Jahrbuch der Architektur 12 / 13
Quart Verlag
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Rot, Markus Käch
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Vorwort
Bachelor
25 Bachelor Basic 63 Bachelor Intermediate 79 Gestalten & Kulturverständnis 97 Bachelor Advanced 107 Bachelor-Diplom
129 Weiss, Jürgen Beck
Master
147 Fokus Struktur HS 12 161 Fokus Struktur FS 13 179 Thesisprojekt 187 Thesisbuch
Forschung & Entwicklung
195 Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) 203 Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CC EASE)
Diskurs
214 215 215 216 217 220 221 222 227 228 228 229 230 231 231 232 234 241
Akuma No Shirushi Pecha Kucha André Murer & Markus Abegg Das Haus als Teile seiner Summe Vol. 2 Pragmatischer Städtebau Material Z’Mittag Jahresausstellung «Blick nach innen» Alpine Wüstungen im Kanton Uri Ausstellung «Putz» Christoph Gantenbein & Tivadar Puskas Joseph Schwartz Ausstellung «Luzern Süd & Lausanne West» Ausstellung «Architektur & Struktur» Pezo & von Ellrichshausen Ausstellung «Keramik» Solar Decathlon Europe 2014 Stanislaus von Moos Ricardo Bak Gordon
253 Publikationen
263 Anhang
Bachelor
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Bachelor Basic
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Grundlagen der Architektur Die Aufgabe der Studierenden dieses Pro jektmoduls war, ein architektonisches Konzept zu erarbeiten, in dem die Begriffe Material, Raum, Atmosphäre und Wahrnehmung als entwurfsbestimmende Faktoren reflektiert und deren wechselseitige Beziehungen erforscht werden. Methodisch stand das Em pirische im Vordergrund, also das Machen und das Wahrnehmen – wobei je nach Entwurfskurs das eine oder das andere den Ausgangspunkt bildete: Entweder wurden über das Arbeiten mit spezifischen Materialien und Herstellungstechniken Erfahrungen gesammelt, die dann das architektonische Handeln angeleitet und zu Räumen mit spezifischen Eigenschaften geführt haben, oder es wurde zunächst der Prozess der Wahrnehmung reflektiert, der einen empirischen Ausgangspunkt für die Entwick lung räumlicher Konzepte bildet, welche im Anschluss materiell umgesetzt wurden.
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Grundlagen der Architektur
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Grundlagen der Architektur
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Raum, Höhe, Beton Den Studierenden wurden verschiedene Hölzer, Zement, Bausand, Glasfaser- und Stahlarmierungen sowie diverse Zuschlagstoffe zur Verfügung gestellt. In einer ersten Übung musste aus diesen Grundlagen heraus eine Schalungsstrategie entwickelt werden, mit der sich eine stehende Skulptur – Verhältnis Höhe zu Grund flächenseite mindestens 3:1 – giessen lässt. Das konstruktive Entwickeln der Schalung fungierte als Generator der Entwurfsidee: Es galt, die Hilfskonstruktion rund um eine fiktive Füllung, die erst zum Schluss zum Vorschein kommt, zu denken und zu bauen. Der Prozess des Ein- und Ausschalens war in der Entwicklung der Form ebenso antreibend wie der über die Höhe zunehmende Betondruck und die Fliessbarkeit der einzubringenden Masse. In der zweiten Übung wurde die erarbeitete Strategie von einem «Blick von Aussen» zu einem «Blick von Innen»transformiert. Es entstanden Raumobjekte, die das «Volle» und das «Leere» umkehren. Zur Halbzeit des Semesters mussten jeweils zwei Studierende ihre Raumobjekte stapeln und räumlich-strukturell zusammenbringen. Die Ansätze reichten von einem physischen Übereinander bis zu einem «Verheiraten» der Schalungen. Bis zur Schlussabgabe wurden dann sukzessive eine Erschliessung (Treppe oder Rampe) und ein dem Objekt angemessener Massstab eingeführt. Schalung, Oberflächen und Rezeptur wurden weiter verfeinert, so dass ein architektonisches Projekt – ein Aussichtsturm im Wald – entstehen konnte. Dozent: Wolfgang Rossbauer
Fabio Della Giacoma hat die Schalung an massiven Eckleisten angebracht. Um den steigenden Betondruck abzufangen, werden diese Leisten nach unten hin zunehmend stärker, was sich am Volumen abdruckt. Der Innenraum entsteht, wo sich Eckleiste und Raumschalung berühren.
Jukka Hostettler reagiert auf den Betondruck, indem er dünne Sperrholzplatten mit aufgeleimten Rippen versteift. Der Innenraum wird über ein einfach ausklappbares Plattenwerk hergestellt.
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Grundlagen der Architektur
Im Schlussentwurf haben die beiden Studenten ihre Strategien vereint: Das Äussere wird über ein System von Eckleisten und Bretterschalungen generiert. Die schollenartige innere Welt wird mit Sperrholzplatten geschalt, die mit Distanzhölzern (den späteren Lichtöffnungen) und Rippen (den späteren Treppenläufen) in Position gehalten wird.
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Es entsteht ein wuchtiger, fast massstabsloser Turm, dessen reduzierter Fussabdruck zunächst überrascht, sich in der Logik des Herstellungsprozesses jedoch als scharfsinnig erweist.
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Werkstatt Basic
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Hafenmole Rapperswil Gipsrelief: Mit den Gipsreliefs wird die Plastizität von Fassaden und Materialoberflächen in der Architektur thematisiert. Es können Referenzbeispiele im Modellmassstab nachgebaut oder eigene Ideen ausgeführt werden. Das Relief wird als Gipsguss mit Negativschalung hergestellt. Arbeitsmodell: Hier steht das Entwerfen am physischen Modell im Zentrum. Das Verhältnis von Architektur zum Kontext, konstruktive Logik oder Bezüge zur Architekturgeschichte werden anhand der Arbeitsmodelle und mit Skizzen diskutiert und so in einem iterativen Prozess weiterentwickelt. Die Aufgabe war in diesem Jahr, den Abschluss der Hafenmole im Hafenbecken von Rapperswil neu zu gestalten und eine Toilettenanalage als Nebennutzung zu inte grieren. Das Volumen umfasste ca. 100 m³. Präsentationsmodell: Zuerst wurden die Materialisierung und die konstruktiven Schlüsseldetails ermittelt und in abstrahierter Form und einer geeigneten Materialsierung in das Präsentationsmodell übersetzt. Dabei standen eine differenzierte Wahrnehmung, handwerklich technische Präzision und das Generieren eines athmosphärischen Ausdrucks im Vordergrund. Die Präsentationsmodelle wurden in Massivholz, Holzwerkstoffen, Metall, Kunstoff, Anhydrit-, Zement-, Gips- und Wachsgüssen im Massstab 1:50 oder im Massstab 1:20 ausgeführt. Dozent: Yves Dusseiller
Abgebildete Gipsreliefs von: S. 55 Stephanie Margraf S. 56 Yasemin Atik-Kaya S. 57 Nico Jenni
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Hafenmole Rapperswil, Pr채sentationsmodell 1:50 von Valentina Pajaziti. Anhydritguss, teilweise gestockt, Stahl und Ast geschw채rzt.
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Hafenmole Rapperswil, Pr채sentationsmodell 1:20 von Bejan Misaghi. MDF weiss pigmentiert, Wachsguss, Aluminiumlochblech und Acryl schwarz gespritzt.
