Zeitschrift Fachberbereich 3 | Hochschule Anhalt | Architektur Facility Managment Geoinformation | Standort Dessau
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FB3 N 4 Handmade
EDITORIAL Handarbeit. Der Titel ist nur die halbe Wahrheit. Kopfarbeit ist die Entsprechung. Hand und Kopf sind die beiden Systeme, die immer in Bewegung sind, die im Studium koordiniert und aufeinander abgestimmt werden sollen. Wahrnehmung und Entdeckung sind die Triebfedern, die auf die Aufgabenstellung reagieren. Es geht einerseits um Wissen, das erlernt wird, andererseits wird aber in den Projektstudios die individuelle Reaktion herausgefordert. Es wird die Umsetzung per Hand gefragt sein, egal ob analog oder digital. Es ist das formende Hinterfragen und das Ins-Bild-Setzen, was die Entwerfer persÜnlich bewegt und was als Wahrnehmung verarbeitet wird. Das gemeinsame Handanlegen bei Selbstbauprojekten, bei gemeinsamen Feiern auf dem Campus oder auf Exkursionen mit Studenten anderer Hochschulen ist immer ein Erlebnis und Ergebnis einer Selbst- und Gestaltungserfahrung, die im Zusammenspiel das Studium ausmachen. Die Zeitung will zu einem Studium nach Dessau locken und sie will dokumentieren, was an Fragen und LÜsungen diskutiert wird. Vom ersten bis zum letzten Semester ist viel von dem, was besonders ist, jenseits des Curriculums, durch Engagement und Teamarbeit, entstanden. Der Dank gilt dem Redaktionsteam und den Verfassern der Beiträge, die einen sublimen roten Faden durch die Zeitung gezogen haben.
Johannes Kister
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Inhalt 01 Editorial 10 Prague Crossroads 12 Wohnen im Charlottenviertel 15
Systematisches Jonglieren auf 10ha Grünstreifen
18 Im Zeichen der Fläche 20 Bedarf vs. Wirtschaftlichkeit 22 Mehr Kultur für Dessau 26
Robert Oxman Prize 2011
28 Lars Leurup Prize 2011 32 Zwischen Traum und Wirklichkeit 34
Das Werden der Stadt
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Sarkophage in der Punktwolke
40 Eine Schulfahrt die ist ... lang 43 The Anatomy of Creative Quarters 48 Ein Hort des Wissens 50
Casa de l‘ Abre
52 Märchenhaftes an Kassels Weinberg 54
Ein Ghettoblaster für Leipzig
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Simple ´n Big
61 Die Angst des Architekten vorm Entwerfen 67 Rosa Ziegel 69 Der Nestbeschmutzer 70 Liebling des Monats 72 Impressum und Bildnachweis
Zugang zur Technik-Galerie Inspizient / Ton-und Lichittechik
Zugang 2.Obergeschoss
PRAGUE CROSSROADS .. Ein sakraler Raum wird zur Buhne
Sarah KraHe Bachelorthese Architektur WS 2010.2011 betreuende professoren: Alfred Jacoby Gunnar hartmann
Die Kirche St. Anna im Herzen Prags ist ein atmosphärisch einzigartiger Ort und ein exzellentes Beispiel gotischer Architektur der luxemburgischen Periode1 in Böhmen. Ihre einmalige Holzdachkonstruktion aus gotischer Zeit sowie Wandmalereien und Fresken von Künstlern der kaiserlichen Hofwerkstätten aus Renaissance und Barock haben sich bis heute erhalten. Die ältesten Teile von St. Anna lassen sich auf das Jahr 927 datieren. Nach wechselvoller baulicher Geschichte und verschiedenen Eigentümern, unter anderem den Orden der Tempelritter, Johanniter und Dominikanerinnen, erhielt die Kirche Ende des 14. Jahrhunderts schließlich ihre heutige bauliche Form und wurde im Jahre 1372 als Klosterkirche der hl. Anna geweiht. Im 18. Jh. wurde sie dann als Teil des Reformationsprogramms von Kaiser Joseph II. verkauft und im Zuge der Industrialisierung etwa als Druckerei oder Warenlager genutzt. Die Schäden durch Umbauarbeiten an Gewölbe, Balken und Wandgemälden sind bis heute sichtbar. Seit 1999 hat sie, nach Jahren des Dämmerschlafes, nun wieder eine neue Bestimmung gefunden. Als kulturelles Zentrum ‚Prague Crossroads‘, das für einen offenen und kreati-
Lichttechnik
Zugang zum OG Bar im Obergeschoss Zugang zum Theaterraum
Bar / Lounge Haupteingang Zuschauer Foyer Zugang zum Theatherraum Tickets / Garderobe
Bühne
Hinterbühne
Materialien Holz und Glas hebt er sich klar vom Bestand ab. Im Zwischenraum entsteht ein Dialog von Neu zu Alt, generieren sich einzigartige Sichtachsen - werden beide Architekturen über die Etagen erlebbar - ein Wechsel aus Innen und Außen. Der neue Körper zeigt sich als Treppe mit zwei Plateaus. Treppe und unteres Plateau bilden eine Einheit aus Zuschauerraum und Bühne. Zwar ist der Raum hier in seiner Weite bescheidener als in großen Häusern, doch zeigt sich ein Trend hin zu Theaterproduktionen in kleinem Rahmen und an besonderen Orten. Man mag die räumliche Nähe zwischen Zuschauer und Darsteller, in der sich die Interaktion beider intensiviert, sich Mimik und kleinste Gesten erkennen lassen. Ergänzt wird das Programm unter der Treppe sowie auf und unter dem zweiten Plateau mit einer Raumlandschaft aus Lounges und Bars.
ven Dialog zwischen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen, Überzeugungen und Berufe eintritt, werden hier künftig Meetings, Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Ausstellungen über den gegenwärtigen Zustand, die Gefahren und die Zukunft unserer Zivilisation // cb stattfinden. ‚Prague Crossroads‘ ist ein Projekt der Dagmar und Václav Havel Stiftung VIZE 972 - im Geiste des Respekts für die multikul- 1 Nachdem das böhmische Herrschergeschlecht turelle Vielfalt der heutigen Welt. der Přemysliden 1306 mit der Ermordung Wenzels III. in männlicher Linie ausgestorben Den Charakter des Kirchenraumes aus klarer war, ging die Herrschaft durch Heirat einer Geometrie und seinen Oberflächen, in denen Schwester Wenzels mit Johann von Luxemburg die eigene Geschichte eingeschrieben ist, zu (auch Johann von Böhmen) 1310 an das Haus bewahren, war Kerngedanke der Bachelorthese der Luxemburger. Mit König Sigismund endete von Sarah Krahe. das Haus Luxemburg in männlicher Linie 1437 und damit auch die luxemburgische Periode in Wie aber geht man behutsam mit der histoBöhmen. rischen Bausubstanz um? Wie kann man als junge Architektin eigene Ansprüche an Ästhe- 2 „Die Stiftung ist hauptsächlich im sozialen, metik und Funktionalität eines modernen Baus dizinischen, Bildungs- und Kulturbereich tätig, für Theater, Happenings, Ausstellungen etc. in organisiert oder unterstützt Initiativen auf dem diesem Kontext in Einklang bringen? Gebiet der Pflege der Menschrechte und reagiert auch auf aktuelle Bedürfnisse der Gesellschaft. In das einfache gotische Langhaus setzt der Die Stiftung bemüht sich dabei, im Geiste ihres Entwurf einen eigenständigen modernen Kör- Namens Vize (dt. Vision), vor allem das zu super, der die neuen Funktionen in sich birgt. chen und zu unterstützen, was in die Zukunft Mit seiner Gestalt und den dominierenden weist.“ www.vize.cz
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Technikgalerie
Inspizient
Bar Obergeschoss
B端hne Bar
Foyer
Tickets
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Lager
Zugang Darsteller
WC D
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Technik
WC B
Requisite
Garderobe Solist
Garderobe Solist
Garderobe
Bar
Lounge
Foyer
Tickets
Eingang
Back Office
B端hne
Hinterb端hne
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Wohnen im Charlottenviertel
.. .. Entwurfe fur neue Wohnungsbauten in Halle S.
Perspektive . Martin Hinz
Wohnbauten, zumal Mehrfamilienhäuser, schaffen es selten auf die Hochglanzseiten der Architekturmagazine oder auf die einschlägigen Websites, die uns zeigen was in Sachen Architektur gerade hip und trendy ist. Ginge es danach, bestünden unsere Städte wohl zu 80 Prozent aus Museen und Konzerthäusern. Es ist also wenig sexy, sich mit dem Wohnen zu beschäftigen, es sei denn mit schicken Villen für die kulturvollen Superreichen, die freilich in der Gegend um Dessau herum eher selten anzutreffen sind. Umso erfreulicher ist es, dass sich einige Studierende durchaus mit Begeisterung des Themas „Wohnen im Charlottenviertel“ angenommen und dabei so Bemerkenswertes hervorgebracht haben, das es wert ist, zumindest auf den Seiten unserer bescheidenen Zeitung abgedruckt zu werden. Das Charlottenviertel liegt am östlichen Rand der Altstadt von Halle. Trotz unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum eine stille beinahe veträumte Gegend. Seit Jahrhunderten ruhen in der Nachbarschaft des für die Aufgabe gewählten Standorts die Größen der Stadt auf dem so genannten Stadtgottesacker; wie es heißt dem einzigen von Mauern und Schwibbögen umgebenen „Campo santo“ im italienischen Stil nördlich der Alpen. Wer mal in Halle ist, sollte da vorbeischauen, denn bestanden mit uralten Bäumen hat dieser Friedhof eine beinahe mystische Atmosphäre. Weniger geruhsam geht es im Kino „La Bim“ zu, einem angesagten Treff für die studentische Jugend, wo mehr Musik als Film angeboten wird, und das den südlichen Rand des zu beplanenden, leicht hängigen Geländes bildet.
Grundriss 2.oG . Martin Hinz 12
Studienarbeiten BA architektur Betreuender Professor: Ralf Niebergall
Wer nun glaubt, die Gestaltung von übereinandergestapelten Wohnungen sei eine simple Angelegenheit, weil die Menschen seit fast 6000 Jahren irgendwie in Wohnungen wohnen und die Wohnbedürfnisse (wenn man von Fernsehen und Computerspielen mal absieht) zwischen kochen, essen, Sex und schlafen so ziemlich gleich geblieben sind, hat sich geirrt. Das beweisen die hier vorgestellten Entwürfe recht eindrucksvoll. Schon die Frage, wie man sich in einen gewachsenen Stadtorganismus einfügt, wie man ihn interpretiert und nach selbstbewussten Antworten sucht, war eine Herausforderung. Wenn man die möglichen Zielgruppen für eine Wohnbebauung - von Studenten bis hin zu den jung gebliebenen älteren Leuten - genauer analysiert, stellt sich schnell heraus, dass die Wohnbedürfnisse doch recht heterogen sind. Dafür eine adäquate, zeitgemäße, ganz individuelle Gestalt zu finden, war die zweite Herausforderung. Darüber, wie diese Herausforderungen in den vorgestellten Entwürfen gemeistert wurden, bilden Sie sich am besten selbst ihre Meinung. Sicher aber ist, dass erstaunlich Vielfältiges, mal Freches, mal Behutsames herausgekommen ist, was zeigt, dass das Thema Wohnen alles andere als langweilig sein kann.
Modell . Jana Ulmer
// Ralf Niebergall
Grundrisse Eg . Jana Ulmer 13
www.afg.hs-anhalt.de/architektur
Besser mit Architekt
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SYSTEMATISCHES JONGLIEREN AUF 10HA GRÜNSTREIFEN .. kreati v e Ideen fur den Mauerpark in berlin
Der Mauerpark befindet sich an der Bernauer Straße auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Berlin Prenzlauer Berg, Mitte und Wedding. Dieser lange Streifen Grün ist Drehund Angelpunkt für sommerliche Tag- und Nachtschwärmer inmitten dreier Berliner Bezirke, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine jedes Wochenende von neuem entstehende Subkultur hat sich etabliert und stellt neben Flaschensammlern, jungen Elternpaaren und Besuchern aus aller Herren Länder die obskur exotische Identität des Parks dar. Sonntags blüht das Leben durch Flohmarkt mit Karaoke und Jongleuren, wochentags wird die urban-grüne Oase mit Erlebnisspielplatz, Kinderfarm und Schaukeln mit Blick auf den Fernsehturm genossen.
Teils des Mauerparks diskutieren seit Jahren über die endgültige Nutzung. Besucher des Mauerparks wünschen sich einen Park ohne Bebauung, der Eigentümer hat andere Pläne. Extreme treffen aufeinander und die Zeit zur Lösungsfindung drängt, denn wichtige Gelder der Allianz Stiftung könnten bei einer Nichteinigung entzogen werden. Die aktuelle Debatte wurde in 2011 durch eine Bürgerwerkstatt geführt, jedoch ohne konstruktive oder erfolgreiche Ergebnisse wieder eingestellt.
Die Studenten des Masterstudiengangs „Nachhaltige Architektur“ haben sich der Herausforderung „Mauerpark“ gestellt, und architektonisch städtebauliche Konzepte für den Mauerpark bis hin zum Bahnhof Gesundbrunnen in Wedding entwickelt. Eine Im 19. Jahrhundert wurde das Gelände als Architektur der urbanen Landschaft und ein Exerzierplatz genutzt, bevor 1872 der Bau eisystemischer Ansatz waren die treibenden nes Güterbahnhofs begann. Zwischen August Kräfte inspirierender Recherchearbeiten und 1961 und November 1989 unterlag der Mau- Entwürfe. Politische und wirtschaftliche Inteerpark den politischen Gegebenheiten und die ressen wurden berücksichtigt, standen jedoch Sektorengrenze zwischen Ost- und Westberlin im Hintergrund, vielmehr wollte man einen unter sowietischer und französischer Hand funktionierenden Park schaffen, der auf der bestimmte seine Nutzung als Grenz- und Toexistierenden Struktur aufbaut und mit der desstreifen. ansässigen Kultur arbeitet. Nach der Maueröffnung wurde der Ostteil des Parks 1994 unter dem Architekten Prof. Gustav Lange mit nunmehr 8 ha Grünflache fertiggestellt. Die andere Hälfte ist Brachland und soll nun erweitert werden. Bürgerinitiativen, Vereine wie „Freunde des Mauerparks e.V.“, Pächter, Stadtpolitiker und der Eigentümer Vivico des noch zu entwickelnden
Aktive Zusammenarbeit mit Interessengruppen des Mauerparks und Zeitzeugen führten zu einem Symposium mit Projektpräsentationen im ANCB (Aedes Network Campus Berlin). Ein mannigfaltiger und konstruktiver Austausch inspirierte Studenten und „Mauerparkler“ gleichermaßen. Die Einen arbeiteten Kritikpunkte in ihre Projekte ein, die anderen
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Bewegungsanalyse . Michael Wolf
waren erstaunt über eine bunte und doch realistische Kreativität, die sie von den durch den Senat veröffentlichten 2-dimensionalen Bebauungsplänen mit „schwarzen Rechtecken“, die ausschließlich Größe und Konfiguration der Bebauung darstellen, nicht kannten. Weiterhin wurde das Projekt von einem Interview mit der Berliner online-Zeitung „Bier statt Blumen“ und einer Ausstrahlung des MDR Sachsen-Anhalt zum Tag der Deutschen Einheit begleitet. Ein besonderer Dank geht an unsere Studenten, sowie Silvio Krüger, Pächter des Biergartens „Mauersegler“, den Verein „Freunde des Mauerparks e.V.“, den MDR Sachsen-Anhalt für die Ausstrahlung unseres Projektfortschritts und an die online-Zeitung „Bier statt Blumen“ für unser Interview. // Liss C. Werner
Sommer 2010/ Projekt-Studio im Masterstudiengang Architektur im Austausch mit den Interessengruppen des Mauerparks, Berlin// Prof. Johannes Kister, Architekt, Stadtplanung und Entwurf/ Prof. Dr. Omar Akbar, Stadtplanung/ S. Jäckel, Landschaftsplanung, ST raum a.Landschaftsarchitektur/ MaArch Liss C. Werner, Architektin, Entwurf und Strategieentwicklung Studenten// Holger Kahle ‚Spiegelung und Reflexion‘/ Vladimir Milanov ‚Ereignis Mauerpark . eine urbane Parkanlage‘/ Michael Wolf ‚Strömungen im Mauerpark‘/ Erik Zein ‚Intelligente Architektur für den Mauerpark‘ http://www.mauerpark.info/ http://www.bier-statt-blumen.de/12/2010/ mauerpark-flohmarkt-denkt-uber-seine-zukunftnach/
Perspektiven . Michael Wolf Studienarbeiten Master Architektur SS 2010
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Perspektive . Erik Zein
.. Evolution der Veranderung . lageplan . Erik Zein
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IM ZEICHEN DER FLÄCHE
.. .. .. FlAcheneffi z ienz in BUrogebAuden . Analyse und Optimierungungspotenti a l
Vor dem Hintergrund, dass die Bundesrepublik Deutschland über einen sehr großen Büroimmobilienbestand verfügt, der laufend ausgebaut wird und dessen nachhaltige Nutzbarkeit gefördert werden muss, ist die Brisanz einer Flächeneffizienzanalyse von Bürogebäuden nicht von der Hand zu weisen.
