Jahrbuch 2018-2019 Institut für Innenarchitektur Hochschule Luzern

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N°9

2018 2019

JAHRBUCH INNENARCHITEKTUR




INHALT JAHRBUCH N°9

VORWORT

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LEHRE

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KERNMODULE INNENRAUM Basic Intermediate Advanced

Raum und Wahrnehmung Raum, Nutzung und Umfeld Produkt, Design und Interaktion (Design & Kunst) Konzept, Programm und Organisation Interiors and Furnishings Bauerneuerung und Umnutzung

8 10 12 18 20 22

KERNMODULE GESTALTUNG Basic Intermediate Advanced

Visuelle Grundphänomene Visuelle Komposition Material, Haptik und Optik (Design & Kunst) Atmosphäre, Farbe, Licht und Material Farbe, Fläche, Körper, Raum Räumliche Vision Kunst und Architektur

28 30 12 32 34 36 38

Struktur, Statik und Fügung Werkstoff, Konstruktion und Ergonomie (Design & Kunst) Beleuchtung, Akustik und Klima Finishings and Details

42 12 46 48

Räumliches Selbstportrait Entwurf und Konzept Innenraum Modell und Prototyp (Design & Kunst) Öffentlicher Innenraum Human Building Praxis im Studium IP Workshop Bachelor+ Architektur und Raumgestalt

52 54 12 58 60 64 66 68

KERNMODULE TECHNIK Basic Intermediate Advanced

PROJEKTMODULE Basic Intermediate Advanced

BACHELOR-THESIS Advanced

Café am See Gastronomie auf dem Ziegeleiareal

96 100

Studienreise Innenraumdarstellung Konstruktion im Innenraum Marke und Raum

104 106 107 108

ERWEITERUNGSMODULE Basic Intermediate Advanced


WEITERBILDUNG

112 Thema und Angebote

FORSCHUNG

112

116 Forschungsgruppe Innenarchitektur Forschungsprojekt Agogic Spaces Forschungsprojekt Home4Staff Forschungsprojekt Mona Forschungsprojekt Kokon 2.0

INSTITUT FÜR INNENARCHITEKTUR

116 118 119 120 121

124

ÖFFENTLICHKEIT Jahresausstellung Zehn Jahre Innenarchitektur Ausstellung Bachelor-Thesis Hochparterre Campus Akademischer Austausch Vorträge

124 126 128 130 131 132

Studierende Leitung, Modulverantwortliche, Assistierende Dozierende, Forschungsgruppe

134 136 137

PERSONEN

IMPRESSUM


VORWORT PROF. DOMINIC HAAG-WALTHERT, LEITER INSTITUT FÜR INNENARCHITEKTUR

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Vor genau zehn Jahren, im Herbstsemester 2009, haben die ersten Studierenden ihre Ausbildung am neugegründeten Studiengang Innenarchitektur an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Angriff genommen. Zwei Thesen waren bei der Gründung des neuen Ausbildungsangebotes entscheidend: 1. 2.

und Vitalität, die das Netzwerk unserer nunmehr 250 Abgängerinnen und Abgänger angenommen hat, ist eindrücklich. Die beruflichen Positionen und der Beitrag an die Weiterentwicklung unseres Berufes machen Freude. Was wird uns wohl in den kommenden zehn Jahren beschäftigen? Im Buch «Der Massivmöbelbau im Schweizer Handwerksschaffen» von 1945 schreibt der Schreinermeister Josef Leuthard über die aufkommende Massenproduktion in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unter Druck der aufkommenden Serienproduktion, oder «Vermassung», wie er es nennt, durchlaufen das Handwerk und die Innenarchitektur massive Veränderungen. Diese gipfelt fast ein halbes Jahrhundert später um 1995 in der Abspaltung der Produktdesign-Ausbildung von den Innenarchitekturklassen.

Innenarchitektur ist ein Bauberuf. Wir bilden keine einzelne Designstars aus, sondern möglichst viele exzellente Fachpersonen.

Die Grundlage der ersten These war eine Studie des Verbandes Schweizer Innenarchitekten und -architektinnen vsi.asai., die 2006 von der Hochschule St. Gallen durchgeführt wurde. Diese besagte, dass 80 Prozent ihrer Mitglieder ihr Geld im Bauwesen verdienten und nicht als Szenografen oder im Messebau. Eine weitere Statistik des Bundesamtes für Statistik gab Auskunft über das Marktpotenzial im Bereich Innenarchitektur. Sie belegte, dass zukünftig 75 Prozent der Hochbauinvestitionen in der Schweiz in den Umbau und nicht in den Neubau von Gebäuden fliessen werden.

Heute sind wir aufgrund der technologischen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung vermutlich wieder an einem Wendepunkt und eine erneute Spaltung gilt es zu verhindern. Das Wichtigste wird dabei sein, dass wir den neuen, nicht analogen und nicht handwerklichen Arbeitsmitteln und Techniken gegenüber offen eingestellt sind, um unsere Berufskompetenzen weiterzuentwickeln und die Wertschöpfung in unserem Bereich halten zu können. Wir müssen aber auch kritisch sein, um den präzisen und nachhaltigen Mehrwert der neuen Arbeitsmittel, gegenüber traditionellen Arbeitsweisen, für unsere Tätigkeit herausfiltern zu können.

Die Grundlage der zweiten These basiert auf meiner eigenen Erfahrung: Begabte Einzelkämpfer/innen finden ihren Weg alleine, bringen die Branche aber nicht unbedingt weiter. Was die Innenarchitektur braucht, ist eine Vielzahl an herausragenden Köpfen, die durch ihre hochwertige Arbeit in der Praxis für Ausstrahlung und Anerkennung sorgen. Dabei bleibt es unsere tägliche Arbeit zu erklären, dass Innenarchitektur einen Wissensbereich abdeckt, der von der Architektur oder dem Ingenieurwesen nicht abgedeckt wird.

Ich sehe die Zukunft der Innenarchitektur und unseres Instituts sehr positiv. Nicht zuletzt, weil ich in den letzten zehn Jahren enorm viel Herzblut, Kompetenz und Engagement von allen Dozierenden und Studierenden erleben durfte. Und das Beste daran ist: Dieses Herzblut wird jedes Jahr mehr, dank Euch, liebe Diplomandinnen und Diplomanden.

Denke ich zurück an unseren Jubiläumsanlass Anfang Juli dieses Jahres, so bestätigen die vergangenen zehn Jahre die damals getroffenen Anfangsentscheide. Die Dichte

PROF. DOMINIC HAAG-WALTHERT LEITER INSTITUT FÜR INNENARCHITEKTUR

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Die drei wichtigsten Kompetenzen, die ich im Studium gelernt habe, sind fĂźr mich: Genau hinschauen auf das, was man macht und was da ist. Dass Sachen parallel laufen und man lernen muss, alles unter einen Hut zu bringen. Und als Letztes: Dass ein Projekt am besten geht, wenn man Spass daran hat. MAX RIEDI | ABSOLVENT INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2017

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INNENRAUM

LEHRE | KERNMODULE


INNENRAUM LEHRE | KERNMODULE

RAUM UND WAHRNEHMUNG | Analyse und modellhafte Entwicklung von Raumsystemen und Körperfiguren; Wahrnehmung räumlicher Situationen in Relation zu technischen und funktionalen Aspekten; Wissen über bauliche, kulturelle und soziale Bedingungen von Innenarchitektur; Beschreibung der Erkenntnisse in einem Katalog von Ursachen und Wirkungen. RAUM, NUTZUNG UND UMFELD | Differenzierte Auseinandersetzung mit Fragen der Wohnnutzung und mit den Raum-, Konstruktions- und Proportionsmassen; Analyse von Typologie; Gestaltung räumlicher Situationen unter Einbezug von sozialen Mustern; Erkennen, Bewerten und Umsetzen räumlicher Konzepte im Spannungsfeld von Nutzung und Interaktion. PRODUKT, DESIGN UND INTERAKTION | Gestaltung von Mobiliar unter Berücksichtigung von Funktion, Ergonomie, Proportion, Volumen und Raum; Design im Spannungsfeld zwischen Funktion und Emotion; Verhältnis von genutztem und freiem Raum; Trend und Marktanalyse von aktuellen und visionären Ausdrucksformen im Innenraum. KONZEPT, PROGRAMM UND ORGANISATION | Erstellen von Raum- und Funktionskonzepten unter Einbezug von Nutzerbedarf und Nutzerbedürfnissen: Auseinandersetzung mit und Ermittlung von Bedürfnissen und deren Umsetzung. Erkennen und Bewerten der Raumqualität hinsichtlich ihrer Funktionalität. INTERIORS AND FURNISHINGS | Comprehensive investigation of dwelling and respective spatial concepts as a core competency of interior architecture; appreciation and knowledge of the cultural conditions generating meaningful interior spaces, appropriate furniture, suitable fittings, and coherent furnishings; insights into historic and contemporary models of dwelling as the interplay between such aspects as representation and hominess, physiology of habitation and comfort and expression and function. BAUERNEUERUNG UND UMNUTZUNG | Wissen über bauliche und soziale Strategien der Transformation und deren Bedingungen in Ökonomie und Ökologie; Untersuchung der Schnittstelle von Baubestand und Nutzungsprogramm mit den Aspekten von Erhalt, Weiterbau und Erneuerung; Analyse von Umbaukonzepten im Hinblick auf Absicht, Ausführung und Wirksamkeit.



R A U M U N D WA H R N E H M U N G KERNMODUL INNENRAUM | BASIC | HERBST 2018

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2 Lichteinstrahlung

Sonneneinstrahlung Winter

In diesem Modul lernen Studierende die Analyse und die modellhafte Entwicklung von Raumsystemen. Die eigene Wahrnehmung räumlicher Situationen wird in Relation zu technischen und funktionalen Aspekten gestellt. Die eigenen Erkenntnisse werden in einem Katalog von Ursachen und Wirkungen beschrieben und festgehalten. Das Wissen über bauliche, kulturelle und soziale Bedingungen von Innenarchitektur wird in diesem Modul ebenso vermittelt. In einer Übung untersuchen die Studierenden diverse Wohnbauten in der Stadt Zug und Umgebung. Die projektrelevanten Themen der Bauwerke werden

Sonneneinstrahlung Sommer

herausgearbeitet und mittels visueller Analyse und konzeptuellem Modellbau dargestellt. Die Übung reicht von der städtebaulichen Betrachtung bis hin zum einzelnen Möbel.

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1:50

3

4

RONJA LIMACHER | HAUS SCHAEPPI VON WALTER FLUELER,

Kamin, die Struktur und die Öffnungen eingeht. Ein Möblierungs-

1963 | Umgeben von grosszügigen Grünflächen befindet sich in

und ein Beleuchtungskonzept schliessen die Arbeit ab.

Oberwil bei Zug das Haus Schaeppi. Es verfügt über einen herrli-

1)

Situationsplan

chen Ausblick über den Zugersee, ist gut erschlossen und besonnt.

2)

Untersuchung von Lichteinstrahlung

Die differenzierte Materialisierung des Baus sowie die Positionie-

3)

Entwurf Möblierungskonzept Wohnraum

rung und Dimensionierung der Fenster und Öffnungen zeichnen die

4)

Modell des Innenraums

Geschossaufteilung und Nutzung des Einfamilienhauses aus. Die Analyse der Studienarbeit fokussiert auf die Grundrisstypologie – vor allem in Bezug zur Tragstruktur aus Holz im Obergeschoss. In einem weiteren Schritt definiert die Studentin unterschiedliche Nutzungsbereiche, indem sie auf bestehende Elemente wie den

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RAUM, NUTZUNG UND UMFELD KERNMODUL INNENRAUM | BASIC | FRÜHLING 2018

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2

In diesem Model wird der Einsatz von temporären Wohneinheiten auf minimaler Fläche untersucht. In einer ersten Übung erforschten die Studierenden Funktions- und Nutzungsaspekte urbaner Wohnungstypen. Das Wechselspiel der gestalterischen Idee, rationaler Kriterien, räumlicher Wirkung und des funktionalen Gebrauchs wird mit dieser Untersuchung rückwärts aufgerollt und bezeichnet. Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickeln die Studierenden in der zweiten Übung eine Studie, die das temporäre Wohnen auf minimaler Fläche erforscht und anwendet. Ausgangslage ist ein Holzelementbau – die

festgelegten Masse bilden unverrückbare Grössen. Die minimalen Wohneinheiten sind auf einer Halbinsel im Osten des Zugersees aufgestellt, können aber jederzeit umplatziert werden. Sie sollen den Tourismus in der Region aktivieren. Die engen Platzverhältnisse erfordern eine multifunktionale Nutzung und eine intelligente Organisation des Raums. Die Holzeinheiten müssen in sich, aber auch als Ensemble funktionieren, und mit dem Aussenraum harmonieren.

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3

4

SELINA PICKER | ANVERWANDELTES WOHNEN | Die einzelnen

Dank des durchgehenden Bandfensters unter dem Dach kann man

Holzeinheiten sind so angeordnet, dass die Bewohner/innen den

auch von der Schlafebene den Sonnenaufgang und Sonnenunter-

gemeinsamen Aussenraum gut nutzen können, ihnen aber gleich-

gang erleben.

zeitig viel Privatsphäre ermöglicht wird. Anhand der Fassadenöff-

1)

Grundriss Erdgeschoss mit Koch- und Wohnbereich

nungen kann bereits von aussen die Nutzung der Innenräume

2)

Längsschnitt mit der Schlafebene im oberen Geschoss

erkannt werden. Auf der geschlossenen Ostseite befinden sich

3)

Längsschnitt durchs Modell

Stauräume und Nasszellen. Diese sind funktional und knapp

4)

Die Aussenfassade im Modell mit eingewobener Loggia

bemessen – auch in der Höhe. Dadurch kann über diesen Räumen eine Schlafebene eingeschoben werden, die Platz für vier Personen bietet. Der Wohn- und Essbereich reicht bis unter das Dach und erstreckt sich bis zum grossen Fenster zur Loggia im Westen.

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P R O D U K T, D E S I G N U N D I N T E R A K T I O N KERNMODUL INNENRAUM | INTERMEDIATE | HERBST 2018

1

3

2

Das dritte Semester verbringen die Studierenden des Instituts Innenarchitektur an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Die Möbeldesignaufgabe ist eingebunden in ein Gruppen- und ein Einzelprojekt. Jede Gruppe befasst sich mit einem Aspekt zum Thema «not only for the taste of it» mit dem Ziel, Prototypen von Möbeln und Leuchten für den Koch- und Essbereich zu erarbeiten. In einer ersten Auseinandersetzung untersuchen die Studierenden soziologische und philosophische Bedingungen. Aus dieser Analyse leiten sie verschiedene Interessensund Gestaltungsfelder ab und erarbeiten daraus ein

Gruppenkonzept. Es geht darum, konventionelle Lösungen zu hinterfragen und neue Möglichkeiten anzudenken. Für die Umsetzung des Möbels sollen sowohl handwerkliche wie auch serielle Produktionsmethoden angedacht und verfolgt werden. Passend zum Gruppenkonzept entstehen individuelle Entwürfe nach der Methode: «Eigenes» in die Gruppe einbringen und «Gemeinsames» aus der Gruppe ins persönliche Projekt einbinden.

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4

3

SUREJA REDZIC | «COOLER» ALS DER KÜHLSCHRANK | Müssen

1)

Recherche

Gemüse und Früchte wirklich im Kühlschrank gelagert werden?

2)

Entwurfsskizze

Dies fragte sich die Studentin und machte sich auf die Suche nach

3)

Skizze Skulptur

Alternativen. Entstanden ist das Holzregal «Cooler», auf das

4)

Prototyp des Möbelentwurfs

Behälter und Schalen aus Ton platziert werden können. Das Möbel wird zu einem Kühlschrank mit milden Temperaturen, der ohne Strom funktioniert. Giesst man einmal pro Tag etwas Wasser in den Sand zwischen den beiden Wänden des Tonbehälters, senkt sich durch das Verdunsten des Wassers die Temperatur im Innern.

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1

2

3

NATALIE KUHN | COOK STAND | Inspiriert vom Cake Stand ihrer

1)

Das Möbel und seine Einzelteile

Grossmutter hat die Studentin ein Möbel entworfen, das funktional

2)

Axonometrie

und optisch auf die heutigen Bedürfnisse angepasst ist und das als

3)

Klappmechanismus

zusätzliche Arbeits- und Abstellfläche bei Tisch dient. Der Cook

4)

Prototyp des Möbelentwurfs

Stand aus Holz und Messing kann nach Gebrauch zusammengeklappt und raumsparend versorgt werden. Er dient – ähnlich einem Stummen Diener – der Zubereitung und Präsentation von Essen.

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PRODUKT, DESIGN UND INTERAKTION | KERNMODUL INNENRAUM | INTERMEDIATE | HERBST 2018

4

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1

3

2

LISA KNOBEL | WO DER PFEFFER WÄCHST | Die Studentin hat ein

1)

Formstudie

Möbel samt den dazugehörigen Werkzeugen und Behältern zur Auf-

2)

Aufbewahrungsbehälter aus Beton

bewahrung von Gewürzen entworfen. Das Möbel aus Esche ist in

3)

Prototyp des Möbelentwurfs

Anlehnung an eine Treppe gestaltet und staffelt die verschiedenen Funktionen in der Höhe. Als Kontrast dazu sind die Mörserschale und Gewürzdosen aus Beton gegossen und ebenfalls mit einem Holzdeckel versehen. Die Aufbewahrungsbehälter sind so gestaltet, dass wir sie gerne auf dem Tisch oder neben dem Kochfeld platzieren, weil sie ansprechend und funktional gestaltet sind.

