Sechzehn Objektdesigner Berufsperspektiven der Studienrichtung Objektdesign Nicola Christen Yvonne Fürst Christoph Goechnahts Markus Hangartner Noël Hochuli Sarah Hossli Marcel Krummenacher Lino Andrea Mangold Aline Mauch Petra Meier Zoe Vaistij Nora Vetterli Timmy Vilhelmsson Stephan Wespi David Williner Samira Zouaoui 2012–2016
Im Sommer 2016 hat zum fünften Mal eine Klasse Objektdesign ihr Studium abgeschlossen. Obwohl wir als Studienrichtung jung und unsere Absolventen noch nicht lange in der Branche unterwegs sind, möchten wir beginnen, die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, die sich mit dem Bachelor of Arts in Objektdesign bieten. Wir haben nun im Herbst 2016 sechzehn Absolventen angefragt, uns zu schildern, auf welchen Weg sie das Objektdesign-Studium geführt hat und wo sie heute stehen. Als Autoren/-innen und Dienstleister/innen setzen sich Objektdesigner und Objektdesignerinnen im Studium mit einer Vielfalt von kultur- und wirtschaftsrelevanten Fragestellungen auseinander und erarbeiten gestalterisch hochwertige und eigenständige, anwendungsorientierte, produktionsgerechte und nachhaltige Lösungen. Die Vielfalt der Ausbildung spiegelt sich in den eingeschlagenenen Wegen: Unsere Absolventen arbeiten heute in Entwicklungsteams von Firmen, in Designagenturen oder sogar schon selbstständig. Andere haben den Bachelor of Arts in Objektdesign genutzt, um sich für ein weiterführendens Master Studium zu qualifizieren. Wir freuen uns darauf, unsere Alumni bei der Entwicklung und Entfaltung ihrer persönlichen Lebensentwürfe weiter zu beobachten. Christoph Schindler Leiter Objektdesign BA
Sechzehn Objektdesigner, Studienrichtung Objektdesign, Hochschule Luzern – Design & Kunst
Nicola Christen Bachelor 2015 Junior Designer/Developer Backpacks, bei Mammut Sports Group AG, Seon
«Die schönsten Momente sind ganz klar die Momente, in denen die Produkte vom Zweidimensionalen ins Dreidimensionale fallen.»
Ausbildung Berufslehre als Schreiner in Klosters GR, Technische Berufsmatura in Buchs SG, Gestalterischer Vorkurs in Luzern, Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern, Praktikum Mammut Seon AG. Berufserfahrung Vor und während der Studiums habe ich als Schreiner in verschiedensten Betrieben gearbeitet. Von Arbeiten mit Altholz bis Hochglanz-Möbel, vom Werkstattschreiner bis Montageschreiner im In- und Ausland war ein bisschen alles mit dabei. Vier Wintersaisonen habe ich im Andrist Sport in Klosters im Verleih und Verkauf von Wintersportartikeln gearbeitet. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich bin verantwortlich für das Entwerfen von Rucksäcken und Taschen jeglicher Art, von der ersten Skizze bis hin zum Entwickeln vom serientauglichen Endprodukt. Dabei arbeite ich so oft es geht an Prototypen in unserer Werkstatt. Hauptsächlich arbeite ich mit anderen Designern und dem für Rucksäcke verantwortlichen Produktmanager zusammen.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Die schönsten Momente sind ganz klar die Momente, in denen die Produkte vom Zweidimensionalen ins Dreidimensionale fallen. Sei das beim Selbernähen von Prototypen oder beim Erhalt von auf Zeichnung basierenden Rucksäcken unseres Produzenten. Was wirst Du als nächstes tun? Als nächstes werde ich eine Produktspezifikation für den Sommer 2018 machen und erste Designvorschläge für die darauf folgende Wintersaison. www.mammut.ch www.nicolachristen.ch
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Yvonne Fürst Bachelor 2013 Familienfrau Produktdesignerin im Designduo MAYV Steinbildhauerin Gemeinderätin — je nachdem, was ansteht
«Schönes entstehen lassen, selber daran teilhaben.»