Während zunächst die Vorstellung herrschte, dass die theoretischen Richtwerte verschiedener Studien für die einzelnen Büroformen so starr angelegt sind, dass es in der Praxis kaum
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Wiebke Kruse MasTerthese Facility und ImmobilienManagement WS 2010.2011 i
Abweichungen geben kann, so erwies der anschließende Vergleich mit der entsprechenden Auswertung realer Büroimmobilien genau das Gegenteil. Im Einzelnen ergab sich für die untersuchten Gebäude, dass eine Einordnung in den von der Theorie vorgegebenen Rahmen generell gut möglich ist. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der Spezifika der Effiziente Flächennutzung in Bürogebäuden Unternehmen wichen die tatsächlichen Kennist auch ein Thema, das eine große Rolle spielt, zahlen der Gebäude jedoch teilweise stark von um die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens den Referenzwerten ab. zu verbessern und somit in Bezug auf den Die gewonnen Erkenntnisse konnten als Nutzer einer Immobilie nicht zu verachten ist. Hintergrundwissen in dem durch die Autorin entwickelten Modell zum FlächeneffizienzproNeben diesen allgemeinen Motiven gibt es zess integriert werden und dienen somit auch weitere Anlässe, heutige Büroflächen einmal für objektive Beurteilungen. näher zu betrachten: Nicht nur, dass viele verschiedene Büroformen existieren - deren Das Business Modell kann als Leitfaden für genaue Parameter oftmals nur schwer herausdie Optimierung der Büroflächen eines Unterzustellen sind - sondern auch die Verwendung nehmens im Hinblick auf die Flächeneffizienz vieler unterschiedlicher Flächenbezeichnungen angesehen werden. Es stellt nicht nur dar, von erschweren eine einheitliche Flächenberechwelchen Faktoren der Prozess beeinflusst wird, nung und damit einen Vergleich unterschied- sondern kann durch die Berechnung der Einlicher Gebäude. Gleiches gilt für die Flächen- sparpotentiale auch als Entscheidungsgrundkosten von Büroimmobilien. lage für ein bestimmtes Modell und die beste Veränderungsrate dienen. Des Weiteren könIm Rahmen der Masterarbeit im Studiengang nen Unternehmen daraufhin auch allgemeine Facility- und Immobilienmanagement wurde Kriterien für ihre Büroflächen entwickeln und die Flächeneffizienz realer Bürogebäude undas Modell zur Bewertung neuer Objekte tersucht. Durch die Kooperation mit der RBS heranziehen. Projekt Management GmbH in München, die im Bereich der Entwicklung von Bürokonzep- // Wiebke Kruse ten tätig ist, war es möglich, die Immobilien verschiedener Unternehmen und Konzerne anhand von Grundrissplänen zu analysieren.
www.afg.hs-anhalt.de/facility-management
Besser mit FM
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Studienarbeiten MA Facility und Immobilienmanagement WS 2010.2011
BEDARF VS. WIRTSCHAFTLICHKEIT .. Konzeptanalysen fur das ehemalige St. Joseph Krankenhaus in Dessau
Seit Jahren steht das Gebäude des ehemaligen St. Joseph-Krankenhauses im Dessauer Stadtteil Alten leer. Neue Brandschutzvorschriften, veraltete Gebäudetechnik u.a.m. machten die weitere Nutzung des ehemaligen Krankenhauses zur Behandlung von psychisch Erkrankten wirtschaftlich wie auch technisch unmöglich. Die brach liegende Immobilie befindet sich in der Köthener Straße (B185), Ecke Hünefeldstraße in unmittelbarer Nähe zum Haltepunkt der Deutschen Bahn ‚Dessau-Alten‘. Das Ensemble besteht aus einem unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäude sowie einem im Jahr 2000 ergänzten eingeschossigen Anbau mit Verbindungsflügel. Die Eigentümerin, die Gesellschaft der Alexianerbrüder mbh, sucht für das Gebäude eine neue, wirtschaftliche Nutzung. Studenten des dritten Fachsemester des Masterstudiengangs Facility- und Immobilienmanagement nahmen sich dieser Aufgabe unter der Betreuung von Prof. Mario Widmann an. Grundlage der Arbeit war eine existierende Machbarkeitsstudie, die eine soziale Nutzung favorisierte und unter anderem auch aussagekräftige Informationen hinsichtlich anfallender Sanierungskosten zum Inhalt hatte. Die Studenten erarbeiteten eine konkretisierende Markt- und Standortanalyse, die den darauffolgend in mehreren Arbeitsgruppen entstandenen - und im Folgenden beschriebenen - Projektentwicklungskonzepten zu Grunde lag. Die Gruppe um Antje Große, Daniel Nöckel und Björn Reiter untersuchte, inwieweit sich das Konzept eines Studentenwohnheimes in dem Objekt umsetzen ließe. Um die Realisierbarkeit der Idee zu prüfen, wurde untersucht,
in welchem Umfang gegenwärtig studentischer Wohnraum in Dessau vorhanden ist und ob sich ein Bedarf darüber hinaus ableiten lässt. Auch die Eignung von Standort, Grundstück und Immobilie selbst, galt es festzustellen. Hauptaugenmerk lag auf der Erstellung eines bedarfsgerechten Raumprogramms sowie der Feststellung der finanziellen Machbarkeit. Zur Klärung des Bedarfs wurden auf Studenten zugeschnittene Angebote Dessauer Wohnungsunternehmen sowie Wohnheimplätze des Studentenwerkes Halle den aktuellen und perspektivisch zu erwartenden Studentenzahlen am Hochschulstandort Dessau gegenübergestellt. Das Ergebnis zeigte, dass zukünftig kein Mangel zu erwarten ist. Die Bearbeiter gingen jedoch davon aus, dass ein modernes Wohnheim zur bevorzugten Wahl zukünftiger Studenten gehören würde. Die zu erzielenden Best-Case-Einnahmen decken die kalkulierten Betriebskosten, so dass sich das Projekt zeitnah selbst trägt und Gewinn abwirft. Grundstück und Immobilie eignen sich nach eingehender Analyse hervorragend für das Umnutzungskonzept. In Art und Maß der baulichen Nutzung kommen sie der Projektidee sehr entgegen. Vor allem die konstruktiven Gegebenheiten der einzelnen Gebäudeteile begünstigen die vorgesehene Umgestaltung. Jedoch ist der Standort des Ensembles aus studentischer Sicht als suboptimal anzusehen. Das liegt besonders an der schlechten Anbindung des ÖPNV zum Campus der HS Anhalt beziehungsweise in das Stadtzentrum. Dieses Problem könnte voraussichtlich im Zuge einer Projektrealisierung in Kooperation mit der Stadt gelöst werden.
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Das Raumprogramm sieht neben 84 Wohneinheiten für 140 Studenten auch diverse Gemeinschafts- und Funktionsräume vor. Der Außenbereich eignet sich - er wurde auch bisher derart genutzt - ausgezeichnet für Erholung, Sport und Freizeitaktivitäten. Außerdem besteht die Möglichkeit der Expansion - ein derzeit ungenutztes Haus auf dem Grundstück könnte in das Konzept eingebunden werden. Die beschriebene Konzeptidee erwies sich in der Prüfung als wirtschaftlich tragbar. Eine Umsetzung als Investorenmodell wäre möglich und wirtschaftlich effektiv. Die zu erzielenden Best-Case-Einnahmen decken die kalkulierten Betriebskosten, so dass sich das Projekt zeitnah selbst trägt und Gewinn abwirft. Mit einer Förderung des Projektes seitens des Staates kann aktuell nicht gerechnet werden, da die Bezuschussung von Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Hochschulbau in den letzten zwei Jahrzehnten gekürzt wurde. Es bestünde aber die Möglichkeit, Fördermittel über die Europäische Union im Rahmen einer Einzelfallprüfung zu beantragen. Nach einem Vergleich verschiedener Konzepte mit Variationen sozialer Nutzungen, entschloss sich die Gruppe Mathias Dornheim, Sandra Res und Anja Skonieczny eine Mischnutzung zu untersuchen. Ihr Vorhaben kombiniert ein Wohnheim mit individuellen Wohnungen - beide für seelisch behinderte Menschen - und Therapieräume. Dies entspricht ganz direkt der Kernaufgabe der Eigentümergesellschaft, die sich auf die Betreuung und pflegerische Unterstützung seelisch behinderter Menschen spezialisiert hat. Der Flachbau-Anbau wird zu einem Wohnheim mit insgesamt 22 Plätzen und einer 24-Stunden-Betreuung. Ein vergleichbares Angebot existiert in Dessau bisher nicht, in Sachsen-
Anhalt existieren nur wenige vergleichbare Einrichtungen. Ein vergleichbares Angebot existiert in Dessau bisher nicht. Im Erdgeschoss des Haupthauses entstehen Praxisräume für Therapieangebote, Physiound Ergo- sowie psychologische Therapien. Funktionsräume, wie Wartezimmer, Sportraum und Teeküche werden von jeweils zwei Praxen gemeinsam genutzt. In den drei Obergeschossen werden die vorhandenen Patientenzimmer aus dem vorherigen Krankenhausbetrieb in Ein- und Zweiraumwohnungen umgebaut und so Wohnraum für 45 Menschen geschaffen. Seelisch Behinderte mit einem geringeren Betreuungsbedarf können hier im Sinne eines betreuten Wohnens zusammenleben. Das vorhandene Therapieangebot kann auch durch Externe in Anspruch genommen werden. Separate Eingänge im Erdgeschoss sichern die Privatsphäre der Bewohner. Das Gebäudes ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auch mit dem PKW gut zu erreichen. Es verfügt über eine für das Nutzungskonzept ideale große baumbestandene rückwärtige Grünfläche. Die wirtschaftliche Betrachtung für die ers-
ten 15 Jahren nach Baubeginn zeigt, dass der Wohnheimkomplex bereits ab dem ersten Betriebsjahr ein positives Ergebnis erwirtschaften kann. Da der Flachbau erst im Jahr 2000 errichtet wurde und die vorhandenen Räume bereits den gesetzlichen Anforderungen für Wohnheimzimmer entsprechen, liegen die Umbaukosten bei vergleichsweise niedrigen 475.000 €. Zusätzlich fallen jährlich Kosten für Bekleidung, Verpflegung, Personal und Ausstattung in Höhe von etwa 310.000 € an. Dem gegenüber stehen tägliche Einnahmen in Höhe von 50,97 € je Heimbewohner, die auf Basis des Sozialgesetzes als Tagessätze vom Landessozialamt gezahlt werden. Die Betrachtung beider Gebäudekomplexe zeigt, dass die Gesamtinvestition auf Grund des negativen Ergebnisses des Haupthauskomplexes nicht wirtschaftlich ist. Im Haupthaus, das mit großen Zimmern und breiten Fluren ausgestattet ist, müssen deutlich höhere Umbaukosten angesetzt werden, um die vorgesehenen kleineren Wohnungen zu schaffen. Da auch Nasszellen eingebaut beziehungsweise versetzt werden müssen, erhöhen sich die Umbaukosten zusätzlich. Die Investitionskosten für das Haupthaus belaufen
.. fLACHENSTUDIE .. .. antje grosse . daniel nockel . bjorn reiter
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sich so auf insgesamt rund 4,5 Millionen Euro. Die Einnahmen setzen sich aus den Mieteinnahmen für Gewerbe- und Wohnflächen zusammen. Zur Berechnung der Mieten wurde mittels Vergleichsmieten in Dessau-Alten und den angrenzenden Stadtteilen eine Durchschnittsmiete von 4,54 €/m² Wohnraum und 7,00 €/m² Praxisfläche errechnet, die der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu Grunde liegt. Diese vergleichsweise geringen Mieteinnahmen und die hohen Investitionskosten bewirken, dass auch nach 15 Jahren kein positives Ergebnis erzielt werden wird. Bei den Berechnungen wurden mögliche Steigerungen der Kosten sowie mögliche Mieterhöhungen bereits mit berücksichtigt. Die Betrachtung beider Gebäudekomplexe zeigt, dass die Gesamtinvestition auf Grund des negativen Ergebnisses des HaupthausKomplexes nicht wirtschaftlich ist. Eine getrennte Nutzung der Komplexe ist weder durch die Projektgruppe noch durch die Gebäudeeigentümerin vorgesehen. Daher ist das Nutzungskonzept trotz einer in Dessau bestehenden Marktlücke für die Behandlung und Betreuung von seelisch behinderten Menschen in diesem Objekt leider nicht umsetzbar. // am
MEHR KULTUR FĂœR DESSAU .. .. Entwurfe fuer ein BauhausBesucherzentrum
..Bauhaus Dessau visitor center.. Bruno Lara . Victoria Menshikh . Ksenia Chupina . Oben: Schnitt . unten: Perspektive
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Die Dessauer Summer School findet jährlich 9 Wochen in den Monaten Mai bis Juli statt. Die jeweils etwa 20 Teilnehmer studieren an unseren Partneruniversitäten in den USA kommen aber auch aus Russland, China oder Brasilien. In dem seit 2004 stattfindenden Kurs erarbeiten die Studenten individuelle Entwürfe, immer im Kontext der hiesigen Region. Fester Bestandteil sind zudem Seminare in Städtebau und grafischer Gestaltung sowie einige Stunden Unterricht in deutscher Sprache. Die Konzeption für ein Besucherzentrum an der Kreuzung Gropiusallee/ Puschkinallee umfasst neben den üblichen Informationsund Ticketangeboten auch umfangreiche Präsentationsflächen auf drei Ebenen. Während die zweite Etage Wechselpräsentationen vorbehalten sein soll, kann sich auf Ebene 3 und 4 die Dauerausstellung voll entfalten. Hier präsentiert die Stiftung in modernen Museumsräumen einen Ausschnitt aus Sammlungsbeständen und vermittelt die faszinierende Bandbreite dessen, was das Bauhaus während seiner Blütezeit hervorgebracht hat. Die Baukosten belaufen sich auf 15 Mio. €.
Aus der Aufgabenstellung ... 1. site analysis 2. spectator object relations task: Take two fotos of your (really) Foldable Museum showing your arrangement of the exposed object within space and light. Do a section as a technical drawing, explaining measurements (i.e. distances and heights) and descriptions about how the relation between spectator and object is arranged and which effect is to be reached. Make one .pdf landscape format of the two fotos and the one technical drawing and upload it to the forum.
..cube 2.. maryana zvyagina . olga maltseva . marina andrushchishina . modell
Studienarbeiten SummerSchool 2011 Betreuender Professor: Stephan Pinkau
3. the world and its double 4. model 1:100 One single .pdf including two pictures of Model 1:1000 (Landscape) and one page of Legend (Landscape) 6. midterm presentation http://www.afg.hs-anhalt.de/architektur/studiengaenge/architecture-ma-dia/
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Patrick Carty
..forming the urban corner.. Patrick Carty . Susan Kang . Linda Highsmith . oben: Perspektive . Unten: Evolution
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The centerpiece sits off the oor by about 4 feet to give the illusion that the object is oating. The museum’s main piece is centered within the building to give it a sense of hierarchy with it being the biggest object in the building, as well, the way the sun light hits the object to give it a sense of importance.
70’
Faltung 24
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Robert Oxman prize 2011 From Inception . through Evolution . to Conclusion ... digital fabrication in architecture Digital fabrication in architecture is a recent development in the field of architecture; in this associated examples have been studied and illustrated in various scales some in the manufacturing of small scale projects, others in the manufacturing of buildings in large scale.Researching on subjects of digital design and manufacturing and how it helps improvising the complexity of the design, at the same time reducing manufacturing time, cost, and quality compelled me to the design to production challenge.
