Franziska Hunkeler – Flechtwerk – Dokumentation

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KREUZ

&

QUER

arbeiten mit blinden Menschen

DOKUMENTATION



Hochschule Luzern Design & Kunst Dokumentation Mentor: Christof Sigerist Franziska Hunkeler Abeschweg 2 6210 Sursee fr.hunkeler@bluewin.ch 079 536 71 72 Objektdesign 6. Semester Abgabetermin: 19. Juni 19



Inhalt

Recherche

Erkenntnisse der schriftlichen Arbeit 1

Einblick in die Workshops

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Inspiration 3 Technik- & Materialexperimente 4

Produktentwicklung

Bolina (madagassisch = Ball) 5

Undana (madagassisch = Kissen) 17 Farben 23 Harona (madagassisch = Korb) 2

Inszenierung

Ausstellungsgestaltung 39

Produktfotos 43

Danksagung 51


Fazit

der schriftlichen

Arbeit

Aufgrund der Workshop aus meiner schriftlichen Arbeit habe ich mich dafür entschieden nicht ein fertiges Produkt zu entwickeln. Dank der Arbeit der letzten Wochen weiss ich jetzt, welche Techniken Potential haben. Das Ziel ist es nun, geeigntete Werkzeuge zu entwickeln, damit die blinden Menschen die Formen einfach selbst bedienen können. Mit Werkzeug meine ich den Ballon oder die Holzgrundform, mit welchen wir die neuen Techniken ausprobiert haben. Ich möchte diese so weiterentwickeln, dass sie einfach zu benutzen sind. Ich habe bemerkt, dass es mehr Sinn macht ihnen Methoden zu zeigen, mit denen sie weiter arbeiten können und das Potential selbst ausschöpfen können. Wenn ich jetzt wieder einfach ein Produkt für sie entwickle, sind sie am Ende zwar um ein Produkt in ihrem Sortiment reicher, doch sie haben nicht mehr. Haben sie allerdins neue Werkzeuge, mit welchen sie immer wieder neue Formen entwickeln können, inspiriert das weiterhin zu neuen Produkten. Am Ende meiner praktischen Bachelorarbeit sollen die Werkzeuge einsatzfähig weiterentwickelt und dazu je ca. ein bis zwei Produktvorschläge zu sehen sein. Bezüglich der Farbexperimente kann ich sagen, dass blinde Menschen, im speziellen Fall Tsiory, Farben mögen. Sie haben einen Bezug zu Farben und ihre ganz eigenen Vorstellung davon. Die handelsüblichen roten und schwarzen Schienen sind durch das lange Kochen zu brüchig und instabil. Daher werde ich für meine Produktvorschläge mit geschälten Weidesnchienen und nur mit wenigen Farben, die eventuell durch andere Materialien dazukommen, arbeiten. Mit blinden Menschen zu arbeiten braucht ein gutes Zeitmanagement, es braucht alles etwas mehr Zeit, doch das schadet in der heutigen schnelllebigen Zeit überhaupt nicht. Die Fröhlichkeit und Dankbarkeit sind unbeschreiblich gross, ansteckend und eine grosse Bereicherung.

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Einblick in die

Workshops

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Inspiration

Monika Künti, Vorhang geknüpf

Korbböden mit bunten Weiden, Wildsammlung

Jette Mellgren, Kuppel Ay Illuminate 6, M&O 2017, Interior Crisp

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Kreuzgeflecht aus Binse

Schnur aus Zeitung, gewickelt

Einh채ngen und Verschlingen mit Draht

Schicht mit Fichtenrinde und Draht

Chaostechnik aus gr체ner Weide

Weide in Keramik gegossen

Kn체pftechnik aus Schnur von Tsiory

Technik & Material Experimente

Einh채ngen und Verschlingen mit Wolle

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BAOLINA

DER BALL

CHAOSTECHNIK

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Um Formestudien zu betreiben und die möglichen Grössen/Dimensionen des Objektes zu evaluieren eignen sich Ballone am Besten. Der grösste Ballon den ich verwendet habe hat einen Durchmesser von 75cm. Die Weidenschienen haben von Natur aus eine fixe Länge. Diese ist gerade noch lange genug, dass die ersten Schienen noch ineinander verflochten werden können. Damit Tsiory damit arbeiten kann, muss ich die ersten Schienen vorflechten. So hat sie Anhaltspunkte, wo sie die Weidenschinen fixieren kann. Für das mehrmalige Verwenden sind die Ballone allerdings nicht geeigten.

