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REFLEXION UND AUSBLICK
Mit „layers“ versuchte ich das Potenzial meines eigenständigen Verfahrens zur Herstellung von 3D Textilien im Kontext von akustischen Textilien zu untersuchen. Als Grundlage hatte ich ein Stoffsample, welches mich faszinierte und mich motivierte, diese Methodik weiter zu erforschen. So eröffnete sich aus der Abwandlung der Technik des 3D Drucks auf elastischen Stoff eine neue Art 3D Textilien herzustellen, welche eine spannende Formensprache und Ästhetik besitzen. Im Rückblick auf diese erste explorative, intuitive Phase meiner Arbeit bin ich überrascht, wie divers und gezielt die Textilien gestaltet werden können. Die Ergebnisse der Formenforschung zeigt, dass die angewandte Methodik viel Potenzial aufweist, welches jedoch noch lange nicht ausgeschöpft ist. So sehe ich ein möglicher nächster Schritt darin, die Digitalisierung einzubeziehen und die Methodik maschinell zu skalieren. Dadurch können die Ergebnisse reproduzierbar gemacht und weiterentwickelt werden.
Die Phase im Prozess in der ich versuchte das Potenzial meiner Textilien in der akustischen Anwendung aufzuzeigen, war länger und intensiver als anfänglich gedacht. Durch eine breite Recherche im Bereich akustische Textilien konnte ich zwar schnell Hypothesen aufstellen, wurde jedoch von einem nicht einbe- rechneten Parameter überrascht. Der Einfluss der Spannung des elastischen Basisstoffes beeinflusste die gesamte Absorption negativ, wodurch meine Hypothese, dass die Schallabsorption mit der Verformung steigt, nicht bestätigt wurde. Beim Vergleich von verschiedenen Stickereien und Oberflächenverformungen, ohne Berücksichtigung der Spannung, konnte ich dann aber bestätigen, dass eine grössere Oberflächenverformung besser absorbiert.
Bei der Gestaltung akustischer Textilien für den halböffentlichen Raum ist es entscheidend, dass sie flammhemmende Eigenschaften aufweisen. Aus diesem Grund habe ich für mein Projekt nebst dem Lycra Stoff ausschließlich Textilien von Création Baumann verwendet, der diese Anforderungen erfüllt. Ausserdem habe ich versucht, um die Kreislauffähigkeit meines Textils zu gewährleisten, mit Textilien gleicher Materialeigenschaften zu arbeiten. Dies stellte sich jedoch als schwierig heraus. Ich konnte keine passende Alternative für den Lycra-Stoff finden, der sowohl flammhemmend als auch die gewünschte Elastizität besitzt. Für zukünftige Projekte wäre es wichtig, einen geeigneten Ersatz für den Lycra-Stoff zu finden.
Die Arbeit hat gezeigt, dass meine neuartigen Textilien als akustische Textilien in Form unkonventioneller, künstlerischer Körper im halböffentlichen Raum wie Restaurants, Coworking Spaces oder Bars eingesetzt werden können. In der Modularität sehe ich viel Potenzial für die Gestaltung. Die Modularität ermöglicht die Gestaltung von diversen Körpern, welche von organischskulptural bis hin zu geometrisch-linear reichen können. Ausserdem kann mit verschiedenen Farbkombinationen und Mustern experimentiert werden, was den Gestaltungsspielraum noch mehr öffnet.
Insgesamt bietet die Forschungsarbeit eine vielversprechende Grundlage für die Weiterentwicklung von unkonventionellen, dreidimensionale akustischen Textilien für den Innenraum, als auch in anderen Anwendungsbereichen wie Mode- oder Produktdesign. Mit der Integration digitaler Technologien und der Suche nach geeigneten Materialien besteht die Möglichkeit, ressourcenschonende, funktionale und ästhetisch ansprechende akustische Lösungen zu entwickeln.