7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis
Programm
Inhalt 5
Editorial
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Programm
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Keynotes (Abstracts)
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Vorträge (Abstracts)
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Impulsreferate (Abstracts)
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Praktische Hinweise
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Essen und Trinken
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Die Veranstalter
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Dank
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Liebe Konferenzteilnehmer*innen Multilinguale Hinweisschilder für Tourist*innen, das einmalige Bourbaki-Panorama und Spitzenklassen-Tonkunst im KKL: Luzern drängt sich als Austragungsort einer Konferenz mit dem Titel „Schrift Bild Ton“ gewissermassen auf. Es ist mir deshalb ein besonderes Vergnügen, Sie hier bei uns an der Hochschule Luzern – Wirtschaft zum 7. internationalen Kongress des Forums wissenschaftliches Schreiben empfangen zu dürfen. Das Design ansprechender und überzeugender multimodaler Botschaften ist für unser Institut für Kommunikation und Marketing natürlich ein ganz zentrales Thema. Ich freue mich deshalb darauf, Neues über Multimodalität als Merkmal eines zeitgemässen beruflichen und wissenschaftlichen Schreibens zu erfahren und gemeinsam mit Ihnen zu diskutieren. Vier hochkarätige Keynotes und dreissig Referate bieten dazu die beste Voraussetzung – und Luzern die multimodale Kulisse. Andreas Brandenberg Leiter Institut für Kommunikation und Marketing, HSLU W
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Schrift Bild Ton. Schreiben als multimodales Ereignis Die 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben (FwS) widmet sich der Multimodalität von Texten. Im Fokus stehen multimodale Schreib- und Gestaltungsprozesse, multimodale Texte sowie deren Rezeption. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die (hochschul-)didaktischen Implikationen einer zunehmend multimodalen Textkonzeption. Und wie immer an den FwS-Tagungen gibt es auch Beiträge zu allgemeinen schreibdidaktischen Themen. Bereits rein schriftliche Texte sind mehr als nur im Modus der Schrift codierte Information; sie sind immer auch materielle Gebilde von visueller, z.B. typografischer Qualität. Schreiben und Lesen umfassen also neben verbalen immer schon auch visuelle Prozesse und man darf mit Cheryl Ball & Colin Charlton konstatieren: «All writing is multimodal».1 Texte für Wirtschaft, Journalismus und Bildung sind heute aber zunehmend ein komplexes Schrift-Bild-Ton-Zusammenspiel. Getrieben von paradigmatisch neuen technischen Möglichkeiten zeigen sie sich als multimodale Kommunikationsereignisse. Produktionsseitig hat dies zur Folge, dass das Verfassen von Texten zunehmend Designprozesse unter Einbezug von statischen und bewegten Bildern sowie Ton umfassen muss. Rezeptionsseitig führt es zu neuen Erwartungen an die Gestaltung von Informationsprozessen sowie an die typografische und visuelle Erscheinung von Texten. «Writing», so postuliert der Editorial Designer Francesco Franchi, «is no longer enough».2 Und so müssen sich die Schreibforschung und die Schreibdidaktik heute damit auseinandersetzen, was zeitgemässe Schreibkompetenz unter diesen Bedingungen umfasst und wie sie an den Hochschulen vermittelt werden kann. Mit den Keynotes von Hartmut Stöckl, David Machin, Arlene Archer und Marina Bräm sowie den dreissig weiteren Beiträgen will die Tagung dazu eine Inspiration sein. Der FwS-Vorstand Adrian Aebi, Stefan Jörissen, Guillaume Schiltz und Mirjam Weder 1 Ball, C.E. & Charlton, C. (2015). All Writing Is Multimodal. In Adler-Kassner, L. & Wardle, E. (Eds.). Naming What We Know: Threshold Concepts of Writing Studies (E-Book, Chap. 2.4). Utah State University Press. 2 Franchi, F. (2014) Writing is no longer enough. Speech at Kerning International Conference on Typography Faenza, Italy, 5–6. June 2014. https://vimeo.com/107876602 Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Donnerstag, 7. Juni 2018, Vormittag 09.00 Foyer – Begrüssungskaffee 09.45 Auditorium – Begrüssung Stefan Jörissen, Ko-Präsident des Forums wissenschaftliches Schreiben Andreas Brandenberg, Leiter Institut für Kommunikation und Marketing, HSLU W 10.00 Auditorium – Keynote Hartmut Stöckl, Universität Salzburg
Von der Analyse zum Design: Multimodales Text(-sorten)verstehen und Texten – Elemente einer zeitgemäßen Schreibkompetenz Moderation: Stefan Jörissen
11.00 Foyer – Kaffeepause Einzelpräsentationen Raum 3.08 – Chair: Monique Honegger
Raum 3.14 – Chair: Sabine Witt
11.20 A1 – Melanie Brinkschulte, Universität Göttingen
B1 – Anjuli W. Preis, Universität Gießen
Multimodalität im Wissenstransfer: – Sprechen mithilfe multimodaler 11.50 Präsentationsfolien
Möglichkeiten des Textfeedbacks zu Studierendentexten – Bewertung von Intertextualität in materialgestützten Schreibaufgaben
11.55 A2 – Ella Grieshammer, Universität Göttingen
B2 – Cynthia Arnold, Universität Paderborn
– lität beim Textfeedback in der univer12.25 sitären Schreibberatung
Vom Sprechen über Texte: Multimoda-
Medial transformierendes Schreiben – Bilder und diskontinuierliche Texte im materialgestützten Schreiben
12.30 A3 – Bernadette Rieder & Cordula Schwarze, Universität Innsbruck
B3 – Maik Philipp, Alex Rickert & Yves Furer, PH Zürich
Didaktische Konzepte zur Förderung professionsorientierter modalitätenübergreifender Schreib- und Inter– aktionskompetenz im Studium der 13.00 Germanistik
Wie gut ist deine Synthese? Zur Entwicklung eines Analyserasters für studentische Texte aus materialgestützten Aufgaben
13.00 Oase (Mensa der HSLU W) – Lunch
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Donnerstag, 7. Juni 2018, Nachmittag 14.00 Auditorium – Keynote David Machin, Örebro Universitet
The End of Writing: the Rule of Lists, Bullet-points, Tables and Graphics in contemporary Communication Moderation: Douglas MacKevett
15.00 Foyer – Kaffeepause Einzelpräsentationen Raum 3.08 – Chair: Katrin Burkhalter 15.20 C1 – Cécile Zachlod, FHNW Olten – 15.50
Schreiben auch für die Suchmaschine – per se ein multimodaler Prozess
Raum 3.14 – Chair: Mirjam Weder D1 – Yves Furer & Maik Philipp, PH Zürich
Kognitive Entlastung dank flüssigerem Schreiben auf dem Handy
15.55 C2 – Kirsten Schindler, Universität Köln – Schreiben als multimodales und koope16.25 ratives Handeln im Medium der Schrift
D2 – Aline Meili, Universität Zürich
16.30 C3 – Nicole Podleschny, Sabine Schermeier & Nadine Stahlberg, Technische Universität Hamburg
D3 – Christina Margrit Siever, Universität Zürich
Multimodalität und Kollaboration: – Wie können Online-Whiteboards für 17.00 Schreibprozesse genutzt werden? 17.15
Von der Gebärdensprache zur Schrift
Multimodale Kommunikation auf Instagram
Raum 3.08 und 3.14 Impulsreferate / Diskussionsrunden Tisch 1 – Brigitte Römmer-Nossek & Erika Unterpertinger, Universität Wien
„Eine Woche | fünf Tage | 42:19 Stunden“ – Schreibprozesse multimodal gestalten Tisch 2 – Deborah Harzenmoser, ZHAW Winterthur
Multimodales Erzählen in sozialen Medien Tisch 3 – Daniel Fink, Universität Lausanne
Forschen und Schreiben fördern – das Poster als Grundlage Tisch 4 – Sara Venzin, Buchlabor Baden
Augmented Reality in populärwissenschaftlichen Publikationen. Möglichkeiten und Hindernisse – ein Fallbeispiel Tisch 5 – Roswitha Dubach, Beatrice Daetwyler & Anita Gertiser, FHNW Windisch
Digitalisierung und Schreiben: Multimodalität und Kollaboration gezielt nutzen Tisch 6 – Ursina Kellerhals & Vinzenz Rast, HSLU W Luzern
Vermittlung multimodaler Textkompetenz: Ein Erfahrungsbericht
19.00 Schiffsrestaurant Wilhelm Tell – Conference Dinner Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Freitag, 8. Juni 2018, Vormittag 08.30 Foyer – Begrüssungskaffee 09.00 Auditorium – Keynote Arlene Archer, University of Cape Town
Multimodality and Writing in Higher Education Moderation: Mirjam Weder
10.00 Foyer – Kaffeepause Einzelpräsentationen Raum 3.08 – Chair: Guillaume Schiltz 10.20 E1 – Roswitha Dubach, Anita Gertiser & Ruth Wiederkehr, FHNW Windisch
Poster im Hochschulkontext: Multimodalität gezielt ausschöpfen
– 10.50 10.55 E2 – Susan Göldi & Mathias Binz, FHNW Olten
Multimodales Schreiben in einem Kollaborationsprojekt
– 11.25
Raum 3.14 – Chair: Stefan Jörissen F1 – Monique Honegger & Kai Felkendorff, PH Zürich
Dozierende balancieren zwischen Leitfäden, Begleiten, Fördern und Bewerten – Das Begleiten von Masterarbeiten als meta-schreibdidaktische Herausforderung F2 – Tobias Schmohl, Universität Hamburg & Louise Hoffmann, FernUniversität Hagen
Instrumente und Strategien der Wissensorganisation: Ein Modell für die wissenschaftliche Begleitung von Abschlussarbeiten und Promotionen
11.40 Raum 3.08 und 3.14 Impulsreferate / Diskussionsrunden Tisch 1 – Petra Gekeler & Stephan Meyer, Universität Basel
Lecturers’ attitudes and beliefs regarding the improvement of students’ writing Tisch 2 - Philipp Mayer, Science Textflow Winterthur
Agiles Projektmanagement für Abschlussarbeiten und Dissertationen Tisch 3 – Res Mezger, FHNW Windisch
Schreibkompass: Ein Instrument zur gezielten Unterstützung des Lernprozesses beim wissenschaftlichen Schreiben Tisch 4 - Eleni Spiroudis, Universität St. Gallen
„Die Nacht der Schreibkompetenz“ an der Universität St.Gallen 12.45 Oase (Mensa der HSLU W) – Lunch
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Freitag, 8. Juni 2018, Nachmittag 13.45 Auditorium – Keynote Marina Bräm, Mediengruppe Tamedia Zürich Infografik und Visual Storytelling im Journalismus 14.55 Moderation: Adrian Aebi Einzelpräsentationen Raum Auditorium – Chair: Adrian Aebi 15.05 G1 – Bruno Frischherz, HSLU W Luzern 15.35
Nachhaltigkeit visualisiert – Diagramme und Infografiken als multimodale Darstellungsformen
15.40 G2 – Jiri Chmelik & Rafael Koch, Noir Associates Zürich
Communication Design Engineering
– 16.10 16.15
Raum 3.14 – Chair: Martin Businger H1 – Birgit Huemer, Universität Luxemburg
Wo mache ich einen Absatz? Schwierigkeiten bei der Absatzmarkierung in studentischen Arbeiten H2 – Monika Oertner, Hochschule Konstanz
Fesselnde Fachveröffentlichungen? Der Anwendungsnutzen emotional wirksamer Stil- und Kompositionsmittel für wissenschaftliche Publikationen
Auditorium Tagungsabschluss anschl. Apéro im Foyer
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Keynote – Auditorium
Do, 7. Juni 2018 – 10.00h
Prof. Dr. Hartmut Stöckl, Universität Salzburg Hartmut Stöckl ist Professor für Englische und Angewandte Sprachwissenschaft an der Universität Salzburg. Nach dem Studium der Anglistik, Russistik und Übersetzungswissenschaft promovierte er zu Textstil und Semiotik der Werbung und habilitierte zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text. Seither beleuchtete Stöckl in zahlreichen Untersuchungen Fragen der Multimodalität und Methoden der semiotischen Textanalyse medialer Formate. Er zählt zu den führenden Theoretikern und empirisch arbeitenden Forschern im Bereich der multimodalen Kommunikation. So gab er jüngst z. B. zusammen mit Nina-Maria Klug das Handbuch Sprache im multimodalen Kontext (2016, de Gruyter) oder zusammen mit Jan Georg Schneider den Methoden-Band Medientheorien und Multimodalität (2011, von Halem) heraus. Sein besonderes Interesse gilt neben der Textsortenlinguistik vor allem ‘text-image-relations’ (i.V., Shifts towards Image-Centricity in Contemporary Multimodal Practices, Routledge) sowie einer kritischen Rhetorik und Ästhetik der Werbung (2013, Werbung – Keine Kunst!?, Winter; 2018, Eco-Advertising. The Linguistics and Semiotics of Green(-Washed) Persuasion, in Routledge Handbook of Eco-Linguistics).
