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Mit rready Mitarbeitende zu Mitunternehmenden machen

Mit dem «Kickbox»-Programm erobert das von HSG-Alumnus Dave Hengartner mitgegründete Startup «rready» die Welt von Corporate Innovation & Transformation in Gross-unternehmen. Durch die Software-as-a-Service-Lösung, die auf einer Methode aus dem Silicon Valley basiert, werden Mitarbeitende zu Mitunternehmenden gemacht.

Autorin: Katja Tinner; Bild: rready

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Dave Hengartner startete im Investor Relations-Bereich bei der Credit Suisse, verliess die Firma jedoch – auch auf Anraten seines HSG-Mentors Bernd Schopp –, um bei der Namics (heute Merkle) ein Praktikum zu absolvieren. Dort habe er auch die Inspiration und Motivation gefunden, sich selbstständig zu machen: «Die tolle Kultur bei Namics hat mir die Augen geöffnet», ist er überzeugt. Heute ist Hengartner Mitgründer von «rready» und mit der von ihnen angebotenen SaaS-Lösung für Grossunternehmen international unterwegs

Dave Hengartner ist Co-Gründer von «rready».

Persönliches Highlight ohne Credits

Während seines Studiums zum Bachelor und Master an der HSG konnte er sich viel Wissen aneignen, sei es dank den vielfältigen Austausch-Möglichkeiten – er studierte ein Jahr lang an der UTS in Sydney – oder dem engen Praxisbezug. Zudem haben die hohe Qualität und der Ruf der Universität St.Gallen ihn dabei bestätigt, den richtigen Ort fürs Studium gewählt zu haben. Neben Gastvorträgen und der Vielfalt an Kursen, hat Hengartner sein ganz persönliches Highlight an der HSG mitgenommen – die «Zusatzqualifikation Entrepreneurship», wo er mit 50 anderen Studierenden, Startups gründete. «Auch wenn dafür keine Credits angerechnet wurden, war dies mein absolutes Highlight während meinem Master», so Hengartner. Ein weiterer Höhepunkt sei auch das Mentoringprogramm gewesen, bei dem er – dank seinem schon erwähnten Mentor, der heute ein Investor in seinem aktuellen Startup «rready» ist – den ersten Schritt in Richtung Unternehmertum ging.

Aller guten Dinge sind drei

Dass Startups nicht immer gelingen, weiss auch Dave Hengartner. Vor der Gründung von «rready» hatte er bereits zwei Startup-Versuche hinter sich. «Die erste Gründung habe ich zusammen mit meinen WG-Kollegen aufgegleist – eine Video-Jobplattform, die komplett gescheitert ist», blickt er schmunzelnd zurück. Der zweite Anlauf fand im Master statt – ein Startup für massgeschneiderte Mode im Rahmen der «Zusatzqualifikation Entrepreneurship», das er verkaufen konnte. In dieser Zeit sammelte er auch Erfahrungen bei DeinDeal und einem Startup in Berlin. Aller guten Dinge sind drei, dachte er sich wohl und sollte recht behalten: Denn mit seinem dritten Startup «rready» ist er nun auf Erfolgskurs. «rready ist ein Spin-Off der Swisscom, das auf den Innovationsmethoden basiert, die ich von 2015 bis 2021 bei der Swisscom aufgebaut habe», erklärt er. Auf Kundennachfrage habe er mit seinen Mitgründern das «Kickbox»- Intrapreneurship-Programm als «Intrapreneurship-as-a-Service» Produkt auf den Markt gebracht. Mit Venture Capital aus der Schweiz und dem Silicon Valley wurden 2021 das Team, die Kund:innen und die IP aus der Swisscom gelöst und «rready» bietet nun eine B2B-Lösung für Intrapreneurship in Grossunternehmen an.

Unternehmertum der Mitarbeitenden fördern

«Unsere Kund:innen können mit unserem Produkt ihre Mitarbeitenden zu Mitunternehmenden machen», hält Hengartner fest. Mit Hilfe der Software können Mitarbeitende ihre Ideen vorantreiben, um neue Produkte und Services für ihre Arbeitgeber:innen zu entwickeln oder Kosteneinsparungen umzusetzen. Die Innovator:innen erhalten Zugang zu Coaches, Services und Expert:innen, die bei der Umsetzung unterstützen.

Bei «rready» arbeiten heute über 30 Personen, die Hälfte davon in der Schweiz, andere in zwei Entwicklungs- Hubs in Brasilien und Holland. Einzelne Mitarbeitende arbeiten auch von Portugal, Griechenland, England und Namibia aus. «Mit tollen Menschen etwas aus dem Nichts zu erschaffen, fasziniert mich», erzählt Hengartner: «Ausserdem macht es mir grossen Spass, mich nicht in bestehenden Bahnen bewegen zu müssen und als Unternehmer etwas selbst gestalten zu können.»

Unternehmertum als Achterbahnfahrt

Als CEO ist Dave Hengartner für die Beschaffung der Finanzen und die Investor Relations zuständig und kümmert sich um Vision, Strategie und deren Umsetzung. Heisst: Er ist das Gesicht der Firma und regelt auch strategische Partnerschaften. Dass auch die Bereiche Kultur und Werte und somit die Zufriedenheit der Mitarbeitenden in seine Zuständigkeit fallen, kommentiert er so: «Mein Ziel ist es, Talente anzuziehen, weiterzuentwickeln und zu halten.»

Er ist froh, «drei tolle Mitgründer» zu haben – eine Mehrheit davon ist ebenfalls HSG-Alumni. Sie motivieren sich gegenseitig: «Alle Unternehmer:innen kennen die Achterbahnfahrt und niemand ist gern im Tief – auch wenn das zum unternehmerischen Leben dazugehört. In unserem Gründerteam haben wir die richtige Balance gefunden: Wir hinterfragen uns gegenseitig kritisch, können uns immer aufeinander verlassen und uns aber auch gegenseitig stärken und aufmuntern, wenn es eine Talfahrt zu überbrücken gilt.»

Zukunftspläne für «rready» haben Hengartner und seine Mitgründer auch schon: Ihr Ziel ist es, eine starke Plattform für Corporate Innovation & Transformation zu schaffen, eine Welt von Intrapreneurship, in der Mitarbeitende neue Dinge erschaffen und über sich hinauswachsen können. Langfristig sehe er auch viel Potential in der firmenübergreifenden Zusammenarbeit: «Wir haben dazu ein tolles Beispiel, bei dem SBB und Schweiz Tourismus gemeinsam nachhaltige Ideen bei ihren Mitarbeitenden gesucht haben. Solche Initiativen motivieren mich enorm», freut sich Dave.

Erfolg

Auf unsere Frage, was für ihn denn Erfolgbedeute, heisst seine Antwort: «Erfolg ist fürmich, wenn unsere Kund:innen glücklich sindund ihre Beziehung mit uns verlängern. Und esist schön zu sehen, dass unsere Produkte eineso positive Wirkung auf die Mitarbeitendenunserer Kund:innen haben – für mich ist dasein persönlicher Erfolg, der mich stolz macht.»

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