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PRODUKT, DESIGN UND INTERAKTION | KERNMODUL INNENRAUM | INTERMEDIATE | HERBST 2018

4

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K O N Z E P T, P R O G R A M M U N D O R G A N I S AT I O N KERNMODUL INNENRAUM | INTERMEDIATE | FRÜHLING 2019

19%

Gesamtfläche 368m2

20%

Scrum 1 | 73m2 Scrum 2 | 66m2 Scrum 3 | 63m2

2

13%

Scrum 4 | 47m2

18%

Flächenverteilung Homebase 19%

20%

Scrum 20%

19%

13% 18%

Scrum 5 | 50m2 19%

17%

20%

17%

Projekträume |90m2

Scrum 4 | 47m2

Scrumteams | 368m2

9%

Wegführung | 199m2 Gesamtfläche 768m Stauraum, Kopierer | 12m2

48% 26%

1% 4%

Rückzug | 31m2

Gesamtfläche 768m2

9%

Scrum 26% 1 | 73m2

12%

12%

Scrumteams | 368

Cafeteria | 68m2

Wegführung | 199

Projekträume |90m2

Scrum 3 | 63m2

Cafeteria | 68m2

Projekträume |90m

Rückzug | 31m2

Scrum 2 | 66m2 13%

1% 4%

Scrum 6 | 68m2

Gesamtfläche 368m2

Scrum 6 | 68m2

Cafeteria | 68m2

Scrum 3 | 63m2

Scrum 5 | 50m2

Scrum 4 | 47m2 13%

13%

Rückzug | 31m2 12%

Scrum 2 | 66m2

Scrum 3 | 63m2 18%

Gesamtfläche 768m2

9%

Scrum 1 | 73m2 26%

Scrum 2 | 66m2 13%

1% 4%

Gesamtfläche 368m2 6 | 68m2

17%

Scrum 1 | 73m2

1

Flächenverteilung Worksetting

Scrum 5 | 50m2

Gesamtfläche 368m2 13%

Stauraum, Kopier

48%

18%

13%

Scrum 4 | 47m2

Scrumteams | 368m2

Scrum 5 | 50m2

Wegführung | 199m2 1% 4%

Stauraum, Kopierer | 12m2 Gesamtfläche 768m2 9%

Scrum 6 | 68m2 48%

17%

Rückzug | 31m2

26% 12%

3

Cafeteria | 68m2 Projekträume |90m2 Scrumteams | 368m2 Wegführung | 199m2 Stauraum, Kopierer | 1

48%

Die Bedürfnisse der Nutzer sind wichtige Elemente bei der Konzeption und Planung von Innenräumen. Deshalb lernen die Studierenden in diesem Modul, wie sie diese richtig ermitteln. Ausgehend von den eigenen Erfahrungen und Bedürfnissen eruieren die Studierenden in einer ersten Phase die förderlichen und hinderlichen Bedingungen bei der Wissensarbeit. In der zweiten Phase werden Grundlagen für die Konzeption – wie Bürotypologien, Normen und Vorschriften, Wandel bei der Arbeit und Corporate Design – vermittelt. Zudem werden unter-

schiedliche Bürokonzepte analysiert und in Funktionsschemas dargestellt. In der dritten Phase erstellen die Studierenden ein Bürolayout und ein Konzeptmodell mit unterschiedlichen Arbeitsplätzen.

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4

5

STEFANIE HÄSLER, LISA KNOBEL | PEAK | Die Scrum-Methode ist

Stimmung auf. Das Herzstück des Konzepts ist die grosse Cafeteria

ein Arbeitsmodell, das vor allem in der Softwareentwicklung genutzt

im Eingangsbereich. Diese lässt sich mit dem Forum für Anlässe

wird. Die beiden Studentinnen haben Büroräume entworfen, die die-

und Events zu einem grossen Raum zusammenschliessen.

ser Vorgehensweise Rechnung tragen.

1)

Typen Worksetting

Mit einer offenen und hellen Grundrissgestaltung fördert das Kon-

2)

Flächenverteilung

zept Peak die Transparenz und den persönlichen Kontakt unter den

3)

Konzeptschema, Organigramm

Mitarbeitenden. Ein vielfältiges Angebot an Projekträumen, Rück-

4)

Schnitt und Grundriss

zugsorten und Begegnungszonen bietet den Mitarbeitenden die

5)

Skizze Perspektive

Möglichkeit, ihren Arbeitstag auf ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Kurze Wege und grosszügige Teamzonen steigern die Effizienz, bepflanzte Raumtrenner bieten Stauraum und lockern die

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INTERIORS AND FURNISHINGS CORE MODULE I INTERIORS ARCHITECTURE | ADVANCED | AUTUMN 2018

1

2

The main objectives of this course are to gain profound knowledge of the history of interiors and their furnishings, becoming able to recognize Zeitgeist-related aspects as an interdependent development. In addition, a further objective is to acquire concepts and methods for integrating newly designed interventions within historical interiors. The reference object is an architect’s home, the Utzon House (1952) in Hellebæk (DK), designed by Jørn Utzon. After historic cultural contexts have been investigated in the first assignment, the results then serve as the basis for the second and third assign-

ments in which a design concept is conceived for the living area of the reference object. This includes the articulation of space-defining surfaces, i.e., floor, wall, ceiling, as well as built-in furniture, suitable furniture, textiles, and lighting. The focus of the course is on effectively and aesthetically furnishing the pre-assigned spaces and designing features that consider all associated qualities and components.

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3

SARAH BUCHER, PATRICIA DIETHELM, NATALIE RAST,

Historic references were derived from the Arts and Crafts Move-

CATERINA SCHMIDLIN, KARIN UNGERER | BOOK CLUB | To deve-

ment, especially the Red House (1860) by William Morris and

lop the concept basis, three fictional clients in their mid-thirties

Philip Webb.

were envisioned, who live together in the Utzon House and conduct

1)

Elevation: Living room area with bookshelves integrating built-in seating

a weekly book club. The existing big, open living room, view into 2)

untouched nature, and original execution in warm materials trigge-

Ground plan: Living room area with built-in furniture harmonizing with existing properties of Utzon House

red the idea of a communal residence with a local book club. The 3)

furniture and furnishings concept incorporated items related to the

Model photo: Materials palette entails gray sisal carpet, white

original architect and the clients. Any new seating had to be com-

varnish glazed wood walls; untreated brickwork; and, elmwood,

fortable enough for the two-hour book club sessions.

black steel, leather, and textiles for furniture

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BAUERNEUERUNG UND UMNUTZUNG KERNMODUL INNENRAUM | ADVANCED | FRÜHLING 2019

2

3

1

Im Jahr 2020 werden in Europa 75 Prozent aller Bauarbeiten im Bestand ausgeführt werden. Deren Planung erfordert sowohl umfassende Kenntnisse historischer Baumaterialien und Konstruktionen als auch ein Verständnis für die Nutzungsgeschichte der Bauwerke. Dieses Modul vermittelt die Ziele und Methoden der Denkmalpflege, der Konservierung, der Restaurierung sowie Strategien der Bauerneuerung. Das Gelernte wird anhand eines konkreten Bauwerks geprüft, das aktuell vor einer Sanierung und Umnutzung steht. Das diesjährige zu untersuchende Objekt ist das Dillier-

Haus im historischen Zentrum von Sarnen. Das 1877 erbaute Wohnhaus mit angrenzender Kupferschmiede steht seit 2018 leer. Die Studierenden bearbeiten in Gruppen folgende drei Teilaufgaben: Erfassung und Dokumentation des Baubestandes, Erhaltung und Ertüchtigung vorhandener Bauteile sowie Ergänzung und Anpassung für eine fiktive Nutzung als «Writer in Residence».

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3

4

FIONA BALLIF, NURIA BATT, MA XIMILIAN VOLLMANN

1)

Ein Fenster im Erdgeschoss des Dillier-Hauses

| AUSSCHNITTE AUS DER PROZESSDOKUMENTATION | Die Studie-

2)

Aufnahme des bauzeitlichen Fensters inklusive Vorfenster

renden haben zu Beginn alle 28 Fenster des Dillier-Hauses aufgenom-

3)

Ansicht Möbelentwurf

men und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.

4)

Grundriss und Ansichten eines möblierten Raums mit neu interpretierten Oberflächen

Im zweiten Schritt haben sie den Erhaltungswert der Fenster, Fensterläden und Beschläge analysiert und dabei ganz unterschiedliche Aspekte wie historischer Wert, Energie oder Ergonomie berücksichtigt. Für die verschiedenen Bauteile haben sie einen Massnahmenkatalog erstellt. Im dritten Teil der Aufgabe schlagen sie ein Farb-, Materialisierungsund Beleuchtungskonzept für zwei Räume als «Writer in Residence»Nutzung vor.

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2

1

SARAH BUCHER, MICHELLE FISCHER, VERA HODEL | AUSSCHNITTE AUS DER PROZESSDOKUMENTATION | Alle 16 Türen

1)

Schnitt und Ansicht der Innentüre mit fünf Feldern

und den Treppenaufgang des Diller-Hauses in Sarnen haben die

2)

Detailfotografien

Studierenden genau unter die Lupe genommen. Konstruktion,

3)

Grundriss der beidseitig abgeblatteten Türe

Datierung und Zustand sind dabei wichtige Punkte, die für den nachfolgenden Umgang mit dem Haus beurteilt werden müssen. Für die fiktive Nutzung als «Writer in Residence» haben die Studierenden ein Raumprogramm ausgearbeitet. Damit dieses gelingt, müssen sie auch Restaurierungsmassnahmen, Anpassungen und Ergänzungen der Bausubstanz sowie das Materialisierungs- und Möblierungskonzept erarbeiten.

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BAUERNEUERUNG UND UMNUTZUNG | KERNMODUL INNENRAUM | ADVANCED | FRÃœHLING 2018

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Am Anfang dachte ich, dass Innenarchitektur viel mit Dekoration zu tun hat. Aber durch das Studium habe ich gemerkt, um was es wirklich geht: um Nutzer, Atmosphäre und Architektur im Innenbereich. RAMONA KROKER | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2018

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GESTALTUNG

LEHRE | KERNMODULE


GESTALTUNG LEHRE | KERNMODULE

VISUELLE GRUNDPHÄNOMENE | Zeichnen im Bereich Axonometrie und Perspektive. Skizzieren als Generator für die Entwicklung und Ausarbeitung eigener Ideen und Wege. Historische und methodische Grundlagen zum Thema Zeichnen. Grundbausteine des räumlichen Abbildens, Geschichte des Raumbildes. Basiswissen und Fachsprache der Architekturgeschichte. Einführung in die Gestaltung von Dokumentationen. VISUELLE KOMPOSITION | Fotografie als Werkzeug. Wahrnehmung und fotografische Dokumentation von Licht, Oberflächen und Komposition räumlicher Szenerien. Architektur- und Modellfotografie, Typografie, Regeln der Raumabbildung und Erzeugung von Raumbildern. Überblick über die Stilphasen der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts und ihre Einordnung in den städtebaulichen Kontext. MATERIAL, HAPTIK UND OPTIK | Wirkungen und Relationen von Form, Fläche, Materialität, Licht und Farbe im Raum. Haptische und optische Erscheinungsund Wirkungsweisen von Materialien. Material als Bedeutungsträger und Form der Kommunikation. Designgeschichte unter dem Aspekt der Rezeption von Designobjekten. ATMOSPHÄRE, FARBE, LICHT UND MATERIAL | Wissen und Erfahrung über die Phänomene von Farbe, Licht und Material verbunden mit Form und ihrem Einfluss auf die Wirkungsentfaltung von Atmosphäre und Aussage des Raums; Analysieren der Potenziale von Atmosphärischem in Praxis, Theorie und Kontext. FARBE FLÄCHE KÖRPER RAUM | Erproben und Erfahren von Wirkung und Zusammenspiel von «Farbe Fläche Körper Raum». Kenntnis über Beschaffenheit und Anwendung von Farbe, Tapeten und Textilien. Wissen über Techniken der Applikation von Farbe als Material, Tapeten und Textilien; Einblick in das Handwerk und in dessen Werkzeuge. Erkennen der Farbe als architektonisches Mittel. Vertiefen von theoretischem Wissen über Farbe. RÄUMLICHE VISION | Visuelle Analyse eines bestehenden Kunst- oder Architekturprojekts. Aufbau eines vertieften Verständnisses der Beziehungen zwischen Objekt und Raum, sozialem, kulturellem und historischem Hintergrund. Räumliche Beziehungen zwischen Architektur und visueller Gestaltung. KUNST UND ARCHITEKTUR | Grundzüge der Beziehungsgeschichte zwischen Kunst und Architektur am Beispiel der Gestaltung öffentlicher Plätze, Reflexion der historischen und philosophischen Hintergründe dieses Zusammenklangs. Ökonomische und organisatorische Betrachtungen zur Durchführung von Wettbewerben. Gestalterische Vertiefung einer Aufgabe, die konkret im öffentlichen Raum der Stadt Luzern angesiedelt ist.


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VISUELLE GRUNDPHÄNOMENE KERNMODUL GESTALTUNG | BASIC | HERBST 2018

1

sondern ein Denken, das sich aus der Arbeit der Hände und aus der genauen Beobachtung der dabei entstehenden Bilder ergibt. Zeichnen soll als Medium für die Ideenfindung, den Entwurf, für das Studium und den Beruf etabliert werden. Wissen zur Geschichte des Raumbildes und zur Architekturgeschichte sowie Basiswissen und Fachsprache der Architekturgeschichte werden in diesem Modul ebenfalls vermittelt. Abgerundet wird das Modul mit einer Einführung in die Gestaltung von Dokumentationen.

Zeichnen ist die Grundlage allen Gestaltens. Es ist die Basis, um eigene Ideen und Wege zu entwickeln und auszuarbeiten. Im Modul werden zwei wesentliche Darstellungsarten geübt: das freie Skizzieren und Gestalten sowie die exakte Raumdarstellung mit Axonometrie und Perspektive. Ziel des Studienelements Zeichnen ist, die Studierenden im Skizzieren und Zeichnen zu einem selbstständigen und selbstverständlichen Umgang mit den verschiedenen Zeichenmaterialien und Techniken anzuregen. Im Vordergrund steht nicht zielorientiertes Vorgehen,

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2

MICHAELA

BURTSCHER,

CORNELIA

SCHNYDER,

SIMON

LIVIO GUT, MARCO MAZZEO, SELINA PICKER, DENISE SIGG |

STEINER, DOMINIQUE TSCHIRKY | ANTONIUSKIRCHE BASEL

KASERNE LUZERN

1)

2)

Ausschnitt aus dem Gestaltungsprozess

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Ausschnitt aus dem Gestaltungsprozess


VISUELLE KOMPOSITION KERNMODUL GESTALTUNG | BASIC | FRÜHLING 2019

1

In diesem Modul wird Fotografie als Werkzeug für die eigene Arbeit vermittelt. Dabei werden die eigene Wahrnehmung und die fotografische Dokumentation von Licht, Oberfläche und Raumkomposition geübt. Die Studierenden müssen in einer ersten Aufgabe kleine Raumszenerien mit typografisch bedrucktem Papier und einem weiteren Material entwickeln. Sie können dafür die Papierbögen falzen, biegen, zerschneiden und in Beziehung zueinander setzen. Die entstandenen Szenerien aus Papier halten die Studierenden fotografisch fest. Dabei müssen sie verschiedene Standpunkte, Tiefen-

unschärfen und Lichtdramaturgien miteinbeziehen. Die Raumszenerien werden Schritt um Schritt – immer hinsichtlich einer prägnanteren Komposition – verändert und fotografisch festgehalten. Zuletzt werden die entstandenen Fotografien in einer Broschüre zusammengetragen und mit kurzen Textinformationen ergänzt.

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2

NATALIE KUHN | BERGWELTEN 1)

Bildsequenz, Objekt zum Thema Faltung (Gebirgsbildung) Material: bedrucktes Papier

2)

Komposition zum Thema Bewegung (Bergsee) Material: textiles Tuch und bedrucktes Papier

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ATMOSPHÄRE, FARBE , L I C H T U N D MAT E R I A L KERNMODUL GESTALTUNG | INTERMEDIATE | FRÜHLING 2019

1

Jeder reale Ort weist eine Summe spezifischer Charakteristika auf, die den Ort als solchen beeinflussen, prägen oder auch dominieren. Die Summe dieser Parameter nennen wir Atmosphäre. Das Modul will die einzelnen Komponenten von Atmosphäre – Farbe, Licht und Material – visuell, analytisch und in kritischer Weise untersuchen und ihre räumlichen Gestaltungspotenziale erproben. Zu Beginn begeben sich die Studierenden auf eine visuelle Recherche. Sie dokumentieren die Atmosphäre realer Orte mit Hilfe geeigneter Mittel, Medien und

Materialien. In der Wahl des zu analysierenden Orts sind die Studierenden frei. Die einzige Bedingung ist, dass der Ort ein Innenraum ist. In einer zweiten Phase transferieren die Studierenden die Potenziale der Analyse in ein protoatmosphärisches und massstabfreies Modell.

