MOMENTE 19/01 Schmuckimprovisationen
Dokumentation der Bachelorarbeit von Mo-(Anna) MĂźller XS Schmuck Hochschule Luzern Design und Kunst Sommer 2019
Inhaltsverzeichnis
Einleitung / Idee
S. 5
Selbstdarstellung Testphase
S. 9
S. 12
Ablauf des Selbstversuchs
S. 16
Umsetzung des Selbstversuchs Auswertung und Weiterführung 2-Kanal-Video Ton
S. 18 S. 36
S. 38
S. 47
Ausstellungsplanung
S. 48
Postkartenentwürfe für die Werkschau Danksagung
S. 73
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S. 68
„Spontanität führt [...] zu einem sehr direkten und wenig gefilterten Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Spontanität und Improvisation bringen mich also näher zu mir selbst.“ Mo-Anna Müller, Improvisation als Mittel zur Selbstdarstellung in der Punkbewegung, 2019, S. 20.
Einleitung / Idee Schmuck hat für mich einen installativen, künstlerischen und individualisierenden Charakter. Er ist Ausdruck meiner Persönlichkeit. Schmuck, wie ich ihn trage, hat viel mit Freude am Leben und einer Spontanität und Leichtigkeit des Seins zu tun. Dieser Leichtigkeit möchte ich in meiner praktischen Bachelorarbeit nachgehen. Meine schriftliche Arbeit mit dem Titel Improvisation als Mittel zur Selbstdarstellung in der Punkbewegung dient mir dabei als Ausgangspunkt und Leitfaden. Ich gestalte meine praktische Arbeit als Selbstversuch, um meine Erkenntnis aus der theoretischen Arbeit (siehe Zitat vorherige Seite) an mir selber zu testen und auszuwerten. Ich wende also die Improvisation als Methode an, um Schmuck zu erschaffen, der etwas über meine Ideologie, meine Gefühls- und meine Gedankenwelt aussagt. Improvisation zwingt mich dazu, schnell zu agieren und mich so direkter und ungefilterter auszudrücken. Dies soll mir dazu verhelfen, mich über Konventionen, Normen und eigene Grenzen hinweg zu setzen:
Schmuckimprovisationen als Mittel zur Selbstdarstellung Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist das Tragen und Erleben der Schmuckstücke in meinem Alltag, sowie auch die Inszenierung der Schmuckimprovisationen an mir selber. Letztere halte ich fotografisch oder durch Videoaufnahmen fest.
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Gedanken zur Selbstdarstellung
Selbstdarstellung Die Selbstdarstellung war ein wichtiges Thema meiner Arbeit. Meine Schmuckimprovisationen sollten Mittel zur Selbstdarstellung werden. Sie sollten mir helfen, mich selbst auszudrücken und so ein Spiegel meiner Interessen, Faszinationen und Meinungen sein. Die Improvisationen sollten einen direkten Bezug zu meiner Person aufweisen. In der Arbeit beschäftigte ich mich also intensiv mit mir selber. Ich reflektierte meine Persönlichkeit, meine Interessen und Haltungen.
Wie bin ich? Wer bin ich? Was bin ich? - Gedanken zu mir
Wer bin ich?
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Wer bin ich noch? Was zeichnet mich aus? Wie zeige ich mich? Wie fühle ich mich? Was bedeutet Schmuck für mich? Wie möchte ich Schmuck tragen?
10 11 Mindmap zu mรถglichen Rahmenbedingungen
Testphase
Wann entstehen die Schmuckimprovisationen?
In der ersten Phase des Projektes ging es darum, meinem Selbstexperiment einen Rahmen zu geben. Ich testete unterschiedliche Settings, kreierte erste Schmuckimprovisationen und legte Spielregeln fest. Ich versuchte, alle Fragen, die sich mir stellten, zu beantworten und mir Ăźber meine Ziele klar zu werden.
Besteht ein Bezug zwischen den einzelnen Schmuckimprovisationen? Mit welchen Materialien arbeite ich?
Wie tragbar sind die Schmuckimprovisationen?
Wo und wann werden die Schmuckimprovisationen inszeniert?
