less minimal - Architektur schafft Arbeit

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Schriftenreihe des Dessau Institut f체r Architektur, St채dtebau und Facility Management Band 1 less minimal - Architektur schafft Arbeit Herausgeber: Prof. Johannes Kister



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Inhalt


Vorwort Einleitung ‘Ein’Bauten • Ronny Meyer • Manja Roscher • Yvonne Schieck • Sigi Schmidt

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Brauerei • Jaqueline Franke • Thomas Gläß • Stefanie Griel

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Weingut • Mandy Giese • Ruben Wartig • Claudia Zaschke

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Bergbaumuseum Staßfurt • Benjamin Bötticher • Stefanie Klocke • Henry Vorkauf

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Junkalor • Daniel Altemeyer • Stefanie Griel • Christian Peters

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Halle-Steg • Tobias Püscher • Anja Strumpf • Karol Gadecki • Anna Szafranska

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Bauernhof in der Stadt • André Schlecht-Pesé

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Vorwort


Unternehmer schaffen Arbeit, der Staat schafft Arbeit, aber Architektur? Dem Architekten wird Arbeit gegeben durch eine Aufgabe, die aus vielerlei Gründen zu einem Bauwerk führen soll, so ist der allgemein anerkannte Ablauf. Folglich scheint in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und eben in den Regionen mit Bevölkerungsabwanderung die Rolle der Architektur leerzulaufen, gerät in den Geruch des Luxuriösen, jetzt nicht mehr an erster Stelle stehend, wie noch vor Jahren auf dem “Kutschbock” des wirtschaftlichen Aufschwungs der Wiedervereinigung eben auch die Architektur ganz vorn dabei war. Die Situation der schrumpfenden Städte und Gemeinden ist Gegenstand zahlreicher Analysen und der Hintergrund. Es ist von Stadtumbau die Rede und von neuen Leitbildern für Städte, als könnten diese theoretisch herbeigedeutet werden, als könnten von Städtebauern Lösungen erhofft werden. Eine Stadt ist nach jahrhundertelanger Geschichte mehr, als aktuelle Statistikdaten zu Altersstrukturen, Abwanderungen und Beschäftigungsverhältnissen signalisieren wollen. Eine Stadt ist auch Zeuge, Mitleidende oder Nutznießende von historischen Entwicklungen, die starken Amplituden ausgesetzt waren und konnte sich auf eine scheinbar unverlierbare Konstante verlassen, die Triebfedern und Spannkräfte nach Rückschlägen darstellten. Die Wirtschaftskreisläufe des Lebens, der Bürger, der Menschen innerhalb und außerhalb einer Stadt. Die Wirtschaftskreisläufe von Produzieren, Kaufen, Verkaufen, Dienstleisten, Konsumieren, Ausstellen, Verbrauchen und Gebrauchen bilden den Motor der Stadt. Die Grundmotorik bedienen, heißt die Förderung der Individuen zu unternehmerischem Denken und Handeln. Man schaue sich einmal die durch die Verwaltung “strangulierten” Städte an, wo es gerade für eine nicht überdurchschnittlich mit Mitteln gesegnete Person unmöglich ist, ein Geschäft, einen Stand, eine Werkstatt zu eröffnen oder sonst einem Gewerbe nachzukommen, nicht etwa in der Peripherie, in der Gewerbezone, sondern genau da, wo die Menschen sind, an den Knotenpunkten in den Innenstädten. Es geht hier nicht um Wirtschaftspolitik, sondern darum, dass

Architektur in diesem Zusammenhang eine spannende Rolle spielen kann. Eine bislang nicht erkannte Rolle. Architekturentwürfe können die Räume und Interventionen ausloten, um Wirtschaftskreisläufe zu starten. Die Betonung liegt auf „starten". Es wird durch minimale Intervention, erste Kristallisationspunkte, kleine Geschäfte und Low-Tech-Angebote, ein Anfangspunkt geschaffen. Es soll ein Prozess in Gang kommen, der in seiner Nachhaltigkeit weitere Funktionen anzieht. In dem Vorschlag zu dem Junkalorwerk, das niemals ein Technologiezentrum, Gewerbepark oder zu einer neuen Wohnwelt werden wird, geht der Ansatz von einer Baum- und Pflanzenschule mit Gärtnerei aus, wobei sowohl die regionale Nachfrage an Blumen und Pflanzen ins Kalkül gezogen wurde, wie auch die große Fläche nur in Teilen genutzt wird. Wird die Keimzelle Erfolg haben, lassen sich weitere Nutzungen entwickeln. Sowohl in dieser Idee, als auch bei dem Vorschlag Bauernhöfe und Agrokultur in die Städte zurückzubringen, geht es doch auch um Arbeitsplätze und Selbstversorgung, soziales Engagement, Einsatz von Arbeitskräften aus Umschulungen, die zu Selbständigkeit und Unternehmertum führen. Es geht aber auch um das neue Bild der Stadt, wenn es möglich ist, auf den vielen überbreiten Straßen, auf den übersehenen Restgrundstücken kleine Bauten, improvisierte Bauten zum Arbeiten und Wohnen zuzulassen. Warum ist so etwas nur anderswo möglich, muss man sich doch fragen, würden diese “kleinen” Bauten, ”Zwischenbauten”, nicht vielen Städten Leben zurückgeben?! Wer baut denn Stadt: die Stadtplanung, der Bürgermeister, die Wohnungsunternehmen? Doch wohl der Bürger selber, der es aber heute nicht mehr kann, nicht mehr darf, weil die Politik keine Parzelle schneidet, um Freiheit zu geben. Die “Zwischenbauten” werden in der Zukunft eine große Rolle spielen. Architektur ist in diesem Sinne unkontextuell, weil auf den Zweck bezogen. Sie ist fragmentarisch, weil sie die Funktion des Wachstums erfüllt. Sie ist radikal, weil sie individuell ist. Sie passt sich nicht an, weil sie gegen die Stadtplanung spielt. Sie bleibt, solange es ihrem Erbauer gefällt, aber sie rettet die Stadt. Johannes Kister


Einf端hrung


Dieses Buch fasst Studentenarbeiten und Aufgaben der letzten Jahre zusammen, denen, auf Grund eines Leitgedankens, eine Thesis so zu sagen vorangestellt war. Was kann Architektur leisten, wenn kein Bauherr ein definiertes Raumprogramm bestellt und keine Nachfrage in Bezug auf Büro und Wohnen eine Richtung zur Bebauung weist d.h. das wirtschaftliche Wachstum als Auslöser und Anlass des Bauens entfallen ist. Nachfragepolitik, die stadtbaulich als Motor gewirkt hat ist erkennbar erlahmt, zumindest in Landschaften der Schrumpfung. Unter solchen Randbedingungen kann Architektur mehr leisten als Funktion und Zweckerfüllung. Architektur kann konzeptionell Wirtschaftskreisläufe antizipieren und diese als neue ‘Motoren' der Realisierung in Bau-Abschnitten implantieren. Dies bedingt grundlegende Strategien. • Anschubfinanzierungen, die gering bemessen nur für erste Teile eines Projektes nötig sind. Denn der erste Projektteil ist die Keimzelle eines Wirtschaftskreislaufes, der weitere Investitionen ermöglicht. • Die Planungen sind offen und in der Gestaltung situativ und einfach. Ein Raumprogramm ist niemals abgeschlossen. • Die Planung mit strategischen Perspektiven versehen und in ein Wirtschaftlichkeitskonzept eingebunden und zieht daraus ihre Richtung und Dimension. • Die Gestalt des Bauwerkes ist das, was es erwirtschaftet