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3

2

YANNIC GISLER, CARLA THELER, MA XIMILIAN VOLLMANN,

1)

Protoatmosphäre zum Begriff Freizeit, Ansicht A

SARA VERGALLO | ATMOSPHÄRE DER FREIZEIT | Das Raumkon-

2)

Protoatmosphäre zum Begriff Freizeit, Ansicht B

zept besteht aus einem offenen Bereich, der in einem geschlosse-

3)

Protoatmosphäre zum Begriff Freizeit, Ansicht C

nen Rückzugsort mündet. Eine Durchgangszone grenzt die beiden Bereiche klar voneinander ab. Sie dient der Be- und Entschleunigung. Die Raumstruktur im aktiven Bereich ist kleinteilig und verspielt. Glatte Oberflächen und bunte Farbtöne verstärken die aktive Atmosphäre. Demgegenüber bringen grossflächige Elemente im Regenerationsbereich Ordnung und Ruhe in den Raum. Zurückhaltende Farbtöne in Kombination mit weichen Materialien wirken angenehm und sorgen für eine Wohlfühlatmosphäre.

33


FA R B E , F L Ä C H E , K Ö R P E R , R A U M KERNMODUL GESTALTUNG | ADVANCED | HERBST 2018

1

Farbe ist ein architektonisches Gestaltungsmittel. Im Modul werden Wirkung und Zusammenspiel von Farbe, Fläche, Körper und Raum erprobt sowie Kenntnisse zur Beschaffenheit und Anwendung von Farben, Tapeten und Textilien vermittelt. Das erlernte Wissen um die Wirkung von Farbe, Licht und Material auf die Atmosphäre vertiefen und festigen die Studierenden durch Anwendungen im Raum. Aufgabe: Ein ehemaliges Industriegebiet, das sich im Übergang von Stadt zu Land befindet, wird umgebaut und umgenutzt. Es entstehen neue Wohn-, Arbeits- und Ateliereinheiten. Die Studierenden

bearbeiten eine Ateliereinheit, bestehend aus drei Räumen auf zwei Etagen und einer verbindenden Treppe. Die Bauherrschaft möchte die Räume durch Materialien wie Farbe, Textilien, Linoleum, Keramik und/oder Tapeten neu definieren. Zudem ist sie an Vorschlägen für eine zukünftige Nutzung interessiert. Die Studierenden erstellen für die drei Innenräume ein Farb- und Materialkonzept. Mit Hilfe von Bildern, Fotografien, Karten, Texten und/oder Filmausschnitten definieren sie zu Beginn die gewünschte Raumatmosphäre und kombinieren sie mit einer passenden Nutzung.

34


2

3

Studentinnen ist es gelungen, ihre Inspirationsbilder in eine stim-

LYNN KNOBEL, KARIN UNGERER | TAGTRAUM | Zwei verträumte Stimmungsbilder dienen als Ausgangslage der Arbeit der beiden

mige Farbpalette zu übersetzen und daraus ein ebenfalls stimmi-

Studentinnen. In einem weiteren Schritt mischen sie in Anlehnung

ges Farb- und Materialisierungskonzept für die Räume abzuleiten.

dazu eine Farbpalette mit Silikatfarben. Teil der Aufgabe ist,

1)

Modellfotografie Treppenaufgang

Farbphänomene im Zusammenhang mit Licht, Reflexion und Ober-

2)

Die Farbgebung und ihre Wirkung

fläche zu beobachten und die gewonnenen Erkenntnisse in den

3)

Die Oberfläche und ihre Wirkung

eigenen Entwurf zu integrieren. Das Duo gliedert die Wände horizontal mittels feiner und grober Putzkörnungen vom selben Farbton und erzeugt dadurch unterschiedliche Nuancen. Ein Spiel aus Schichten und Strukturen verleiht den Räumen ebenfalls eine verträumte Atmosphäre. Den

35


RÄUMLICHE VISION KERNMODUL GESTALTUNG | ADVANCED | FRÜHLING 2019

1

Im Modul Räumliche Vision werden die Beziehungen zwischen Objekt und Raum und zwischen Architektur, Kunst und visueller Gestaltung untersucht. Die Erkenntnisse werden in eine Ordnung gebracht und in einer übersichtlichen Präsentationsform vorgelegt. Im Vordergrund stehen gestalterische Überlegungen und Übungen, die eine Annäherung an eine spezifische Situation ermöglichen und diese gleichzeitig verständlich darstellen und erläutern. Die Studierenden können hierfür ein Kunstobjekt im öffentlichen Raum auswählen und sich diesem mit Film, Fotografie, Zeichnungen oder Malerei

annähern und es dokumentieren. In Inputveranstaltungen werden grundsätzliche Möglichkeiten visueller Analyse und Theorien der Raumwahrnehmung in der Architektur vorgestellt.

36


2

3

FRANZISKA SCHEUBER, JOANNA SURIEL SANTANA |

In der ersten Phase des Projekts analysierten die Studentinnen

EIN

BALANCIERENDER | Ungewöhnlich ist das Kunstwerk, das über

einzelne Elemente des Areals, dann gelangten sie über das Innere

den Köpfen der Passanten/-innen beim Rosshof in Basel schwebt.

des Gebäudes bis zum Innenhof. In der zweiten Phase untersuch-

Die Skulptur «Ein Balancierender» von Hubertus von der Goltz

ten sie die Zusammenhänge zwischen Übergängen, Wegen und

steht wie ein Seiltänzer auf einem Eisenbarren, der aus dem

ihre Brücken. Danach hielten sie ihre Beobachtungen und Analyse

Abschluss der Fassade sticht. Die beiden Studentinnen haben die

fest.

Skulptur im Kontext ihrer Architektur untersucht. Bewegt man sich

1)

«Ein Balancierender» Petersgraben, Basel

um das Gebäude, wird die Skulptur zur Linie – genau wie die vorge-

2)

Fotoserie des Kunstwerks

hängte Fassade des Gebäudes auch. Raum und Zwischenraum,

3)

Innenraumaufnahme und Fassadenmaterialität

Fläche und Linien werden dabei zum Thema.

37


KUNST UND ARCHITEKTUR KERNMODUL GESTALTUNG | ADVANCED | FRÜHLING 2019

2

1

Öffentlichkeit und öffentlichem Raum entwickeln. Ausserdem werden praktische Fragen zur Organisation von Wettbewerben, zum Wert des Kunstwerks, zu Versicherung und Haftung geklärt. Mit einer praktischen Aufgabe wenden die Studierenden das Gelernte an. Die diesjährige Übung bestand darin, für das Luzerner Löwendenkmal eine Plattform zu entwerfen. Diese soll Besucherinnen und Besucher näher an den Löwen bringen und zugleich als Bühne genutzt werden können.

Im Architekturdiskurs der Gegenwart gewinnen Bezüge zur Kunst zunehmend an Bedeutung. Architekten/-innen und Innenarchitekten/-innen arbeiten mit kunstspezifischen Ansätzen, Künstler/innen orientieren sich an der Architektur und gemeinsam entwickeln sie interdisziplinäre Lösungen. Vorlesungen erläutern an historischen und aktuellen Beispielen, wie gemeinsame Beiträge aus Kunst, Philosophie, Religion und Architektur zu Gesamtkunstwerken verschmelzen. Diskutiert werden Projekte, die dank neuer Technologien möglich werden und subversive Aktionen, die eine veränderte Wahrnehmung von

38


3

4

JOANNA SURIEL SANTANA, CARLA THELER, SARA VERGALLO |

Der ganze Bau besteht aus Holz. Die Treppe und die Rampe sind

NÄHERRÜCKEN | Eine Konstruktion auf der Wasserfläche vor dem

jeweils auf einer Seite beplankt, auf der anderen zieht sich ein

Löwendenkmal in Luzuern bringt die Besucher/innen nicht nur

leichtes, filigranes Geländer mit Drahtseilen als Absturzsicherung

näher ans Kunstwerk, sondern lädt auch zum Verweilen ein. Der

über die ganze Distanz.

Löwe rückt dadurch verstärkt in den Mittelpunkt und liegt visuell

1)

Ausschnitt des Modells

auf einer Empore. Besucher/innen gelangen über eine Treppe oder

2)

Skizze zur Holzskulptur

eine rollstuhlgängige Rampe von zwei Seiten auf die obere Platt-

3)

Grundriss der Bühne mit Tribühne

form. Von dort führt eine weitere, breite Treppe auf eine tiefergele-

4)

Schnitt durch die Plattform

gene Plattform direkt über der Wasseroberfläche.

39


Wenn mich jemand fragt, was Innenarchitektur ist, dann verkaufe ich unseren Beruf als Architektur, die auf den Innenraum und den Menschen fokussiert. JENNIFER BÄNZIGER | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2018

40


TECHNIK

LEHRE | KERNMODULE


TECHNIK LEHRE | KERNMODULE

GRUNDLAGEN DES BAUENS | Einblick in die zentralen Fragestellungen der vier Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik | Energie. Verständnis für die spezifischen Denkweisen der eigenen und der anderen Fachrichtungen. Bewusstsein für die Notwendigkeit des Dialogs zwischen verschiedenen disziplinären Kulturen. STRUKTUR, STATIK UND FÜGUNG | Kennenlernen der Typologie von Tragwerken in Holz in verschiedenen Grössen; Analyse von raumbildenden Baustrukturen in Holz und ihren Verbindungen; Ableitung von Gestaltungsideen und formalen Absichten nach Kriterien der Konstruktion im Entwurfskonzept eines Möbels; Einblicke in Aspekte des Bauingenieurwesens und der Materialkunde. WERKSTOFF, KONSTRUKTION UND ERGONOMIE | Erfahrung von Eigenschaften und Bearbeitung von Werkstoffen sowie Wissen um Anwendungsgebiete; aktuelle und visionäre Transformation, Anordnung und Verarbeitung von Materialien im Bau; Anatomie, Physiologie und Arbeitsprozesse sowie deren Relevanz für die Gestaltung im Raum. BELEUCHTUNG, AKUSTIK UND KLIMA | Wissen und Erfahrung im Bereich der physikalischen Grundlagen und Wirkungen von Licht, Schall und Raumakustik, Klima und Raumluft in Bezug auf die Wahrnehmung und das Befinden; Einsatzbereiche von technischen und gestalterischen Massnahmen; Relevanz der physikalischen Umweltfaktoren in Raum und Gebäude. FINISHINGS AND DETAILS | Study of the process of constructing interiors including space-defining surfaces, cladding, and coatings; analysis of the effect and meaning of these elements; knowledge of the specific properties of materials and constructive systems of finishings; sustainability and building biology; tactile, visual, and acoustical aspects; building physics and, visits to construction sites in relation to the topics of the module. KOMFORT UND ENERGIE | Grundlagen des Komforts, (Klima- und Behaglichkeitsphänomene), Gebäudetechnik im Kontext von Architektur, Tragwerk und Eigenschaften der Gebäudehülle sowie daraus resultierende Energiebetrachtungen. RAUMGESTALT | Verständnis für Fragen des Gebrauchs und der Tektonik, im Sinne eines Dispositives zwischen technischem Sachverhalt und den Gebäudeelementen als künstlerische Gestalt. Auseinandersetzung mit räumlich kleinteiligen Elementen. Beschäftigung mit historischen und aktuellen Beispielen. Die kritische Auseinandersetzung kreist um Themen der Atmosphäre und des Komforts.



S T R U K T U R , S T AT I K U N D F Ü G U N G KERNMODUL TECHNIK | BASIC | FRÜHLING 2019

1

5

8

2

10

1

4

9

3

11 7 7 6

5

In diesem Kernmodul lernen Studierende die Typologien von Holztragwerken verschiedener Dimensionen kennen. Als gewachsener, organischer Baustoff hat Holz beim Tragverhalten und bei der Raumbildung besondere Eigenschaften. Anhand von ausgewählten Bauwerken werden die Bauweise und Fügung von traditionellen und zeitgenössischen Holzbauten nachvollzogen. Dazu werden zuerst die bauliche Struktur und dann einzelne Verbindungsknoten analysiert. Dies geschieht vor allem mit Handzeichnungen und dem Bau von zerlegbaren Modellen in unterschiedlichen Massstäben. Die Analyse

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Zarge Sturzriegel Gratleiste Türblatt Deckenbalken Bodenbretter Schwelle Rähm Riegel Täfer Sockel

der Holzbauten dient als Grundlage, um im letzten Drittel des Moduls ein sorgfältig konstruiertes Behältermöbel mit beweglichen Teilen zu entwerfen. Vorlesungen führen in die Entwicklungsgeschichte von Holzbauten und Möbeln, in die Grundlagen der Tragwerkslehre und in ökonomische Aspekte des Bauens mit Holz ein.

42


B

B

2

A

A

Grundriss Erdgeschoss | 1:75

B

A

B

A

0

1

2

Schnitt A-A | 1:75 Grundriss Obergeschoss | 1:75

5m

3

CARMEN BLÄT TLER, ALESSANDRA GOBELI, LIVIO GUT, SIMON

barer Tür und die beiden seitlich angebrachten Kuben nehmen die

HOFER, RONJA LIMACHER, MICHELLE REICHMUTH | FERIEN-

diversen Flaschen, Gläser und Mixutensilien auf.

HAUS «UF DR HÖCHI» VON HANS LEUZINGER, BRAUNWALD GL,

1)

Knotenpunkt Innenwand mit Tür

1927 | Das Fachwerkhaus «Uf dr Höchi» des Architekten Hans Leu-

2)

Ferienhaus «Uf dr Höchi»: Grundriss und Längsschnitt

zinger mit seinem prägenden Pultdach dient den Studierenden als

3)

Barmöbel: axonometrische Darstellung der Einzelteile

Vorlage für die Analyse. In Anlehnung an den Hausentwurf haben sie danach ein Behältermöbel aus Esche in Stollen- und Brettbauweise entworfen. Der als Bar benutzbare «schwebende» Behälter wirkt dank seinen langen, schlanken Beinen leicht und ungewöhnlich. Schlitz-Zapfen-Verbindungen mit teils zusätzlicher Lagesicherung bilden das Grundgestell. Der mittlere Kubus mit aufklapp-

43


1

2

CÉLINE KÖPPEL, ZEYNEP KORAL, MARCO MAZZEO, CHELSEA

goldenen Schnitts orientiert. Die drei Module lassen sich in unter-

TÄNNLER, ROMAN SCHÄRER, SELINA REA WIDMER | FERIEN-

schiedlichen Anordnungen und Ausrichtungen aufeinanderstapeln.

HAUS AM OBERSCHWÄNDIBERG VON ALTHAMMER HOCHULI,

Das Behältermöbel ist somit je nach Nutzen und Raum ein- oder

BRAUNWALD GL, 2007 | Auf die alten Bruchsteinmauern eines

beidseitig bedienbar. Dank seiner Höhe kann es auch zum Arbei-

ungenutzten Stallgebäudes wird ein Holzbau in Rahmenbauweise

ten im Stehen benutzt werden.

mit vorfabrizierten Bauelementen aus Lärchenholz gesetzt. Die

1)

Ferienhaus: Querschnitt und Grundriss Erdgeschoss

Sprache des Gebäudes bezieht sich auf Holzbauten der Moderne

2)

Ferienhaus: Axonometrie Bauweise und Konstruktion

in der Region.

3)

Ferienhaus: Modellfoto

Das aus dem Ferienhaus abgeleitete Behältermöbel besteht aus

4)

Fotografie des Behältermöbels

drei Schubladenmodulen. Um ein harmonisches Gesamtbild zu

5)

Detailfotografie der geöffneten Schubladen

erzielen, haben sich die Studierenden am Teilungsverhältnis des

44


STRUKTUR, STATIK UND FÜGUNG | KERNMODUL TECHNIK | BASIC | FRÜHLING 2018

3

4

5

45


BELEUCHTUNG, AKUSTIK UND KLIMA KERNMODUL TECHNIK | INTERMEDIATE | FRÜHLING 2019

1

Die Atmosphäre und der Komfort eines Raums werden wesentlich durch die drei Faktoren Beleuchtung, Akustik und Klima bestimmt. Im Modul werden die physikalischen Grundlagen und Wirkungen der Raumbelichtung, des Raumschalls und der Raumluft vermittelt. Die Studierenden beobachten und hinterfragen dabei die eigene Wahrnehmung. Das Medium Licht wird als essenzielles Element innerhalb der Innenarchitektur verstanden und daher als Schwerpunkt behandelt. Die vermittelten Lerninhalte werden mit einem Lichtprojekt gefestigt. Die Konzeptidee wird im direkten Umgang

mit dem Medium Licht durch Erproben, Bearbeiten und Experimentieren im Projekt erfahrbar. Die erlernten Methoden und die daraus gewonnenen Erkenntnisse schärfen die alltäglichen Erfahrungen mit der Raumbelichtung und helfen bei der Anwendung in der Praxis.

46


2

3 1 | L01 Beleuchtung Jesus 2 | L02 Beleuchtung Himmel 3 | L03 Beleuchtung Personen 4 | L04 Fokussierung

4 2 4

2 1 3

3

NATALIE KUHN, TANJA STEIGER | OBERKIRCHE HERZ JESU,

Stromschiene in der Apsis angebracht. Die Fokussierung einzelner

ZÜRICH WIEDIKON | In der Kirche Herz Jesu in Zürich Wiedikon

Teile des Gemäldes gelingt mit dem richtigen Ausstrahlwinkel.

soll mit der Lichtplanung eine freundliche Atmosphäre erzielt wer-

1)

Chor vor (links) und nach (rechts) dem Eingriff

den, die Ruhe ausstrahlt und Besinnlichkeit zulässt. Dabei soll die

2)

Längsschnitt der Herz-Jesu-Kirche

Aufmerksamkeit der Besucher/innen auf das Identitätsmerkmal

3)

Beleuchtete Flächen der einzelnen Teile des Gemäldes

der Kirche – das Gemälde in der Apsis – gelenkt werden, denn dieses wirkt nun dunkel, flach und unbelebt. Um die Wirkung der Apsis zu optimieren, sind keine baulichen Massnahmen notwendig. Die vorhandenen Farben werden in ihrer Wirkung durch die richtige Lichtplanung verstärkt. Dazu werden Leuchten mit verschiedenen Farbtemperaturen mittels einer

47


FINISHINGS AND DETAILS CORE MODULE TECHNOLOGY | ADVANCED | AUTUMN 2018

1

different spaces and situations are analyzed through exercises. These investigations include the question as to how materials can be used to respond to specific demands. The main focus of this analysis is on how the materials are perceived and how their potential can be employed in construction. An individual approach to dealing with materials and their conscientious implementation are both essential to the planning and designing of interiors.

