HOCHSCHULE LUZERN - DESIGN & KUNST OBJEKTDESIGN DOKUMENTATION PRAKTISCH-KÃœNSTLERISCHE ARBEIT LUZERN, JUNI 2018 LAURA BUOB KEHRSITENSTRASSE 19 6362 STANSSTAD 0788168759 laurabuob@hotmail.com MENTOR: ANDREAS SAXER
Fotografie: Patrick Liniger
INHALTSVERZEICHNIS AUSGANGSLAGE 5 ENTWURF / VERSUCHE 17 MATERIAL / FORM 29 ENDPRODUKT 43
Fotografie: Raisa Durandi
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AUS GANGS LAGE 5
KONZEPT Ich wohne und studiere in der Stadt Luzern. Fast jeden Tag bin ich mit dem Velo unterwegs. Das ist unglaublich praktisch, denn in Luzern erreiche ich fast jedes Ziel in höchstens 15 Minuten. Es erlaubt mir viel mobile Spontanität und genau aus diesem Grund liebe ich das Stadtleben. Oft kommt es vor, dass ich nach der Schule noch schnell einkaufen gehe und dann merke, dass mein Einkauf nun doch grösser wird als geplant. Wenn mich zum Beispiel meine Mitbewohnerin bittet, WC-Papier mitzubringen oder ich spontan ein paar Freunde auf ein Bier einladen will. Sobald ich nach dem Migrosbesuch mit den beiden vollen Einkaufstaschen zu meinem Velo zurückkomme, habe ich das gleiche Problem wie immer: Wie transportiere ich all meine Errungenschaften nach Hause? Der Gepäckträger bietet zu wenig Platz und die Papiertaschen am Lenkrad zu befestigen ist mühsam und gefährlich. Ich habe mit einigen Freunden über diese Situation gesprochen und laut ihren Aussagen bin ich nicht die einzige mit diesem Problem. In meiner Bachelorarbeit möchte ich dafür eine Lösung finden, denn aus meiner Sicht ist noch kein passendes Produkt auf dem Markt.
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ZIELGRUPPE Jene Personen, die ich ansprechen möchte, sind sehr oft, wenn nicht sogar täglich mit dem Velo unterwegs. Ich möchte nicht unbedingt Familien berücksichtigen, weil deren Familieneinkäufe für mein Projekt zu grosse Platzverhältnisse fordern würden. Ich stelle mir also eher Menschen vor, die alleine, mit ihrem Partner oder in einer WG wohnen. Sie sind berufstätig oder stehen in einer Ausbildung und sind viel in der Stadt unterwegs. Ihnen ist ein stylisches Fahrrad wichtig und sie möchten keine banale Lösung für das Transportproblem, sondern ein alltagstaugliches und gleichwohl ansprechendes System.
Inspiration aus meiner Asienreise: Do-It-Yourself Transportmรถglichkeiten
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Transportrad & Veloanhänger
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THEORETISCHE BA In meiner schriftlichen Bachelorarbeit „Transport auf dem Velo Im Kontext der urbanen Mobilität“ habe ich die Geschichte und den aktuellen Markt für Fahrrad-Transportlösungen untersucht. Dabei bin ich auf folgende Fakten gestossen: Das Fahrrad erlebt zur Zeit einen Aufschwung. Ein wichtiger Grund dafür ist sicherlich das Aufkommen der Pedelecs (E-Bikes), aber auch die Veränderungen im urbanen Raum. Mehr junge Menschen ziehen in die Zentren und man will die Lebensqualität in den Städten erhöhen. Die Autos nehmen jedoch sehr viel Platz weg. Verstopfte Strassen und der Mangel an Parkplätzen bringen nicht nur Privatpersonen zurück auf das Velo, sondern auch Transportfirmen haben gemerkt, dass Velokuriere auf kurzen Strecken effizienter sind als LKW-Fahrer. Viele Jugendliche sehen das Auto nicht mehr Statussymbol und verzichten bewusst auf einen eigenen Wagen. Um trotzdem Güter transportieren zu können, greifen immer mehr Menschen auf ein Transportrad oder einen Veloanhänger zurück. Besonders durch die Pedelecs wird auch der Schwertransport einfacher. Jedoch sind die meisten Transporträder und Veloanhänger für Familien oder Transportfirmen konzipiert.