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Gestalten und Kulturverständnis
Farbe und Interaktion Das interdisziplinäre Modul beinhaltet drei Studienelemente: Visuelles Gestalten, Kulturgeschichte, Sprache und Kommuni kation. Der Bereich Sprache und Kom munikation lotet theoretisch und praktisch die Strategien, Techniken und Konventionen des Schreibens über Architektur zwischen Laien und Experten aus. In der Vorlesung Kulturgeschichte wird die Nachkriegs architektur und deren Entwicklung bis heute dargelegt. Im Visuellen Gestalten werden über die Farbe als Gestaltungsmittel der Archi tektur Wirkungen, Instrumente und Methoden des Farb-Mediums untersucht und in prakti schen Übungen am konkreten architekto nischen Objekt thematisiert und angewendet.
bachelor
Gestalten und Kulturverständnis
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Thematischer Farbfächer und experimentelle Materialmuster Als Grundlage für die Erarbeitung der Farbintervention wurde als erstes ein thematischer Farbfächer gemalt und zusammengestellt, anschliessend dann experimentelle Materialmuster entwickelt. Den Abschluss des Moduls bildete die Präsentation eines dreidimensionalen Farbmodells, welches die vorangegangenen Erfahrungen und Erkenntnisse der Studierendenteams veranschaulicht. Auf den folgenden Seiten werden Beispiele der Übungen «Sammeln und Ordnen» und «Materialmuster» aus dem Studienjahr 2012/13 gezeigt. Dozentin: Monika Kiss Horváth Abgebildete Arbeiten von: 96/97 Lorena Bernasconi, Matthieu Gutzwiler, Sarah Wiprächtiger, Barbara Zaugg, 98/99 Michael Beck, Yannick Bucher, Gabriela Theiler, Michael Weber, 100/101 Florian Baumgartner, Jasmin Egloff, Flora Rosamaria Meier, Simon Tojeiro Nuovo 102/103 Anita Abegg, Camille Amos, Agon Beqiri 104 Patricia Kühne, Martin Lattermann, Michaela Rackova, Brigitte Stadler 105 Patrick Herger, Dominic Grimm, Rushan Sejdini, Marko Stanojevic 106 Florian Baumgartner, Jasmin Egloff, Flora Rosamaria Meier, Simon Tojeiro Nuovo 107 Katja Bigler, Kristian Marxer, Mengia Friberg 108/109 Mathias Halter, Marco Kaufmann, Stefan Roos, Christian Theiler
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Farbfächer Architektur der 1910er-Jahre – Heimatstil, geordnet nach Helligkeit
Farbfächer Architektur der 1910er-Jahre –Heimatstil, geordnet nach Buntton
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Farbf채cher Innenarchitektur und Mobiliar der 1920er-Jahre, Treppen, Lifte und Rolltreppen, thematisch geordnet
Farbf채cher Innenarchitektur und Mobiliar der 1920er-Jahre, Treppen, Lifte und Rolltreppen, geordnet nach Buntton
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glänzend und rau: Ziegel-Ton, grünes Pigment, hand modelliert, Lufttrocknung
glänzend und glatt: lufttrocknender Ton, grünes Pigment, handverstrichen, Lufttrocknung
matt und rau: Gips, Pigment Eisenoxydbraun hell in Gips gebunden, Schalung, Lufttrocknung
gl채nzend und rau: Gips, Sandbeet in Schalung, Schmierseife, Pigment Kobaltblau eingestreut, nicht gemischt, Reinigung und Entfernung des Sandes mit Luftdruck
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Bachelor-Diplom
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Erweiterung des Klosters Menzingen mit Ersatzneubauten um den südlichen Innenhof Für das Erweiterungsprojekt des Klosters Menzingen mussten die Potentiale, aber auch die Hindernisse des bestehenden Ortes sensibel herausgearbeitet werden: Der imposante Kernbau verlangt geradezu nach einer Ergänzung und Verdichtung um den gemeinsamen Hofraum. Die ungewohnte städtische Nähe und die Dichte inmitten eines ländlich-dörflichen Kontextes zwangen zur Recherche nach geeigneten Wohnformen. Fragen der Nachbarschaft und nachbarschaftsförderlicher Nutzungs- und Erschliessungskonzepte waren ebenso relevant für die Bearbeitung dieser anspruchsvollen Arbeit wie die Auseinandersetzung mit geeigneten Wohnungstypologien und den, den Innenhof belebenden Nutzungsangeboten im Erdgeschoss. Zusammengefasst eignete sich die Aufgabe hervorragend, um das im Studium erlernte Fach- und Methodenwissen nicht nur anzuwenden, sondern in einer selbstkritischen Reflexion im Entwurfsprozess zu einer eigenen Entwurfshaltung zu ver innerlichen. Die Besonderheit der diesjährigen Aufgabenstellung war der reale Hintergrund: Da der Orden der Schwestern vom Heiligen Kreuz in Europa stetig an Mitgliedern verliert, müssen Umnutzungsund Erweiterungsstrategien entwickelt werden, um den Standort Menzingen als Mutterhaus des Ordens langfristig zu sichern. Lehrteam Entwurf: Prof. Luca Deon Dr. Oliver Dufner Prof. Johannes Käferstein Prof. Christian Zimmermann Bautechnik: Thomas Kohlhammer Prof. Dr. Klaus Kreher Mario Rinke Dr. Uwe Teutsch
Gebäudetechnologie: Arnold Brunner Erich Lottenbach Prof. Urs Rieder Prof. Dr. Rüdiger Külpmann Prozessbuch: Prof. Hansjürg Buchmeier Erich Häfliger
Assistierende: Linda Baer Marie Cuennet Thomas Wirz Diego Zanghi
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Bachelor-Diplomarbeit von Dominic Spalt Das Projekt orientiert sich stark an der städtebaulichen und baukörperlichen Logik des Bestands und macht sich dessen Vokabular zur Schaffung eines neuen Ensembles zu Nutzen – wiederum entsteht ein allseitig geschlossener Hof. So unspektakulär dieser Ansatz auf den ersten Blick scheint, so überraschend wirkt die beinahe spielerische Komposition aus mehreren in Höhe und Grundriss leicht versetzten Gebäudeeinheiten. Von den Anschlüssen an die beste henden Bauten bis hin zur Bewältigung der Terrainunterschiede in der äusseren Abwicklung schafft es das Projekt, die zum Teil konkur renzierenden Parameter in einem stimmigen Ganzen zu vereinen. Der neu geschaffene öffentliche Raum wird vom höher liegenden Aussenbereich des Altbaus durch eine Gartenhalle abgesetzt, welche mit dem Arkadengang eine umlaufende räumliche Fassung des unteren Hofes bildet. Dieser Bereich fungiert zugleich als Vorzone für die Eingänge zu den Wohn- und Dienstleistungseinheiten sowie als gedeckter Aufenthaltsraum für die Nutzer des Hofes. Betreuender Dozent: Dr. Oliver Dufner
In der äusseren Erscheinung spielt das Projekt geschickt mit den unterschiedlichen Fluchten und Traufhöhen des Bestandes. Im Innenhof führt diese
Logik zu einer differenzierten Staffelung einzelner Gebäudeteile die durch den umlaufenden Arkadengang zu einer räumlichen Einheit mit hoher Aufenthaltsqualität verbunden werden.
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Bachelor-Diplom
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Bachelor-Diplom
Auf dem Niveau des Hofes befinden sich neben Atelier- und Gewerbeeinheiten auch gemeinschaftlich nutzbare R채ume. Die Wohnungen in den oberen
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Geschossen zeichnen sich durch eine auf die unterschiedlichen Bedingungen der Situation sorgsam abgestimmte Disposition aus.
