Jahrbuch Innenarchitektur 2015/2016

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N°6

J AHRBUCH I NNENARCH I TEKTUR

2015 2016



Vorwort 3 Fokus Gestaltung 4 Gibt es Regeln? Gibt es Gesetze?

Modulaufbau 9 Fokus Gestaltung 10

Kernmodule Gestaltung

Innenraum und Technik

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Kernmodule Innenraum und Technik

Erweiterungsmodule

Projekte 50

Projektmodule

Bachelor-Diplomarbeiten 64

Vielfältig und vielschichtig, Kultur und Unterhaltung

in der Emmenweid

Modulbeschriebe 70 Praxis im Studium 74

Prag – Luzern – Engelberg, Ausstellung in der Zentral-

und Hochschulbibliothek (ZHB)

Veranstaltungen 76

Projektionen, Diplomausstellung 2015

Innenarchitektur: von ... bis ...

Personen 80

Studierende

Modulverantwortliche / Dozierende

Assistierende



VORWORT GESTALTUNG IM FOKUS

Innenarchitektinnen und -architekten beschäftigen sich mit der Gestaltung und Planung des menschlichen Nahraumes. In unserer Ausbildung werden die Studierenden zu Spezialistinnen und Spezialisten im Erkennen und Umsetzen menschlicher Bedürfnisse in qualitätsvolle Innenräume. Ein Innenraum ist dann gelungen, wenn er das Leben und die architektonische Gestalt zur Passung bringt. Die Gestaltung spielt in der Ausbildung eine zentrale Rolle, da sie den emotionalen Zugang zum Nutzer sicherstellt. Zusammen mit der angewandten Technik bildet sie in jedem Projekt eine Einheit und leistet so einen Beitrag zur Baukultur. In der vorliegenden Publikation wird der Ausbildungsschwerpunkt Gestaltung deshalb ausführlicher behandelt. Mit dem fünften Abschlussjahrgang von 2016 steigt die nächste Generation von Fachpersonen ins Berufsleben ein. Für sie gilt es erst einmal, ihre erlernten Fähigkeiten in der Praxis zu überprüfen. Die aktuellen Herausforderungen des nachhaltigen Bauens und der baulichen Verdichtung sind nicht lösbar ohne eine spezifische Betrachtung des Innenraumes als kleinster Massstab im Bauwesen. Er ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Leben und Gestalt und entscheidet über die Gebrauchstauglichkeit der Gebäude. Die präzise Analyse des Ort und des Baubestandes dient als Grundlage für ein Innenarchitekturprojekt, welches über die Attraktivität ihrer Bauform hinausgeht und eine gesellschaftliche Relevanz entfaltet. Mit den 24 Bachelor-Diplomarbeiten leistete unsere Abschlussklasse einen Beitrag zur Wiederbelebung einer der letzten Industriebrachen der Schweiz, dem Viscose-Areal in Emmenbrücke. Die intensive Auseinandersetzung mit räumlichen, kulturellen und sozialen Realitäten des Ortes führte zu einer Vielfalt profund durchgearbeiteter Innenarchitekturprojekte. Der im Projektmodul des dritten Semesters ausgeschriebene Wettbewerb zur Gestaltung der öffentlichen Räume der neuen Gebäude des Departementes Design & Kunst führte zu innovativen raumkünstlerischen Resultaten und spiegelt die Bedeutung der Gestaltung für das Wohlbefinden in Innenräumen. Sichtbar wird dabei auch die Wichtigkeit des Experimentierens mit Form, Farbe, Material und Raum zur Erreichung hochstehender Resultate. Der Studiengang steht nunmehr im achten Jahr und ist unterdessen seinen Kinderschuhen entwachsen. Ende Jahr wird Thomas Plüss als massgebende Person der Aufbaujahre in den wohlverdienten Ruhestand treten. Er hat mit viel Empathie, Weitsicht und fachlicher Expertise den Aufbau der Ausbildung vorangetrieben, und damit einen grossen Beitrag zur Anerkennung der Innenarchitektur in der Schweiz geleistet. Dafür sei ihm von uns allen herzlichst gedankt. Als sein Nachfolger ist es mir eine besondere Freude, die Zukunft unseres erfolgreichen Studiengangs weiter gestalten zu dürfen. Bewährtes muss – und darf auch – überprüft werden, Neues soll sorgfältig abgewogen und integriert werden. So ist sichergestellt, dass unsere Studierenden auch in Zukunft von einem aktuellen und praxisbezogenen Lehrangebot profitieren werden. Prof. Dominic Haag-Walthert


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FOKUS GESTALTUNG

CLAUDE LICHTENSTEIN GIBT ES REGELN? GIBT ES GESETZE? (RAUMGESTALTUNG IST NICHT WIE SCHACHSPIEL)

Hofbibliothek Wien (B. Fischer von Erlach, 1726). Sitzecke im Wohnzimmer

Kuppelraum mit reicher Aus-

mit dem tiefliegenden

malung. Die schrägstehen-

Sichtfenster, das – auf die

den Leitern entlang der

Augenhöhe der Sitzenden

hochgebauten Regale in luf-

bezogen – den Blick auf

tiger Galeriehöhe sind nichts

das Geschehen in der

für schwache Nerven

Strasse gestattet.

Wohnraum einer Dreizimmerwohnung. Die verschiebbare Wand zum angrenzenden Raum ergibt eine stufenlos veränderbare Raumkonfiguration.

Wenn wir bei Raymond Chandler einer gehässigen Frotzelei zwischen dem Detektiv Philip Marlowe und einem lethargischen Polizeibeamten beiwohnen, sitzen wir mit drin in Marlowes schäbigem Büro. Dabei ist der Raum gar nicht beschrieben, nur charakterisiert, aber das genügt, dass wir eine Beschreibung davon geben könnten. Das Lob dafür geht an den Schriftsteller, nicht an uns: Er hat im Text die wenigen Hinweise untergebracht, die wir brauchen, um sie zu einem Bild zu extrapolieren, zu einem Bild des Raums und der Menschen darin (sich wellender Vorlegeteppich, staubige Sonnenstrahlen, Besucherfauteuil und hölzerner Schreibtisch mit dem Colt in der oberen und einer Reserveflasche Whiskey in der unteren Schublade). Dieses Ein-Bilden geschieht für uns so unwillkürlich wie das Lenken beim Velofahren. Wenn wir den Diskussionen zwischen Hans Castorp und Leo Naphta beim «Zweiten Frühstück» im Davoser Sanatorium zuhören – in Thomas Manns Zauberberg – sitzen wir doch eigentlich mit am Tisch. Wenn wir Bücher lesen, entwerfen wir fortwährend Räume, wenigstens Bilder von Räumen. (Und von Landschaften, und von Strassenzügen.) Dies geschieht – uns nicht bewusst, aber unausweichlich – und anders könnten wir uns wahrscheinlich das Gelesene überhaupt nicht aneignen. Wahrscheinlich rufen wir dabei stets die Bilder auf, die wir bereits in uns tragen.


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Wohn- und Atelierraum, Eileen Gray, Castellar (Südfrankreich, 1935). Wenige selbst entworfene Möbel bilden ein Ganzes mit dem Lebens-Raum. Die um zwei Stufen erhöht liegende vorgelagerte Terrasse und die sie beschattenden Palmblätter bilden einen unvergleichlichen Übergang zwischen dem Innen und dem Aussen.

Wenn Innenarchitekten Räume entwerfen, stellen sie sich diese vor, wie sie sein werden, wenn Menschen darin agieren. Die Aufgabe zu entwerfen, dreht die Richtung unserer Fantasie um in die Zukunft. Entwerfen ist Vergegenwärtigen von etwas, was es noch nicht gibt, aber hoffentlich bald geben wird. Beim Entwerfen sehen wir mit unserem inneren Auge und also mit unserem Körper. Hat ein Raum von drei mal drei mal drei Metern dieselbe Form wie einer von sechs mal sechs mal sechs Metern? Beides sind Raumwürfel, und in der Geometrie gibt es nur eine Definition des Würfels, aber diese abstrakte Allgemeingültigkeit wird bedeutungslos, wenn es um einen bestimmten Raum geht, denn selbstverständlich ist das Form-Erleben beim grossen Würfelraum ein ganz anderes als beim kleinen. Das bedeutet, dass wir Räume unablässig mit unserer Körperwahrnehmung verbinden und sie damit in einen Bezug zu unserer eigenen Grössenordnung setzen. Raumgestaltung ist die letzte Stufe, bevor der Raum zum Rahmen für die menschliche Handlung wird. Ich habe als Knabe immer sehr gestaunt, als ich mit dem Zürcher Tram – mit meiner Linie 8 – zum entgegengesetzten Ende der Strecke fuhr. Ich blieb auf demselben Sitz, das Raum war derselbe, aber er bewegte sich vorwärts, und die beständig wechselnde Szenerie vor den Fenstern und die Veränderung des Publikums machten, dass ich diesen – für sich betrachtet unveränderlichen – Raum als sehr passager erlebte. Was aber war dieser Raum? Nicht nur der Tramwagen, sondern der Tramwagen, der sich durch den Strassenraum fortbewegt. Futuristische Maler empfanden die Faszination dieser simultanen Überlagerung des Innen und des Aussen ebenso intensiv wie Cineasten bis auf den heutigen Tag, wenn das Filmbild zugleich das innere des Fahrzeugs und die Stadt draussen zeigt. Wie verhalten sich ein Raum und die darin befindlichen Menschen zueinander? Die Frage ist – so generell gestellt – nicht zu beantworten. Doch als Raumge-


