Manuel Bianchi – Dokumentation Bachelorarbeit 2018

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PIU mehr als eine BĂźroleuchte

Hochschule Luzern Design & Kunst Manuel Bianchi manuel.bianchi@stud.hslu.ch 3BA FS 2018 – 6. Semester Dokumentation Bachelorarbeit Mentor: Andreas Saxer


Inhaltsverzeichnis PIU – Licht und Strom

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Motivation 6 Erkenntnisse aus der theoretischen Arbeit

7

Aufgabenstellung: Beleuchtung eines Arbeitsplatzes

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Anforderungen 8 Definition der Zielgruppe, Zielbranche

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Moodboard 10 Farbenschema 12 Analyse / Recherche / Tests

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Vergleich zu bestehenden Leuchten

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Material – Einwirkung von Licht

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Leuchtmittel – LED – und elektronische Komponenten

20

Lichte Deckenhöhen und Stromanschlüsse 21

Die Ästhetik der «PIU»

22

Material – Wärme, Haptik

23

Volumenverteilung am Objekt - Ausgewogenheit

24

Konstruktion – Raumdimension und Aneignung

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Kühlkörper –Gewöhnung, Bindung, Identität

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Leuchtenschirm

30

Auslegerarm

34

Drehgelenke und Spannhebel 35

Funktionselemente

36

Einklemmen 36

Parallele Führung 37

Haken für Kabelführung einer «PIU»-Leuchtenkette

Kabelwicklung 41

Tisch 43

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Licht - COB CHIP on Board

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Elektronik, Verkabelung

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Anhang 60

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Unabhängig von fix installierten Steckdosen. Beleuchtungssystem im Büro oder als Arbeitsplatzlicht zuhause. Liefert Licht und Strom an den gewünschten Ort. Allein, oder zu einem System erweiterbar. Erhellendes Licht zum Arbeiten und gedämmtes Licht für Ruhepausen.

PIU - Licht und Strom Die erarbeitete Leuchte löst den Benutzer von vorgelegten Strukturen. Das Konzept basiert auf den 60er Jahren Pole-Leuchten und kombiniert die Idee mit der Inspiration durch Strassenbeleuchtungen aus vergangenen Jahren. Die ‘PIU’ Leuchte bringt Licht und Strom an den gewünschten Ort und formt diesen zur Basis eines Arbeitsplatzes. Die Stromzuführung schwebt offen, knapp unter der Decke sichtbar durch den Raum. Diese wird mittels einer Säule unter die Raumdecke und von dort aus zu der zweiten Säule, der eigentlichen Leuchte geführt. So lässt sich die Leuchte an einer frei gewählten Position zwischen Decke und Boden einspannen.

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Motivation

Erkenntnisse aus der theoretischen Arbeit

Die Digitalisierung schreitet voran. Bürostrukturen ändern sich und ermöglichen die Arbeit von vielerlei Orten aus. Arbeitsgebiete und -Modelle, wie Co-Working-Spaces, Desk-Sharing oder das eigene Zuhause sind auf dem Vormarsch. Co-Working-Spaces und Desk-Sharing Konzepte nutzen oft Räumlichkeiten, welche nicht bedingt als Büro gedacht sind, ohne doppelten Boden für Verkabelungen und unterschiedliche Raumhöhen, in Gebäuden aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Die Bürogestaltung ist oft sehr kubisch kantig, kühl und schwer. Dem entgegen soll die “PIU” -Leuchte diese Formen und festgelegten Strukturen auflockern. Die neueren Büro- modelle folgen dem Begriff der «Wohnlichkeit» in ihrer Bürogestaltung. Was aber heisst «wohnlich»? Für Arbeitsplätze gelten grundlegende Anforderungen. Die Beleuchtung, ein wichtiger Punkt der Ergonomie muss stimmen und Strom für die elektronischen Arbeitsgeräte muss vorhanden sein. Eine Leuchte hat zwei Zustände. Einen in Benutzung und einen unbenutzten. Der unbenutzte Zustand einer Leuchte, was meist den längeren Zeitraum ein- nimmt, gilt eine Leuchte bloss als schmückend. Die PIU sorgt auch während den unbeleuchteten Zeiten für Strom für tatkräftige Mitarbeiter.