At first, I had to provide a simple design (Pavilion), using the tools and knowledge I acquired in the studio, using Maya, Rhino and Grasshopper, and taking the design a step forward to the manufacturing process. The second level to be attained was how I can prepare the files for the manufacturers, and make sure that things are automated and perfectly organized. From inception through Evolution to conclusion. // Islam Ibrahim
evolution top view
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Islam Ibrahim Master Thesis Ma Architecture DIA supervising professors: Mattias Del Campo Sandra Manninger
Perspektive interior
section BB
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LARS LERUP PRIZE 2011 ..two of the best.. from mastercourse Architecture DIA
Model view from the street
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perspektive courtyard
First question was the character of the building. As it‘s a publishing studio - it should be related to book. But there are a lot of types of the buildings related to books, such as book shop, library, house of a writer, and the most obvious difference is functional one: keeping (library), giving (book shop), inventing (house of a writer) and producing (publishing studio). So we have PRODUCING. The most fitting type of building is plant (factory). That‘s a concept - publishing factory (book plant). Which gave us huge industrial workshop as a heart and main productive space of a building with all other functions around. Only one function do not fit to a concept - living. So
I‘ve pulled it out in a front of a factory as a small tiny private house to show the difference - two small houses standing in a front of the huge factory. To show what is it all about, I put a glass library in the bottom of the factory solid wall. So anyone who will go down the street will definitely see the house of a man, who owns a factory which produces the books. // Maksym Margorskyi
view into the courtyard
Perspektive interior space
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Prize winner 2011 Maksym Margorskyi .. ..Publishing factory . A concept for Lars Muller Publishers in Baden Switzerland.. .. Studio Sam Chemayeff . Johanna Meyer Grohbrugge 29
appreciation Marzieh Gholami . Piangpim Thongsawang ..Codes in the Clouds Dripping Link.. Studio Immanuel Koh . Liss C. Werner
This project is an investigation about the behavior and principle of two natural material: Tissue and resin. Tissue can easily change into different shapes. It is made of wood fibers and composed of cellulose molecules. These individual fibers expand when moisture is absorbed and contract when moisture is released, resulting in uneven paper texture. Resin comes out from stem of some trees when they are cut or inju-
red. It is a viscous liquid,composed mainly of volatile fluid terpenes, with lesser components of dissolved non-volatile solids which make resin thick and sticky. Some of them can be hard after times. To understand the self-organizing principle whereby a soft material is being structured by another liquid material, we did some experiments on many types of tissue paper and liquid. From our observation of some experi-
Fiber arrangement affects the ways of easy or hard tear paper and also reflect the direction of curve up when pouring water.
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ments, we found the interesting unique shape of tissue both wetting and drying. Because liquid goes into soft tissue and restructures fibers, after drying it can be a strong material. Our goal is applying the self-organizing principle to projects of the interaction between building and environment/ people and architectural space. // Marzieh Gholami, Piangpim Thongsawang
tHE BEHAVIOR OF TISSUE AND RESIN CAN INSPIRE PRODUCTS OR ARCHITECTUAL PROJECTS. we can apply the interesting shape and space from this selforganizing structure. to prove that soft material can be strong structure by another liquid material. this chair made of tissue paper and white glue
The selforganized structure from translation of the behavior to the computer program
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ZWISCHEN TRAUM UND WIRKLICHKEIT Palmen, weißer Strand, Urlaubsfeeling pur - ja das ist Guatemala. Eine 13jährige, die ihre drei jüngeren Geschwister großziehen muss, Menschen die ihre Wäsche im Fluss waschen, ja auch das ist Guatemala. Geschockt, verwirrt, dass es solche Umstände in der Welt noch gibt? Niemand von uns hätte gedacht, dass die Spanne von Armut und Reichtum dort so weit geöffnet ist. Man meint, in zwei unterschiedlichen Ländern zu sein. Viel hat sich getan seit dem Ende des Bürgerkrieges vor 16 Jahren. Aber nicht wenige Menschen sind dabei auf der Strecke geblieben. Sie finden in ihrem Land keinerlei Unterstützung durch das staatliche System. Gerade an den Bewohnern in den Bergdörfern ging die Entwicklung vorbei. So auch im Dorf Chocruz, das zersiedelt in den Bergen liegt. Doch vor 15 Jahren kam eine erste Unterstützung, eine Schule wurde mit deutscher Hilfe errichtet. Aber es fehlte an allem anderen, fließend Wasser, einer dauerhaften Anbindung an das Stromnetz, Straßen und vor allem an medizinischer Versorgung. Dies war uns Anlass, ein neuerliches Projekt1 zu initiieren. Helfen durch Architektur wurde so wieder zu unserem Motto - Studenten des Fachbereiches AFG errichten eine Krankenstation in Choruz. Zahlreiche Ideen und Konzepte wurden entwickelt, ein finaler Entwurf kristallisierte sich schließlich heraus. Es folgte eine detailgenaue baukonstruktive Durcharbeitung. Gleichzeitig startete eine Spendenakquise, um die Umsetzung vor Ort realisieren zu können. Weit weg, unter der heißen guatemaltekischen Sonne auf ca. 3000m Höhe, wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Mirador e.V. und der Hochschule Rhein Waal schließlich umgesetzt. Drei Initiatoren aber ein Team, das Tag für Tag mauerte, betonierte, Körbe flocht, Schubkarren den steilen Abhang herauf
.. Semester und fachubergreifendes Projekt 2011.2012 i
.. Eine Krankenstation fur Guatemala
und herunter schob und das oft bis tief in die Dunkelheit. In der Zeit vor Ort hieß es jeden Tag schuften bis der Arzt kommt. Abends saßen wir zusammen und diskutierten die nächsten Bautage. Regelmäßig waren Bestelllisten anzufertigen, um das benötigte Material zu erwerben. Nicht immer war vor Ort alles verfügbar, so mussten nicht selten lange Fahrzeiten in Kauf genommen werden. Zudem galt es, mit dem geringen finanziellen Rahmen auszukommen. Unser Pickup, ein rostiger Totalschaden auf vier Rädern, hatte es in sich. Unser Pickup, ein rostiger Totalschaden auf vier Rädern, hatte es in sich. Ein tägliches Glückspiel, ihn im ersten Anlauf zu starten.
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Purismus pur. Intakte Scheinwerfer, eine funktionierende Kupplung, Umweltplakette... keine Themen in Guatemala. Nur zahlreiche nächtliche Reparaturen machten es möglich, dass der von uns liebgewonnene grüne Mazda unsere Zeit in Guatemala überstanden hat. Er dreht sogar heute noch seine Runden dort. Der Bau wurde mit einfachsten technischen Mitteln realisiert. Egal was du von deutschen Baustellen kennst, vergiss es. Außer einer Flex, Akkuschrauber und Bohrmaschine hatten wir keine weiteren elektrischen Geräte. Ein hilfreiches Gadget war der Betonmischer, den wir aber nur für das Fundament und die Bodenplatte ausleihen konnten. Das hieß danach - Mischen per Schaufel und Muskelkraft. Das ist Bauen am körperlichen Limit. Männer, Frauen, sogar Kinder schleppten jeden Tag Wasser vom Fluss die Berge des Dorfes hinauf - 50 Minuten quer durch steiles Gelände. Da-
mit konnten wir betonieren und auch unsere Werkzeuge waschen. Die Einwohner waren begeistert bei der Sache. Die Kinder entwickelten einen Wettkampf, wer wie viel Wasser am Tag herauf brachte.
Weinrot betont. Die Fassade erhielt einen Zementputz in hellem Grau. Reliefs, die von Architekturstudenten im Fach ‚Grundlagen der Gestaltung‘ gefertigt wurden, fanden ihren Platz an Mauervorsprüngen, die die einzelnen Funktionsbereiche unterteilen. Die Tonarbeiten sind inspiriert von überlieferten Artefakten aus der Mayakultur.
Was uns bei den Menschen vor Ort besonders auffiel, war die große Gastfreundschaft, die Menschlichkeit und der Wille mitzuhelfen. Dinge, die viele in unserem Land verlernt zu In der Zeit vor Ort hieß es jeden Tag schufhaben scheinen. Eine Begegnung vor Ort... ten bis der Arzt kommt. Auf den hätte man Da stand ich also vor Giovannis Ferreterria, hier allerdings lange warten können. Durch bewaffnet mit einem 5-Galonen Wasserkanis- verschiedene Probleme vor Ort verzögerte ter, ein paar Rollen Toilettenpapier und warsich der Bauablaufplan immer wieder. Wettetete auf Dirk. In der brütenden Hitze konnte runbilden und Materialknappheit verschoben man leise den Klang der Musiker vom Markt die Vision, beim nächsten Sonnenaufgang auf hören. Da kam er auf mich zu. Ein älterer das fertige Gebäude zu blicken immer wieder Herr, vom Leben gezeichnet, und blickte auf, nach hinten. Aber schau einmal in die Augen denn sein Hut verdeckte einen gut Teil seines eines Menschen, der nichts hat außer seiner Gesichtes. Er schaute nun eine ganze Weile Würde und sieh die Lungenentzündung eiund fragte mich dann im gebrochenen Engnes achtjährigen Mädchens. Hast du Zweifel lisch: “Work in Chocruz?“. Ich antwortete mit und denkst du immer noch, du kannst nicht einem schlichtem „ci“. Im selben Augenblick helfen, dann sieh es dir selbst an und du wirst umarmte mich der fremde Guatemalteke und wissen, warum wir in Guatemala waren war den Tränen nah. Solche Momente waren es, die uns immer wieder motivierten. An dieser Stelle vielen Dank an alle die uns unterstützt haben und uns noch heute helfen, Was uns bei den Menschen vor Ort die Krankenstation zu unterhalten. Dieses besonders auffiel, war die große Projekt war nur in Kooperation mit dem MiGastfreundschaft, die Menschlichkeit rador e.V. und der Hochschule Rhein Waal und der Wille mitzuhelfen. möglich. Die Krankenstation wird über einen Laubengang erschlossen. Er verbindet auch das Hauptgebäude mit den Trockentoiletten. Die Klinik verfügt über eine Rezeption, einen Behandlungsraum, zwei Patientenzimmer, einen Wohnraumsowie ein Lager. Der Entwurf folgt klar und formal reduziert der Anforderungen an Fläche und Funktionalität. Nichtsdestotrotz wurde wert auf die Ästhetik des Baukörpers, wie die Gestaltung der Außenanlagen gelegt. So wurden gezielt die Leibungen der Fenster und Türen sowie die Dachkästen durch die Massivität ihres Materials und einen Anstrich in warmem
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Zahlreiche Veranstaltungen wurden gemeinsam initiiert, um die Finanzierung des Baus zu ermöglichen. Wir begleiten das Projekt auch heute noch. So wird dringend eine Zisterne zur Wasseraufbereitung benötigt. In naher Zukunft muss das Gefälle zum Gebäude so bearbeitet werden, dass ein Krankenwagen, der noch angeschafft werden muss, die Station schnell erreichen kann. Benötigt wird weiterhin Geld für Medikamente, Instrumente und für die Instandhaltung des Gebäudes. Diese Versorgungsleistungen werden heute und in naher Zukunft noch unterstützt sollen aber Stück für Stück in Hände der Guatemalteken übergehen. // ta Spendenkonto: Stichwort Gamma Deutsche Bundesbank Filiale Magdeburg BLZ 81000000 Konto Nr 81001509 Im Jahr 2009 entstand bereits eine Bibliothek für die Montic Primary School in einem Township nahe Johannisburg.
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www.mirador-ev.org/newsguatemala.html
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DAS WERDEN DER STADT
eIN sOMMERFEST
Das Leben ist ein Theater. Stadt, Wohnung und Haus sind die wahren Bühnen unseres Lebens. Unter dem Motto ‚Das Werden der Stadt‘ wurden im Studio ‚StadtBauBühne‘ des Studienganges Architektur der Hochschule Anhalt Projekte bearbeitet, kleinere Inszenierungen, Interventionen und Aktionen durchgeführt. Nichts ist stärker als eine Idee, sagte Mies van der Rohe. Die Bilder zeigen Impressionen des Sommerfestes 2012 auf dem Dessauer Campus, der von den Studenten des Kurses federführend mit vorbereitet wurde.
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SARKOPHAGE IN DER PUNKTWOLKE Die NeuVermessung des Mausoleums in Dessau Die Stadtsilhouette von Dessau ist ohne sie undenkbar. Ob beim Spaziergang im Georgium, einem Besuch im Tierpark, einem Gang über die Bahnhofsbrücke, sie zieht die Blicke auf sich - die Kuppel des alten Mausoleums. Die historische Begräbnisstätte der Herzöge von Anhalt gehört zu Dessau wie Rathaus oder Marienkirche. Zur großen Besorgnis vieler heimatverbundener Dessauer verfällt das Gebäude zunehmend. Fehlende Mittel machten eine dringend notwendige Sanierung bisher unmöglich.
Im Hinblick auf eine wünschenswerte Rettung durch weitere ergänzt. Die sich zu einem Paseines der exponiertesten Bauwerke Dessaus spunktfeld ergänzenden Passpunkte und Targets (Referenzpunkte) wurden tachymetrisch1 ist das Gebäude von Studenten der Hochbestimmt. schule Anhalt neu vermessen worden. Das exakte Aufmaß der äußeren Hülle wie auch Es ist möglich, bis zu 50.000 dieser Punkte des Innenraumes entstand im Rahmen einer pro Sekunde zu erfassen. Oberflächen können Semesterarbeit sowie als Bachelorthese der bis zu 1mm fein aufgelöst werden. Studenten Thomas Hörhold und Max Knauth im Studiengang Geoinformation und VermesDie eigentliche Aufnahme des Gebäudes sungswesen. erfolgte mittels zweier terrestrischer2 3DFür das Aufmaß wurden bereits vorhandene Laserscanner. Diese Geräte ‚tasten‘ mit Lasereingemessene Punkte rund um das Gebäude strahlen die Oberfläche von Objekten ab und ermitteln via Laufzeit und Phasendifferenz die Lage der erfassten Punkte im Raum. Es ist möglich, bis zu 50.000 dieser Punkte pro Sekunde zu erfassen. Oberflächen können bis zu 1mm fein aufgelöst werden. Es erfolgten mehrere einander überlappende Aufnahmen rund um das Gebäude und auch im Innenraum. Die Verrechnung der insgeamt 25 Scanbilder ergab eine Gesamtpunktwolke von über 25.000.000 Punkten. Die in den Abbildungen zu sehende differierende Farbigkeit von rot bis grün beschreibt die variierende Energiedichte des Echos bei der Aufnahme. Auch die Applikation der miterfassten natürlichen Farbigkeit wäre zu Demonstrationszwecken möglich. Die entstandene Punktwolke kann in CAD3Systemen weiter verarbeitet werden. Für das Projekt wurde im Programm AutoCAD ein Volumenmodell passgenau aufgelegt. Dieses Modell kann dann vielfältig weiter genutzt werden. im Rahmen der vorliegednen Arbeit entstand eine Visualisierung mit applizierten Texturen und einer rund 2-minütigen Kamerafahrt, die um und in das Gebäude führt. Ein aktuelles Denkmalschutzgutachten für das Mausoleum liegt vor, ein Förderverein ‚Mau-
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Thomas Horhold . Max Knauth Bachelorthese Vermessungswesen SS 2011 betreuende Professoren: dr. Lothar Koppers . dr. Heinz Runne
soleum‘ ist aktiv, Diskussionen zu möglichen Nutzungskonzepten, Gedenkhalle, Kolumbarium, Begegnungsstätte, finden statt. Wünschen wir dem historischen Sakralbau eine baldige Sanierung. Gefragt sein wird hier vor allem eine mutige Initiative der Stadt Dessau als Eigentümerin des Gebäudes. // am
Die Tachymetrie (griech. tachýs = schnell) ermöglicht die gleichzeitige Aufnahme der Lage und Höhe zahlreicher Punkte für technische Projekte, Bauaufnahmen oder in der Katastervermessung. Mittels einer einzigen Zielung werden Distanz und Höhenabweichung bestimmt. Ein Tachymeter ermittelt Horizontalrichtung, Vertikalwinkel und Schrägstrecke. 1
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erdgebunden
3 Computer-Aided Design, rechnerunterstütztes Konstruieren
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Besser mit geoinformation
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www.afg.hs-anhalt.de/geoinformation
Eine Schulfahrt die ist ... lang .. Allmorgentlich stehen Sie an den Landstraßen. Die Kinder, deren Dorfschulen schon vor vielen Jahren Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen sind. Sie warten auf den Schulbus. Nicht selten haben sie ein wahre Odyssee vor sich, sie zuckeln durch zahlreiche Ortschaften in denen ihre Klassenkameraden warten, gleiten über Landstraßen, warten in den verstopften Einfallstraßen der Städte. Zu selten fährt der Bus, sagt man. Zu weit sei der Weg bis zur Schule, zu lang die Fahrtzeiten. Es geht nicht anders? Wäre das System sonst gar nicht mehr zu finanzieren? Nein, sagen die Initiatoren eines Forschungsprojektes im Studiengang Geoinformatik an der Hochschule Anhalt. Mit finanzieller Unterstützung des Kultusministeriums SachsenAnhalt untersucht eine Projektgruppe um Prof. Dr. Holger Baumann und Prof. Dr. Lothar Koppers sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Thomas Weichert und Volker Höcht, welche Optimierungspotentiale das System birgt.