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stalter muss man sie sich doch unablässig stellen, und man soll Antworten darauf suchen. Man darf sie nicht abweisen, nur weil sie keine eindeutige Antwort kennt. Hat ein Raum ein Fenster zur Aussenwelt, ist die betreffende Wand die innere Seite der Fassade. Vielleicht ist die Fassade Teil einer Strassenfront, und die Strasse ist Teil eines Quartiers, wie das Quartier Teil der Stadt ist. Es handelt sich um ein auf- bzw. absteigendes Gefüge unterschiedlicher Gewebe und Grössenordnungen. Was ein Raum ist und was darin geschieht, sind das vorletzte und das letzte Element der Reihe. Der Raum ist planbar, doch was darin geschieht, ist es nur zum groben Teil (Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer), zugleich wirken die einzelnen Faktoren darauf irgendwie ein. Im Grund ist es ähnlich wie beim Bühnenbild, das auch einen Rahmen für menschliche Aktion bildet. Wie würde ein Gecko an der Decke unser Wohnzimmer erleben? Wie sieht die Welt kopfüber aus? Vor etlichen Jahren baute das holländische Architekturbüro UNStudio das Möbius-House mit einem verschlungenen Innenraum. Der Aufwand war beträchtlich für etwas, was gar nicht möglich ist. (Die mediale Resonanz auf das unbescheidene Vorhaben war denn auch reichlich unkritisch.) Denn beim Möbius-Band gibt es keine definierte Innen- und Aussenseite und damit kein Oben und Unten, da beide beständig wechseln. Jede Architektur auf der Erde hingegen unterliegt der Schwerkraft und damit dem, was Sigfried Giedion die Suprematie der Vertikalen nennt: Es gibt immer ein Oben und ein Unten und damit ist der Raum in der Vertikalen immer gerichtet. Innenarchitektur betreiben bedeutet klug reagieren auf Vorgegebenes. (Was tatsächlich starr vorgegeben ist und was zur Disposition steht, erweist sich allerdings erst beim Entwerfen.) Die Raumbegrenzung ist meist definiert. Die Fensteröffnungen sind architekturseitig meist gegeben. Vielleicht lässt sich bei einem kleinen Umbau ein Fenster ausbrechen oder zumauern – die Grenze zwischen Architektur und Innenarchitektur ist nicht trennscharf. Raumhöhen lassen sich in kleinem Rahmen beeinflussen. Vielleicht baut man ein Podest ein, man kann eine abgehängte Decke entfernen. Wenn die Bauherrschaft es zulässt, kann man einen Deckendurchbruch schaffen. Türen oder Durchgänge lassen sich verschieben, eine interne Treppe auch, aber nicht eine durchgehende Vertikalverbindung. Ich staune immer aufs Neue, wie viele Faktoren auf einen Raum einwirken und ihm seine Qualitäten geben. Die Form des Raumes ist natürlich ein grundlegendes Kriterium. Wenn er langgestreckt ist: Wie wirkt er in der Querrichtung oder


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in der Raumdiagonale, und wie unterschiedlich von den beiden Enden her? Wenn eine Wand schräg verläuft: Was für einen Einfluss hat dies auf die perspektivische Wirkung? Wenn ein schmales Fenster bis zum Boden herunterreicht, dafür einen hohen Sturz hat: Was bewirkt das? Oder umgekehrt, wenn es hoch ansetzt und bis zur Decke reicht? Wie lenkt es in diesen beiden Fällen die Blicke nach draussen? In welcher Himmelsrichtung schaue ich nach draussen? Tritt die Morgensonne oder die Nachmittagssonne ein? (Was für ein Unterschied wegen der unterschiedlichen Lichttemperaturen!) Überhaupt: Wie viele Fenster erträgt ein Raum? Zu viele davon sind der Raumwirkung oft abträglich. (Einfallendes Licht braucht auch eine Wand, auf die es fallen kann.) Welchen Bodenbelag wähle ich? Parkett, Riemenboden, Linoleum, Asphaltplatten? Wenn Riemenboden, in schmalen oder in breiten Riemen? Wenn Linoleum, in welcher Farbe, hell oder dunkel? Und wenn es schwarzer Linoleum wäre: Weiss ich, dass er viel Licht reflektiert und im Gegenlicht der Sonnenstrahlen gleissend hell wirken kann? Und wie lässt sich ein Raum mit der elektrischen Beleuchtung subtil modellieren, auch und gerade, wenn die Lichtquelle nur eine geringe Helligkeit hat und eher glimmt als strahlt? Und wie kann ich mit einem wohlgesetzten Spiegel die räumliche Ordnung manipulieren? Kann ich die Eingangszone niedrig machen, um so eine Weitung des Hauptraums zu bewirken? Und was passiert, wenn der Fussboden eine Abstufung der Höhe erhält und ich damit den variablen Augenhorizont als Mittel zur Steigerung und Differenzierung der Erlebnisqualität einsetze? (Ich weiss: Das Kriterium der Barrierenfreiheit erweitert die Möglichkeiten der Innenraumgestaltung nicht gerade.) Vom Umgang mit den Möglichkeiten der Farbe gar nicht zu reden. Wo und wie setzt sie einen Akzent? Wo wird es uns zu bunt? Soll die Innenarchitektin aber auch mit dem Schattenspiel der Baumblätter auf der Wand rechnen? Oder mit der Aufhellung des Zimmers durch Neuschnee draussen? Ich denke: eher nicht. Man muss auch dem Leben und dem Zufall das Seine lassen. Aber vielleicht ist bei einem Heim für Demenzkranke der Einbezug des Schattenspiels an der Wand doch die richtige Idee. Also: Gibt es Regeln? Gibt es Gesetze für all das? Um alle diese unendlichen Einflussmöglichkeiten und Faktoren zu einer Übereinstimmung zu bringen, wie es sie so noch nie gegeben hat? Anders als bei einem Kochrezept ist hier das Set von Bestandteilen und Zutaten nicht von aussen und nicht im Vornherein gegeben. Man muss es selber definieren. Nur im eigenen selbstkritischen Blick auf den Entwurf, also im Währenddem und im Nachhinein, treten die Qualitäten zutage. Es gibt schon Regeln, aber erst in der Rückschau wird erkennbar, ob ich die wichtigen Regeln berücksichtigt habe und ob nicht vielleicht gerade ein Regelverstoss für die gute Idee verantwortlich ist.

CLAUDE LICHTENSTEIN Architekt, Designwissenschaftler und Publizist


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MODULAUFBAU KERNMODULE Innenraum

Gestaltung

Technik

ADVANCED Frühling 2016

BAUERNEUERUNG

KUNST UND

UND UMNUTZUNG

ARCHITEKTUR

RÄUMLICHE VISION

ADVANCED Herbst 2015

INTERIORS AND

FARBE FLÄCHE KÖRPER

FURNISHINGS

RAUM

KONZEPT,

ATMOSPHÄRE, FARBE,

BELEUCHTUNG, AKUSTIK

PROGRAMM UND

LICHT UND MATERIAL

UND KLIMA

PRODUKT,

MATERIAL,

WERKSTOFF,

DESIGN UND

HAPTIK

KONSTRUKTION

INTERAKTION

UND OPTIK

UND ERGONOMIE

RAUM, NUTZUNG

VISUELLE KOMPOSITION

STRUKTUR, STATIK

FINISHINGS AND DETAILS

INTERMEDIATE Frühling 2016

ORGANISATION

INTERMEDIATE Herbst 2015

WIE WEIT IST HIER ?

BASIC Frühling 2016

UND UMFELD

UND FÜGUNG

BASIC Herbst 2015

RAUM UND

VISUELLE

GRUNDLAGEN DES

WAHRNEHMUNG

GRUND­PHÄNOMENE

BAUENS


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PROJEKTMODULE

ARCHITEKTUR UND

ERWEITERUNGSMODULE

BACHELOR-DIPLOMARBEIT

BESTAND

NEPTUNE

HUMAN BUILDING

INTERDISZIPLINÄRER

KOMMUNIKATION

WORKSHOP

UND RAUM

PRAXIS IM STUDIUM

ARCHITEKTURSZENE

EXTERNES FACHSEMINAR ARCHITEKTUR

ÖFFENTLICHER

KONSTRUKTION IM

INNENRAUM

INNENRAUM

STUDIENARBEIT

MODELL UND PROTOTYP

WERKSTATT: HOLZ, METALL

3D-DESIGN ARCHITEKTUR

ENTWURF UND KONZEPT

BAUTEN ENTDECKEN

STUDIENREISE

KONTEXT 2

RÄUMLICHES SELBSTPORTRAIT

SUMMER SCHOOL FACHBEREICH BAU

INNENRAUM

KONTEXT 1

INNENRAUM­ DARSTELLUNG

IT-TOOLS ARCHITEKTUR


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FOKUS GESTALTUNG

VISUELLE GRUNDPHÄNOMENE Kernmodul Gestaltung Zeichnen ist eine zentrale Grundlage allen Gestaltens. Im Modul Visuelle Grundphänomene werden die für Innenarchitektinnen und Innenarchitekten wesentlichen Bereiche des Zeichnens erarbeitet und geübt: die exakten räumlichen Darstellungsarten sowie das freie Skizzieren und Entwerfen. Der Teilbereich Architekturgeschichte vermittelt das Basiswissen für zeichnerische Einzelarbeiten. Im Teilbereich Kunstgeschichte werden wichtige historische Formen und Haltungen des Zeichnens vermittelt. Im Teilbereich Zeichnen entwickeln die Studierenden Methoden, um ihr Zeichnen als Generator für die Entwicklung eigener Ideen einzusetzen. Aus den individuellen Arbeiten ausgewählte Projekte werden in der Gruppe weiterentwickelt und in einer Projektdokumentation vorgestellt. Im Teilbereich Raumdarstellung erarbeiten die Studierenden in begleiteten Lernteams die wichtigsten Kenntnisse für die Axonometrie, die Perspektive und die Geschichte des Raumbildes.

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RICARDO BURKARD, EVA BURKHALTER, TIZIANA ODERMATT, FRANZISKA SCHEUBER, GIAN-A. SGIER FELDSCHLÖSSCHEN Impressionen zu den Formen in Kupfer und Gips und zur Produktion von Bier. 1) Atmosphäre des Raumes 2) Formstudie als Methode 3) Farbigkeit der Kupferkessel im Raum 4) Formstudie des Innenraums

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MICHAELA WOLF, FLAVIO LAUBER, TANJA KÜPFER, ADRIAN MÜLLER, PETRA WYSS ST.-KARLI-KIRCHE, LUZERN Wirrwahrnehmung: Lichtband, Beton, Lichtspiel, Dunkelheit, Säulen, Monolith, Wasser, Zwischenräume. (1)


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FELIX LIEBI, FABIAN SCANDELLA, ALESSANDRO SCHNEIDER, TIMOTHY SPILLMANN DAS RITTER‘SCHE CHAOS, RITTERPALAST LUZERN Vier Personen, zwei Minuten, ein Durchgang − so entsteht das Chaos im Ritterpalast. Eine Zeichnung wandert in zwei

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Minuten durch vier Paar Hände. Jede Person ist mit unterschiedlichen Gestaltungswerkzeugen ausgerüstet. Alle prägen das Werk spontan und individuell. Vier Standpunkte ergeben vier Sichtweisen. Die beschränkte Zeit zwingt dazu, die Elemente ohne Umschweife aufs Papier zu bringen. (1)

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VISUELLE KOMPOSITION Kernmodul Gestaltung

In der Übung Fotosequenzen werden Raumszenarien mit typografisch bedruckten Papierbögen entwickelt, die gefalzt, gebogen, zerschnitten und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Ein ständig verändertes Raumszenario wird fotografisch mit wechselnden Standpunkten, Tiefenunschärfen und Lichtdramaturgien festgehalten. In der Übung Licht- Architekturfotografie wird ein Gebäude zu verschiedenen Tageszeiten bei identischem Standort fotografiert. Die unterschiedlichen Lichtstimmungen werden im Photoshop zu einem Bild verdichtet. In der Übung Modellfotografie werden von einem Projetmodell Fotos gemacht und auf einem Plakat präsentiert. Die Fotografien sollen unterschiedliche Raumfluchten und Lichtsituationen zeigen. Die Absicht der Vermittlung durch Bilder wird in kurzen Texten erläutert. Die Übung Raumbild bezweckt die Anwendung der Perspektive in Visualisierungen.

