimpft so manch eine:r. Aber ändern können wir daran trotzdem nichts. Manche Begebenheiten im Leben wollen oder können wir nicht hinnehmen. Und doch führt kein Weg daran vorbei. Denn „ich kann viel Zeit und Energie in meine Unzufriedenheit investieren, aber es gibt Dinge, die ich nicht ändern kann“. Was nicht heißen soll, dass man alles akzeptieren müsse, betont Eisenblätter. Wichtig sei es, zu hinterfragen und zu erkennen, welches Bedürfnis hinter der eigenen Unzufriedenheit steckt. Manchmal muss ich „annehmen, was nicht zu ändern ist und schauen, wie ich trotzdem ans Ziel komme“.

Mach dich stark, … … um stark für andere zu sein. Mareen Eisenblätter rät dazu, sich um sich selbst zu kümmern, damit es einem gut geht und man nicht selbst das Problem werde. Die Diplompsychologin erläutert das an einem uns allen bekannten Beispiel: „Im Flugzeug heißt es immer, bei Druckabfall erst sich selber die Sauerstoffmaske aufsetzen und dann anderen helfen.“ Um auch in Zukunft herausfordernde und harte Zeiten gut zu überstehen – um resilient zu sein – muss ich meine Grenzen kennen und mich darum kümmern, dass es mir gut geht. „Resilienz ist, wenn man mehr Ressourcen als Stressoren hat. Das heißt, ich muss mir meiner Ressourcen bewusst sein und daran arbeiten. Das ist das Entscheidende und hilft mir, eine Ausnahmesituation wie die aktuelle zu überstehen.“ Mir Gutes zu tun und mich um mich selbst zu kümmern, betont Mareen Eisenblätter, sei kein Egoismus, sondern Selbstfürsorge.

Die PsychoSoziale StudierendenBeratung bietet allen Angehörigen der Hochschule – Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten – schnelle, kostenfreie, unverbindliche und streng vertrauliche Beratung. Termine können über Chat, E-Mail oder Telefon ausgemacht werden. Je nach Anliegen verschaffen ein oder mehrere Einzelgespräche Erleichterung für Hilfe- und Ratsuchende. Die Beratungsstelle unterstützt auch in der Vermittlung von Therapieplätzen. Ergänzend zur Einzelberatung bietet die PSB regelmäßig Kurse und Gruppen an, um Präventionsarbeit zu leisten und den Austausch zu fördern. Mehr unter www.studentenwerk-magdeburg.de/soziales/psb/

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Brachten Social Distancing und wochenlanges Ausharren in den eigenen vier Wänden auch Gutes mit sich oder haben sie nur das Schlimmste aus uns rausgeholt?

Wir haben euch gefragt Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal:

Rückenschmerzen wie ne Oma bekommen würde Antworten

Mit Socken und Birkenstocks vor die Tür gehen >

Antworten

Die täglichen Wege zur Hochschule, Arbeit etc. vermisse

Mich zum Spazierengehen treffe

Antworten

Antworten

>

Mich in einem Film erschrecke, dass die Personen keine Maske tragen

Den allgemeinen Fortschritt der Digitalisierung in ganz Deutschland so bald miterlebe

Antworten

Antworten

>

So einen guten Notendurchschnitt mit Nichtstun erreiche Antworten

>

>

>

Nach 10 Jahren Pause wieder anfange Gitarre zu spielen >

Antworten

>

1919


treffpunkt campus

Kommentar zur Rolle der Medien in Krisenzeiten

Der Stoff, aus dem Journalismus gemacht wird Medien im Krisenmodus Es war die beste aller Zeiten. Es war die schlimmste aller Zeiten. Charles Dickens steigt so in seinen Roman „Eine Geschichte aus zwei Städten“ (1859) ein – und kreiert damit den Satz, der das journalistische Lebenselixier wie kein anderer auf den Punkt bringt. In Krisenzeiten blühen Journalist:innen auf, es wird ihre beste Zeit, so viel zu beobachten, zu berichten, zu produzieren. Und sie erleben gleichzeitig – wenn sie nicht jede Empathie gegen den branchentypischen Zynismus eingetauscht haben – die schlimmste aller Zeiten. Menschliche Tragödien, große Belastungen, Leben am Abgrund. Von Prof. Dr. Claudia Nothelle

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Was sich von der Folie vermeintlicher Normalität abhebt, was für eine möglichst große Gruppe relevant ist, was überrascht, was betrifft und was betroffen macht, was zum Lachen und zum Weinen bringt, was Orientierung bietet, was den (selbst ernannten) Prominenten geschieht oder in irgendeiner Form wichtig zu sein scheint – all das findet seinen Weg in die Nachrichten. Eine Krise, egal welcher Art, liefert da reichlich Stoff. Eine Krise wie die Pandemie erst recht: die Geschichten, die erzählt werden wollen, gehen nicht aus – und immer neue Entwicklungen tragen dazu bei, dass das Publikum sein Interesse nicht verliert.

Grundsatz, dass auch die andere Seite zu hören und zu sehen sein muss. Aber heißt das, jede:r Virolog:in eine:n Querdenker:in gegenüberzusetzen? Bekommt doch dadurch eine durch Fakten nachweisbar falsche Position ein viel zu großes Gewicht. Wenn der eine sagt, die Sonne scheint und die andere am gleichen Ort zur gleichen Zeit von Regen spricht, dann sollten Journalist:innen nicht beide Positionen aufschreiben, sondern herausgehen und selbst feststellen, wie das Wetter ist. Und auch in der weitaus komplexeren Pandemiesituation war (und ist) Recherche ein entscheidender Punkt für gute Berichterstattung.

Zu Anfang ging es erst einmal darum, zu erklären und zu verstehen – die große Stunde der Wissenschaftsjournalist:innen, (von denen es leider viel zu wenige gibt). Was sind Coronaviren? Wie verbreiten sie sich? Aerosole? PCR-Test? Masken? FFP2? Ein neues Vokabular hat unseren Alltag erobert. Und alle warteten begierig auf Informationen: Wie sollen sie sich verhalten? Welche Symptome gibt es? Und Therapien? Social Distancing? Manchmal galt: Was gestern richtig war, ist heute schon falsch. Die Medienschaffenden lernten mit den Wissenschaftler:innen. In dieser Phase sahen die Medien sich in der Pflicht zu informieren und damit hoffentlich einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Menschen zu leisten. Die Nachfrage gab ihnen offensichtlich recht: hohe und höchste Einschaltquoten vor allem für die Informationssendungen und -seiten. Und auch das Vertrauen in die Informationen war ungebrochen, wie die Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen für das Jahr 2020 belegt.

Schließlich stellt sich noch die Frage: Wie wieder herauskommen aus der Krise – und aus dem Krisenmodus? Der konstruktive Journalismus mit seinem Hauptvertreter Ulrik Hagerup sieht es als Aufgabe der Journalist:innen an, auch Lösungen aufzuzeigen. Nicht unbedingt selbst die Lösungen zu erdenken, aber die vorhandenen Ansätze zu analysieren und vorzustellen und eben nicht bei der Schilderung der Problemlage stehen zu bleiben. Für die Coronakrise zumindest ein wichtiger Gedanke.