Nicht nur das Ambiente der Büros ändert sich in Zukunft, sondern ganze Bürostrukturen. Die Anforderung an die Flexibilität wird grösser, bei Angestellten wie auch an das Mobiliar. Anpassbare, amorphe Raumsysteme, welche an entsprechende Bedürfnisse angepasst werden können oder individuell eingerichtet werden können weisen den Weg in die Zukunft. Die Work-Life-Balance wird immer wichtiger und so wächst die Möglichkeit und der Wunsch zu Home-Offices und der Trend zur Wohnlichkeit hält Einzug in die Bürowelt. Wohnlichkeit, eine Empfindung, die entsteht, wenn eine Vielzahl von Zuständen zusammenwirken und harmonisieren. Einige davon bilden die Basis für die Gestaltung der «PIU» -Leuchte. Wohnlichkeit durch Gewöhnung oder Bindung, Identität und Aneignung Die Identität wird in erster Linie durch Individualität gefördert. Das Einrichten seiner Umgebung und Darstellung durch die eigenen Vorlieben der Gestaltung oder Interessen bilden eine Einzigartigkeit und zeichnen die Individualität. Erst durch die Aneignung eines umgebenden Raumes oder des Umfeldes kann eine Identität entstehen. Eine Person sucht nach einem Bezug zum Raum oder einem Ort, um so seine Identifizierung herzustellen. Etwas was nur diejenige Person über die Umgebung weiss, ähnlich einem Geheimnis, verstärkt deren Bindung.

Wärme Mit der Wärmewirkung von Farben meint man deren direkte Auswirkung auf das Befinden des Menschen. Diese wird neben «warmen» Farbtönen auch durch Materialien wie Holz oder Textilien erreicht.

Gleichgewicht und Ausgewogenheit Die Möbel und andere Ausstattungsgegenstände sollen den Raum auf eine Art füllen, dass der Raum die leere, kahle Erscheinung verliert, aber mit der Einrichtung nicht ein überladener Eindruck entsteht.

Dimension Die Grösse des Raumes spielt eine wichtige Rolle. Grosse Räume wirken leicht ungemütlich. Eine gewisse Kleinheit scheint der Wohnlichkeit eher vorteilhaft zu sein, doch wirken eine zu grosse Kleinheit leicht wieder beängstigend, sagte Philosoph und Pädagoge Otto Friedrich Bollnow.

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Aufgabenstellung: Beleuchtung eines Arbeitsplatzes Wie werden die Definitionsansätze der Wohnlichkeit in einer Leuchte verkörpert?

Definition der Zielgruppe, Zielbranche

Wie sieht die Umgebung aus, in welcher die Leuchte verwendet werden soll? Welche Ästhetik passt in die unterschiedlichen Bürogestaltungskonzepte? Was verlangen diese Umgebungen und Situationen? Welche Funktionen soll die Leuchte erfüllen? Was sind die Anforderungen an das Licht?

Anforderungen an die Leuchte Das Material und die Form zeigen die Wohnlichkeit und wiederspiegeln eine Bürolandschaft. Die Formen ergänzen die kubische Büroumgebung. Eine schlichte Optik, harmonisiert mit der Umgebung. Sie ist Anpassbar an verschiedene Umgebungsbedingungen. Es gibt eindeutig zu erkennende Anzeichen und Bedienelemente. Es gibt einfach zu bedienende Verstell-Einrichtungen. Die Geräuschentwicklung ist gering. Die Wärmeabgabe ist begrenzt. Die Lampe ist blendfrei. Es gibt keine störenden Lichtreflexe durch Gehäuse oder Oberflächen