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Bachelor-Diplom
Die geforderten Wohneinheiten in hoher Dichte werden im vorliegenden Projekt wesentlich durch die Interessanten Ausformulierungen im Schnitt geprägt.
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Dabei trägt neben der Differenzierung der Raumhöhen auch die Anordnung der Wohn- und Schafräume auf unterschiedlichen Niveaus zu spannenden und gut nutzbaren Wohnungen bei.
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Bachelor-Diplom
Der vorgeschlagene architektonische Ausdruck orientiert sich am Bestand der historischen Massivbauten. Die kerngedämmte Ortbetonkon struktion der Aussenwände sichert die Dauer haftigkeit der Primärkonstruktion. Die grosszügigen
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mit Kunststeingewänden umfassten Fensteröffnungen verleihen im Wechsel mit den Loggiaöffnungen dem Bau einen dem Ort angemessenen zurückhaltenden, eleganten Charakter.
Master
Master
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Fokus Struktur HS 12 Das Semester pendelte zwischen Gegensätzen: Struktur bildet ein diszipliniertes Ganzes, welches die Schwerkraft sinnfällig ausdrückt. Prekäre Spekulation meint im Widerspruch dazu, dass räumlich Ungewisses zu wagen sei: Es sollte eine machbare Vision entwickelt werden. Diese entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Bauingenieur und führte dadurch nicht zu einer Standardlösung, sondern gipfelte in einem dramatischen Ausdruck der Schwerkraft. In Schritte aufgeteilt, folgte das Semester Kenneth Frampton: Topologie, Typologie und Tektonik. Der Spagat zwischen Städtebau und Konstruktion konnte nur als Gruppenarbeit geleistet werden. Zu den drei T’s gesellte sich ein viertes: Transport. Suggestive Stimmungsbilder setzten sich durch, die grossen Strukturmodelle blieben roh und vertraten die Optik des Machens.
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Fokus Struktur HS 12
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Fokus Struktur HS 12
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Struktur – Eine prekäre Spekulation Im Herbstsemester 2012 beschäftigte sich der Fokus «Struktur» mit dem Areal um den Güterbahnhof Zürich. Das hier geplante Polizei- und Justizzentrum stellt einen politisch prekären Volksentscheid dar, zu dem wir eine kritische Haltung einnehmen: Als «verbotene Stadt» tarnt es sich unbeabsichtigt sarkastisch als «Kompetenzzentrum für die Bekämpfung der Kriminalität». Gesichert werden müssen an dieser prominenten innerstädtischen Lage vor allem die Überlagerungen von Stadt, Gemeinschaft und Verkehr. Qualitätsvolle Stadt ist auch hier die Gleichzeitigkeit von ver dichteten Räumen und Monumenten verschiedener Epochen. Die gespeicherte Geschichte der Bahn, das metaphysische Ambiente im Hof des zu erhaltenden Güterbahnhofs und der Geruch der alten Struktur kondensieren an diesem Ort und bilden einen verdichteten sinnlichen Wert. Die Hardbrücke selbst wird auf der Nordseite vom Primetower flankiert und sucht auf der Südseite ihre neue architektonische und programmatische Antithese der Verdichtung. Für die Neubauten und den Bestand wurden nun sinnfällige und exemplarische Raumstrukturen für Öffentlichkeit, Sport und Wohnen entwickelt, mit besonderem Fokus auf Schwellen- und Begegnungsräumen. Je nach Konzept wurden turmspezifische Nutzungen entwickelt, welche nach Innen das Panorama und den Himmel inszenieren oder nach Aussen die extrovertierten öffentlichen Nutzungen dem Stadtraum aussetzen. Gesucht waren pointierte Positionen zum Verhältnis von Raum und Struktur. Dozierende: Prof. Christian Hönger Yves Dusseiller Begleitende Ingenieure: Giotto Messi Tivadar Puskas Assistierende: Christian Koch Bernhard Maurer
Markus Abegg, Daniel Hauri und André Murer füllten die ganze Insel zwischen Bahn, Hohlstrasse und Hardbrücke – gebildet aus Gleis- und Strassenradien sowie der Brückenflucht –
dreigeschossig auf. Der Güterbahnhof ist als Sportmonument einverleibt: Die Freifläche bildet als einzige Aussparung eine monumentale öffentliche Aussensportanlage.
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Fokus struktur Hs 12
aus der homogenen tönernen Masse schnitten Markus abegg, Daniel Hauri und andré Murer ein Gassensystem bildhauerisch aus. Der aussenraum wird pulsierend belebt.
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Die Gassen und Innenhöfe bilden die Figur, die Wohnhäuser den Grund des städtebaulichen Musters. Jede Gasse enthält eine ausweitung mit halböffentlicher Nutzung.
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Fokus struktur Hs 12
Die strenge schottenstruktur ermöglicht eine flexible einteilung der Wohnnutzung, verschiedene Wohnungsgrössen und Lebensformen.
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Fokus Struktur HS 12
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Fokus Struktur HS 12
Die unerwartete Strenge im Grundriss Markus Tschannens Projekt erlaubt eine Freiheit im Schnitt: Sie 端bersetzt den Plan libre von Le Corbusier in den Coupe libre.
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Im Sinne des Raumplans von Adolf Loos erzeugen versetzte Decken topographische Wohnland足 schaften und eine bewegte Untersicht zwischen Sockel und Turm.
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Fokus Struktur HS 12
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Thesisprojekt
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Thesisprojekt von André Murer «Dieser Entwurf verzichtet bewusst darauf die Brisanz des Ortes mit einem vertikalen Bauwerk oder den direkten Kontakt mit der Felswand noch zu untermauern. Vielmehr soll die Ruhe und «die Entrücktheit»des Ortes auch im Gebäude selbst thematisiert werden und das Raumprogramm des Hotels prägen. Der Steinbruch bildet als räumlich dominantes Element in der Folge lediglich den Hintergrund des Eingriffs. Er wird sozusagen zur «Kulisse» für die davor situierte Architektur. Das Projekt sucht durch den Rückbau den Urzustand des Steinbruchs als Ausgangslage und verzichtet demzufolge ganz auf den aufgeschütteten Schutzdamm, sowie die darunterliegende, existierende Galerie. Durch die Loslösung von der Felswand entzieht sich das Projekt klar aus der Gefahrenzone des Steinschlages. Der freistehende Baukörper knüpft durch seine Situierung an die bereits am See gelegenen existierenden Hotelbauten an. Dabei entwickelt das flache Volumen zur Felswand ein Spannungsfeld und lässt einen starken Bezug zwischen dem Objekt und dem Ort entstehen. Die grundsätzliche Idee ist es, ein Gebäude zu entwickeln, welches zwar aussen durch Einfachheit und Logik in Erscheinung tritt, doch strukturell durch räumliche Vielfalt überzeugt: Ein Gebäude das für den Ort geschaffen wurde. Der Steinbruch behält seine Visitenkarte des Orts und bleibt in der Landschaft und für Brunnen ein Anziehungs- und Orien tierungspunkt.» (aus: A. Murer, Thesisbuch, Luzern 2013) Dozent: Prof. Johannes Käferstein Begleitender Ingeneur: Mario Rinke
Master
Thesisprojekt
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Master
Thesisprojekt
Der freistehende Baukörper wird durch eine gerichtete Schottenstruktur gegliedert, die zugleich die Haupttragstruktur bildet. Durch das Aneinanderreihen mehrerer Wandscheiben mit einem
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Achsmass von 13 Metern entsteht ein liegendes dreigeschossiges Volumen. Es weißt eine Höhe von 20 Metern, eine Breite von 110 Metern und eine Tiefe von 100 Metern auf.