Für Einzelpersonen oder kleine Haushalte gibt es wenig neue Lösungen. Die Stadtplanung muss sich mit den Veränderungen im Verkehr befassen und neue Konzepte erarbeiten. Velowege und Abstellplätze werden gefordert, aber leider hinkt die Stadtplanung dem Velotrend hinterher. Besonders für die eher sperrigen Lastenräder findet man zu wenig gut geschützte und genug grosse Abstellplätze. Die neuen Cargobikes versuchen mit modularen oder klappbaren Systemen darauf zu reagieren. Um mich mit meiner Arbeit vom bestehenden Markt abzuheben, will ich ein System entwickeln, welches nicht für Familien, sondern für Kleinhaushalte gedacht ist. Dementsprechend möchte ich ein stylisches Produkt für eine stilbewusste Zielgruppe, welcher ein ästhetisches Fahrrad wichtig ist. Meiner Meinung nach können das die meisten Transporträder nicht bieten. Um auf den Platzmangel im urbanen Raum zu reagieren, gestalte ich mein Produkt klappbar, damit es im zugeklapptem Zustand nicht mehr Platz benötigt als ein Velo mit einem herkömmlichen Packträger.
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VORHANDENE LÖSUNGEN
Seitenwagen
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DESIGNSPRACHE
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TRANSPORTGÜTER Zu Beginn meiner Arbeit verschaffte ich mir einen Überblick über die Güter, die nach dem Einkauf nach Hause transportiert werden sollen. Ich befasste mich mit den Grössennormen der verschiedenen Verpackungen. Besonders wichtig für mich ist, dass gewöhnliche Papier- oder Plastiktaschen, welche in einem Supermarkt erhältlich sind, transportiert werden können. Grosse Formate, die in einem normalen Haushalt gebraucht werden, sind zum Beispiel WC- oder Haushaltspapier-Packungen, ein Sixpack 1.5-Liter Flaschen oder ein Bierkarton. Daraus schloss ich, dass die Masse meiner Plattform mindestens 44x20cm sein muss.
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VELOS UND GEPÄCKTRÄGER VORHANDENE GEPÄCKTRÄGER Nach ersten Überlegungen war für mich sehr schnell klar, dass ich kein additives Element für einen Gepäckträger designen möchte, sondern ein komplettes System inklusive „Packträger“. Dies entschied ich aus mehreren Gründen. Zum einen gibt es sehr viele verschiedene Arten von Gepäckträgern und hier eine passende Lösung für alle
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Varianten zu finden, ist fast unmöglich. Hinzu kommt, dass ich ein Gelenk oder ein Scharnier brauche, damit man die Tragefläche nach oben klappen kann. Es ist viel einfacher und professioneller, wenn ich so ein Scharnier gleich am „Gepäckträger“ integrieren kann. Zu guter Letzt glaube ich, dass mein Produkt durch eine Komplettlösung optisch besser überzeugen kann und mir mehr gestalterischen Freiraum lässt.
MONTAGE GEPÄCKTRÄGER Ich habe mich lange mit verschiedenen Gepäckträgern und deren Montage befasst und dabei schnell gemerkt, dass mein Unterfangen kein Einfaches sein wird. Das Hauptproblem sind die verschiedenen Rahmennormen, welche unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten für einen Gepäckträger benötigen. Ein unverstellbares System ist somit
nicht optimal. Von den verstellbaren Produkten, welche auf dem Markt sind, bin ich nicht begeistert. Jene Lösungen sind nicht besonders ästhetisch. Trotzdem konnte ich einige Normen definieren, an die ich mich halten werde. Grundsätzlich haben fast alle Citybikes ein 28-Zoll-Rad und eine Befestigungsmöglichkeit an der Achse des Rades. Somit ist einer von zwei Montagepunkten bereits definiert. Das bedeutet, ich brauche „nur“ noch ein flexibles Element für den Rahmen unterhalb des Sattels, wo mein zweiter Montagepunkt sein wird.