Studienarbeit BA Geoinformatik Betreuender Professor: Dr. Holger Baumann Dr. Lothar Koppers
uber den Versuch mit Mathematik ein Transportproblem .. zu losen
oder den Dessauer Verkehrsbetrieben, alle Angaben zur derzeitigen Schülerbeförderung. Welcher Schüler fährt wann auf welcher Route zu welchem Schulstandort. Sämtliche Fahrtrouten werden berücksichtigt, die Lage jeder Haltestelle wird via GPS (Global Positioning System) erfasst. Auch die derzeitigen Fahrtkosten werden in den Datenbestand aufgenommen. Erst Diagramme und Karten machen lesbar, was sich zuvor in Zahlenkolonnen versteckte.
Schulstandorte werden noch anzufahren sein? Und nicht zuletzt, welche Kosten entstehen an all diesen Kontenpunkten des Systems? Was wird uns die Beförderung unserer Kinder in Zukunft wert sein müssen? In die Schulentwicklungsplanung 2013 des Landkreises Wittenberg sollen die Ergebnisse der Studie bereits einfließen.
Es gilt, die Stellschrauben aufzuzeigen, an denen Gemeinden und Kommunen wie auch die beteiligten Beförderungsunternehmen EinDie bis in das Jahr 2013 angelegte Studie befluss auf die optimale, also kurze und schnelle trachtet ein Gebiet, das die Landkreise Anhalt- Bevor Prognosen getroffen werden können, Beförderung unserer Kinder wie auch die Bitterfeld und Wittenberg, sowie die kreisfreie wird der Ist-Zustandes betrachtet. Die softwaregestützte Auswertung der Daten lässt etwa Minimierung der anfallenden Kosten nehmen Stadt Dessau-Roßlau umfasst. Die Zentradie durchschnittliche Fahrtdauer der Schüler können. In die Schulentwicklungsplanung lisierung der Schulstandorte ist weitgehend ersehen. Alle numerisch erhobenen Daten abgeschlossen, veränderlich aber ist die Zahl 2013 des Landkreises Wittenberg sollen die Ergebnisse der Studie bereits einfließen. der schulpflichtigen Kinder. Auch in der nähe- werden mit Hilfe von Geoinformationssysren Zukunft ist von einem weiteren Rückgang temen, speziellen Anwendungsprogrammen, visualisiert. Erst diese Diagramme und Karten Weitere Anwendungen der Untersuchungsauszugehen. Gelingt es, eine empirisch gefestigte Vorhersa- machen lesbar, was sich zuvor in Zahlenkolon- methodik sind ohne Weiteres vorstellbar. Vor dem Hintergund demografischer Veränderunge zur Zahl der Schüler und deren Wohnorten nen versteckte. gen könnte etwa die Lage und Erreichbarkeit für die kommenden Jahre, betrachtet werden In ‚Was ist wenn‘-Szenarien, ausgelegt auf von Nahversorgungseinrichtungen, wie Ban2 Jahrzente, zu machen, kann die Auslastung einen Zeitraum von 20 Jahren, wird jetzt ent- ken, Lebensmittelmärkten oder medizinischen von Schulen besser geplant und sachgerecht über mögliche Sanierungen oder Erweiterunwickelt, welche Auswirkungen Veränderungen Einrichtungen, auf den Prüfstand gestellt der verschiedenen Parameter haben. Welche werden. gen entschieden werden. Fahrpläne können Schülerzahlen werden zu befördern sein? Was Vorerst aber hoffen wir auf eine schnelle und besser getaktet und die Lage der Haltestellen bedeutet das für die Auslastung der einzelnen allseits effiziente Beförderung der Schüler in ebenso wie die Fahrtrouten der Busse optiStrecken? Welche Auswirkungen auf Fahrtunserer Region in den kommenden 20 Jahren. miert werden. routen und -zeiten hat die Einrichtung oder Auflösung von Haltepunkten. Kann die Lage Die Studie erfasst mit Hilfe zahlreicher betei// am ligter Unternehmen, etwa der NASA GmbH der Haltestellen optimiert werden? Welche
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THE ANATOMY OF CREATIVE QUARTERS Der Kontext // Architektur ist ein lebendes System. Kreativität ebenso. Wenn beide innerhalb einer selbstorganisierenden Choreographie im urbanen Kontext aufeinander treffen, sind wir mit dem Thema des demographischen Wandels ebenso konfrontiert wie mit dem Thema von Stadtplanung im 21. Jahrhundert. Berlin war und ist eine Stadt, in der genau dies passiert. Kreativität passiert spontan, emergent oder organisiert durch Prozesse, die etablierte Mechanismen verwenden, um ein schon vorher festgelegtes Resultat zu erreichen. Der Begriff „Anatomie“ (Aufschnitt), stammend aus dem Altgriechischen, angewendet in Pathologie und Medizin, ist ein Teilgebiet der Morphologie und erklärt den Aufbau der Organismen in Biologie, Zoologie und Botanik. Die Stadt, der urbane Raum, mit seinen Organen und Infrastruktur ist ein ebensolcher Organismus. Die Kunst der „Anatomy“ ist Ansatzpunkt für design thinking und Entwurfsstrategien im Entwurfsstudio „The Anatomy of Creative Quarters - ACQ“, ein vertikales Studio mit Studenten des Bachelor Programms und Master of Architecture (DIA).
Künstlern, Galerien und auch jungen Architekten.
sozialen Gegebenheiten am Beispiel Berlins, was mit seiner besonderen, durch die deutsche Geschichte initiierten, Stellung eine hervorraDas Thema wurde neben den Studenten der gende Plattform im Urbanen wie im Lokalen HS Anhalt über einen Zeitraum von ca. zwei bietet. Richard Florida beschreibt in seiner Jahren von vier weiteren internationalen Unidurchschlagenden Publikation The Rise of versitäten aus Paris, Melbourne, Leipzig und the Creative Class, 2002, “Why cities without Nagoya untersucht und auf unterschiedliche gays and rock bands are losing the economic Weise diskutiert. Alle Studentengruppen development race”. Es ist eine Studie über das trafen sich im Juni 2011 in Berlin zu einem Verhältnis von Kreativität und Wirtschaft in Symposium mit anschließender Ausstellungs- Amerika. Der Inhalt der Zusammenfassung eröffnung im ANCB (Aedes Network Campus deckt sich mit dem, was in Berlin seit über drei Jahrzehnten aktiv passiert; es geht um Berlin), um ihre Ergebnisse, Möglichkeiten die Komplexität, die eine selbstorganisierende aber auch Limitation von Architektur in der „Creative City Agenda“ zu teilen und mit Gesellschaft wirtschaftlich und kulturell ent-
In Berlin beobachten wir seit Ende des 20sten Jahrhunderts ein globales Phänomen, die Entstehung von „Creative Quarters“. Vor allem in großen, heterogenen, sich schnell verändernden Städten, haben ehemalige Industriehallen und industrielle Areale, Kirchen oder Schulgebäude in ihrer ursprünglichen Funktion ausgedient und erwarten, ebenso wie Baulücken, eine neue Nutzung. Das Phänomen „Creative Quarters“ ist vor allem in den Bezirken zu beobachten, die sozial-kulturell und wirtschaftlich einen Balanceakt vollziehen. Seit Ende der 1990iger Jahre beobachtet man unter anderem in den Londoner Stadteilen Camden Market, Hoxton und Brixton, den Berliner Bezirken Prenzlauer Berg, Kreuzberg und nun Neukölln sowie Teilen von New York, Tokio oder auch Barcelona die Ansiedlung von progressiven und innovativen Modedesignern,
spezialisierten Architekten, Researchern und Senatsvertretern zu besprechen. Die Agenda// Vor Beginn des Projektes hat sich das Studio mit unterschiedlichen Aspekten und v.a. der Definition des Begriffs „Creative Quarters“ auseinandergesetzt. Das Studio „Anatomy of Creative Quarters“ untersucht Entstehung und Entwicklung durch Analyse und Beobachtung der urbanen, lokalen und
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wickelt, wenn sich ihr gebautes Umfeld mit allen implizierten politischen Entscheidungen radikal verändert. Eine dynamische Rekursivität entsteht, wobei das eine auf das andere reagiert und sich bezieht und somit eine Evolution anstößt. Eines der ausschlaggebenden Themen in Berlin ist die Entstehung von unkonventionellen, d.h. spontanen, temporären „Creative
tragen. Der Workshop wurde durch Besuche Ein Großteil der Projekte berücksichtigte das in die Prinzessinnengärten, einem mobilen ur- Milieu und Kontext des gewählten Projektbanen Garten auf ungenutztem Brachland, in ortes und folgend an Strategien, die dieses das jüngste, größte und dennoch innovativste z.B. durch Beibehaltung von bezahlbarem Officesharing Gebäude, das Betahaus, und Wohnraum zu unterstützen und schützen diverse Stadtspaziergänge begleitet. Das entversuchten. standene Archiv diente zur Entwicklung erster Entwurfsstrategien wie auch Programm und Obwohl Richard Florida’s Untersuchungen Funktion der einzelnen Projekte. Themen wie nicht im Mittelpunkt der Projekte standen, kam das Studio zu ähnlichen Ergebnissen Immigration als Motor für Kreativität sowie „While it certainly remains to have a solid das Anziehen von den sogenannten BoBos Quarters“, die scheinbar aus dem „Nichts“ entstehen. Wir befassen uns mit der Frage, warum und wie siedeln sich Kreative aller Art in bestimmten urbanen Taschen an, welche physischen, sozialen und wirtschaftlichen Voraussetzungen müssen gegeben werden? Welche Regeln und Systeme existieren, die die Entstehung von Creative Quarters ermöglichen und sind diese Regeln lokal und ortsspezifisch oder global übertragbar? „I am Irish, I like trees…“. Das Projekt// Das Studio profitierte von seiner Struktur, in der Bachelor und Masterstudenten zusammenarbeiteten wie auch von seiner Internationalität, deren unterschiedliches Kulturverständnis eine außergewöhnliche Design-Intelligenz entwickelte und äußerte sich vor allem in der Einbeziehung individueller Erfahrungen und dem Verständnis des urbanen Raums in den Architekturen, die die Studenten in den gewählten Kontext integrierten, mit ihm verschmelzen ließen oder ihm als „Konversationspartner“ entgegensetzten. Zitat Una Breathneach H-Lfearnain: „I am Irish, I like trees…“. Beginnend mit einem Workshop im ANCB (Aedes Network Campus Berlin) wurden durch Analyse des Genius Loci und Mapping des urbanen Raumes und dessen überlagernder Matrizen Verhaltensmuster, politische, demographische, ökologische und ökonomische Daten, historische Gegebenheiten ein Archiv von hard- und softfacts zusammenge-
(Bohemian Bourgoisie) wurden gleichermaßen architektonisch bearbeitet. Die Bezirke Prenzlauer Berg/ Mitte standen im Fokus; Brennpunkte die zwischen Abriss und Neuerfindung, wie z.B. das Tacheles wurden ebenso bearbeitet wie Baulücken oder leerstehende Gebäudetypen für temporäre Zwischennutzung. Der Maßstab der Entwicklungen reichte von mobilen Büro-Einheiten hin zu Aufschlüsselungen und Aufbrechen der typischen Berliner Blockstruktur, um existierende thematische Verbindungen außerhalb der Blöcke auch baulich umzusetzen. Am Ende des Semesters konnten die Studenten architektonische Interventionen, entstanden aus Analysen und kritischen Beobachtungen, und architektonischen Feinsinn entwickeln und entwerfen.
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business climate, having an effective people climate is even more important. […]. This entails remaining open to diversity and actively working to cultivate it, and investing in the lifestyle amenities that people really want to use often, as opposed to using financial incentives to attract companies, build professional sports stadiums, or develop retail complexes.” // Liss C. Werner
Plan of Scheme | Scale 1:200.
Top: Sitemap . una Breathneach H Lfearnain . Below: Sitemap . Piangpim Thongsawang i
Hauptstadtstudio ..WS 2010.2011 semesterubergreifendes Projekt Ba architektur MA Architecture
Section a-a of Site | Scale 1:200.
elevationS c-c of Site at friedrich StraSSe, with wallS/ PaSSageS oPen and cloSed | Scale 1:200.
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Studio-Projekt DIA WS2010/2011// Prof. Johannes Kister, Architekt/ Liss C. Werner, MaArch (Bartlett), Architektin/ Cornelia Böttner, Dipl.Ing. Arch. Das Wissen// Graeme L. Evans, From Cultural Quarters to Creative Cluster/ Richard Florida, The Rise of The Creative Class/ Ranulph Glanville, Researching Design Research/ Rem Koolhaas, Delirious New York/ Bruce Mau, Life Style/ Ben Nichols, Beans/ Colin Rowe, Collage City/ Spaniens gemüse Guerilla, Barcelona, refer to Weltspiegel, 26.09.2010
Die Studenten// Mostafa Abdel Hakem/ Katja Bartel/ Una Breathneach H-Lfearnain/ Mateusz Cyganek/ Dixit Prabidhi/ Tina Kadkhodayan/ Selma Koudsi/ Scott MacColl/ Daniela Plockstieß/ Piangpim Thongsawang/ Larisa Tvetkova Das Symposium / Die Ausstellung im ANCB// Teilnehmende Universitäten// Ecole Special D‘Architecture, Paris, led by Karsten Huneck, Bernd Trümpler/ Dessau Institute of Architecture, led by Liss C. Werner, Prof. Johannes Kister, Cornelia Böttner/ HTWK Leipzig, led by Prof. Marina Stankovic, Tobias Jortzick/ Nagoya City University, led by Ito Yashiyuko/ Royal Melbourne Institute of Technology, led by Michael Roper, James Staughton
installations . Mateusz Cyganek
Gäste// Michael Künzel Berlin Senate, Department for Urban Development/ Petra Wollenberg Leyk Wollenberg Architects, Professor Hochschule Lausitz/ Heike Överman Architect, current PhD research on transformation of industrial areas through cultural heritage and creative economy http://www.aedes-network-campus.de/sixcms/ detail.php?id=3207613
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Lars Stierwald Bachelorthese Architektur WS 2010.2011 Betreuende Professoren: Axel Teichert . Ralf Niebergall
Ein Hort des Wissens .. Neue Medi a thek Fur die Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein
Auf dem Campus Design der Kunsthochschule Halle/ Saale soll eine neue Mediathek entstehen. Der offizielle Architekturwettbewerb ist bereits entschieden. Zeitgleich hat sich Lars Stierwald in seiner Bachelorthese dem Thema gestellt. Der Bauplatz ist durch heterogene, zwei- bis viergeschossige villenartige und meist freistehende Gebäude sowie deren angrenzende Gärten geprägt. Das Gelände fällt von Osten Richtung Westen mit einigen Verwerfungen von bis zu 3m Höhe. Mit dieser Besonderheit spielt der Entwurf. Natürliche Topografie wird zu Gebautem. Die Außentreppe erwächst aus dem Gelände und wird zur Fassung, in dessen Inneren sitzt der Edelstein, die neue Mediathek. Der Baukörper folgt in seiner Geometrie den feinen Linien der Natur wie den harten Kanten der benachbarten Gebäude. Ein komplexes Netz aus einander schneidenden Achsen wird gewebt. Aus ihm heraus entwickelt sich die Gestalt des Neubaus. Die Mediathek zeigt sich als geschlossener Körper. Das Innere wie einen Schatz hütend. Das ‚wertvolle Gut’ Wissen bewahrt in Schichten von Treppen. Der Besucher muss es sich erarbeiten auf dem Weg hinein. Immer neue Blickwinkel warten auf ihn - auf das, was ‚der Mühe Lohn‘. Gezielt geben große Einschnitte Blicke frei, wird der Suchende nach innen gelockt. Dort zeigt sich die reale Welt in Form von Bildern durch die großen Öffnungen. Ein Ort der Ruhe, der Beschäftigung mit dem Wissen der Welt und doch abgeschirmt. Einen Dialog zwischen Studierendem und dem geschriebenen Wort, der Archive und Datenbanken, beginnend. // cb
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CASA DE L‘ ARBRE
Das Entwurfsgebiet liegt direkt am Plaça del MACBA, im Herzen des Barri Gòtic - dem gotischen Viertel, Barcelonas. Gegenüber befindet sich Richard Mayers Museum für Zeitgenössige Kunst. Der Entwurf versucht, eine Verbindung mit der Umgebung einzugehen und die urbane Atmosphäre des öffentlichen Lebens mit einer zurückgezogeneren intimen Nutzung zu kombinieren. Auch sollte der Charakter der Umgebung gewahrt bleiben Entwurf// Bei dem Entwurf kommen zwei unterschiedlicher Ansätze zum Tragen. Der erste ist städtebaulicher Natur. Der Plaça del MACBA bildet als zentraler Platz zwischen den verschiedenen Kunstmuseen (unter anderem genanntes Museo de Arte Contemporáneo von Richard Mayer) einen Kunst- und
Ilja Neutzner Bachelorthese Architektur SS 2011 Betreuender Professor: Alfred Jacoby .. und Dipl. Ing. Stefan Jackel
Ein Hotel im Baumhaus
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Das Baumhaus im Barri Gòtic von Barcelona beherbergt zurückgezogen vom Trubel der Innenstadt ein Hotel über den Dächern der Stadt und verbindet mit einer Passage auf zwei Ebenen den belebten Plaça del MACBA mit den rückwärtigen Gassen. Spanien war mit circa 100 Millionen Besuchern pro Jahr schon immer eines der wichtigsten Urlaubsziele Europas. In den letzten Jahren rückte das Land - besonders Barcelona - immer mehr in den Mittelpunkt der jungen und junggebliebenen Reisenden, der sogenannten Backpacker, die nicht nur an Kultur und Sehenswürdigkeiten interessiert sind, sondern auch am Nachtleben Barcelonas. Aus diesem Grund stieg auch die Anzahl der Hostels - obwohl immer noch gering in der Anzahl - da sie eine preiswerte, gepflegte Unterbringung an den touristischen HotSpots bieten. Die Aufgabe bestand im Entwurf eines Hostels/ Hotels, das Entspannungsbereiche und Geschäftsflächen integriert und gleichzeitig als Landmarke für die Altstadt Barcelonas wirkt.