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Fotomaterial aus der Testphase
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Ablauf des Selbstversuchs
Jeden Morgen würfelte ich eine Zahl, die mir vorgab, wie viele Improvisationen ich über den Tag verteilt kreieren würde.
Die improvisierten Objekte sollten mit mir, meinen Gedanken und meiner Art zu sein und zu leben harmonieren, sodass ich als Macherin und Trägerin in den Objekten spürbar werde. Die Schmuckimprovisationen sollten mich herausfordern und mutig werden lassen, ohne mich zu überfordern, mich in meiner Art zu behindern oder zu Handlungen zu zwingen, die mir nicht behagten. Nach der Testphase begann ich deshalb damit, die Resultate auszuwerten und zu prüfen, ob sie die oben genannten Bedingungen erfüllten, um danach einen Arbeitsablauf festzulegen, in dessen Rahmen sich der Selbstversuch bewegen sollte.
Um mir selbst Anstoss zu Kreationen zu geben, ermittelte ich jeden Morgen durch Zufall einen Musiktitel, der mich durch den Tag begleitete. Er sollte mir als Ausgangspunkt für die Improvisationen dienen und zudem einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Objekten schaffen. Ich wollte mich dazu bringen, meine Umgebung und den Moment bewusst zu leben, Details wahrzunehmen und kleine Schätze der Inspiration zu entdecken. Deshalb gab ich mir die Regel, mit den Materialien zu arbeiten, die mich umgeben und in meinem Alltag begleiten; mit Fundstücken und Alltagsgegenständen, mit natürlichen und künstlichen, mit wertlosen oder vergänglichen Materialien. Schmuck will erlebt werden: Ich setzte mir zum Ziel, alle Improvisationen in meinem Alltag zu tragen und so zu spüren, wie mich die Objekte verändern, wie sie meine Wahrnehmung, meine Haltung, meinen Körper, aber auch meine Umgebung beeinflussen. In einem letzten Schritt inszenierte und fotografierte oder filmte ich die im Verlauf des Tages entstandenen Schmuckimprovisationen an mir selbst.
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Umsetzung des Selbstversuchs
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Auszug aus meinem Notizbuch. - Gedanken zum Lied Basic Instinct
Die Musiktitel, die mir als Starting-Point dienten, wurden wichtige Tools, mit denen ich mich intensiv auseinandersetzte. Sie dienten mir als Basis für Reflexionen und Gedanken zu meiner Person und meiner Haltung. Ich begann ausserdem, mich zur Musik zu bewegen, sie mit meinem Körper zu spüren. So befasste ich mich auch körperlich mit der Musik und den aufkommenden Themen. Mein Körperbewusstsein wurde dadurch sensibilisiert und gestärkt. Körperhaltung, Gestik und Mimik nutzte ich nun in meinem Alltag gezielter als Ausdrucksmittel. Diese Auseinandersetzung mit mir selbst führte zu einem besseren Bewusstsein darüber, wer ich sein will und wie ich mich in meinem Körper fühle. Der ganze Prozess führte dazu, dass die Improvisationen im Verlauf der Arbeit einen immer stärkeren Bezug zu meiner Person entwickelten. Ich begann, immer gezielter nach Materialien zu suchen, die mir entsprachen. Auch die Inszenierung wurde bedeutender. Ich wählte die Örtlichkeiten für die Insenzierungen zunehmend bewusster aus und machte mir viele Gedanken dazu, wie ich mich selbst wahrnehme und wie ich mich im Alltag zeigen und vor der Kamera präsentieren möchte. Jeden Tag kreierte ich ein neues Bild von mir. Es entstanden Stimmungsbilder, die verschiedene Facetten von mir aufdeckten und beleuchteten.