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Thesisprojekt
Erdgeschoss und 1. Obergeschoss Trotz den Merkmalen eines monumentalen Bauwerks, fällt es schwer dem Projekt und der Struktur eine klare Anwendung und Nutzung zuzu-
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ordnen. Durch die rhythmischen Wiederholungen der Schottenstruktur entstehen alternierende Raumsituationen in denen sich die grossen Säle des Hotels einnisten.
Master
Thesisprojekt
Die die Hotelzimmer beinhaltenden vorfabrizierten Betonträger überspannen raumhoch die Säle zwischen der Schottenstruktur. Die Konstruktion sucht ihren Ursprung im Brückenbau. Aussparungen in den Schotten ermöglichen die nötigen Auflager. Zwischen den Zimmerelementen sinkt ein sanftes Licht in die Hotelhallen.
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Thesisprojekt
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Forschung & Entwicklung
forschung & entwicklung
CC EASE
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Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CC EASE) Die Gebäudehülle als nachhaltiges, komfort schaffendes und energetisch aktives Element der Architektur steht im Zentrum der Forschung im Kompetenzzentrum Envelopes and Solar Energy (CC EASE). Wir analysieren und entwickeln Technologien und Materialen, sowie Konzepte und Methoden zur deren Integration in den architektonischen Entwurf. In der Forschungsgruppe Photovoltaik und Licht (PVL) wird auf gebäudeintegrierte Photovoltaik und Tageslichtnutzung fokus siert, um Erneuerbare Energien und Energie effizienz mit Architektur in Einklang zu bringen. In der Forschungsgruppe Material, Struktur und Energie in Architektur (MSE) werden vielfältige und klassische Architektur themen auch in Verbindung mit der Lehre behandelt.
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
CC EASE
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Unsere Forschung und Entwicklung ist anwendungsorientiert (research-to-practice) und wird vom Schweizer Nationalfonds (SNF), der Kommission für Technologie und Innovation (KTI), dem Bundesamt für Energie (BFE), der Industrie sowie gemeinnützigen Stiftungen unterstützt. Unser Forschungsteam besteht aus promovierten Dozenten und Mitarbeitern mit internationalen akademischen Netzwerken und Dozenten mit starkem und regionalem Praxisbezug. In Kooperation mit der ETH Zürich und EPF Lausanne arbeiten zudem PhD Studenten bei uns. In diesem Jahrbuch werden zwei Forschungsprojekte herausgestellt. Ein Projekt behandelt das Thema Tageslichtnutzung. Hier werden neue Methoden vorgestellt, wie Tageslicht und visueller Komfort in Gebäuden quantifiziert werden kann und dem Vergleich verschiedener Solarer Fassadensysteme in der Entwurfsphase dient. Die internationale und interdisziplinäre Entwicklung unserer neuen Methoden, speziell die Modellierung und Simulation von Tageslichtlenksystemen wird seit kurzem vom Schweizer Nationalfonds für eine Dauer von 3 Jahren gefördert.
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
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Klimabasierte Tageslichtsimulation als Planungshilfe für solare Fassaden Stephen K. Wittkopf, Lars O. Grobe Die intelligente Nutzung des Tageslichts zur Belichtung von Innenräumen ist ein wichtiges Kennzeichen solarer Gebäudehüllen. Denn die Kontrolle und Lenkung des Tageslichts spart elektrischen Strom für Beleuchtung ein und reduziert Blendung sowie unerwünschtes Aufheizen des Innenraums. Allerdings gibt es für Solare Fassaden kaum Planungshilfen, die quantitativ und qualitativ verlässliche Vorhersagen machen können. Bisher verlässt man sich auf rechnerische Nachweise, die allerdings auf sehr vereinfachten Annahmen basieren und den Unterschieden bzw. Vorteilen von solaren Fassaden nicht Rechnung tragen. In diesem Artikel wird nun die sogenannte klimabasierte Tageslichtsimulation als professionelle Planungshilfe am Beispiel des Innenraums der Architekturassistenz der Hochschule Luzern vorgestellt (Abb. 1). Simulationen sind als Werkzeuge für die thermische und konstruktive Planung und Bemessung bereits etabliert. Bei solchen Simulationen sind die Randbedingungen vergleichsweise stabil, während sich die solare Einstrahlung abhängig von Wetter und Sonnenstand permanent ändert. Die klimabasierte Tageslichtsimulation ver-
Abb. 1: Raum der Architekturassistenz der Hochschule Luzern am 21. September 2012 um 15:00 Uhr. Computersimulation des derzeitigen Zustands mit teilweise geschlossenem Sonnenschutz und eingeschalteter elektrischer Beleuchtung.
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20.10.2011
Alpine Wüstungen im Kanton Uri – Forschung mit Unterstützung der Architekturabteilung der Hochschule Luzern Marion Sauter Schritt 1 – Inventarisierung «Wo würdet Ihr hier bauen?» – eine solche Frage ist heutzutage äusserst ungewöhnlich, spielt sich Bauen doch meist auf definierten Parzellen, unter dem Joch von Baugrenzen und Bauvorschriften ab. Diese Fragestellung bildet jedoch das Erfolgsgeheimnis der Wüstungsforschung, die seit 2009 mit Unterstützung von Studierenden – inzwischen auch von Absolventen – unserer Hochschule durchgeführt wird. Die Frage stellt sich nicht in der Agglomeration von Luzern, sondern in den Urner Alpen, am Surenenpass, in Ursern oder im Schächental. Auf 1500 bis 2000 m ü.M., auf steilem Terrain wie auf sanft geneigten Alpweiden, in der Nähe von Saumpfaden oder Bachläufen. Und fast immer findet sich an dem Ort, den die Studierenden abseits der Zivilisation als geeignet empfinden, dann auch eine alpine Wüstung – das heisst ein Überrest einer Alphütte, eines Stalls oder eines Viehpferchs. Dieses ausgeprägte Gespür für den Ort hat auch die Archäologen erstaunt, die die «Freizeitforschung» der Architekten anfänglich mit kritischem Blick begleiteten. Inzwischen sind mehrere Hundert Ruinen mit Fotos, GPS-Koordinaten, Höhenangaben und Kurzbeschreibungen in einer Datenbank erfasst und der Kanton Uri zählt in der alpinen Wüstungsforschung zu den Vorzeigekantonen der Schweiz.