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Die Leuchte, oder die Ergänzung zum System kann in unterschiedlichen Räumlichkeiten eingesetzt werden. Da die Beleuchtung ein sehr wichtiger Faktor der Ergonomie einnimmt, wird ihr grosse Aufmerksamkeit geschenkt. In den Büros müssen Richtlinien und Vorschriften eingehalten werden. Diese gelten ebenso im Home-Office. Die Leuchte soll die Büromöbelbranche ansprechen. Die Leuchte soll die Einrichtung von neuen, oder zukünftig vermehrten Arbeitsbereichen unterstützen und ergänzen. Planer von Arbeitsmodellen wie Desk-Sharing und Co-Working-Spaces gehören daher zu der angesprochenen Zielgruppe. Im privaten Haushalt findet die Leuchte ebenfalls Anwendung. Privatpersonen haben grosse Ansprüche an die Ergonomie. Sie lieben die Individualität und die Unabhängigkeit im Home-Office oder im Atelier und sind affin für funktionale Ästhetik.

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Moodboard

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Ruhe in der Hektik. Eine gewisse Eleganz. Den Alltagswirbel aus sicherer Distanz beobachtet.

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Farbenschema Da das Kabel einen Blickfang werden soll, sind schon früh Gedanken über die geeignete Farbe und Qualität des Materials gemacht worden. Gelb: Eine Farbe, die sowohl als frischer aber auch als warmer Farbton eine unbunte Bürolandschaft mit Farbakzenten bereichern kann. Kieselgrau-braun: Ein grauer, leicht kühler Farbton in harmonisierendem warmen Braunton. Blau: Eine kühle Farbe, welche die strukturierte, geordnete Bürovorstellung symbolisiert. Mit der Funktion des Kabels, zur freien Positionierung der Leuchte ist es eine spannende Farbwahl.

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Analyse / Recherche / Tests Vergleich zu bestehenden Leuchten Die klassischen Arbeitsplatzleuchten, welche auf den Tisch gestellt oder an ihn geklemmt werden, differenzieren sich zu den bekannten Bürostehleuchten. Sie zeichnen sich in ihrer Form durch eine Ausstrahlung der Wohnlichkeit aus. Abgesehen von den Dimensionen wirkt die Bürostehleuchte sehr kubisch und statisch. Die kleineren Arbeitsplatzleuchten mit ihren kegelförmigen Leuchtschirmen haben eine dynamische Wirkung. Diese Formen spiegeln sich auch in ihrer Funktion wieder. Die Leuchte sollte eine Verschmelzung beider Leuchten-Gruppen anstreben. Funktionsanzeichen sollten klar ersichtlich und erkennbar sein und diese in einzelnen Elementen wiederspiegeln.

CSYS Tall Floor Lamp - Dyson XT-A Floor Plus 90 - Tobias Grau

Anglepoise - Type 75 Desk Lamp - Margaret Howell Lampe Gras N°215 L - Bernard-Albin Gras

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Yellow Ochre Edition

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Material – Einwirkung von Licht Da bei einer funktionalen Leuchte das Licht ungehindert auf dem Arbeitsplatz auftreffen sollte, darf die Materialisierung das ausgestrahlte Lichtvolumen des Leuchtmittels nicht reduzieren. Anhand eines Reflexionstests unterschiedlicher Materialen wurden Farben und Oberflächen untersucht. Als Referenz diente ein Spiegel, welcher mit einer Reflexion von 100% die Verhältnisse der unterschiedichen Materialen bestimmen liess. Für den Test wurde eine Test-Box gebaut. Im Inneren befindet sich ein Leuchtmittel, welches durch eine kleine Öffnung ein Lichtstrahl auf das Testmaterial abgibt. Dieses absorbiert, streut und reflektiert das auftreffende Licht. Dias Testmaterial ist im 45° Winkel aufgelegt, da der eintreffende Winkel gleich dem abstrahlenden Winkel von Lichtstrahlen ist. Gemessen wurde mit einem Luxmeter. Als Referenz (100%) wurde ein Spiegel benutzt und bei einer Messung von 600lux geeicht. Die Materialen wurden anschliessen nacheinander getestet. Mit diesem Versuch verschaffte ich mir ein Verständnis über Materialien unter Einwirkung von Licht und zeigte, welche Auswirkungen verschiedene Materialien auf die Lichtstärke haben kann. Die Reflexion von Licht auf unterschiedlichen Materialien unterscheidet sich sehr stark. Auch verschieden Farben aus demselben Material haben eine unterschiedliche Auswirkung auf die Reflexion.