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Weil die Inszenierungen und das Gesamtbild meiner Erscheinung eine bedeutende Rolle spielten, investierte ich viel Zeit in den Akt der Fotografie. Während ich anfangs noch mit IPhone und Selfiestick arbeitete, nahm ich später immer häufiger Stativ und Spiegelreflexkamera zu Hilfe. So erhielt ich qualitativ hochwertiges Bildmaterial. Die Hilfsmittel brachten mir zudem mehr Freiheiten in Ausdruck, Bewegung und Körperhaltung, da ich mich losgelöst vor der Kamera bewegen konnte. Ich begann vor der Kamera zu spielen, zu experimentieren und so neue Wege des Selbstausdrucks zu finden. Auch das Tragen der Objekte wurde für mich sehr bedeutend. Durch das Tragen der Improvisationen am Körper konnte ich sie erleben. Ich spürte, welche Wirkung sie auf mich haben können. Wie sie mein Körperbewusstsein verändern und Einfluss darauf haben, wie ich mich bewege, wie ich mich in der Öffentlichkeit fühle und zeigen möchte. Mithilfe der Objekte lernte ich neue Facetten an mir kennen. Ich erlebte Höhenflüge, erkundete Abgründe und lernte Grenzen kennen. Mal lief ich mit einem Lachen durch die Welt und fühlte mich unbesiegbar. Dann versuchte ich, unauffällig durch den Tag zu huschen, um möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
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Auswertung und Weiterführung
Etwas länger als einen Monat habe ich den Selbstversuch durchgezogen. Ich habe viele Schmuckimprovisationen kreiert, sie am eigenen Körper erlebt, in der Öffentlichkeit getragen und inszeniert. Ich habe sie dabei verloren und wiedergefunden, habe sie abgeändert, repariert, gehätschelt und getätschelt, ertastet und mit ihnen gespielt. So habe ich ganz viele Erfahrungen, Gedanken, Materialien und Fotografien gesammelt. Nun galt es, einen Weg zu finden, mein Experiment in einem passenden Format an der Werkschau zu präsentieren. Das Medium Film schien mir das am besten geeignete Mittel zu sein, um meine kreierten Stimmungsbilder nach aussen zu zeigen. Haltung, Gestik und Bewegung hatten mich sehr fasziniert. Sie sollten durch das bewegte Medium transportiert werden.
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Screenshots aus dem Storyboard - hier noch 1-Kanal angedacht
2-Kanal-Video
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Ich begann, mein gesamtes Foto- und Videoarchiv zu sichten. Danach machte ich erste Experimente im Bereich Video. Da mein Hauptmedium fĂźr die Inszenierungen die Fotografie war, schwebte mir eine Kombination aus dem bereits vorhandenen Videomaterial mit Stop-Motion-Clips und Stills einzelner Fotografien vor. Ich kreierte nach und nach kurze Clips, die ich anschliessend begann, miteinander zu kombinieren. Um den Ăœberblick zu behalten, arbeitete ich mit einem Storyboard, in welchem ich die Reihenfolge festlegte. Im Prozess begann mich das Zusammenspiel verschiedener Clips oder Standbilder in Kombination zu faszinieren. Einige Bilder kommunizierten miteinander; sie reagierten aufeinander oder setzten sich gegenseitig in Kontrast. Da ich diesen Aspekt extrem spannend fand, entschloss ich mich dazu, die Arbeit als 2-Kanal-Film zu konzipieren.
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Screenshot des Storyboard - Experimente mit Text
In meinem Bachelor-Vorhaben hatte ich die Idee formuliert, ausgehend von den Erkenntnissen aus meinem Selbstversuch ein Manifest über meine Haltung zu Schmuck und meiner Rolle als Gestalterin auszuarbeiten und niederzuschreiben. Da ich normalerweise fast ohne Text arbeite und es mir deshalb etwas schwer fällt, schöne und künstlerische Texte zu schreiben, hatte ich den Plan, meine Aussagen in den Film zu integrieren. Ich begann, Gedanken und Erkenntnisse zu sammeln und mit den Worten zu spielen, merkte aber rasch, dass ich mich damit nicht sehr wohl fühlte. Deshalb beschloss ich, mich in meiner Arbeit auf Bild und Ton zu konzentrieren und über damit generierte Stimmungen und Klänge sowie Bewegung meine Haltung zum Ausdruck zu bringen.