Die Entwürfe zu den verschiedenen Themen loten dieses Konzept aus und sind daher in ihrer gestalterischen Ausprägung dem jeweiligen Verfasser verpflichtet aber gemeinsam ist ihnen der strategische Ansatz und das gedankliche Konzept, dass Architektur sich auch zu bauen lohnt, wenn Mangel herrscht: Mangel an Arbeit, Mangel an Arbeitsplätzen, die den Menschen ein selbstverantwortliches Leben geben können. Architektur schafft Arbeit in dem Sinne von Wirtschaftlichkeitskreisläufen. Architekten/innen sind die Erfinder von Projektentwicklungen, die städtisches Planen neu herausfordern, Grenzen überschreiten und die Agonie der leeren städtischen Kassen und der fehlenden Großinvestitionen überwinden wollen. Die Studenten sind mit dieser thematischen Auseinandersetzung in besonderer Weise geschult. Es sind nach wie vor Projekte einer Hochschule, die aber den Anspruch haben in die Praxis hinein zu wirken und letztlich diese langfristig befruchten werden. k

‘Ein'bauten in Dessau - Warum können auf den vielen Restgrundstücken, übergroßen Verkehrsanlagen und unwirtschaftlichen Zwischenräumen einer Stadt nicht kleine Häuser zur Gewerbe- und Wohnnutzung für einen Unternehmer/in entstehen, der selbstständig sein will aber dort beginnen muss, wo die Menschen zusammenkommen in der Stadt und nicht im Gewerbegebiet. Brauerei - Warum kann nicht das Vorbild der regionalen Vielfalt der Biersorten in Belgien Anlass sein in den stillgelegten Brauereien mit kleinen Brauhäusern einen regionalen Bezug und Absatz neu aufzubauen. In weitläufigen beeindruckenden Altbauten sollen aber nur kleine Keimzellen für spätere zusätzlich angelockte Nutzungen integriert werden. Weingut - In den großen Weinregionen der Welt hat die Avantgarde-Architektur Einzug gehalten. Das Saale-Unstrut Gebiet inmitten einer kunstgeschichtlich hoch bedeutenden Region ist aus

Marketingsicht unterentwickelt und es könnte eine Aufwertung durch Weingüter mit einem ‘Mehr' an Angeboten erfahren.

Bergbaumuseum Staßfurt - Eine Stadt, die in ihren Grundfesten durch den Salzabbau erschüttert wurde, die Absenkung lässt die Stadtmitte im Grundwasser versinken. Es geht hier darum eine Gegenkraft zu entwickeln und einen Prototyp ein Gebäude im Bergsenkungsgebiet zu errichten. Gleichzeitig steht das Bauwerk für das neue Staßfurt und gibt ein Zeichen des Überlebens. k

Junkalor - Eine verwaiste Industriebrache wie hunderte in der Region. Kein Gewerbepark kein Wohlstand. Aus der Überwucherung, der Zurückeroberung der Natur wird ein Konzept der Vitalisierung entwickelt, eine Baumschule, eine Gärtnerei. Bauernhof - Wenn viele Plattenbaugebiete abgerissen werden, was tritt an deren Stelle Freizeitparks, Sportflächen, Skaterbahnen? Wer soll das nutzen, wo doch da eigentlich nichts dabei ist, was junge Leute eigentlich wollen: eine sinnvolle, selbst bestimmte Arbeit und Beschäftigung. Auf den Brachen kann ein Bauernhof in der Stadt entstehen, ein Lernbauernhof, eine Sozialstation und ein Schritt zur Selbstversorgung und zur sinnvollen Freizeit. Alte und junge Menschen können hier zusammen arbeiten und eine neue Idee der Gemeinschaft entwickeln. Steg-Gelände - Ein Quartier der ‘Moderne', verwahrlost, verlassen, ohne Zukunft in der jetzigen Form, wird letztlich dem Abriss anheim fallen. Was wird dieses Grundstück seinem Eigentümer abverlangen, wenn er an eine nachhaltige wirtschaftliche Vermarktung denkt. Was kann dieses Grundstück in unmittelbarer Zentrumsnähe für die Stadt Halle an neuer Wirtschaftskraft entfalten, wenn aus der Nachfragepolitik keine Anhaltspunkte zur Bebauung zu entwickeln sind. Die neuen Strukturen müssen aus sich heraus eine Belebung gewähren und in das Umfeld hineinwirken. Johannes Kister



Eine Wahrnehmung, die man bei Urlaubsreisen in außereuropäische Länder machen kann ist, dass die Städte und Straßen von einer Vielzahl von kleinen bis kleinsten Geschäften in provisorischen Bauten flankiert bzw. parasitär besetzt sind. Von diesen geht eine große Aktivität und Geschäftigkeit aus, wobei Dienstleistungen und der persönliche Service immer eine große Rolle spielt. Ein Meer von selbstständigen kleinen Unternehmen nistet sich auf Restgrundstücken in der Stadt ein und schafft neue Wirtschaftszonen. Bei uns ist in den Städten dergleichen nicht zu erleben, wahrscheinlich würde es verboten und wäre nicht statthaft. Dabei wäre für viele Menschen dies der einfachste und natürlichste Weg Arbeit zu finden - selbst bestimmte Arbeit. Die Städte blühen auf, werden dicht und lebendig, sie ziehen Wirtschaftskraft in das Zentrum, dort wo Menschen sich begegnen.



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Ronny Meyer, Grundstudium


Ein Turmbau besetzt die Unterf端hrung an der Br端cke und bietet Passanten mehrere Ebenen zum Einkaufen und Verweilen.


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Manja Roscher, Grundstudium


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Ein unmöglich schmaler Grundstücksstreifen wird zu einem Handwerkshaus für Arbeiten und Wohnen.



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Yvonne Schieck, Grundstudium


Vor einem Garagenhof baut ein Malermeister sein B端ro mit Wohnung.


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Sigi Schmidt, Grundstudium


Mitten auf dem Platz entsteht ein hĂślzerner Kubus fĂźr den Bedarf der Studenten.