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28 ZOLL RAD
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ENT WURF/ VER SUCHE 17
FUNKTIONSMODELLE Mit einem einfachen Karton-Funktionsmodel versuchte ich, meine Idee am Velo zu testen. Ich wollte die Grössenverhältnisse abschätzen und die beiden Montagepunkte am Velo erproben. Schnell merkte ich, dass ich aufpassen muss, damit die Plattform beim Treten nicht im Weg ist. Nach diesem ersten Versuch befasste ich mich mit der Stabilität des Klappmechanismus. Dafür erstellte ich einen Plan für einen Gepäckträger, welcher auf mein Velo passt und alle nötigen Grundlagen für die Plattform bietet. 5 mm dickes Stahlrohr bog ich in die richtige Form und verschweisste die Enden miteinander.
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SCHLUSSFOLGERUNGEN Mit diesem ersten Funktionsmodel konnte ich nun abschätzen, was nötig ist, damit mein System auch statisch den hohen Anforderungen genügt. Für das Scharnier musste eindeutig eine bessere Lösung her als bloss zwei Blechlaschen. Die Konstruktion damit ist zu instabil, zu ungenau und klappert zudem unangenehm beim Fahren.
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Das Gewicht kann gut getragen werden, jedoch ist es für mich ein grosses Fragezeichen, wie die Einkäufe befestigt werden. Herkömmliche Gummizüge bieten eine Möglichkeit, jedoch sind sie nicht optimal. Vielleicht muss ich selber etwas Passendes entwerfen.
FACHGESPRÄCHE Ich investierte viel Zeit, um mich mit den Normen der Fahrradrahmen und jener der Gepäckträger vertraut zu machen. Nach genauer Betrachtung und verschiedenen Gesprächen mit Fachleuten wurde mir bewusst, dass ich nicht ein einziges System entwickeln kann, welches für jedes Velo funktioniert. Wim Kolb (Inhaber von Kolb Rahmenbau) meinte: ein Gepäckträger, welcher auf alle Velo angepasst werden könne und zusätzlich ästhetisch sei, sei eine eigene Bachelor-Arbeit für sich. Aus diesem Grund riet er mir, mich hauptsächlich auf die Idee der klappbaren Plattform zu konzentrieren und dafür die optimale Lösung zu erarbeiten. Nach einem Gespräch mit meinen Mentor Andreas Saxer erkannte ich, dass ich mich viel mehr mit der Form und der Dynamik des Produktes befassen muss. Bis jetzt habe ich mich ziemlich stark an bestehende Gepäckträger angelehnt, dies muss aber nicht sein und somit habe ich die Möglichkeit, für mein System etwas unkonventioneller zu planen! Nach diesen Erkenntnissen erstellte ich eine Skizze (nächste Seite) von meinem aktuellen Funktionsmodell und beschriftete alle Elemente, welche mir einen gestalterischen Freiraum lassen. Dadurch hatte ich einen Überblick meiner Möglichkeiten.
Ebenfalls konnte ich mit Wim Kolb über geeignete Materialien sprechen. Er empfahl mir, mit einem Edelstahlrohr von 10mm Durchmesser zu arbeiten. Dies braucht keinen zusätzlichen Schutz vor Witterung und ist stabil genug für mein Unterfangen. Er riet mir, die Einzelteile nicht miteinander zu verschweissen sondern zu löten. Es braucht viel weniger Hitze und verformt dadurch die Konstruktion weniger. Ausserdem ist die Naht ästhetisch schöner.