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Fotos für einen Stop-Motion-Clip, hier mit Hintergrundmusterung angedacht
Im Prozess habe ich mit unterschiedlichen Hintergrundfarben und Mustern herumexperimentiert. Die Idee war, den Leerraum hinter den hochformatigen Fotografien füllen zu können und so das Bild lebendiger zu gestalten. Ich entschloss mich jedoch schliesslich dazu, nur mit ausgewählten Farben zu arbeiten und keine Muster in den Film zu integrieren.
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Ich stellte eine Palette aus hellen, leichten Farben zusammen. Die Farbigkeit entspricht mir in ihrer zarten, spielerischen Unbeschwertheit sehr und es macht mir Spass, in diesem Farbraum zu arbeiten, zu experimentieren und mit den Farben zu jonglieren. Ich stellte diesen Pastelltรถnen knallige, schreiende, frรถhliche Farben entgegen, die ich als Akzente und Eyecatcher verwenden wollte.
Spielerei mit Fotografien
Interessanterweise bewegen sich viele meiner Schmuckimprovisationen und deren Inszenierungen auch in diesem Farbraum, was mir erlaubte, ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren.
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Ton
Ich begann, mit Tonaufnahmen aus dem Filmmaterial der Inszenierungen zu experimentieren. Während dem Filmen der Inszenierungen war der Ton für mich unwichtig. Die Geräusche wurden also unabsichtlich und ohne Intention aufgenommen. Ich fand es spannend, mit diesen Tönen konfrontiert zu werden. Sie geben ungefilterten Einblick in meinen Alltag und lassen den Betrachter so auch akustisch in meine Welt eintauchen. Da ich diesen Ansatz spannend fand, machte ich nun auch gezielt Audioaufnahmen in meinem Alltag. Die eigene Stimme ist ein sehr persönliches Element, welches ich einsetzen wollte, um eine Nähe zu meiner Person zu schaffen. So begann ich, mich beim Summen und Singen aufzunehmen. Ich sammelte also ganz verschiedenes Tonmaterial, das ich schliesslich zu einer Audiospur zusammenfügte. Dabei war es mir wichtig, auch mithilfe der Geräusche Stimmungen zu erzeugen, die sich kontrastieren. Leise, zarte Klänge sollten ebenso ihren Platz finden wie laute und lebendige Alltagstöne. Spielerei mit Bild als Hintergrund
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Platzierung meiner Arbeit in der Raumecke - die Filme werden dabei über Eck projiziert, eine Wand begrenzt den Raum
Ausstellungsplanung
Wand
Sofa x
Mein Ziel war es, meinen Filmen in der Ausstellung den passenden Kontext und den nötigen Raum zu geben. Da die Aufnahmen meist voller Details waren, wollte ich die Filme möglichst gross in der Ausstellung zeigen. Hierzu eignete sich das Arbeiten mit Beamerprojektionen. Ich erarbeitete verschiedene Ausstellungssituationen, die konzeptionell zu meiner Arbeit passten. Ich kreierte Modelle, machte Skizzen und erprobte meine Ideen wenn immer möglich auch direkt in Originalgrösse. So entwickelte sich langsam das Konzept meiner Installation.
Anfangs hatte ich die Idee, einen abgetrennten Raum zu bespielen, da dort die Lichtverhältnisse optimal auf die Bedürfnisse der Projektion abgestimmt werden könnten. Die Filme sollten über Eck gezeigt werden. So würde ein Dialog zwischen den beiden Projektionen enstehen. Die Besucher wären aufgefordert, sich aktiv im Raum zu bewegen, denn mit jedem Positionswechsel würde sich auch die Perspektive ändern.
x Beamer Projektionsfläche
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Erste Testprojektionen
Weiter spielte ich f체r die Installation mit dem Gedanken, einen Raum zu gestalten, der an mein Zimmer erinnern w체rde, der wohnlich und verspielt w채re. Hierzu experimentierte ich mit Projektionen auf Objekte und Bilder. Die Ergebnisse waren interessant, aber die Objekte und deren Schattenw체rfe liessen die Filme etwas untergehen.