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RAMONA KROKER Das Wohnzimmer wird in der Fotomontage als kühler Innenraum gestaltet, der mit dem Licht des Aussenraums kontrastiert. (1) CHRISTIAN LEUTWYLER Durch Photoshop wurden die Aufnahmen des Wohnzimmers mit unterschiedlichem Tages- und Kunstlicht (3/4) ver-

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mischt. 2) Wohnzimmer in Zürich

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«Was du für den Gipfel hältst, ist nur eine Stufe.» Seneca 2

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FLAVIO LAUBER Den zerknüllten Papierbögen wird mit Licht und Bewegungsunschärfe im Bild eine weiche Stofflichkeit gegeben (2). PATRICIA AMSTUTZ Starke Lichtmodalität betont die Objektqualität des gefalteten Papiers (1).


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YVES NIDERBERGER Im Dialog zwischen Typografie, Licht und transparenter Räumlichkeit wird Lichtatmosphäre inszeniert (1).

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WIE WEIT IST HIER? – MATERIAL HAPTIK OPTIK Kernmodul Gestaltung

Das interdisziplinäre Semesterprojekt, das die Studierenden der Innenarchitektur an der Hochschule Luzern − Design & Kunst besuchen, erhielt aus aktuellem Anlass den Titel Wie weit ist hier? – zur Viskosität von Räumen. Das Departement Design & Kunst ist im September 2016 in die ehemalige Viscosistadt in Emmenbrücke gezogen. Für einen Teil des Innenausbaus wurde für das interdisziplinäre Semesterprojekt ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Studierenden von Innenarchitektur, Objektdesign und Textildesign erarbeiteten in Teams einen Beitrag für eine Lounge mit 20 Sitzgelegenheiten, die innerhalb eines öffentlichen Erdgeschosses mit Cafeteria, Ausstellungs- und Aktionsräumen, Kino und Bibliothek liegt. Neben der Gruppenarbeit erstellten sie jeweils individuell eine Dokumentation, die das Projekt, die Projektarbeit und die Gruppenarbeit reflektiert.

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ARBEITSPROZESSE Formsuche über Gestaltung, geschnittener Karton mit der Negativform des mobileähnliche Blätterdachs (1). 2) Formstudie des Sitzmöbel für das

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Projekt Rêviere 3) Collagen und Inspirationsbilder 4) Modellstudie Sitzskulptur am Brunnen

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TANJA SCHWARZ, FRANCESCA

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THALER, FLORIAN METTLER AM BRUNNEN Das Wasser ist die Quelle des Lebens. Der Brunnen und sein Wasser sind seit jeher ein Treffpunkt und ein beliebter Ort des Verweilens. In der Lounge wird das niedrige Becken aus Beton durch eine filigrane Messingleitung gespiesen (1). Daneben l채dt eine mehrstufige Sitzskulptur zum Ausruhen und Plaudern ein (4/5). Der Verputz aus einem Strohgemisch nimmt die Farbe des Holzzementbodens auf. Die Gestaltung in warmer Farbe umspielt die k체hle und spiegelnde Wasserfl채che. 2) Ideenskizze zur Wasserstelle 3) 1:1-Test f체r den gebogenen Wasserstrahl

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ANNA SOPHIA HUG, ANJA STULZ RÊVERIE – THIS IS WHERE THE MAGIC HAPPENS Der Raum der Rêverie soll in einer ruhigen Atmosphäre zur Pause vom schulischen Alltag einladen, zum Durchatmen und Träumen. Als Referenz

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diente die beschauliche Stimmung unter einer Baumkrone. Die strukturellen Elemente des Baumes wurden als filigrane, von der Decke hängende Objekte interpretiert (1). Durch Schichtung, Überlagerung und Verdichtung entstanden schützende Dachformen über dem Raum der Lounge (3/5). Darunter laden unkonventionell geformte, mehrstufige Podeste zum Sitzen oder Liegen ein. 2) Untersicht Blätterdach 4) Raummodell mit einer Variante des Blätterdachs 5

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ATMOSPHÄRE, FARBE, LICHT UND MATERIAL Kernmodul Gestaltung

Das Modul will ein Bewusstsein entwickeln für die mannigfaltigen Erscheinungsformen von Atmosphäre. Dabei werden Strategien der Anschauung, der Abstraktion und der Konkretion verfolgt, die Schnittstelle zwischen Abstraktion und Konkretion untersucht und die Umsetzung in die Praxis erprobt. Ausgehend von visuellen Recherchen − der Sammlung, der Analyse, der Montage − werden Gestaltungsmuster von Atmosphäre analysiert. Die Vermittlung von Begriffen, die im Prozess der visuellen Recherche massgeblich werden, und theoretische Inputs zielen auf die komplexe Verbindung von Begriff und Bedeutung. Gefragt wird nach den «Dingen hinter den Dingen», woran sich die phänomenologische Untersuchung am Begriff und seinen möglichen Kontexten orientiert. Grundlegendes Wissen zu Farbe, Materialität und Licht wird in die Praxis der Gestaltung von Atmosphäre umgesetzt.

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CORINE BARBEN, SALOME ZWAHLEN Die Raumfolge will die Atmosphäre des Sports mit seinen aktiven und passiven Elementen einfangen (1). Auf grosszügigen Flächen mit kühlen und rohen Materialien wie Beton leuchten bunte Farben, die den Räumen Orientierung geben (3). Kontraste wie bunt-unbunt, dunkel-hell, kleingross steigern, verstärkt durch Licht, zunehmend die Dramaturgie. Der Anteil der Farbe wird von Raum zu Raum grösser. Das Spiel rückt in den Vordergrund und fördert das Bedürfnis nach Bewegung. 2) Auszug Skizzenbuch mit Farbabstimmungen 4) Raumkäfer 5) Detailausschnitt der Protoatmosphäre

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CONSTANTIN BECK, PATRIZIA LEONTINA GASSER Die Atmosphäre des Konsums beeinflusst mit ihrem dramaturgischen Wechselspiel zwischen Gütern und Räumen unser Kaufverhalten. In der inszenierten Raumfolge wird die Wirkung der Farben und Materialien zunehmend gesteigert. Böden aus mattem Chromstahl und schwarzem Naturstein verbinden über die Raumgrenzen hinweg (3). Im letzten, erhöht angelegten Raum wird der dramaturgische Höhepunkt mit glänzenden Oberflächen und multipler Spiegelung des Konsumguts erreicht. 1) Innenansicht des Raumkäfers 2) Umkehrung des Raumkäfers 4) Farbauszug der Protoatmosphäre 4


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STEFANIE FREI, LARISSA JUNGO Das Dreieck leitet durch vier Räume, die Fremdheit, Überwindung, Ankommen und Verdichtung anzeigen. Es wird immer kleiner, aber durch verschiedene Mittel verdichtet und verdeutlicht. Durch seltsam gestaltete Elemente steigert sich die Atmosphäre ins Exotische und Bunte (4): durch Holzflächen in wechselnder Faserrichtung, grünschimmerndes Glas, smaragdfarbene Bodenplatten, die goldene Säule (3). Der Weg führt zum kleinen roten Dreieck. 1) Raumkäfer in Form eines Dreiecks 2) Farbauszug der Protoatmosphäre

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FARBE FLÄCHE KÖRPER RAUM Kernmodul Gestaltung

Ein brachliegender grosser Industrieraum mit Sheddächern und weiteren grossen Verglasungen wird durch ein Farb- und Materialkonzept zu neuem Leben erweckt. Angestrebt wird ein Zusammenspiel zwischen der bestehenden Architektur, der neuen Nutzung, dem reichlich einfallenden Tageslicht und den gestalterischen Mitteln. Die Bauherrschaft wünscht die Intervention mit farbigen Textilien, Linoleum, Keramik und Tapeten. In einem ersten Schritt wird mit Fotos, Zeichnungen und Farbcollagen die gewünschte Stimmung für die Nutzung des erneuerten Raums definiert. Unterschiedliche Kombinationen von Farben und Materialien werden im Modell getestet und die einzelnen Schritte des Verfahrens fotografisch festgehalten. Als Ergebnis werden auf zwei Plakaten die Modellbilder zusammen mit dem Farb- und Materialkonzept gezeigt und durch Texten erläutert.

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3 SIMONE KONRAD Der grosszügig dimensionierte Raum soll in die mystische Stimmung des Waldes getaucht werden (2/4). Der Entwurf schlägt für die Wände dunkle, tiefe und satte Blautöne vor, die zu dem hellen, gelben Linoleum des Bodens in Kontrast stehen. Das Sonnenlicht reflektiert auf den

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Flächen, als ob es durch die Lücken zwischen den Bäumen leuchten würde. 1) Farb- und Materialpanel 3) Stoffproben, Auszug aus dem Skizzenbuch

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ANJA HEGGLI Der dynamisch wirkende Industrieraum 2

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wird später von einem aufstrebenden Designlabel genutzt. Das grossflächige, einheitliche Farbkonzept soll den Ausdruck von Leichtigkeit und Eleganz verstärken (3). Die Farbpalette wurde aus dem Schieferblau entwickelt. Die Materialien Kalkputz, Eichenholz, Schwarzstahl und Zementfliesen unterstützen diese angestrebte Stimmung (1). 2) Ideenskizze zur Helligkeit und Farbdynamik im Raum 4) Stimmungsbild für Farbauszüge

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LIVIA LUCIA AUER Die Dimensionen des Industrieraumes werden durch die gewählten Farben, Materialien und ihre Anordnung neu wahrgenommen. Der Körper im Raum löst durch die Anordnung der gestalterischen Mittel seine starre Form auf. Die feinen Farbnuancen von Dunstblau und Gletscherblau bis zu Flamingo oder Terrakotta tauchen den Raum in eine warme Arbeitsatmosphäre (1). Die zwischen matt und glänzend sowie fein und roh variierenden Oberflächen verändern unter dem wechselnden Licht ihre Erscheinung. 2) Farbauszüge aus Referenzbilder

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RÄUMLICHE VISION Kernmodul Gestaltung

Im Modul Räumliche Vision werden die Beziehungen zwischen Objekt und Raum und zwischen Architektur, Kunst und visueller Gestaltung untersucht. Die Erkenntnisse werden in eine Ordnung gebracht und in einer übersichtlichen Präsentationsform vorgelegt. Im Vordergrund stehen gestalterische Überlegungen und Übungen, die eine Annäherung an eine spezifische Situation ermöglichen und diese gleichzeitig verständlich darstellen und erläutern. In Inputveranstaltungen werden grundsätzliche Möglichkeiten visueller Analyse und Theorien der Raumwahrnehmung in der Architektur vorgestellt. Die Themenbereiche Architektur als Realisation religiöser Visionen und Architekturvisionen sollen den Zugang zur individuellen Analyse erweitern.