AESTHETICS OF THE SURFACE – A LOOK BEHIND THE SCENES

Materials define space, both inside and out. They impart structure, induce comfort, trigger memories, and give a room a new look. This module addresses construction, materials, and detailing. Space-defining elements such as floors, walls, and ceilings serve as the basis of the analysis of materials and construction systems. Theoretical inputs feature studying materials in context with special consideration of their significance and impact in defining space. The aesthetic, structural, and technical components of

48


2

3

MARTINA BENZ, DÉSIRÉE SCHENK | INTO ANOTHER WORLD |

1)

Detail: Velvet upholstered wall

Entering through an entrance box with a video installation (2), vie-

2)

Section: Atmosphere of entrance box with video installation,

wers leave their everyday lives and immediately are immersed in

counter, and storage area

the mysterious world of theater. The lobby is characterized by a

3)

space-defining, elegant, hard-surface counter, which incorporates a bar and ticketing. A velvet upholstered wall (1) with integrated indirect lighting secludes the wardrobe and storage spaces and softens the presence of brass and terrazzo in the surroundings. The proposed solution is both functional and atmospheric.

49

Axonometric: Overall layout


Man weiss so vieles nicht. Und manchmal auch nicht, ob man etwas Neues wagen soll. Dann denke ich: Just do it. Das Experiment gehรถrt einfach zum Beruf. SIMONE ISELI | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2014

50


PROJEKTMODULE

LEHRE |


PROJEKTMODULE LEHRE

RÄUMLICHES SELBSTPORTRAIT | Anwendung von Entwurfs- und Planungswissen aus subjektiver Erfahrung und Erkenntnis; Umsetzung eines Raums der eigenen Wohnung im Projekt; Analyse des Spannungsfeldes der baulichen Anforderungen und der Bedürfnisse; Einbezug grundlegender Erkenntnisse zu innenräumlichen Phänomenen und Wirkungen. ENTWURF UND KONZEPT INNENRAUM | Umsetzung eines innen-architektonischen Projekts am konkreten Beispiel eines bestehenden Gebäudevolumens; praxisbezogene Auseinandersetzung mit dem Thema «Raum und soziales Umfeld» in Wohnungen; Technik, Konstruktion und räumliche Komposition als Lösungsansatz im Dienste der Bedürfnisse der Nutzer. KONTEXT 1 | Erarbeiten eines interdisziplinären Projekts mit Studierenden aus den Studiengängen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik | Energie; Vermittlung von Fach- und Kommunikationswissen zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit und zum Halten einer wissenschaftlichen Präsentation; Förderung des projektorientierten und systematischen Denkens sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit. KONTEXT 2 | Förderung der schriftlichen und mündlichen Sprachkompetenzen in Bezug auf das Studium und die Berufspraxis; Vermittlung und Anwendung von berufsrelevanten Textsorten, Rede- und Präsentationsmethoden sowie adressatenorientiertem Schreiben; zielgruppengerichtete Umsetzung verbaler, nonverbaler und paraverbaler Mittel in verschiedenen mündlichen Kommunikationssituationen. BAUTEN ENTDECKEN | Analyse eines einfachen einheimischen Bautyps aus einer gegebenen geografischen Weltregion in Bezug auf örtliche Gegebenheiten wie Klima, Materialvorkommen, Werkzeuge, Handwerkskultur oder Nutzungsanforderungen. Interdisziplinäre Erarbeitung einer einfachen Konstruktion auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse. MODELL UND PROTOTYP | Entwerfen eines Objektes in einem spezifischen Umfeld und einer definierten Funktion im Raum; gestalterische und funktionale Verknüpfung von Form, Material, Farbe und haptischen Eigenschaften der Oberflächen; Modellbau und Präsentation des Objekts im Massstab 1:1. ÖFFENTLICHER INNENRAUM | Erarbeitung eines Projekts der Innenarchitektur in Räumen öffentlicher Nutzung; Entwurfsprozess von der konstruktiven, technischen und funktionalen Analyse bis zur konkreten Gestaltung und Detailplanung von Räumen und ihrer Ausstattung; Präsentation anhand von Raumfragmenten und Bemusterungen im Detailmassstab. HUMAN BUILDING | Design scheme process for an interior architecture project in the context of using and representing businesses and institutions; highly complex analysis of the functional requirements, technical specifications, and interior architecture «Gestalt»; ethodological deepening of concept, project, and detailing up to the concrete materialization.


PRAXIS IM STUDIUM | Erwerb praktischer und/oder unternehmerischer Erfahrung im Umfeld der während des Studiums aufgebauten Kompetenzen; in der Regel Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmen oder für den Aufbau eines eigenen Start-ups. INTERDISZIPLINÄRER WORKSHOP (Blockwoche) | Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes anhand eines konkreten Objektes. Einüben von Fertigkeiten und Fähigkeiten wie Erstellen von Varianten, Reflexion und Analyse von Konzepten sowie Zusammenarbeit mit den Fachdisziplinen. ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | Kurzentwürfe, die durch den Fokus auf einzelne Räume sowie zusammenhängende Raumsequenzen eine vertiefte Betrachtung von Raum, Atmosphäre und Gebrauch erlauben. Die Entwürfe werden im Zwei- bis Dreiwochenrhythmus in interdisziplinären Gruppen bearbeitet.




RÄUMLICHES SELBSTPORTRAIT PROJEKTMODUL | BASIC | HERBST 2018

1

Als Selbstportrait wird eine Darstellung der eigenen Physiognomie bezeichnet. Im erweiterten Sinn kann damit die unmittelbare Lebenswelt des Menschen als Darstellung der eigenen Person im räumlichen Zusammenhang verstanden werden. Die Studierenden analysieren die Qualitäten eines bestehenden Raums und testen mögliche kompositorische Ansätze. In einem zweiten Schritt definieren sie ihre eigenen Nutzungsansprüche und Vorstellungen des Ambientes. Dafür erarbeiten sie ein konstruktives Konzept und einen materiellen Ausdruck. Die Entscheidungen werden noch einmal auf innenräumliche

Phänomene und Wirkungen hinterfragt und überarbeitet. Die gestalterischen Elemente sollen gezielt auf die Wahrnehmungswirkung ausgerichtet sein. Die zu bearbeitende Wohneinheit befindet sich in der Wohnüberbauung Weinrebhalde in Hünenberg ZG. Die Terrassensiedlung des Architekten Peter Kamm stammt aus den 1970er-Jahren und zeichnete sich bereits damals durch Systemtrennung aus. Solche Bauwerke sind über ihren Lebenszyklus betrachtet ressourcenschonend, weil sie relativ einfach erneuert werden können.

52


2

3

Entwurf strahlt dank der fein abgestimmten Farben und Materia-

ALESSANDRA GOBELI | LICHT & ATMOSPHÄRE | Auf der Grundlage eines Reliefs von Sophie Täuber-Arp mit ovalen Abtiefungen

lien eine harmonische und gemütliche Atmosphäre aus.

und überlagernden Bruchlinien entwickelte Alessandra Gobeli eine

1)

Modellbild des Innenraums

ansprechende Zonierung mit einer tieferliegenden Lounge und mit

2)

Grundrisskonzept mit den geschwungenen Einbauten

einem tieferliegenden Schlafbereich. Eine raumhohe, gekrümmte

3)

Schnitt mit der tieferliegenden Wohninsel

Wand leitet an der Küche vorbei in die Wohnbereiche an der Fensterfront. Wie selbstverständlich ergab sich aus den gelb bemalten Kanten des Reliefs ein stimmungsvolles Beleuchtungskonzept – ergänzt, wo nötig, durch Punktlicht. Die spitzbeinigen Möbel tanzen leicht über die verschiedenen Niveaus des offenen Grundrisses, dessen Bereiche alle angenehme Grössen aufweisen. Der

53


ENTWURF UND KONZEPT INNENRAUM

A

A

2

A

1 A

A

PROJEKTMODUL | BASIC | FRÜHLING 2019

1.40 1.40 1.80 1.80

1.40 1.40 1.80 1.80

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B

1.80 1.80

1.40

A

A

A

A

A

1.40

driss 3.OG | 1:100

Grundriss 4.OG | 1:100 Grundriss 4.OG | 1:100

Grundriss 5.OG | 1:100 Grundriss 5.OG | 1:100

Für eine fiktive Bauträgerschaft soll eine mehrgeschossige Wohnung in ein bestehendes Volumen eingebaut werden. Dabei geht es nicht mehr um die Umsetzung der eigenen Bedürfnisse, sondern um das Einfühlen in ein Gegenüber und das Herausarbeiten von Lösungen unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen wie einem fixen Raumprogramm, den Vorlieben der Bauherrschaft, der bestehenden Gebäudestruktur, den städtebaulichen Gegebenheiten und dem kulturellen Kontext. Die Komposition über mehrere Geschosse und der Entwurf mit dem Schnitt stehen im Zentrum.

offene Raumverbindung

Zwei historische Häuser in der Aarauer Altstadt, die im Innern bereits verbunden sind, sollen im zweiten und dritten Obergeschoss sowie im Dachgeschoss in drei mehrgeschossige Wohnungen umgebaut werden. Der Ausbau muss den grossen Raumtiefen und der dadurch anspruchsvollen Lichtführung Rechnung tragen. Jede Wohnung benötigt genügend Stauraum, da keine zusätzlichen Nebenräume im Gebäude zur Verfügung stehen. Das zentrale Thema des Entwurfs soll die Treppe sein. Sie ist vorzugsweise in Holz- oder Holzwerkstoffen zu konstruieren.

offene Raumverbindung

54

geschlossene Raumverbindung geschlossene Raumverbindung


3

4

7

8

6

5

2

4

3

1

Bodenbelag | Treppenstufen Parkett Esche Stufen rutschsicher ausgeführt

2

Bodenbelag Feinsteinzeug – La Roche di Rex Farbe: Blanc

3

Wände Bruchstein bestehend

4

Wände Kalkputz – Terra di Pietra Farbe: Farrow and Ball – White Tie

5

Treppe Stahl Farbe: Schwarz, verzundert

6

Küche MDF mit Kunstharzoberfläche Farbe: Anthrazit

7

Küche Corian Farbe: Light Ash

8

Farbakzente Dromore – Osborne and Little Farbe: Türkis

1

RONJA LIMACHER | RATHAUSGASSE 6 UND 8 | Die dreigeschos-

Kinderzimmer untergebracht. Die Materialisierung ist schlicht.

sige Wohnung betritt man durch einen grosszügigen Eingangs-

Farbakzente werden durch Textilien und die Möblierung gesetzt.

bereich im dritten Obergeschoss, der in ein Büro samt Küche

Das Parkett aus Esche und die cremefarbenen Wände erzeugen

mündet. Auf derselben Ebene befinden sich auch eine grosse Gar-

eine warme Atmosphäre. Einen Kontrast dazu bilden die zweige-

derobe sowie eine Gästetoilette. Eine viertelgewendelte Treppe in

schossige Bruchsteinwand und die Stahlkonstruktion der Treppe.

einer Ecke erschliesst die darüberliegenden beiden Wohnebenen.

1)

Grundriss viertes Obergeschoss

Im vierten Obergeschoss bietet im vorderen Bereich der loftartige

2)

Grundriss fünftes Obergeschoss

Wohn- und Essbereich samt Küche ausreichend Platz. Der Schlaf-

3)

Querschnitt

bereich der Eltern ist zum Innenhof ausgerichtet. Das fünfte Ober-

4)

Materialisierung

geschoss verfügt über eine Galerie und lässt den Wohnbereich darunter luftig und gross wirken. Auf derselben Ebene ist das

55


1

Da die Geschosse nur an den beiden Schmalseiten über Fenster

ALESSANDRA GOBELI | RATHAUSGASSE 6 | Die zweigeschossige, lange, aber schmale Altstadtwohnung bekommt durch den gewähl-

verfügen, weist das Zentrum der Wohnung wenig Tageslicht auf.

ten Grundriss eine unverhoffte Grosszügigzeit. Dazu tragen der

Deshalb wurde im dritten Obergeschoss mit gezielt gesetzten

luftige Eingang im dritten Obergeschoss wie auch der sich von

Lichtbändern für eine Streuung des Tageslichts gesorgt. Ein künst-

Fassade zu Fassade erstreckende Raum im zweiten Obergeschoss

liches Beleuchtungskonzept aus verschiedenen Decken-, Wand-

bei. Eine zentrale Treppe verbindet die beiden Ebenen und struk-

und Stehleuchten rundet das Konzept ab.

turiert sie zugleich. Herzstück ist das zweite Obergeschoss, das

1)

Blick aus dem Wohnbereich in Richtung Küche

Büro, Küche, Ess- und Wohnbereich so aufnimmt, dass eine Zone

2)

Längsschnitt mit der Treppe als verbindendes Element

fliessend in die andere übergeht. Ein zurückhaltendes Material-

3)

Grundriss zweites Obergeschoss

und Möblierungskonzept mit natürlichen Oberflächen und warmen

4)

Grundriss drittes Obergeschoss

Farben verleihen der Altstadtwohnung Behaglichkeit.

56


ENTWURF UND KONZEPT INNENRAUM | PROJEKTMODUL | BASIC | FRÃœHLING 2019

2

3

4

57


ÖFFENTLICHER INNENRAUM PROJEKTMODUL | INTERMEDIATE | FRÜHLING 2019

1

Das Modul befasst sich mit dem Entwurf eines temporären freistehenden Pavillons im öffentlichen Raum. Was sind die Rahmenbedingungen eines solchen Begegnungsorts und wie wird der Entwurf durch den öffentlichen Charakter geprägt? Wir beschäftigen uns mit der Gestaltung öffentlicher Räume, die verschiedene Nutzungen verflechten können. Der Projektperimeter befindet sich im Limmattal zwischen Dietikon und Spreitenbach. Den Rahmen bildet die Regionale 2025, ein Projekt, das sich mit der Entwicklung des Limmattals beschäftigt und sich im Herbst 2019 erstmals öffentlich

präsentiert. Der Pavillon soll die Identität des Limmattals stärken und einen klaren Bezug zur Umgebung darstellen. Damit soll ein attraktiver Begegnungsort für die Bevölkerung geschaffen werden – ein Ort für Aktionen und Interaktionen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Projekt ausgewählt und im Rahmen des Auftritts der Regionale 2025 im September 2019 umgesetzt wird.

58


2

3

SARA STÄUBLE | WILDNIS | Auf der Wiese entsteht eine weitere

1)

Modellfotografie

Wiese – üppig und blühend. Mit dem Pavillon der Wildnis wird eine

2)

Nutzungsszenario: öffentliches Konzert

Überhöhung der Natur als Blickfang geschaffen. Ein Stück Natur-

3)

Visualisierung des Pavillons

raum wird eingefangen, von einer Plattform als Aufenthaltsort umrahmt und unter einem filigranen Dach kultiviert. Die Assoziation der Wildnis verweist treffend auf die Absichten der Regionale 2025, die auf Themen der Raumplanung im Limmattal aufmerksam machen will – so zum Beispiel auf den Erhalt von grünen Zonen. Die Studentin verwebt Aufgabe, Konzept und Entwurf zu einem inhaltlich und gestalterisch schlüssigen Projekt.

59


HUMAN BUILDING PROJECT MODULE | ADVANCED | AUTUMN 2018

1

The projected clients are a project developer and microapartment manager who aim to make student housing more attractive by providing residents not only with the comforts of living in their own private home, but also with the opportunity to profit from common exchange and communication with others. A closet full of books is a thing of the past, but also today direct contact with other people cannot be replaced by Facebook. A lounge in the entrance hall, a covered outdoor area, or the laundry room and the staircase are places of exchange and encounter. Endowing these common spaces with

distinctive character and architectural traits is as much a part of the assignment as planning the associated small dwellings in a way that these become a place with which the residents can identify. Key components of the assignment include addressing the spatial layout, lighting, and choice of colors and materials. Just as the nature of the assignment ranges from public to very private, the scale of developing the project details should extend from an overview of the various levels to the selection of the door handle.

60


2 N

Rooftop Private Unit

Private Unit Wheelchair

M 1:125

Common Room Laundry w. Clothesline

Urban Garden

2. Floor

Private Unit

M 1:50

M 1:50 Range of motion ø150cm

Private Unit

1. Floor D

F

Private UnitPersonas Wheelchair

3 Private Unit Dirty clothes "Box"

Lamp radius

ro nd oor

Co–Working

Armin is a Ilustration student. He likes to cook and invite friends to test new recipies. Armin cooks usually together with his best friend Andrea. Armin is rather introverted and doesen't go out to the Bars very often. Uses: Private and common kitchen Rooftop garden for drawing

Bike storage Atrium Garden with Fireplace C

Heating

C

Entrance Storage room Café

E

E

Berit is an exchange student from Oslo. She is a passionate biker and uses her bike wherever she goes in town. Berit is a communicative person and would like to improve her knowledge of German. Uses: Bike shed Café to meet people and improve her german Fireplace to meet friends from the house

TA.IA.Human Building.Yves Niederberger.Sem.18/19 Bench

D

Carla is from Basel and studies Public & Nonprofite Management. She plays piano and from time to time she gives concerts with a small chamber music orchestra. She is in a wheelchair.