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Test erster Produktidee im Raum. Das Objekt mit dem grossen Ballon wird zu Gross und es muss eine Wiederverwendbare Form entstehen. Ich will keine Wegwerfprodukt kreieren.

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Ein Motorradschlauch eignet sich hervorragend. Er ist immer wieder aufblasbar und es könnnen einfach „Ösen“ anbebracht werden. Durch die „Ösen“ kann Tsiory problemlos eine Schnur ziehen und so die Form des Objekts selbst bestimmen.

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Nur mit dem Schlauch als Grudform entstehen zu schmale Objekte, deshalb starte ich neue Versuche mit einem Gymnastikball, der einen Durchmesser von 45cm hat. Kombiniert mit dem Schlauch stimmen die Proportionen der daraus entstehenden Objekte nicht. Deshalb habe ich mich entschieden den Schlauch weg zu lassen.

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Weil die Gummizusammensetzung vom Gymnastikball anders als beim Motoradschlauch ist, halten die „Ösen“ nicht. Doch es funktioniert auch mit einfacher Paketschnur. Dabei braucht Tsiory allerdings meine Hilfe sehr stark. Das muss optimiert werden.

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SYSTEM UM DEN BALL ZU VERFORMEN


Die Metallhaken sind beim Aufblasen des Balles immer an der selben Stelle gerissen. Der Druck war zu gross. Auf der Suche nach Altenativen bin ich auf die Halterungen, die man beim Zelten benutzt, um die Zeltschn체re zu spannen. Das d체nne Nylonseil wird etwas anders als in der Originalanleitung gef체hrt. Dadurch kann Tsiory aber den Ball selbstst채ndig verformen. Daraus entsteht das wundebare Objekt, das rechts von diesem Text zu sehen ist.

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ÜBERGANG VOM KABEL ZUM GEFLECHT


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Mit oder ohne Deckel???

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UNDANA

DAS K I S S E N

CHAOSTECHNIK

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FĂźr erste Tests der Kissenform habe ich ein aufblasbares Camingkissen genutzt. Die Form des Kissens wird zu lang und ist somit zu instabil, es muss kĂźrzer werden. Mit dem Schweissbeil habe ich die Form angepasst. Dieses ist schwirig zu regulieren. Man muss aufpassen, dass die Folie nicht gleich durchgeschmolzen ist.

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FOLIEN VERSCHWEISSEN MIT DEM SCHWEISSBEIL


... MIT DEM HEISSLUFTFÖHN

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GESCHEITERTE VERSUCHE DAS KISSEN ZU FLECHTEN


Nach ein par Fehlversuchen Tsiory das Kissen ohne meine Hilfe flechten zu lassen hat es funktioniert. Ich habe die Kissenform angepasst, Gummibänder als Orienteierungshilfe hinzugefßgt und nochmals klare Instruktionen gegeben. Das Ergebnis sind wunderschÜne Kissen. Das Ergebnis ist nach den Farbversuchen zu sehen.

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FARBMUSTER EINFÄRBEN

F arben

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Nach unzähligen gescheiterten Versuchen die Weidenschinen einzufärben habe ich das richtige gefunden. Die Farbe muss ins Holz einziehen, also scheiden schon mal alle aus, welche man einfach aufträgt. Ich habe es mit verdünnter Acrylfarbe versucht, in welche ich die Weidenschienen für Stunden eingelegt hatte. Diese hatte leider nicht eingezogen. Beize zieht nur auf der Rüchseite der Weidenschiene richtig ein und ist auf der Vorderseite kaum zu sehen. Die Batikfarbe, welche hauptsächlich zum Einfärben von Baumwollstoff verwendet wird eignet sich hervorragend. Sie hat eine schöne Farbbrillianz, ist einfach anzuwenden und ist nach einmaligem Trocknen problemlos wieder ins Wasser einzulegen, ohne abzufärben. In der Farbenvielfallt ist man kaum eingeschränkt. Die Farbintensität steuert man über die Dauer der Einwirkzeit. Je länger desto intensiver. Die Farbe kann auch in kaltem Zustand wiederverwendet werden.