Ausbildung Berufslehre Steinhauerin, Münsterbauhütte Bern Berufslehre Steinbildhauerin bei R. Wyss, Wohlen Hospitanz in Kunstgeschichte und Gestaltung in der BMS der gibb in Bern. Auslandssemester, an der Kunstakademiets Designskole, Bornholm – Glas und Keramik Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Nach Studium habe ich mit Maya Däster das Designduo MAYV gegründet. Wir entwickelten zunächst eine eigene Geschirrkollektion, sowie andere keramische Objekte, die nun in kleinen Geschäften erhältlich sind. 2014 gewannen wir den Ideen-Wettbewerb für die Neugestaltung der Kirche St. Theresia in Seon. Wir waren verantwortlich für den Entwurf, die Planung und die Umsetzung der liturgischen Objekte, wie Farbigkeit der Wände, die Neuanordnung der Objekte, das Sticken der Altartücher, Vergolden des Tabernakels, Versetzen der alten Holzfiguren… ein intensives Projekt. Es galt, das schmale Budget einzuhalten und sämtliche rituellen Vorschriften der Kath. Kirche zu berücksichtigen.
Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ein zweijähriges Kind auf seinem Entwicklungsweg begleiten, Hegen und Pflegen von Familie, Haus und Garten. Als Mitglied des Gemeinderats arbeite ich mit öffentlichen Ämtern, Lehrer/innen, Schulleiter, Vereinspräsidenten, Finanzverantwortlichen… zusammen. Jeder setzt sich für sein Projekt ein, da muss man vermitteln, Lösungen suchen und sie dann vertreten. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Das Streben nach der perfekten Lösung für den Kunden, sowie für mich/uns selbst. Schönes entstehen lassen, selber daran eilhaben. Eintauchen in die Arbeit, so das die Zeit sekundär wird. Materialtests durchführen. Die Übergabe des fertigen Projekts, wie etwa die Einweihung der Kirche. Was wirst Du als nächstes tun? Meine Tochter abholen, das Mittagessen vorbereiten, Sitzungsprotokolle lesen, die Schrift für ein Gemeinschaftsgrab definieren und mit den Herren des Steinbruchs verhandeln. www.mayv.ch
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Christoph Goechnahts Bachelor 2013 Produktdesigner BA, Teamleitung Design bei Hürlemann AG, Zürich
«Produkte zu gestalten und zu realisieren, welche Freude bereiten. Mir selbst und Anderen.»
Ausbildung Berufslehre als Hochbauzeichner, Gestalterischer Vorkurs Bern, Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern. Berufserfahrung Nach der Berufslehre angestellt als Landschaftsarchitekt, später Zivildienst als Hilfslehrer, nach dem Vorkurs angestellt als Innenarchitekt. Nach dem Studium Anstellung als Junior Designer beim «Studio Hannes Wettstein» in den Bereichen Innenarchitektur und Produktdesign. Seit der Umbenennung vom «Studio Hannes Wettstein» zu «Hürlemann» mit der Aufgabe Teamleitung Design. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Leitung des Designteams, Projektleiter aller Designprojekte, gestalterischer «Sparring Partner» von Stephan Hürlemann. Das heisst alles vom Entwurf bis zum fertig realisierten Produkt.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Produkte zu gestalten und zu realisieren, welche Freude bereiten. Mir selbst und Anderen. Richtig Spass macht der Beruf, wenn man den ersten richtiger Prototyp beim Hersteller betrachten und anfassen kann. Schön ist es dann die selbst gestaltetetn Produkte im Fachhande zu sehen. Am meisten Freude macht es schlussendlich, wenn man die Produkte irgenwann bei jemandem zu Hause sieht. Was wirst Du als nächstes tun? Einem Arbeitskollegen das Konzept fürs nächste Szenografie-Projekt erläutern und zusammen die ersten Entwurfsideen aufs Skizzenpapier bringen. www.huerlemann.com
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Markus Hangartner Bachelor 2016 Architekt bei Brassel Architekten, Zürich
«Die Mischung aus intuitiver und methodischer Arbeitsweise.»