Die Aufgabe der Information, der Orientierung, des Service – all das hat funktioniert in der Krise. Als erster Schritt nach dem Schock ganz sicher auch eine entscheidende Aufgabe. In einer demokratischen Gesellschaft aber gibt es weiterreichende Erwartungen an die Medien: Es geht um Kontrolle der Mächtigen, um kritische Fragen und darum, den Finger in die Wunde zu legen. Ein großes Thema in diesem Kontext zum Beispiel war der Impfstart – warum lief das so schleppend an? Oder auch die sehr grundlegende Frage, die an die Grundfeste der Demokratie geht: Wer eigentlich trifft politische Entscheidungen? Die Ministerpräsidentenkonferenz, vorher eher ein Gremium zum Austausch am Rande, rückte nun in den Mittelpunkt. War das legitim? Und welche Rolle hat der Bundestag? Solche Themen fanden langsam, manchmal zu langsam, ihren Weg in die Öffentlichkeit. Geradezu lehrbuchhaft zu beobachten war schließlich die Frage nach der „false balance“, der falschen Ausgewogenheit. Selbstverständlich gilt der journalistische

Und für die Journalist:innen selbst? Selten ist es so, dass ein Thema alle Bereiche des Lebens durchdringt und sich in allen Facetten der Berichterstattung widerspiegelt. Von eindrucksvollen Reportagen aus dem Krankenhaus über politische Krisensitzungen bis hin zur Forschungssituation, vom Lockdown und den Folgen für die Familien über die Situation der Kultur und der Gastronomie bis hin zur Lage in den ärmeren und ärmsten Ländern – die Liste ließe sich fortsetzen. Eine thematische Bandbreite, die niemals auserzählt ist. Dazu aber kommt, dass viele der Berichtenden selbst betroffen waren – selbst krank geworden sind oder schwere Fälle im eigenen Umfeld erlebt haben, sie waren im Lockdown, mussten Homeoffice und Homeschooling gleichzeitig erledigen, Sozialleben nur via Zoom. Auch das hat die Berichterstattung beeinflusst. Das „Ich“, sonst immer noch gemieden im Journalismus, war öfter die Hauptperson. Es war die beste aller Zeiten. Es war die schlimmste aller Zeiten. Es sind die Ausnahmesituationen, die den Journalismus so spannend machen. Aber es sind auch die Ausnahmesituationen, die alles von Journalist:innen abverlangen – damit die Krise nicht zur Normalität wird und die Sensation nicht zum alles beherrschenden Faktor. Denn gerade in der Krise gilt auch: Distanz ist eine wichtige journalistische Tugend. Ein abwägender Blick, ein zweiter Gedanke – nur dann können Journalist:innen ihrer Aufgabe gerecht werden und sich nicht vom Strudel des „noch schlimmer, noch katastrophaler und noch dramatischer“ mitreißen lassen.

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Titelthema

Schritt für Schritt zur inklusiven Hochschule Geschrieben von Carolin Maier, Fotos: Matthias Piekacz

Jeder Mensch hat das Recht, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. Inklusion ist längst als Menschenrecht anerkannt. Während der rechtlichpolitische Rahmen damit gesetzt ist, erzählen Prof. Okan Kubus und Falko Neuhäusel, welche positiven Entwicklungen es gibt, aber auch, wie viel Ausdauer und Anstrengung es auf praktischer Ebene noch erfordert. 22


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Eine bildhafte und lebendige Sprache Wenn Prof. Dr. Okan Kubus und Falko Neuhäusel ihre Lehrveranstaltungen online durchführen, blicken sie nicht auf aneinandergereihte, schwarze Kacheln, wie so viele andere Lehrende es zwangsläufig tun. Ihre Studierenden haben die Kameras an – und das ausnahmslos. Für die Kommunikation untereinander ist das auch notwendig. Beide lehren Gebärdensprachdolmetschen am Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien. Während Okan Kubus vor zwei Jahren die Professur für Gebärdensprachdolmetschen antrat, blickt Falko Neuhäusel auf fast 25 Jahre Hochschulleben zurück. Was beide eint, ist sowohl ihre Leidenschaft für die Lehre als auch die Tatsache, dass sie taub sind. Okan Kubus stammt ursprünglich aus der Türkei und beherrscht sowohl die Türkische als auch die Deutsche Gebärdensprache. Er lehrt Gebärdensprachlinguistik, Dolmetschtechnik, Dolmetschwissenschaften und Deaf Studies. Letztere befassen sich mit der Kultur und Soziologie tauber Menschen und geben Einblicke in Werte, Normen und Traditionen der Taubengemeinschaft. Warum das so wichtig ist, erklärt Falko Neuhäusel an der Gebärde „Problem“. Wird der lautsprachliche Satz „Du hast ein Problem“ wortwörtlich in die Gebärdensprache übersetzt – „DU PROBLEM“ – würde es selbst bei wertfreier und neutraler mimischer Begleitung als negativ oder gar als Vorwurf verstanden werden. Das liege daran, dass allein das Wort bzw. die Gebärde „PROBLEM“ durch das Aufwachsen tauber Menschen mit oftmals hörenden Eltern als negativ wahrgenommen werde. Das macht deutlich, welche große Verantwortung Gebärdensprachdolmetscher:innen haben und wie wichtig es ist, die Gebärdensprachkultur und Linguistik in der Lehre zu vermitteln.

Gebärdensprachen sind visuelle Sprachen. Die Umstellung auf Online-Lehre verlangte den Lehrenden und Studierenden besonders viel ab. Neuhäusel erklärt, dass es sich bei Gebärdensprachen um dreidimensionale Sprachen handle, die man in Videomeetings aber nur zweidimensional wahrnehmen könne. Das bedarf spezifischer Anpassungen, zum Beispiel müsse der Körper bewusst schräger ausgerichtet werden, um die Ausführungsrichtung und die Gebärden deutlich zu zeigen. Auch die kleine Kacheldarstellung der Personen erfordere viel Konzentration und ein langsameres Gebärden, um den Gebärdensprachtext korrekt zu erkennen.

Die Arbeit dahinter Bis Studierende ausreichend Grundkenntnisse hätten, um den Seminaren selbstständig folgen zu können, benötige es ein bis eineinhalb Jahre, erläutert Kubus. Aus diesem Grund gibt es in den Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Okan Kubus und Falko Neuhäusel professionelle Gebärdensprachdolmetscher:innen, um die Gebärdensprache in Lautsprache und andersherum zu dolmetschen. Selbstverständlich ist das nicht, wie Neuhäusel verrät. Er erinnert sich noch gut an früher. Dort halfen oft sogenannte CODAs aus, also hörende Kinder gehörloser Eltern. Die Abkürzung steht für Children of Deaf Adults. Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der (Arbeits-)Situation tauber Menschen war auch die Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache als eigenständige Sprache im Jahr 2002. Die Situation heute ist somit weitaus besser. Die Betonung liegt auf besser. Von unkompliziert oder ideal ist sie noch weit entfernt. Für jeden Termin, den es im Hochschulkontext gibt, benötigt es eine Dolmetschdienstleistung. Ob innerhalb der Verwaltung, mit Kolleg:innen anderer Fachbereiche oder

16 kleine Kacheln, nebeneinander aufgereiht – das war für Falko Neuhäusel und seine Kolleg:innen des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen monatelange Realität: „Zoom war eine gute Überbrückung, aber keine optimale Lösung.“ Umso mehr freuen sich alle auf die Präsenzlehre im Wintersemester, um die Inhalte in gewohntem Rahmen vermitteln zu können.

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Der Studiengang Gebärdensprachdolmetschen arbeitet nach den Richtlinien des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprache (GeRS). Damit soll der Spracherwerb, die Sprachanwendung und die Sprachkompetenz in Europa transparent und vergleichbar gemacht werden. Dazu gehört u.a. der bundesweite Austausch mit Kolleg:innen anderer Hochschulen.

Fachbereichsrat- und Senatssitzungen. Man kann erahnen, wie voll der Terminkalender eines Dozenten oder gar Hochschulprofessors ist. Damit sei auch immer zusätzliche organisatorische Arbeit verbunden, erläutert Kubus. Denn für die Buchung jeder Dolmetschdienstleistung ist jede Person selbst zuständig, ebenso für die Verwaltung des Budgets. Ihre Erfahrungen schildern Kubus und Neuhäusel ganz ohne die Absicht, Mitleid erregen zu wollen. Ganz im Gegenteil. Sie möchten vielmehr ein Bewusstsein schaffen und darüber informieren, welche Stolpersteine es gibt und wie viel Anstrengung das teilweise erfordert. Prof. Kubus erinnert sich an seine ersten Wochen an der Hochschule. Bevor er mit seiner eigentlichen Arbeit beginnen konnte, die als Studiengangsleiter über die Vorbereitung der Lehre hinausgeht, klärte er zunächst seine hörenden, nicht gebärdenden Kolleg:innen über den Ablauf einer Dolmetschsituationen auf, um Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Zum Beispiel darüber, dass man trotz Dolmetscher:in immer direkt mit der tauben Person spricht und man darauf achten sollte, nicht durcheinanderzureden.