Kulturcampus. Er wird gleichermaßen von Touristen sowie Einheimischen als Freizeitattraktion genutzt. Dabei bildet sich auf dem Plateau vor dem Museum und der dort verlaufenden Rampe ein Art Zuschauerraum, von dem aus das Geschehen auf dem Platz beobachtet werden kann. Den Platz selber machen sich regelmäßig junge Skater zu eigen und bespielen die ‚Bühne‘. Durch die große Freitreppe, die zur oberen Passage führt, wird der Platz an seiner nordöstlichen Seite geschlossen und definiert eine klare Kante und einen Übergang in die flankierende Straße. Die Treppe selber sowie der vordere Teil des Plateaus werden Teil des Zuschauerraums. Durch die zweite, abgesenkte Passage wird das Plateau selber als Vollgeschoss nutzbar und flankiert diese mit Geschäften, bzw. der Anlieferung und dem barrierefreien Zugang. Den Platz selber machen sich regelmäßig junge Skater zu eigen und bespielen die ‚Bühne‘. Der zweite Ansatz entwickelt sich aus der Frage nach den geforderten bzw. fehlenden Qualitäten des Standortes. Aufgrund einer sehr engen Bebauung mit sich spontan öffnenden Plätzen herrscht in den Straßen und Gassen eine enge Folge von intensivem Licht und hartem Schatten. Die räumliche Enge verhindert zudem einen ausreichenden Luftwechsel, obwohl man sich in unmittelbarer Nähe des Meeres befindet. Das Hotel erreicht durch seine Form, die der eines Baumes ähnelt, dass am Boden ausreichend Licht und Luft zirkulieren können.
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Zusammen mit der gefühlten Masse, die von den ca. 20 Meter hohen Gebäuden des Gebiets von beiden Seiten drückt, sorgt dies für schlechte Aufenthaltsqualitäten auf der Komunikations- bzw Bewegungsebene. Schon 1859 hat Alfonso Cerdà mit seinem Plan zur Stadtsanierung und Erweiterung versucht, dies durch eine weite, nicht allzu hohe Bebauung zu kompensieren. Zwar wurde der Plan zu großen Teilen umgesetzt, jedoch hat man die zulässige Baumasse in relativ kurzer Zeit um ein Vielfaches erhöht. Damit wurde der Zugewinn an Wohnqualität beträchtlich geschmälert. Das Hotel erreicht durch seine Form, die der eines Baumes ähnelt, dass am Boden trotz seines recht großen Bauvolumens ausreichend Licht und Luft zirkulieren können. Die untere Passage liegt um zwei Meter abgesenkt entlang der Nachbarbebauung und beherbergt Laden- und Geschäftsflächen sowie Serviceeinrichtungen des Hotels. Der Hauptraum der Bar auf dieser Etage ist mit dem Café auf der darüberliegenden Passage verbunden. Somit können beide gemeinsam aber auch einzeln betrieben werden. Auf der oberen Passage liegt die Haupterschließung des Hotels. Auf den großzügigen Flächen entsteht eine Übergangszone, in der sich das urbane Leben der Umgebung mit den Aktivitäten im Hostel vermischt. Halböffentliche Einrichtungen, wie eine Internetstation, unterstützen dieses. // Ilja Neutzner
Märchenhaftes an Kassels Weinberg .. Der Entwurf einer bruder Grimm Erlebniswelt
Ebenfalls im Jahr 2010 wurde ein Architektenwettbewerb für das neue Museum, die ‚Grimm-Welt Kassel‘ ausgeschrieben. Parallel dazu arbeitete Katrin Nahrstedt zum Thema in Ihrer Bachelorthese. Es galt, Mystik und poetische Kraft der Märchen sowie die Faszination der deutschen Sprache in Architektur zu bannen. Entlang der Weinbergstraße ordnet sie einen monolithischen Baukörper, der sich an bestehenden Gebäudeachsen ausrichtet. Einschnitte enthüllen das Innere, geben Schnitt für Schnitt den Eingang frei. Die schrägen Kanten geben dem Körper eine kristalline Gestalt. An seinen Schnittflächen offenbart sich der Inhalt des Museums, werden Passagen Grimmscher Märchen zitiert. So drückt sich Innen nach Außen - wird der Außenraum in das Innere hineingesogen - wird der Besucher verzaubert in die Welt der Märchen gelockt das Tor geöffnet - beginnt die Reise durch den Kosmos der Gebrüder Grimm.
Ihre Kasseler Zeit beschrieben die Brüder Grimm als die »arbeitsamste und vielleicht fruchtbarste«. Hier trugen Sie nicht nur die ‚Kinder- und Hausmärchen‘ zusammen, auch zahlreiche weitere Werke wie die ‚Deutsche Grammatik‘ und das ‚Deutsche Wörterbuch‘ haben von Kassel aus ihren Weg in die Welt begonnen. Die Stadt Kassel plant nun die „Grimm-Welt Kassel“ auf ihrem ‚Stadtbalkon‘, dem Weinberg südwestlich des Stadtzentrums. Gegründet wurde das ‚Brüder Grimm-Museum Kassel‘ bereits 1959. Über 50 Jahre hat es sich dem Leben und Werk der Brüder Grimm mit Schwerpunkt der von ihnen gesammelten ‚Kinder- und Hausmärchen‘ gewidmet. Doch seine derzeitige ‚Heimat‘, das Palais Bellevue, ist nicht mehr zeitgemäß im Sinne touristischer und publikumswirksamer Vermittlungsformen. 2010 ließ die Stadt Kassel daher ein
Gesamtkonzept für die Neupositionierung der Marke ‚Brüder Grimm‘ entwickeln. Herausgekommen ist eine umfassende und neue Strategie, um in Kassel touristische, museale, ästhetische, wissenschaftliche und kulturwirtschaftliche Aspekte weiter auszubauen. Das Konzept sieht neben der ‚Grimm-Welt‘ auf dem Weinberg den Ausbau des historischen Torgebäudes am Grimm-Platz, dessen oberste Etage die Brüder Grimm bewohnten, zu einem modernen und angemessenen ‚GrimmDenkmal‘ vor. Hinzu kommt die Überführung der Bibliotheksbestände des alten ‚Brüder Grimm-Museums‘ in eine der Murhardschen Bibliothek angegliederte ‚Grimm-Bibliothek‘. Das neue Gebäude für die ‚Grimm-Welt‘ stellt dabei kein Museum im klassischen Sinne dar. Seine inhaltliche Ausrichtung wird neben der Präsentation der Sammlung deutlich durch Mitmach- und Erlebniselemente erweitert und ausgeprägt sein.
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Als wäre der Innenraum in sich gefaltet, setzt eine große Freitreppe schräg im Raum zu den Ausstellungsräumen nach oben an. Nach Süden öffnet sich der Raum zum Hang des Weinberges. Das Plateau des Erdgeschosses schiebt sich aus dem Hang und wird zur Terrasse, die ganz selbstverständlich das Thema der historischen Treppenanlage und der Geländestaffelung des Weinberges weiterführt. Von hier aus führt der Blick über die Weinhänge auf die Weite der Stadt. // cb
Katrin Nahrstedt Bachelorthese Architektur WS 2011.2012 Betreuende Professoren: .. Dr. Matthias Hohne Andreas Theurer
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Ein Ghettoblaster für Leipzig .. .. .. .. Ein Entwurf fur Die Fakultat fur Szenografie und Kostum
Janin Moritz Bachelorthese Architektur WS 2011.2012 betreuende Professoren: Alfred Jacoby Carl Constantin Weber
Der Augustusplatz ist Leipzigs größter Platz und einer der größten in Deutschland. Am östlichen Rand der Innenstadt, am Ring der ehemaligen Stadtmauer gelegen, bildet er eines der kulturellen Zentren Leipzigs. An seinen Stirnseiten: nördlich die Oper, südlich das Gewandhaus zu Leipzig. Die Westseite säumen zahlreiche Gebäude der Universität, so das Paulinum, das Augusteum, der Uni-Riese sowie der MDR-Kubus oder das 1928 als erstes Hochhaus der Stadt errichtete Krochhaus. Durch den Georgring wird die Häuserfront im Osten ein Stück vom Platz abgerückt. Jedoch gibt die Verkehrsader dem Augustusplatz auch seine zentrale Vernetzung, seine Belebtheit, sein großstädtisches Flair.
und für den Platz. Durch einen riesigen ‚visuellen Ghettoblaster‘ gibt das Haus seine kreativen Impulse an die Stadt. Ein Drahtgewebe aus zwei geflochtenen Lagen, dessen äußere Schicht dreidimensional verformt ist, sorgt für interessante Licht-Schatten-Spiele an der Fassade. Bewegungen im Gebäudeinneren werden durch Reflexionen zwischen den Schichten verfremdet, farbliche Lichteinstreuungen unterstützen diesen Effekt und bringen die Oberfläche zum ‚Fließen‘.
Tritt der Besucher durch den schmalen Eingang, wird er zunächst von einer weiten flachen Halle empfangen. In der Mitte öffnet sich ein langgestrecktes Atrium. Wie ein Schnitt schiebt es sich in Querachse durch In ihrer Bachelorthese spricht sich Janin den Baukörper. In nahezu sakraler Art fällt das Moritz für eine Erweiterung des ‚KulturLicht über Wände und Galerien. Es entsteht ein innerer Platz, der sich in hinterer Ebene Programmes‘ auf dem Platz aus. Sie erdenkt den Einzug einer Fakultät für Szenografie und in einer großen Halle aus Glas entlädt. Der Anbau, eine riesige halbe Tonne, die sich, ganz Kostüm in die östliche Zeile, in das Gebäude der ehemaligen Post. Der Entwurf arbeitet mit wörtlich, an den Bestand anlehnt, erinnert an
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die großen Palmenhäuser des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Halle wird zum Experimentierraum für Theater, Bühnenbild und Kostüm - und ist selbst Kulisse. Die Zeilen entlang des imposanten Luftraumes bergen Büros, Seminarräume und Werkstätten - eingestellte Türme die ‚Arbeitszellen‘ der Fakultät. Ganz oben, über den Dächern Leipzigs tront in Penthaus-Manier die Mensa. // cb
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SIMPLE ´N BIG ..
Palermo . Urbanisierung der Plunderung Der Ausdruck “sacco di Palermo”, buchstäblich die Plünderung Palermos, entstand in den 1960er Jahren und fand in den 80ern, zur Amtszeit des Bürgermeisters Leoluca Orlando, neuerlich Verwendung. Die Redewendung nimmt Bezug auf die schnelle und brutale Erweiterung der Stadt in Richtung Norden in den 50, 60, 70er und 80er Jahren und vergleicht diese mit einer wahrhaftigen Zerstörung durch Plünderung. Aber Plünderung wovon? Von Gebiet, von Land, von Landschaft aber gleichzeitig vom Reichtum, besonders aber in ökonomisch-finanzieller Hinsicht. Roberto Garavini behauptet in seinem berühmten Essay aus den 70er Jahren, dass die primäre Ausschüttung von Kapital in Folge der Bauspekulation direkt oder indirekt dazu diente, den ökonomischen Boom dieser Jahre zu finanzieren. In diesem Falle gäbe es also keinen Grund für einen Skandal: die schwache Modernisierung Palermos war demnach nur aufgrund einer künstlich generierten Bauindustrie, auf der diese Kapitalgewinne basierten, möglich. Heute ist die ‚Stadt der Plünderung‘ eine zeitgenössische Stadt. Sie korrespondiert mit einem Baubestand, der durchaus einen enormen ökonomischen Wert besitzt, welcher sich jedoch kontinuierlich durch Verfall verringert. In Betonskelettbauweise konstruiert, der Typologie der Randbebauung folgend weist sie auf die Unterprodukte der Modelle der Moderne. Ihre städtebauliche Ordnung ist ein gleichmäßiges Raster - ein Erbe der Planungen des 19. Jahrhunderts, welches sich eher für eine Blockbebauung eignet. Die Spielarten des urbanen und architektonischen Experimentierens der Bewegung der Moderne sind hier evident.
mit als fragmentiertes Eigentum steht, lässt sich Collovà, schälte sich immer deutlicher heraus, die Dimension des Phänomens als eine Frage dass es um die Frage der Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Interesses festlegen - und zwar im Sinne einer Weiterführung des modernen nicht als Problem sondern als Gelegenheit.Der Städtebaus geht. Anders als die Doppelstadt Baubestand der ‚Plünderung Palermos‘ ist heute Halles, wo die Entscheidung der Entwickbewohnt und lebendig - er hat sogar eine gewisse lungszukunft fraglos auf die alte Stadt entfalunvorhersehbare Urbanität und Häuslichkeit len ist und Halle-Neustadt einem strategischen gewonnen. Außergewöhnlich sind seine Transfor- Rückbau entgegensieht, sind im Gebiet des mationspotentialitäten. „Sacco di Palermo“ Investitionen sinnvoll und können im Sinne urbaner Verdichtung Stadt Untersuchungsgebiet im weitesten Sinn war das weiterbauen. Doch wie kann eine Strategie große Areal der nördlichen Stadterweiterung Pa- aussehen in einem Gebiet dominanter Großlermos. Als Referenzachse steht der Endtrakt der bauten, die in offenen Blockarealen relativ Viale Strasburgo, die Verlängerung der Via della dicht Raum besetzen? Mögliche Strategien Libertà über die Piazza V. Veneto und die Viale wurden untersucht, wie downgrading, um an De Gasperi als deren rechteckige Verbindung. die Maßstäblichkeit der ländlichen Bebauung Die Bauten mit höherer Dichte erstrecken sich anzuknüpfen, damit stadträumliche Bezüge in Richtung Nord-Süd zwischen dem Stadtteil S. qualitätssteigernd wahrgenommen werden. Lorenzo und der Viale De Gasperi - in Ost-West Dies lässt allerdings die bestehenden BauRichtung zwischen der Autobahn und die Viale ten ‚mental‘ beschädigt zurück, so als wären Del Fante. es ‚Irrtümer‘ gewesen (oftmals sicher!). Aber letztlich löst diese Strategie nicht die Frage des // Gaetano Licata Maßstabs, der vorhanden ist, der nicht negiert wird und der deutlich andere Verhältnisse einführt hat, als den Maßstab der historischen Die Altstadt Palermos ist deutlich sichtbar, in Bauten an gleicher Stelle vorher und im Übgroßen Teilen unbewohnt und unsaniert. Die rigen der Altstadt. Das Studio in Dessau hat Neubauareale dagegen generieren einen durch- sich entschieden, eine andere Strategie zu weg guten Ruf und sind vom Mittelstand als verfolgen, die als Experiment zu verstehen ist Milieu geprägt. Dagegen ist die Altstadt sozial und auch eine provokative Position bezieht. Es schwierig. Von daher besteht kein Grund, aus geht darum, den bestehenden Maßstab mit einer sozialkritischen Perspektive in die Archi- einem noch größeren Maßstab zu konfrontietektur und den Städtebau einzugreifen. Denren. ‚Simple and Big‘ war die Strategie, durch noch bestehen urbane Defizite, wie die fast einfache Megaformen, die aber - und dies ist flächendeckende Okkupation des öffentlichen entscheidend - eine strukturelle ‚Kleinheit‘ in Raumes durch das Auto und die ‚Verlärmung‘ sich tragen, die Körnung und urbane MaßUnser Ziel war, die ökonomische Bedeutung der Innenhöfe durch die offenen Baustruktustäblichkeit zu verändern. Radikale Setzundieses Bestandes mit seinem eher qualitätslosen ren. Gleichzeitig ist auffällig, dass durchweg gen und städtebauliche Einschnitte brechen Material durch gezielte Eingriffe in Einklang zu die vormals dort stehenden Landhäuser und in frappanter Weise betonierte Situationen bringen. Thema: die Rekonvertierung des Bestan- kleinen Dorfstrukturen vernachlässigt sind auf und erlauben eine neue Magnetisierung des aus zwei Notwendigkeiten heraus zu starten: und ihre Rolle als Identitätsträger nicht spieder urbanen Räume. Immer größer, immer die Verschlechterung des verwendeten Stahlbetons len können. einfacher zu planen und zu denken war für und die niedrige energetische Effizienz. Beide Nach einer Woche Ortsstudium und intensidie Studenten eine Herausforderung, hat Aspekte werden bis heute allenfalls episodisch und ver Auseinandersetzung, auch dank der langen aber als Entwurfsstrategie Lerneffekte genegetrennt behandelt. Obwohl dieser Baubestand Vorarbeiten der Hochschule Palermos unter riert. Auf diese Weise sind neue Bilder und niedriger Qualität Privateigentum ist und dader Leitung von Gaetano Licata und Roberto Analogien entdeckt worden, die dazu taugen,
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Projekt zu Architekturgeschichte . Entwurf . Stadtebau SS 2011 Betreuende Professoren: Johannes Kister . Johannes Kalvelage . Carl.. Constantin Weber Und Dipl. Ing. Arch. Cornelia Bottner In Kooperation mit der Facolta di Architettura Universita degli Studi di Palermo Prof. Dr. Gaetano Licata Prof. Roberto Collova
Maßstabssprünge als Instrument zu verstehen. In dialektischer Weise gelingt es, die maßstäbliche Urbanität der Altstadt Palermos oder des überbauten Dorfes San Lorenzo im Kleid der ‚Megabuildings‘ wieder einzuführen. Fußläufige urbane Räume sind als Gebäude inszeniert. Die Strategie mutet so an wie das Verhalten von Fischschwärmen, die sich bei Gefahr zu einer Großform verdichten, um in ihrer „Kleinheit“ geschützt zu sein. Die Transformierung des „Sacco di Palermo“ mit dessen eigenen Mitteln seiner Entstehung durch rigorose Setzungen entbehrt nicht einer gewissen Ironie, scheint aber verheißungsvoll. // Johannes Kister
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fallen down . Yunhan Nie . DIA: The idea is a Revolution to the modern cities developing. This is a challenge to the high buildings. The fallen down high building provide some space for the city residents. some public space. green space. market space and so on. It makes the street more ordered. and the open urban points to each other. This district becomes very legibility. and it will be a new landmark of Palermo.