Von der Analyse zum Design: Multimodales Text(-sorten)verstehen und Texten – Elemente einer zeitgemäßen Schreibkompetenz In immer stärkerem Maße sind Schreiber heute keine ausschließlichen Sprachgestalter mehr, sondern müssen ihre Texte in multimodale und mediale Kontexte einbinden. Dies erfordert ein Verständnis für die nicht-sprachlichen Zeichenmodalitäten wie z.B. Bild, Ton und Schrift sowie für das Gesamtdesign des Endprodukts. Ausgehend von einem Multimodalitätsbegriff, der die musterhafte Verbindung und bedeutungsmultiplizierende Integration von Zeichenmodalitäten zu einem bestimmten rhetorischen Handlungsziel betont, skizziert der Vortrag zunächst Grundbegriffe der Multimodalitätsforschung. Danach wird ein hermeneutisches Modell des multimodalen Texts an einem Beispiel illustriert. Es schlägt verschiedene kognitive Schritte des multimodalen Verstehens vor, die aufeinander bezogen sind. Der dritte Teil des Vortrags demonstriert anhand von drei multimodalen Textsorten (Werbeanzeige, Infographik, illustrierte Story), welche genre-spezifischen multimodalen Schreibkompetenzen zu entwickeln sind. Diese werden aus der Multimodalitätsforschung bzw. der empirischen Textanalyse abgeleitet. Der Vortrag vertritt die generell akzeptierte These, dass eine genre-basierte Didaktik des multimodalen Textens aus der Analyse typischer Textexemplare entwickelt werden kann. Dabei besteht die Doppelkompetenz des multimodalen Texters/Designers gleichermaßen im Verständnis der Strukturen/Potenziale einzelner Zeichenmodalitäten und der Muster ihrer Integration. Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Keynote – Auditorium
Do, 7. Juni 2018 – 14.00h
Prof. Dr. David Machin, Örebro Universitet David Machin ist Professor für Media and Communication Studies an der Universität Örebro (Schweden). Er zählt zu den führenden Forschern und Theoretikern im Bereich der multimodalen Kommunikation, die er in unterschiedlichsten Bereichen untersucht hat (z.B. Popkultur, Politik, Wirtschaft, Journalismus). Unter seine zahlreichen Publikationen fallen z.B. Analysing Visual Communication (2018) (mit Per Ledin), Introduction to Multimodal Analysis (2007) und How to Do Critical Discourse Analysis: A multimodal approach (2012) (mit Andrea Mayr). David Machin ist Herausgeber der Zeitschriften Social Semiotics und Journal of Language and Politics.
The End of Writing: the Rule of Lists, Bullet-points, Tables and Graphics in contemporary Communication David will talk on the way that documents which formerly used running text, now tend to use chunks of texts integrated with graphics, bullet lists, charts and forms of data. He asks what some of the consequences of this are as regards the nature of communication and looks at some of the analytical tools we can use to analyse such documents.
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Keynote – Auditorium
Fr, 8. Juni 2018 – 09.00h
Dr. Arlene Archer, University of Cape Town Dr. Arlene Archer leitet seit fast 20 Jahren das Schreibzentrum der Universität Kapstadt (Südafrika), an der sie wissenschaftliches Schreiben und Kommunikation unterrichtet und forschende Studierende betreut. Sie ist Gründerin der Forschungsgruppe South African Multimodality in Education. Verschiedene Aspekte der Multimodalität des Schreibens in akademischen Diskursen bilden ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre. Zurzeit untersucht sie mit einem Stipendium der British Academy die sich wandelnden Formen des Schreibens im digitalen Zeitalter. Sie ist Mitherausgeberin der Bücher Changing spaces: Writing Centres and access to Higher Education in South Africa (2011), Multimodal Approaches to Research and Pedagogy (2014), Multimodality in Writing (2015) und Multimodality in Higher Education (2016).
Multimodality and Writing in Higher Education This presentation aims to investigate the changing status and forms of writing in Higher Education with a focus on student access and diversity. Contemporary writing is marked by an increasing multiplicity and integration of different forms of meaning-making, including images, sound, layout. This has implications for teaching writing in Higher Education, particularly as writing remains the main mode of assessment. The presentation explores changing texts, specifically focusing on the implications for two key concepts in academic writing, namely ‘voice’ and ‘argument’. Theoretical concepts from social semiotics are drawn on in the presentation in the analysis of a range of texts from different disciplines. In focusing on voice, I look at how authorial engagement is realized through semiotic choices, and the ways in which voice is constructed intertextually. In focusing on academic argument, I explore the ways in which organizational patterns encode meaning. The presentation argues for the usefulness of critical metalanguages to assist students, teachers and researchers in the production and critique of different kinds of texts, and to engage with the importance of this endeavour in developing and diverse contexts, such as the South African Higher Education context. These metalanguages need to both facilitate recognition of students’ resources, whilst at the same time enabling access to dominant forms.
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Keynote – Auditorium
Fr, 8. Juni 2018 – 13.45h
Marina Bräm, Mediengruppe Tamedia Zürich Marina Bräm ist Leiterin Infografik bei der Mediengruppe Tamedia. In Zusammenarbeit mit der Redaktion werden Themen kreativ und akribisch inszeniert und mit weiteren Spezialisten auch für das Online zu gesamthaften Storytelling-Konzepten vorangetrieben. Marina Bräm studierte Grafik Design und arbeitete in Werbeagenturen, bevor sie in ihrem Master in Design an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Grafik Design mit Wissenschaftlicher Visualisierung kombinierte. Darauf wechselte sie von den Agenturen in die Redaktionen und teilt dort ihre Leidenschaft für die Informationsvermittlung mit den Redaktionsschaffenden. Marina Bräm unterrichtet an verschiedenen Kunsthochschulen und tritt international als Referentin zu Themen aus dem Bereich „Infografik“ auf, zuletzt an der Editorial Design Conference Munich (2016) und am WEI SRAUM Designforum Tirol (2017). Zahlreiche Auszeichnungen würdigen Marina Bräm und ihr Team.
Infografik und Visual Storytelling im Journalismus Die Infografik hat einen Boom erfahren und im journalistischen Kontext geniesst sie heute Aufmerksamkeit und einen hohen Stellenwert. Ziel unserer Arbeit ist es, aus der Beliebtheit keine Beliebigkeit entstehen zu lassen. Unsere Frage lautet deshalb: Wo kann die Infografik einen neuen Zugang leisten und wie? Wie kann die Visualisierung Erkenntnisse generieren, Einblicke oder Zusammenhänge aufzeigen, die ein Text nicht einlösen kann? Wie ergänzen sich Text und Infografik im gemeinsamen Storytelling – visuell und inhaltlich? Wie werden Systeme, Typologien, Gemeinsamkeiten oder Abweichungen sichtbar? Wie werden diese Informationen zu team- und kanalübergreifenden Konzepten weiterentwickelt und vermögen so den Leser durch eine mehrteilige Serie wie die “Paradise Papers” zu führen? Wo liegt das Potenzial und wo die Gefahr dieser Arbeiten? Marina Bräm zeigt Einblicke in den Redaktionsalltag mit Beispielen aus dem schnelllebigen Tagesgeschäft und von langfristigen Grossprojekten, die schnittstellenübergreifend entwickelt werden. Stets stellt sich die Grundsatzfrage, welche Botschaft wir gemeinsam an den Leser überbringen. Und stets erfordert dies die gleiche Grundhaltung: Kreativität und Beweglichkeit im Umgang mit der Vermittlung von Daten und Fakten.
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Sektion A1 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 11.20h
Melanie Brinkschulte, Universität Göttingen
Multimodalität im Wissenstransfer: Sprechen mithilfe multimodaler Präsentationsfolien Lehrveranstaltungen, die mithilfe einer Präsentationssoftware gehalten werden, sind täglicher Bestandteil an Hochschulen. Eine Präsentation stellt ein multimodales diskursives Ereignis dar, da Textfragmente und (audio-)visuelle Daten auf Präsentationsfolien dokumentiert und in einen mündlichen Vortrag eingebettet werden, die von Zuhörenden/-sehenden rezipiert werden. Im Zuge der Internationalisierung von Studiengängen werden Vorlesungen zunehmend in Sprachen gehalten, die für Sprecher*innen und Hörer*innen nicht die Erstsprache darstellen und ggf. Elemente anderer Wissenschaftskulturen enthalten. Welche Funktionen nehmen multimodale Präsentationsfolien im Wissenstransfer für die beteiligten Diskurspartner*innen ein? Welchen Rezeptionsanforderungen begegnen Studierende, insbesondere mit einem internationalen Hintergrund? Diese Fragen werden in dem Vortrag auf der Grundlage einer explorativen Studie bearbeitet. Die Datengrundlage besteht aus einer Vorlesungsreihe in den Wirtschaftswissenschaften, die über ein Semester hinweg umfassend videographiert und diskursanalytisch ausgewertet wurde. Der Fokus des Vortrags liegt auf den Handlungen der Lehrenden, wie sie die multimodalen Daten auf den Präsentationsfolien zu einem kohärenten Ganzen zusammenfügen, um ein Verstehen auf Seiten der Rezipient*innen zu evozieren: Lehrende zeigen also in Vorlesungen Hör-Seh-Arten multimodaler Präsentationsfolien auf. Transkriptanalysen werden vorgestellt, um zu verdeutlichen, wie Wissensfragmente auf multimodalen Präsentationsfolien zu einem zusammenhängenden Ganzen verknüpft werden und wie eine wissenschaftskulturelle Einbettung erfolgt. Wenn orientierende oder erklärende Verknüpfungen fehlen, kann dies Verstehensschwierigkeiten bei (internationalen) Rezipient*innen hervorrufen. Der Vortrag stellt einen hochschuldidaktischen Beitrag zur diversitätsorientierten Lehre dar, um Lehrende zu sensibilisieren, wie sie Studierende beim Rezipieren multimodal präsentierter Inhalte unterstützen.