Ein Schritt mehr in Richtung Inklusion Kubus, Neuhäusel und die zwei weiteren tauben Kolleg:innen an der Hochschule sind vor allem eins: Lehrende, Forschende, Expert:innen. Die Tatsache, dass für die Kommunikation mit ihnen Unterstützung nötig ist, sollte immer nebensächlich sein. Dass es mit Okan Kubus nun den ersten tauben Professor in Sachsen-Anhalt gibt, sei ein wichtiges Zeichen, da mit ihm endlich eine gehörlose Person eine Führungsposition einnehme und dort Entscheidungen treffen könne, erklärt Falko Neuhäusel.

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Den Arbeitsalltag erleichtern wird zukünftig eine festangestellte Gebärdensprachdolmetscher:in. Das ist einmalig in Sachsen-Anhalt und hat Modellcharakter. Zum Hintergrund muss man folgendes wissen: Das Integrationsamt stellt jeder schwerbehinderten Person ein Budget als Arbeitshilfe, das jährlich neu beantragt werden muss, zur Verfügung. Die Buchung einer Dolmetschleistung obliegt wiederum der tauben Person. Man kann sich vorstellen, wie viel bürokratischer Aufwand damit verbunden ist. Der Wunsch nach festem Personal bestand im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen daher schon lange. Die Umsetzung habe insgesamt zwei Jahre gedauert und sei mit sehr viel Aufwand verbunden gewesen. Weder die Hochschule noch das Land konnten auf vorhandene Leitlinien zurückgreifen. Es sei für beide Seiten unbekanntes Terrain gewesen, schildert Kubus. „Es musste eine Kostenaufstellung und konkrete Dolmetschplanung mit Stundenangaben erfolgen, was insbesondere Prof. Kubus viel Zeit und Energie gekostet hat“, erläutert Janine Scherer, die als damalige Inklusionsbeauftragte der Hochschule Magdeburg-Stendal maßgeblich bei der Antragstellung mitwirkte. Nun verwaltet die Hochschule zunächst für die nächsten zwei Jahre das Budget eigenständig, wodurch eine Festanstellung erfolgen kann.

Eine Aufgabe für uns alle Die zukünftige Personalstelle an der Hochschule bietet eine große Erleichterung und mehr Flexibilität für beide Seiten. Kurzfristig auftretende Gespräche können dadurch leichter abgedeckt werden. Sie sorgen dafür, dass die Kommunikation zwischen tauber und hörender Person gelingt. Denn in Sachen Inklusion sind beide Seiten gefragt. Inklusion heiße nicht, dass sich eine Seite anpasse. Inklusion bedeute vielmehr, aufeinander zuzugehen und sich gegenseitig anzupassen, führt Prof. Okan Kubus aus. Auch Falko Neuhäusel sieht darin die Chance, dass nicht nur er für Inklusion kämpfen könne, sondern auch die hörenden Menschen. In seiner Wunschvorstellung ist sich jeder der Gehörlosenkultur und dem Umgang miteinander bewusst und alle Kolleg:innen der Hochschule beherrschten Grundkenntnisse der Gebärdensprache, um den Alltag einfach miteinander teilen zu können.


April 2018 Oktober 2021

Wovon träumst du?

Eine bessere Welt für uns alle

„Wir lesen, hören und sehen, dass der Klimawandel einer der größten Herausforderungen unserer Zeit ist. Die Wissenschaft gibt uns klare Erkenntnisse, nach denen wir JETZT handeln müssen. Darüber sind sich die Hochschule und die Stadt Magdeburg einig. Wir bringen das nötige Know-how aus den verschiedensten Bereichen mit und kennen uns aus – mit erneuerbaren Energien, Upcycling oder gar Abfallvermeidung, mit regionalen, saisonalen oder regenerativen Praktiken. Die anthropogenen Auswirkungen auf das Klima sind genauso vielfältig wie die Möglichkeiten, die Klimawandelfolgen zu minimieren. Dieses Potenzial sollten wir für eine nachhaltige Zukunft nutzen, um uns darauf vorbereiten und zu lernen, mit den Umweltkrisen umzugehen. Nicht nur für die kommenden Generationen, sondern für jedes Leben auf der Erde wird es sich lohnen, regenerative und ganzheitliche Konzepte anzustreben.“ Julia Zigann ist Klimamanagerin an der Hochschule Magdeburg-Stendal und setzt neben der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes erste konkrete Klimaschutz-Maßnahmen um. In dieser Rolle möchte sie alle Hochschulangehörigen mitnehmen und dazu ermutigen, CO2 und weitere Treihausgase einzusparen, denn „Klimaschutz ist Teamarbeit“. Notiert von Carolin Maier Foto: Matthias Piekacz

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Ideenschmiede

Maschinelle Freunde Wie können (Ro)Bots die Lücke füllen, die sich aus sozialer Distanzierung und Fernkommunikation ergibt? Dieser Fragestellung widmete sich die Seminargruppe „Interaction Design Repertoire“ unter der Leitung von Prof. Steffi Hußlein, Veronika Weiß und Judith Dörrenbächer im Kontext der COVID19-Pandemie. Die Studierenden des Masterstudiengangs Interaction Design wurden dazu angehalten, sich als Akteur in die Rolle eines (Ro)Bots einzufühlen und zu erforschen, wie KI mit dem Menschen interagieren kann. Die dabei entstandenen Poster zeigen innovative Ideen, wie Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine zukünftig aussehen könnten. Erzählt von Carolin Maier

MOTI Moti bringt Bewegung in den tristen Alltag. Egal, ob Anfänger:in oder sportlich erfahren, mit Moti kann sich jeder seinen persönlichen Trainingsplan erstellen. Mit Tiefensensoren und einem Infrarotprojektor ausgestattet, erkennt der digitale Helfer Bewegungen und ahmt sie nach. Moti motiviert zudem über aufmunterndes und heller werdendes Licht. Timm Klotz | Adrian Degner | Lenia Hollenbach

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ruhig

Unachtsamkeit

motivierend

erinnernd

hartnäckig

Untätigkeit

GREMLIN Gremlin ist ein intelligenter Roboter, der im ständigen Kontakt mit dem User und dessen Umgebung steht. Er soll dazu motivieren, diverse Alltagsaufgaben zu erfüllen. Der Charakter des Gremlins passt sich der Situation an und wird vom Verhalten des Users beeinflusst. Er weist auf Störfaktoren

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geduldig

wütend

aggressiv

Ignorieren

wie Unordnung hin. Wird seine Aufforderung ignoriert, verändert sich das Gemüt des Gremlins von anfänglich ruhig in ungeduldig und hartnäckig bis hin zu wütend und aggressiv, um den User aus dessen Prokrastination herauszuholen. Vanessa Widdecke | Sophia Neulinger | Hannah Berlandi


Oktober 2021

KIKU

idle

listening

happy

scared

Kiku ist ein intelligentes Haustier, das sich der Stimmung des Gegenübers anpasst. Es erkennt die Stimme der Besitzer:innen und nimmt die feinsten emotionalen Nuancen beim Sprechen wahr. Kiku reagiert auf die Stimmung, indem er aufmunternd, tröstend oder beruhigend reagiert. Wie ein echtes Haustier freut sich Kiku, wenn sein Fell gestreichelt wird und es Aufmerksamkeit bekommt. Es reagiert durch Ohrenbewegungen und leise Geräusche, um Aufmerksamkeit zu erlangen und zu interagieren. Die Stimmerkennung und Emotionsanalyse, auf dessen Basis Kiku Entscheidungen trifft, funktioniert über Cloud-basierte KI Services. Sein Ziel ist es, dem Gegenüber Gesellschaft zu leisten und für ihn da zu sein. Gülbahar Ceper | Smilla Hinterreiter Sebastian Sarnow | Sandra Vollmer

happy Wenn Kiku hört, dass es dir gut geht, dann freut es sich nicht nur über deine Aufmerksamkeit, sondern auch über dein Wohlergehen. Es macht glückliche Geräusche und bewegt seine Ohren. Wenn du happy bist, ist auch Kiku happy!