F

Uses: Common room to give small concerts Café to meet friends

M 1:33

TA.IA.Human Building.Yves Niederberger.Sem.18/19

Y VES NIEDERBERGER | STUDENT HOUSING | The motto behind the concept is “towards the outside, the view; towards the inside, the community”. The material used for exterior façade, structure, and carried on into the interior is wood in different variations: dark and light, burned and natural. The layout of the overall facility is defined by a round ground plan with an atrium, garden, and fireplace at the center. The compact individual units accommodate all the features of a private apartment. 1)

Rendering: Atrium with fireplace

2)

Concept plan

3)

Ground plan: Private unit

61


1

2

LYNN KNOBEL | HOMEY, PROTECTIVE, FLEXIBLE, CLOSE |

1)

Axonometric: Modular system of assembly

Through a modular system of assembling units, this student

2)

Floor plans: furniture closed (left); furniture open (middle); tailored for wheelchair user (right)

housing community grows like a tree by spreading its branches. 3)

Following the principle of a platform with common facilities in rec-

Section: Perspective view of common ground floor and four private units above

tangular glass boxes and semi-private bridges, the individual units provide all the features of a private apartment, including tailored designed options for wheelchair users. Breaking with conventional notions of residential lifestyle, this solution creates a student housing neighborhood without the residents having to live as usual back-to-back along an empty corridor. Common and outdoor spaces are flexible in usage and serve needs for encounters and exchange.

62


HUMAN BUILDING | PROJECT MODULE | ADVANCED | AUTUMN 2018

3

63


PRAXIS IM STUDIUM PROJEKTMODUL

1

2

3

konzept

für Wohnlichkeit ängen, Polstermöbeln astierenden Farben zur staltung

rbe: dunkelblau KABE Deckenbespannung: ellblau bauten: Eiche, gebeizt platten Naturstein: Nero Abdeckplatten

erialien gemäss rung

rfüllen Räume. berag.ch

Der Bereich Innenarchitektur legt Wert darauf, dass Studierende schon früh im Studium an praxisnahen Projekten mit externen Auftraggeberinnen und Auftraggebern Erfahrungen sammeln können. So lernen sie früh und schrittweise die Herausforderungen im Planungs- und Bauwesen kennen. Studierende wissen nach Abschluss ihres Bachelor-Studiums, wie interdisziplinäre Projekte im Berufsalltag erfolgreich ablaufen. Im Modul Praxis im Studium müssen sich die Studierenden selbst eine Aufgabe stellen. Sie organisieren sich hierfür eine reale Situation mit echten Auftraggebern.

Die zu erarbeitenden Lösungen müssen die Studierenden mit den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Betroffenen diskutieren und überprüfen.

64


4

FRANZISKA SCHEUBER | INNENARCHITEKTUR FÜR HOCH-

gestellte Aufgabe in einer anspruchsvollen Umgebung, das umge-

BETAGTE UND MENSCHEN MIT DEMENZ | In der Schweiz machen

setzte Gestaltungskonzept, die Zusammenarbeit mit einem Archi-

betagte Menschen die Mehrheit der Bevölkerung aus. Hochaltrig-

tekturbüro und die Reflexion über die eigene Arbeit ergeben insge-

keit, Demenz und ihre Folgen werden als grosse gesellschaftliche

samt ein umfassendes und gelungenes Projekt.

Herausforderungen der Zukunft angesehen. Die Studentin hat sich

1)

Test mit GERD im Seniorenzentrum

die Aufgabe gestellt, ein neues Gestaltungskonzept für das Senio-

2)

Spanndecke mit Beleuchtung

renzentrum Zwyden in Hergiswil zu entwerfen. Dazu gehören das

3)

Materialcollage

Material-, Licht- und Möblierungskonzept samt Ausführung. Das

4)

Innenaufnahme nach der Intervention

umgesetzte Projekt hat die Studentin dann mit GERD – einem gerentologischen Simulationsanzug – am eigenen Leib überprüft und so Schlüsse zu ihrer eigenen Arbeit gezoigen. Die selbst

65


BACHELOR+ INTERDISZIPLINÄRE WORKSHOPS UND PROJEKTE

1

Die beiden ersten Module des Bachelors+ 2018/ 19 – WS_ ID1 und IP1 – behandeln das Thema «Umnutzung sakraler Räume». Die Studierenden beschäftigten sich mit der baulichen Zukunft des Luzerner Kapuzinerklosters Wesemlin. Konkrete Besteller sind die Klosterbrüder, die das Projekt begleiten. Im Interdisziplinären Workshop 1 (WS_ID1) analysieren die Studierenden die Ausgangslage für das Projektmodul. Sie ermitteln den Bedarf und die Bedürfnisse der Klostergemeinschaft und recherchieren die Umgebungsbedingungen. Die Klosterbrüder sind an einer sinnvollen Nutzung der bestehenden Klosterbauten interessiert

und suchen neue Nutzungen. Die zentralen Fragen des Projekts sind: Wie können die vorhandenen Bauten in Zukunft nachhaltig weiterhin genutzt werden? Wie kann die kleiner werdende Klostergemeinschaft ihre Zukunft inhaltlich und baulich weitergestalten? Die im Workshop erstellten Grundlagen werden im folgenden Projektmodul (IP1) vertieft und zu einem gültigen Um- und Anbauprojekt auf Stufe Vorprojekt ausgearbeitet. Die Arbeit am Modell ist ein wichtiger Bestandteil des Semesters.

66


2

GIAN SGIER, MICHA MÜLLER, MICHAEL MAIBACH, PATRICK GISLER |

Neubaus im Zentrum. Von der Eingangsebene gelangt man über

ERWEITERUNG KLOSTER WESEMLIN | Bestehendes Kloster: Die

eine Rampe in die halbgeschossig tieferliegende Schlafebene. Die

bis ins 16. Jahrhundert reichende Baustruktur des Klosters, wird

in Cluster angeordneten Schlafräume sind über eine Galerie räum-

beinahe komplett mit neuen Nutzungen belegt. Die heutigen

lich und akustisch mit den Arbeitsräumen im Obergeschoss ver-

Schlafzimmer mit Bad werden zu Hotelzimmern, die Arbeitszim-

bunden. Herz des Neubaus ist der mehrgeschossige Innenhof. Die

mer der Brüder grösstenteils zu Einzel- und Doppelbüros eines

Aussenwände sind aus Stampflehm, der Innenausbau in Leicht-

Coworking-Space. Das dazwischenliegende Refektorium wird zu

bauweise aus Holz gefertigt. Dieser übernimmt die Dicke der

einer Cafeteria. Die neuen Nutzungen sind so angeordnet, dass

Aussenwände, um raumhaltige und -trennende Elemente in einem

eine klare Unterteilung und gleichzeitig ein respektvoller Umgang

zu schaffen, die teils auch statisch wirken.

mit der vorhandenen Bausubstanz möglich ist. Neubau: Der Alltag

1)

Modellfoto Innenraum

der Klostergemeinschaft steht bei der Grundrissanordnung des

2)

Grundriss Erdgeschoss und Längsschnitt des Neubaus

67


ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÜHLING 2019

1

Dieses Modul ist ein interdisziplinäres Projekt mit dem Fachbereich Architektur. Beide Kurzentwürfe erarbeiten die Studierenden im gemischten Fachduo. Die erste Aufgabe umfasst eine Pop-up-Beiz während der Weinlese in Twann. Ein gedeckter Raum für 50 Personen soll mit einfachen Mitteln zu einem festlichen, eigenständigen Ort werden. Die Studierenden werden aufgefordert, genau hinzuschauen und zu beobachten. Zu Beginn suchen die Studierenden Referenzen für ihren Raum. Sie beschreiben die konstituierenden Elemente genau, um diese danach wirksam einzusetzen. Hilfreich sind zu diesem

Zeitpunkt als Arbeitsmethode auch Collagen, die die Stimmung eines Raums gut vermitteln können. Die zweite Aufgabe sieht eine Raumsequenz vom Bad bis auf die Strasse im Einfamilienhaus Sunnebüel in Küsnacht-Itschnach der Architektin Lux Guyer vor. Die räumliche Sequenz führt vom morgendlichen Aufstehen, über das Bad bis zu dem Moment, an dem man vor dem Haus steht und die Tür abschliesst. Die Studierenden bestimmen den Raum über Material, Dimension und Farbigkeit, über Gebrauch, Zu- und Ausgänge, Licht und Leuchten bis hin zur akustischen Wirkung.

68


2

3

PHILIP SCHENKER, TINA WALTER | IN DEN REBEN | Gedeckte

1)

Visualisierung der Plattform zwischen den Reben

Abschnitte der Strasse künden die Pop-up-Beinz in den Reben an.

2)

Schnitt

Unter dem einfachen Holzdach befindet sich der Ausschank. Trep-

3)

Grundriss

pen führen die Gäste über die Naturmauer auf drei tieferliegende schmale, längliche Plattformen, die sich zwischen den Reihen der Reben befinden. Einfache Tische und Hocker aus Holz erlauben den Weintrinkern/-innen, den Tropfen inmitten der Trauben zu geniessen. Mit einfachen Mitteln entsteht eine für Ort und Anlass passende temporäre Gaststätte.

69


2

1

LYNN KNOBEL, GINO MAISSEN | DER GENUSS IM ZENTRUM |

nimmt die Hanglage entlang der Kurve auf. Der Tisch ist in die

Der Pavillon steht auf einer Basis, die ganzjährig bestehen bleibt.

Konstruktion integriert und dient als aussteifendes Element. Ein

Diese umfasst eine lange Sitzbank entlang der sonnengewärmten

Dach aus durchhängendem Stoff zieht sich festlich über die

Natursteinwand, aus der eine Kochstelle wächst, die das Herz-

gesamte Struktur.

stück des Pavillons bildet. Einsparungen in der darüberliegenden

1)

Visualisierung innen

Konsole und bei den aus dem Boden kragenden Sockel dienen als

2)

Querschnitt des Pavillons

Verbindungspunkte zur ephemeren Holzkonstruktion, die jährlich

3)

Visualisierung der hölzernen Struktur

für acht Wochen aus der bestehenden Basis einen Pavillon formt.

4)

Stimmungsbild – Collage

Die Elemente der Basis erinnern nach dem Event an das alljährliche Weinfest und integrieren sich über die Jahre immer selbstverständlicher ins Landschaftsbild. Die hölzerne Konstruktion

70


ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÃœHLING 2019

3

4

71


1

KARIN BURKHARDT, LAURA EGGER | EINFAMILIENHAUS SUNNEBÃœEL | 1)

Colorierte Grundrisse und Schnitt

2)

Skizzen der Raumabfolge

72


ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÃœHLING 2019

2

73


1

CORINNE BUCHER, MARIA KUONEN | EINFAMILIENHAUS SUNNEBÃœEL | 1)

Colorierter Grundriss und Schnitt

2)

Skizzen der Raumabfolge

74


CORINE BUCHER, MARIA KUONEN | ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | SEITE 68


MARIA KUONEN | BACHELOR-THESIS | SEITE 96



NICO FLÃœTSCH, MANUEL SCHUPPISSER | ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | SEITE 68


CYRILL MEIER, KARIN UNGERER | ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | SEITE 68


Wir werden immer älter

FRANZISKA SCHEUBER | PRAXIS IM STUDIUM | SEITE 64


NADJA KÄLIN, CHLOÉ MAÎTRE | RÄUMLICHE VISION | SEITE 36


VERA HODEL, DOMINIK ROOS | ARCHITEKTUR UND RAUMGESTALT | SEITE 68


Y VES NIEDERBERGER | HUMAN BUILDING | SEITE 60


SARAH BUCHER, PATRICIA DIETHELM, NATALIE RAST, CATERINA SCHMIDLIN, KARIN UNGERER INTERIORS AND FURNISHINGS | SEITE 20



CHLOÉ MAÎTRE, ANNIKA NABER | FARBE, FLÄCHE, KÖRPER, RAUM | SEITE 34



SELINA PICKER | INNENRAUMDARSTELLUNG | SEITE 106



MARTINA BENZ, LAURA EGGER, ANNICK LANG, AOIFE ROONEY, DÉSIRÉE SCHENK INTERIORS AND FURNISHINGS | SEITE 20


MICHAELA BURTSCHER, CORNELIA SCHNYDER, SIMON STEINER, DOMINIQUE TSCHIRKY VISUELLE GRUNDPHÄNOMENE | SEITE 28


FIONA BALLIF, KARIN UNGERER | FINISHINGS AND DETAILS | SEITE 48


FIONA BALLIF, KARIN UNGERER | HOTEL POP SUGAR NUT | 1)

Concept plan

93


Fehler haben wir viele gemacht in unserem frisch gegründeten Büro. Aber diese gehören einfach dazu. Nun führen wir eine Blacklist mit Dingen, die wir meiden sollten. JENNIFER BÄNZIGER | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2018

94


BACHELOR-THESIS

LEHRE |


BACHELOR-THESIS LEHRE

BACHELOR-THESIS | Entwerfen eines Projektes der Innenarchitektur mit Praxisbezug im thematischen Umfeld der öffentlichen Nutzung, der Dienstleistung, der Gastronomie oder der Kultur; Verflechtung von Programm und Nutzung mit adäquatem Ausdruck in einer vorgegebenen Struktur und in Relation zum Ort; Integration der Kriterien von Innenraum, Technik und Gestaltung; atmosphärische, technische und betriebliche Umsetzung des Projekts in eine schlüssige Detaillierung und Präsentation.



CAFÉ AM SEE BACHELOR-THESIS | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÜHLING 2019

1

2

Die Studierenden haben sich für ihre Bachelor-Thesis mit dem Café Dahinden in Weggis auseinandergesetzt, das heute in dritter Generation als Familienbetrieb geführt wird. Das Café ist zugleich Bäckerei, Konditorei und Confiserie mit grosszügigem Verkaufs- und Kaffeebereich. Es ist zu einem grossen Teil auf den Tourismus und die Ausflügler/innen ausgerichtet und es verfügt über eine ausgedehnte Gartenterrasse direkt am See. Das ursprüngliche Gebäude wurde im Jahre 1991 durch einen Neubau ersetzt und seither kaum verändert. Die Entscheidung der Betreiber, das Sortiment zu straffen

und einen guten Kaffee sowie hauseigene Konditoreiprodukte in den Vordergrund zu rücken, bietet die Gelegenheit, das Café umzubauen und ihm eine eigene Identität zu verleihen. Die Fragestellung für die Studierenden lautete: Wie kann durch ein neues, visionäres und räumliches Konzept eine Atmosphäre geschaffen werden, die die neue Kern- und Markenbotschaft für die Kunden/innen erlebbar macht?

96


2

4

3

TINA WALTER | CENTROPUS | Herzstück des Konzepts ist die

hervor. Ähnlich dem Wasser des Vierwaldstättersees entlang dem

Erlebniskonditorei. Sie ist das Zentrum des Geschehens und

Ufer von Weggis, umfliesst der Gästebereich die Kernzone und

erlaubt es dem Café Dahinden, sein Konditoreihandwerk den Gäs-

ermöglicht den Gästen die Aussicht auf den See und die Berge.

ten näherzubringen.

Der filigran gestaltete Einbau schafft eine Bühne für die Zuckerbä-

Die Kernzone grenzt sich durch ihre orangene Farbe vom restli-

ckerei und erfüllt damit den Wunsch der Bauherren. Die Geometrie

chen Erscheinungsbild ab. Die türkisfar bene Wand im Hintergrund

löst sich von der eigenwilligen Gebäudehülle und definiert den

orientiert sich an der mediterranen Landschaft des sommerlichen

Raum selbstbewusst.

Weggis. Die vertikalen Holzlamellen sind eine Interpretation der

1)

Modellfotografie Gastraum mit Buffet

für Weggis typisch mit Holz verkleideten Häu ser. Die zum Zentrum

2)

Grundriss des Cafés Dahinden

spitz zulaufende Decke sowie der ebensolche Terrazzoboden

3)

Schnitt durch den Gastrobetrieb

heben die Kernzone zusätzlich gegenüber den übrigen Bereichen

4)

Detaillierung Buffet

97


1

die Verwinkelung des Grundrisses entstehen verschiedene Zonen

LAURA EGGER | CAFÉ DAHINDEN | Das neue Café Dahinden öffnet sich mit einem 180-Grad-Ausblick zu Dorf und See. Zusam-

mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. Der gebogenere,

mengefasst wird der grosszügige, offene Raum durch ein starkes

dunklere Bereich des Rückgrats steht einem hellen, offenen und

Rückgrat. Dieses bildet eine neue raumhaltige Schicht und integ-

flexibel möblierten Bereich an der Fensterfront gegenüber – zwei

riert verschiedene Funktionen wie Sitznischen, Raumtrenner sowie

Qualitäten, die Gäste im Aussenraum mit der neuen Pergola und

das Getränkebuffet. Als zeitgenössische Interpretation des traditi-

der Treppe zum See wiederfinden.

onellen Wandtäfers besteht das Rückgrat aus einer vertikalen

1)

Modellfotografie Gastraum

Holzlamellen-Konstruktion in Eiche. Die dahinterliegende Wand

2)

Detaillierung Sitzbank

und Decke sind in einem dunklen Petrolblau gestrichen. Sie bilden einen Kontrast zur hellen Fensterfläche. Die Lamellen sind je nach Funktionsbereich in unterschiedlichen Dichten angeordnet. Durch

98


BACHELOR-THESIS | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÜHLING 2019

2

99


GASTRONOMIE AUF DEM ZIEGELEIAREAL BACHELOR-THESIS | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÜHLING 2019

1

Da Studierende an der Hochschule Luzern vier Baustudiengänge absolvieren können – Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik/Energie – kann die Hochschule Luzern zusätzlich den interdisziplinären Bachelor+ anbieten. Vier interdisziplinäre Teams mit Studierenden aller Baustudiengänge absolvieren während der letzten beiden Semester – zusätzlich zur bestehenden Ausbildung – als Projektteams fünf aufeinander aufbauende Workshops. Der letzte Workshop ist die Diplomarbeit. Das Bachelor-Studium wird mit dem zusätzlichen Zertifikat «Bachelor+ Interdisziplinarität am Bau» abgeschlossen.