Schritt 2 – Interpretation Die alpine Wüstungsforschung bietet eine einzigartige Chance für die Rekonstruktion ehemaliger Siedlungsstrukturen: In dieser Höhenlage werden Bauten, die nicht mehr benötigt werden, in der Regel einfach dem Verfall preisgegeben. Im Tal hingegen wird der Bestand durch Neubauten ersetzt oder eingeebnet, weil Bauland begrenzt und kostbar ist. Die Prospektionskampagne, das systematische Begehen des alpinen Geländes, liefert somit archäologische Erkenntnisse, für die andernorts aufwendige Eingriffe in den Boden erforderlich wären. Die inventarisierten Ruinen müssen interpretiert werden. Dies setzt eine intensive Auseinandersetzung mit der Wirtschaftsform der jeweiligen Region voraus – in diesem Fall die mehrstufig angelegte Alpwirtschaft mit Schwer-
Attinghausen-Grat: Schutzhüttenruine mit Viehpferch, 1953 m ü.M. und Fototeam
Attinghausen-Grat: Luftaufnahme einer Schutzhüttenruine mit Viehpferch, 1953 m ü.M.
punkt Viehzucht und Milchverarbeitung. Bis heute ziehen die Bergbauern im Frühsommer vom Tal auf den «Berg» (auch: Maiensäss), im Hochsommer weiter auf die Alp und im Herbst in Etappen wieder zurück. Im Tal und auf dem Berg wird zwischenzeitlich das Winterfutter gewonnen. Die vergleichsweise archaische, nomadische Lebensform vermittelt den Eindruck, es hätte sich in den letzten Jahrhunderten kaum etwas verändert. Tatsächlich können jedoch einige wichtige Etappen differenziert werden: 1. Das Klima war im Mittelalter deutlich milder als heute – auch höher gelegene Regionen konnten demzufolge damals intensiv bewirtschaftet werden. 2. Die heute vorherrschende Rindviehhaltung fand ebenfalls erst in dieser Zeit eine nennenswerte Verbreitung. Die Existenzgrundlage der meisten alpwirtschaftlichen Betriebe bildeten jedoch weiterhin kleine Schaf- oder Ziegenherden. 3. Bis ins 19. Jahrhundert hinein hatte das Vieh in Bären, Luchsen und Wölfen natürliche Feinde. Daher mussten die Rinder- oder Schafherden, die nicht Teil der Milchwirtschaft waren und heutzutage weitgehend auf sich allein gestellt weiden, früher tagsüber gehütet und nachts eingepfercht oder gestallt werden. Ausserdem waren die Nutztiere im Mittelalter deutlich kleiner und damit auch geländegängiger.
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22.11.2012
Vortrag Christoph Gantenbein & Tivadar Puskas «Wie wir zusammen arbeiten» – Christoph Gantenbein, Architekt aus Basel, unterrichtet zusammen mit seinem Büropartner Emanuel Christ an der ETH Zürich. Gemeinsam mit Tivadar Puskas von Schnetzer Puskas Ingenieure sprechen sie über die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren.
13.12.2012
Vortrag Joseph Schwartz «Tragwerksentwurf in Ausbildung und Praxis» – Joseph Schwartz, Bauingenieur und Professor für Tragwerksentwurf an der ETH Zürich und ehemaliger Professor an der HSLU, zeigte Beispiele seiner Zusammenarbeit mit dem Architekten Christian Kerez.
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20.1.2013 – 25.3.2013
Ausstellung «Luzern Süd & Lausanne West» Der Gemeindeverband LuzernPlus beauftragte im Jahr 2012 vier Teams – bestehend aus Stadtplanern, Architekten, Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern – mit einer Studie zum Entwicklungsgebiet Luzern Süd / EichhofSchlund. In der Ausstellung «Luzern Süd & Lausanne West» wurden nun die Resultate des Studienauftrags der Dokumentation des Entwicklungsprozesses des Richtplans für den Bezirk «Ouest lausannois» gegenübergestellt. Das interkommunale Projekt aus Lausanne wurde 2011 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.
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16.5.2013
Vortrag Stanislaus von Moos Stanislaus von Moos, Jg. 1940, ist einer der wichtigsten Kunsthistoriker und Architekturtheoretiker der Schweiz. 2013 kuratierte von Moos zusammen mit Jochen Eisenbrand die grosse Retrospektive «Louis Kahn – The Power of Architecture» am Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Am 16. Mai 2013 hielt er einen Kahn-Vortrag an der Abteilung Architektur, den Heike Biechteler in einem anschliessenden Gespräch vertiefen konnte.
Welche Eigenschaften Louis Kahns haben Sie während IhrerRecherche zur Ausstellung am meisten beeindruckt? Stanislaus von Moos (SvM): Seine unglaubliche Arbeitsenergie, die konsequente Durcharbeitung aller Projekte bis ins letzte Detail – bis hin zu substanziellen Umarbeitungen auf der Baustelle, sehr zum Ärger vieler Bauherren. Des Weiteren, dass Kahn im Gegensatz zu fast allen «Stars» kaum Zeit für Selbstinszenierung mittels Aufsätzen und Büchern gefunden hat. Er überliess die Publizistik anderen. Inwieweit ist Ihre eigene Perzeption auf Louis Kahn abhängig von Ihrem geographischen und soziologisch-architektonischen Umfeld? SvM: Für einen Kunsthistoriker, der sich für die Architektur des 20. Jahrhunderts interessiert, ist Kahn ja nicht gerade ein abseitiges Thema … Zugegeben: Aus Sicht meiner Generation lag – und liegt – der unheroische Habitus Robert Venturis zunächst sicher näher als derjenige seines Lehrers Louis Kahn. Mich interessiert es, anhand von Kunst und Architektur den vielschichtigen Wechselwirkungen von Alltagserfahrung, gesellschaftlichem Wandel, künstlerischem Sehen und Stadtform nachzuspüren. Da liegt Kahn auf den ersten Blick eher abseits – sogar noch weiter entfernt von unseren
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heutigen Prioritäten als etwa Le Corbusier. Entsprechend bewunderte ich ihn auch über Jahre und Jahrzehnte wie man ein fernes Nordlicht bewundert. Ich staunte vor allem. Und als sich 2007 die Gelegenheit ergab Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, und das von Kahn errichtete Parlamentsgebäude Jatiya Sangsad Bhaban zu besuchen, ergriff ich die Gelegenheit am Schopf. Ähnlich wie das Salk Institute im Kalifornien, das ich in den 90er-Jahren besucht hatte, erlebte ich Kahn hier als einen Architekten, der ausserhalb von Zeit und Raum operiert; das Parlamentsgebäude erschien mir als ein Stück absoluter Baukunst. Beinah als Weltwunder; rangmässig vergleichbar etwa mit Venedig (Fig.1). Wie würden Sie Louis Kahns globalen Einfluss als ein in der Schweiz lebender und sozialisierter Schweizer beschreiben und wie dagegen als in Yale lebender und lehrender Schweizer? SvM: Wie ich Kahns globalen Einfluss beurteile? Dazu habe ich keine Antwort parat: ich stelle mir die Frage vielmehr selbst. Eine Kahn-Schule im engeren Sinn gibt es ja kaum – abgesehen vielleicht von seinen zwei bekanntesten «Schülern» Romaldo Giurgola und Robert Venturi, wobei Letzterer ja in mancher Hinsicht eine Gegenposition zu Kahn einnimmt. Vielleicht ist der Kahn-Einfluss dort am produktivsten, wo man ihn nicht auf den ersten Blick erkennt: etwa bei Frank O. Gehry. Wer die Lichtführung in Kahns Projekten für Dhaka, Ahmedabad oder Rochester mit der Lichtführung in dem Ausstellungsraum unter dem Dach des Vitra Design Museums in Weil am Rhein vergleicht, in dem gegenwärtig die entsprechenden Modelle gezeigt werden, dem wird sofort klar, was ich meine: Hier wie dort ist die räumliche Geometrie eine Funktion des Lichts. Beim Erbauer des Pariser Centre Georges Pompidou, Renzo Piano, der bei Kahn gearbeitet hat, ist dann weniger die Lichtregie der Anknüpfungspunkt als vielmehr die Konstruktion. Oder, allgemeiner: das «Prinzip Struktur» (Fig. 2). Ähnlich beim Erbauer der «Gherkin» in London oder dem Hearst Tower in New York, beide von Sir Norman Foster. Ganz zu schweigen von den japanischen Metabolisten Arata Izozaki, Kishō Kurokawa und vielen anderen: Sie haben Kahns naturwissenschaftlich gemeinte, strukturalen Denkansätze weiterentwickelt und in ihre städtebaulichen Utopien projiziert. Parallel dazu gibt es um 1970 eine europäische Wiederentdeckung der Geschichte, des Klassizismus und – allgemeiner gefasst – ein Interesse an Architektur als Verkörperung von Archaik. Aus dieser Interessenlage heraus konnte Kahn umso mehr als ein Vorbild erscheinen, als diese Aspekte auch in seiner eigenen Ausbildung und in seiner Arbeit eine bedeutende Rolle gespielt haben.