HANDDESINFEKTION

WARNSYSTEM

MASKENDESINFEKTION

COMIND CoMind ist ein praktischer Alltagshelfer, der in Pandemiezeiten dem User zur Seite steht. An der Haustür angebracht, erinnert er an das Tragen der Maske und die Desinfektion der Hände. Jing Ye | Katharina Kojina | Jiajia Ding Marie Hutabarat

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Lehrende und ihre Studienanfänge: Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer

„Früher wollte ich Motorradfahrer werden“ Erzählt von Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer, unter Mitarbeit von Katharina Michel

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Der Zufall führte Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer und die Wasserwirtschaft vor 30 Jahren zusammen. Heute ist er Leiter des Instituts für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. In treffpunkt campus erzählt er, warum er statt auf dem Motorrad in der wasserbaulichen Versuchshalle gelandet ist und was aus seinem Jugendtraum geworden ist. Dass ich 1990 angefangen habe, an der Fachhochschule Nordostniedersachsen in Suderburg Bauingenieurwesen zu studieren, war Zufall. Als Schüler hatte ich keine Ahnung, was ich werden sollte. Früher wollte ich Motorradfahrer werden. Nach der Schule bin ich erst einmal zur Bundeswehr gegangen. Damals gab es nämlich noch die Wehrpflicht. Ein Freund hat mir dann erzählt, dass es in der Nähe von meiner Heimatstadt Celle, in Suderburg, eine Fachhochschule gibt, an der man „was mit Wasser“ studieren kann. Als ich mich für den Studiengang Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Wasserwirtschaft einschrieb, hatte ich keinen blassen Schimmer, was mich erwarten würde. Doch die Studiendauer war mit sechs Semestern und einem Vorpraktikum überschaubar. Mein Gedanke: Ich würde möglichst schnell arbeiten und Geld verdienen können, um damit ein Motorrad zu kaufen. Das war immer die Triebfeder.

Sein Steckenpferd finden In meinem zweiten Vorpraktikum, das ich in einem Ingenieurbüro machte, das sich mit naturnahen Gewässern und deren Gestaltung sowie mit Renaturierung beschäftigte, habe ich gemerkt, dass mich dieser Bereich interessiert. Die Arbeit hatte etwas mit Ökologie, Tieren sowie Menschen zu tun und damit, die Natur wieder „schöner“ zu machen. Diese ökologischen Umgestaltungen waren, gemeinsam mit zum Beispiel hydraulischen Messverfahren, Teil meines Studienschwerpunkts Wasserwirtschaft. In den ersten drei Semestern hieß es aber erst einmal: Grundstudium. Auf dem Plan standen Mathe, Biologie, Chemie sowie Physik und als Krönung auch noch Massivbau und technisches Zeichnen. Da habe ich relativ schnell gedacht, dass dieses Studium vielleicht doch nicht das Richtige ist. Doch das erste Semester ging schnell vorbei. Das Studium war ja auch nett und es wurden tolle Partys gefeiert. Und irgendwie bin ich dann weiter durchgerutscht. Als ich im dritten Semester mein Vordiplom in der Hand hatte, war klar: Ich ziehe das durch. Und dann kamen die interessanten Fächer. Plötzlich war das Eis gebrochen und ich habe gemerkt, dass das genau das ist, was mir Spaß macht. Während meines Studiums haben mich die hydraulischen Berechnungen am meisten begeistert – also zu verstehen, wie ein Fluss fließt und warum er so fließt, wie er fließt. Diese Berechnungen sind mein Steckenpferd und zu diesem Thema lese ich auch heute noch freiwillig Sachen.

Alkohol für Mensamarken Auch das studentische Leben in Suderburg war sehr lustig. Eine Geschichte, an die ich mich bis heute erinnere: Die Mensa der Hochschule war extrem schlecht. Kaum jemand hat dort gegessen. Zum Bezahlen in der Mensa bekamen wir aber vom Studentenwerk als Subvention Marken. Der Wirt der Mensa merkte schnell: Wenn er die Marken nicht kriegt, kann er mit dem Studentenwerk nicht abrechnen. Also richtete er in seinem Keller eine Haustheke ein, in der er Alkohol zu extrem überteuerten Preisen verkaufte. Die Besonderheit: Man konnte dort mit den Mensamarken bezahlen. Die Studierenden wurden also ihre wertlosen Marken los und bekamen im Gegenzug Alkohol. Der Wirt wiederum konnte mit den Marken gegenüber dem Studentenwerk abrechnen.

Auf die Bauchstimme hören Nach meinem Abschluss in Suderburg wollte ich unbedingt noch weiter studieren. Es war aber auch klar: Ich musste irgendwie Geld verdienen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Hannover, wo ich einen Job in einem Ingenieurbüro annahm und parallel versuchte, an der Universität weiter zu studieren, wechselte ich an die Technische Universität in Braunschweig. Das Wasserbaulabor dort hatte mich schon während meines Studiums in Suderburg begeistert. Ich studierte Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Wasserbau, Küsteningenieurwesen und Hydrologie. Nebenher arbeitete ich weiter für das Ingenieurbüro in Hannover. Dass ich mich nach meiner Zeit in Suderburg und trotz meines Jobs als Bauingenieur noch einmal an der Universität einschrieb, war damals ein Unding. Das sei doch verplemperte Zeit, wurde mir zugetragen. Doch ich kann den Studierenden heute nur raten: Machen Sie das, was Sie wirklich interessiert und was Sie wirklich möchten. Hören Sie auf Ihre Bauchstimme und nicht auf die Ratschläge anderer. Bis 2008, als ich an die Hochschule Magdeburg-Stendal wechselte, bin ich an der Universität in Braunschweig geblieben. Ich habe dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet, promoviert und zuletzt die wasserbauliche Versuchshalle geleitet. Und mein Traum vom Motorrad fahren? Den habe ich zum Hobby gemacht. Ich mache jedes Jahr Motorradtouren und schraube in meiner Freitzeit in meiner Garage gern an ihnen herum.

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treffpunkt campus

Ferndurst

Dänische Hygge unter Extrembedingungen Dänemark – traumhafte Landschaften, klares Wasser, dichte Wälder, idyllische Strände. Trotz der Schönheit des Landes hatte die 22-jährige Journalismus-Studentin Naomi Stieglmaier den Wunsch, eher in die Ferne hinaus zu schweifen. Afrika war der Plan. Doch Corona machte auch ihr einen Strich durch die Rechnung. Bereut hat sie ihren Aufenthalt in Apenrade jedoch nicht. Es war zwar nicht immer einfach, aber die gebürtige SachsenAnhalterin hat das Beste aus allem gemacht. Erzählt und fotografiert von Naomi Stieglmaier, aufgeschrieben von Tanja de Wall

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Eigentlich wollte die JournalismusStudentin Naomi ihr dreimonatiges Pflichtpraktikum in Namibia verbringen. Coronabedingt führte es sie dann nach Apenrade, eine dänische Kleinstadt, in der sie für den „Nordschleswiger“ als Redakteurin arbeitete. Neben dem inhaltlichen Know-how nimmt Naomi vor allem das dänische Lebensgefühl mit zurück nach Deutschland und hat sich fest vorgenommen, die dort gewonnene Entspanntheit beizubehalten.

Gefesselt an den Bürostuhl Mein Praktikum absolvierte ich für drei Monate beim „Nordschleswiger“, einer Zeitung für die deutsche Minderheit in Dänemark, wo ich von Anfang an als vollwertige Redakteurin mitarbeiten durfte. Ich habe recherchiert, Interviews geführt und viele Artikel geschrieben. Durch die Pandemie fand allerdings viel im Büro statt, auch die meisten Interviews. Wäre Corona nicht gewesen, wäre ich definitiv mehr rausgekommen. Ich hatte großes Glück, dass die Arbeit zumindest vor Ort stattfinden konnte. In Dänemark konnte man sich von Anfang an kostenlos testen lassen und so haben auch die Mitarbeiter:innen in der Redaktion dieses Angebot regelmäßig wahrgenommen. Deshalb war die Arbeit vergleichsweise sicher.