100

Der diesjährige Bauplatz für den Bachelor+ befindet sich westlich des Bahnhofs Horw. Entlang des Steinibachs entwickelt die AGZ Gruppe an ihrem ehemaligen Produktionsstandort in mehreren Etappen eine Überbauung. Im Rahmen der Studienvertiefung Bachelor+ haben die Studierenden die Verdichtungsmöglichkeiten auf dem Areal Süd überprüft und danach zwei interdisziplinär entwickelte Projekte vorgeschlagen. Diese Vorprojekte dienten ihnen als Grundlage für ihre Diplomarbeit. Für diese mussten die Studierenden ein Gastronomiekonzept auf der Basis des auf dem Areal angestrebten Nutzungsmix entwickeln.


BACHELOR-THESIS | PROJEKTMODUL | ADVANCED | FRÜHLING 2019

4

2

3

PASCAL HÄCHLER | ZIEGELEI, KAFFEEBAR UND COWORKING | Die

Space mit seinen verschiedenen Arbeitsplätzen und Sitzungszim-

Ziegelei erstreckt sich über drei Etagen. Im Erdgeschoss sind die

mern. Wie es der Name des Betriebs bereits impliziert, ist das

Küche, die Lager und der Empfang für den Coworking-Space unter-

raumprägende Element des Cafés der Ziegel. Am Boden und teils

gebracht. Darüber befindet sich das Herzstück des Betriebs mit

auch an Wand und Decke verlegt, prägt er zusammen mit den dun-

Kaffeebar und einen Veranstaltungssaal. Vom Morgen bis am

kelgrünen textilen Akustikpaneelen und den Möbeln aus hellem

Nachmittag funktioniert diese Ebene als Kaffeebar. Am Abend

Holz die Stimmung der Gastwirtschaft.

wandelt sie sich zu einer Weinbar, in der auch ein Konzert, eine

1)

Modellfoto

Lesung oder eine Podiumsdiskussion stattfinden kann. Das Café

2)

Grundriss der Kaffeebar mit 91 Sitzplätzen

verfügt über verschiedene Sitzplätze, die sich für kurze, lange,

3)

Längsschnitt

laute oder ruhige Aufenthalte eignen. Geht man die elegant

4)

Detailschnitt

geschwungene Treppe weiter hoch, erreicht man den Coworking-

101


Am meisten gelernt habe ich nach dem Studium mit Bauleitungen, bei Fehler und Unvorhergesehenem schnell zu reagieren und Lรถsungen zu finden. ANNALEA MANTEL | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2016

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ERWEITERUNGSMODULE

LEHRE |


ERWEITERUNGSMODULE LEHRE

IT-TOOLS ARCHITEKTUR | Einführung und Anwendung der Programme InDesign und Photoshop. Erstellen mehrseitiger Dokumentationen mit Bild und Text; Anwenden von Musterseiten, Text- und Objektformaten; Einrichten von Verzeichnissen; Bearbeiten von digitalen Bildern mit Fokus auf nichtdestruktivem Arbeiten; Anwenden von Korrekturen und Filtern; Erstellen vielschichtiger Bildmontagen. INNENRAUMDARSTELLUNG | Vertiefung der Fähigkeiten genauen Sehens und Beobachtens in Bezug auf Darstellung von Raum, Objekt, Perspektive und Licht; Techniken, Abstraktion und Reduktion visueller Information hinsichtlich der Entwicklung eines persönlichen Skizzen- und Entwurfsprofiles. WERKSTATT: HOLZ, METALL (Blockwoche) | Einführung in materialspezifische Verarbeitungsmethoden in den Werkstätten Holz und Metall. STUDIENREISE (Blockwoche) | Studienreise im In- oder Ausland mit Besichtigungen und Exkursionen mit dem Schwerpunkt Innenarchitektur, Architektur und Design. SUMMER SCHOOL SUBJECT AREA BUILDING (Intensive week) | Handling the core topics of structure, material, and climate: Students travel to a country in a tropical climate zone together with students from international partner universities, where they will research local resources (technologies, materials, and construction methods) and carry out studies on vernacular building types. 3D-DESIGN ARCHITEKTUR | Anwendung digitaler 3D-Werkzeuge als Entwurfsinstrumente; Entwicklung entwurfsrelevanter Themen im 3D-Modell; Einbezug von digitaler Bildherstellung und digitalem Modellbau in den Entwurfsprozess; digitale Fabrikation: Storyboard, Visualisierung, Falt-modell, Schichtmodell, Strukturmodell und Fotografie. BAUPLANUNG | Systemtechnik, Aufbau- und Ablauforganisation, Kosten und Termine. Prozessdokumentation und Teamführung in den SIA-Phasen der strategischen Planung, der Vorstudien und der Projektierung. Erstellen eines Projekthandbuches inklusive des BIM-Nutzungsplans (Building Information Modelling). KONSTRUKTION IM INNENRAUM | Unterstützendes Konstruktionsmodul mit Schwerpunkt innenräumlicher Details im Bereich Küche, Bad und Wohnen. «Das skizzierende Denken» und «die technische Problemlösung über Varianten» sowie «Engineering/Reverse-Engineering» stehen methodisch im Vordergrund. Vermittlung der Inhalte über Video-Tutorials und klassische Projektbesprechungen in Gruppen oder einzeln. Besichtigungen von Herstellungs- und Produktionsbetrieben stellen den Bezug zur ausführenden Praxis her. STUDIENARBEIT | Erarbeiten einer Studienarbeit zu einem fachlich relevanten Thema aus der Architekturgeschichte über Kunst bis zur Wohnsoziologie. Betreuung durch eine Spezialistin oder einen Spezialisten.


NEPTUNE (Intensive week) | Project in the field of built environment with strong through line addressing sustainability. Integration of disciplinary knowledge, practical, social, and linguistic skills (English) within a multi-national, multi-professional and multilingual team. Attending key-note lectures related to problems dealt with during the project period. Presentation of final results to a jury of experts and representatives of involved municipalities and/or companies. EXTERNES FACHSEMINAR ARCHITEKTUR (Blockwoche) | Besichtigung von Gebäuden, Städten oder Landschaften im In- oder Ausland im Rahmen einer Exkursion. Vertiefte Auseinandersetzung mit den Themenfeldern der Reise im Rahmen von Gesprächen und Referaten vor Ort. Führen eines Skizzenbuches. Erstellen eines fotografischen Portfolios. MARKE UND RAUM | Die Studierenden lernen anhand von Beispielen, wie sich Marken definieren und wo die Bezüge zur Innenarchitektur sind. Sie verstehen die Begriffe Corporate Identity, Corporate Design und Corporate Architecture und wissen um deren Bedeutung in Bezug zur Innenarchitektur. Sie kennen die Formen der identitätsstiftenden Innenarchitektur und begegnen dieser auch mit einer fundierten kritischen Haltung. Durch das erlernte Wissen erkennen sie das Arbeitsfeld und die Grenzen von Corporate Architecture und sind in der Lage, am Fachdiskurs teilzunehmen. ARCHITEKTURSZENE | Erforschen der verschiedenen Aspekte der Architekturdisziplin wie Stil, Ethik, Berufsbild, Medien als Mittler, Anspruchsgruppen. Erleben von Architektur als Teil des gesamten kulturellen Diskurses. BIM (BUILDING INFORMATION MODELLING) | Interdisziplinäre 3D-/4D-Modellierung für das Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken, Anwenden der Planungsmethodik BIM, Auseinandersetzung mit Nutzen für die Ablaufplanung, Visualisierung, Kollisionsuntersuchung sowie statische und thermische Simulationen. BAUREALISIERUNG | Zustandserfassung von Hoch- und Tiefbauten, Unterhalt und Veränderung von Bauten im Lebenszyklus, Submission von Bauund Dienstleistungen, Werk- und Honorar-Vertragswesen, Organisation der Beteiligten im Bauprozess, Ausmass von Bauleistungen, Überwachung und Steuerung, Abnahme von Bauwerken, Abrechnung, Dokumentation.



103


STUDIENREISE ERWEITERUNGSMODUL | BASIC | FRÜHLING 2019

2

1

3

Die diesjährige Studienreise führte in den Norden Portugals nach Porto. In der Altstadt am Hang über dem Fluss Douro lässt sich der Reichtum vergangener Jahrhunderte ablesen – auch wenn der Glanz heute verblichen ist. Die Hausfassaden wirken mit den vergilbten Plakaten und den über Jahrzehnte immer wieder geflickten Kachelwänden wie ein Patchwork. Dennoch hat sich die Stadt als wichtige Architekturdestination etabliert. In den letzten Jahren sind hier zukunftsweisende Bauten entstanden, die zu wichtigen Bezugspunkten der zeitgenössischen Architekturgeschichte geworden sind. Auf der

einwöchigen Studienreise interessieren wir uns einerseits für Lebens- und Kulturräume im urbanen Kontext, auf der anderen Seite aber auch für Bauten, die im Dialog mit der eindrücklichen Landschaft stehen. Mit Skizzenbuch und Kamera versuchen wir einer spezifischen, kulturell geprägten Identität auf die Spur zu kommen. Wir beobachten den Umgang mit Materialien im Wandel der Zeit, und untersuchen die Einflüsse von Kultur und Tradition in der Innenarchitektur und Architektur. Auf dem Programm stehen Besuche von Büros, Ateliers und Museen sowie Führungen durch Bauten und Anlagen.

104


4

5

1)

Studierende in Porto (Sabrina Hobi)

2)

Eckerker in Porto (Jana B채ttig)

3)

Tea house, Alvaro Siza (Jan L체scher)

4)

Skizzen f체r Kachelmuster

5)

Ausstellung Sammelst체cke

105


INNENRAUMDARSTELLUNG ERWEITERUNGSMODUL | BASIC | HERBST 2018

2

1

Das freie Zeichnen stellt eine unschätzbare Brücke im Prozess von Aufgabe, Idee und Raumvisualisierung dar. Deshalb wird in diesem Modul die Fähigkeit der Studierenden, genau zu sehen und zu beobachten in Bezug auf Darstellung von Raum, Objekt, Perspektive und Licht vertieft. Zudem werden im Modul technische und inhaltliche Aspekte des differenzierten Abbildes vermittelt. Das Ausprobieren diverser Techniken, das Üben von Abstraktion und Reduktion visueller Informationen soll den Studierenden helfen, ein persönliches Skizzen- und Entwurfsprofil zu entwickeln.

106

CÉLINE KÖPPEL (1) | JAN LÜSCHER (2) 1)

Kohle und Kreide auf grauem Papier

2)

Spraydose, Kreide und Filzstift auf Papier


KONSTRUKTION IM INNENRAUM ERWEITERUNGSMODUL | INTERMEDIATE | FRÜHLING 2019

1

Durch das Modul Konstruktion im Innenraum erwerben die Studierenden die Kompetenz, technisch einwandfreie und gestalterisch hochstehende Konstruktionsdetails zu entwickeln. Anhand von E-Learning-Sequenzen entwerfen sie konstruktive Details in den Massstäben 1:20, 1:10, 1:5, 1:1. Ergänzt werden die Lerneinheiten durch regelmässiges Coaching. Die Studierenden kennen und beherrschen danach die Darstellungsweisen konstruktiver Baudetails in analoger und digitaler Form inklusive richtiger Beschriftung, Vermassung und Bezeichnung der Pläne. Sie kennen die

107

massgebenden Konstruktionsmethoden und Bauabläufe des Innenausbaus und können diese problemgerecht gestalten. Folgende Themen werden behandelt: Bauablauf, Bauphysik, Statik, Darstellungstechniken, konstruktive Problemstellungen und Konstruktionsmethodik. Aber auch Bauelemente wie Boden, Wand, Decke, Öffnungen, Treppen, Einbaumöbel und Installationen (1). Zudem wird das nötige Wissen vermittelt, damit Studierende selbstständig Nachschlagewerke und Literatur verwenden können.


MARKE UND RAUM ERWEITERUNGSMODUL | ADVANCED | HERBST 2018

1

2

Neben der Werbung, den Produkten oder den Dienstleistungen nutzen Firmen in zunehmendem Masse die identitätsstiftenden Möglichkeiten der Innenarchitektur, um ihre Unternehmens- und Produktbotschaften über die real gebauten Kanäle zu transportieren. Dies ist eine Chance, sich in der Innenarchitektur zu positionieren und zu einem kompetenten Ansprechpartner in diesem Themenfeld zu werden. Das Modul verknüpft Theorie und Praxis, indem neben Analyse und Übungsbeispielen auch verschiedene Akteure zu Wort kommen. So zeigen uns Inhaber/innen

von Agenturen und Storedesigner in einem Inputreferat ihre Sicht auf die Marken und den Raum. Der Fokus lag in diesem Semester auf dem Bereich Fashion. Bei Exkursionen haben die Studierenden mehrere Shops in Luzern und Zürich analysiert. Aufgabe für die Studierenden war, einen smarten Fashion-Store für die deutsche Marke Naketano im neuen und pulsierenden Wohn- und Geschäftszentrum Himmelrich 3 in Luzern zu entwerfen. Das entwickelte Konzept musste das Image der Marke klassisch-traditionell auf der einen sowie trendy-cool auf der anderen Seite repräsentieren.

108


3

4

RKE UM

BOARD

H ND TREICH

.2018

LUCA HOCHULI | NAKETANO STORE | Das Modelabel Naketano

einer gemütlichen Lounge geschaffen. Durch die flexibel kombi-

eröffnet in der neuen Überbauung Himmelreich 3 einen grossen

nierbaren Warenträger kann auf verschiedene Warenmengen reagiert

Shop im Erdgeschoss. Dieser bietet eine breite Damen- und Her-

werden. Die Box-Inseln bilden ein Zentrum für Legeware, der einge-

renkollektion an. Zwei separate Eingänge erschliessen die Damen-

setzte Frame-Warenträger lässt sich unterschiedlich ausstatten.

und die Herrenabteilung. Unterstütz wird die Unterteilung durch

1)

Ansicht Innenraums

das farbige Knopfmosaik an den Wänden: Bei den Herren ist es ein

2)

Schnitt durch den Store

dunkles, petrolfarbenes, bei den Damen ein frisches, hellgrünes.

3)

Materialisierter Grundriss

Umkleidekabinen, Toiletten und Stauraum sind im hinteren

4)

Moodboard der Materialität und Farbigkeit

Bereich des Shops angeordnet. Die Farben der Materialien sind kühl gewählt. Eine lockere Atmosphäre wird mit einfachen Materialien wie Holz und Fliesen sowie

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Wenn es an der Hochschule Luzern einen Master g채be zu den Themen Bauen im Bestand, Erhalt des Bestands oder zu Geb채ude lesen und verstehen, dann w체rde ich wahrscheinlich wieder die Schulbank dr체cken. MAX RIEDI | ABSOLVENT INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2017

110


WEITERBILDUNG




WEITERBILDUNG THEMA UND ANGEBOTE

Das Institut für Innenarchitektur IIA bietet ab Herbst 2019 erstmalig in der Schweiz ein fachspezifisches Weiterbildungsangebot auf Fachhochschul-Ebene an. Die Fachkurse orientieren sich an den kommenden Aufgaben und Herausforderungen im Berufsfeld. Weil zukünftig 75 Prozent aller Bauarbeiten den Um- und Weiterbau bestehender Gebäude betreffen werden, widmet sich das Weiterbildungsangebot des Instituts für Innenarchitektur zuerst und vorrangig dem «Bauen im Bestand». Dazu werden die Gegebenheiten und Bedingungen der vorhandenen Bausubstanz genauso thematisiert wie die Handlungsoptionen für eine nachhaltig wirksame Baumassnahme im Bestand.

In bestehenden Innenräumen lassen sich oft bereits im ersten Augenblick vielfältige Qualitäten aufspüren und wahrnehmen. Doch erst durch die Ergebnisse einer systematischen und tiefgehenden Analyse und einer Bewertung der vorhandenen Bausubstanz mit ihrem Zustand werden sie klar und deutlich, sind doch wesentliche Schichten in älteren Gebäuden oft verdeckt oder verborgen. Diese sorgfältige Erfassung des Ist-Zustandes macht die Potenziale des Bestandes und seiner zukünftigen Nutzung deutlich. Mit der zusätzlichen Prüfung der Ertüchtigung von Bauteilen ist dann die Grundlage für einen tragfähigen Entwurf vorhanden. Bei einem Umoder Weiterbau können aber auch – stärker als bei einem Neubau – die Ausgangsbedingungen mit den Anforderungen in Widersprüche geraten. Die sinnvolle Synthese aller Rahmenbedingungen erfordert daher komplexe Lösungsstrategien für die nächste Phase des Gebrauchs.