Ausbildung Lehre als Möbelschreiner, Möbelmanufaktur Heinz Baumann, Heerbrugg Weiterbildung Sachbearbeiter Fertigung, IBW Chur Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Partner, Werkstattleiter und Gestalter, Möbelmanufaktur Heinz Baumann + Markus Hangartner, Heerbrugg Möbelschreiner, Hooked on Wood, Brooklyn NYC Montagearbeiten Maschinenbau, Nuga AG, Rebstein Schreiner/Zimmermann, Eugster Holzbau, Altstätten Praktikum, Florian Hauswirth Industrial Craft, Biel Projektleiter, Röthlisberger, Gümlingen Co Trainer, UN21 Fussballclub Luzern
Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Zurzeit arbeite ich als Projektleiter eines Einfamilienhauses, dass ich in der Zusammenarbeit mit dem Architekten Lukas Brassel realisiere. Dabei erledige ich alle Vorgänge, die ein Bau eines Gebäudes mit sich bringt. Dies beinhaltet Arbeiten wie das Vermessen des Grundstückes, Abklärungen mit der Baubehörde und Fachleuten, Besprechungen mit der Bauherrin, das Erstellen von Modellen, das Konstruieren von Bauplänen und die Koordination auf der Baustelle bei der Ausführung. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Die Mischung aus intuitiver und methodischer Arbeitsweise. Was wirst Du als nächstes tun? Neue Produkte entwerfen. www.brassel.ch
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Noël Hochuli Bachelor 2015 Zivildienstleistender bei Sitterwerk, St. Gallen
«Als sehr interessant empfinde ich jeweils Briefings. Es stellt den Start für eine Zusammenarbeit dar. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt wissen, wie das Endergbnis genau aussieht.»
Ausbildung Lehre als Maler Gestalterische Berufsmatura Luzern Vorkurs Hochschule Luzern Bachelor Objektdesign Hochschule Luzern Praktikum bei Frédéric Dedelley, Zürich Zivildienst im Sitterwerk Berufserfahrung Während der gestalterischen Ausbildung arbeitete ich als Ausgleich zu Studium im KKL Luzern in der Eventgastronomie. Dadurch konnte ich zwei kleinere Designprojekte für das KKL Luzern realisieren – einen Angebotsträger für den Barbetrieb und zurzeit arbeite ich an einer Bento-Box, in welcher Essen serviert werden soll. Nach dem Studium habe ich mich für ein Praktikum bei Frédéric Dedelley entscheiden, weil er ein kleines Büro in Zürich führt, gut vernetzt ist und vor allem über eine immense Designkompetenz verfügt. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? In der Kunstgiesserei und Stiftung Sitterwerk wird national und international relevante Kunst produziert. Viele der Produktionsverfahren kannte ich aus dem Studium, nur werden diese in St.Gallen inno-
vativer und unkonventioneller angewendet. Meist geht es um die Umsetzung von zum Teil sehr grossen Unikaten für Künstler. Ich betreue die Kunstbibliothek, das Materialarchiv, Gastkünstler, Plastiken von Hans Josephson und Kultur-Veranstaltungen. Die letzte Woche durfte ich der Werkstoffarchivarin des Sitterwerks helfen, inhaltlich und gestalterisch die Ausstellung «Werkstoffperspektiven» zu elf Materialien umzusetzen. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Als sehr interessant empfinde ich jeweils Briefings. Es stellt den Start für eine Zusammenarbeit dar. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt wissen, wie das Endergbnis genau aussieht. Beide Parteinen werden mehr oder weniger gemeinsam etwas Neues erschaffen. Was wirst Du als nächstes tun? Ich möchte mit einer kleinen Photoarbeit an einer Ausstellung teilnehmen. www.sitterwerk. ch www.kunstgiesserei.ch
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Sarah Hossli Bachelor 2013 Künstlerische Assistentin bei Hochschule Luzern Inhaberin kwerfeld
«Ich liebe die Vielschichtigkeit meiner Arbeit und das inspirierende Umfeld. Meine verschiedenen Projekte und Aufgaben machen jeden Tag zu einer kleinen Entdeckungsreise.»