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MÖGLICHE FARBKOMBINATIONEN


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HARONA

DER

KORB

EINHÄNGENDES VERSCHLINGEN

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Etliche Versuche der Technik Einh채ngen und Verschlingen sind in der theoretischen Arbeit schief gegangen. Doch meine Versuche haben Stefan, den Werkstattleiter der irides AG dazu animiert selbstst채ndig die Techniken weiterzuentwickeln. Dabei ist das Maschendrahtzaun 채hnliche Geflecht entstanden. Der erste Korb hat sich zusammengezogen, alle weiteren jedoch nicht. Was dazu f체hrte wissen wir bis jetzt nicht.

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Nach mehreren erfolglosen Versuchen hat es doch wieder geklappt. Lackiert man den Boden des Korbes und legt den oberen Teil bis zur Hälfte ins Wasser, so zieht er sich zusammen. Die gewßnschte Form ist wieder da.

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Endlich.... zwei Wochen vor Abgabe haben wir es geschafft einen grossen Korb mit der Maschendrahtzauntechnik zu flechten. Lange Zeit dachten wir, die Weidenschienen seien zu kurz für die grosse Form. Beginnt man genau in der Hälfte der Weidenschiene zu flechten, so reicht diese gerade, um auch den Boden fertigen. Ein schöner Erfolg. Somit gibt es jetzt einen grossen Bruder für die kleine Harona.

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ELASTIZITÄT DES GEFLECHTS - FASZINIEREND


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WELCHE LAMPENFASSUNG, KABEL... PASST?

Bei der Firma Konigs GmbH in St. Gallen ist die Auswahl an Leuchtmittel und Zubehör schier grenzenlos. Die richtige Wahl zu treffen fällt mir schwer, doch die Entscheidung vor Ort zu gehen und die Verschiedenen Möglichtkeiten real auszuprobieren war definitiv richtig. Ich habe Sachen entdeckt, die ich im Internet niemals in betracht gezogen hätte.

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METALLRING UM DEN KORB ZU FIXIEREN


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A usstellungsgesgaltung

Modell des Standes an der Werkschau im Massstab 1:10

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Tests im Modell, wie gross die Bilder werden kรถnnen und in welcher Aufteilung sie ausgestellt werden.

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KREUZ & QUER ARBEITEN

MIT

BLINDEN

MENSCHEN

KREUZ & QUER FLECHTEN

MIT

BLINDEN

MENSCHEN

ARBEITEN MIT BLINDEN MENSCHEN

UND

KREUZ QUER ARBEITEN MIT BLINDEN MENSCHEN

KREUZ QUER UND

SCHRIFTZUG FÃœR DIE WERKSCHAU

UND

KREUZ QUER

ARBEITEN MIT BLINDEN MENSCHEN 41


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P rpduktfotos

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E in

grosses

D ankeschön

an

TSIORY JAKOB, die es mit mir ausgehalten hat und die mit einer wahnsinniger Geduld bei all meinen Experimenten mitgemacht hat. Sie ist eine hervorragende Handwerkerin.

STEFAN MEINERS, der mir jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Mir Tipps und Tricks verraten hat und von Anfang an an mein Projekt geglaubt hat. , dass ich ihre Werkstätten und Infrastruktur nutzten und mit ihren Mitarbeitern zusammenarbeiten durfte.

LIVIA FADEN, die mit grossem Engagement Tsiorys Können und meine Arbeiten gefilmt und Fotografisch festgehalten hat. CHRISTOF SIGERIST, meinem Mentor, der immer die treffenden Worte und Imputs geliefert hat.

BLUMEN ATELIER WALTHERT, für das zur Verfügugstellen des Ladenlokals als Fotokulisse.

MEINEN FREUND, der all meine Hochs und Tiefs ertragen musste und mich immer in allem unterstützt und an mich glaubt.

MEINE FAMILIE, die mich in dieser Zeit unterstützt und immer konstruktive Kritik geliefert haben.

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