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Leuchtmittel – LED – und elektronische Komponenten Für die Erarbeitung der gestalterischen Arbeit sind verschiedene LED-Leuchtmittel in Betracht gezogen worden. Der erste Handgriff nach LED-Birnen wurde durch die Recherche über Leuchtmittel schnell durch die Wahl von COB abgelöst. Die kompakte Bauweise von Standard-LED Leuchtmittel hat einen Nachteil in der Wärmeableitung, was die Lebensdauer von den Leuchtmittel gewährleistet. Mit der richtigen Wärmeableitung des COB kann auf einen Ersatz des Leuchtmittels aufgrund der so erlangten langen Lebenszeit verzichtet werden. Untersuchung für eine geeignete Lichtquelle für die Leuchte. Massgebend sind Aspekte wie Nachhaltigkeit, Qualität des Lichts und Gestaltungsmöglichkeiten. COB-LED mit direktem Netzstromanschluss flickern und eignen sich nicht für eine Bürobeleuchtung. COB-LEDs haben mit einer optimalen Kühlung die längste Lebensdauer. Sie werden fix eingebaut und müssten bei einem defekt mit grösserem Aufwand ausgetauscht werden (Ursache für defekte COB sind Produktionsfehler).Vorher jedoch sind die elektronischen Vorschaltgeräte Anfällig für Schaden.

Lichte Deckenhöhen und Stromanschlüsse Untersuchung und Recherchen von verschiedenen Räumlichkeiten haben mir gezeigt welche Spannbreite die Konstruktion im Gebrauch abdecken sollte. Grundsätzlich weisen alle Decken eine leicht unterschiedliche «LichteHöhe» auf. Diese Höhe wird gemessen vom obersten Punkt des Bodens zum untersten Punkt der Decke. Wohnungen und «Lebensräume» unterscheiden sich zu gewerblich genutztem Raum. In unterschiedlichen Gemeinden schränken unterschiedliche Richtlinien die lichte Höhe von Räumlichkeiten ein. Gebäude aus unterschiedlichen Bau-Äras weisen unterschiedliche Masse auf. Auch der Unterschied zwischen Land und Stadtwohnungen in diesen Jahren zeigt klare Unterschiede. In gewerblich genutzten Räumen sind die Deckenhöhen vorgeschrieben. Grund dafür ist das notwendige Sauerstoffvolumen. Nachzulesen sind die Anforderungen im Arbeitsgesetz für Raumhöhe (ArGV4-art05) 2,75 m bei einer Bodenfläche von höchstens 100 m² 3,00 m bei einer Bodenfläche von höchstens 250 m² 3,50 m bei einer Bodenfläche von höchstens 400 m² 4,00 m bei einer Bodenfläche von mehr als 400 m²

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Die Ästhetik der «PIU» Die Bürolandschaft wirkt oft sehr kubisch und kühl. Die Definition von «Wohnlichkeit» wurde in Gestalt der «PIU» übersetzt und lockert mit der Formensprache diese kubische Landschaft auf. Unter Ästhetik versteht man: Die Lehre von der Wahrnehmung, also von dem sinnlichen Anschauen. Wie beschrieben entsteht die Empfindung der «Wohnlichkeit», wenn eine Vielzahl von Zuständen zusammenwirken und harmonisieren. Die Erkenntnisse aus der theoretischen Arbeit wurden in einen Kontext zu einer physischen Form gewandelt. So soll die Ästhetik der «PIU» dessen Betrachter eine verwandte Empfindung verleihen.

