Pascal Hodel
25 Jahre Institut für Wirtschaftsinformatik IWI
Herbst 2014
Die Informatik im Jahr 2039 Die Virenproblematik ist nur ein temporäres Phänomen und wird in ein paar Jahren verschwunden sein. So äusserte sich John David McAfee, der US-amerikanische Unternehmer dessen Computersicherheitsfirma „McAfee“ vielen halbwegs informatik- und technikbegeisterten ein Name sein dürfte, im Jahre 1988, also vor ziemlich genau 26 Jahren, zu einem Thema, das alle die einen Internetzugang haben (manchmal besteht die Gefahr sogar ohne) auch noch heute, im Jahr 2014, beschäftigt, vermutlich sogar mehr als je zuvor. Für Herrn McAfee war es wohl ein Glücksfall, dass seine Voraussage nicht eintraf, schliesslich hätte sie das Geschäftsmodell einer jeden Computersicherheitsfirma, so auch von „McAfee“, in seinen Grundmanifesten erschüttert. An diesem Zitat lässt sich aber auch erkennen, wie schwierig es war, ist und auch in der Zukunft sein wird, im Bereich der Informatik Voraussagen zu treffen und passende Hypothesen über die kommenden Tage, Wochen, Monate und Jahre zu formulieren. Und doch will ich mich darin versuchen, ein paar Tendenzen aufzuzeigen und Vermutungen anzustellen, wie die Informatik in 25 Jahren, also im Jahre 2039, aussehen könnte.
Der Begriff der „Informatik“ Zuerst wäre es aber meiner Meinung nach vorteilhaft, den Begriff der Informatik zu umreissen versuchen. Die Informatik ist „die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen, besonders ihrer automatischen Verarbeitung mithilfe von Computern“, so definieren das „GEOlino“Lexikon und ganz ähnlich auch „Wikipedia“ das Gebiet der Informatik. Hierbei lässt sich noch unterscheiden zwischen der theoretischen (geprägt durch die Mathematik), praktischen (befasst sich mit der Umsetzung grundlegender Erkenntnisse in Software), technischen (Hardwareentwürfe & -konstruktionen) und angewandten (Ziel: Anwendung von Computern zur Steuerung industrieller Arbeitsabläufe und Benutzerfreundlichkeit) Informatik. Betrachtet man diese Unterdisziplinen der Informatik, so realisiert man, dass im Prinzip alle technischen Geräte, die uns umgeben, vom Wecker über den Timer im Kochherd bis zum Computer in unserem Büro, zur Informatik gehören bzw. die Informatik betreffen.
Smartes Wohnen So lässt sich auch der erste Bereich, der in Zukunft mit grosser Wahrscheinlichkeit massiv an Wichtigkeit in unserem Alltag gewinnen wird und schon jetzt je nach Haushalt mehr Realität als Zukunftsvision ist, problemlos als Teil der Informatik bezeichnen: das sogenannte „smart home“. Darunter versteht man die wachsende Menge an technischen Geräten und deren Vernetzung untereinander in unseren Haushalten resp. einen Wohnraum, in dem sich eine Vielzahl technischer Geräte mehr oder weniger offensichtlich befinden und untereinander kommunizieren und austauschen mit dem Ziel einerseits eine zentrale Steuerung des ganzen Haushaltes zu ermöglichen und andererseits den Bewohnern den Alltag zu vereinfachen und so die Lebensqualität zu erhöhen. Ein Beispiel für ein solches „smart home“ steht auch getarnt als grosser Schuppen neben dem Gebäude der „Hochschule Luzern Technnik & Architektur“ in Horw. Über eine Smartphone-App lässt sich dieses Haus komplett steuern (so zumindest die Vorführung). So lässt sich die Türe mit einem Fingertipp öffnen und auch Licht, Musik und Film können mithilfe des kleinen Programms gesteuert und koordiniert werden. Der Vorteil eines solchen „smart home“ liegt ganz klar im erhöhten Komfort für den Bewohner. Er oder sie kann von seinem Laptop, Tablet oder Smartphone aus, sofern die ganze Technik im Wohnraum mit dem Internet verbunden ist (man spricht hierbei auch oft vom „Internet of Things“, wo zu1