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Sektion A2 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 11.55h
Ella Grieshammer, Universität Göttingen
Vom Sprechen über Texte: Multimodalität beim Textfeedback in der universitären Schreibberatung Akademische Texte als studentische Prüfungsleistungen integrieren in der Regel eher wenig unterschiedliche Modalitäten. Gerade in geisteswissenschaftlichen Fächern, in denen in den Text integrierte Abbildungen die Ausnahme sind, läuft die Wissensdarstellung größtenteils (schrift-)sprachlich ab. Wird hingegen über diese Texte und ihre Inhalte gesprochen, steht eine Reihe unterschiedlicher Modalitäten zur Verfügung: Der schriftlich fixierte Text kann durch gesprochene Sprache, Gestik, Mimik oder auch Skizzen erläutert werden. Eine solche Kommunikationssituation, in der schriftliche Texte unter Zuhilfenahme weiterer Modalitäten besprochen werden, entsteht in der individuellen universitären Schreibberatung, wenn SchreibberaterInnen zu Textentwürfen von Studierenden Feedback geben. In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer Dissertation vorgestellt, die durch die Gesprächsanalyse authentischer Schreibberatungen entstanden sind. Anhand von Videoausschnitten und Transkriptanalysen wird gezeigt, wie die Beteiligten ein gemeinsames Verständnis des vorliegenden Textes sowie möglicher Probleme und Überarbeitungsmöglichkeiten aushandeln. Dabei wird insbesondere fokussiert, welche unterschiedlichen Modalitäten SchreibberaterIn und StudentIn für ihre Verdeutlichungshandlungen heranziehen, wenn sie auf der einen Seite beschreiben, welche Intentionen ihre Textproduktion geleitet haben, auf der anderen Seite, wie sie den Text gelesen und verstanden haben. Diese zusätzlichen Mittel können z.B. gestische Mittel, der Einsatz von Metaphern oder das Aufzeichnen von Konzepten sein. Die Analyse stellt auch dar, wie nach der Öffnung zu mehreren Modalitäten wieder eine Verengung auf die Schriftlichkeit hin stattfindet, wenn die Gesprächsbeteiligten erarbeiten, wie das Besprochene durch Überarbeitungen im Text umgesetzt werden kann. Der Vortrag beleuchtet somit die multimodale Bearbeitung von Wissen beim akademischen Schreiben sowie Implikationen zur Unterstützung studentischer Schreibender.
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Sektion A3 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 12.30h
Bernadette Rieder & Cordula Schwarze, Universität Innsbruck
Didaktische Konzepte zur Förderung professionsorientierter modalitätenübergreifender Schreib- und Interaktionskompetenz im Studium der Germanistik Multimodalität stellt für die Herstellung von Texten neue Herausforderungen. Visuelle und auditive Modi sind in ihrer Produktions- und Rezeptionsspezifik zu beachten, technische und ggf. räumliche Gegebenheiten ebenso. Für die Lehre von Textproduktions- und Interaktionskompetenz in der tertiären Bildung ergeben sich daraus neue didaktische Implikationen, die von der Forschung und zugleich von aktuellen, domänenspezifischen Anforderungen an jene Kompetenzen modelliert werden. Daran setzt der Vortrag an und stellt das von uns im Kompetenzbereich Schreiben und Mündliche Interaktion für die curriculare Lehre in der Germanistik entwickelte und erprobte didaktische Konzept einer modalitätenübergreifenden Kompetenzentwicklung vor. Es enthält neben einer obligatorischen Grundausbildung spezialisierte Module, die jeweils einen Kurs zu den Modalitäten Schrift und gesprochene Sprache auf ein gemeinsames, zumeist domänenspezifisch gefasstes Thema beziehen. Durch die multimodale Bearbeitung professionsorientierter Aufgaben werden germanistische, linguistische Theorien zugleich differenziert und synthetisiert, wobei vor allem die Interdependenzen von geschriebener und gesprochener Sprache, je nach Aufgabe auch mit weiteren Elementen wie Bild und Ton, im Mittelpunkt stehen. Welche Textsorten sowie Rede- und Gesprächstypen bearbeitet werden, wird jeweils von der spezifischen Aufgabenstellung bestimmt. Anhand reflektierter Beispiele aus der Lehre soll die didaktische Konzeption dieser Lernarrangements aufgezeigt werden. Insbesondere an einem Projekt mit Praxispartnern, der Entwicklung eines multimodalen Texts für ein archäologisches Regionalmuseum, der Schrift, Bild, Ton und Stimme integriert sowie Fachtexte für ein Laienpublikum aufbereitet, lässt sich erläutern, wie anhand komplexer, situierter Arbeitsaufgaben Schreiben und Sprechen als multimodales Ereignis vermittelt und somit germanistisch-professionsbezogene Sprachkompetenz entsprechend umfassend gefördert wird. Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Sektion B1 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 11.20h
Anjuli W. Preis, Universität Gießen
Möglichkeiten des Textfeedbacks zu Studierendentexten - Bewertung von Intertextualität in materialgestützten Schreibaufgaben Der Beitrag soll, angelehnt an mein Promotionsprojekt, in dem es um die Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines didaktischen Konzepts zur Anbahnung wissenschaftlicher Schreibkompetenzen am Studienanfang geht, das Materialgestützte Schreiben als Lernformat für StudienanfängerInnen zum Thema haben. Das Materialgestützte Schreiben, welches anders als andere Schreibformate den Umgang mit multimodalen, heterogenen Materialien einfordert (vgl. Feilke 2017, 92) und nicht zuletzt deshalb im schulischen Kontext eine wissenschaftspropädeutische Funktion erfüllt (vgl. Feilke/ Lehnen/ Rezat/ Steinmetz 2016, 6) erscheint auch für die Hochschule als geeignetes schreibdidaktisches Format. In meinem Promotionsprojekt wird das Materialgestützte Schreiben deshalb als Teil eines didaktischen Konzeptes gesehen, in welchem auch Formen des Textfeedbacks und der Textbewertung eine wichtige Rolle spielen. Wie schon in zahlreichen Studien festgestellt wurde (vgl. u. a. Pohl 2007; Steinhoff 2007), hat ein erster Blick in Pilotierungsdaten gezeigt, dass StudienanfänerInnen vor allem mit dem Einleiten, der Textkohärenz und der Intertextualität Probleme haben. Da besonders die Intertextu- alität ein wichtiges Element wissenschaftlichen Schreibens ist (vgl. u. a. Steinhoff 2007, 277 ff.), sollen Überlegungen dazu, wie ein darauf ausgerichtetes Textfeedback aussehen kann, als Hauptbestandteil des Beitrags vorgestellt und diskutiert werden, wobei der Blick auch auf konkrete Textprodukte gerichtet sein soll. D. h. es soll ein Einblick darüber verschafft werden, wie Studierende in Anfangssemestern mit den Anforderungen der Intertextualität und des Referierens linearer und nichtlinearer Materialien in wissenschaftlichen Zieltexten umgehen, wie die Qualität der Texte dahingehend bewertet werden kann und welche Form des Feedbacks dafür möglicherweise sinnvoll ist. Literatur: Feilke, Helmuth (2017): Materialgestütztes Schreiben. In: Baumann, Jürgen/ Kammler, Clemens/ Müller, Astrid (Hrsg.): Handbuch Deutschunterricht. Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Seelze: Kallmeyer, 92-95. Feilke, Helmuth/ Lehnen, Katrin/ Rezat, Sarah/ Steinmetz, Michael (2016): Materialgestütztes Schreiben lernen. Grundlagen, Aufgaben, Materialien. Sekundarstufe I und II. Braunschweig: Schroedel. Pohl, Thorsten (2007): Studien zur Ontogenese wissenschaftlichen Schreibens. Tübingen: Max Niemeyer. Steinhoff, Torsten (2007): Wissenschaftliche Textkompetenz. Sprachgebrauch und Schreibentwicklung in wissenschaftlichen Texten von Studenten und Experten. Tübingen: Max Niemeyer.
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Sektion B2 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 11.55h
Cynthia Arnold, Universität Paderborn
Medial transformierendes Schreiben – Bilder und diskontinuierliche Texte im materialgestützten Schreiben Diskontinuierliche Darstellungsformen stellen in Kombination mit kontinuierlichen Texten besondere Anforderungen bei der Rezeption und Versprachlichung dar. Das materialgestützte Schreiben als schulisches, wissenschaftspropädeutisches Aufgabenformat erfordert ein „sprachlich und medial transformierendes Schreiben“ (Feilke 2017: 6). Dabei sind Lernende aufgefordert, das ihnen multimodal vorliegende Material zu verarbeiten und in einen Fließtext zu transformieren. An der Schnittstelle zwischen Verstehens- und Formulierungsprozessen, der Transformation von diskontinuierlichem (Bild-)Material in den eigenen Text, sind Lernende vor sprachliche Herausforderungen gestellt, deren Untersuchung sich das Promotionsprojekt widmet. Wie transformieren SchülerInnen diskontinuierliche Darstellungsformen in ihren Zieltext? Wie überführen sie dabei den propositionalen Gehalt des Materials in beschreibende und interpretierende Äußerungen und integrieren ihn in die eigene Darstellung? Der Analysefokus liegt auf den im Prozess ausgehandelten und im Textprodukt verwendeten Textprozeduren. Datengrundlage der Untersuchung sind Produkt- und Prozessdaten. Es wird ein Textkorpus bestehend aus Schülertexten mehrerer Deutschabiturkurse erhoben, das mit den Prozessdaten trianguliert wird. Die Prozessdaten werden in Form kooperativen Schreibens bei 10 Schreibtandems der Sek. II erhoben. Da eine Diskrepanz zwischen Aushandlung und sich im Zieltext niederschlagender Textprozeduren zu erwarten ist, wird im Anschluss an das kooperative Schreiben die Methode der Videokonfrontation eingesetzt, mit dem Ziel die Aushandlungsprozesse und mögliche Diskrepanzen zu reflektieren. Die Auswertung der Daten erfolgt inhaltsanalytisch, die der Produktdaten zudem textkriterial. Im Vortrag werden dazu erste Ergebnisse der Pilotierung mit Abiturienten präsentiert. Literatur: Feilke, H. (2017): Eine neue Aufgabe für das Fach Deutsch: Zusammenhänge herstellen – materialgestützt schreiben. In: Didaktik Deutsch 43, 4-11.
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Sektion B3 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 12.30h
Maik Philipp, Alex Rickert & Yves Furer, PH Zürich
Wie gut ist deine Synthese? Zur Entwicklung eines Analyserasters für studentische Texte aus materialgestützten Aufgaben Auf allen Schulstufen gerät das materialgestützte Schreiben zunehmend in den Fokus der Lese- und Schreibdidaktik (Philipp 2017, Feilke et al. 2016). Studierende bewältigen im Verlauf ihres Studiums mehrfach diverse materialgestützte Schreibaufgaben, in denen aus Fachliteratur relevante Inhalte extrahiert und für den eigenen Text auf neue Weise synthetisiert werden müssen. Bislang wenig beleuchtet wurde im deutschsprachigen Diskurs, welche kognitiven Leistungen synthetisierende Schreibprodukte, die aus materialgestützten Aufgaben hervorgehen, voraussetzen. Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Im Rahmen einer laufenden Vorstudie verfassen Studierende der PH Zürich eine Synthese aus zwei Fachtexten (Aufgabe aus Escorcia et al. 2017). Hierbei sollen sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beiden Bezugstexten erkennen und angemessen schriftlich im eigenen Text darlegen. Auf der Basis von 29 innerhalb eines Kurses entstandenen Texten fokussieren wir im Beitrag auf die in den Texten erbrachten Organisations- und Transformationsleistungen. Hierfür analysieren wir die studentischen Texte mittels eines Analyserasters, das für materialgestützte Schreibaufgaben entwickelt wurde und sich auf die Arbeiten von Mateos et al. (2008), Solé et al. (2013) sowie Segev-Miller (2004) stützt. Mit unseren Einblicken in ein laufendes Forschungsprojekt möchten wir zeigen, dass das Verfassen einer Synthese selbst bei zwei kurzen Texten erhebliche Anforderungen an das Erkennen und (Re-)Strukturieren von Propositionen aus Sachtexten stellt. Das Raster, das wir in das Zentrum des Beitrags stellen, hilft dabei nicht nur, diese Anforderungen stärker in den Blick zu nehmen. Es kann auch in der Schreibberatung, für Textbeurteilung oder für die Konzeption von Schreibaufgaben genutzt werden.