green flowing . Sidi Chen . DIA
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TRANSFORMATION
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linking boulevard . Andrea Heilmann . BA Architektur: building stock: The area is divided by buildings in the center. Between the high wall and an old residential area is a deep lying area. by which the separation is intensified. Transformation: Between the buildings of Sacco and the old structure evolves a boulevard. Through break off it opens into a place. that adjusts the different levels. : With the new design and function distribution in the Master Plan move the three buildings along the boulevard into the focus. In the context of transformation they become one body. The new structure is based on the cover of stock. Volume will subtract and add. and create a simple shape. With the closed structure in the first floors will a base of the building created. It contains public functions such as retail. restaurants or service. The open spaces generate a lightness of form and make a visual link between the two neighborhoods.
iIHR KINDERLEIN KOMMET...
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Die Angst des Architekten beim Entwerfen ..
uber die Hoffnung im Angesicht der Leere .. oder Kleiner Disput mit zwei Geiern . Ein Dessauer Gesprach [Prof. Johannes Kister] Herzlich willkommen zu den Dessauer Gesprächen. Heute in einem anderen Format. Wenn man heutzutage den Fernseher anmacht, dann wird immer getalked. Dessen mag man irgendwo überdrüssig sein, aber mir fiel auf, dass an unserer Hochschule nicht so viel getalked wird. Gespräche über bestimmte Themen finden eigentlich nur mehr in den Seminaren statt. Es gibt wenig Gelegenheit für eine offene Gesprächsrunde, wo die Kollegen da sind, wo die Studenten da sind und wo man einmal nicht über das Architekturprofil eines Gastes spricht, sondern sich ein Thema wählt. Ich freue mich, dass die beiden Kollegen (Anm. Prof. Johannes Kalvelage und Prof. Omar Akbar) sich spontan bereit erklärt haben, mal auszuprobieren, wie so etwas an der Hochschule funktionieren kann und ob das ein netter Abend wird.
wissen oder die Sorge zu haben, dass es vielleicht doch irgendwie durchfällt und nix ist. Ich dachte, das ist ein Thema, mit dem sie sich beschäftigen sollten, denn sie wollen das Entwerfen und das Architekturgestalten ja lernen. Und auch die alten Hasen, die Kollegen die hier sitzen, sagen vielleicht, sie haben das auch noch selbst erlebt. Den Talk moderieren wird Prof. Omar Akbar.
Vielleicht zum Titel noch kurz einige Worte. Salomon Korn, Architekt aus Frankfurt, hat 2011 in der FAZ einen Artikel geschrieben: „Die Angst beim Entwerfen“. Er beschreibt, wie er beim Arbeiten zwei Geier auf seinen Schultern hat. Der eine sagt „Weiter so, du bist der Größte, das ist ganz toll, was du machst“ und der andere sagt „Das taugt doch alles nichts, das ist doch total daneben, das ist doch nichts“. Er schreibt über dieses Hin und Her, diesen Dialog, zwischen dem Gefühl jetzt wirklich den großen Wurf zu haben und zu
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wirklich leer ist. So etwas kann passieren. Aber Angst… [Kister] Also, ich bin ängstlich. Und das passt scheinbar so gar nicht zu meinem Beruf… Meine Eltern erzählen mir immer, als kleines Kind habe ich geschrien wie am Spieß, wenn irgendwie ein Möbel verrückt oder etwas umgebaut wurde. Ich habe auch heute noch Angst vor Umzügen und Veränderungen. Da fühle ich mich kreuzunwohl. Gleichzeitig bin ich Architekt. Das ist irgendwie komisch. Vielleicht ist man gerade deshalb Architekt, weil man das [Prof. Omar Akbar] vermeiden will, weil man etwas ordnen will. In diesem Zusammenhang möchte ich eine Das ist gerade auch eine Motivation, nach Geschichte erzählen… In der Hochschule der Ordnungsstrukturen zu suchen, die einem Künste in Berlin, als ich noch Lehrbeauftragter diese Angst nehmen. Das sich Verändernde, war und relativ jung, gab es auch solche Verdas sich wieder neu Zurechtfinden ist etwas, anstaltungen. Mit Jonas Geist, einem Künstler, wo ich wirklich große innere Unruhe empfinsind die Fetzen geflogen. Da ging es wirklich de. Andere lieben ja die ständige Veränderung, hart her! Aber ich glaube Johannes Kister hat die ziehen dauernd um und stellen alles immer gemeint, wir machen es ziviler. Also hier soll wieder anders in ihrer Wohnung - das kommt gestritten werden, aber in einer zivilen Form. bei mir nicht vor.
ser Dialektik der zwei Geier. Neulich war eine interessante Konferenz hier, im Bauhaus, auf der Bauhausbühne. Einer dieser Besucher war ein Psychoanalytiker, sehr interessant. Und dann kam ich mit ihm ins Gespräch und wir haben unter anderem über das Thema Rekonstruktion gesprochen. Und auf einmal fragte er mich… ganz unvermittelt „Sind Sie jemand, der rekonstruiert?“. Und ich habe verstanden, die Gegenfrage wäre dann, oder die Parallelfrage, „Sind Sie jemand, der dekonstruiert oder nicht rekonstruiert?“. Das war etwas schockartig. Streng auf eine Dialektik abzielend, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. Also ich kann mir einfach nicht vorstellen, so entschieden zwischen Rekonstruktionsbefürwortung und dem Gegenteil zu entscheiden. So ist es vielleicht auch ein bisschen mit diesen Geiern, der eine, der mich so niedermacht und der nächste, der mich immer wieder aufbaut. Ich glaube, das ist schon ein sehr extremes Verständnis einer psychologischen Situation. Das ist natürlich überzeichnet und letztlich eine Form von Karikatur. Ich glaube, diese psychologische Struktur, in der man sich selbst wahrnimmt, die ist gar nicht so streng polar. Diese Unmöglichkeit, zu einer Position zu kommen, die gibt es, aber nur temporär.
Ich glaube, Angst ist etwas, was wir alle kennen. Angst hat Phasen. Es gibt Dinge, vor denen wir als kleine Kinder Angst haben. Im Laufe der Zeit, wir werden erwachsen und machen Erfahrung, ängstigen uns diese Sachen nicht mehr. Das heißt, durch die Geschichte, durch unsere eigene Biografie verändert sich Angst. Aber es gibt quasi Ursprungsangstformen, die uns von der Kindheit bis vermutlich zum letzten Tage des Seins begleiten. Es gibt Leute, die immer noch vor Mäusen Angst haben. Sobald man nur „Maus“ sagt, springen sie auf den Tisch. Es gibt also bestimmte Dinge, die bleiben, andere ändern sich.
[Akbar] Also du sagst, dass Angst auch motivieren kann, dass Angst sich dreht in einen positiven Sinn. Man sagt ja etwa, dass die Angst vor Prüfungen, die Angst vor Präsentationen gerade die Kraft gibt, eine besonders gute Präsentation oder Prüfung hinzulegen. Das heißt, Angst hat genau diese Doppelseite, die du eben auch erwähnt hast. Sie mobilisiert.
[Prof. Johannes Kalvelage] Ich hatte in der Tat jetzt gerade ein bisschen Angst vor deiner ersten Frage. Und diese Fraktionierung, hast du ja gerade sehr geschickt inszeniert. Gerade, als ich aus meiner Tür heraus trat, tratest du neben mir aus deiner Tür heraus und hast mich den Weg hierher begleitet. Auf dem Weg hast du glaube ich fünfmal das Wort ‚Angst‘ gesagt. Und ich hätte eigentlich schon darauf kommen müssen, dass die erste Frage weniger der Angst des Architekten, als der Angst an sich gilt.
[Kalvelage] Ich bringe den Begriff der Angst nicht so richtig zusammen mit dem des Entwerfens. Ich habe, glaube ich, keine Angst vor dem Entwerfen. Salomon Korn beschreibt das Bild Die Angst kann ja nicht der ständige Gegendieser zwei Geier. Der eine sagt, Junge, du stand sein. Ich entwerfe irgendetwas, weil ich kannst es und der auf der anderen Schulter Angst davor habe. Das gibt es so nicht. Etwas sagt, Mensch, also du bist ein Versager. Beide nicht zu entwerfen, das halte ich nicht für eine diskutieren also über den Kopf von Salomon Motivation. Es gibt natürlich die Besorgnis, Korn hinweg - sozusagen als die Psychologie dass man mit jedem Entwurfsschritt Entscheides Herrn Korn. Man weiß nicht so genau, ist dungen fällt. Und gerade in der Architektur es nun der Geier oder ist es Herr Korn oder kommt irgendwann the point of no return. ist es eine Mischung aus all diesem. Es ist auf Da muss man sagen, ja, das haben wir mal so jeden Fall eine Form von Triumphirat, das den entschieden, das ziehen wir jetzt auch durch. Herrn Korn da zu beherrschen scheint, denn Irgendwann ist die Ausschreibung durch. Die die zwei Geier sind wie irgendetwas von ihm Preise sind gebunden, die Firmen beauftragt. Getrenntes. Er ist nicht ausschließlich in dieDie Pläne liegen auf dem Tisch. Dann muss
Aber ich würde sehr gerne von dieser allgemeinen Fragestellung hinüber gehen zu der Kombination von Entwerfen, Architektur und Angst. Ist es möglich, ganz kurz, vielleicht autobiografisch, einmal die Typologie der Ich würde sehr gerne mit einer Frage anfangen. eigenen Angst im Kontext des Entwerfens „Hast du Angst vor irgendetwas?“. darzustellen?
Habe ich vor irgendetwas Angst? Es fällt mir jetzt wenig ein… Es gibt vielleicht so Situationen, in denen kommt man ganz allein nach Haus und fragt sich, ob das Haus auch
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man das irgendwie machen. Aber bis dahin, gibt es sicherlich auch Formen der Angst, dass man in die falsche Richtung geht und sich konzeptionell festlegt. Das sind Dinge, die in einem eher intuitiven Sektor liegen. Vielleicht muss man, wenn man streng mit sich ist, tatsächlich irgendwie von einer Form der Angst sprechen, in Schwierigkeiten zu kommen. Jeder hat, und sei es nur im Praktikum, mit Prozessen zu tun gehabt, für die er verantwortlich war. Das ist glaube ich eines der großen Themen, um die es geht in der Ausbildung. Wir thematisieren eine Form von Verantwortung, die es uns ermöglicht, das wir eine Entscheidungskontinuität produzieren. Sozusagen ein Entscheidungsflow, der am Ende zu einer Vertretbarkeit führt. [Akbar] Ich möchte noch einmal auf die Frage nach der Typologie der Angst zurückkommen. [Kister] Also am Anfang steht natürlich die Naivität und die Begeisterung. Ich kann mich erinnern, im Studium, da wusste man noch nicht so richtig, was eigentlich auf einen zukommt. Da hatte man selber keine Angst. Da gab es höchstens jemanden, der einem Angst machte... Gottfried Böhm, ein total schweigsamer Professor. Der hat nie etwas geredet. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Der hat nie irgendetwas gesagt. Der kam nur dahin. Man war hochgestimmt und rollte sein Transparent aus, man hatte ja von Hand gezeichnet, und zeigte seine Modelle und dann sagte er nichts. Dann saß er nur so da und guckte drauf und hmm… aha. Und während man da saß, da fiel einem alles irgendwie ein, was man hätte anders machen können und wo man den Wegabzweig verpasst hat und man wurde immer kleiner, immer kleiner und rollte dann irgendwann nach einer Viertelstunde schnell wieder ein und ging. Das waren dann die Prozesse, in denen man die Erfahrung gemacht hat, dass man Dinge bekennen muss. Wenn man einen Entwurf macht, bekennt man sich. Das ist eine Entäußerung. Man bezieht eine Position. Wir drei sind diesbezüglich relativ angstfrei (zeigt auf seine beiden Kollegen im Podium). Das ist natürlich im studentischen Alter anders, das entwickelt sich schrittweise. Das ist auch eine Entwicklung der Persönlichkeit. Wie sehr traut man sich, das, was man wirklich denkt, nach außen zu bringen. Da das Innere nach außen zu kehren, das ist auch eine Frage von Mut. Damit einher geht sofort die Angst, wie schauen mich jetzt die anderen an?. Wie stehe ich da?.
In einem Büroalltag ist das nicht so. Da gibt es einen ständigen Prozess, in dem man sich zu Dingen bekennen muss, entscheiden muss. In einem Büro kostet dies viel Geld. Man kann Schiffbruch erleiden. Man behält diese Begeisterung zum Entwerfen, erfährt aber auch regelmäßig Situationen, in denen man im Blinden tappt, in denen man keine schnelle Antwort hat. Ich glaube, das ist etwas, was man kultivieren muss. Ich würde nicht sagen, vergesst die Angst. Im Gegenteil, die gibt es, die ist immer da. Es geht darum zu ergründen, wie man mit ihr umgehen kann. In Kriminalromanen gehen Detektive immer unscheinbaren Spuren nach, Dingen, die man gar nicht mitbekommen hat und für die sie einen Riecher haben. Und dann lösen sie den Fall. Im Grunde genommen ist das ja in der Architektur auch so. Konzeptionell steckt ja in jeder Aufgabe bereits eine Lösung. Man muss sie nur herausfinden. Man muss die Spuren lesen, die Geschichte, die Stadt, den Bauherren. Und die Angst könnte sein, verdammt, ich habe ein wichtiges Indiz übersehen [Akbar] Das ist schon ein sehr interessanter Aspekt. Jede Bauaufgabe ist eine individuelle. Und dadurch, dass man diese Besonderheit erkennt, hat man Respekt vor der Aufgabe. Aber es gibt ja dann auch einen Riesenprozess der Auseinandersetzung, um so etwas auch umzusetzen. Und da ist es doch auch noch einmal spannend. Denn, du (Johannes Kister) hast auch ein Büro, Leute müssen finanziert werden. Ist es nicht so, dass dieses Unwohlsein einem bis zur Fertigstellung des Projektes doch schlaflose Nächte bereiten kann? [Kister] Jeder Beruf hat so seine spezifischen Ängste, ob beim Schauspieler oder Rennfahrer. Das sind Versagensängste. Warum haben das andere Berufe genauso, bei denen wir sagen, na ist doch gar nicht so schwer, du brauchst dir doch keine Sorgen machen, mach das doch. Aber das hört ja scheinbar auch bei alten Hasen nicht auf, die immer noch sagen, sie haben Lampenfieber, sie sind nervös. Natürlich gibt es Methoden, damit umzugehen, aber die Ängste sind deshalb nicht weg. Das ist möglicherweise auch ein psychologisches Momentum, das mir ursächlich zu sein scheint für Kreativität. Eine Ängstlichkeit, die nach irgendetwas anderem sucht. Aber wie geht man damit um? Wie kann man daraus kreative Energie gewinnen?