Gepäckträger von Wim Kolb 21
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BERLINER FAHRRADSCHAU MEERGLAS Nach diesen ersten Wochen des Ausprobierens bin ich nach Berlin an die Berliner Fahrradschau geflogen, um zusätzliche Eindrücke des aktuellen Fahrradmarktes zu erhalten. Ich war total begeistert von der Velo-Szene, die dort vertreten war. Die Messe bot viele Aussteller im Bereich der Citybikes und Transporträder. So konnte ich mir einen guten Überblick des Marktes verschaffen und einige interessante Gespräche führen. Besonders aufgefallen sind mir die Fahrräder von Meerglas. Nicht nur die Velorahmen sind individuell angefertigt, sondern auch die Träger, an welche Velotaschen befestigt werden können. Mir gefällt besonders das filigrane und schlichte Design.
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MULI-CYCLES Ebenfalls beeindruckt hat mich das Muli-Cycle. Es ist ein Crowdfunding-Projekt der Brüder Sören und Jonas Gerhardt. Die Beiden haben, wie ich, ein ähnliches Problem erkannt: Immer mehr Menschen sind interessiert an einem Transportrad, doch oft fehlt der Platz dafür. Sie haben ein Transportrad entwickelt, welches kaum länger ist als ein gewöhnliches Fahrrad und dies mit zusammenklappbarer Ladefläche. So kann das Transportrad problemlos parkiert oder im ÖV mitgenommen werden. Für mein Projekt stelle ich mir eine Mischung der beiden Produkte vor: Das Design von Meerglas mit der Funktion des Mulicycles. 25
ZWISCHENPRÄSENTATION
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Mit den vielen Erkenntnissen der Berliner Fahrradschau entwarf ich eine neue Idee. Der „Gepäckträger“ ist inspiriert von Meerglas und sehr einfach und schlicht gehalten. Daran wird eine Plattform ohne durchgehenden Boden befestigt. Schlaufen am Gepäckträger und an der Plattform ermöglichen das Befestigen des Gummizuges. Diesen aktuellen Stand präsentierte ich an der Zwischenpräsentation am 28.03.2018. Bei der anschliessenden Diskussion wurden folgende Punkte diskutiert: Gummizug, Statik und Formsprache. Dies war für mich nicht besonders überraschend, aber trotzdem sehr hilfreich. Die Frage kam auf, ob ich nicht komplett auf den Gummizug verzichten könnte. Denn besonders praktisch ist er nicht und da er nicht fix montiert ist, kann er vergessen oder verloren werden. Bei meinen ersten Probefahrten habe ich zudem festgestellt, dass der Gummizug zu elastisch ist für schwere Transportgüter und die Ladung dadurch beim Fahren hin und her schaukelt.
Als weiteren Punkt, welcher überdacht werden sollte, wurde die Statik genannt. Die aktuelle Skizze hat unten rechts einen Schwachpunkt, da, wo sehr viel Gewicht getragen werden muss. Im Gegensatz zum Prototypen könne es gut sein, dass dies nicht hält. Zu guter Letzt wurde mir geraten, das Design der Plattform nochmals zu überdenken. Die „Pfeile“ zeigen nicht in die Fahrtrichtung und sind dadurch nicht besonders dynamisch. Zusätzlich ist die Fläche ungleichmässig belastet. Grundsätzlich war das Feedback sehr positiv, doch diese drei Kritikpunkte waren sehr wichtig für meine Weiterarbeit.
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Fotografie: Raisa Durandi
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MATER IAL/ FORM 29
PROTOTYP FORM Ein einfaches Modell aus Karton half mir zur Veranschaulichung der Anpassungen nach der Zwischenpräsentation. Neu gibt es die zweite Verstrebung um das Rad, damit die Stabilität gewährleistet ist. Zudem ist eine Stütze angebracht, welche die heruntergeklappte Plattform stabilisiert. Dies hat sich beim ersten Prototypen sehr bewährt. Das Design der Plattform ist ebenfalls neu und passt sich den Verstrebungen im hochgeklappten Zustand an.