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Material – Wärme, Haptik Bei der Gestaltung von Büroräumlichkeiten im Aspekt der Wohnlichkeit spielt die Materialität eine wichtige Rolle. Die Ästhetik wie auch die Haptik tragen zu der Empfindung von Wohnlichkeit bei. Die «PIU» als Büroleuchte sollte ‘kühles’ Büro und ‘warmes’ Zuhause vereinen. Holz in seiner rohen Erscheinung und Pulverbeschichtetes Material in Kombination vereint die beiden Bereiche

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Volumenverteilung am Objekt - Ausgewogenheit Ein zu kahler Raum, wie auch ein zu überfülltes Zimmer wirken gegen die «Wohnlichkeit». Einrichtungsgegenstände werden so verteilt, dass eine Ausgewogenheit der Objekte besteht. Die richtige Konstellation/Verteilung der Volumen an der Leuchte greift diesen Aspekt auf. In der Mitte, zwischen Decke und Boden, im Raum schwebend, befinden sich keine Objekte. Das Tischchen, die Klemmelemente, die seitliche Überlagerung der Rohre und der Auslegearm mit dem Leuchten-Schirm bilden die Masse der «PIU»-Leuchte, die in diesem mittleren Bereich des Raumes verteilt sind.

Konstruktion – Raumdimension und Aneignung Die Bürowelt wandelt sich stets. In diesem Wandel ändern sich auch die Ausstattung und die Strukturen der Arbeitsplätze. Der individuell festgelegte Arbeitsplatz wird vermehrt durch die Aneignung des gesamten Raumes mit vielen Möglichkeiten zum Arbeiten abgelöst. Die Höhe eines Raumes hat grosse Auswirkung auf die Empfindung der Wohnlichkeit. Bei zu hohen Räumen bekommt die Decke dank der «PIU» einen klaren Bezug zum Boden. Eher niedrige Räume werden durch die schlanke lineare Gestalt der «PIU» in die Höhe gehoben. Die Anpassung an die Deckenhöhe ist über parallel zueinander verlaufende Stangen gestaltet. Diese Anordnung zeigt die Funktion einer Höhenverstellung deutlich.

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Kühlkörper –Gewöhnung, Bindung und Identität Die drei Stichworte; Gewöhnung, Bindung und Identität, begründen die Möglichkeit zur «Wohnlichkeit». Gewöhnung und Bindung lernt man schon in der Kindheit, im elterlichen Zuhause, kennen. Eine Person sucht nach einem Bezug zum Raum oder einem Ort, um so eine Identifikation herzustellen. Etwas was nur diejenige Person über die Umgebung weiss, ähnlich einem Geheimnis, verstärkt deren Bindung. Ein gestaltetes Element an der «PIU», welches dem Benutzer nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, kann als solches Geheimnis gesehen werden. Das gewählte Element befindet sich im Leuchten-Schirm. Der Kühlkörper der LED ist das versteckte Schmuckstück und offenbart sich erst beim zweiten Betrachten der Leuchte. Die Formsprache der Leuchten-Komponenten gestaltet als Ornament den Kühlkörper. Die Ornamentik verleiht der Leuchte einen traditionellen Hauch. Das Entdecken des eher versteckten Elementes fördert die Bindung zwischen Objekt und Benutzer und so die Identitätsbildung am Arbeitsort. Die Umsetzung des Ornamentes als Rippenstruktur dient zur Wärmeableitung der Leuchtdiode. Die kreisrunde Musterung erhöht die Oberfläche des Kühlkörpers. Pro Watt des LEDs muss mit 10-20 cm2 gerechnet werden. Da die Beleuchtung zusätzlich auch nach oben leuchten kann, wurde der Kühlkörper in zwei Teile geteilt. Verbunden sind sie mit Kupferprofilen. Die gesamte Oberfläche des Kühlkörpers beträgt 1253.67 cm2 (Unten 668.94 cm^2 / oben 584.73 cm^2). So könnte eine 60W LED eingebaut werden. 28