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[Akbar] Aber eine andere Sache. Dieser Begriff der Festlegung an einem Tag X. Wir Architekten legen eine baulich räumliche Situation so fest, dass wir vielleicht, wenn wir in einhundert Jahren als Vögel zurückkommen, noch immer das Gebäude dort stehen sehen. Das heißt, wir legen uns fest nicht für 3 Jahre oder 5 Jahre, sondern wir legen uns für 50, 70 oder 80 Jahre fest. Hat man davor eigentlich Respekt? Also im Sinne einer gewissen Angst. Gott, ich gestalte! Denn die Stadt, wie wir ja wissen, ist das größte Kunstwerk der Menschheit. Ich gestalte mit meinem Gebäude und determiniere eine Lage für die nächsten Jahrzehnte. Spielen diese Dimensionen eine Rolle? [Kalvelage] Die Zeit? [Akbar] Ja, die Zeit, die möglicherweise ja dann sogar nach mir liegen wird.
[Kister] Ich meine, das hängt auch mit der Größe der Bauaufgabe zusammen. Die Dinge, die wir gebaut haben, sind im Grunde genommen alle in überschaubaren Zusammenhängen, die nicht so große strukturelle Veränderungen bewirkt haben. Wenn ich jetzt die Gesamthochschule in Bochum gebaut hätte oder das Uniklinikum in Aachen oder z.B. das märkische Viertel von Ungers, das sind Bauten, die in eine Diskussion gekommen sind, die auch die Architekten sehr heftig getroffen hat. Das gibt es. Und ja, es gibt auch Karl Schwanzer, der das BMW-Hochhaus (Anm. 1973; München) gemacht hat. Der hat sich umgebracht. Es gibt natürlich Verantwortung für Bausünden, aber dazu fühle ich mich nicht bedeutend genug, als das ich nicht sagen könnte, dann wird es halt wieder abgerissen.
[Kalvelage] Wir wohnen in Häusern, die schon von mehreren Generationen bewohnt wurden. Und wissen auch, dass sie vielleicht noch von vielen Generationen bewohnt werden, dann, wenn wir gar nicht mehr da sind. Und wenn wir ein Haus bauen, dann müssen wir uns ja schon jetzt darüber im Klaren sein, dass das so sein wird. Das ist eine der Eigenarten unseres Berufs, dass wir in diesem Raum operieren, der eine über unsere Lebenszeit hinausgehende Wirksamkeit entfalten kann. Vielleicht weil wir es nicht oft genug bedacht haben, reden wir jetzt alle von Sustainability, von Nachhaltigkeit. Zu gewährleisten, dass diese Nachdenklichkeit, dieses Bewusstsein, dass sich das so verhält, auch mitschwingt, das ist eine Form von Selbstverständlichkeit. Es gibt, vielleicht gerade weil es so selbstverständlich ist, viele Überlegungen von Architekten und Architekturtheoretikern dazu. Ich will nur das berühmte Wort von Louis Kahn erwähnen, dass der Stein im Grunde weiß, was er werden will. Ich verkürze das ein bisschen. Ein Ziegelstein kann 3000, 5000 Jahre halten, und insofern hat auch das, was daraus gebaut wird eine gewisse Haltbarkeit, die weit über unsere natürliche Lebenslänge hinaus geht. Das liegt sozusagen in der Stofflichkeit, in dem Werkstoff und ist somit Teil des Werkcharakters unserer Arbeit. Unsere Arbeit richtet sich ja im klassischen Sinne, das ist ein bisschen aus der Mode gekommen, auf ein Werk, etwas, was eine Bedeutung hat im Leben. Das Werk hat ja als Begriff eine ganz spezielle Eigenschaft. Etwas in sich Geschlossenes, Selbstverständliches und Gültiges zu sein und in dieser Gültigkeit liegt auch die Dauerhaftigkeit. Ich will das jetzt nicht Nachhaltigkeit nennen, das ist ein bisschen abgedroschen. Aber die Dauerhaftigkeit ist ja Teil eines Werkes. Also können wir das ja nicht von vornherein zum Gegenstand von Ängsten, und da würde ich eben auch sagen von absurden Ängsten, machen.
det, wo ich Sie sehr gerne alle einlade, Ihre Meinung zu sagen und all das Gehörte noch einmal in Frage zu stellen.
besonders konzentriert ist und sich in Frage stellt. Und das ist in jedem Fall gesund.
Es gibt aber eine Frage, die mich hier in Bezug [Prof. Alfred Jacoby] zur Angst ganz besonders interessiert hat. Ich Ich fand das eine sehr anregende Diskussion stelle mir vor, wie ich hier als Student im Puund fühle vieles mit, weil ich solche Situablikum sitzen würde - und wie ich mich auch tionen auch erlebt habe. Zwei Dinge. Zum heute noch ein bisschen fühle. Da gibt es eine einen gibt es ein sehr schönes Buch von Peter viel existenziellere Angst. Die, wenn Sie vor Handke „Die Angst des Torwarts vorm Elfme- einem leeren Blatt Papier oder vor dem Comter“. Das ist etwas Ähnliches wie die Angst des puter sitzen und warten, dass die Idee kommt. Architekten vorm Entwerfen, die Angst, dass Das ist für mich die existenziellste Angst. Wie er den Ball nicht halten kann, das man ihm geht man damit um? Wenn ich so zurück einen reinhaut. Das wäre dann die pure Angst. gucke auf zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre, Dieses Ding liegt da, jetzt wird bald dagegen dann merke ich, dass es eine Technik gibt, mit getreten und was passiert. Halte ich das, krieseinen Lebenszyklen umgehen zu lernen. Also ge ich es hin oder versage ich und es gibt ein am Anfang, als Student, fand ich die Angst Tor. Das ist eine Situation. beim Entwerfen beängstigend fulminant und das Gefühl, wenn ich aus ihr heraus kam und Die Situation von Salomon Korn mit den zwei sie überwunden und etwas geschaffen hatte Geiern, die würde ich vielleicht so interpreund war ebenso überwältigend positiv. Aber tieren, dass ich sage, das ist ein Trio. Das sind das ist ein wahnsinniges Auf und Ab. Und immer drei. Die Frage, die ich hätte ist, wäre was ich interessant finde, wenn man zusames eigentlich noch eine gute Architektur, wenn men sitzt mit Ihnen (den Studenten) und Sie ich einen wegnähme? Muss ich die zwei Geier einem Korrekturen vorlegen, wie weit Sie haben und sind das wirklich Angstgeier oder gekommen sind oder nicht, und dann merkt hat das etwas zu tun mit der Art wie ich denman, dass Sie - oder ich damals - ganz oft total ke? Dass ich mich dauernd hinterfrage und blockiert sind. Von der Angst. Und da frage sage, ja ich mach hier etwas, taugt das was? ich mich dann, was ist die Angst. Und ich Also das ist ein bisschen anders, als dieser Tor- finde, es ist interessant, das zu definieren. Und wart mit dem Elfmeter. Der hat keine Geier. ich glaube, diese Ängste sind Skrupel. Diese Die sitzen auch nicht bei ihm. Da tritt jemand Skrupel entstehen durch eine Außenbeoban und schießt. Und ich halte den Ball oder achtung. Ich glaube weniger, dass die Angst nicht. Aber hier, das ist ein Arbeitsprozess, den mit dem Entwurf selbst zu tun hat, sondern ich hochspannend finde. Ich hätte noch die damit, dass man sich fragt, ist es da oben im Frage, was soll diese Angst denn? Hat sie einen Kopf wieder leer? So ein Mist, passiert wieder Sinn? Oder ist sie etwas, was einen nur kaputt nichts. Man lernt aber im Laufe der Zeit, eine macht? Das fehlt mir noch. Johannes (Kister) Art Vertrauen zur eigenen Person zu entwisagte, das ist ja auch etwas, das überwindet ckeln. Einmal eine gewisse Unverschämtheit man und dann ist man kreativ und da kommt zu frechen Ideen, von denen man dann auch etwas bei raus. Gibt es positive Ängste? merkt, dass sie durchaus tolerabel sind und dass daraus etwas werden kann. Jeder Unsinn [Kister] kann eine gute Idee werden. Und zum andeJa klar. Genauso, wie du das gesagt hast. Ich ren merkt man auch, dass immer Zyklen da glaube, das ist auch das, was man den Studen- sind und man lernt damit umzugehen. Und Ich habe eher ein Gefühl der Sorge, nicht in ten klar machen muss, die die Sorge haben, so glaube ich, dass für mich, wenn ich zurück Bezug auf die vielen Lösungen, die man stänkann ich das… . Das ist eigentlich total norschaue, eine der wichtigsten Erfahrungen ist, dig produzieren muss und ob ich da Antwormal und hört auch nie auf, aber es macht Spaß, dass man diese Skrupel besiegen lernen muss. ten habe. Ich würde meine Sorge eher darauf damit umzugehen. Die Angst geht trotzdem niemals weg. Aber richten, ob ich die richtigen Fragen habe. Ich das man sich fragt, darf ich das da machen glaube, wenn die Fragen richtig gestellt sind, [Prof. Carl Constantin Weber] oder ist das angemessen? Ist das zu albern? Ist dann hat man auch eine Chance, auf gute Also ich glaube, dass Angst in einem gewissen die Aufgabe richtig gelöst? Das finde ich alles Antworten zu kommen. Aber wenn schon in Quantum hilfreich ist. Und es wurde bereits viel schwerwiegendere Ängste, als die Angst der Frage, und das ist auch wieder eine Form gefragt, kann man die Angst als Werkzeug hinterher, die auch diskutiert worden ist, steht von Festlegung, konzeptionell ein falscher Weg einsetzen?. Aus meiner Erfahrung würde das fünfzig, hundert oder vierhundert Jahre? angedeutet ist, dann wird man natürlich auch ich das verneinen. Man kann sie nicht als Wir haben, Herr Theurer (Anm. Prof. Andreas nicht die richtige Antwort finden. Werkzeug einsetzen, weil sie einfach ein Cha- Theurer) wird das auch bestätigen, in unserem rakterbestandteil eines Menschen ist. Aber Beruf oft den Kontext historischer Architek[Akbar] sie ist natürlich eine Grundspannung, eine tur. Wir arbeiten in eine 800 Jahre alte Kirche Wir sind jetzt genau an einem Punkt gelanBewusstseinsebene, die dafür da ist, dass man hinein. Das ist eine beglückende Angst. Die
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überwältigt einen auch, aber die macht einen nicht fertig. Das macht einen sehr stolz, mit so etwas arbeiten zu können. Aber die Angst, dass nichts passiert, das ist glaube ich die Kernangst, die erschreckendste Angst in den schöpferischen Berufen. Und die geht nie ganz weg. Aber man weiß, dass man damit umgehen kann und das es eigentlich nie so ist, dass gar nichts passiert.
die schnell die Sicherheit verlieren. Und das ist glaube ich etwas, das mit unserem Beruf nichts zu tun hat. [Prof. Andreas Theurer] Heute gibt es diesen Erfolgsdruck. Bei den Philosophen, und das habe ich immer geschätzt und geliebt, da gibt es null Erfolgsdruck. Trotzdem haben sie Angst und sprechen über den Tod und denken darüber nach. Das sind die wichtigeren Ängste, die können beflügeln. Daran möchte ich in diesem Kontext einfach erinnern.
glaube ich, dass auch das Gestalten selbst als Medium ein Potential in sich hat, uns auch Ängste zu nehmen. Uns vielleicht auch Gewissheiten zu nehmen.
[Studentin] Als ich das Plakat über diese Veranstaltung gelesen habe, war eigentlich in meinem Kopf, dass die Frage beantwortet wird, ob tatsächlich auch der gestandene Architekt die Angst hat, [Kister] vor einem weißen Blatt zu sitzen, und erst Nur 2 Sätze. Constantin, im Grunde genomeinmal nicht zu wissen, wie man anfangen soll. men könnte man sagen, eine typisch deutsche Hat man irgendwann so ein großes Repertoire, Diskussion, dass wir uns wieder so über Angst dass man grundsätzlich erst einmal krikelkraunterhalten. Aber im Grunde genommen [Prof. Gunnar Hartmann] kel ein paar Zeichnungen macht und daraus möchte ich nur unterstreichen, dass die Hoch- Ich fand die Unterhaltung sehr interessant, wird dann etwas? Oder sitzt man tatsächlich schule eigentlich die angstfreieste Zone überda und denkt, ich feg mal das Atelier, wie würde aber gerne noch einmal einen anderen haupt sein könnte. Denn eigentlich kann ja Blick auf das Gestalten oder auf das Entwerfen Herr Weber sagt? nie etwas wirklich Schlimmes passieren, wenn ihr die Sau raus lasst. (zu den Studenten gewandt) Es sei denn, ihr macht es nicht. [Prof. Dr. Matthias Höhne] Mit geht es ein Stück weit anders. Ich habe etwas anderes in diesem Beruf gesucht und auch gefunden, Sicherheit, und nicht Angst. Und ich möchte zu einem anderen Thema noch etwas sagen, das angesprochen wurde. Ist die Angst des Architekten vergleichbar mit der anderer Berufe, etwa dem des Schauspielers? Mein Bruder ist Schauspieler geworden. Der hat die Angst, auf der Bühne zu stehen und den Faden zu verlieren. Was ist dann? Verliere ich den Faden, gehe ich nach Haus und es passiert gar nichts. Ich gehe den nächsten Tag wieder ins Büro und dann finde ich meinen Faden wieder. Das ist gar kein Problem. Und ich bin genau deshalb Architekt geworden.
zu richten versuchen. Es gibt ja auch andere [Kister] Disziplinen, die sich immer mehr den BeEs gibt ja die Möglichkeit, dass private Baugriffen ‚Gestalten‘ oder ‚Entwerfen‘ nähern herren direkt zu dir kommen. In dem Mound auch versuchen, dem irgendetwas als ment hat man einen sozialen Dialogpartner. Methodik abzugewinnen. Das heißt, wenn wir Ich habe einen Bauherrn, ich kann mich mit jetzt einmal für ‚Angst‘ einen anderen Begriff ihm zusammen im Dialog dem Ergebnis näwählen, zum Beispiel ‚Ungewissheit‘ oder hern. Anders ist es, wenn Sie im Wettbewerb ‚Respekt‘, das wäre in diesem Sinne auch eine stehen. Und wenn wir hier einen Wettbewerb Methodik. Wie gehe ich mit Respekt oder brutalster Art hätten, z.B. in einem Semester auch mit Ungewissheit um. Das heißt, das können nur die 10 besten Arbeiten einen Entwerfen selber ist ein Weg aus dieser UnSchein bekommen. Das wäre eine brutale gewissheit. Das heißt selbstreflektierend und Selektion. Dann ginge die Angst um, denn Das ist etwas anderes. Das erleben wir berufdamit auf uns bezogen, dass wir irgendwie dann überlegen Sie mit jedem Strich, schaffe lich nicht, also ich zumindest nicht. Unser immer voller Ängste sind. Das reflektiert dann ich das, den Cut wie der Golfspieler sagt, oder Büro eröffnet in diesen Tagen eine Forden Menschen selbst. Als Architekt kann ich nicht. Das ist eine Situation, in der Sie in schungshalle für die TU Dresden. Ich kann einem Ehepaar nicht die Ehe retten mit einem einem unausweichlichen Konkurrenzsystem sagen, das ist völlig entspannt. Gebäude. Das ist ein anderer Prozess. arbeiten. Sie wissen, ich kann mich nicht auf meinen Lorbeeren von gestern ausruhen. Die Und dann kommt mir in der Diskussion noch Aber oft treten dort wichtige Prozesse zu Tage. sind weg. Die sind vorbei. Jedes Mal ist neu. eines zu kurz. Ich glaube, dass diese Angst in Jedes Mal muss man wieder von vorne anlauUnd das Entwerfen selbst und wie ich das der Persönlichkeit eines jeden steckt. Es gibt fen. Und einer kriegt den Auftrag. Aber es gibt mache ist zu Teilen ein sehr sozialer Prozess. natürlich Menschen, die schneller reagieren, Der ist nicht nur technischer Art. Und deshalb auch Methoden, damit umzugehen. die schneller Ängste entwickeln, zu versagen,
Wir haben über den Torwart gesprochen und über den Stürmer. Ich wäre etwa nie Rennläufer geworden. Wenn man bei einem alpinen Skilauf oben am Start steht, ist das mit nichts aus dem Architekturbüro zu vergleichen. Man hat den Parcour vor sich, man muss die ganzen Tore im Kopf haben und man weiß, wenn es jetzt schief geht, liege ich draußen irgendwo im Schnee.