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Nachdem die ostdeutschen Brauereien zum großen Teil aufgekauft worden sind, um sie nach kurzer Zeit stillzulegen, ohne allerdings den eingeführten Markennamen aufzugeben, sind die baulichen Relikte, meist imposanter Natur, verwaist. Dennoch stellt sich die Frage, ob nicht ein regionales Brauhaus mit seiner handwerklichen Tradition eine Chance hätte, bedenkt man, dass ein Brauhaus mit Gaststätte und einem publikumswirksam hergestellten Bier nach wie vor zu den deutschen Besonderheiten gehört. In Belgien z. B. ist diese regionale Vielfalt Landestradition und sehr lebendig. Warum also nicht in diesen im Stadtbild sehr präsenten Altbauten ein kleines Brauhaus mit Ausschank als Keimzelle einer Neubesiedlung integrieren? Das Ziel ist nicht die alte Größe und das ganze Bauwerk im ersten Ansatz neu zu bewirtschaften, sondern ausgehend von der ersten gastronomischen Initiative weitere Nutzer und Mieter anzuziehen. Daher bleibt auch der Ruinencharakter teilweise bestehen, doch wird darin kein Hindernis gesehen, sondern eher im Gegenteil: Es kann sehr gut möglich sein, dass in dem Wechselspiel von Alt und Neu gerade ein jugendliches Publikum angesprochen wird und die ‘Brauhausidee’ von dem Image des ‘Altvaterlichen’ befreit.



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Die wechselvolle Geschichte der “Freyberg-Brauerei” lässt sich schon an ihren unterschiedlichen Firmennamen erahnen. Ab 1816 Rauchfuß-Brauerei, 1852 Dampf-Bier-Brauerei Hermann Rauchfuß, Freyberg-Brauerei (OHG, später GmbH), 1919 Freyberger Brauhaus AG, 1947 VEB Brauhaus Halle, 1990 Brauerei Halle, 1991 Meisterbräu GmbH. Die Idee - Die Einbettung der Brauerei in die Fluss- und Auenlandschaft der Saale stellt einen großen Standortvorteil dar. Rückzugsmöglichkeiten aus der dichten Stadt und die Abkehr vom Alltag können hier im Zusammenspiel mit der Natur attraktive Angebote darstellen. Mit der Revitalisierung der denkmalgeschützten "Freyberg-Brauerei" soll eine Rückbesinnung auf die lange Brautradition in Halle/Saale erreicht werden. Der gesamte Brauereikomplex ist ein "Technisches Industriedenkmal". In jedem Gebäude

finden sich Spuren der damaligen Produktion, welche erhalten und in die Nutzungskonzepte integriert werden sollen. Die Kulturbrauerei soll ein konzentrierter Treffpunkt für Künstler, Handwerker und Kulturinteressierte werden. Für den Innenhof wird nur ein Impuls gegeben, d.h. vorgegebene Freiflächen sollen temporär gestaltet werden können. Die Auseinandersetzung mit dem Ort und dessen Gestaltung soll den Nutzern vorbehalten bleiben. Die Räumlichkeiten, die nicht für die ‘Keimzelle Brauhaus' genutzt werden, sollen mit minimalen Mitteln als Ateliers für Künstler und für die Kulturszene zur Verfügung gestellt werden. Künstler und Musiker schaffen die Aura und das Image des Kulturbrauhauses. Der neue Gebäudeteil wird unabhängig von der Fassade des Altbaues mit einem durchgehenden Luftraum abgetrennt in das Volumen eingestellt.

Jaqueline Franke, Diplomarbeit



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Das Neue muss das bestehende Geb채ude nicht von Anfang an ganz ausf체llen, sondern w채chst von innen - nach Erfolg - in den Bestand hinein.



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Die noch erhaltene Fassade wird zum offenen Gartensaal an der Saale.



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Die kritische Transformation der vorgefundenen Leere zu etwas neuem Ganzen soll zu einer erlebbaren Qualität des Stadtraumes führen. Sie gilt es zu gestalten. Die städtebauliche Freiraumfigur wird einerseits im Äußeren durch die Randbebauungen und andererseits durch zwei Baufelder im Inneren, die jeweils die bestehenden Bauten integrieren, in der dritten Dimension begrenzt. Auf den Baufeldern wird durch Flächen eine Struktur, aus der sich Raumkanten ergeben, definiert. Auf diesen können sich Bebauungen oder auch temporäre Bauten entwickeln. Der Entwicklungsprozess von Innen nach Außen ermöglicht die ganzheitliche Verknüpfung der Flächen zueinander. Statt einen idealen Endzustand zu konzipieren wird ein Entwicklungsprozess initiiert. Die Bauhöhe der inneren Körper orientiert sich an der Traufhöhe der bestehenden Brauerei, wodurch ihre Silhouette erfahrbar bleibt. Zu den Freiflächen findet eine Abstufung statt, die eine Verknüpfung zum Freiraum darstellt. Ein Kubus bildet die Basis der Baufläche. Dabei bleibt der Bestand als “Speicherbaustein” erhalten, mit einem neuen Sudhaus wird ein Impuls gesetzt. Der neu entstehende Kubus wird dem Bestand als Pendant entgegengesetzt. Dabei entsteht kein Bruch zwischen Altbau und Neubau, sondern eine Anknüpfung an das Vorgefundene. Dieses wird zu etwas Neuem und Ganzen transformiert und geht mit dem Altbau eine Verbindung ein. Im Innenraum wird das Thema des Transports Identität stiftend. Durch die Verbindungselemente werden die Produkte aus dem Bestand, der als “Speicherbaustein” fungiert, in das Sudhaus transportiert. Nach dem Prozess der Herstellung wird die fertige Würze dem Bestandskörper zur Lagerung zurückgeführt. Die “Restflächen”, dass heißt die nicht bebauten Grundflächen der inneren bzw. äußeren Struktur, können von den Freiflächen aus bedient werden. Diese könnten dann als vermietbare Flächen temporär genutzt werden.

Thomas Gläß, Diplomarbeit


1. Phase

2. Phase

3. Phase


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Die Entwicklung des Areals in Schritten. Wirschaftskreisl채ufe generieren weitere Bauten.


Die Blรถcke im Block


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Die der Schale zugeordneten Freir채ume definieren einen inneren Bauplatz, der schrittweise entwickelt wird.


Vielen Dessauern ist der in der Zerbster Straße 36 gelegene “Kristallpalast” noch bekannt. Ist er doch bis 1989 ein kulturelles und gastronomisches Zentrum der Stadt gewesen. Im Auftrag des Fürsten Franz und nach Plänen seines Hofarchitekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff entstand ab 1795 das Palais Branconi. Das Ergebnis war ein zweigeschossiger Putzbau mit neun Achsen. Charakteristisch für den Bau waren vier große, bis zum Dachgesims reichende kannelierte Pilaster, die die mittleren drei Achsen trennten. Im Obergeschoss des Palais befand sich ein reich mit Stuckornamenten verzierter Saal. Im Jahre 1903 kaufte der Bauunternehmer Friedrich Bolling das Gebäude. Er wollte aus dem Haus und dem Grundstück die modernste Gaststätte der Residenz Dessau machen. Sein Vorbild sah er in dem von Joseph Paxton erbauten “CrystalPalace”. Mit dem so genannten “Kristallpalast” bekam die Stadt Dessau einen kulturellen und gastronomischen Mittelpunkt. Während des 1.Weltkrieges diente dieser auch zeitweilig als Reserve-Lazarett. In den Nachkriegsjahren nahm man einen Umbau der

Fassade vor. In den 20er und 30er Jahren des 20.Jahrhunderts war der so genannte “Große Saal” des “Kristallpalastes” oft ein Versammlungsort für politische Auseinandersetzungen. Im 2.Weltkrieg wurde das Gebäude abermals als Lazarett verwendet. Beim großen Bombenangriff am 7. März 1945 brannte der “Kristallpalast” völlig aus. Von dem von Erdmannsdorff errichteten Palais ist nur die Ruine der ehemaligen neunachsigen Fassade erhalten geblieben, welche bis heute das Grundstück zur Zerbster Straße hin abgrenzt. Der nach dem 2.Weltkrieg wieder aufgebaute große Saal des "Kristallpalastes" bildete bis 1989 den kulturellen und gastronomischen Mittelpunkt der Stadt. Hier fanden Tanzveranstaltungen, Tagungen und Verkaufsmessen statt. Das Besondere dieses Entwurfes liegt in der Umwidmung des ehemaligen geschlossenen Saalbaues zu einem offenen Innenhof. Durch die Umstülpung der Prinzipien von Außen und Innen wird ein neues Raumerlebnis möglich. Der hohe finanzielle Aufwand den alten Pomp zu restaurieren wird gespart.