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SvM: Bei Mario Botta steht meines Erachtens nicht der strukturelle Aspekt im Vordergrund, sondern der symbolische, ja sogar der sakrale: Kahns Bemühen um eine Verankerung des Bauens in der Tradition, in einer elementaren Grammatik archetypischer Vorstellungen von Monumentalität – das sind die Anknüpfungspunkte für Botta. Vielleicht gilt Ähnliches sogar unter veränderten Vorzeichen auch für Valerio Olgiati und seine «Schule». Gehört Christian Kerez überhaupt in diesen Zusammenhang? Das, was bei ihm interessiert ist, soweit ich das verstehe, die Eigendynamik wissenschaftlicher und technologischer Strukturen und der Anspruch, mithilfe solcher Strukturen brauchbare und spannungsgeladene architektonische Räume zu generieren. Auch diesem Verfahren hat Kahn in seiner Arbeit vorgegriffen. Und auch in diesem Fall lassen sich die Resultate vordergründig kaum vergleichen. Sie erwähnten in Ihrem Vortrag auch die «Ruine» als bewusst eingesetzte Darstellungsmethode. Mit welcher Motivation wird diese Methode heute beispielsweise in der Darstellungsmethodik Peter Zumthors eingesetzt, die sich auch auf das Archaische bezieht? Was wird damit bewirkt? Könnte das wie bei Kahn eine transzendente Anspielung haben oder geht es hierbei mehr um einen bestimmten Stil? SvM: Darauf gibt es einmal mehr keine einfache Antwort. Kahn sagte einmal, dass Häuser ihren Betrachtern erst im Zustand der Ruine wirklich offenbaren, wie sie gemacht wurden. Dieser Gedanke ist nicht neu – er findet sich schon bei Sir John Soane, Viollet-le-Duc, Auguste Choisy usw. Alle haben sie Architekturgeschichte und Konstruktionsanalyse anhand von «didaktischen Ruinen» praktiziert – genauso wie die Anatomen Anatomie anhand von anatomischen Präparaten im Seziersaal (Fig. 5). Sie erwähnen Peter Zumthor: Für ihn ist der Respekt für das Eigenleben des Materials in der Baukunst ein zentrales Anliegen. Das verbindet ihn mit Kahn. Und da ist es schon spannend, zu beobachten, wie sehr seine Arbeit immer wieder um das Thema Ruine kreist. Es begann eigentlich mit den Schutzbauten für die Ausgrabungen in Chur. Und der Höhepunkt kam mit dem wunderbaren Dommuseum Kolumba in Köln, einem Bau, dessen Raison d’être im Grunde darin besteht, die Ruine der mittelalterlichen Kirche zu konsolidieren und diese in die Gegenwart hinein fortzubauen. Der Neubau wächst buchstäblich nahtlos aus der Ruine heraus und nimmt insofern auch seinen eigenen Zerfall symbolisch vorweg. Zerfall und Aufbau gehören zusammen. Sie sind das A und das O der Baukunst.
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23.5.2013
Vortrag Ricardo Bak Gordon Der portugiesische Architekt Ricardo Bak Gordon, geboren 1967 in Lissabon, gründete sein Büro «Bak Gordon Arquitectos» im Jahr 2000. Neben verschiedenen Gastdozenturen ist er auch kuratorisch tätig, wie zuletzt auf der Architekturbiennale in Venedig für den portugiesischen Pavillon. 2011 wurde er mit dem FAD-Preis ausgezeichnet. Seine Arbeiten sind ausserdem regelmässig und weltweit in Ausstellungen und Architekturmagazinen vertreten. Im Rahmen seines Abteilungsvortrages gab er uns in einem anschliessenden Interview mit Heike Biechteler einen detaillierten Einblick in seine Arbeitswelt.
Poetic Sensitivity The portuguese architect Ricardo Bak Gordon talks about poetry in architecture and ideals but also the need of being honest with yourself and the use of your own imagetics, about friends and collaborations, the use of merely basic materials to build a house and about architects, who should be intelligent instead of the building. We were very curious about you - who you are and what made you follow your passion of becoming an architect, but also to hear more about your work. Ricardo Bak Gordon (RBG): Lets start from the beginning: I am from Lisbon and I started studying architecture in Oporto, because I didn`t have enough marks to get in the Lisbon school, which was a little bit more demanding than Oporto school at that time. And why did you want to study architecture? Was there a special reason? RBG: The decision of wanting to be an architect, I don`t have so clear in my mind, but I always remember two experiences I had early on. One was with an
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important museum in Lisbon, called Fundação Calouste Gulbenkian, which is a modern building, built in the early 60’s. The other was with a private modern house which was also from the 60’s and from the same architect, Artur Rosa. I also remember that until half of the period in high school I used to be interested in electric stuff like engines and motors. And from one day to the other, after those diverse experiences I felt that something was very impressive in architecture. It was the first time that I had the feeling, architecture could contribute to the atmosphere of spaces and I got touched by that. If you’ll visit Fundação Calouste Gulbenkian in Lisbon, you’ll understand perfectly what I am saying. It was something very different from all you could find in Portugal at that time. It’s a very atmospherical building, with a very important connection between inside and outside, in the sense that the landscape is also a very important element in the design of the building. That is something that everybody can feel. From that moment on, I started thinking about buildings, constructions and houses, although I didn`t have any idea about what architecture was about. But I took a decision and went to study at an art school during the last two years of high school,. This experience amplified my impressions over architecture, and not only about architecture in itself but about all the atmospheres that where around it, such as art. From there on, I decided, I would like to study architecture and I went to study in Oporto, which was again a very powerful experience because Oporto was already a very important school of architecture. We can say that was the School of Álvaro Siza. Did you meet him? RBG: Well, I met him afterwards and not during my time in school. There I met Fernando Távora,which was, lets say, the precursor of portuguese modern architecture and therefore of Álvaro Siza from an architectural point of view. Fernando Távora was a professor of architectural theory and history and he gave Álvaro Siza the opportunity to design his first project, which was the tea house at Boa Nova in Oporto. So they where very connected. Távora was an incredible person and a very sensitive professor that used to speak about architecture as something that already exists inside of you. This is very important because one has to learn a lot of things to become an interesting architect, but most part of the patrimony you will use in your daily working life is already inside of you. That’s what you have to discover! This has to do with your memories, your thoughts and with your natural way of being. How did the school help you to discover this? RBG: The fact that I went to live in a different city and the fact that I was