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SARAH ZWEIFEL Der Rote Platz der Raiffeisenbank in St.Gallen wurde 2005 von der Künstlerin Pipilotti Rist und dem Architekten Carlos Martinez als «Stadtlounge» geplant, als Aussenraum zwischen mehreren Gebäuden, der wie ein Wohnzimmer gestaltet ist. Allerdings verfremdet mit einem witterungsfesten, roten Belag, der nahtlos über Böden und Sitzmöbel gelegt wurde. Die Analyse dieses Stadtplatzes ist eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Grenzen und Übergängen zwischen innen und aussen, öffentlich und intim. Die Arbeit zeigt Postkarten: eine in Form einer Dokumentation und eine in Form einer Zeitung. (1/2). 3) Blick aus einem Café, Postkarte

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KUNST UND ARCHITEKTUR Kernmodul Gestaltung

Im Architekturdiskurs der Gegenwart gewinnen Bezüge zur Kunst zunehmend an Bedeutung. Architekten und Kunstschaffende entwickeln gemeinsam disziplinenübergreifende Lösungen. Architekten arbeiten mit kunstspezifischen Ansätzen, Künstlerinnen orientieren sich an Raum und Architektur. Vorlesungen erläutern an älteren und aktuellen Beispielen wie Beiträge aus Kunst, Philosophie, Religion und Architektur zu Gesamtkunstwerken verschmolzen wurden. Diskutiert werden Projekte, die dank neuer Technologie möglich wurden und subversive Aktionen, die eine veränderte Wahrnehmung von Öffentlichkeit und öffentlichem Raum entwickeln. Ausserdem werden praktische Fragen zur Organisation von Wettbewerben, zum Wert des Kunstwerks, zu Versicherung und Haftung geklärt. In Gruppenarbeiten entstehen gestalterische Konzepte, die überzeugende Lösungen für die Gestaltung des Platzes zwischen Jesuitenkirche und Stadttheater in Luzern aufzeigen sollen.

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CARINE AMACKER, CORINE BARBEN, MELANIE BUCHSCHACHER Die Recherchen zum Thema führten zu grossen Plätzen wie dem Bundesplatz in Bern, der Sechseläutenplatz und der Münsterhof in Zürich, die viel Raum für kulturelle Veranstaltungen, Märkte und andere Ereignisse bieten. Weniger ist mehr. Das Konzept für den Theaterplatz schlägt vor, auf der grossen Fläche die Möblierung und die Begrünung zu entfernen und einen einheitlichen Bodenbelag

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aufzubringen (2). Der Platz wird von weiteren öffentlichen Räumen und Strassen klar getrennt. Lediglich Metallbänder und Leuchten erzeugen Dynamik in der Ruhe (3). Das Gebäude des Theaters steht im Zentrum (1).

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INNENRAUM UND TECHNIK 4.OG

RAUM UND WAHRNEHMUNG Kernmodul Innenraum

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Innenarchitektur schafft physische und atmosphärische Orte für Menschen. Ausgangspunkt ist

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der Raum. Das Modul vermittelt die Analyse von Strukturen (3), Körperbildung und Öffnungsverhalten architektonischer Räume und die Wahrnehmung ihrer Er-

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scheinung (5). In den Übungen werden das Raumsystem, die Proportionen und Formen sowie die Materialität von Innenräumen bestehender Wohngebäude untersucht. RAMONA KROKER In den Wohngruppen für Menschen mit geistiger Behinderung wird das barrierefreie Wohnen untersucht. 1/2) Sonnenstudie und Lichteinfall im Modell ANNINA TRÜMPLER Die Analyse der Wohn- und Arbeitsräume in Reihenhäusern untersucht spezifisch die Wechsel-

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wirkung zu einem Innenhof (4).

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RAUM, NUTZUNG UND UMFELD Kernmodul Innenraum

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Brachen werden auf ihre Eignung für temporäre Wohn- und Arbeitsräume der Kreativwirtschaft auf minimaler Fläche untersucht. Ausgangslage ist ein 40‘-SeefrachtContainer (4). Die Einheiten für Arbeit, Schlafen, Wohnen, Kochen und Hygiene werden so komponiert, dass neben innenräumlichen Qualitäten aussenräumliche Bezüge zu weiteren Containern möglich werden. GIAN-A. SGIER Die Wohneinheiten um einen zentralen Aussenraum erhalten grosszügige Loggien. Der kompakte Nass- und Umkleidebe-

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reich trennt die Tages- und Nachtbereiche und wird über eine Sprossenwand zusammengehalten. RAMONA KROKER Der grosszügige Wohn- und Essbereich ist auf die Loggia bezogen (3), zwei Doppelbetten mit Stauraum wurden dezentral in Nischen eingebaut, die Nasszelle ist kompakt eingesetzt.

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STRUKTUR, STATIK UND FÜGUNG Kernmodul Technik

1 Die Studierenden lernen die Typologie von Tragwerken in Holz in verschiedenen Grössen kennen. Sie analysieren raumbildende Baustrukturen und ihre Verbindungen. Mit dem Entwurfskonzept und dem Bau eines Möbels lernen sie die Aspekte der Holzkonstruktion und der Materialkunde praktisch kennen. NURIA BATT, CÉLINE LEIST, ADRIAN MÜLLER, FABIAN SCANDELLA, MAXIMILIAN VOLLMANN Das Möbel ist ein Hybrid zwischen Behälter und Ablagemöbel. Bei der Konstruktion wurde die traditionelle Weise des Fügens am Korpus kombiniert mit einer eingeschobenen Verbindung zum Untergestell. (1) PATRICIA AMSTUTZ, SARAH BUCHER, JANETTE ENGEL, MICHELLE FISCHER,

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ALESSANDRO SCHNEIDER Die Gruppe analysiert das verkleidete Fachwerk eines Ferienhauses aus dem frühen 20.Jahrhundert und die Besonderheiten seines kompakten Grundrisses.

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KONZEPT, PROGRAMM UND ORGANISATION Kernmodul Innenraum

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4 Im ehemaligen Becken für Nichtschwimmer des Neubads Luzern werden Arbeitsplätze für temporäre Vermietung gestaltet. Die Komposition der Einheiten soll die Bildung von Gemeinschaften fördern, die auch mit Veranstaltungen und Workshops gestärkt werden. Die Nutzung bleibt stets unverbindlich und zeitlich flexibel. ANINA LIVIA BIGLER, STEFANIE FREI Der Pool wird mit einem Boden gedeckt, um Fläche zu gewinnen (2). Auf zwei Ebenen werden Arbeitsplätze geschaffen (1). Das einheitliche System der Arbeitsplätze schafft Struktur für die Organisation des Co-WokingKonzepts. Die Module sind individuell gestaltbar (3). 4) Inspirationsbild Gestaltungsidee.

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BELEUCHTUNG, AKUSTIK UND KLIMA Kernmodul Technik

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Drei wesentliche Faktoren des Raumkomforts und der Atmosphäre sind die Beleuchtung, die Akustik und das Klima. Im Modul werden die physikalischen Grundlagen vermittelt und innerhalb des Lichtprojekts in einem Wellnessbereich gefestigt (3). Das Modul verbindet die Kenntnisse der Wirkung von Licht und Raumbeleuchtung, Schall und Raumakustik, Klima und Raumluft mit der Sensibilisierung für die Wahrnehmung und das Befinden in den Räumen. Die Konzeptidee wird durch Tests und Experimente erfahr- und erlebbar gemacht, um die Wahrnehmung zu schär-

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fen (1/2). Die Kenntnisse werden in einem Entwurfskonzept umgesetzt.

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INTERIORS AND FURNISHINGS Core Module Interiors

The main objectives of the course

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are to gain a profound knowledge of the history of interiors and their furnishings, and to acquire concepts and methods for integrating newly designed interventions within historical interiors. The reference object is an architect’s home, the Kjærholm House (1962) in Rungsted Kyst (DK), designed by Hanne and Poul Kjærholm. TANJA LUSTENBERGER, VERA SOMMERHALDER, ZIAD LABIB, ANJA HEGGLI Displaying a collection of postwar furniture in a mid-century modern house is a daring combination. The students met this challenge through their concept for furnishings and fittings (2). ALINE BÜHLER, ANNALEA MANTEL, NICOLE MAURERLECHNER, TANJA SEILER This group of students suggested a new centre for family activities for their client by creating a ge-

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nerous kitchen with an adjacent dining area (1).

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FINISHINGS AND DETAILS Core Module Technology

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This design project is an exercise 2

dealing with construction, materials, and detailing. Space-defining elements such as floors, walls and ceilings serve as a basis for the analysis of materials and construction systems. Materials are to be used to create structure, provide comfort, and trigger memory. LIVIA LUCIA AUER, RAO GUAN, ANJA HEGGLI The transformation of the cinema foyer is based on the movie Blade Runner (1), which provides a basis for the design concept and materialization. 2) Axonometry of the wallconstruction 3) detailing of a section

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BAUERNEUERUNG UND UMNUTZUNG Kernmodul Innenraum

2020 werden in Europa 85

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Prozent aller Bauarbeiten im Baubestand ausgeführt werden. Die Planung erfordert umfassende Kenntnisse über Grundrisse, Konstruktion und Baumaterialien historischer Gebäude. Das Modul befasst sich am Beispiel eines ehemaligen Winterhotels in Engelberg mit Zielen und Methoden der Denkmalpflege, der Konservierung sowie der Restaurierung und Strategien der Bauerneuerung.

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LIVIA LUCIA AUER, ANJA HEGGLI, ANDREA SCHEUCHZER Die Verkleidung der Radiatoren wurde vereinheitlicht und ergänzt, um dem Raum ein Erscheinungsbild zu geben. Das Material einer Bar wird aus dem Bestand hergeleitet, während ihre Form eigenständig ist (3). Erhaltene Bauteile wurden repariert und ergänzt, um den Raumeindruck zu vereinheitlichen. 3) Fotomontage zur Rekonstruktion der Deckenfarbigkeit / Polychromie 2) Schnitt mit dem Eingriff vor der bestehenden Ausstattung 1) Modellfoto mit neuer Bar, deren Materialisierung vom Bestand abgeleitet und deren Form eigenständig ist 1

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KOMMUNIK ATION UND RAUM Erweiterungsmodul

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3 Die Kommunikation im Raum wird neben gestalterischen auch durch technische Mittel gelenkt. Das Modul befasst sich mit Signaletik, Grafik, Szenografie, Dramaturgie des Lichts und multimedialer Inszenierung. ANJA HEGGLI Das Neubad steht jungen Unternehmen und Kultur- und Kunstschaffenden zur VerfĂźgung. Die Bildreihe mit Formationen des Turmspringens auf der Glasfassade schafft mit dynamischen Linien den Ausdruck eines Ortes in Bewegung (4). Signaletik wird sehr sparsam eingesetzt. 1) Illustrationen als Inspiration fĂźr den Entwurf 2) Ideenskizze zur Gestaltung 3) Umsetzung Ideenskizze 4

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INNENRAUMDARSTELLUNG Erweiterungsmodul

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Das Modul widmet sich den technischen und inhaltlichen Aspekten der Darstellung von Raum, Objekt, Perspektive und Licht in verschiedenen Techniken. Die Studierenden vertiefen die Fähigkeiten des Wahrnehmens und erarbeiten Strategien, um visuelle Informationen zu abstrahieren und zu reduzieren. Sie entwickeln ein persönliches und eigenständiges Skizzen- und Entwurfsprofil.