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Sektion C1 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 15.20h
Cécile Zachlod, FHNW Olten
Schreiben auch für die Suchmaschine – per se ein multimodaler Prozess Ein digitaler Text wird von Maschinen neu codiert und mit beschreibenden und qualifizierenden Metadaten versehen. Während sich Autorinnen und Autoren nicht (mehr) um die Codierung kümmern müssen, sollten sie die Metadaten nicht vernachlässigen. Metadaten haben grossen Anteil am Suchgeschäft: «dumme» Metadaten, die einen Text nicht gemäss der Absicht der Schreiberin, des Schreibers beschreiben oder einen Text disqualifizieren, können Schaden anrichten. Metadaten hängen eng mit Layout und audio-visuellen Inhalten zusammen, da die Suchmaschinen Multimodalität hoch gewichten. Das heisst zum Beispiel, dass ein nicht-gestalteter Text und ein Text ohne audio-visuelle Inhalte von der Maschine als minderwertig bewertet wird – weil die Maschine weiss, dass Menschen im digitalen Raum multimodale Inhalte erwarten und diese Erwartung zu erfüllen versuchen. Was bedeutet das für Autorinnen und Autoren? Keywords sind zentral: Sie werden systematisch gewählt, geclustert, explizit kommuniziert und für die implizite Kommunikation an die Suchmaschine an bestimmten Textstellen verwendet. Um die Keywords an bestimmten Textstellen – z.B. Titel, Aufzählungen, Links – systematisch platzieren zu können, braucht ein Text Gestaltung und Autorinnen und Autoren sind in der Layout-Rolle gefordert. Audio-visuelle Inhalte sind zwingend: Es stellen sich dabei vor allem Fragen, nach Relevanz (nicht nur für die Suchmaschine), Funktion (Zusatz, Emotionalisierung, Konkretisierung …), Art (Video, Infografik …) und Verknüpfung des audio-visuellen Materials. Ein wesentlicher Verknüpfungsaspekt verbindet dabei die Aspekte Keywords und audio-visuelle Inhalte und zeigt die Bedeutung von unerlässlichen Bildbeschreibungen. Die beiden Aspekte stellen nicht nur einzelne Autorinnen und Autoren, sondern auch die Corporate Communication vor Herausforderungen. Ein weiterer Beitrag «Multimodales Schreiben in einem Kollaborationsprojekt» am 8. Juni zeigt an einem Experiment, wie sich dadurch Schreibprozesse und Rollen verändern.
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Sektion C2 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 15.55h
Kirsten Schindler & Matthias Knopp, Universität Köln
Schreiben als multimodales und kooperatives Handeln im Medium der Schrift Die Multimodalität von Texten spielt auch für universitäre und schulische Schreibprozesse eine immer größere Rolle. Ein didaktisches Setting, das dezidiert die Produktion von und den Umgang mit multimodalen Texten in den Blick nimmt, ist das sogenannte Computerpraktikum an der Universität zu Köln. Im Seminar werden zunächst Lehramtsstudierende zu Schreibberater*innen ausgebildet, die dann anschließend Grundschüler*innen bei ihren ersten kooperativen Schreiberfahrungen in elektronischen Umgebungen (Wordpress) unterstützen. Über mehrere Wochen und entsprechende Schreibtermine hinweg entstehen dabei Geschichten als komplexe, multimodale Webtexte. In unserem Vortrag soll es um das Entstehen dieser Texte gehen. Dabei interessieren uns besonders zwei Aspekte: der Umgang mit Typographie sowie Text-Bild-Beziehungen. Am Beispiel der Daten aus mehreren Durchgängen des Computerpraktikums wollen wir herausarbeiten, wie Schüler*innen (und Studierende) Möglichkeiten des Mediums ausloten und sich allmählich Kompetenzen im Umgang webbasierter Textproduktion aneignen. Eine solche Aneignung erstreckt sich beispielsweise im Umgang mit Farblichkeit, Font und Größe der Schrift zur Markierung von Emotionalität. Typographische Elemente können dadurch auch zur Entlastung von Schreibanforderungen beitragen, die sich insbesondere für Schreibnovizen stellen. Der Umgang mit Bildern und die Einbettung von Bildern in den (Geschichten-)Text verlangt weniger eine intuitive als vielmehr eine gerichtete Herangehensweise. An welchen Stellen im Text sollen welche Bilder mit welcher Funktion in den Text eingebunden werden? Wie referieren Text und Bild aufeinander? Sollen Überlegungen besser formuliert und/oder visualisiert werden? Das betrifft neben inhaltlichen auch rechtliche und gestalterische Fragen.
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Sektion C3 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 16.30h
Nicole Podleschny, Sabine Schermeier & Nadine Stahlberg, Technische Universität Hamburg
Multimodalität und Kollaboration: Wie können Online-Whiteboards für Schreibprozesse genutzt werden? Verschiedene Online-Werkzeuge, wie Wikis, Blogs oder Online-Whiteboards, bergen ein großes, didaktisches Potenzial für gemeinsame Schreibprozesse. Durch ihren offenen und prozessorientierten Charakter fördern sie das gemeinsame und aktive Konstruieren von Wissensbeständen1. Die bloße Bereitstellung adäquater Online-Werkzeuge genügt jedoch nicht. Lernende sind in mediengestützten Gruppenprozessen sinnvoll anzuleiten und zu begleiten. Im Rahmen eines mikrobiologischen Online-Lernprojekts wurde der Einsatz von Online- Whiteboards zur Organisation und Begleitung kollaborativer Schreibprozesse erprobt. Im Gegensatz zu Blogs, Wikis und Etherpads eignen sich Online-Whiteboards gut für multimodale Schreibaufgaben. Auf einer Web-Oberfläche können Lernende synchron und asynchron arbeiten und verschiedene Medienformate, wie Grafiken, Videos, Bilder und Texte, gestalterisch miteinander kombinieren. Mittels einer quantitativen und qualitativen Datenerhebung wurde untersucht, welche Faktoren bei der Initiierung von Schreibprozessen in Online-Whiteboards berücksichtigt werden sollten, um die Motivation, Partizipation und Interaktion der Lernenden im Schreibprozess zu unterstützen und das Tool didaktisch sinnvoll in das Lehr-Lern-Szenario einzubinden. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass Online-Whiteboards zwar motivierende und kreativitätsfördernde Wirkung im Lernprozess entfalten, die Kollaboration der Lernenden aber nur unter bestimmten Voraussetzungen gelingt. Die Ergebnisse aus dieser Untersuchung werden in diesem Vortrag vorgestellt. 1 Notari, M./Döbeli Honegger, B. (2013): Das Wiki-Prinzip. In: Notari, M./Döbeli Honegger, B. (Hrsg.). Der Wiki- Weg des Lernens − Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen mit digitalen Kollaborationswerkzeugen. Bern: hep-Verlag. 31.
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Sektion D1 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 15.20h
Yves Furer & Maik Philipp, PH Zürich
Kognitive Entlastung dank flüssigerem Schreiben auf dem Handy Mangelnde Schreibflüssigkeit beeinträchigt auch noch auf der Tertiärstufe die Schreibleistung von Studierenden. (Peverly, Garner u. Vekaria 2014/Connelly et al. 2006). Abgesehen von der Tastatur stellt das Handy dasjenige Schreibmedium dar, auf dem Studierende die grösste Schreibpraxis besitzen. Dennoch existieren so gut wie keine empirischen Erkenntnisse zum Handy als Schreibwerkzeug. Um die Forschungslücke zumindest ansatzweise zu schliessen, bearbeiteten 120 Schweizer Schüler*innen auf der Sekundarstufe I in zwei randomisierten Gruppen die gleiche Schreibaufgabe: die eine Gruppe mit Stift und Papier, die andere Gruppe mit ihren Handys. Die Aufgabe bestand darin, einem isländischen Besucher zu erklären, wie er mit dem Zug am besten eine bestimmte Strecke zurücklegt. Die Anforderungen sind hoch: In Island fahren keine Züge, umso wichtiger ist die Adressatenorientierung. Fünf unabhängige Rater bewerteten die Texte anhand von 11 Dimensionen in Hinblick auf ihre Textqualität analytisch. Beurteilt wurde dabei u. a. die konzeptionelle (z. B. Informationen zum Ticketkauf), die visuell-räumliche (z. B. Zurechtfinden am Bahnhof) und die affektiv-emotionale Adressatenorientierung (z.B. Zuspruch) (Schmitt, 2011). Die Rater erreichten bei der Beurteilung einen hohen Kappa-Wert von .79. Insgesamt schnitten die Texte der Handy-Gruppe besser ab als die der Stift-Gruppe. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen erwies sich zwar im t-Test als knapp nicht signifikant: t(100) = -1.84, p = .055. Dennoch resultiert ein beachtlicher Effekt (ES = .42) zugunsten der Handy-Gruppe. Der Beitrag soll der Frage nachgehen, wie sich dieses Resultat schreib- und hochschuldidaktisch nutzen lässt, indem kurze, aber durchaus anspruchsvolle Texte auf den Handys der Studierenden verfasst werden.
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Sektion D2 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 15.55h
Aline Meili, Universität Zürich
Von der Gebärdensprache zur Schrift Im Zusammenhang mit gehörlosen Schreibenden, für die in der Alltagskommunikation die Gebärdensprache dominiert, kommt zum Multimodalitätsbegriff im schriftlichen Ausdruck eine neue Komponente: Der Einfluss einer visuell-gestischen Sprache. Beim Verfassen schriftlicher Texte sind gehörlose Personen auf die graphische Repräsentation der Lautsprache angewiesen. Diese stellt jedoch für Gebärdensprachbenutzer/-innen eine Fremd- oder zumindest eine Zweitsprache dar. Während es sich für Hörende beim Wechsel von medialer Mündlichkeit zu medialer Schriftlichkeit primär um einen Wechsel der Repräsentationsform handelt, verläuft der Wechsel von der gebärdensprachlichen Äußerung in ein schriftliches Medium zweistufig: Nebst einem Modalitätswechsel muss ebenso eine Transferleistung vom gebärdensprachlichen ins lautsprachliche System erbracht werden. Dies führt im schriftlichen Ausdruck zu sprachlichen Formen, die auf Interferenzen zwischen den beiden Sprachsystemen zurückzuführen sind. Für die informelle schriftliche Alltagskommunikation konnten solche Transferphänomene aus der Gebärdensprache in die Schriftsprache am Beispiel der Kommunikationsform WhatsApp beschrieben werden. Zum Verhältnis zwischen Gebärdensprache und Schrift bleiben jedoch noch grundlegenden Fragen unbeantwortet, die die Schreibforschung wie die Schreibdidaktik gleichermaßen betreffen. Zum einen sind bestehende Theoriemodelle, die u. a. in der Medienlinguistik breit rezipiert werden, noch auf Lautsprachen beschränkt. Diesbezüglich bedarf es grundlegender Überlegungen zur Terminologie, die z. B. mit dem Begrifflichkeitspaar „mediale Mündlichkeit/Schriftlichkeit“ (nach Koch/Oesterreicher 1985/1994) die Gebärdensprachen außen vor lässt. Zum anderen muss auch die Schreibdidaktik im Hinblick auf die gehörlosen Lernenden mit gebärdensprachlichem Hintergrund neue Wege einschlagen, die den Modalitätswechsel in der Vermittlung der Schriftsprache ebenso berücksichtigen wie den Systemwechsel.