Ausbildung Gymnasium Leonhard Basel Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Assistenz Hochschule Luzern (Vorkurs, Innenarchitektur und Objektdesign) Praktikum bei Neustahl GmbH, Luzern Praktikum bei daskonzept AG, Thun Neubad Luzern, Kunstkiosk Paettern kwerfeld, eigenes Label mit Sara Zouaoui Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Am Vorkurs Unterstützung der Dozierenden bei Unterrichtsvorbereitung in 3D-Modulen, eigene Unterrichtsgefässe zu den Themen dreidimensionale Formfindung, Objekt und Raum sowie Einführung Studiofotografie, Arbeitsbesprechungen und Rückmeldungen zu Präsentationen. Als Assistentin Innenarchitektur Begleitung der Studierenden im Möbeldesign-Semester am Departement Design & Kunst
Bei kwerfeld Entwicklung und Herstellung von eigenen Produkten (von Kinderspielen über Wohnaccessoires bis hin zu lieblich frechen Papeterieartikeln) in Zusammenarbeit mit familiären Betrieben und geschützten Werkstätten, zusätzlich Organisation und Leitung von Workshops Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Ich liebe die Vielschichtigkeit meiner Arbeit und das inspirierende Umfeld. Meine verschiedenen Projekte und Aufgaben machen jeden Tag zu einer kleinen Entdeckungsreise. Was wirst Du als nächstes tun? Die Innenarchitektur-Studierenden entwerfen zurzeit eine Sitzgelegenheit für die Lounge der OpenBox vom Luzerner Theater. Es ist geplant, dass die Prototypen jeweils nach Gebrauch an der Fassade aufgehängt werden. Damit das Projekt von der Stadt bewilligt wird, werde ich nun eine Photomontage zusammenstellen. www.kwerfeld.ch www.sarahhossli.ch
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Marcel Krummenacher Bachelor 2014 Product Designer MA bei Marcel Krummenacher Ceramics & monâne handmade ceramics Sales Advisor bei COS Zürich
«Das sehr lebendige Material Keramik, insbesondere Porzellan, motiviert mich immer wieder.»
Ausbildung Matura, Vorkurs IAC Zürich Bachelor Objektdesign Hochschule Luzern Auslandssemester Keramik & Glasdesign, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Masterstudium Product Design and Applied Art (Porcelain, Ceramics & Glass), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Berufserfahrung Sales Advisor Manor AG Sales Advisor COS Zürich Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Als Produktdesigner habe ich mich auf das Material Keramik spezialisiert und arbeite nach dem Studium zusammen mit Zoe Vaistij und Kerstin Hendik im gemeinsamen Studio in Basel. Von A bis Z bin ich dabei für Produktentwurf und Herstellung verantwortlich. Vermarktung, Produktplazierung, Netzwerk und Websitebetreuung gehören ebenso zu den täglichen Aufgaben. Arbeiten aus Studienprojekten konnte ich bereits auf internationalen Messen zeigen und über verschiedene Kanäle zum Kauf anbieten. Gerade entstehen eine erste kleine Kollektionen und eine Kollaboration mit einem Schweizer Modelabel.
Nebenher arbeite ich im Retail bei COS Zürich. Den Austausch mit diesem Bereich und die Erfahrung mit Kundenwünschen und Anforderungen nehme ich stets mit ins Studio. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Das sehr lebendige Material Keramik, insbesondere Porzellan, motiviert mich immer wieder. Ich kann mit ihm arbeiten oder es arbeitet mit mir, davon lasse ich mich gerne überraschen. Das Arbeiten in der Werkstatt bereitet mir Freude und die fertigen Produkte erzählen von diesem Prozess. Der Austausch mit Anderen auf Messen, auf Märkten, im Studio, in der Werkstatt, mit Kunden, mit Partnern, mit Experten, mit Freunden über die eigene Arbeit oder die des Anderen sind meist die schönsten Momente. Was wirst Du als nächstes tun? Die Werkstatt mit Zoe weiter einrichten. www.monane.com www.marcel-krummenacher.com
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Lino Andrea Mangold Bachelor 2016 Designer bei On AG, Zürich Organisator von Workshops mit Rafael Haubensak Selbstständig in diversen Projekten
«Produktdesign kann jeder verstehen und – falls gut gelöst – ist es etwas, das auch vielen Freude machen kann.»
Ausbildung Produkt Design, Visuelle Kommunikation, CSIA Lugano Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Auslandssemester Willem de Kooning Academie, Rotterdam
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Produktdesign kann jeder verstehen und – falls gut gelöst – ist es etwas, das auch vielen Freude machen kann. Dieses fast hindernislose allgemeine Verständnis von Objekten fasziniert.