Anders als geplant Durch den Lockdown habe ich mich sehr einsam gefühlt. Daher habe ich, als mein Chef an meinem ersten Arbeitstag sagte, dass ich das Praktikum jederzeit abbrechen könne, ernsthaft darüber nachgedacht. Doch mein Kollegium aus der Redaktion hat mich so gut wie möglich integriert. Alle hatten ein offenes Ohr für mich und waren immer bemüht, mir Tipps zu geben und Ausflugsziele für die Wochenenden zu nennen. Größtenteils war ich allerdings alleine unterwegs. Ich habe viel gelesen, Sport gemacht und fotografiert oder mir verschiedene Strände, Inseln oder Wälder angeschaut. Ich hatte keine Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und Restaurant- oder Museumsbesuche standen erst wieder auf der

Tagesordnung, als ich schon wieder in Deutschland war. Selbst in der WG habe ich alleine gelebt. Normalerweise wohnen dort noch drei andere Praktikant:innen, die jedoch durch Corona ihre Praktika nicht antreten durften. Bis auf ein paar Wochenenden, an denen mir ein Arbeitskollege einige dänische Städte zeigte, hat mir ein soziales Privatleben schon sehr gefehlt. Selbst meine Eltern konnten mich nicht besuchen, da die dänische Grenze dicht war.

Der Weg ist das Ziel Ursprünglich wollte ich mein Auslandssemester in Namibia verbringen. Dort hatte ich bereits die Zusage für einen Praktikumsplatz bei einer Zeitung. Ich wollte ein Land besuchen, das sich von Deutschland unterscheidet und eine völlig andere Kultur kennenlernen. Vielleicht kann ich das irgendwann noch nachholen. Im März 2020 kam dann aber der erste Lockdown. Das war der Zeitpunkt, an dem ich mich dann für Dänemark umentschieden habe. Nicht exakt das, was ich mir erhofft hatte, aber dennoch wunderschön. In dem skandinavischen Land sind alle sehr offen, freundlich und vor allem tiefenentspannt. Außerdem ist man dort direkt beim „Du“. Das macht das Kennenlernen dort viel einfacher und lockerer. Ich hatte enormes Glück mit meiner Arbeit und mit der Umgebung, konnte nahezu jedes Wochenende zu meinem Lieblingsstrand fahren, der einen der schönsten Sonnenuntergänge zeigte, den ich je gesehen habe. Zugegeben, Dänemark wäre ohne Corona sicher nicht meine erste Wahl gewesen, die Zeit dort werde ich aber niemals vergessen.

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Der Gegenstand Mal ehrlich, die meisten von uns verbringen ziemlich viel Zeit damit zu arbeiten und somit auch am Schreibtisch. Da liegt es nahe, dass wir uns dieses Habitat zu Eigen machen und den Arbeitsplatz individuell gestalten. Während so mancher Schreibtisch eher ein spartanisches Erscheinungsbild aufweist, sind andere üppig geschmückt. Doch blickt man genauer hin, gibt es nahezu überall diesen einen Gegenstand, so unscheinbar er auf den ersten Blick sein mag, der uns etwas bedeutet. Sei es der Glücksstift, ein Foto, die kitschige Figur aus dem Überraschungsei oder ein simpler Notizzettel. Der Campus beherbergt glücklicherweise viele Räume und Arbeitsplätze, um diese zu finden. Unser erster Stopp dieser Expedition führt uns an den Schreibtisch von Karolin Winger, die als Social Media Managerin im Servicebereich Hochschulkommunikation arbeitet. Auf meinem Tisch liegt ein Kalender. Klingt erstmal ziemlich langweilig, oder? Es ist ein kleiner Sprachkalender zum Abreißen und er verspricht „täglich 10 Minuten Lernspaß“. Ich lerne nämlich Spanisch und versuche meine Synapsen mit ganz vielen unterschiedlichen Einflüssen zu füttern. Neben einem Sprachkurs an der Volkshochschule, Chats mit Tandempartnerinnen aus Südamerika, Vokabelkarten auf meinem Nachttisch und spanischen Netflix-Serien ist da eben noch dieser Kalender mit der Vokabel des Tages und kleinen Übungen. Neben dem wöchentlichen VHS-Kurs mache ich mal sehr viel und dann auch mal zwei Wochen gar nichts. Vielleicht ein Grund, warum ich noch nicht so gut sprechen kann, wie ich das gerne möchte. Aber ich bleibe hartnäckig dabei. Galt früher noch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, steht einem heutzutage eine ganze Welt voller Wissen bereit. Man muss nur zugreifen und sich committen. Dranbleiben ist leichter mit einem festen Ziel vor Augen. Die Frage ist also: Warum mache ich das? Der Wille, eine neue Sprache zu

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lernen, fußt auf der fixen Idee, den Jakobsweg in Spanien – den Camino de Santiago – zu pilgern. Nicht aus religiösen Gründen, aber irgendwie doch leicht spirituell angehaucht. Vor knapp 10 Jahren fiel mir das Buch von Hape Kerkeling in die Hände, der ist die 800 km schon gepilgert und hat seine Erlebnisse niedergeschrieben. Damals dachte ich: Nach dem Bachelor-Abschluss stürze ich mich ins Abenteuer. Als der Tag dann kam, war die Idee des Pilgerns aber schon wieder in Vergessenheit geraten. Zurück in der Zukunft stieß ich in meiner Hörbuch-App wieder auf Hape und dachte: „Jetzt geh ich es aber wirklich an!“ So ganz unvorbereitet wie er, möchte ich aber den Weg nicht gehen. Immerhin besitze ich bereits ein Paar Wanderschuhe und laufe diese im heimischen Harz schon einmal ein. Natürlich kommt man auch mit Englisch auf dem Pilgerweg weiter (meine vereinzelten Brocken Schul-Russisch sind an dieser Stelle eher nicht erwähnenswert), aber ich möchte gerne mehr Möglichkeiten zum Austausch mit den Menschen vor Ort und anderen Pilgern haben. Eigentlich wollte ich im letzten Jahr mein kleines Abenteuer erleben, aber dann kam Corona. Wie bei so vielen hat es einige Pläne durchkreuzt. So bleibt mir immerhin mehr Zeit zum Lernen. Und der kleine Kalender auf meinem Schreibtisch erinnert mich jeden Tag daran, was noch alles vor mir liegt und wo ich hinmöchte.


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In Bewegung

In die Gänge kommen!

„Alles Leben ist Bewegung. Bewegung ist Leben“ – Leonardo da Vincis Zitat sticht beim Eintreten in Haus 14 der Hochschule Magdeburg-Stendal direkt ins Auge. Ob das Projekt des Sport- und Gesundheitszentrums „Bewegt studieren – studieren bewegt 2.0“ die Student:innen dazu motivieren kann, mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren? Ich habe es getestet. Geschrieben von Tanja de Wall, Fotos: Matthias Piekacz

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Was auf den ersten Blick gemütlich aussieht, erfordert Ausdauer und auch etwas Oberschenkelmuskulatur. Im Haus 14 finden sich so einige sportliche Stationen, die zum Ausprobieren einladen und für die nötige Bewegung zwischendurch sorgen.