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MATTHIAS KRATTENMACHER «Hotellobby» 2015 1) Inneraum Hotellobby in Farbe LINDA MICHEL «Wohnraum» 2015 2) Innenraum in Schwarzweiss

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STUDIENREISE Erweiterungsmodul

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1 3 DIE PRÄSENZ DES RAUMS Die Studienreise 2016 führte nach Oslo. Die Stadt mit zahlreichen Parkanlagen und Wäldern erhielt in den letzten Jahrzehnten eine neue Skyline. Mit der aktuellen Umsetzung des Konzepts zur Stadtentwicklung werden historische Stadtviertel umgestaltet und neue Quartiere geschaffen. Die Reisegruppe erkundete zahlreiche Beispiele der Innenarchitektur, Lebens- und Kulturräume im urbanen Kontext sowie Bauten im Dialog mit der Landschaft. 1) Den Norske Opera & Ballett, Oslo (Michaela Wolf) 2) Villa Stenersen, Oslo (Martina Benz) 3) Writers Cottage, Oslo (Michaela Wolf) 4) Rebuilt House, Balkon, Oslo (Tanja

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Küpfer) 5) Vannbruksmuseum, Atnbrua (Tanja

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Küpfer)

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PROJEKTE

RÄUMLICHES SELBSTPORTRAIT Projektmodul

Als Selbstportrait wird eine Darstellung der eigenen Physiognomie bezeichnet. Im erweiterten Sinn kann damit die unmittelbare Lebenswelt des Menschen als Darstellung der eigenen Person im räumlichen Zusammenhang verstanden werden. Die Studierenden analysieren die Qualitäten eines bestehenden Raumes und testen mögliche kompositorische Ansätze. In einem zweiten Schritt definieren sie ihre eigenen Ansprüche der Nutzung und die Vorstellungen des Ambientes. Für die gefundene organisatorische Form werden ein konstruktives Konzept und ein materieller Ausdruck gesucht. Die Entscheidungen werden noch einmal auf innenräumliche Phänomene und Wirkungen hinterfragt und überarbeitet. Die gestalterischen Elemente sollen gezielt auf die Wahrnehmungswirkung ausgerichtet sein.

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LAURA EGGER Mit wenigen raumbildenden Elementen entstehen in diesem zurückhaltend gestalteten Raum eine präzise Komposition

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des Grundrisses und eine spannungsvolle Raumfolge. 1) Blick über den Essbereich JEANETTE ENGEL Hohe Einbaumöbel aus Holz (2/4) dienen als durchlässige Raumteiler. Die Gestaltung mit wenigen Materialien und Farben schafft eine ruhige Raumatmosphäre. 3) Einblicke in das Einbaumöbel

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KONTEXT 1 Projektmodul

Eine grosse Wiese neben dem Sportcamp Melchtal verwandelte sich in ein Basislager, wie es bei grossen Expeditionen üblich ist. Unüblich war die Vielfalt an verschiedenartigen Biwaks. Gebaut waren sie aus unterschiedlichsten Materialien wie Folien, Planen, Karton und anderen Dämmstoffen. Entwickelt haben die Biwaks 250 Studierende aus den Bereichen Architektur, Bautechnik, Gebäudetechnik und Innenarchitektur in 50 interdisziplinären Teams. Die Konstruktionen mussten vor Witterungseinflüssen schützen, die Behaglichkeit regulieren und eine angemessene Tragfähigkeit haben. Sie sollten zu Fuss transportiert werden, wobei die Tragkonstruktion und die Hülle jederzeit miteinander verbunden bleiben musste. Entscheidend war nicht das Produkt, sondern seine Entwicklung im Team.

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1) Das Basislager der temporären Biwakstadt im Melchtal 2) Die aufgebauten Biwaks sollen für eine Nacht Schutz bieten.

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3) Interdisziplinarität steht im Vordergrund, Gruppenbild vor dem Trash Tube.

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ENTWURF UND KONZEPT INNENRAUM Projektmodul

Im mehrmals umgebauten und erweiterten vier-geschossigen Wohngebäude in Zillis GR werden zwei Obergeschosse zu einer Wohnung für eine Familie zusammengelegt. Der ältere Teil des Gebäudes, dessen Kern aus dem Jahr 1516 stammt, wurde in Bruchsteinmauerwerk erstellt. Ein Anbau ist in den Obergeschossen in Strickbauweise ausgeführt. Das in den 1960er-Jahren umgebaute zweite Geschoss muss innenräumlich vollständig erneuert werden, da es strukturell und gestalterisch nicht den Anforderungen entspricht. Das Hauptthema der Aufgabe ist die Verbindung zwischen den beiden Geschossen.

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+9.67 OK First

+4.87 OK 2.Obergeschoss

+2.51 OK 1.Obergeschoss

GSEducationalVersion

3 B-B

C-C

GSEducationalVersion

A-A

A-A

B-B

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LAURA EGGER Der bestehende dreiteilige Grundriss des unteren Geschosses wird räumlich gestärkt (4). Im zentralen Wohnraum wird ein massives Treppenpodest in Form der traditionellen Sitznische bei Fenstern eingebaut (1). Eine einfache Wangentreppe führt in die Galerie und zu den Schlafräumen (5). Die Kombination von bestehenden traditionellen Elementen wie der Arvenstube und den neuen, gestemmten Zimmertüren mit ortstypischen Materialien geben der Wohnung die alte Würde zurück. 2) Historische Vorbilder und erste Ideenskizzen des Eingriffs 3) Schnitt der Arvenstube und des Treppenraums

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C-C


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ÖFFENTLICHER INNENRAUM Projektmodul

Das kleine Bürogebäude, das 1969 vom Architekten Werner Stücheli gebaut wurde, wird für das Onlineportal Mooris AG zur Mooris Selected Lifestyle Boutique im Inneren umgebaut. Mit der Ausdehnung des virtuellen E-Commerces in den physischen Raum wird der virtuelle zu dem aktuellen Raum in Bezug gesetzt. Die Grundfläche ist stark asymmetrisch, die Räume können hingegen dank dem Stützensystem frei gestaltet werden. Im Erdgeschoss sollen der Showroom, das Café mit Ausstellungsraum und der Empfang eingerichtet werden. Im Obergeschoss müssen für ein Hotel Bed & Breakfast mindestens vier Schlafräume mit Nasszellen Platz finden.

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ANINA LIVIA BIGLER LE COCON 3

Das Projekt Cocon schlägt ein Konzept Raum im Raum vor, das von der bestehenden Architektur losgelöst ist. Die sechs Hotelzimmer unterschiedlicher Dimension werden frei im Kern gruppiert und umfassend von einem öffentlichen Innenraum gesäumt (2). 3) Nachtsituation im öffentlichen Innenraum SASCHA DÄNDLIKER HERZSTÜCK Das Projekt Herzstück setzt den Akzent auf den Einbau eines zentralen Volumens mit integrierter Treppe, um den Wohncharakter zu unterstreichen (1). Die freie Gruppierung der Hotelzimmer mit stark variierenden, asymmetrischen Grundrissen lässt Raum für eine grosszügige öffentliche Zone. 4) Struktureller Eingriff neuer Wände

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HUMAN BUILDING Project Module

Tea for Two The British culture of tea drinking has a long tradition entailing such aspects as preparation and flavor of the tea as well as the time of day when it is served. Visiting a traditional British teahouse can entail being immersed in newspapers, conversing with friends, or just enjoying the aroma and taste of a cup of tea. With the conversion of an existing pavilion into a new teahouse, such pleasures are to be available in Lucerne. Enhancing the special teahouse experience will be such interior design features as spatial composition, color scheme, selection and handling of materials as well as choice and placement of artificial light. Another important aim is to design the teahouse in a manner that appeals to both locals and tourists. As an exercise, not only is the initial concept important, but also practical aspects such as development of details and scheduling realization from start to finish, not to mention defining the content and best form for the final presentation.

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2 JULIA SPIRIG The teahouse visitor enters from busy Bundesplatz into an entirely different spatial experience (1), whereby the darkened entrance briefly intensifies acoustic perception. The main room is characterized by an expansive window opening, which provides a wide view onto the trees and pond upon seating (2/3).

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The big table is the teahouse center, creating a platform for mutual enjoyment. LIVIA LUCIA AUER The teahouse is a peaceful haven in the middle of urban frenzy. The roof overhang marks the transition from the hectic world outside into the serene one inside (5). Window openings have been intentionally omitted to intensify confrontation with the interior, with the aroma and taste of tea as well as with self-awareness itself. The choice of materials and high color contrast heighten these effects (4).

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ARCHITEKTUR UND BESTAND Projektmodul

Das letzte interdisziplinäre Projektmodul des Bachelor-Studiums in Innenarchitektur und Architektur sucht die Synthese aus den früheren Projektmodulen und der Theorie der Kernmodule und vermittelt thematische und methodische Grundlagen für die Diplomarbeit. Das Projekt stellt Fragen zum Weiterbauen im Bestand. Ein älteres Gebäude in der Altstadt von Sursee wird so in ein neues Gebäude integriert, dass drei unterschiedliche Formen von Wohn- und Arbeitsgemeinschaften Platz finden. Neben der konstruktiven Durcharbeitung soll das Gebäude mit der Gestaltung der Innenräume und Aussenräume eine spezifische atmosphärische Ausstrahlung erhalten.

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ANNALEA MANTEL IA, MICHEL STARKL A Der Übergang zwischen der Begrünung im Aussenraum und den Innenräumen ist fliessend. Hinter dem Garten liegt das öffentlich nutzbare Erdgeschoss (1). Das mit Kletterpflanzen begrünte Treppenhaus dient als Loggia vor den Wohnungen. Der Grundriss spielt mit der Folge von kleinteiligen und grosszügigen Räumen. 2) Längsschnitt mit dem Erschliessungsraum 3) Musikzimmer im Dachraum

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ARCHITEKTUR UND BESTAND Projektmodul

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DANIELA MÄGERT IA, CONRADIN LANDOLT A In den Wohnungen wird ein eigenständiger Typ der Küche entwickelt, in gewisser Weise ein bewohnter Korridor (1). Der Längsraum ist das Scharnier und das Zentrum im Grundriss. Er vermittelt zwischen den Wohnräumen und den Schlafräumen (2). 1

3) Querschnitt durch die Etagenwohnungen


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NINA BURRI IA, MICHAEL SCHMIDLI A Alle Wohnungen liegen im Altbau und im Neubau und wurden mit versetzten Ebenen komponiert (1). Die Materialien nehmen im Altbau Bezug auf den Bestand und sind eigenständig im Neubau. Die gefaltete Dachhaut legt sich über beide Gebäudeteile. 2) Querschnitt 3) Zwei Stufen führen in den Dachraum 3

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BACHELOR-DIPLOMARBEITEN

KULTURRAUM VISCOSE Projektmodul

Teile des historischen Industrieareals der Viscose in Emmenbrücke werden in den nächsten Jahren zur Viscosistadt verwandelt. In den roten Backsteinbauten soll nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt und studiert werden. Die Bachelor - Diplomarbeit 2016 der Innenarchitektur bearbeitete einen Treffpunkt, wo Kultur, Unterhaltung und Kulinarik zusammenfliessen sollen. Ein Raum mit bis zu 7,5 Metern Höhe, zwei unterschiedlichen Ebenen des Bodens und zwei kräftigen Betonstützen bot einen markanten Ort. Für die Innenarchitektur wählten die Studierenden je eine Nutzung aus den drei Bereichen Bühne & Veranstaltung, Gastronomie & Kulinarik und Verkauf & Präsentation. Die Intervention musste auf den Bestand des Gebäudes aus den 1930er-Jahren eingehen und betrieblichen und ökonomischen Aspekten Rechnung tragen.