Berufserfahrung Designer bei On AG, Zürich
Was wirst Du als nächstes tun? «Design oder nicht sein» von David Carlson lesen. Ein kompaktes, aber unterhaltsames Buch, welches versucht «Gutes Design» in sieben Schritten aufzuzählen.
Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Meine Hauptaufgabe bei On ist die Planung von Kampagnen für kommende Schuhmodelle. Dabei liegt der Fokus sowohl auf der Gestaltung von Läden und Schaufenstern, als auch beim Entwerfen von Eventmaterial. Dazu kommt der «Mittags Fun-Run» und das Baden in der Limmat, was als On-Mitglied im Sommer kaum wegzudenken wäre.
www.on-running.com www.linoandreamangold.ch
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Aline Mauch Bachelor 2015
«In der realen Welt können Designvorschläge sehr schnell umgesetzt werden.»
Ausbildung Sekundarschule A, Wangen-Brüttisellen Kurzzeitgymnasium Liceo Artistico, Zürich Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung g27 Design & Gastronomie, Zürich, auch Chéf de Service (seit Sommer 16 «Daizy») Restaurant Zum alten Löwen: Servicekraft Praktikum bei id connect design solutions, Winterthur Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Aktuell bin ich wieder auf der Suche nach einem Job. Von Januar bis Juni 2016 durfte ich bei id connect design solutions ein Praktikum absolvieren – eine Designagentur mit Sitz in Winterthur und Lichtenstein, die neun internationale Designer beschäftigt. Ich durfte sechs Monate im kleinen Team der Produktdesigner mitwirken. Das Team ist spezialisiert auf das Designen von Armbanduhren. Unter den Kunden sind traditionsreiche Uhrenmanufakturen wie Zenith International, Dubois et fils und H. Moser & Cie. Zu meinem Aufgabengebiet gehörte das Gestalten von Zifferblättern, Indexen, Zeigern sowie ver-
schiedener grafischer Indikatoren, wie Font Design oder Logogestaltung. Ich konnte mich in die Entwicklung von neuen metallenen Armbändern einbringen und entsprechende Vorschläge unterbreiten. Ein ledernes Band, mitsamt eines grafischen Hotprints für eine Rolling Stones Limited Edition, wurde aufgrund meines Entwurfes produziert. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? In der realen Welt können Designvorschläge sehr schnell umgesetzt werden. Wochen vor der Baselworld durfte ich an der Uhrenserie «Pilote» von Zenith bei einem Modell die Gehäusegravur mitgestalten und bald darauf an der Uhrenmesse die erste Version in den Händen halten. Das war ein super tolles Gefühl und hat mich sehr stolz gemacht! Was wirst Du als nächstes tun? Nach dem Praktikum im Uhrendesignbereich möchte ich unbedingt noch Arbeitserfahrung in der Möbelbranche machen. Aus diesem Grund bin ich momentan auch wieder auf der Suche nach einem Praktikum, schweizweit und im Ausland. In den Norden nach Holland, Dänemark, Skandinavien, dorthin «zieht’s» mich.
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Petra Meier Bachelor 2015 Produktentwicklerin bei schindlersalmerón GmbH
«Vage Vorstellungen und Ideen in funktionierende Objekte verwandeln zu können.»
Ausbildung Matura Gymnasium Kloster Disentis Gestalterischer Vorkurs, Hochschule Luzern Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Maighelshütte SAC, Unterstützung Hüttenwarte Axpo AG Beznau, Stellenbeschreibungen Création Baumann AG, Produktfotografie BoConcept Luzern, Verkauf und Heimberatung Mattiazzi S.r.l., San Giovanni al Natisone, Praktikantin in der Produktentwicklung schindlersalmerón Zürich, Produktentwicklung. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich entwickle gerade in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Produzenten einen Paravent für einen Speisesaal. Es ist spannend und herausfordernd, in der Position zwischen den Vorstellungen des Kunden und den Grenzen der Produktionsmöglichkeiten zu stehen.