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Sektion D3 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 16.30h
Christina Margrit Siever, Universität Zürich
Multimodale Kommunikation auf Instagram Instagram ist eine der am stärksten im Wachstum begriffenen Social-Sharing-Communitys mit 800 Millionen Nutzenden. Instagram-Postings sind multimodale Kommunikate: Das Bild steht stets im Zentrum, es ist einerseits von textuellen Elementen, andererseits aber auch von Emojis umgeben. Bereits im Mai 2015 enthielt fast jedes zweite Posting in Deutschland ein Emoji. Im geplanten Vortrag liegt der Fokus folglich nicht nur auf Text-Bild-Relationen (z. B. die Hashtag-Bild-Relation oder Text-Emoji-Relation), sondern auch auf Bild-Bild-Relationen auf Instagram (vgl. Stöckl 2004). Neben theoretischen Überlegungen zur multimodalen Kommunikation im Social Web, die auf Siever (2015) basieren, steht eine Korpusanalyse im Mittelpunkt des Vortrags. Das Korpus besteht aus rund 7000 Instagram-Postings von Unique Usern mit etwa 75‘000 Kommentaren, die mehr als 180‘000 Emojis enthalten. Die Forschungsfragen, die im Vortrag beantwortet werden, lauten: Welche Art von Text-Bild- und Bild-Bild-Relationen gibt es auf Instagram? Welche Funktionen erfüllen Emojis in Bezug auf Text und Foto? Zudem soll ein allgemeinerer Überblick über die deutschsprachige Instagram-Kommunikation gegeben werden, da diese aus sprachwissenschaftlicher Sicht bislang noch kaum untersucht wurde (vgl. aber Highfield, Leaver 2016 fürs Englische). Literatur: Highfield, Tim; Leaver, Tama (2016): Instagrammatics and digital methods. Studying visual social media, from selfies and GIFs to memes and emoji. In: Communication Research and Practice 2(1), S. 47–62. Siever, Christina Margrit (2015): Multimodale Kommunikation im Social Web. Forschungsansätze und Analysen zu Text-Bild-Relationen. Frankfurt a. M. et al. (= Sprache – Medien – Innovationen, 8). Stöckl, Hartmut (2004): Die Sprache im Bild – Das Bild in der Sprache. Zur Verknüpfung von Sprache und Bild im massenmedialen Text. Konzepte, Theorien, Analysemethoden. Berlin (= Linguistik – Impulse & Tendenzen, 3).
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Sektion E1 – Raum 3.08
Fr, 8. Juni 2018 – 10.20h
Roswitha Dubach, Anita Gertiser & Ruth Wiederkehr, FHNW Windisch
Poster im Hochschulkontext: Multimodalität gezielt ausschöpfen Poster bieten Forschenden, Studierenden, Doktorierenden und Post-Docs die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten an Konferenzen und Ausstellungen zu präsentieren. Mit visuell attraktiven Elementen und fokussiertem sowie aussagekräftigem Text sollen Poster ihre Betrachtenden von einer Botschaft überzeugen und sie in einen wissenschaftlichen Diskurs einbinden. Poster sind per se multimodal als «kommunikative Handlungen, die mehrere verschiedene Zeichensysteme (Sprache, Bild, Ton) beinhalten» (Stöckl 2011, S. 45). Als Texte werden sie durch Wechselwirkungen verschiedener «Zeichenmodalitäten zu einem kohäsiven und kohärenten Ganzen» (Stöckl 2016, S. 20). Poster bilden also ideale Laboratorien, um Methoden der Komposition multimodaler Texte zu analysieren. Diese Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zeichenmodalitäten sind bei der Erstellung von Postern bisher wenig beachtet worden. Ziel unserer Untersuchung ist es deshalb, Verknüpfungsmuster von Modalitäten in Postern zu beschreiben und aus den Ergebnissen Erkenntnisse für die Lehre abzuleiten. Für unseren Beitrag analysieren wir Thesis-Poster der Technischen Hochschule FHNW aus den Studiengängen Elektro- und Informationstechnik, Energie- und Umwelttechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen hinsichtlich ihrer Multimodalität in Anlehnung an Stöckl 2016 (S. 22–25). Wir untersuchen erstens die Gliederung der Poster und eruieren die verschiedenen Poster-Elemente. Zweitens klassifizieren wir Handlungs- und Themenstrukturen zwischen diesen Elementen. Drittens benennen wir verschiedene multimodale Verknüpfungen in den Thesis-Postern. Die Resultate sind in der Lehre einsetzbar: Studierende lernen erstens die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Zeichenmodalitäten kennen und setzen diese Wechselwirkungen zweitens gezielt ein. Schliesslich soll die Gestaltung von Postern zu multimodalem «meaning-making» (vgl. Archer; Breuer 2015, S. 2) führen.
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Sektion E2 – Raum 3.08
Fr, 8. Juni 2018 – 10.55h
Susan Göldi & Mathias Binz, FHNW Olten
Erfahrungsbericht: Multimodales Schreiben in einem Kollaborationsprojekt Multimodales Schreiben kann für den einzelnen Autor, die einzelne Autorin auch intuitiv erfolgen. Bei einem Kollaborationsprojekt dagegen braucht es ein Konzept, um a) die Ansprüche in Bezug auf Multimodalität an das Generieren, Aufbereiten und Publizieren von Inhalten und b) eine konsistente Ausprägung von Multimodalität sicherzustellen. Wir testen in einer praktischen Anwendung, wie – und ob – wir in einer Gruppe von rund 30 schreibgewandten und schreiberfahrenen Personen einen Blog betreiben können, dem ein multimodales Publikationskonzept zugrunde liegt. Der Inhalt des Blogs ist didaktischer Natur und beschäftigt sich mit Unterrichtsintermezzi. Damit sind auflockernde und erheiternde kurze Sequenzen im Präsenzunterricht gemeint, in denen Studierende sich auf spielerische Art mit dem Unterrichtsthema beschäftigen. Es gilt in diesem Rahmen Multimodalität auf die formale und inhaltliche Situation anzuwenden. Wir identifizieren dazu auf Basis Literatur einerseits im Bereich Multimodalität und andererseits im Bereich Edutainment und Gamification Elemente, die eine multimodale Aufbereitung einer Intermezzo-Idee und -Umsetzung unterstützen. Wir konzipieren ein Publikationskonzept, das erlaubt, die identifizierten Elemente zu integrieren. Als Publikationstools verwenden wir Wordpress, ev. Youtube und allenfalls weitere. Schliesslich braucht es Kommunikationsmassnahmen, um die Konzeption der Gruppe, die letztlich den Inhalt generiert, zu vermitteln. Der Inhalt – die Unterrichtsintermezzi – wird mittels Ton, Foto und Video sowie Textelementen in Form von Hypertext und in spezifischem Layout aufbereitet. Neben Ansprüchen an den Inhalt und dessen Aufbereitung spielt auch die kollaborative Inhaltsproduktion eine Rolle. Diese bietet besondere Herausforderungen bei der Planung, bei Kontrolle und Support.
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Sektion F1 – Raum 3.08
Fr, 8. Juni 2018 – 10.20h
Monique Honegger & Kai Felkendorff, PH Zürich
Dozierende balancieren zwischen Leitfäden, Begleiten, Fördern und Bewerten – Das Begleiten von Masterarbeiten als meta-schreibdidaktische Herausforderung Wie ich als Dozentin grössere Arbeiten (Master-/Bachelorarbeiten) professionell begleite, wird in Beratungen und Weiterbildungen rege diskutiert. Was „professionelles Begleiten“ ist, schildern Ratgeber mit Blick auf Prozessbegleitung (Anfang-Ende, Stationen) und Beurteilen (Kriterienraster) aus. Zudem finden sich an Hochschulen Tipps dazu in Leitfäden. (Vgl. Buff Keller/Joerissen 2015). Im deutschsprachigen Raum gibt es wenig empirische Untersuchungen dazu, wie Dozierende ihre Begleitrolle erleben (vgl. Chitez & Kruse 2012). Die Beratungs- und Weiterbildungspraxis des Schreibzentrums zeigt jedoch, dass bei Dozierenden Diskussionbedarf zur eigenen Rollenwahrnehmung, zum Zeitsparen, zu Abgrenzung und zum Umgang mit Lernenden-Verantwortung besteht . Aus schreib- und hochschuldidaktischer Sicht drängt sich daher auf, dass Dozierende in den Spannungsfeldern zwischen Effizienz und Effektivität, Begleiten und Fördern, Produktorientierung und Prozessoptimierung einen eigenen Weg finden müssen, um professionell zu begleiten. (Vgl. Thomann/Pawellek 2013) Auf Basis u.a. eines persönlichen Betreuungskonzepts (Buff Keller/Joerissen, 2015, 59f.) sowie den Beratungsansätzen von Thomann (2017) diskutiert der Beitrag eine entstehende metadidaktische Typologie des professionellen Begleitens von Masterarbeiten: Datengrundlage für die Skizze der Typologie sind Reflexionsbeiträge Hochschuldozierender an hochschuldidaktischen Weiterbildungsveranstaltungen. Literatur: Buff Keller E./Joerissen St. (2015): Abschlussarbeiten im Studium anleiten, betreuen und bewerten. Opladen: Barbara Budrich. Kruse O. / Chitez M. (2012): Schreibkompetenz im Studium: Komponenten, Modelle, Messung. In U. Preusser; N. Sennewald: Literale Kompetenzentwicklung an der Hochschule. Frankfurt/Main: Lang. S. 57-83. Thomann G../Pawellek A. (2013): Studierende beraten. Opladen: Barbara Budrich. Thomann G./Honegger M. /Suter P. (2017): Zwischen Beraten und Dozieren. Bern: Hep Verlag. 2. überarb. Aufl..
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Sektion F2 – Raum 3.14
Fr, 8. Juni 2018 – 10.55h
Tobias Schmohl, Universität Hamburg & Louise Hoffmann, FernUniversität Hagen
Instrumente und Strategien der Wissensorganisation: Ein Modell für die wissenschaftliche Begleitung von Abschlussarbeiten und Promotionen Der Beitrag stellt ein gemeinsames didaktisches Modell aus der wissenschaftlichen Schreibberatung vor, mit dem wir an den Universitäten Stuttgart, Hamburg sowie der FernUniversität Hagen arbeiten. Es handelt sich um ein bereits mehrfach umgesetztes, in fachübergreifenden Kontexten erprobtes und laufend optimiertes didaktisches Vorgehen. Das Modell basiert auf dem aktuellen Forschungsstand der Wissensorganisation und -repräsentation mit digitalen Technologien, wobei wir einen Fokus auf die systematische, schrittweise Umgestaltung von Visualisierungsformen setzen. Ziel ist der Aufbau eines non-linearen Wissensnetzwerks (bspw. Stähli, 2014) anhand multimodaler Text-Bild- Kombinationen. Wir teilen zunächst den Schreibprozess anhand eines Phasenmodells in verschiedene Etappen ein. Darin kommt Instrumenten der Informationserschließung und Wissensorganisation eine prominente Rolle zu: sie werden in ein strukturiertes „Pre-Writing“ eingebunden, das auf verschiedene Techniken des Anlegens und Arrangierens von Informationen zurückgreift. Es werden konventionelle wie auch digitale Techniken vorgestellt und im Hinblick auf Vor- und Nachteile gemeinsamen mit dem Plenum kritisch ausgewertet. Dabei wird im Anschluss an lernpsychologische Erkenntnisse zunächst eine dynamisch-vernetzte Ordnungsform gewählt, die sukzessive in eine hierarchische und dann in eine sequentielle Struktur umgearbeitet wird. So entsteht nach und nach eine sinnvolle Anordnung, die mit Hilfe von Gliederungstechniken in ein Outline (und damit in die Vorstufe zur Verschriftlichung) umgewandelt werden kann.
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Sektion G1 – Raum Auditorium
Fr, 8. Juni 2018 – 15.05h
Bruno Frischherz, HSLU W Luzern
Nachhaltigkeit visualisiert – Diagramme und Infografiken als multimodale Darstellungsformen Moderne Unternehmen berichten regelmässig über ihre Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeitsberichte schaffen Transparenz nach innen und aussen und bilden ein wichtiges Mittel, um Informationen zur Nachhaltigkeit darzustellen und Vertrauen bei den Anspruchsgruppen aufzubauen. In meinem Beitrag berichte ich über eine empirische Untersuchung zu Diagrammen und Infografiken aus deutschsprachigen Nachhaltigkeitsberichten. Die Nachhaltigkeitsberichte stammen aus den drei D-A-CH-Ländern, aus unterschiedlichen Branchen wie Banken, Gewerbe, Handel, Immobilien, Industrie, Nahrung, Transport und Versicherungen und je zur Hälfte von grossen, internationalen Firmen und zur Hälfte von kleinen und mittleren Firmen. Das Korpus umfasst 50 Nachhaltigkeitsberichte mit 456 Diagrammen und 229 Infografiken. Mein Beitrag fokussiert auf die Inhaltsstrukturen und Darstellungsformen von Diagrammen und Infografiken und unterzieht diese einer diskursanalytischen Untersuchung. Mein Hauptinteresse liegt bei der Umsetzung von grundlegenden Denkformen wie Strukturen, Prozesse, Relationen und Transformationen in multimodalen Darstellungsformen in Bild und Text. Ich werde sowohl quantitative wie auch qualitative Ergebnisse der Untersuchung vorstellen. Abschliessend werde ich Überlegungen zu Qualitätskriterien für Diagramme und Infografiken diskutieren. Es stellen sich beispielsweise Fragen, inwiefern sich traditionelle Verständlichkeitskriterien auch auf multimodale Darstellungsformen übertragen lassen oder wie die Modi Bild und Text zu einem kohärenten Ganzen integriert werden. Zudem werde ich visuell-ästhetische Kriterien ansprechen, die bei «reinen» Textsorten meist keine Rolle spielen.