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Stefanie Griehl, Diplomarbeit


Der ehemalige Festraum wird zum Gartensaal unter freiem Himmel.


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Die Fragmente des Kristallpalastes werden mit erg채nzenden Bauten in einen neuen Funktionszusammenhang gebracht.


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Innenraum wird AuĂ&#x;enraum.



Im Süden von Sachsen-Anhalt liegt das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut. Es ist das nördlichste Deutschlands. Seit mehr als 1000 Jahren wird an den Hängen der Flußtäler von Saale und Unstrut Wein angebaut. Im 16. Jahrhundert soll die Rebfläche 10.000 ha groß gewesen sein. Infolge von Krieg, Konkurrenz aus dem Ausland und Krankheitsbefall der Reben minimierte sich die Fläche in hohem Maß. Heute werden nur noch 650 ha bewirtschaftet - das SaaleUnstrut-Gebiet ist damit eines der kleinsten Anbaugebiete Deutschlands. Eine Besonderheit, die das landschaftliche Bild prägt, sind die zahlreichen kleinen Rebflächen (1ha bis 12ha) - durch Trockenmauern aus Sand- und Kalkstein getrennt die häufig im Nebenerwerb geführt werden. Das gemeinschaftliche Ziel der Winzer, die Qualität des heimischen Wein-

baus und der Weine zu fördern, führte zur Gründung der Winzervereinigung FreyburgUnstrut. Heute verarbeitet sie das Traubengut von etwa 520 Hobbywinzern, mehreren Agrar- und Obstbaugenossenschaften sowie von privaten Traubenerzeugern im Haupterwerb mit insgesamt rund 350 ha Rebfläche. Die letzten sehr ertragreichen Jahre verringerten die Lagerkapazitäten der Winzergenossenschaft sehr. Sie konnte nicht mehr alle Trauben der Winzer annehmen. Somit waren und sind die Weinbauern gezwungen, sich nach Alternativen für Ihre Weinherstellung umzusehen. Da eine Privatisierung kostspielig ist, ist der Ansatz für die vorliegenden Entwürfe der Zusammenschluß mehrerer Winzer, um gemeinsam die Vermarktung zu betreiben. In einem Weingut gibt es zwei wesentliche Aufgaben, die Weinherstellung als solches

und die Weinvermarktung. Zwei Seiten einer Medaille, denn selbst der beste Wein verkauft sich ohne entsprechende Vermarktung nicht von selbst. Das SaaleUnstrut Gebiet ist aus Vermarktungssicht unterentwickelt, vergleicht man das auch kunstgeschichtlich hoch interessante Gebiet - Freyburg, Naumburg und Nebra (Himmelsscheibe) - mit anderen Weinbaugebieten. Die Architektur der Winzergenossenschaft hat aus anderen Bereichen zunehmend einen Werbeeffekt erhalten, der unterschwellig suggeriert: wer qualitätvoll baut und seine Umgebung ästhetisch sorgfältig ausgestaltet wird auch die gleiche Sorgfalt bei der Weinherstellung walten lassen. In diesem Sinn schafft Architektur ein Image und letztlich Umsatz mit positiven Folgen für die Wirtschaftskraft der Region.


Die neue Uferterrasse an der Saale - Gastronomie und der Wein zur Verkostung. Das Gebäude ist direkt am Fluss positioniert und unmittelbar am Stadteingang von Freyburg. Der durchreisende Besucher passiert das Gebäude ganz selbstverständlich. Er wird auf der Flussseite ein Café mit herrlicher Aussicht finden, er kann das Weinmuseum besuchen und eine Degustation vornehmen. Die Architektur des Gebäudes ist aus dem hiesigen Naturstein entwickelt und es gelingt ihr zwischen Lagergebäuden und Museumsarchitektur einen zurückhaltenden aber doch sprechenden Charakter zu entwickeln.


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Mandy Giese, Diplomarbeit


Das Weingut am Ufer des Flusses verbindet die Stadt mit der Saale und schafft eine neue r채umliche Qualit채t mit bezauberndem Charme.


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Ufer- und StraĂ&#x;enkante werden strukturell miteinander verwoben.



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Das gesamte Spektrum des Weinbaus, von der Arbeit an der Pflanze über Kelterung und Lagerung bis hin zu Verkauf und Genuss, soll in dem Gebäude gezeigt werden. Dieser Ansatz ist an Saale und Unstrut eher ungewöhnlich. Das Ziel ist es, Kenner zu überzeugen und Laien zu interessieren. Der Entwurf bringt die Haltung der Winzerei im Umgang mit dem Wein zum Ausdruck, er vermittelt ein Gefühl für den Wein, so dass sich der Kunde mit dem Produkt, aber auch mit dem Weingut selbst identifizieren kann. Ein wesentlicher Punkt ist dabei das Einfügen der Architektur in die Landschaft. Mit einem Gespür für Harmonie und Sensibilität treten die Gebäude in Wechselwirkung mit der Umgebung - Faktoren, die auch für das Gelingen eines guten Weines entscheidend sind. Es wird eine Brücke zwischen Herstellung und Konsum geschlagen, da diese beiden Themen speziell im Weinbau eng miteinander verflochten sind. Der Gast wird neugierig gemacht, ihm wird die Möglichkeit geboten, den Wein für sich zu entdecken - und das genau an diesem Ort.

Der Dechantenberg, ein Weinberg mit großer Tradition bietet den richtigen Rahmen. Der Entwurf übernimmt die terrassierte Struktur des Dechantenberges. Das überbaute Gelände wird durch massive, Terrassen bildende Mauern abgefangen, welche zum Teil in die Fassaden der Gebäude übergehen. Die Mauern folgen dem Verlauf der natürlichen topographischen Linien und geben somit auch die Richtung der einzelnen Gebäude vor. Der Baumbestand auf dem Gipfel des Berges bleibt unangetastet und bildet die Kulisse für das Weingut, während im Vordergrund zu dessen Füßen der Wein in geordneten Reihen heranreift. Eine besondere Bedeutung kommt dem Restaurant zu, es bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für den Besuch des gesamten Guts und ist als Ausflugslokal konzipiert. Das enge Zusammenspiel, die Harmonie zwischen Berg, Wein, Winzer und Architektur sollen dem Gast bewusst werden, in diesem Bewusstsein soll er zukünftig seinen Wein kaufen und das an keinem anderen Ort, als hier auf dem Dechantenberg.