Weiter beschäftige ich mich mit der Ausstellungsgestaltung für unseren Stand am Designers’ Saturday 2016. Auch fotografisch bin ich tätig, um passendes Bildmaterial für den neuen Katalog zu generieren. Es ist schön, in die verschiedenen Themenbereiche einzutauchen, die sich rund um ein Produkt ansammeln. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Vage Vorstellungen und Ideen in funktionierende Objekte verwandeln zu können. Was wirst Du als nächstes tun? 3D Zeichnungen von Objekten in leicht verständliche 2D Zeichnungen herunterbrechen. www.schindlersalmeron.com www.petrameier.design
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Zoe Vaistij Bachelor 2014 Produktdesignerin, spezialisiert in Keramik
«Ich habe nie ausgelernt, das ist das Beste von allem. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen.»
Ausbildung Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Basel BachelorObjektdesign, Hochschule Luzern Keramikdesign Fachklasse, Schule für Gestaltung Bern & Biel Berufserfahrung Praktikum bei Linck Keramik, Bern: Produktion von Tellern, Verkauf im Laden, Organisation der Infrastruktur und Aushilfe im Büro. Chef de Bar, Ostquai Basel Serviceangestellte, Restaurant Zum Onkel und Restaurant Rhyschänzli, beide in Basel Selbstständige Aufträge: 15 Trinkbecher für das Café «Huckebein», Basel 20 Schneidebrettern für das Restaurant Rhyschänzli Essstandgestaltung für den Stand «Acento Argentino» in der Markthalle Basel Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Als Studentin an der Keramikfachklasse Bern lege ich meinen Fokus auf den Unterricht und nutze die wunderbare Infrastruktur der Schule.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Die Umsetzung der Idee in das Material bereitet mir sehr grossen Spass, man muss es gut pflegen und je nach Tonsorte muss ich verschieden damit umgehen. Ich muss mich an die Materialität anpassen und trotzdem kann ich es manipulieren, genau dieses Spiel bereitet mir unheimliche Freude. Ich habe nie ausgelernt, das ist das Beste von allem. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Die Beherrschung der Körpermotorik ist im Moment mein wichtigstes Training. In der Keramik spielt die Handmotorik eine wichtige Rolle, so übe ich täglich mit meinen Händen zu sehen, denn auf diese Weise kann ich z.B. gute Gefässe an der Töpferscheibe drehen. Was wirst Du als nächstes tun? Viel produzieren für den Weihnachtsmarkt im Gemeinschaftsatelier in Basel, mit Marcel Krummenacher am Keramikwettbewerb Carouge 2017 teilnehmen, neues selbstgemachtes Geschirr im Restaurant Zum Onkel planen und an meiner Webseite arbeiten.
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Nora Vetterli Bachelor 2016 Assistentin Design bei Baltensweiler AG, Luzern
«Ganz grundsätzlich das gegenständliche Schaffen.»
Berufserfahrung Ich habe vor dem Studium in einem kleinen Modedesign-Atelier ein Praktikum gemacht. Dann neben dem Studium diverse Jobs in der Gastronomie.
Zusätzlich bin ich eine Vermittlungsperson zwischen Design und Montage. Momentan dokumentiere ich ausführlich, wie die Leuchten zusammengebaut sind. Ich lerne so sehr viel über die technische Konstruktion sowie die industrielle Produktion der Leuchten. Für mich ist es interessant und lehrreich, für die Firma ist es wichtig, diese Konstruktionen genau dokumentiert zu haben. Wenn es zeitlich reicht, kann ich einen halben Tag pro Woche an meinem eigenen Projekt weiterarbeiten.
Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich bin den beiden Designern bei Baltensweiler als Assistentin zugeteilt. Da helfe ich mit, wo ich kann: Mitdenken, Modelle bauen, Lösungen zu suchen für Probleme, Fertigstellen von neuen Leuchten bis hin zur Verpackung, Testen der fertigen Leuchten bzw. Lichtmessungen durchführen, usw. Letztes konkretes Projekt: Kleines Aufhängedetail entwickeln.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Ganz grundsätzlich das gegenständliche Schaffen. Das Erschaffen von neuen Dingen sowie das konkrete Verändern und Verbessern von Produkten. Die Herausforderung, Probleme zu erkennen und zu analysieren, (ästhetisch wie technisch) und dann mögliche Lösungen zu entwickeln.