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Auf Rückseite des Textils sichtbare Projektion
Bewegung ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit - Schmuck, Körper und Bewegung als Ausdrucksmittel. In den nächsten Entwürfen versuchte ich deshalb, mit Bewegung in der Installation zu arbeiten. Ich setzte mir das Ziel, die Betrachtenden durch meine Installation aufzufordern, die Arbeit aktiv und von allen Seiten, mit eigenem Körpereinsatz zu entdecken. Ich verfolgte dazu die Idee, Textilien mit meinen Filmen zu bespielen. Die Textilien sollten mitten im Raum schweben und von allen Seiten betrachtet werden können. Die Projektionen würden durch das Textil hindurchschimmern und so auch auf der Rückseite zu sehen sein. Durch eine stumpfwinklige Anordnung der beiden Textilien sollte auch hier ein Wechsel der Perspektive stattfinden. Die Befestigung der Textilien sollte ermöglichen, dass sich die Stoffe bei einem Luftzug bewegen. Durch Bewegungen der Besuchenden kann so das Textil und somit auch der darauf projizierte Film in Schwingung versetzt werden. Das Textil reagiert auf die Umgebung und es findet ein Austausch zwischen meiner Arbeit und den Besuchenden statt.
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Modell - Positionierung in Ecke des Raumes
Projektionsfläche Projektionstextil Draht für Befestigung der Textilien x
Beamer
Skizze - Positionierung der Textilien in einer Ecke des Raumes, Befestigung mittels gespannter Drähte
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Skizze - Textilbahn, mittels Ketten an Decke aufgehängt -> Aber Achtung: von der Decke herunterhängen nicht möglich!
Skizzen - Textilbahn, in Gestell gehängt
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0.5 m
2.5 m Modell 1:20
2 Projektionstextilbahnen 3000x2500mm (+ Umschlag für Lasche -> ca 20 cm Nahtzugabe?) 3 Dachlatten 74x74x3000mm OBI 18/stk oder 70x70x3000mm Hornbach 13.30/stk 2 Alurundrohre 3100mm, Durchmesser 50mm? 4 Ketten a ca 50 cm 3 Holzplatten a ca 500x500mm 12 Holzdreiecke für Konstruktion Material für Beschwerung (Sandsäcke, Gips, Geröll) Luftkissenfolie Schrauben, Haken, Klebeband
Material für Installation der Textilien:
Projektion: ca 1500x2600mm
3.5 m
3m
3.1 m
3m
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0.8 m
0.5 m
1m
Mögliche Platzierung im Raum
2 Dachlatten 74x74x800mm oder 70x70x800mm 2 Holzplatten a ca 500x500mm 2 Holzplatten 350x250mm 8 Holzdreiecke für Konstruktion 8 Holzdreicke klein für Konstruktion Sockel für Bücher/Postkarten 500x500x1000
Material für restliche Installation:
0.5 m
0.35 m 2 Beamer 2 Media-Player 2 HDMI Kabel kurz 2 Kopfhörer 1-2 Audioplayer Stromkabel lang
Technik:
Sockel- Test mit drapierten Objekten
0.5 m
0.35 m
0.8 m
Situation: Schmuckimprovisationen auf Bett drapiert
Die Installation sollte eine intime und sehr persönliche Atmosphäre schaffen, die einen Link zu mir herstellt und so die Betrachtenden einlädt, in meine Welt einzutauchen. Um diesem Ziel noch näher zu kommen, begann ich mithilfe von persönlichen Möbeln und Gegenständen einen Raum zu kreieren, der Bezug nimmt zu meinem Selbstversuch. Ich wollte eine Situation kreieren, die den Prozess der Herstellung und Inszenierung meiner Schmuckimprovisationen aufzeigt und den Besuchenden näher bringt.
Ein Bett vermittelt Ruhe und Privatheit. Es kreiert eine sehr intime Stimmung, die zum Nachdenken einlädt. Da es ausserdem eine grosse Fläche aufweist, die sich zur Präsentation von Objekten eignet, begann ich, meine Objekte zu drapieren und herauszufinden, wie eine Bett-Situation wirken könnte.