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Ruben Wartig, Diplomarbeit



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Das Bild des Saale-Unstrut-Gebietes wird geprägt durch seine oft terrassierten Weingärten an den Berghängen. Diese ziehen mit ihren Mauern, Treppen und Rebreihen die morphologische Gestalt ihres Raumes nach, verdichten oder brechen sie. Auf diese Weise entsteht ein charakteristisches Netzwerk. Mittelpunkte in diesem Geflecht sind kleine Bauten verschiedenster Gestalt. Das zu planende Weingut wird oberhalb Bad Sulzas, direkt über den Weinbergen angesiedelt. So gleitet der Blick über die Weinberge ins Tal. Die Straße zum Weinberg biegt direkt von der Weinstraße ab, und führt an diesem Neubau vorbei, er würde nicht zu übersehen sein. Die Hügelkuppe, auf der sich das Weingut

befindet, ist ein Ausgangspunkt für den Weinwanderweg und für die Wanderung zur Sonnenburg, einem Ausflugslokal. Das Weingut wäre, als ein weiterer Anziehungspunkt für Kurgäste und Touristen, eine Bereicherung für die Stadt. Der Grundgedanke des Entwurfs beinhaltet ein Terrassensystem mit Mauern, Treppen, Wirtschafts- und Repräsentationsbauten. Die Terrasse wird im Wesentlichen durch das Untergeschoss gebildet. Es beherbergt den Hauptteil der Produktion und hat überwiegend Lagerfunktion. Dieses Geschoss ist in den Berg eingeschoben. Auf der Terrasse bildet ein Ensemble aus vier Gebäuden zwei Höfe aus. Dabei entstehen ein Produktions- und ein Marketingbereich.


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Claudia Zaschke, Diplomarbeit


Die gruppierten H채user auf dem Plateau




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bergbaumuseum


Staßfurt gilt als die Wiege des Kalibergbaus. Die ersten Salinen entstanden vor etwa 1200 Jahren. Sie verhalfen den Bewohnern zu nicht unerheblichem Wohlstand. Dieser fand unter anderem einen Spiegel in der Architektur der damaligen Zeit. Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der aktive Bergbau im Revier eingestellt. Um spätere Schäden in den Schächten und damit verbundene Einbrüche zu vermeiden, wurden die Gruben kontrolliert geflutet. Aber genau diese Flutung sollte in der Folge bis heute anhaltender Salzlösungsprozesse zu Senkungen an der Tagesoberfläche und Tagesbrüchen führen. So hat eine drastische und auch immer weiter fortschreitende Bodenabsenkung im Stadtzentrum den Abriss zahlreicher Gebäude zur Folge.

Die wechselvolle und immer eng mit der Stadt verknüpfte Geschichte des Kalibergbaus wird im Stadt- und Bergbaumuseum thematisiert. Als Standort des geplanten Neubaus bietet sich der Brennpunkt der aktuellen Nachwehen des über viele Jahrhunderte währenden Bergbaus, die Senke im Zentrum der Stadt, an. Die entstandenen Arbeiten versuchen alten Glanz und aktuelle Probleme in neuer Form zu verknüpfen. Für das heute in Teilen brach liegende Stadtgebiet soll durch diesen Knotenpunkt der Weg für zukünftige urbane Entwicklungen bereitet werden. Der Bau selber wird zu einem Prototyp einer Bautechnik für Bodensenkungsgebiete und kann als wissenschaftlich technischer Experimentalbau betrachtet werden.



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Benjamin Bรถtticher, Hauptstudium


Ein merkw체rdiges Geb채ude - wie ein plastisch freigelegter Stollen mit Licht- und Luftsch채chten.


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Stefanie Klocke, Hauptstudium



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Eine ‘poetische’ Interpretation der Verwerfungen und des ‘durchbohrten’ Untergrundes.



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Henry Vorkauf, Hauptstudium


Ein schräger Turm schafft ein neues Zentrum in der aufgelösten Stadtstruktur - Zeugnis der Geschichte und Symbol des Aufbruchs.


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Die ehemaligen Junkalorwerke sind eine baulich groß angelegte Industrieanlage, die heute verwaist ist und in absehbarer Zeit keine Wiederansiedlung erfahren wird. Weder ein Technologiepark noch neue Wohnsiedlungen sind denkbar, einen Bedarf in dieser Richtung gibt es in Dessau nicht. Wohl aber sind auf dem Gelände Junkalor kunst- und industriegeschichtlich bedeutende Produkte hergestellt worden (z.B. die Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer in der Schlosserei) und es ist wünschenswert, dass einzeln bauliche Monumente erhalten und in ein kleines Museum umgewandelt werden. Der weitaus größere Teil aber überwuchert und wird von der Natur zurückerobert. Genau hier setzt das Entwurfskonzept an.

Eine natürliche Ressource dieses Geländes ist seine Weite und Größe und gleichzeitig die Vielzahl der ungenutzten großräumigen Hallen. Eine Baumschule und Gärtnerei könnte ohne Vorinvestitionen, z.B. mit ABM Kräften, begonnen werden. Eine Anzuchtstätte für die Aufforstung der abgebrochenen Plattenbauareale oder auch für den Bedarf der Gärten umliegender Wohngebiete. Diese Wiederbesiedlung benötigt kein Suchen nach Investoren, sie könnte ein start up Unternehmen aus dem Ich-AG Bereich sein. Wird sich langsam der Wirtschaftskreislauf in Bewegung setzen, werden unweigerlich andere Aktivitäten folgen: denn der verwaiste Ort wird zur ‘Landschaft’, auch wenn nicht alle Gebäude genutzt werden.



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Daniel Altemayer, Hauptstudium

Die Entwurfsidee: Abgleichen von Nutzungsprofil und Gebäudepotential Neben der Vernetzung der Nutzungseinheiten und des diversifizierten Angebots, steht der schonende Umgang mit dem Bestand der zu nutzenden Gebäude als Planungskriterium fest. Außer den denkmalpflegerischen Auflagen sind es auch ökonomische Belange, die einem “Kahlschlag” des Bestandes entgegenstehen. (Abgesehen davon kann dann nicht mehr unbedingt von einer Umnutzung gesprochen werden, allenfalls von einer Nachnutzung der Fläche.) Die vorliegenden konzeptionellen Ansätze beschäftigen sich mit einer Umnutzung der Gebäude, ohne den Bedarf eines Neubaus. Sämtliche Nutzungseinheiten können durch das jeweilige Nutzungsprofil einzelnen Gebäuden oder Gebäudeteilen auf dem Gelände zu geordnet werden. (Beispiel: Orangerie Nutzungsprofil: hoher Anspruch an Belichtung sonst anspruchslos. Gebäudeempfehlung: ehem. Werkhalle.)