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Lüftungskanal ABL

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Schaummassage

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FABIENNE BERGER, JACQUELINE DANIOTH HAMAM Der bestehende Raum bietet bereits eine spannende Struktur. Die Sonne schafft Bereiche mit hellem, gedämpften und schliesslich mit spärlichem Licht auf der tieferen Ebene, das Tragsystem bietet eine Textur mit starkem Ausdruck und die Patina der Architektur erinnert an die Industriegeschichte. Im Projekt wurde ein Hamam mit Baderitualen gestaltet. Die Bereiche des Zentralbads (1), des heissen Nabelsteins und des Ruheraums bieten Entspannung für 40 Personen (3). Das

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Lichtkonzept begleitet die Raumfolge mit unterschiedlichen Lichtfarben. 2) Querschnitt durch das Zentralbad und den Bereich mit dem Nabelstein

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KULTURRAUM VISCOSE Projektmodul

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JULIA SPIRIG GALERIE NORD Das Projekt bietet ein Auditorium mit Bühne und eine Galerie mit Bar an, die als Baukörper in die kräftige Betonstruktur eingehängt wurde (1). Die Spionspiegel der Barwände erlauben den Ausblick auf den tieferen Innenraum, aber keinen Einblick (2). Die markante Raumstruktur wurde mit einem differenzierenden Lichtkonzept überlagert. Die Wände der Galerie werden mit bewegtem, buntem Licht in LED (wall washer light) bespielt, die Bühne mit den üblichen Spotleuchten, während die Bar nur spärlich mit Pendelleuchten erhellt ist. 3) Konstruktion des eingehängten Glaskörpers mit der Bar 3

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KULTURRAUM VISCOSE Projektmodul

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LIVIA LUCIA AUER

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EIN THEATER FÜR EMMENBRÜCKE Das Projekt plant im Raum mit seinem archaischen, rohen Charakter und den unterschiedlichen Lichtzonen von hell bis düster ein Szenentheater mit Foyer und Bar. Der Ort soll die Menschen in Emmen aus verschiedenen Kulturen zusammenführen. Die Besuchenden werden mit einer dramaturgisch inszenierten Wegführung vom Eingang zu den Sitzplätzen in der Nähe der Bühne geleitet (3). Die Intervention vermeidet starke Eingriffe in den Bestand des Industriegebäudes, setzt jedoch der kräftigen Betonstruktur eine Innenarchitektur aus Holz gegenüber (1). 2) Konzeptskizze zur Bespielung des Raumes 4) Längsschnitt mit dem durchlaufenden Band aus Holz, welches Eingang,

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Foyer und Theater verbindet

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MODULBESCHRIEBE

KERNMODULE INNENRAUM

KERNMODULE GESTALTUNG

RAUM UND WAHRNEHMUNG

VISUELLE GRUNDPHÄNOMENE

Analyse und modellhafte Entwicklung von Raumsystemen und Körperfiguren; Wahrnehmung räumlicher Situationen in Relation zu technischen und funktionalen Aspekten; Wissen über bauliche, kulturelle und soziale Bedingungen von Innenarchitektur; Beschreibung der Erkenntnisse in einem Katalog von Ursachen und Wirkungen.

Zeichnen im Bereich Axonometrie und Perspektive. Skizzieren als Generator für die Entwicklung und Ausarbeitung eigener Ideen und Wege. Historische und methodische Grundlagen zum Thema Zeichnen. Grundbausteine des räumlichen Abbildens, Geschichte des Raumbildes. Basiswissen und Fachsprache der Architekturgeschichte. Einführung in die Gestaltung von Dokumentationen.

RAUM, NUTZUNG UND UMFELD Differenzierte Auseinandersetzung mit Fragen der Wohnnutzung und den Raum-, Konstruktions- und Proportionsmassen; Analyse von Typologie; Gestaltung räumlicher Situationen unter Einbezug von sozialen Mustern; Erkennen, Bewerten und Umsetzen räumlicher Konzepte im Spannungsfeld von Nutzung und Interaktion.

PRODUKT, DESIGN UND INTERAKTION Gestaltung von Mobiliar unter Berücksichtigung von Funktion, Ergonomie, Proportion, Volumen und Raum; Design im Spannungsfeld zwischen Funktion und Emotion; Verhältnis von genutztem und freiem Raum; Trend und Marktanalyse von aktuellen und visionären Ausdrucksformen im Innenraum.

VISUELLE KOMPOSITION Fotografie als Werkzeug. Wahrnehmung und fotografische Dokumentation von Licht, Oberflächen und Komposition räumlicher Szenerien. Architektur und Modellfotografie, Typografie, Regeln der Raumabbildung und Erzeugung von Raumbildern. Überblick über die Stilphasen der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts und ihre Einordnung in den städtebaulichen Kontext.

MATERIAL, HAPTIK UND OPTIK Wirkungen und Relationen von Form, Fläche, Materialität, Licht und Farbe im Raum. Haptische und optische Erscheinungs- und Wirkungsweisen von Materialien. Material als Bedeutungsträger und Form der Kommunikation. Designgeschichte unter dem Aspekt der Rezeption von Designobjekten.

KONZEPT, PROGRAMM UND ORGANISATION Erstellen von Raum- und Funktionskonzepten unter Einbezug von Nutzerbedarf und Nutzerbedürfnissen: Auseinandersetzung mit und Ermittlung von Bedürfnissen und deren Umsetzung. Erkennen und Bewerten der Raumqualität hinsichtlich ihrer Funktionalität.

ATMOSPHÄRE, FARBE, LICHT UND MATERIAL Wissen und Erfahrung zu den Phänomenen von Form, Material, Licht und Farbe und ihrer Wirkung auf Atmosphäre und Aussage des Raums; Beschäftigung mit Erscheinungsformen von Atmosphäre; Aufspüren des Potenzials von Atmosphärischem in der Kunst- und Designgeschichte.

INTERIORS AND FURNISHINGS Comprehensive investigation of dwelling and respective spatial concepts as a core competency of interior architecture; appreciation and knowledge of the cultural conditions generating meaningful interior spaces, appropriate furniture, suitable fittings and coherent furnishings; insights into historic and contemporary models of dwelling as the interplay between such aspects as representation and at-homeness, physiology of habitation and comfort as well as expression and function.

FARBE FLÄCHE KÖRPER RAUM

BAUERNEUERUNG UND UMNUTZUNG

RÄUMLICHE VISION

Wissen über bauliche und soziale Strategien der Transformation und deren Bedingungen in Ökonomie und Ökologie; Untersuchung der Schnittstelle von Baubestand und Nutzungsprogramm mit den Aspekten von Erhalt, Weiterbau und Erneuerung; Analyse bestehender Umbaukonzepte im Hinblick auf Absicht, Ausführung und Wirksamkeit.

Visuelle Analyse eines bestehenden Kunst- oder Architekturprojekts. Aufbau eines vertieften Verständnisses der Beziehungen zwischen Objekt und Raum, sozialem, kulturellem und historischem Hintergrund. Räumliche Beziehungen zwischen Architektur und visueller Gestaltung.

Erproben und Erfahren von Wirkung und Zusammenspiel von Farbe Fläche Körper Raum. Kenntnis über Beschaffenheit und Anwendung von Farbe, Tapeten und Textilien. Wissen über Techniken der Applikation von Farbe als Material, Tapeten und Textilien. Einblick in das Handwerk und seine Werkzeuge. Erkennen der Farbe als architektonisches Mittel. Vertiefen von theoretischem Wissen über Farbe.

KUNST UND ARCHITEKTUR Grundzüge der Beziehungsgeschichte zwischen Kunst und Architektur am Beispiel der Gestaltung öffentlicher Plätze, Reflexion der historischen und philosophischen Hintergründe dieses Zusammenklangs. Ökonomische und organisatorische Betrachtungen zur Durchführung von Wettbewerben. Gestalterische Vertiefung einer Aufgabe, die konkret im öffentlichen Raum der Stadt Luzern angesiedelt ist.


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KERNMODULE TECHNIK

PROJEKTMODULE

GRUNDLAGEN DES BAUENS

and acoustical aspects, building physics; visits to construction sites in relation to the topics of the module.

Einblick in die zentralen Fragestellungen der vier Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Bautechnik und Gebäudetechnik. Verständnis für die spezifischen Denkweisen der eigenen und der anderen Fachrichtungen. Bewusstsein für die Notwendigkeit des Dialogs zwischen verschiedenen disziplinären Kulturen.

STRUKTUR, STATIK UND FÜGUNG Kennenlernen der Typologie von Tragwerken in Holz in verschiedenen Grössen; Analyse von raumbildenden Baustrukturen in Holz und ihren Verbindungen; Ableitung von Gestaltungsideen und formalen Absichten nach Kriterien der Konstruktion im Entwurfskonzept eines Möbels; Einblicke in Aspekte der Bautechnik und der Materialkunde.

WERKSTOFF, KONSTRUKTION UND ERGONOMIE Erfahrung von Eigenschaften und Bearbeitung von Werkstoffen sowie Wissen um Anwendungsgebiete; aktuelle und visionäre Transformation, Anordnung und Verarbeitung von Materialien im Bau; Anatomie, Physiologie und Arbeitsprozesse sowie deren Relevanz für die Gestaltung im Raum.

BELEUCHTUNG, AKUSTIK UND KLIMA Kenntnisse der physikalischen Grundlagen und Wirkungen von Licht und Raumbeleuchtung, Schall und Raumakustik, Klima und Raumluft in Bezug auf die Wahrnehmung und das Befinden; Einsatzbereiche von technischen und gestalterischen Massnahmen; Relevanz der physikalischen Umweltfaktoren in Raum und Gebäude.