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Leuchtenschirm Der Schirm richtet das Licht nach unten und verhindert die Blendung von benachbarten Arbeitsplätzen. Durch die Möglichkeit zur indirekten Beleuchtung, ist er ebenfalls nach oben geöffnet. Durch eine beidseitige Öffnung unterstützt er die Wirkung des Wärmetauschers, da warme Luft oben abziehen kann und die kühle Luft ungehindert nachziehen kann, ein sogenannter Kamineffekt. Er wird im flachen Zustand aus ein Eschenfurnier ausgelasert und lackiert. So kann er um den Kühlkörper gelegt und mit zwei Gewindeplättchen verschraubt werden. Auf diese Weise könnten auch andere Materialien bearbeitet werden und eine breitere «PIU»-Produktfamilie bilden.

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Auslegerarm Die Position und die Neigung des LeuchtenSchirms kann verstellt werden, um eine mögliche Blendung zu umgehen. Je nach Position der Leuchte und Grösse des Arbeitsplatzes muss sich der Leuchten-Schirm verstellen können. Angedacht wurde dazu ein Arm. Dieser kann das Licht oberhalb des Arbeitsplatzes positionieren. Die klassische Arbeitstischleuchten- Ästhetik diente als Inspiration für den Auslegerarm mit drei Gelenken.

Drehgelenke und Spannhebel

Die Gelenke des Auslegerarms sind hohl und erlauben der Verkabelung im Innern bis zum Leuchtmittel geführt zu werden. Das Kabel wird über das Rohr in das Gelenk geführt. Von da aus spiralförmig in das zweite Element des Gelenkt und weiter in das anschliessende Rohr. Die Gelenke sind aus drei gleichen runden Elementen und einem Kombielement von Parallelführung und Rotationsgelenk zusammengesetzt.

Die Arretierung der Gelenke wird mit den Spannhebeln erreicht. Diesen sind Gewindestangen aufgeschweisst und werden wie die Drehknöpfe an den Parallelverstellungen durch Drehen festgespannt.

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Funktionselemente

Einklemmen

Das Klemmen der Rohrkonstruktion wird über eine unten im Standrohr eingebaute Gasdruckfeder gewährleistet. Mit einer Kraft von 200N (20kg) wird die Leuchte eingeklemmt.

Parallele Führung

Die Klemmelemente sind aus Holzhälften gefertigt, welche sich beim Zusammenschrauben um die Rohre spannen. Die Parallelführungen sind Zylinderförmig und weisen auf die Verstellungsrichtung der Rohre hin. Die Holzstruktur wurde so gewählt, dass die Jahresringe liegen horizontal und zeigen eine etagenartige Optik.

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Die Parallelführungen müssen von Hand gelöst und angespannt werden können. Vom Funktionsmuster mit Flügel- mutter wurde in finaler Version ein Drehknopf.

Haken für Kabelführung einer «PIU»-Leuchtenkette

Die Installation einer weiteren «PIU»-Leuchte erfolgt über die Verkabelung an der vorhergehenden. Dabei wird das Kabel einer weit¬eren Leuchte (im Bild blau) bei der vorhergehenden in die obersten Haken eingefahren. Weiter wird es durch die Haken der beiden Rohrverbindungs-Elemente eingerastet. Zuletzt führt man das Kabel durch die Aussparung im Tisch, an dessen Unterseite und steckt es dort bei einem der beiden Stromstecker ein. 38

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Kabelwicklung

Um den Tisch verlaufend ist ein Mantelblech als Kabelspule gestaltet. Dort kann je nach Position der Leuchte die übrig gebliebene Kabellänge aufgewickelt werden. Durch diese Spule führt das Kabel unter den Tisch, wo es eingesteckt wird und so die Leuchte mit Strom versorgt.

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Tisch

Der Tisch wird zusammengesetzt aus Deckund Bodenblech. Um ihn herum kann das Blech der Kabelspule gedreht werden. Das Hauptelement des Tisches ist hohl. In dieser Aussparung befindet sich gesamte Verkabelung der Steckdosen, dem elektronischen Vorschaltgerät und der Push-Dimmschalter.