Ausbildung Gestalterische Matura, PMS Kreuzlingen Gestalterischer Vorkurs, ZHdK, Zürich Bachelor Industrial Design ECAL, Lausanne Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern
Was wirst Du als nächstes tun? Meine Bachelor-Arbeit produktions-, sowie verkaufsfähig weiterentwickeln. www.baltensweiler.ch
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Timmy Vilhelmsson Bachelor 2016 Design Koordinator und Verkaufsleiter bei Mirzam Chocolate Makers, Dubai
«Ich liebe die gestalterische Freiheit, die der Begriff Produktdesign gibt.»
Ausbildung International Baccalaureate Diploma Programm, Raffles Work Academy, Dubai Gestalterisches Propädeutikum, Farbmühle Luzern Bachelor Objektdesign Hochschule Luzern Fashion Design and Development Summer School, London College of Fashion, London Berufserfahrung Vor meinem Studium arbeitete ich drei Jahre im Dubai Animal Rescue Center als Volontär Koordinator. Nebenbei war ich auch als Tierpfleger tätig, einen Sommer lang sogar im Zoo Zürich in der Masoala Halle. Während meines Studium arbeitete ich drei Jahre lang als Kellner in einem Altersheim in Luzern. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Mirzam ist eine «bean to bar»-Schokoladenmanufaktur, wir machen von der Handsortierung der Bohnen über das Rösten bis zum Verpacken und Verkauf der Schokolade alles selber. Ich bin für die ganze Design Koordination hinter der Entwicklung neuer Produkte und Kollektionen zuständig. Ich arbeite in engem Kontakt zusammen mit der Produktion und der Geschäftsführung an der Entwicklung von neuen Rezepten. Gleichzeitig bin ich auf der Suche nach
neuen Produzenten für diverse Produkte, verhandle Preise, vergleiche mit der Konkurrenz und bestelle Prototypen. Nach deren Prüfung muss ein Zeitplan für Produktion und Versand festgestellt werden. Parallel leite und koordiniere ich momentan auch ein vierköpfiges Verkaufsteam. Ich schaue, das alles rund läuft, immer genügend Lagerbestand vorhanden ist, die Kunden glücklich sind und viel Schoggi kaufen. Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Ich liebe die gestalterische Freiheit, die der Begriff Produktdesign gibt. Produktdesign ist ein sehr breites Feld, das noch Potenzial zur Vergrösserung hat. Das Experimentieren mit und Kombinieren von verschiedenen Materialien und Formen macht mir Spass. Ich liebe es, die «Grenzen» (die keine sind nach meiner Überzeugung) auszuloten und neu zu definieren. Ich finde die Schnittstelle zwischen Objektdesign und Modedesign anregend und denke, dass da noch viel passieren kann und muss. Was wirst Du als nächstes tun? Als nächstes werde ich wie alle guten Schweizerbürger meinen Zivildienst absolvieren. Parallel werde ich als Freelancer weiter für Mirzam tätig sein.
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Stephan Wespi Bachelor 2014 Designer bei Studio XYZ
«Produktdesign ist für mich die perfekte Mischung zwischen Kopf- und Handarbeit.»
Ausbildung Diplommittelschule Matura Vorkurs Schule für Gestaltung, Basel Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Praktikum bei Andreas Saxer Designwork Praktikum bei Postfossil Gründung Studio XYZ Diverse Nebenjobs in den Bereichen: Theaterbühne, Möbelverkauf, Gastronomie, Schreinerarbeiten, Kino-Operateur Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich entwickle und betreue Produkte ausgehend von der Konzeptidee bis hin zur Marktreife und deren Vertrieb. Nebst der kreativen Tätigkeit in der Werkstatt fallen vorwiegend administrative Arbeiten an.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Produktdesign ist für mich die perfekte Mischung zwischen Kopf- und Handarbeit. Mich interessiert es, bestehende Dinge zu hinterfragen und neu zu interpretieren. Dies stellt mich als Designer täglich vor neue Herausvorderungen und gibt dem Arbeitsalltag extrem viel Abwechslung. Was wirst Du als nächstes tun? Ich gehe nun an eine Besprechung, um Grafikentwürfe für unsere Visitenkarte zu diskutieren. www.studioxyz.ch www.stephanwespi.ch www.zur-heiteren-forelle.ch
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David Williner Bachelor 2016 Praktikant im Produkt & Design bei VIU VENTURES AG, Zürich
«Die schönsten Momente sind es, Ideen zu konzipieren, Recherche und Feldforschung dazu zu betreiben und dabei zuzusehen, wie das Projekt jeden Tag weitergeht und sich verändert.»