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Frage wäre, welche Angst größer ist, oder sind beide gleich stark?
[Kalvelage] Sie haben ganz recht, wir haben vielleicht das Problem des Entwerfens etwas zu wenig ausgedeutet. Das Entwerfen bezieht sich ja nicht nur auf Architektur. Das Entwerfen ist ja eine universelle Eigenschaft des Menschen. Das ist eine menschliche Fähigkeit. Ich würde sagen, der Mensch ist deswegen Mensch, weil er Entwerfen kann, weil er etwas aus sich heraus projizieren kann in eine Äußerlichkeit. Also wenn Sie einen Brief schreiben müssen, ist das genauso ein Entwerfen. Und ich glaube, das Verhältnis, was Sie zu diesem Gegenstand, um den es sich jetzt dreht, zum Beispiel das Gebäude, entwickeln, das ist noch nicht von Anfang an klar. Das etabliert sich. Und insofern, durch die Arbeit, durch den Prozess des Entwerfens könnte man vielleicht wirklich sagen, man kennt sein eigenes Projekt am Anfang noch nicht so richtig. Nicht so, wie man es später kennt. Also man lernt es selbst auch auf eine Art kennen. Wie man vielleicht über dieses Projekt ein Verhältnis zur Welt etabliert. Und das ist auch das Neue an jedem Projekt, dass immer wieder eine neue Facette dieses Verhältnisses zur Welt entsteht. [Student] Es gibt für mich zwei Formen von Ängsten - in jeglichen Bereichen. Da ist einmal die Angst, die Öffentlichkeit zu enttäuschen, andere Personen, unsere Mitmenschen, die Umgebung. Und zum anderen die Angst, am Ende sich selber zu enttäuschen. Und meine
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[Kister] Die Scham, sich selbst enttäuscht zu haben ist stiller und kann lange anhalten. Anderen gegenüber kann ein Wort Enttäuschungen aufheben. Es gibt ja Leute, die haben gar keine Angst. Man erlebt die mutigsten Dinge, manchmal auch einfach aus Dummheit. Also Angst hat sicherlich mit Sensitivität und Wahrnehmungsfähigkeit zu tun. Denn sonst habe ich keine Angst. Sonst mache ich ja alles. [Hartmann] Auf die Frage mit dem weißen Blatt... Ich glaube, nur wer an ein weißes Blatt glaubt, hat auch das Recht, Angst zu haben. Ich glaube, das weiße Blatt ist die eigentliche Illusion. Wie es auch Johannes Kister gesagt hat, dieses Tabularasa, das gibt es eigentlich nicht. Daher lässt sich die Vorstellung von dem Prozess, was mache ich jetzt vor diesem weißen Blatt, durch die gegebenen Einflüsse relativieren. Diese Momente stellen sich gar nicht. Dieses weiße Blatt gibt es gar nicht.
ROSA ZIEGEL einer trostlosen Peripherie des Abbruchs und Zerfalls bleibt die Verkehrsanbindung optimal. Wer kann schon trotz Stadtrandlage eine Hauptverkehrsstraße vorm Fenster bieten? Da In Funktion und optischer Anmutung bemer- wird auch gerne direkt an den Gehweg gebaut. Die Romantik erschließt sich vollends, sobald kenswert hinsichtlich praktizierter Einfallsder Rollstuhl gesattelt ist. Ein kleiner Ausflug losigkeit und absurder Farbgestaltung. Was zur Tankstelle in Sichtweite bereichert das auf den ersten Blick mutig daher kommt, Tagesprogramm. Orange, der Anstrichklassiker entpuppt sich auf den zweiten als betonierte jeder Baustellenabsperrung. Ein Domizil der Sterbehilfe. Denn hierbei handelt es sich tatsächlich um ein Pflegeheim für alte Menschen. Abgeschriebenen als proklamierter Absturz in das endgültig Unvermeidliche? Das perverse Ejakulat einer pedantischen Kostenkontrolle? Die visuelle Kommunikation ist die Sprache - Aber genug der profanen Urteilsfindung, vielder Architektur und so stellt sich die Frage: leicht hat sich das Planungskomitee einfach »Was will uns der Bauherr eigentlich damit nur an den falschen Medikamenten vergriffen. sagen?«. Eine würdelose Ästhetik ist offensichtlich Programm und bleibt die inhaltliche Das Ergebnis zumindest kann sich sehen Überzeugung nicht schuldig. Der gebaute lassen: die gewünschte Aufmerksamkeit ist Zellentrakt macht das L(i)egebatteriefeeling perfekt. Humankapital einmal anders. Auch in gesegnet mit dem Charme eines Verkehrsun-
Als diesjährigen Preisträger für den ‚Rosa Ziegel‘ würdigen wir den Neubau des ‚Marthahauses‘ in Dessau-Süd.
falls. Auch negative Wahrnehmung erhöht die Publissity! Zusammenfassend bleibt leider die Erkenntnis, die Chancen auf soziale Verantwortung, auf bürgerfreundliche Stadtplanung und Weiterführung einer großen Bautradition wieder einmal hemmungslos versemmelt zu haben.
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DER NESTBESCHMUTZER Zum Thema: Nachhaltigkeit phalen Endsieg über den Kapitalismus errinDem Höhlenmenschen war bei seiner Malerei gen und den automobilen Satan für alle Zeinicht bewusst, dass ein paar Generationen später mit Photoshop gearbeitet werden würde ten an die Kette oder besser ans Kabel legen. und der Erfinder des Rads dachte dabei nicht Denn was ich nicht haben kann oder leisten an einen V8. Diese Probleme haben wir heute will, muss ich auch allen anderen verbieten können! Ja, wir brauchen eine ‚grüne Zukunft‘ nicht mehr, denn dank pseudoreligiöser Weltund zwar ohne Kompromisse. Denn nüchtern untergangsfanatiker in medialer Dauerpräsenz wissen wir leider genau, wie wir in hundert betrachtet, ist der Eisbär nicht CO²-neutral! Jahren leben und leiden müssen. Vor SelbstgeSeit Anbeginn der Menschheit wurde noch nie Und die Nummer mit der Photosynthese regeln wir dann halt irgendwie anders - oder rechtigkeit triefend wird deshalb dem Proleten nachhaltig gehandelt, die Mammuts wurden die Wahrheit solange um die Ohren geprügelt, ausgerottet, die Flüsse vergiftet und die Regen- auch nicht, wir könnten uns zur ja Abwechsbis es auch der allerletzten Frohnatur die tiewälder abgeholzt. Mit dem Resultat, dass sich lung auch mal selbst ausrotten. fen Sorgenfalten ins Gesicht treibt. Und das ist die humane Landplage auch noch zahlreich vermehrt, große Zivilisationen entwickelt und Den Nato-Doppel-Beschluss will mittlerweile richtig so! Auf dem Ritt in den poststalinistijeder haben, der Vietkong hat sich selbst beschen Ökoknast sollte uns einfach jedes Mittel dabei ihren Lebensstandard stetig gesteigert siegt und der Schah wäre heute allen lieber. Ir- recht sein. hat. Aber das muss jetzt ein Ende haben! gendwie gibt die 80er Jahre Mottenkiste doch nicht mehr so viel her. Also muss sich jetzt der Fazit: Zur Nachhaltigkeit gibt es keine AlterDa man den Judas der Natur nicht vollends militante Weltverbesserer von gestern - um native. Sie sollte für alle Bereiche des Alltags ausbremsen kann, so soll er doch zumindest gelten, vor allem als Placebo gegen die unkalumerzogen werden. Der Mensch begreift sich noch halbwegs ernst genommen zu werden notgedrungen ins grüne Mäntelchen zwängen. kulierbaren Risiken des Lebens an sich. dann lediglich als Teil der Natur, der nicht Das ändert leider auch nichts daran, dass die mehr Recourcen verbraucht, als unbedingt aufgepimte Partyjugend von heute trotzdem // mh nötig, sich selbst einschränkt zum Wohle der Gemeinschaft und sein Leben den verfügbaren, nichts versteht. Als praktizierendem Pazifisten ortsgebundenen Gegebenheiten anpasst - oder verbietet es sich natürlich, dem internationalen Großkapital offiziell den Krieg zu erklären. kurz: eine Nation grenzdebiler Körnerfresser So macht sich erst nach dem fünften Schluck ohne Ansprüche und Ehrgeiz. aus der ökologisch korrekten Bionadeflasche und dem Blick auf die neue Solaranlage das Einige aktuelle Parteiprogramme lesen sich inzwischen wie die Blut-Und-Boden-Ideologie wohlige Gefühl breit, es den imperialistischen von 1935. Das ist selbstverständlich reiner Zu- Arschlöchern endlich mal wieder so richtig fall, aber das Resultat hätte dieselben Vorteile: gezeigt zu haben! Intoleranz, Einschränkung von FreiheitsrechAlles was Spaß macht ist entweder ungesund, ten und Gleichmacherei. unmoralisch oder verboten. Hier offenbart CO² ist nicht toxisch, aber trotzdem schlecht. sich der Kern des Problems: verzichten müssen ist ätzend und öko ist uncool. Deshalb Blöd nur, dass ein Anstieg die Flora besser brauchen wir eine neue Lebensphilosophie: wachsen und die Wüsten schrumpfen lässt. Werte wie Anstand, Moral, Bescheidenheit, Das jedoch ist unwichtig, denn es geht um Höheres! Echte Klimapolitik könnte wirksam Aufklärung und Idealismus. Spießigkeit ist nichts negatives, sondern gut für uns alle! die Globalisierung ausbremsen, einen trium-
Strebte der Teutone vor siebzig Jahren noch die Weltherrschaft an, so plagt ihn heut die Zukunftsangst. Ölknappheit, Reaktorunfall, Bankenkrise und die Klimakatastrophe - der Planet am Rande des Ruins. Aber die Potenz des Üblen hat einen gefährlichen Feind - die Nachhaltigkeit!
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LIEBLING DES MONATS Gropius Unser heutiger Liebling des Monats ist ein mehrfacher Mörder, ein unsozialer Schmarotzer und ein im allgemeinen provokativ handelndes Individium. Was macht die alte Zeckenschleuder also so beliebt? Das knuffige Aussehen, die kleine Nase, die großen Augen, das weiche Fell, der verlogene Blick?
Was können wir von Gropius lernen? Er ist der wahre Exzentriker. Gropius ist so cool, dass er weder Humor noch Ego braucht. Kein Aufmerksamkeitsdefizit, kein Facebook, keine Spiegelbildkontrolle und erst recht kein Statuskonsum.
Ein Wesen, was mit Sanftmut, Liebreiz, Zärt- Wie alle Kreaturen aus der Zwischenhölle, so zeichnet sich dieses Null-Nutzeffekt-Subjekt lichkeit, Hingabe und Aufmerksamkeit benicht durch positive Botschaften aus, sondern sticht ohne aufdringlich zu sein, gepaart mit allein dadurch, dass es Rückrat und Charakter grenzenloser Schmeichelei und einem ausgehat. Wer seinen Mittagsschlaf auf der Straße prägten Hang zum Kuscheln. Auch mit ein hält, ignoriert auch konsequent alle anderen bisschen mehr auf den Rippen, so überzeugt doch die Figur mit einer Mischung aus Natür- Autoritäten. Die Symphatie für die kleinen lichkeit, Sportlichkeit und Eleganz. Als echter Biester kommt von demselben kleinen Anarchisten in der eigenen Seele. Kerl - der er nun einmal ist - bleibt er den Beweis nicht schuldig, dass Körperbehaarung Jeder will um seiner selbst willen geliebt und auch sexy sein kann. respektiert werden - Gropius wird es einfach! Seine soziale Interaktion gestaltet sich einfach. Obwohl - oder vielleicht gerade deshalb, weil Er kann nie etwas Falsches sagen, hat keinerlei es ihm gänzlich egal ist. Erwartungen und jeder kann ihn ansprechen, ohne dabei rot zu werden. Die Unverbindlich- Neidvoll wird zuweilen auf das Tier geblickt der eigenen Erkenntnis schmerzlich bewusst, keit bleibt wechselseitig. Verpflichtung und das instinktive Handeln verloren und verHaftungsansprüche existieren nicht und eine leugnet zu haben, von Nebensächlichkeiten ernsthafte Verstimmung trotz stumpfsinniger regelmäßig erschlagen und Vorstellungen und Konversation schließt sich irgendwo aus Erwartungen gerecht werden zu müssen, die - alles in allem, die perfekte Mietze! nicht die eigenen, sondern die von Ahnungslosen sind. Sich mit der Zunge zu waschen und jedes Mal sein eigenes Klo zu graben, erscheint da direkt verlockender. Was können wir noch von Gropius erwarten? Letztendlich, dass er so bleibt wie er ist. Denn seine Vision der Zukunft ist der Sinn des Lebens - der darin besteht: er selbst zu sein. // mh
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Zeitschrift Fachbereich 3 der Hochschule Anhalt Architektur Facility management geoinformation standort dessau i
FB3 No 4 handmade Herausgeber Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt www.afg.hs-anhalt.de Hochschule Anhalt FB3 PF 2215 06818 Dessau
Redaktion . Bildredaktion Tino Ahlmann Cornelia Böttner Melanie Bohmert Matthias Godoj Martin Hinz Marcus Knust Anja Müller Viola Paulokat Christian Scholz
Druck Druckerei RUPA-Druck Friedrich-Naumann-Straße 11 06844 Dessau Fragen, Kritik und Themenvorschläge bitte per E-Mail: RedaktionFB3@afg.hs-anhalt.de Erscheinungsweise: jährlich © Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Bildnachweis Cover und Rückseite Matthias Godoj • Zeichnungen S.1-9 Michael Negraszus • Collagen S.25,42,47,60,68,71 Kristin Paulokat; www.facebook.com/pages/die-schleukatzen • ‚Praque Crossroads‘ S.10-11 Sarah Krahe • ‚Wohnen im Charlotten Viertel‘ S.12 Martin Hinz; S.13 Jana Ulmer • S.14 Anja Müller • ‚Systematisches Jonglieren auf 10ha Grünstreifen‘ S.15-16 Michael Wolf; S.17 Erik Zein • S.19 Matthias Godoj • ‚Studentenwohnheim oder Therapiezentrum?‘ S.21 Antje Große, Daniel Nöckel, Björn Reiter, Mathias Dornheim, Sandra Res, Anja Skonieczny • ‚Mehr Kultur für Dessau‘ S.22-23 Bruno Lara, Victoria Menabikh, Ksenia Chupina; S.24 Patrick Carty, Susan Kang • ‚Robert Oxman Prize’ S.26-27 Islam Ibrahim • ‚Lars Leurup Prize’ S.28-29 Maksym Margorskyi; S.30-31 Marzieh Gholami, Piangpim Thongsawang • ‚Zwischen Traum und Wirklichkeit’ S.32-33 HSA • ‚Das Werden der Stadt‘ S.34-37 HSA • ‚Sarkophage in der Punktwolke‘ S.38 Matthias Godoj; S.39 Thomas Hörhold, Max Knauth • ‚Eine Schulfahrt die ist ... lang‘ S.41 Matthias Godoj • ‚The Anatomy of Creative Quarters‘ S.43 Scott Mc Coll; S.44 Cornelia Böttner; S.45 Una Layo, Piangpim Thongsawang; S.46 Mateusz Cyganek • ‚Ein Hort des Wissens‘ S.48-49 Lars Stierwald • ‚Casa de l´Abre‘ S.50-51 Ilja Neutzner • ‚Märchenhaftes an Kassels Weinberg‘ S.52-53 Kathrin Nahrstedt • ‚Ein Ghettoblaster für Leipzig‘ S.54-55 Janin Moritz • ‚Simple ´n Big‘ S.57 Yunhua Nie; S.58 Sidi Chen; S.59 Andrea Heilmann • ‚Die Angst des Architekten vorm Entwerfen‘ S.61 Matthias Godoj; S.62-66 Christian Scholz • ‚Rosa Ziegel‘ S.67 Anja Müller • ‚Liebling des Monats‘ S.70 Anja Müller
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