Trägerzylinder Druckknopf

Holzverkleidung Deckel Deckelblech

Wickelring EVG 40W Push Dimmer

Stromstecker (f) Stromstecker (m)

Tischgrundkörper

Bodenblech 42

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Licht / COB CHIP on Board

Im Gespräch mit der Entwicklungsabteilung der Baltensweiler AG wurde mir von der Installation von Tunable-White LED’s abgeraten. Das Handling von Tunable White durch einzelne Personen kann einen falschen Einsatz der Farbtemperatur gewährleisten. Die Farbtemperatur könnte am Morgen warm (ca. 2.700) und am Abend oder in der Nacht kühl (ca.6500K) eingestellt werden. Kaltes Licht erfrischt den müden Kopf, warmes Licht beruhigt und stimmt gemütlich. Der biologische Rhythmus des menschlichen Körpers wird stark durch die Intensität und der Farbe des Lichts beeinflusst. Regelmässig falsches Licht zur falschen Zeit kann diesen Rhythmus stören. Die «PIU-Büroleuchte» verwendet eine Lichttemperatur von ca 3800 Kelvin. 40 Watt Leistung erhellen den Arbeitsplatz. Für die Lichtsteuerung wurde ein Push-Dimmschalter eingebaut. (EIN/AUS-schnell gedrückt, Helligkeit ändern- Schalter gedrückt halten) Mit einem kleinen Hebelschalter beim Leuchtenschirm lässt sich das Oberlicht aus oder einschalten.

Elektronik, Verkabelung

Das elektronische Vorschaltgerät befindet sich im Tischchen-Innern. Dort sind ebenfalls zweit weitere Steckdosen eingebaut, welche als Stromnschluss für elektronische Geräte verwendet werden können, oder zum Anschluss einer weiteren Leuchte. Die gesamte Verkabelung befindet sich im Tisch. Ebenfalls der Push-Dimmschalter, welcher über den Druckknopf auf der Tischoberfläche betätigt wird.

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Mehrere “PIU” Leuchten zu einer Kette verbunden 58

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Einfädeln einer folgenden “PIU”-Leuchte an der vorhergehenden

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31,5

35

Anhang 105

29,1 72 5,14

R

250

O

87

40

R1

O 40

O 20

105

37

210

24,7

O7

R 12

67,32

O

65

95

O6

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Technische Zeichnungen der Holzteile

67

92,86 15,5

6

2x mit Einschnitt für Blech 3

70

33,5

87 °

33,63

O

41,26

13

44,37

O

O

,8 77

7,72 O6

10

31

8 R1

R 65

43,92

20 R1 8

87 °

18

O

20

2x OHNE Einschnitt 41,26

3 O 6,2 5

R 65

14,97

14,61

10

Kronenbohrer Zusammenspannen Ø 20 (t32.5)- mit Rundholz fixieren Ø 5 (t14) Ø 4 durch Rundholz ( dg ) Ø 12 ( dg )

27

13

O

O

3 11,5 4,2

6,75 R1

31

15

Aussendurchmesser schleiffen Vertiefung ausarbeiten

O

Radiale Vertiefung anzeichen Ø 3.5 auf Trennung Bohren

15

14

93°

20

10 O

6,2

6,2

12,5

O

10

4,2

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32,5

13

5,3 6

O

O

O

3 11,5

8,4

8,4 14,97

14,63 5 6, 7 R1

65

Ø 5

O

R1

16,2

5

O6 7,83

O

4

10

65


1

Druckknopf

8

Trägerzylinder Holzverkleidung Deckel

SECTION A-A

19 O

O 60

Deckelblech

Wickelring

O

6

Stromstecker (f)

EVG 40W Push Dimmer

Stromstecker (m)

Tischgrundkörper

A

A

20

191 ,98

10

O

O 14 5

Bodenblech

50°

21 7

160

O 20

R 523

R4

28,4 2

R3

R 684,5

R1

18,83

1

R 8,5

574,35

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