Der angemessene Um- und Weiterbau erfordert weitreichende planerische Kenntnisse und einfühlsame gestalterische Haltungen. Denn die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen eines Umbaus sind jedes Mal einzigartig. Zuerst ist die Beschaffenheit der vorgefundenen Bausubstanz abhängig von den ursprünglich verwendeten Baumaterialien, Bauweisen und Bauformen. Diese sind meist von Alterung und Abnutzung betroffen und damit verändert. Dann tragen die bisherigen Nutzungen und die zugehörige Wertschätzung gegenüber dem Bauwerk zum Erhaltungszustand und seiner weiteren Verwendbarkeit bei. Und die Merkmale und Eigenschaften von bestehenden Räumen und Ausstattungen sind durch die Regelmässigkeit und Sorgfalt bisheriger Instandhaltungsarbeiten ebenso bedingt wie durch die Güte früherer baulicher Anpassungen oder räumlicher Veränderungen.

Die beiden ersten Weiterbildungskurse des Instituts für Innenarchitektur vermitteln Techniken und Methoden für die angemessene und nachhaltige Bauerneuerung und Weiternutzung. Die Kursangebote behandeln die Sichtweisen der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes, die ökologischen und ökonomischen Anforderungen, die Ertüchtigung vorhandener Bauteile, die Eigenschaften von Baumaterialien und Oberflächengestaltungen und die daraus resultierende Raumwirkung und Raumstimmung. Die vermittelten Inhalte befähigen die Teilnehmenden zu einem differenzierten und angemessenen Vorgehen bei der Planung und Umsetzung von Umbauten im Baubestand.

FACHKURS INNENARCHITEKTUR – ERNEUERN IM BAUBESTAND | Die Erneuerung von Innenräumen und Ausstattungen von Gebäuden stehen im Zentrum des Fachkurses «Innenarchitektur – Erneuern im Baubestand». Mittels einer sorgfältigen feinstofflichen Analyse lernen die Teilnehmenden Qualitäten zu ermitteln und zu beurteilen. Dabei geht es im Wesentlichen um handwerkliche Konstruktionen und Bauweisen, materielle und immaterielle Werte, Identität und Funktionalität, Raumwirkung und Lebenszykluskosten sowie Zustand und Reparierbarkeit. Diese Analyse wird an einem

112

konkreten Bauwerk durchgeführt, das im Rahmen der Exkursion besichtigt und untersucht wird. Bei der Vertiefung können sich die Teilnehmenden auf die disziplinären Kompetenzen der Experten aus unterschiedlichsten Fachgebieten stützen. Die Teilnehmenden vertiefen sich durch die Literaturrecherche und die Fallstudienarbeit in ein spezifisches Thema der Bauerneuerung in der Innenarchitektur. Mit diesem Wissen schaffen sie sich einen Handlungsspielraum, der im Rahmen einer Bauerneuerung weit über den Erhalt oder den Ersatz eines Bauteils hinausgeht.


I NNENARCH I T EK T UR ERNEUERN I M BAUBEST AND

I NNENARCH I T EK T UR MA T ER I A L I S I EREN IM BAUBEST AND

I NST I TUT FÜR I NNENARCH I T EK TUR WE I T ERB I L DUNG

I NST I TUT FÜR I NNENARCH I T EK TUR WE I T ERB I L DUNG

FACHKURS INNENARCHITEKTUR – MATERIALISIEREN IM BAUBESTAND | Die angemessene Materialität und die Qualität der Oberflächengestaltung im Innenraum stehen im Zentrum des Fachkurses «Innenarchitektur – Materialisieren im Baubestand». Die Kursteilnehmenden beschäftigen sich mit der Materialisierung im Baubestand, die weitergeführt, reaktiviert und neu interpretiert werden kann. Dabei geht es um einen sensiblen Umgang mit dem Ort, dem geschichtlichen Kontext und seiner zukünftigen Nutzung. Ein konkretes Gebäude dient als Inspirationsquelle und Ort des Eingriffs. Die

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Kursteilnehmenden analysieren den gewachsenen Innenraum, untersuchen die Wertigkeit von Materialien und Oberflächen, experimentieren mit Farbpigmenten und Materialkompositionen, um eine sinnstiftende Verbindung von Bestand und Erneuerung zu erzielen. Mittels Exkursionen Werkstattbesuchen und Inputs von Experten, erkennen und beurteilen die Teilnehmenden die innenarchitektonischen Qualitäten eines konkreten Gebäudes in Bezug auf seine Materialität und die damit verbundene Raumwirkung und Atmosphäre.


Wenn mich jemand fragt, was eine Innenarchitektin macht, dann antworte ich: «Wir machen Architektur von innen nach aussen.» RAMONA KROKER | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2018

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FORSCHUNG




FORSCHUNGSGRUPPE INNENARCHITEKTUR FORSCHUNG

Wie müssen Räume konzipiert und gestaltet sein, um neue Lebens- und Arbeitsformen zu ermöglichen? Wie, um sich ändernden Bedürfnissen der Nutzer/innen zu entsprechen? Wie können vor dem Hintergrund von Technisierung und Digitalisierung Einflussnahme und Aneignungsmöglichkeiten der Nutzenden gewährleistet werden? Wie kann der Raum Identität und Privatsphäre bieten, Produktivität und Wohlbefinden fördern?

methoden und -weisen prägen den Büroalltag. Trotz dieser Entwicklungen zeigt sich, dass der physische Raum nach wie vor und auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird – jedoch mit neuen Anforderungen. Die FG IA erforscht, wie diese Arbeitsräume gestaltet sein müssen, damit sie produktives Arbeiten ermöglichen. Auch entwickelt sie zukunftsfähige Bürokonzepte.

Diesen Fragen geht die Forschungsgruppe Innenarchitektur (FG IA) in ihren angewandten Forschungsprojekten nach. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen, Tätigkeiten und Aktivitäten der Nutzenden, dem gesellschaftlichen und technischen Wandel sowie den Konsequenzen, die sich daraus für die Räume ergeben. Im Zentrum der Forschungstätigkeit steht die systemische Betrachtung von raumkonstituierenden Elementen wie Raumstruktur, Raumklima, Akustik, Licht, Material, Farbe und Ausstattung. Dies alles mit dem Ziel, gebaute Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen.

Spital und Gesundheitswesen Die FG IA forscht zu Innenräumen in Kliniken und Spitälern, die die Gesundheit der Patientinnen und Patienten fördern und dem Personal und den Besuchern/-innen ein angenehmes (Arbeits-)Umfeld bieten. Sie entwickelt räumliche Lösungen zur Verminderung von Stresssymptomen und zur Begünstigung von Einflussnahme und Kontrolle. Dabei verfolgt sie einen systemischen und partizipativen Forschungsansatz mit den jeweils relevanten Anspruchsgruppen.

Die FG IA arbeitet interdisziplinär mit internen und externen Spezialisten/-innen aus den Fachgebieten Architektur, Technik, Design, Soziologie, Psychologie und Gesundheit. Sie pflegt die Zusammenarbeit mit Nutzerinnen und Nutzern sowie Wirtschaftspartnern. Sie forscht und publiziert zu den folgenden Themenschwerpunkten: Büro und Arbeitswelten Digitalisierung und Flexibilisierung sowie neue Arbeits-

Wohnen und Demografie Die vielfältigen Lebensmuster, der demografische Wandel und die Ressourcenverknappung verlangen nach neuen Wohnkonzepten. Die FG IA sucht in ihrer Forschungstätigkeit nach Antworten, wie Wohnungen gestaltet und konzipiert werden müssen, damit sie den Bedürfnissen und Ansprüchen der Nutzerinnen und Nutzer auch in Zukunft gerecht werden. Sie entwickelt forschungsbasierte Grundriss- und Ausstattungslösungen. Die Forschungsgruppe Innenarchitektur organisiert alle zwei Jahre das internationale Innenarchitektur-Symposium in Luzern und fördert damit den Fachdiskurs.

FORSCHUNGSGRUPPE | Die Mitarbeiterinnen der Forschungsgruppe Innenarchitektur verfügen über Kompetenzen im Bereich Innenarchitektur, Architektur, Landschaftsarchitektur und Design und haben langjährige Erfahrung in der angewandten Forschung sowie in der Planung und Umsetzung. Sie realisieren Studien und Forschungsprojekte zu innenarchitektonischen Themen, sie begleiten und moderieren Prozesse zur Bedürfnisermittlung, entwickeln Produkte und Methoden für die Planung und Umsetzung und erstellen Second Opinions in der Konzept- und Planungsphase. Kontakt: Sibylla Amstutz

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AGOGIC SPACES FORSCHUNG | ÜBERGÄNGE UND AUSSENRÄUME FÜR MENSCHEN MIT KOGNITIVEN UND/ODER KÖRPERLICHEN BEEINTRÄCHTIGUNGEN IN INSTITUTIONALISIERTEN LEBENSFORMEN

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Menschen mit kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigungen leben vielfach in Institutionen, die alle Lebensbereiche – wie Wohnen, Freizeit, Arbeit und Bildung – bedürfnisgerecht abdecken. Dabei zeigt sich jedoch, dass zum Beispiel bereits der selbstbestimmte Zugang und Aufenthalt in Aussenräumen ein weitgehend ungenutztes Potenzial für Menschen mit Beeinträchtigungen darstellt. Das Forschungsprojekt Agogic Spaces sensibilisiert Institutionen für die Potenziale von Aussenräumen. Das Projekt zeigt anwendungsorientierte agogische Lösungs-

strategien und Kriterien für die Planung und Gestaltung. Es hat zum Ziel, die autonome Lebensform der Bewohner/innen von betreuten Institutionen zu fördern, indem die selbstbestimmte Nutzung und Aneignung von Aussenräumen ermöglicht werden. Eine konkrete Institution dient als Case Study, um mittels der Methode der «Zusammenfassenden Inhaltsanalyse» die vorgenommenen Massnahmen auswerten zu können. Projektdauer: 11/2018 – 12/2019 | Nicole Hartmann 1)

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Skizze Analyse Aussenraum


HOME4STAFF FORSCHUNG | WOHNKONZEPTE FÜR MITARBEITENDE DES GASTGEWERBES

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Die Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Schweiz leiden unter einem Fachkräftemangel. Dementsprechend wird ein beachtlicher Teil des Personals im Ausland rekrutiert. Die Wohnungssuche bei Kurzerwerbsaufenthalten sowie für zuziehendes Fachpersonal gestaltet sich jedoch schwierig. Zudem sind die Mietpreise, insbesondere in den Zentren und typischen Tourismusregionen, im Verhältnis zu den Löhnen im Gastgewerbe hoch. Um dem Arbeitskräftemangel und der hohen Fluktuationsrate längerfristig und nachhaltig entgegenzuwirken, muss das Gastgewerbe attraktiver werden. Gleichzeitig

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gewinnen ergänzende Leistungen bei der Stellenentscheidung zunehmend an Bedeutung. Das Forschungsprojekt Home4Staff untersucht, inwiefern ein auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Gastgewerbe zugeschnittenes firmeneigenes Wohnungsangebot ein Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Arbeitskräften darstellt. Gleichzeitig möchte das Projekt einen Beitrag zum bezahlbaren Wohnen in den Zentren und typischen Tourismusregionen leisten. Projektdauer: 07/2019 – 12/2020 | Sibylla Amstutz 1)

Kingscliffe Hotelpersonal, 1912


MONA FORSCHUNG | METHODEN DER BEDÜRFNISERMITTLUNG IM BÜRO

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Es gibt unzählige Bücher und Websites mit Empfehlungen für die Büroplanung. Gleichzeitig gibt es kaum ein Thema, das bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Emotionen weckt. Insbesondere wenn es um Veränderungen des physischen Arbeitsumfeldes geht. Umso wichtiger ist es, die Bedürfnisse, aber auch Ängste und Sorgen der Mitarbeitenden miteinzubinden und bei der Planung zu berücksichtigen. Bisher gibt es allerdings kein valides Vorgehensmodell. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden in verschiedenen Workshops mit unterschiedlichen Partnern aus der Wirtschaft Tools

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und Methoden für die bedürfnisorientierte Planung und Gestaltung von Büro-Arbeitswelten entwickelt und erprobt. Die ersten Auswertungen der Ergebnisse zeigen, dass die Bedürfnisse zwischen den Unternehmen, aber auch zwischebn einzelnen Teams sehr unterschiedlich sind: Einmal steht die konzentrierte Arbeit im Fokus, ein anderes Mal der Austausch. Das Bürokonzept, das für alle seine Gültigkeit hat, gibt es nicht. Es muss in jedem Unternehmen neu entwickelt werden. Projektdauer: 07/2018 – 12/2020 | Sibylla Amstutz 1)

Workshop zur Bedürfnisanalyse (Foto: Sibylla Amstutz)


KOKON 2.0 FORSCHUNG | STRESSREDUKTION DURCH DIE INDIVIDUALISIERBARKEIT KOKON 2.0 VON RAUMPARAMETERN

SKYLIGHT

NATUR

FARBE

TAGESLICHT

12 von der Natur inspirierte Lichtstimmungen zur individuellen Auswahl

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individuell einstellbare Farbstimmungen 4-stufig einstellbare Lichttemperatur Morgen= kalt/aktivierend Abend= Warm/Beruhigend

iPad

APP

Stress und Unruhezustände stellen insbesondere für psychisch kranke Menschen eine Herausforderung dar. Der Kokon 2.0, der zusammen mit einer psychiatrischen Klinik entwickelt worden ist, bietet Patienten und Patientinnen die Möglichkeit, mit flexiblen räumlichen Gestaltungsparametern selbst ihren Stress zu reduzieren. Er besteht aus drei mobilen Elementen: einer Holz- und Textilkonstruktion, einem Paravent und der Stehleuchte Skylight. Skylight verfügt neben biodynamischem Tageslicht über unterschiedliche Möglichkeiten, individuelle Farbräume zu schaffen, die über ein iPad gesteuert werden.

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Der Kokon 2.0 wird von den Patienten und Patientinnen zusammen mit den jeweiligen Bezugspflegenden – den Patientenbedürfnissen folgend – gebaut. Nach Aufbau können die Nutzenden eigenständig und vom Befinden abhängig zwischen festgelegten oder frei wählbaren Lichtszenen wählen. Mittels Textilien kann ein Rückzugsort geschaffen werden. Diese Raum-in-Raum-Konstruktion gibt Patienten und Patientinnen Kontrolle über ihr Umfeld und fördert die Selbstregulation. Projektdauer: 01/2018 – 12/2019 | Ute Ziegler 1)

Fertiger Kokon und Steuerungseinheit iPad


Der Fokus der Innenarchitektur ist für mich alles, was mit dem Gebäude zu tun hat: der Raum, die Materialien, die Funktionen und Nutzungen, aber kein Städtebau. SIMONE ISELI | ABSOLVENTIN INNENARCHITEKTURSTUDIUM 2014

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ÖFFENTLICHKEIT



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JAHRESAUSSTELLUNG ÖFFENTLICHKEIT

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Die diesjährige Jahresausstellung in der Kunsthalle Luzern zeigte während eines Monats in grossformatigen Projektionen ausgewählte Skizzen- und Prozessbücher sowie Videoarbeiten von Studierenden der Bachelor- und Master-Studiengänge der Institute für Architektur und Innenarchitektur. Die ausgestellten Arbeiten stammen aus den Jahren 2013 bis 2018. Die Besucherinnen und Besucher wurden beim Betrachten in die Position eines Voyeurs versetzt: So konnten sie den Studierenden beim Durchblättern ihrer Arbeiten über die Schulter blicken, künstlerische Performances

und Summerschools miterleben, audiovisuelle Analysen zum Verhältnis von Kunst und öffentlichem Raum mitverfolgen sowie im Kabinett filmische Gebäudeportraits entdecken. Skizzen, Zeichnungen, Pläne, Visualisierungen, Bilder und Töne schafften einen intuitiven und direkten Zugang zu Arbeits-, Denk- und Lernprozessen der diversen Module der Institute für Architektur und für Innenarchitektur.

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Blick in den Ausstellungsraum

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Kleine Besucherinnen beim Anschauen der Videoarbeiten

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Die Besucherinnen und Besucher während der Vernissage

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ZEHN JAHRE INNENARCHITEKTUR ÖFFENTLICHKEIT

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Der Start des Studiengangs Innenarchitektur an der Hochschule Luzern im Herbst vor zehn Jahren war im Juli 2019 Anlass zu einer Feier. Die unterdessen 250 Abgängerinnen und Abgänger nutzten die Gelegenheit, um ihre Erinnerungen an das Studium aufzufrischen und sich am Anlass zu vernetzen. Die aktuellen Diplomandinnen und Diplomanden kamen mehrheitlich mit ihren Angehörigen und Familien, um ihnen – nicht ohne Stolz – einen Einblick in ihr Studium der letzten drei Jahre zu gewähren. An der Jubiläumsfeier wurde auch klar, dass inzwischen eine kleine und wirkungsvolle Alumni-

Community entstanden ist, die sich in ihrem beruflichen Alltag in den diversen Innenarchitektur- und Architekturbüros aktiv austauscht, gegenseitig unterstützt und fördert. Die Ausstellung der Abschlussarbeiten des Jahrgangs 2019 zeigte aber auch klar, wie sich die Ausbildung in diesen zehn Jahren weiterentwickelt hat. Hatte zum Beispiel der erste Jahrgang sämtliche Modelle noch von Hand zu bauen, so ist heute der Einsatz des Laser-Schneidgeräts nicht mehr wegzudenken. Wie dies der Institutsleiter Professor Dominic HaagWalthert in seiner Jubiläumsrede ausführte, wird die

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Weiterentwicklung des Lehrangebots zentral sein, um Studierenden auch in Zukunft eine praxisnahe Ausbildung anbieten zu können. Dabei gilt es vor allem die Möglichkeiten der neuen digitalen Planungs- und Produktionsmittel auf ihren Mehrwert für die Innenarchitektur zu prüfen, aber das bewährte und tradierte Wissen nicht achtlos über Bord zu werfen. Welche digitalen Inhalte und Lehrmittel den Sprung in die Ausbildung schaffen werden, wird sich am nächsten Jubiläumsanlass in zehn Jahren zeigen.