Die Herausforderung annehmen Normalerweise zähle ich eher zur Kategorie „Sportmuffel“. Laufen oder Sport treiben? Nicht mehr als nötig. Genau das soll das sogenannte „Nudging“-Projekt ändern. Unter Nudging versteht man die Motivation eines anderen. Jemanden unterschwellig anstupsen, in die Gänge zu kommen. Die Student:innen werden also durch Zitate oder kreativ gestaltete Sportstationen unauffällig darauf hingewiesen, sportlich aktiv zu werden. Ganz schön clever, wenn ihr mich fragt. Ob das funktioniert? Die an der Wand aufgemalte rote Couch lädt tatsächlich zum Sitzen ein. Für mich aber leichter gesagt als getan. Es erfordert ganz schön viel Anstrengung, in einem 90 Grad Winkel an der Wand gelehnt auf einer imaginären Sofagarnitur zu verweilen. Besonders gehe ich im Himmel-und-Hölle-Spiel auf, das mich an meine Kindheit erinnert. Ein Hüpfer mit einem Bein, kurz im Himmel auf beiden Beinen verschnaufen. Und richtiger Ehrgeiz ist gefragt, wenn man die bunten Kreise an der Wand sieht, die in der richtigen Zahlenreihenfolge abgetippt werden müssen. Hier zählt Schnelligkeit. Ob Sportmuffel oder nicht, diese Herausforderung nehmen alle an.

Keep moving In Haus 15 wartet im „bewegten“ Seminarraum ungewöhnliches Mobiliar auf mich, welches ein dynamisches Sitz- und Stehverhalten fördern soll. Josefine Winning, Leiterin des Sport- und Gesundheitszentrums, erklärt mir, dass langes Sitzen in ein und derselben Körperhaltung gesundheitsschädigend sei und die höhenverstellbaren

Tische, Sitzbälle oder Hocker in verschiedener Ausführung Bewegung in den Alltag bringen sollen. Hocker mit Sattelsitzen sorgen für eine gute Hüftmobilität. Sogenannte Swooper-Hocker lassen mich wie auf einem Gummiball hoch- und runterspringen – übrigens mein absoluter Favorit. Und das Deskbike ermöglicht mir, während des Arbeitens am Schreibtisch, die Beine auf eine Art indoor Fitnessfahrrad zu trainieren. Das Highlight des Raumes ist aber eindeutig das Laufband. Während man am Tisch arbeitet, der oben an dem Sportgerät befestigt ist, läuft man nebenbei in gewünschter Schrittgeschwindigkeit auf dem Band. Versteift auf dem Stuhl sitzen war gestern. Heute findet ein Spaziergang während der Vorlesung statt. Ich bin nicht völlig erschöpft, ich bin nicht unausgelastet, ich fühle mich einfach gut. Gut, weil ich meinem Körper Bewegung geschenkt habe, die während des Lernens normalerweise undenkbar gewesen wäre.

Die kleinen Dinge im Leben Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. Daran dachte auch die Hochschule, die unter anderem in den Toilettenräumen Zitate angebracht hat, um allen Hochschulangehörigen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Einmal lächeln bitte“ steht in großen blauen Buchstaben auf dem Spiegel. Die Botschaft dahinter? Mehr Achtsamkeit im Alltag. Mehr kleine Atempausen, die uns neue Kraft schenken sollen. Mehr Aufmerksamkeit für sich selbst. Die haben wir uns alle verdient. Ich bin schließlich mit einem Lächeln durch die gewaltige Glastür der Hochschule gegangen. Weil die kleinen Dinge im Leben so viel größer sind als einfach nur klein.

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Erinnerungen an individuell bedeutsame Erlebnisse werden gespeichert und bilden unsere persönliche Lebensgeschichte. Woran, wie und wie weit zurückliegend wir uns später im Kindes- und Erwachsenenalter erinnern, hängt auch davon ab, wie sich Eltern mit ihren Kindern über stattgefundene Ereignisse unterhalten. Das Forschungsprojekt „Lebensgeschichte – Die Perspektive von Kindern auf die Corona-Zeit und ihre Erinnerungen in 3 Jahren“ möchte dem auf den Grund gehen.

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Forschungsgeist

Was sind deine Kindheitserinnerungen? Wir tragen sie alle in uns, die schönen wie auch die weniger schönen: Erinnerungen. Besonders die Erinnerungen an unsere Kindheit nehmen einen hohen Stellenwert ein. Wie und woran wir uns erinnern und welchen Einfluss tiefgreifende Ereignisse wie Corona auf die Erinnerungen von Kindern haben, untersucht die Psychologin Prof. Lisa Schröder. Geschrieben von Carolin Maier Fotos: Matthias Piekacz

Erinnerungen als Teil unserer Identität Bestimmte Gerüche, ein spezielles Gericht oder ein besonderer Ort lassen uns in alten Erinnerungen schwelgen. Sie machen sentimental, stimmen uns fröhlich oder lassen uns herzhaft lachen. In den ersten Lebensjahren passiert besonders viel Neues: Die ersten Schritte, das erste Wort, der erste Geburtstag. Doch wir erinnern uns

an nichts davon. Die Psychologin Prof. Dr. Lisa Schröder, die in Stendal Kindheitspädagogik lehrt, erklärt: „In den ersten Lebensjahren spricht man von einer sogenannten Kindheitsamnesie. Wann die aufhört, hängt auch davon ab, wie häufig Eltern mit ihren Kindern über Erlebtes sprechen.“ Uneinigkeit herrscht darüber, warum wir diese rätselhafte Gedächtnislücke rund um das Kleinkindalter haben. Sicher ist nur: Ab einem Alter von ungefähr drei Jahren beginnen unsere Erinnerungen. Doch wann wird ein Ereignis zu einer Erinnerung und wie prägen sie unsere Gegenwart?

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Die Spanne unserer Erinnerungen aus der Vergangenheit ist groß. Wir erinnern uns an den Ausflug ans Meer, an gemeinsame Fernsehabende oder an den Krankenhausaufenthalt. In dieser Ansammlung von Erinnerungen ragen einige aus der Masse heraus und sind von besonders großer Bedeutung für uns. Sie formen unsere Lebensgeschichte und machen uns zu der Person, die wir sind. Als autobiografische Erinnerungen bezeichnet, beeinflussen sie unser Selbstbild und sind somit für die Bildung unserer Identität unverzichtbar. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das autobiografische Gedächtnis. Lisa Schröder erklärt: „Das autobiografische Gedächtnis speichert spezifische und relevante Ereignisse und Erlebnisse, die persönlich relevant sind und mich emotional tangiert haben, auf positive oder negative Weise.“

Erinnerungen an Corona Prof. Schröder, die schon seit vielen Jahren zum autobiografischen Gedächtnis forscht, sah in der Corona-Pandemie die einmalige Gelegenheit, die kindliche Erinnerung an so ein bestimmtes und weltweit stattfindendes Ereignis zu untersuchen. Grundlagen des Forschungsprojektes mit dem Titel „Lebensgeschichte – Die Perspektive von Kindern auf die Corona-Zeit und ihre Erinnerungen in 3 Jahren“ sind Eltern-Kind-Unterhaltungen. Eltern mit Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren wurden gebeten, ihre Unterhaltungen aufzuzeichnen. Denn Studien zeigen, dass nicht nur das Erlebte selbst Einfluss auf das spätere Erinnerungsvermögen hat: „Die autobiographischen Erinnerungen an die Pandemie und Entwicklungskonsequenzen werden

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nicht nur von den Erlebnissen selbst abhängen, sondern auch davon, wie Eltern mit ihren Kindern über diese Erfahrungen sprechen.“ Studien deuten darauf hin, dass Eltern, die mit ihren Kindern erklärend und unter Einbezug von Emotionen über Stressfaktoren sprechen, weniger Verhaltensauffälligkeiten und ein größeres Wohlbefinden aufweisen. In drei Jahren werden die Familien erneut kontaktiert, um die Kinder dazu zu befragen. Besonders in den Blick genommen wird, wie sie die Erlebnisse verarbeitet haben und mit welchen Gefühlen die Erinnerungen behaftet sind. Daran wird untersucht, ob die Art der Erinnerungen in Zusammenhang mit dem Konversationsstil der Eltern steht.