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Nach und nach ergänzte ich die Situation um weitere Möbel und einzelne Kleidungsstücke. Die Szenerie wurde immer lebendiger und wilder, die Objekte verteilten sich im Raum, versteckten sich unter dem Bett oder fanden in einer Pflanze ihren Platz, so als wären sie schon immer da gewesen und warteten nur darauf, von mir gefunden und getragen zu werden.
Eidnruck aus meinem Zimmer
Die ganze Situation sollte das Gefühl vermitteln, als hätte ich mich vor wenigen Minuten noch im Raum aufgehalten. Diese Idee gefiel mir, denn sie nimmt zum einen Bezug auf meine Arbeitsweise und vermittelt so, wie das Material für die Filme entstanden ist, zum anderen nimmt sie die Stimmung meines Zimmers auf, die sich durch ein - wie ich es nenne - „kreatives Chaos“ auszeichnet. Sie spiegelt also meinen persönlichen Raum wider.
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Nach einiger Zeit merkte ich, dass das Bett nicht den gewünschten Effekt hatte. Es schuf eine träumerische Atmosphäre, liess an Schlaf und Erholung denken und kreierte so eine eher passive Stimmung, während ich eine kreative und etwas wilde, aktive Atmosphäre anstrebte. Ich entschloss mich deshalb dazu, nur mit Tischchen, einem Sessel sowie einigen Pflanzen und Kleidungsstücken zu arbeiten, auf denen ich meine Schmuckimprovisationen drapieren konnte.
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Mir gefiel die Einfachheit und Flexibilität, die ich mir durch ein Bespielen der Wände erhielt. Diese Lösung liess mir die Möglichkeit offen, vor Ort auf die Räumlichkeiten einzugehen und auf unvorhergesehene Begebenheiten zu reagieren. Sie nahm auch Aspekte meines Selbstversuchs auf, wie das Improvisieren und Arbeiten mit bereits Vorhandenem und das Eingehen auf die Umgebung und den Moment.
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Ansicht von Projektionsfläche auf Installation: Die Beamer werden in die Installation integriert und offen gezeigt.
Nach dem Erwägen verschiedenster Lösungen, entschloss ich mich dazu, meine Filme direkt auf die Wände des Raumes zu projizieren, um die ganze Installation optisch zu reduzieren. Im Gespräch mit meinen Mentorinnen wurde ausserdem klar, dass die Idee, Textilien mitten im Ausstellungsraum zu bespielen, platztechnisch für alle Beteiligten nicht ganz optimal wäre.
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Postkartenentw端rfe f端r die Werkschau
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In einem Shooting mit der Fotografin Raisa Durandi sind die Bilder f端r meine Postkarte entstanden. In den Entw端rfen habe ich versucht, die Auseinandersetzung mit meinen verschiedenen Facetten darzustellen.
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70 71 Dieses Bild vermittelt die selbe Atmosphäre, die ich mit meiner Installation erzielen wollte. Sie nimmt also Bezug zu meiner Arbeit und gibt den Kontext vor.
Danksagung
Dank geht an meine Mentorinnen Anina und Ilona für die vielen Tipps und Ideen, an meine Klasse und besonders an Jenni und Chiara für intensive Gespräche, erquickende Pausen und alberne Blödeleien, an all die anderen tollen Leute, die mich motivieren, mit mir an Konzerte gehen, mit mir plaudern, tratschen und lachen, an Raisa und Thi My für einen entspannten Foto- und Video-Shoot-Tag, an Christoph für neue Ideen und Inputs, an den Zürcher Werbedruck und die Binderei Cortesi & Graber für die superspeditive Arbeit. Besonderer Dank geht an Lionel für seine Geduld mit mir und für die schweisstreibenden Zügeltage, die den sportlichen Ausgleich förderten (work-life-balance haha), an Nene und Jimi für die gemeinsamen GOT-Sessions, superspannendes Gelaber und das leckere Essen und an Markus für die wichtigen Gespräche, die mentale Unterstützung und die sprachlichen Skills. Danke Britta für all die vielen Gespräche, Fragen, Ratschläge und Hinweise. Danke für die Zeit und Energie. Danke für deine Geduld, deine beruhigenden Worte und deine sprühende Kreativität, die mich motiviert und inspiriert. Danke für alles!
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