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Innenarchitekturatelier bei Nacht

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Pecha Kucha an der Jubiläumsfeier

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Apéro auf der Terrasse

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Jubiläumsrede


AUSSTELLUNG BACHELOR-THESIS ÖFFENTLICHKEIT

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Die Diplomandinnen und Diplomanden präsentierten ihre Arbeiten als Abschluss des Frühlingssemesters während zwei Tagen im Kulturzentrum Südpol in Kriens. Dies ermöglichte den Juroren/-innen und später den Besuchern/-innen, die Diplomarbeiten mit ihrer vielfältigen Präsentation in Modellen, Skizzen, Plänen und Materialmustern zu begutachten und zu vergleichen. Die Studierenden haben sich für ihre Bachelor-Thesis mit dem Café Dahinden in Weggis auseinandergesetzt, das heute in dritter Generation als Familienbetrieb geführt wird. Die Fragestellung für die Studierende lautete: Wie

kann durch ein neues, visionäres und räumliches Konzept eine Atmosphäre geschaffen werden, die die neue Kern- und Markenbotschaft für die Kunden/-innen erlebbar macht? 1)

Ausstellung der Bachelor-Thesis im Südpol in Kriens

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Ausstellung der Modelle und Pläne

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HOCHPARTERRE CAMPUS ÖFFENTLICHKEIT

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Die Zeitschrift für Architektur und Design «Hochparterre» bietet auf ihrer Online-Plattform mit Campus eine Rubrik, in der Studierende diverser Schulen und Studienrichtungen ihre Projekte publizieren können. Dank dieser Öffentlichkeit erfahren künftige Innenarchitekten und -architektinnen, womit sich Architektur- oder Kunststudierende befassen. Die Rubrik bietet den Studierenden aber auch die Möglichkeit, ihre Gedanken und Erfahrungen in Worte zu fassen und diese innerhalb ihrer Berufscommunity zu vermitteln. Der abgebildete Beitrag stammt von Delilah Santos und Pascal Hächler, die zur Zeit der Veröffentli-

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chung im zweiten Semester Innenarchitektur an der Hochschule Luzern studierten. Die Studierenden beschreiben in ihrem Beitrag ihren Aufenthalt in Indien, wo sie während einer Summerschool ein traditionelles Gebäude gebaut haben. Als Baumaterial standen ihnen Bambus, Ziegel, Kokosnussschnur, Bambusnägel und Palmblätter zur Verfügung – somit ganz andere Materialien als in ihrem Schweizer Alltag. Weitere Beiträge aus dem Institut für Innenarchitektur werden laufend publiziert. 1)

Webauftritt Hochparterre Campus


AKADEMISCHER AUSTAUSCH ÖFFENTLICHKEIT

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KHiO, Oslo Northumbria University, Newcastle TH OWL, Detmold Middlesex University, London Kingston University, London University of Portsmouth University of Antwerp LUCA School of Arts, Ghent Hochschule für Technik, Stuttgart ESAIL, Lyon Istanbul Technical University Deià, Barcelona

Durch das grosse Angebot an englischsprachigen Fachmodulen wird auf dem Campus Horw Internationalität gelebt. Es bestehen Abkommen mit renommierten internationalen Partnerschulen für den akademischen Austausch. Damit können sowohl Studierende der Hochschule Luzern an diesen Schulen ein Gastsemester absolvieren wie auch Studierende der Partnerschulen nach Horw kommen. Ein Auslandsemester bietet persönliche, fachliche und soziale Kompetenzerweiterung. Internationale Austauschstudierende an der Hochschule Luzern geben wiederum Schweizer Studierenden einen

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Einblick, wie sie Land, Leute und Schule in ihrem Gastland erleben. Um diesen Austausch zu fördern, werden im fünften Semester des Instituts für Innenarchitektur drei Module in Englisch angeboten. 1)

Übersichtskarte Partnerschulen für den akademischen Austausch


VORTRÄGE ÖFFENTLICHKEIT

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Marken und Innenarchitektur Vortrag David Marquardt 15.11.2018 HSLU

Jedes Semester lädt das Institut Persönlichkeiten aus dem Feld der Innenarchitektur ein, die den Studierenden in Vorträgen einen vertieften Einblick in ihren Berufsalltag oder in ein spezifisches Thema vermitteln. Dies können Architekten und Innenarchitektinnen sein, aber auch Personen mit Berufen an der Schnittstelle zur Innenarchitektur. Bei der Auswahl der Referierenden wird darauf geachtet, dass diese verschiedene Kulturen und Generationen repräsentieren. Die Reihe «Institutsvorträge: ... & Innenarchitektur» gibt den Studierenden die Möglichkeit, Kontakt zu ihrem späteren Berufsfeld zu knüpfen.

ANGELA LÖTSCHER | MASSSTAB & ... | Begleitet vom Begriff Massstab erzählt Angela Lötscher, Absolventin der Hochschule Luzern, vom breiten Tätigkeitsfeld als Innenarchitektin. Mittels Einblicke in ihre Projekte bei Ken-Architekten zeigt sie, wie die Massstäblichkeit als Vermittler vom Objektdesign bis zur Architektur dient und als Entwurfsmethode von innen nach aussen und von aussen nach innen angewendet werden kann. (1) DAVID MARQUART | MARKEN & ... | Eine Marke ist die Gesamtheit der differenzierenden Eigenschaften von Produkten und Produktlinien. Im Marketing hat die Innenarchitektur einen wichtigen

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Rockslounge I Cocktailbar 3

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Stellenwert. Eine real gebaute Umgebung gibt einer Marke einen

Seefeldstrasse 152Kenntnisse / CH-8008zur Zurich Dabei konnte er seine räumlichen Geschichtserzäh-

Nader Interior GmbH / Interior Architecture / vsi.asai.

handfesten und authentischen Auftritt. Im Referat erläutert der

lung weiterentwickeln und verfeinern. Seit 2018 ist er Teil des

Architekt und Innenarchitekt wie sein Büro MACH Marken begreift,

Kreativteams von Steiner Sarnen Schweiz. (3)

entwirft und in der Entwicklung betreut. (2) NADER INTERIOR | GASTRONOMIE & ... | Die Restaurantenwürfe RONNY PORTMANN | NARRATION & ... | Nach seinem Studium

von Nader Interior entstehen meist in enger Zusammenarbeit mit

arbeitete Ronny Portmann als Projektleiter in diversen Innenarchi-

erfahrenen Gastro-Unternehmern. Funktionalität und Design müs-

tekturbüros, bevor er 2012 für drei Jahre Assistent im Studien-

sen im Einklang stehen, die Abläufe stimmen und die Wege mög-

gang Innenarchitektur an der Hochschule Luzern wurde. Parallel

lichst kurz und effizient sein. Gleichzeitig gilt es, für den Kunden

dazu realisierte er eigene Projekte, unter anderem für Ricola oder

eine einladende Atmosphäre zu schaffen. Nader Interior erzählen,

das Historische Museum Luzern.

wie sie an einen Auftrag herangehen. (4)

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PERSONEN STUDIERENDE

Ekaterina Andaralo Schaupenlehner, Jasmin Angst, Fiona Ballif, Nuria

Michelle Furrer, Yannic Gisler, Alessandra Gobeli, Livio Gut, Pascal

Batt, Sandra Barmettler, Jana Bättig, Carmen Blättler, Martina Benz,

Hächler, Manuel Hartmann, Stefanie Häsler, Sabrina Hobi, Luca

Danielle Blum, Florian Boetsch, Tabea Brönnimann, Elena Brunner,

Hochuli, Simon Hofer, Vera Hodel, Angela Inäbnit, Sarah Ineichen,

Sarah Bucher, Michaela Burtscher, Chiara Conzett, Carmen Cristiano,

Tobias Jung, Joy Kayser, Daniel Keller, Yves Keller, Lisa Knobel, Lynn

Chiara Dell Olivo, Katharina Diekmann, Patricia Diethelm, Mirjana Dor-

Knobel, Céline Köppel, Zeynep Koral, Natalie Kuhn, Maria Kuonen,

devic, Melanie Dorninger, Jeanine Eberle, Jonathan Eckert, Laura

Annick Lang, Kai Leisi, Jasmin Leuenberger, Jan Oliver Leutwiler, Felix

Egger, Julia Egli, Andrea Ellenberger, Jeannette Engel, Gianna Erb,

Liebi, Ronja Limacher, Jan Lüscher, Roman Lusti, Denis Lutz,

Ramun Farrèr, Michelle Fischer, Florian Fleischmann, Sandrine Fraefel,

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Chloé Maître, Lara Margelist, Federico Mattiaccia, Marco Mazzeo,

Sarah Spichtig, Lena Staffelbach, Fabienne Stahel, Sara Stäuble,

Julius Meinhof, Florian Mettler, Charel Meyrer, Michelle Mosimann, Yves

Tanja Steiger, Simon Steiner, Alma Stocker, Chelsea Tännler, Carla The-

Niederberger, Carlo Nosetti, Marc Nussbaumer, Nita Bjørn Petersen,

ler, Roxanna Kim Treier Rosario, Thomas Triulzi, Dominique Tschirky,

Selina Picker, Kristyna Pugel, Ketarini Ratnacumar, Catherine Rebihi,

Karin Ungerer, Elisa van der Stad, Sara Vergallo, Maximilian Vollmann,

Sureja Redzic, Michelle Reichmuth, Joanna Suriel Santana, Delilah

Simone Vontobel, Tina Walter, Rea Selina Widmer, Sylvia Wübbens,

Santos,

Julia Wyss

Roman

Schärer,

Désirée

Schenk,

Franziska

Scheuber,

Michelle Schmidiger, Cornelia Schnyder-Berner, Murielle Schumacher, Manuel Schuppisser, Natalie Sellner, Gian-Andrea Sgier, Denise Sigg,

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PERSONEN INSTITUT INNENARCHITEKTUR LEITUNGSTEAM | MODULVERANTWORTLICHE

MODULE INTERDISZIPLINÄR MODULVERANTWORTLICHE

Prof. Sibylla Amstutz

Prof. Adrian Altenburger

Architektin HTL / SIA / VSI

Dipl. HLK-Ing. HTL MAS Arch. ETH / SIA / SATW

Prof. Carmen Gasser Derungs Innenarchitektin FH / VSI MAS ZFH in Design Culture

Prof. Gregor Imhof

Prof. Dominic Haag-Walthert

Prof. Wolfgang Rossbauer

Innenarchitekt FH / VSI Architekt MAS ETH / SIA

Architekt ETH / SIA

Ralph Stoian

Architekt ETH / SIA

Sprach- und Filmwissenschaftler

Prof. Roland (Lando) Rossmaier

Innenarchitekt FH Architekt MAS ETH Conservator

Prof. Reto von Euw

Hanspeter Wirth

Prof. Christian Zimmermann

Dipl. Designer FH / SDA Innenarchitekt

Dipl. Architekt ETH / BSA / SIA

Dipl.-Ing. Architekt TU

Dr. Uwe Teutsch Dipl.-Ing. Bauingenieur TU

MODULE INNENARCHITEKTUR MODULVERANTWORTLICHE

ASSISTIERENDE

Prof. Hansjürg Buchmeier

Marcel Bürgisser

Künstler und Zeichenlehrer FH

Gestalter Innenausbau HF

Verena Frey

Michaela Fassbind

Innenarchitektin HfG / VSI

Kauffrau EFZ

Marcel Glanzmann

Nicole Hartmann

Künstler und visueller Gestalter HfG

Innenarchitektin/Designerin FH Landschaftsarchitektin MAS ETH

Martina Guhl

Corinne Huwyler

Dipl. Architektin ETH / MSc Psychologie

Architektin BA FH

Erich Häfliger

Katharina Kleczka

Architekt FH und bildender Künstler HfG

Innenarchitektin B. DES

Magdalena Hürlimann

Flurina Lanicca

Innenarchitektin FH

Innenarchitektin FH

Monika Imhof-Dorn

Selina Lutz

Dipl. Architektin ETH SIA BSA, Reg. A

Innenarchitektin BA FHZ

Markus Käch Dipl. Zeichenlehrer, Dipl. audiovisueller Gestalter

Milena Natalia Marti

Sonja Kretz

Sämy Steiger

Bildende Künstlerin / Farbgestalterin

Architekt BA FHZ

Elvira Mühlebach

Christine Urech

Designerin HfG

Industrial Designerin BA

Stefan Roovers

Natalia Wespi

Dipl. Designer FH, Architekt

Dipl. Architektin FH Spatial Design MAS ZHdK

Innenarchitektin BA FH

Prof. Björn Schrader

Martin Wiedmer

Dipl.-Ing. TU Medien und Lichttechnik

Industrial Designer BA

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DOZIERENDE

FORSCHUNGSGRUPPE

Alberto Alessi, Stefan von Arb, Judith Arnold, Men Duri Arquint,

Prof. Sibylla Amstutz Architektin HTL / SIA / VSI

Dr. Othmar Baeriswyl, Prof. Matthias Balmer,

Nicole Hartmann

Prof. Dr. Michael Baur, Katja Biek, Roger Buser, Stefan Davi,

Innenarchitektin/Designerin FH Landschaftsarchitektin MAS ETH

Prof. Luca Deon, Prof. Irene Dietrichs, Rudolf Dietziker,

Ute Ziegler

Doris Ehrbar, Murat Ekinci, Urs Beat Frei, Klaus Fromherz,

M.A. Innenarchitektin

Sonja Geier, Susanne Gosztonyi, Daniel Gilgen, Michael Gruber, David Gubler, Frank Gubser, Prof. Urs Grüter, Heidi Gunesch, Prof. Dr. Daniel Heinzmann, Prof. Kurt Hildebrand, Carsten Hindenburg, Matthew Howell, Lukas Imhof, Christoph Jenni, Nadine Jerchau-Gay, Prof. Angelika Juppien, Isabelle Kalt Scholl, Lukas Kauz, Prof. Dr. Albin Kenel, Mia Kepenek-Arpagaus, Gunter Klix, Dr. Thomas Kohlhammer, Prof. Dr. Klaus Kreher, Luc Kummer, Prof. Dr. Rüdiger Külpmann, Flurina Lanicca, Andrea Renzo Lardelli, Prof. Dr. Andreas Luible, Tanja Lütolf, Anne-Sophie Marguet, Michel De Martin, Claudia Meier, Stefan Mennel, Petruschka Meyer, Christian Müller Prof. Petra Müller-Csernetzky, Mundy Nussbaumer, Priska Olivetti, Dr. Peter Omachen, Tido von Oppeln, Franco Pajarola, Prof. Natalie Plagaro Cowee, Daniel Rieben, Johannes Ritzer, Markus Röthlisberger, Dr. Beat Salzmann, Dr. Marion Sauter, Clemens von Schoeler, Christian Lars Schuchert, Prof. Dr. Peter Schwer, Prof. Dr. Axel Seerig, Annika Seifert, Christof Sigerist, Prof. Dr. Olivier Steiger, Christof Stettler, Regula Stüdli, Frank Thesseling, Susanne Triller, Prof. Dr. Karel Thoma, Stefan Walser, Fabian Weber, Katrin Weber, This Weber, Thomas Wüthrich, Richard Zemp, Dr. Nina Zimnik, Stefan Zwicky

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IMPRESSUM JAHRBUCH N°9

Inhalt Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Innenarchitektur

Fotografien Studierende – Projektarbeiten Markus Käch – Modellbilder, Ausstellung, Jubiläumsfeier, Stimmungsbilder Sybilla Amstutz – Forschung Bilder S. 117, 120 Nicole Hartmann – Forschung Bilder S. 118, 121 Assistierende – Gruppenfotos Studierende Sybilla Amstutz, Foto © www.margatelocalhistory.co.uk – Bild S. 119 (1) Angela Lötscher, Foto © Ken Architekten – Bild S. 132 (1) David Marquart, Foto © MACH Architektur – Bild S. 132 (2) Ronny Portmann, Foto © Ronny Portmann – Bild S. 133 (3) Nader Interior, Foto © Nader Interior – Bild S. 133 (4)

Layout Carmen Gasser Derungs Sämy Steiger

Corporate Design Hi Visuelle Gestaltung

Texte Ariana Pradal Linda Cassens Stoian

Redaktion Texte und Grafiken Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Innenarchitektur

Druck Druckerei Odermatt AG, Dallenwil

Auflage 800 Exemplare

Herausgeberin Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Innenarchitektur © 2019 ISSN 2297-7619

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N°9


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