Die Geschäftsidee: Eine Vernetzung zwischen den einzelnen Nutzungseinheiten Einen Investor für eine Umnutzung einer Industriebrache, wie am Beispiel der Junkalor-Werke, zu finden ist oftmals die eigentliche Herausforderung an den Planer. Denn ohne ein absolut tragfähiges und überzeugendes Konzept wird sich niemand auf das Wagnis einer Nachnutzung einlassen. Um das Risiko klein zu halten und somit einen Investitionsanreiz zu schaffen gilt es, möglichst viele kleinere und größere Investoren in das Projekt einzubinden. Dies könnte z.B. in Form einer Gesellschaft oder Genossenschaft entstehen. Die Investoren würden sich aus den einzelnen Nutzergruppen zusammensetzten. Im Zentrum steht das Thema Garten, an das sich die einzelnen Nutzungseinheiten wie Baumschule, Gärtnerei, Sämerei, Planungsbüros (Gartenbauing./Lanschaftsarch.), Versandhandel und Direktverkauf von Gartengeräten und -accessoires, Markt- und Messehalle, freischaffende Künstler, Café und Nachtclub u.s.w. angliedern.


3 Werkhalle - UMNUTZUNG ALS ORANGERIE UND PALMENHAUS. Die Geschossdecke wird partiell entfernt um den Lichteinfall zu verbessern und größeren Pflanzen mehr Raum zu bieten. Eine Verbindung zwischen den verbleibenden Deckenteilen könnte mittels Stegen und Brücken geschehen, die zusätzlich ermöglichen, die Pflanzen von mehreren Positionen aus zu betrachten. Zur äußeren Gestaltung der Fassade wäre eine teilweise in Grüntönen gehaltenen Verglasung denkbar.

6 Lehrwerkstatt (Brandruine) GESTALTUNG ALS GRÜNE RUINE. Die Außenmauern des Gebäudes bleiben bestehen und werden mit rankenden Gewächsen begrünt. Die Ruine steht als Sinnbild für Architektur und Kulturlandschaft, wie es auch in der Ruinenarchitektur des DessauWörlitzer Gartenreichs zu finden ist.


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5 Verwaltungsgebäude - Nutzung als Verwaltungs- und Bürogebäude. In dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Junkalor-Werke könnten, neben der zentralen Verwaltung des gesamten Gebäudekomplexes, weitere Dienstleistungen integriert werden. Denkbar wäre auch eine Fremdvermietung an PLANUNGSBÜROS, die sich z.B. mit LANDSCHAFTSPLANUNG UND GARTENBAU beschäftigen.

2 Junkers Stahlhalle (Hangar) - UMNUTZUNG ALS GEWÄCHSHAUS. Eine neue Eindeckung der tonnengewölbten, selbsttragenden Stahlhalle aus Glas lässt eine Umnutzung zum Gewächshaus zu und bietet auch von außen Einblicke auf die faszinierende Konstruktion. Die, statisch nicht erforderlichen, gemauerten Wände der Nord- und Südfassaden könnten ebenfalls durch eine filigrane Glaskonstruktion ersetzt werden, um dem Glashauscharakter Rechnung zu tragen. 4 Alter Werkstattflügel - UMNUTZUNG ALS SERVICEGEBÄUDE. Das alte Werkst attgebäude könnte neben den Nutzungen ‘Verkaufen’ und ‘Beraten’ auch die Nebennutzungen und Mitarbeitereinrichtungen, sowie ein Café enthalten.

1 Große Werkhalle - UMNUTZUNG ZUR MULTIFUNKTIONALEN MARKTHALLE. Die Umnutzug der Werkhalle in eine multifunktionale Markthalle ist durch das Einstellen von raumbildenden und raumtrennenden Elementen möglich. Die große Halle mit ihren Seitenschiffen könnte als Markt- und Messehalle, Konzertsaal, Kino, Festsaal o. ä. genutzt werden. Die Funktionen ‘Feiern’ und ‘Handeltreiben’ finden häufig nicht gleichzeitig statt: Den Festsaal nützt man am Abend oder am Wochenende, der Markt findet tagsüber an den Wochentagen statt. Diese Trennung von Gebrauch, Raum und Zeit, jedoch an einem Ort, wird zur Entwurfsidee.


Die bäuerlichen Flurstücke als lange Parallelstreifen sind durch den Industriebau verdrängt worden. Nun aber erobert die Natur das Gebäude zurück. DIE STRUKTUR DER ERINNERTEN EHEMALIGEN FLURSTÜCKE LEGT SICH ÜBER DAS GRUNDSTÜCK und durchzieht die Gebäude. Dadurch entstehen gegliederte Bereiche, z.B. für den ‘Showroom’ und die Anzucht. In die parallelen Bänder sind auch die Erschließungswege integriert. Der Besucher soll durch Musterpflanzungen inspiriert werden, doch neben dem Verkauf soll auch zum Verweilen animiert werden. Ein breites Angebot an Kursen, Veranstaltungen sowie der Umgang mit natürlichen Kräutern kann dieses Gebäude zu einem Zentrum neuen Lebensbewusstseins machen.


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Stefanie Griehl, Hauptstudium


Die Linearit채t der ehemaligen Struktur der Flurgrenzen bildet das R체ckgrat der weiteren Entwicklung. Bildhaft verbinden sich Industriegeschichte und Landschaft.


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Die ruinösen Gebäude werden baulich gesichert, indem sie durch bestimmte Eingriffe selbst Teil der Natur sind. Durch Abbruchmaterial aufgefüllte Außenwände werden zu einer begehbaren Topographie. Abgetragene Dächer lassen neue Außenräume im Inneren entstehen und Wege schneiden wie Waldschneisen durch Gebäuderiegel. Zerborstene Gebäude und kultivierte Landschaft scheinen sich auf gleicher Augenhöhe zu begegnen und schaffen eine neue Kategorie von Arbeitsraum. Christian Peters, Hauptstudium


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Eine topographisch ruinöse neue Landschaft als ‘Industrie-Wörlitz’ mit dem Nutzwert einer Gärtnerei.


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EG

1. OG

DG

DG



Halle-Steg Das Steg-Gelände steht stellvertretend für die Probleme der heutigen Stadtentwicklung in Landschaften, die mit der Schrumpfung konfrontiert sind. Eine zentrumsnahe Lage, offene Raumkanten zu den angrenzenden Gebieten und eine Bausubstanz, die nach langen Leerstandszeiten nur noch abgebrochen werden kann. In welcher Richtung dann aber das Grundstück entwickeln? Lediglich Grün und Landschaft wird den privaten Eigentümern allenfalls als Zwischenlösung interessant sein, aber langfristig keine Perspektive darstellen. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit wird und muss eine Bebauung notwendig machen. Ein Bebauungskonzept kann nicht auf eine Nachfrage-

tendenz Bezug nehmen - dies ist die wesentlich neue Situation, die Städtebau in Zukunft herausfordert. Ein Bebauungskonzept wird demnach aus sich heraus ein Thema entwickeln müssen, welches im weitesten Sinn als Nachfragekreislauf sich selbst belebt und die Bebauungsstruktur in einem mittelfristigen Zeithorizont selbst ergänzt. Die Entwürfe betreten damit experimentelles Neuland, weil sie weder die stadträumlichen Bedingungen der Umgebung als Maßstab akzeptieren noch einer überregionalen Nutzungsnachfrage folgen, sondern sich selbst ‘befeuernde' Konzeptionen zu Struktur und Raumgedanken entwickeln.