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Sektion G2 – Raum Auditorium
Fr, 8. Juni 2018 – 15.40h
Jiří Chmelik & Rafael Koch, Noir Associates Zürich
Communication Design Engineering – Kommunikationsdesign unter Einbezug von Denkmodellen aus Soziologie, Ethnologie und Culture Studies Wie lässt sich Inhalt als unterhaltsames, lebendiges Gegenüber darstellen? Wie lässt sich Aufmerksamkeit lenken? Wie ergibt sich ein umfassendes Bild? Die Tradition des Kommunikationsdesigns hat über die Zeit ein breites Instrumentarium von Ausdrucksformen erarbeitet, die sich direkt an die Aufmerksamkeit des Rezipienten richten. Visuelle Kommunikation beschäftigt sich mit der Ergonomie des Sehens. Das Betrachten und Verstehen von Darstellung ist eine essentielle kulturelle Leistung. Wie können Erkenntnisse aus der Disziplin Design mit kommunikativen Mechanismen verbunden werden? Erving Goffman (1959), Victor Turner (1989) und Stuart Hall (1989) stehen Pate für Denkmodelle, die sich in Designmethodik abbilden lassen. Die Mechanismen innerhalb des kommunikativen Moments in Bezug auf Aufbau, Dramaturgie, Gewichtung und Spannung werden methodisch abgebildet. Ziel ist es, Kommunikation expressiv, effektiv und effizient auszugestalten. Die Disziplin Kommunikationsdesign entwickelt sich aus ihrer traditionellen Rolle als Vermittler zwischen Sender und Empfänger zum Systementwickler für kommunikativ-inhaltliche Fragestellungen. Der Vortrag zeigt, wie theoretische Ansätze aus Soziologie, Ethnologie und Culture Studies in Designpraxis einfliessen können.
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Sektion H1 – Raum 3.14
Fr, 8. Juni 2018 – 15.05h
Birgit Huemer, Universität Luxemburg
Wo mache ich einen Absatz? Schwierigkeiten bei der Absatzmarkierung in studentischen Arbeiten Schreiber gliedern ihre Texte visuell in kleinere Portionen oder Teiltexte, die eine Unterbrechung des Textflusses darstellen und die Information strukturieren (Heinemann & Viehweger 1991). Diese Gliederung erfolgt durch einfache grafisch- formale Mittel, die genre-spezifisch sind und die sich an sprachlich realisierten inhaltlich-thematischen Kriterien sowie an Kriterien der Textkohärenz orientieren (Longacre 1979, van Dijk 1981). Stein (2003) zeigt in seiner Studie, dass der Zusammenhang zwischen dem inhaltlich-thematischen Wechsel und der grafisch-formalen Absatzmarkierung im Text Studierenden der Germanistik als Konzept zwar bekannt ist, jedoch in der Anwendung Schwierigkeiten bereitet. In diesem Vortrag wird am Beispiel deutschsprachiger Masterarbeiten gezeigt, welche Schwierigkeiten den Studierenden die Platzierung und Strukturierung von Absätzen bereitet und welchen Einfluss dies auf Textkohärenz und Leserorientierung hat. Die Ergebnisse basieren auf einer kontrastiven linguistischen Analyse deutsch-, englisch- und französischsprachiger Theoriekapitel in 12 verschiedenen Masterarbeiten aus demselben Fach, in denen die grafisch-formale Absatzmarkierung, die linguistische Struktur von Absätzen und der Einsatz kohäsiver Mittel untersucht wurden. Literatur: Huemer, Birgit & Deroey, Katrien & Lejot, Eve (forthcoming). Paragraph structure and coherence in academic writing: a contrastive multilingual analysis. In B. Huemer, K. Deroey, E. Lejot (eds). Academic writing across languages: multilingual and contrastive approaches in higher education (= Schreibwissenschaft 1). Wien: Böhlau. Heinemann, Wolfgang & Viehweger, Dieter (1991). Textlinguistik. Eine Einführung (= Germanistische Linguistik 115). Tübingen: Niemeyer. Longacre, Robert (1979). The paragraph as a grammatical unit. In T. Givön (ed.). Discourse and Syntax (= Syntax and Semantics 12). New York: Academic Press, pp. 115–134. Stein, Stephan (2003). Textgliederung. Einheitenbildung im geschriebenen und gesprochenen Deutsch: Theorie und Empirie (= Studia Linguistica Germanica 69). Berlin, New York: Walter de Gruyter. Van Dijk, Teun A. (1981). Episodes as units of discourse analysis. In D. Tannen (ed.). Analyzing Discourse: Text and Talk. Georgetown: Georgetown University Press, pp. 177-195.
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Sektion H2 – Raum 3.14
Fr, 8. Juni 2018 – 15.40h
Monika Oertner, Hochschule Konstanz
Fesselnde Fachveröffentlichungen? Der Anwendungsnutzen emotional wirksamer Stil- und Kompositionsmittel für wissenschaftliche Publikationen „Nackte Tatsachen genügen nicht, um den Leser bis zum Schluss bei der Stange zu halten. [Auch der] Verfasser von [Fach- und] Sachtexten hat das Recht – wenn nicht gar die Pflicht –, die Wunder der Erzählkunst für sich zu erschließen, um seine Texte zu einer interessanten und vergnüglichen Lektüre zu machen.“ – Der Vortrag geht der Frage nach, ob diese Forderung des vielgelesenen Ratgeberautors Sol Stein berechtigt ist und inwiefern sie eingelöst werden kann. Zu diesem Zweck werden Stil- und Kompositionsmittel aus den Bereichen Lexik, Grammatik, Syntax, Stilistik, Erzählstrategie und Textorganisation anhand von Formulierungsbeispielen vorgestellt und auf ihre Funktion in Erzählliteratur oder Journalismus hin untersucht. In einem zweiten Schritt wird jeweils nach der Übertragbarkeit dieser sprachlichen Mittel auf Fachtexte gefragt. Anhand parallel ausgerichteter Beispiele wird eine mögliche verlagerte Funktion im Wissenschaftskontext skizziert. Der erhoffte Erkenntnisgewinn des Vortrags betrifft sowohl das Verfassen eigener Publikationen als auch die Vermittlung von Schreibfähigkeiten für künftige Fachautor*innen, weshalb die Formulierungsbeispiele verschiedensten, auch technischen und naturwissenschaftlichen Domänen entnommen sind. Literatur: Stein, Sol: Über das Schreiben [1995], dt. Waltraud Götting, 10. Aufl., Zweitausendeins, Frankfurt a. M., 2006, zit. S. 49)
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Impulsreferate: Tisch 1 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Brigitte Römmer-Nossek & Erika Unterpertinger, Universität Wien
„Eine Woche | fünf Tage | 42:19 Stunden“ – Schreibprozesse multimodal gestalten Im Februar 2017 veranstaltete das Center for Teaching and Learning (CTL) der Universität Wien erstmals einen „Schreibmarathon“: Eine Woche lang wird mindestens 12 Studierenden ein Raum geboten, um die Marathondistanz von 42,19 km in Schreibzeit zu absolvieren. Das Format wurde basierend auf den Rahmenbedingungen von Knorr (2014) entwickelt. Nach einer Abklärung der Forschungsfrage wird der Schreibprozess der Studierenden strukturiert und durch verschiedene Angebote unterstützt. Aus einer multimodalen Perspektive kann man den Schreibmarathon als die bewusste Gestaltung eines Schreib-Raums betrachten, der unterschiedliche Dimensionen anspricht: physischen und sozialen Raum, Körperlichkeit der Schreibenden, individuelle Schreibprozesse sowie darin verwendete Medien und Artefakte. Die schreibdidaktischen Interventionen bewegen sich einerseits im Bereich der prozessorientierten Schreibdidaktik, andererseits zielen sie auf unterschiedliche Modalitäten wie den Wechsel ins Zeichnen, die Anregung zur Bewegung (gehen, aktivierende Übungen) oder eine Reflexion der Arbeitsplatzgestaltung. Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen sind durchgehend positiv bis euphorisch. In unserem Beitrag werden wir einen Einblick in Strukturen, Hilfsmittel und Evaluationsergebnisse geben.
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Impulsreferate: Tisch 2 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Deborah Harzenmoser, ZHAW Winterthur
Multimodales Erzählen in sozialen Medien Wie textet man Beiträge für soziale Medien in einer Zeit, in welcher Schreiben alleine nicht mehr genügt? (Franchi, 2014, zitiert im Call). Auf die Verlagerung von Text zu Bild haben soziale Netzwerke längst reagiert und ihre Dienstleistung auf Bilder und vermehrt auch Audio und Video ausgerichtet. Mit Wirkung: Seit neuestem wird Instagram, ein Online-Dienst zum Teilen von Fotos und Videos, von den Schweizer Digital Natives wichtiger gewertet als Facebook. Auch Snapchat, eine Bild-Nachricht und Multimedia App, die ihre Dienstleistung seit jeher auf die Kamera ausgerichtet hat, schafft es in die Top 5 der wichtigsten sozialen Netzwerke – noch vor dem Kurznachrichtendienst Twitter (MUI, 2017). Gemäss den neusten Zahlen informiert sich die neue Generation mehrheitlich auf solchen Plattformen, weshalb eine – zumindest teilweise – Verlagerung der Kommunikationsangebote in die sozialen Medien unumgänglich ist. Durch die Nutzung dieser dialogischen Plattformen jedoch wandelt sich das klassische Sender-Empfänger-Kommunikationsmodell grundlegend. Herkömmliche Strategien um Marketing-Botschaften zu platzieren, funktionieren kaum. Wie kann also eine Dialoggruppe angesprochen werden, die sich in einer multimodalen Welt mit Augmented Reality-Filter, Selfies und Emojis bewegt? Das Impulsreferat fokussiert auf multimodal getextete Botschaften in Snapchat am Beispiel des Studiengangmarketings für den Bachelor Kommunikation des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW. Mögliche Fragen für die Diskussion: • Wie sprechen wir mit einer Dialoggruppe im Web 2.0, die bewanderter ist in den sozialen Medien als wir? • Welche besonderen Eigenschaften weisen multimodale Texte auf? • Welche Lehrformate braucht es im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung? • Welche Bedeutung spielt Text in neuen Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality?