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studying in a school where Álvaro Siza and Fernando Távora taught, creating a very deep atmosphere in the school, had a great impression on me. I would say that all this together helped me start looking at the world with a different perpective, maybe in a more sensitive and poetic way. After, I moved back to Lisbon where I found myself in the middle of a post-modern school, which was completely different from all the sensitiveness of Álvaro Siza and the Oporto School. I had to find out, for myself, how to view this other way of understanding architecture, since post-modernism was still very present at the time. I was under a certain shock even though the knowledge and sensitiveness that I learned from Oporto School, was enough to contradict all the postmodern energy of the Lisbon School at that time. In fact, I never appreciated thinking about architecture as an imagetic or formal subject. I always kept a sense of the atmospheres, the relationship within the site and the program and the values that I consider fundamental to operate with in a project. In 1988, I entered an Erasmus scholarship and went to study in Milano, which was the center of Europe at that time. We spent a lot of time traveling and discovering different atmospheres. And we also had time to think about it! The change in the atmosphere has been one important point of being abroad. And also having the distance to review one’s life. After that year, I came back to Lisbon and finished my studies, still guiding myself with the values I had «planted» in the beginning. What made you so sure about these values? RBG: It’s not something you’re sure about, it’s something that with the passage of time you feel more comfortable with and which makes you feel more respectful for yourself. It was very important for me to study in different places with different perspectives. Now I can say I have an education and a conviction that is worth more than the sum of different knowledges. Another important issue is that in Portugal, in the 90’s, most students used to work for a while in other people‘s offices. In my generation there are a lot of colleagues that spent 5 to 7 years in the studio of someone that was having his own approach to architecture. I never had this experience. I’m a kind of orphan on that perspective because I didn`t work with Álvaro Siza, I didn`t work with Gonçalo Byrne, I didn`t work with Carrilho da Graça... I just finished the university and started working by myself. I started by doing competitions, I won some second prizes and one day I won my first prize! That sounds very light and easy, to undertake and win a competition. RBG: No, it isn’t easy at all nowadays and it wasn’t easy in those days either. I had a colleague with whom I was working and we had the opportunity to do some very small projects, which were not interesting at all, like small bank
Publikationen
Publikationen
Räumliches Denken Von Dieter Geissbühler Mit einem Vorwort von Tina Unruh Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage nach der entwerferischen Relevanz von Werkstoffen in Geschichte und Gegenwart. In diesem Rahmen steht auch die Analyse, wie alternative Konstruktionsprinzipien «erforscht» werden können und wo massgebende Entwicklungsimpulse angelegt sind.
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Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 84 Seiten, ca. 50 Abbildungen, Pläne und Diagramme Quart Verlag Luzern 2012 CHF 34.– / EUR 24.– Deutsch ISBN 978-3-03761-041-1 Englisch ISBN 978-3-03761-055-8
Publikationen
Das Klima als Entwurfsfaktor Neue und erweiterte Auflage Von Christian Hönger, Roman Brunner, Urs-Peter Menti und Christoph Wieser Mit Positionen von Gion A. Caminada, Philippe Rahm, Roger Boltshauser, Sascha Roesler und einem Vorwort von Tina Unruh In diesem Band wird das Klima als Entwurfsfaktor unter sucht und sein Einfluss auf energetische und gestalterische Konsequenzen überprüft. Die Blickweise ist
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nicht eine abstrakt-technische, sondern eine anschaulich-räumliche, welche die Suche nach inspirierenden Lösungen bewusst stimuliert. Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 88 Seiten, deutsche und englische Auflage Quart Verlag Luzern 2013 CHF 34.– / EUR 24.– ISBN 978-3-03761-072 5 deutsch ISBN 978-3-03761-073 2 englisch
Laboratorium, das ist ein Ort der Wissenschaft an dem reflektiert, vor allem aber praktisch gearbeitet und experimentiert wird: nicht nur zur Überprüfung, sondern auch zur Darstellung von Ideen und Theorien, kurz – eine Forschungsstätte. Denn «laborare» umschreibt neben «arbeiten» auch «sich bemühen» – also eine ergebnisoffene Tätigkeit, die dem Forschen nahe kommt. Mit der Schriftenreihe Laboratorium, verlegt vom Quart Verlag Luzern, werden die Projekte der Fachgruppe Material, Struktur und Energie in Architektur im CC EASE der Hochschule Luzern – Technik & Architektur kontinuierlich reflektiert und kommuniziert. Es sind keine enzyklopädischen Werke, in denen Themen erschöpfend behandelt werden, sondern vielmehr Arbeitsbücher, die konkrete Positionen beziehen. So werden gleichzeitig Einblicke in die Arbeit des Kompetenzzentrums gegeben und dessen Resultate den möglichen Anwendern auch zur Verfügung gestellt. Die Schriftenreihe richtet sich an all diejenigen, die zum Entstehen wohl überlegter Entwürfe und Bauten beitragen. Trotz unterschiedlicher Bedingungen und Methoden steht in allen Projekten und damit auch den Publikationen der Entwurf als Auslöser und/oder als Untersuchungsobjekt im Mittelpunkt. Die Schriftenreihe Laboratorium wurde von Tina Unruh und der Hochschule Luzern – Technik & Architektur herausgegeben.
Forschende Architektur / Researching Architecture Von Andri Gerber, Tina Unruh und Dieter Geissbühler Mit einem Vorwort von Ursula Stücheli Mit dem zweiten Band der Reihe Laboratorium wird in der weiträumigen Diskussion über Forschung im architektonischen Schaffensprozess Position bezogen. Fallbeispiele zeigen auf, wie individuell Wissen in den Entwurf einfliessen und so kommunizierbar gemacht werden kann.
Fadengeheftete Broschur, 17 × 22 cm, 104 Seiten, ca. 60 Abbildungen, Diagramme und Pläne Quart Verlag Luzern 2010 CHF 34.– / EUR 24.– Deutsch ISBN 978-3-03761-019-0 Englisch ISBN 978-3-03761-023-7
anhang
Offizielles Curriculum 2013/14
Kernmodule
Projektmodule
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anhang
Erweiterungsmodule
Thesisprojekt
Vertiefungsarbeit
Fokusvorlesungen
Fokusprojekt Material Struktur Energie
Studienreisen
Entwurf und Konstruktionsmethodik
Gestalten und Kultur verständnis
Sibylla Amstutz Geboren 1965 in Luzern (CH), dipl. Architektin HTL/SIA. 1981 bis 1986 Ausbildung zur Primarlehrerin; 1993 bis 1998 berufsbegleitendes Architekturstudium an der Hochschule Luzern; 1998 bis 2006 Geschäftsleitung Bauconsilium AG, Luzern. Seit 2007 Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) und Diversitybeauftragte (HSLU, T&A), seit 2010 Leitung Fokus «Human Building» des CCTP. www.cctp.ch
Keynote lectures Basisvorlesung
Umsetzen und Baurealisation
Bachelor advanced Gebäudetechnologie
Kunst und Architektur
Gebäudehülle
Architektur und Bestand
Bachelor-Diplomarbeit (BDA)
Räumliche Vision Tektonik
Konzeption: Denk / Werk
Komfort und Energie
Alpine survival
Architektur und Tektonik
achtung: die Schweiz
Kommunikation und Raum
Baurealisierung
Interdiszipl. Workshop •
Neptune •
Architekturszene
Praxis im Studium
Kommunizieren mit Bauherrschaften
Building Information Modelling
Seminarwoche •
Bauplanung
Städtebau
Studienarbeit Architektur
3D-Design Architektur
Konstruktives Entwerfen
Bachelor intermediate Gebautes Umfeld
Raum und Nutzung
Farbe und Interaktion
Kommunikation und Kultur
Vorstudien
Projektierung
Architektur und Kontext
Architektur und Raum
Bachelor basic Struktur und Material
Visuelle Komposition
Realisierung
Architektur und Struktur
Bauten entdecken
Externes Fachseminar •
Konstruktives Entwerfen
Kontext 2
Grundlagen des Bauens
Visuelle Grundphänomene
Grundlagen der Architektur
Kontext 1
Baurecht
Werkstatt Basic IT-Tools Architektur
Modul ist Pflicht Modul ist Wahl • Blockwoche
Dozierende HAUPTAMTLICH DOZIERENDE Peter Althaus Geboren 1965 in Zofingen (CH), dipl. Architekt ETH. 2005 Gründung von PARK Architekten zusammen mit Markus Lüscher. Seit 2012 hauptamtlicher Dozent für Entwurf im Bachelor/Intermediate; seit 2013 eigenes Büro.