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Das Konzept verfolgt die Idee, in dem durch Abriss frei werdenden, städtischen Raum ein Eventcenter als ökonomisch besonders tragfähige aber auch ökologisch durchdachte Lösung entstehen zu lassen. Die neu entwickelte Bauform schließt fehlende Raumkanten der umgebenden Blockstruktur, bildet neue Sichtachsen entlang der Hauptstraßen und formt so den innerstädtischen Raum. Die Baukörper schaffen eine neue urbane Landschaft. Der Besucher findet eine Melange aus einer grünen Insel im Stadtkern Halles und dem lebhaften Spektakel eines technisierten und zukunftsorientierten Marktes - werbeprojizierte, transluzente Fassadenflächen verbinden sich symbiotisch mit natürlichem Grün. Durch die Vielfalt an Aktivitäts-, Einkauf- und Kommunikationsmöglichkeiten, neben Geschäften, Kinos und Restaurants können Schwimmbad, Spielhalle oder Fitness-Center integriert sein, wird auch überregional Publikum angezogen. Für die Bürger der Stadt entstehen neue Arbeits- und Berufsperspektiven.

Tobias Püschner, Hauptstudium



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Ein Gewerbegebiet in der Stadt als umhĂźllende Topographie, die sich von innen erschlieĂ&#x;t.





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Der Entwurf sieht eine differenzierte Parzellierung des Gebietes vor. Auf den Grundstücken entstehen individuelle Wohnkonzepte. Durch die Umsetzung der Planung in mehreren Bauphasen verdichtet sich das Gebiet nach und nach. Die offenen Parzellen zwischen den Stadthäusern werden in der Zeit bis zum Erreichen des letzten Planungstandes mit ‘Stadt-Grün’ ergänzt.

Anja Strumpf, Hauptstudium



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Eine neue Stadt mit einer Parzellenstruktur, die es vielen erlaubt, ein Haus in der Stadt zu bauen. Ein Stadthaus neuen Typs.


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Das Steg-Quartier soll durch die bauliche Neukonzeption wieder stärker an den innerstädtischen Raum angegliedert werden. Die Herangehensweise, die traditionelle Elemente des Stadtbaus geschickt einsetzt, entwickelt Raumqualität und neue Authentizität und verwebt das Stegquartier mit den gewachsenen Strukturen der Nachbarschaft. Sondernutzungen, wie eine Privatklinik und ein Hotel, puffern die sensiblere Wohnbebauung von der Hochstraße ab. Ein neu geschaffener Park verknüpft das Gebiet mit der nahe gelegenen Saaleaue und verhilft dem Quartier zu neuer Identität. Karol Gadecki, Mastercourse


Erweiterung Klinik

Wohnen

Ein grüner Platz als Puffer zur Straße


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Ein neues Quartier, aus dem Potential der angrenzenden Gebiete entwickelt.



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Hinter dem Titel ‘Halle Slopes’ verbirgt sich ein Entwurf an der Schnittstelle von Architektur und Landschaftsplanung. Durch ein harmonisch aufsteigend und abfallend modelliertes Gelände erfährt das Areal eine räumliche Renaissance. In die organisch anmutende Anhöhe sind konkave Skater- und Eislaufflächen integriert. Das Konzept wird durch einen in das Gelände eingegrabenen Sportkomplex abgerundet. In südlicher Richtung wird die Geländebewegung durch abgestaffelte Einfamilienhäuser fortgeführt. Das sich zwischen den Wohnhäusern schlängelnde Stadtgrün integriert die verschiedenen Bebauungsformen und -inhalte.

Anna Szafranska, Mastercourse



Eine topographisch gestaltete Landschaft f端r Freizeit und Sport.


house 1

house 2

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134 135 living room

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bedroom

kitchen

bedroom

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v. a

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Das Projekt thematisiert eine Auseinandersetzung mit durch Schrumpfung und nachfolgenden Stadtumbau frei gefallenen Brachflächen der Stadt Dessau. Reiz und Schwierigkeit finden sich bereits im Titel und liegen in der Vorgabe von scheinbar opponierenden Themen bei weitester Offenheit des entstehenden Architektur-Entwurfes. Ein Bauernhof im Gebiet der Stadt Dessau ist zu planen. Dabei sollen brach gefallene Flächen genutzt und Arbeitsmöglichkeiten für die Einwohner geschaffen werden. Mit dem Gedanken “Architektur schafft Arbeit” wird eine sozial wirksame Komponente nicht nur des eigentlichen Bau-

in der stadt

prozesses, sondern auch von Nutzung und Betrieb des “Bauernhofes” angesprochen. Einbezogen wurden sowohl Kontext und Tradition der Stadt Dessau und des Gartenreiches Dessau-Wörlitz wie auch der städtebauliche Rahmen durch die Stadtentwicklungskonzeption für Dessau, wo möglich bis ins Detail des umzunutzenden Gebäudebestandes. Im Gegensatz zu einer ökonomisch kaum sinnvollen Nachnutzung durch wartungsintensive Grünflächen, ermöglicht eine agrarische Nutzung die Wiederfindung einer innerstädtischen Kulturlandschaft. Die Konzeption eines landwirtschaftlichen


Betriebes unter den Bedingungen einer kommerziellen Landwirtschaft benötigt auch im ökologischen Landbau zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit größere als die hier zusammenhängend verfügbaren Flächen. Im Kontext des Stadtumbaus erscheint dagegen eine angepasste Umnutzung bestehender Bausubstanz sinnvoll. Ein gemeinnützig organisierter “Stadtteil-Bauernhof” kann eine Ergänzung zu Konzepten kleinflächiger Nutzungen geläufiger progressiver Stadtumbau-Ideen bieten. Durch eine wohngebietsnahe Ansiedlung soll die Einbeziehung z.B. von Natur als Flora und Fauna, ökologischer Landwirt-

schaft, gesunder Ernährung und Techniken regenerativer Energien in den Lebensalltag der Beteiligten und Benachbarten ermöglicht werden. Am Beispiel vor Ort können Themen zur Umwelt und der Gesundheitserziehung vermittelt werden. Die Schaffung eines kritischen Bewusstseins für entsprechende Thematiken kann dabei genauso angeregt werden, wie eine Durchmischung tatsächlich eher nach Wohngebieten segregierter sozialer Schichten. Für beteiligte Nicht-Arbeitende wird eine Sinn stiftende und damit Lebensqualität steigernde Betätigung bis hin zur eigenverantwortlichen Erzeugung von Lebensgrundlagen bereitgestellt.