FINISHINGS AND DETAILS Study of the process of constructing interiors including spacedefining surfaces, cladding and coatings; analysis of the effect and meaning of these elements; knowledge of the specific properties of materials and constructive systems of finishings; sustainability and building biology, tactile, visual

RÄUMLICHES SELBSTPORTRAIT Anwendung von Entwurfs- und Planungswissen aus subjektiver Erfahrung und Erkenntnis; Umsetzung eines Raums der eigenen Wohnung im Projekt; Analyse des Spannungsfeldes der baulichen Anforderungen und der Bedürfnisse; Einbezug grundlegender Erkenntnisse zu innenräumlichen Phänomenen und Wirkungen.

KONTEXT 1 Erarbeiten eines interdisziplinären Projekts mit Studierenden aus den Studiengängen Architektur, Innenarchitektur, Bautechnik und Gebäudetechnik; Vermittlung von Fach- und Kommunikationswissen zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit und zum Halten einer wissenschaftlichen Präsentation; Förderung des projektorientierten und systematischen Denkens sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit.

ENTWURF UND KONZEPT INNENRAUM Umsetzung eines innenarchitektonischen Projekts am konkreten Beispiel eines bestehenden Gebäudevolumens; praxisbezogene Auseinandersetzung mit dem Thema. Raum und soziales Umfeld in Wohnungen; Technik, Konstruktion und räumliche Komposition als Lösungsansatz im Dienste der Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer.

KONTEXT 2 Förderung der schriftlichen und mündlichen Sprachkompetenzen in Bezug auf das Studium und die Berufspraxis; Vermittlung und Anwendung von berufsrelevanten Textsorten, Rede- und Präsentationsmethoden sowie adressatenorientiertem Schreiben; zielgruppengerichtete Umsetzung verbaler, nonverbaler und paraverbaler Mittel in verschiedenen mündlichen Kommunikationssituationen.

BAUTEN ENTDECKEN Analyse eines einfachen einheimischen Bautyps aus einer gegebenen geografischen Weltregion in Bezug auf örtliche Gegebenheiten wie Klima, Materialvorkommen, Werkzeuge, Handwerkskultur oder Nutzungsanforderungen. Interdisziplinäre Erarbeitung einer einfachen Konstruktion auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse.

MODELL UND PROTOTYP Entwerfen eines Objekts in einem spezifischen Umfeld und einer definierten Funktion im Raum; gestalterische und funktionale Verknüpfung von Form, Material, Farbe und haptischen Eigenschaften der Oberflächen; Modellbau und Präsentation des Objekts im Massstab 1:1.

ÖFFENTLICHER INNENRAUM Erarbeitung eines Projekts der Innenarchitektur in Räumen öffentlicher Nutzung; Entwurfsprozess von der konstruktiven, technischen und funktionalen Analyse bis zur konkreten Gestaltung und Detailplanung von Räumen und ihrer Ausstattung; Präsentation anhand von Raumfragmenten und Bemusterungen im Detailmassstab.


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HUMAN BUILDING

STUDIENREISE (BLOCKWOCHE)

The interior architectural design process as related to both usability and a company or institution›s representational identity; analysis of highly complex operational and technical demands as well as spatial forms; methodical, in-depth refinement of concept, project and detailing down to the final materialization.

Studienreise im In- oder Ausland mit Besichtigungen und Exkursionen mit dem Schwerpunkt Innenarchitektur, Architektur und Design.

PRAXIS IM STUDIUM Erwerb praktischer und/oder unternehmerischer Erfahrung im Umfeld der während des Studiums aufgebauten Kompetenzen; in der Regel Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmen oder für den Aufbau eines eigenen Start-ups.

INTERDISZIPLINÄRER WORKSHOP (BLOCKWOCHE) Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die Sanierung und Erweiterung eines konkreten Objektes. Einüben von Fertigkeiten und Fähigkeiten wie Erstellen von Varianten, Reflexion und Analyse von Konzepten sowie Zusammenarbeit mit den Fachdisziplinen.

ARCHITEKTUR UND BESTAND Projektierung im Kontext einer bestehenden Gebäudetypologie. Integration der Gebäudetechnik in den Entwurf. Wechselwirkung zwischen der inneren Atmosphäre und der äusseren Erscheinung. Entwicklung der Innenarchitektur aus technischen Parametern. Ableitung des architektonischen Entwurfes aus Aspekten der Nachhaltigkeit zu einem ganzheitlichen System.

BACHELOR-DIPLOMARBEIT Entwerfen eines Projekts der Innenarchitektur mit Praxisbezug im thematischen Umfeld der öffentlichen Nutzung, der Dienstleistung, der Gastronomie oder der Kultur; Verflechtung von Programm und Nutzung mit adäquatem Ausdruck in einer vorgegebenen Struktur und in Relation zum Ort; Integration der Kriterien von Innenraum, Technik und Gestaltung; atmosphärische, technische und betriebliche Umsetzung des Projekts in eine schlüssige Detaillierung und Präsentation.

WERKSTATT: HOLZ, METALL (BLOCKWOCHE) Einführung in materialspezifische Verarbeitungsmethoden in den Werkstätten Holz und Metall.

EXTERNES FACHSEMINAR ARCHITEKTUR (BLOCKWOCHE) Besichtigung von Gebäuden, Städten oder Landschaften im In- oder Ausland im Rahmen einer Exkursion. Vertiefte Auseinandersetzung mit den Themenfeldern der Reise im Rahmen von Literaturrecherchen, Textbeiträgen und Referaten vor Ort.

3D-DESIGN ARCHITEKTUR Anwendung digitaler 3D-Werkzeuge als Entwurfsinstrumente; Entwicklung entwurfsrelevanter Themen im 3D-Modell; Einbezug von digitaler Bildherstellung und digitalem Modellbau in den Entwurfsprozess; digitale Fabrikation: Storyboard, Visualisierung, Faltmodell, Schichtmodell, Strukturmodell und Fotografie.

KONSTRUKTION IM INNENRAUM Unterstützendes Konstruktionsmodul mit Schwerpunkt innenräumlicher Details im Bereich Küche, Bad und Wohnen. «Das skizzierende Denken» und «die technische Problemlösung über Varianten» sowie «Engineering/ Reverse-Engineering» stehen methodisch im Vordergrund. Vermittlung der Inhalte über Blended-Learning Plattform in Kombination mit Tischbesprechungen.

STUDIENARBEIT Erarbeiten einer Studienarbeit zu einem fachlich relevanten Thema aus der Architekturgeschichte über Kunst bis zur Wohnsoziologie. Betreuung durch eine Spezialistin oder einen Spezialisten.

ERWEITERUNGSMODULE

KOMMUNIKATION UND RAUM

IT-TOOLS ARCHITEKTUR

Analyse der räumlich-kommunikativen Wirkung von technischen und gestalterischen Mitteln der Innenarchitektur; Themen wie Licht, Farbe, Neue Medien, Corporate, Signaletik, Ausstellung.

Einführung und Anwendung der Programme InDesign und Photoshop. Erstellen mehrseitiger Dokumentationen mit Bild und Text; Anwenden von Musterseiten; Einsetzen von Absatz-, Zeichen- und Objektformaten; Bearbeiten von digitalen Bildern; Ausführen von Farbkorrekturen; Erstellen komplexer Bildmontagen.

ARCHITEKTURSZENE Erforschen der verschiedenen Aspekte der Architekturdisziplin wie Stil, Ethik, Berufsbild, Medien als Mittler, Anspruchsgruppen. Erleben von Architektur als Teil des gesamten kulturellen Diskurses.

INNENRAUMDARSTELLUNG Vertiefung der Fähigkeiten genauen Sehens und Beobachtens in Bezug auf Darstellung von Raum, Objekt, Perspektive und Licht; Techniken, Abstraktion und Reduktion visueller Information hinsichtlich der Entwicklung eines persönlichen Skizzen- und Entwurfsprofils.

NEPTUNE (BLOCKWOCHE) Project in the field of built-environment with strong strand of sustainability. Integration of disciplinary knowledge, practical, social and linguistic skills (English) within a multi-national, multi-professional and multi-lingual team. Attending key-note lectures related to problem dealt with during the project period. Presentation of final result with jury of experts and representatives of municipality and/or companies involved.



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PRAXIS IM STUDIUM

PRAG – LUZERN – ENGELBERG, AUSSTELLUNG ZENTRAL- UND HOCHSCHULBIBLIOTHEK (ZHB) Projektmodul

Die Studierenden des Studiengangs Innenarchitektur entwarfen für die Ausstellung Prag – Luzern – Engelberg der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern ein Kabinett für rare Exponate mittelalterlicher Buchmalerei. Dem Raum im Raum im Katalogsaal wurde mit den aufragenden beiden Lichtschächten eine skulpturale Qualität verliehen. Die Holzwände wurden roh belassen und mit einigen modern interpretierten Emblemen aus den Handschriften versehen. Für die Wände des abgedunkelten Innenraums sind die preisgünstigen Holzplatten durch Brennen geschwärzt. Die durch die dunkle Maserung veredelten Oberflächen heben im Dämmerlicht die Kostbarkeit der farbenprächtig illustrierten Handschriften hervor. Die Schriften liegen in matt beleuchteten Vitrinen.

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4 ANNA KANAI, JULIA SPIRIG Die Form des Kabinetts wurde als Skulptur gestaltet, der Innenraum durch gebrannte Oberflächen akzentuiert. 1) Ausstellungsgestalt in der Bibliothek 2) Eingang mit Ornamenten 3) Innenraum für die Inszenierung der Schriften hinter Glass 4) Die Seekieferplatten wurden durch die Behandlung mit Feuer dunkel geschwärzt. 5


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VERANSTALTUNGEN

PROJEKTIONEN Diplomausstellung 2015

In der Kunsthalle Luzern wurden 83 Diplomarbeiten der Abteilung Architektur und des Studiengangs Innenarchitektur der Hochschule Luzern – Technik & Architektur ausgestellt. 24 Studierende haben mit dem Bachelor of Arts in Innenarchitektur abgeschlossen. Um den Besuchern einen möglichst umfassenden Einblick in die Diplomarbeiten zu vermitteln, wurden mit Diaprojektoren, Hellraumprojektoren und Beamern zahlreiche Bildserien von Plänen, Modellfotos, Materialcollagen und Skizzen auf Wände, Plexiglasflächen und die mit Ayran bestrichene Glasfassade des Gebäudes geworfen. Raumhohe Projektionen liessen die Besucherinnen unmittelbar in die Welt der Projekte eintreten. Über Kopfhörer waren Kommentare zu hören. Eine filigrane Struktur aus weiss bemalten Holzstäben gaben dem Szenarium den räumlichen Rahmen.

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1) Projektionen der Abteilung Innenarchitektur 2) Eindrücke der Vernissage 3) Projektionen über Beamer, Dia- und Hellraumprojektoren 4) Die Projekte werden über Beamer an die Wand projiziert.