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PLAN Mit den Massen des Kartonmodells erstellte ich einen Plan fĂźr die Einzelteile aus Metall. In der Metallwerkstatt merkte ich jedoch, dass ich das Metall nicht in jeden beliebigen Radius biegen kann und musste hier etwas improvisieren.
Das Scharnier gestaltete ich ganz simpel aus je zwei Blechteilen, welche ich an das GerĂźst und an die Plattform angeschweisst habe. Eine M4-Schraube verbindet die beiden Elemente und funktioniert so als Gelenk.
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LEDERRIEMEN Um das Problem mit dem Gummizug zu lösen, entschied ich mich für einen Lederriemen. Er ist viel robuster, hält für lange Zeit, ist hochwertiger und passt optisch sehr gut zu meinem Produkt. Nach verschiedenen Versuchen kam ich zum Entschluss, dass ein einfacher Gurt-Verschluss zwar gut hält, es aber umständlich ist, wenn der Riemen für jeden Transport neu angepasst werden muss. Da hatte der Gummizug eindeutig den Vorteil der Elastizität.
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Mit einer einfachen Zugfeder konnte ich dieses Problem lösen. Ich merkte, dass sich die Feder perfekt dafür eignet. Einerseits lässt sie einen Spielraum von ein paar Zentimetern zu, hat aber eine deutlich höhere Spannkraft als der Gummizug. Den Lederriemen gestaltete ich trotzdem noch zusätzlich verstellbar. Wenn sehr grosse Taschen transportiert werden wollen, kann der Riemen angepasst werden. Der Riemen soll ausserdem zur Befestigung der hochgeklappten Plattform dienen.
ERKENNTNISSE So entstand der zweite Prototyp. Ich bin damit über 50km gefahren und hatte auf jeder Seite 10 kg Gepäck geladen. Das Scharnier, der Lederriemen mit der Feder und die Statik des Gepäckträgers hat der Testfahrt problemlos standgehalten. Zwei Probleme haben sich für mich herauskristallisiert. Erstens klappt die Plattform hoch, wenn zu leichte Güter transportiert werden und zweitens ist die Platzierung der Lederriemen noch nicht optimal. Im hochgeklappten Zustand wird der Lederriemen der vorderen Plattform über die hintere Plattform gezogen und an der unteren Stütze befestigt. Will man nun nur eine Plattform ausklappen, wird das durch den Riemen der anderen Plattform verhindert.
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UMSETZTUNG PLAN Für den endgültigen Prototypen habe ich 8 mm Chromstahlrohr anstelle von 10 mm verwendet. Dies ist kein Problem für die Stabilität und ist zudem filigraner. Die Plattform habe ich in der Länge gekürzt, weil es unwichtig ist, ob die Transportgüter seitlich etwas darüber hinausragen. Die verschieden Radien habe ich den Möglichkeiten der Werkzeuge angepasst. 25.5
Gesammstlänge 80cm Radius = zweit Grösster bei 37 cm biegen Stopper 2 Letzter (nicht ganz bis zum Schluss
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Gesammtlänge 33cm R 18
Gesammtlänge 50cm Radius = Grösster bei 18cm biegen
Radius = Grösster
16 Lasche 6cm Lang , 4mm Rohr 2.5mm Radius biegen 94° 1
3
2
Gesammstlänge 92cm Radius = 16 Stopper 2 Letzter (bis Mitte vorheriges Loch)
53°
Dreieck 8.7cm Lang , 4mm Rohr 6mm Radius biegen 130°
4.5
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50.5
68
92
4.5
17.5
28.5
17.5
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0.5
3.7
6.9
9.3
0.5
3.2
3.2
2.4
Hacken 12.5 cm Lang , 4mm Rohr 6mm Radius biegen 180°, 160°, 160° 0.5
5.5
9
0.5
5
3.5
180°
160°
12.5 3.5
160°
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VERBINDUNGEN Da ich den letzten Prototypen aus Stahl gefertigt habe und nun mit Chromstahl arbeite, musste ich alle Biegungen neu berechnen. Chromstahl ist härter und muss über den gewollten Winkel hinaus gebogen werden, weil er wieder ein wenig zurückspringt.