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Impulsreferate: Tisch 3 – Raum 3.08
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Daniel Fink, Universität Lausanne
Forschen und Schreiben fördern – das Poster als Grundlage Die einsemestrige Lehrveranstaltung in Kriminalstatistik und Kriminalpolitik an den Universitäten Lausanne und Luzern ist so aufgebaut, dass die Studierenden in Gruppenarbeit ein wissenschaftlichen Kriterien genügendes Poster erstellen müssen. Dabei müssen sie eine beschränkte kriminalpolitische Forschungsfrage lösen, kriminalstatistische Daten zusammenstellen und interpretieren, schliesslich die Ergebnisse in kürzester Form beschreiben. Die Ergebnisse müssen in Schrift, mittels einer Graphik (höchstens zwei) und einer Tabelle dargestellt werden. Der zeitlich stark begrenzte Frontalunterricht bietet inhaltliche und technische Unterstützung zur Lösung der Forschungsfrage und Übungen zur Darstellungsweise von Ergebnissen. Das Examen besteht in einer von der Gruppe vorbereiteten mündlichen Verteidigung des erarbeiteten Posters, die neben dem Poster zu 50% in die Note eingeht. Mit meinem Beitrag möchte ich zeigen, wie und inwiefern der Aufbau einer stark interaktiv gestalteten Lehrveranstaltung und die Erarbeitung eines Posters eine wirksame Grundlage für Lernen, insbesondere für die Förderung von Forschen und Schreiben, darstellt. Im Laufe des Semesters werden verschiedene Formen des Schreibens geübt: von der schriftlichen Kritik eines Posters der vorjährigen Lehrveranstaltung (Anwendung der Beurteilungskriterien, Schärfung des Blickes für das Gute und Verbesserungswürdige) über Übungen in der Titelei zur Beschreibungen einzelner Ergebnisse, die in tabellarischer oder graphischer Form vorliegen. Das Format des Posters führt schliesslich zwangsweise zu einer „dichten Beschreibung“, wobei die Peer-Reviews einer 1. und 2. Version des Posters im Unterricht und die korrigierenden Hinweise des Lehrbeauftragten den Studierenden helfen, die gegenstandsadäquate Form der Schreibweise zu finden. Der Beitrag wird mit Postern von Studierenden aus verschiedenen Lehrveranstaltungen illustriert.
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Impulsreferate: Tisch 4 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Sara Venzin, Buchlabor Baden
Augmented Reality in populärwissenschaftlichen Publikationen. Möglichkeiten und Hindernisse – ein Fallbeispiel Mithilfe von Augmented Reality (AR) lassen sich Print-Produkte wie Bücher oder Prospekte mit virtuellen Elementen anreichern. AR ersetzt die reale Welt also nicht, AR ergänzt sie (Azuma 1997, S. 356). Seit Längerem wird AR in Forschung und Weiterbildung in den Bereichen Medizin, im Ingenieurswesen und in der Luftfahrt eingesetzt. Auch in anderen Gebieten hält AR Einzug: In der Werbung, in der Bildung und immer mehr auch in der Vermittlung von Inhalten in Zeitschriften (TIME, Nr. 1/2018). Texte, die per se bereits multimodal sind (Text, Bild, Grafik), erhalten durch AR eine weitere Dimension der Informationsvermittlung. Die Art der Strukturierung von Information in Printprodukten wird durch AR revolutioniert: «Augmented Reality entails a revolution in the presentation of information» (Ariso 2017, S. 4). Diese Auswirkungen und die Effizienz von Unterrichtsmaterialien mit AR wurde teilweise untersucht (Chen et al., S. 16). Bereits seit einigen Jahren wird die Multimodalität in Bezug auf AR aus der Perspektive der Informatik erforscht (Mensch-Maschine-Interaktion), aus dem Gebiet der Sprachwissenschaften oder Pädagogik sind mir bislang keine Studien zu diesem Thema bekannt. Im Impulsreferat möchte ich mit den Konferenzteilnehmenden anhand eines Best-Practice-Beispiels die Möglichkeiten, Chancen und Hindernisse einer Anreicherung durch AR diskutieren. Als Beispiel dient die aktuell entstehende Nummer der Badener Neujahrsblätter. Die Ausgabe 2019 dieser historischen Publikation wird mithilfe der Technik der AR mit Fotomaterial, Audios sowie Videos ergänzt. Zum Zeitpunkt des Referats wird die Nummer noch in der Produktion sein, allerdings wird es bereits möglich sein, erste Schlussfolgerungen in Bezug auf die veränderten Anforderungen an die schriftlichen Bestandteile zu diskutieren. Literatur: Ariso, José María (2017): Is Critical Thinking Particularly Necessary when Using Augmented Reality in Knowledge Society? In: Ariso, José María (Hg.): Augmented Reality. Reflections on Ist Contribution to Knowledge Formation. Berlin/Boston: De Gruyter, S. 3–21. Azuma, Ronald T. (1997): A Survey of Augmented Reality. In: Presence. Teleoperators and Virtual Environments 6, Nr. 4, S. 355–385. Chen, Peng et al. (2017): A review of using Augmented Reality in Education from 2011 to 2016. In: Popescu, E.; Khribi, M. K.; Huang, R.; Jemni, M.; Chen, N.-S.; Sampson, D. G. (Hg.): Innovations in Smart Learning. Singapur: Springer Singapore, S. 13–18. TIME Magazine. Nr. 1 /2018: Siehe auch: «See TIME‘s ‹Optimist› Issue in Augmented Reality» http://time.com/5084021/optimism-ar/ (zuletzt aufgerufen am 11. Februar 2018). Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Impulsreferate: Tisch 5 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Roswitha Dubach, Beatrice Daetwyler & Anita Gertiser, FHNW Windisch
Digitalisierung und Schreiben: Multimodalität und Kollaboration gezielt nutzen Neue technische Möglichkeiten fördern das multimodale Schreiben – die Interaktion von Schrift, Bild und Ton. Sie ermöglichen auch das gemeinsame Erarbeiten von Texten – das kollaborative Schreiben. Getrieben von diesen Möglichkeiten, sehen sich Dozierende (und Studierende) vor Herausforderungen der Integration multimodaler und kollaborativer Schreib- und Gestaltungsprozesse in ihren Unterricht. Wir stellen uns dabei die Frage, ob und – falls ja – wie diese beiden Möglichkeiten gemeinsam angegangen werden können oder sollen. Lassen sich kollaborative und multimodale Arbeitskompetenzen nutzbringend und zweckmässig gemeinsam vermitteln? Ziel dabei ist, das Potential der Digitalisierung effektiv zu nutzen. Für Gruppenarbeiten nutzen die Studierenden bisher die Vorteile der Zeit- und Ortsunabhängigkeit, jedoch kaum die Möglichkeiten, gemeinsam Texte zu verfassen. Wie können wir in der Lehre dazu beitragen, dass Texte entstehen, die mehr sind als eine Aneinanderreihung von Teiltexten, die von verschiedenen AutorInnen verfasst sind? Und wie können wir sie gleichzeitig dazu anleiten, die verschiedenen Modalitäten mehr als illustrativ zu nutzen? In der Diskussion möchten wir: • Erfahrungen sowohl hinsichtlich kollaborativen Arbeitens als auch multimodaler Arbeitsweisen/multimodalen Schreibens einholen. Thematisieren die Lehrenden kollaboratives Arbeiten sowie das Zusammenspiel mulitmodaler Elemente? Leiten sie diese beiden Potentiale der Digitalisierung auch an? • den Blick in die Zukunft richten: Welche neuen, noch diffusen und durch die veränderte Nutzung geprägten Möglichkeiten stecken in der Digitalisierung für das Schreiben? • Bewertungskriterien und –modi erörtern: Wie soll so etwas bewertet werden?
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Impulsreferate: Tisch 6 – Raum 3.14
Do, 7. Juni 2018 – 17.15h
Ursina Kellerhals & Vinzenz Rast, HSLU W Luzern
Vermittlung multimodaler Textkompetenz: Ein Erfahrungsbericht Der Erfahrungsbericht dokumentiert eine in sich geschlossene Lernsequenz eines neu konzipierten Moduls im Bachelor of Science in International Business Administration der Hochschule Luzern – Wirtschaft. In diesem Modul wird im Kontext der Unternehmenskommunikation erstmals der inhaltliche Fokus ausschliesslich auf die multimodale Textkompetenz gelegt. Das Modul umfasst drei Sequenzen, die sich jeweils einer multimodalen Textsorte widmen: Produktetikette, Infografik und Erklär-Video. Der Erfahrungsbericht bezieht sich auf die erste Sequenz. Nach einer theoretischen Einführung in die Themen Bildkomposition, Bildanalyse sowie Werbewirkungsforschung erarbeiten die Studierenden im Werkstattformat eine Produktetikette, die auch ein Bestandteil des abschliessenden Leistungsnachweises sein wird. Im Erfahrungsbericht wird aus zwei Unterrichtseinheiten berichtet, während derer die Studierenden die Etikette entwerfen. Sie wenden dabei die einführende Theorie praktisch an und reflektieren – im Anschluss an die Werkstattphase – ihre Arbeit in einem kurzen Bericht. Die Studierenden erhalten einerseits Peer-Feedback (im Werkstattbetrieb und über eine digitale Plattform) sowie eine Rückmeldung des Dozierenden zum Abschluss der Modulsequenz. Der Erfahrungsbericht stützt sich auf die erste Durchführung des Moduls mit zwei Halbklassen, die beide von einem der Autoren unterrichtet wurden. Der andere Autor hat während des Werkstattunterrichts beobachtend teilgenommen, um die Datengrundlage für den Erfahrungsbericht zu erweitern. Das Ziel des Erfahrungsberichts ist die Reflexion des didaktischen Vorgehens, um den Lerneffekt bei einer erneuten Durchführung zu steigern. Drei Leitfragen sind zu beantworten: Wie ist die Aufgabenstellung anzupassen? Wie kann die Begleitung während der Werkstattphase verbessert werden? Wie können die Rückmeldungen an die Studierenden geschärft werden?
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Impulsreferate: Tisch 1 – Raum 3.08
Fr, 8. Juni 2018 – 11.40h
Petra Gekeler & Stephan Meyer, Universität Basel
Lecturers’ attitudes and beliefs regarding the improvement of students’ writing Because they shape teaching practices and learning outcomes, we sought to establish lecturers’ (Ls) attitudes and beliefs regarding writing. We distinguished two groups: (a) Ls who offer instruction in which the goal is to develop students’ (Ss) writing competence; (b) Ls who offer instruction in which the main goal is learning an additional language and writing is used as an instrument to achieve this aim. An online questionnaire with 46 items was distributed amongst Ls associated with the Verband der Sprachenzentren an Schweizer Hochschulen. We report selected preliminary findings based on 73 responses covering 13 languages. Ls in (a) believe the following are most ( ) and least ( ) valuable on a six-point Likert scale: Ls familiarise Ss with common structural and linguistic characteristics of different genres(5.3) Ss revise and resubmit their writing(5.2) Ls familiarise Ss with model texts of diverse genres (5.1) Ls use screen-capture to give written and oral feedback (1.8) Ss use writing software (1.7) Ls only give overall grade without distinguishing different aspects of the text (1.4) Ls in (b) believe the following are most and least valuable on a six-point Likert scale: Ls identify good aspects of submitted writing and make positive comments about them (4.9) Ss control morphology, word order, linking words to connect sentences, logical connections between paragraphs (4.8) Ls familiarise participants with model texts of diverse genres and with structural and linguistic characteristics of different genres (4.7) Ls responds holistically to participants‘ writing without distinguishing various aspects of the text (2.7) Ls use screen-capture to give written and oral feedback (2.4) Ls only give overall grade without distinguishing aspects of the text (2.1)
In the discussion the implications for lecturer training can be explored.
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Impulsreferate: Tisch 2 – Raum 3.08
Fr, 8. Juni 2018 – 11.40h
Philipp Mayer, Science Textflow Winterthur
Agiles Projektmanagement für Abschlussarbeiten und Dissertationen Abschlussarbeiten (Bachelor-, Masterarbeiten) und Dissertationen sind anspruchsvolle Projekte: In Abstimmung mit Betreuungspersonen müssen unscharf definierte Endprodukte unter Zeitdruck erarbeitet werden. Softwareentwicklerinnen und -entwickler stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Komplexität, Zeitdruck, Unsicherheit in Bezug auf das Endprodukt. In der Softwareentwicklung ist agiles Projektmanagement heute weitverbreitet. Es zeichnet sich aus durch iteratives Vorgehen, regelmässige Rückmeldungen und informelle Kommunikation. Beim agilen Projektmanagement visualisieren Task Boards anstehende Aufgaben, Daily-Standup-Meetings dienen dem Informationsaustausch und Timeboxing steht für das Einhalten von Terminen. Ein umfassendes agiles Methodenset bietet beispielsweise Scrum. Agiles Projektmanagement könnte sich auch für Abschlussarbeiten und Dissertationen eignen. Studierende könnten motiviert und Betreuungspersonen könnten entlastet werden. In dieser Richtung gehende Erfahrungen werden beispielsweise von Hicks und Foster (2010, http://www.cs.umd.edu/~mwh/papers/ score.pdf, Zugriff 09.03.18) beschrieben. Dieser Beitrag diskutiert die Eignung des agilen Projektmanagements für die Begleitung, Planung und Realisierung von Abschlussarbeiten und Dissertationen. Erfahrungen aus Schreibtrainings werden reflektiert, Szenarien der Anwendnung werden durchgespielt und Impulse für schreibdidaktische Veranstaltungen werden gesetzt.