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«INNENARCHITEKTUR: VON ... BIS ...» Vorträge

Der Studiengang Innenarchitektur will in seiner öffentlichen Vortragsreihe ein breites Spektrum an Themen zur Organisation von Raum und seiner Gestaltung bieten. Gestalterinnen und Gestalter mit unterschiedlichen Schwerpunkten stellen ihre Arbeiten aus der Praxis vor und zeigen den Studierenden auf, wohin der Weg führen kann: «Innenarchitektur: von … bis …».

ELISABETH BLUM (3) Architektin und Autorin Öffentlicher Vortrag N° 23 «Wir leben niemals ausserhalb von Räumen. Diese einfache Tatsache ist der Grund dafür, dass alles Alltägliche, Spektakuläre oder gar Dramatische unserer Existenz direkt mit räumlichen Erfahrungen verknüpft ist. Allerdings spielt sich dieses Geschehen nicht allein in der Realität des Sichtbaren und Messbaren ab, sondern auch in den flüchtigen Räumen der Vorstellung, der Erinnerung, der Assoziationen.» CHRISTIAN WASSMANN (4) Innenarchitekt, New York Öffentlicher Vortrag N° 24 «Architektur − und eigentlich alles menschlich Erdachte − fördert im Idealfall die Beziehungen von Individuen zueinander, zu sich selbst, und zum Kosmos.» Christian Wassmann erläuterte fünf Arbeiten, die in den vergangenen zehn Jahren in seinem Studio in New York entstanden sind. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von temporären Installationen und Ausstellungen zu Gebäuden, Räumen, Möbeln und Leuchten. DENIS MONTEL (2) Artistic director and managing director RDAI, Paris Öffentlicher Vortrag N° 25 Originally created with a focus on interior architecture projects, RDAI today is an agency practicing architecture, interi1


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or architecture and design. Denis Montel has led the agency since 2009, following ten years close collaboration with the agency’s founder, Rena Dumas, and con-

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tinues in her tradition of excellence, of high standards, ethics and elegance. MARTIN BIRRER (1) Innenarchitekt und Szenograf, Bern Öffentlicher Vortrag N° 26 Der Vortrag führte in die Geschichte der Ausstellungsgestaltung ein und stellte die interdisziplinäre Arbeit des Szenografen vor. Dabei wurden die Unterschiede zwischen der Szenografie und der Innenarchitektur aufgezeigt und fundamentale Fragen aufgeworfen: Wie kann die Ausstellung als ganzheitliches Raumkonzept erstellt, der Raum dramaturgisch strukturiert, das Objekt im richtigen Licht präsentiert und wie mit neuen Medien interagiert werden? RENÉ ARNDT Arndt Geiger Herrmann, Zürich Öffentlicher Vortrag N° 27 Arndt Geiger Herrmann arbeitet mit deren Team an Projekten im interdisziplinären Bereich von Innenarchitektur bis Architektur Der Vortrag behandelt die spezielle Arbeitsweise die das Team seit bald 30 Jahren pflegt: Das Denken von Innen nach Aussen und von Aussen nach Innen.

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PERSONEN

STUDIERENDE

Merit Albertin

Patricia Amstutz

Livia Lucia Auer

Jennifer Bänziger

Corine Barben

Anna Bichsel

Anina Livia Bigler

Carmen Blum

Florian Boetsch

Sandrine Bollhalder

Eva Burkhalter

Nina Burri

Filomena Carboni

Alicia Chanton

Anastasija Cvetkovski-Cubrilo

Jonathan Eckert

Laura Egger

Sabrina Eggimann

Julia Egli

Lukas Egli


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Jessica Baschong

Nuria Batt

Constantin Beck

Martina Benz

Fabienne Berger

Giuseppe Bretti

Sabryna Bucher

Sarah Bucher

Aline BĂźhler

Ricardo Burkard

Sascha Dändliker

Jacqueline Danioth

Daniela Di Biase

Alessandra Di Santo

Patricia Diethelm

Jeannette Engel

Michelle Fischer

Stefanie Frei

Nicole Fuchs

Patrizia Leontina Gasser


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Andrea Giger

Nina Giordano

Leonie Häner

Serena Häner

Anja Heggli

Stefanie Jung

Larissa Jungo

Anna Kanai

Marc Kellenberger

Julia Kissling

Tanja Küpfer

Annik Lang

Flavio Lauber

Céline Leist

Christian Leutwyler

Florian Mettler

Linda Michel

Judit Mikolasek

Adrian Müller

Jeannine Müller


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Luzia Heller

Vera Hodel

Anna Sophia Hug

Leandra Imgrüth

Sarah Ineichen

Simone Konrad

Aline Kopp

Matthias Krattenmacher

Ramona Kroker

Carsten Kunz

Felix Liebi

Daniela Mägert

Angela Manser

Annalea Mantel

Nicole Maurerlechner

Michelle Müller

Yves Niederberger

Tiziana Odermatt

Livia Pollini

Alessa Rehmann


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Max Riedi

Sabrina Ryser

Julia Salamon

Fabian Scandella

Reto Scheiber

Tanja Seiler

Benjamin Sennhauser

Gian-A. Sgier

Vera Sommerhalder

Timothy Spillmann

Annina TrĂźmpler

Maximilian Vollmann

Philippe Winiker

Sibylle Wirz

Michaela Wolf


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DĂŠsirĂŠe Schenk

Franziska Scheuber

Andrea Scheuchzer

Alessandro Schneider

Tanja Schwarz

Julia Spirig

Nathalie Stettler

Geraldine Stieger

Anja Stulz

Francesca Thaler

Petra Wyss

Salome Zwahlen

Sarah Zweifel


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MODULVERANTWORTLICHE

DOZIERENDE MODULE INNENARCHITEKTUR

DOZIERENDE MODULE INTERDISZIPLINÄR

Prof. Sibylla Amstutz

Roberto Di Valentino

Alberto Alessi, Prof. Adrian Altenburg, Peter Althaus, Judith Arnold, Dr. Othmar Baeriswyl, Prof. Matthias Balmer, Claudio Barandun, Heike Biechteler, Peter Boog, Gregor Borkowski, Arnold Brunner, Stefan Davi, Prof. Luca Deon, Angela Deuber, Rudolf Dietziker, Yves Dusseiller, Monika Spring Fassbind, Urs-Beat Frei, Klaus Fromherz, Prof. Gregor Imhof, Michael Gruber, Roland Heini, Kurt Hildebrand, Carsten Hindenburg, Christoph Jenni, Nadine Jerchau-Gay, Prof. Angelika Juppien, Isabelle Kalt Scholl, Anastasia Katsidis, Lukas Kauz, Prof. Dr. Klaus Kreher, Prof. Dr. Rüdiger Külpmann, Prof. Andreas Luible, Christoph Mathys, Petruschka Meyer, Christian Müller, Mundy Nussbaumer, Sabina Oehninger, Franco Pajarola, Marc Philipp, Prof. Natalie Plagaro Cowee, Prof. Urs Rieder, Johannes Ritzer, Gianfranco Rossetti, Markus Röthlisberger, Eugen Rickenbacher, Dr. Marion Sauter, Simon Schneider, Prof. Dr. Axel Seerig, Christof Sigerist, Kristina Stupp-Rühl, Regula Stüdli, Uwe Teutsch, Prof. Dr. Karel Thoma, Sandra Ulloni, Stefan von Arb, Prof. Reto von Euw, Tido von Oppeln, Fabian Weber, Dr. Nina Zimnik, Oliver Zumbühl

Architektin HTL / SIA

Prof. Hansjürg Buchmeier

Dr. Jan Eckert

Künstler und Zeichenlehrer FH

Doris Ehrbar

Verena Frey

Kathrin Eichenberger

Innenarchitektin HfG / VSI

Carmen Gasser Derungs Innenarchitektin HfG, MAS ZFH in Design Culture

Marcel Glanzmann

Daniel Gilgen Mik Gruber Heidi Gunesch

Künstler und visueller Gestalter HfG

Mia Kepenek-Arpagaus

Prof. Dominic Haag-Walthert

Thomas Kohlhammer

Innenarchitekt FH / VSI und Architekt MAS ETH / SIA

Andrea Renzo Lardelli

Erich Häfliger

Claude Lichtenstein

Architekt FH und bildender Künstler HfG

Magdalena Hürlimann

Cornelia Luchsinger

Innenarchitektin FH

Claudia Meier

Markus Käch

Dr. Peter Omachen

dipl. Zeichenlehrer, dipl. audiovisueller Gestalter

Daniel Rieben

Sonja Kretz

Yasmin Rohrer

bildende Künstlerin / Farbgestalterin

Elvira Mühlebach

Dr. Beat Salzmann

Designerin HfG

C. Lars Schuchert

Thomas Plüss

Jimmy Schmid

Innenarchitekt KGS / VSI, Architekt BSA

Stefan Roovers

Serge Schmuki

dipl. Designer FH, Architekt

Inge Sommerlatte

Wolfgang Rossbauer

Clemens von Schoeler

Architektekt ETH / SIA

Roland (Lando) Rossmaier Architektekt ETH / SIA

Prof. Björn Schrader Dipl.-Ing. TU Medien und Lichttechnik

Prof. Dr. Peter Schwehr Dipl.-Ing. Architekt TU

Ralph Stoian Innenarchitekt FH, Architekt MAS ETH, Konservator

Prof. Christian Zimmermann dipl. Architekt ETH / BSA / SIA

Niklaus Widmer Stefan Zwicky


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ASSISTIERENDE

Fabiana Dondiego Innenarchitektin BA

Nicole Hartmann Innenarchitektin/Designerin FH Landschaftsarchitekin MAS ETH

Laszlo Hatanek Innenarchitekt BA

Silvan Howald dipl. Architekt FH

Flurina Lanicca Innenarchitektin FH

Elia Malevez dipl. Architektin FH

Ronny Portmann Innenarchitekt BA

Natalia Wespi dipl. Architektin FH Spatial Design MAS ZhdK


IMPRESSUM

Inhalt Hochschule Luzern – Technik & Architektur Abteilung Innenarchitektur

Fotografien Studierende – Projektarbeiten Markus Käch – Modellbilder Lukas Galantay – Ausstellung, Kontext 1 Assistierende – Portraitfotos Martin Birrer, Foto © Martin Birrer – Bild S.78 (1) Denis Montel, Foto © Michel Denancé – Bild S.79 (2) Elisabeth Blum, Foto © Elisabeth Blum – Bild S.79 (3) Christian Wassmann, Foto © Christian Wassmann – Bild S.79 (4)

Layout Natalia Wespi Carmen Gasser Derungs

CD Hi Visuelle Gestaltung

Texte Christoph Allenspach

Redaktion Texte & Grafiken Hochschule Luzern – Technik & Architektur Bachelor-Studiengang Innenarchitektur

Druck Druckerei Odermatt AG, Dallenwil

Auflage 600 Exemplare

Herausgeberin © 2016 Hochschule Luzern – Technik & Architektur Bachelor-Studiengang Innenarchitektur ISSN 2297-7619

Mit freundlicher Unterstützung von:




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