Ausbildung Lehre zum Eidg. Dipl. Augenoptiker, Brille und Linse, Brig-Glis Gestalterische Berufsmatura, Schule für Gestaltung Basel Gestalterischer Vorkurs, Schule für Gestaltung Bern-Biel Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Berufserfahrung Als Augenoptiker bei Zentrum Optik Brig, Fielmann AG Bern, VIU VENTURES AG Flagshipstore Bern Assistenz im SPA-Modul 3D-Druck Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich arbeite in meinem Praktikum an verschiedenen Stellen. Einerseits unterstütze ich den Creative Director Fabrice Aeberhard, entwerfe und zeichne an verschiedenen Brillenprojekten. Ich unterstütze auch das Team, welches sich um die Popup- und Flagshipstores kümmert und helfe dabei mit, deren Konzept weiterzuentwickeln. Andererseits kann ich ebenfalls mein Know-how als Augenoptiker einfliessen lassen und dadurch meine zwei Ausbildungen miteinander verbinden.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Die schönsten Momente sind es, Ideen zu konzipieren, Recherche und Feldforschung dazu zu betreiben und dabei zuzusehen, wie das Projekt jeden Tag weitergeht und sich verändert. Es ist spannend, zu sehen, wie etwas entsteht und weiter getrieben wird. Es ist wie Gärtnern, der Samen ist eine Idee und die Frucht das schlussendliche Produkt. Ich denke die Herausforderung ist es, dass die Pflanze nicht stirbt und dass man jeden Tag aufs Neue sich freut, sich um die Pflanze zu sorgen und zu sehen, wie etwas keimt. Was wirst Du als nächstes machen? Als nächstes werde ich einen Kaffee trinken, meine Ferien planen und anschliessend meine Pflanzen giessen. www.shopviu.com www.peter-williner.ch
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Samira Zouaoui Bachelor 2015 Studierende im Master Art Teaching bei Hochschule Luzern
«Meine Kreativität voll ausschöpfen zu können.»
Ausbildung Gymnasium Menzingen Gestalterischer Vorkurs, Hochschule Luzern Bachelor Objektdesign, Hochschule Luzern Master Art Teaching, Hochschule Luzern Berufserfahrung Vor meinem Bachelorstudium habe ich nebenbei Teilzeit als Textilberaterin im Athleticum Sportsmarkets in Baar gearbeitet. Seit zwei Jahren arbeite ich nun dort in der Skivermietung, um nebst dem Studium etwas Geld zu verdienen. Was tust Du in Deiner aktuellen Position? Ich mache zurzeit die Ausbildung zur Lehrperson für Bildnerisches Gestalten am Gymnasium. Dieser Masterstudiengang dauert zwei Jahre. Im Rahmen von Praktika darf ich bereits jetzt schon Klassen unterrichten, was mir viel Spass macht und Freude bereitet. Meine Ausbildung in Objektdesign ermöglicht mir, dass ich später nicht nur Bildnerisches Gestalten, sondern auch Angewandte Gestaltung (Werken) unterrichten könnte.
Was macht Dir am meisten Freude am Produktdesign? Meine Kreativität voll ausschöpfen zu können. Das Bachelorstudium in Objektdesign hat mir viele Grundlagen geben, welche ich nun im Masterstudium und auch für meine Zukunft gebrauchen kann. Während dem Bachelor-Studium bemerkte ich jedoch, das mir der vermittelnde Teil fehlte. Meine aktuelle Ausbildung vereint nun diese Kreativität und das Unterrichten. Was wirst Du als nächstes machen? Nach meinem Studium möchte ich als Lehrperson für Bildnerisches Gestalten Fuss fassen. Mein Ziel ist es, irgendwann in einem 60-80% Pensum als Lehrperson zu arbeiten und nebenbei mit meiner Schwester ein kleines Atelier zu führen, in welchem wir uns vermehrt auf das Produktdesign konzentrieren.