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Impulsreferate: Tisch 3 – Raum 3.14
Fr, 8. Juni 2018 – 11.40h
Res Mezger, FHNW Windisch
Schreibkompass: Ein Instrument zur gezielten Unterstützung des Lernprozesses beim wissenschaftlichen Schreiben Zwar sind die Studierenden zu Beginn ihres Studiums in der Regel auf das wissenschaftliche Schreiben vorbereitet worden, doch wird es erst im Verlauf ihres Studiums erworben. Der Schreibkompass ist ein Instrument am Institut Primar der Pädagogischen Hochschule FHNW, das den Studierenden eine regelmässige Rückmeldung zu ihrem Lernprozess beim wissenschaftlichen Schreiben gibt. Bei jeder Seminararbeit bekommen die Studierenden zum benoteten Rückmelderaster eine zusätzliche Rückmeldung mit formativem Charakter zu wesentlichen Aspekten wissenschaftlichen Schreibens. Dabei benutzen die Dozierenden immer das gleiche Raster, sodass die Rückmeldungen gut verglichen werden können. Der Schreibkompass soll den Studierenden und Dozierenden insbesondere bei der Vorbereitung eines neuen Schreibprojekts dazu dienen, mindestens ein Entwicklungsziel zu vereinbaren (vgl. Hattie/Timperley 2007). Das Instrument erlaubt es den Dozierenden insgesamt, die Studierenden gezielter in ihrem Lernprozess zu unterstützen. Im Impulsreferat werden das Instrument an sich und erste Erfahrungen damit vorgestellt. Literatur: Hattie, John und Timperley, Helen (2007): The Power of Feedback. In: Review of Educational Research 77. S. 81–112. doi:10.3102/003465430298487.
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Impulsreferate: Tisch 4 – Raum 3.14
Fr, 8. Juni 2018 – 11.40h
Eleni Spiroudis, Universität St. Gallen
„Die Nacht der Schreibkompetenz“ an der Universität St.Gallen Die Universität St. Gallen (HSG) befasst sich intensiv mit der Ausbildung ihrer Studierenden im Bereich des akademischen Schreibens. So vermittelt der Kurs „Einführung ins wissenschaftliche Schreiben“ allen Studierenden im ersten Studienjahr (Assessmentjahr) die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens und die Studierenden erstellen ihre erste wissenschaftliche Arbeit. Diese Aufgabe bringt es mit sich, dass bei Studierenden zahlreiche Fragen aufkommen, die sich nicht nur in den Seminaren zum wissenschaftlichen Schreiben klären lassen. Aus diesem Grund hat das HSG Writing Lab 2014 in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek das Angebot einer „Nacht der Schreibkompetenz“ speziell für Assessmentstudierende entworfen. Die Studierenden haben an diesem Abend die Gelegenheit, Impulsreferate zu schreibspezifischen Themen zu besuchen und individuelle Recherche- und Schreibberatungen auf Deutsch oder Englisch in Anspruch zu nehmen. Besonders wichtig ist dabei die Präsentation des Fachreferenten der Bibliothek, der den Studierenden den Umgang mit der Bibliotheksrecherche und das Arbeiten mit wissenschaftlichen Datenbanken zeigt, denn der Umgang mit Informationsquellen erscheint vielen als herausfordernd und schwierig. Sowohl die Impulsreferate als auch die individuellen Beratungen sind immer gut besucht. Eine besondere Stärke dieses Formates ist dabei, dass die Themen der Impulsreferate variabel sind und einerseits Wichtiges aus dem Basiskurs «Einführung in das wissenschaftliche Schreiben» wiederholt werden kann, andererseits kann auch auf neue Fragestellungen reagiert werden, wie zum Beispiel auf die Fragen zur Argumentation oder Strukturierung oder auch auf fremdsprachiges Schreiben. Insgesamt erfreut sich das Angebot der „Nacht der Schreibkompetenz“ an der HSG einer grossen Beliebtheit, wie die Evaluationen dieser Veranstaltung gezeigt haben, und es ist geplant, sie auch in den kommenden Jahren durchzuführen.
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Praktische Hinweise
• Tagungsbüro Das Tagungsbüro befindet sich auf der 1. Etage im Raum 1.27 und ist an beiden Tagen durchgehend besetzt. Sie können dort auch Ihr Gepäck deponieren. Die Leiter*innen des Tagungsbüros helfen Ihnen bei allen Fragen und Anliegen gerne weiter. • Kaffeebar An der Kaffeebar im Foyer vor dem Auditorium auf der 1. Etage können Sie sich durchgehend mit Kaffee, Tee, Mineralwasser und Obst bedienen. • Flyertisch mit Pinnwand Im Foyer vor dem Auditorium auf der 1. Etage gibt es einen Flyertisch mit Pinnwand. Dort können Sie Werbe- und Informationsprospekte zu Ihren Institutionen, Veranstaltungen oder Veröffentlichungen auslegen oder aushängen. • Internetzugang Falls Sie auf Ihrem Endgerät „eduroam“ eingerichtet haben, können Sie an der Hochschule Luzern – Wirtschaft ohne Passwort online gehen. Andernfalls besteht die Möglichkeit, sich über eine SMS-Anmeldung mit dem Internet zu verbinden. Die Anleitung dazu finden Sie in Ihrer Tagungsmappe. Bei Problemen mit dem Internetzugang helfen Ihnen die Leiter*innen des Tagungsbüros gerne weiter. • Bushaltstellen Die Busse sämtlicher Linien halten am Bahnhofplatz Luzern. Weitere Informationen zum öffentlichen Verkehr in der Stadt Luzern finden Sie unter www. vbl.ch. Dort finden Sie auch eine Fahrplan-App. • Fahrradverleih An vielen Standorten in der Stadt finden Sie Leihfahrräder, die Sie über Ihr Mobiltelefon ausleihen können. Information dazu finden Sie unter www.nextbike.ch. • Parkmöglichkeiten für Pkw Die Hochschule Luzern – Wirtschaft verfügt nicht über Parkmöglichkeiten für externe Besucher*innen. Die nächsten Parkhäuser befinden sich beim Bahnhof. Informationen über Parkmöglichkeiten in der Stadt Luzern finden Sie unter www.parking-luzern.ch. Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Nützliche Links
Fahrradverleih Luzern www.nextbike.ch Hochschule Luzern www.hslu.ch Institut für Kommunikation und Marketing, Hochschule Luzern – Wirtschaft www.hslu.ch/de-ch/wirtschaft/institute/ikm Parkhäuser der Stadt Luzern www.parking-luzern.ch Tourismus Luzern www.luzern.com Verkehrbetriebe Luzern www.vbl.ch Schweizerische Bundesbahnen www.sbb.ch
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Essen und Trinken Kaffee, Gebäck und Früchte In den Pausen erhalten Sie im Foyer Kaffee, Säfte, Wasser, Gebäck und Früchte. Kaffeemaschine und Früchtekorb stehen Ihnen während der ganzen Konferenz auch ausserhalb der Pausen zur Verfügung. Lunch Lunch nehmen Sie in der Mensa auf der 5. Etage ein. Das Trinkwasser ist offeriert. Alle übrigen Getränke bezahlen Sie bitte separat. Menü Donnerstag Kleiner Menüsalat Spaghetti multisauceal (Vegi und Fleisch) Menü Freitag Kleiner Menüsalat Riz Casimir mit Brätchügeli oder Vegetarisches Gemüse-Thaicurry Dinner Das Dinner am Donnerstag wird Ihnen um 19 Uhr auf dem Schiffsrestaurant Wilhelm Tell serviert. Die Wilhelm Tell ankert an der Landungsbrücke 9 am Schweizerhofquai. Sie gelangen dorthin bequem in 10 Minuten zu Fuss. Alternativ fahren Sie ab Bahnhof mit den Bussen 1, 6, 7 oder 8 bis Station Luzernerhof (zwei Stationen). Menü Sommersalat (Blattsalat, Melonen, Hüttenkäse, Passionsfruchtdressing) Fleisch-Variante Knusprige CH-Pouletbrust im Bankomehl, Tandoorisauce, Mangorisotto, Gemüse Vegetarische Variante Mangorisotto mit Gemüse und knusprigen Frischkäse-Bonbons Süssmostcreme Wilhelm Tell mit Vanilleglace, garniert mit Knusperstreussel-Rahm, Baumnüssen und Apfel Mineralwasser ist im Preis inbegriffen. Alle übrigen Getränke bezahlen Sie bitte separat. Schrift Bild Ton Schreiben als multimodales Ereignis 7. internationale Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben
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Ăœbersichtsplan
Schiff-Restaurant Wilhelm Tell
HSLU W
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Die Veranstalter
Forum wissenschaftliches Schreiben (FwS) Das Forum wissenschaftliches Schreiben (FwS) wurde 2005 in Zürich als Verein gegründet mit dem Ziel, den Diskurs über das Thema «Schreiben an der Hochschule» zu fördern und Auseinandersetzungen über theoretische, praktische, hochschulpolitische und organisatorische Fragen zur Schreibpädagogik zu initiieren. Das FwS vernetzt Menschen, die am Schreiben interessiert sind und in diesem Feld arbeiten. Es verbessert die Aus- und Weiterbildung zum Thema «wissenschaftliches Schreiben», unterstützt Schreib- und Lesezentren in ihrer Arbeit und fördert die Kooperation zwischen Schulen und Hochschulen in Bezug auf Schreibdidaktik. Alle zwei Jahre veranstaltet das FwS eine internationale Tagung zu aktuellen Themen aus den Bereichen Schreibforschung und Schreibberatung. www.forumschreiben.ch sekretariat@forumschreiben.ch
Institut für Kommunikation und Marketing (IKM) Das Institut für Kommunikation und Marketing IKM der Hochschule Luzern – Wirtschaft ist das Kompetenzzentrum für integriertes Kommunikations- und Marketing-Management. Das IKM arbeitet schwerpunktmässig in zehn ausgewählten Themenfeldern von hoher Relevanz für Unternehmen und seine Anspruchsgruppen. Ziel der Aktivitäten ist die Erarbeitung innovativer Lösungen im Bereich Kommunikation und Marketing. Typisch für die Arbeiten des Instituts ist seine ausgeprägt interdisziplinäre Vorgehensweise und die enge Vernetzung mit der Community of Practice. www.hslu.ch/de-ch/wirtschaft/institute/ikm ikm@hslu.ch
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Dank
Herzlich bedanken wir uns bei unserem Gastgeber und Ko-Organisator, dem Institut für Kommunikation und Marketing (IKM) der HSLU W: Eure ruhige, auf Erfahrung und eingespielte Abläufe gestützte, zuvorkommend unkomplizierte Professionalität hat die Vorbereitung dieser Konferenz zum Vergnügen werden lassen. Vielmals merci Eva Vonmoos, Melanie Tessarolo, Antonia Steigerwald, Andreas Brandenberg und Vinzenz Rast. Weiter bedanken wir uns bei der Direktorin der HSLU W, Christine Böckelmann, für ihre generöse Unterstützung. Und schliesslich gilt unser Dank dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der unsere Konferenz ebenfalls mit einem substantiellen Betrag unterstützt hat. Der FwS-Vorstand Adrian Aebi, Stefan Jörissen, Guillaume Schiltz und Mirjam Weder
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Impressum
Redaktion Adrian Aebi Gestaltung Noir Associates Jiřà Chmelik, Tina Leimbacher
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