Andere Blickwinkel einnehmen Ganz besonders spannend findet die Psychologin den Kulturvergleich innerhalb des Projektes, für den sie ein Team aus Wissenschaftler:innen aus Estland, Japan und den USA zusammengestellt hat. „Ich finde es unglaublich interessant und auch wichtig, einen anderen Blickwinkel einzunehmen und nicht immer nur in westlichen Kontexten gewonnene Erkenntnisse als Universalien anzusehen.“ Denn es variiere stark zwischen den Kulturen, wie sich Eltern mit ihren Kindern über Ereignisse unterhalten und welcher inhaltliche Fokus genommen werde. Während man hierzulande eher autonomieorientiert sei und kindzentriert kommunizieren würde, werde in anderen kulturellen Kontexten das Kind als Teil der Gemeinschaft angesprochen. Diese unterschiedlichen Fokusse haben jeweils Einfluss auf die Selbstentwicklung von Kindern.


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Erste Ergebnisse der deutschen Mutter-Kind-Gespräche (teilgenommen haben ausschließlich Mütter) zeigen, dass die Mütter um ein sachliches Gespräch über Veränderungen innerhalb der Pandemie bemüht waren, wohingegen die Hälfte der Kinder ihren Unmut klar zum Ausdruck brachte. Die Gründe für bestimmte Veränderungen durch die Pandemie wurden von den Müttern kaum thematisiert.

In die Lehre integriert

Innerhalb des international angelegten Forschungsprojekts untersucht Lisa Schröder, Psychologin und Professorin für Kindheitspädagogik, die autobiografischen Erinnerungen an die Pandemie von Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren. Anzeige

Einen intensiven Einblick in diese Mutter-Kind-Unterhaltungen erhielten auch Studierende der Kindheitspädagogik. Im Rahmen des Projektstudiums bearbeitete Prof. Dr. Lisa Schröder gemeinsam mit ihren Studierenden einen Teil der Studie für Übungszwecke. Dazu absolvierten sie ein Reliabilitätstraining, um erste Mutter-Kind-Gespräche zu transkribieren, zu kodieren und auszuwerten. Kornelius Wegener, Student der Kindheitspädagogik, empfand den Einblick in die Unterhaltungen zwischen Mutter und Kind dabei als besonders spannend. Insbesondere für Studierende sei es eine wertvolle Erfahrung, theoretische Grundlagen an einem realen Forschungsprojekt zu erproben und dabei typische Stolpersteine kennenzulernen und Lösungswege zu finden. Und, an welches einmalige Ereignis aus deiner Kindheit erinnerst du dich bis heute?

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Studium? Und neben dem

! n e g a w s i E Im Hinter der Kasse stehen, im Supermarkt Lebensmittel einräumen, Flyer verteilen oder im Callcenter am Telefon hängen – das sind typische Jobs Studierender. Daneben gibt es aber auch die außergewöhnlicheren Nebenjobs, so wie der von Michelle und Robin, die ihr eigenes Eismobil haben. Geschrieben von Carolin Maier Fotos: Matthias Piekacz

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Es klingt wie ein wahrgewordener Kindheitstraum: Ein eigener Eiswagen. Für Michelle und Robin ist dieser Traum Realität und Alltag geworden. Denn in den Sommermonaten stehen die zwei fast täglich in dem gelb-braunen Wagen, den sie ihr Eigen nennen und verkaufen Softeis, Geschmack Schoko-Vanille. Täglich essen Michelle und Robin aber dennoch nicht Eis. Robin sagt zwar „Eis mag doch jeder, auch wir“. Aber nach über zwei Jahren, so lange verkaufen die zwei bereits Eis, „hat man irgendwann keinen großen Appetit mehr darauf“. Zu Beginn ihrer Eiskarriere sah das natürlich anders aus, erzählt Michelle, „da haben wir das Eis täglich probiert und überprüft, ob wir etwas an der Zusammensetzung ändern müssen“. Wenngleich die Versuchung auf Eis mit der Zeit kleiner wurde, die Lust auf den Nebenjob haben die beiden längst nicht verloren. Den Kundenkontakt findet Robin am tollsten. „Man ist so viel im Gespräch mit den Leuten und tauscht sich aus“. Michelle ergänzt: „Das ist eine ganz andere Form von Arbeit. Man zählt nicht die Minuten zum Feierabend. Wir stehen wirklich komplett dahinter und freuen uns immer, gemeinsam im Eiswagen zu stehen.“ Gemeinsam heißt in dem Fall sogar als Paar. Bei aller Freude, ist die Arbeit nicht zu unterschätzen, sagt Michelle: „Wir fahren nicht spontan zum See, stehen dort fünf Stunden und haben danach Feierabend. Die Vor- und Nachbereitung nimmt viel Zeit ein“.

Der Eiswagen ist schon seit vielen Jahren in Besitz von Michelles Familie und hat bereits Tradition. Schon ihr Vater verkaufte in dem Wagen Softeis und gab ihn später in die Hände von Michelles Schwester. Als Michelle selbst alt genug war und sich als Studentin etwas Geld dazuverdienen wollte, wurde das Eismobil kurzerhand aus der Garage geholt. Michelle und Robin kauften eine neue Eismaschine und besorgten die Zutaten fürs Softeis. Ganz so unkompliziert lief es natürlich nicht ab. Die Anmeldung des Reisegewerbes und die damit verbundenen bürokratischen Aufgaben – all das sei großer Aufwand gewesen. Aber auch eine gute Übung. Denn sowohl Michelle als auch Robin spielen mit dem Gedanken, sich nach dem Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal selbstständig zu machen. Michelle mit einem Planungsbüro und Robin als Netzbetreiber. Denn wenn Michelle und Robin nicht gerade Eis verkaufen, studieren sie. Michelle ist im 7. Semester ihres Bauingenieurstudiums und Robin befindet sich in den letzten Zügen seines dualen Studiums der Elektrotechnik. Die dort erworbenen Fähigkeiten sind gerade dann von Vorteil, wenn die Eismaschine hakt oder ein Teil ausgetauscht werden muss, erzählt Robin. Was Softeis angeht, sind Michelle und Robin natürlich richtige Kenner und wissen, was gut ist. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie ihr Softeis mit einer Geheimzutat verfeinern. Die wird selbstverständlich nicht verraten. Was nach dem Studium mit dem Eiswagen passiert, wissen sie noch nicht. Aufgeben scheint eher nicht die Option zu sein, wie Robin verrät: „Wir haben viel Arbeit reingesteckt. Alles aufzugeben wäre schon traurig“. Weshalb die beiden überlegen, das Reisegewerbe nach dem Studium weiterzuführen, dann aber ohne persönlich im Wagen zu stehen. Wer jetzt Lust auf Softeis bekommen hat, kann Michelle und Robin bei gutem Wetter am Jersleber See antreffen. Oder kontaktiert sie bei Fragen direkt selbst über eisgenuss@sunny-softeis.de. In diesem Sinne: Auf die Eistüten, fertig, los!

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Karrierewege

Eine große Bühne zum Ausprobieren Geschichten erzählen, Menschen begegnen, sie anhören und ihnen eine Stimme geben. Das ist Eva-Luise Volkmanns wichtigstes Anliegen beim Filmemachen. Aufgewachsen in Hannover, gründete sie während des Studiums der Journalistik mit Kommiliton:innen die Filmproduktionsfirma BLENDE39 und entdeckte dabei ihre Liebe zum Bundesland Sachsen-Anhalt. Geschrieben von Carolin Maier Fotos: Matthias Piekacz

Als Aufnahmeleiterin einer Produktion bedarf es Organisationsvermögen, Flexibilität und starke Nerven. Verantwortung, die Eva-Luise Volkmann gern übernimmt und eine Aufgabe, die ihr auch nach vielen Jahren noch viel Spaß macht: „Doch letztlich sind Filmproduktionen immer Teamarbeit.“

Angefangen hat alles vor 15 Jahren. Die Studentin Eva lernte ihre Kommiliton:innen Peter Bräunig und Grit Bümann im Journalistik-, Medienmanagementstudium kennen, damals noch als Diplomstudiengang am Standort Stendal. Seither trennten sich ihre Wege nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Sie wuchsen zusammen und gestalten seither ihr Berufsleben gemeinsam. Aus Studienfreund:innen wurden Ar-