Master Thesisbuch
Personen
Prof. Hansjürg Buchmeier Geboren 1956 in Winterthur (CH), Konservatorium Luzern, Bildhauer Schule für Gestaltung Luzern, und Zeichenlehrer, HFG Luzern. Arbeitet als freischaffender Künstler in den Bereichen Malerei, Zeichnung und Fotografie. Ausstellungen im In- und Ausland. Seit 2009 an der Abteilung Architektur als Dozent für Visuelle Gestaltung. www.buchmeier.cc Prof. Hanspeter Bürgi Geboren 1958 in Bern (CH), dipl. Architekt ETH SIA FSU und Nadel ETH. Arbeit im Himalaya / Bhutan; 1992 Gründung BSR Bürgi Schärer Raaflaub Architekten in Bern. Seit 2009 an der Abteilung Architektur als Dozent für Entwurf und Konstruktion und Fokusverantwortlicher «Energie» im Masterstudiengang. www.bsr-architekten.ch Prof. Luca Deon Geboren 1966 in Luzern (CH), dipl. Architekt ETH BSA SIA. Eigenes Architekturbüro in Luzern seit 1999. Seit 2003 an der Abteilung Architektur als Dozent für Entwurf und Konstruktion. www.deonag.ch Angela Deuber Geboren 1975, dipl. Architektin ETH SIA. Eigenes Architekturbüro in Chur. Seit 2012 an der Abteilung Architektur als Dozentin für Entwurf und Konstruktion. www.angeladeuber.com Dr. Oliver Dufner Geboren 1968 in Basel (CH), dipl. Architekt ETH SIA, Dr. sc. tech. Mitinhaber von Burkard Meyer Architekten in Baden. Seit 2012 an der Abteilung Architektur als hauptamtlicher Dozent. www.burkardmeyer.ch Prof. Dieter Geissbühler Geboren 1955 in Basel (CH), dipl. Architekt ETH BSA SIA. Eigenes Architekturbüro in Luzern mit Alexander Galliker,
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bzw. Hans Cometti von 1989 bis 1995, bzw. 2005, seitdem mit Gerlinde Venschott; von 1992 bis 1993 Lehrauftrag an der ETH Zürich; von 1989 bis 1994 Dozent am ATIS Horw. Seit 2000 als Dozent für Entwurf und Konstruktion an der Abteilung Architektur. Niklaus Graber Geboren 1968 in Luzern (CH), dipl. Architekt ETH BSA SIA. Von 1988 bis 1995 Architekturstudium an der ETH Zürich und an der Columbia University New York, Diplom bei Prof. H. Kollhof. 1995 Mitarbeit im Büro Herzog & de Meuron, Basel; seit 1995 eigenes Architekturbüro mit Christoph Steiger in Luzern. Von 2008 bis 2011 Lehrauftrag, seit 2013 hauptamtlicher Dozent an der Abteilung Architektur. www.graberundsteiger.ch Prof. Christian Hönger Geboren 1959 in Zürich (CH), dipl. Architekt ETH BSA SIA. Teilhaber von giuliani.hönger Architekten AG Zürich; diverse Assistenzen an der ETH Zürich und Dozentur an der FHBB in Basel; Seit 2003 als Dozent für Entwurf und Konstruktion an der Abteilung Architektur. www.giulianihoenger.ch Prof. Angelika Juppien Geboren 1963 in Hilden (D), dipl. Ing. Architektin TH SIA. Mitarbeit im Architekturbüro Behnisch und Partner, Bonn; 1991 bis 2001 Projektleitung bei Gerkan, Marg und Partner in Aachen, Leipzig und Hamburg. Seit 2001 als Dozentin für Entwurf und Konstruktion an der Abteilung Archi tektur; seit 2005 als selbständige Architektin tätig. Prof. Johannes Käferstein Geboren 1965 in Mannheim (D), dipl. Architekt ETH BSA SIA. Eigenes Architekturbüro mit Urs Meister in Zürich; von 2000 bis 2002 Unit Master an der AA in London; von 2002 bis 2008 stv. Institutsleiter und Studiengangsleiter Master, Universität Liechtenstein. Seit 2008 an der Abteilung Architektur als Abteilungsleiter und Studiengangsleiter Master; seit 2010 Council Member EAAE. www.kaefersteinmeister.ch Natalie Plagaro Cowee Geboren 1971 in Gran Canaria (E), dipl. Architektin E.T.S.A.M. Architekturstudium mit Schwerpunkt «Struktur», Abschluss eines Landschaftsstudiums am Conservatoire des Parcs et du Paysage Chaumont Sur Loire. Mitarbeit bei D. Perrault, Paris, und bei Burckhardt+Partner AG, Zürich mit Einsatz in Peking; seit 2004 PhilosophieStudium an der Universität Zürich; selbständige Architektin in Herrliberg. Seit 2006 Forscherin am Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP). www.plagarocowee.com Wolfgang Rossbauer Geboren 1978, aufgewachsen in Biburg (D). Klavierausbildung bei Ansgar Janke (Musikhochschule München), dipl. Architekt ETH.; eigenes Büro in Zürich seit 2009. Assistent bei Andrea Deplazes, ETH Zürich 2011 bis 2012. Seit 2012 Gastdozent an der Abteilung Architektur. www.rossbauer.com
anhang
Kolophon
Jahrbuch der Architektur 12 / 13 Herausgeberin: Hochschule Luzern – Technik & Architektur Verantwortlicher: Prof. Hansjürg Buchmeier Mitarbeit: Christian Dehli, Bernhard Maurer, Janine Nauer-Boog, Thomas Wirz, Diego Zanghi Konzeption: Prof. Hansjürg Buchmeier / Peng Peng Gestaltung: Peng Peng (Klaus Fromherz & Martin Geel), www.pengpeng.ch Bildbearbeitung: Markus Käch, Jürgen Beck, Linda Baer Lektorat: Marion Sauter, Natalie Plagaro Cowee Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil Bindung: Buchbinderei Burkhardt AG, Mönchaltorf Papiere: LuxoArt Gloss 115 g/m², MultiArt Silk 90 g/m², Pro Futura Recycling matt 100 g/m², Rainbow mittelgelb 80 g/m² Umschlag: Gmund Colors aquagrün 52 300 g/m² Schriften: Metric, Karol Auflage: 700 Exemplare © Copyright 2013 Hochschule Luzern – Technik & Architektur und Quart Verlag Luzern Alle Rechte vorbehalten ISBN-Nr.: 978-3-03761-079-4 Quart Verlag GmbH Denkmalstrasse 2, CH-6006 Luzern E-Mail: books@quart.ch, www.quart.ch
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