Aufgrund der günstigen Lage zu den östlich anliegenden Naturräumen Mulde und Tiergarten in Verbindung mit einer immissionsneutralisierenden Hauptwindrichtung wurde ein Bearbeitungsbereich im Stadtumbau-Quartier “Heidestraße Nord” als Projektstandort gewählt. Er wird im Westen abgegrenzt von der Heidestraße, im Norden von der Ackerstraße, im Osten von der Ludwigshafener Straße und im Süden von der Wasserwerkstraße. Das Quartier ist ein in den 70er Jahren als Komplex entstandenes Plattenbaugebiet. Historisch überkommene, teilweise auch qualitätsvolle Bebauung befindet sich straßenbegleitend an der südöstlichen Ecke Wasserwerkstraße/Ludwigshafener Straße, ansonsten nur an den Rändern und im Bereich der nördlich und südlich angrenzenden Stadtgebiete. Architektonisch beanspruchend neben dem sanierungswürdigen Zustand einiger Plattenbauten wirken vor allem eine Kaufhalle Standardtyp “BRD” auf halber Höhe der Wasserwerkstraße und eine gegossene Zeile aus den 90er Jahren im westlichen Drittel der Ackerstraße. Positive Standortfaktoren bilden die räumliche Nähe zu den dicht besiedelten Wohngebieten “Innerstädtisch Süd”, “Handwerkerviertel”, “Kreuzberg” und “Süd/Törten”, sowie eine günstige verkehrliche Anbindung über die Ludwigshafener Straße und die Heidestraße mit direktem ÖPNV-Anschluss. Als umzunutzendes Bestandsobjekt wird der Wohnblock Wasserwerkstraße 27-30 zur Grundlage der Projektbearbeitung. Der fünfstöckige Plattenbautyp “P2 Ratio” ist, wie auch der westliche Nachbar, streng auf eine West-Ost-Achse des Gebietsrasters gestellt und steht daher zurückgesetzt von der Andre Schlecht-Pesé, Hauptstudium

nach Südost diagonal verlaufenden Wasserwerkstraße. Die unmittelbar südlich anliegende Nachbarschaft hat gewerbliche Funktion. Trotz seiner von der Hauptstraße etwas zurückgesetzten Lage, befindet sich das Bauwerk im Blick einer dominanten Kreuzungssituation. Nördlich und östlich des Standortes werden sich potentiell Freiflächen des “grünen Bandes” aus dem Dessauer Verinselungskonzept befinden. In der Entwicklung des Bearbeitungsbereiches ist eine neue Periode angebrochen. Vom natürlichen Urland über agrarische Kultivierung und den Planungen des ausgehenden 19.Jahrhunderts bis zur Zerstörung im 2.Weltkrieg und dem Aufbau der 1970er Jahre, entdichten sich die Flächen über einen längeren Zeitraum und erfahren nunmehr wieder eine landwirtschaftliche Nutzung. Analog der praxisüblichen Einteilung stadtplanerischer UmbauKonzeptionen wird der Entwurf zur “Neuen Meierei” in einem dreiphasigen Modell angelegt. Das Erreichen der Phase 1 ist in einem Zeitraum von 5-10 Jahren nach Beginn des Projektes angesiedelt; der Zielhorizont für Phase 2 liegt bei 10-15 Jahren, Phase 3 als möglicher Abschluß bei 15-20 Jahren. In Phase 0 werden Stadt und Gebäude in ihrem gegenwärtigen Zustand gezeigt. Auf städtebaulicher Ebene zeigen die Pläne die bauliche Entwicklung des Gebietes und die zur Nutzung freifallenden Flächen. Weiter sind die Entwicklung der Verkehrsflächen, die konzipierten Baumpflanzungen und Ansätze grüngestalterischer Maßnahmen enthalten. Die einzelnen Schritte im projektierten Ausbau der “Neuen Meierei” selbst sind den einzelnen Phasen zugeordnet und orientieren sich an den Betriebsbedingungen.



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Konzeption zum Quartier: Begründung für Abriss/Bestand pro Phase im Umfeld Meierei, • diagonale Erschließung: ‘Zirkelschlag’ • Konzeption der Flächennutzung unter Beachtung benachbarter Bebauung/Nutzung - Anordnung der Freiflächen für Viehhaltung orientiert sich an ‘Beschickung’ und Erweiterungsmöglichkeiten, Landschafts- und Blickbeziehungen • Streuobstwiesen: als Raumkanten der Straßenverläufe (Kontinuität der Raumbildung) - als Abschirmung/Puffer zu Bestandsbauten • Baumreihen: zur Nachzeichnung historischer Positionen (Straßen, Gebäude und Typologie) Negativflächen/-volumen • Freie landschaftliche/ topographische Umgestaltung (Diskontinuität der Anordnung: 1886/87, 1970er, 2005), Topographie charakterisiert durch Hügel und Dünen - weitestgehende Entdichtung (primär vertikal, sekundär horizontal) • Tatsächlich durchgeführte Stadtumbau-Maßnahmen sowie Überlegungen der Planungsgruppe “Heidestraße Nord” (u.a. mit Beteiligung der Stadt Dessau, der Stiftung Bauhaus und lokalen Akteuren) wurden ergänzend zum Konzept beachtet. • Ziel: Abrisse abgeschlossen “Neue Meierei” voll ausgebaut - Flächen angelegt als Obstwiesen und extensive Weiden - Beschreibung der stadtgestalterischen Maßnahmen (auch: Weidentore, Jakobusplatz,...)

Konzeption zum Betrieb: Einbindung der Akteure: partizipatives Modell mit gemeinnützigem Trägerverein Gestaltung des Gebietes und Ausbau des Gebäudes über Jahre in Eigenleistung des Vereins - Prinzip der kleinen Schritte regelmässige Reflektion des Projekt - Skalierbarkeit

Konzeption zum Bauwerk: Abwägung Baukörper und Nutzflächen - In der Recherche wurden Zahlen zu Weide- und Stallflächen insbesondere der ökologischen Landwirtschaft ermittelt. Anhand der potentiell zukünftig zur Verfügung stehenden Freiflächen des Stadtumbau-Quartiers ließ sich daraufhin der mögliche Tierbestand für den konzipierten Hofbetrieb abschätzen. Der benötigte Anteil an den Bestandsbauten ergibt sich aus den so gewonnenen Werten. • Phasen-Konzept, Einteilung in Einzel-Projekte • Skalierbarkeit • reguläre Planungen zu landwirtschaftlichen Anlagen erzeugen funktional und prozessoral optimierte Grundrisse - bei vorliegender Situation ist eine Orientierung an den Rahmenbedingungen, insbesondere des baulichen Bestandes, erforderlich • Gestaltungsansatz: Interpretation statt Imitation der alten Konstruktion


Die Vision der schrumpfenden Städte kann auch den Stadtbauernhof einschlieĂ&#x;en. Selbstversorgung und selbstbestimmte Arbeit kann Lohn und Ziel eines solchen Konzeptes sein.


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Impressum Copyright 2007 Hochschule Anhalt (FH) Dessau Institut für Architektur, Städtebau und Facility Management Gropiusallee 38 06846 Dessau www.hs-anhalt.de Herausgeber: Prof. Johannes Kister Entwerfen und Baukonstruktion Redaktion, Layout, Konzept: Cornelia Böttner Anja Müller Druck und Verarbeitung: Druckwerkstatt der Hochschule Anhalt (FH), Dessau



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