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beitskolleg:innen und irgendwie auch Familie. So lässt sich die Dreierkonstellation wohl am besten beschreiben. Was sie eint, ist die Leidenschaft zum Film und die Liebe, Geschichten zu erzählen. Relativ schnell war ihnen klar, dass sie die gleiche Sprache sprechen. Jung, voller Tatendrang und von einem Programm für Existenzgründung unterstützt, enschieden sich die damals 26-Jährigen während des Studiums für

die Selbständigkeit. Ergebnis war und ist auch heute noch ihre gemeinsame Filmproduktionsfirma BLENDE39. Eva leitet heute gemeinsam mit Peter die Produktionsfirma und Grit ist immer fester Bestandteil der Projekte. „Wir haben damals nie darüber nachgedacht, wie lange wir das machen werden und ob das für die Ewigkeit ist. Dass es jetzt schon so lange anhält, ist ein großes Geschenk.“


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Bei der Gründung entschieden sie sich bewusst für Magdeburg. Nicht nur aufgrund einer Marktanalyse, vielmehr um sich zum Bundesland Sachsen-Anhalt und der Landeshauptstadt zu bekennen. Die Identifikation mit der Region ist bereits im Firmennamen enthalten, so steht die 39 für die ersten Ziffern der Magdeburger Postleitzahlen. Im Studium zu gründen, habe sie nie bereut. Ganz im Gegenteil, sie rät jedem dazu, dem konkrete Ideen im Kopf herumschwirren. Die jugendliche Leichtigkeit verbunden mit der nötigen Kühnheit und dem Mut seien von Vorteil, um sich auf so ein Abenteuer einzulassen. Selbstständigkeit bringe natürlich viele Herausforderungen mit sich, aber es überwiege die Freiheit, seine eigenen Ideen umsetzen zu dürfen. „Das Besondere an meinem Job ist, dass wir gemeinsam in unserer Arbeit und Freundschaft wachsen. Unser Handwerk verbindet all das und hat sich mit der Zeit weiterentwickelt.“

Bandbreite groß. Es gibt Auftragsproduktionen, die meisten Filme entstehen aber auf der Basis eigener Ideen, die sich in Gesprächen und Begegnungen mit Menschen ereignen und dann ihren Weg auf die Leinwand finden sollen. Dabei entwickeln sie auch neue Formate, wie zum Beispiel die dokumentarische Webserie „Grossbreitenbach 100%“ anlässlich der Bundestageswahl 2017. Und auch hier gibt es besondere Schnittpunkte zu ihrem Studium. Denn der Regisseur der Serie, Gerd Conradt, war ihr Dozent im ersten Semester: „Wir belegten ein Seminar namens Videopoesie bei ihm. Höhepunkt war eine Livesendung am Ende des Semesters – eine meiner wichtigsten Studienerfahrungen. Gerd Conradt hat maßgeblich mitgewirkt, unseren dokumentarischen Blick zu entwickeln und zu schärfen. Es fühlt sich sehr besonderes an, dass er uns auch heute noch in unserem Filmschaffen begleitet. Er wurde uns ein Freund, Begleiter und Mentor.“

Eva ist innerhalb der BLENDE39 vor allem als Produzentin und Autorin tätig, hin und wieder auch als Kamerafrau. So zum Beispiel für den Kino-Dokumentarfilm „Im Dreieck“ von Uwe Mann, der als Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal lehrt. Insgesamt ist die

Die Hochschule war für Eva, die aus Hannover stammt, zunächst nicht die erste Wahl. Doch innerhalb von vier Wochen hatte sie Stendal, die Menschen und ihre Kommiliton:innen so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich – trotz Zusage aus München – nicht vorstellen

konnte, diesen Ort wieder zu verlassen. „Und das ist bis heute auch so geblieben. Meine Liebe für Sachsen-Anhalt ist wirklich riesengroß. Und alles, was ich da gelernt habe und die Menschen, die ich getroffen habe, ist die größte Bereicherung für mein Leben.“ Heute, 15 Jahre später, ist Eva dankbar darüber, im Studium diese Menschen getroffen zu haben und ihren Lebensweg gemeinsam mit ihnen zu beschreiten, freundschaftlich als auch beruflich. „Das Studium hat uns eine wunderbare Grundlage geschaffen. Wir waren die erste Matrikel des damals neuen Studiengangs, weshalb es unsere Mitarbeit und unser Mitdenken benötigte. Wir hatten das große Glück, uns ausprobieren zu können, so wie Kinder, die groß werden und spielen dürfen. Der Rahmen war zwar vorhanden, aber die Bühne gehörte uns.“ Webserie „Grossbreitenbach 100%“ www.grossbreitenbach100prozent.de Webserie „Die Stimme der Dinge“ www.wunderkammer-sachsen-anhalt.de Dokumentarfilm „DUDUK“ www.dudukfilm.com

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In seiner Freizeit beschäftigt sich Louis Bellstedt (17) am liebsten mit Hard- und Software. Gelegenheiten zum Tüfteln und Knobeln wird er zukünftig auch beruflich haben. Unter der Anleitung von Manfred Hinz hat er im Servicebereich IT und Medientechnik seine Ausbildung zum Fachinformatiker begonnen.

Campusgeflüster

Probleme lösen und Fehler beheben … … das hat sich Louis Bellstedt zur Aufgabe gemacht. Denn als erster Auszubildender im Servicebereich IT und Medientechnik an der Hochschule Magdeburg-Stendal wird er in Zukunft IT-Systeme integrieren, konfigurieren, programmieren und Fehler beheben. Innerhalb seiner Ausbildung zum Fachinformatiker mit der Fachrichtung Systemintegration wird er dabei helfen, dass die technische Infrastruktur an unserer Hochschule reibungslos funktioniert und Beschäftigte sowie Studierende ohne Zwischenfälle arbeiten können. Besonders motivierend ist für ihn der Gedanke, intensivere Einblicke in das Innenleben von PCs und großen IT-Systemen zu erhalten und sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis Fachwissen anzueig-

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nen. „Die Arbeit mit Computern und insgesamt das Tüfteln mit Technik hat mich schon immer begeistert. Schon in der Schulzeit war ich sehr technikaffin. Daher ist die Ausbildung perfekt für mich.“ Der 17-Jährige freut sich darauf, „gemeinsam im Team Fragestellungen auf den Grund zu gehen und anderen dadurch helfen zu können.“ Louis Bellstedt hat im August dieses Jahres unter der Anleitung von Manfred Hinz seine Ausbildung als Fachinformatiker im Bereich IT und Medientechnik begonnen. Notiert von Carolin Maier Foto: Matthias Piekacz


Station Hochschule Der Beginn eines Studiums ist eine große Sache und krempelt das Leben auf positive Weise gewaltig um. Alles verändert sich in ziemlich kurzer Zeit. Wo finde ich was, wie erstelle ich den Stundenplan und was muss ich beachten? Zum Glück scheitert es nicht daran, den Weg zur Hochschule zu finden: Studierende am Standort Stendal können sich freuen, denn zukünftig wird es einen Bahnhaltepunkt in der Osterburger Straße geben. Die neue Haltestelle „Hochschule Stendal“ wird voraussichtlich in kommendem Jahr in Betrieb genommen und euch direkt in eure Alma Mater führen. Entdeckt von Carolin Maier Foto: Matthias Piekacz

Impressum

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 3. Januar 2022

Herausgeberin:

Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal ISSN 1614-8770

V. i. S. d. P.:

Norbert Doktor

Redaktionsleitung:

Carolin Maier

Redaktion:

Katharina Michel, Tanja de Wall, Karolin Winger, Leon Zorn,

Hochschule Magdeburg-Stendal Hochschulkommunikation – Redaktion treffpunkt campus Breitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg Telefon: (0391) 886 42 64 Fax: (0391) 886 41 45 Web: www.h2.de/treffpunktcampus E-Mail: treffpunktcampus@h2.de

Layout und Satz:

Carsten Boek

Druck:

KOCH-DRUCK GmbH & Co. KG, Halberstadt

Auflage:

3.000

Titelbild:

pexels, Anna Shvets

Für namentlich gekennzeichnete Beitrage sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich. Die Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.

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