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Die meisten Verbindungen habe ich mit einem gewöhnlichen Messinglot gelötet. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten mit dem Chromstahl klappte es dann schlussendlich sehr gut. Die Teile für das Scharnier liess ich Laserschneiden und schweisste diese dann an. Ich entschied ich mich für das Schweissen, weil es die stabilere Verbindung ist als das Löten und hier die Sauberkeit nicht so im Vordergrund steht wie bei den restlichen Verbindungen.
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MONTIERUNG AM VELORAHMEN Verstellbar ist mein Prototyp im Moment nicht und somit kann er nicht auf jedes Velo montiert werden. Um dies zu ändern, habe ich Skizzen erstellt, wie dies relativ einfach geändert werden könnte.
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Ich stelle mir vor, dass die Rohre, welche zum Velorahmen führen, gekürzt werden und dort unterschiedliche Elemente angeschraubt werden. Die Elemente sind angepasst auf die verschiedenen Velorahmen.
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BEFESTIGUNG LEDERRIEMEN Nach langen Überlegungen und vielen Gesprächen kam ich auf die relativ simple Idee, die Lederriemen wieder auf der jeweils eigenen Seite zu befestigen. Die Riemen werden um ein Rohr gezogen, nach unten gespannt und an der Stütze mit dem Haken eingehängt. Werden Einkäufe geladen, kann der Haken des Lederriemens am oberen Rohr eingehängt werden.
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Die Federn kaufte ich bei der Durovis AG in Buchrain. Die Mitarbeiter halfen mir sehr, die richtige Feder für mein Unterfangen zu finden.
STOPPER Auch das Problem mit dem Zuklappen bei leichten Transportgütern löste ich erst nach langen Tüfteleien. Beim Scharnier wird eine Lücke geschaffen, damit ein Stopper dazwischen passt. Ist die Plattform unten, kann der Stopper in diese Lücke gedrückt werden und verhindert somit das Zuklappen der Plattform. Bei einem Leicht-Transport kann diese zusätzliche Funktion genutzt werden.
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Fotografie: Raisa Durandi
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END PRO DUKT 43
Fotografien: Patrick Liniger
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FAZIT Das Feedback zu meinem Prototypen war sehr positiv. Auch ich selber bin sehr zufrieden mit der Arbeit. Natürlich gibt es 2-3 kleine Sachen, welche noch verbessert werden könnten. Mir gefällt die Ästhetik des Produktes und ich finde, dass es sehr gut zu einem stylischen Citybike passt. Erleichtert bin ich, dass alles einwandfrei funktioniert. Das Klappsystem verhält statisch und auch der Lederriemen bietet genug Zugkraft, dass die Einkäu-
fe während der Fahrt festgeklemmt werden. Ich könnte mir das Produkt sehr gut in einer Kleinserie vorstellen. Ich möchte nicht, dass es ein Unikat wird, glaube aber auch nicht, dass es sich als Massenprodukt verkaufen lässt. Es ist ein Produkt für Veloliebhaber, die gerne etwas mehr ausgeben für ein ausgeklügeltes System. Mit den individuellen Montageelementen könnte es an verschiedene Velorahmen angepasst werden und es müsste nicht die ganze Konstruktion verändert werden.
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EIGENGEWICHT: 2Kg BELASTBARKEIT: PRO SEITE 15Kg
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FOTOGRAFIEN: PATRICK LINIGER MODELS: NINA BUOB UND SANDRO LEHMANN
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